School of Management Magazine Das Magazin der Fakultät für Betriebswirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München 2017

Persönlichkeiten prägen – Leitgedanke und Anspruch der Fakultät Vielseitige Forschung Jubiläen in der Lehre Neue Cluster und andere News aus der Fakultät EDITORIAL Munich School of Management Magazine 2017 3

Liebe Studierende, Ehemalige, Förderer und Freunde der Fakultät, Den Grundstein für unsere Forschungsstärke und un- ser ausgezeichnetes Lehrangebot bilden unsere re- liebe Mitarbeiterinnen und nommierten Professoren, Honorarprofessoren, Junior- Mitarbeiter, liebe Kolleginnen und Assistant-Professoren sowie wissenschaftlichen Ein Stipendium – und Kollegen, Mitarbeiter, die eng mit den ergänzenden Centers of Excellence und weiteren wissenschaftlichen Einrich- Deutschlandstipendium an der LMU München tungen zusammenarbeiten. Unsere vielfältigen Lehr- und Forschungsaktivitäten bündeln wir in mittlerweile viele Gesichter acht Clustern, die unterschiedliche inhaltliche Schwer- punkte verfolgen. Welche Professoren im Einzelnen Daniel Meierhofer, zu diesen Clustern gehören und welche inhaltlichen Zahnmedizin Schwerpunkte jeweils verfolgt werden, erfahren Sie ne- Ich engagiere mich für Minderheiten wie ben anderen Neuigkeiten im Teil „Fakultät“. In diesem Straßenkinder oder Flüchtlinge. Am meisten Zusammenhang freue ich mich, schon jetzt ankündigen Freude bereitet mir aber der Einsatz als Spre- cher für queere Studierende an der LMU. Ich ... zu können, dass zum Wintersemester 2017/18 Frau Polina Larina, weiß aus eigener Erfahrung, welche Probleme Prof. Jelena Spanjol das „Institut für Innovation Ma- Interkulturelle Kommunikation ein Outing mit sich bringen kann. freuen Sie sich mit mir auf die aktuelle Ausgabe des nagement“ übernehmen und damit das Cluster „Tech- Nach dem Tod meines Vaters lernte ich viel, „Munich School of Management Magazine“, das auch nology and Innovation“ ergänzen wird. um es von Usbekistan in die große, weite Welt in diesem Jahr einen umfassenden Einblick in die Viel- „Persönlichkeiten prägen“ – dieser Leitgedanke wird zu schaffen. In München kann ich meinen Gideon Arnold, Traum jetzt verwirklichen: lernen und lehren. Jura falt der Aktivitäten unserer Fakultät gibt! Lassen Sie nicht nur bei der Realisierung unserer Forschungsstär- Wenn ich für immer an der Uni bleiben dürfte, Nach meiner Ausbildung zum Wirtschaftsme- sich durch hochaktuelle Fragestellungen, Ergebnisse ke und unseres ansprechenden und praxisorientierten würde ich das sofort tun. diator habe ich neben meinem Studium einen und Konferenzen in der Forschung beeindrucken! In- Lehrangebotes deutlich. Er stellt auch unseren An- Verein gegründet. Darin engagieren sich jetzt formieren Sie sich über Jubiläen und neue Erfahrun- spruch in der Ausbildung von Studierenden und jun- Juristen aus ganz Deutschland, um mittellosen gen in unserem Lehrprogramm wie auch die neuesten gen Wissenschaftlern dar. Durch unsere thematische Caroline Schambeck, Menschen durch Mediation bei der außerge- Geowissenschaft richtlichen Streitschlichtung zu helfen. Ereignisse in der Fakultät! Lassen Sie sich darüber hi- Lehr- und Forschungsvielfalt können sie sich im Studi- Neben dem Studium Geld zu verdienen ist naus inspirieren durch internationale Aktivitäten und um und bei ihren Forschungsaktivitäten auf ihre indi- wegen meiner Mukoviszidose-Erkrankung Erfahrungen sowie spannende Projekte mit der Praxis! viduellen Stärken konzentrieren. Eine herausragende unmöglich. Durch das Deutschlandstipendi- Auch in diesem Jahr bildet der Teil „Forschung“ ei- Persönlichkeit, die die Fakultät als Forscher, Lehrender um habe ich bald trotzdem meinen Master in nen inhaltlichen Schwerpunkt des Heftes. Dies erstaunt und Mensch lange Jahre geprägt hat, war sicherlich der Tasche. Das ist ein kleiner Sieg im Kampf gegen die unheilbare Krankheit. nicht, denn auch in den letzten Monaten konnten wir auch Prof. Dr. Dr. h.c. Eberhard Witte, der im Dezem- durch spannende Forschungsaktivitäten, die Beantra- ber 2016 nach schwerer Krankheit gestorben ist und gung und Genehmigung von Forschungsprojekten wie dem die Fakultät in ihrer damaligen Entwicklung viel auch hochrangige Konferenzen und Publikationen un- zu verdanken hat. seren Ruf als forschungsstarke Fakultät festigen. Die Lassen Sie mich an dieser Stelle auch nach vorne Vielfalt der Themen, die von klassischen BWL-Themen blicken. Schon heute lade ich Sie herzlich zu unserem wie Steuern über Themen wie Big Data und Digitali- 12. BWL-Fakultätstag am 24. November 2017 ein, an sierung in der Versicherung bis hin zu Fragen der Re- dem Sie unter dem Motto „Digitalisierung: Nach dem silienz, Nachhaltigkeit und Gesundheit geht, ist auch Hype zur Substanz“ nicht nur interessante Keynotes dieses Mal wieder beeindruckend. und Vorträge aus den Clustern erwarten werden, son- Im Bereich der Lehre können wir auf zwei Jubiläen dern v.a. auch wieder viel Raum für Kommunikation stolz sein. Inzwischen im 18. Jahr wird unser Programm und Networking eingeplant ist. „Master of Business Research“ angeboten. Von dem v. a. Ich darf Sie nun herzlich dazu einladen, die vor- Sybille Veit, forschungsmethodisch ausgerichteten zusätzlichen liegende Ausgabe des „Munich School of Management Medizin Studiengang profitieren unsere Doktoranden, die sich Magazine“ zu nutzen, um einige unserer aktuellen Ein Baby während des Studiums bekommen? so die für die wissenschaftliche Arbeit erforderlichen ­Aktivitäten kennenzulernen – unabhängig davon, ob Sinksar Ghebremedhin, Das hat bei mir funktioniert – dank des Werkzeuge erwerben können. Gratulieren können wir Sie sich als Studierende, Praktiker oder Wissenschaft- Deutschlandstipendiums. Jetzt helfe ich als Medieninformatik auch dem „Executive Master of Insurance“, der mittler- ler für uns interessieren. Ihnen allen wünsche ich eine Fachschaftsgruppenleiterin anderen Stu- Meine Eltern mussten selbst vor dem Krieg dierenden mit Kind beim Organisieren des weile im 10. Jahr berufsbegleitend angeboten wird und interessante, anregende und unterhaltsame Lektüre und fliehen. Daher unterstütze ich mit meinem Studienalltags. sich in München als relevantem Versicherungsstand- freue mich, Sie auf unserem nächsten Fakultätstag oder Verein »Students4Refugees« Flüchtlinge dabei, ort etabliert hat. Auch unsere übrigen Bachelor- und bei der einen oder anderen spannenden Veranstaltung ein Studium beginnen oder fortsetzen zu Masterprogramme bleiben gefragt und auch dieses Jahr unserer Fakultät zu treffen. können – vier haben bereits ihren Abschluss geschafft. dürfen wir uns über sehr gute Plätze im aktuellen Hoch- möchteIch ein schulranking der „WirtschaftsWoche“ sowie – als LMU Ihr Stipendium stiften – im Ranking des Fachmagazins „Times Higher Educa- www.lmu.de/deutschlandstipendium tion“ freuen. Prof. Dr. Tobias Kretschmer, Dekan Verantwortung übernehmen, Vielfalt fördern: Unterstützen jetzt auch Sie besonders engagierte und talentierte Studierende mit 150 Euro im Monat. Zum Dank verdoppelt der Bund Ihre steuerlich absetzbare Spende. LMU – Munich School of Management 2017 4 INHALT Munich School of Management Magazine 2017 Munich School of Management Magazine 2017 5

Editorial 3

FORSCHUNG 7 LEHRE 33

Warum es sich lohnt, ein ehrbarer Kaufmann Der Master of Business Research wird 18! 34 zu sein 8 38 Der Spagat zwischen Theorie und Praxis ... 35 Die Macht der Medien 9 Innovative Lehrkonzepte­ Stipendiaten sind eine Bereicherung für Religion und Corporate Governance 10 erhöhen die Kreativität unsere Gesellschaft 36 der Studierenden – z.B. Was beeinflusst die Steuervermeidung von bei der Entwicklung „Junior Management Science“ – ein wissen- Unternehmen? 12 beeindruckender­ digitaler schaftliches Journal für Abschlussarbeiten 37 Lösungen für den Kampf Fighting Hunger in the Digital Era: Effektivere Versorgung und höhere Lebens- gegen den Hunger! qualität: Der Innovationsfonds 13 Lehre am CDTM 38 Big Data – welche ökonomischen Auswirkungen Digitalisierungsstrategien bei Versicherungs- sind zu erwarten? Welche datenzentrierten Competitive Strategy and Organization Design: unternehmen 15 20 Geschäftsmodelle lassen sich erkennen? Wem E-Learning-Kurse vom ISTO 40 Rekrutierungskosten in Zeiten des gehören die Daten? Wie verändert sich die Wert- 42 10 Jahre Executive Master of Insurance 41 schöpfung? Eines der spannenden Forschungs- Auszubildendenmangels 16 projekte der Fakultät ... M-Excellence – Einblicke M-Excellence – Exkursion in die CDO – Chief Digital Officer 19 in innovative Marketing­ Bundeshauptstadt 42 strategien und ihre Forschungsprojekt ABIDA: Umsetzung direkt bei den Current Topics in Accounting Research 44 Welche Auswirkungen hat Big Data auf Partnerunternehmen – Wirtschaft und Gesellschaft? 20 nur ein Beispiel für die Förderung von Studieren- FAKULTÄT 45 Resilienz in Verhandlungen 22 den an der Fakultät. Die Rolle von Resilienz für den Studienerfolg Neue Cluster an der Fakultät – ein Überblick 46 in MINT-Fächern 23 Neues aus dem Alumni-Netzwerk 48 Rationality and Competition: The Economic Herzlichen Glückwunsch, Prof. Herbert Henzler! 51 Performance of Individuals and Firms 24 48 Herzlich willkommen, Prof. Johann Kranz! 52 Das DFG-Forschungsprojekt ESPEBO 25 Unser Alumni-Netzwerk steht für vieles: für Antrittsvorlesungen an der Fakultät 53 Versorgungforschung – Projekte am Fach- Kommunikation und bereich Health Services Management 26 Austausch zwischen Gipfelstürmer & Senkrechtstarter – Unternehmertag an der LMU 54 Das Isarforum – Interdisziplinäre Vorträge Wissenschaft und Praxis, 16 für die Förderung unserer zur Versorgungsforschung 27 Quantitative Steuerlehre – 12. Jahrestagung Studierenden und Demographische Entwick­ ­ des Arbeitskreises an der LMU München 57 Das Munich Center for Internet Research 28 lung und zunehmende Doktoranden wie auch Akademisierung der Aus- für die Organisation Behavioral Insurance Workshop tagt zum Gesundheitsrelevante Verhaltensänderungen bildung – die Rekrutie- spannender Alumni-Dia- siebenten Mal 58 im Blick 29 rung passender Auszubil- loge, Master-Career-Days Ein gelungener Auftakt des Munich Summer Invited Symposium durch das Wissenschafts- dender wird immer und festlicher Abschluss- veranstaltungen! Institutes (MSI) 60 zentrum (WZB) 30 schwieriger. Eine Studie untersucht Determinanten Aktive Weiterbildung an der LMU – roman_pelesh/Fotolia.com

Nachhaltige Gestaltungs­kompetenz im © der betrieblichen Rekrutie- die Fakultät für Betriebswirtschaft wirkt mit 61 Einzelhandel 31 rungskosten! 42. Münchener Marketing-Symposium 62 Competence-based Vocational and

industrieblick, Übergabe des EFI-Jahresgutachtens 2017 64

Professional Education 32 © Neues ORG-Projekt: Internet Observatory 32 22 54 Promovenden des Sommer- und Wintersemesters 2016 / 17 66

Rückschläge in Verhand- iconimage, Umgang mit Angst, © lungen – welche gibt es? Scheitern und Erfahrun- Nachruf: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eberhard Witte 70 Wie werden sie von gen – dies und noch viel Verhandlungspartnern mehr konnten Start-ups erlebt und welche Rolle von Extrem-Bergsteigern phonlamaiphoto, spielt Resilienz bei der © wie Alexander Huber Überwindung? auf dem Unternehmer- tag lernen. Abbildungen:

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 6 INHALT Munich School of Management Magazine 2017 Forschung

INTERNATIONAL 71 Vom ehrbaren Kaufmann und Steuerfragen über

Erste Erfahrungen als Assistant Professor Big Data, Digitalisierungsstrategien und CDO an der Fordham University in New York 72 bis hin zu Bildung, Resilienz, Nachhaltigkeit, European Vocational Skills Week in Brüssel 74 Gesundheit und Religion – Lassen Sie sich auch in Finnisch-deutsche Forschungs­kooperation in der Wirtschaftspädagogik 75 diesem Jahr von der thematischen Vielfalt der 88th International Conference of the Forschungsaktivitäten der Fakultät überraschen! International Society for Business Education (SIEC-ISBE) in Graz 75 Forschungsaufenthalt an der University of Miami (Florida) 76 Exportförderung in Äthiopien 78 Kooperation mit der Metropolitan State University of Denver (MSU Denver) 78 Wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts Reicher an Wissen und Erfahrungen – von internationalen Forschungsaufent- für Marketing als Gastwissenschaftler in halten profitiert jeder! Perth (Australien) 79 76 GOVET – German Office for International Cooperation in Vocational Education and Training zu Gast am Institut für Wirtschafts- pädagogik 80 80 GOVET – das German PRAXIS 81 Office for Internatio- IBC Digital Challenge 2016: Wie verändern nal Cooperation in Vocational Education digitale Shopping-Assistenten unser and Training zu Gast Konsumverhalten? 82 in München. IMM Projektkurskooperationen: Die BMW Driving Experience 83 Praxis am Institut für Rechnungswesen und Wirtschaftsprüfung 84 82 Ansätze, Ergebnisse und Transferperspektiven zentraler Forschungsergebnisse zur Viele kreative Ideen für Kompetenzmessung in den Abschlussprüfungen digitale Shopping- Assistenten für morgen der Berufsausbildungen 85 gab es auf der IBC Digital Challenge 2016 zum Thema „Artificial DIVERSES 86 Intelligence“.

Kurz gemeldet: Neuigkeiten aus der Fakultät 86 Fakultätseinrichtungen und Kontakte 90 Impressum 90 Sean Pavone Photo/Fotolia.com Sean Pavone © Foto (oben): Foto

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 8 Forschung Ehrbarer Kaufmann Macht der Medien 9

Warum es sich lohnt, ein ehrbarer Kaufmann zu sein Die Macht der Medien oder: Ein guter Ruf entsteht nicht auf Knopfdruck

ängst sind immaterielle Ressourcen sich herausfinden, welche Art von Informa- DAX30-Unternehmen. Übergreifendes Ziel als strategische Erfolgsfaktoren und tionen wie in der Masse verstanden, verar- ist es, mit Hilfe empirischer Analysen zu Ldamit nachhaltige Treiber des Unter- beitet, interpretiert und schließlich gelernt klären, welchen Einfluss medial vermittelte nehmenserfolges bekannt. Der Unterneh- werden. So haben Martina Panico, Sascha Nachrichten auf das Vertrauen der Öffent- 2005 und 2011 zeigen, mensreputation als zentralem Vorläufer von Raithel und Elena Michel (2014) bereits ei- lichkeit in Unternehmen ausüben und unter n einem mehrere dass unabhängig von Vertrauen kommt dabei eine besondere Rol- nen Hinweis darauf gefunden, dass insbe- welchen Umständen dieser Effekt intensi- Jahre dauernden For- der spezifischen Modell- le zu. In einer immer kritischeren Gesell- sondere negative Berichte zur Fachkompe- viert werden kann. Ischungsprojekt haben gestaltung und unabhängig schaft, in der Stakeholder zunehmend Re- tenz von Unternehmen im Gegensatz zu Johanna Eberhardt sich Prof. Manfred Schwaiger vom verwendeten Benchmark chenschaft von Unternehmen fordern, gilt und Prof. Sascha Raithel dem Zusam- Aktien mit überdurchschnittlicher es, diesen herausragenden Vermögenswert menhang zwischen der Reputation eines Reputation signifikante Überrenditen (in nicht nur zu sichern, sondern bestmöglich Unternehmens und seinem Marktwert gewid- einer Größenordnung von rund 0,6 bis 0,8% im zu managen. Corporate Reputation wird all- met und sind damit der Frage nachgegangen, welche Monat) erwirtschaften. Die im Übrigen sehr robusten gemein als die Beurteilung und Wertschät- Auswirkungen die von der breiten Öffentlichkeit wahr- Ergebnisse belegen, dass der Effekt von der idiosynkra- zung eines Unternehmens durch seine ver- genommene Reputation einer Firma auf deren Aktien- tischen Reputation getrieben wird. Firmen, deren Re- schiedenen Anspruchsgruppen aufgefasst. kurs hat. Als Datenbasis dienten neben den (z. B. via putation nur auf vergangener Kapitalmarktperformance Doch die individuelle Meinung eines Jeden Datastream erhältlichen) Finanzkennzahlen vor al- basiert, zeigen dagegen signifikante Unterrenditen. basiert zum Großteil auf der subjektiven lem die zwischen 2005 und 2011 von TNS Infratest in Wahrnehmung von Unternehmensakti- unserem Auftrag erhobenen Reputationsdaten für die In weiteren Analysen konnte zudem herausgearbeitet vitäten über die Zeit. Der Unternehmens- DAX30-Firmen. In jeder der halbjährlich durchgeführ- werden, dass eine Verbesserung der Reputation, un- kommunikation kommt an dieser Stelle eine ten Erhebungswellen haben 1.500 bis 2.000 repräsenta- abhängig vom Ausgangsniveau, zu einer signifikan- mitunter maßgebliche Rolle zu, da die täg- tiv ausgewählte Personen aus der breiten Öffentlichkeit ten Steigerung der künftigen finanziellen Performance liche Berichterstattung zu einem nicht un- Deutschlands mehrere Unternehmen anhand von sechs führt. Unternehmen sind also gut beraten, mit ihrem wesentlichen Teil auf den herausgegebenen Reputationsindikatoren (Schwaiger 2004) bewertet, die immateriellen Vermögensgegenstand der Reputation Pressemitteilungen basiert. Umso mehr ver- nicht nur die einem Unternehmen zugebilligte Kompe- sorgsam umzugehen: Eine gute Reputation wirkt nicht wundert es, dass laut jüngsten Umfragen tenz erfassen, sondern auch die subjektiv empfundene nur im Krisenfall wie ein Airbag, sie ist auch ein Trei- nur 58% der PR-Agenturen oder Pressestel- emotionale Verbundenheit mit dieser Firma. ber des Unternehmenswerts. Reputationsmanagement len den von ihnen betreuten Unternehmen ist also gelebte Stakeholderorientierung, die auch dem eine konkrete Strategie für den Aufbau von In der Modellierung war darauf zu achten, das Endoge- Shareholder zugutekommt. Reputation attestieren. nitätsproblem – weil Erfolg am Kapitalmarkt auch die Manfred Schwaiger Unternehmensreputation treibt, sahen sich die Forscher Nachrichtenmedien wiederum gelten in Berichten über Schwächen im Bereich CSR mit einem klassischen „Henne-Ei-Problem“ konfron- der Gesellschaft als unabhängige Beobach- die Wahrnehmung eines Unternehmens als tiert – in geeigneter Weise zu adressieren. Dies geschah, ter, die über Innovationen, soziales Engage- guten Arbeitgeber bestimmen. Die Rolle indem die via Befragung gemessene Reputation in einen ment und Fördermaßnahmen von Kunst, des Unternehmens als Arbeitgeber ist je- Quellen durch vergangene finanzielle Performance erklärbaren Kultur und Sport genauso wie über die Ver- doch nur einer von diversen Treibern der Schwaiger, M. (2004): Components and Teil („finanzielle Reputation“) und in einen davon un- schönerung von Abgaswerten, Manipula­ Reputation, und so bleibt bislang ungeklärt, Quellen Parameters of Corporate Reputation – an beeinflussten Teil („idiosynkratische Reputation“) auf- tion von Zinssätzen oder Fracking-Pläne in auf welche Themenbereiche Unternehmen Empirical Study, in: Schmalenbach Business gespalten wurde. Die DAX30-Unternehmen wurden der Arktis berichten. Um Kommunikations- zum langfristig effektiven Reputationsma- Review (sbr), 56, 46-71. Raithel, S.; Schwaiger, M. (2015): The Effects of ­Corporate dann in Portfolios von Firmen mit überdurchschnitt- erfolg zu quantifizieren reicht es nicht aus, nagement bauen sollten. Panico, Martina, Sascha Raithel, and ­Elena Reputation Perceptions of the General Public on Shareholder Michel (2014): The Effect of Media Coverage licher bzw. unterdurchschnittlicher (sowohl finanzi- Value, in: Strategic Management­ Journal, 36(6), 945-956. Berichterstattung ausschließlich zu messen. on Employer Reputation, in: Journal of eller als auch idiosynkratischer) Reputation aufgeteilt Schwaiger, M.; Raithel, S. (2014): Reputation und Unter­ Um die tatsächliche Macht der Medien und In Kooperation mit der PRIME research in- Media Economics, 27, 181-98. und halbjährlich angepasst. Mit Hilfe eines erweiterten nehmenserfolg, in: Journal für Betriebswirtschaft / Manage- damit einen kausalen Zusammenhang zur ternational GmbH & Co. KG analysiert das News aktuell / Faktenkontor: Reputation. ment Review Quarterly, 64(4), 225-259. 4-Faktoren-Modells (Fama/French 1993, Carhart 1997) Meinung der breiten Öffentlichkeit herzu- Institut für Marktorientierte Unterneh- Wie Unternehmen ihren guten Ruf aufs Spiel teploleta/ Fotolia.de

Schwaiger, M. (2004): Components and Parameters of Cor- © setzen. Whitepaper zum PR-Trendmonitor wurden die Aktienkörbe dann auf signifikante Überren- porate Reputation – an Empirical Study, in: Schmalenbach stellen, muss die Berichterstattung mit sub- mensführung (Prof. Manfred Schwaiger) 2015. Abgerufen unter www.newsaktuell.de/ vege / Fotolia.de diten (d.h. abnormale buy-and-hold returns) geprüft. Business Review (sbr), 56, 46-71. © jektiven Einschätzungen der Gesellschaft daher den Zusammenhang zwischen ver- whitepapers/reputation Illustration: Illustration: Die Portfolioanalysen der DAX30-Firmen zwischen Foto: modellhaft verknüpft werden. Nur so lässt öffentlichter und öffentlicher Meinung der

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 10 Forschung Religion und Corporate Governance Religion und Corporate Governance 11

Religion und Corporate Governance Ein Forschungsprojekt am Institut für Unternehmensrechnung und Controlling

„I don’t think you can say, ‘I do my church stuff on Sunday between nine Dabei untersuchen wir die Kontrollmechanismen des Aktienmehr- C. Hofmann, N. Kühne and noon, and the rest of the time I heitsbesitzes sowie der Präsenz des Unternehmenseigentümers im and L. van Lent (2015): am either out for myself or running Management des Unternehmens. Beide Kontrollmechanismen sind Protestant social mit Kosten verbunden. Erwirbt ein Investor die Mehrheit der Ak- norms, work ethic, my business’. (...) My faith influences and monitoring, LMU tien eines Unternehmens, fokussiert dieser seine Investmenttätig- how I think, what I do, what I say.“ Munich and Tilburg keit eher auf ein Unternehmen und reduziert (erhöht) damit seine University. Diversifikation / sein Risiko. Die Präsenz eines Unternehmensei- Dies ist ein Zitat von Donnie Smith, CEO des S&P 500 Unternehmens gentümers im Unternehmensmanagement ist mit Opportunitäts- Tyson Foods, aus einem Interview für das Wall Street Journal im kosten verbunden, da der Anteilseigner seine Zeit nicht in andere Jahr 2010. Es fasst prägnant zusammen, welch große Rolle Religion gewinnbringende Tätigkeiten investieren kann. Folglich würden wir im Unternehmenskontext spielen kann. erwarten, dass Unternehmenseigentümer den Einsatz kostspieli- Obwohl der Einfluss von Religion auf menschliches Verhalten so- ger Kontrollmechanismen reduzieren, wenn die Notwendigkeit der wie auf die Makroökonomie schon in zahlreichen Studien analysiert Kontrolle des Unternehmens durch die Präsenz religiöser sozialer wurde, haben sich betriebswirtschaftliche Forscher erst vor kurzem Normen geringer ist. der Fragestellung gewidmet, welche Rolle Religion im Unterneh- menskontext spielt. 2009 ist die erste Studie in einer amerikanischen Theoretischer Hintergrund Zeitschrift erschienen, die zeigt, dass Religion unternehmerisches In unserem Forschungsprojekt fokussieren wir christliche soziale Investitionsverhalten verändert. Beispielsweise finden Studien, dass Normen, genauer gesagt protestantische soziale Normen. Wir er- die Religiosität am Standort eines Unternehmens dessen Investi- warten einen Zusammenhang zwischen protestantischen sozialen tigten Kontrollvariablen. Methodisch wenden wir neben der mul- eine signifikant geringere Wahrscheinlichkeit der Existenz eines tionsrate sowie Innovationstätigkeit beeinflusst. Ein weiterer For- Normen und dem Einsatz von Überwachungsmechanismen durch tiplen Regressionsanalyse das Forschungsdesign der „Geographical Großaktionärs sowie der Präsenz von Unternehmenseigentümern schungsstrang beschäftigt sich mit dem Einfluss von Religion auf die Unternehmenseigentümer aufgrund des protestantischen Arbeits- Regression Discontinuity“ an. Idee dieses Ansatzes ist es, eine Gren- im Management für Unternehmen, die durch protestantische sozi- Qualität der Berichterstattung. Studien zeigen, dass die Religiosität ethos. Max Weber (1905) argumentiert in seiner „Protestant Work ze durch die beobachtete Region (hier Deutschland) zu ziehen, so- ale Normen geprägt sind. Dieser Effekt wird verstärkt, wenn die Ei- am Standort eines Unternehmens Bilanzmanipulationen reduziert Ethic hypothesis“, dass Protestantismus die wirtschaftliche Entwick- dass auf der einen Seite Unternehmen mit dominanten katholischen gentümer ebenfalls protestantischen sozialen Normen unterliegen. und Unternehmen motiviert, früher schlechte Nachrichten an den lung und den wirtschaftlichen Erfolg fördert aufgrund des protes- Werten ansässig sind und auf der anderen Seite die Unternehmen, Dies lässt sich dadurch erklären, dass Mitarbeiter nur bereit sind Kapitalmarkt zu kommunizieren. Die Argumentation ist folgende: tantischen Arbeitsethos. Demnach arbeiten Protestanten härter und die vorwiegend protestantischen Normen unterliegen. Die abgebil- kontinuierlich hart zu arbeiten, wenn Eigentümer deren Leistung Menschen orientieren sich in ihrem Entscheidungsprozess an so- effektiver als Katholiken, da Arbeit für sie einen höheren Wert hat deten Karten zeigen die Religionsverteilung in Deutschland im Jahr honorieren und ihre Kontrollaktivitäten entsprechend reduzieren. zialen Normen, die ihnen die Gesellschaft vorgibt, um von dieser als für Katholiken. Diese These wird unterstützt durch Evidenz aus 2010 (ausschließlich christlicher Glaube). Karte 1 stellt graphisch Dieses Vertrauensverhältnis wird gefördert, wenn Unternehmens- akzeptiert zu werden. Zahlreiche Studien argumentieren, dass Re- Deutschland. Eine aktuelle Studie auf Basis deutscher Daten zeigt, die Daten auf Landkreisebene dar und Karte 2 die Daten auf Ge- eigentümer ebenfalls durch protestantische soziale Normen geprägt ligion einen normativen Charakter hat. Der normative Charakter dass Protestanten länger arbeiten als Katholiken, da sie der Arbeit meindeebene. In dunklen Farben sind die Grenzgebiete angegeben. sind. Zu guter Letzt lässt sich aus unseren Ergebnissen schlussfol- des christlichen Glaubens spiegelt sich beispielsweise in den 10 einen höheren Wert beimessen. Folglich scheint die Notwendigkeit In der Analyse konzentrieren wir uns nur auf die Unternehmen, die gern, dass die Heterogenität der Eigentümergruppe in Bezug auf Geboten wider. Das achte Gebot fordert die Anhänger des christ- der Überwachung von Unternehmen an Standorten, die geprägt sind in Grenzgebieten ansässig sind. Ein(e) Landkreis (Gemeinde) ist die Stärke protestantischer sozialer Normen die Kontrollaktivitäten lichen Glaubens auf, überall und jederzeit die Wahrheit zu sagen. durch protestantische soziale Normen, geringer zu sein als an Stand- Teil der katholischen Grenze, wenn er (sie) durch christliche Nor- der Eigentümer beeinflusst. Je heterogener die Gruppe in Bezug auf Bestehen in einem Unternehmen folglich starke religiöse soziale orten mit katholischen Normen. Damit könnten Eigentümer von Un- men dominiert wird und von mindestens einem Landkreis (einer die Stärke protestantischer sozialer Normen ist, desto geringer ist Normen, orientieren sich Mitarbeiter eher an diesem Gebot, was ternehmen an Standorten mit protestantischen Normen Kosten spa- Gemeinde) berührt wird, der (die) dominiert wird durch protestan- der Anteil an Großaktionären sowie der Anteil der Eigentümer, die sich in einer besseren Finanzberichterstattung widerspiegeln kann. ren, indem sie ihre kostenintensiven Kontrollaktivitäten reduzieren. tische Normen und andersherum. Mittels dieses Ansatzes schafft im Management des Unternehmens tätig sind. Das Ergebnis lässt Zusammenfassend kommen die bisherigen Studien zu dem Schluss, man ein natürliches Experiment, in dem man annehmen kann, sich ebenfalls anhand von Vertrauen erklären. Je heterogener die dass religiöse soziale Normen am Standort eines Unternehmens als Methodisches Vorgehen dass sich die Beobachtungen beidseits der Grenze nur in Bezug auf Eigentümergruppe in Bezug auf die Stärke der protestantischen ein Überwachungsmechanismus fungieren können, der opportunis- Unsere Stichprobe zur Analyse der Hypothesen umfasst 9.315 Un- die Religionszugehörigkeit unterscheiden, ansonsten gibt es kei- sozialen Normen ist, umso geringer ist das Vertrauen ineinander. tisches Verhalten von Mitarbeitern reduzieren kann. Damit scheint ternehmenseigentümer-Beobachtungen privater deutscher Unter- ne systematischen Unterschiede. Somit kann man nun paarweise Dies hat zur Konsequenz, dass jeder Eigentümer ein Mindestmaß die Präsenz religiöser sozialer Normen die Notwendigkeit der Unter- nehmen von 2007 bis 2010. Wir erhielten Informationen über die Vergleiche der Kontrollstrukturen der Unternehmen beidseits der an Aktien halten möchte, um das Unternehmen zu kontrollieren, nehmenskontrolle durch Unternehmenseigentümer zu reduzieren. Religionszugehörigkeiten auf Gemeindeebene vom Statistischen Grenze durchführen. sowie einen externen Manager präferiert, um die Möglichkeiten Bundesamt aus der Lohn- und Einkommenssteuererklärung. Der der Einflussnahme auf die Unternehmensentscheidungen durch Fragestellung Datensatz enthält die Anzahl an Katholiken, Protestanten und An- Ergebnisse andere Unternehmenseigentümer zu reduzieren. Die Ergebnisse In diesem Forschungsprojekt gehen wir folglich der Fragestellung hängern weiterer Religionen sowie Konfessionslosen je Gemeinde. Unsere Ergebnisse bestätigen unsere Erwartungen. Unternehmen verdeutlichen die Rolle von Normen seitens der Mitarbeiter sowie nach, inwieweit religiöse soziale Normen den Einsatz von Kon- Die Bureau van Dijk Amadeus Datenbank lieferte uns Informatio- mit protestantischen sozialen Normen werden in der Tat weniger Eigentümer eines Unternehmens bei der Erklärung von Kontroll- trollmechanismen durch Unternehmenseigentümer beeinflussen. nen über die Kontrollstrukturen der Unternehmen sowie die benö- stark kontrolliert durch deren Eigentümer. Unsere Analysen zeigen strukturen in Unternehmen. Nina Kühne

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 12 Forschung Steuervermeidung von Unternehmen Innovationsfonds 13

Eine aktive Steuerkommunikation gegenüber der Öffentlichkeit ist Effektivere Versorgung und Was beeinflusst die Steuervermeidung von Unternehmen? dagegen nur vereinzelt aufzufinden. Zweitens repräsentieren die höhere Lebensqualität: Veröffentlichung des „Drei-Hürden-Modells der Steuerabteilungsleiter sehr unterschiedliche Rollen in den Unter- nehmen und haben mehr oder weniger Macht. Diese Macht speist Steuerplanung“ in Contemporary Accounting Research sich dabei aus internen formellen und informellen Quellen. Das Der Innovationsfonds kann z. B. die Anordnung der Steuerabteilung in der Unternehmen- sorganisation sein, oder auch das Verhältnis des Steuerabteilungs-

n den letzten Jahren hat in den Medien und der er Innovationsfonds ist ein von der Bundesre- 12 Öffentlichkeit eine breite Diskussion über niedri- Diagonale für gleichwertige Erreichung der beiden Hürden gierung neu geschaffenes Förderinstrument, das 1 Verfügbar 2 Erstrebenswert 3 Umsetzbar ge Steuerquoten international tätiger Firmen statt­ 11 neue Wege erschließen soll, um die Gesund- I 10 D gefunden. Einzelne Unternehmen wie beispielsweise heitsversorgung in der gesetzlichen Krankenversiche- Star Corp. Apple, Google oder Amazon scheinen ihre Steuerlast Geschäftsumfeld Ziel der Macht des Steuer­ 9 Arrow Corp. rung effektiv zu verbessern. Für die Innovationen wer- auf ein Minimum gedrückt zu haben. Die Frage, warum Steuerplanung abteilungsleiters 8 den in den kommenden vier Jahren jeweils 300 Milli- manche Unternehmen extrem niedrige, andere Unter- 7 onen E bereitgestellt. Angestrebt sind Ergebnisse, die (Unternehmens­ Balance Corp. 6 nehmen höhere Steuerbelastungen aufweisen, ist ein eigenschaften (Unternehmens­- (organisatorische (Score: 0–12 Punkte) zu einer neuen Gestaltung der Versorgung führen. Der großes Forschungsfeld. Eine Erklärung, die in den letz- und relevante werte und und persönliche 5 Nachweis der Wirksamkeit und der wirtschaftlichen Gesetz­gebung) Prioritäten) Faktoren) Tile Corp. ten Jahren an Bedeutung zunimmt, ist das Schlagwort 4 Circle Folgen soll dabei auch wissenschaftlich untersucht wer- Steuervermeidung (engl. „tax-avoidance“). 3 Corp. den. Die Forschung in diesem Bereich konzentrierte Welche Steuer­ Welche verbleiben- Welche Methoden 2 planungsmethoden den Methoden sind kann die Steuer­ Projekt LQ-DMP – Lebensqualität im Disease

sich bisher vorwiegend auf den Einfluss von Unter- Hürde 3: Macht 1 sind in diesem gemäß den Zielen abteilung letztendlich Management Programm COPD nehmenseigenschaften (wie Größe, Profitabilität oder Kontext verfügbar? erstrebenswert? implementieren? 0 Kapitalstruktur) auf die Steuerbelastung. Dieses Ver- 0123456 789101112 „Die Lebensqualität der Menschen (bleibt) der entschei- ständnis greift jedoch zu kurz, wenn es darum geht, Hürde 2: Ziel (Score: 0–12 Punkte) dende Maßstab für den Erfolg unserer Gesundheitspoli- Steuervermeidungsstrategien internationaler Konzerne tik“, so Gesundheitsminister Gröhe in einem Interview zu erklären. Das neue Drei-Hürden-Modell­ der Steuerplanung.­ Fallstudienergebnisse: Steuerziele und Durchsetzungsmacht 2016. Auch die gesetzlichen Grundlagen der Disease des Steuerabteilungsleiters sind bei deutschen Unternehmen Management Programme (DMP) für chronisch Kranke Mit dem Ziel, einen tieferen Einblick in die Steuerpla- sehr unterschiedlich ausgeprägt. setzen als Ziel eine Verbesserung der gesundheitsbezo- nung deutscher Unternehmen zu erlangen, wurden genen Lebensqualität. Nur wird diese weder regelmäßig vom Institut für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre in gemessen, noch gibt es Ansätze für ein systematisches zwei Phasen, von April bis Juli sowie von September Das Drei-Hürden-Modell zeigt auf, welche Einflussfaktoren auf das leiters zum CFO. Auch externe Verbindungen, die die Glaubwür- Management dieser zentralen Zielgröße. bis November 2013, insgesamt 19 ca. einstündige Ge- Ergebnis der Steuerplanung, z. B. gemessen an Steuerzahlungen digkeit und das Prestige fördern, sowie fachliche Expertise und spräche mit Steuerabteilungsleitern, Steuerberatern und oder der Volatilität der Steuerzahlungen, wirken. Es beinhaltet je- soziale Kompetenz erhöhen die Macht. Nach der hier gewonnenen Genau diese Lücke will das Projekt „LQ-DMP“ angehen, Vertretern der Finanzverwaltung durchgeführt. doch keine normative Wertung; insbesondere nicht dergestalt, dass Erkenntnis ist diese Macht ausschlaggebend dafür, welche verfüg- und zwar am Beispiel des DMP für chronisch obstruk- Die Gespräche wurden von Prof. Deborah Schanz ein aggressives Setzen von Steuerzielen für positiv gehalten wird. baren und generell erwünschten Steuergestaltungen schließlich tive Lungenerkrankung (COPD). Diese Erkrankung ist und Dr. Anna Feller wissenschaftlich ausgewertet und In den geführten Interviews zeigt sich, dass beispielsweise viele auch umgesetzt werden können. nicht nur teuer, sondern bei zunehmendem Schwere- zur Erstellung eines neuen, verallgemeinerten Modells Unternehmen bewusst – und aus guten Gründen – eine eher mo- Es zeigt sich, dass es nicht ausreicht Unternehmenseigenschaf- grad mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqua- über Einflüsse auf die Steuerplanung in Unternehmen derate Steuerplanung und -politik wählen, die zu ihren Unterneh- ten – wie Größe oder Kapitalstruktur – isoliert zu betrachten, son- lität verbunden. Zentraler Kooperationspartner ist die verwendet. Die Einflussfaktoren auf die Steuerplanung menszielen passt. dern dass zusätzlich die Unternehmensziele und die Macht der AOK Bayern; alle ihre DMP-Teilnehmer werden in einer in Unternehmen konnten in drei Hürden systemati- Steuerabteilung beachtet werden müssen, um das Steuerplanungs- Umfrage gebeten, Angaben zu ihrer Lebensqualität zu siert werden, die es ermöglichen, die Gründe für unter- Um die identifizierten Faktoren desDrei-Hürden-Modells für die und -vermeidungsverhalten von Unternehmen zu verstehen. Bei machen. Mit Hilfe der Versorgungsdaten der Versicher- schiedliche Steuerbelastungen präziser festzustellen. Praxis anzuwenden und in echten Unternehmenssituationen zu der Auswertung der Unternehmensdaten fällt auf, dass deutsche ten sowie klinischen Informationen aus der DMP-Do- Dabei stellen sich diese folgendermaßen dar: Die erste testen, haben Prof. Deborah Schanz und Dr. Anna Feller zusätz- Unternehmen keineswegs – wie oftmals in den Medien dargestellt – kumentation sollen dann Bestimmungsfaktoren der Le- Hürde beschreibt, welche Steuergestaltungsmöglich- lich fünf kurze, reale und anonymisierte Unternehmensfallstudien möglichst aggressive Steuervermeidung betreiben. Vielmehr reicht bensqualität und Ansatzpunkte für deren Verbesserung keiten verfügbar sind, die zweite, inwieweit diese er- erstellt. Diese Fallstudien zeigen, dass die unterschiedlichen Aus- die Zielsetzung von aggressiv bis sehr moderat. identifiziert werden, etwa, wenn Begleiterkrankungen wünscht und die dritte, ob sie auch durchsetzbar sind. prägungen der beiden letztgenannten Hürden (Unternehmensziele unzureichend versorgt werden, oder wenn Versicherte Die Verfügbarkeit von Steuergestaltungsmöglichkei- und Macht der Steuerabteilung) in den verschiedenen Konstrukten Die Erkenntnisse des Forschungsprojekts wurden in der Zeitschrift sich wenig am sogenannten Selbstmanagement beteili- ten wird dabei durch das Geschäftsumfeld (Unterneh- die unterschiedliche Höhe und Volatilität des Steueraufwands der Contemporary Accounting Research (DOI: 10.1111/1911-3846.12278) gen. Die Bedeutung der Ergebnisse wird schließlich von menseigenschaften und Gesetzgebung) determiniert. Unternehmen sehr gut erklären können. veröffentlicht. Ein anschließendes Forschungsprojekt wird nun die Krankenkassen und Kassenärzten hinsichtlich konkre- Ob Steuergestaltungsmöglichkeiten erwünscht sind, Erstens unterscheiden sich die betrachteten Firmen stark in der gewonnenen Erkenntnisse in einer umfangreichen Befragung von ter Verbesserungsmöglichkeiten beurteilt. Im Erfolgsfall hängt von der Zielsetzung der Unternehmen sowie Un- Aggressivität ihrer Zielsetzung bei der Steuerplanung. Die unter- deutschen Unternehmen verifizieren und ausweiten. Das Projekt soll der Ansatz im nächsten Schritt für die Praxis vor- ternehmenswerten ab. Die Macht der Steuerabteilung schiedlichen Ziele spiegeln sich auch in der Tonalität und Intensität wird von Prof. Deborah Schanz, Dr. Anna Feller und Stefan Huber bereitet werden. Es wäre sogar vorstellbar, den Ansatz innerhalb des Unternehmens stellt schließlich die letzte der externen Unternehmenskommunikation über Steuern wider, durchgeführt. später auch auf andere DMPs – etwa im Bereich Diabe- Hürde für Steuerplanung dar. z. B. in sogenannten Earnings Calls. Deborah Schanz & Michael Sixt tes – auszuweiten.

