Jahresbericht 2020

Deutscher Kinderschutzbund Kreisverband Sächsische Schweiz- Osterzgebirge e.V. (DKSB KV SOE e.V.)

Inhalt

1. Jahresrückblick der Geschäftsführerin ...... 4 2. Bericht der Vorstandsvorsitzenden ...... 5 3. Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) ...... 6 4. Familienbildung ...... 8

4.1 Eltern-Kind-Gruppe im Familienzentrum ...... 8 4.2 Spielmobil/ Offenes Angebot ...... 8 4.3 UNICUS – im Haus der Sinne in ...... 9 4.4 UNICUS – im Haus der Sinne in ...... 10 4.5 Elternkurs in Anlehnung an „Starke Eltern – starke Kinder“ ...... 10 5. Kreisweiter erzieherischer Kinder- und Jugendschutz ...... 11 6. Netzwerk Frühe Hilfen ...... 12 7. Schulsozialarbeit ...... 14 8. Soziale Arbeit an Bildungseinrichtungen ...... 15 9. Inklusion an den Oberschulen ...... 15 10. Schülertreff an der Oberschule „Am Pfortenberg“ Dippoldiswalde ...... 16 11. Angebote für Schulkinder ...... 17

11.1 Ferien ...... 17 11.2 Kinderstadt ...... 21 12. Kindersachenflohmarkt ...... 21 13. Wir über uns ...... 22 14. Spendende ...... 24 15. Vereinsergebnisse 2020 ...... 24

Seite | 3 1. Jahresrückblick der Geschäftsführerin

2020 - was für ein Jahr!?

Ein herzliches Willkommen beim Deutschen Kinderschutzbund KV Sächsi- sche Schweiz – Osterzgebirge e.V. im Familienzentrum in Dippoldiswalde. Nach anfänglich zwei „normalen“ Monaten mit Schreiben von Sachberich- ten/ Projektabrechnungen und den gewohnten Angeboten, wie die Famili- enhilfe, die Schulsozialarbeit, das Netzwerk Frühe Hilfen, die Familienbil- dung, die Ferienprogramme, die Kinderschutzprojekte, der Unicus, die El- ternkurse und der Kindersachenflohmarkt, hat das langsame Ausbrechen der Pandemie weltweit natürlich auch unseren Arbeitsalltag verändert. So mussten wir die Verwaltungsarbeiten komplett in den Homeoffice – Bereich legen, neue Regeln für Zusammenarbeit im Team aufstellen, Hygienekonzepte entwickeln, Abstände sicht- bar machen und uns mit Mund-/ Nasenschutz ankleiden. Die Projekte Eltern – Kind –Gruppe, Spielplatzarbeit und das Spielmobil kamen während der Zeit des Lockdowns (16.3. – 4.-5. und ab 1.11.) total zum Erliegen. In den Zeiten dazwischen waren die Teilnehmenden sehr dankbar, wieder an gemeinsamen Treffen teilnehmen zu können. Auch in der Spielplatzarbeit waren viele neue Gespräche möglich, wo wir Eltern befragen konnten, wie die Familien im Einzelnen diese Monate gemeistert haben.

Die Familienhelferinnen dagegen hatten ein arbeitsintensives Jahr. Das Jugendamt forderte als Auftrag möglichst alle Familien, die mit uns zusammenarbeiten, durchgängig zu besuchen. So kamen gerade im ersten Lockdown viele gelaufene Kilometer zustande, um mit den Eltern ein- fach das schöne Wetter zu nutzen und keine Räumlichkeiten gemeinsam zu besuchen. Schwierig hingegen sollte sich die Arbeit der Schulsozialarbeiter*innen gestalten. Mehr als im Frühjahr 2020 wurde medial aktuell deutlich darauf hingewiesen, dass Kinder und Jugendliche im Homeschooling unter einer besonderen Belastungssituation stehen. Schüler und Schülerin- nen, die schon im Präsenzunterricht Motivations-, Konzentrations-, Struktur- oder Lernschwie- rigkeiten hatten, sind wegen fehlender direkter Begleitung z.T. verzweifelt. Hinzu kommt häufig noch eine angespannte Situation im häuslichen Umfeld. Eltern müssen möglichst - alle Appelle gehen ja auch dahin - ihre Arbeit im Homeoffice erledigen und betreuen „nebenbei“ mehrere Kinder unterschiedlichen Alters oder gehen zur Arbeit und die Sprösslinge sitzen allein zu Hause. In diesem Zusammenhang muss auch immer wieder an das Thema Kinderschutz gedacht wer- den. Bedauerlicherweise bekamen die Schulleitungen keinerlei Informationen, wie die Schulsozialar- beiter*innen bei Schulschließungen für die zu betreuenden Kinder unter Einhaltung der Hygie- nemaßnahmen sinnvoll eingesetzt werden können. Telefonate oder Kommunikation online über Internet oder über LernSax mit anderen Mitlernenden reichen nicht aus! Bis heute konnte leider keine Lösung gefunden werden, wie gute Schulsozialarbeit in solchen Krisen praktisch bewältigt werden soll. Neu für uns nach 29 Jahren Kinder – und Jugendhilfe war das notwendige Bewerben für unsere alltägliche präventive Arbeit als Sozialarbeiter*innen in Form eines Bieterverfahrens.

Seite | 4 Außerdem war wieder Personalwechsel mit entsprechenden Gesprächen und Veränderungen in den Teams und für mich als Geschäftsführerin wegen Schwangerschaft, Elternzeit, Kündigung und Trennung notwendig. Neben dem Abschluss der Toilettensanierung, Installation von Sonnenschutzrollos, neuen Bewe- gungsmeldern (Einbruch im April mit 2800 € Schaden) und Restaurierung der Garagentüren, wurde nach dem Bau von Fundamenten ein neues Drehkarussell und ein neues Holzhaus an anderen Stellen errichtet.

Soweit eine kurze Zusammenfassung von mir. Ich lade Sie ein, gern weiterzulesen!

Ich danke allen Mitgliedern, Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Unterstützenden des letzten Jahres und wünsche Ihnen und Ihren Familien alles Gute.

Barbara Stanja Geschäftsführerin

2. Bericht der Vorstandsvorsitzenden Durch die Corona-Pandemie mussten in diesem Jahr sehr viele Dinge anders geregelt werden, als wir es zuvor gedacht hatten. Viele Planungen für das Jahr 2020 konnten nicht so realisiert werden, wie wir es uns gewünscht hatten. Die Integrations- und Schulsozialarbeit, Kurse für junge Familien, Elternkurse „Mehr Lust als Frust im Familienalltag“ (in Anlehnung an „Starke Eltern - Starke Kinder®“), „Unicus“ sowie die Ferienaktivitäten konnten nur stark eingeschränkt stattfinden. Feste durften nicht mehr gefeiert werden und das Spielmobil musste in der Garage bleiben. Wir waren jedoch sehr froh, dass die Beratenden in der Sozialpädagogischen Familien- hilfe durch unermüdlichen Einsatz dafür gesorgt haben, dass wenigstens die ihnen anvertrauten Kinder und ihre Familien ständige Ansprechpartner*innen in dieser schwierigen Zeit hatten. Die Beratungen an der frischen Luft waren sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber haben hoffentlich vielen geholfen und neue Impulse gebracht.

