Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT / Begründung zum Entwurf

Begründung zum Entwurf

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 25

„Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“

Stadt Wernigerode OT Silstedt Land Sachsen-Anhalt

11.10. 2018

Vorhabenträger/-veranlasser: Glasmanufaktur Harzkristall GmbH Im freien Felde 5 38895 () OT Derenburg

Verfasser: Ingenieurbüro EVPLAN GmbH Halberstädter Straße 16 38895 Blankenburg OT Derenburg

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT Silstedt / Wernigerode Begründung zum Entwurf

Teil 1: Begründung zum Entwurf

Inhaltsverzeichnis

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. vbB 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall- OT Silstedt / Wernigerode“ ...... 3 1.1 Anlass und Zielstellung...... 3 1.2 Erforderlichkeit zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes .... 3 1.3 Vorhabens- und Erschließungskosten ...... 3 2 Plangebiet...... 3 2.1 Räumlicher Geltungsbereich ...... 3 2.2 Bestandsbeschreibung ...... 4 2.2.1 Siedlungs-/Wirtschaftsstruktur ...... 4 2.2.2 Lage, regional- und naturräumliche Einordnung ...... 4 2.2.3 Topografische Situation/Landschaft ...... 4 2.2.4 Realnutzung ...... 4 2.2.5 Altlasten ...... 4 2.2.6 Eigentumsverhältnisse/Grundstücksverfügbarkeit ...... 5 3 Fachgesetze, Planungsvorgaben / planerische Ausgangssituation ...... 5 3.1 Rechtlicher Rahmen ...... 5 3.1.1 Baugesetzbuch (BauGB) ...... 5 3.2 Planungsvorgaben / planerische Ausgangssituation ...... 6 3.2.1 Vorhandene / übergeordnete Planungen ...... 6 3.2.2 Flächennutzungsplan ...... 6 3.2.3 Bebauungsplan ...... 7 3.2.4 Schutzausweisungen ...... 7 4 Begründung zu den Festsetzungen des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ...... 7 4.1 Verkehrsflächen ...... 7 4.2 Ver- und Entsorgung ...... 7 4.3 Werbeträger ...... 8 4.4 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen ...... 8 4.4.2 Oberflächenentwässerung ...... 8 4.5 Grünordnerische Festsetzungen ...... 8 5 Hinweise ...... 8 5.1 Kampfmittel ...... 8 5.2 Archäologische Belange/Denkmalschutz ...... 8 6 Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan nach § 8 Abs. 4 BauGB...... 8

Teil 2: Umweltbericht

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT Silstedt / Wernigerode Begründung zum Entwurf

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. vbB 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall- OT Silstedt / Wernigerode“

1.1 Anlass und Zielstellung

Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. vbB 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall – OT Silstedt / Wernigerode“ - im folgenden Nr. vbB 25 benannt – hat das Ziel, das vorhandene Parkplatzangebot für Besucher der Glasmanufaktur Harzkristall auf den Grundstücken Flur 3 Flurstück 520/8, 521/8 und 200, an Feiertagen, zu erweitern. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes soll hierbei die planungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, um auf den benannten Flächen einen Parkplatz mit 290 Stellplätzen sowie einen Werbeträger für die Glasmanufaktur zu errichten.

1.2 Erforderlichkeit zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes

Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist aus folgenden Gründen erforderlich:

- Durch die Planaufstellung soll zum einen eine geordnete städtebauliche Entwicklung des Plangebietes entsprechend § 1 Abs. 3 und 5 Baugesetzbuch (BauGB) für den Wernigerode OT Silstedt erreicht werden. Der Geltungsbereich des überplanten Gebietes ist entsprechend seiner Struktur und Einbindung dem Außenbereich zugeordnet.

- Durch die Aufstellung des vbB-Planes sollen andererseits die planungsrechtlichen Zulässigkeitsvoraussetzungen für die Errichtung eines Parkplatzes und der erforderlichen Erschließungsmaßnahmen geschaffen werden.

Für den Geltungsbereich des vbB-Planes 25 erfolgt die Änderung des Flächennutzungsplans nach § 8 Abs. 3 Baugesetzbuch (s. Nr. 3.2.2 der Begründung).

1.3 Vorhabens- und Erschließungskosten

Die Kosten der Erschließung werden gemäß dem vor dem Satzungsbeschluss abzuschließendem Durchführungsvertrag vom Vorhabenträger übernommen.

