Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft

und Fließe, Fischteiche und Wassergräben, Buchenwälder und Kiefernforste, „Berge” und Schluchten, Moore, Äcker, Wiesen, Hecken und selbst eine Binnendüne. Eiszeitliche Schmelzwässer haben die Buckower Rinne ausge­ waschen, die quer durch den Naturpark verläuft. Im „Buckower Kessel” liegt der 146 Hektar große und über 40 Meter tiefe Schermützelsee. Nur anderthalb Kilometer entfernt erhebt sich der 129 Meter hohe Krugberg. In den Pritzhagener Bergen liegen Kleiner und Großer Tornowsee nur 250 Meter voneinan­ der entfernt: mit einem Höhenunterschied von 16,5 Metern. Eine Landschaft mit viel Profil, in der auf Schritt und Tritt die Gebiet nachgewiesenen Libellenarten. Die früher häufige Art sieht es im engen Buckower Kessel aus, wo die Ackerbürger Eiszeit zum Greifen nahe ist: durch Feldsteine, die von den Tankstelle für Vögel gilt nicht nur in Deutschland als stark gefährdet, auch wenn der Stadt nur kleine Flächen bewirtschafteten. So entstanden Kleine Schweiz Gletschern herantransportiert und u. a. zum Bau von Straßen sich der Bestand zu erholen beginnt. u. a. die Buckower Weinberge und die Ackerlose am Fontane­ und (Gottes-)Häusern verwendet wurden, durch mächtige Fast die gesamte Naturparkfläche ist Europäisches Vogelschutz­ Rund 25 Kilometer durcheilt der Stobber den Naturpark und weg. Damit diese – durch Landnutzung entstandene – Kultur­ Bei „Schweiz”, denkt man an Gipfel, Schluchten, weiten Blick Findlinge wie den Bollersdorfer Stein tief eingekerbte gebiet. Zu den über 140 gezählten Brutvogelarten gehören die verliert dabei 43 Meter an Höhe. Einst trieb er zahlreiche landschaft erhalten bleibt, organisiert die Naturparkverwaltung ins Land. All das hat der Naturpark Märkische Schweiz – gut 30 ehemalige Schmelzwasserabflussrinnen, die – wie Silberkehle, „ganz Großen”: Schwarz- und Weißstorch, Rot- und Schwarz­ Mühlräder an. Sie sind weitgehend verschwunden. Geblieben über Vertragsnaturschutz u. a. die Mahd von Feuchtwiesen Kilometer östlich vom Berliner Stadtrand gelegen – zu bieten. Buchenkehle und Wolfsschlucht – zu den idyllischsten Flecken milan, Wespenbussard, Seeadler und Kranich. Auch die kleine­ waren die Stauanlagen: unüberwindliche Hindernisse nicht zum Orchideenschutz, die Beweidung zum Erhalt der arten­ Wenn die Gipfel hier auch nicht so hoch und die Schluchten im Naturpark gehören. ren Vertreter wie Schwarz- und Mittelspecht, Waldwasserläufer nur für wandernde Fischarten. Acht Staue wurden u. a. durch reichen Trockenrasen und die Pflanzung von Hecken, einem (auch Kehlen genannt) nicht so tief sind: Das Auf und Ab Schöne weite Blicke ins Land gibt es vom Panoramaweg und oder Sperbergrasmücke belegen Güte und Vielfalt der Lebens­ „Fischtreppen” wieder passierbar gemacht. Allein zwischen ökologischen Multitalent, das vielerorts landschaftsprägend ist. mancher Wegstrecken ist so atemberaubend wie die Schönheit von der Bollersdorfer Höhe auf den Schermützelsee, vom räume. Im knapp 300 Hektar großen Teichgebiet von Altfried­ Pritzhagener und Eichendorfer Mühle tummeln sich heute rund Nicht überall ist der Eingriff des Menschen notwendig: wie der Landschaft. Sie wurde vor allem durch die jüngste Eiszeit Krugberg und vom Dachsberg in die Pritzhagener Berge, von land und Karlsdorf rasten im