Die Folgen des Lockdowns haben gerade Kinder und Familien besonders hart getroffen. Kinder durften nicht mehr mit ihren Freunden spielen und haben die Anregungen in den Kindertages- stätten, Schulen, Vereinen und Spielgruppen sehr vermisst. Gerade auch die Kontakte zu den Großeltern mussten vielerorts eingestellt werden und haben zu Verlustgefühlen auf beiden Sei- ten geführt. In einer solchen Ausnahmesituation ist es sehr gut, dass es den Kinderschutzbund gibt und manche Härten abgefedert werden können.

Durch den engagierten Einsatz von haupt- und ehrenamtlichen Mitstreitenden auf allen Ebenen des Vereins, breiten Zuspruch unserer Spender*innen sowie die verlässliche Unterstützung durch die öffentliche Hand, konnte unsere Arbeit fortgesetzt werden. Alle Unterstützer*innen, die Mitarbeitenden und ehrenamtlich Engagierten in den Bereichen unseres Vereins, haben in diesem besonderen Jahr 2020 große Solidarität und Einsatzbereit- schaft bewiesen.

Seite | 5 Wir gehen mit Mut und Zuversicht in das neue Jahr und hoffen, dass Sie uns auch weiterhin so tatkräftig begleiten und unser Engagement für die Kinder und deren Familien in unserer Region unterstützen. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir in Zukunft noch mehr Menschen gewinnen, die unsere Ziele unterstützen möchten. Rühren Sie bitte kräftig die Werbetrommel für den Deut- schen Kinderschutzbund KV SOE e.V. und bleiben Sie uns selbst treu verbunden.

Agnes Roderfeld Vorstandsvorsitzende

3. Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Das Jahr 2020 war stark durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Regelungen geprägt. So mussten viele Kinder von den Eltern zu Hause betreut und beschult werden, was teilsweise zu großen Problemen und Überforderungsreaktionen führte. Trotz der Vorgabe seites des Landratsamtes möglichst die Kontakte zu reduzieren und nur nach Notwendigkeit in die Haushalte der Familien zu gehen, war ein direkter Kontakt unerlässlich, da wir feststellten, dass der Bedarf der meisten Familien sehr hoch war.

Die Familien beschreiben Familienhilfe so:

Seite | 6 Im Jahr 2020 wurden 26 Familien mit 47 Kindern mit den unterschiedlichsten Herausforderungen von unserem Team betreut. Zudem trug das SPFH-Team Verantwortung für eine Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung, welche nach § 35 SGB VIII folgendermaßen beschrieben wird: "Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung soll Jugendlichen gewährt wer- den, die einer intensiven Unterstützung zur sozialen Integration und zu einer eigenverantwort- lichen Lebensführung bedürfen. Die Hilfe ist in der Regel auf längere Zeit angelegt und soll den individuellen Bedürfnissen des Jugendlichen Rechnung tragen." Darüber hinaus wurde ein Kind durch eine unserer SPFH-Fachkraft in Form von Schulbegleitung unterstützt. Hinzu kamen vier Begleitete Umgänge, welche es Eltern unter sozialpädagogischer Aufsicht erlaubt, ihre nicht im Haushalt lebenden Kinder zu sehen und Zeit mit ihnen zu verbringen.

Die Kinder, der durch uns betreuten Familien, haben zum Teil an den durch den Verein angebotenen Ferienspielen teilgenommen, wobei auch diese aufgrund der Situation im letzten Jahr dürftig ausfallen mussten. Trotzdem sind hier Highlights wie die Fahrt mit der Weißeritztalbahn und anschließender Herbstwanderung nach Bärenfels zum Glockenspiel, der Besuch des Reiterhofes in Obercarsdorf, die Wanderung durch die Dippser Heide, der Besuch des Wildparkes in Geising sowie das Erlebnis im Schwarzbachtal in der Waldschule mit großen Tipis, Bastelein und riesigen Hörnern zu nennen.

Für unsere Eltern sorgt das Elternfrühstück, welches normaler- weise ein Mal im Monat stattfindet, für Abwechslung und eine schöne Zeit zum Frühstücken, Austauschen und dem Knüpfen sozialer Kontakte und Freund-schaften. Leider musste auch dieses im Jahr 2020 fast komplett ausfallen. Lediglich ein Frühstück konnte stattfinden.

Als letzte Besonderheit für unsere Familien bzw. Kinder ist die Aldi-Aktion zu nennen. Aldi stellte jedem Kind einen Baumanhänger zur Verfügung, auf welchem diese einen Wunsch im Wert von 10 € schreiben durften. Diesen Wunsch erfüllte Aldi und wir durften die Geschenke dann verteilen. An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Dank dem Aldi-Team! Dies war ein gelungener Jahresabschluss, bei dem doch recht turbulenten und ungewöhnlichen Jahr.

Julia Ziereisen Teamleiterin SPFH

Seite | 7 4. Familienbildung

4.1 Eltern-Kind-Gruppe im Familienzentrum Die Eltern – Kind - Gruppe erfreute sich auch 2020 großer Beliebtheit. Leider waren die aktiven Begegnungen durch die coronabedingten Umstände sehr eingeschränkt. Für die Kinder sind die ersten Begegnungen mit Gleichaltrigen sehr wichtig und bilden die Basis für den Übergang zur Tagespflege oder Krippe. Die Eltern tauschen sich untereinander aus, teilen Erlebnisse und unterstützen sich gegenseitig bei alltäglichen Problemen, bei Erziehungsfragen oder pflegen einfach damit soziale Kontakte und sind dankbar für vernünftige Hinweise zur Gesundheitsförderung und für eine altersentsprechende Entwicklung.

Gerade im letzten Jahr ist den Eltern und uns aufgefallen, wie wichtig diese sozialen Treffen für die Kinder und Mütter und Väter sind. Das gemeinsame aktive Treffen mit Musizieren, Basteln, Singen, Kneten, Rennen, Lesen, Spielen ist ein wichtiges präventives Angebot, welches die Kinder und Mütter und Väter in ihrer Elternzeit benötigen.

