Nr. 88 Michelbacher Zeitung Herausgeber: Michelbacher Ortsschelle e. V. Kontakt: [email protected] April 2021

Meine schönste Oster- Neues Fahrzeug für Kunst- und Kulturweg Ein Dankeschön für den erinnerung Seite 5 die Feuerwehr Seite 14 Michelbach Seite16 Dorfladen Seite 19 Dr. Harald Zeiher

Am 1. Januar 2021 verstarb unser Redaktionsmitglied Dr. se Berufsgruppen nur schwer versteht, selbst wenn über Harald Zeiher. hohe Bildung verfügt werden kann. Harald hatte dieses Harald wohnte seit mehr als 28 Jahren in Michelbach. Problem erkannt und wollte deshalb zu Verständnis bei- Nach dem Studium in hatte er sich in der Stadt tragen. Trotz eines körperlichen Handicaps, das ihn in mit einem Kollegen niedergelassen und arbeitete als der Mobilität und beim Sprechen einschränkte, war er ein Facharzt für Anästhesie. In Michelbach konnte er sich lebensfroher und hilfsbereiter Mensch. In unseren Redak- seinem Lieblingssport Tennis genauso widmen wie dem tionssitzungen lockerte er gerne zeitweise ernste Themen Fussball. Über mehrere Jahre leitete er dort auch die Kin- auf, wodurch wir neue Sichtweisen erlangten. derabteilung. Sein Humor zeigte sich insbesondere im Harald war ab 2013 Oberarzt im Kreiskrankenhaus Fran- Michelbacher Karneval, wo er gerne in die Bütt stieg. Ei- kenberg und wurde dort als Arzt mit Leib und Seele be- nen Witz hatte er jedoch auch außerhalb der närrischen schrieben. Besonders sein Engagement im studentischen Zeit immer parat. Unterricht wurde geschätzt. Für unsere Zeitung entwickelte er eine medizinische Für uns als Michelbacher Zeitung ist er nicht nur wegen Sprechstunde, in der er Menschen ärztliche Korrespon- seiner Mitarbeit ein Verlust, sondern insbesondere wegen denz oder Diagnosen erklärte. Sprache ist sehr oft grup- seines Humors, der uns fehlen wird. pen- oder berufsbezogen. Insbesondere tritt dies bei Ju- Die Redaktion der Michelbacher Zeitung trauert. risten und Ärzten auf, wodurch der „normale" Bürger die- von Stephan Muth

Ortsschelle

Editorial untergekommene „Tannenberg“ gemeint war. Auch die Ankündigung, dass sie sich heute Mittagessen beim

„Zahnarzt“ holen wollte, sorgte für Stirnrunzeln. Gemeint Liebe Michelbacherinnen war das Restaurant „Zahra’s“ („Zahra’s Kitchen“) in Sterz- und Michelbacher, hausen. Aber auch umgekehrt, wenn die Wortkennung gut funkti- „Digitalisierung“ – das ist das Wort der Stunde. Gerade oniert, kann es zu skurrilem Missverstehen kommen: Ein jetzt, während der Corona-Krise, in der es aufgrund von Sonntags-Blättchen hatte – ausgerechnet auf der Titel- Kontaktbeschränkungen absolut notwendig scheint, ver- seite – einen Druckfehler und aus dem Ort „Stadt- mehrt virtuell miteinander zu kommunizieren. Gerade allendorf“ „Stadtalölendorf“ gemacht. Nun hat besagte jetzt, wo wir immer mehr die Erfahrung machen, dass wir Michelbacherin Freunde dort, denen sie die in ihren Au- da Defizite haben – nicht nur in den Schulen. Verständ- gen humorvolle Nachricht „Viele Grüße nach Stadtalölen- lich, dass Forderungen laut geworden sind, die Menschen dorf“ schickte, zusammen mit einem Foto der Zeitungsti- sollten sich mehr mit Computer, Tablet, Smartphone und telseite. Etwas überrascht war sie dann, als ein einfaches Co. auseinandersetzen. Und ja, das ist wohl auch pas- „Danke“ zurückkam und die vorsichtige Anfrage, was siert. Sogar ältere Menschen, denen man ja gemeinhin denn mit dem Bild wäre. Was war geschehen? Ganz ein- einen Mangel an Technikaffinität nachsagt, nehmen mitt- fach, die Wortkennung hat den Fehler „Stadtalölendorf“ lerweile regen Anteil an Facebook, Twitter, WhatsApp und erkannt und kurzerhand wieder richtig zu „Stadtallen- wie die sozialen Dienste alle heißen. dorf“ gemacht. Da war natürlich der ganze Witz weg. Aber So auch eine Michelbacher Bürgerin, die mittlerweile bei- trotzdem, es ist doch schön, dass die Digitalisierung auch nahe schon Expertin im Umgang mit sozialen Medien ist, ihre heiteren Seiten hat. vor allem in der Kommunikation mit WhatsApp. Allerdings Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Lektüre unse- ist für sie der Umgang mit der Autokorrektur und Wort- rer „Michelbacher Zeitung“ und hoffen, dass Ihnen die kennung ihres Smartphones noch gewöhnungsbedürftig neue Ausgabe unserer gefällt. Übrigens garantiert analog und führte schon des Öfteren zu durchaus heiteren Miss- und ohne Wortkennung. verständnissen. So teilte sie kürzlich die Information, dass ein Freund auf dem „Tannenbaum“ wohne. Auf die Viel Spaß wünscht überraschte Nachfrage, ob er denn ein so großer Weih- Ihre und Eure nachtsfan wäre, stellte sich heraus, dass natürlich der in Marburg bekannte, der Wortkennung aber noch nicht MiZe

Korrektur zum Artikel „Vergessene Orte – Das Impressum

Förstergrab II“ in der Michelbacher Zeitung Nr. 87 „Michelbacher Zeitung“, herausgegeben von der

Da ist sie uns mit ihren Nachforschungen und ihrer Re- Michelbacher Ortsschelle e. V. Vorsitzender: Peter Klein, Am Wall 3, 35041 Marburg- und cherche schon eine enorm große Hilfe gewesen – Michelbach. trotzdem haben wir ihren Namen falsch geschrieben! Das Auflage: 1.000 Exemplare. tut uns sehr leid. Deshalb an dieser Stelle noch einmal Verteilung kostenlos an alle erreichbaren Haushalte mit korrekter Schreibweise: in Michelbach. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Anette Hintz! Anzeige, Grafik und Gestaltung: Michelbacher Ortsschelle e. V. und Armin Schmidt. www.michelbach.de Anzeigenpreisliste vom November 2015. Internet: www.michelbach.de - E-Mail: [email protected]. [email protected]

Im Januar 2021 verstarb unser Mitglied Wir trauern um unser langjähriges Ehrenmitglied

Dr. Harald Zeiher Willi Hämer Harald war vor seiner Krankheit auf und hinter der Bühne präsent. Wir werden ihm stets Sein Andenken werden wir in Ehren halten. ein ehrendes Andenken bewahren.

Karnevalsfreunde Michelbach Männergesangverein „Einigkeit“ Michelbach e. V. Ortsschelle

Ostern – damals Ostern steht vor der Tür. Ob es wieder ein „normales“ Os- terfest wird? Oder stehen wir – wie im Jahr 2020 – vor einem „Corona-Ostern“? Mit diesen Gedanken im Kopf schaue ich mir gerade eini- ge Oster-Fotos an, die mein Vater in meiner Kindheit ge- schossen hat. Die Bilder sind jetzt schon fast 60 Jahre alt. Beinahe ein wenig wehmütig betrachte ich mir die Erinnerungsstücke, und in Gedanken lasse ich nochmal vor mir erstehen, wie es damals war. Natürlich spielte in unserer Familie an Ostern die christli- che Osterbotschaft, die Auferstehung Jesu, die bedeu- tendste Rolle. Nichtsdestotrotz haben wir uns immer auf die Ostersuche gefreut, bei der wir möglichst viele Oster- sachen zu finden hofften. Nein, es gab keine Spielsachen, keine Puppen, keine Stofftiere oder gar Fahrrädchen, son- dern Süßigkeiten, etwa Schokoladenhasen oder Schokola- den-, Gelee- und Zuckereier. Und natürlich gefärbte Eier – aber die gibt es ja glücklicherweise auch heute noch. Am Ostermorgen weckte uns unsere Mutter. „Ich glaube, ich habe gerade den Osterhasen gesehen!“, sagte sie. Wir hatten einen kleinen Garten, in den wir, meine Schwester und ich, uns daraufhin sofort stürzten. Wir suchten unter den Büschen und unter Sträuchern, und schnell hatten wir die Nester gefunden – das war nämlich die beliebteste Art, um die Sachen zu verstecken: In geflochtenen klei- nen Nestchen, ausgelegt mit grüner Holzwolle, auf denen

die Köstlichkeiten präsentiert wurden. Aber immer war auch mindestens ein großer Schokoladenhase dabei! Die grüne Holzwolle übrigens war auch vorzüglich zum Bauen einer „Osterwiese“ geeignet. Das taten wir anschließend auf einem kleinen Tischchen, wo wir stolz unsere Samm- lung ausstellten. Natürlich schmolz die Osterwiese im Lauf der folgenden Tage ziemlich zusammen, schließlich war ja das meiste zum Genießen da … Ja, es war eine schöne Zeit, eine unbeschwerte Zeit, an die ich noch gerne zurückdenke. Vielleicht gibt es ja ir- gendwann mal wieder eine solche Unbeschwertheit, ohne Einschränkungen und Maßnahmen. Das wünsche ich je- denfalls unseren Kindern …

von Armin Schmidt Ortsschelle

Meine schönste Ostererinnerung Gerne erinnere ich mich an Ostern 1961. An diesem Oster- fest, ich war fünf Jahre alt, freute ich mich auf einen Os- terspaziergang mit meinem Vater und meinem Schneider- Opa. Es war schönes, sonniges Wetter, aber kalt. Wir gingen in den Wald. Oberhalb des Steinbruches war eine Wiese, an deren Rand Himbeersträucher und anderes Strauchwerk wuchsen. Plötzlich rief mein Vater: „Angelika, schau mal, der Osterhase hat gelegt.“ Ich drehte mich um und sah ein schönes buntes Osterei im Gras liegen. Voller Freude hob ich es auf und gab es meinem Vater. Er sollte das Osterei in seine Jackentasche stecken. Ich hatte nämlich kein Täschchen für Ostereier dabei. Dann setzten wir unseren Spaziergang fort, und mein Vater meinte: „Du musst genau hinschauen. Viel- leicht hat der Osterhase ja noch was gelegt.“ Wir gingen weiter, und auf einmal rief mein Vater erneut: „Angelika, Viele Jahre später erzählte mein Vater an Ostern immer hast du es nicht gesehen? Da liegt noch was! Da hat der wieder gerne die Geschichte von unserem Spaziergang. Osterhase wieder etwas hingelegt.“ Ich schaute nach, und Allerdings gab er dann sein Geheimnis preis und verriet: siehe da, es lag noch ein schönes buntes Osterei im Gras. „Angelika hat immer das gleiche Osterei gefunden. Sie Wieder gab ich es meinem Vater. hat gar nicht gemerkt, dass ich eigentlich nur ein Ei dabei So ging es noch einige Male. hatte und es immer wieder ins Gras gelegt habe.“ Wie oft Als wir nach Hause kamen, erzählte ich sofort meiner haben wir darüber noch gelacht. Mutter von unserem Spaziergang. „Der Osterhase hat ganz viele Eier gelegt!“ Die gefundenen Ostereier hatte von Angelika Schmidt mein Vater schon, ohne dass ich es mitbekommen hatte, in mein Osternest gelegt.

Ostern in Michelbach

Unser Redaktionsleiter Peter Klein präsentiert stolz sein Osternest und sein Osterkörbchen. (Bild rechts)

Viel Spaß herrschte jedes Jahr an Ostern auch im Gar- ten von „Dengels“ (Familie Ebert). (Bilder unten links und rechts) Ortsschelle

Rezeptidee für Ostern: Osterbrot Zutaten: Heiße Milch in eine Schüssel ge- 250 ml heiße Milch ben und schwenken, damit sich 100 g Butter die Schüssel erwärmt. Butter und 50 g Zucker Zucker in der Milch auflösen. Zit- 1 Würfel Hefe ronenschale und Ei zugeben. Hefe 1 Ei darüber bröckeln und unterrüh- abgeriebene Schale ½ Zitrone ren. Mehl dazugeben und gut 100 g gehackte Mandeln durcharbeiten. Teig ca. 20 Minu- 200 g Zitronat ten gehen lassen. In der Zwi- 300 g Sultaninen schenzeit Früchte in Saft oder 1 Schnapsglas Zitronensaft oder Rum Rum einweichen. Dann Früchte und Mandeln unter den Teig kne- ten und zu einen Brotlaib formen. Nochmals 15 Minuten gehen las- sen. Den Laib kreuzweise einschneiden und bei 180 Grad auf der unteren Schiebeleiste ca. 50 – 60 Minuten ba- cken. Das Brot noch heiß mit flüssiger Butter bestreichen und mit grobem Zucker bestreuen. Den Teig kann man auch als Hefekranz backen. Dann den Teig zu einem Kranz flechten und mit verquirltem Eigelb bestreichen. 50 g Mandelstifte mit 50 g Zucker und 3 Eßl. Zitronensaft oder Rum vermischen, den Kranz damit be- streuen und wie das Osterbrot backen.

