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H annelore H och , Berlin

Die Gemeine Blutzikade ( vulnerata Rossi, 1807) - Das Insekt des Jahres 2009 in Deutschland, Österreich und der Schweiz (, Cicadomorpha, )

Zusammenfassung Der Artikel gibt einen Überblick über die Morphologie, das Verhalten, die Ökologie und geographische Verbreitung von als Vertreter der Cercopidae (Schaumzikaden).

Summary The black and red (Cercopis vulnerata Rossi, 1807) - The of the year 2009 in Germany, Austria and Switzerland (Auchenorrhyncha, Cicadomorpha, Cercopidae).- A summary of the currently available information on the morphology, behaviour, ecology and distribution of Cercopis vulnerata as a member of the Cercopidae (, or spittle bugs) is presented.

Einleitung speichel“ (Š ulc 1911). Dieser schützt die zarthäuti­ Käfer, Schmetterlinge, Hummeln und Bienen - diese gen Larven vor Austroclqiung, natürlichen Feinden, Insekten kennt jeder. Aber Zikaden? Vielleicht gerade Überhitzung und vor Parasiten (W hittacker 1969, noch die großen Singzikaden, die den Urlaub auf dem 1970). Campingplatz am Mittelmeer durch ihren von manchen In der Westpaläarktis kommen zwei Familien der Cer- als monoton empfundenen Gesang zu einer Nervenpro­ copoidea vor, die Aphrophoridae (30 Arten) und die be geraten lassen. Dabei sind jedoch die meist wenig Cercopidae (12 Arten) (Remane & Wachmann 1993). auffälligen, oft nur wenige Millimeter großen Kleinzi­ Während die Larven der Aphrophoridae ihre Schaum­ kaden, zu denen das Insekt des Jahres 2009, Cercopis nester oberirdisch anlegen, bilden die Larven der Cer­ vulnerata, die Gemeine Blutzikade, zählt, auch in Mit­ copidae, zu denen Cercopis vulnerata gehört, unterir­ teleuropa mit mehr als 800 Arten weit verbreitet (allei­ dische Schaumnester. ne in Deutschland ca. 620 Arten: N ic k e l 2003) und be­ lohnen näheres Hinsehen mit einer ungeahnten Farben­ Systematik und Diversität der Cercopoidea pracht und Formenfiille. Die Auswahl einer Zikade als Die Cercopoidea (Schaumzikaden) sind gekennzeich­ Insekt des Jahres ist verknüpft mit der Hoffnung, die net durch einen stark entwickelten Postclypeus, ver­ Aufmerksamkeit stärker auf diese faszinierende Tier­ gleichsweise kurze und zylindrische Hintertibien, mit gruppe zu lenken. wenigen kräftigen, starren Dornen, die an der Außen­ Zikaden spielen als Pflanzensaftsauger eine wichtige seite in einer einzigen Reihe angeordnet sind. Die Vor­ Rolle in fast allen terrestrischen Ökosystemen. Auf­ derflügel sind (wie auch bei vielen anderen Kleinzika­ grund ihrer oft starken Nährpflanzenspezifität sind den) stärker skierotisiert als die Hinterflügel und tragen viele Arten wichtige Zeigerarten für die Bewertung von oft auffällige Farbmuster. Vor allem in der karibischen Ökosystemen (H ildebrandt 1990). Nicht wenige Arten Region und im tropischen Südamerika kommen beson­ sind vor allem in wärmeren Klimaten als Pflanzen­ ders bunte Arten vor (C arvalho & W ebb 2005). Die schädlinge und Überträger von phytopathogenen Orga­ Körperlänge der erwachsenen Tiere beträgt selten mehr nismen von immenser ökonomischer Bedeutung als 1,5 cm. (N