Hobbach - ein typisches Spessarter Waldhufendorf -

Hobbach Dorleben Das Elsavatal wurde Eine seltene Alltags- im 12. und 13. Jahr- szene in der Zeit der hundert von Schwarz-Weiß-Foto- bachaufwärts im Rah- graie indet sich in der men des mittelalterli- Aufnahme des Besen- chen Landesausbaus binders Kasimir Hepp erschlossen. Bei diesen aus der Zeit um 1940. so genannten Waldhu- Er arbeitete im Ton- fensiedlungen ziehen bergwerk in Schippach sich auf beiden Seiten und hatte im Alter seine der Elsava Streifengü- Nebenbeschäftigung, ter vom Bach bis hinauf das Besenbinden, zu Auf der Karte von 1746 zeigt sich Hobbach als eine Ansamm- in den Wald. Im Fall von lung von Gehöften, in deren Mitte ein Kapellenbau mit einem seiner Haupttätigkeit Besenbinder Kasimir Hepp bei der Arbeit. Mit seinem Tod kurz Hobbach, das erstmals Dachreiter liegt. gemacht. Seine tradi- vor Ende des Zweiten Weltkriegs starb auch das Besenbin- in der Mainzer Heberol- tionell in Handarbeit dergewerbe im aus. le im späten 13. Jahrhundert als „Hoinbuch“ genannt wird, kann man von gefertigten Besen aus einer Zweiteilung ausgehen. Birkenstecken, Birkenreisern und Weidenringen genossen bei den Bau- Rechts der Elsava beinden sich Streifengüter, die zur Mainzer Forsthu- ern der Umgebung einen besonderen Ruf und wurden zum Ausfegen von be Sommerau gehörten. Links der Elsava lagen die Rieneckischen Güter Wohnstube, Stall und Speicher (später zum Besitz des Schlosses Oberaulenbach). Der zunächst aus meh- verwendet. Nach dem Zweiten reren Bauernhöfen bestehende Weiler entwickelte sich zu einem Dorf mit Weltkrieg wurden sie durch in- dem Schwerpunkt links dustriell gefertigte Besen abge- der Elsava, weil die Flur löst. dort weniger fruchtbar als am gegenüberlie- genden Talhang ist und Überall zu sehen sind im Dorf die Sand- man auf Nebenerwerb steinmauern. Selten gibt es wie hier ein - sprich Handwerk - als Foto mit einem Bautrupp bei der Arbeit. Verdienstquelle ange- wiesen war.