Ein aufregendes Erlebnis waren die acht stündigen Dreharbeiten (13.07.2020) zum Fernsehbeitrag der Deutschen Fernsehlotterie der ARD für Oktober 2020. Die Aufnahmen fanden in unseren Räumen und im Polypark (Spielplatz Dippoldiswalde) statt. Das hat uns sehr beglückt, da wir und die Eltern so viel Wertschätzung und Anerkennung erfahren konnten. Vielen Dank! Das Video können Sie sich gern auf unserer Homepage anschauen. Sollten Sie sich für unsere Eltern – Kind - Gruppen interessieren, dann können Sie gern jederzeit mit Ihrem Kind zum Schnuppern kommen.

Seien Sie herzlich Willkommen!

Barbara Stanja Familienbildung

4.2 Spielmobil/ Offenes Angebot Das Jahr begann ganz normal und im wöchentlichen offenen Angebot, das im Winterhalbjahr zum Spielen, Malen, Werkeln, Singen und Schwatzen ins Familienzentrum einlädt. Hier durften wir im Durchschnitt vier Familien begrüßen. Wir bastelten zu Beginn des Jahres Schwimmkerzen in Wallnussschalen und schickten unsere Wünsche für das neue Jahr im Wasser der Weißeritz auf Reisen.

Seite | 8 Im Frühjahr war das Spielmobil mit dem umfangreichen Fuhrpark und all den anderen Spielsa- chen für draußen kaum aus der Garage gefahren, als aufgrund der Viren schon wieder eine Pause notwendig war. Als die Auflagen etwas gelockert wurden, konnte die Spielplatzarbeit, die donnerstags von 15.00 -17.00 Uhr im Polypark stattfindet, mit einem Hygienekonzept wieder eröffnet werden. Es wurde ein sogenannter Boxenstopp eingeführt, in welchen die Fahrzeuge hineinfuhren und erst nach einer Desinfektion das fahrende Kind wechselte. Die Kinder haben das Ganze als Spiel unterstützt und so war das Miteinander draußen wieder möglich. Verzichtet wurde von unserer Seite auf Bastelei und Getränkeservice. So wurden in 19 Einsätzen 490 Kinder mit den vielfältigen Möglichkeiten des Spielmobils beglückt. Mit den 225 dazugehörigen Eltern und Großeltern konnten informative und auch erziehungsunterstützende Gespräche geführt wer- den. Kaum genutzt wurde das Spielmobil am Wochenende, da Dorffeste und ähnliche Veran- staltungen nicht stattfanden. In diesem Jahr wurden 40 Eltern und 83 Kinder bei 10 offenen Angeboten am Nachmittag im Familienzentrum begleitet. Sowohl die geplanten Herbstbasteleien im offenen Angebot als auch die alljährliche Veranstaltung „Familien im Advent“ fielen der sogenannten „Zweiten Welle“ leider zum Opfer. Die Konzepte wurden stetig den aktuellen Regularien angepasst und wir sind gespannt, was uns 2021 erwartet.

Anne Olsen Familienbildung

4.3 UNICUS – im Haus der Sinne in Pirna In diesem besonderen Jahr 2020 wurde uns allen bewusst, wie wertvoll die menschlichen Begegnungen von Angesicht zu Angesicht sind. Zwei Mal wurden die Kurse für mehrere Wochen unterbrochen. Insgesamt waren in diesem Jahr die Kontakte der Eltern und Babys eingeschränkt. Zudem waren die jungen Eltern mit der weltweiten Pandemie und den vehement wechselnden Botschaften/ Veränderungen beschäftigt, um für sich selbst neue Antworten auf das Leben zu finden. Hierbei nutzten sie vertrauensvoll den Austausch in der Gruppe innerhalb des Kurses. Mehr als je zuvor sprachen die Mütter und Väter miteinander, kamen sich persönlich nah und verabredeten sich auch außerhalb des Kurses. Dennoch standen die Babys im Mittelpunkt und ich konnte beobach- ten, dass sie sehr schnell untereinander Interesse und Kontakt fanden. Vielleicht, weil sie sich eher von den Eltern lösen konnten, denn diese hatte „erwachsene Geschichten“ zu besprechen.

In 2020 waren es fünf Kurse mit je 6 Mamas – insgesamt 30 TN.

Bettina Fischbach Kursleiterin

Seite | 9 4.4 UNICUS – im Haus der Sinne in Dippoldiswalde Mitte des Jahres übernahm ich (Maria Irmscher) nach 4 Jahren wieder den Unicus von Frau Fischbach in Dippoldis- walde. Leider habe ich nur einen Kurs vollständig durchge- führt, denn der im Oktober gestartete Kurs, konnte durch die Corona-Pandemie nicht beendet werden. Die Mütter die- ser Kurse hatten alle bereits schon mindestens ein Kind, mit welchem sie teilweise auch schon den Unicus besuchten. Sie gaben an, dass sie vor allem wegen des Austausches mit anderen Eltern den Kurs besuchen. Dafür bietet der Kurs ausreichend Zeit. Sie nutzten die Einheiten sich zu entlasten und durch die Gespräche untereinander neue Sichtweisen und An- regungen zu erhalten. Gemeinsam suchten wir nach Antworten auf ihre Fragen, wie Beikostein- führung, Durchschlafen, Abstillen, Auszeiten, „sauber“ werden etc. und konnten viel voneinander lernen. Die Kinder erhielten Sinnesanregungen und ebenso gemeinsame Zeit mit ihren Müttern und Vätern. Die Rituale, wie Singen, Fingerspiele, Sinnesspiele und Bewegungsspiele führen durch jeden Kurs und geben den Kindern Orientierung und Sicherheit. Im November und Dezember erfolgten noch Telefonate mit den Teilnehmenden und leider musste ich dann den Kurs auch telefonisch beenden.

Maria Irmscher Kursleiterin

4.5 Elternkurs in Anlehnung an „Starke Eltern – starke Kinder“ Zwei Elternkurse über jeweils fünf Abende fanden in diesem Jahr statt. Sie begannen im Januar bzw. im September und hatten sechs bzw. sieben Teilnehmende oder anders formuliert, es waren acht Mütter und fünf Väter anwesend. Unsere Vermutung, dass bei einer kürzeren Kursdauer (nur fünf bis sechs, statt ursprünglich zehn bis zwölf Abende) die Abbruchquote geringer ist, bestätigte sich. Nur ein Teilnehmer war nicht bis zum Ende des Kurses dabei. Auch in der kürzeren Kursdauer entstand eine vertrauensvolle Atmosphäre, der Austausch war intensiv und wertvoll für alle Beteiligten. Interessant war die Zusammensetzung des zweiten Kurses, in dem von sechs Elternteilen zwei Elternpaare anwesend waren und sich das Verhältnis zwi-

schen Müttern und Vätern ausglich. So erfolgte der innerfamiliäre Austausch teilweise innerhalb der Kurszeit und war für alle mit erfahrbar. In der Regel passiert dies daheim beim Erfüllen der sogenannten Hausaufgaben und wird dann nur indirekt im Kurs mitgeteilt. Da die Kinder zu Hause betreut werden wollen, ist die Teilnahme von beiden Elternteilen nur selten möglich. Vielleicht wissen Sie von Großeltern, Paten oder Freunden, die einen Elternkurs mit heimischer Kinderbetreuung ver- schenken wollen. Wertvoll für die Eltern ist es auf jeden Fall und die Schen- kenden erleben Zeit mit den Kindern, meist ist auch das ein Geschenk.