ault & R odriguez 1985). Kleinzikaden zeigen eine Die Cercopoidea umfassen derzeit fünf im Familien­ Vielzahl bemerkenswerter Verhaltensweisen wie z. B. rang geführte Taxa und insgesamt ca. 2650 Arten intraspezifische Kommunikation durch Luftschall oder (S trüm pel 2003, H amilton 2001): Vibrationssignale (D rosopoulos & C laridge 2006) Cercopidae: ca. 1500 Arten, weltweite Verbreitung, besonders (G orb oder ihr enormes Sprungvermögen 2004). häufig in den Tropen. Larven unterirdisch an Wurzeln in einer Schaumhülle Cercopis,( Haematoloma) ( S t r ü m p e l 2003). Die Gemeine Blutzikade Aphrophoridae: ca. 850 Arten, weltweite Verbreitung. Larven Die auffällig rot-schwarz gezeichnete Gemeine Blutzi­ oberirdisch an Pflanzenstängeln in Schaumnestern („Kuckucks­ kade ist ein in Mitteleuropa weit verbreiteter und ört­ speichel“) (Aphrophora, Philaenus, Neophilaenus, Lepyronia) lich häufiger Vertreter der Schaumzikaden (Cercopo- ( S t r ü m p e l 2003). idea) (Titelbild). Dieses Taxon umfasst weltweit über Macherotidae: ca. 120 Arten, in den Tropen der Alten Welt 2600 Arten. Ihren Namen verdanken die Schaumzika­ (Afrika, Orientalis, Australien). Larven bauen kalkhaltige, mit den einer besonderen Verhaltensweise ihrer Larven: die­ Analflüssigkeit gefüllte Röhren an den Zweigen ihrer Wirts­ se produzieren eine Schaumhülle, den sog. „Kuckucks­ pflanzen ( S t r ü m p e l 2003). 2 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 53, 2009/1 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Clastopteridae: ca. 90 Arten, in der neotropischen, nearktischen und dem Baltikum (N ic k e l 2003). In Deutschland ist und karibischen Region. Larven oberirdisch an Pflanzenstän­ Cercopis vulnerata vor allem im südlichen und mittle­ geln in Schaumhüllen ( S t r ü m p e l 2003). ren Teil häufig, im Norden kommt sie nur vereinzelt Epipygidae: fünf Arten, Neotropis ( H a m i l t o n 2001). vor (N ic k e l 2003, Nickel & Remane 2003). Die nörd­ Die Cercopoidea ernähren sich fast ausschließlich von liche Arealgrenze der Art hat sich in den letzten Jahr­ Xylemsafit; die einzelnen Arten sind oligo- bis stark po- zehnten kontinuierlich nach Norden hin ausgeweitet lyphag mit breitem Nährpflanzenspektrum. Im allge­ und liegt in Mitteleuropa derzeit bei 54° nördlicher meinen bevorzugen die Cercopidae krautige Monoco- Breite. Die bislang nördlichsten Funde liegen im süd­ tyledonen, die Clastopteridae blühende Bäume und lichen Dänemark. Sträucher, während die Aphrophoridae hauptsächlich an Koniferen und krautigen Dicotyledonen anzutreffen Ökologie sind. Einige südamerikanische Cercopidae richten an Die adulten Tiere bevorzugen die verschiedensten wirtschaftlich genutzten Monocotyledonen, wie z. B. hochwüchsigen Kräuter und Gräser, wie z. B. Arrhena- Weidegräsern und Zuckerrohr, erheblichen Schaden an, therum (Glatthafer), Urtica (Brennessel), Aegopodium die Imagines durch Übertragung von phytopathogenen (Giersch), Lupinus (Lupine), Chrysanthemum (Marge­ Organismen, die Larven verursachen Wasserstress, was rite) und Filipendula (Mädesüß) (N ickel 2003). Die bei Weidegräsern nicht nur zu Einbußen bei der