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 14 Forschung Innovationsfonds Digitalisierung und Versicherungen 15

Digitalisierungsstrategien bei Versicherungsunternehmen Ein Gemeinschaftsprojekt der Institute für Risikomanagement und Versicherung und Wirtschaftsinformatik und Neue Medien

Use of ie bereits in vielen anderen Branchen nehmen Informa- Technologies tionstechnologien auch in der Versicherungsbranche in Wden letzten Jahrzehnten eine zunehmend entscheiden- dere Rolle ein. Im Zuge der digitalen Transformation verändern sich nicht nur die Produkte, sondern auch die Prozesse und Geschäfts- modelle von Versicherungsunternehmen. Immaterielle, erklärungs- Changes Financial Aspects Structural in Value bedürftige Güter und strenge Regulierung prägen die Versicherungs- Changes wirtschaft. Und traditionell spielt für den Vertrieb von Versicherungs- Creation produkten der persönliche Kontakt mit einem Vermittler vielfach eine besondere Rolle. Diese Spezifika der Branche haben dazu beigetra- gen, dass die digitale Transformation in der Versicherungswirtschaft zurückhaltender als in anderen Industrien vorangetrieben wurde. Staatssekretäre Annette Widmann-Mauz und Lutz Stroppe, Spitzen der Gesetzlichen Krankenversicherung, In jüngerer Vergangenheit allerdings hat die Versicherungsbranche Matt et al. (2015): Digital Transformation Framework. der Krankenhäuser und des Gemeinsamen Bundesausschusses sowie Vertreter der Versorgungsforschungsprojekte­ begonnen, den Übergang in die digitale Welt als zentrales Manage- bei der Vorstellung des Innovationsfonds durch das Bundesgesundheitsministerium. mentthema zu betrachten. Ein wesentlicher Schritt in diese Richtung, und zugleich eine komplexe Managementherausforderung, ist die die Sachversicherungssparte, einen deutlichen Trend zu digitalen Ausgestaltung einer Digitalisierungsstrategie. Verkaufskanälen und digitalen Kundenserviceleistungen sowie si- Um die Frage der Ausgestaltung von Digitalisierungsstrategien tuationsbezogenen, individuell auf den Kunden zugeschnittenen Das Projekt wird von Prof. Reiner Leidl koordiniert und Programm „BKK STARKE KIDS“ von den Betriebskran- in der Versicherungswirtschaft zu untersuchen, wurde ein Gemein- Produkten. Zudem erkennen Versicherer heute den zunehmenden am Institut für Gesundheitsökonomie und Management kenkassen implementiert. Im Projekt wird untersucht, schaftsprojekt zweier Institute unserer Fakultät ins Leben geru- strategischen Wert von Informationstechnologien – entweder zur im Gesundheitswesen (IGM), Helmholtz Zentrum Mün- ob das Programm umsetzbar ist und ob es sich positiv fen. Während das Institut für Risikomanagement und Versiche- Verbesserung der Customer Journey, zur Entwicklung innovativer chen ausgeführt. auf Versorgung und Gesundheit der Patienten auswirkt. rung (INRIVER) das institutionelle betriebswirtschaftliche Wissen Versicherungsprodukte oder zur Verbesserung interner Prozesse, Darüber hinaus wird erfasst, wie es von allen Betei- zur Versicherungsbranche und Erfahrungen mit der Analyse von beispielsweise in der sogenannten Dunkelverarbeitung (also bei Projekt „PrimA-QuO“ – Optimierte primär­ ligten – den Ärzten, Patienten und Sorgeberechtigten Versicherungsmärkten in die Kooperation einbrachte, konnte das Prozessen der Vorgangsbearbeitung, die vollständig automatisiert ärztliche Versorgung von Kindern und – angenommen wird und welche Faktoren einer erfolg- Institut für Wirtschaftsinformatik und neue Medien (WIM) seine durchgeführt werden). Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten reichen Anwendung im Wege stehen. Hierfür werden Vorarbeiten zu Managementkonzepten für den Umgang mit der Insgesamt bietet die Studie ein umfassendes Hilfsmittel für Ma- und Störungen alle Beteiligten befragt. Zusätzlich werden Krankenkas- digitalen Transformation einbringen. nager von Versicherungsunternehmen, die vor der Herausforderung Psychische Auffälligkeiten und Störungen treten bei sendaten auf Auswirkungen hinsichtlich Kodierverhal- Die Studie rekonstruiert die digitale Transformation von drei stehen, eine Digitalisierungsstrategie zu formulieren. Und auch die Kindern und Jugendlichen häufig auf. Fast jedes fünfte ten der Ärzte, Behandlungsverläufe bei den Patienten Versicherern: der Allianz SE, der Generali Deutschland AG und der Lehre profitiert von der Studie. So sind die Ergebnisse bereits in Kind zwischen drei und 17 Jahren ist betroffen. Gerade sowie Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und Lebensversicherung von 1871 a.G. Grundlage für die Untersuchung Veranstaltungen im Rahmen des BWL Bachelorprogramms (u. a. in diesem Alter können dadurch körperliche Gesund- damit verbundenen Kosten analysiert, um Rückschlüs- war ein am WIM entwickeltes Framework zur Analyse von Digitali- der Vorlesung „Digital Media & Business“ des Instituts für Wirt- heit und Lebensqualität, aber auch familiäre Umwelt se auf die Wirtschaftlichkeit des Programms ziehen zu sierungsstrategien. Das Framework umfasst vier Dimensionen, die schaftsinformatik und Neue Medien) sowie des Executive Master of und schulische sowie spätere berufliche Entwicklung können. Das Programm kann anhand dieser Ergebnisse gemeinsam das Spielfeld für die Ausgestaltung von Digitalisierungs- Insurance (EMI) eingeflossen. Ferner ist die Studie Basis für einen erheblich beeinträchtigt werden. Derzeit bestehen er- aktualisiert und erweitert werden. Im Erfolgsfall kann strategien aufspannen: die Anwendung von Technologien, die Ver- industrieübergreifenden Vergleich der Ausgestaltung von Digitali- hebliche Versorgungsengpässe bei der weiterführenden darüber hinaus eruiert werden, ob diese Versorgungs- änderungen des Wertschöpfungsprozesses, strukturelle Änderun- sierungsstrategien in der Medienindustrie, der Automobilindustrie Behandlung dieser Patientengruppe. form das Potenzial hat, für alle Kinder- und Jugendli- gen und finanzielle Aspekte (siehe auch die Abbildung). In jedem und der Versicherungsindustrie. Ziel des Projekts „PrimA-QuO“ ist es, die Regelver- chen etabliert zu werden. der drei Unternehmen wurde eine Vielzahl von Interviews durch- Die Studie wurde kürzlich als Management Report des Instituts sorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Das Projektkonsortium wird von Prof. Eva Grill geführt. Ergänzend wurden vorhandene Dokumente ausgewertet. für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien veröffentlicht. Für Fra- Auffälligkeiten und Störungen durch Standardisierung (LMU München, Institut für Medizinische Informati- gen stehen die Autoren gerne zur Verfügung. und Fortbildung der Ärzte zu verbessern. Dafür sollen onsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie) geleitet. Die Studie zeigt, dass digitale Transformation heute hauptsäch- Florian Wiesböck, Lu Li, Christian Matt, standardisierte Anamnese- und Behandlungsabläufe Als Partner sind das Helmholtz Zentrum München, der lich die Produkte und Prozesse von Versicherungsunternehmen Thomas Hess & Andreas Richter in der Erstversorgung eingeführt werden. Diese Abläu- BKK Landesverband Bayern sowie das PaedNetz Bayern beeinflusst. Es existieren für Versicherungsunternehmen allerdings fe wurden im Vorfeld von der AG Sozialpädiatrie der beteiligt. Das IGM ist für die Analyse der Krankenkas- mehrere Wege zur digitalen Transformation. Im Gegensatz zu an- Hier geht’s zur Studie: Kinder- und Jugendärzte in Bayern entwickelt und im sendaten zuständig. deren Branchen, wie beispielsweise der Medienindustrie, führt die www.wim.bwl.uni-muenchen.de/ BMG / Pauls © digitale Transformation nicht zu einer dramatischen Veränderung download/epub/mreport_2017_1.pdf Reiner Leidl, Larissa Schwarzkopf,

Margarethe Wacker & Christina Teuner Foto: in der Wertschöpfung. Dennoch spürt die Branche, insbesondere

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 16 Forschung Rekrutierungskosten und Auszubildendenmangel Rekrutierungskosten und Auszubildendenmangel 17

Rekrutierungskosten in Zeiten des Auszubildendenmangels

ie Zahl der Schulabgänger in Deutschland ist Fluktuation oder höherer Produktivität im Vergleich zu seit 2007 kontinuierlich gesunken, während der extern rekrutierten Fachkräften realisieren (Mühlemann DAnteil der Jugendlichen, die eine akademische 2016). Ceteris paribus lohnt sich somit eine Investition Laufbahn einschlagen, gestiegen ist. Aus diesen beiden in die duale Berufsausbildung umso mehr, je kostspie- Gründen klagen Betriebe zunehmend über Schwierig- liger es ist, passende Fachkräfte über den externen Ar- keiten, passende Auszubildende rekrutieren zu können. beitsmarkt zu rekrutieren. Eine empirische Studie von Prof. Samuel Mühlemann (LMU) in Zusammenarbeit mit Harald Pfeifer und Felix Geringer betrieblicher Rekrutierungsaufwand, Wenzelmann (Bundesinstitut für Berufsbildung Bonn) um Ausbildungsplätze zu besetzen untersucht zum ersten Mal die Determinanten der be- Die Rekrutierung von Fachkräften beginnt oft bereits trieblichen Rekrutierungskosten zur erfolgreichen Be- mit der Rekrutierung von Auszubildenden, weil viele setzung einer Ausbildungsstelle in Deutschland. Betriebe vor allem deshalb Ausbildungsplätze anbie- Die Anzahl der Bewerber auf Ausbildungsstellen ist ten, um später geeignete Absolventen als Fachkräfte aufgrund demografischer Entwicklungen stets gewissen weiter zu beschäftigen. Die Resultate der letzten beiden Schwankungen unterworfen. In den letzten Jahren hat Kosten-Nutzen-Studien des Bundesinstituts für Berufs- aber zusätzlich zur rückläufigen Zahl der Schulabgän- bildung (BIBB) zeigen, dass Betriebe durchschnittlich ger gleichzeitig der Anteil der Jugendlichen zugenom- rund 600 E für die erfolgreiche Besetzung eines Aus- men, die aufs Gymnasium gehen und sich anschließend an einer Hochschule immatrikulieren. Folglich hat dies potenziell stark negative Auswirkungen auf die An- erklärt werden kann. In Zeiten des Bewerbermangels Kosten Stellenausschreibung Kleinstbetriebe zahl wie auch auf das durchschnittliche Qualifikations­ müssen weniger Bewerbungen begutachtet werden, Kosten Screening und Selektion Kleinbetriebe niveau der Ausbildungsplatzbewerber. Obwohl deut- und bei abnehmender Qualität werden möglicherweise Mittlere Betriebe sche Betriebe generell einen hohen Anteil der Auszubil- Großbetriebe auch entsprechend weniger Personen zu Vorstellungs- denden nach Ausbildungsende als Fachkräfte im Betrieb gesprächen eingeladen.

weiterbeschäftigen, kann der betriebliche Fachkräftebe- ) 700 300.000 Somit blieben die Gesamtkosten für eine erfolgrei- darf bei einem Mangel an Auszubildenden grundsätz- che Einstellung von Auszubildenden unverändert, ob- 600 250.000 lich auch über den externen Arbeitsmarkt gedeckt wer- wohl das Angebot an ausbildungsinteressierten Schul- 500 den. Jedoch ist die Situation auf dem Fachkräftemarkt 200.000 abgängern zwischen 2007 und 2013 deutlich rückläu- 400 seit einigen Jahren angespannt, so dass sich auch die 150.000 fig war. Dieses Resultat kann teilweise dadurch erklärt externe Rekrutierung von Fachkräften relativ schwierig 300 werden, dass selbst bei einer abnehmenden Zahl an 100.000 und entsprechend kostspielig gestaltet. 200 Schulabgängern in Deutschland auch im Jahr 2013 im- Für den Schweizer Lehrstellenmarkt konnte bereits 50.000 mer noch über 250.000 Anfänger im Übergangssystem

100 Ausbildungsbetriebe gezeigt werden, dass das betriebliche Ausbildungsplatz­ registriert wurden (bei rund 500.000 abgeschlossenen

Rekrutierungskosten (in 0 0 angebot signifikant vom Kostenverhältnis der internen 2007 2012 / 13 Ausbildungsverträgen im dualen System, vgl. BIBB Berufsausbildung und der externen Fachkräfterekrutie- 2016). In den Jahren 2010 bis 2014 wurden jeweils rund rung abhängt (Blatter et al. 2016). Somit wäre zu er- 10% der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge mit Rekrutierungskosten von Auszubildenden und Zahl warten, dass auch deutsche Betriebe bereit sind, mehr der Ausbildungsbetriebe in Deutschland (2007 und 2012/13). Jugendlichen abgeschlossen, die in früheren Jahren Ressourcen in die Rekrutierung von passenden Auszu- bildungsplatzes ausgeben (siehe Abbildung auf Seite Quelle: Wenzelmann et al. (2017), BIBB (2016) bereits im Übergangssystem erfasst wurden, was den bildenden zu investieren, solange die gesamten Ausbil- 17). Die Rekrutierungskosten entsprechen somit weni- Effekt des demografischen Wandels entsprechend ab-

dungskosten den erwarteten Nutzen einer Berufsausbil- ger als einem Monatslohn eines Auszubildenden, oder industrieblick / Fotolia.de schwächt. Trotzdem ist der Anteil einer Kohorte, der © dung nicht übersteigen. Während sich der Nutzen im rund 1 bis 2% der gesamten Kosten einer betrieblichen schreibungen betrugen im Jahr 2007 lediglich 80 E, sind immer noch jedes Jahr im Übergangssystem und nicht Zeitraum der Ausbildung vorwiegend aus dem Wert der Ausbildung. Der größte Anteil der Rekrutierungskosten aber im Zeitverlauf um 50% gestiegen und betrugen im in einer dualen Berufsausbildung landet, sehr hoch – produktiven Arbeiten der Ausbildenden ergibt, können besteht aus dem Aufwand für das Screening der Bewer- Jahr 2012/13 bereits 121 E. Gleichzeitig sind jedoch die insbesondere, auch weil rund ein Viertel dieser Perso- Betriebe, die Absolventen weiterbeschäftigen, nach der bungen sowie der Durchführung von Einstellungsge- Kosten für das Screening und die Selektion von Auszu- nen einen Realschulabschluss oder sogar einen noch Fotolia.de, goodluz / Fotolia.de, Ausbildung weitere Erträge in Form von eingesparten sprächen, wofür Ausbildungsbetriebe insgesamt rund © bildenden um rund 10% gesunken, was mit dem rück- höheren Schulabschluss aufweist (BIBB 2016). Obwohl

Einstellungskosten, besserer Matchqualität, geringerer 2 bis 2,5 Tage aufwenden. Die Kosten für Stellenaus- Fotos: läufigen Zeitaufwand der Betriebe für diese Aktivitäten sich der Rückgang an Ausbildungsplatzbewerbern re-

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 18 Forschung Rekrutierungskosten und Auszubildendenmangel Chief Digital Officer 19

CDO – Chief Digital Officer Neue Rolle für das Management digitaler Transformation

Zahl der Ausbildungsbetriebe in den übrigen Betriebs- n vielen Branchen stellen IT-basierte In- Im Rahmen eines breiter angelegten, em- struktur beschränken darf – so zentral bei- größenklassen sogar um knapp 8.000 Betriebe gestiegen novationen verstärkt tradierte Geschäfts- pirisch ausgerichteten Projekts hat sich des dafür auch ist. Auch erfordert die digitale ist (siehe Abbildung). Insbesondere größere Betriebe Imodelle und lange implementierte Ma- das Institut für Wirtschaftsinformatik und Transformation häufig fundiertes geschäftli- fanden also immer noch genügend passende Auszubil- nagementstrukturen in Frage. So hat die Neue Medien der LMU München (Prof. Tho- ches Wissen, von den Kunden und Produk- dende, ohne dass sie dafür ihren Rekrutierungsaufwand Digitalisierung z. B. in der Medienbranche mas Hess) mit dem Phänomen des CDOs ten über die Marktstrukturen bis hin zu den erhöhen mussten. Für einen Teil der Kleinstbetriebe wa- zu fundamentalen Verschiebungen in den aus verschiedenen Perspektiven ausein- Wertschöpfungsstrukturen – Themen, die ty- ren die erwarteten notwendigen Kosten, um einen Aus- Produkten, Marktstrukturen und auch Wert- andergesetzt. Überraschend unklar war pischerweise recht weit weg von einem CIO bildungsplatz erfolgreich besetzen zu können, jedoch schöpfungsketten geführt. Vielen (aber na- beispielsweise noch, was ein CDO genau platziert sind. Zudem werden die originären zu hoch, und folglich zogen sie sich aus der dualen Be- türlich nicht allen) Branchen steht dies noch macht, gerade in Abgrenzung zu anderen Aufgaben eines CIOs immer komplexer und rufsausbildung zurück. bevor. Durch den Einsatz neuer IT-Lösun- Management-Positionen und insbesondere wichtiger für Unternehmen. Nachstehen- gen haben sich die Kernprozesse in vielen natürlich zum CIO. In mehreren aufeinan- de Abbildung zeigt eine Gegenüberstellung Schlussfolgerungen Unternehmen aber bereits radikal geändert. der aufbauenden Studien wurden diese und wichtiger Aufgaben des CDOs und CIOs so- gional unterscheidet, und auch nicht alle Branchen in Die Resultate der Studie zeigen, dass der zunehmende Die aktuelle Diskussion zu neuen Manage- andere Fragen mit Hilfe von Fallstudien in wie weiterer Management-Positionen. gleichem Ausmass davon betroffen sind, scheint durch- Mangel an geeigneten Ausbildungsplatzbewerbern in mentstrukturen geht noch weiter und stellt Unternehmen unterschiedlicher Branchen Aus all diesen Gründen sollten CIOs aus das Potenzial zu bestehen, dass Betriebe mit erhöh- der Periode von 2007 bis 2013 offenbar noch nicht so z. B. das hierarchisch ausgerichtete Füh- und unterschiedlicher Größe untersucht. die Etablierung von CDOs nicht als Bedro- tem Rekrutierungsaufwand mehr Ausbildungsplätze stark ausgeprägt war, als dass dieser zu einer signifikan- rungsmodell von Unternehmen zumindest Die Ergebnisse wurden zwischenzeitlich hung, sondern vielmehr als Chance sehen, mit passenden Jugendlichen­ besetzen könnten. ten Erhöhung des betrieblichen Rekrutierungsaufwands in Teilen in Frage. auf mehreren namhaften Wirtschaftsinfor- den komplexen Themen der Nutzung der geführt hätte. Vielmehr stieg die Zahl der Ausbildungs- Ein natürlicher Reflex jedes CIOs ist es, matik-Konferenzen vorgestellt sowie im re- IT in Unternehmen Herr zu werden. Eine Lokale Konkurrenz durch große Ausbildungs­ betriebe mit fünf und mehr Beschäftigten bis ins Jahr auch das Themenfeld der IT-basierten Inno- nommierten Journal „MIS Quarterly Execu- klare Arbeitsteilung bei kontinuierlicher betriebe erhöht Rekrutierungskosten 2013 sogar leicht an, während sich jedoch über 20% der vationen zu sich ziehen zu wollen. Gleich- tive“ veröffentlicht. Abstimmung und gegenseitigem Vertrauen Eine multivariate Analyse der betrieblichen Rekrutie- Kleinstbetriebe mit vier oder weniger Beschäftigten aus wohl entwickelt sich in vielen Unterneh- Insgesamt zeigen die Studien, dass es sind wichtige Treiber für eine gute Zusam- rungskosten für Auszubildende zeigt weiter auf, dass der dualen Berufsausbildung zurückzogen. Es ist aber men, mittlerweile auch in Deutschland, die Aufgabe eines CDOs ist, die digitale Trans- menarbeit zwischen CIO und CDO, genauso die Konkurrenz im lokalen Ausbildungsmarkt, gemes- zu erwarten, dass ein weiter zunehmender Fachkräfte­ Rolle des Chief Digital Officers (CDOs). Der formation seines Unternehmens zu koordi- wie z. B. auch fundierte IT-Kenntnisse von sen am Anteil von großen Ausbildungsbetrieben, ei- mangel die Bereitschaft der Betriebe erhöhen wird, in typische Chief Digital Officer reklamiert für nieren und zwar häufig unterstützend für CDOs. nen kostentreibenden Effekt hat. Ausbildungsplätze in größerem Umfang in die Rekrutierung von ausbildungs- sich die Rolle des Treibers der Digitalisie- den federführenden CEO. Dies trägt auch Joschka Mütterlein Großbetrieben scheinen bei Jugendlichen tendenziell interessierten Jugendlichen zu investieren. Ein Verzicht rung, genauer der digitalen Transformation dem Umstand Rechnung, dass die digitale begehrter zu sein, möglicherweise aufgrund der höhe- auf die betriebliche Berufsausbildung würde die Betrie- des Unternehmens. CIOs fragen sich nun, Transformation eines Unternehmens sich ren Ausbildungsvergütungen, aber auch aufgrund von be womöglich teurer zu stehen kommen. ob das Vorantreiben digitaler Innovationen keinesfalls nur auf die Entwicklung neuer besseren Karrierechancen. Großbetriebe beschäftigen nicht ihre originäre Aufgabe sein sollte. Systeme und die Anpassung der IT-Infra- Vergleich von CxO Positionen. Samuel Mühlemann rund vier von fünf Auszubildenden später als Fachkraft Quelle: Singh, A., Barthel, P., & Hess, T. (2017). im eigenen Betrieb, während dies in kleinen Betrieben Der CDO als Komplement zum CIO. Wirtschafts- informatik & Management, 9(1), 38-47. nur für gut die Hälfte der Absolventen zutrifft. Die öko- Quellen nomische Signifikanz der Resultate ist jedoch relativ Chief Digital Chief Information Chief Data Chief Innovation Chief Strategy bescheiden: eine Zunahme des Anteils großer Ausbil- Officer Officer Officer Officer Officer BIBB (2016). Datenreport zum Berufsbildungsbericht dungsbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten im loka- 2016. Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung. len Arbeitsmarkt um zwei Standardabweichungen führ- Blatter, M., S. Mühlemann, S. Schenker & S.C. Wolter­ Kernaufgaben Digitale Motivation­ Strategischer Datenmanagement Strukturierte Management te (ceteris paribus) im Jahr 2007 zu einer Erhöhung der (2016). Hiring costs for skilled workers and the des Gesamt­ Einsatz von IT Datenanalyse Unternehmens­ der Unternehmens­ Rekrutierungskosten um rund 25%, und im Jahr 2013 ­supply of firm-provided training. Oxford Economic unternehmens innovation strategie Papers 68 (1): 238-257. IT-Support war der Effekt sogar noch etwas geringer. Initiierung Jedoch kein Strategie- Mühlemann, S. (2016). The Cost and Benefits of Eine Erklärung für dieses Resultat findet sich in der konkreter digitaler dedizierter Fokus umsetzung Work-based Learning. OECD Education Working Initiativen auf den digitalen Veränderung der Ausbildungsbeteiligung der Kleinst­ Papers, No. 143, OECD Publishing, Paris. Stärkung der un- Bereich betriebe, die erwartungsgemäß am stärksten vom Wett- Wenzelmann, F.; S. Mühlemann & H. Pfeifer (2017). ternehmensweiten bewerb um passende Ausbildungsplatzbewerber betrof- The costs of recruiting apprentices: Evidence from Zusammenarbeit German workplace-level data. German Journal of fen sind. Im Zeitraum von 2007 bis 2013 ist die Zahl der Human Resource Management, Special Issue Digitaler Transfor- Strategischer Daten-Spezialist Innovations- Unternehmens- goodluz / Fotolia.de Ausbildungsbetriebe mit weniger als fünf Mitarbeiter ‘Advances in personnel economics’, forthcoming. © Spezialisten-Rolle mations-Spezialist IT-Spezialist Spezialist stratege

um fast 60.000 Betriebe zurückgegangen, während die Foto:

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 20 Forschung Auswirkungen von Big Data Auswirkungen von Big Data 21

Forschungsprojekt ABIDA: Schwerpunkt 1: derungen im Datenzeitalter wie Analytics, Frage, wer eigentlich „Eigentümer“ von Da- Problemorientierte Begriffs­ Echtzeit-Ökonomie und Prognosefähigkeit ten ist und ob bzw. welche eigentumsähnli- abgrenzung: Big Data aus diskutiert; zum anderen die Implikationen chen Ansprüche begründet werden können. Welche Auswirkungen hat Big Data ökonomischer Perspektive dargestellt, die der Einsatz von Big Data auf Geklärt ist bisher im Datenschutzrecht, dass auf Wirtschaft und Gesellschaft? Für die Beschreibung von Big Data existiert Strategie, Führung, Mitarbeit und Organisa- es grundsätzlich in der Hand des Individu- mittlerweile eine Vielzahl von Eigenschaften. tionskultur einerseits sowie Kooperationen ums liegt, personenbezogene Daten freizu- Aus der Literatur bekannt sind insbesondere andererseits hat. geben und damit z. B. der weiteren Verwen- die 3 V’s Volume, Velocity und Variety. Gera- dung durch Unternehmen zuzustimmen. In de aus ökonomischer Sicht ist ein weiteres V Schwerpunkt 5: Zeiten von Industrie 4.0, Smart Services und Neue Medien, LMU München), Prof. Manfred Schwaiger relevant – der „Value“. Denn entscheidend Wettbewerb und Regulierung datenbezogenen Diensten rücken jedoch (Institut für Marktorientierte Unternehmensführung, ist letztlich, welcher zusätzliche Wert durch Nicht zuletzt aufgrund der vielfältigen Po- nicht-personenbezogene Daten, die primär LMU München), Prof. Sonja Zillner (Siemens AG) und den Einsatz von Big Data generiert werden tenziale werden Daten aus wettbewerbs- maschinell oder über Sensoren generiert Tomislav Zorc (comSysto GmbH) mit. In 6 Arbeitskreis­ kann. Anwendungen in Echtzeit, Verbesse- ökonomischem Blickwinkel immer öfter werden, in den Fokus der Diskussion. Diese treffen wurden insgesamt 8 Themen auf der Basis von rung der Prognosefähigkeit oder neue Ana- als mögliche Markteintrittsbarriere disku- Daten dokumentieren Maschinenzustände, Impulsvorträgen der Arbeitskreismitglieder sowie in- lysemethoden sind nur wenige Beispiele. tiert. Ist beispielsweise die Portabilität von Prozessabläufe oder ähnliches. In den Dis- tensiven Diskussionen beleuchtet. Die Abbildung un- Daten nicht vorhanden, entstehen Wech- kussionen wurde deutlich, dass die Tren- ten zeigt die jeweils betrachteten Kernthemen im Über- Schwerpunkt 2: selkosten und Eintrittsbarrieren für andere nung zwischen personen- und nicht-per- blick. Die Ergebnisse wurden in einem sog. Basisgut- Big Data Wertschöpfung Unternehmen. In Folge können unter Um- sonenbezogenen Daten immer schwieriger achten zusammengefasst, aus dem – gemeinsam mit Aus ökonomischer Sicht interessiert v.a., ständen Monopole auf der Basis von Daten wird. So können durch die Integration he- den Ergebnissen der übrigen Arbeitskreise – gerade ein wie Wertschöpfung mit Hilfe von Big Data gebildet werden; es entstehen neue Formen terogener Daten z. B. nicht-personenbezo- Sammelband erstellt wird, der im Laufe der nächsten entstehen kann und wo Ansätze für welche der Marktmacht. gene Daten sehr schnell einen direkten Per- Monate veröffentlicht werden soll. Im Folgenden wird neuen Geschäftsmodelle erkennbar sind. sonenbezug erhalten. kurz auf die Diskussionen in den einzelnen Kernthe- Im Ergebnis zeigen sich viele Ansatzpunkte Schwerpunkt 6: Immer komplexer wird auch die Frage men eingegangen. entlang der klassischen Wertschöpfungs- Big Data und die Gesellschaft: nach der Wertbestimmung von Daten. Es prozesse – sowohl auf der Seite der Anbieter Ein ökonomischer Blickwinkel liegt zwar auf der Hand, dass Daten einen wie auch auf der Nutzungsseite. Zu beob- Big Data kann in vielen Feldern gesellschaft- essentiellen Vermögensgegenstand von Un- m Rahmen des Forschungsprojekts „ABIDA – As- achten ist zudem, dass sich zwischen Pro- lich einen echten Nutzen stiften – denkt ternehmen und Personen darstellen. Ermitt- sessing Big Data“, gefördert vom Bundesministe- Schwerpunkt 7: dukthersteller und Markt eine neue Ebene man z. B. an die Verhinderung von Epide- lung und Bestimmung, welcher monetärer Irium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin, Übergreifende Betrachtungen – Dateneigentum und Wert von Daten der Datenanalyse schiebt. mien oder die Bekämpfung von Kriminalität und nicht-monetärer (z. B. Eintrittsbarriere in beschäftigt sich die Forschungsstelle für Information, durch die Möglichkeiten der Sammlung und Märkte oder Plattformen) Wert dies jedoch Organisation und Management unter der Leitung von Schwerpunkt 3: Analyse von Daten. Gerade aber aufgrund konkret ist, werden aber immer schwieriger. Prof. Arnold ­Picot mit der Frage nach den ökonomi- Schwerpunkt 1: Schwerpunkt 2: Big Data-as-a-Business dieser technischen Möglichkeiten entste- Erste wegweisende Studien haben sich mit schen Auswirkungen von Big Data auf Wirtschaft und Problemorientierte Big Data Je mehr Daten in den Vordergrund rücken, hen auch neue Risiken wie z. B. Diskrimi- Methoden zur Messung und Schätzung des Gesellschaft. Begriffs­abgrenzung: Wertschöpfung­ desto wichtiger wird es, zu verstehen, wie nierung, Manipulation, Freiheitseinschrän- Wertes von Daten beschäftigt. Big Data aus ökono- Das Projekt ABIDA (www.abida.de) betrachtet die- mischer Perspektive Unternehmen mit dieser neuen Ressource kungen, Überwachung oder Kontrollverlust. se vor dem Hintergrund der ständig steigenden Daten- arbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei zum Da sich derartig entstehende Ängste in der Weiteres Vorgehen mengen und Data-Analytics-Methoden sowie der damit einen ein detaillierter Einblick in datenba- Gesellschaft direkt auf Akzeptanz oder Nut- Basierend auf Literaturauswertungen sowie zusammenhängenden z. T. schwierigeren Fragestellun- Schwerpunkt 6: Schwerpunkt 3: sierte Geschäftsmodelle; zum anderen die zung neuer datenbasierter Services auswir- den Sitzungen des Arbeitskreises Ökonomie gen immer wichtigere Thematik ganzheitlich und inter- Big Data und Big Data-as-a- Frage, wie sich Big Data auf ausgewählte ken können, stellen sie nicht nur aus ge- wurden aus ökonomischer Sicht übergrei- disziplinär. Neben den wirtschaftlichen Implikationen die Gesellschaft: Business Branchen (Automobil, Energiewirtschaft, sellschaftlicher Perspektive, sondern auch fende Forschungsfelder erarbeitet, die – ag- werden auch soziologische, philosophische, rechts- und Ein ökonomischer Finanzdienstleistung, Gesundheitswesen, aus ökonomischer Perspektive eine echte gregiert mit den Ergebnissen der übrigen Ar- politikwissenschaftliche Folgen untersucht. Ziel der ers- Blickwinkel Transport & Logistik sowie Versicherungs- Herausforderung dar. In den Diskussionen beitskreise – den Input für die zweite Phase ten, nun beendeten Phase ist es, den aktuellen Wis- branche) auswirkt und welche Implikatio- sowie auch in einer von den Projektpart- des ABIDA-Projekts darstellen. In dieser – senschaftsstand der jeweiligen Disziplin zu zeigen so- nen für den Mittelstand sowie Plattformen nern mit Bürgern durchgeführten empiri- wiederum zweijährigen Arbeitsphase – sind wie jeweils relevante Themen zu identifizieren. Hierfür Schwerpunkt 5: Schwerpunkt 4: und Datenmärkte erkennbar sind. schen Untersuchung wurde deutlich, dass ergänzende Gutachten und Vertiefungsstu- wurden in jeder der beteiligten Disziplinen sog. Arbeits- Wettbewerb und Das Unternehmen der Durchschnittsbürger zu schlecht über dien geplant. Regulierung im Zeitalter von kreise eingerichtet – so auch an der Forschungsstelle für Schwerpunkt 4: Big Data sowie deren Implikationen infor- Data Analytics Das Unternehmen im Zeitalter von Arnold Picot, Rahild Neuburger Information, Organisation und Management. Neben miert ist und hierin deutliche Ansatzpunkte & Yvonne Berchtold Prof. Arnold Picot, Dr. Rahild Neuburger sowie Yvonne Data Analytics für erforderliche Maßnahmen liegen. Berchtold wirkten im Arbeitskreis Ökonomie Dr. Mar- Empirisch nachgewiesen ist, dass der Ein- kus Eberl (Kantar TNS), Dr. Stephan Fischer (TRUMPF satz von Analysetechniken die Produktivität Schwerpunkt 7: Schwerpunkt 8: GmbH + Co. KG), Prof. Justus Haucap und PD Ulrich wie auch die Profitabilität der Unternehmen Übergreifende Betrachtungen – Offene Themen und zukünftige Forschungsfelder Heimeshoff (Düsseldorf Institute for Competition Eco- im Vergleich zu deren Wettbewerbern um Dateneigentum und Wert von Daten Nähere Informationen sdecoret / Fotolia.de nomics, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Prof. © 5 bis 6% steigert. Vor diesem Hintergrund Je intensiver die Auseinandersetzung mit unter: www.abida.de

Thomas Hess (Institut für Wirtschaftsinformatik und Kernthemen aus ökonomischer Perspektive. Foto: wurden zum einen die wichtigsten Verän- Big Data erfolgt, desto wichtiger wird die

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 Resilienz 23

persönlicher Resilienz. Die Ergebnisse zeigen, dass resiliente Ver- Rückschläge zu überwinden. Die durch diese Forschung gewonne- handlungspartner besser mit ihren täglichen Emotionen (positiv nen Ergebnisse sollen schließlich in die Praxis vermittelt werden. und negativ) umgehen und dadurch eine bessere subjektive und objektive Verhandlungsleistung erzielen. Weitere Ergebnisse er- Diese ersten Studien wurden von Mitteln aus dem Nachwuchsför- hofft sich das Forschungsteam insbesondere darüber, wie konkre- derungsfonds der LMU Exzellenzinitiative unterstützt. Für diese te Rückschläge in Verhandlungen identifiziert werden können und Unterstützung wird an dieser Stelle sehr herzlich gedankt! weiterhin, wie Resilienz Verhandlungspartner dazu befähigt, diese Brooke Shaughnessy

