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2. Internationaler Orgelwettbewerb „Orgelstadt Landsberg“ 2007

International Organ Competition Concours international d’orgue "Orgelstadt Landsberg" 23. – 29. Sept. 2007

Schirmherr: Dr. Thomas Goppel Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Impressum: 2. Internationaler Orgelwettbewerb „Orgelstadt Landsberg“ 2007 Jury: Künstlerische Leitung: Johannes Skudlik Bernhard Buttmann (D, Vorsitz), Veranstalter: Festival e.V. und Naji Hakim (F) Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt, Landsberg Texte und Redaktion: Dr. Sabine Skudlik Ben van Oosten (NL) Layout: Anke Fischer-Reymers Simon Preston (GB) Druck: Egger Satz und Druck, Landsberg Luigi Ferdinando Tagliavini (I) Auflage: 800 Stück Redaktionsschluss: 10. August 2007 Künstlerische Leitung: Johannes Skudlik ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN! www.orgelstadt-landsberg.de www.orgelstadt-landsberg.de 4 5

Die „Orgelstadt“ Landsberg am Lech präsentiert sich im Herbst 2007 zum zwei- Sonntag 23. September 2007 ten Mal als Austragungsort eines internationalen Orgelinterpretationswettbewerbs. Nach 20.00 Uhr: Eröffnungskonzert in Mariä Himmelfahrt dem großen Erfolg der erstmaligen Durchführung im Juli 2005 und der weiten, überre- Naji Hakim, Orgel gionalen Beachtung dieses neuen Wettbewerbs folgt auch die Neuauflage den bewähr- Philharmonisches Orchester Bacau ten Prinzipien. Leitung: Johannes Skudlik Neben dem völkerverbindenden Grundanliegen versteht sich der Wettbewerb als wesentlicher Beitrag zur Förderung des künstlerischen Nachwuchses. In drei öffentlich ausgetragenen Wer- Montag 24. September 2007 tungsrunden haben zwölf nach einer Vorauswahl eingeladene junge Künstler die Gelegenheit, 10.00-13.30 Uhr: 1. Runde in der Christuskirche ihr Können und ihre stilistische Vielseitigkeit vor einer hochrangig besetzten internationalen (6 Teilnehmer à 30 min. + Pause) Jury unter Beweis zu stellen. 15.30-19.00 Uhr: Fortsetzung 1. Runde in der Christuskirche Ausgehend von der Jann-Orgel der evangelischen Christuskirche über die erst 2003 von der (6 Teilnehmer à 30 min. + Pause) Firma Siegfried Schmid fertig gestellte große Orgel der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt bis hin zur historischen Simnacher-Orgel der Heilig-Kreuz-Kirche stehen in Landsberg für die Wer- Dienstag 25. September 2007 tungsrunden drei hochwertige Instrumente zur Verfügung. Sie ermöglichen die stilgerechte 20.00 Uhr: Konzert in der Heilig-Kreuz-Kirche Wiedergabe des bewusst breit angelegten Wettbewerbsrepertoires und erlauben ein gezieltes Luigi Ferdinando Tagliavini, Orgel Eingehen auf die klangliche Individualität des jeweiligen Instruments. Stilistische Vielfalt bei hoher musikalischer Qualität – diesem Grundsatz ist das Programm des Mittwoch 26. September 2007 hochdotierten Wettbewerbs verpflichtet. Daher stellt er entsprechende Anforderungen an die 10.00-13.00 Uhr: 2. Runde in Mariä Himmelfahrt jungen Künstlerinnen und Künstler und setzt bei allen Teilnehmern Podiumsreife voraus. Die (3 Teilnehmer à 60 min.) Preise werden nur für herausragende künstlerische Leistungen verliehen. 15.00-18.00 Uhr: Fortsetzung 2. Runde in Mariä Himmelfahrt 2005 markierte der Wettbewerb den Auftakt zu Europas Orgelfestival „Via Claudia Augusta“, (3 Teilnehmer à 60 min.) einer Serie von mehr als 50 Konzerten entlang der historischen Römerstraße, die in der Orgel- 20.00 Uhr: Konzert in der Stadtpfarrkirche stadt Landsberg ihren Ausgang nahm und nach zehn Wochen Dauer in Venedig endete. „Zu den Hl. Engeln“ (www.euro-via-festival.de) Ben van Oosten, Orgel Auch der 2. Internationale Orgelwettbewerb „Orgelstadt Landsberg“ 2007 ist in Grundsatz und Zielrichtung Vorbote eines neuen, von Landsberg ausgehenden Internationalen Orgelfestivals, Donnerstag 27. September 2007 das 2008 in Kooperation von insgesamt sechs europäischen Ländern durchgeführt und mit ei- 20.00 Uhr: Konzert in der Christuskirche ner Festwoche in Rom seinen Abschluss finden wird. Bernhard Buttmann, Orgel