Milch- einzigen publizierten Nährpflanzennachweise von Lar­ und Fleischproduktion in der Rinderwirtschaft führt, ven dieser Art (aus der Schweiz) stammen von Gräsern sondern auch langfristig eine Beeinträchtigung der Bo­ ( und Dactylis glomerata) (N i­ denqualität zur Folge hat (C arvalho & W ebb 2005). ckel 2003, H olzinger et al. 2003). Cercopis vulnerata Da Xylemsaft Nährstoffe in weit stärkerer Verdünnung akzeptiert auch gebietsfremde Pflanzenarten als Nähr- enthält als Phloemsaft und zudem unter negativem pflanze zumindest der adulten Tiere, z. B. Solidago ca­ Druck steht, müssen Xylemsaftsauger über eine starke nadensis (die Kanadische Goldrute) (K ehlmeier 2000). „Säugpumpe“, bestehend aus kräftiger Cibarialmusku- Man kann die Tiere auf mäßig trockenen bis mäßig latur und entsprechenden Ansatzflächen, verfügen, so- nassen, besonnten bis halbschattigen Standorten, v. a. dass der Postclypeus bei vielen Arten regelrecht „ge­ Magerrasen, Weiden, Waldlichtungen, Weg- und Gra- benrändem, Hochstaudenfluren (auch subalpin, minde­ schwollen“ erscheint (C arvalho & W ebb 2005). stens bis 1500 m), in lichten Wäldern, sogar in Gärten, „Doppelgänger“ vonCercopis vulnerata aber nur sehr selten auf Mähwiesen, antreffen (H o lz in ­ ger et al. 2003). Innerhalb der Cercopidae Europas kann Cercopis vul­ nerata mit zwei Arten vergleichsweise leicht verwech­ Verteidigung und Schutz selt werden: (S c o p o li, 1763) In ihrem natürlichen Lebensraum ist die Gemeine Blut­ und Haematoloma dorsatum (A h re n s , 1812). zikade einer Vielzahl von möglichen Fressfeinden aus­ Cercopis sanguinolenta (4. Umschlagseite, Bild 3) ist gesetzt, z. B. Raubwanzen und Raubfliegen, Libellen, eine südosteuropäisch verbreitete Art. Ihre Körperlänge Laubheuschrecken, Ameisen, Spinnen, aber auch Vö­ beträgt bei den Imagines 6-10 mm. Im Unterschied zu geln. Zumindest in wärmeren Gebieten gehört die Ge­ Cercopis vulnerata ist die rote Binde nahe der Flügel­ meine Blutzikade wohl auch zum Beutespektrum von spitze flach. In Mitteleuropa hat sie ein inselartiges Gottesanbeterinnen; jedenfalls wurden sie in Laborex­ Vorkommen an wärmebegünstigten Standorten und ist perimenten (R eitze & N entwig 1991) als Beute akzep­ bis in Gebiete nördlich des Mains dokumentiert (R e ­ tiert. Zum Überleben hat Cercopis vulnerata daher eine mane & Wachmann 1993). Eine populationsökolo­ raffinierte „Mehrkomponentenabwehr“ entwickelt: ihre gische Studie über diese Art wurde von Biedermann auffällige schwarz-rote Färbung wirkt auf Vögel ab­ (1998) publiziert. schreckend (W hittacker 1970, Körner 2006), bei dro­ Bei Haematoloma dorsatum (4. Umschlagseite, Bild 4) hender Gefahr scheidet sie außerdem aus der Fußspitze handelt es sich um einen Einwanderer aus dem Mittel­ Tröpfchen einer (für uns) übelriechenden, jedoch of­ meergebiet, der sich mehr oder weniger kontinuierlich fenbar ungiftigen Flüssigkeit aus (Reflexbluten) (Kör ­ nach Nordosten ausbreitet. Haematoloma dorsatum ist ner 2006), die offenbar ebenfalls abschreckende Wir­ von Cercopis vulnerata gut unterscheidbar durch die kung hat. Färbung des Flügelvorderrandes (schwarz bei Cerco­ Die Imagines können sich überdies durch meterweite pis, rot bei Haematoloma) und die Größe ( Cercopis Fluchtsprünge (hier sind die Schaumzikaden Weltmei­ vulnerata 9-11 mm, Haematoloma dorsatum 6,5-7,5 ster unter den Insekten) in Sicherheit bringen (G orb mm) (Remane & Wachmann 1993). 