Newsletter 08/16 DIGITAL EDITION Nr
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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 08/16 DIGITAL EDITION Nr. 360 - November 2016 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 08/16 (Nr. 360) November 2016 editorial Jetzt in unserem YouTube-Kanal: unser großes Special zu DIE ZEIT DER FRAUEN (Parched) Hallo Laserdisc- und DVD-Fans, liebe Filmfreunde! Oben: Schauspieler Friedrich Mücke, der in Es tut sich viel in unserem ram Hannemann seinen ersten Karoline Herfurths Regie-Debüt SMS FÜR DICH YouTube-Kanal! Nicht nur Ka- abendfüllenden Dokumentarfilm roline Herfurth (unser Titelbild) fertiggestellt. LOB IST SCHWE- und Schauspielerkollege Fried- RER ALS TADEL – STUTT- rich Mücke (oben rechts auf GART UND SEINE FILM- dieser Seite) geben sich die KRITIKER (siehe auch Seite 3) Ehre, auch Tatort-Kommissarin heisst das 98minütige Werk, das Karin Hanczewski (unten am 15.12.2016 seine Welt- rechts) und LOTTE-Regisseur uraufführung erleben wird – na- Julius Schultheiß (Mitte rechts) türlich in CinemaScope und mit haben sich unseren Kameras für 5.1 Surround Sound. Karten für interessante Interviews ge- die Premiere können ab stellt. Und pünktlich zum Kino- 21.11.2016 im Vorverkauf erwor- start des bewegenden ben werden. Bollywood-Arthaus-Films DIE ZEIT DER FRAUEN haben wir Natürlich kommen auch Leserat- ein 30minütiges Special online ten nicht zu kurz: Informationen gestellt. Damit nicht genug: auf zu fast 1000 Neuerscheinungen Geballte LOTTE-Power: den Seiten 6 bis 10 in diesem hält unser Newsletter für Sie be- Regisseur und Drehbuchautor Julius Schultheiß Newsletter erfahren Sie, wen wir reit. Ganz zu schweigen von (oben) und Karin Hanczewski alias Lotte (unten) noch alles für Sie vor unsere “Hallo Hollywood – hier spricht Kameras geholt haben. Zu je- Anna”, der fast schon kultigen dem der in Premieren präsentier- Kolumne unserer Kolumnistin ten Filmen finden Sie ein ent- Anna Rudschies, die dieses Mal sprechendes Featurette in un- auf Seite 4 beginnt. serem YouTube-Kanal “Laser Hotline”. Surfen Sie einfach mal Mit herbstlichen Grüßen von rein! Ihrem Laser Hotline Team Und da wir gerade von Premie- ren sprechen: im Dezember gibt es in Stuttgart eine Premiere der ganz besonderen Art. Denn nach fast zweijähriger Arbeit hat unser Film-Blogger Wolf- LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 08/16 (Nr. 360) November 2016 WELTPREMIERE! Donnerstag, 15. Dezember 2016 19:30 Uhr Delphi Arthaus Filmtheater / Tübinger Str. 6 / Stuttgart Kartenvorverkauf ab 21.11.2016 online (www.arthaus-kino.de) oder an den Kinokassen LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 08/16 (Nr. 360) November 2016 The Times They Are A-Changin‘ Die Zeit heilt viele Wunden, heißt es. Doch lässt sie Ins Kino zu gehen war nie schwierig für mich. In auch einige entstehen. Fast mein ganzes Leben bin meiner Jugend ging ich ständig und es wurde noch ich nach Herzenslust ins Kino gegangen. Zuerst viel mehr mit Erlangen des Führerscheins. Dann wurde ich natürlich mitgenommen von meinen El- nämlich konnte ich zu Sneak Previews um Mitter- tern, besonders meinem Vater. Gegen 13 stellte es nacht oder mir in einem Triple Feature die ganze sich immer häufiger ein, dass ich alleine ging. Zwar Nacht um die Ohren schlagen und dann um vier Uhr ging ich ganztags in die Schule, Zeit für Kino war morgens glückstrunken nach Hause fahren. Wäh- aber irgendwie trotzdem oft zu finden. Mit fortschrei- rend meines Journalismusstudiums in Zürich tendem Alter wurde die Liebe und, ja, die Sucht im- schrieb ich nicht nur irgendwann diese Kolumne, mer stärker. Als ich 15 war gingen mein Vater und sondern auch Film- und DVD-Kritiken für ein ich zum ersten Mal nach Bradford zum Widescreen Schweizer Kinoportal. Ich ging morgens in Presse- Weekend und es war eine absolute Offenbarung. vorführungen, mittags in die Uni, abends mit Freun- Ich dachte immer, ich könnte Kino nicht mehr lie- den oder auch allein in noch einen Film. Ein auf dem ben als ich es schon tat, doch als der Vorhang in 70mm-Festival in Karlsruhe kennengelernter Freund Bradford aufging, wuchs mein Herz um drei Grö- war Chefvorführer im Abaton, dem damals größten ßen. Multiplex der Stadt und dort durfte ich nicht nur zum ersten Mal so lang ich wollte hinter den Kulissen Das Kino war immer für mich da. Es wollte nie et- verweilen, sondern wurde manchmal sogar in eine was von mir, es wollte nur geben: Einige Stunden, Extravorführung geschleust. Manche Leute fühlen gehüllt in Dunkelheit, verzaubert vom Leuchten der sich toll und mächtig, wenn sie mit dem Bankdirek- Leinwand. Diese Hallen wurden in meiner Auffas- tor befreundet sind, für mich geht nichts über eine sung schnell geheiligt. Bis heute bereitet mir nichts innige Beziehung zu einem