Natürlich Eierfärben Jedes Jahr zu Ostern bewundere ich aufs Neue die wun- derschönen Ostereier, die Nina und ihre Jungs gefärbt haben. Ganz natürlich tun sie dies und ohne die handels- üblichen, quietschbunten Eierfarben. Allein durch die „Kraft der Natur“ kann man nämlich ganz tolle Färbeer- gebnisse erzielen. Grund genug also, in unserer Oster- Ausgabe mal zu berichten, wie das funktioniert! Man nehme für intensivere Farben möglichst weiße Eier, kochendes Wasser, ca. 3 – 4 EL Essig und dann je nach Farbwunsch die entsprechende „Färbezutat“. Mit klein geschnittener, frischer Rote Beete werden Orange sollen die Eier werden mit geraspelten Möhren die Eier rosa. Reichlich und Currypulver. Blau, wenn man sie mit etwas ange- Kurkuma Pulver im Koch- quetschten Heidel- oder Holunderbeeren kocht. Und Grün wasser färbt gelb. Mit ge- mit gehackter, frischer Petersilie oder auch mit Spinat. raspeltem, frischen Rot- Die Kochzeit beträgt etwa 18 Minuten. kraut bekommt man türkis- Man kann die Ostereier noch etwas aufhübschen, indem farbene Eier, und Zwiebel- man sie vorab zum Beispiel mit Gummiband umspannt schalen färben bräunlich oder kleine Aufkleber draufsetzt, die nach der Färbekoch- oder auch rötlich, je nach zeit wieder entfernt werden. Eine weitere Idee ist, dass Zwiebelsorte. Ebenfalls man Blättchen und Blüten auf das Ei legt, dieses in einem (dunkel)braun werden die Nylonsöckchen stramm verknotet und dann in den Ostereier mit Kaffeepulver. Kochsud gibt. Besonders kräftig wird der Für glänzende Ergebnisse kann man die Eier nach dem Braunton natürlich, wenn Färben dann entweder mit etwas Öl auf einem Stück Kü- man dafür auch braune Eier verwendet. Ein tolles Rot er- chenrolle oder (so wie wir das früher immer zu Hause ge- hält man mit Coccinella, welches in Apotheken zu kaufen macht haben) mit einem Stück Speckschwarte abreiben. ist. Coccinella sind (igitt) tote Läuse, die aber zum Bei- Gutes Gelingen und viel Spaß euch beim Eierfärben und spiel auch bei der Herstellung von Lippenstift verwendet ein Dankeschön an Nina für die tolle Inspiration! werden. Also (scheinbar) halb so wild. von Steffi Schogs

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Rätsel: Wer oder was wird gesucht?

Um herauszufinden, wer oder was gesucht wird, müssen zu- erst Buchstaben gesammelt werden. Findet heraus, was die Bilder in den kleinen Kästchen bedeuten und entnimm den Buchstaben des Wortes, der durch die Zahl im Kreis des je- weiligen Feldes angezeigt wird. Zusammen ergeben diese Buch- staben dann das Lösungswort. Start ist oben links und es geht im Uhrzeigersinn durch den „Bilderrahmen“. Nicht durch das Bild in der Mitte irritieren lassen. Dies ist nur der neugie- rige Michelbacher Feuerdrache.

von Marita Schäfer

Das Lösungswort lautet:

______

(Lösung auf Seite 26)

Rätsel: Was gehört zusammen? Neues Gesetz in Frankreich: Welcher Verein gehört zu welcher Veranstaltung? Schutz des ländlichen Erbes (Lösung auf Seite 26) Eine interessante Meldung ging kürzlich durch die Medi- en: In Frankreich gilt ein neues Gesetz, das typische Ge- räusche und Gerüche auf dem Land zum Kulturerbe er- klärt. Das Krähen von Hähnen, das Muhen von Kühen und das Blöken von Schafen, aber auch das Läuten von Kirch- englocken, das Zirpen von Grillen oder der Geruch von Schweine- oder Pferdeställen sind somit charakteristisch ländlich, und es kann ab sofort niemand mehr dagegen klagen. Die Initiative für den Schutz des ländlichen Erbes geht auf den Bürgermeister eines kleinen Dorfes im Süd- westen Frankreichs zurück. Der pensionierte Landwirt hatte sich in einem offenen Brief gegen Zugezogene „mehrheitlich städtischer Herkunft“ gewandt, die aufs Land ziehen „und dort entdecken, dass Eier nicht auf Bäumen wachsen“. Die ganze Sache klingt lustig, aber dahinter steckt ein ernster Hintergrund: Gerade in Corona-Zeiten hat in Frankreich eine regelrechte Landflucht stattgefunden. Viele Menschen flohen vor der Enge der Stadt in der Hoff- nung, auf dem Land Ruhe und Ungestörtheit zu finden. Allerdings fühlten sich etliche der Neubürger dort durch die typische Dorf-Atmosphäre gestört, und so kam es zu einer Reihe von Prozessen gegen angebliche „Belästi- gungen auf dem Land”, die die französischen Gerichte immer mehr blockierten. Dieses Problem dürfte mit dem jetzigen Gesetz erledigt sein. Ortsschelle

Rätsel: Memory Kannst Du alle Paare finden? Schreibe die gleichen Zahlen zu den gleichen Bildern. von Marita Schäfer

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Michael Ackermann Seit fast zwanzig Jahren war Michael Ackermann mehr In der Musik und später im Schreiben von Gedichten und oder minder aktiv in der Michelbacher Zeitung. Er ver- drei Büchern fand er Freude, Berufung und Halt, aber starb zwei Tage vor seinem 59-sten Geburtstag. auch die Kraft, sich aus der Klammer von Sucht und Ein- Im Jahre 1971 saß ich in der Grundschule Michelbach, samkeit zu befreien. Auf der Bühne entfaltete er Kräfte, als unser damaliger Schulleiter Werner Kunze in den Klas- die seine Fans und Freunde oft überraschten. senraum der dritten Klasse eintrat, um uns einen neuen Er änderte sein privates Leben, außerhalb der Kunst, ra- Schüler vorzustellen. Der Platz neben mir war frei, und so dikal. Zehn Jahre arbeitete er immer wieder im Natur- lernte ich Michael Ackermann kennen. Insbesondere in freundeheim Obersdorf, um anderen Menschen den Blick den letzten vergangenen zwanzig Jahren hatten wir tele- für das Wesentliche im Leben zurückfinden zu lassen. fonisch oder durch Besuche wöchentlich Kontakt. Dort, in der Ursprünglichkeit der Natur, hatte er auch sich selbst gefunden. Er heiratete und bekam zwei Kin- der, arbeitete als Gärtner, bei der Telekom und über Jah- re im Conference Call Service für die Moderation von Ge- sprächen bei Firmenverhandlungen. Obwohl er fünfundzwanzig Jahre lang seine Sucht be- herrscht hatte, meldete sich sein Körper im September 2014 durch den Ausfall von Leber und Nieren. Die Medi- zin hatte ihn bereits aufgegeben und sah nur noch eine Lebertransplantation als letzten Ausweg. Doch durch eine Bemerkung seiner Hausärztin Frau Karges, arbeitete er sich mit Hilfe seiner Frau ins Leben zurück. Die Vitalwerte stiegen und fielen abwechselnd und sehr langsam, insge- samt jedoch mit steigender Tendenz über Monate hinweg. Der Ausspruch von Dr. Karges hatte ihn immer wieder zum Leben hin geführt. Nachdem er gesundet war, be- richtete Michael über seinen Überlebenskampf und ver- wendete diesen Satz als Buchtitel: „So schnell stirbt‘s sich nicht.“ Die Erkrankung führte zwar zur Genesung, doch insge- samt fehlten Kraft und Energie früherer Jahre. Wie bei seinem Vater verlor das Herz in den letzten Jahren an Pumpleistung. Ende 2020 so sehr, dass der Einsatz eines Kunstherzens und vielleicht später, wenn möglich, eine Transplantation erforderlich wurde. Die Vorbereitungen zur Verlegung in eine Spezialklinik waren nahezu abge- schlossen, als Michael einen massiven Schlaganfall im Stammhirn erlitt, den er nicht mehr überlebte. Damals wohnte Michael noch in der Ringstraße im Haus Wer Michael nicht kannte, beurteilte ihn oft vollkommen Bartsch, ein Neubau im Stümpelstal war jedoch in Pla- falsch und nicht vorurteilsfrei. Bereits in jungen Jahren nung. Michael war hellblond, schlank und sportlich. Oft- mit vielen Tätowierungen und Glatze gestylt, gab er ober- mals spielten wir in der abgemeldeten BMW-Isetta, die flächlich das Bild des Hardrockers und eines nicht ver- gegenüber des elterlichen Hauses abgestellt war. Bereits trauenserweckenden Mannes ab. Im persönlichen Ge- 1973 trennten sich unsere Wege vorerst wieder, da Mi- spräch, in seinen Liedtexten und seinen Gedichten zeigte chael für vier Jahre die „Steinmühle“ besuchte, die Mehr- sich jedoch die intelligente, weiche und beinahe zärtliche zahl der Mitschüler jedoch in die damals übliche Gesamt- Seite unter seiner rauen Oberfläche. schule Wetter eingeschult wurden. Seinen Schulabschluss Michael war ein Mensch, der viel erlebte, viel überlebte erhielt er dann jedoch auch in Wetter, da zwischenzeit- und viel erduldete, aber er war auch ein Mensch, der sich lich ein Schulwechsel erfolgt war. viel und offen mitteilte, tief erleben konnte und über Michael erlebte nach seiner Schulzeit über zehn Jahre vieles nachdachte. eine Zeit der Orientierungslosigkeit, die ihn in viele Tie- Die Redaktion der Michelbacher Zeitung trauert. fen der konservativ, dörflich geprägten gesellschaftlichen Ablehnung führte. Sein Vater, der Tierarzt Dr. Dieter von Stephan Muth Ackermann, benötigte in dieser Zeit eine Herztransplan- tation, die er nur ein Jahr überlebte. Da Michael seit sei- ner Kindheit ein mehr als angespanntes Verhältnis zur www.michelbach.de Mutter hatte, verlor er durch den Vater den Elternteil, der ihn immer versucht hatte zu stützen. [email protected] Ortsschelle Unser Restaurant-Tipp Unser lieber Harald hatte in einer unserer letzten Redakti- onssitzungen die Idee, in den kommenden Ausgaben der „Michelbacher Zeitung“ Restaurants vorzustellen, in de- nen man gut essen gehen kann. Leider konnte Harald die- se Idee nicht mehr in die Tat umsetzen. Wir möchten aber gerne in Erinnerung an ihn seine Idee aufgreifen und euch heute und in Zukunft Restaurants in und um Marburg vor- stellen, die wir gerne weiterempfehlen möchten. Wir möchten uns nicht als Restaurant-Kritiker verstehen, son- dern euch nur Lokale empfehlen, in denen es uns selbst sehr gut gefallen hat. In der heutigen Ausgabe wollen wir euch unser Michelbacher „Emils“ empfehlen. Seit nunmehr schon 66 Jahren gibt den alle frisch zubereitet und lassen in der Qualität und es das Gasthaus „Zum Stümpelstal“. im Geschmack nichts zu wünschen übrig. Aber nicht nur Gegründet und eröffnet im Jahre essen kann man im „Emils“. Gerne kann man auch nur mal 1955 von Emil und Gretel Heinz- auf das ein oder andere Bierchen an der Theke einkehren. mann, wurde es 2017 von deren Enkelsöhnen Felix und Peter, die das Gasthaus seit 2008 führen, von Grund auf renoviert und mit einem neuen Na- men versehen: „Emils“ – eine Hommage an ihren Opa. Das „Emils“ ist ein gemütliches Lokal mit familiärer Atmo- sphäre. Egal, ob man im Lokal speisen möchte oder im Sommer auf der Terrasse sitzt, man fühlt sich sofort wohl und willkommen. Das Service-Team ist immer freundlich, nie gestresst und hat auch mal einen Scherz auf den Lip- pen. Die Speisekarte wird einem nicht, wie in anderen Lokalen üblich, überreicht, sondern liegt schon auf dem Tisch. Sehr kreativ, aber schlicht sind die Blätter der Spei- sekarte auf einem Klemmbrett fixiert. Die Speisenauswahl ist nicht zu klein, aber auch nicht zu groß. Das „Emils“ bietet deutsche Küche an, einfach, aber gut, wie Peter Zu Zeiten von Corona musste das Emils, genauso wie an- und Felix so schön sagen. Aber diesen Worten kann man dere Lokale, schließen. Aber Felix, Peter und das gesamte nur zustimmen. Von traditionellen Gerichten wie Spieß- Team haben sich nicht unterkriegen lassen und sind krea- braten, den üblichen Verdächtigen „Schnitzeln“, sehr tiv geworden. Nicht nur, dass man während dieser Zeit schmackhaften Ochsenbäckchen und vielem mehr, ist für Essen holen konnte, es wurde auch gerne nach Hause ge- jeden etwas dabei. Auch die Vegetarier werden mit eini- liefert. Weiterhin haben sich die beiden überlegt, was man gen leckeren Gerichten nicht vergessen. Die Speisen wer- noch machen konnte, da ja auch Weihnachten vor der Tür stand. Nach einigem Überlegen waren die Weihnachts- und Silvesterboxen geboren. Man konnte mit diesen Boxen ein vorgegar- tes „Emils-3-Gänge-Menü“ nach Hause ho- len, wo man doch sonst im Lokal gespeist hätte. In den Boxen war alles für ein schö- nes Menü vorhanden, hier am Beispiel Weihnachten: Zur Vorspeise eine Suppe, zur Hauptspeise eine ganze Ente oder Gans, Rotkohl, Serviettenknödel, Maronen und zur Nachspeise Brownies mit Beerengrütze und Vanillesoße. Dazu gab es eine Tischkar- te, Blumenschmuck und sogar ein ganzes Brot zum Aufbacken. Natürlich war auch eine genaue Anleitung zum Fertiggaren dabei. Wer sich da aber immer noch unsi- cher war, konnte sich im Internet ein Video von Felix anschauen (für die Silvesterbox hat dann Peter gekocht), der zeigte, wie Ortsschelle / Vereine das Menü zu Hause zubereitet wird. Was mir besonders gefallen hat: An jedem Essen war ein Schildchen ange- bracht, auf dem stand, wer vom Team dieses Essen vorbe- reitet hatte. Auch war darauf z. B. „Apfel-Rotkohl nach Omi Gretel“ geschrieben. Es war ein sehr leckeres Weih- nachtsessen, das wirklich einfach selbst zuzubereiten war. Diese Boxen waren und sind eine sehr gelungene Idee, die man nicht genug loben kann.