2004, B urrows 2007). Sie verfügen über einen kompli­ Geographische Verbreitung zierten Sprungmechanismus, bei dem u.a. das hochela­ stische Protein Resilin beteiligt ist (G orb 2004). Cercopis vulnerata ist in ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme von Irland, Portugal, Weißrussland, der Uk­ raine, dem europäischen Teil der Türkei, Skandinavien © Entomologische Nachrichten und Berichte; downloadEntomologische unter www.biologiezentrum.at Nachrichten und Berichte, 53, 2009/1 3

Reproduktion und Entwicklung Wachsgeflechtes auf der Kutikula des Luftkanals ge­ Die adulten Tiere können von Anfang Mai bis Mitte währleistet die Aufrechterhaltung eines Luftmantels (= Juli, in höheren Lagen von Juni bis Ende Juli beobach­ Plastron), sodass die Larven - innerhalb des Schaums tet werden. In dieser relativ kurzen Zeit müssen Paa­ von einem flüssigen Medium umgeben in der Lage rung und Eiablage erfolgen, da Blutzikaden nur eine sind, atmosphärische Luft zu atmen (M essner & A dis 1992). Die aus dem After austretende klare Flüssigkeit einzige Generation pro Jahr hervorbringen (K ehlm eier (überschüssiger Pflanzensaft) wird in den Luftkanal 2 0 0 0 , N ickel 2 0 0 3 ). aufgenommen, wo sie durch spezielle Inhaltsstoffe Der Paarung geht ein komplexes Werbeverhalten vo­ (Mucopolysaccharide) das dort gebildete Wachs ver­ raus. Wie bei vielen anderen Kleinzikaden geben die seift (M arshall 1966). Gleichzeitig wird das Gemisch Männchen akustische Signale ab, die als Vibrationen mit Luft aus den Stigmen kräftig aufgeschäumt, sodass über die Nährpflanze übertragen werden (Claridge einzelne haltbare Bläschen entstehen ( Š u lc 1911). Die­ 1985). Dabei schlagen die Männchen heftig mit den se werden durch koordinierte Bewegungen der Hinter­ Flügeln (K ehlmeier 2000). Die Signale werden mit leibsspitze ausgestoßen und zu einem Schaumnest zu­ einem besonderen Organ, das beidseits an der Basis des sammengefügt (4. Umschlagseite, Bild 2). Der Schaum, Hinterleibs liegt, dem sog. Tymbal, erzeugt. Es handelt dessen pH-Werte im schwach basischen Bereich (8,04- sich dabei um eine spezialisierte Kutikula-Platte, die 8,74) (W enzel 1954) liegen und der in Aussehen und von kräftigen Muskeln in Schwingung versetzt wird Beschaffenheit an Geschirrspülschaum erinnert, schützt (O ssiannilsson 1949). Vereinzelt wurde beobachtet, die zarte Larve vor Austrocknung (W hittacker 1970). dass das Männchen die Vorderflügelspitzen des Weib­ In eigenen Laborexperimenten (an der Aphrophoride chens mit den Vorderbeinen betrillert. Ob die Weibchen Neophilaenus sp.) konnte außerdem beobachtet wer­ mit Vibrationssignalen antworten, ist unbekannt. Die den,'dass er die Mundwerkzeuge von potentiellen Räu­ eigentliche Kopulation (4. Umschlagseite, Bild 1) kann bern, wie z. B. Ameisen und Spinnen nachhaltig ver­ bis zu 5 Stunden dauern (Kehlmeier 