Die Rolle von Resilienz für den Resilienz in Verhandlungen Studienerfolg in MINT-Fächern BMBF-Förderung im Forschungsverbund des Instituts für Leadership und Organisation (ILO)

eit 2014 verstärkt Jun.-Prof. Brooke Shaughnessy als Assistant weswegen das beschriebene Forschungsprojekt jener Art von Rück- Professor das Team des Instituts für Leadership und Organisa- schlägen Aufmerksamkeit schenkt. Stion (ILO) und hat seitdem ihre Forschung zu Verhandlungen Daher hat das Forschungsprojekt drei zentrale Ziele. Das erste (Negotiations) vorangetrieben. In einem aktuellen Forschungspro- Ziel ist die Identifizierung und Typologisierung von Rückschlägen jekt wird dieser Fokus nun mit dem Thema Resilienz verbunden. im Verhandlungskontext. Obwohl bereits Forschung zu Rückschlä- Verhandlungen sind ein effektives Instrument, um wirtschaftli- gen in Verhandlungen existiert, fehlt bisher ein systematisches Ver- chen Erfolg zu fördern, Beziehungen aufzubauen und Fortschritt zu ständnis dieser und deren Einfluss auf das Verhalten in aktuellen erzielen. Ein großer Teil der Forschung zu Verhandlungen konzen- und zukünftigen Verhandlungen. Das zweite Ziel ist die Untersu- n den vergangenen zwölf Monaten en- gaben bewilligt bekommen (Gesamtumfang Deutschland) und Studierenden mit Migra- triert sich auf die Sicherung günstiger, subjektiver und objektiver chung der Rolle von Resilienz in Verhandlungen. Resilienz ist ein gagierten sich Prof. Martin Högl, Prof. ca. 740.000 €). tionshintergrund Rechnung getragen. Zur Ergebnisse in einmaligen Verhandlungen. Subjektive Ergebnisse Schlüsselelement für das Verständnis von widrigen Situationen und I­Yvette Hofmann, Dr. Julia Backmann Die Verbundpartner haben sich zum Durchführung des Forschungsvorhabens beziehen sich dabei beispielsweise auf die zwischenmenschliche Reaktionen auf Rückschläge. Ob Resilienz ein Charakterzug, ein und Dr. Stefan Razinskas in der Förder­ Ziel gesetzt, die Entwicklung und Bedeu- wird zunächst eine interviewbasierte Vor- Wahrnehmung und die subjektive Beurteilung des Verhandlungs- Prozess oder ein Ergebnis ist, wird in der Literatur nach wie vor linie „Studienerfolg und Studienabbruch“. tung von Resilienz (d.h. die psychische studie mit Studierenden sowie Mitarbeitern prozesses oder der ausgehandelten Übereinstimmung. Jedoch debattiert. Dieses Projekt wird weitere Erkenntnisse dazu liefern, Mit dieser Förderlinie adressiert das Bun- Widerstandsfähigkeit) für das erfolgreiche der Kooperationshochschulen durchge- können Rückschläge auftreten, die ein Hindernis für erfolgreiche wie Verhandlungspartner Rückschläge mithilfe von Resilienz über- desministerium für Bildung und Forschung Absolvieren von MINT-Studiengängen zu führt. Zudem werden relevante strukturel- Verhandlungen, auch in der Zukunft, darstellen. Vor diesem Hin- winden können. Basierend auf einer Meta-Analyse, die als Vorbe- (BMBF) die überdurchschnittlich hohen beleuchten. Dabei werden in deutschland- le Rahmenfaktoren der Kooperationshoch- tergrund untersucht das Institut für Leadership und Organisation reitung für dieses Projekt diente, wurde eine erste Typologie von Abbruchquoten in Studiengängen aus dem weiter Zusammenarbeit mit einer Reihe schulen erfasst. Zentraler Bestandteil des in einem aktuellen Forschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Rückschlägen in Verhandlungen entwickelt, welche die folgenden Bereich der Mathematik-, Informatik-, Na- von Kooperationshochschulen insbesonde- Forschungsprojekts ist es, MINT-Studieren- ­Brooke Shaughnessy, Dr. Matthias Weiß und Prof. Martin Högl, Kategorien enthält: (1) der Verhandlungspartner benutzt sehr harte tur- und Ingenieurswissenschaften (sog. re die Zusammenhänge zwischen Heraus- de während ihres Studiums mittels einer welche Art Rückschläge es bei Verhandlungen gibt und wie die Verhandlungstaktiken, (2) der Verhandlungspartner missbraucht MINT-Fächer). Im Zuge des zweistufigen forderungen und Belastungen in MINT-Stu- quantitativen Längsschnittstudie zu beglei- Verhandlungspartner diese Rückschläge erleben. Vertrauen oder betrügt, und (3) die Verhandlungsperson gerät in Antragsverfahrens wurden 95 Projekts- diengängen, der Resilienz der betroffenen ten. Hierdurch wird ein ganzheitliches Bild eine Sackgasse. Das dritte Ziel ist der Fokus auf Forschung an Ver- kizzen durch den Projektträger, dem Deut- Studierenden sowie deren Studienerfolg davon gezeichnet, was Resilienz im Studi- Ziel des Forschungsvorhabens handlungen, die über das Szenario der einmaligen Verhandlung schen Zentrum für Luft- und Raumfahrt untersucht. Neben der Annahme, dass die enkontext auszeichnet und inwieweit sie Die bisherige Forschung hat sich hauptsächlich auf einmalige Ver- hinausgehen. Nur ein sehr kleiner Teil der existierenden Forschung (DLR), begutachtet, darunter auch das Resilienz der Studierenden eine Schlüssel- dazu beitragen kann, mit Rückschlägen im handlungen konzentriert. Im Gegensatz dazu liegen Erkenntnisse wurde mit wiederholten Verhandlungen über einen längeren Zeit- Verbundvorhaben „ReSt@MINT: Resilienz rolle für deren Studiumscommitment und Studienfortschritt erfolgreich umzugehen zu wiederholten Verhandlungen nur in begrenztem Ausmaß vor. raum durchgeführt. Obwohl diese ersten Ergebnisse vielverspre- und Studienerfolg in MINT-Fächern“ vom einen erfolgreichen Studienabschluss spielt, und das Studiumscommitment zu stärken. Außerdem existiert eine Diskussion über Rückschläge in Verhand- chend für die Strukturierung der existierenden Studien sind, sind Institut für Leadership und Organisation werden weitere endogene (z. B. soziale Her- Dabei soll auch aufgezeigt werden, was lungen explizit nicht in der Literatur. Natürlich können wir diese weitere gründliche Untersuchungen nötig, um das komplexe For- (ILO) und dem Bayerischen Staatsinstitut kunft und kulturelle Identität) sowie exoge- Bildungseinrichtungen im MINT-Bereich Art Rückschläge leicht im aktuellen Zeitgeschehen beobachten, wie schungsgebiet zu verstehen. für Hochschulforschung und Hochschul­ ne Einflussfaktoren (z. B. soziale Unterstüt- künftig unternehmen können, um Studien­ zum Beispiel bei Tarifverhandlungen zwischen der Lufthansa und planung (IHF). Im Rahmen seiner Förder- zung und hochschulspezifische Rahmenbe- erfolgsquoten unter Berücksichtigung der ihren Piloten oder in Verhandlungen zwischen Volkswagen und Erste Ergebnisse bemühungen war dieser Verbund mit sei- dingungen) berücksichtigt. Dabei wird auch Resilienz ihrer Studierenden nachhaltig zu seinen Lieferanten. Während diese Rückschläge großer Unterneh- Die ersten Ergebnisse einer im Rahmen des Forschungsprojekts ner Projektidee erfolgreich und hat für einen dem demographischen Wandel in Folge des verbessern. victoria p. / Fotolia.de men sehr stark in den Nachrichten thematisiert werden, findet das durchgeführten Studie erweitern das bisherige Verständnis zu den © Zeitraum von drei Jahren finanzielle Mittel Anstiegs an ausländischen Studierenden Martin Högl & Yvette Hofmann &

Erleben von Rückschlägen im alltäglichen Leben kaum Beachtung, Wirkungen von Emotionen in Verhandlungen und der Präsenz von Foto: für drei Mitarbeiterstellen sowie Sachaus­ (z. B. aus der Gruppe der Geflüchteten in Julia Backmann & Stefan Razinskas

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 24 Forschung Rationality and Competition Forschungsprojekt ESPEBO 25

Bewilligung eines neuen DFG Transregio-Sonderforschungsbereichs Nachhaltiges Mitarbeiterverhalten in Organisationen Rationality and Competition: The Economic verstehen und fördern: Performance of Individuals and Firms Das DFG-Forschungsprojekt ESPEBO

er neue Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB) „Ratio- sucht, inwiefern Framing diese Effekte beeinflusst, z. B. durch die limawandel, Ressour- Arbeitsgruppen zur Untersu- nality and Competition: The Economic Performance of In- Bereitstellung zusätzlicher Informationen. Die Ergebnisse sollen cenknappheit, Um- chung der Zusammenhän- Ddividuals and Firms“ (TRR 190) soll untersuchen, welche Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik darüber informieren, Kweltverschmutzung ge durchgeführt. Dadurch Bedeutung Einblicke in das Verhalten von Individuen und Firmen wie verzerrte Entscheidungen oder die falsche Verarbeitung von In- sind nur einige Beispiele, ist die Forschungsgrup- für die neoklassische Ökonomie und ihre theoretischen Modelle ha- formationen vermieden werden können. Diese Informationen kön- die dazu führen, dass pe in der Lage, Einstel- ben. Zu den zu untersuchenden Forschungsfragen gehört, wie zum nen Unternehmen für die Gestaltung ihrer Marketingstrategien und ökologisch nachhalti- lungs- und Verhaltens- Beispiel systematische Fehleinschätzungen über Ausbildung und Politiker für Regulierungsempfehlungen nutzen. Gleichwohl kön- ges Wirtschaften immer daten von Mitarbeitern Gesundheit die wirtschaftlichen Entscheidungen privater Haus- nen Konsumenten über ihr Entscheidungsverhalten informiert wer- stärker in den Fokus vie- in vielfältigen und rea- halte beeinflussen. Aus Unternehmenssicht wird beispielsweise den und dieses ggf. anpassen. Methodisch sind Laborexperimente ler Unternehmen rückt. len Arbeitsumgebungen analysiert, wie Firmen auf das Verhalten ihrer Kunden und ihrer mit induzierter Wertschätzung, hypothetische Entscheidungsexpe- Doch wie wird ein Unter- zu sammeln und die Belegschaft reagieren, z. B. durch das Anpassen ihrer Marketing­ rimente und Feldexperimente geplant. nehmen nachhaltiger und Auswirkungen der IT-ba- strategien, ihrer Organisationsstrukturen oder ihrer Innovations- wie können insbesondere sierten Interventionen auf aktivitäten. Die Wissenschaftler erhoffen sich auch Erkenntnisse Im Teilprojekt B04 mit dem Titel „Firm Size, Ownership and Inno- Angestellte zu nachhaltigem das Umweltverhalten expe- über die Effizienz von Märkten und die Effektivität verschiedener vation“ sind Prof. Dietmar Harhoff, Leiter der Forschungsstelle für Verhalten motiviert werden? rimentell zu testen. wirtschaftspolitischer Maßnahmen, etwa im Steuerbereich. Zu den Entrepreneurship und Innovation und Honorarprofessor an der Fa- Diese Fragen untersucht das Im Fokus der Wirtschaftsinfor- beteiligten Institutionen gehören neben der LMU die Humboldt Uni- kultät für Betriebswirtschaft sowie Direktor am Max-Planck-Institut Forschungsteam an der Professur für matikforschung steht die Frage, wie versität (HU) Berlin und weitere Forschungseinrichtungen, wie das für Innovation und Wettbewerb, als auch Prof. Monika Schnitzer Internet Business und Services (IBIS) der Software konzipiert und gestaltet werden ifo Institut oder das Max-Planck-Institut für Innovation und Wett- vom Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung der Volkswirt- LMU (Prof. Johann Kranz) gemeinsam mit dem Lehr- sollte, um die individuelle Motivation und das Poten- bewerb. Die Mehrheit der 15 Teilprojekte wird von Lehrstühlen der schaftlichen Fakultät aktiv. stuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Ma- zial von Informationssystemen auszuschöpfen. Dafür VWL-Fakultät betreut. In der wirtschaftspolitischen Diskussion in Deutschland wird oft nagement, Personal und Information der Universität werden mehrere spielerische Anreizmechanismen, argumentiert, dass der Erfolg des Landes zum großen Teil auf die Passau (Prof. Marina Fiedler) im Rahmen des DFG-ge- die unter den Begriffen „Gamification“ und Der SFB beinhaltet ein BWL-Teilprojekt (A05), welches von Mit- Innovationsbeiträge kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU) förderten Forschungsprojekts ESPEBO (Encouraging ­„Digital Nudging“ diskutiert werden, ent- gliedern des LMU Instituts für Electronic Commerce und Digitale zurückzuführen sei. Allerdings sind KMU sehr heterogen und es Sustainable Pro-Environmental Behavior in Organiza­ wickelt und im Feld mit den Mitarbeitern Märkte von Prof. Martin Spann und des HU Lehrstuhls für Marke- gibt bisher keine verlässliche Evidenz, welche Arten von KMU be- tions Using Information Systems). der Unternehmen getestet. Auf der Ebene ting von Prof. Klapper gesteuert wird. sonders innovativ sind. Im Kontext des SFB soll untersucht wer- Nachhaltiges Mitarbeiterverhalten ist wichtig, da die des Organisationsverhaltens geht es ins- Das Teilprojekt Spann und Klapper untersucht Konsumentenent- den, welche verhaltensökonomischen Grundlagen das Verhalten Forschung zeigt, dass über primär ökologische Vorteile besondere darum, die Wechselwirkungen scheidungen bei langlebigen Gebrauchsgütern, mit einem Fokus von KMU gut beschreiben. Das Projekt zielt daher darauf ab, die hinaus, Nachhaltigkeit auf Mitarbeiterebene positive zwischen konkurrierenden Werten, Kul- auf die Automobilindustrie. So könnten die Entscheidungen beim wirtschaftswissenschaftliche Theorie mit verhaltensökonomischen Auswirkungen auf Kosteneinsparungen, Zufriedenheit turen und Einstellungen („Institutionel- Kauf eines Autos durch systematische Verzerrungen beeinträchtigt Modellen zum Innovationsverhalten von KMU zu ergänzen. und Leistung der Mitarbeiter und die Attraktivität von le Logiken“) auf Mitarbeiter- und Unter- sein, z. B. durch verzerrte Erwartungen über den eigenen Konsum, Der Transregio SFB wird zunächst für vier Jahre gefördert mit Unternehmen als Arbeitgeber besitzt. Allerdings stellen nehmensebene aus einer sozio-techni- Benzinpreise, den Wiederverkaufswert des Autos oder potenzielle der zweimaligen Option auf Verlängerung. sich den Unternehmen bei Initiativen zu umweltfreund- schen Perspektive zu untersuchen. Einsparungen durch die Nutzung von Car-Sharing-Diensten. Die lichem Verhalten auch vielfältige Herausforderungen. Das interdisziplinäre Forschungs­ Katharina Maßner & Myriam Rion Automobilindustrie eignet sich besonders gut, um Abweichungen So widersprechen sich individuelle, wirtschaftliche und projekt (www.espebo.uni-passau.de/ vom rationalen Verhalten zu untersuchen: Auf der einen Seite ste- umweltbezogene Ziele häufig. Darüber hinaus sind den en) strebt somit theoretische Beiträ- hen Konsumenten hier vor einer finanziell großen Entscheidung, Mitarbeitern die umweltbezogenen Konsequenzen ih- ge in den Bereichen Wirtschaftsin- was konsistentes Entscheidungsverhalten wahrscheinlich macht. res individuellen Handelns oftmals nicht bewusst bzw. formatik und Organisationsverhalten Auf der anderen Seite erhöhen ständige Innovationen und inten- nicht wichtig, weil entsprechende Anreize und Infor- und -forschung an. Für die Unterneh- siver Wettbewerb die Komplexität der Entscheidungen, was Ver- mationen fehlen. menspraxis sollen konkrete Hand- zerrungen bei der Entscheidung wahrscheinlich macht. Das Teil- Der Fokus des interdisziplinären Forschungsprojekts lungsempfehlungen über Anreize projekt hat das Ziel zu analysieren, welche Verzerrungen auf sol- richtet sich auf das Mobilitätsverhalten von Angestell- und IT-Systeme erarbeitet werden, che Entscheidungen einwirken können. So wird beispielsweise der ten vor, während und nach der Arbeitszeit (Pendeln die Aufschluss darüber geben, wie kausale Effekt von Overconfidence und Ambiguitätsaversion auf Weitere Informationen finden Sie und Dienstreisen), das mit Hilfe von IT-gestützten Feed­ Angestellte langfristig zu umwelt- Konsumentenentscheidungen zwischen verschiedenen Motortech- auf der designierten Website: back- und Informationssystemen (siehe Abbildung) freundlichem Verhalten motiviert nologien oder zwischen dem Kauf eines Autos und der Nutzung www.rationality-and-competition.de beeinflusst werden soll. Dazu werden in zwei großen werden können. von Car-Sharing-Diensten untersucht. Weitergehend wird unter- Unternehmen Feldversuche mit mehreren etablierten Das ESPEBO-Team

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 26 Forschung Versorgungsforschung Isarforum 27

Versorgungsforschung Das Isarforum Versorgungsforschungsprojekte am Fachbereich Health Interdisziplinäre Vortragsreihe Services Management – gefördert durch den Innovationsfonds zur Versorgungsforschung startet des Gemeinsamen Bundesausschusses im Jahr 2016

m Jahr 2016 organisierte der Fachbe- welt der Stadt München) zur gesundheit- reich Health Services Management lichen Versorgung von Flüchtlingen in Ierstmalig das Isarforum zur Gesund- München. Im Rahmen des Isarforums heitsversorgung, eine interdisziplinäre wurden an der Gesundheitsversorgung Vortragsreihe (Wirtschaftswissenschaf- beteiligte und interessierte Personen- Projekt I: Projekt II: Projekt III: ten, Medizin, Gesundheitspolitik) mit gruppen sektorenübergreifend mit Stu- Accountable Care in Deutschland Kardio-Studie TeleDerm wechselnden Themen der Versorgungs- dierenden aus den Bereichen Gesund- forschung. Als Vortragende wurden heitsökonomie, -management und -po- Das Projekt „Accountable Care in Deutschland – Verbesserung der In Kooperation mit der Universität Marburg (Konsortial- Im Projekt „TeleDerm“ wird ein innova- ausgewiesene Experten des deutschen litik zusammengebracht und es wurde Patientenversorgung durch Vernetzung von Leistungserbringern führung), der Stiftung IHF Ludwigshafen, dem Univer- tives telemedizinisches Modell für die Gesundheitswesens eingeladen, um eine Plattform für den Austausch über und informierten Dialog“ wird durch den Innovationsfonds des sitätsklinikum -Eppendorf sowie den gesetz- hautärztliche Versorgung getestet, für ihre Fragestellungen, Ergebnisse und bestehende und angestrebte Entwicklun- Gemeinsamen Bundesausschusses mit knapp vier Millionen E un- lichen Krankenkassen AOK, TK, Barmer GEK beteiligt das der Fachbereich Health Services Ma- Schlussfolgerungen vorzustellen und mit gen geschaffen. ter der Konsortialführung von Prof. Leonie Sundmacher gefördert. sich der Fachbereich Health Services Management auch nagement die gesundheitsökonomische dem Auditorium zu diskutieren. In Zusammenarbeit mit der medizinischen Hochschule Hannover, an der KARDIO-Studie, in der die Bedarfsgerechtigkeit Evaluation übernimmt. In Zusammenar- Im Sommersemester 2016 referier- der Heinrich-Heine-Universität, den gesetzlichen Krankenkassen und Wirtschaftlichkeit von Linksherzkathetern unter- beit mit der Universität Tübingen­ (Kon- ten Sebastian John (Leiter Abteilung AOK (Rheinland/Hamburg, Nordwest) und TK (WINEG), den kas- sucht wird. sortialführung), der AOK Baden-Würt- Sicherstellung, Kassenärztliche Bundes- senärztlichen Vereinigungen Hamburg, Schleswig-Holstein, West- In Deutschland werden Linksherzkatheter-Untersu- temberg, dem Telemedizinischen Zen- vereinigung) zum Sachstand und Wei- falen-Lippe und Nordrhein und mit dem Zentralinstitut für die chungen häufiger durchgeführt als in den meisten ande- trum KSYOS sowie der Fachhochschule terentwicklung der Bedarfsplanung, Dr. kassenärztliche Versorgung (ZI) soll mit dem Projekt die Abstim- ren Ländern, ebenso Ballondilatationen und Stents. Die Reutlingen und dem Institut für ange- Stephan Prückner (Geschäftsführender mung zwischen den an der Behandlung beteiligten Arztpraxen und Ursache für die internationale und regionale Variation wandte Qualitätsförderung und For- Direktor des Instituts für Notfallmedizin Krankenhäusern verbessert und damit die Anzahl von potenziell werden kontrovers diskutiert, wobei Morbidität, ärzt- schung im Gesundheitswesen werden und Medizinmanagement, Klinikum der vermeidbaren Krankenhausaufenthalten reduziert werden. liche Vorstellungen, kollegiale Erwartungen, Wünsche hausärztliche Praxen (überwiegend im Universität München) zur Notfallversor- Im deutschen Gesundheitssystem entscheiden Patienten durch von Patienten, materielle Fehlanreize und Überkapazi- ländlichen Raum) mit teledermatologi­ gung in der Landeshauptstadt München ihre Inanspruchnahme maßgeblich mit, welche Versorger bei der täten denkbare Faktoren sind. schen Systemen ausgestattet. Dieses Sys- und Dr. Werner Schimana (Abteilungs- Behandlung zusammenwirken. Nicht immer sind aber alle betrof- Ziel des Projekts ist es, langfristig die Indikations- tem ermöglicht es Hausärzten, Patienten- leiter im Referat für Gesundheit und Um- fenen Ärzte rechtzeitig informiert: Im Schnitt müsste ein Hausarzt qualität der Herzkatheter-Versorgung zu verbessern daten und Befunde mit Dermatologen aus- jährlich mit rund 700 niedergelassenen Kollegen sprechen, um sich und damit die Versorgungsqualität für die Patienten zutauschen und Behandlungs­empfehlung mit allen an der ambulanten Versorgung seiner Patienten beteiligten zu steigern. Dafür wird ein Instrument entwickelt, das des Dermatologen einzuholen. Der Patient Ärzten abzustimmen. den Versorgungsbedarf an Herzkatheter-Leistungen in muss daher seinen Hautarzt nicht mehr Prof. Leonie Sundmacher Auf der Grundlage von Routinedaten sollen deshalb in Hamburg, einer Region abschätzt. Außerdem sollen leitlinienba- gesondert aufsuchen und spart sich Zeit mit Teilnehmern und Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen die informellen Netz- sierte Instrumente zur Verbesserung der Kommunika- und Wege. Referenten auf dem Isar- werke von Praxen und Krankenhäusern erfasst werden, die Pati- tion und Kooperation bei der Versorgung von Patienten Um die Wirksamkeit des neuen Ver- forum. enten gemeinsam versorgen und somit für diese „verantwortlich“ mit Brustschmerzen bzw. koronarer Herzkrankheit er- sorgungsmodelles zu untersuchen, wird (accountable) sind. Rund 100 nach dem Zufallsprinzip ausgewähl- probt werden. die Anzahl der Überweisungen zum Der- ten Versorgernetzwerken werden in moderierten Gesprächsrunden Auf Basis von Routinedaten der beteiligten gesetz- matologen in der Interventions- und der Informationen zur Verfügung gestellt, mit denen die Beteiligten des lichen Krankenkassen mit insgesamt 42,5 Mio. Versi- Kontrollgruppe analysiert. Außerdem Netzwerks Ansätze zur Verbesserung der Versorgungsabläufe er- cherten werden zunächst regionale Variationen in der werden qualitativ und quantitativ erho- kennen und lokal spezifische Behandlungspfade für ausgewählte Versorgung dargestellt, mögliche ursächliche Faktoren bene Parameter auf Ebene der Patien- Krankheitsbilder entwickeln können, welche die kontinuierliche analysiert und typische Patientenprofile identifiziert. ten, Hausärzte, medizinischen Fachan- Versorgung der Patienten verbessern. Das Projekt ist auf drei Jahre Weiterhin werden Patienten und Ärzte zu Befürchtun- gestellten und Dermatologen ausgewer- angelegt. gen und Erwartungen in Zusammenhang mit der Indi- tet. Die Dauer des Projekts beträgt drei kationsstellung befragt. Das Projekt ist auf drei Jahre Jahre. robert6666 / Fotolia.de angelegt. © Foto: Foto:

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 28 Forschung Munich Center for Internet Research Gesundheit und Verhalten 29

entsprechende Lösungen für die Digitalisierung in der Bundeswehr, Fraunhofer AISEC, ISF, Das Munich Center for Gesellschaft zu entwickeln. Das Institut fungiert hier- Max-Planck-Institut – erforscht das MCIR Gesundheitsrelevante bei auch als „Think-Tank“ für die Praxis. Drängende aktuelle Herausforderungen rund um Verhaltensänderungen im Blick Internet Research Fragen werden aus der Praxis gewonnen und für die das Thema Internet. In interdisziplinä- Praxis bearbeitet, um der Politik und gesellschaftlichen ren Forschungsprojekten arbeiten Wis- Die neue Arbeitsgruppe 1 des Instituts für Akteuren beratend zur Seite zu stehen. Sein Interesse senschaftler aus unterschiedlichen Fach- Gesundheitsökonomie und Management im gilt der Erarbeitung eines Orientierungsrahmens für die bereichen zusammen, um eine Orientie- Gesundheitswesen stellt sich vor Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels im Zuge der rungshilfe für die Politik zu schaffen, Digitalisierung. welche gesellschaftlichen Veränderun- gen im Rahmen der Digitalisierung ein- In monatlichen Abständen veranstaltet das MCIR die treten werden. So erforscht beispielswei- eit Oktober 2016 richtet sich die Arbeitsgruppe 1 (AG 1) im Institut für interaktive Vortragsreihe „Internet und Gesellschaft“ mit se das Projekt „Accountability“, wie ein Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen (IGM) am internationalen Experten, welche den Zusammenhang Cyber-Physical System Entscheidungen SHelmholtz Zentrum München unter der Leitung von PD Lars Schwettmann­ zwischen Digitalisierung und Gesellschaft diskutieren. trifft und, insbesondere wenn es über thematisch neu aus. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf quantitativen Metho- Durch interaktive Podiumsdiskussionen mit Gästen aus das Internet ferngesteuert wird, wer für den in der Gesundheitsökonomie, wobei sich die Arbeitsgruppe insbesondere vielen verschiedenen Branchen werden außerdem alle das Verhalten des Systems verantwort- mit der Anwendung ökonometrischer Verfahren auf Daten aus Kohorten- und Ebenen der Gesellschaft sowohl vor Ort als auch über lich ist. Hierfür wird ein handelsüblicher Panelstudien befasst. Sie unterstützt empirische Forschungsvorhaben am IGM den jeweils angebotenen Livestream im Internet kons- Staubsaugerroboter mit einem Accounta- und betreibt in ausgewählten Bereichen Methodenentwicklung. Im Einklang truktiv eingebunden. bilitymechanismus ausgestattet, welcher mit den Forschungsschwerpunkten des Helmholtz Zentrums München steht Die Auftaktveranstaltung im Februar 2016 zum The- Erklärungen für das Verhalten des über inhaltlich allgemein die Prävention und Versorgung chronischer Erkrankun- ma „Digitalisierung und Zukunft der Arbeit“ (in der das Internet gesteuerten Roboters liefert. gen im Vordergrund. Insbesondere der Diabetes Mellitus stellt in Kooperation ARD zu sehen) hat hier beispielsweise bereits ein für Das MCIR bildet damit den möglichen mit dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) einen zentralen viele gesellschaftliche Gruppen relevantes Thema an- Nukleus eines künftig breiter aufgestell- Forschungsschwerpunkt dar. gesprochen und ca. 350 Personen vor Ort sowie bis zu ten Instituts und die Basis eines Konzep- 1.000 gleichzeitige Online-Zuschauer erreicht (https:// tes, mit dem sich ein Bayerisches Konsor- Einbeziehung verhaltensökonomischer Erkenntnisse goo.gl/I84Q5X). tium um die oben genannten Institutio- Bereits nach wenigen Monaten werden zahlreiche Forschungsvorhaben von der Im Mai 2015 hielt Peter Schaar, Bundesbeauftrag- nen auf eine Ausschreibung des Bundes AG 1 gemeinsam mit internen und externen Kooperationspartnern getragen. Ein ter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit zur Errichtung eines Deutschen Inter- erster inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Übertragung aktueller Erkenntnisse a.D., einen weiteren spannenden Vortag. Er ging der net-Instituts beworben hat. Die Juryent- aus der Verhaltensökonomik auf die Analyse gesundheits- und marktrelevanten Frage nach, wie wir mit dem verhältnismäßig neuen scheidung wird in der zweiten Jahres- Verhaltens. Untersucht werden Zusammenhänge zwischen behavioristischen Phänomen der Big Data-Algorithmen umgehen sollten. hälfte erwartet. oder psychologischen Merkmalen, etwa Risikoeinstellungen, Zeitpräferenzen, Big Data-Algorithmen klassifizieren Menschen mittels Optimismus oder Impulsivität, und Gesundheitsverhalten, wie dem Lebensstil, m Dezember 2015 hat mit dem „Munich Center for nachprüfbarer, mathematisch-statistischer Verfahren. Dr. Markus Anding, Geschäftsführer des Prävention und Vorsorge oder Adhärenz bereits Erkrankter. Relevante Fragen be- Internet Research“ (MCIR) ein neues Forschungszen- Im Ergebnis erhalten bestimmte Personengruppen an- MCIR, hat im Jahr 2004 am Institut für ziehen sich z. B. darauf, warum gesundheitsschädliche Verhaltensweisen beibe- Itrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hand biographischer, wirtschaftlicher und verhaltens- Wirtschaftsinformatik und Neue Medien halten, empfohlene Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrgenommen oder verord- seine Arbeit aufgenommen, zu dessen Initiatoren u. a. bezogener Daten Kopfnoten, sogenannte „Scorewerte“. der LMU bei Prof. Hess promoviert und nete Medikamente nicht eingenommen werden. Gerade im Bereich der Vorsorge Prof. Dietmar Harhoff (Honorarprofessor und Inhaber Diese Verfahren sind zwar mathematisch nachprüfbar, neben langjähriger Erfahrung in der Un- und des Managements chronischer Erkrankungen, aber auch hinsichtlich der der Forschungsstelle für Entrepreneurship und Innova- aber Angehörige traditionell diskriminierter Gruppen ternehmensberatung auch Erfahrung mit Analyse von Präferenzen oder für Maßnahmen des sozialen Marketings, lassen tion) sowie Prof. Thomas Hess (Direktor des Instituts erhalten im Ergebnis oft schlechtere Werte. Dieses Vor- dem Aufbau von Start-ups gesammelt, sich aus diesen Erkenntnissen wichtige Handlungsoptionen ableiten. für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien) aus der urteil ist zu Recht in Verruf geraten. Entscheidungen die für den Aufbau des MCIR hilfreich Fakultät gehören. Das Zentrum untersucht den mit dem sollen nach objektiven Kriterien fallen und niemanden ist. Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten­ vor und Internet und der Digitalisierung verbundenen gesell- aufgrund seiner Religion, seines Geschlechts, der Her- Lea Reckordt nach dem Renteneintritt schaftlichen Wandel und liefert eine Orientierung für kunft oder ethnischer Zugehörigkeit benachteiligen. Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt der AG 1 liegt auf gesundheitsrelevanten seine erfolgreiche Gestaltung. So wird beispielsweise Auch internationale Experten beleuchten beim MCIR Konsequenzen, die sich aus lebenslaufspezifischen Ereignissen ergeben. Hierbei untersucht, wie sich digitale Arbeitswelten bei Nutzung verschiedene Aspekte des Zusammenspiels von Digi- steht vor allem die Gestaltung des Übergangs vom Erwerbsleben in die Rente im von Cloud-Lösungen verändern oder wer die Verant- talisierung und Gesellschaft. So stellte beispielsweise Blickpunkt. Besonderes Augenmerk wird auf die Rolle chronischer Erkrankungen wortung für das Verhalten von autonom agierenden, Prof. Wendy Hall von der University of Southampton bei produktivitäts- und gesundheitsrelevanten Outcomes in den Zielpopulationen smarten Robotern trägt. in ihrem Vortrag im Oktober vor, wie sich die Bildung gelegt. Dabei wird zum Beispiel der Einfluss von Arbeitsbelastungen, Komorbidi- Die nächsten Veranstaltungen am MCIR: und Lehre durch die Digitalisierung bereits verändert täten, persönlichen Einstellungen zum Ruhestand und verhaltensökonomischen Das neue Institut versteht sich als interdisziplinärer hat und wie die Gesellschaft damit konfrontiert wird. 16.05. Prof. Eli Noam, Columbia Merkmalen untersucht. Darüber hinaus werden gesundheitsrelevante Verhaltens- Impulsgeber, um die unterschiedlichen in die Digita- Welchen Einfluss hat zum Beispiel die Verwendung von Univer­sity New York – 29.06. LRZ – änderungen betrachtet, die sich aus der Neugestaltung des Lebens direkt vor lisierung involvierten Fachdisziplinen zu vernetzen. Computern und Tablets auf den Schulunterricht? 19.09. Prof. Richard A. DeMillo, Center oder nach dem Renteneintritt ergeben. Dieser Schwerpunkt ermöglicht wichtige So werden betriebswirtschaftliche, technische, sozial-­ for 21st Century Universities (C21U) Erkenntnisse sowohl für Unternehmen, etwa hinsichtlich des Zeitmanagements / Fotolia.de kirill_makarov wissenschaftliche und juristische Perspektiven zusam- Durch die Kooperation verschiedener Münchner For- © Aktuelle Informationen unter: oder der Arbeitsplatzgestaltung älterer Arbeitnehmer, als auch für die Aufrecht-

mengeführt, um ein ganzheitliches Verständnis und schungsinstitutionen – LMU, TUM, Universität der Foto: www.mcir.digital erhaltung und Nachhaltigkeit des Gesundheits- und Rentensystems.

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 30 Forschung Invited Symposium Gestaltungskompetenz im Einzelhandel 31

Invited Symposium durch Nachhaltige Gestaltungs­kompetenz das Wissenschaftszentrum im Einzelhandel Berlin (WZB)

m März 2016 führte die Gesellschaft für Empirische eit 2016 bearbeiten Prof. Susanne Weber, Dr. Sandra Bildungsforschung (GEBF) in Berlin eine Konferenz Bley, Christine Kreuzer, Sophia Reh und Susanne Izum Thema „Erwartungswidriger Bildungserfolg SRitter von Marx vom Institut für Wirtschaftspäda­ über die Lebensspanne“ durch. Das Institut für Wirt- gogik das Projekt „Inno-BBNE“ im Einzelhandel – ge- schaftspädagogik (Prof. Susanne Weber; Dr. Sandra fördert durch das Bundesministerium für Bildung und Die neue Arbeitsgruppe 1 am IGM: Clemens Mayerhofer, Bley; Michaela Wiethe-Körprich, Christine Kreuzer) Forschung (BMBF). Kooperationspartner von der Georg-­ Lars Schwettmann, Sara Pedron, Gregory Greiner, Karl und das Institut für Statistik (Prof. Clemens Draxler, August-Universität sind dabei Prof. Matthias Schumann, Emmert-Fees, Werner Maier (v.l.n.r.). Can Gürer)­ wurden hierzu vom Wissenschaftszentrum Janne Kleinhans und Prof. Dr. Frank Achtenhagen. Berlin (WZB) und dem Deutschen Institut für Erwach- senenbildung (DIE) für ein Symposium eingeladen, um Ausgangssituation und Ziele Sozioökonomische Ungleichheit und regionale Deprivation dort ihre Ergebnisse aus dem ASCOT-Projekt vorzustel- Studien zeigen, dass Verbraucher das Fehlen entschei- In einem dritten Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich die Arbeits- len. Für das Münchener Team präsentierte Michaela dungsrelevanter Informationen oder eine mangelhafte gruppe 1 im Bereich der Versorgungsforschung mit Fragen sozioöko- Wiethe-Körprich die „erwartungswidrigen“ Ergebnis- Aufbereitung von Informationen bezüglich der Nach- nomischer und vor allem regionaler Ungleichheiten. Ein Hauptau- se. Das „Erwartungswidrige“ dieses Themas lag dabei haltigkeit der sie interessierenden Produkte anmahnen genmerk liegt hierbei auf Regionalanalysen gesundheitlicher Dispa- darin, dass die Forschergruppe mit ihrer Arbeit zeigen (z. B. Wissen, wo faire Produkte erhältlich sind, was ritäten hinsichtlich des Auftretens und der Versorgung des Diabetes konnte, wie Auszubildende in der Lage sind, bereits Gütekriterien bedeuten). Verbraucher sehen diese Infor- Mellitus. Hierzu wird ganz aktuell in einem vom Robert Koch-Institut Leistungen zu erbringen, die in der politischen Diskus- mation als ‚Bringschuld‘ der Unternehmen. Daher liegt geförderten Drittmittelprojekt auf Geodaten zurückgegriffen. Zudem sion zumeist nicht wahrgenommen oder nicht für mög- der Fokus dieses Projekts auf dem sogenannten „Point wird der von Dr. Werner Maier für Deutschland entworfene und in lich gehalten werden: Bereits Auszubildende im dritten of Sale“. Ziel ist es, durch die gemeinsame Konzeption, der Literatur bereits etablierte Deprivationsindex GIMD weiterentwi- Lehrjahr zeigen innovatives Denken und Handeln im Entwicklung und Erprobung eines innovativen techno- ckelt und auf neue Fragestellungen hinsichtlich regionaler Disparitä- Sinne einer Intrapreneurship-Kompetenz. Damit verfü- logiebasierten Lern- und Arbeitstools Multi­plikatoren ten in Bezug auf chronische Erkrankungen angewandt. gen die Ausbildungsbetriebe über einen ‚Pool of Talents‘ und Ausbildungspersonal weiterzubilden. Gleichzei- Erwartete Ergebnisse unter den Auszubildenden! tig werden didaktische Ansätze erarbeitet, mit deren Als Ergebnis liegt ein technologiebasiertes Lern- und Ar- Methodik und Datenquellen ­Hilfe die Kompetenz der Auszubildenden zur Gestal- beitstool mit Episoden zur Förderung eines innovativen Sandra Bley, Christine Kreuzer, Zur Untersuchung dieser Fragestellungen wird auf ökonometrische Susanne Weber & Michela Wiethe-Körprich tung nachhaltiger beruflicher Handlungssituationen im nachhaltigen Handelns im Einzelhandel vor (insbes. Verfahren zurückgegriffen, die eine Einbeziehung von Panelstruk- Einzelhandel gefördert und unterstützt werden kann. mit dem Fokus auf den „Point of Sale“). Darüber hin- turen und die Untersuchung von Kausalitäten erlauben. Neben häu- aus wird ein Weiterbildungsmodul für Multiplikatoren fig verwendeten Datenquellen wie etwa dem Sozio-oekonomischen Vorgehen zur eigenständigen Konstruktion derartiger Episoden er- Panel (SOEP), weiteren bevölkerungsrepräsentativen Befragungen Ausgangspunkt sind sowohl Wissenskomponenten, be- stellt. Dieses enthält didaktische Hinweise zum Umgang oder Routinedaten von Krankenversicherungen sind die Daten der rufliche Handlungen und Einstellungen zum nachhal- mit der Lernplattform sowie Hinweise, wie Multipli­ KORA-Studienplattform (Kooperative Gesundheitsforschung in der tigen beruflichen Handeln als auch deren innovative katoren Auszubildende anregen und unterstützen kön- Region Augsburg) von besonderer Bedeutung für die Arbeit der AG selbstgesteuerte Umsetzung. Diese Lernziele und In- nen, selbstorganisiert kreative, nachhaltige Verkaufs- 1. Mit der KORA-Plattform schafft das Helmholtz Zentrum München halte zur Entwicklung einer ‚nachhaltigen Gestaltungs- gespräche am Arbeitsplatz durchzuführen. Zusammen seit mehr als 30 Jahren eine einzigartige Möglichkeit für eine longi- kompetenz‘ werden in einem Pool von authentischen mit den dokumentierten Lern- und Erfahrungsberichten tudinale bevölkerungsbezogene Gesundheitsforschung. Diese wird Episoden umgesetzt, die typische nachhaltige Einzel- der Multiplikatoren und Auszubildenden ist ein Ausbau vom IGM unter anderem für gesundheitsökonomische Auswertungen handelssituationen abbilden und entsprechende Lern- der Lernplattform sowie ein Transfer in andere Aus- und zu den Themen Prävention und Versorgungsforschung genutzt. Die aufgaben enthalten. Die Umsetzung erfolgt technologie- Weiterbildungsprogramme möglich. AG 1 wird in Zukunft sowohl in die inhaltliche Gestaltung weiterer basiert sowohl über eine Plattform als auch über mobile Untersuchungen als auch in das Management der KORA-Studien Internetseiten. Hiermit wird es den Multiplikatoren mög- Praxispartner ­intensiv eingebunden sein. lich sein, Auszubildende gezielt auf den „Point of Sale“ Praxispartner sind die Akademie Handel e.V., die Aufga- vorzubereiten. Gleichzeitig werden den Auszubildenden benstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischen- Heike Solga (WZB), Christine Kreuzer (LMU), Sandra Bley Viele neue Projekte der Arbeitsgruppe 1 des IGM wurden bereits (LMU), Gabriel Nagy (IPN), Susanne Weber (LMU), Esther Informationen und Unterlagen auch während ihres rea- prüfungen (AkA), die IHK für München und Oberbay- auf den Weg gebracht. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Orien- Winther (DIE, Bonn), Michaela Wiethe-Körprich (LMU) len innovativen nachhaltigen Handelns am Arbeitsplatz ern, die REWE Group, Aldi Süd, Ludwig Beck, die Städ- tierung an den Zielindikationen des Helmholtz Zentrums München. (v.l.n.r.). zur Verfügung gestellt. Zudem bietet die Technologie tische Berufsschule für den Einzelhandel Mitte sowie die Der Kooperation sowohl innerhalb des Forschungszentrums als den Multiplikatoren die Möglichkeit, gezielt Reflexionen Zentralstelle für Berufsbildung im Handel e.V. Robert Kneschke / Fotolia.de auch mit externen Partnern kommt dabei eine ganz besondere Be- © und Prozesse des formativen Assessments anzustoßen Sandra Bley, Christine Kreuzer, Sophia Reh,

deutung zu. Foto: sowie Lernergebnisse zu dokumentieren. Susanne Ritter von Marx & Susanne Weber Lars Schwettmann

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 32 Forschung Education

Competence-based Vocational Neues ORG-Projekt: LEHRE and Professional Education Internet Observatory Jubiläen im Masterprogramm – Innovative Lehrkonzepte: real durch intensive Teamarbeit und virtuell durch E-Learning-Angebote –

m Kontext der Debatte um kompe- einen konzeptuellen Rahmen zur Gestal- as Ziel des Internet Observato- Individuelle Förderung der Studierenden und tenzbasierte berufliche Handlungs- tung und Evaluation von authentischen ry, dem neuesten ORG-Projekt, der Abschlussarbeiten – Lassen Sie sich von Ikompetenzen fand im Oktober 2016 Assessments für die kaufmännische Be- Dist es, ein langfristiges Panel zu an der Universität Wageningen in den rufsausbildung. Das Team des Instituts erstellen, das viele Elemente der heuti- bestehenden und neuen Konzepten Niederlanden eine Weltkonferenz zu für Wirtschaftspädagogik der LMU mit gen Internet Economy erfasst. Das Panel „Competence Theory, Research, and Susanne Weber, Sandra Bley, Christine soll auf der Grundgesamtheit von Inter- in der Lehre beeindrucken! Practice“ in Zusammenarbeit mit der Kreuzer und Michaela Wiethe-Körprich net Domains aufgebaut werden und be- ­Europäischen Kommission unter Leitung stellten anhand eines konkreten Bei- inhaltet Daten zu Werbungsnetzwerken, des Kollegen Prof. Dr. Martin ­Mulder spiels ein modellbasiertes authentisches Social Plugins, Unternehmensinformati- statt. Assessment zur Intrapreneurship-Kompe- onen und geografischen Details. Da die Forschung zu beruflichen tenz vor. Im abschließenden Beitrag von Momentan arbeiten Christian Peukert Kompetenzen in den letzten Dekaden ra- Andreas Rausch (Universität ) (Universität Zürich) und Michail Batikas sant an Aufmerksamkeit in zahlreichen und Kristina Kögler (Universität Frank- (ISTO/ORG) an diesem Projekt. Disziplinen gewonnen hat, war es das furt) wurde die zentrale Herausforderung Das Team vom Internet Observatory Ziel dieser Konferenz, im Sinne eines Re- einer Balancierung von authentischen will eine offene Herangehensweise ver- sümees der Frage nachzugehen, inwie- Aufgaben und effizienter Implementation folgen und eine Plattform für alle Wis- fern Theorie, Forschung und praktische eines situationsspezifischen Assessments senschaftler aufbauen, die an der Inter- Erfahrungen umsetzbare, praktikable Lö- zum Problemlösen thematisiert. net Economy interessiert sind. sungen hervorgebracht hätten. In einer sehr intensiven und anregen- Nadia Schiffel Im Rahmen eines eingeladenen Sym- den Diskussion zu theoretischen Ansät- posiums „Authenticity und ­Competence zen, praktischen Umsetzungen sowie Assessment“ unter Leitung von Prof. Herausforderungen und Limitationen Mehr Infos gibt’s auch unter … Susanne­ Weber stellten ­verschiedene zeigte sich, dass die Ergebnisse der vor- Projekte der BMBF ASCOT-Initiative gestellten ASCOT-Projekte international (www.ascot-vet.net/) ihre ­Ergebnisse als sehr zielführend und innovativ für zur Visualisierung kaufmännischer die berufliche Aus- und Weiterbildung Handlungskompetenzen einer inter- eingeschätzt wurden. Der Münchener nationalen Community vor. Eingelei- Vortrag und die anschließende Diskus- tet wurde das Symposium mit theore- sion führten zu neuen internationalen tischen Überlegungen und Ansätzen Forschungskontakten und Initiativen für zur Authentizität und Kompetenzmes- gemeinsame Projekte. sung (Frank Achtenhagen, Universität Im weiteren Kontext dieser Konferenz Göttingen). Das Projekt mit Viola Klotz arbeiteten Susanne Weber und Frank (Universität Mannheim), Esther Winther Achtenhagen die deutsche Diskussion zu (Universität Duisburg-Essen) und Julia beruflichen Kompetenzen über die letz- Sangmeister (Deutsches Institut für Er- ten Dekaden für das von Martin Mulder wachsenenbildung, Bonn) präsentierte herausgegebene Handbuch auf. Informationen zu weiteren spannenden Forschungs­ Sophia Reh projekten auch unter www.bwl.uni-muenchen.de/ forschung Weber, S., & Achtenhagen, F. (2016). Competence Domains and Vocational-­ Professional Education in . In M. Mulder (Ed.), Competence-based Vocational and Professional Education­ . Switzerland: Springer ...