Herbst bis zu 40.000 Saat- und 20 Fischarten, darunter so seltene wie Bitterling, Schlamm­ in den Erlen-Eschenwäldern im Naturschutzgebiet Stobber­ geformt, die hier vor ca. 12.000 Jahren zu Ende ging. Weite „Schau ins Land” in Münchehofe über den Klobichsee oder Blässgänse aus Nordeuropa. Flussseeschwalben, Lach- und peitzger, Steinbeißer und Gründling. Inzwischen hat sich im tal, den Hangwäldern am Schermützelsee, dem Altholzbestand Blicke ins Land gibt es auch und ein Echo am Kleinen Tornow­ vom Galgenberg bei Reichenberg über die weiten Felder des Silbermöwen gehören ebenfalls zur Szenerie, die von Beob­ Naturpark auch wieder der Biber zu Fischotter, Wasserspitz­ im Natur­schutzgebiet Tiergarten, in Silberkehle und Wolfs­ see, das sich hören lassen kann. Die hügelige Gegend erhielt . achtungskanzeln gut ins (Fernglas-)Visier zu nehmen ist. Hier maus und Co. gesellt. schlucht. Hier kann man in der vermeintlichen Unordnung die den Namen vor über 160 Jahren, als es Erholung und frische wird auch heute noch gefischt und alljährlich im August in Alt­- natürliche Ordnung erkennen, die viele Arten am Leben hält. Luft suchende Städter zunehmend aufs Land zog. In Deutsch­ friedland das Fischerfest gefeiert. land tragen seit dieser Zeit fast 70 Landschaften den zugkräf­ Kulturlandschaft trifft Wildnis tigen Beinamen einer Traumlandschaft: Schweiz. Der im September 1990 im Nationalparkprogramm der letzten Gut ein Drittel der Naturparkfläche ist Wald: mit auffallend viel Treppen für Fische Herausgeber: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes DDR-Regierung festgesetzte Naturpark ist mit 205 Quadrat­ Bestand an Ulmen, Rot- und Hainbuchen, Stiel- und Trauben­ Redaktion: Naturpark Märkische Schweiz im Landesamt für Umwelt Fotos: Bausewein, Hoffmann, Klaeber, Klinger, Liebke, Rasmus, kilometern der kleinste, aber „dienstälteste” im Land Branden­ Der klare, sauerstoffreiche Stobber ist das zentrale Fließge­ eichen … und Totholz. Im Buckower Kessel, einer großen Naturwacht Brandenburg Naturpark Karte: Pro Line Concept, Berlin burg, in dem es heute insgesamt 15 Großschutzgebiete gibt. wässer des Naturparks. Er entspringt im Roten Luch und Senke mit Seen und Schluchten, herrschen oft Nebel und hohe Layout: Power-DesignThing GmbH Druck: Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg Märkische Schweiz Er liegt im Landkreis Märkisch-Oderland zwischen den Städten durchfließt von Südwest nach Nordost die Seen des Buckower Luftfeuchtigkeit: ein guter Standort für die Rotbuche. Diese Publikation ist auf umweltfreundlichen Papier gedruckt. Stand: August 2016 Strausberg, Müncheberg und dem – u. a. durch Schinkel- Kessels. Feuchtwiesen, Reste von Auwäldern und Quellgebiete leitet sich vom slawischen Wort „buk” für Rotbuche ab. Bauten und Lenné-Park – bekannten Ort . Auf säumen seinen weitgehend naturnahen Lauf. Ein selten gewor­ Die im heutigen Naturpark einst vorherrschende Gutswirt­ kleiner Fläche kommen im Naturpark fast alle typischen Land­ dener Lebensraum für das „Wappentier” des Naturparks: die schaft mit relativ großen Ackerschlägen ist eine der Ursachen Der Naturpark Märkische Schweiz gehört zu den „Nationalen Naturlandschaften”, der Dachmarke der deutschen Nationalparks, Naturpark schaftselemente vor: Seen und Sölle, Quellen Gemeine Keiljungfer (Flussjungfer), eine von 53 bislang im für die vielerorts unverbauten Ausblicke übers Land. Anders Biosphärenreservate und Naturparks, getragen von EUROPARC Deutschland e.V.: www.europarc-deutschland.de Märkische Schweiz TF Katharinenhof Neutrebbin Metzdorf NP Herzhorn Uckermärkische BR Flusslandschaft NemitzRheinsbergNP Seen NLP Elbe-Brandenburg Stechlin- BR Unteres Ruppiner Land Schorfheide- Odertal Chorin NP Prötzel NeufriedlandNe NP Barnim Vielseitig: Die Mitarbei­ Bernau Reichenow Viele für den Artenschutz West- NP ter der Naturwacht sind havelland Märkische und das Landschaftsbild BERLIN Schweiz Europäisches Ansprechpartner u. a. für Potsdam Gottesgabe Vogelschutz- bedeutsame Flächen NP gebiet - Dahme- Prädikow Batzlow 167 e Naturparkbesucher und NP NP e finden in der indus­ Heideseen rs Hoher Nuthe- NP e t -bewohner, Fischer und Fläming Nieplitz Schlaubetal s trielle Landwirtschaft

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BR K Altfriedland Landwirte. Sie führen Spreewald Ihlow keine Beachtung. Um e NP e Großschutzgebiete S Biotop- und Artenschutzpro­ Niederlausitzer S solche Flächen vor der r o in Brandenburg Landrücken Ringenwalde e p

ORTE ANGEBOTE Beherbergung/ Gaststätten Touristeninformation Baden Umweltbildungs einrichtungen Museen/Heimatstuben/ Ausstellungen tz h NP e jekte sowie Dauerbeobach­ ie i natürlichen Wiederbe­ NLP = Nationalpark Niederlausitzer n Lettinsee K f BR = Biosphärenreservat Heidelandschaft li Altfriedland • • • • tungen bei seltenen Arten e waldung zu bewahren NP = Naturpark ß Karlsdorf Bollersdorf • • wie Biber, Fischotter und und gefährdete Arten Reichenberg Buckow • • • • • Dolgensee Fledermäusen durch, bieten Grunow zu erhalten, werden Garzau • • • geführte Wanderungen an sie im Rahmen der Land­ Garzin • Ernsthof und betreuen die Junior TF schaftspflege verträglich Hermersdorf • Neuhardenberg Ranger „Schweizer Bären‟. beweidet oder gemäht. Ihlow • Pritzhagen Julianenhof • Klosterdorff Stafsee Besonders erfolgreich r • • • • S Julianenhof e Müncheberg b ist eine Beweidung mit b o Münchehofe • • • t S gemischter Herde. Neuhardenberg • • • Strausberg Bollersdorf Kl. und Gr. R1 Tornowsee Obersdorf • • „… geht die Lunge auf Samt“ Pritzhagen • Der Schwarzspecht ist eine S NSG TF Wulkow ee Stobbertal Prötzel • • Charakterart naturnaher ls Hohensteinenstein Ruhlsdorf e z Treuenhof t Hermersdorf Reichenberg • Wälder. Hier gibt es u. a. ü L Drei Eichen Die heute rund 1.700 Einwohner zählende kleine Stadt Buckow, m r Ringenwalde • e ausreichend Altbäume zum Hasenholz h c Ruhlsdorf • der erste Kneipp-Kurort im Land Brandenburg, bekam schon Ruhlsdorfer S S S S Zimmern von Nist-, Schlaf- See Buckow • • • • • 1854 höchstes Lob vom Leibarzt des Preußenkönigs Friedrich und Ausweichhöhlen. Wo NSG Birkensee Werder • Ruhlsdorfer Münchehofe der Schwarzspecht ist, sind Gladowshöhe Bruch Wilhelm IV.: „Majestät, in Buckow geht die Lunge auf Samt.” Liebenhof Klobich- NSG see R1 Hintersee die zahlreichen Nachmieter, R1 NSG Mit Eröffnung der Buckower Kleinbahn an der Eisenbahnstrecke Gartzsee Klobich- Naturpark Märkische Schweiz Kultur- und Tourismusamt zum Beispiel Fledermäuse, see Waldsievers- · Verwaltung · Besucherzent- Märkische Schweiz Berlin-Küstrin gingen zunehmend mehr „Lungen auf Samt”: Seit Bergschäferei dorf Vorder- oder