2 Plangebiet 2.1 Räumlicher Geltungsbereich

Das Plangebiet befindet sich östlich der Gemarkung Wernigerode, OT Silstedt. Im Osten grenzt das Plangebiet an die Zufahrtstraße zur Glasmanufaktur „Harzkristall“ an, im Norden an das Gewässer , westlich befindet sich eine landwirtschaftliche Nutzfläche und im Süden schließt sich an das Plangebiet die Landesstraße L82 an. Der Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. vbB 25 umfasst eine Fläche von 9.625 m².

Die genaue Lage des Plangebietes ist in Teil A der Planzeichnung im Maßstab 1:500 dargestellt.

Seite 3

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT Silstedt / Wernigerode Begründung zum Entwurf

2.2 Bestandsbeschreibung 2.2.1 Siedlungs-/Wirtschaftsstruktur Am 1. April 1993 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Silstedt ein Teil der Stadt Wernigerode. Die Wirtschaft in der Region ist in der heutigen Zeit auf den Tourismus (in der Entwicklung), kleine und mittelständische Betriebe, sowie Landwirtschaft konzentriert. Mit der an die Gemarkung Wernigerode anschließende Glasmanufaktur "Harzkristall" hat sich ein überregionales Tourismuszentrum etabliert. Durch die touristische Nutzung der Glasmanufaktur und die regionale Beziehung zwischen der Stadt Wernigerode und der Glasmanufaktur ergibt sich eine Bereicherung des touristischen Angebotes der Stadt Wernigerode, mit einer aktiven Integrierung des OT Silstedt.

2.2.2 Lage, regional- und naturräumliche Einordnung Der OT Silstedt liegt im nördlichen Harzvorland, ca. 15 km westlich der Stadt und ca. 5 km östlich der Stadt Wernigerode. Durch den Ort führt die Landesstraße L 82. Nach Südwesten besteht über die Landesstraße ein Anschluss an die vierstreifig ausgebaute Bundesfernstraße B 6n. Die Geländeoberfläche fällt zur ca. 500 m breiten Talung der Holtemme hinein, vom Südrand der Ortslage mit DHHN: + 200 m auf DHHN bis auf + 180 m im Nordrand der Ortslage Silstedt. Regionalgeologisch liegt der Bereich der Glasmanufaktur im Bereich der subherzynen Senke und wird von den westlichen Ausläufern der zentralen Erhebung innerhalb der Halberstadt- Blankenburg-Scholle, dem Quedlinburger Sattel, eingenommen. Den tieferen Untergrund auf der Südostseite der Talung nehmen oberkreidezeitliche Sedimente in Form von Sandstein mit eingeschalteten tonigen Lagen, den sogenannten Heidelberg-Schichten ein. Der fein- bis mittelkörnige Sandstein hat an seiner Schichtoberkante oftmals eine Entfestigung erfahren. Als Ergebnis des Verwitterungsprozesses ist ein bindiger Sand entstanden. Vielfach überlagern den Sandstein mit seinem Verwitterungsprodukt Löss-/Lösslehmbildungen. Die nordwestliche Talseite prägen Terrassen, bestehend aus herzynem und nordischem Material mit eingeschalteten Lehmen. Abgedeckt wird diese Bildung von Löss-/ Lösslehmen mit Mächtigkeiten zum Teil von > 2 m. Im Holtemme Tal selbst sind tiefgründig holozäne fluviatile Bildungen in Form von Kiesen und Auelehmen zu finden. Mit anthropogenen Bodenbildungen ist hier ebenfalls zu rechnen.

2.2.3 Topografische Situation/Landschaft Das Plangebiet ist überwiegend eben ausgebildet. Das Gelände befindet sich auf einer Höhe von ca. 168 m DHHN, bis zur Holtemmenböschung abfallend auf ca. 167m DHHN. Hinsichtlich der günstigen topografischen Ausrichtung eignen sich die Flächen gut für die gewünschte Nutzung als Parkplatz. Die in den Geltungsbereich hineinragende Überflutungsfläche beträgt ca. 80 m². Für die Umsetzung des Vorhabens ist diese Fläche nicht von Belang, da es keine bauliche Veränderung auf dieser Fläche geben wird. Der Ausbauzustand des Parkplatzes wird weiterhin die Versickerung des Niederschlages ermöglichen. Es kommt im Überschwemmungsgebiet zu keiner Geländeprofilierung.