LMU – Munich School of Management 2017 34 Lehre MBR wird 18

Der Master of Business Research wird 18! Das strukturierte Graduiertenprogramm der Fakultät für Betriebswirtschaft, der Master of Business Research, oder kurz „MBR“, feiert dieses Jahr sein 18-jähriges Bestehen. Grund genug, das bereits Geleistete Revue passieren zu lassen und einen Ausblick in die Zukunft zu wagen.

ls der Master of Business Research 1999 ins ­Leben gerufen Abschluss ihrer Promotion stehen und sich für einen Verbleib in wurde, handelte es sich um das erste strukturierte Graduier- der Wissenschaft entschieden haben. Der Arbeitsmarkt für Wis- Atenprogramm in Betriebswirtschaftslehre in Deutschland. senschaftler funktioniert nach seinen eigenen Gesetzen, die für Obwohl in der Zwischenzeit einige namhafte deutsche Fakultäten den wissenschaftlichen Nachwuchs zu allererst nicht einfach zu dem Beispiel der LMU gefolgt sind und vergleichbare Programme durchblicken sind. Es ist immer weniger üblich, nach der Promo- anbieten, übernimmt der MBR weiterhin deutschlandweit eine Vor- tion eine Habilitationsstelle beim eigenen Doktorvater oder der ei- reiterrolle. Das Ziel des MBR seit seiner Gründung ist es, einerseits genen Doktormutter anzutreten und so einen fest vorgezeichneten die Graduiertenausbildung an der Fakultät zu vereinheitlichen und Weg zum Professor vor sich zu haben. Heutzutage geht der Trend zu stärken, und anderseits seine Absolventen auf den immer kom- dahin, dass Nachwuchswissenschaftler sich nach dem Abschluss plexer werdenden internationalen Wissenschaftsbetrieb angemes- ihrer Dissertation auf einen kompetitiven, internationalen Arbeits- sen vorzubereiten. markt begeben, auf dem sie einen mehrstufigen Bewerbungspro-

Kursvielfalt in der Doktorandenausbildung So absolvieren alle Doktoranden an der Fakultät in den ersten zwei Jahren ihrer Promotion die Kurse des MBR. Das Kursprogramm be- steht dabei aus Methodenkursen, wie etwa Ökonometrie oder Ex- perimentale Methoden, als auch Kursen aus dem Block „Scientific Der Spagat zwischen Theorie und Praxis Citizenship“, in dem Doktoranden auf Besonderheiten des Wissen- schaftsbetriebes wie etwa den Publikationsprozess oder das Schrei- ben von Forschungsanträgen vorbereitet werden. Hinzu kommen Kurse, die verschiedene Spezialthemengebiete der Betriebswirt- ... schien den Erstsemesterstudierenden nach dem Be- ben den BWL-Neuankömmlingen einen Einblick in die schaftslehre vertiefen. Für viele der Kurse können führende inter- such der „Ringvorlesung“ gar nicht mehr so anstren- drängenden Herausforderungen, denen sich die jewei- nationale Wissenschaftler gewonnen werden, die nach München gend; vielmehr wurde das innovative Vorlesungsfor- ligen Berufsfelder ausgesetzt sehen. Die Studierenden kommen, um einwöchige Blockkurse anzubieten. Als Abschluss- mat – ähnlich einer speaker series, in der renommierte sehen somit den Praxisbezug der Lehre an der LMU und arbeit fertigen Doktoranden eine Projektstudie an, die als Vorarbeit Praxisvertreter den Studienanfängern ihre Berufsfel- lernen schon zu einem frühen Zeitpunkt die Fakultät zur tatsächlichen Promotionsarbeit dient. der präsentieren – „motivierend“, „informativ“ und und das thematische Spektrum der Vorlesungen ken- „interaktiv“ wahrgenommen. So zumindest lauteten nen. Sie können sich somit in den weiteren Semestern Fast-Track zum Doktorhut – Das Y-Modell häufig die Kommentare der Studierenden in der Veran- ihres Studiums auf jene Felder konzentrieren, die ihren Eine weitere Besonderheit des MBR ist das sogenannte Y-Modell. Kursteilnehmer im MBR. staltungsevaluation. Bereits zum zweiten Mal wurde Neigungen und Interessen am besten entsprechen. Während üblicherweise ein Masterabschluss nötig ist, um zur Pro- den BWL- und Wirtschaftspädagogik-Studierenden die motion zugelassen zu werden, ermöglicht das Y-Modell es, dass be- Möglichkeit geboten, im Rahmen der Vorlesung „BWL „Genau dies war die Intention des Formats, das wir uns sonders hervorragende Masterstudierende bereits nach dem ersten zess durchlaufen müssen, um sich erfolgreich auf eine Stelle als in Theorie und Praxis“ ihre künftigen Studieninhalte bei der Neugestaltung des Bachelor-Studiums überlegt Jahr des Master of Science in Betriebswirtschaftslehre in den MBR Assistenzprofessor (in Deutschland Juniorprofessor) zu bewerben. und deren praktische Anwendungsbereiche genauer hatten“, meint Studiendekan Prof. Manfred Schwaiger. einsteigen können. Dieser Fast-Track zur Promotion ermöglicht ei- Das Munich School of Management Job Market Fellowship soll da- kennenzulernen. Eine Idee, die auf Anklang zu stoßen scheint, wenn man nen früheren Einstieg und somit auch Abschluss der Promotion, her gezielt helfen, Absolventen des MBR auf den internationalen, die dichtgefüllten Reihen, regen Diskussionen und das ohne dabei Einschnitte bei der Ausbildung von Doktoranden in akademischen Arbeitsmarkt vorzubereiten. So sollen in Zukunft Die BWL Cluster „Accounting“, „Finance & Insurance“, positive Feedback zugrunde legt. Dabei ist das Angebot Kauf zu nehmen. In den letzten Jahren lag der Anteil der Dokto- Doktoranden verstärkt sowohl finanziell, wie etwa für den Besuch „Marketing & Strategy“, „Technology & Innovation“, „In- nur ein weiterer Schritt im Bestreben der Fakultät, die randen, die über das Y-Modell ihren Weg in den MBR gefunden internationaler Tagungen, auf denen oft Sondierungsinterviews ge- formation Systems & Digital Business“ sowie „Leader­ Studierenden schon früh in ihrem Studium abzuholen, haben, bei 10 bis 20 %. führt werden, als auch mit speziellen Beratungsprogrammen un- ship & Human Resources“ stellten sich und ihre Lehrin- zu begleiten und die berufliche Vielfalt der Betriebswirt- terstützt werden. halte im Rahmen von acht Terminen zunächst kurz vor, schaftslehre aufzuzeigen. Bereits seit dem Jahr 1992 Vom Doktoranden zum Professor – Das Job Market Fellowship Nadia Schiffel um dann hochkarätigen Gastrednern aus der Banken-, trägt die Fakultät diesem Bestreben durch die intensive Eine Neuerung in der Doktorandenausbildung ist das sogenann- Versicherungs- und Consultingbranche das Mikrofon zu fachliche und soziale Eingliederung der Studienanfän- te Munich School of Management Job Market Fellowship. Dieses überreichen. Die Unternehmensvertreter verdeutlich- ger im Rahmen der Orientierungsphase Rechnung. Angebot richtet sich an Absolventen des MBR, die kurz vor dem ten die praktische Relevanz der Studieninhalte und ga- Verena Rapp

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 36 Lehre Deutschland-Stipendium Junior Management Science 37

„Stipendiaten sind eine Bereicherung für unsere Gesellschaft“ „Junior Management Science“ Ein Interview zum Deutschlandstipendium an der LMU mit Das erste wissenschaftliche Journal Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Wirsing, Vizepräsident für den Bereich Studium für Abschlussarbeiten der BWL

von Qualitäten: Die der Lehrinhalte, die der sechsfacht. Auf die Gesamtheit von 50.000 che zusätzliche Finanzierungsquelle gebo- ährlich werden ca. 100.000 Abschlussarbeiten der Betriebswirt- Vermittlung, die der Betreuung und die der Studierenden gerechnet ist das aber nur ein ten, damit sie sich besser auf ihr Studium schaftslehre in Deutschland, Österreich und der Schweiz geschrie- Studienorganisation. Das schließt natürlich Tropfen auf den heißen Stein. Es gibt noch konzentrieren können – übrigens unab- Jben. Viele sind zufriedenstellend, manche fallen unter die Kate- auch Evaluationen mit ein. viele weitere Studierende, die eine solche hängig davon, ob sie bereits BAföG bezie- gorie „Jugendsünden“. Einige sind allerdings auch herausragend. Die Förderung brauchen und auch verdienen hen. Dadurch sollen auch ihre Leistungen Initiative „Junior Management Science (JUMS)“ um Prof. Dominik van Eine weitere Herzensangelegenheit ist Ihnen würden. Deshalb werbe ich für weitere in Schule, Hochschule oder Beruf honoriert Aaken (ehemals am Institut von Prof. Ulrich Küpper), Sebastian Waic das Deutschlandstipendium an der LMU. Förderer. werden. Die Förderungshöchstdauer richtet (ehemaliger Studierender am Institut von Prof. Christian Hofmann) Fördern Sie auch selbst Stipendiaten und sich nach der Regelstudienzeit im jeweiligen und Prof. David Florysiak (Institut Prof. Ralf Elsas) hat sich zum Ziel was versprechen Sie sich davon? Handelt es sich dabei nicht ausschließlich Studiengang. gesetzt, die besten und wissenschaftlich wertvollsten Arbeiten aus- Es ist mir ein Herzensanliegen, auch per- um Elitenförderung? findig zu machen und in dem eigens gegründeten Journal unter www. sönlich Deutschlandstipendiaten zu för- Keineswegs! Bei der Vergabe zählen neben Gibt es neben dem finanziellen Aspekt auch jums.academy zu publizieren. Dabei wird JUMS im Advisory Editorial dern – aktuell sind es zwei Frauen. Dadurch den Studienleistungen auch die Überwin- eine ideelle Förderung? Board von 50 Professoren von über 25 Hochschulen wissenschaftlich möchte ich den interessierten und motivier- dung besonderer Hürden im Lebenslauf. Über die monatliche Förderung von 300 € begleitet, natürlich auch von vielen Professoren der LMU! ten Studierenden zusätzliche Möglichkeiten Dazu gehören Krankheiten, Behinderun- hinaus bieten viele Stipendiengeber ein Zu- Studierende können ihre Abschlussarbeiten bei JUMS kostenlos für persönliche Erfahrungen und die wis- gen und die Betreuung pflegebedürftiger satzprogramm für ihre Stipendiaten an. Das einreichen und durch ein double-blind Review-Verfahren von zwei senschaftliche Vertiefung für die Lösung Angehöriger oder Kinder. Außerdem wer- sind Unternehmensführungen, eigene Netz- ­Reviewern begutachten lassen. Die am besten bewerteten Arbeiten err Professor Wirsing, viele BWL- unserer Zukunftsaufgaben ermöglichen. den soziales und politisches Engagement werkangebote oder exklusive Veranstaltun- werden regelmäßig in Kooperation mit der Universitätsbibliothek der Studierende klagen über zu viel Außerdem kann ich so meiner Alma Mater beziehungsweise die Mitwirkung in Religi- gen. Studierende sind nicht zur Teilnahme LMU München im sogenannten „Open Access“-Verfahren publiziert. HMathematik in ihrem Studium. etwas zurückgeben. Meiner Meinung nach onsgesellschaften oder Vereinen gewürdigt. verpflichtet, obgleich diese für sie häufig ei- Dadurch sind die Arbeiten zitierfähig und weltweit kostenfrei zu­ Sie sind studierter Mathematiker. Kann es hat keine andere Investition so positive Aus- Nicht zuletzt werden die Mitarbeit im fami- nen Mehrwert haben – beispielsweise durch gänglich. überhaupt ein „zu wenig“ an Mathematik wirkungen auf die Entwicklung unserer Ge- liären Betrieb, studienbegleitende Erwerbs- das Knüpfen neuer Kontakte zu potenziel- Durch die Publikation wissenschaftlich wertvoller Abschlussarbei- im Studium geben? sellschaft. tätigkeiten oder die familiäre Herkunft wie len Arbeitgebern. Zudem lädt die LMU alle ten ermöglicht JUMS nicht nur einen Wissenstransfer zwischen Ge- Natürlich nicht! (lacht) Heute hat Gültig- Migrationshintergrund oder aus einem Geförderten zur feierlichen Überreichung sellschaft und Wissenschaft; eine Publikation stellt gleichzeitig eine keit, was einer meiner Professoren vor 30 Wie funktioniert das Deutschlandstipendi- Nichtakademikerhaushalt berücksichtigt. der Deutschlandstipendien ein. Würdigung herausragender wissenschaftlicher Leistungen von Stu- Jahren gesagt hat: In einer digitalisierten um genau? dierenden dar. Das Wichtigste ist aber, dass sich aktuell Studierende Welt sind diejenigen, die noch Kopfrech- Die Deutschlandstipendien werden an der Was sind die Vorteile für Förderer wie Fir- Wie wirkt sich diese neue Stipendienkultur an den publizierten Arbeiten orientieren können, da sie hochschul- nen können, die neue Elite. Aber im Ernst: LMU immer zum Sommersemester verge- men, Vereinen, Stiftungen, Alumni oder auf die Gesellschaft aus? übergreifend von unabhängigen Wissenschaftlern als hervorragend Gerade im Zeitalter der Digitalisierung sind ben. Sie sollen besonders begabte, engagier- Privatpersonen? Die Studierenden geben die ihnen ge- bewertet worden sind. mathematische Kenntnisse wichtiger denn te oder sozial benachteiligte Studierende fi- Förderer können gezielt für ein Fach oder ei- schenkte Zeit auf vielfältige Weise zurück. je. Um die Ergebnisse eines Programms nanziell unterstützen und dadurch mehr nen Studiengang spenden und natürlich die Drei Viertel aller Deutschlandstipendiaten Besuchen Sie unsere Zeitschrift unter www.jums.academy! Dort kön- richtig einschätzen zu können, muss man Zeit zum Denken schenken. Förderer zah- Anzahl und Dauer der Stipendien bestim- engagieren sich ehrenamtlich. Sie geben nen nicht nur Abschlussarbeiten eingereicht werden, ebenso können in der Lage sein, Statistiken zu beurteilen, len dabei nur 150 E pro Monat – das Bun- men. Durch die Förderung von Deutsch- Sprachkurse für Geflüchtete oder gestalten die ersten Ausgaben von JUMS heruntergeladen werden – wir wün- logische Zusammenhänge zu verstehen und desministerium für Bildung und Forschung landstipendien zeigen sie Verantwortung, LMUniAbende, bei denen sozial benachtei- schen eine bereichernde Lektüre! Kopfrechnen zu können. belohnt das Engagement der Bürger und fördern die Stipendienkultur und unterstüt- ligte Schüler von Studierenden einen Ein- Dominik van Aaken, Sebastian Waic & David Florysiak verdoppelt die Spende auf monatlich 300 E. zen den Wissenschaftsstandort München. blick in ihr Wunschfach erhalten. Sie rufen Als Vizepräsident für den Bereich Studium Die Spende kommt vollständig bei den Sti- eigene Initiativen ins Leben oder sind für wollen Sie Studierende für Forschung be- Wie viele Stipendien wurden an der LMU pendiaten an und ist steuerlich absetzbar. gemeinnützige Organisationen tätig. Dieses geistern. Wie muss gute Lehre aussehen? seit Bestehen des Stipendienprogramms ver- Alle Stipendiengeber können außerdem vielfältige Engagement zeigt, dass die För- Die LMU hat als Leitbild der Lehre zwei As- geben? eine beratende Funktion bei der Einzelaus- derung durch das Deutschlandstipendium pekte: Zum einen soll exzellente Lehre wis- Während es 2011 lediglich zwölf Förderer wahl ausüben und die Stipendiaten kennen- über finanzielle Leistungen hinausgeht. Sie Über Nachfragen und senschaftlich fundiertes Urteilsvermögen waren, hat sich die Zahl mit 71 mittlerweile lernen. eröffnet den Geförderten Freiräume, die vie- Anregungen zu Junior auf der Basis exzellenter Forschung vermit- mehr als verfünffacht. Durch das gestiege- le von ihnen nutzen, um sich für die Gesell- Management Science teln. Zum anderen soll sie durch einen ho- ne Engagement der Förderer konnten auch Und inwiefern profitieren die Studierenden? schaft einzubringen. freuen wir uns jederzeit hen Praxisbezug die Handlungskapazitäten die vergebenen Stipendien erhöht werden. Begabten Studienanfängern wird durch unter des Urteilsvermögens der Studierenden för- Im Vergleich zu 2011 hat sich die Zahl der die finanzielle Unterstützung für die Dauer Das Interview führte David Lohmann [email protected]. dern. Voraussetzung dafür sind vier Arten Stipendiaten im Jahr 2016 mit 401 fast ver- von mindestens einem Jahr eine verlässli- ...

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 38 Lehre Fighting Hunger Fighting Hunger 39

Fighting Hunger in the Digital Era Wenn der UN WFP Innovation Accelerator mit dem CDTM zusammenarbeitet

ero“ schallt es immer wieder aus den Lautsprechern des Vor- weltweit. In den Blicken der Studierenden, die alle aus verschie- lesungsraums am Center for Digital Technology and Manage- denen Fachrichtungen kommen und kurz zuvor erfolgreich in das Zment (CDTM). Das kurze Video, das der neuen CDTM-Klasse englischsprachige und interdisziplinäre Zusatzstudienprogramm gezeigt wird, stellt das Ziel „Zero Hunger“ der Vereinten Nationen Technology Management aufgenommen wurden, sieht man zurecht vor. „Zero Hunger“ ist eines von 17 Zielen für Nachhaltige Ent- Respekt vor dieser großen Herausforderung. wicklung, die im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen verab- schiedet wurden. Ziel von „Zero Hunger“ ist es, bis zum Jahr 2030 Das CDTM-Programm beginnt jedes Semester mit dem siebenwö- den Kampf gegen den Hunger auf der Welt erfolgreich beendet zu chigen Blockkurs Trend Seminar in den Semesterferien. Thema haben, eine bessere Ernährung für möglichst viele Menschen zu und Fragestellung werden dabei zusammen mit einem Praxispart- ermöglichen sowie eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. ner definiert. In den kommenden sieben Wochen erarbeiten die Das Video „One Future, #ZeroHunger“ bildet im Frühjahr 2016 Studierenden innovative Geschäftsideen, mit deren Hilfe man der den Auftakt der Zusammenarbeit des CDTM mit dem United Na- Vision „Zero Hunger“ einen Schritt näherkommt. Das Trend Semi- tions World Food Programme (UN WFP). Das CDTM ist damit der nar wird von zwei Doktoranden des CDTM sowie einer Vielzahl an erste universitäre Projektpartner des seit 2015 in München ansäs- Gastdozenten begleitet, die sowohl inhaltliche Vorträge als auch TrueStories ist eine auf Foto-Sharing Toober ist ein Shared Economy Service CropSpot ist eine App zur automatisierten basierende Spendenplattform. für Werkzeuge in der Landwirtschaft. Ernte-Analyse basierend auf maschinellem sigen UN WFP Innovation Accelerator. Ziel des Accelerator ist es, methodische Unterstützung bieten. Zur Beantwortung von fach- Lernen. digitale Lösungen für den Kampf gegen den Welthunger zu identi- und länderspezifischen Fragen wurden beispielsweise Experten aus fizieren und zu fördern. Genau damit sollen sich die 26 internatio­ dem Netzwerk des UN WFP per Skype für ausgewählte Vorträge ak- nalen Studierenden der CDTM Class of Spring 2016 auseinander- quiriert. Nach sieben Wochen intensiver interdisziplinärer Zusam- Ansatz für Werkzeuge in der Landwirtschaft, einem Service für Mit dem Durchlaufen des CDTM-Curriculums haben Projektpartner setzen. Die Mitarbeiter des UN WFP Innovation Accelators, die die menarbeit sowie zahlreichen Coachings und Workshops wurden Prognosen von Flüchtlingsbewegungen und einer automatisierten also die Möglichkeit, alle Bereiche der Digitalisierung, von Trend­ Auftaktveranstaltung gestalten, betonen die Bedeutung der Aufga- die final ausgewählten Geschäftsideen dem Projektpartner UN WFP Ernte-Analyse basierend auf maschinellem Lernen. analyse über Prototyping bis hin zu strategischen Fragestellungen, be: Fast 800 Millionen Menschen auf der Welt haben nicht genug Innovation-Accelerator präsentiert. Die Ideen reichten von einem Nach dem Trend Seminar durchlaufen die Studierenden am zusammen mit Digital Natives des CDTM zu bearbeiten. Die Stu- zu essen, am stärksten betroffen sind Entwicklungsländer in Asien Blockchain Logistik System für Ressourcenverteilung, einer auf Fo- CDTM den zweiten Kurs des Curriculums: Managing Product De- dierenden wiederum erhalten eine umfangreiche Ausbildung mit und Afrika – gleichzeitig ist Hunger das größte Gesundheitsrisiko to-Sharing basierenden Spendenplattform, einem Shared Economy velopment (MPD). Dabei steht die Entwicklung eines funktionieren- dem Ziel, digitale Innovationen zu verstehen, zu entwickeln und den Prototyps im Vordergrund. Während im Trend Seminar alle 26 auf den Markt zu bringen. Studierenden einer CDTM-Klasse an einem Thema arbeiten, werden Florian Lachner in dem Produktentwicklungskurs kleinere Teams von fünf Studie- Experten aus dem Netzwerk des UN WFP Accelerators renden gebildet. Die Teams arbeiten jeweils an einem eigenen Pro- werden per Skype zu einem Vortrag geschalten. jekt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Industriepartnern. Aufbauend auf den Ergebnissen und Erkenntnissen des Trend Se- minars hat der UN WFP Innovation Accelerator das bestehende WFP Projekt Nutrifami für die weitere Zusammenarbeit identifi- ziert, dessen Weiterentwicklung von einem CDTM-Team im Zuge Wenn Sie Teil der CDTM-Vision empowering des MPD-Kurses unterstützt werden sollte. Die Herausforderung in innovators of tomorrow werden wollen diesem Projekt bestand darin, persönliche Ernährungsberatung in können Sie sich gerne jeder Zeit an Michael Kolumbien zu digitalisieren. Um den Kontextfaktoren eines solchen Chromik ([email protected]) wenden; Projekts gerecht zu werden, hatte das Team dabei auch die Mög- Studierende können bei Fragen rund um lichkeit, vor Ort in Kolumbien zu arbeiten. Die daraus entstandene den Bewerbungsprozess Gesa Biermann App wurde schließlich mit dem Special Innovation Award des UN kontaktieren ([email protected]). WFP Innovation Acceleratos ausgezeichnet. Bewerbungsschluss für das CDTM-Zusatz- CDTM Studierende bekommen Eindrücke in die In diesem Jahr planen der UN WFP Accelerator und das CDTM Arbeit des World Food Programme mit Hilfe von eine Zusammenarbeit im Zuge des dritten und letzten Kurses des studienprogramm „Technology Management“ Google Cardboard VR. CDTM-Curriculums, dem Entrepreneurship Laboratory (elab). In sind jeweils der 30. Mai (Programmstart im diesem Kursformat werden vor allem strategische Fragestellungen Februar) und 30. November (Programmstart erarbeitet, um z. B. Markteintrittsstrategien, Wettbewerberanaly- im August). sen, Portfoliodiversifizierungen oder ähnliche Fragestellungen mit Weitere Informationen dazu gibt es unter einem interdisziplinären CDTM-Team in Zusammenarbeit zu er- www.cdtm.de schließen. ...

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 40 Lehre E-Learning-Kurse vom ISTO Executive Master of Insurance 41

den beiden Vorgängern im Rahmen einer Factsheet Competitive Strategy and Organization Design zertifizierten Spezialisierung auf Coursera ISTO veröffentlicht neue Kurse und Spezialisierung auf der E-Learning verfügbar ist. Der Inhalt des Kurses setzt Voraussetzung: abgeschlossenes Studium; sich mit Grundkenntnissen im Bereich des mindestens zwei Jahre versicherungsnahe Plattform Coursera Organisationsdesigns und dessen Verbin- Berufspraxis dung zur Unternehmensstrategie auseinan- Dauer: 24 Monate berufsbegleitend der. Dabei wird theoretisches Wissen über Studienbeginn: September verschiedene firmeninterne Abläufe vermit- telt und wie Unternehmen diese gestalten Bewerbungsfrist: 15. Juli Situationen verhalten, in denen sich stra- gien zur Erhaltung des Kundenstamms ei- können, um erfolgreich im Wettbewerb zu Präsenzzeiten: 5 bis 6 Seminarwochen, tegische Entscheidungen gegenseitig be- ner Firma auseinander. Illustriert werden bestehen. ca. zehn Wochenendblöcke

einflussen. Vermittelt werden grundlegen- die theoretischen Konzepte und Inhalte an- Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch Studiengebühr de Instrumente der Spieltheorie, um Unter- hand vielfältiger Beispiele aus der Praxis. Die Spezialisierung mit dem Titel Competi- Kosten: 28.500 E beträgen) plus Hotelkosten nehmensstrategien zur Gewinnung eines tive Strategy and Organization Design um- (zahlbar in drei Teil­ Wettbewerbsvorteils zu analysieren. Auf- Aufgrund der großen Nachfrage und des po- fasst neben den Inhalten aus Competitive für zwei Seminarwochen bauend auf diesen Inhalten setzt sich Ad- sitiven Feedbacks hat das Institut für Stra- Strategy, Advanced Competitive Strategy vanced Competitive Strategy in acht Modu- tegie, Technologie und Organisation (ISTO) und Strategic Organization Design ein In- len mit Themen der Preisdiskriminierung, den neuen Online-Kurs Strategic Organiza- dustrieprojekt in Zusammenarbeit mit ei- Produktdifferenzierung, Mergers und Acqui- tion Design entworfen, der seit Januar 2017 nem Münchner Start-up-Unternehmen. So sitions, organischem Wachstum und Strate- einzeln und ab Februar 2017 gemeinsam mit können Lernende der Spezialisierung ihre 10 Jahre Executive Master neugewonnenen theoretischen Kenntnisse direkt praktisch anwenden. of Insurance Prof. Tobias Kretschmer beim Dreh von Strategic Organization Design. Um den Lernenden einen Einblick in die Welt der Forschung zu gewähren, hat das m September 2007 startete der erste Jahrgang des Executive Master of ISTO zusätzlich zum neuen MOOC und Insurance (E.M. Insurance). Dieser Studiengang gehört seitdem fest der Spezialisierung auch das innovative Izum Lehrangebot unserer Fakultät und insbesondere des Instituts für Kursformat der Research Kitchen entwickelt. Risikomanagement und Versicherung. Gestartet wird jeweils zum Winter­ Hier fasst Prof. Kretschmer in kurzen „Paper semester. Organisiert wird das Studium in Kooperation mit dem Berufsbil- Lights, Camera, Action! Sessions“ am Whiteboard Kernergebnisse dungswerk der Versicherungswirtschaft in München. Bereits zum 10. Mal aus einer Auswahl aktueller Forschungspu- begannen nun im September 2016 hoch motivierte Young Professionals blikationen zusammen. mit mehrjähriger Berufserfahrung im versicherungsnahen Umfeld dieses berufsbegleitende betriebswirtschaftliche Studium. Mit den renommier- ernen wandelt sich und nimmt zu- LMU und ISTO freuen sich, durch diese inno- ten Dozenten, zu denen Professoren der Fakultät, aber auch Fachkolle- nehmend neue Formen an. Diese ak- vativen Projekte zum internationalen Lern- gen anderer Universitäten sowie anerkannte Lehrende aus der Praxis Ltuelle Entwicklung hat die LMU be- fortschritt beizutragen. Wir begrüßen Ler- gehören, bietet der Executive Master of Insurance eine gezielte fachliche reits 2013 erkannt und startete schon da- nende aus aller Welt auf den LMU-Kurssei- Weiterbildung und Vertiefung mit Fokus auf versicherungsspezifische Fra- mals eine Partnerschaft mit Coursera, einer ten auf Coursera (www.coursera.org/lmu) gestellungen. Diese Verbindung von wissenschaftlich fundierter Metho- Plattform für Online-Vorlesungen. Im Rah- und wünschen ihnen viel Spaß! dik und Praxisnähe macht den Masterstudiengang einzigartig und stellt men dieser Zusammenarbeit erschienen im somit eine erstklassige Vorbereitung der Teilnehmer auf Führungs- und Nadia Schiffel Laufe der letzten Jahre bereits die von Prof. Spezialistenaufgaben in der Versicherungsbranche dar. Tobias Kretschmer gehaltenen „Massive Open Online Courses“ (MOOCs) Competiti- Prof. Andreas Richter, Akademischer Geschäftsführer E.M. Insurance, ve Strategy und Advanced Competitive Stra- [email protected], 089 / 21 80 – 21 71 tegy. Die frei zugänglichen Online-Kurse er- Karin Kunz, Ansprechpartnerin für organisatorische Fragen und Fragen freuen sich international großer Beliebtheit. Weiterführende Links: zur Bewerbung, [email protected], 089 / 38 39 22 – 24 So wurde Competitive Strategy im letzten www.coursera.org/lmu Jahr mit (damals) 430.582 Teilnehmern in www.coursera.org/learn/ die Liste der „50 beliebtesten MOOCs aller organization-design Zeiten“ des Online Course Reports aufge- nommen. www.coursera.org/learn/ Informationsabend competitive-strategy zum E.M. Insurance In Competitive Strategy beschäftigen sich www.coursera.org/learn/ Nähere Informationen unter 13. November 2017 babimu / Fotolia.de Lernende über einen Zeitraum von sechs advanced-competitive-strategy © www.eminsurance.de 19:30 Uhr

Wochen damit, wie sich Unternehmen in Foto:

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 42 Lehre M-Excellence M-Excellence 43

Der dritte Tag begann mit einem Vortrag beim Bundesverband mit- M-Excellence – Exkursion in die Bundeshauptstadt telständische Wirtschaft am Potsdamer Platz. Ein Vertreter des Ver- bandes stellte dessen Wirken vor und lieferte interessante Einblicke in die Interessenvertretung mittelständischer Unternehmen auf na- tionaler politischer Ebene. Zum Abschluss der Exkursion besuchten wir das Start-up „Betterplace.org“. Diese Non-Profit-Organisation und größte Spendenplattform Deutschlands unterstützt soziale Pro- as Förderprogramm M-Excellence, welches seit knapp zehn jekte bei der Suche nach Spendern und ehrenamtlichen Helfern. In Unternehmens­ Jahren besonders engagierte und motivierte Studierenden entspannter Atmosphäre wurde das innovative Non-Profit-Konzept besuch bei der Dmit sehr guten Studienleistungen – insbesondere im Mar- erläutert und uns die Arbeitsphilosophie innerhalb des Unterneh- DKB. keting – unterstützt, ermöglichte es im Frühjahr 2016 seinen Mit- mens näher gebracht. gliedern an einer wissenschaftlichen Exkursion in unsere Bundes- Alles in allem konnten die Teilnehmer innerhalb von drei Tagen hauptstadt Berlin teilzunehmen. Ziel der dreitägigen Exkursion war spannende Einblicke in verschiedenste Branchen und Unterneh- es, ortsansässige Praxispartner und Einblicke in deren Marketing­ men gewinnen und erste persönliche Kontakte mit Unternehmens- strategie und Umsetzung zu erlangen. vertretern aufbauen. An dieser Stelle gilt ein herzlicher Dank dem Förderverein „Fördergesellschaft Marketing e.V.“, ohne den diese Noch auf der Anreise nach Berlin wurde dies in die Tat umgesetzt. besondere Exkursion nicht möglich gewesen wäre. Bei einem Zwischenstopp im BMW Werk Leipzig erhielten die Stu- Christoph Rutka dierenden die Möglichkeit, ein hoch modernes Automobilwerk zu besichtigen. Ein ganz besonderes Highlight war der Einblick in die Fertigung der „I-Modellreihe“ mit den Derivaten i3 und i8. Nach der Ankunft in Berlin folgten ein gemeinsames Essen mit einigen Unternehmensvertretern und ein gemütlicher Ausklang.

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Wie könnten Sie Ihrem Studium wahre Größe verleihen?

Indem Sie über Dinge nachdenken, über die noch keiner nachgedacht hat Wenn Sie eine Abschlussarbeit über das höchste Gebäude der Erde schreiben oben: Besuch des Bundestages. unten: Führung durch das Ottobock Science Center. Mit einem Praktikum über Naturgefahren in touristischen Ballungszentren

Durch eine Diskussion mit Ärzten, Ingenieuren und Seismologen Prothesen, Orthesen, Rollstühle und Mobilität, wurde uns im Rah- Mit jedem der genannten Punkte men eines Vortrages die „Quality for life“-Philosophie und deren marketingtechnische Umsetzung erläutert. Anschließend wurde zu Fuß der Weg zur Zentrale der Deutschen Kreditbank AG bewäl- Besuch des BMW-Werks Leipzig. tigt. Dort erwartete die Studierenden ein typisch Berliner Imbiss: Currywurst mit Pommes. Stefan Unterlandstättner, Vorstandsvor- sitzender der DKB AG, hieß M-Excellence willkommen und stellte Am zweiten Tag besuchte die Gruppe Studio 71 – eine Tochtergesell- ein spannendes und aufstrebendes Unternehmen vor, gemäß dem schaft der ProSiebenSat.1 Media SE. Das Multi-Channel-Network- Slogan „Das kann Bank“. Unternehmen, welches führender Anbieter von Web-Produktionen Bei einem Besuch der Hauptstadt darf natürlich auch eine Be- im deutschsprachigen Raum ist, bietet Content Distribution und sichtigung des Bundestages nicht fehlen. Auf Einladung von Gun- Vermarktung über Drittplattformen wie YouTube und MyVideo an. ther Krichbaum, Vorsitzender des Ausschusses für die Angelegen- Bei der darauf folgenden Vorstellung des Unternehmens und Prä- heiten der Europäischen Union, besichtigten die Teilnehmer den sentation des Marketingkonzeptes wurde sehr angeregt, interes- Deutschen Bundestag. Nach einer individuellen Führung diskutier- Von Klimawandel bis Raumfahrt – als einer der führenden Rückversicherer durchleuchten wir siert, aber auch kritisch diskutiert. Später am Tag folgte eine Besich- te die Gruppe mit dem CDU-Abgeordneten über die aktuelle Lage Risiken aller Art und sichern sie ab. Lernen Sie bei uns, wie Sie Projekte von globaler Trag- tigung des Ottobock Science Centers nahe des Brandenburger Tors. der Europäischen Union, deren zukünftige Entwicklung und die weite voranbringen. Profitieren Sie vom Wissen und Netzwerk unserer Mitarbeiter. Legen Sie Nach einer Vorstellung der innovativen Produkte in den Bereichen daraus resultierenden Auswirkungen auf Deutschland. den Grundstein für Ihre berufliche Zukunft bereits in Ihrem Studium. Wie Sie sich schon als Student bei Munich Re einbringen können, erfahren Sie unter munichre.com/karriere

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 44 Lehre Accounting Research

Die Teilnehmer des Forschungsseminars.

Current Topics in Accounting Research Forschungsseminar für Rechnungswesen

om 6. bis 7. Oktober 2016 fand an der Insgesamt zehn junge Accounting-Forscher Bergischen Universität Wuppertal ein hatten über die zwei Tage hinweg die Gelegen- VForschungsseminar für Rechnungswe- heit, ihre Forschungsprojekte vorzustellen und sen zum Thema „Current Topics in Accounting mit den Seminarteilnehmern zu diskutieren. Research“ statt, woran insgesamt fünf Profes- Dabei wurden zahlreiche relevante Accoun- soren sowie ca. 30 Doktoranden und Habili- ting-Themen in einer angenehmen Atmosphä- tanden von fünf Hochschulen teilnahmen. Die re debattiert und aus unterschiedlichen Pers- Kollegen und Nachwuchswissenschaftler ka- pektiven beleuchtet. Inhaltliche Höhepunkte men von folgenden Lehrstühlen: bildeten bei der diesjährigen Veranstaltung die- • Prof. Bernhard Pellens, se Ideenvorträge und Projektpräsentationen. Lehrstuhl für Internationale Trotz des straffen und intensiven Zeitplans gab Unternehmensrechnung,­ Ruhr-Universität es bei dem Welcome Event, in den Kaffeepau- Bochum, sen und einem gemeinsamen Abend mit einer Schwebebahnfahrt sowie einem Abendessen • Prof. Joachim Gassen, im Restaurant „Alaturka“ reichlich Gelegenheit Lehrstuhl für Rechnungswesen und zum persönlichen Austausch. Wirtschaftsprüfung, Humboldt-Universität zu Berlin, Julia Menacher • Prof. Nils Crasselt, FAKULTÄT Lehrstuhl für Controlling, Bergische Universität Wuppertal, Neue Cluster – Neues aus dem • Prof. Rolf Uwe Fülbier, Alumni-Netzwerk – Neue Gesichter – Lehrstuhl für Internationale Rechnungs­ legung, Universität , Neue und bekannte Veranstaltungen – • Prof. Thorsten Sellhorn, Institut für Informieren Sie sich über diese und Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung, LMU München. weitere News aus der Fakultät!