Anne Olsen Kursleiterin

Seite | 10 5. Kreisweiter erzieherischer Kinder- und Jugendschutz Nachdem wir mit unseren Projekten gut in das Jahr gestartet waren, bremste uns die Corona-Pandemie vollkommen aus. Alle Kindertages- einrichtungen und Schulen waren geschlossen bzw. nur in Notbetreu- ung und durften keine extern tätigen Personen eintreten lassen. Wir nutzen diese Zeit des Stillstandes dazu uns weiterzubilden, die Projekte fortzuschreiben und neue Projekte zu entwickeln. So führten wir nach der Lockerung im Mai Coronaprojekte im Kindergarten durch und suchten mit den Kindern nach Schätzen, um gesund zu bleiben:

Hier passten wir uns an die Hygienebestimmungen an und führten die Projekte vor allem im Freien durch. Eine Kita wünschte sich auch ein Folgeprojekt zu „Mein Körper gehört mir“, welches wir in Kleingruppen und im nahegelegenen Park gut umsetzen konnten. Erstaunlicherweise konnten wir im gesamten Jahr 2020 trotzdem 566 Kinder erreichen. Am meisten wurden wir mit den Projekten „Meine Körper gehört mir“ und „Sag was!“ angefragt. Wir stellten fest, dass Kinder mehr Unterstützung benötigen, ihre Gefühle wahrzunehmen und angemessen ausdrücken zu können. Deswegen entwickelten wir das Projekt „Kleine Gefühlsschule“. In einer Einrichtung führten wir aufeinander aufbauende Projekte über mehrere Wochen durch und durften die Kinder so über mehrere Wochen erleben und begleiten.

Seite | 11 Das Landratsamt entschied, die freiwilligen Leistungen, wie unsere Projekte, in einem Losver- fahren auszuschreiben und nun nur noch einen Träger, anstatt wie in den letzten 15 Jahren von zwei Trägern, für den kreisweiten erzieherischen Kinder- und Jugendschutz zuzulassen. Wir als kleiner Träger können dieses Los nicht alleine stemmen. Da es zu keiner Kooperation (Bieterge- meinschaft) mit einem weiteren Träger kam, mussten wir uns schweren Herzens dafür ent- scheiden, uns nicht für das Los zu bewerben. Ab Januar 2021 sind wir daher leider nicht mehr im Rahmen des kreisweiten Kinder- und Jugendschutzes zuständig. Unsere Projekte wollen wir im Bereich der Familienbildung im Sozialraum 2 (Gemeinden Dippol- diswalde, Rabenau, , Klingenberg und ) weiterführen. Um weitere gemein- same Projekte außerhalb des Sozialraumes realisieren zu können, besteht die Möglichkeit, uns im Rahmen einer GTA (Ganztagsangebote) oder über Honorar zu finanzieren. Wir freuen uns auf eine weitere intensive Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen.

Julia Ziereisen und Maria Irmscher Projektleiterinnen Kreisweiter erzieherischer Kinder- und Jugendschutz

6. Netzwerk Frühe Hilfen

Das Jahr 2020 startete für die Koordinatorinnen des Netzwerkes Frühe Hilfen mit einer Beson- derheit. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Frau Fritsch (Landratsamt Pirna) schulte Frau Schuhma- cher erstmalig die Feuerwehr zum Thema Kinderschutz. In insgesamt sechs Abendveranstaltun- gen wurden alle Jugendwehrwarte der Feuerwehren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzge- birge für den Kinderschutz sensibilisiert sowie ein entsprechender Handlungsleitfaden für die Ehrenamtlichen erarbeitet.

Nach diesem gelungenen Jahresauftakt, war der weitere Jahresverlauf innerhalb des Netzwerkes Frühe Hilfen voll mit schönen und herausfordernden Turbulenzen. Im März verabschiedete sich Frau Schuhmacher in ihre Elternzeit. Sie wird nun durch mich, Maria Wirth, im Netzwerk Frühe Hilfen vertreten. Trotz der herzlichen Aufnahme in das Kinderschutz-Team verlief mein Start als Netzwerkkoordinatorin pandemiebedingt holprig. Viele geplanten Schulungsveranstaltungen und Netzwerktreffen wurden auf den Spätsommer verlegt oder zum Teil ganz abgesagt. Auch konnte ich das Team der Frühen Hilfen nur bedingt kennenlernen. Ich nutzte jedoch die „unsichere“ Zeit, in dem ich mich in die Kinderschutzthematik und in die Arbeit der Frühen Hilfen vertieft einlas, telefonisch durch Frau Fritsch eingearbeitet wurde und konzeptionell an den Schulungen weitergearbeitet habe. Auch nahm ich telefonisch und durch E-Mail ersten Kontakt zu Netz- werkpartnern auf. Die intensive Einarbeitungsphase zahlte sich dann endlich im Sommer aus. Ab Juni fanden wieder erste regionale Netzwerktreffen statt, in denen ich die Frühen Hilfen repräsentieren und vorstellen konnte. Dabei war das Aufleben des Netzwerkes „Schwangeren- konfliktberatung und Frühe Hilfen“ ein Höhepunkt. Gemeinsam wurden die verschiedenen Be- ratungs- und Unterstützungsangebote für Familien beleuchtet und mögliche Kooperationen her- ausgearbeitet.