2.2.4 Realnutzung Das Gelände wird derzeit als landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet.

2.2.5 Altlasten Vorkommen von Altlasten sind nicht bekannt. Seite 4

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT Silstedt / Wernigerode Begründung zum Entwurf

2.2.6 Eigentumsverhältnisse/Grundstücksverfügbarkeit Der Geltungsbereich umfasst die Flurstücke in der Gemarkung Silstedt, Flur 3, Flurstück 520/8, 521/8, 200.

Im Rahmen eines Bauerlaubnisvertrages wurde zwischen den Eigentümern der Grundstücke Gemarkung Silstedt Flur 3, Flurstück 520/8, Gemarkung Silstedt Flur 3, Flurstück 521/8, Gemarkung Silstedt Flur 3, Flurstück 200, und der Glasmanufaktur Harzkristall GmbH ein Bauerlaubnisvertrag (Stand 12.01.2017) für die Errichtung des Parkplatzes Glasmanufaktur geschlossen. Dieser wurde durch das ALFF Mitte genehmigt.

Gemarkung Flur Flurstück Größe Silstedt 3 520/8 3625 m² Silstedt 3 521/8 3625 m2 Silstedt 3 200 2375 m2

3 Fachgesetze, Planungsvorgaben / planerische Ausgangssituation 3.1 Rechtlicher Rahmen

Ein rechtskräftiger Bebauungsplan besteht für das Plangebiet nicht.

3.1.1 Baugesetzbuch (BauGB) Der vorhabenbezogene Bebauungsplan i.S.v. § 12 BauGB stellt, anders als der Bebauungsplan nach § 8 BauGB, der einen mittel- bis langfristigen planungsrechtlichen Rahmen für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung eines Gebietes vorgibt, auf ein konkretes Vorhaben ab, das von einem Vorhabenträger realisiert werden soll. Der Abschluss eines Durchführungsvertrags ist zwingende Voraussetzung für den Satzungsbeschluss über den Vorhaben- und Erschließungsplan (§ 12 Abs. 1 BauGB). Er muss mindestens die Durchführungsverpflichtung für das vereinbarte Vorhaben mit konkreter Fristsetzung sowie die Kostenübernahme durch den Vorhabenträger umfassen. Wenn das Projekt nicht innerhalb einer vertraglich fixierten Frist zum Tragen kommt, kann die Stadt von der Planung zurücktreten und ist am gleichen Standort wieder offen für neue Planungsziele. Anders als beim Bebauungsplan nach § 8 BauGB löst die Aufhebung der Planung keine Entschädigungsansprüche aus (§ 12 Abs. 6 BauGB). Die Aufstellung von vorhabenbezogenen Bebauungsplänen erfolgt im Wesentlichen im gleichen Verfahren wie die Aufstellung von zweistufigen Bebauungsplänen. Auch sie müssen die Ziele der Raumordnung berücksichtigen (vgl. § 1 Abs. 4 BauGB) und aus dem Flächennutzungsplan entwickelt werden. Die Initiative zur Planung liegt jedoch schwerpunktmäßig beim Vorhabenträger. Für das Verfahren ist die Eingriffsregelung nach § 1a Abs. 3 BauGB in Verbindung mit dem BNatSchG (§§ 18, 19) und dem NatSch LSA (§§ 12, 14) zu beachten. Den Anforderungen der Eingriffsregelung entspricht die Darstellung von Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Kompensation von Eingriffen. Teilweise erfolgt eine rechtsverbindliche Absicherung dieser Maßnahmen durch Regelungen in dem abzuschließenden Durchführungsvertrag. Der Begründung des Planentwurfes sind die nach § 2a BauGB erforderlichen Angaben zu den Zielen und Zwecken der Planung und ein Umweltbericht beizufügen.

Seite 5

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT Silstedt / Wernigerode Begründung zum Entwurf