P.S.: Natürlich freuen wir Michelbacher uns, wenn wir alle zu „Emils“ essen gehen; sind ja schließlich Michelbacher. Vielleicht gibt es aber noch den ein oder anderen Geheim- tipp, auch in der näheren Umgebung. Wer von euch so einen Tipp hat, kann ihn gerne der Redaktion der Michel- bacher Zeitung mitteilen, wer möchte, auch als eigenen Artikel. Dann berichten wir in unserer Restaurant-Tipp- Reihe gerne darüber.

Da die Weihnachts- und Silvesterboxen so gut angekom- men waren, gab es dann in diesem Jahr auch schon eine Valentinstags-Box; und auch an Ostern gibt es wieder eine Box. Ich hoffe sehr, dass diese Boxen nach Corona nicht in der Versenkung verschwinden, sondern dass Felix und Peter dies für besondere Aktionen beibehalten. Alles in allem: Wer Hunger und Lust auf gute deutsche Küche hat, dem kann man das „Emils“ absolut weiteremp- fehlen. von Marita Schäfer

Spenden statt Veranstaltung

Da durch Corona bedingt in diesem Jahr leider keine Fa- schingsveranstaltungen stattfinden konnten, haben sich die „Karnevalsfreunde Michelbach“ an einer Spendenakti- on beteiligt. Initiator war der Karnevalsverein aus Roth. Unter dem Motto „Helfen mit Helau“ taten sich neun Fa- schingsvereine aus Marburg und Umgebung zusammen. Das Ergebnis waren knapp 5.000 €, die der Organisation „Elterninitiative für Tumor- und Krebskranke Kinder Mar- burg e. V.“ am 14. Februar 2021 um 11.11 Uhr auf dem Parkplatz der alten Kinderklinik übergeben wurden. Selbstverständlich wurden die Schecks unter Einhaltung von Corona-Maßnahmen übergeben. Alle Beteiligten fanden, dass es eine sehr gelungene Akti- on war. Hoffen wir gemeinsam, dass die Krise bald vorbei sein wird, damit in Michelbach wieder ausgelassen Fasching gefeiert werden kann.

von den Karnevalsfreunden Michelbach Vereine / Ortsschelle

Informationen der Burschen- und Mädchenschaft „Wir wünschen den Bewohnern von Michelbach Wenn jemand Lust hat sich an der Ak- ein glückseliges neues Jahr, tion zu beteiligen, dann gibt es fol- viel schöner als das Alte war. gende Möglichkeiten: Frei von Leiden, frei von Streiten, Banküberweisung: Burschen- und Mädchenschaft frei von Widerwärtigkeiten, Michelbach frei von Krankheit und von Schmerzen, IBAN: DE92 5139 0000 0027 1459 06 so wünschen wir das neue Jahr von Herzen.“ PayPal: [email protected] Normalerweise hätten wir mit diesen Worten das neue Oder einfach scannen: Jahr begrüßt. Gerade in diesem Jahr wären die Worte mehr als passend gewesen. Leider hat Corona auch unser Bitte bei dem Verwendungszweck Vereinsleben stark beeinträchtigt und wir konnten keine „Spende Grundschule/ Kindergär- Aktivitäten in gewohnter Weise durchführen. Dennoch ten Michelbach“ angeben. möchten wir die Gelegenheit nutzen, allen Michelbache- Wir werden in der nächsten MiZe rinnen und Michelbachern noch ein „Frohes neues Jahr über die Spendenübergabe an un- 2021“ zu wünschen – mit genau den Worten, die wir in sere beiden Kindergärten und die den vergangenen Jahren immer zu Neujahr gerufen ha- Grundschule berichten. Wie alle ben. freuen wir uns schon jetzt darauf, wenn wieder ein biss- Organisatorisch gibt es von uns zu berichten, dass die chen Normalität im Dorfleben eintritt. Bis dahin wün- Maifeier leider auch in diesem Jahr ausfallen muss, da es schen wir den Michelbacherinnen und Michelbachern eine aktuell nicht möglich ist, eine solche Veranstaltung zu gute und vor allem gesunde Zeit! planen. Wie viele Michelbacher wissen, haben wir immer Der Vorstand einen Teil der Tombola-Einnahmen an unsere Kindergär- der Burschen- und Mädchenschaft Michelbach ten und die Grundschule gespendet. Gerne möchten wir diese Tradition fortführen, auch wenn die Maifeier nicht stattfinden kann. Wir haben geplant, die Spenden aus unserer Vereinskasse zu nehmen und in der ersten Maiwo- che zu überreichen. Diebstahl auf dem Friedhof Vandalismus ist eine unschöne und oftmals auch ärgerli- che Erscheinung unserer Zeit. Wenn dazu dann noch ein Friedhof betroffen ist, kommt noch einmal eine andere Dimension dazu. Das, was man gemeinhin Friedhofsruhe nennt, sollte den Menschen auch heilig sein, um im Jar- gon zu bleiben. Auch der Michelbacher Friedhof war in der Vergangenheit schon mehrere Male betroffen. So wurden bereits „Grüne Tonnen“ umgeworfen, so dass sich der In- halt über Gräber ergoss. Es wurden Blumen entwendet, und von einem Kindergrab sogar Spielzeug entfernt. Kürzlich berichtete man uns, dass vom Grab eines Michel- bachers schon mehrere Male das dort aufgestellte hölzer- ne „Rotschwänzchen“ entwendet wurde, das für die Ange- hörigen und die Erinnerung an den Verstorbenen sehr wichtig ist. Es geht also gar nicht so sehr und den materi- ellen Wert, als vielmehr um die Tatsache, dass manchen Menschen heutzutage noch nicht einmal mehr der Fried- hof und die damit verbundenen Erinnerungen heilig sind. Uns gefällt das natürlich gar nicht. Ob sich das einmal ändern wird? Das hoffen und wünschen wir uns sehr. Vereine

Was macht eigentlich die Kinderfeuerwehr während Corona? Wie alle wissen, kann keiner während Corona und speziell was uns beim Erstellen sehr viel Freude gemacht hat und im Lockdown viel machen. Gerade auch die Dienste der allen beim Kochen und Backen hoffentlich noch sehr viel Kinder- und Jugendfeuerwehren dürfen nicht stattfinden, Freude bereiten wird. um potenziell kein Corona ins Feuerwehrhaus zu bringen und damit die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr zu gewähr- leisten, was ja für uns alle sehr wichtig ist. Aber trotz allem sind wir sehr engagiert, um den Kontakt zu den Kindern nicht abbrechen zu lassen. Was machen wir alles? Wie allen aus den letzten Ausgaben bekannt, wurden Spiele ausgedacht und auch bekannte Spiele um- gewandelt, um eine Spielesammlung für die Kinderfeuer- wehr zu erstellen. Auch haben die Kinder alle zwei Wo- chen „Kinderfeuerwehrpost“ bekommen und bekommen sie noch. In dieser Post sind Rätsel rund um das Thema Feuerwehr, Bastelanleitungen, Malvorlagen, Anleitungen für Experimente und vieles mehr enthalten. Ende November wurden dann alle Kinder und Eltern über- rascht. Wir fuhren durch das Dorf und hatten Pakete an Bord. Was war das? Für jedes Kind ein Paket mit 24 klei- nen Überraschungen darin – ein Adventskalender. Der Ka- lender wurde selbstverständlich unter Einhaltung der gel- tenden Hygiene-Regeln überreicht. Die leuchtenden Kin- deraugen und auch die begeisterten Eltern waren für uns mehr als eine große Freude, so dass auch wir etwas ent- schädigt waren dafür, dass keine Dienste stattfinden kön- nen. Anfang Januar dann haben die Kinder eine weitere, ganz besondere Post bekommen. Um den Zusammenhalt unter- einander trotz Corona weiter zu stärken, wurden alle Kin- der und Betreuer gebeten, uns ihre Lieblingsrezepte zu übersenden. Hier wurde nicht nur die Kinderfeuerwehr aufgerufen, son- dern auch die Ju- gendfeuerwehr. Ich freue mich Natürlich werden alle unsere Kinder auch ein Buch über- sehr, berichten zu reicht bekommen. Sollte Ihrerseits Interesse an diesem können, dass alle, „Koch- und Backbuch der Kinder- und Jugendfeuerwehr ohne Ausnahme, Michelbach“ bestehen, kein Problem. Gerne werden wir mitgemacht haben, Ihnen ein Exemplar zukommen lassen - gegen eine kleine was mir zeigt, dass Spende für die Kinder- und Jugendfeuerwehr (für die Er- wir einen sehr gro- stattung der Kosten). Bei Interesse einfach schreiben an ßen Zusammenhalt [email protected] oder unter der Nummer haben. 06420/839100 (ab 17.00 Uhr) melden. Aber warum woll- Wir bleiben weiter engagiert und schauen mal, welche ten wir eigentlich Ideen uns noch alle einfallen. die Rezepte von den Kindern ha- von Marita Schäfer ben? Nun, wir ha- ben ein Koch- und P. S.: Es wird auch gerade ein gemeinsames Koch- und Backbuch erstellt Backbuch aller Kinderfeuerwehren der Stadt Marburg mit den Lieblings- (Michelbach, Marbach, Moischt, Cappel und West) erstellt. rezepten der Kin- Auch hier sind die Lieblingsrezepte der Kinder und Be- der- und Jugend- treuer enthalten. Sollte auch da Interesse bestehen, ein- feuerwehr Michel- fach bei Marita melden. bach. Ein sehr ge- lungenes Buch mit etwa 60 Rezepten, Vereine