LMU – Munich School of Management 2017 46 FAKULTÄT Neue Cluster – ein Überblick Neue Cluster – ein Überblick 47

Accounting rate Governance. Neben Arbeiten aus dem Be- management, Führung und Organisation Neue Cluster an der Fakultät – Die Forschungsaktivitäten der drei beteiligten reich der Grundlagenforschung werden dabei beschäftigen. Unternehmen erfolgreich zu ein Überblick Institute ACT@LMU beschäftigen sich mit auch empirische Untersuchungen entworfen, führen heißt, insbesondere auch Menschen grundsätzlichen Fragestellungen der natio- mit denen Strukturen und Zusammenhänge erfolgreich zu führen. Die Mitarbeiter mit ih- nalen und internationalen Rechnungslegung, entdeckt (explorative Studien) bzw. Hypothe- rem Wissen und ihren Fähigkeiten, aber auch um Wintersemester 2016/17 wurde die Struktur der Cluster an der Weitere Informationen Problemstellungen der Unternehmensanalyse sen getestet werden (induktive Studien). ihrer Einsatzbereitschaft und ihrem Commit- Fakultät für Betriebswirtschaft erweitert. Insgesamt umfasst die Fa- auch unter und -bewertung sowie ökonomischen Fragen ment, verkörpern die Kernkompetenzen, die Zkultät zurzeit 23 wissenschaftliche Einheiten (in der Regel Institute), www.bwl.uni-muenchen.de der Wirtschaftsprüfung; aber auch mit Fragen Technology & Innovation den nachhaltigen Unternehmenserfolg aus- die in acht Clustern zusammengefasst sind. Die jeweils in einem Cluster zu- der Ausgestaltung unternehmensinterner In- Als fester Bestandteil der internationalen machen. Während sich das Cluster mit diesen sammengefassten Einheiten arbeiten in der Forschung eng zusammen und formationssysteme zur Entscheidungsunter- Forschergemeinde konzentrieren sich die zentralen Aspekten der Unternehmensfüh- bieten ein aufeinander abgestimmtes Lehrangebot an. Verschaffen Sie sich stützung, Performancebewertung und Anreiz- Institute primär auf die drei Forschungsfel- rung beschäftigt, interessiert es sich auch für im Folgenden einen Überblick über die neuen Cluster und ihre spannenden gestaltung wie auch mit der kritischen Ana- der Strategie, Technologie und ­Organisation personalwirtschaftliche Prozesse, Praktiken Forschungs- und Arbeitsbereiche: lyse steuerlicher Rechtsnormen sowie dem sowie deren Schnittstellen und verwenden und Strukturen und untersucht deren Einfluss Einfluss der Besteuerung auf Entscheidungen gleichermaßen betriebswirtschaftliche wie auf Mitarbeitereinstellungen und -verhaltens- von Unternehmen und natürlichen Personen mikroökonomische Erklärungsansätze. In- weisen sowie auf den Unternehmenserfolg. im nationalen und internationalen Kontext. nerhalb der Forschung stehen großzahlige Human Resource & Management Zum Cluster quantitative Untersuchungen, Primärdaten­ Finance & Insurance gehören: Finance & Insurance erhebung als auch phänomengetriebene­ Education Das Accounting- oder ACT-Cluster Zum Cluster setzt sich zusammen aus: Institut für Finance und Banking Marketing & Strategy zählen: Die Institute dieses Clusters befassen sich ­theoretische Modelle im Fokus. Typische Der Fokus des Clusters „Human Resource & Institut für Rechnungswesen und Institut für Kapitalmärkte und Professur für die Wirtschaft Japans mit finanzwirtschaftlichen und risikotheore- Forschungsfragen gruppieren sich in die For- Management Education“ (Wirtschaftspäda- Wirtschaftsprüfung (Accounting) Finanzwirtschaft tischen Zusammenhängen in Unternehmen, schungsschwerpunkte Wettbewerbsstrategie, gogik) liegt darauf, systematisch Prozesse Institut für Marketing Institut für Unternehmensrech- Institut für Risikomanagement und Versicherungen und Banken. Dabei werden Unternehmensgrenzen, Informations- und und Bedingungen sowie Fördermöglichkei- Institut für Marktorientierte Unter- nung und Controlling Versicherung spezifische Fragestellungen aus den Berei- Kommunikationstechnologien und Medi- ten beruflichen Lehrens, Lernens und Ent- nehmensführung Institut für Betriebswirtschaftliche chen Finanz- und Versicherungswissenschaft en und Organisationsgestaltung. Insbeson- wickelns an verschiedenen Lern- und Ar- Institut für Strategische Unter­ Steuerlehre (Taxation) wie z. B. der Aufbau und die Funktionsweise dere die Forschungsstelle für Entrepreneur­ beitsorten zu erforschen. Die Forschungs- nehmensführung von Kapitalmärkten, finanzwirtschaftliche ship und Innovation arbeitet zudem eng mit ergebnisse sollen dazu dienen, diese Lehr-, Entscheidungssituationen sowie versiche- der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung Lern- und Entwicklungsprozesse – gerade rungs- und verhaltensökonomische Problem- des Max-Planck-Instituts für Innovation und auch im Hinblick auf geänderte Arbeitsplatz­ Accounting Finance & Marketing & Insurance Strategy stellungen theoretisch, empirisch und experi- Wettbewerb zusammen, um gemeinsam Fra- anforderungen und neue berufliche Tätig- Prof. Hofmann Prof. Elsas Prof. Horn mentell untersucht. Konkrete Themengebie- gestellungen im Themenbereich von Innova­ keitsmuster – effizient und effektiv zu gestal- Das Cluster Prof. Schanz Prof. Glaser Prof. Meyer Das Cluster te stellen etwa die Gestaltung der optimalen tion und Entrepreneurship nachzugehen. ten. Die jeweiligen Prozesse werden dabei Technology & Innovation Prof. Sellhorn Prof. Richter Prof. Schwaiger Information Systems & Digital Prof. Tuschke Kapitalstruktur, verhaltenswissenschaftliche nicht nur auf der Mikroebene, sondern auch besteht aus: Business besteht aus: Einflüsse bei Investitionsentscheidungen und Information Systems & Digital im Kontext ihrer institutionellen, ökonomi- Professur für Strategisches Institut für Wirtschaftsinformatik Technology & Information auf Finanzmärkten sowie die Theorie der Ver- Business schen, politischen und kulturell-normativen Organisationsdesign und Neue Medien Innovation Systems & sicherungsnachfrage und das Management Die Institute des neu eingerichteten Clusters Bedingungen systemisch betrachtet. Forschungsstelle für Entrepre- Unsere Digital Business Professur für Internet Business Prof. Claussen von Katastrophen und Terrorismusrisiken dar. „Information Systems & Digital Business“ neurship und Innovation Prof. Harhoff Cluster Prof. Hess and Internet Services Prof. Kretschmer Prof. Kranz beschäftigen sich mit der Nutzung von In- Health Care Management Institut für Strategie, Technologie Forschungsstelle für Information, Prof. Spanjol Prof. Picot Marketing & Strategy und Organisation (ab ca. 10/17) Prof. Spann Organisation und Management formations- und Kommunikationstechno- Der Dienstleistungsbereich Gesundheitsver- Mission des Clusters „Marketing & Strategy“ logien (IKT) durch Unternehmen und ihre sorgung stellt eine der wichtigsten Branchen Institut für Innovation Institut für Electronic Commerce Management Leadership & Human Resource Health Care und Digitale Märkte ist die Erforschung und Vermittlung von Kunden – aktuell von Social Media über Big und einen der größten Arbeitgeber in unse- Human & Management Management Know-how zur Lösung von Managementauf- Data bis hin zum Internet der Dinge. Der Fo- rer Wirtschaft dar. Vor diesem Hintergrund Resources Education gaben und die Anwendung von Lösungsstra- kus liegt auf innovativen betriebswirtschaft- beschäftigt sich die entscheidungsnahe, em- Prof. Högl Prof. Mühlemann Prof. Leidl Prof. Weller Prof. Weber Prof. Sundmacher tegien auf realitätsnahe Problemstellungen. lichen Ansätzen, von neuen Preismodellen pirisch orientierte Forschung – z. T. in enger Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem weiten und veränderten Organisationskonzepten Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum Feld der Strategie- und Marketingaufgaben, bis hin zu komplett veränderten Geschäfts- München – mit betriebswirtschaftlichen, ge- die klassischer Weise vom TOP-Management modellen und innovativen Unternehmens- sundheitsökonomischen und management- (und nicht nur von Marketing- oder ande- gründungen in diesem Bereich. Ergänzend bezogenen Fragen und Methoden zu Themen Das Cluster Zum Cluster ren Linienfunktionen) wahrgenommen wer- betrachtet werden Entwicklung und Design wie Lebensqualität, Inanspruchnahme, Kos- Leadership & Human Resources Health Care Management zählen: setzt sich zusammen aus: Zum Cluster den. Beispielhafte Forschungsfelder sind das der zugrundeliegenden technischen Lösun- ten und Wirtschaftlichkeit der Versorgung von Human Resource & Management Institut für Gesundheitsökonomie Markt- und Kommunikationsmanagement, gen sowie das Management der IKT-Infra- Menschen mit chronischen Erkrankungen; Institut für Leadership und Education gehören: und Management im Gesundheits- Organization wesen die Erforschung von Erfolgsfaktoren, die Ge- struktur von Unternehmen. Ansätze zur Verbesserung des Versorgungs- Institut für Wirtschaftspädagogik nerierung von Consumer Insights, das Stake- managements und der regionalen Versor- Institut für Personalwirtschaft Professur für Health Service Professur für Human Resource Management holder-, Produkt- und Servicemanagement Leadership & Human Resources gungsforschung wie auch Qualitätsmanage- Education and Development und Fragen an der Schnittstelle zwischen stra- Dieses Cluster erforscht Management-The- ment in der ambulanten, stationären und in- tegischer Unternehmensführung und Corpo- men, die sich insbesondere mit Personal- tersektoralen Versorgung.

Rahild Neuburger

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 48 FAKULTÄT Alumni-Netzwerk Alumni-Netzwerk 49

Neues aus dem Alumni-Netzwerk

eit der Gründung im Jahr 2003 ist das Alumni- Re­cruiting-Career-Center (MRCC) Netzwerk der Fakultät für Betriebswirtschaft an stattgefunden haben. Ziel hierbei Sder LMU München eine wahre Erfolgsgeschich- ist es, die Studierenden optimal auf te und mittlerweile können wir stolze 2.300 bzw. im das Berufsleben vorzubereiten. So erweiterten Netzwerk gar mehr als 6.000 Personen- konnten sich interessierte Studie- mitglieder sowie rund 50 Fördermitglieder zu unserem rende beispielsweise für den Work- Möchten auch Sie sich einbringen, das Kreis zählen. shop „Vorstellungsgespräche und Netzwerk mit Leben füllen und davon Seit jeher ist es unser Ziel, den Kontakt zwischen Gehaltsvorstellungen clever meis- profitieren? Dann werden Sie Mitglied der Fakultät, den Studierenden sowie Partnern und tern“ anmelden, um mehr über in einem der größten fachspezifischen Fördereren­ sowohl während des Studiums als auch da- wichtige Gehaltsstrukturen und Alumni-Netzwerke Deutschlands! nach zu festigen und durch einen kontinuierlichen Aus- die richtige Argumentation in Ge- Kontaktieren Sie uns gerne unter tausch von Theorie und Praxis eine Win-win-Situation haltsverhandlungen zu erfahren. [email protected] oder für alle Parteien zu schaffen. Außerdem soll den Mit- Das Training beinhaltete Übun- +49 89/2180-3261 – wir freuen uns auf gliedern eine Möglichkeit geboten werden, auch nach gen zur Selbstpräsentation oder die Zusammenarbeit mit Ihnen! ihrem Studium mit ihrer Fakultät in Verbindung zu blei- zu angemessenen Reaktionen auf ben, die Entwicklung ihrer Alma Mater weiter zu verfol- Interviewfragen, welche durch in- gen und gleichzeitig die Fakultät und die Studierenden dividuelles Feedback abgerundet zu unterstützen. wurden. Um unseren Masterstudieren- 14 Jahre sind seit Gründung des Netzwerks vergangen, den eine Hilfestellung bei der Be- doch unsere Ziele sind im Kern gleichgeblieben – einen rufswahl zu geben, findet jährlich Eindruck, wie wir diese mit Herz und Engagement um- unser Master Career Day statt, so setzen, gibt Ihnen unser Jahresrückblick 2016. auch am 29. April 2016 zum sieb- ten Mal in Folge. Dabei bot sich al- len Masterstudierenden die Mög- lichkeit, an vielseitigen und ab- wechslungsreichen Workshops der „Schaffung eines institutionellen Partnerunternehmen Aldi GmbH & Rahmens für Kommunikation und Co. KG, Bain & Company, Inc., Haselhorst ­Associates „Anerkennung von herausragenden Kontakt zwischen Wissenschaft GmbH Unternehmensberatung sowie der Porsche Leistungen in Forschung und Lehre und Praxis“ Holding Gesellschaft m.b.H. teilzunehmen. Hierbei durch Auszeichnungen und Preise“ konnten die Teilnehmer ihr theoretisches Wissen anhand von Cases aus der Praxis testen. Insgesamt Ein erster Grundstein hierfür wird bei den Erst- bot dieser Tag eine hervorragende Möglichkeit, et- Ausgezeichnete Leistung von Bachelorstudierenden semesterstudierenden mit den Welcome-Packages was Praxisluft zu schnuppern und in entspannter At- verdient Anerkennung und Förderung, daher existiert gelegt. Denn zum Semesterstart begrüßt das LMU Ma- mosphäre spannende Gespräche mit den Unterneh- bereits seit vielen Jahren das gefragte und erfolgreiche nagement Alumni Team alle neuen Studierenden der mensvertretern zu führen. TOP-BWL-Partnerprogramm. Hierbei werden hervorra- Fakultät für Betriebswirtschaft persönlich mit einer gende Unternehmen mit hervorragenden Studierenden Willkommenstasche, die mit kleinen Aufmerksamkei- Darüber hinaus unterstützte das Alumni-Netzwerk in Kontakt gebracht, um für Studierende eine Plattform ten der Partnerunternehmen und relevanten Informa- auch im Jahr 2016 erneut zahlreiche Doktoranden, die zu schaffen, die es ermöglicht, mit renommierten Un- tionen gefüllt den Einstieg versüßen soll. Nach diesem für die Teilnahme an bedeutenden Fachkonferenzen ternehmen in Kontakt zu treten, offene Fragen zu klären ersten Kontakt stehen den Studierenden bis zum Stu- zum Teil weit gereist sind. So wurde es beispielsweise­ oder auch Informationen zu Praktika oder sonstigen dienabschluss zahlreiche unterstützende Angebote zur Iris-Ariane Hengst ermöglicht, im August 2016 am Tätigkeiten zu erhalten. Seit der ersten Kontaktveran- Verfügung, mit denen sie auf ihrem Weg begleitet wer- 76th Annual Meeting der Academy of Management in staltung des Wintersemesters 2016/17 steht das Thema den. Anaheim (Californien) teilzunehmen und Christoph Networking mehr denn je im Vordergrund. Denn durch voinsveta (3) / Fotolia.de Ein wichtiges Standbein bei der Förderung der ak- Fuchs sowie Anna Singh ergriffen die Chance, bei der © umfassende Änderungen ist es dem Netzwerk gelun- tuell Studierenden stellen verschiedene Workshops 22nd Americas Conference on Information Systems gen, die Veranstaltung noch mehr auf die fach- und

dar, die auch 2016 in Kooperation mit dem Marketing- (AMCIS) dabei zu sein. Illustration: personenbezogenen Interessen der Studierenden aus-

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 50 FAKULTÄT Alumni-Netzwerk Wir gratulieren Prof. Henzler 51

„Wer viel lernt, Herzlichen Glückwunsch, sollte seinen Erfolg Prof. Herbert Henzler! auch feiern.“

rof. Herbert Henzler, Alumnus und Honorarpro- fessor für Strategie- und Organisationsberatung Pder Fakultät für Betriebswirtschaft seit 1992, hat im November 2016 seinen 75. Geburtstag gefeiert. Ge- boren in Plochingen am Neckar, absolvierte er zunächst eine kaufmännische Lehre, bevor er in Saarbrücken und zurichten. Eine Neuheit des Programms besteht für die und rundherum gelungenen Abend gesprochen werden, München Betriebswirtschaftslehre studierte. Nach ei- Studierenden darin, dass sie an einem nach Interesse der mit einem Umtrunk und ausreichend Gelegenheit zum nem Jahr Studium an der University of California in und persönlichen Zielen vorausgewählten zweistündi- Networking sein Ende nahm. ­Berkeley promovierte er an der LMU München zum gen Workshop eines Partnerunternehmens teilnehmen Thema „Optimierung der Schichtenbildung bei zufalls- können. Nach wie vor nicht zu kurz kommen darf aus Wir freuen uns sehr, dass wir im vergangenen Jahr so viele gesteuerten geschichteten Stichprobenverfahren“. Im Studierenden- und Unternehmenssicht das informel- Teilnehmer bei den jeweiligen Veranstaltungen begrüßen Anschluss begann seine steile Karriere bei McKinsey & le Get-together, das bei Häppchen & Wein zu unge- durften. Doch auch in Zukunft wollen wir unsere Ziele im Company, wo er bis 2002 als Chairman von Deutsch- zwungenen Gesprächen einlädt und bei dem ehema- Auge behalten und hoffen daher, Sie alle auch künftig wie- land und Europa und bis 2007 als Mitglied des Advisory lige TOP-BWLer, die heute als Firmenvertreter vor Ort der bei den zahlreichen Veranstaltungen des Alumni-Netz- Council fungierte. sind, gerne eigene Erfahrungen an die aktuelle Kohorte werks begrüßen zu dürfen! Trotz erheblichem zeitlichem Einsatz im Hauptberuf weitergeben. Merken Sie sich doch gleich den Termin des nächsten und zahlreicher zusätzlicher Aufgaben (z.B. in der Poli- Getreu dem Motto „Wer viel lernt, sollte seinen Er- Fakultätstages vor: Ihr Homecoming-Event am 24.11.2017 tikberatung) hat Herbert Henzler sich nicht von Univer- folg auch feiern“ ist es dem Alumni-Netzwerk ein wich- sollten Sie keinesfalls verpassen, denn an diesem Tag möch- sität und Lehre verabschiedet. Mitte der Achtzigerjahre tiges Anliegen, den Studierenden eine unvergessliche „Förderung von Kontakten zwischen der ten wir mit Ihnen, vielen Alumni und Studierenden feiern. zog es ihn zurück an LMU und Fakultät. Hier wirkte Abschlussfeier zum Ende ihrer Studienzeit zu besche- Fakultät und all jenen, die an der Fakultät Wir freuen uns auf Ihr Kommen! er zunächst als Lehrbeauftragter für „Internationales ren. Um diese stets gut besuchte Feierlichkeit noch studiert, gelehrt oder geforscht haben ­Management“ und seit 1992 als Honorarprofessor. Dies Anne Ixmeier & Bettina Wachtel attraktiver zu gestalten, wird bei der Abendveran- oder in anderer Weise hier tätig waren.“ war ein großes Glück für zahlreiche Studierende, die staltung nun auch ein 3-Gänge-Menü im Lichthof in vielen Semestern von seinem umfassenden Wissen angeboten. Zudem gab es in Zusammenarbeit mit und insbesondere seinen immensen Erfahrungen aus der Fachschaft WASTI nun die Möglichkeit, ein indivi- Bedeutend sind hier selbstverständlich Veranstaltun- seiner Praxiszeit; aber auch seiner langjährigen Zeit als duelles Erinnerungsfoto mit Robe und Absolventenhut gen für unsere Alumni, die wir immer wieder gerne Chefberater der Bayerischen Staatsregierung profitieren Merken Sie sich jetzt schon vor: aufnehmen zu lassen. Wir freuen uns sehr, dass das an ihre ehemalige Wirkungsstätte einladen. Ein allseits konnten. erweiterte Angebot gut angenommen wurde und wün- geschätztes Format hierfür sind unsere Alumni-Dialo- Sein unermüdliches Engagement für die Fakultät 10. Mai und 15. November 2017 schen den Absolventen alles Gute! ge, bei denen ein Professor als „Theoretiker“ und ein geht jedoch über die Lehre weit hinaus. So moderierte Akademische Abschlussveranstaltungen Alumnus als „Praktiker“ gemeinsam einen Vortrag zu er im Rahmen des Fakultätstages 2013 eine spannen- einem aktuellen Fachthema halten. Spannende Einbli- 22. Mai 2017 – Alumni-Dialog: „Trump and US Tax Reform – de Podiumsdiskussion unter dem Motto „Das Unter- cke in die Fakultätsarbeit stehen dabei ebenso auf dem America first: Will the US adopt a Border Adjustment Tax and nehmen der Zukunft“ und leitete gemeinsam mit Prof. Programm wie praktische Anwendungsbeispiele. what would be the consequences for German companies?“ Harhoff im Dezember 2014 einen Alumni-Dialog zum Am 9. November 2016 ging es beispielsweise um 1. Juni 2017 – Von Alumni für Alumni: Exkursion für unsere hochaktuellen Thema „Consulting – quo vadis?“. In der das Thema „Always On, Always Connected – Chancen Mitglieder zu ProSiebenSat.1 Media SE Ringvorlesung „BWL in Theorie und Praxis“ wie auch und Gefahren im digitalen Zeitalter“. Knapp 300 Gäs- im Rahmen des Masterstudienprogrammes „European 27. Juni 2017 – Alumni-Dialog: „Transformation eines Groß- te begrüßten Alexander Markowetz, der die negativen Triple Degree (ETD)“ wirkt er bis heute aktiv mit und unternehmens im digitalen Zeitalter – die Allianz Group“ Auswirkungen ständiger Smartphone-Nutzung aufzeig- begeistert nicht nur durch seine Kenntnisse, sondern te. Luisa Lion, eine ehemalige LMU Studierende nahm 18. Oktober 2017 – Von Alumni für Alumni: Vortrag mit der auch durch seine rhetorischen Fähigkeiten. das Publikum mit auf ihren Weg zu einer deutschland- Kommunikationsexpertin­ Isabel García Verbunden mit einem Dank für den Einsatz und das

weit bekannten Bloggerin, und Social Media Stratege picsfive / Fotolia.de große Engagement gratuliert die Fakultät herzlich zum

© 24. November 2017 – FakuLtätstag – Homecoming-Event Alex Kahn hob die Vorteile hervor, die sich für ein Un- 75. Geburtstag und wünscht auch zukünftig viel Ener- ternehmen durch die Nutzung von Social Media erge- Aktuelle Veranstaltungen finden Sie unter gie und Zeit für spannende Aktivitäten und Projekte –

ben können. Insgesamt kann von einem spannenden (Karte): Foto www.bwl.alumni.lmu.de sowohl beruflich wie auch privat! Rahild Neuburger

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 52 FAKULTÄT Herzlich willkommen Prof. Kranz Antrittsvorlesungen 53

In Göttingen war ich in mehrere Forschungs- beschrieben. Verfolgen Sie weitere spannen- Gerne. Der MMT ist ein ziemlich einzigar- projekte involviert, über die ich viele neue de Forschungsprojekte? tiges, interdisziplinäres Masterprogramm, Antrittsvorlesungen inhaltliche und methodische Impulse ge- Ich denke schon! Zum Beispiel versuchen das gemeinsam von unserer Fakultät und wonnen habe. Auch in der Lehre konnte ich wir derzeit besser zu verstehen, wie neue der Fakultät für Mathematik, Informatik an der Fakultät viel mit unterschiedlichen Lehrformaten ex- Geschäftsmodelle entstehen und wie sich und Statistik getragen wird. Anlass der För- perimentieren. All diese Ideen und Impulse etablierte Geschäftsmodelle z. B. im Ener- derung durch den Freistaat Bayern ist die kann ich nun an der LMU weiterentwickeln. gie-, Mobilitäts- und Softwarebereich auf- händeringende Suche der sich digitalisie- grund von digitalen Technologien wandeln, renden Medienindustrie und anderen Digi- Sie leiten die neu eingerichtete Professur welche neuen Kompetenzen Unternehmen talindustrien nach Personal, das sowohl die für Internet Business and Internet Services für die Digitalisierung brauchen, welche Spielregeln der Digitalwirtschaft beherrscht – was können sich unsere Leser genau da- Rolle die interne IT bei digitalen Innovati- als auch Software entwickeln kann – wis- runter vorstellen und worin liegen Ihre pri- onen spielt und nicht zuletzt wie digitales senschaftlich fundiert und praktisch orien- mären Arbeitsschwerpunkte? Entrepreneurship gerade auch in etablierten tiert. n der LMU München gibt es seit Mein Team und ich sind alle fasziniert von Unternehmen gefördert werden kann. Wir wollen mit diesem Programm den gro- langer Zeit die Tradition einer Herzlich willkommen, den weitreichenden Auswirkungen und ßen Bedarf decken und zukünftige Füh- A„Antrittsvorlesung“. So hielten Möglichkeiten digitaler Technologien in Worauf legen Sie Ihre Schwerpunkte in der rungskräfte und Gründer für die Medien- am Abend des 1. Juni 2016 Prof. Leonie Prof. Johann Kranz! Wirtschaft und Gesellschaft. Deshalb be- Lehre? Was haben Sie sich für die kommen- und Internetbranche ausbilden, die über Sundmacher, Prof. Samuel Mühlemann schäftigen wir uns an der Schnittstelle zwi- den Semester vorgenommen? eine besondere Expertise im Schnittfeld von und Prof. Thorsten Sellhorn ihre Antritts- schen IT, Management und Organisation Der Großteil meiner Lehrveranstaltungen Medien, Management und digitalen Tech- vorlesungen in einem feierlichen Rah- mit den Veränderungen und Herausforde- ist dem neuen Masterprogramm „Media, nologien verfügen. Damit der MMT auch men. Die damalige Dekanin der Fakultät rungen, die durch die rasante Verbreitung Management, and Digital Technologies“ für Talente aus dem Ausland attraktiv ist, für Betriebswirtschaft, Prof. Anja Tuschke, eit Juli 2016 leitet Johann Kranz die digitaler Technologien entstehen. Unser Ziel (MMT) gewidmet. Darüber hinaus biete ich wird das ganze Masterprogramm durchweg führte durch den Abend und hieß die Professur für Internet Business and ist es, die vielfältigen Effekte digitaler Tech- im Master ein Blockseminar zu „Data Scien- in Englisch gehalten. Dabei halten wir den Prof. Thorsten Sellhorn drei Professoren herzlich willkommen SInternet Services (IBIS) und verstärkt nologien auf Unternehmen und Gesellschaft ce for Business“ an, weil diese Kompetenzen Master bewusst exklusiv, um mit einer klei- in seiner Antrittsvorlesung. an der Fakultät. damit das Cluster „Information Systems & zu verstehen und dieses Wissen im Design im Zeitalter von Big Data immer wichtiger nen Gruppe von Studierenden intensiv ar- Digital Business“. Cluster und Umfeld sind neuer Technologien und Anwendungen und gefragter werden. Im Bachelor ergän- beiten zu können. Das Konzept ist bei der Prof. Leonie Sundmacher, Professur für Health Services Manage- nicht unbedingt neu für ihn – nach seinem einzusetzen. Die Erkenntnisse aus ze ich die Spezialisierung „Digital ersten Kohorte super angekommen und ment, sprach zum Thema „Effektive Versorgungsstrukturen: Gar Studium der Wirtschaftsinformatik an der unserer Forschung fließen Business“ um die Veranstal- macht auch mir als Dozent großen Spaß. ned krank is a ned g’sund“. Prof. Samuel Mühlemann, Professur für Universität Leipzig und der Universidad de direkt in unsere Lehrver- tung „Management of Di- Human Resource Education and Development, redete zum Thema Deusto in Spanien war er als wissenschaft- anstaltungen ein, die gital Technologies“. Die Mittlerweile haben Sie Ihr erstes Semester „Die duale Berufsausbildung in Europa: Wirtschaftlichkeit als Pro- licher Mitarbeiter bei Prof. Arnold Picot tä- sowohl betriebswirt- Schwerpunkte dieser an der LMU gelehrt! Wie ist Ihr spontaner blem oder Chance für die Zukunft?“. In seinem Vortrag sprach Prof. tig und promovierte zum Thema „Studies schaftliche als auch Veranstaltung liegen Eindruck – gerade auch im Vergleich zu Sellhorn über die Rechnungslegung im Konflikt zwischen Entschei- on Technology Adoption and Regulation of technische Aspek- auf dem branchen- Göttingen? dungsnützlichkeit und Informationsüberflutung. Wo man anfangs Smart Grids“. Nach dieser ersten Zeit an der te der Digitalwirt- übergreifenden Ein- Stimmt, die Zeit ging wie im Flug vorbei! davon ausging, dass ein Mehr an Informationen immer wünschens- Fakultät für Betriebswirtschaft übernahm er schaft umfassen. satz, Management Das Semester hat großen Spaß gemacht und wert sei, gibt es heute Befunde, die zeigen, dass zusätzliche Infor- für etwas mehr als vier Jahre zunächst die und Entwicklung viele neue Impulse gebracht. Die Uni Göttin- mationen auch zu hohen Informationsverarbeitungskosten führen Juniorprofessur für Management-Informa- … und Ihre For- von digitalen Tech- gen ist eine sehr gute Adresse, aber die Ar- können. Außerdem zeigt die Forschung, dass es nicht nur um den tionssysteme und Methoden an der Georg- schungsinteressen? nologien im Kontext beitsbedingungen und Möglichkeiten an der Inhalt einer Information geht, sondern insbesondere auch darum, August-Universität in Göttingen, bevor er Mich treiben insbe- von Start-ups und eta- LMU sind doch andere. Und dazu kommt, in welcher Form dieser Inhalt präsentiert wird. Vor allem mit dem zurück an die LMU kam. sondere zwei Fragen blierten Unternehmen. dass für mich als gebürtiger Münchner die Thema des „Information Overload“ beleuchtete Prof. Sellhorn ein an: Wie können Unter- Generell habe ich mir für Rückkehr an die LMU und nach München aktuelles Thema aus der Rechnungslegungsforschung, das auch in Lieber Herr Prof. Kranz – schön, dass Sie nehmen digitale Technologi- die Lehre vorgenommen, natürlich etwas ganz Besonderes ist. der Praxis intensiv diskutiert wird und das ihn und sein Forschungs- dem Ruf unserer Fakultät gefolgt sind. Wie en einsetzen, um damit strategi- weiterhin innovative Ideen auszu- team auch in der Forschungsarbeit am Institut beschäftigt. war der Start in München für Sie – gerade, sche Wettbewerbsvorteile zu erzielen? Und probieren, um bei den Studierenden Interes- Was möchten Sie unseren Studierenden weil es ja auch ein Zurückkommen war? zweitens, wie können digitale Technologien se für aktuelle Themen der Digitalwirtschaft noch mit auf ihren Weg mitgeben? Im Anschluss an die spannenden Vorträge luden die drei Profes- Danke, ich hatte einen sehr guten Start! eingesetzt werden, um die Nachhaltigkeit und Entrepreneurship zu wecken. Nutzt die Studienzeit, um ohne Scheuklap- soren noch zu einem gemeinsamen Get-together im Lichthof mit Die Fakultät und meine neuen Kollegen, und Ressourceneffizienz zu verbessern? pen und Vorbehalte neue Dinge zu lernen Essen und Trinken in entspannter Atmosphäre ein. Dabei konnten insbesondere im Cluster „Information Sys- Dabei beschäftige ich mich mit zahlreichen Neben Ihrer Lehre im normalen Bachelor- und auszuprobieren! sich Familien, Freunde, Kollegen, Ehemalige und Studierende aus- tems & Digital Business“, haben mir den digitalen Innovationen wie z. B. Big Data und Masterprogramm der LMU haben Sie tauschen und über die spannenden Vorträge aus ganz verschiede- Start sehr leicht gemacht, so dass ich mich, Analytics, Industrie 4.0, Sharing Economy, den neuen Masterstudiengang „Media, Herzlichen Dank, Prof. Kranz – wir wün- nen Forschungsbereichen der BWL diskutieren. Später am Abend wenn auch in neuer Rolle, schnell wieder Cloud Computing, Blockchain und deren Management and Digital Technologies“ schen Ihnen und Ihrem Team alles Gute gesellte sich eine A-Capella-Truppe der LMU zu den Feiernden und heimisch gefühlt habe. Auswirkungen und Einsatzmöglichkeiten. (MMT) erwähnt. Können Sie uns kurz und weiterhin spannende Projekte! bot spontane musikalische Untermalung als Dank für Speis und schildern, welche Idee dahintersteckt, wo- Trank. Welche Impulse bringen Sie aus Ihrer Zeit Eines Ihrer Forschungsprojekte „ESPEBO“ rin Ihre Funktion liegt und wie die ersten Das Interview führte Rahild Neuburger. Julia Menacher in Göttingen mit? wird an anderer Stelle in diesem Magazin Erfahrungen sind?

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 54 FAKULTÄT Unternehmertag Interview mit Alexander Huber 55

lexander, erstmal möchte ich Gipfelstürmer & Senkrechtstarter mich im Namen des LMU EC Abei Dir bedanken, dass Du Gast Unternehmertag an der LMU am 1. Dezember 2016 beim sechsten Unternehmertag an der LMU warst und Deine Erfahrungen mit den Studierenden geteilt hast. Du warst selbst Studierender der Physik an der LMU München und hast anschließend als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am eim Unternehmertag 2016 der BWL Hermann Thiele eindrücklich. Dabei hob vierende Rede darüber, was er vom Berg- Granitwand in Kalifornien hochzuklettern, Institut für theoretische Meteorologie ge- Fakultät und des LMU Entrepreneur­ er traditionelle Tugenden, nachhaltige Ge- steigen für das Leben gelernt hat. Sei-­ ließ er die Anwesenden teilhaben und be- arbeitet. Wie blickst Du auf Deine Zeit Bship Center trafen zum sechsten Mal schäftsmodelle und die Bereitschaft zur nen Umgang mit den Themen Angst und tonte dabei, dass man auch aus einem ge- als Studierender an der LMU zurück? zwei exklusive Gastredner auf interessierte ­Eigenverantwortlichkeit besonders hervor. Scheitern und Erfahrungen seiner riskan- scheiterten Versuch etwas Positives mitneh- Wie für viele andere war auch für mich Studierende der LMU München. Neben Heinz Hermann Thiele war Alexan- testen Gipfelaufstiege stellte er dabei in men kann. die Zeit als Studierender eine goldene ... Am 1. Dezember 2016 waren dabei: der Huber („Die Huberbuam“), einer der den Mittelpunkt. Auch an den Erlebnissen Heinz Hermann Thieles und Alexander Zeit. Ich habe die Freiheit genossen, das Alexander Huber, Jahrgang 1968 Heinz Hermann Thiele, Alexander Huber bekanntesten aktiven Bergsteiger, einge- des mit seinem Bruder durchgeführten und Hubers Schilderungen zeigten einmal mehr, Leben in München und habe die Mög- und Prof. Herbert A. Henzler. laden. Alexander Huber hielt eine moti- verfilmten Versuchs, eine 1000 Meter hohe dass das Thema Unternehmertum viel- lichkeit genutzt, neben dem Studieren http://huberbuam.de/de/home.html schichtig ist und auf sehr unterschiedliche auch mit voller Energie meiner Leiden- Das Grußwort und die Eröffnungsrede zum Art und Weise angegangen werden kann. schaft, dem Klettern, nachzugehen. Unternehmertag hielten Prof. Markus Glaser, Beauftragter der Fakultät für Betriebswirt- Moderiert wurde der Abend von Prof. Her- Wann wurde Dir klar, dass Du Deine Du hast auch Bücher über Deine Erfah- schaft, und Matthias Notz, Leitung Develop- bert A. Henzler, Gastgeber und Moderator wissenschaftliche Laufbahn als Physi- rungen als Kletterer verfasst, in denen ment am LMU Entrepreneurship Center. des Unternehmertags, ehemaliger European ker nicht weiterverfolgen magst? Du Deine Erfolge und Konflikte thema- Matthias Notz stellte außerdem das LMU Chairman von McKinsey & Company. 1997 hatte ich meinen Abschluss und ich tisierst. Wie gehst Du mit Erfolg, wie mit EC kurz vor. musste mir die Frage stellen, wohin mich einem Rückschlag um? Anschließend gab Heinz Hermann Thiele­ , Außerdem hat das LMU EC besonders viel- mein Leben bringen könnte. Ich hatte Rückschläge gehören zum Leben dazu. Eigentümer der Knorr-Bremse AG, Einbli- versprechende Start-ups eingeladen, die ihr mich schon für einige Jahre als Bergstei- Jeder, der versucht, sich neue Horizon- cke in seinen beeindruckenden Werdegang eigenes Geschäftsmodell präsentiert haben ger an der Weltspitze etabliert und mir te zu erschließen und der dabei immer vom juristischen Sachbearbeiter bis zum und im Anschluss an das Bühnenprogramm schon des Längeren mit einer Vielzahl an wieder an sein Limit geht, wird damit Vorstand und Ehrenvorsitzenden des Auf- noch im Lichthof der LMU für Networking Vorträgen mein Leben als Studierender konfrontiert werden. sichtsrats der Knorr-Bremse AG. Besonders zur Verfügung standen. Mit am Start waren: finanziert. Ich hatte mir dann damals für den Spagat zwischen beruflicher Lebens- Scalable Capital, Useley, Talentcube, JUMS zwei Jahre die Chance gegeben, nachhal- Als Extremkletterer gehst Du oft an Dei- aufgabe und Privatleben schilderte Heinz und FITrate. tig mit Bergsteigen als Beruf zu leben. ne Grenzen und musst Risiken eingehen. Wie wägst Du ab, ob es wert ist, ein Ri- Du kletterst sowohl Free Solo, also alleine siko einzugehen? und ohne technische Unterstützung, als Wichtig ist, dass man das Risiko kom- oben: Herbert A. Henzler (links) und auch gemeinsam mit Deinem Team. Wel- petent einschätzen kann. Gefährlich Heinz Hermann Thiele (rechts) che Herausforderungen stellen sich dabei? wird es vor allem dann, wenn einem auf der Bühne. Das sind ganz unterschiedliche Heraus- die Fähigkeit fehlt, Gefahren richtig ein- forderungen, aber in dieser Unterschied- zuschätzen. Wer das Risiko kennt und links: Alexander Huber (rechts) und lichkeit liegt auch der Reiz des Berg- sich damit bewusst auseinandersetzt, ist Herbert A. Henzler im Gespräch. steigens. Als Allrounder ist in meinem schon ein gutes Stück weit auf der siche- Kletterleben noch nie Langeweile auf- ren Seite unterwegs. gekommen. Freiklettern, Speedklettern, Bouldern, Expeditionen, Alpen, Patago- Neben den Herausforderungen des Ber- nien, Antarktis oder Himalaya. Ich glau- ges musst Du auch jene des selbststän- be, es ist leicht nachvollziehbar, dass es digen Unternehmertums meistern. Gibt für mich immer wieder neue Horizonte es eine wesentliche Einsicht, die Du den gab und auch heute immer noch neue Studierenden und Lesern mit auf den Horizonte gibt! Weg geben magst? Um etwas zu erreichen, muss man schon rechte Seite: Alexander Huber tauschte seine Verstehst Du Dich selbst eher als Team­ immer wieder raus aus der Komfortzone. Erfahrungen mit den Studierenden player oder eher als Einzelkämpfer? Harry Stahl Photography Harry im Lichthof aus und hatte nichts © Da kann es in meinem Fall nur ein „so- Vielen Dank für das Interview!

gegen gemeinsame Selfies. Fotos: wohl als auch“ als Antwort geben. Das Interview führte Matthias Notz.