nicht weit. Garzin rum Schweizer Haus · Naturwacht NSG Haussee und Galerie „Zum Alten Warmbad” 1897 entwickelte sich sprunghaft der Ausflugsverkehr. Tiergarten Hermersdorf- Lindenstraße 33, 15377 Buckow Sebastian-Kneipp-Weg 1, 15377 Buckow Obersdorf Gr. Tel. (03 34 33) 6 59 82 o. 6 59 83, Neben Theodor Fontane kamen u. a. Egon Erwin Kisch, Bertolt Totholz: ein Multitalent. Däbersee Tel. Naturparkverwaltung: Trebnitz Fax (03 34 44) 6 59 89 Es ist, je nach Zerfallsphase, Stobber Kl. Däbersee Dahmsdorf (03 34 33) 1 58-40, Fax -42 Brecht und Helene Weigel hierher. Mit dem jährlichen Literatur­ Garzau h [email protected] Insektenlieferant für Specht Tel. Besucherzentrum: (03 34 33) 1 58-41 www.maerkischeschweiz.eu sommer wird im Buckower Brecht-Weigel-Haus, ihrem einstigen Kl. Öffnungszeiten Besucherzentrum: und Co., macht ihnen Ange­ Rehfelde Schlagenthinsee tägl. 10 – 16 Uhr Stadtinformation Müncheberg Sommersitz, an diese bedeutende Vergangenheit des Ortes bote für den Wohnungsbau, Wasserscheide Werder np-maerkische-schweiz@lfu. bietet Wildbienen Brutplätze, Nordsee – Ostsee Brigittenhof im Torwächterhäuschen angeknüpft. Aber in der Märkischen Schweiz gibt es nicht nur brandenburg.de Ernst-Thälmann-Str. 101, NSG Gr. Erdkröten Überwinterungs­ ß www.maerkische-schweiz-naturpark.de Rehfelde- ie Gumnitz und Schlagenthin- JahnsJah felde 15374 Müncheberg viel gute Luft und Literatur, es gibt auch viel zu sehen: von Alt­ Dorf fl R o t e s L u c Gr. Schlagenthinsee see quartiere, Kleinsäugern De­ n Marienfeld le Tel. (03 34 32) 7 09 31, Fax 8 11 43 h Natura Trail Tel./Fax Naturwacht: (03 34 33) 60 63 friedland mit den Resten eines Zisterzienser-Nonnenklosters bis ckung, Pilzen Nahrung. Von ü [email protected] M www.naturfreunde- [email protected] Grenze Naturpark Märkische Schweiz www.stadt-muencheberg.de Ihlow mit seinen „Offenen Höfen” und meisterlichen Feldstein­ Ameise bis Zunderschwamm 1 brandenburg.de www.naturwacht.de Zinndorf reicht die Liste der Arten, die L Naturschutzgebiet (NSG) Waldsieversdorfer Kultur-, Aus­ bauten, die im Naturpark – ob Kirche, Gehöft, Mauerwerk – fast von Totholz oder in ihm leben. Müncheberg Naturparkroute Verein Langes Haus Information Naturschutz- stellungs- und Tourismuszentrum Information www.wanderbares- Altfriedland e.V. überall das Ortsbild prägen. Was vom Totholz bleibt? 5 Wilhelm-Pieck-Straße 23, Neuenhagen – deutschland.de Hauptstraße 23 d, 15320 Neuhardenberg Nährstoffe für den Wald. Lichtenow- Radwanderwege 15377 Waldsieversdorf Die Märkische Schweiz ist seit langem ein gut erschlossenes Dorf Altfriedland OT Altfriedland TF Radwanderweg Tel. (03 34 33) 15 77 82, Fax 15 77 85 Stobber Philippinenhof Trebnitz – Möglin Fledermausmuseum Tel. (03 34 76) 5 09 57 Wanderparadies. Seit 2010 kann man sie auch auf dem 17 km Hoppegarten „Theodor Fontane“ [email protected] Lehrpfad im Julianenhof Touristeninformation und Ausstellung R1 L www.waldsieversdorf.info langen Natura Trail und der knapp 21 km langen zertifizierten 1/5 Radwanderweg 1 Müncheberger Stadtforst www.fledermausmuseum- „Heimatgeschichte Altfriedland” Gebietswanderwege NaturerlebnispfadBehlendorf julianenhof.de/ (Besichtigung nach Voranmeldung) Naturparkroute Märkische Schweiz kennenlernen. Eggersdorf L Drei Eichen

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