Seite | 12 Auch die Schulungsarbeit konnte wieder starten. Im August habe ich mit Frau Fritsch meine erste Kinderschutzschulung in einer Förderschule durchgeführt. Dabei wurden alle Lehrkräfte und die Fachkräfte der Schulsozialarbeit geschult. Damit wurden im Jahr 2020 insgesamt 171 Personen für den Kinderschutz sensibilisiert. Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit der Dresdner Beratungsstelle „Shukura“ einen Fachtag zum Thema „Sexueller Missbrauch unter Kin- dern“ für die landkreisinternen insoweit erfahrenen Fachkräfte, die Polizei und den Allgemeinen Sozialen Dienst im Jugendamt arrangiert. Besonders spannend war dabei der Austausch zwi- schen den Professionen zu den verschiedenen Vorgehensweisen und Verantwortlichkeiten. Ein weiteres Highlight war die Fachveranstaltung „Grenzverletzendes Verhalten von pädagogischen Fachkräften in Kita“ für Trägerverantwortliche, welche von meiner Kollegin Frau Fritsch und Ralf Lemke (Supervisor DISA Dresden) gestaltet wurde. Aufgrund der hohen Nachfragen zu dem Thema, haben wir dazu für das kommende Jahr weitere Fortbildungen, z. B. für Leitungskräfte von Kitas, geplant. Als sich erneute Einschränkungen aufgrund der Pandemie abzeichneten, verlegte sich meine Arbeit als Koordinatorin auf Online-Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und der Erarbeitung von Handreichungen. Mit meiner Kollegin eignete ich mir Kompetenzen in der Durchführung von internetbasierten Veranstaltungen an. Gemeinsam mit der Kompetenz- und Beratungsstelle „Kinder Stärken“ wurden alle Kita-Sozialarbeiter*innen des Landkreises in einer Online-Konfe- renz zu den Frühen Hilfen informiert. Dies war eine spannende und hilfreiche Erfahrung für zukünftige, tendenziell zunehmende Online-Veranstaltungen. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Aktualisierung der Internetseite zum Kinderschutz www.landratsamt-pirna.de/kinderschutz.html und deren Bewerbung. In diesem Zuge wurden durch uns Koordinatorinnen hilfreiche Übersichten erarbeitet, die das Vorgehen und rechtliche Grundlagen der drei Kinderschutzformen – in der Familie, unter Kindern, in pädagogischen Ein- richtungen – beleuchten. Dieser intensive Prozess bedurfte viel Austausch mit landratsamtsin- ternen Fachreferenten sowie dem Landesverband des Kinderschutzbundes. Ergebnis sind sechs differenzierte Übersichten für Kita, Hort, Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Kindertagespflege sowie Leistungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Diese sind ebenfalls auf der Kinderschutzseite zu finden. Parallel dazu wurde eine Postkarte erstellt, um die Kinderschutzseite im Landkreis bei allen Bürgern und Fachkräften zu bewerben. Eine diesbezügliche Pressemitteilung ist bereits im vergangen Jahr in der Landkreiszeitung erschienen. 2021 werden sie an diverse Fachkräfte und Einrichtungen, wie Arztpraxen und Sportvereine, verschickt und in den Bürgerämtern aus- gelegt.

Seite | 13 Rückblickend war das Jahr voll mit erfahrungsreichen Höhepunkten, aber auch neuen Heraus- forderungen, die aus meiner Sicht gut und sinnvoll gemeistert wurden. Gespannt schaue ich nun auf das bevorstehende Jahr und freue mich auf jede weitere Erfahrung als Netzwerkkoor- dinatorin „Frühe Hilfen“.

Josefine Schuhmacher und Maria Wirth Netzwerkkoordinatorinnen „Frühe Hilfen“

7. Schulsozialarbeit Schulsozialarbeit richtet sich an Kinder und Jugendliche sowie deren Bezugspersonen. Mithin ist sie ein verlässliches Gegenüber für schulisches und außerschulisches Fachpersonal. Schulsozi- alarbeit berät, unterstützt und begleitet. Sie führt außerdem Projekte zur Prävention und Inter- vention durch. Auch diesen Bereich der Jugendhilfe hatte die Corona-Pandemie im Jahr 2020 fest im Griff. Akzente wurden vorschoben, Prioritäten neu gesetzt und kreative Lösungen gefunden. Doch zunächst stellte Corona der Sozialarbeit an den Schulen eine ganz grundlegende Frage im Zu- sammenhang des Kooperationsverhältnisses: Wer gehört zur Schule? Doch alle Schulsozialar- beitenden sind mittlerweile fester Bestandteil des Schulalltags und hatten daher Zutritt zur Schule, trotz externer Trägerschaft. 2020 setzte der Deutsche Kinderschutzbund KV Sächsische Schweiz – Osterzgebirge e.V. an den Oberschulen Schmiedeberg und „Hans Poelzig“ Klingenberg, dem Förderzentrum Oberes Osterzgebirge, den Grundschulen Schmiedeberg und Dippoldiswalde Schulsozialarbeit um.

Prävention: sexueller Miss- Teambuilding und Klas- brauch/ Sexualaufklärung, Intervention: Mobbing, sengefüge Sucht, Mobbing und Trauer Peerkonflikte und akute Konfliktvermittlung

Krisen

Soziales Lernen in der Gruppe/ Klasse Telefonberatung, LernSax und Haus- besuche Lernunterstützung – Moti- vation, Konzentration, Or-

ganisation

Kinderschutz und Schutzkonzept Beratung in familiären

und persönlichen Belas- tungsmomenten

Übergänge gestalten Schüler- und

Medienkompetenz Klassenrat

Bildquelle: https://www.vcp-bayern.de Andreas Glöckner Schulsozialarbeiter der Grundschule Schmiedeberg

Seite | 14 8. Soziale Arbeit an Bildungseinrichtungen Die Anwesenheit der Schulsozialarbeiterin am Gymnasium Dippoldiswalde bestand in diesem Jahr bei einem Stellenumfang von 15 h/ Woche an drei Tagen in der Woche. Die Beratungszeit wurde von Schüler*innen, dem Kollegium und den Eltern genutzt. Präventivprojekte wurden im Klassenverband zu den Themen Mobbing (6x), Sexualaufklärung (4x) und Umgang mit Trauer (3x) durchgeführt. Kleingruppenarbeit fand in Gruppen mit Lernenden der Klassen fünf bis neun in einmaligen Treffen oder über längere Zeit begleitend statt, um Probleme innerhalb der Peer- group zu lösen. Während der Corona-Schließzeit der Schulen wurde per Telefon und Email Kontakt zu den Schü- ler*innen gehalten, die sich sonst in regelmäßigem Austausch und Unterstützung befanden. In der Zeit, als nur manche Klassenstufen wieder zum Unterricht erscheinen durften, wurde durch die Sozialpädagogin für drei Schüler*innen, die zu Hause nur schwer oder fast gar nicht arbei- teten, Unterstützung in der Schule angeboten. Ursachen für die Anwesenheit waren zum einen Konzentrations- und Organisationsprobleme bei den Lernenden und zum anderen ungünstige häusliche Gegebenheiten, wie Unruhe durch kleine Geschwister bei gleichzeitiger Berufstätigkeit der Eltern. In die- sem Rahmen war auch Raum, um psychische Probleme anzusprechen, Umgangsstrategien zu erarbeiten und die Betreffenden bei der Umset- zung zu begleiten.