Die Geograin Prof. Vera Denzer hat in den 1990er Jahren die In der frühen Neuzeit Streifenstruktur der Waldhufendörfer im Elsavatal analysiert. wurde die Verflech- Zu jedem Hofgut gehörte ein Streifen Land von der Elsava bis tung mit den Herren in den Wald hinein. Drei Grenzen von Streifengütern wurden in das Luftbild von 1930 übertragen. auf Schloss Oberaulen- bach immer enger, be- sonders mit den Herren von Mairhofen. Um 1957 entstand dieses Farbfoto der Darauf geht der Name Familie Pfeifer beim traditionellen Heu- des Kulturweges zurück, machen. denn der „Alte Kirch- pfad“ verband Schloss Oberaulenbach mit der Jüdischer Viehhandel Hobbacher Kirche, wo In Eschau, aber auch in Hobbach die Herren von Mair- lebten Juden, die - aufgrund der hofen über eine eigene ihnen auferlegten Beschränkun- Loge verfügten. gen - fast ausnahmslos im Han- del beschäftigt waren. Eine gute Dorfplatz und Wendelinuskapelle Quelle für den Umfang ihrer Han- 1994 wurde an der Stelle des alten Feuerwehrhauses ein neuer Dorfplatz delstätigkeit, insbesondere des eingeweiht. Im Zuge seiner Gestaltung versetzte man die Wendelinuska- Viehhandels, bieten die Viehkon- pelle, da ihr Fundament von den Wurzeln traktenbücher, in denen die An- der Dorlinde in die Höhe gehoben worden und Verkaufurkunden verzeichnet war. An die Kapelle wurde eine zum Dorf- sind. In einem Forschungsprojekt platz offene Halle angebaut. werden sie, die in vielen Gemein- Gelegentlich unterschrieben die jüdischen - dearchiven vorhanden sind, vom Viehhändler auf den Verkaufurkunden in he- Das Kruziix, das bis dahin als Friedhofs bräischer Schrift, wie in diesem Beispiel zu kreuz gedient hatte, wurde restauriert und Archäologischen Spessart-Projekt sehen. auf den Standort am neuen Dorfplatz ver- untersucht. legt. In früherer Zeit stand es oberhalb des Friedhofes (Foto rechts). The Elsava valley was settled upstream from Eschau during the medieval expansion period of the 12th and 13th century. In these Waldhufen villages narrow elongated plots extend at a right angle from the brook upslope to the forest. A new village square was dedicated in 1994 at the site of the torn-down old ire station, when also St. Wendelin’s Chapel and the old cruciix were relocated from the old cemetery. Three historical photographs presented here give glimpses of former village life, from the 1940s to 1957: of broom maker Kasimir Hepp, a group of masons, and a hay harvest wagon. An oddity is possibly ’s oldest still working carbon ilament lamp, DC operated since 1921, close to the village square. Documents still awaiting de- tailed study tell of Jewish cattle traders at Hobbach from the 18th to the 20th century. C’est aux 12e et 13e siècles que la vallée de l’Elsava a été mise en valeur en amont d’Eschau. Cela se pas- sait dans le cadre du développement du territoire médiéval. Le type de l’agglomération rurale de l’époque s’appelait « Waldhufensiedlungen », c’est-à-dire on y trouvait des bandes de terre commençant aux deux Die Dorleuchte bords de l’Elsava et s’étendant, vers le haut, jusqu’aux bords de la forêt. C’est en 1994 qu’on a inauguré une nouvelle place du Seit den 1920er Jahren wurde in Hobbach village, là où, autrefois, il y avait eu le bâtiment du corps des sapeurs-pompiers. En déplaçant la chapelle de saint Wendelin aus Wasserkraft Strom hergestellt. Das Foto et le cruciix du cimetière ici, on a embelli la place. Des photos de l’époque de la photographie en noir et blanc montrant des zeigt die - nicht weit vom Dorfplatz leuchtende scènes villageoises de chaque jour, on n’en a qu’une petite quantité. Toutefois, ce qui existe, ce sont des photos montrant M. Kasimir Hepp, le faiseur de balais, les maçons de Hobbach, la fenaison et l’engrangement des foins depuis 1940 jusqu’en - vermutlich älteste funktioniernde Kohlen- 1957. Ce qui est intéressant, c’est qu’on y trouve toujours une installation d’éclairage des années 1920, bien surannée, mais fadenlampe Deutschlands aus der Zeit der toujours capable de fonctionner: l’emploi de lampes à ilament de carbone. Ce qu’on est en train de faire, c’est l’examen de Inbetriebnahme des Generators um 1921. documents indiquant qu’à Hobbach il y avait des marchands de bestiaux actifs depuis le 18e jusqu’au 20e siècles.

© Archäologisches Spessart-Projekt e.V. Der europäische Kulturweg »Eschau 2« in Hobbach wurde realisiert im Rahmen des Projekts Weitere Informationen bei: »Pathways to Cultural Landscapes« mit Förderung von: Markt Eschau, Landkreis Milten- berg, Sparkasse -Obernburg, Familie Imhäuser/von Mairhofen, Gaststätte Adler, Archäologisches Landtechnik Bonn, Sägewerk Bachmann, CSU Ortsverband Eschau, Fersch Rolladenbau, Spessart-Projekt e.V.

Um’s Eck Michael Fuchs, Landgasthof Geisheckenmühle, Gerüstbau Christa Gerlach, European Pathways to Cultural Landscapes Tore Detlef Hein, Ingenieurbüro Dipl. Ing. (FH) Martin Herrmann, Herrmann Fenster- Treibgasse 3 Türen-Sonnenschutz, Kinetics, Jagdgenossenschaft Hobbach, Kleeblatt Geschenkartikel, 63739 Raiffeisenbank Elsavatal, Schullandheimwerk Unterfranken, Spessarter Hof, Spessarter Wurstlädchen Sommerau, Verkehrs- und Verschönerungsverein e.V. Eschau, Moda Per www.spessartprojekt.de Tutti Bruno Zimmermann, Metzgerei Hubert Zimmermann. Panoramafoto von Stefan Weis, [email protected] Eschau-Sommerau. Mit Unterstützung des Bezirks Unterfranken.