3.2 Planungsvorgaben / planerische Ausgangssituation 3.2.1 Vorhandene / übergeordnete Planungen Das Plangebiet des vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 liegt innerhalb des im Landesentwicklungsplan 2010 des Landes Sachsen-Anhalt (LEP) (G142; Nr. 4) und im Regionalen Entwicklungsplan für die Planungsregion Harz (REP) (4.5.6.; Z1) ausgewiesenen Vorbehaltsgebietes für Tourismus und Erholung „Harz“ bzw. „Harzvorländer". Das LEP und REP enthalten Grundsätze sowie konkrete Ziele der Raumordnung und Landesplanung, die auf der Grundlage des Landesplanungsgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (LPIG) erstellt wurden. Diese sind von den Behörden und Planungsträgern bei allen raumbedeutsamen Maßnahmen zu beachten und müssen mit der jeweiligen Zweckbestimmung vereinbar sein. Im Landesentwicklungsplan (LEP) wurde der Harz als Vorbehaltsgebiet für Tourismus und Erholung festgelegt, mit der Begründung: „Der Harz ist als nördlichstes Mittelgebirge und nördlichstes Wintersportgebiet Deutschlands die wichtigste Tourismusregion in Sachsen- Anhalt. Das Gebiet bündelt die wichtigsten Bereiche des Natur- und Aktivtourismus, bietet ein vielfältiges kulturtouristisches Angebot und ergänzt dieses um die Angebote rund um die Jahrhunderte alte Bergbaugeschichte der Region. In der Region soll die Nutzung traditioneller Wassermühlenstandorte weiterhin ermöglicht werden. Der Harz gehört zu den bekanntesten deutschen Urlaubsregionen. Das Gebiet generiert etwa 40 % der Übernachtungen in Sachsen-Anhalt.“ Im Regionalen Entwicklungsplan, der aus dem LEP zu entwickeln ist, wird die angestrebte räumliche und strukturelle Entwicklung der regionalen Planungsräume dargestellt. Die Bauleitpläne (Flächennutzungspläne und Bebauungspläne) haben sich diesen Zielen gemäß § 1 (4) BauGB anzupassen. Gemäß den Darstellungen des Regionalen Entwicklungsplanes für die Planungsregion Harz (REPHarz 2009) gehört die gesamte Planungsregion Harz dem ländlichen Raum an. Der ländliche Raum soll als eigenständiger Lebens- und Wirtschaftsraum zusammen mit Verdichtungsräumen zu einer ausgewogenen Entwicklung des Landes beitragen (s. Pkt. 4.1.2 REPHarz). Der Landschaftsplan der Stadt Wernigerode wurde bei der Erstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 berücksichtigt. Im Umweltbericht zum vbB Nr. 25 wird der Landschaftsplan der Stadt Wernigerode detailliert betrachtet. Die in den Geltungsbereich hineinragende Überflutungsfläche der Holtemme beträgt ca. 80 m². Die Fläche ist deshalb im Geltungsbereich inbegriffen, da eine parzellenscharfe Abtrennung vorgesehen worden ist. Für die Umsetzung des Vorhabens ist diese Fläche nicht von Belang, da keine bauliche Veränderung erfolgt, sowie keine Geländeprofilierung vorgenommen wird. Siehe auch Planzeichnung Teil B und Textliche Festsetzungen Nr. 3 Flächen für Hochwasserschutzanlagen und die Regelung des Wasserflusses.

3.2.2 Flächennutzungsplan Im wirksamen Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Wernigerode ist für den Planbereich die Nutzung als „Fläche Landwirtschaft“ dargestellt. Bei dem vorliegenden vorhabenbezogenen Bebauungsplan handelt es sich gemäß § 8 Abs. 4 BauGB um einen vorzeitigen Bebauungsplan, dem zufolge kann der Flächennutzungsplan auch nach Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans ergänzt bzw. geändert werden. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan wird aufgestellt, weil dringende Gründe es erfordern und das zugrundeliegende Vorhaben der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung nicht entgegensteht. Die Glasmanufaktur „Harzkristall“ stellt einen touristischen Anziehungspunkt für Besucher aus dem In- und Ausland dar. Derzeit zeigt sich, dass an Sonn- und Feiertagen, mit zunehmenden Besucherzahlen, die Kapazität des vorhandenen Parkplatzes nicht ausreichend ist. Durch das Vorhaben wird sichergestellt, dass für die zu erwartenden Besucherströme genügend Parkmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden können. Damit wird die Glasmanufaktur als wirtschaftliches und touristisches Zentrum weiter an Bedeutung gewinnen.

Seite 6

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT Silstedt / Wernigerode Begründung zum Entwurf

3.2.3 Bebauungsplan Für das Plangebiet liegt kein rechtskräftiger Bebauungsplan vor.

3.2.4 Schutzausweisungen Gesetzlich geschützte Biotope Im räumlichen Geltungsbereich befindet sich, gemäß NatSchG LSA § 22, kein geschütztes Biotop.

Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete Ausgewiesene Naturschutzgebiete (NSG) und Landschaftsschutzgebiete (LSG) nach § 17 NatSchG LSA liegen im räumlichen Geltungsbereich nicht vor.

Natur- und Flächennaturdenkmäler, geschützte Landschaftsbestandteile Nach derzeitigem Stand sind 2 Naturdenkmale in der Ortslage Derenburg bekannt (ND 0015 WR, ND 0016 WR), die den eigentlichen räumlichen Geltungsbereich nicht berühren. Flächenhafte Naturdenkmäler (FND) liegen im räumlichen Geltungsbereich biet nicht vor.

FFH-Gebiete Durch EU bestätigte FFH-Gebiete und damit Gebiete gemäß § 11 Abs. 1 Nr. 6 NatSchG LSA liegen im räumlichen Geltungsbereich nicht vor.

Überschwemmungsgebiet Im nördlichen Bereich des Plangebietes befindet sich ein ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet nach § 96, Abs. 5 WG LS. Es handelt sich dabei um die Überflutungsfläche des Gewässers Holtemme. Diese Überflutungsfläche reicht abschnittsweise in das Plangebiet. In der Planzeichnung dargestellten Überflutungsflächen kein Stellplatz geplant. Siehe auch Planzeichnung Teil B – Textliche Festsetzungen Nr. 3 Flächen für Hochwasserschutzanlagen und die Regelung des Wasserflusses.

4 Begründung zu den Festsetzungen des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes 4.1 Verkehrsflächen Seitens des Vorhabenträgers wurde eine projektbezogene Neuanlage eines Parkplatzes im Entwurf vorbereitet. Die Planfläche wird nach § 9 Abs. 1 BauGB als Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung "Privater Parkplatz Glasmanufaktur" festgesetzt.

Die Erschließung des Gebietes erfolgt über die Landesstraße 82 und die vorhandene Zufahrt zur Glasmanufaktur „Harzkristall“. Baumaßnahmen im öffentlichen Straßenbereich sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht erforderlich.

Die Ein- und Ausfahrt für den neu zu errichtenden Parkplatz wird 2 x 3,5 m breit geplant, so dass die Fahrzeuge nicht mit den Fußgängern kollidieren. Die Fußgänger werden mittels einer transportable Leiteinrichtung geführt.

4.2 Ver- und Entsorgung Im Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 verlaufen keine Versorgungsleitungen. Eine trinkwasser- und gasseitige Versorgung sowie schmutzwasserseitige Entsorgung des Plangebietes ist nicht erforderlich.

Seite 7

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT Silstedt / Wernigerode Begründung zum Entwurf

4.3 Werbeträger Seitens des Vorhabenträgers wurde südwestlich des B-Plangebietes ein Werbeträger für die Glasmanufaktur, als Stätte der Leistung, in Form einer Pyramide aus Natursteinen im Entwurf vorbereitet. Die Grundfläche beträgt 20,00 m 2 und die Höhe 5,00 m.

4.4 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen 4.4.1 Befestigung von Fahrwegen sowie Parkflächen Die Befestigung der erforderlichen Ein- und Ausfahrt, sowie der Fahrwege erfolgt mit Mineralgemisch. Die geplanten Stellplätze werden als befahrbare Rasenfläche ausgebildet. Es ist der Nachweis über die Schadstofffreiheit, für offen eingebaute Tragschichten, zu erbringen und der unteren Bodenschutzbehörde vorzulegen.

4.4.2 Oberflächenentwässerung Das anfallende Oberflächenwasser versickert ortsnah über die mineralische Deckschicht und die Rasenfläche, in das darunterliegende Erdreich. Die Erosionsgefährdung im Zuge von Starkregenereignissen wird aufgrund des flachen Geländereliefs als gering eingeschätzt. Hierbei wird das DWA-Regelwerk Arbeitsblatt „DWA-A138: Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“ angewendet. Vor der Bauausführung wird ein Versickerungsnachweis erstellt.

4.5 Grünordnerische Festsetzungen

Die grünordnerischen Festsetzungen sind dem Umweltbericht zu entnehmen.

5 Hinweise 5.1 Kampfmittel

Sollten bei Erschließungsarbeiten Kampfmittel aufgefunden werden oder besteht ein hinreichender Verdacht, ist umgehend das Ordnungsamt bzw. die integrierte Leitstelle des Landkreises Harz oder die nächstgelegene Polizeidienststelle zu informieren. Alle weiteren Schritte erfolgen dann von dort aus.