Neues Einsatzfahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Am 5. Februar 2021 konnte ein neues Einsatzfahrzeug bei Dieses MLF ist sicher schon dem einen oder der andern der Freiwilligen Feuerwehr in unserem Stadtteil in Dienst aufgefallen, wenn es zu den Ausbildungen in der Ortslage gestellt werden. unterwegs war und außerhalb in der Feldgemarkung sein Bei dem neuen Fahrzeug handelt es sich um ein soge- Sondersignal ausprobiert hat. Auch wird es zukünftig im- nanntes Mittleres Löschfahrzeug (MLF), welches unser mer wieder unterwegs sein, um die Ausbildung zu verfes- nun über 29 Jahre altes Löschgruppenfahrzeug ersetzt. tigen und somit den Bürgen unseres Stadtteiles im hof-

Das Löschgruppenfahrzeug hat über viele Jahre in unse- fentlich nie eintretenden Einsatzfalle trotzdem sicher rem Ort einen wichtigen und erfolgreichen Beitrag geleis- helfen zu können. tet, um Gefahren zu bekämpfen und abzuwehren. Letzt- Wir freuen uns darauf den Bürgerinnen und Bürgern un- malig bei einem Einsatz am 1. Februar, wo es abschlie- seres Stadtteils dieses Einsatzfahrzeug nach der Corona- ßend seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen konn- zeit im Detail und Live vorstellen zu können! te. Nun war es aber an der Zeit, dieses Fahrzeug in die von Tilo Funk, stv. Wehrführer verdiente „Feuerwehrrente“ zu schicken und neue Technik Einzug halten zu lassen. Nach 29 Jahren hat sich natürlich auch technisch Einiges in der Feuerwehrwelt getan, und wir können uns jetzt über ein modernes und dem aktuellen Stand der Technik entsprechendes Einsatzfahrzeug freuen. Neben einem Tankinhalt von 1000 Litern Löschwasser, einer Pumpenkapazität von 2000 Litern pro Minute, den entsprechenden Feuerwehrschläuchen zur Verteilung des Wassers sowie den dazugehörigen Strahlrohren ist das Fahrzeug zudem mit neuer LED-Lichttechnik ausgestattet, die es im Umfeld des Fahrzeuges fast taghell macht. Hierbei wird dem Sicherheitsgedanke im Feuerwehrbe- reich Rechnung getragen, um die Unfallgefahren im Ein- satz- oder Übungsdienst zu minimieren. Hinzu kommt noch Ausstattung für die Technische Hilfe, wie zum Beispiel ein leistungsfähiger Stromerzeuger, Tauchpumpen zum Auspumpen überfluteter Kellerräume, eine zusätzliche Beleuchtungsausstattung, ein automati- scher Lichtmast, eine Motorkettensäge und einiges an technischen Gerätschaften mehr. Nach einer intensiven Ausbildung, bei der das Fahrzeug von den Angehörigen der Feuerwehr Michelbach auf „Herz und Nieren“ getestet wurde, steht es nun bei uns im Ge- rätehaus. Diese Ausbildung hätte natürlich noch viel intensiver sein können, aber auch wir müssen uns im Rahmen der Ausbil- dung an die Hygienevorschriften halten, so dass es deut- lich länger gedauert hat, dieses Fahrzeug in Dienst zu stellen, als es unter „normalen“ Bedingungen möglich gewesen wäre. Vereine

Bilder für das Impfzentrum Sicherlich sind viele von euch schon im Impfzentrum in Marburg gewesen und haben sich gegen Corona impfen lassen. Bestimmt sind euch dabei die Bilder aufgefallen, die dort hängen – von Kindern gemalte Bilder. Aber wo kommen diese Bilder her? Welche Kinder haben diese schönen Bilder gemalt? Am 12. Januar bekamen alle Kinderfeuerwehren des Landkreises einen Aufruf. Die Kinder sollten Bilder malen und bis Ende Januar bei der Kreiskinderfeuerwehrwartin einreichen. Die Kinder konnten malen, was sie wollten, Thema und die Größe des Bildes durften die Kinder sich aussuchen. Da in diesem Aufruf mitgeteilt wurde, dass alle Bilder im Impfzentrum aufgehängt und außerdem die drei schönsten Bilder prämiert werden, haben sich auch die Kinder unserer Kinderfeuerwehr fleißig ans Malen gemacht. Gesammelt wurden sie dann beim Landratsamt abgegeben, wo sie für das Impfzentrum fertig gemacht Vielen Dank nochmal an alle Kinder, die an diesem Wett- und dort aufgehängt wurden. Unsere Landrätin hat sich bewerb teilgenommen und das Impfzentrum damit ver- alle Bilder angeschaut und die schönsten drei prämiert. schönert haben, um den Menschen dort die Wartezeit zu Weiterhin hat jedes teilnehmende Kind, ob prämiert oder verkürzen. Allen, die sich noch dort impfen lassen, möch- nicht, einen Brief mit einem Dankeschön bekommen. te ich ans Herz legen, sich die Bilder anzuschauen und zu Stellvertretend für alle dort aufgehängten Bilder möchte staunen, wie kreativ doch unsere Jüngsten schon sein ich euch ein Bild zeigen, das von einem Kind unserer Kin- können. derfeuerwehr gemalt wurde und mich absolut sprachlos gemacht hat. von Marita Schäfer

Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr, Pressemitteilung

Gartenhütte brennt in Marburg-Michelbach, Ringstraße Sonntag, den 31.01.2021 um 01.50 Uhr In der Nacht zu Sonntag wurde die Freiwillige Feuerwehr aus Marburg-Michelbach und Marburg- zu ei- nem Brand in die Ringstraße im Ortsteil Michelbach alar- miert. Bereits bei der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte die Flammen mitten im Ortsteil erkennen. Den ersteintreffenden Einsatzkräften bot sich folgende Lage: Im Garten eines Einfamilienhauses brennt eine Gar- tenhütte lichterloh. Unter der Leitung des Wehrführers Andreas Schogs wur- den sofort erste Löschmaßnahme von außen und zum Schutz der Nachbarhäuser über drei Strahlrohre eingelei- tet. Nach Beginn der Löschmaßnahmen kam erschwerend hinzu, dass in einer Querstraße unter der Einsatzstelle es zu einem Wasserrohrbruch der Versorgungsleitung ge- kommen ist. Dadurch wurde kurzfristig die Löschwasser- entnahme unterbrochen und die Löschmaßnahmen muss- ten eingestellt werden. Mit der Unterstützung der Freiwil- ligen Feuerwehr aus Marburg-Elnhausen wurde das Lösch- wasser mit den Löschfahrzeugen aus der Ortsmitte von Einsatzleiter/Rückfragen einem anderen Hydranten herangefahren, so dass der Andreas Brauer Brand gegen 03.30 Uhr endgültig gelöscht werden konn- te. Verletzt wurde bei der Einsatzstelle glücklicher Weise Einsatzkräfte: keiner. Über die Brandursache kann zum jetzigen Zeit- Im Einsatz waren insgesamt 25 Einsatzkräfte aus punkt keine Aussage getroffen werden. Die Ermittlungen Freiwillige Feuerwehr Marburg-Michelbach durch die Kriminalpolizei laufen noch. Freiwillige Feuerwehr Marburg-Elnhausen Vereine

Kunst- und Kulturweg Michelbach Sie haben es sicher im Ort schon bemerkt: Der Kunst- und aber auch über die Michelbacher Homepage dahin Kulturweg Michelbach kann erwandert werden. Dies ist (www.michelbach.de/html/kulturweg.html). Jede Station erkennbar an Informationstafeln an Kulturdenkmälern, an ist mit einem Text beschrieben und mit Fotos illustriert. Kunstobjekten und an Naturbesonderheiten und wegwei- Sie können sich die Texte auch vorlesen lassen. senden Schildern an Pfosten und Lichtmasten in Michel- Die Verbindung zwischen der Informationstafel an den bach. Das stilisierte Rotschwänzchen als Logo weist auf einzelnen Stationen des Weges und den Erläuterungen im Internet geht über den QR-Code, der auf den Tafeln auf- gedruckt ist. Wenn Sie vor der Informationstafel stehen und mit ihrem Handy den QR-Code einscannen, dann wer- den sie zu den Informationen geleitet, die zu dieser Stati- on gehören. Woher kommt die Idee, einen Kunst- und Kulturweg in Michelbach einzurichten? Im Rahmen des von der Stadt Marburg 2015 ins Leben gerufenen „Integrierten Kommunalen Entwicklungskon- zepts“ (IKEK), bei dem es um die Entwicklung der Außen- stadtteile von Marburg geht, hat eine Arbeitsgruppe Mi- chelbacher Bürgerinnen und Bürger eine Vision formu- liert: Michelbach – Ein Ort wächst näher zusammen. Hin- tergrund für die Vision war die Tatsache, dass Michelbach physisch in zwei Sied- ihn hin. In einem Flyer, der um Weihnachten herum an lungsteile zerfällt: den alle Haushalte in Michelbach verteilt wurde, ist der Weg alten Teil und den neuen beschrieben. Teil Michelbach-Nord. Ausführliche Informationen zu allen Stationen des Wegs Eine physische Trennung stehen auf der Internetseite der Marburg-Tourismus – hier durch die Frisch- GmbH (www.marburg-tourismus.de/kkm). Sie kommen luftschneise „Ewiges Tal“ – kann einhergehen mit einem psychischen Ab- stand, den es zu verhin- dern oder zu überwinden gilt (Siehe hierzu das erstellte Stadtteilplakat bei www.michelbach.de/ Stadtteilplakat_Michel- bach.pdf). Eine Idee, diese Trennung nicht entstehen zu lassen, war, einen Kunst- und Kulturweg einzurichten, der wie ein Band den alten und den neuen Ortsteil von Michelbach zusammenhält. Auf einem Rundweg durch ganz Michel- bach kann man die Attraktionen des Ortes sehr gut ken- nenlernen. Er soll nicht nur Besucherinnen und Besucher animieren, nach Michelbach zu kommen, sondern auch alle Bürgerinnen und Bürger aufrufen, Michelbach als Ganzes zu erleben. Was kann man auf dem Weg sehen? Erstens führt der Weg an den meisten Kulturdenkmälern in Michelbach vorbei. Dazu gehört natürlich die Martins- kirche, aber auch historische Tagelöhnerhäuser und Hof- anlagen gehören dazu. Zweitens streift der Weg unsere Naturbesonderheiten wie die Hessenwiese, die Bürgerwiese und die historische Wiese mit jeweils alten Obstsorten und das „Ewige Tal“ als Naherholungsgebiet. Und drittens kann man am Wegesrand Kunstobjekte se- hen, deren Anzahl in den letzten Jahren erfreulicherweise zugenommen hat. Speziell für den Kunst- und Kulturweg Vereine / Ortsschelle wurde 2020 nach einer Ausschreibung unter Künstlerin- Wer war bei der Entwicklung und Umsetzung beteiligt? nen und Künstlern von Marburg- zum Thema Die Federführung des Projekts „Kunst- und Kulturweg Mi- „Trennung - Verbindung“ die Kunstinstallation „Zollstock chelbach“ lag beim Kulturcafé Michelbach. Hier wurde das Michelbach“ der Battenberger Küstlerin Marlit Peikert Konzept erarbeitet, wurden die Fördergelder und Spenden ausgewählt und aufgestellt. Mit einem Zollstock, der nor- eingeworben und mussten viele Hürden in der Stadtver- malerweise aus zehn Gliedern besteht, misst man Abstän- waltung übersprungen werden. Aber ohne die Mitwirkung de. Durch seine Größe soll er symbolisch den Abstand der von vielen Michelbachen bei der Textauswahl, bei der Zur- beiden Ortsteile zueinander sichtbar machen, ihn sichtbar verfügungsstellung der Fotos, bei der Erstellung der Hör- vermessen. Er soll aber andererseits an alle appellieren, fassung, bei der Auswahl des Kunstobjekts, beim Aufstel- diesen Abstand zu verringern, ihn zu überwinden. Denn len der Bänke und beim Anbringen der Schilder und In- beide Ortsteile gehören zusammen, bilden ein Michel- formationstafeln wäre das Projekt in der Kürze der Zeit bach. An einer Stelle befinden sich drei Glieder hinterei- nicht zustande gekommen. nander. Sie bilden eine Sitzfläche, die ein sich treffen, Nach den Bedingungen des Hauptförderers musste das ein sich austauschen Aller aus dem neuen und dem alten Projekt in 2020 realisiert sein. Coronabedingt bekamen Ortsteil ermöglicht. wir den Förderbescheid erst im Juli 2020, so dass uns nur ein halbes Jahr Zeit blieb, den Weg zu realisieren.