Anne Olsen Soziale Arbeit an Bildungseinrichtungen Gymnasium Dippoldiswalde

9. Inklusion an den Oberschulen Unsere Inklusionsassistentinnen stärken Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem För- derbedarf bzw. Behinderung, damit sie gleichberechtigt ihren Bildungsweg gehen können. So hoffen wir, die Chancen der Schüler*innen, die Schule erfolgreich zu schaffen und den höchst-

möglichen Schulabschluss abzulegen, zu erhöhen. Präventiv unterstützen die Inklusionsassis- tenten auch Lernende, bei denen ein Förderbedarf entstehen könnte. Nachdem vor drei Jahren der Dt. Kinderschutzbund KV Sächsische Schweiz- Osterzgebirge e.V. gemeinsam mit der Oberschule Dippoldiswalde und der Oberschule Schmiedeberg in das „Inklusionsprojekt“ eingestiegen ist, wurde der Unterricht für die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichem För- derbedarfen unterstützt. Die Einschätzung der vergangenen Schuljahre hat eine sehr positive Resonanz gezeigt. Außerdem hat die Arbeit der Inklusi- onsassistentinnen mehr Akzeptanz und Erfolgserlebnisse erfahren. Wir Inklusionsassistentinnen begleiten im Unterricht aber auch bei außer- unterrichtlichen Aktivitäten die Lehrkräfte bei ihrer täglichen Arbeit. Auf- grund der Corona-Umstände arbeiteten wir über Skype, Email und telefo- nisch mit den Schülern und Schülerinnen.

Seite | 15 Der intensive Kontakt in dieser schwierigen Zeit hat den Schüler*innen, Eltern und Fachkräften die Wichtigkeit der Arbeit näher gebracht, sodass das Angebot, die häuslichen Lernzeit zusätzlich zu unterstützen, noch besser angenommen wurde und die Beziehungen zu allen Schüler*innen und Eltern gestärkt werden konnte.

Cindy Steglich (li.) und Ramiza Rönitzsch (re.)

Oberschule Schmiedeberg Oberschule „Am Pfortenberg“ Dippoldiswalde

Ramiza Rönitzsch Inklusionsassistentin der Oberschule Dippoldiswalde

10. Schülertreff an der Oberschule „Am Pfortenberg“ Dippoldiswalde Der Schülertreff ist ein offenes Angebot, dass allen Schülern und Schülerinnen der Oberschule täglich montags bis frei- tags von 11.30 Uhr bis 16.00 Uhr zur Verfügung steht und einen Ausgleich zum oft anstrengenden Schulalltag sowie sinnvolle Freizeitbeschäftigungsmöglichkeiten nach den In- Im Schulgarten teressen der Kinder bietet. Allerdings musste der Schüler- treff ab November coronabedingt schließen. Im Zeitraum von ca. sechs Wochen (September/ Oktober 2020) empfing der Schülertreff 200 Kinder. Dies entspricht deutlich mehr als 100 Besucher*innen pro Monat bzw. durchschnittlich ca. sieben Schüler*innen, die den Schülertreff pro Tag nutzen. 52 % der Schülertreffbesuchenden sind Jungen und 48 % Mäd- chen. 91 % davon sind Schüler*innen aus den Klassen fünf bis sieben und 9 % sind Schüler*innen der Klassen acht bis zehn. In Kochen diesen sechs Wochen haben 58 von 342 Lernenden der Ober- schule das Angebot des Schülertreffs wahrgenommen.

Seite | 16 Trotz der besonderen Umstände haben wir in dieser kurzen Zeit viel unternommen, z.B. Körbe geflochten, Bilderrahmen und Teelichter in Mosaiktechnik gestaltet, Traumfänger gebastelt, Bil- der gemalt und vieles mehr. Bereits am ersten Schultag kamen alle drei fünften Klassen in geteilten Gruppen unter Beglei- tung ihrer Klassenlehrer*innen zum Schülertreff, um diesen kennenzulernen. Sie haben die Mög- und Backen lichkeit genutzt, sich über die Angebote des Schulklubs zu informieren und dabei einige Spiele ausprobiert.

Auch in den folgenden Wochen haben die Schüler*innen die Räumlichkeiten, Spiele und kreativen Angebote des Schülertreffs aktiv genutzt. Dank guter Zusammenarbeit mit der DaZ-Lehrerin und einer außenstehenden Partnerin entstand ein Projekt, dass es allen DaZ-Schülern erleichtern soll, sich leichter an ihre neue Lebenssituation zu gewöhnen und sich in der Schule wohler zu fühlen. Außerdem bekommen die deutschen und die DaZ-Schüler*innen hier- bei die Möglichkeit, sich gegenseitig zu öffnen, sich besser kennenzulernen, Ge- meinsamkeiten zu entdecken, Kontakte zu knüpfen und sich durch gemeinsames Tun näherzukommen. Ich hoffe, dass unsere Zusammenarbeit mit Freude und Begeisterung auch zukünftig weiter durchgeführt wird.

Svetlana Altergott Leiterin Schülertreff

11. Angebote für Schulkinder

11.1 Ferien Trotz erheblicher Einschränkungen im Jahr 2020 gestaltete der Deutsche Kinderschutzbund KV Sächsische Schweiz – Osterzge- birge e.V. interessante Freizeitangebote in den Ferien (ausge- nommen Osterferien - Lockdown) für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Inhaltlich richteten sich die Ferienprojekte an aktuellen Themen und Interessen der Kinder und Jugendlichen aus sowie an saisonalen Gegebenheiten.

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Winter

Die Winterferien konnten noch in "Glück auf" MiBERZ & alter Gewohnheit gestaltet werden. Schaustollen Diesmal hieß es „Glück auf“. Wir

beschritten den Bergbaulehrpfad in Basteln und Dippoldiswalde, besuchten das Mi- Schmuckwerkstatt BERZ und den Schaustollen in Al- tenberg. Nebenbei ging es noch eine Runde rodeln. In der Bastelwerk- Winter statt stellten wir eigenen Schmuck Stärken finden & her. Sinne schulen Außerdem führten wir fast schon traditionsgemäß Selbstbehaup- tungskurse für Jungen und Mäd- Selbstbehauptung für chen durch. Die übrigen Tage for- Jungen & Mädchen derten wir die Sinne und gingen auf die Suche nach unseren Stärken.

Sommer Teil 1 Die Sommerferien fanden 2020 in ei- Försterei & ner anderen Struktur statt. In zwei Naturfotografie festen Teilnehmer*innengruppen gab es vier Wochen lang sich wiederho- lende Thementage – Umwelt, Tiere, Schäferei & Spiel und Spaß, Überraschung - Wildpark Geising mit einer bunten Vielfalt an unter- Sommer schiedlichen Aktionen. Teil 1 Im ersten Teil ging es in den Wald zur Gefühle & Försterin und in die Natur mit der Fo- Kinderrechte tokamera. Mit den Bildern stellten wir ein Naturmemory her. Auch spannen wir in der Schäferei Drutschmann ei-

Filzen & Wandgestaltung nen Faden und besuchten den Wild- park in Geising. Wir näherten uns spielerisch unseren Gefühlen sowie dem Thema der Kinderrechte. Außer- dem filzten wir einen Sorgenfresser und stellten Wandschmuck her.