Freitag 28. September 2007 10.00–11.00 Uhr: 3. Runde (Teil 1) in der Hl. Kreuz Kirche (3 Teilnehmer à 20 min.) 14.30–17.30 Uhr: 3. Runde (Teil 2) in Mariä Himmelfahrt (3 Teilnehmer à 60 min.)

Samstag 29. September 2007 11.15 Uhr: Preisträgerkonzert in Maria Himmelfahrt, anschl. Verleihung der Urkunden 20.00 Uhr: Abschluss-Konzert in Mariä Himmelfahrt Simon Preston, Orgel

Vorverkauf für die Konzerte der Jurymitglieder: Reisebüro Vivell, Landsberger Tagblatt, Kreisbote Preisträgerkonzert am 29.09.07 um 11.15 Uhr: Eintritt frei! 6 7

Sonntag, 23. September 2007 Seit mehr als 20 Jahren ist Naji Subhy Paul Irénée Hakim Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, 20 Uhr einer der bedeutendsten Repräsentanten der großen französischen Tradition von Organi- sten, Komponisten und Improvisatoren. Geboren wurde er 1955 in Beirut (Libanon). Eröffnungskonzert Er studierte Orgel und Improvisation bei Jean Langlais und absolvierte ein Examen für Orgelunterricht am Trinity College of Music in London. Anschließend studierte er am Naji Hakim, Orgel Conservatoire National Supérieur in in den Klassen von Roger Boutry, Jean-Claude Hen- Philharmonisches Orchester Bacau ry, Marcel Bitsch, Rolande Falcinelli, Jaques Castérède und Serge Nigg und erzielte dort sieben Leitung: Johannes Skudlik Erste Preise in den Kategorien Harmonielehre, Kontrapunkt, Fuge, Orgel, Improvisation, Analy- se, Instrumentation und Orchestration. Darüber hinaus erhielt er Preise bei internationalen Or- gelwettbewerben in Haarlem, Beauvais, Lyon, Nürnberg, St. Albans, Straßburg und Rennes. Naji Hakim: „Ouverture Libanaise“ Als Komponist gewann er den Kompositionswettbewerb „Amis de l’orgue“ für seine Sympho- *1955 Orchesterfassung (2004) nie en Trois Mouvements (Paris 1984) und den Ersten Preis beim International Composition Competition for organ in memory of Anton Heiller für The Embrace of Fire (Collegedale, Ten- Johann Sebastian Bach: Toccata und Fuge F-Dur BWV 540 nessee 1986). 1991 wurde ihm der „Prix de Composition Musica André Caplet“ der Académie 1685-1750 des Beux-Arts verliehen. Sein Werk umfaßt instrumentale, symphonische und vokale Kompo- sitionen. Enjott Schneider: „At the Edge of time“ (Am Abgrund der Zeit) Von 1985 bis 1993 war Naji Hakim der Basilika Sacré-Coeur in Paris, bevor er Olivier *1950 Reflexionen zu Mozarts Requiem KV 616 Messiaen als Organist der Église de la Trinité nachfolgte. Er ist sehr gefragt als Solokünstler, Orchesterfassung (2006) Improvisator und Lehrer; seine Engagements für Konzerte und Meisterklassen führen ihn rund um den Globus. Als Theorieprofessor wirkt er am Conservatoire National de Région de Naji Hakim: Konzert für Orgel und Streichorchester Nr. 3 (2003) Boulogne-Billancourt und ist Gastprofessor an der Royal Academy of Music in London. Allegro Außerdem ist er Absolvent der „École Nationale Supérieure des Télécommunications“ in Paris. Moderato Im Jahr 2000 wurde er Mitglied der Consociatio Internationalis Musicae Sacrae in Rom. Im Allegro Jahre 2002 später wurde ihm der Doktortitel „honoris causa“ der Saint-Esprit-Universität in Kaslik, Libanon, verliehen. 2004 wurde er „composer in residence“ am Trinity College of Mu- Naji Hakim: Orgel-Improvisation sic, London. www.najihakim.com