Wir sind überzeugt, dass der Weg die Attraktivität von Michelbach erhöht und zur Lebensqualität beiträgt. Daher Wie wurde der Weg finanziert? hoffen wir, dass er von allen Michelbacherinnen und Mi- Der größte Teil wurde durch die Bundesrepublik Deutsch- chelbachern angenommen wird, dass Sie ihn mit Freun- land und das Land Hessen im Rahmen der Gemeinschafts- den und Besuchern erwandern und somit Michelbach aufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küsten- noch besser kennenlernen. schutzes“ gefördert. Den restlichen Teil haben uns Mar- burger und Michelbacher Firmen, Organisationen, Vereine von Peter M. Pittner und Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Kulturcafé Michelbach e. V. Die Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH hat uns un- entgeltlich den Internetauftritt ermöglicht.

Jens Flach bei „Maintower“ In der letzten Ausgabe unserer „Michelbacher Zeitung“ fentlicht hatte. Das Stück hatte Flach seiner neunjährigen berichteten wir über den Michelbacher Musiker Jens Tochter gewidmet, die unter Grünem Star leidet und Flach. Anlass war die die Single „Strong“, die er mit sei- schon zahlreiche Klinikaufenthalte hinter sich hat. ner Gruppe J-Flat Major kurz vor Weihnachten 2020 veröf- Auch der Hessische Rundfunk wurde auf den Musiker auf- merksam und stellte ihn, vor allem aber die Geschichte hinter dem Song „Strong“ am 6. Januar 2021 in seinem Regionalprogramm in der Sendung „Maintower“ vor. Das Lied sei zwar in erster Linie für seine Tochter, so Jens Flach in der in Michelbach aufgenommenen Sendung, und fuhr fort: „In zweiter Linie finde ich … kann es auch Mut- macher für andere Familien sein. Ich glaube, mit diesem Song kann ich zeigen, dass man trotzdem stark sein kann, dass man trotzdem ein tolles Leben führen kann mit viel Freude und auch mit Musik.“ „Eine tolle Geschichte“, meinte dann auch Moderator Marvin Fischer. Ortsschelle

Der Zollstock – Michelbachs neues „Wahrzeichen“ Michelbach hat eine neue Attraktion. Mitten im Ewigen Tal, dort, wo der Weg zwischen der Straße Am Kalkberg und dem Waldrand sich mit dem zwischen dem „alten“ Dorf und Michelbach-Nord kreuzt, erhebt sich auf dem Weg hinauf nach Michelbach-Nord die Kunstinstallation „Zollstock Michelbach“. Das von der Battenberger Künst- lerin Marlit Peukert entworfene Kunstwerk wurde kurz vor Weihnachten aufgestellt und bildet einen Teil des „Kunst- und Kulturwegs Michelbach“ (siehe Bericht in dieser Aus- gabe auf S. 16). Überhaupt, jedes Mal, wenn wir im Ewigen Tal spazieren gehen und Menschen treffen, kommen wir nach kurzer Zeit unweigerlich auf das neue „Michelbacher Wahrzei- chen“ zu sprechen. Und wie das eben so ist, es gibt viele Meinungen und Ansichten, nicht nur über den „Zollstock Michelbach“, sondern auch über Kunst im Allgemeinen. Da gibt es Ablehnung, aber auch begeisterte Zustimmung. „Kunst, das kommt von ‚Können‘.“ – „Was ist denn daran Kunst? Drei Latten kann ich auch noch zusammennageln.“ – „Wieso ist das ein Zollstock? Wo sind denn da die Ein- heiten?“ Oder: „Wer legt denn eigentlich fest, dass Kunst Kunst ist?“ – „Kunst entsteht doch im Auge des Betrach- Als ich das Kunstwerk zum ersten Mal sah, sagte ich zu ters.“ – „Nein, Kunst ist einfach Geschmacksache.“ Man meiner Frau: „Ich dachte, er steht an dem Weg zwischen kennt es ja. Aber das finde ich richtig gut, wenn Kunst Fußballplatz und dem Wald.“ So hatte es für mich auf Aufsehen erregt, wenn es zu einem wie auch immer gear- dem Bild ausgesehen, mit dem das Kulturcafé e. V. das teten Austausch kommt. Das ist auch eine Absicht von Kunstwerk in der Nr. 86 ankündigte. Aber meine Frau ant- Kunst, und wohl auch ein Gedanke dahinter, dass der „Zollstock Michelbach“ Verbindung schaffen bzw. vertie- fen will. Und ich selber? Nun, als ein in Bezug auf Kunst „Docu- menta“-erprobter Mensch, habe ich die Erfahrung ge- macht, dass ich am besten fahre, wenn ich nicht auf mei- nen Kopf höre, sondern auf meinen Bauch. Anders ausge- drückt: Etwas kann große Kunst sein, gefällt mir aber gar nicht. Und von manch anderem, über das andere herab- lassend die Nase rümpfen, bin ich hellauf begeistert. Und beim „Zollstock Michelbach“ hat mein Bauch ein durchaus positives Gefühl. von Armin Schmidt wortete: „Da hast du den Sinn nicht verstanden. Der Zoll- stock soll die Verbundenheit zwischen dem alten Ortskern und Michelbach-Nord symbolisieren. Deshalb muss doch jedes Ende zu einem der Teile unseres Ortes zeigen.“ Das leuchtete mir natürlich ein. Ortsschelle / Vereine

Ein Dankeschön für den Dorfladen Seit 18 Jahren gibt es nun den Dorfladen in Michelbach. Die Michelbacher können in freundlicher und fast familiä- rer Atmosphäre vor Ort einkaufen. Der Unterstützerkreis hat in dieser Zeit gemeinsam mit dem Team des Dorfladens einige schöne Feste organisiert. Wir hoffen, dass wir bald wieder ein Fest feiern können. Agnes Kaminski hat wegen der Corona Krise einen Ein- kaufsservice ins Leben gerufen, welcher tatkräftig von den Mitarbeitern unterstützt und durch ein ehrenamtli- ches Team wöchentlich ausgefahren wird. Trotz der gerade schwierigen Zeiten sind die Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter des Dorfladens an vorderster Front für die Michelbacher da. Im Januar haben wir daher ein kleines „Dankeschön“ für alle Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter des Dorfladens an die Ladenleitung Frau Gutte und deren Stellvertretung Frau Klingelhöfer übergeben. Für jeden Mitarbeitenden gab es einen Marburg-Gutschein im Wert von 10,-- €.

Von Bettina Ebert-Klein und Agnes Kaminski

Neues vom TSV Michelbach Die Pandemie in Deutschland und der Welt nimmt leider Wir wünschen euch und uns allen weiterhin großes kein Ende- und auch die Welt von jedem Einzelnen von Durchhaltevermögen und hoffen auf baldige Lockerun- uns wird irgendwie auf den Kopf gestellt und stellt auch gen, die uns ein persönliches Treffen wieder ermöglichen unser Vereinsleben auf eine harte Probe. Wir vermissen können! das Training mit euch, die Treffen auf dem Fußballplatz

und gemeinsame Stunden mit Sport, Unterhaltungen und Sportliche Grüße vom TSV 03/30 Michelbach (Stand Ende Februar) Auszeiten vom Alltag. Leider können wir noch nicht abse- hen ab wann uns das alles wieder möglich ist, aber wir versichern euch: Die Angebote bleiben bestehen, und alle Übungsleiter freuen sich auf ein Wiedersehen mit ihren Gruppen und vielleicht auch auf ein paar neue Gesichter in unseren Reihen. Bis dahin wünschen wir euch allen Gesundheit und danken für eure Solidarität und Vereins- treue, die wir dringend benötigen, um den Verein inklusi- ve Vereinsheim (wo ja trotz allem gewisse Kosten für den Unterhalt, anfallende Versicherungen, die auch ohne Nut- zung bzw. Sportangebote usw. entstehen) aufrecht erhal- ten zu können. Wer gerne Mittwochs um 19.30 Uhr ein Online-Training bei uns absolvieren möchte, kann sich gerne bei Nina Nickel unter [email protected] anmelden. Es läuft über Zoom, die App solltet ihr nutzen können. Das Ange- bot wechselt wöchentlich zwischen European Muscle Power (es werden kleine Hanteln bis max. 2 Kilo benö- tigt), Beastmode #nolimitsinmind (Schwerpunkt liegt auf Beine, Po und Bauch mit Ausdauer und Kraftelementen) und #warmupmoves (15 Minuten Ausdauer, 15 Minuten Krafttraining ohne Hanteln und 15 Minuten aktivem Deh- nen) und ist für Vereinsmitglieder selbstverständlich kos- tenlos. Jeder gesunde Mensch kann teilnehmen, trainiert allerdings auf „eigene Gefahr“, da man als Übungsleiter ja leider kaum die Möglichkeit hat Bewegungen zu korri- gieren. Ortsschelle

„Wave – (Hello)“ Peter Michel schreibt in seinem neuesten Buch über eine teilwahre Liebesgeschichte

Peter Michel trägt seinen Erinnern sie sich noch an die Sendepause? Abends, nach Geburtsort schon teilweise dem Programm, kam stundenlang das bunte Testbild an- im Namen; ist er doch Mit- stelle des Programms oder als letzter Teil ebendieses. glied einer einheimischen Heute läuft die ganze Nacht die mediale Berieselung Familie in Michelbach und durch. selbst sein Dorfname Oder das Telefon? Meistens standen sie auf einer Anrichte (Hausname) „Bachmichel“, im Korridor oder im Wohnzimmer und natürlich teilte sich weist eindeutig auf ihn die ganze Familie ein Telefon. Oft mit kurzer Schnur und hin. Er erlebte seine Ju- noch mit Wählscheibe. Wenn die Geschwister tiefgreifen- gendzeit, sein Erwachsen- de Liebesprobleme mit Freund oder Freundin besprachen, werden, Ende der 1980er war das Gerät für den restlichen Haushalt länger nicht Jahre. 1971 geboren, nutzbar. Abgelöst wurde dieses Relikt unserer Kindheit konnten diese Jahre für durch das Handy, welches mittlerweile jeder bei sich junge Menschen wild und trägt, immer erreichbar, immer informiert, immer abge- frei sein. Die Justiz war lenkt und immer mehr genervt von unsinnigen Informati- weniger gefragt, wenn es onen, die man zumeist nicht braucht. Auseinandersetzungen innerhalb der Dörfer, Familien Am Wochenende ging man in die Disco, um sich mit oder Gleichaltrigen gab. Da konnte es passieren, dass an Freunden zu treffen. Heute würde man „feiern“ gehen, einem lauen Sommerabend mit etwas Alkoholeinfluss um sich gendergerecht mit Freund/innen zu treffen. Man Hunger entstand. Zutaten waren schnell zusammengetra- freute sich auf seine Freunde, heute „feiert“ man den gen und gebackene Eier mit reichlich Zwiebeln und Knob- Freund oder die Freundin, sollte man sich außerhalb der lauch bildeten eine leckere und nahrhafte Mahlzeit. Ab digitalen Welt von Angesicht zu Angesicht begegnen. und an ging beim Fußballspielen auf Höfen und in Gas- Musik spielt besonders im Leben junger Menschen sen auch mal ein Stallfenster zu Bruch. Unstimmigkeiten (ergänzt man heute diesen Satz mit „Menschinnen“?) regelte man meist untereinander, unbürokratisch und eine große Rolle. Ob nun im Auto, dem mobilen ohne Polizei. Manchmal auch bei Bier und Schnaps. Heut- „Walkman“ oder der heimischen Stereoanlage, konser- zutage leider kaum noch vorstellbar. Peter Michel vierte man Musik zumeist auf Musik-Cassetten. Diese ent- schreibt über diese Zeit mit viel Humor und Sätzen, wie hielten ein meterlanges schmales Tonband. Um die ge- man sie damals benutzte. Manchmal sehr roh, aber liebten Songs (heute heißt das Tracks) auf die Musikkas- manchmal auch sinnig und verliebt in seine Jugendzeit. setten zu bannen, musste man die Lieder während der Die 1980/90er Jahre konnten junge Menschen auf dem Fernsehsendung Hitparade mit Dieter Thomas Heck oder Dorf und der nahen Studentenstadt Marburg noch inten- bei Werner Reinke auf HR3 aufnehmen. siv und frei von Konventionen erleben. Die Liebe körper- Pflichtprogramm am Samstag: die Musiksendung Formel lich und mental frei erlebt werden. Viele technische Er- Eins. Könnt ihr euch noch daran erinnern? Wenn das lief, rungenschaften gab es schlichtweg nicht. waren wir nicht ansprechbar und ließen alles stehen und liegen. Natürlich gehörte zu den Kassetten auch der be- kannte „Bandsalat“. Aber mit einem Bleistift ließ sich auch dieses Problem in Windeseile beseitigen. Vieles ist mittlerweile aus unserem Alltag verschwunden, was vor ein paar Jahren noch selbstverständlich war. Die heutigen Teenager staunen, wenn sie die Technik der frühen 80/90er sehen. Wer erinnert sich noch an so Meilensteine der Mode wie die Vokuhila, Schulterpolster oder Aerobic-Dress als All- tagskleidung? Wo stehen noch Telefonzellen oder Parkuhren und wer tippt klappernd auf einer Schreibmaschine noch Strafzet- tel? Peter Michel schreibt vor dem Hintergrund dieser Zeit eine teilwahre Liebesgeschichte zwischen Teenagern. „Das Buch berichtet authentisch, leidenschaftlich und witzig aus dieser Zeit der schrillen Mode und markanten Musik. Erzählt wird aus der Sicht der beiden Hauptprota- gonisten. Es mangelt nicht an Erotik, Wirrungen und ei- ner unerwarteten Wendung.“ Ortsschelle