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 56 FAKULTÄT Unternehmertag Quantitative Steuerlehre 57

• Scalable Capital ist ein Online Vermö- gensverwalter, der bereits ein Jahr nach Quantitative Steuerlehre dem Start ein Anlagevolumen von mehr als 100 Millionen E geschaffen hat. 12. Jahrestagung des Arbeitskreises an der • Useley ist eine Verleihplattform (Sharing LMU München Economy), auf der man sich Produkte ausleihen kann, aber auch eigene Pro- dukte zum Verleihen anbieten kann. • Talentcube setzt auf einen mobilen Be- werbungsprozess durch authentische om 30. Juni bis zum 2. Juli 2016 des ifo-Instituts, Prof. Fuest, zum aktuel- ­Video-Bewerbungen via Smartphone. fand die 12. Tagung des Arbeits- len Thema „Brexit“ abgerundet. In seinem • JUMS sammelt und veröffentlicht die Vkreises für quantitative Steuerleh- Vortrag erläuterte Prof. Fuest, wie es zum besten Abschlussarbeiten der BWL on- re (arqus) auf Einladung des Instituts für ­Votum über den Austritt Großbritanniens line. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der aus der Europäischen Union kam, welche • FITrate bietet Sportbegeisterten über 300 LMU in München statt. Eröffnet wurde die ökonomischen Folgen der Austritt haben Fitnessanbieter in verschiedenen Städten Veranstaltung mit einem abendlichen Get- könnte, wie die Europäische Union auf das mit nur einer Mitgliedschaft an und re- together in dem Café Reitschule, zu dem Votum reagieren sollte und welche Wirkung volutioniert das Sportbusiness durch den alle Professoren und Doktoranden der zwölf das Votum auf die Europäische Union ha- Verzicht auf Vertragslaufzeiten und Auf- teilnehmenden Universitäten aus Deutsch- ben kann. Zum Ausklang des Tages trafen nahmegebühren. land und Österreich geladen waren. Ausgie- sich die Teilnehmer zu einem Gala-Dinner big gestärkt ging es dann in den ersten Tag. im Seehaus im Englischen Garten. Hier oben: Prof. Fuest, Präsident des ifo-Instituts, Talentcube pitcht auf der Bühne. Am Vormittag standen zunächst neue For- durften sich die Masterabsolventen Malte mit der Keynote-Speech zum „Brexit“. schungsideen im Bereich der Betriebswirt- Heilig von der Eberhard Karls Universität links: schaftlichen Steuerlehre im Mittelpunkt. Tübingen und Marcel Zander von der Otto- Nach der Veranstaltung wurden Professoren und Doktoranden hatten hier von-Guericke-Universität­ über interessante Gespräche geführt und im Rahmen sogenannter Ideen-Workshops eine Prämierung ihrer Abschlussarbei- Kontakte geknüpft. die Möglichkeit, neue Forschungsideen in ten mit dem von PricewaterhouseCoopers kleinen Gruppen vor anderen Professoren (PwC) gesponserten­ arqus-Preis freuen. einem gemeinsamen Mittagessen ging die und Doktoranden vorzustellen und wertvol- Aber auch die LMU wurde ausgezeichnet. 12. arqus-Tagung schließlich zu Ende. Ein les Feedback zu erhalten. Nach einer kur- Kathrin Zimmermann erhielt für ihre Mas- besonderer Dank gebührt der Wirtschafts- zen Mittagspause ging es dann zum großen terarbeit den dritten arqus-Preis. prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, Plenum über. die die Tagung unterstützt und so den wis- Der akademische Teil des Tages wurde Der Samstagvormittag führte die Teilneh- senschaftlichen Austausch in diesem Rah- mit einer Keynote-Speech des Präsidenten mer durch weitere spannende Arbeiten. Mit men ermöglicht. Das LMU Entrepreneurship Center (LMU EC) der Ludwig- Maximilians-Universität­ München will Studierenden und Absolven- Susann Sturm & Michael Sixt ten für eine eigene Gründung begeistern und unterstützt sie bei Im Lichthof der LMU trafen anschließend der Realisierung ihrer Gründungsidee. Hierbei verfolgt das LMU EC Sprecher, Start-ups und Studierende aufei- drei Schwerpunktbereiche: nander, um gemeinsam zu networken und Community: Vernetzung von 12.000 Gründungsinteressierten sich zum Thema Unternehmertum auszu- durch Events wie app@night und Leading Entrepreneurs. Die Teilnehmer der tauschen. So erhielten die Studierenden Lab: Angebot kostenloser Büroräumlichkeiten, exklusives Coaching 12. arqus-Jahres­ eine seltene Gelegenheit, aus erster Hand und weitgefächerter Netzwerkzugang für Start-ups. tagung an der LMU mehr über die Geschäftsmodelle der Jung­ Das Lab fungiert als Schnittstelle zwischen Uni, Unternehmen, München. unternehmen zu erfahren. Talentförderung­ und Start-up-Förderung. Zu den größten Erfolgen des Labs zählen unter anderem: Flixbus, Aloqa, Unu, Tacterion Das LMU EC und die BWL Fakultät bedan- und simplora. ken sich bei allen, die den Unternehmer- Teaching: Vermittlung diverser Entrepreneurship Lehrangebote tag möglich gemacht haben, besonders an der LMU durch Entrepreneurship-Kurse und Seminare. bei Alexander Huber, Herbert A. Henzler, Hermann Thiele, Dr. Markus Glaser und Folge uns auf Facebook und sei beim nächsten Matthias Notz. Unternehmertag mit dabei! Nadine Schray

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LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 58 FAKULTÄT Behavioral Insurance Workshop Behavioral Insurance Workshop 59

Behavioral Insurance Workshop tagt zum siebenten Mal

Impressionen aus dem Workshop. m 12. und 13. Dezember 2016 fand bereits zum wurde am ersten Konferenztag ein Plenary gewidmet, siebenten Mal der Behavioral Insurance Work- in dessen Rahmen enge Weggefährten und Ko-Auto- Ashop statt, den das Munich Risk and Insurance ren seine Beiträge zu unterschiedlichen Arbeitsgebie- Center (MRIC) der LMU im jährlichen Wechsel mit dem ten würdigten und dabei auch persönliche Anekdoten Center for the Economic Analysis of Risk (CEAR) der und Erinnerungen an eine außergewöhnliche Persön- Georgia State University (Atlanta, USA) ausrichtet. Die lichkeit teilten. zweitägige Veranstaltung, die in diesem Jahr im Litera- turhaus stattfand, hat sich als eine zentrale internatio- Einen inoffiziellen Auftakt der Konferenz bildet am Vor- nale Plattform für den Austausch von Wissenschaftlern, tag traditionell der Besuch eines Münchner Christkindl- die sich mit verhaltenswissenschaftlichen Ansätzen mit markts, in diesem Jahr am Chinesischen Turm im Eng- Fragen aus dem Bereich Risiko und Versicherung ausei- lischen Garten. Die anschließende Welcome Reception nandersetzen, etabliert und war in diesem Jahr mit 90 fand in den Institutsräumen des MRIC statt. An den Teilnehmern besonders gut besucht. darauffolgenden beiden Konferenztagen wurden 30 in- Prof. Richter begrüßt die Gäste im Literatur­ Der diesjährige Workshop war dem 2015 verstor- teressante Forschungsbeiträge zu Themengebieten wie haus München. benen Prof. Harris Schlesinger von der University of z. B. „Gesundheit“, „Versicherungsvertrieb“ „Lebensver- Alabama gewidmet. Prof. Schlesinger war einer der sicherung“ oder auch „Psychologische Effekte bei Risiko­ bekanntesten und meistzitierten Versicherungsökono- entscheidungen“ in jeweils zwei parallelen Sitzungen men, ein sehr aktives Mitglied des MRIC, und ein häu- und drei Keynotes im Rahmen von gemeinsamen Sit- figer und gern gesehener Gast an der LMU, der unter zungen präsentiert. Nach den Vorträgen und zwischen anderem während einer halbjährigen Gastprofessur im den einzelnen Sitzungen ergaben sich rege Diskussio- Jahre 2008 und während zahlreicher weiterer Gastauf­ nen, für die das Literaturhaus einen wunderbaren Rah- Für die Keynotes konnten auch in diesem Jahr mit enthalte sehr intensiv an unserer Fakultät gelehrt und men mit einem beeindruckenden Blick auf die Dächer Prof. Cary Deck (University of Arkansas), Prof. Charles geforscht hat. Dem Andenken an Harris Schlesinger der Münchner Innenstadt bot. Noussair (University of Arizona) und Prof. Richard Zeckhauser, der per Videokonferenz aus der Harvard University zugeschaltet war, sehr renommierte Wissen- schaftler gewonnen werden. Den ersten Konferenztag ließ man bei Glühwein und einem Konferenzdinner mit bayerischen Schmankerln im Hofbräukeller am Wiener Platz ausklingen. Wie im- mer war die Stimmung gut, und der Abend erhielt eine gemütliche adventliche Note. Der Workshop endete am späteren Dienstagnach- mittag nach einem zweiten intensiven Konferenztag.

Organisiert wurde der Workshop durch das MRIC unter Konferenzdinner im Hofbräukeller. Leitung von Prof. Andreas Richter in Kooperation mit Prof. Jörg Schiller. Zum Gelingen der zwei Tage trugen auch der Verein zur Förderung der Versicherungswis- senschaft in München e.V., die Behavioral Risk and In- surance Research Group und Sponsoren aus der Versi- cherungswirtschaft bei. Wir bedanken uns herzlich bei den Sponsoren und freuen uns bereits auf die nächsten Die nächsten Behavioral Insurance Behavioral Insurance Workshops. Workshops finden im Dezember Corinna Rupp 2017 in Atlanta und im Dezember 2018 wieder an der LMU statt. ...

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 60 FAKULTÄT Munich Summer Institute Aktive Weiterbildung an der LMU 61

Ein gelungener Auftakt des Aktive Weiterbildung an der LMU – die Munich Summer Institutes (MSI) Fakultät für Betriebswirtschaft wirkt mit

as Munich Summer Institute ist eine ür Fach- und Führungskräfte aus Wirt- neue, jährlich stattfindende Konferenz, schaft und Verwaltung bietet die LMU Dmit Fokus auf die interdisziplinäre in- Fspezifische Weiterbildungsprogram- ternationale Forschungsgemeinschaft im wei- me an. Im engen Dialog mit Wissenschaft- teren Feld der Innovation. Sie bietet ausführ- lern erhalten Fach- und Führungskräfte aus lichen Diskussionsraum für aktuelle Themen der Praxis die Chance, direkt von den neu- der Wissenschaft. esten wissenschaftlichen Forschungsergeb- Am 20. Juni 2016 fand die dreitägige Konfe- nissen und Erfahrungen der Wissenschaft- renz zum ersten Mal statt. Rund 80 verschie- ler zu profitieren. Das Spektrum der wis- dene Wissenschaftler aus den Bereichen Volks- senschaftlichen Weiterbildungsangebote wirtschaft, Recht, Management sowie weiteren ist vielfältig und reicht vom jährlichen Kon- verwandten Fachgebieten nahmen als Vortra- gress „Leadership Meets University“ über gende, Diskutanten oder Zuhörer teil. Die Kon- die Themenreihe „Excellence Dialogue“, in der in eher kleinen Runden über aktuelle Themen diskutiert wird, und „Zertifikats- kursen“ bis hin zu „weiterbildenden Mas- terstudiengängen“. Das Programm umfasst das breite Spektrum aller Wissensgebiete, Auftakt zum MSI 2016. das die LMU als eine der größten Univer- Prof. Kretschmer begrüßt sitäten Deutschlands bietet. Im lebendigen Blick in die Praxis und andererseits mit ferenz fand in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften statt die Teilnehmer. Austausch zwischen Universität und Praxis spannenden Perspektiven aus anderen und wurde vom Institut für Strategie, Technologie und Organisation und im Dialog mit Wissenschaftlern als Ex- Wissenschaften ergab sich ein hochinteres- (ISTO) der LMU München, dem Max-Planck-Institut für Innovation perten in unterschiedlichen Fachgebieten santes Programm mit lebhaft diskutierten und Wettbewerb (MPI-IC) sowie dem Center for Law & Economics profitieren die Teilnehmer mehrfach: von Inhalten, in denen es um Themen wie Big Bilder Seite 60: der ETH Zürich mit veranstaltet. der Aktualität der Themen, von dem Wissen oder auch Smart Data, Herausforderungen Das Veranstaltungsprogramm bestand aus 18 Präsentationen oben: Kaffeepause zwischen den der Referenten, die auf aktuelle Forschungs- für die Führung – aber auch um Fragen der und Diskussionen wissenschaftlicher Aufsätze, 22 sogenannten Präsentationen. ergebnisse zugreifen, und den rhetorischen Verantwortung in einer zunehmend durch Poster Slams sowie drei Hauptvorträgen. Jeder der drei Tage war Mitte: Get-together der Teilnehmer. Fähigkeiten der Referenten. autonome Roboter geprägten Welt oder so- einem der Forschungsbereiche der teilnehmenden Institutionen ge- unten: Session des MSI. So stand beispielsweise der jährlich statt- ziologische Fragen im Zusammenhang mit widmet: Präsentationsthemen des ersten Tages drehten sich um das findende Kongress „Leadership Meets Uni- der digitalen Gesellschaft ging. Deutlich Thema „Digitalisierung, Strategie und Organisation“ (Prof. Tobias versity“ im Oktober 2016 unter dem Motto wurde: Die Mischung aus einem hoch aktu- Kretschmer und Prof. Jörg Claussen, LMU München). Am zweiten „Das Unternehmen der Zukunft: Smart – ellen Thema, interdisziplinären und wissen- Tag lag der Fokus auf „Innovation und Unternehmertum“ (Prof. vernetzt … verletzlich?“. Kein Wunder, dass schaftlich fundierten Perspektiven und dem Dietmar Harhoff, MPI-IC). Beiträge zum Thema „Recht und Ökono- bei diesem spannenden und hoch aktuellen Blick in die Praxis durch die Keynote wie mie von Innovationen“ (Prof. Stefan Bechtold, ETH Zürich) wurden Thema auch Professoren der Fakultät für auch durch lebhafte Diskussionen mit Prak- am dritten Tag diskutiert. Chris Forman (Georgia Tech), Rosemarie Betriebswirtschaft mitwirkten: So hielt Prof. tikern ist ein vielversprechendes Erfolgsre- Ziedonis (Boston University) und Pamela Samuelson (UC Berkeley) Kretschmer einen Vortrag zum oft diskutier- zept, das sicherlich noch weitere spannende hielten die Hauptvorträge. Shane Greenstein von der Harvard Uni- ten Thema „Digital Business Transforma­ Veranstaltungen erwarten lässt. versity sorgte mit seiner abendlichen Ansprache im berühmten Hof- tion: Wie die Digitalisierung die Wirtschaft Rahild Neuburger bräuhaus für eine gelungene Abrundung der Konferenz. verändert“ und Prof. Meyer informierte die Teilnehmer über das immer wichtiger wer- Wir hoffen, alle Teilnehmer genossen die Konferenz genauso wie Das nächste Munich dende Thema „Marketing für die Kunden Nähere Informationen wir und freuen sich ebenfalls schon auf das nächste Munich Sum- Summer Institute findet der Zukunft“. Gepaart einerseits mit dem auch unter mer Institute, welches Ende Mai stattfinden wird. vom 29. bis 31. Mai 2017 durch die Keynote „Der Wandel der Auto­ www.uni-muenchen.de/ statt. mobilindustrie in einer digitalisierten Welt weiterbildung/ Nadia Schiffel am Beispiel der BMW-Group“ realisierten

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 Gespräche im Lichthof der LMU. Die große Aula als feierlicher Rahmen für Vorträge und intensive Diskussionen über die Herausforderungen der digitalen Transformation. 42. Münchener Marketing-Symposium Digitale Transformation in Business und Marketing Am 14. Juli 2017 findet das 43. Münchener Marketing- Symposium statt.

m 1. Juli 2016 fand an der LMU zum 42. Mal das bestehende Sorgen der Verbraucher hinsichtlich eines ist eine fast durchgängige Verlagerung von klassischen In Zeiten stetigen Wandels und großer Umbrüche suchen Münchener Marketing-Symposium statt. Unter Verlustes an Privatsphäre bestärken können. zu digitalen Kundenkontaktpunkten zu beobachten. Marketers permanent nach neuen Konzepten und Leis- Adem Motto „Digitale Transformation in Busi- In seinem Beitrag „Transformation meistern – neue Eine Studie des Instituts für Marketing kommt zu dem tungen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren und ness und Marketing“ wurde diskutiert, wie in einem Ideen, Denkmuster und Prozesse“ zeigte Boris Marte Schluss, dass eine gute App auf das Wesentliche kom- ihm vorauszueilen. Unter dem Thema „Fresh up your hochdynamischen Umfeld mit neuen Playern und Game (Leiter Erste Hub, Erste Group Bank AG) auf, dass, wäh- primiert, intuitiv verständlich, technisch zuverlässig mind – Ideenfestival für Marketers“ soll darüber­ Auf- Changern innovative Technologien eingesetzt werden rend in vielen Branchen bereits starke Veränderungen und zeitsparend sein sollte. Doch da Apps gerade in der schluss gegeben werden, wie Kreativität und Innovation können. Die Fördergesellschaft Marketing e.V., unter der vonstattengegangen sind, die Bankenbranche sich noch Dienstleistung mittlerweile schon fast ein Standard-Tool im Unternehmen gefördert werden können und welche Schirmherrschaft von Prof. Anton Meyer, konnte wie- immer mitten im Umbruch befindet. Die Möglichkei- geworden sind, könnten die Schlagwörter der Zukunft Rolle intelligente Systeme und welche die Menschen in der über 500 Teilnehmer begrüßen. Acht hochkarätige ten und die Nachfrage nach neuen Bezahlfunktionen, „augmented, virtuell und intelligent“ sein. Zukunft übernehmen werden. Die Fördergesellschaft Experten aus Wissenschaft und Praxis zeigten auf, wie Überweisungen über soziale Netzwerke oder Finanz- In ihrem Vortrag „Brand consistency goes digital – die Marketing e.V. freut sich, Sie dazu am 14. Juli 2017 an der es Unternehmen gelingen kann, die digitale Transforma- dienstleistungen im App-Format mit integrierten digi- Kompetenz Markenwerte intern zu verankern“ vermit- Ludwig-Maximilians-Universität begrüßen zu dürfen! tion schneller zu meistern und gleichzeitig Bewährtes talen Plattformen stellen die aktuellen Geschäftsmodel- telte Dr. Mirjam Jentschke (BSH Hausgeräte GmbH), ... weiterzuführen. le von klassischen Retailbanken massiv in Frage. Nur wie in einem dynamischen Umfeld eine nachhaltige In einer anregenden Einführung von Prof. Meyer und durch kritisches Prüfen bestehender Strukturen und Markenkonsistenz sichergestellt werden kann. Wäh- Dr. Silke Bartsch wurde die digitale Transformation als Prozesse kann erkannt werden, worin die eigentlichen rend starre Richtlinien den Anforderungen des Social­ Verstehen von Situationen in den Fokus rücken, was der fundamentale Change Prozess im Unternehmen Kompetenzen einer Organisation liegen und in welchen Webs nicht mehr gerecht werden, setzt Siemens die ein radikales Umdenken erfordert. hervorgehoben. Als Moderatoren der Veranstaltung Bereichen tiefgreifende Veränderungen nötig sind. Marke in den Vordergrund. Maßnahmen wie das Mar- Den Abschluss der Tagung bildete Wolfgang Winter stellten die beiden die Fragestellungen vor, die von den Darauf folgend stellte David Rogers (Author, Faculty, kenbuch, die intranet-basierte Austausch-Website (General Manager Print, Red Bull Media House) mit sei- ausgewählten Referenten während des Symposiums Columbia Business School, New York, USA) sein kürz- „Brand Hub“ oder der Design Award zielen auf die in- nem Vortrag „The Red Bulletin: Internationalisierung beantwortet werden sollten – wie immer in einer Mi- lich erschienenes Buch „The Digital Transformation terne Verbreitung von Brand Knowledge und emotio- einer print- und digitalen Männermagazin-Marke“. schung aus Wissenschaft und Praxis. Playbook“ vor. Rogers betonte, dass die digitale Trans- naler Markenverbundenheit ab. Trotz eines zu verzeichnenden Anstiegs an Dynamik Prof. Manfred Schwaiger (Vorstand des Instituts für formation viele Chancen mit sich bringt und dass das Nils Herzberg (Senior Vice President – Head for IoT und neuer, wirtschaftlich dominanter Player am Markt, Marktorientierte Unternehmensführung, LMU Mün- Know-how dafür erlernt werden kann. Hierbei geht es Go-To-Market Strategy, SAP SE) befasste sich mit der ist aktuell eine positive Entwicklung in der Print-Bran- chen) machte als erster Redner in seinem Vortrag „Big jedoch nicht vorwiegend um digitale, technologische Frage: „Digitale Transformation – nur ein Problem von che zu verzeichnen. Der Trend geht hier verstärkt zu Data = Big Opportunities?“ deutlich, dass eine schier Erneuerung – vielmehr hob Rogers die Wichtigkeit eines richtiger Technologie?“. Diese beantwortete er eindeutig lokalen Nischenprodukten, so Wolfgang Winter vom unendliche Menge an Daten vorhanden ist und poten- generellen unternehmensweiten gedanklichen Wandels mit „Nein“. Die richtige Technologie ist zwar zweifellos Redbull Media House. Eine klare abgrenzende Positio- ziell verarbeitet werden könnte. Branchenübergreifend hervor. hilfreich und notwendig für die digitale Transformation, nierung zum Wettbewerb ist dabei entscheidend. Auch kann der richtige Einsatz von Big-Data-Analysen die Dr. Silke Bartsch und Christoph Schmitz (Institut für deutlich wichtiger sind jedoch Aspekte wie gute Ide- wenn Print Medien immer mehr zum Premiumprodukt Generierung von Wettbewerbsvorteilen ermöglichen. Marketing, LMU München) beschäftigten sich mit dem en, eine innovative Denkweise, sowie die daraus resul- werden, blickte Wolfgang Winter positiv in die Zukunft: Er hob aber auch hervor, dass die Sammlung persönli- Thema „Neue Technologien und Chancen im Dienstleis- tierenden Verhaltensänderungen. In der Zukunft wird „Print lebt, wenn das Produkt stark ist“. cher Daten und die Überwachung durch Algorithmen tungsmarketing“. Gerade in der Dienstleistungsbranche dabei neben dem Verstehen von Menschen auch das Fördergesellschaft Marketing e.V.

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 64 FAKULTÄT Übergabe EFI-Gutachten 2017 Übergabe EFI-Gutachten 2017 65

Übergabe des Jahresgutachtens 2017 der Expertenkommission Forschung und Innovation Experten identifizieren sechs Handlungsfelder, um Forschung und Innovation weiter zu fördern – Ziel für deutsche Investitionen in Forschung und Entwicklung: 3,5 % vom Bruttoinlandsprodukt

m Mittwoch, den 15. Februar 2017, hat die unabhängige von auszugehen, dass sich die Fördereffekte sukzessive abschwäch- Prof. Christoph Böhringer, Prof. Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) un- ten, wenn zunehmend nur noch bereits entwickelte Cluster eine Uschi Backes-Gellner, Bundesbil- ter Vorsitz von Prof. Dietmar Harhoff, Honorarprofessor Förderung erführen. „Die Expertenkommission empfiehlt daher, dungsministerin Johanna Wanka, A Bundeskanzlerin Angela Merkel, für Entrepreneurship und Innovation an der LMU und Direktor die Fortsetzung der Clusterförderung auf Bundesebene kritisch zu Prof. Dietmar Harhoff, Prof. am Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, Bundes- überdenken“, so Prof. Cantner. ­Monika Schnitzer, Prof. Ingrid kanzlerin Angela Merkel im Bundeskanzleramt das Jahresgutach- Ott, Prof. Uwe Cantner (v.l.n.r.). ten 2017 übergeben. In ihrem nunmehr zehnten Jahresgutachten Handlungsfeld 3: Innovationen in etablierten identifiziert die Expertenkommission im Rückblick auf zehn Jahre Unternehmen Politikberatung der Bundesregierung sechs zentrale Handlungsfel- Bei ihrem Rückblick auf Forschung und Entwicklung (FuE) seit der für mehr Innovationen in Deutschland. 2005 verweist die EFI auf den Beschluss des Europäischen Rates von 2002, die FuE-Ausgaben bis 2010 auf 3% des Bruttoinlandsprodukts Handlungsfeld 1: Öffentlich geförderte Forschung zu steigern, wobei zwei Drittel davon die Privatwirtschaft leisten Ein Bündel von Politikmaßnahmen hat laut EFI in den letzten zehn sollte. Prof. Monika Schnitzer von der LMU und stellvertretende Gründungspotenzial noch nicht hinreichend ausgeschöpft: „Neben Innovation dar, die langfristig erarbeitete deutsche Wettbewerbs- Jahren im Hochschulsektor bzw. allgemein im Bereich der öffent- Vorsitzende der EFI kann hier einen großen Fortschritt vermelden: den fachlichen Kompetenzen muss auch Disziplinen übergreifend und Spezialisierungsvorteile bedroht“, so Prof. Dietmar Harhoff. lich geförderten Forschung zu deutlich besseren Forschungsbedin- „Noch im Jahr 2005 war die Bundesrepublik mit einem Wert von ein Gründungsbewusstsein geschaffen werden, damit Selbststän- Aus Sicht der EFI hat die deutsche F&I-Politik die diesem Wandel gungen, zu mehr Drittmittelforschung und Forschungskooperatio- 2,48% von diesem Ziel weit entfernt. Aber dank einer bemerkens- digkeit als eine realistische Option wahrgenommen wird“, bemerkt zugrundeliegende technische und ökonomische Dynamik bisher nen sowie zu einem Zuwachs an wissenschaftlichem Nachwuchs werten Steigerung zwischen 2005 und 2015 betrug der Anteil inter- Prof. Ingrid Ott. zu wenig beachtet. Dies spiegele sich auch in einer Unterfinan- geführt. Der Vorsitzende der EFI, Prof. Dietmar Harhoff, kommt zu ner FuE am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland schließlich im zierung der FuE-Förderung der Informations- und Kommunikati- einem positiven Resümee: „Die Attraktivität des Wissenschafts- Jahr 2015 2,99%. Das ist ein großer Erfolg der F&I-Politik, nicht Handlungsfeld 5: Governance – der Staat muss mit onstechnologien in Deutschland wider – verglichen z. B. mit dem standorts Deutschland wurde deutlich erhöht.“ Der Bund habe zuletzt deswegen, weil fast zwei Drittel der internen FuE-Ausgaben gutem Beispiel vorangehen überaus innovationsstarken Sektor rund um die Automobilindus- deutlich mehr Mittel für die öffentlich geförderte Forschung bereit- durch private Unternehmen finanziert werden.“ Der Zuwachs bei Auch der Staat müsse ständig innovieren, fordert die EFI, und da- trie. Die Experten fordern: „Deutschland muss in den kommenden gestellt und damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des letzteren sei ebenfalls groß, falle aber relativ geringer aus als die bei die Entstehung und Verwendung von Wissen fördern. Von der Jahren neue technische und ökonomische Stärken aufbauen. Dazu Drei-Prozent-Ziels sowie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Zuwächse im öffentlichen Sektor. Daher bleibe „die Stärkung der Breite und Komplexität gesellschaftlicher Herausforderungen sei- bedarf es konsequenter und zügiger Politikmaßnahmen. Mit deren der deutschen Forschungslandschaft geleistet. Die EFI hält es nun FuE in deutschen Unternehmen eine zentrale Herausforderung“, so en zunehmend unterschiedliche Politikfelder und -ebenen betrof- Umsetzung sollte in der neuen Legislaturperiode unmittelbar be- aber angesichts des internationalen Wettbewerbs für notwendig, Prof. Monika Schnitzer. fen. Für Prof. Christoph Böhringer von der Universität Oldenburg gonnen werden.“ „ein ehrgeizigeres Ziel“ zu verankern und empfiehlt eine Zielquo- und Mitglied der EFI „fällt damit der Koordination von F&I-Politik te von 3,5% des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Ent- Handlungsfeld 4: Entrepreneurship eine wichtige Rolle zu, um negative Überlagerungen beim Regulie- Die Expertenkommission Forschung und Innovation wurde 2006 wicklung. Junge Unternehmen (Start-ups) leisten nach Meinung der EFI ei- ren zu vermeiden und positive Synergien zu erschließen“. Neben eingerichtet. Sie leistet wissenschaftliche Politikberatung für die nen wichtigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und zum Erhalt einer effektiven „ressortübergreifenden Innovationsstrategie“ und Bundesregierung und legt regelmäßig Gutachten und Empfeh- Handlungsfeld 2: Transfer von Wissen der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. Erfolgreiche Gründungen der „Setzung innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen“ sei lungen zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungs­ Innovation kommt durch den Austausch und die ­Neukombination schafften durch lokale Wertschöpfung Arbeitsplätze. Prof. Ingrid der Staat aber auch aktiv „als Motor bei der innovationsorientier- fähigkeit Deutschlands vor. Als Mitglieder gehören der Kommission des Wissens zahlreicher Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Ott vom Karlsruher Institut für Technologie und Mitglied der EFI ten öffentlichen Beschaffung“ gefordert. Angesichts des enormen neben dem Vorsitzenden Prof. Dietmar Harhoff an: die stellvertre- Gesellschaft zustande, so die Expertenkommission. Hochschulen sieht hier noch großen Handlungsbedarf: „Die Zahl der Unterneh- finanziellen Volumens der öffentlichen Beschaffung plädiert die tende Vorsitzende Prof. Monika Schnitzer, Leiterin des Seminars und Einrichtungen der außeruniversitären Forschung könnten hier- mensgründungen in Deutschland ist im internationalen Vergleich EFI dafür, diese Mittel stärker und koordinierter als bisher für die für Komparative Wirtschaftsforschung an der LMU, Prof. Uschi bei einen wichtigen Beitrag leisten. Prof. Uwe Cantner von der Uni- gering, speziell in der wissensbasierten Wirtschaft.“ Das liegt für Förderung von Innovationen zu nutzen. Eine wegweisende staat- Backes-Gellner­ von der Universität Zürich, Prof. Böhringer von versität Jena und Mitglied der EFI dazu: „Deutschland kann es sich die Kommission in der nach wie vor mangelhaften Finanzierung liche Forschungspolitik beinhalte und bedürfe zudem Innovatio- der Universität Oldenburg, Prof. Uwe Cantner von der Friedrich-­ nicht leisten, auf die gesellschaftliche und ökonomische Nutzung begründet. Zwar wurde mittlerweile, wie von der EFI mehrfach nen im Sinne von „Experimentieren mit neuen Förderkonzepten“. Schiller-Universität Jena sowie Prof. Ingrid Ott vom Karlsruher exzellenter Forschungsergebnisse zu verzichten. Als ein Problem angeregt, die restriktive Behandlung von Verlustvorträgen neu ge- Böhringer abschließend: „Hierfür muss es ausreichend Freiraum ­Institut für Technologie. sehen wir, dass sich eine Kultur des Wissenstransfers in diesen regelt. „Das ist erfreulich“, so Prof. Ingrid Ott, „doch noch immer ist bzw. strategische Flexibilität geben.“ Myriam Rion Einrichtungen aber bisher nicht in ausreichendem Maße hat bilden der deutsche Wagniskapitalmarkt weniger gut entwickelt als jener können. Das Ziel des Erkenntnis- und Technologietransfers sollte in anderen europäischen Ländern“. Um hier Abhilfe zu schaffen, Handlungsfeld 6: Digitaler Wandel einen höheren Stellenwert in den Forschungseinrichtungen und in habe die Politik mittlerweile vielfältige Förderprogramme aufgelegt Digitaler Wandel vollzieht sich schnell und die dafür zentralen Nähere Informationen der F&I-Politik erhalten.“ Gut entwickelt sei hingegen die Förderung und weitere Maßnahmen angekündigt, wie z. B. die Schaffung von Technologien und Geschäftsmodelle gehören nicht zu den Kern- unter www.e-fi.de/ Svea Pietschmann von Clustern, die sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene in- Anreizen, die das finanzielle Engagement privater Akteure stärken. © stärken des deutschen F&I-Systems, konstatiert die EFI. „Gerade

zwischen fester Bestandteil der F&I-Politik seien. Allerdings sei da- Abgesehen davon werde allerdings das in Deutschland vorhandene Foto: für Deutschland stellt die digitale Transformation eine radikale

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 66 FAKULTÄT Promovenden Sommersemester 2016 Promovenden Wintersemester 2016/17 67

Promovenden des Sommersemesters 2016 Promovenden des Wintersemesters 2016 / 17 Die Fakultät gratuliert 15 frisch gebackenen Doktores 19 Doktorandinnen und Doktoranden schließen ihre Promotion erfolgreich ab

Name / Vorname Titel der Dissertation Professoren Name / Vorname Titel der Dissertation Professoren Benninghoff Holger, Dipl.-Hdl. Modeling Entrepreneurial Competence: Essays on the Analysis of Weber / Meyer Bottenberg Konstantin Mauriz, Dipl.-Psych. Effective Collaboration at the Top of the Firm: A behavioral Perspective Tuschke / Hess Entrepreneurship Activities Breberina Jovica Milan, M.Sc. Selected Essays on Negative Publicity and Company Performance Schwaiger / Tuschke Dechant Andrea, Dipl.-Kffr. Customer Behavior in Online Dating Spann / Hess Claassen Debbie Bernadette, M.Sc. Essays on Board Characteristics, Compensation and Accounting Hofmann / Sellhorn Diser Viktoria, Dipl.-Kffr. Essays on Relative Performance Evaluation Hofmann / Weller Choices

Fleischmann Marvin, M.Sc. Non-Rational Consumer Decision Making in the Selection and Use Hess / Schwaiger Haude Marie, M.A. Trust in uncertain Environments: Revisiting the why and how of Högl / Flickinger of Software interpersonal trust

Guggemos Josef, Dipl.-Hdl. Modellierung und Messung von Kompetenz im Externen Weber / Schanz Hausmann Maximilian Georg, Dipl.-Kfm. Companies and Consumers in the Transition from Traditional to Schwaiger / Kretschmer Rechnungswesen Social Media

Heusler Andreas Hermann, Dipl.-Kfm. Crowd-based Intelligence in New Product Development and Spann / Hess Hengst Iris-Ariane, MLB Hybrid Strategy: Implementing Practices and Processes Högl / Weller Knowledge Sharing Huff Julian, Dipl.-Soz. Studying HRM as a Complex Phenomenon: A Systems-based Approach Weller / Högl Iliewa Zwetelina Kirilowa, Dipl.-Volksw. Essays in Behavioral Finance Glaser / Weller to HRM System Effectiveness

Jäger Verena Sophie Katharina, Dipl.-Math. Essays on Variable Risk Attitudes Richter / Schwaiger Krebs Moritz-Bernhard, Dipl.-Kfm. Performance Targets and Managerial Incentives Hofmann / Richter

Klepsch Catharina, M.A. Essays on Firms’ Investment Behavior Elsas / Zwick Maier Christoph, MBR On the Role of Corporate Taxation in Financial Decisions Schanz / Glaser

Kober Pascal, M.Sc. The Color of Chameleons? How Employee Mobility Changes Behavior, Kretschmer / Weller Mühlbauer Daniel, Dipl.-Ök. Individual Heterogeneity and Collective Behavior Formation: Theory, Weller / Kretschmer Learning and Creativity Experiments, and Implications for Human Resource Management

Lohmaier Dominik, MBR Insurance and Capital Market Reactions to Novel Information Richter / Glaser Neuß Stefan Gregor, Dipl.-Kfm. Essays on Financial Incentives, Moral Hazard, and Risk-sharing in Richter / Schwaiger the Presence of Other-regarding Preferences Müller Stephanie Christine, Dipl.-Kffr. Product Quality Certification in Insurance Markets Richter / Schwaiger Niemann Antje, MBR Consumers Behavior in the Age of Digitization and Big Data – Schwaiger / Küpper Schreiner Michel Werner, M.A. Privacy-friendly Online Services – Empirical Studies on Consumers’ Hess / Picot Selected Essays Privacy Protection Behaviors Radulova Vyara, Dipl.-Kffr. Selected Contributions on Organizational Justice and Spillover Effects Schwaiger / Weller Soika Sebastian Sylvester, Dipl.-Math. Impact of Regulation and Private Information on Life and Health Richter / Leidl Insurance Markets Rehnen Lena-Marie, M.Sc. Essays on Loyalty Programs – Insights on Design Elements and Exit Meyer / Schwaiger Decisions Stefi Anisa, M.Sc. Decision Making in Software Development – A Multi-level Empirical Hess / Picot Investigation of Make-or-Buy Options Rogalski Martin, M.Sc. Brand Shapers as Marketing Tools: Explorative Analysis of a New Schwaiger / Meyer Concept in Brand Management

Steinle Christian Peter, Dipl.-Kfm. Persönlichkeit, soziale Netzwerke und Leistung von Erfindern in Harhoff / Kretschmer Deutschland – Empirische Analysen von Befragungs- und Patentdaten

Süß Julian, Dipl.-Kfm. Individual and Organizational Effects of HRM Systems Weller / Meyer

Sytnyakovski Alexey, Dipl.-Kfm. Softwareauswahl aus Konsumentensicht – Eine multimethodale Hess / Picot Untersuchung am Beispiel von Office- und Antivirus Software

Zegners Dainis, Dipl.-Volksw. Information Asymmetries in Digital Markets – Aftermarkets, Kretschmer / Englmaier Information Disclosure and Reputation Cigdem / Fotolia.de © Foto: Foto:

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 68 69 17 / Absolventen des Sommersemesters 2016 Absolventen des Sommersemesters 2016 Absolventen des Wintersemesters 70 FAKULTÄT Eberhard Witte – Nachruf

zielle Betriebswirtschaftslehre „Empirische KREIS, in dessen Vorstand er von Anfang an INTERNATIONAL betriebswirtschaftliche Forschung“. Als Vor- vertreten war und den er als Vorstandsvorsit- stand des Instituts für Organisation, Spre- zender bis 1997 leitete. Im Auftrag der Deut- Erfahrungen als Assistant Professor und Gastwissenschaftler cher der Fachrichtung Betriebswirtschaftsleh- schen Bundesregierung hat er zudem eine re und Mitglied des Senats der LMU blieb er Vielzahl von Kommissionen zur Liberalisie- im Ausland – Forschungskooperationen – Unterstützung an der LMU bis zu seiner Emeritierung 1996 rung des Fernmeldewesens und im Auftrag internationaler Promotionen – Internationale Konferenzen – und darüber hinaus. In dieser Zeit prägte er der Bayerischen Staatsregierung die Projekt- die Fakultät für Betriebswirtschaft in mehr- kommission für das Kabelpilotprojekt Mün- neue Kooperationen mit internationalen Universitäten – facher Weise. Als Wissenschaftler schärfte chen 1980 bis 1987 zur Liberalisierung von Machen Sie sich ein Bild über die unterschiedlichsten er das Bewusstsein für die Notwendigkeit Hörfunk und Fernsehen geleitet. der Integration von Empirie in die theore- Sein fachliches Engagement und seine international ausgerichteten Aktivitäten! tische Forschung; als Lehrer gelang es ihm, fachlichen Impulse prägten die Marktöff- mit seinem Wissen und seinen rhetorischen nung für Telekommunikation und Medien Fähigkeiten eine Vielzahl von Studierenden in Deutschland in einer Weise, die heute für das Fach Betriebswirtschaftslehre zu be- noch spürbar ist. Schon früh warf er dabei Nachruf geistern – dies wurde insbesondere dadurch den Blick auf die Entwicklungen in anderen deutlich, dass seine regelmäßigen Vorlesun- Industrienationen einerseits und verstand Prof. Dr. Dr. h.c. mult. gen am Dienstagmorgen um 8:00 durchwegs es andererseits in einer einmaligen Weise, sehr gut besucht waren. Als Mitglied der technische Fragestellungen mit wirtschafts- Eberhard Witte ­Fakultät setzte er sich intensiv für deren Be- wissenschaftlichen, politischen und gesell- lange ein und wirkte u. a. als einer der maß- schaftlichen Chancen und Herausforderun- geblichen Förderer auch bei der Gründung gen zu verknüpfen und ganzheitlich, inter- des Alumni-Netzwerks der Fakultät mit. Als national und überdisziplinär zu behandeln. m Sonntag, den 11. Dezember 2016 Mensch wandte er sich sowohl während sei- So lag es nahe, dass er für sein Lebenswerk ist Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Eberhard ner aktiven Zeit wie auch in seiner Zeit da- einige hochrangige Auszeichnungen erhielt AWitte im Alter von 88 Jahren nach nach den Studierenden, Doktoranden und wie insbesondere 1984 den Bayerischen langjähriger Krankheit verstorben. Prof. seinen jungen Kollegen zu und stellt für vie- ­Verdienstorden und 1996 das Verdienstkreuz Witte­ lehrte an der Fakultät für Betriebswirt- le noch heute ein großes Vorbild dar. 1. Klasse des Verdienstordens der Bundes­ schaft von 1970 bis 1996 und gründete die Insbesondere seine wissenschaftlichen republik Deutschland. spezielle Betriebswirtschaftslehre „Empiri- Arbeiten, deren thematische Vielfalt sein Eberhard Witte blieb auch nach seiner sche betriebswirtschaftliche Forschung“. Mit beeindruckendes Schriftenverzeichnis zeigt, Emeritierung lange Zeit an wissenschaftli- seinem Tod verliert die Fakultät einen hoch wirkten weit über München hinaus. So ist chen Themen wie auch an den Ereignissen geschätzten Wissenschaftler und Menschen, es nicht verwunderlich, dass ihm in seiner an der LMU und der Fakultät interessiert und der sich während seiner aktiven Zeit wie Zeit an der LMU München nicht nur eine arbeitete u. a. an seiner Biographie. In die- auch nach seiner Emeritierung immer sehr Vielzahl von Ehrendoktoren verliehen wur- sem letzten, sehr empfehlenswerten Buch für die Belange der Fakultät eingesetzt hat. den – so von der Justus-Liebig-Universität „Mein Leben – Ein Zeitdokument“ verknüpft Geboren am 3. Januar 1928 in Beelitz, in Gießen, der Wirtschaftsuniversität Wien er eindrucksvoll die verschiedenen Statio- einer mittelalterlichen Stadt südlich von oder auch der Technischen Universität Mün- nen seines Lebens mit der Entwicklung des Potsdam, hat er nach mehrjähriger Gefan- chen. Aufgrund seines profunden Fachwis- Faches Betriebswirtschaftslehre, den Wei- genschaft in Sachsenhausen an der Freien sens und seiner reichhaltigen Erfahrungen chenstellungen im Bereich der Telekom- Universität Berlin unter erschwerten Bedin- wirkte er in vielen Gremien mit und beein- munikation und Medienpolitik sowie inter- gungen Betriebswirtschaftslehre studiert flusste dadurch nicht nur die wissenschaft- essanten historischen Rückblicken auf sei- und promoviert, bevor er an der Universität liche Landschaft. Wie kein anderer Wissen- ne langjährige Heimatstadt Berlin und das Hamburg habilitiert hat. Nach kurzer Tä- schaftler hat er in dieser Zeit insbesondere heute kaum noch nachvollziehbare Leben tigkeit in der Wirtschaftsprüfung und trotz die Entwicklung von Telekommunikation in Gefangenschaft­ und Nachkriegszeit. durchaus lukrativer Angebote aus der Praxis und Medienlandschaft in Deutschland ge- Die Fakultät trauert um eine große Per- zog es ihn in die Wissenschaft. Von verschie- prägt. Er erkannte frühzeitig die Chancen sönlichkeit und wird Eberhard Witte im- denen Rufen, die ihn alsbald ereilten, akzep- des technologischen Umbruchs in der Infor- mer ein Gedenken bewahren. Ein von der tierte er 1962 den an die Universität Mann- mationstechnik und der Telekommunikation Fakultät für Betriebswirtschaft und dem heim, an der er das Institut für empirische und wusste, wie wichtig eine neutrale, fun- MÜNCHNER KREIS gemeinsam veranstal- Wirtschaftsforschung gegründet und bis dierte Auseinandersetzung in einem durch- tetes Symposium zu Ehren von Prof. Eber- 1970 geleitet hat. Nach weiteren Rufen an aus auch technisch-kritischen Umfeld war. hard Witte ist für den 14. Juni 2017 an der unterschiedliche Universitäten kam er 1970 Diese Idee verfolgend gründete er 1974 ge- LMU geplant. an die Fakultät für Betriebswirtschaft der meinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Rahild Neuburger LMU München und gründete dort die spe- Politik und Unternehmen den MÜNCHNER