5.2 Archäologische Belange/Denkmalschutz

Es finden keine Tiefbaumaßnahmen statt, dennoch werden die ausführenden Betriebe über die Einhaltung der gesetzlichen Meldepflicht, im Falle unerwartet freigelegter Funde oder Befunde, belehrt. Nach § 9 Abs.3 DenkmSchG LSA sind Befunde mit dem Merkmal eines Kulturdenkmals "bis zum Ablauf einer Woche nach Anzeige unverändert zu lassen", eine wissenschaftliche Untersuchung durch das o.g. Landesamt oder von ihm Beauftragter zu ermöglichen.

6 Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan nach § 8 Abs. 4 BauGB Die Glasmanufaktur Harzkistall wurde im Jahr 1993 durch das Land Sachsen-Anhalt von der Treuhand übernommen und als Staatliche Glasmanufaktur geführt. Ende 2004 erfolgte der Übergang in Privateigentum. Das gesamte Außengelände wurde komplett neugestaltet. Es wurden bei diesem Umbau 93 Parkplätze für PKW’s sowie 5 Busparkplätze gebaut. Des Weiteren sind neben der Glasmanufaktur genügend Fahrradstellplätze vorhanden. Im Jahr

Seite 8

Begründung zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 25 „Parkplatz Glasmanufaktur Harzkristall“ OT Silstedt / Wernigerode Begründung zum Entwurf

2016 wurde südlich der Holtemme ein zweiter Parkplatz mit 53 Parkplätzen für PKW`s errichtet.

Aufgrund der großen touristischen Attraktivität wurde die Glasmanufaktur Harzkristall im Jahr 2006 mit dem Tourismuspreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet Die Glasmanufaktur ist seit 2006 Mitglied im Netzwerk der UNESCO GEOparks.

Die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle wird auch nach der Privatisierung fortgeführt. Jährlich nehmen hier Studenten an verschiedenen Praktika teil.

Das Unternehmen hat sich seit dem Umbau wesentlich weiterentwickelt, die Besucherzahlen sind ständig angestiegen. Im Jahr 2014 waren es über 200.000 Besucher.

An vielen Feiertagen wurde festgestellt, dass die vorhandenen Parkplatzkapazitäten bei Weitem nicht ausreichen. Sobald die vorhandenen Stellplätze voll sind, soll der geplante Sonderparkplatz an diesen Feiertagen geöffnet werden. Um die Besucherströme an den Stoßzeiten zu regulieren, wird Personal zur Einweisung der Stellflächen eingesetzt.

Im Januar 2015 wurde das neue Café Restaurant Harzkristall eröffnet. Das Restaurant wird vom Kloster Wöltingerode geführt, Dadurch hat sich die touristische Attraktivität weiter erhöht. Von der Geschäftsführung des Klosters Wöltingerode sind zahlreiche Veranstaltungen in der Glasmanufaktur geplant, bei denen mehrere tausend Besucher erwartet werden.

Das vorhandene Parkplatzangebot wurde der Entwicklung der Besucherzahlen seit 2004 nicht angemessen angepasst.

Durch die zu erwartenden Besucher der Glasmanufaktur und der größeren Anzahl an Mitarbeitern müssen die vorhandenen Parkmöglichkeiten dringend erweitern werden. Durch die Lage der Glasmanufaktur im Außenbereich, ist ein Ausweichen auf Alternativparkplätze im Umfeld der Glasmanufaktur nicht möglich, so dass durch fehlende Parkmöglichkeiten eine Steigerung der Besucherzahlen nicht möglich ist. Die Glasmanufaktur Harzkristall ist ein wesentlicher Wirtschaftsstandort für die gesamte Region. Eine Erhöhung der Besucherzahlen der Glasmanufaktur ist auch für Wernigerode von Bedeutung.

Auf den vorhandenen zwei Parkplätzen befinden sind insgesamt 146 PKW Stellplätze, von denen es sich bei 7 um Behindertenstellplätze handelt. Bei dem neu geplanten Parkplatz werden 290 neue PKW Stellplätze errichtet. Somit werden auf dem Gelände der Glasmanufaktur insgesamt 436 PKW Stellplätze zur Verfügung stehen. Um eine barrierefreie Gestaltung des gesamten Parkplatzes zu gewährleisten, werden 6 weitere Behindertenstellplätze auf dem Hauptparkplatz neben der Glasmanufaktur errichtet.

Seite 9