Projektionisten. größere Freude als in das samtene Rot des 70mm- Saals in der Karlsruher Schauburg einzutauchen, Das Jahr 2012 läutete allerdings eine ganz neue Ära das Herz überquellend vor Vorfreude auf den Film, in meinem Leben ein und zwar keine gute. Ich mach- berauscht vom Glanz der Kronleuchter und dem te meinen Abschluss doch meine Gesundheit war Wissen: Hier bin ich sicher, denn ich bin unter in kritischem Zustand und ich fand keine richtige Freunden, unter Gleichgesinnten, allesamt im Bann Arbeit in der Schweiz, Umstände, die zu äußerst vom Grandiosesten, was das Medium Film zu bie- wenig Geld und äußerst vielen Sorgen führten. Es ten hat. Doch auch viel “banalere” Kinos oder klei- war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir ne Schuhschachtelsäle können in mir ein ähnliches Kino nicht mehr wirklich leisten konnte – in der Kribbeln auslösen. Kino ist für mich Heimat und Schweiz kostet ein normaler Eintritt circa 18•. Ich immer wenn ich es nicht hatte, habe ich es schwenkte um auf die in der Schweiz semi-legalen vermisst. Als ich 2005 einmal in Ägypten drei Mona- Downloads von Filmen und Serien. Ich war nicht te gearbeitet habe und in dieser Zeit nicht ins Kino besonders stolz auf mich, aber unfähig und unwil- konnte, hat es mir so sehr gefehlt, dass ich irgend- lig, mich der Sucht zu entziehen. wann fürchterlich pathetische Gedichte darüber 2013 zog ich schließlich die Reißleine und zurück schrieb. nach München. Meine Gesundheit wurde besser, auch Arbeit fand ich endlich wieder. Doch mein Va- LASER HOTLINE Seite 4 Newsletter 08/16 (Nr. 360) November 2016 ter lag im Sterben, die Stunden im Tag reichten nie immer besser, welche Filme mir gefallen könnten aus und ich ging, wenngleich mehr als noch in Zü- und welche nicht. Bei denen aus der “nicht” Kate- rich, wenig ins Kino. Wenn ich ging, dann mit mei- gorie warte ich lieber ab, wenn ich sie ausprobie- nem Vater. Es waren unsere letzten gemeinsamen ren möchte, bis sie auf DVD oder Stream erhältlich Ausflüge. Erst noch mit der U-Bahn, mein Vater mit sind. Mein Portemonnaie dankt es mir, meine Le- Handschuhen und Schal vor dem Mund, um mög- benszeit sowieso. lichst wenig Keimen ausgesetzt zu sein, irgendwann nur noch mit dem Auto, weil seine Lungen ihm die Und doch … die Zeit ist vorangeschritten, ich habe Strecke von der U-Bahn zum Cinema in der eine neue Arbeit gefunden, habe wieder weniger Zeit Nymphenburgerstraße nicht mehr erlaubten zu lau- fürs Pilgern in die geheiligten Hallen. Kino ist nicht fen. mehr mein ganzes Leben, weil ich doch nicht die neue Pauline Kael geworden bin, sondern eben Der letzte Film, den wir im Kino sahen, den er im Anna Rudschies, die derzeit bei einer Software und Kino sah, war The Grand Budapest Hotel. Consulting Firma arbeitet (und das hoffentlich nach Nach seinem Tod war alles anders und gut war es der Probezeit immer noch tut, denn sie mag ihren immer noch nicht. Ich hörte nach der Probezeit in Job dort sehr). Wenn ich dann aber wieder im Kino einer Onlineredaktion auf, denn das Firmenklima sitze, die Dunkelheit mich umarmt und der Projek- und das Ambiente in der Redaktion waren Gift für tor zu schimmern beginnt, ist es wie die Rückkehr die Seele. So hätte ich zwar wieder viel mehr Zeit zu einer Geliebten. Die Hallen fehlen mir unendlich fürs Kino gehabt … doch ich ging nicht. Monatelang, und dann auch wieder nicht, ich fühle mich zerris- bis zum 70mm-Festival im Oktober 2014 betrat ich sen, weil fast schuldig, dass ich diesen Teil meines keinen Kinosaal. Als ich es in der Schauburg dann Lebens eben genau dazu machen muss: einem Teil. doch tat, war ich in Begleitung meiner besten Freun- Diese Wunde hat mir die Zeit zugefügt und ich wer- din und weinte während des Wochenendes mehr als de sie wohl nie ganz schließen können. ein Mal. Danach ging die Dürre weiter. Ich war selb- ständig als Journalistin und Makeup Artist unterwegs Anna Rudschies und oft war mir das Geld zu schade, sagte ich mir. Vielleicht war es da aber gar nicht, vielleicht konnte ich einfach immer noch nicht richtig trauern. Oder war das meine Art zu trauern? Eines aber ist sicher, die Quantität meines Film- und Serienkonsums hat sich nie wirklich verändert. Nur, und das ist wohl das, was man Altersweisheit nennt, bin ich sehr viel wählerischer geworden in den letz- ten vier Jahren. Erst weil ich es musste, nun weil es für mich Sinn macht. Ich schaue mir immer noch gerne vollkommenen Quatsch an, aber ich will nicht immer dafür zahlen. Thank you, Internet. Anderer- seits gibt es Filme und Serien, denen ich gerne mein hart verdientes Geld gebe, die ich mir im Kino an- Anna freut sich über Feedback: sehe und dann später auch noch auf DVD oder Blu- [email protected] ray kaufe. Mit zunehmenden Alter weiß ich auch LASER HOTLINE Seite 5 Newsletter 08/16 (Nr.