2000). klebt (H och & W yss, eigene Beobachtung, unpubli- Bisher konnte noch nie eine Eiablage direkt beobachtet ziert). werden. Da sich die Larven von Cercopis vulnerata in Der Schaum bietet auch anderen Organismen Lebens­ den oberen Bodenschichten entwickeln, wird vermutet, raum. So wurden v. a. Ciliaten in großer Häufigkeit in dass die Weibchen in das Spaltensystem der Boden­ Zikadenschäumen nachgewiesen (Zacharias 1902, schicht kriechen und dort die Eier deponieren. K a h l 1927). Die Ciliatenfauna der Kuckucksspeichel Die gesamte Larvalentwicklung findet bei C. vulnerata besteht vorwiegend aus Arten des Taxons Colpodea im Boden statt. Schon bald nach der Eiablage schlüp­ (Ciliophora) zusammen (insbesondere Platyophrya fen die Larven, die sich im Laufe der nächsten Monate vorax K a h l, 1926, Platyophiya spumacola K a h l, mehrfach häuten. 1927). Dabei handelt es sich um cystenbildende Arten, Blutzikaden überwintern als Larven in der Oberboden­ wie sie für die einheimische Trockenmoosfauna cha­ schicht (10-15 cm tief) in von Wurzeln durchzogenen rakteristisch sind. Sie ernähren sich offenbar von ande­ Erdspalten. Dort bilden sie kleine Schaumnester, in der ren Mikroorganismen (Flagellaten, Bakterien) (K. sie - vor Austrocknung und Fressfeinden geschützt - H a u sm a n n , mündliche Mitteilung), die ebenfalls im die gesamte Larvalentwicklung vollziehen. Hier finden Kuckucksspeichel anzutreffen sind. sie auch während der Wintermonate Nahrung. Der Ent­ Gefährdung wicklungszyklus von Cercopis vulnerata umfasst 5 Larvenstadien. Die Häutung zur Imago spielt sich wohl Die Art ist zumindest in Deutschland nicht akut gefähr­ ebenfalls unterirdisch ab. Es wird berichtet, dass sich det (R em an e et al. 1997, Nickel & Remane 2002). Wie bei frisch geschlüpften Individuen die schwarz-rote sich das Areal von Cercopis vulnerata in Zukunft ent­ Körperfärbung erst nach einigen Tagen der Nahrungs­ wickeln wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: zu aufnahme voll ausbildet (nach K e h lm e ie r 2000). den ungünstigen zählen Intensivierung des Landver­ brauchs durch Urbanisierung und intensivere landwirt­ Bildung der Schaumhülle schaftliche Nutzung (Ausbreitung von Mähwiesen), Bei der Bildung der Schaumnester wirken Morpholo­ während die Ausbreitung neobiotischer Nährpflanzen gie, Physiologie und Verhalten in einem energieauf­ wie Solidago canadensis (Kanadische Goldrute) und wändigen Prozess zusammen. Die dünn ausgezogenen der Klimawandel eine Arealexpansion eher zu beför­ Seitenränder der Hinterleibsringe, die bei den Larven dern scheinen. zum Bauch hin umgeschlagen sind, bilden einen Luft­ Danksagung kanal, in den die Atemöffnungen (Stigmen) einmünden. Der Luftkanal ist insbesondere im Bereich um den Af­ Ich danke dem Kuratorium „Insekt des Jahres“, vor ter und um die Stigmenöffnungen mit Wachsdrüsen allem seinem Vorsitzenden, Herrn Prof. D r. H olger H. ausgekleidet. Die stark skulpturierte Struktur der Kuti- D athe , Leibniz Zentrum für Agrarlandschaftsforschung kula selbst und die Auflage eines spinnengewebsartigen (ZALF), Müncheberg, für die freundliche Einladung, 4 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 53, 2009/1 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