Ein paar kurze Fragen an den Autor: Wave – (Hello) ist in mehreren Ausführungen erschienen: als Paperback (ISBN 978-3-347-13532-1), MiZe: Peter, was hat dich bewogen ein Buch zu schreiben? als Hardcover (ISBN 978-3-347-13533-8) und als E-Book (ISBN 978-3-347-13534-5). PM: Zuerst ist es nicht das erste Buch, das ich schreibe, sondern eher das vierte. An einer Krimierzählung habe ich MiZe: Wir bedanken uns. mitgewirkt. Und dann natürlich eine Menge Radreisebe- richte verfasst. Die Geschichte Wave ist seit über dreißig Jahren in meinem Kopf und entwickelt sich stetig weiter. MiZe: Um was geht es im Buch? PM: Im Prinzip geht es um eine Liebesgeschichte zwischen zwei Teenagern zum Ende der achtziger Jahre, die sich in und um Michelbach abspielt. Im Vordergrund stehen die beiden Personen. Natürlich kann man Örtlichkeiten, Musik oder Mode erkennen, die Handlung könnte aber auch in einem anderen Dorf angesiedelt sein. MiZe: Wodurch sind einzelne Passagen des Buches inspi- riert? PM: Es gibt Fiktionen und reale Sachen, die mich inspi- rierten. Der Blick auf ein Geschehen wird immer unter- schiedlich von Personen wahrgenommen. Reales wurde so von mir wahrgenommen, wie ich es schreibe. Der Rest könnte so oder so ähnlich passiert sein. MiZe: Warum heißt dein Buch „Wave“? PM: Früher gab es im Marburg eine Diskothek „Wave“, die hat aber mit der Handlung nichts zu tun. Denn diese habe ich nicht wirklich kennengelernt. Der englische Begriff „wave“ als Verb beschreibt das Winken oder jemandem etwas signalisieren. Es beschreibt das sich Kennenlernen oder auf sich zu gehen. Mit einem Winken fängt die Ge- schichte an. MiZe: Sind weitere Projekte angedacht? Ach ja, während ich diesen Artikel schreibe, schaue ich zu meinem Mainzelmännchen „Det“ im Regal, das ich 1972 PM: Die Geschichte wird weitergehen, in der Zwischenzeit während der Olympiade München gewonnen hatte. Ich plane ich jedoch etwas rein Fiktives, eher mittelalterli- lecke an einer Zuckermuschel und vermisse die ches, dort geht es um dunkle Zeiten und Dämonen. „Prilblumen“ an den Fliesen der Küche. „Wave“ hat noch Potential für mindestens zwei weitere Irgendwie war es früher farbiger, bunter; vielleicht auch Bücher. lustiger, oder? MiZe: Peter, wie und wo schreibst du? Wie ist dein Umfeld von Stephan Muth gestaltet, wenn du schreibst? PM: Ich schreibe ganz banal auf meiner Couch mit Laptop. Kein Wald, keine Bank, kein See. Wenn es in meinem Kopf ist, kann ich mich konzentrieren und bin in meiner Welt, da kann der Fernseher neben mir laufen, ohne dass es mich stört. Viel mehr Aufwand ist für mich den Text an- schließend zu korrigieren und anzupassen. MiZe: Wie vermarktest du das Buch? PM: Ich vermarkte es über den Verlegedienstleister „tredition“. Einen klassischen Verlag zu finden, dauert mir zu lange. Nach 30 Jahren, sollte die Geschichte endlich publiziert werden. MiZe: Wie kann ich das Buch kaufen? PM: Online oder im klassischen Buchladen. Und natürlich auch bei mir, gerne mit Signatur oder Widmung. Email: [email protected] Ortsschelle

Obstverstrich – und was daraus werden kann Jährlich steht im Veranstaltungskalender für Michelbach zung von Freunden und vielen Kindern kommt der Spaß der Termin „Obstverstrich“. Manche fragen sich vielleicht: auch nicht zu kurz. Unsere Jugendlichen haben sogar ihr Was ist denn das, wer kann da mitmachen und wozu soll Klettergeschirr mitgebracht, so dass es abgesichert in die es gut sein? Hier unsere (jährliche) Story: Baumkronen zum Der Obstverstrich findet jeweils im Sommer statt: Im Jahr Schütteln gehen kann. 2020 war es der 12. September. Bevor die Äpfel und Bir- Das „Fußvolk“ sammelt nen an den Bäumen reif sind. Start ist an der Bushalte- auf, befüllt die Gefäße stelle Am Wall. Es können alle interessierten Männer, und Raschelsäcke und Frauen, Kinder und Familien, die Obst für ihren Haushalt damit den Hänger. ersteigern wollen, ohne Voranmeldung teilnehmen. Peter Unsere Ernte an die- Aab als Ortsvorsteher, unterstützt von seiner Frau Inge, sem Nachmittag im hatte im letzten Jahr bereits einige Zettel mit Bändern Jahr 2020 waren 850 vorbereitet. Gemeinsam ging es hoch zum Kunstrasen- kg Äpfel und Birnen. platz, übers Feld und den dortigen Obstbäumen, die Am nächsten Morgen schon eine gute Ernte erahnen ließen. wurde in Ernsthausen aus unserem Obst Saft gemacht. Bei der „Mobilen Obstverarbeitung Burgwald- Ernsthausen“ kann man ohne Termin den Service in An- spruch nehmen. Das Obst wird vor Ort gewaschen, zerklei- nert und gepresst. Will man Apfelwein daraus ansetzten, darf der Saft nicht erhitzt werden. Dafür werden entspre- chende Gefäße befüllt. Damit der Saft länger haltbar bleibt, erhitzt die Maschine diesen kurz bevor er in 5- Liter-Schläuchen luftdicht abgefüllt wird und in den Kar- ton kommt – natürlich mit Zapfhahn. Die Kosten je 5- Liter-Karton belaufen sich auf ca. 6,-- €. Aus unseren 850 kg Obst haben wir 550 l Saft erhal- ten, wovon 50 Liter als Apfelwein ausgebaut wur- den, und erstmals 50 Liter als reiner Birnensaft. Wir haben immer einen Saftkarton im Keller ste- Mit einem Obolus von üblicherweise 10 bis 15 € je Baum hen und können daraus zapfen. Er hält sich auch ange- wird das jeweilige Obst „ersteigert“, und man ist mit dem brochen wochenlang, da keine Luft in den Schlauch Anbringen des Namenschildes berechtigt, den Ertrag des kommt. Der Saft ist absolut biologisch, ohne Zucker, ohne Baumes für dieses Jahr zu ernten. Das eingenommene Zusatzstoffe von unseren Michelbacher Bäumen. Geld wird für einen guten Zweck in Michelbach verwendet. Unser Tipp für 2021: Einfach mitmachen, seinen Baum für Wir erwerben in unserer Nachbarschaftsrunde mehrere das Jahr „ersteigern“, ernten, das Obst und den Michel- Apfel- und Birnenbäume und haben inzwischen bereits bacher Saft genießen. Übrigens auch ein gern gesehenes unsere Lieblingsbäume, die wir seit Jahren abernten. Mitbringsel für Freunde und Verwandte. Und dann kommt der Herbst und die Ernte: Bestückt mit von den Familien Leibfried, Wegscheid und Kaminski vielen Raschelsäcken, Gefäßen, Apfelpflückern, Leitern und Plane geht es mit den Hängern und vie- len Helfern zu Obsternte. Und natürlich darf das Vesper nicht fehlen. Dazu ist ein Halt im Dorfladen erforderlich: Es gibt Fleischwurst und Brötchen mit Senf und natürlich unseren Saft des Vorjah- res. Im Nachbarschafts- verbund mit Unterstüt- Kirche

Die mit Abstand schönste Advents- und Weihnachtszeit

Seit dem Spätsommer war klar: Dieses Weihnachten wird Auf den folgenden Seiten ein kleiner Rückblick: anders und vielleicht sogar dem ersten Weihnachten in Manchen ein wenig ähnlicher als sonst. Ab dem 1. Adventwochenende luden 10 Advents- Unterm Nachthimmel und am Feuer, mit gebotenen Infek- Stationen im Dorf ein, mit Maria, Josef, den Hirten und tionsschutz, mit vielfältigen Angeboten, um die Teilneh- den Königen zum Kind, in dem Gott zur Welt kommt, un- merzahlen zu entzerren, und mit vielen Akteuren, ob aus terwegs zu sein. dem Kirchenvorstand oder aus dem CVJM-Vorstand, ob An den Adventswochenenden schenkte das Turmblasen aus dem Kigo+Team oder aus dem Kindergottesdienst, ob von Birgit Götz und Thorsten Leppert Trost und Hoffnung. Sängerinnen, Sänger, Instrumentalistinnen oder Instru- In den Tagen davor hatten sich Inge Aab, Armin Schmidt, mentalisten, ob hilfreiche Anwohner oder die vielen Teil- Ute Müller, Ulrike Weiershäuser und Barbara Grenz zu- nehmer – gemeinsam wurde es das „Mit Abstand schönste sammengetan, um unseren Senioren von Treffpunkt Le- Weihnachten in Michelbach“. ben, Vhs-Seniorenclub und Omis Kaffeeklatsch einen klei- An diesem Weihnachten 2020 ist es gewiss nicht leichtge- nen Gruß an die Haustür zu bringen. Apfel, Lebkuchen, fallen, in all der Ungewissheit, trotz Sorgen, Ängsten und Apfelgedicht und Deko-Herz. Da gab es viele fröhliche Trauer einfach „Frohe Weihnachten“ zu wünschen. Umso Gesichter und manche Kindheitserinnerung wurde wach, schöner war die vielfältig geäußerte positive Resonanz wie zum Beispiel diese: „Ich saß wieder mit meinen vieler Menschen und ihr Dankeschön für die kreativen Schulfreundinnen zusammen mit langen Zöpfen und habe Alternativen, die in der Advents- und Weihnachtszeit für ein Apfellied gesungen.“ Zu Ostern will das „Team Apfel“ die Gemeinde umgesetzt worden sind. wieder unterwegs sein. (Barbara Grenz)

„Kinderaktionsnachmittagsersatz“ Ein Bericht von Paula Lauth

Anmerkung des Kinderaktionsnachmittags- teams: Auch uns hat die Aktion viel Freude gemacht. Am schönsten waren die (kurzen) Begegnungen an der Tür, als die Kinder sich das Material zum Basteln, die Nikolausüber- raschung oder die Anleitung für ein Lava- lampen-Experiment abgeholt haben. Wir freuen uns schon darauf, (hoffentlich bald) wieder einen richtigen Kinderaktions- nachmittag für die Kinder der Klassen 1 — 6 zu erleben. (Yvonne Schmidt) Kirche