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 72 INTernational Assistant Professor in New York

Erste Erfahrungen als Assistant Professor of Information Systems an der Fordham University in New York

Bildung. Dies schlägt sich im Lehrplan inso- render auffällig wird. Professoren werden fern nieder, dass auch Business-Studierende bei der Lehre durch Korrekturassistenten im ersten Studienjahr („Freshman Year“) ei- bzw. „Teaching Assistants“ unterstützt, die nen „Liberal Arts Core“ absolvieren müssen. einen Großteil der Korrektur der Prüfungs- Dazu gehören Kurse in Englisch, Philoso- leistungen übernehmen. Die Gruppengrö- phie bzw. Ethik, Theologie und Geschichte, ße führt auch dazu, dass Studierende einen aber auch Mathematik, Statistik und Mikro- vergleichsweise direkten Zugang zu Dozen- bzw. Makroökonomie. Erst ab dem zweiten ten bzw. Professoren haben, der vor allem ... Studienjahr („Sophomore Year“) werden in Form von Sprechstunden und Beratungs- Austausch mit erfahreneren Kollegen ist wicklung als Wissenschaftler bzw. Hoch- auf der Couch zu verbringen. Ein weiteres die Business-Grundlagenveranstaltungen gesprächen häufig genutzt wird. oftmals sehr hilfreich bei der Lösung von schullehrer auswirkt. Ich möchte zudem Highlight ist die kulinarische Auswahl in unterrichtet. Dabei ist zu bemerken, dass strategischen Problemen im Publikations- betonen, dass ich mich aufgrund meiner der Stadt. Bei über 26.000 Restaurants kann eit September 2016 bin ich als As- Studierende in Kohorten zu je maximal 35 Forschung prozess. wissenschaftlichen Ausbildung an der LMU man durchaus mal auf das Kochen verzich- sistant Professor an der Gabelli School unterrichtet werden und so in allen Kursen Die Gabelli School of Business der Fordham Was meine eigenen Forschungsprojek- bzw. dem Institut für Electronic Commerce ten. Besonders angesagt ist der Sonntags- Sof Business der Fordham University in zusammen sind. Ein interessanter Ansatz University ist ähnlich wie die meisten ame- te bzw. Themen betrifft, habe ich absolu- und Digitale Märkte thematisch und metho- brunch bei New Yorkern, wobei die War- New York tätig. Nach meiner Promotion ist hierbei, dass die Studierenden-Kohorten rikanischen Universitäten in Departments te Gestaltungsfreiheit. Konkret arbeite ich disch sehr gut vorbereitet fühle. tezeit bei sehr populären Restaurants auch am Institut für Electronic Commerce und in Arbeitsgruppen von je 4 bis 5 Studieren- organisiert. Neben meinem Information noch an einigen Projekten aus der Disserta- mal gut und gerne zwei Stunden betragen Digitale Märkte (Prof. Spann) ging es aller- den ein Beratungsprojekt eines bestimmten Systems Department gibt es auch Depart- tionszeit, wobei ich dieses Jahr auch eini- Leben in New York kann. Es ist generell interessant zu beobach- dings nicht direkt in die USA. Ich war zu- Unternehmens bearbeiten müssen (ähnlich ments in den Bereichen Accounting and ge neue Projekte anfangen werde. Grund- Auch nach fast zwei Jahren finde ich New ten, wie oft es hier Hypes um bestimmte Re- nächst als Post-Doc an der LMU tätig, bevor zu den Master-Projektkursen an der LMU), Taxation, Communications and Media Ma- sätzlich kann man beobachten, dass der York noch immer sehr faszinierend. Persön- staurants, Ausstellungen oder sonstige Ver- ich mich im Sommer 2015 für einen For- das sich durch alle Grundlagenkurse zieht nagement, Finance and Business Econo- Spezialisierungsgrad meiner Kollegen hier lich gefällt mir das Leben in New York sogar anstaltungen gibt und „Early Adopter“ sich schungsaufenthalt als Post-Doc an der New und diese damit integriert. mics, Law and Ethics, Management Systems im Vergleich zu Deutschland deutlich hö- deutlich besser als meine ersten Besuche als dann gerne auf verschiedenen Social-Me- York University entschieden habe. Ich woll- und Marketing. Mit insgesamt etwas mehr her ist und häufig versucht wird, sich als Tourist. Wenn es um die Freizeitgestaltung dia-Kanälen dafür rühmen. te hauptsächlich aus privaten Gründen nach Seit dem Herbstsemester 2016 unterrichte als 120 Vollzeit-Professoren ist die BWL Fa- Experte in einem ganz bestimmten Thema New York. Zudem hatte ich schon ein lau- ich die Sophomore-Grundlagenveranstal- kultät allerdings vergleichsweise eher klein. zu etablieren.­ Ich bin zudem schon sehr fendes Forschungsprojekt aus meiner Pro- tung „Information Systems“, was in etwa Ein Vorteil dabei ist, dass es einen sehr re- gespannt, was ich über die zukünftige Zu- motionszeit mit einem Professor der New der Wirtschafts-Informatik an der LMU ent- gen Austausch zwischen verschiedenen sammenarbeit mit amerikanischen Unter- York University (NYU) und meinem Doktor­ spricht. Die Veranstaltung wird über zwei Departments gibt, was Forschungskollabo- nehmen berichten kann, da ich bisher nur vater Prof. Martin Spann. Die Umstellung Semester unterrichtet und ist Teil der inte- rationen und Forschungsseminare betrifft. mit Unternehmen aus Deutschland im Rah- von München nach New York ist mir daher grierten Grundlagenkurse. Die Hörerschaft Regelmäßige Forschungsseminare finden men von empirischen Forschungsprojekten auch relativ leicht gefallen, da ich bei mei- setzt sich daher aus allen Business-Studie- sowohl interdisziplinär auf Fakultätsebene zusammengearbeitet habe. nen vorherigen Aufenthalten bereits priva- renden zusammen. Da die Kurse aus ma- als auch fachspezifisch in den einzelnen De- Es kann natürlich auch nicht ganz uner- te und wissenschaftliche Kontakte knüpfen ximal 35 Studierenden bestehen, wird fast partments statt, wobei Fakultätsmitglieder wähnt bleiben, dass neben der eigenen For- konnte. schon erwartet, dass der Unterricht eher und Wissenschaftler von anderen Univer- schungsinstitution auch der Standort und Obwohl ich als Post-Doc an der NYU interaktiv gestaltet wird. Dies lässt sich sitäten ihre Forschungsprojekte vorstellen. die Nähe zu anderen Universitäten wie der hauptsächlich an meinen Forschungspro- ziemlich gut bewerkstelligen, da es kei- Columbia University und der NYU dazu bei- jekten gearbeitet habe, half mir der Auf- ne Unterscheidung zwischen Vorlesungen Das Information Systems Department selbst tragen, dass man im Rahmen von Vorträgen enthalt bereits dabei, das Innenleben einer und Übungen gibt. Die Gruppengröße in besteht aus zehn Professoren, wovon vier oder Workshops Zugang zu hervorragenden amerikanischen Universität besser kennen- Kombination mit Hausarbeiten, semster- Assistant Professoren sind. Als Assistant Wissenschaftlern erhält, die man im Regel- zulernen. So war auch der Sprung von der begleitenden Klausuren, Gruppenarbeiten Professor hat man insgesamt sechs Jahre fall nur auf internationalen Konferenzen NYU ein paar Meilen weiter nördlich zur und Anwesenheitspflicht tragen auch dazu Zeit („tenure-track Professur“), um die Pu- treffen könnte. geht, hat man oft die Qual der Wahl zwi- Das Leben in New York erscheint vergleichs- Fordham University nicht mehr allzu weit. bei, dass das System vergleichsweise sehr blikationsanforderungen zu erfüllen, die Persönlich bin ich bisher sehr zufrieden schen Konzerten, Broadway Shows, Aus- weise dynamischer als in München. Persön- verschult wirkt. Ein großer Vorteil dabei zur Festanstellung notwendig sind. In un- mit meiner Entscheidung, an der Fordham stellungen und sonstigen Veranstaltungen, lich finde ich es allerdings nicht anstrengen- Lehre ist, dass die gesamte Note nicht von einer serem Department gibt es auch ein Mento- University in New York zu arbeiten. Die In- was manchmal sogar zu einem schlechten der hier zu leben, wobei sich verschiedene Die Fordham University ist eine katholische, Klausur abhängig ist und man im Regelfall rensystem, das den jungen Kollegen mit Rat stitution und der Standort sind sehr inspi- Gewissen führen kann (oder vielmehr zur Wohnviertel natürlich auch stark unter- von Jesuiten geleitete, Universität und legt auch noch rechtzeitig gegensteuern kann, und Tat zur Seite steht, um so den Weg zur rierend. Wobei ich natürlich hoffe, dass sich „Angst“, etwas zu verpassen), wenn man scheiden, was die gefühlte Betriebsamkeit daher einen starken Fokus auf ganzheitliche falls der Leistungsabfall einzelner Studie- Festanstellung zu erleichtern. Gerade der dies mittelfristig auch positiv auf meine Ent- sich dafür entscheidet, das Wochenende betrifft. Falls die Stadt dann doch zu an-

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 74 INTernational Skills Week in Brüssel Internationale Konferenzen 75

strengend wird, gibt es verschiedene Rück- zugsorte. Wenn es Münchner in die Alpen zieht (oder wahlweise zum Gardasee), pil- gern New Yorker im Sommer häufig an die Strände der Hamptons. Weitere populäre Ausflugsziele neben den Hamptons sind im European Vocational Hudson Valley bzw. Upstate New York zu Skills Week in Brüssel finden. Was ich an New York auch schätze, 88th International Conference ist, dass solche Tagesausflüge problemlos Finnisch-deutsche mit öffentlichen Verkehrsmitteln unternom- it der erstmalig durchgeführten „European Vocational Skills Week“ of the International Society men werden können. Das Nahverkehrssys- (http://ec.europa.eu/social/VocationalSkillsWeek) versucht die Euro- Forschungs­kooperation in der for Business Education (SIEC-ISBE) an tem ist im Vergleich zu anderen amerikani- Mpäische Kommission, die Attraktivität und das Image der beruflichen Wirtschaftspädagogik der Karl-Franzens-Universität Graz schen Städten tatsächlich super. Aus- und Weiterbildung zu stärken. Zentrales Ziel der Europäischen Kommission Alles in allem ist New York sehr inspi- ist es dabei, die Rolle der beruflichen Bildung (vocational education and training rierend, wobei ich schon sehr gespannt bin, – VET) für die (1) Entwicklung und Förderung individueller beruflicher Kompe- ber gemeinsame Arbeiten im Executive Board der Interna- ie International Society for Business Education wie sich die Stadt weiterhin entwickelt und tenzen, die (2) Unterstützung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von tionalen Special Interest Group „Workplace Learning“ der (SIEC-ISBE) ist eine mitgliederstarke, weltweit ope- was es zukünftig in meiner Filterblase zu Unternehmen sowie die (3) Ermöglichung einer sozialen Teilhabe hervorzuheben. ÜAmerican Educational Research Association hat sich eine Drierende Organisation, die 2016 ihre Jahrestagung entdecken gibt. Dabei geht es der EU primär darum, berufliche Bildung nicht als letzte Chance, enge Kooperation von Prof. Susanne Weber und Prof. Petri Nokelai- an der Karl-Franzens-Universität Graz unter dem Motto Dominik Molitor sondern als zentrale Karriereoption über alle Altersgruppen hinweg in den Fokus nen, Tampere University of Technology, entwickelt. Prof. Nokelainen „Entrepreneurship Education – Regional and Internatio- zu stellen – insbesondere im Hinblick auf EU-Länder, die keine traditionell struk- ist Chef der dortigen „Characteristics of Vocational Excellence and nal“ abhielt. Prof. Susanne Weber war eingeladen, eine turierten Übergänge von der Schule in den Beruf haben, wie dieses bei uns in Learning Research Group“. Im Juni 2016 arbeitete Prof. Nokelainen Deutschland vor allem mit dem Dualen System der Berufsausbildung gegeben ist. im Rahmen des Programms des Münchener Center for Advanded Unter dem Motto „Discover your Talent!“ wurden alle Stakeholder der berufli- Management Studies (CAMS) am Institut für Wirtschaftspädago- chen Bildung (Lernende, Auszubildende, Unternehmen, Verbände, Sozialpartner) gik, wo er neben seinem CAMS-Vortrag weitere Präsentationen gab europaweit aufgerufen, ihre Ideen und Projekte anzumelden und in einem digi- und zugleich im Rahmen des Doktorandenseminars des Instituts talen Forum zu präsentieren. Zudem wurden in über 900 Events über die Woche für Wirtschaftspädagogik Dissertationsprojekte diskutierte. hinweg zentrale offene Fragen und Probleme diskutiert: Jugendarbeitslosigkeit, Zur weiteren Förderung der Kooperation lud er Prof. Susanne wie sie in vielen Ländern der Europäischen Union gegeben ist, der Beitrag der Weber im September 2016 nach Tampere ein, damit sie dort ihre ak- beruflichen Bildung zur Stärkung einer nationalen Wettbewerbsfähigkeit sowie tuellen Forschungen vorstellte und zugleich auch Doktoranden be- zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, effektive Formen der Lehrlingsausbildung, die treute. Neben curricularen und instruktionalen bestimmen vor allem Sicherung der Ausbildungsqualität und Mobilität von Auszubildenden oder die wissenschaftsmethodische Anwendungsprobleme, wie z. B. Fragen Weiterbildung von Erwachsenen. von Mixed-Methods-Research oder von Bayes-Schätzungen, die Ko- operation, für die weitere Arbeitsschritte bereits geplant sind. Keynote Lecture von Prof. Susanne Weber. Prof. Susanne Weber war in diesem Zusammenhang für den internationalen Work- Sophia Reh shop „VET Researcher Community Forum“ von der EU-Kommission persönlich eingeladen worden, um mit internationalen Kollegen vor allem drei Themen zu Keynote Lecture zum Thema „How innovative are appren- bearbeiten: tices? – Modeling and measuring intrapreneurship compe- • VET in Society: Changes and Expectations – tence“ zu halten, an die sich eine spannende Diskussion Strengthen the Attractiveness of VET and Enable Access to VET; vor allem mit den zahlreich vertretenen Experten aus der Wirtschaft anschloss. Wie sich das auch auf der europä- • VET and Companies: Demands and Contributions – ischen Ebene zeigt, wird die innovative Ausrichtung der Foster the Development of Key Competences and Digital Skills; Prof. Petri Nokelainen Mitarbeiter, die über das Konzept der Intrapreneurship an- • VET-Systems: Developments and Modes of Realising VET – und Prof. Susanne gesprochen, gefordert und gefördert wird, als eine zentrale Foster Work-based Learning and Develop Higher VET. Weber. Stellgröße für die Behauptung von Unternehmen auf den Märkten angesehen. Die Teilnehmer der Konferenz waren Die Ergebnisse der Workshops sowie die übergreifenden Diskussionen vor allem an den eingesetzten technologiebasierten Test­ dieser European Vocational Skills Week zeigen, dass die EU dabei ist, aufgaben interessiert, die im Rahmen des theoretischen hier sehr viele Ressourcen aus ihren zahlreichen Programmen zu Vortrag von Prof. Konzepts der Curriculum-Instruktion-Assessment-Triade Susanne Weber in bündeln, um berufliche Bildung als zielführende Karriereoption am Münchner Institut für Wirtschaftspädagogik entwickelt Tampere. zu präsentieren, die eine Alternative zur akademischen Ausbil- und getestet worden waren. Das Interesse war auch da- dung darstellt, Interesse zu wecken vermag und zugleich zu durch in besonderem Maße gegeben, als gezeigt werden Fotolia.de rea_molko / Fotolia.de (Flaggen)

Spitzenleistungen an hochqualifizierten Arbeitsplätzen und ei- © konnte, wie die entsprechenden Messungen deutschland- ner erhöhten Employability führen kann. In diesem Zusammenhang weit durchgeführt und die theoretisch vorgegebenen Ziel- ist das ERASMUS Plus-Programm hervorzuheben, das gerade auf Auszubildende setzungen dabei bestätigt wurden. Sophia Reh

und Lehrlinge zugeschnitten ist. Illustrationen: Sophia Reh

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 76 INTernational Forschung in Miami Forschung in Miami 77

forschungstechnisch sehr gut ausgestattet banken und Server) vertraut gemacht hatte, ist. Besonders das Department of ­Finance stand meiner ‚internationalen Forschungs- mit seinen renommierten Forschern in erfahrung‘ nichts mehr im Wege. Gleich in den Bereichen Asset Pricing und Corporate­ der ersten Woche meines Auslandsaufent- Finance­ mit Fokus auf verhaltenswissen- halts tauschte ich mit Prof. Cronqvist Ideen schaftlichen Aspekten punktet mit zahlrei- aus und wir beschlossen ein gemeinsames chen Publikationen in angesehenen Finance Forschungsprojekt im Bereich Corporate und Economic Journals. Darüber hinaus ist Finance zu beginnen. Nachdem der For- das Department of Finance Gastgeber der schungsschwerpunkt des Projekts entschie- exklusiven ‚Behavioral Finance Conference‘, den worden war, begann ich mit der Präzi- welche sowohl von der Universität als auch sierung der Forschungsfrage und der Aus- vom ‚Review of Financial Studies‘ (RFS) arbeitung des methodischen Vorgehens. In ... gesponsert wird. Nennenswert ist auch die regelmäßigen Abständen setzten sich Prof. ‚Showcasing Women in Finance‘ Konferenz, Cronqvist und ich zusammen, um Theorien die in Zusammenarbeit mit dem ‚Academic auszutauschen. Das Ziel war es, am Ende Désirée-Jessica Female Finance Committee‘ der ‚American meines Aufenthalts das Forschungsvorha- Pély über ihren Finance Association‘ (AFA) an der Univer- ben zu konkretisieren und den Entwurf für sity of Miami ausgetragen wird und somit einen ‚Research Award‘ einzureichen. Forschungsaufenthalt gezielt Nachwuchswissenschaftlerinnen Im Zuge meiner Zusammenarbeit mit an der University of im Bereich Finance fördert. Der qualitativ Prof. Cronqvist bekam ich zudem die Gele- hohe Forschungsanspruch und die Fülle an genheit bei der finalen Überarbeitung seines Miami in Florida Weiter­bildungsangeboten des Departments Papers ‚Shaped by Their Daughters: Execu- of Finance haben mich schließlich als an- tives, ­Female Socialization, and Corporate gehende Doktorandin überzeugt, insbeson- Social Responsibility‘ (mit Frank Yu) mitzu- dere, weil sich meine Forschungsbereiche wirken, welches in naher Zukunft im Jour- in Forschungsaufenthalt an einer re- mit denen meines Gastgebers, Prof. Henrik nal of Financial Economics (JFE) erscheint. Da Prof. Cronqvist zugleich Direktor des Aufrechterhaltung des Kontakts mit den Resümee und Ausblick nommierten Universität wird für auf- Cronqvist, stark überschneiden. Die Erkenntnisse des ausgefeilten Arbeits­ Ph.D.-Programms an der Business und Eco- Studierenden in München, sowie Koordi- Zusammenfassend war der Aufenthalt an Estrebende Nachwuchswissenschaft- papiers wurden bereits auf Top Konferenzen nomics Fakultät ist, durfte ich zudem an nationsabsprachen mit meinen Kollegen der University of Miami ein einmaliges, ler und angehende Doktoranden immer Mein Arbeitsalltag am Department vor­gestellt und genossen ein hohes­ Maß an der ‚Ph.D. Orientation Week‘ und an den am Institut für Kapitalmärkte und Finanz- spannendes und sehr lehrreiches Erlebnis. wichtiger – insbesondere dann, wenn eine of Finance Medienaufmerksamkeit. Die Chance, Ein­ durch das Department of Finance angebo- wirtschaft waren dank moderner Kommu- Die Zusammenarbeit mit Prof. Cronqvist er- internationale Forschungskarriere ange- Die Tätigkeiten während meiner Zeit an der blicke in den Begutachtungs- und Veröffent- tenen Ph.D.-Kursen teilnehmen. Ich konnte nikationstechnologien auch ohne Probleme wies sich für mich persönlich als auf für strebt wird. University of Miami waren vielseitig. Nach- lichungsprozess bei einem A+ Finance Jour- auf diese Weise von Anfang an Kontakt zu möglich. meine Dissertation als äußerst wertvoll und Ein derartiger Auslandsaufenthalt bietet dem ich mich mit der notwendigen universi- nal zu erhalten war eine außergewöhnliche anderen Doktoranden knüpfen. hilfreich. Auch die Kollegen aus dem De- die Möglichkeit, sich seiner Forschung in- tären Infrastruktur (Büro, Zugang zu Daten- und erkenntnisreiche Erfahrung für mich. Des Weiteren wurden jeden Freitag re- Außeruniversitäre Tätigkeiten partment of Finance waren stets zuvorkom- tensiv und in einem internationalen Umfeld nommierte Finanzwissenschaftler anderer Die University of Miami befindet sich in mend und hilfsbereit und außerdem immer zu widmen. Dabei spielt der regelmäßige Universitäten eingeladen, um ihre neues- ­Coral Gables, einem der schönsten Stadt- interessante Gesprächspartner. Diskussionsaustausch mit den ansässigen ten Erkenntnisse im Forschungsseminar teile in Miami. Der Campus gleicht mit sei- Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern eine zentrale Rolle, um Désirée-Jessica Pély an der University of Miami. vorzustellen. Diese Erkenntnisse standen nen Teichen und Gärten einem Stadtpark, der University of Miami auch in Zukunft Feedback und eine differenzierte Perspek- meist kurz vor der Einreichung bei angese- sodass der Aufenthalt dort insgesamt sehr fortgeführt und intensiviert wird, sodass tive hinsichtlich der eigenen Forschung zu henen Journals, weshalb die Diskussions- angenehm war und die Mittagspausen sich weitere Doktoranden der LMU die Chance gewinnen und im besten Fall sogar gemein- kultur dementsprechend konstruktiv und sehr erholsam gestalten ließen. erhalten, einen Forschungsaufenthalt dort same Forschungsprojekte zu starten. aufschlussreich war. Im Anschluss an das Obwohl die Forschungsarbeit zweifellos zu verbringen. Nachdem ich die offizielle Einladung er- Forschungsseminar gab es für Ph.D.-Stu- die meiste Zeit des Aufenthalts einnahm, hielt, die University of Miami in Florida als denten die Möglichkeit, sich in lockerer At- nutzte ich jede freie Minute, um mit Freun- An dieser Stelle möchte ich mich bei der LMU Visiting Researcher zu besuchen, habe ich mosphäre mit den vortragenden Gastwis- den und anderen Doktoranden den Son- München bedanken, die den Forschungs­ nicht lange gezögert, diese Chance zu er- senschaftlern auszutauschen und sich so nenstaat und vor allem Miami zu erkunden aufenthalt durch das Doktoranden-Stipen- greifen und den Arbeitsalltag nach Florida auch wertvolle Forschungs- und Karriere- und die einzigartige Kultur dieser schönen dium mittels des Deutschen Akademischen für die Zeit von August bis Oktober 2016 zu tipps einzuholen. US-Metropole mit hispanischem Flair ken- Austauschdienstes (DAAD Promos) und verlagern. Auch meinen administrativen Aufgaben, nenzulernen. Besonders gut gefielen mir des Bayerischen Staates (Fond Hochschule die in München trotz der Sommersemester- das internationale Ambiente, die traumhaf- International) gefördert hat. Zudem danke­ Das Department of Finance der ferien anfielen, wie Seminar- bzw. Bachelor- ten, weißen Sandstrände und die lateiname- ich dem Institut für Kapitalmärkte und University of Miami arbeiten betreuen, Auslandsanerkennungen rikanischen Traditionen. Die Menschen wa- Finanzwirtschaft­ , das den Auslandsaufent- Sean Pavone Photo / Fotolia.de Die University of Miami hat mich als For- © der Studierenden prüfen, sowie Veranstal- ren sehr freundlich und offen, das Wetter halt ermöglicht und von Anfang an unter- schungsstandort überzeugt, da sie ein ho- tungen meines Lehrstuhls mitorganisieren,­ (fast) immer schön und es herrschte eine stützt hat. Désirée-Jessica Pély

hes internationales Ansehen genießt und (oben): Foto konnte ich problemlos nachkommen. Die angenehme und entspannte Atmosphäre.

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 78 INTernational Internationale Kooperationen Gastwissenschaftler in Australien 79

Kooperation mit der Wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts Metropolitan State University für Marketing als Gastwissenschaftler an der of Denver (MSU Denver) Curtin University, Perth (Australien)

ank des Engagements von Prof. Manfred as Institut für Marketing pflegt ger- teilzunehmen und sich mit ihm über ihre für die amüsanten Stunden, das Essen (Kek- Schwaiger­ und Dr. Karin Stenke ist es gelungen, ne Kontakte mit Wissenschaftlern jeweiligen Forschungsprojekte zu unter- se und Muffins), die genüsslichen Mittags- Dmit der Metropolitan State University of Denver Dund der Unternehmenspraxis aus halten. Um die Zusammenarbeit mit Prof. pausen, das Fußballspielen, sowie für die (MSU Denver) einen Kooperationsvertrag für den Aus- aller Welt. Treu nach dem Motto „Marke- Ram Ramaseshan zu intensivieren, erhiel- aufregende und wundervolle Zeit in Aus- tausch von Studierenden sowie Kooperationen für Wis- ting is all about relationships“ hilft dies vor ten zwei wissenschaftliche Mitarbeiter, Ana tralien! Was Marketing anbelangt: Unser senschaftler abzuschließen. Der Prozess ging schnell allem, um neue Forschungsideen zu gewin- Jaki´c, MBR, und Dipl.-Kfm. ­Maximilian ­persönliches Customer Experience in Curtin: und unproblematisch: Nachdem Dr. David ­Dickerson nen, neue Forschungsmethoden kennenzu- Wagner, MBR, die Möglichkeit, an der 10 von 10 möglichen Punkten! als Verantwortlicher für diese Programme eigens nach lernen, sowie bereits existierende spannen- School of Marketing der Curtin ­University als Ana Jaki´c München gekommen war, um Ideen und Konzeptionen de Forschungsprojekte weiterzuentwickeln. hospitierende Wissenschaftler zu forschen. für eine potentielle Kooperation vorzustellen und zu dis- Und nicht zu vergessen, es macht auch Dort arbeiteten sie zusammen mit Prof. Ram kutieren, hat er bei der Deutsch-Amerikanischen Han- Spaß sich ständig auszutauschen! Ramaseshan an einem Forschungsprojekt Ana Jaki´c, Prof. Ram Ramaseshan delskammer Geld eingeworben, um zukünftig die Tuition Prof. Ram Ramaseshan von der Curtin und bekamen wertvollen Input für ihre und Maximilian Wagner (v.l.n.r.). für die Studierenden aus der Fakultät zu bezahlen. Im University in Perth hat in den letzten drei Doktorarbeit.­ Gegenzug wird die LMU in gleicher Zahl US-Studierende Jahren jährlich das Institut für Marketing Das Institut für Marketing bedankt sich aufnehmen. Dadurch kann die Fakultät ihren Studieren- besucht und auf diese Weise hat sich die herzlich bei Prof. Ram Ramaseshan für Exportförderung in Äthiopien den einen erstklassigen Service anbieten. Denn – an den Beziehung mit ihm entwickelt. Seitdem hält seine Gastfreundschaft und für seine ins- meisten anderen Universitäten können BWL-Studieren- er einmal im Jahr ein Seminar über Custo- pirierenden und lehrreichen Vorträge aus ie Universität Wageningen in den Niederlanden hat Prof. de zwar auch in den USA die jeweiligen, auch als Part- mer Relationship Management an der LMU. der Forschung. Des Weiteren gilt der Dank Susanne Weber gebeten, im September 2016 an dem Pro- ner-Universitäten bezeichneten Universitäten besuchen; Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Ins- ­Aneeshta, Brian, Catherine, Clayton, ­Donna, Dmotionsverfahren für einen Dozenten der Universität Addis müssen dort aber die ganz normalen Studiengebühren tituts für Marketing hatten die Möglichkeit, Elaine, Felicity, Graham, Ian, Joe, Joylon, Abeba mitzuwirken und dabei insbesondere forschungsmethodi- bezahlen. Diese Studiengebühren entfallen an der MSU an seinen Präsentationen und seinem Semi- Luke, Nigel, Rochelle, Steve und all den an- sche Aspekte zur Kompetenzmodellierung und -messung zu be- für unsere BWL-Studierenden. Sie profitieren somit nicht nar zu Customer Relationship Management deren Mitarbeitern der School of Marketing urteilen. Der Promovend Worku Birru hatte eine Dissertation zu nur fachlich und sprachlich durch diesen Austausch, son- „Competence Modelling for Export Performance Improvement in dern auch finanziell. Die Ausfertigung der cooperation Ethiopia“ eingereicht, in der es darum geht, Bedingungen für eine agreements erfolgt gerade; mit dem unterschriftsreifen Förderung und eine Sicherung von Exportmaßnahmen Äthiopiens Vertrag wird noch im Sommer gerechnet. zu bestimmen. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Kompe- So unproblematisch und unkompliziert wie mit der tenzen bei den für den Export Verantwortlichen angesichts gerade MSU laufen leider nicht alle Kooperationsgespräche. der ausländischen Konkurrenz zu entwickeln und zu fördern wä- Zwar ist gegenwärtig auch ein cooperation agreement ren. Gemäß dem Dissertationsritual in Wageningen fand die Dis- mit der National Research University „Higher School of putation in einem festlichen Rahmen vor einem großen Publikum Economics“ (St. Petersburg) in Arbeit; bis sich hier je- statt – und wurde sogar „live“ nach Äthiopien übertragen. doch die Juristen auf beiden Seiten auf die Formulie- rungen verständigt haben, kann es aber noch ein wenig Sophia Reh dauern. Neue Kooperationen sind in letzter Zeit auch Prof. Susanne Weber in Wageningen. mit der Universidad Nacional Autonóma de Méxiko (Mexiko-Stadt), der Loughborough University (Eng- land) sowie dem King’s College London (England) ent- standen. Wir drücken die Daumen, dass sich hier das Engagement ähnlich lohnt und sich die Gestaltung der erforderlichen Verträge nicht zu lange hinzieht.

Rahild Neuburger

Eine Übersicht aller vertraglich fixierten Kooperationen findet sich Jörg Jörg / Fotolia.de Volkmann hier: www.irc.bwl.uni-muenchen.de/ © / Fotolia.de Terry

outgoing/kooperationen/ © Foto (oben): Foto Foto:

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 80 INTernational GOVET an der LMU

GOVET German Office for International Cooperation in Vocational Education and Training zu Gast am Institut für Wirtschaftspädagogik

OVET, das German Office for International Co- Auf ihrer 10. Deutsch-Russischen Arbeitstagung in München be- operation in Vocational Education and Training suchte die Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für Bildung Gwar am 7. Juni 2016 zu Gast am Institut für Wirt- und Forschung (BMBF) und des russischen Bildungs- und Wissen- schaftspädagogik. GOVET wurde 2013 im Auftrag der schaftsministeriums (MON) unter Leitung von Dr. Sabine Donauer Bundesregierung gegründet, um als zentrale Anlaufstel- (BMBF) und Dr. Nataliya Zolotareva (Director of the Department le für internationale Berufsbildungskooperation und zu- of State Policy in the Ministry of Education and Science) das Insti- gleich als Geschäftsstelle des Runden Tisches für Inter- tut für Wirtschaftspädagogik. Ziel der elfköpfigen Delegation war nationale Berufsbildungszusammenarbeit tätig zu sein. es, sich über Strukturen und Inhalte der Aus- und Weiterbildung Der Runde Tisch hat die Aufgabe, das kohärente Auftre- des deutschen Berufsbildungspersonals zu informieren. Nachdem ten der deutschen Akteure abzustimmen, zu denen vor bereits seit 2013 in 13 Regionen Russlands duale Elemente der Be- allem die verschiedenen Bundesressorts, Vertreter der rufsausbildung in Pilotprojekten implementiert wurden („Dual Bundesländer, Sozialpartner, Kammerorganisationen, ­Professional Training Programme for High Technology Industries“), zivilgesellschaftliche Einrichtungen sowie ressortnahe sollte in einem weiteren Schritt der Reform der Fokus auf die Aus- Einrichtungen gehören. Gegenwärtig umfassen die Auf- und Weiterbildung des deutschen Berufsbildungspersonals gelegt gaben des GOVET vor allem die folgenden Arbeiten: werden. Dieser Reformprozess wurde von Putin zur Bekämpfung Fachliche Unterstützung des politischen Rahmenhan- des Mangels an hochqualifizierten Fachkräften initiiert. delns; Datenerhebungen zum Stand der Berufsbildung Prof. Weber stellte in ihrem Vortrag das Basiscurriculum der in beteiligten Ländern; Analyse vorhandener Dokumen- Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für te aus Politik, Forschung und Praxis; Sicherstellung des Erziehungswissenschaft sowie die konkreten Umsetzungen für die Informationsaustausches; Förderung des gegenseitigen Ausbildung der Wirtschaftspädagogen vor. Besonders beeindruckt Lernens; fachliche Begleitung und Beratung von aus- war die Delegation von dem polyvalenten Ausbildungskonzept, das gewählten Projekten; Identifikation, Gestaltung und vielfältige Karrieren in den verschiedenen Aus- und Weiterbildungs- Implementierung von Projekten; Maßnahmenplanung feldern eröffnet, sowie der engen Zusammenarbeit zwischen Staat und Begleitung der Projekte; Zusammenarbeit und Ko- und Wirtschaft. Dr. Karl Glöggler von der TUM machte ergänzende ordination mit den Auslandshandelskammern (AHK), Ausführungen zur gewerblich-technischen Ausbildung. deutschen und lokalen Unternehmen sowie beruflichen An den Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an, in der es Schulen/Bildungszentren vor Ort; Beratung beim Auf- insbesondere um die Vorzüge der deutschen Berufsschullehreraus- bau von Finanzierungsmodellen; Entwicklung eines und -weiterbildung ging. Die russischen Delegierten baten um die Monitoring- und Evaluationskonzepts. weitere Fortsetzung des Kontakts, die auch gern zugesagt wurde. Von deutscher Seite waren neben Mitarbeitern des GOVET Vertreter des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB), des Goethe-Instituts, des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt (als Projektträ- ger) auch Direktoren der German-Russian Chambers of Commerce anwesend. Insgesamt zeigte sich, dass die spezifischen Vorteile des deutschen Konzepts der Aus- und Weiterbildung des Berufsbil- dungspersonals, die von einer Polyvalenz der Berufstätigkeiten in PRAXIS der Schule, aber auch in den Betrieben ausgeht, große Anregungen für eine mögliche Reform der entsprechenden russischen Ausbil- Digital Challenge am IBC – Kooperationen dungsformen bietet. Sandra Bley mit Unternehmen für Projektkurse und darüber hinaus – gemeinsame Veranstal- tungen mit der Praxis – Lassen Sie sich Julia Beskorsaya, Sandra Bley, Sabine Donauer, Ekaterina ­Esenina, Karl Glöggler, Tatiana Golovina, Hannelore Kress, Dörte Merk,

Andrey / Fotolia.de Popov von der gelebten Praxisorientierung Hans-Gerhard Reh, Bärbel Sachse, Katharina Schöne, Ludmila ©

Sokolowa, Susanne Weber, Nataliya Zolotareva. Foto: der Fakultät inspirieren!