diesen Artikel zu verfassen. Ebenso danke ich Herrn M e s s n e r, B. & A d is , J. (1 9 9 2 ). Kutikuläre Wachsausscheidungen als plastronhaltende Strukturen bei Larven von Schaum- und Prof. Dr. K. H ausmann , Freie Universität Berlin, und Singzikaden (Auchenorrhyncha: Cercopidae und Cicadidae). - Herrn PD Dr. Robert Biedermann , Universität Olden­ Revue Suisse de Zoologie 99(3): 713-720. burg, für wertvolle fachliche Informationen, Herrn N a u l t , L. R. & Rodriguez, J. G. (Hrsg.) (1 9 8 5 ). The Leafhoppers and Planthoppers. - John Wiley & Sons, Inc., 5 0 0 pp. Prof. Dr. Ekkehard Wachmann , Freie Universität Ber­ N ic k e l, H. (2 0 0 3 ): The Leafhoppers and Planthoppers of Germany lin, und Herrn Prof. Dr. U rs W yss, Universität Kiel, für (, Auchenorrhyncha): patterns and strategies in a high­ Bereitstellung von Bildmaterial (siehe auch Bildnach­ ly diverse group of phytophagous . - Pensoft Publishers. Sofia-Moscow, Goecke & Evers, Keltern, 4 6 0 pp. weis), sowie Herrn Dipl.-Biol. A ndreas W essel, Muse­ N ic k e l, H. & Remane, R. (2002): Artenliste der Zikaden Deutsch­ um für Naturkunde, für seine Hilfe bei der Bildbearbei­ lands, mit Angabe von Nährpflanzen, Nahrungsbreite, Lebenszy­ klus, Areal und Gefährdung (Hemiptera, Fulgoromorpha et Cica­ tung, und Herrn Dipl. Biol. Björn Stelbrink für Litera­ domorpha). - Beiträge zur Zikadenkunde 5: 2 7 -6 4 . turrecherche. Frau Katja Eichhorn , Springer Science N ic k e l, H. & Remane, R. (2003): Verzeichnis der Zikaden (Au­ and Business Media, danke ich für ihr Entgegenkom­ chenorrhyncha) der Bundesländer Deutschlands. In: K l a u s n i t ­ z e r , B. (Hrsg.): Entomofauna Germanica. Band 6 . - Entomologi­ men bei der Bildnutzung. Ein besonderes Dankeschön sche Nachrichten und Berichte, Beiheft7 : 1 3 0 -1 5 4 . Dresden. geht an den besten Ehemann von allen, Herrn Dr. M an ­ Ossiannilsson, F. ( 1 9 4 9 ): Insect drummers. A study on the morpho­ fred A sche, für kritische Durchsicht des Manuskripts, logy and function of the sound-producing organ of Swedish Homoptera Auchenorrhyncha with notes on their sound-produc- für Literaturhinweise und Unterstützung in vielfältiger tion. - Opusculae Entomologicae, Supplement 10 : 1 -1 4 5 . Weise. R e itz e , M. & Nentwig, W. (1991): Comparative investigations into the feeding ecology of six Mantodea species. - Oecologia 86: Der Kurzfilm (ca. 7 min.) „ Cercopis vulnerata Rossi, 5 6 8 -5 7 4 . 1807, die Gemeine Blutzikade - Insekt des Jahres Remane, R. & W a c h m a n n , E. (1 9 9 3 ): Zikaden kennenlemen, beob­ achten. - Naturbuch-Verlag, 1 -2 8 8 . 2009” kann über die Autorin oder über Prof. Dr. U. Remane, R., Fröhlich, W., Nickel, H., W itsack, W. & Achtziger, W yss (www.entofilm.com) bezogen werden (für nicht­ R. (1 9 9 7 ). Rote Liste der Zikaden Deutschlands (Homoptera, kommerzielle Nutzer und Lehrzwecke kostenfrei). Auchenorrhyncha). - Beiträge zur Zikadenkunde 1: 6 3 -7 0 . S tr ü m p e l, H. ( 2 0 0 3 ): Hemiptera (Rhynchota), Schnabelkerfe:3 4 3 - L ite r a tu r 3 6 5 . In: D a th e , H. H. (Hrsg.). Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Begründet von A. Kaestner, 2 . Auflage, Band I, 5. Teil: Insecta. Biedermann, R. (1998): Populationsökologie der Blutzikade Cerco­ - Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg - Berlin, pis sanguinolenta (S c o p o li, 1763) (Homoptera, Cercopidae). - 961 pp. Beiträge zur Zikadenkunde 2: 57-66. Š u lc , K. (1 9 1 1 ): Über Respiration, Tracheensystem und Schaum­ B u r r o w s , M. (2007): Neural control and coordination of jumping in produktion der Schaumzikadenlarven. - Zeitschrift für wissen­ froghopper insects. -Journal of Neurophysiology 97: 320-330. schaftliche Zoologie 99: 147-188. C a r v a l h o , G. & M. D. W e b b (2005): Cercopid spittlebugs of the W e n z e l, F. ( 1 9 5 4 ). Die Ciliatenfauna der Cicadenschäume. - Zoo­ New World (Hemiptera, Auchenorrhyncha, Cercopidae). - Pen- logischer Anzeiger 152: 1 2 1 -1 2 4 . soft Publishers. Sofia-Moscow, 271 pp. W hittacker, J. B. ( 1 9 6 9 ): The biology of Pipunculidae (Diptera) C la r i d g e , M. F. (1 9 8 5 ): Acoustic signals in the Homoptera: behav­ parasitising some British Cercopidae (Homoptera). - Proceed­ iour, taxonomy, and evolution. - Annual Review of Entomology ings of the Royal Entomological Society London (A) 4 4 : 1 7 -2 4 . 30:297-317. W hittacker, J. B. ( 1 9 7 0 ): Cercopid spittle as a microhabitat. - D r o s o p o u l o s , S. & C l a r id g e , M . F. (Hrsg.) (2006): Insect Sounds Oikos 21 (1): 59-64. and Communication. - Taylor & Francis, Boca Raton, 532 pp. Zacharias, O. (1 9 0 2 ). Über das Vorkommen von Infusorien im Ci- G o r b , S. N. 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Invalidenstrasse 43 Leiden - Boston, 673 pp. D-10115 Berlin J a k o b s , W. & R en n e r , M. (1988). Biologie und Ökologie der Insek­ ten (Taschenlexikon), 2. Auflage. - Gustav Fischer Verlag, Stutt­ gart, 690 pp. K a h l , A. (1927). Neue und ergänzende Beobachtungen holotricher Ciliaten. I. - Archiv für Protistenkunde 60: 34-129. Kehlmeier, C. (2 0 0 0 ). Zu Verbreitung, Lebenszyklus und Gesang der Blutzikade Cercopis vulnerata ROSSI, 1 8 0 7 (Auchenorrhyn­ cha: Cercopidae) am Lüneburger Schildstein (Niedersachsen). - Braunschweiger Naturkundliche Schriften 6(1): 69-84. K ö r n e r , M. (2006). Zur Rolle der Hämolymph-Inhaltsstoffe bei der Feindabwehr von Zikaden (Cicadomorpha et Fulgoromorpha) unter besonderer Berücksichtigung der Blutzikade Cercopis vul­ nerata Rossi. - Dissertation, Universität Bayreuth, 103 pp. M a r s h a l l , A. T. (1966). Spittle-production and tube-building by Cercopid larvae (Homoptera).- IV. 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Herausgeber: Bernhard Klausnitzer in Zusammenarbeit mit Entomofaunistische Gesellschaft e. V. 68 Entomologische Nachrichten© Entomologische und Berichte, Nachrichten 53, 2009/1 und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at