Weihnachten an der Wäscheleine bach. Mit weihnachtlichen Segenswünschen gingen die Die schönste Geschichte der Welt haben die Kinder, ange- Familien dann heim. In froher Erwartung auf ein friedli- regt von Familie Stark, in diesem Jahr nicht gespielt, son- ches Fest. (Anneliese Böhler) dern in Bildern gestaltet Jeder hat seine Lieblingsszene Waldweihnacht Am 24. Dezember 2020 trafen sich um 16.00 Uhr 16 Fami- lien auf dem Lindenplatz, um aufgrund der Corona- Pandemie einen etwas anderen Weihnachtsgottesdienst zu feiern. Organisiert und durchgeführt wurde die Waldweihnacht, die meinen Kindern als „die Fackelwanderung“ mit kurzen Schauspielszenen an verschiedenen Stationen in Erinne- rung geblieben ist, von Mitgliedern des CVJM Michelbach. Hierfür ein ganz großes Danke, das aber auch den Besu- cherinnen und Besuchern gilt, die sich vorbildlich an die Corona-Regeln hielten. Die Familien trafen sich in durch Knicklichter markierten Kreisen, um den notwendigen Abstand einhalten zu kön- nen. Jede Familie bekam eine brennende Fackel ausge- händigt, die vor allem am Ende des Gottesdienstes in der Dämmerung sehr hilfreich war. gemalt, geklebt oder gebaut und fotografiert. So ist ein wunderschöner Krippenweg entstanden - mitten im Dorf auf dem Kirchplatz und später in der Kirche. (Barbara Grenz)

Weihnachten in der Gasse In diesem Jahr erlebten Michelbacher Familien mit ihren Kindern und Enkeln die Weihnachtsgeschichte einmal ganz anders. Im Freien, rund um die Kirche, wurde ihnen von Pfarrerin Grenz, Pfarrer Clausen und drei Kirchenvor- steherinnen und Kirchenvorstehern vom Wunder der

Weihnacht erzählt. Mit weihnachtlicher Klaviermusik, die aus dem Gemeindehaus herüberklang, begann das Warten Nach einleitenden Worten durch den CVJM liefen die ein- in aufgezeichneten Familienkreisen auf den Gang durch zelnen Teilgruppen zur ersten Station im neuesten Ab- die Gasse und sorgte damit für eine ganz besonders er- schnitt des Neubaugebietes, an der der Esel von Maria wartungsvolle Stimmung. Ein Erzähler nahm sich jeweils und Josef beladen wurde. An der zweiten Station sah man einer Familie an und führte sie zur 1. Station, dem golde- die Hirten auf dem Feld – stimmungsvoll umgeben von nen Thron von Kaiser Augustus. Des Kaisers Soldaten be- einem Feuer in einer Feuerschale. Die letzte Station ende- fahlen den Menschen damals, und auch Maria und Josef, te im Wald, wo man Maria und Josef in der Krippe mit nach Bethlehem zu gehen, um sich registrieren zu lassen. dem Christuskind sah. Inzwischen dämmerte es, der Weg In Bethlehem dann, der 2. Station, reagierte endlich der war matschig und neben den Fackeln sorgten an der letz- Wirt nach heftigem Klopfen und der Bitte um ein Quartier, ten Station kleine Teelichter für eine weihnachtliche At- und stellte ihnen seinen Stall zur Verfügung. Dann, an mosphäre. Hier wurde auch eine kleine Andacht gehalten, der 3. Station, trafen die Familien die Hirten auf dem Feld nach der sich jede Familie einzeln auf den Weg nach Hau- an einer Feuerschale und se begab. Wie sonst bei Gottesdiensten üblich, gab es am hörten von der glückli- „Ausgang“ im Wald eine Spendenbox, passend in Form chen Botschaft des En- einer Milchkanne aus Blech. Wer wollte, konnte für die gels und der unbändigen Straßenkinder in Adis Abeba spenden. Freude der Hirten über Auf Gesang musste leider wegen der Corona-Pandemie die Geburt Jesu. An der verzichtet werden, doch gab es an allen Stationen neben 4. Station fanden die den Knicklichtern als Abstandsmarkierung eine musikali- Familien das Kind, in sche Untermalung mit verschiedenen Blasinstrumenten. Windeln gewickelt und in „O du fröhliche …“ rein instrumental im erleuchteten einer Krippe liegen. Die Wald vor einer Krippe machte für mich die Weihnachtsge- Verheißung hatte sich schichte sehr „erfassbar“. erfüllt. Es war Weihnach- Wir werden diesen „bewegten“ Naturgottesdienst in wert- ten geworden, damals in voller Erinnerung behalten und hoffen, dass viele die vie- Bethlehem, in der Welt len kleinen Hoffnungslichter mit nach Hause genommen und bei uns in Michel- haben. (Christine Simon) Kirche / Kindergärten

Weihnachten mobil Weihnachten an der Feuerschale Heiligabend nicht in der Kirche, stattdessen Christvesper Um 22.00 Uhr ertönten dann noch einmal vor der er- unter freiem Himmel. Mit weihnachtlich geschmücktem leuchteten Kirche Weihnachtslieder gespielt von verschie- Wagen und Traktor ging es an drei verschiedene Plätze in denen Blasinstrumenten. In der Feuerschale neben dem Michelbach. Als eingespieltes Team bewältigten Kirchen- Krippenstall brannte ein Feuer. Mit einer kurzen Andacht vorsteher und Helfer Auf- und Abbau, Stromanschluss, ließ Pfarrer Clausen diesen besonderen Heiligen Abend Hygienekonzept Hand in Hand. ausklingen. Weihnachten mal anders! Aber doch schön! (Bettina Ebert-Klein)

Ob in einer Blechkanne oder in Körben gesammelt ist es uns gelungen, auch an diesem Weihnachten unter diesen besonderen Bedingungen wie jedes Jahr den Kindern und Mitarbeitern des Straßenkinder-Projekts in Addis Abeba zu zeigen: Ihr seid nicht allein. Wir denken an euch. Ihr seid wertvoll und wir unterstützen eure Arbeit mit unserer Kollekte. Last not least. Da Hausbesuche wegen Corona nicht wie sonst möglich waren, haben wir uns etwas anderes einfal- len lassen: diesmal waren die Sternsinger als Postboten unterwegs und haben den Segensaufkleber mit Segens- brief und Spendeninfo in viele Briefkästen gesteckt und auf diese Weise den Segen für das neue Jahr an die Häu- ser gebracht. Ida und Anton, Pfarrerin Barbara Grenz hielt jeweils einen kurzen Gottes- Ergi, Iris und dienst an der Festwiese am Wall, auf dem Parkplatz am Tuan, Matti und Bürgerhaus und auf dem Lindenplatz. Rosemarie Brust, Jojo, Levi, Kaja und Hannah, Julia, Delia und Paula, Ihr Marlene Höferhüsch und Bernd Geiler sangen, jeder auf seid Sternsinger-Helden! Vielen Dank, dass ihr so enga- einem Platz, Weihnachtslieder und wurden dabei von Lisa giert dabei ward! Dank eures Einsatzes konnten wir phan- Kemena am Keyboard begleitet. Viele Gäste hatten Tee- tastische 1.700,-- € an das Kindermissionswerk „Sternsin- lichter mitgebracht und sorgten damit für eine festliche ger“ überweisen. Ganz herzlichen Dank natürlich auch an Stimmung. (Bettina Ebert-Klein) die vielen Spender und Spenderinnen! (Barbara Grenz)

Laternenfest 2020 in der Kita „Am Waldacker“ Auch während der Corona-Pandemie drehte sich die Jah- Laternen“ unser großzügiges Außengelände erstrahlen, resuhr weiter. Der 11.11.2020 stand bevor; ein Laternen- und um 19.00 Uhr gingen alle etwas durchgefroren, aber fest, wie es Michelbach kannte, war aber leider so nicht glücklich nach Hause. möglich. Also ließen wir uns komplett auf die Kinder ein. Insgesamt war es ein gemütliches und harmonisches Mit- Eine kleine Laternenfest-Expertengruppe plante unser einander, den Kindern und Erzieherinnen hat es gut ge- internes Fest. Wir erinnerten uns an die vergangenen fallen, und so sind wir gespannt auf das Laternenfest Feste und überlegten, was uns wichtig war. Den Eltern- 2021. brief mit der Einladung formulierten die Kinder und for- Von Theresa Dönges und dem Team aus dem Waldacker mulierten sie mit einem selbstgemalten Bild. Es wurden die Lieblings-Laternenlieder der Kinder ausge- sucht und im Freien geübt und gesungen. Die Außende- koration wurde gebastelt, und aus Modelliermasse wur- den Baumanhänger geknetet. Weckmänner sollte es am Morgen des Martinstages zum Frühstück geben, für den Abend hatten sich die Kinder Fisch(-stäbchen)-Brötchen gewünscht und als Getränke Kakao und Apfelschorle. Die Einkaufliste wurde eigenständig bei unserer Köchin Gisela aufgegeben. Den Wunsch nach Feuerwehrmännern, die die Fischbrötchen und Getränke verteilen, mit den Kin- dern Trampolin hüpfen und zum Schluss das Feuer lö- schen, konnten wir allerdings leider nicht erfüllen. Am Martinstag ließen die selbstgebastelten „Farbzauber- Vereine

Neues vom Vhs-Seniorenclub Nun, die Überschrift ist vielleicht ein wenig hochgegrif- ben, was sich unsere Seniorenclub-Teammitglieder Petra fen. Richtig Neues habe ich nicht zu berichten, vor allem Berdux und Ivonne Philipps überlegt haben. Um während nicht (was ich gern getan hätte), dass es weitergeht. des 2. Lockdowns ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, Denn natürlich ist auch unser Vhs-Seniorenclub von den dass es auch in Corona-Zeiten den Vhs-Seniorenclub noch Corona-Maßnahmen betroffen, weil wir keine räumlichen gibt, starteten sie eine Adventsaktion, in der sie an der Möglichkeiten hatten und haben, um uns zu treffen, und Haustür Adventspäckchen überreichten. Diese Aktion ist weil fast sämtliche Teilnehmer unseres Kreises zur Gruppe toll angekommen. Vielen Dank euch beiden dafür auch der Senioren und damit zur Risikogruppe gehören. von „offizieller“ Seite. Und so hatten wir am Sonntag, dem 16. Februar 2020, die Nun haben wir 2021, und wir hoffen, dass es bald weiter- letzte Veranstaltung, die Teilnahme am Seniorenfasching. geht. Ach ja, etwas Neues gibt es doch zu berichten: Im Aus heutiger Sicht ein fröhlicher Abschluss, denn schon Dezember ist der für uns verantwortliche Vhs-Programm- im März waren aufgrund des Lockdowns und der damit bereichsleiter Dr. Engbring-Romang in den Ruhestand verbundenen Schließung des Bürgerhauses keine Veran- gegangen. Mit seinem Nachfolger René Barrios hatte ich staltungen mehr möglich. Aber auch, als im Sommer der kürzlich Kontakt, und wir haben darüber gesprochen, wie Lockdown gelockert und das Bürgerhaus unter bestimm- es denn weitergehen könnte. Wie es aussieht, wird aber ten Bedingungen für Gruppen wieder zur Verfügung ein Betrieb vor Sommer nicht möglich sein. Der gesund- stand, hatten wir aufgrund der Personenbeschränkungen heitliche Schutz muss immer noch oberste Priorität ha- keine Möglichkeit, Seniorennachmittage durchzuführen ben. Wir, das Team, freuen uns aber, wenn endlich wieder (wegschicken wollten wir ja niemanden). Das war schade, Seniorennachmittage stattfinden können. Übrigens auch denn gerade im Seniorenclub – der als Teil des Bildungs- unser „Dozentenstamm“. Ich hatte immer wieder mal angebots für Senioren der Volkshochschule Marburg an- Kontakt mit Wolfgang Czarsky, Dr. Sebastian Senger und geschlossen ist, die die Vorträge plant – bieten wir neben Karl Heinz Görmar, die alle sehr bedauern, dass die für interessanten Themen viel Spaß, Freude und Geselligkeit. die Senioren wichtige Arbeit im Moment ruhen muss. Um zu zeigen, dass die Seniorenarbeit in Michelbach noch Aber wenn erst einmal wieder mehr Alltag eingekehrt ist, nicht zum Erliegen gekommen ist, haben sich die Michel- wenn unser Bürgerhaus erst einmal wieder geöffnet ist … bacher Seniorenkreise zusammengetan und vor Weih- Wie sagte schon damals Cicero: „Dum spiro spero nachten eine kleine Aktion gestartet (siehe S. 23 in die- (Solange ich atme, hoffe ich).“ ser Ausgabe). Daneben möchte ich aber auch hervorhe- von Armin Schmidt

Der Rätsel Lösung ...

Rätsel Seite 7 „Was gehört zusammen?

Rätsel Seite 7 „Wer oder was wird gesucht?