Seite | 18 Sommer Teil 2 Im zweiten Teil bauten wir Höh- Nisthilfen & Insektenhotel lenbrüterkästen und Insektenho- tels. Zu Fuß ging es in den Tier- park Höckendorf und auf den Rei- Tierpark terhof Göbel. Außerdem genossen Höckendorf & Reithof Göbel wir das herrliche Wetter auf der Sommerrodelbahn und beim Ba- Sommer den in der Malter. Abenteuerlich Teil 2 wurde es noch bei der Waldralley Sommerrodel- im Schwarzbachtal. bahn & Trommelbau

Waldralley & Strandbad Malter

Kultur/ Lesen macht stark – Total digital vom 17. -28.08.2020/ 9-15 Uhr zum Thema Bergbau im Osterzgebirge

In dem geförderten Projekt „Lesen macht stark – Total Digital“ nahmen täglich zwölf Jungen und Mädchen im Alter von acht bis zwölf Jahren aus benachteiligten Familien teil. Um dem Ziel des sinnvollen Heranführens an digitale Medien, aber auch dem Lese- und Kulturverständnis gerecht zu werden, wurde oft in kleinen Gruppen gearbeitet. Innerhalb dieser wurde mittels kreativer Methoden gelesen und vorgelesen, was jeden Tag aufs Neue einer geschickten Anleitung sowie Motivation bedurfte. Den Kindern fiel das flüssige Lesen schwer, teilweise fehlte das Textverständnis oder einfach der Wille zum Lesen. Neben dem Aufbereiten der digitalen Geschichten fanden kreative Aktionen sowie thematische Ausflüge in den osterzgebirgischen Raum statt. Am ersten Tag besuchten wir die Bibliothek und die Projektinitiatorin Frau Walter hatte für die Kinder eine lebendige Schnitzeljagd zum Bergbau vorbereitet. So lernten sich die Kinder kennen und erste interessante Informationen aus dem Bergbau wurden gemeinsam beim „Sehen – Le- sen – Hören“ entdeckt. Am Nachmittag bastelten die Kinder ihre Schatzschachtel zum Sammeln für die Steinschätze. Auch erhielten sie ein persönliches Tagebuch, in dem spannende Notizen hineingeschrieben wurden. Oft las ein Kind in der Morgenrunde aus dem Buch vom vergangenen Tag vor. Manche hatten sich zu kleinen Reporter*innen entwickelt, die während der Ausflüge neuste Entdeckungen in ihr Buch skizzierten. Ein weiteres Ritual war das morgendliche Singen des Steigerliedes. Ein paar Jungen studierten dazu sogar einen Rap ein, begleitet von Trommel und Tanz.

Seite | 19 Eine ehrenamtliche Abiturientin entwickelte einen Anfang für eine kindgerechte Bergbauge- schichte, die durch die Fantasie der Kinder Tag für Tag weitergesponnen wurde. Szenen aus der Geschichte wurden gemalt, gebastelt und zu lebendigen Trickfilmen von den Kindern aufgear- beitet. In einem Glas setzte jedes Kind am ersten Tag ein Steinwasser (farbig durch Wollfäden) an, um einen Salzkristall wachsen zu lassen. Täglich konnten wir dem Wachsen zusehen und manche konnten am letzten Tag einen prächtigen Kristall mit nach Hause nehmen. Aktionen, wie Zinnseifen, Steine schleifen, einen Besuch im Dippol- diswalder Bergbaumuseum, das Einfahren in den Stollen Altenberg, das Steinesuchen/ -abklopfen bei einer Wanderung in Frauenstein belebten das spielerische Lernen rund um den Bergbau. Und in je- der freien Stunde wurden die kreativen Ergebnisse digital aufberei- tet, was insbesondere für die Älteren (neun bis zwölf Jahre) inte- ressant war. Filme entstehen lassen, lustige Zeitraffer, Bilder schneiden waren spannungsreiche Herausforderungen. Eine von den Kindern selbst gestaltete Schatzsuche durch Dippol- diswalde mit dem Endpunkt „Gaumenschmaus im Dönerladen“ war ebenso ein Höhepunkt. Und zwischendrin wurde natürlich auch gespielt, vom beliebten Trampolin bis hin zu selbstkreierten Gruppenspielen, wie „Bergmann, oh Bergmann wie hoch steht das Wasser und wie kommen wir

darüber“.

Nach unseren vielen Ausflügen und dem Drang vehement schöne Steine zu finden, entstand im Kinderschutzbund ein kleines Steinmu- seum, welches von den Kindern gestaltet und beschriftet wurde. Und natürlich hörten wir in diesen zwei Wochen zwei Worte sehr oft und sie bekamen ihre ganz besondere Bedeutung. „Glück auf!“

Herbst querfeldein Die Herbstferien standen unter dem Motto: wandern & Luchsweg „Runter vom Sofa - ab in den Wald“. Wandern querfeldein, in der Sächsischen Schweiz und auf den Geisingberg - dabei Naturmaterial & Bude bauen, schnitzen und Knüppelkuchen Wandschmuck essen. In der Waldschule und vom Natur- pädagogen Tim Blaube erfuhren wir viel Herbst Interessantes über den Wald und dessen Bewohner. Aus gesammeltem Material Waldschule & stellten wir außerdem Tischschmuck her. Naturpädagogik Parallel hieß es in der Turnhalle: GONG – mithilfe der Klangschale entspannten wir uns und schulten die Konzentration. Zum Halloweenparty Abschluss gab es eine große Halloween- party.

Seite | 20 11.2 Kinderstadt Aufgrund der hohen Hygieneanforderungen konnten wir in diesem Jahr leider keine Kinderstadt durchführen.

12. Kindersachenflohmarkt Im September konnte der Flohmarkt trotz der schwierigen Corona-Umstände statt- finden. Auch in diesem Jahr standen die Kinder im Fokus. Für, von und mit Kindern wurde der Kindersachenflohmarkt „Ringelsocke“ veranstaltet. Ab 8:00 Uhr wurden die Stände aufgebaut, sodass die großen und kleinen Gäste pünktlich um 9:00 Uhr auf die Suche gehen konnten.

In diesem Jahr wurde der Flohmarkt von einer neuen Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes begleitet und organisiert. Aufgrund der Hygienemaßnahmen wehte in diesem Jahr ein anderer Wind. Weniger Stände, Abstandsregelungen und auch die erhöhten Standgebühren waren eine Veränderung für uns, was unseren Ver- käufer*innen und Käufer*innen aber keine Sorgen bereitete. Trotz Sonnenschein konnten wir in diesem Jahr aber nur eine Besuchszahl von circa 200 Gästen erzielen. Trotzdem freuen wir uns sehr, dass wir den Flohmarkt veranstalten und begleiten durften. Vor allem aber, dass wir 75 großen und kleinen Verkäuferinnen und Verkäufern eine Plattform geboten haben, um zu ver- kaufen.

Durch die Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeitenden konnten wir auf alle Hygienemaßnahmen achten und ein schönes Ver- und Einkaufen ermöglichen.