Giftspinne im Haus 17. Tagung Sächsischer Entomologen Der Domfinger ( Cheiracanthium punctorium), der in 10. Oktober 2009, Tharandt wärmeren Gebieten Mitteleuropas in offenem Gelände Informationen kommen in dieser Zeitschrift und den lebt, hat in den USA in Ch. mildei einen nahen Ver­ „Mitteilungen Sächsischer Entomologen“ wandten, der synanthrop vor allem in Städten lebt und sogar Hausspinne ist. Es wird über einen Biss in das NABU-Entomologentagung „Insekten der Agrar­ Grundgelenk eines Großzehs berichtet, der so schmerz­ landschaft“ haft wie ein Bienenstich empfunden wurde, aber eine weit nachhaltigere Wirkung hatte. Die Schmerzen 17. und 18. Oktober 2009, Berlin, Naturkundemuseum strahlten über die Kniekehle bis in den Oberschenkel aus und hielten etwa 20 Tage an. Die gebissene Frau Deutsches Koleopterologentreffen wohnte in einem Mehrfamilienhaus ohne Fassadenbe­ 23. bis 25. Oktober 2009, Beutelsbach grünung und berichtet, dass die vor allem nachts aktiven Spinnen im ganzen Wohnbereich sowie im Garten vor­ 76. Entomologentagung Linz kämen. Drei bis vier Begegnungen in der Woche wären normal. Der Bericht lässt darauf schließen, dass Bisse 7. und 8. November 2009, Schlossmuseum Linz trotzdem selten sind. (Carolinea 65: 231-233, 2007). Programm zeitgerecht unter www.biologiezentrum.at

U. S e d l a g Kolloquium der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft 20. März 2010, Biologiezentrum der Universität Wien MITTEILUNGEN Informationen unter: www.biologiezentrum.at/oeg/

Tagungskalender IXth European Congress of Entomology 26. Tagung des Arbeitskreises Diptera 22.-27. August 2010, Budapest, Ungarn 5. bis 7. Juni 2009, W aldsieversdorf weitere Informationen unter: Informationen unter: www.ak-diptera.de www.nhmus.hu/ECE2010

XXI. Symposium Internationale Entomofaunisti- cum Europae Centralis (SIEEC) 28. Juni bis 3. Juli 2009, Ceské Budëjovice, Tschechi­ sche Republik Informationen und Anmeldung: http://sieec21.cz/ oder UMSCHLAGBILDER Institut für Entomologie, Branisovskä 31, CZ-37005 Ceské Budëjovice Zu Artikel: H o c h , H a n n e l o r e : Die Gemeine Blutzika­ 1st European BioSyst Meeting de ( Cercopis vulnerata Rossi, 1807) - Das Insekt des Jahres 2009 in Deutschland, Österreich und der (Tagung des Dachverbandes der systematischen Ge­ Schweiz (Auchenorrhyncha, Cicadomorpha, Cercop­ sellschaften Österreichs, Deutschlands, der Schweiz, idae) (S. 1 - 4). Frankreichs und Großbritanniens) 11. bis 14. August 2009, Leiden, The Netherlands Titelbild 10. Arbeitstagung des Arbeitskreises Neuroptera Die Gemeine Blutzikade ( Cercopis vulnerala Rossi, 23. bis 28. August 2009, Schloss Schwanberg bei Ipho- 1807) (Foto: W a c h m a n n ). fen Informationen unter: e-mail [email protected] 4. Umschlagseite Fachgespräch der Österreichischen Entomolo­ Bild 1: Cercopis vulnerata bei der Paarung gischen Gesellschaft (Foto: W a c h m a n n ). 3. Oktober 2009, Linz, Schlossmuseum Bild 2: Kuckucksspeichel einer Schaumzikadenlarve Thema: „Darwinsekt - a sparkling challenge: Entomo- (Foto: W y s s ).

Arachno-Evolutives im Jubiläumsjahr von C h a r l e s Bild 3: Cercopis sanguinolenta (Foto: W a c h m a n n ). D a r w i n “ Bild 4: Haematoloma dorsatum (Foto: W a c h m a n n ). Informationen unter: www.biologiezentrum.at/oeg/ © Entomologische Nachrichten und Berichte; download unter www.biologiezentrum.at