Das Lösungswort lautet: OSTERSONNTAG Ortsschelle

Ladestationen für Michelbach Ortsbeiratswahlen

Der Ortsbeirat hat in seiner Sitzung am 2. Februar 2021 beschlossen, sich dafür einzusetzen, dass in Michelbach an zentralen Plätzen (z. B. Lindenplatz, Kirchplatz, Dorf- laden, Bürgerhaus) Stellplätze mit Stromladestationen entstehen. Die Ladeinfrastruk- tur ist der letzte limitierende Faktor der E-Mobilität, nachdem die Kos- ten inzwischen auf Verbrenner-Niveau gesunken sind. Am 14. März 2021 fanden hessenweit Kommunalwahlen Aber nicht jeder statt. In Michelbach wurde ein neuer Ortsbeirat gewählt. kann eine private Hier das Ergebnis: Ladestation nutzen, sei es aus technischen oder ökonomi- schen Gründen. Flächendeckende, öffentliche Ladeinfra- CDU: 24,89 % (2 Sitze) struktur ist deshalb ein wichtiger Baustein der Verkehrs- Grüne: 27,39 % (3 Sitze) wende. Dies will der Ortsbeirat unter Ausnutzung der SPD: 34,20 % (3 Sitze) zahlreichen Fördermöglichkeiten durch Stadt, Land, Bund UML: 13,52 % (1 Sitz) und EU voranbringen. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,48 %

Für den Ortsbeirat Ein ausführlicher Bericht folgt in der nächsten Ausgabe Till Koerner unserer Michelbacher Zeitung. Bürger-AGs

Neues von der Bürger-AG Görzhausen In der Ausgabe Nr. 87 der Michelbacher Zeitung vom De- Ab Januar 2021 – Seitens der AG-Leitung (Agnes Ka- zember 2020 berichteten wir über die Aktivitäten und minski) wurden die im Stadtparlament Marburg vertre- Ziele der AG Görzhausen. Falls jemand nochmal nachlesen tenen Parteien um eine Stellungnahme zu folgenden möchte, die Ausgabe findet man online unter: Fragen gebeten: www.michelbach.de/html/michelbacher_zeitung.html – Wie unterstützen Sie uns dabei, dass sich durch die Aufgrund der Nähe des Industriestandortes Behringwerke Erweiterungen von Görzhausen die Frischluftzufuhr für Görzhausen zum Ortskern Michelbach, ist es das Ziel der Michelbach nicht weiter verschlechtern wird? AG Görzhausen, sich über den Einfluss von bereits erfolg- – Wie können die Lichtemissionen minimiert werden? ten und geplanten Werkserweiterungen auf die Lebens- Derzeit gleicht die Ansicht nachts einem Flugfeld. qualität der Michelbacher Einwohner zu informieren. Be- – Wie könnte der Durchgangsverkehr durch Michelbach sonders hinsichtlich Verkehrszunahme, Lichtverschmut- kurzfristig und nachhaltig reduziert werden? zung und Auswirkungen auf das Michelbacher Klima möchten wir diese ein- Ergebnis: Sechs Parteien haben die Fragen beantwortet. ordnen und gemeinsam Die Stellungnahmen der Fraktionen sind unter: mit dem Ortsbeirat die www.michelbach.de/html/ag_gorzhausen.html zu finden. Michelbacher Interes- sen bei geplanten Er- 02.02.2020 - Öffentliche Sitzung des Ortsbeirates Mi- weiterungsmaßnahmen chelbach: des Werksteils Behring- Aufgrund von Aktivitäten zur Einleitung der Bauleitpla- werke Görzhausen ver- nung für Görzhausen 3 wurden seitens der AG Görzhausen treten. folgende Fragen an den Ortsbeirat zur Beantwortung ge- Hintergrund: Am 26. richtet: Juni 2020 wurde sei- – Wer oder was war Auslöser für den Start der Bauleit- tens des Stadtparla- planungen? mentes mehrheitlich – Wie sind die nächsten Schritte und zeitliche Abfolgen, dem „Masterplan Beh- und wie wird sichergestellt, dass der Ortsbeirat und Masterplan: Erweiterungsfläche ring-Standort“ zuge- die AG Görzhausen frühzeitig und transparent einbe- 24,3 ha (Brutto), rot umrahmt stimmt. Die Zustim- zogen werden? mung zum Masterplan hat die Bedeutung einer Absichts- – Laut Herrn OB Dr. Thomas Spies wird für das dazu an- erklärung und beinhaltet keine konkreten Planungen. stehende Mikro-Klimagutachten auch eine historische Diese beginnen erst mit dem Start einer Bauleitplanung. Nullpunkt-Betrachtung per Simulation durchgeführt werden (Stadt im Gespräch am 2.9.2020, Nachfrage Was ist inzwischen passiert: von Fr. Richebächer im Januar 2021). Ist/wird dieses Die AG Görzhausen hat sich mehrmals wegen Corona auch Gutachten in dieser Form in Auftrag gegeben, um die virtuell getroffen. Hier die wichtigsten Informationen gesamten Auswirkungen des Industriestandortes auf über die Geschehnisse der letzten Zeit: die Luftzufuhr für Michelbach darzustellen zu können?

Des Weiteren wurde in der Sitzung seitens der AG Görz- 01.12.2020 – Öffentliche Sitzung des Ortsbeirates Mi- hausen angeregt, den klimatischen Einfluss durch die chelbach: Werkserweiterungen von Görzhausen seit 1990 auf das Thema: Klimafragen im Zusammenhang mit der Entwick- Klima in Michelbach zu bewerten. Der Ortsbeirat stimmte lung des Gewerbegebietes Görzhäuser Hof im Vorfeld der daraufhin einstimmig für die Beantragung eines Klima- Aktualisierung des Regionalplans Mittelhessen. Als Gast gutachtens, das die Klimaveränderungen seit 1990 bis nahm Herr Nützel teil, der Mitarbeiter der Stadtplanung heute aufzeigt. Weitere Details (Protokolle) zu den Ort- und auch für umweltrelevante Fragen zuständig ist. Er beiratssitzungen sind unter: www.michelbach.de/html/ begleitet den Bau und die Erweiterungen des Standorts sitzungsprotokolle.html zu finden. Görzhausen. Ergebnis: Die geplante Aktualisierung des Regionalplans Wir trauern um unser weist für das Michelbacher Gebiet kein Klimavorrangge- biet mehr aus. Die Zuständigkeit liegt diesbezüglich bei langjähriges Vereinsmitglied der Stadt Marburg. Seitens der Anwesenden wurde festge- stellt, dass sich die Baumaßnahmen der letzten 20 Jahre Hermann Reinhardt auf das Klima Michelbachs bereits auswirken. Das Klima- gutachten von 1998 wurde missachtet und die Ventilati- Wir werden ihm stets onsbahn vom Höhenrücken größtenteils verriegelt. Herr ein ehrendes Andenken bewahren. Nützel widerspricht dieser Ansicht und stellt fest, dass mit einem neuen Gutachten alles auf neue Füße gestellt Männergesangverein „Einigkeit“ Michelbach e. V. werden wird. Bürger-AGs / Ortsschelle

Informationsaustausch mit dem BUND (Bund für Um- Klimaexperte gesucht: welt und Naturschutz Landesverband Hessen e. V), NA- Hier noch eine Bitte in eigener Sache. Wir suchen drin- BU (Naturschutzbund Deutschland) und der Aktionsge- gend für unsere AG noch jemanden, der uns bei Klimafra- meinschaft „Rettet den Burgwald“ e. V.: gen etwas unterstützen kann. Es kann natürlich auch eine Zwischen der AG Görzhausen und allen drei Umweltverei- Person außerhalb von Marburg sein. Jede Hilfe ist uns nen findet ein reger Informationsaustausch statt. Weitere willkommen! Informationen, z. B. von einem Treffen mit der Aktionsge- Kontakt: [email protected] meinschaft „Rettet den Burgwald e. V.“ oder Positionspa- pier von BUND und NABU im Zusammenhang mit dem von der AG-Görzhausen Pharmastandort Görzhäuser Hof sind unter: www.michel- bach.de/html/ag_gorzhausen.html zu finden.

Lektüre in Corona-Zeiten In Corona-Zeiten sind die Möglichkeiten, sich dem Kon- ria Rilke. Gut, so depressiv bin ich eigentlich nicht drauf, sum von Kunst und Kultur hinzugeben, bekanntermaßen und so will ich noch eine andere meiner persönlichen sehr eingeschränkt oder eher gar nicht vorhanden. So Corona-Lektüren erwähnen. Ich liebe die Romantiker, vor muss man selber schauen, wie man durch Eigeninitiative allem die deutschen, und lese immer wieder gerne Sa- zu seiner nötigen Portion Kultur kommt. chen von etwa Clemens Brentano, Jean Paul, Joseph von Ich habe schon immer sehr gern und sehr viel gelesen, Eichendorff oder Novalis. Vor allem aber hat es mir Hein- (was sich dann auch in meiner Berufswahl ausdrückte). rich Heine angetan. Und so habe ich mal wieder zu Immer wieder spannend finde ich es, wie sich die Zeitum- „Deutschland. Ein Wintermärchen“ gegriffen. Dieses Vers- stände auf die Lesegewohnheit auswirken, und auch um- epos hat Heine ja auch in einer Extremsituation geschrie- gekehrt, wie man ein und dasselbe Buch zu unterschiedli- ben. 1831 war er nach Frankreich emigriert, da er sich in chen Zeiten und unter unterschiedlichen Umständen un- Deutschland nicht entfalten konnte, er angefeindet und terschiedlich lesen kann. So habe ich mit Interesse ver- seine Bücher zensiert wurden. Erst 1843 kehrte er kurz in folgt, welche Bücher in der letzten Zeit, also während der sein Heimatland zurück, um seinen Verleger zu treffen, Corona-Pandemie, aber auch während des Lockdowns vor allem aber, um seine geliebte Mutter wiederzusehen. angesagt waren/sind. Hier eine (subjektive) Auswahl. Selten habe ich ein Buch so voller Zynismus, voller Iro- Los geht es mit dem 1981 erschienenen Thriller „Die Au- nie, voller Sozialkritik, aber auch voller Gefühl wie Heim- gen der Finsternis“ von Dean R. Koontz. Im Buch kommt weh oder Sehnsucht nach der Mutter gelesen. Und das auch eine chinesische biologische Waffe vor, Wuhan-400 alles in einer Sprache, die eine wahre Freude ist, wie ich genannt. Das genügte, um im Jahr 2020 eine Neuauflage es bei den Romantikern im Allgemeinen so liebe. Da wim- großflächig mit dem Slogan „Hat dieser Thriller den Aus- melt es nicht von Abkürzungen, da wird kein Denglisch bruch des Corona-Virus vorhergesagt?“ zu bewerben. Ob gesprochen, da gibt es keinen Genderwahn, da gelten der Slogan gehalten hat, was er verspricht? Hm ... keine von wem auch immer erlassenen Behörden-Regeln, Als dann der erste Lockdown kam, tauchten andere Bü- die einem alles zwar cher auf den Bestenlisten auf, etwa George Orwells be- irgendwie formell poli- rühmtes „1984“, das einen Staat schildert, der keine Ge- tical korrekt, dafür fühle mehr zulässt und in dem eine anonyme Größe – aber gefühllos, beam- „Big Brother“ genannt – die totale Bevormundung, Ver- tenmäßig sachlich und planung und Überwachung der Bürger übernommen hat. irgendwie falsch emp- Gerade ist eine vielgelobte Neuübersetzung erschienen. finden lassen. Dagegen Oder „Die Pest“ von Albert Camus. In diesem Klassiker, überbordende Emotio- der im Moment in aller Munde ist, beschreibt der franzö- nalität, Liebe zur Na- sische Existentialist, wie sich Menschen in einer aufgrund tur, Liebe, Achtung einer Pest-Epidemie hermetisch abgeriegelten Stadt ver- und Ehrfurcht gegen- halten. Weitere Bücher, die im Zusammenhang mit Coro- über den Menschen na meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, sind und – wie in „Deutsch- Jean-Paul Sartres „Die Eingeschlossenen“, Daniel Defoes land. Ein Wintermär- „Die Pest in London“, Stephen Kings „Die Arena“ oder chen“ – dabei eben Gabriel Garcia Marquez‘ „Liebe in Zeiten der Cholera“, (sozial)kritisch ohne alles Bücher, die sich mit dem Thema Epidemie oder Ein- Ende. Und so war es geschlossensein und Isolation beschäftigen. für mich eine große Und ich? Was habe ich persönlich gelesen? Nun, auch ich Freude, das Buch wie- habe meine „Eingesperrt“-Literatur, ein Gedicht etwa, der einmal zu lesen. dass sich mit dem Entzug der Freiheit und dem Gefühl der Vereinsamung beschäftigt: „Der Panther“ von Rainer Ma- von Armin Schmidt Vereine Vereine