Wir hoffen im nächsten Jahr wieder auf mehr Normalität. Vielen Dank an alle Mitwirkenden für die schöne Erfahrung. Bleiben Sie gesund!

Ramiza Rönitzsch

Seite | 21 13. Wir über uns Geschäftsstelle: Weißeritzstraße 30, 01744 Dippoldiswalde Tel.: 03504/600960, Fax: 03504/600969 E-Mail: [email protected] Internet: www.kinderschutzbund-soe.de

Bankverbindung: IBAN: DE16 8509 0000 2909 3710 00 BIC: GENODEF1DRS Volksbank Dresden-Bautzen eG

Vorstand: Roderfeld, Agnes (Vorsitzende) Trutschler, Stefan (Stellvertreter) Boldt, Dorothea (Stellvertreterin) Kretschmann, Mario (Schatzmeister) Becker, Karin (Schriftführerin) Herrmann, Angelika (Beisitzerin) Anschütz, Niels (beratend)

Insgesamt traf sich der Vorstand zu 6 Sitzungen

Rechnungsprüferinnen: Walter, Claudia; Henker, Gunhild

Geschäftsführung u. Leitung des Familienzentrums: Stanja, Barbara; Dipl.-Soz.-Päd.

Mitgliederzahl: 70 (Stand Dezember 2020)

Finanzierung: Fördermittel: Landkreis, Stadt Dippoldiswalde u. Gemeinde Klingenberg, Land, Bund und EU; Stiftungsgelder; Mit- gliedsbeiträge; Spenden; Geldauflagen

Zusammenarbeit mit sowie Mitarbeit in: Jugend- und Bildungsamt; Jugendhilfeausschuss; Oberschulen Dippoldiswalde, Schmiedeberg, Klingenberg; Gymnasium Dippoldiswalde; Grundschulen Dippoldiswalde, Schmiedeberg; Förder- zentrum „Oberes Osterzgebirge“ Reinholdshain; Lionsclub Dippoldiswalde; Stadt Dippoldiswalde; Gemeinden Klingenberg und Hartmannsdorf-Reichenau; Landesjugendamt Chemnitz; Sächsi- sche Aufbaubank; Landes- und Bundesverband des Deutschen Kinderschutzbundes; Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben; Deutsches Kinderhilfswerk; Landschaftspflege- verband Sächsische Schweiz – Osterzgebirge e.V.; JOBCENTER Dippoldiswalde und ; Agen- tur für Arbeit Pirna; meeco Dresden; Krankenkassen; Amtsgericht Dippoldiswalde; Staatsanwalt- schaft Dresden; Gesundheitsamt; Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises; Arbeitskreis „Am- bulante Hilfen“; Arbeitskreis „Familienbildung“; Arbeitskreis „Jugendschutz“; Arbeitskreis „Er- zieherische Hilfen“; Vorstand „Regionale Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung“; Ar- beitskreis „Kind und Familie“; Stiftungen; Karosseriebau Lehmann; Bücherei Dippoldiswalde; Ge- werbetreibende; Freiberufler*innen und viele weitere regelmäßige Helfer*innen

Seite | 22 Mitarbeitende mit Aufgaben:

Seite | 23 14. Spendende Bei folgenden Spendenden möchten wir uns für Ihre Unterstützung unserer Arbeit ganz herzlich bedanken: Mario Kretschmann Paulsdorf Claudia und Manfred Walter Paulsdorf LIONS-Club Dippoldiswalde Thomas Heinze Frankfurt am Main Ingenieur Büro Hagstotz Dippoldiswalde KANO Wartungs- und Reparaturservice GmbH Dippoldiswalde Sachsenküchen H.-J. Ebert GmbH Obercarsdorf Christian Körner Oelsa Philipp Butzek Dohna

15. Vereinsergebnisse 2020

Mitarbeiter*innen 19 hauptamtliche Beschäftigte 2 freiberufliche Mitarbeiterinnen 1 Minijob – 450 € 1 Bundesfreiwilliger bis April 7 Ehrenamtliche bürgerlichem Engagement „Wir für Sachsen“

Veranstaltungen Zahlen Ferien 546 Kinder insgesamt Winterferien 119 Kinder Osterferien 0 Kinder Sommerferien 340 Kinder KidsWorld (Kinderstadt) 0 Kinder Herbstferien 87 Kinder

Flohmarkt 21.03.2020 coronabedingt ausgefallen 19.09.2020 74 Stände und ca. 200 Gäste

Infoabend für werdende Eltern Planungsraum 2 18.03.2020 und 23.09. 2020 10 Teilnehmende

Familiensamstag im Advent 26.11.2020 konnte coronabedingt nicht stattfinden

Seite | 24 Veranstaltungen Zahlen Kindergeburtstag coronabedingt nur 1x im Jahr 4 teilnehmende Kinder (2-13 J.)

Eltern-Kind-Treff 247 Elternteile mit 259 Kindern Mo, Di und ggf. Fr. zwischen 3 und 9 Teilnehmende zzgl. Kind/ Veran- staltung

Kursangebot „Unicus“ 41 Teilnehmende in Dippoldiswalde & Pirna zwischen 4 und 9 Teilnehmende zzgl. Baby/ Kurs 10 Veranstaltungen à 10 Termine

Spielmobileinsätze 2 Einsätze mit ca. 320 Gästen

„Offenes Angebot“ insgesamt 950 Besucher*innen donnerstags 15-17 Uhr

Ehrenamtsstunden 18 Personen 1854 Stunden im Jahr 7 x Vorstand, 11x bürgerliches Engagement

48 Projekte im Kreisweiten 533 Teilnehmende erzieherischen Kinder -und Jugendschutz 26 Eltern und 507 Kinder

Seite | 25 Für Kinder, Jugendlichen und Familien ist unser Verein, vor allem in dieser Zeit, eine wertvolle Unterstützung.

Wenn Sie Lust haben, dann werden auch Sie Mitglied im Verein (20€/ Jahr) und unterstützen uns selbst tatkräftig mit oder durch eine Spende.

Als gemeinnütziger Verein können wir nur durch Unterstützung mit Steuer- und Fördermittelgeldern, Spenden und Geldauflagen existieren und unsere Projekte langfristig realisieren.

Deshalb freuen wir uns über jede Mitgliedschaft und Spende, die unsere Arbeit unterstützt!

Wir hoffen, Sie hatten viel Freude beim Lesen und wünschen Ihnen und Ihren Familien von Herzen alles Liebe!

Ihre Kinderschützer*innen aus Dippoldiswalde

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Deutscher Kinderschutzbund KV Sächsische Schweiz – Osterzgebirge e.V. Familienzentrum Weißeritzstraße 30 01744 Dippoldiswalde

Tel. 03504/600 960 Fax 03504/600 969 [email protected] www.kinderschutzbund-soe.de

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