Die „Ouverture Libanaise“, ein Auftragswerk der Stadt Ingolstadt, ist ein rhapsodisches Stück, basierend auf mehreren volkstümlichen libanesischen Melodien. Es bedient sich in seiner For- mensprache einiger typischer Skalen und Rhythmen des Mittleren Ostens und zitiert gegen Ende die libanesische Nationalhymne. Die Orgelfassung wurde 2001 in Ingolstadt vom Kom- ponisten uraufgeführt. Die Fassung für großes Orchester entstand 2004.

Das Konzert Nr. 3 für Orgel und Streichorchester wurde vom Royal Canadian College of Orga- nists in Auftrag gegeben. Das eröffnende Allegro entwickelt in Sonatenform ein tänzerisches erstes Thema, das mit einem choralhaften Abschnitt kontrastiert. Der 2. Satz, Moderato, ist ei- ne Abfolge von Variationen über ein Maroniten-Lied. Das abschließende Allegro hat die Form eines Rondos. Sein thematisches Material basiert auf mehreren Marienliedern und wiederholt auch das Thema des 2. Satzes.

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Johannes Skudlik wurde 1957 in München geboren. Nach dem Abitur studierte er an der Hochschule für Häufig wird Johannes Skudlik als Interpret oder Dirigent von Uraufführungen verpflichtet. Eine Musik in München Kirchenmusik und Konzertfach Orgel bei Gerhard Weinberger und besonders enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Komponisten Enjott Schneider und in Franz Lehrndorfer. jüngerer Zeit mit dem Komponisten und Organisten Jean Guillou. Seit 1979 ist Skudlik Kantor an der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Landsberg am So leitete oder spielte er u.a. folgende Uraufführungen: Lech. Er gründete und leitet den Landsberger Oratorienchor, die Capella Cantabile Landsberg, Enjott Schneider: Orgelkonzert „Echo“ (2002 Landsberg) (Orgelsolo und Dirigat) das Con-brio-Kammerorchester und das Europa antiqua Consort für alte Musik. Enjott Schneider: „Im Namen der Rose“. Requiem für Countertenor und Orgel (2002 im Kon- In zahlreichen Konzerten, aber auch im Rahmen von Festgottesdiensten, wurden bisher fast al- zerthaus Dortmund mit Derek Lee Ragin) (Orgel) le bedeutenden Oratorien und Messvertonungen vom Barock bis zum frühen 20. Jahrhundert Enjott Schneider: „At the Edge of Time” (Am Abgrund der Zeit). Reflexionen zu Mozarts aufgeführt. Von Claudio Monteverdis „Marienvesper“ bis hin zu Duruflés „Requiem“ waren Requiem KV 616. Orchesterfassung (2006 Bacau, Rumänien) und Orgelfassung (Bern) dies meist Landsberger Erstaufführungen. Mit unterschiedlichen Vokal- und Instrumental - Enjott Schneider: „Hiob“ Konzert für Orgel und großes Orchester (2007 Bochum) ensembles war Johannes Skudlik jedoch auch bei Festivals in Frankreich, Italien, Spanien, (Orgelsolo) Portugal und Griechenland zu Gast. Jean Guillou: „La Revolte des Orgues“ („Der Aufruhr der Orgeln“) op.69. Komposition für acht Als Dirigent ist Skudlik darüber hinaus mit symphonischen Werken von Mozart, Beethoven, um das Publikum herum angeordnete Portativorgeln, Schlagwerk mit einem Spieler, Schubert, Mendelssohn, Brahms, Bruckner, Tschaikowsky u.a. aufgetreten, meist zusammen eine große Orgel und einen Dirigenten. (2007 Landsberg und Paris) (Dirigat) mit Mitgliedern des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bzw. des Münchner Johannes Skudlik ist künstlerischer Leiter der „Landsberger Konzerte“ sowie des Orgelfesti- Rundfunkorchesters. vals von Palermo. Als Organist, Cembalist und Kammermusiker konzertierte Johannes Skudlik in fast allen Län- Er ist Initiator, künstlerischer Leiter und ausübender Künstler europäischer Festivals: dern Europas, Russland, in den USA und in Fernost. 2005 „Europas Orgelfestival Via Claudia Augusta“; Mittlerweile liegen mehr als 20 CD-Einspielungen mit Orgel-, Cembalo- und Kammermusik so- 2006 „Mozart auf der Reise nach…“. wie Chor- und oratorischen Werken bei den Labels ambitus und Motette vor. Rundfunkaufnah- Für 2008 ist das Europäische Orgel- und Kirchenmusikfestival „Wege nach Rom“ men wurden in Zusammenarbeit mit RIAS Berlin, WGBH Radio Boston, dem Polnischen Fern- in Vorbereitung. sehen, RAI I und dem Bayerischen Rundfunk produziert. www.johannesskudlik.de