LMU – Munich School of Management 2017 82 PRAXIS IBC Digital Challenge

IBC Digital Challenge 2016 zum Thema „Artificial Intelligence“: Wie verändern digitale Shopping- Assistenten unser Konsumverhalten?

o lautete die diesjährige Fragestellung, mit der sich die 15 Jury, bestehend aus Topmanagern der IBC Partnerunternehmen ausgewählten Studierenden im Rahmen der IBC Digital Chal- Hubert Burda Media, SapientNitro und HSE24 sowie Professoren Slenge, die am 29./30. November 2016 bereits zum dritten Mal der LMU, damit zu überzeugen! stattfand, beschäftigt haben. Die konkrete Aufgabenstellung der Alle vier Teams konnten in ihren Präsentationen mit Kreativität Case Study Challenge beinhaltete, innerhalb eines Tages Hypothe- und präzisen Analysen überzeugen – und doch konnte es nur einen sen, Chancen und Risiken für das Jahr 2020 sowie eine Geschäfts- Sieger geben: Wir gratulieren dem vierköpfigen Team „Aimy“, das idee für einen mobilen Shopping-Assistenten zu entwerfen. die Jury mit ihrem Produkt, dem intelligenten Shopping-Assisten- Nach zwei spannenden Inputvorträgen zu den Themen „Busi- ten namens Aimy überzeugen konnte. „Gefallen hat uns sowohl ness Model Canvas“ von Hubert Burda Media und „Artificial Intel- die Kreativität, als auch die Struktur und Aufbereitung der Ideen BMW M bietet diverse Trainings rund ligence“ von SapientNitro zogen sich beim anschließenden Get-to- und Hypothesen für das Jahr 2020“, so Prof. Thomas Hess, Vorstand um den Globus an – diese Marken­ gether in den Münchner Büros von SapientNitro bereits die ersten des IBC e.V.. Der vom Team skizzierte persönliche Shopping-Assis- IMM Projektkurskooperationen: erlebnisse werfen viele spannende Gruppen zum Brainstorming zurück – schließlich war der Anreiz, tent „Aimy“ soll dem Nutzer im Shoppingprozess gezielt Produk- Fragestellungen zu deren Wirkung auf der Jury das beste Konzept zu präsentieren, groß: Das Gewinner- te vorschlagen und sogar eigenständig solche Produkte, die zum das Kundenverhalten auf. team darf zum Pioneers Festival in Wien, der angesagten Start-up- Kontext und den persönlichen Präferenzen des Nutzers passen, Die BMW Driving Experience und Technologiekonferenz, reisen! für den Nutzer einkaufen. Den ganzen nächsten Tag verbrachten die vier Teams damit, ihr Konzept auszuarbeiten und ihre Vision für das Shoppingerlebnis der Zukunft darzustellen. Doch nun galt es noch die hochkarätige „Es hat sehr viel Spaß gemacht mit einem „Die Zusammenarbeit war seitens des motivierten Team an dem Thema ‚Artificial Lehrstuhls sowie der Studierenden höchst uch im Sommersemester 2016 konnten sich wieder zahlrei- Intelligence‘ zusammenzuarbeiten! Das che Unternehmen von der ausgezeichneten Beratungsarbeit professionell und erfreulich. Die Ergebnisse Feedback der Vertreter der IBC Partnerunter- Ader LMU-Studierenden überzeugen lassen. Im Rahmen der haben wichtige Fragestellungen wissen- nehmen hat außerdem die Aktualität und Projektkurse des BWL Masterstudiums kooperierte das Institut für schaftlich fundiert und intern zur Ent­ Marktorientierte Unternehmensführung unter der Leitung von Prof. Bedeutung des Themas herausgestellt. Manfred Schwaiger wieder mit namhaften Praxispartnern aus den scheidungsfindung beitragen können. Gefallen hat mir, dass es während des unterschiedlichsten Branchen. Für viele der insgesamt 14 Unter- Wir freuen uns auf weitere Projekte mit ganzen Events die Möglichkeit gab, sich mit nehmen ist es mittlerweile zu einer Tradition geworden, regelmäßig dem Lehrstuhl von Prof. Schwaiger.“ spannende Fragestellungen aus der Praxis anzubieten, die dann von den Unternehmensvertretern auszutauschen den Masterstudierenden bearbeitet werden. 19 Teams, bestehend Ruben Maria Tanzgeschirr, Marketingkommunikation BMW M und interessante Kontakte zu knüpfen.“ aus jeweils 2 bzw. 3 Studierenden, schlüpften in die Rolle des Be- raters und stellten sich den Führungskräften aus der Praxis unter Lea (23), Studierende im Bachelorstudiengang BWL an der LMU München und Teilnehmerin an der Digital Challenge 2016. der kompetenten Betreuung der IMM-Doktoranden. Eines der wohl dynamischsten Themen kam von der BMW Dri- Driving Academy in Maisach teilzunehmen. Hier hatten sie die ving Experience. Obwohl schon seit längerer Zeit unternehmensin- Möglichkeit, den Ablauf des Trainings genau kennenzulernen und tern Zufriedenheitsbefragungen zu den diversen Fahrertrainings andere Teilnehmer im Verlauf des Tages zu beobachten. In den Das Siegerteam darf sich nun über Tickets und eine Reise zum unter den Teilnehmern durchgeführt wurden, sollten mittels einer darauffolgenden Wochen führten sie eine tiefgehende Literatur- ­Pioneers Festival am 1. und 2. Juni 2017 in Wien freuen! Wir be- externen Erhebung Motivationstreiber für die Nutzung des Ange- recherche und eine anschließende Befragung mit insgesamt 295 danken uns ganz herzlich bei allen Mitwirkenden der IBC Partner- bots der Driving Experience identifiziert werden. Der Auftraggeber Teilnehmern durch. Als Resultat konnte dem Projektpartner eine unternehmen und beteiligten Universitäten sowie den Teilnehmern wollte in diesem Zusammenhang ein besseres Verständnis für das detaillierte Motivstruktur präsentiert werden. Es bestätigte sich der für ein großartiges Event! Customer Mindset entwickeln: von den Beweggründen bei neuen positive Einfluss der BMW Driving Experience auf die Wahrneh- Lena Hoeck und erfahrenen Teilnehmern bis hin zum Einfluss der Trainings mung der Marke BMW; darüber hinaus lieferte die Studie Emp- auf die Markenwahrnehmung sowie zur optimalen Gestaltung der fehlungen zur Ausgestaltung und zum Timing der regelmäßigen Zufriedenheitsumfragen. Zufriedenheitsumfragen. Um einen besseren Eindruck von dem Angebot und dessen Rei- Prof. Schwaiger und das gesamte IMM freuen sich über die zen zu gewinnen, wurden die beiden studentischen Berater zu- erfolgreiche Arbeit und die weitere Zusammenarbeit mit einem nächst eingeladen, an einem Training auf dem Gelände der BMW TOP-Unternehmen. Martin Rogalski & Fabian Schrempf

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 84 PRAXIS Gelungene Praxiskooperationen Gelungene Praxiskooperationen 85

Praxis am Institut für Rechnungswesen und Kooperation mit Siemens – Besuch der Siemens Hauptversammlung 2016 Wirtschaftsprüfung – Beispiele für gelungene Kooperationen Gemeinsam mit Studierenden der Vorlesungen „Internatio­ nal Accounting“ und „Unternehmensrechnung“ besuch- te das Institut für Rechnungswesen und Wirtschaftsprü- fung die Hauptversammlung 2016 von Siemens. Neben den Vorträgen des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vor- standsvorsitzenden durften wir auch die Generaldebatte mit den Aktionären und Aktionärsvertretern verfolgen. Ein abschließendes Highlight stellte die persönliche Führung durch die Räumlichkeiten der Hauptversammlung und die zahlreichen Einblicke in deren Organisation dar. Außerdem gab es beim Essen reichlich Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zu interessanten Diskussionen. Vortrag von Prof. Susanne Weber. Sonstiges

Im Rahmen unseres Lehrprogramms legen wir darüber hi- naus großen Wert darauf, unseren Studierenden aktuelle Ansätze, Ergebnisse und Transfer­ Kooperation mit Linde im Kooperation mit EY im Workshop Themen der Rechnungslegung und Unternehmensbewer- perspektiven zentraler Forschungs­ Kooperationen mit KPMG in Projektkurs zum Thema „Financial Statement Analysis tung auch aus der Perspektive der Praxis nahezubringen. ergebnisse zur Kompetenzmessung Hauptseminar und Projektkurs „Effective Business Reporting and Valuation“ zum Thema Dafür laden wir jedes Semester Gastredner aus der Praxis in den Abschlussprüfungen der zu aktuellen Themen der – Benchmarking against the Unternehmensbewertung in ein, um den Studierenden praxisnahe Einblicke in ihre Tä- Rechnungslegung Competition“ der Praxis tigkeiten im Unternehmen zu geben und diesen dadurch Berufsausbildungen die Relevanz unserer Fragestellungen und Themen für die Im Rahmen des gemeinsamen Hauptsemi- Im Rahmen dieses Projektkurses im Win- Der EY Valuation Workshop im Mai 2016 Praxis zu vermitteln. So konnten wir etwa verschiedene nars mit der Wirtschaftsprüfungs- und Be- tersemester 2016/17 analysierten Studieren- wurde im Rahmen der Vorlesung „Finan- Gastredner von Ernst & Young gewinnen. Unter anderem ine Besonderheit des deutschen Systems der beruf- ratungsgesellschaft KPMG im Sommerse- de die Kommunikationsstrategie der Linde cial Statement Analysis and Valuation“ hielt Prof. Sven Hayn, Leiter des Bereichs Public Affairs lichen Bildung ist es, dass diejenigen Institutionen, mester 2016 bearbeiteten die Studierenden Group. Das Ziel des Kurses bestand insbe- durchgeführt, um interessierten Studieren- & Regulatory im deutschsprachigen Raum, Vorträge über Edie sie durchführen – die Betriebe und die berufli- verschiedene aktuelle Themen der Rech- sondere darin, zunächst den Geschäftsbe- den auch Einblicke in die Praxis abseits der die Neuregelungen zur Umsatzrealisierung sowie über die chen Schulen – nicht die gesetzlich geforderten Prüfungen nungslegung und arbeiteten diese in einer richt für das Jahr 2016 effizienter zu gestal- reinen Theorie zu gewähren. Der Work- Rechnungslegung bei M&A-Transaktionen. Des Weiteren abnehmen. Die Verantwortung liegt bei den Industrie- und Seminararbeit sowie einer Abschlussprä- ten, aber auch übergreifend die Kommuni- shop half, die Relevanz der Theorie für ein hatten wir bspw. Dr. Ralf Schremper, Chief Strategy and Handelskammern bzw. den Handwerkskammern, die ih- sentation auf. So untersuchten sie etwa kationsstrategie des Unternehmens vor dem Big-Four-Unternehmen zu verdeutlichen. Investment Officer der ProSiebenSat1 Media SE, zu Gast. rerseits Institutionen beauftragt haben, die Prüfungsauf- empirische Evidenz zu absehbaren Aus- Hintergrund aktueller Trends, Investoren- Außerdem konnten die Studierenden Ein- Er referierte in seinem Vortrag über M&A-Trends und erläu- gaben zu entwerfen. Für den kaufmännischen Bereich ist wirkungen aktueller Neuregulierungen in bedürfnisse und der Offenlegungsstrategie blicke in den Arbeitsalltag und die Tätigkei- terte den Studierenden, wie ein tatsächlicher M&A-Prozess die Institution mit dem größten überregionalen Wirkungs- der Rechnungslegung (bspw. die Abkehr der Wettbewerber von Linde zu optimieren. ten sowie Herausforderungen eines „Valua- zwischen Unternehmen abläuft. bereich die Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- vom Formeltestat sowie die Abschaffung Hierzu wurden sämtliche Offenlegungska- tion-Professionals“ gewinnen. Zuletzt wird unser Lehrprogramm auch von zwei Hono- und Zwischenprüfungen (AkA), die in Nürnberg bei der der Quartalsberichterstattungspflicht). näle (bspw. Social Media, Investor Rela- rarprofessoren ergänzt, welche jeweils eine Bachelor- und dortigen Industrie- und Handelskammer angesiedelt ist. Außerdem behandelten die Studierenden tions) sowie deren Ausgestaltung im Detail Kooperation mit Valutico eine Masterveranstaltung pro Jahr anbieten. Prof. Martin Die AkA ist diesbezüglich in ständigem Kontakt mit der verschiedene Aspekte der automatisierten analysiert und mittels geeigneter Analyse- in Vortrag & Case Study zur Plendl, CEO von Deloitte Deutschland, bietet jährlich die Wissenschaft, fördert und veranstaltet zu diesem Zweck Textanalyse und der IFRS Disclosure Initi- tools ausgewertet und hinsichtlich konkre- Unternehmensbewertung Veranstaltungen „Praxis der Wirtschaftsprüfung“ (B.Sc.) die „Nürnberger Dialoge zur Berufsbildung“. Diesjähriges ative. ter Kriterien kritisch gewürdigt. sowie „Advanced Accounting“ (M.Sc.) an. Im Rahmen Thema war am 22. April 2016 „Die BMBF-Forschungsini- Im Rahmen des Projektkurses Valuation Das Thema ist von hoher praktischer Im Rahmen der Vorlesung „Financial State­ dieser Veranstaltungen werden ausgewählte Fragen der tiative ASCOT -Ansätze, Ergebnisse und Transferperspek- Issues in M&A Transactions in Kooperati- Bedeutung für die Unternehmensanalyse, ment Analysis and Valuation“ führte das Start- Wirtschaftsprüfung und der Rechnungslegung nach IFRS tiven der Forschungen zur Kompetenzmessung im kauf- on mit der Wirtschaftsprüfungs- und Bera- da das Offenlegungsverhalten von Unter- up Valutico im Juni 2016 einen Workshop behandelt und anhand von Praxisbeispielen vertieft. Prof. männischen Bereich“, aus der verschiedene Projekte ihre

tungsgesellschaft KPMG im Sommersemes- nehmen nicht nur für Investoren, sondern durch. Dabei stellte einer der Gründer den Christian Aders, Vorstandsvorsitzender der ValueTrust Dawid Jankowski Ergebnisse präsentierten. Von besonderem Interesse waren / ter 2016 sollte ein betriebswirtschaftliches auch für zahlreiche andere Adressatengrup- Studierenden ein Online-Unternehmensbe- ­Financial Advisors SE, bietet jährlich die Veranstaltungen dabei die authentischen technologie-basierten Unterneh- Problem aus der Praxis untersucht und auf- pen von zentraler Bedeutung ist und insbe- wertungstool vor, welches kostenfrei zur Be- „Transaktionsorientierte Unternehmensbewertung“ (B.Sc.) menssimulationen, und wie diese am Institut für Wirt- gearbeitet werden. Konkret ging es um eine sondere im Rahmen der derzeit geführten wertung von Unternehmen genutzt werden sowie „Praxis der transaktionsorientierten Unternehmens- schaftspädagogik entwickelt wurden. In einer weiteren M&A-Transaktion, für die von den Studie- Diskussionen des International Accounting kann. Außerdem wurde dazu im Anschluss bewertung“ (M.Sc.) an. Den Studierenden werden insbe- Zusammenarbeit soll geprüft werden, wie sich die Ergeb- renden eine Due Diligence, eine Unterneh- Standards Board zur Effizienz der Offenle- eine Case Study anhand eines realen Bewer- sondere Grundlagen der transaktionsbezogenen Unterneh- nisse für das Prüfungswesen, aber auch für curriculare Matthias Enter / Fotolia.de mensbewertung sowie eine Kaufpreisauftei- gungspraxis der Unternehmen ein Kernthe- tungsbeispiels durchgeführt, in der beispiels- © mensbewertung und ausgewählte Anwendungsfelder ver- und instruktionale Entwicklungen in Betrieb und Schule für Mittelfranken IHK Nürnberg lung nach IFRS im Zusammenhang durch- ma darstellt. weise gezeigt wurde, wie die einzelnen Be- mittelt. Darüber hinaus werden praktische Problemfelder © – unter Einschluss der Lehreraus- und -weiterbildung –

geführt wurden. wertungsparameter variiert werden können. Illustration: diskutiert und kritisch beleuchtet. Foto: nutzen ließen. Julia Menacher Sandra Bley, Christine Kreuzer, Michaela Wiethe-Körprich & Susanne Weber

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 Was ist noch passiert? 87 DIVERSES Marleen Schreiber (Karl Schlecht Stiftung), Prof. Martin Spann (Institut für Electro- Prof. Jörn Hendrich Block (Universität Trier, Preise – Auszeichnungen – Aktivitäten ... nic Commerce und Digitale Märkte) wur- Präsidium FGF e.V. und Jury), de im Frühjahr 2017 in den Nationalen Michael Mödl (Max-Planck-Institut für weitere Beispiele für die Dynamik an der Forschungsrat des Schweizerischen Natio- Innovation und Wettbewerb und LMU Fakultät. nalfonds (SNF) gewählt. Der Schweizeri- Entrepreneurship Center) (v.l.n.r.). sche Nationalfonds (SNF) ist die wichtigs- te Schweizer Institution zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und unter- sequent Venture Capital Selection“ erhal- stützt jährlich über 3.200 Projekte mit rund ten. Der mit 2.000 E dotierte Preis wird von 14.800 beteiligten Forschenden. Nähere In- der Karl Schlecht Stiftung gestellt. In sei- formationen auch unter: www.snf.ch nem Forschungspapier untersucht Michael Mödl die Auswirkungen und Signaleffekte von Crowd-Finanzierungen auf nachfol- gende Wagniskapital-Finanzierungsrun- Best Paper Award – 14. Münchener Forschungspreis für zu „Audit in the Future“ von Deloitte, im den von Start-up-Unternehmen. Auf Basis „Erfindermobilität“ Wirtschaftsprüfung vergeben Rahmen dessen dem Publikum aktuelle eines sog. Choice-Experiments mit Venture Im August 2016 wurde Prof. Dietmar Im Oktober 2016 wurde zum 14. Mal der Trends und Entwicklungen nahegebracht Capital-Investoren findet der Autor kausa- ­Harhoff, Direktor am Max-Planck-Institut Münchener Forschungspreis für Wirtschafts- wurden, die die Wirtschaftsprüfung in der le Evidenz, dass Crowd-Finanzierungen oft für Innovation und Wettbewerb sowie Lei- prüfung vom Institut für Rechnungswesen Zukunft prägen werden. Danach beleuch- Best Entrepreneurship Research an der Fakultät, im Rahmen der 20. Inter- ein negatives Signal für die Investmentent- ter der Forschungsstelle Entrepreneurship und Wirtschaftsprüfung der LMU München teten die Preisträger ihre Abschlussarbeiten Award 2016 „Crowd-Finanzierungen“ disziplinären Jahreskonferenz zu Entre- scheidung von professionellen Wagniskapi- und Innovation und Honorarprofessor an und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus dem Bereich der Rechnungslegung und Im Oktober 2016 hat Michael Mödl, Wis- preneurship, Innovation und Mittelstand talgebern darstellen, die „Crowd“ aber un- der LMU, im Autoren-Team mit Matthias Deloitte vergeben. Der Preis wird für her- Wirtschaftsprüfung aus wissenschaftlicher senschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-­ (G-Forum) in Leipzig, den KSG Best Entre- ter bestimmten Umständen dennoch posi- Dorner, Prof. Karin Hoisl, Tina Hinz und ausragende Forschungsleistungen auf dem Perspektive. Im Anschluss an die Preisver- Institut für Innovation und Wettbewerb so- preneurship Research Award 2016 für seine tive Signale senden kann, die die Investiti- Stefan Bender (IAB) beim Academy of Gebiet der Wirtschaftsprüfung vergeben. leihung fand ein gemeinsames Get-together wie Projektmanager und Dozent am LMU Arbeit „Is Wisdom of the Crowd a Positive onswahrscheinlichkeit durch nachfolgende Management­ Meeting 2016 in Anaheim, Prämiert werden insbesondere Dissertati- der Familien der Preisträger, der Studieren- Entrepreneurship Center und Doktorand Signal? Effects of Crowdfinancing of Sub- Risikokapitalgeber erhöhen. Kalifornien, mit dem AoM TIM Best Paper onen sowie Bachelor- und Masterarbeiten. den und Gäste aus der Praxis sowie den Mit- Award für ihre Arbeit „Social Ties and Qua- Wir gratulieren Debbie Claassen für ihre arbeitern der Universität statt, wofür Deloitte lity Signals – Lessons from the Migration Dissertation, Antonia Gruber für ihre Mas- großzügig das Catering stiftete. Die überaus of East German Inventors“ ausgezeichnet. terarbeit und Philipp Unterberger für seine gelungene Veranstaltung fand bei den zahl- Prof. Markus Glaser (Institut für Kapital- LMUexcellent Nachwuchsförderungsfonds Prof. Thomas Hess (Institut für Wirtschafts- Das Papier fasst Ergebnisse einer Studie zu- Bachelorarbeit. reichen Gästen aus Wissenschaft und Praxis märkte und Finanzwirtschaft) wurde als für Dr. Gesa-Kristina Petersen vom Institut informatik und neue Medien) wurde im Mai sammen, die gemeinsam mit Forschern des Die Veranstaltung fand am Abend des 28. sowie den daran teilnehmenden Studieren- Vertreter der Anleger in den Börsenrat der für Kapitalmärkte und Finanzwirtschaft. 2017 in die Bayerische Akademie der Wis- Instituts für Arbeitsmarktforschung (IAB) Oktobers 2016 im Senatssaal der LMU statt. den großen Anklang. Börse München und Wirtschaftsbeirat der Mit den bewilligten Fördermitteln geht senschaften aufgenommen. Die Bayerische Nürnberg durchgeführt wurde. Untersucht Nach einer Begrüßung der Gäste durch Prof. Stadtsparkasse München berufen. Gesa-Kristina Petersen psychologischen Ein- Akademie der Wissenschaft ist die größte, wurde, welchen Einfluss bei Erfindern -so Thorsten Sellhorn sowie seinem Vortrag zur Der Wirtschaftsbeirat der Stadtsparkasse flussfaktoren bei Finanzentscheidungen tie- forschungsstärkste und eine der ältesten der ziale Beziehungen und Leistungen, die an- Quartalsberichterstattung folgte ein Vortrag Die glücklichen Preisträger mit Prof. Sellhorn München ist ein Forum für den Meinungs- fer auf den Grund und fragt sich: Was treibt acht Landesakademien in Deutschland. Zu und Julius Pinckernelle (Deloitte). hand von beobachtbaren Indikatoren er- austausch von Vertretern aus Wirtschaft, und beeinflusst Entscheidungsverhalten in den primären Zielen zählen innovative Lang- fasst wurden, auf die Migrationsentschei- Wissenschaft, Medien, Verbänden und ökonomischen Settings? zeitforschung, die Vernetzung von Wissen- dung hatten. Der Fall des Eisernen Vorhangs Wirtschaftspolitik der Region München. schaftlern über Fach- und Ländergrenzen und die deutsche Wiedervereinigung dien- hinweg, die Förderung des wissenschaftli- ten dabei als natürliches Experiment zur chen Nachwuchses sowie die Etablierung Migrationsentscheidung ostdeutscher Er- Rouven Kanitz und Stefan Razinskas (Ins- eines Forums für den Dialog zwischen Wis- finder. Die Studie zeigt, dass westdeutsche Prof. Christian Hofmann (Institut für Un- titut für Leadership und Organization) er- senschaft und Öffentlichkeit. Nähere Infor- Regionen, zu denen DDR-Bürger bereits vor ternehmensrechnung und Controlling) halten Best Reviewer Awards auf dem 76. mationen auch unter: www.badw.de/ dem Fall des Eisernen Vorhangs starke sozi- wurde 2017 zum Herausgeber des Jour- Annual Meeting der Academy of Manage- ale Beziehungen pflegten, unmittelbar nach nal of Business Economics (früher: Zeit- ment (AoM). dem Mauerfall mehr Erfinder anzogen als schrift für Betriebswirtschaft) berufen. Rouven Kanitz erhält einen 2016 Outstan- andere Regionen. Migrationsentscheidun- ding Reviewer Award von der Organizati- Best Paper Award für Silja Hartmann (Ins- gen, die von Erfindern mit sichtbaren Leis- onal Behavior (OB) Division und Stefan titut für Leadership und Organisation) auf tungssignalen getroffen wurden, waren aber Razinskas­ einen 2016 Best Reviewer Award der 76. Academy of Management Konferenz wesentlich weniger von sozialen Bindun- Prof. Christian Hofmann (Institut für Un- von der Technology and Innovation Ma- für ihren Beitrag „Yes, We (Still) Can! Team gen beeinflusst als jene von Erfindern, die in ternehmensrechnung und Controlling) auf nagement (TIM) Division. Beide Divisionen Resilience at the Workplace“. In ihrem empi- Dominik Wolf ­Patentveröffentlichungen keine hohe Sicht- © Platz 2 im „Accounting Ranking“ der Brig- würdigen damit die besondere Qualität der rischen Beitrag entwickelt sie ein konzeptio- barkeit erhalten hatten. ham Young University. Gutachten von Rouven Kanitz und Stefan nelles Modell von Team-Resilienz als dyna-

Foto (oben): Foto Razinskas. mischen, relationalen Prozess.

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 88 DIVERSES Was ist noch passiert? Was ist noch passiert? 89

Schmalenbach-Preis 2016 für Dr. Anna Feller Preis der guten Lehre für Der mit 10.000 E dotierte Schmalenbach- Miriam Flickinger Preis 2016 wurde im Rahmen des 70. Deut- Just am Tag ihrer Habilitationsprüfung kam schen Betriebswirtschafter-Tags in Aner- die Nachricht, dass PD Miriam Flickinger kennung ihrer hervorragenden wissen- (Institut für Strategische Unternehmensfüh- schaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der rung) für ihr herausragendes und vorbildli- praxisorientierten Betriebswirtschaftslehre ches Engagement in der Lehre den Lehrpreis Dr. Anna Feller für ihre Dissertation zum der Fachschaft BWL 2016 erhält! Herzlichen Thema „Essays on Corporate Tax Planning Glückwunsch! Welchen Platz hat das öffentlich- and Corporate Tax Avoidance – Why Tax rechtliche Fernsehen zukünftig? Expense Differs Across Firms?“ verliehen. Miriam Flickinger und Viktoria Unger Digitalisierung, Flexibilisierung und Der Preis wurde vom Vorsitzenden des Vor- (Fachschaftssprecherin BWL). Konvergenz verändern die Medien- stands der Schmalenbach-Stiftung Prof. welt zunehmend. Trends wie die Entli- Theo Siegert (Geschäftsführender Gesell- nearisierung der Mediennutzung oder schafter von de Haen-Carstanjen & Söhne) auch die Fragmentierung der Konsum- überreicht; die anschließende Keynote hielt gruppen führen zu der Frage, ob der Dr. h.c. Thomas Sattelberger (Politikberater Die Preisträgerin des Schmalenbach-Preises öffentlich-rechtliche Rundfunk seiner und ehem. Mitglied des Vorstands Deutsche schaft e.V.), dass das Gremium sich schnell Dr. Anna Feller zusammen mit Prof. Theo verfassungsrechtlichen Aufgabe als Telekom AG, Continental AG und Lufthansa­ auf die Preisträgerin Dr. Anna Feller einigen Siegert und Prof. Barbara Weißenberger. Verleihung des Ottmar Bühler- te sich Karoline Maier freuen. Der Preis qualifizierter Informationsmittler für Passage) zum Thema „Impulse zum Um- konnte, da ihre Arbeit in besonderer Weise Förderpreises mit einer Festrede des für die beste Masterarbeit ging an Simone demokratische Meinungsvielfalt sowie denken und zur Neuerfindung unterneh- wissenschaftliche Exzellenz mit hoher prak- ne sich typischerweise steuervermeidend Präsidenten des Bundesfinanzhofs, Lausmann. Zudem wurden in diesem Jahr sozialen und kulturellen Zusammenhalt merischer Unternehmensführung“. tischer Relevanz verbinde. verhalten und was Treiber von Steuerpla- Prof. Mellinghoff zwei Dissertationen ausgezeichnet, zum in der bisherigen Aufstellung noch ange- In ihrer Laudatio betonte die Vorsitzende Anna Feller verfasste ihre Dissertation am nung sein können. Zum 15. Mal fand im Jahr 2016 die jährli- einen die Dissertation von Dr. Anna Feller messen nachkommen kann. Gemeinsam der Schmalenbach-Preis-Jury, Prof. ­Barbara Institut für Betriebswirtschaftliche Steuer- Die Ergebnisse bilden das „Drei-Hürden- che Ottmar Bühler-Preisverleihung im Se- und zum anderen die Dissertation von Dr. mit den Juristen Prof. Dieter Dörr (Johan- E. Weißenberger (Heinrich-Heine-Univer- lehre der Fakultät für Betriebswirtschaft der Modell der Steuerplanung“, das – weit über natssaal der LMU statt. Nach einem span- Andreas Dinkel. nes-Gutenberg-Universität Mainz) so- sität Düsseldorf und Vorsitzende des Ver- LMU bei Prof. Deborah Schanz. Sie unter- den bisherigen Kenntnisstand hinaus – das nenden Vortrag mit dem Titel „Aktuelle He- Wir gratulieren nochmals den Preisträgern wie Prof. Bernd Holznagel (Westfälische bands der Hochschullehrer für Betriebswirt- suchte, ob und inwieweit deutsche Konzer- Verhalten von Konzernen beschreibt. rausforderungen an den Datenschutz durch und bedanken uns bei unserem Partner Wilhelms-Universität Münster) verfasste den internationalen Informationsaustausch ­Linklaters LLP, der die Preise gestiftet hat. Prof. Arnold Picot (Forschungsstelle für im Steuerrecht“ von Prof. Mellinghoff, Prä- Information, Organisation und Manage- sident des Bundesfinanzhofs, wurden die ment) im Auftrag des ZDF ein Gutach- Prof. Thomas Hess (Institut für Wirtschafts- Ottmar-Bühler-Förderpreise für die besten Das Kuratorium mit den Preisträgern: ten, das unter dem Titel „Legitimation informatik und Neue Medien) wurde in das Abschlussarbeiten am Institut für Betriebs- Karoline Maier, Dr. Andreas Dinkel, Simone und Auftrag des öffentlichen-rechtlichen Editorial Board des „Journal of Manage- wirtschaftliche Steuerlehre vergeben. Über Lausmann, Prof. Rudolf Mellinghoff, Fernsehens in Zeiten der Cloud“ beim ment of Information Systems“ berufen. Die den Preis für die beste Bachelorarbeit durf- Prof. Deborah Schanz, Andreas Schaftlitzl, Verlag Peter Lang im Herbst 2016 veröf- Dr. Anna Feller, Prof. Jens Blumenberg (v.l.n.r.). JMIS ist eine der Top-Zeitschriften im Be- fentlicht wurde. Die Quintessenz: Das li- reich Wirtschaftsinformatik/Informations- neare Programmfernsehen wird zwar auf systeme und wurde auch in die FT 50-Lis- absehbare Zeit nicht völlig abgelöst; aber te aufgenommen, die entscheidend für die dem Abruf von Inhalten aus der Cloud Publikationsbewertung in den bekannten kommt bei allen Altersgruppen ein stei- Business Schools ist. gendes Gewicht zu. Beide Angebotsfor- men bestehen also nebeneinander und bedienen verschiedene Nutzerbedürfnis- Ana Jaki´c, Maximilian Wagner se. Daher darf und muss sich der Auftrag Best Competitive Paper für das und Prof. Anton Meyer. Anke Schulz vom ISTO erhielt für ihre Tä- des öffentlich rechtlichen Rundfunks, Institut für Marketing auf der ICRM tigkeit als Gutachterin im Rahmen der der bisher auf den linearen Rundfunk 2016 in Toulouse letztjährigen Konferenz der Academy of konzentriert war, zunehmend auch auf Ana Jaki´c, Maximilian Wagner und Prof. on during Social Media Interactions on Management (AoM) die Auszeichnung als die nicht-lineare Medienwelt erstrecken Anton Meyer haben beim 24. Internatio- Brand Trust“ untersucht die Wirkung der Best Reviewer der Technology and Innova- mit teils neuen, spezifischen Formaten. nal Colloquium on Relationship Marke- Sprachanpassung in Marken-Kunden- tion Management (TIM) Division. Mit dem Gerade in Zeiten von Fake News ist es ting (ICRM) 2016 den Award für das Best Interaktionen in sozialen Medien. Preis würdigt die TIM-Division die besonde- wichtig, dass Mediennutzer in allen Kon- Competitive Paper gewonnen. Der Artikel re Qualität des in den Gutachten gegebenen texten auf qualifizierte Angebote zurück- „The Impact of Language Accommodati- Feedbacks. greifen können.

LMU – Munich School of Management 2017 LMU – Munich School of Management 2017 90 KONTAKT

Leitung der Fakultät für Betriebswirtschaft Cluster Marketing & Strategy: Cluster Leadership & Human Resources: Munich School of Management Institut für Marketing Institut für Leadership und Organisation Dekan Univ.-Prof. Dr. Tobias Kretschmer Leitung Univ.-Prof. Dr. Anton Meyer Leitung Univ.-Prof. Dr. Martin Högl Prodekane Univ.-Prof. Dr. Andreas Richter Telefon +49 89 2180 3321 Telefon +49 89 2180 9541 (Prodekan, zuständig für Ressourcen) E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Internet www.marketing.bwl.lmu.de Internet www.ilo.bwl.lmu.de Univ.-Prof. Dr. Martin Spann (Prodekan, zuständig für Forschung) Institut für Marktorientierte Unternehmensführung Institut für Personalwirtschaft Univ.-Prof. Dr. Manfred Schwaiger Leitung Univ.-Prof. Dr. Manfred Schwaiger Leitung Univ.-Prof. Dr. Ingo Weller (Studiendekan) Telefon +49 89 2180 5640 Telefon +49 89 2180 6723 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Allgemeine Ansprechpartner Internet www.imm.bwl.lmu.de Internet www.pw.bwl.lmu.de Dekanat / Übergreifende Fragen Institut für Strategische Unternehmensführung­ Cluster Health Care Management: Leitung Dr. Marco van Baal Leitung Univ.-Prof. Dr. Anja Tuschke Kontakt Oliver Mocker / Carolin Gärtner Telefon +49 89 2180 2770 Institut für Gesundheitsökonomie und Adresse Ludwigstraße 28 / VG/EG, 80539 München E-Mail [email protected] Management im Gesundheitswesen Telefon +49 89 2180 2228 / –3152 Internet www.ism.bwl.lmu.de Leitung Univ.-Prof. Dr. Reiner Leidl E-Mail [email protected] Telefon +49 89 2180 1458 Internet www.bwl.lmu.de Professur für die Wirtschaft Japans E-Mail [email protected] Leitung Univ.-Prof. Dr. Sierk Horn Internet www.hem.bwl.uni-muenchen.de Student Office BWL / Erste Anlaufstelle für Telefon +49 89 2180 9820 Studienbezogene Anfragen Professur für Health Services Management MScMSc inin ManagementManagement E-Mail [email protected] Telefon +49 89 2180 6900 Internet www.japan.uni-muenchen.de Leitung Univ.-Prof. Dr. Leonie Sundmacher E-Mail [email protected] Telefon +49 89 2180 3110 Persönlich Ludwigstr. 28 Rückgebäude / Verbundenes Zentrum E-Mail [email protected] Eingangsbereich Zentrum für organisationstheoretische Internet www.hsm.bwl.uni-muenchen.de (Mo. – Fr., 09.00 – 18.00 Uhr) Grundlagenforschung­ – Verbundenes Zentrum Komplettes Beratungsangebot für Studierende unter: www.zfog.bwl.uni-muenchen.de EuropeanEuropean TripleTriple DegreeDegree -- Münchner Zentrum für Gesundheitswissenschaften www.bwl.lmu.de/service/beratung Cluster Technology & Innovation: (Mc-Health) – www.mc-health.lmu.de LMU Management Alumni / Erste Anlaufstelle für Institut für Innovation Management Ehemalige und Unternehmen Cluster Human Resource & Management Leitung Univ.-Prof. Jelena Spanjol Forum Münchner Betriebswirte e.V. Education: (ab ca. 10/2017) Geschäftsführerin Dr. Bettina Wachtel, Institut für Wirtschaftspädagogik GrandeGrande EcoleEcole Anne Ixmeier (Vertretung) Institut für Strategie, Technologie und Organisation Leitung Univ.-Prof. Dr. Susanne Weber Telefon +49 89 2180 3261 Leitung Univ.-Prof. Dr. Tobias Kretschmer Telefon +49 89 2180 5620 E-Mail [email protected] Telefon +49 89 2180 6270 E-Mail [email protected] Internet www.bwl.alumni.lmu.de E-Mail [email protected] Internet www.wipaed.bwl.lmu.de Internet www.isto.bwl.uni-muenchen.de Fakultätsmarketing / Erste Anlaufstelle für Professur für Human Resource Education & Kommunikations- und Marketingbezogene Fragen Professur für Strategisches Organisationsdesign Development Kontakt Dr. Rahild Neuburger Leitung Univ.-Prof. Dr. Jörg Claussen Leitung Univ.-Prof. Dr. Samuel Mühlemann Telefon +49 89 2180 3801 Telefon +49 89 2180 6270 Telefon +49 89 2180 5623 E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Internet www.isto.bwl.uni-muenchen.de Internet www.wipaed.bwl.lmu.de Ansprechpartner an den Instituten Forschungsstelle für Entrepreneurship und Cluster Accounting: Innovation Institut für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre Leitung Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D. Leitung Univ.-Prof. Dr. Deborah Schanz E-Mail [email protected] Telefon +49 89 2180 2267 Internet www.ip.mpg.de/404.html E-Mail [email protected] Internet www.steuern.bwl.lmu.de Verbundene Zentren • Center for Digital Technology and Management Institut für Rechnungswesen und (CDTM) – www.cdtm.de Wirtschaftsprüfung • LMU Entrepreuneurship Center (LMU EC) – Leitung Univ.-Prof. Thorsten Sellhorn www.entrepreneurship-center.lmu.de Telefon +49 89 2180 6323 E-Mail [email protected] Cluster Information Systems & Digital Impressum Internet www.rwp.bwl.lmu.de Business: Institut für Electronic Commerce und Digitale Herausgeber: Institut für Unternehmensrechnung und Controlling Forum Münchner Betriebswirte e.V. (FMB) Leitung Univ.-Prof. Dr. Christian Hofmann Märkte Telefon +49 89 2180 6892 Leitung Univ.-Prof. Dr. Martin Spann Fakultät für Betriebswirtschaft E-Mail [email protected] Telefon +49 89 2180 72051 Chefredakteurin: Dr. Rahild Neuburger Internet www.iuc.bwl.lmu.de E-Mail [email protected] Internet www.ecm.bwl.lmu.de Lektorat: Dr. Maria Ponholzer Gestaltung: Freie Kreatur (www.freiekreatur.de) Cluster Finance & Insurance: Institut für Wirtschaftsinformatik und Neue Medien Petra Winkelmeier, Andreas Mitterer Institut für Finance und Banking Leitung Univ.-Prof. Dr. Thomas Hess Leitung Univ.-Prof. Dr. Ralf Elsas Telefon +49 89 2180 6390 Druck: Kastner AG – das medienhaus • •A A 2-year 2-year general general management management master master Telefon +49 89 2180 2757 E-Mail [email protected] Bilder: Alle Bilder LMU, falls an entsprechender Stelle E-Mail [email protected] Internet www.wim.bwl.lmu.de nicht andere Bildquellen genannt. forfor students students holding holding a aBachelor’s Bachelor’s degree degree Internet www.bank.bwl.lmu.de Professur für Internet Business and Internet Berichtszeitraum: April 2016 – März 2017 Institut für Kapitalmärkte und Finanzwirtschaft Services • •A A triple triple degree degree based based in in France, France, Germany Germany Leitung Univ.-Prof. Dr. Markus Glaser Leitung Univ.-Prof. Dr. Johann Kranz Erscheinungstermin: Mai 2017 andand the the United United Kingdom Kingdom Telefon +49 89 2180 2211 Telefon +49 89 2180 1874 Auflage: 5.500 Stück E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Internet www.kmf.bwl.lmu.de Internet www.ibis.bwl.uni-muenchen.de © 2017 Fakultät für Betriebswirtschaft der • •Access Access to to global global networks networks Institut für Risikomanagement und Versicherung Forschungsstelle für Information, Organisation Ludwig-Maximilians-Universität München und Leitung Univ.-Prof. Dr. Andreas Richter und Management Forum Münchner Betriebswirte e.V. • •Specialise Specialise in in Corporate Corporate Finance, Finance, Marketing, Marketing, Telefon +49 89 2180 2171 Leitung Univ.-Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot E-Mail [email protected] Telefon +49 89 2180 2252 Sämtliche männlichen Sprachformen schließen selbst- StrategyStrategy & & Change Change or or Corporate Corporate verständlich die weiblichen Sprachformen mit ein. Internet www.inriver.bwl.lmu.de E-Mail [email protected] DevelopmentDevelopment Internet www.iom.bwl.lmu.de Verbundene Zentren Alle Rechte an dieser Ausgabe, auch die des auszugs- • Munich Risk and Insurance Center (MRIC) – Verbundene Zentren weisen Nachdrucks, alle Arten der Speicherung, der www.mric.uni-muenchen.de • Center for Digital Technology and Management Vervielfältigung und der Wiedergabe sind vorbehalten. • •Alternate Alternate academic academic periods periods with with • LMU-ifo Economics & Business Data Center (EBDC) – (CDTM) – www.cdtm.de Für eventuell fehlerhafte Angaben und eintretende in-companyin-company internships internships www.cesifo-group.de/ifoHome/facts/ • Zentrum für Internetforschung und Medien- Änderungen wird keine Haftung übernommen. EBDC.html Integration (ZIM) – www.zim.lmu.de www.european-triple-masters-degree.comwww.european-triple-masters-degree.com • •Study Study and and learn learn in in up up to to 4 4 countries countries - March 2017 - Photo: R.Etienne - Photo: 2017 school - March business em lyon R.Etienne - Photo: 2017 school - March business em lyon

LMU – Munich School of Management 2017

PubPub ETD ETD sans sans date date 210x280.indd 210x280.indd 1 1 03/04/201703/04/2017 10:58 10:58 Fakultät für Betriebswirtschaft – Munich School of Management Ludwig-Maximilians-Universität München Ludwigstraße 28 – D-80539 München – Tel. +49 (0) 89 2180 2228 – Fax +49 (0) 89 2180 3153 E-Mail: [email protected] oder [email protected] www.bwl.lmu.de www.facebook.com/BWL.LMU

Forum Münchner Betriebswirte e.V., LMU Management Alumni Ludwigstraße 28 – D-80539 München – Tel. +49 (0) 89 2180 3261 – Fax +49 (0) 89 2180 993261 E-Mail: [email protected] www.bwl.alumni.lmu.de www.facebook.com/LMU-Management-Alumni