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Mittwoch, 26. September 2007 Stadtpfarrkirche „Zu den Heiligen Engeln“, 20 Uhr

Orgelkonzert Ben van Oosten Ben van Oosten Johann Sebastian Bach: Concerto C-Dur BWV 595 wurde 1955 in Den Haag geboren. Er studierte Orgel und Klavier am Sweelinck Konservatori- 1685–1750 nach Joh. Ernst von Sachsen-Weimar um in und in Paris. Choralbearbeitungen Zahlreiche und sehr erfolgreiche Konzertreisen führten Ben van Oosten schon seit 1970 in die „Liebster Jesu, wir sind hier“ BWV 730 und 731 maßgebenden internationalen Orgelzentren. Präludium und Fuge d-moll BWV 539 Neben seiner Konzerttätigkeit gibt Ben van Oosten Meisterkurse in vielen Ländern und ist Aria aus Kantate BWV 208 „Schafe können sicher weiden“ Professor für Orgel am Konservatorium in Rotterdam. (Orgelbearb.: André Isoir) Ben van Oosten beschäftigte sich eingehend mit der symphonischen französischen Orgel - musik. Seine Einspielungen der Orgelsymphonien von , und F. Mendelssohn Bartholdy: Sonate B-Dur, op.65/4 Charles-Marie Widor wurden mit mehreren internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet 1809–1847 Allegro con brio (u.a. Preis der deutschen Schallplattenkritik, Choc du Monde de la Musique und Diapason Andante religioso d’Or). Ausserdem ist er Autor der umfassenden Widor-Biographie „Charles-Marie Widor – Allegretto Vater der Orgelsymphonie”. Allegro maestoso e vivace Wegen seiner Verdienste um die französische Orgelkultur erhielt er 1980, 1987 und 1998 eh- renvolle Auszeichnungen durch die Société Académique Arts, Sciences, Lettres in Paris. Im Alexandre Boëly Andante con moto Jahre 1998 erhob ihn die französische Regierung in den Rang des Chevalier dans l’Ordre des 1785–1858 Offertoire pour le jour de Pâques Arts et des Lettres. Ben van Oosten ist Titularorganist an der „Grote Kerk“ in Den Haag und künstlerischer Leiter Gabriel Pierné Aus „Trois Pièces“, op. 29: des Internationalen Orgelfestivals, das alljährlich in dieser Kirche stattfindet. 1863–1937 – Cantilène

Cornelis de Wolf Passacaglia, Choral und Fuge: 1880–1935 „Wer nur den lieben Gott lässt walten“

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