ist so nicht im Koalitionsvertrag verabre - det.“ Die CDU-Landesgruppe NRW im Motto „Steter verschickte über ihren Verteiler Mails zum „aktuellen Stand der Mautdis - kussion“. Zu anderen strittigen Themen Tropfen“ hatte man sich diesen Aufwand gespart. Und das ist erst der Anfang: In den Maut Verkehrsminister Dobrindt nächsten Wochen wollen die NRWler ver - suchen, die Gewerkschaften gegen die ärgert mit seinem Konzept die Maut zu mobilisieren – zum Wohle der eigenen Leute. Die CDU setzt auf Pendler und der Arbeitnehmer kleiner organisierten Widerstand. Und Betriebe selbstverständlich, die wegen der Maut Kundschaft verlieren könnten. Der die Heimatfront Bayern bröckelt. CDU-Abgeordnete Oliver Wittke, früher Verkehrsminister von Nordrhein-West- ur Sicherheit hatten die Verschwörer falen, soll dem Vernehmen nach den Wi - ihrer Telefonkonferenz einen unver - derstand in die Bundestagsfraktion tragen Zfänglichen „Betreff“ gegeben. Zum und vor allem unter CSU-Kollegen Stim - Thema „Dringende Mitgliederangelegen - mung gegen Dobrindts Pläne schüren. heit“ schaltete sich der geschäftsführende Diese Idee ist aussichtsreich, denn in der Landesvorstand der CDU Nordrhein-West - CSU-Landesgruppe sitzen viele, denen falen am vergangenen Dienstag zusammen. Dobrindts Papier suspekt ist. Sie trauen Die Angelegenheit war in der Tat dringend, sich nur nicht aus der Deckung. „Ich kann doch mit Mitgliedern hatte sie wenig zu tun. mich nicht erinnern, im Bayernplan für Die CDU-Politiker, darunter Landeschef eine Maut gestimmt zu haben, die landauf, , Bundesgesundheitsminister landab bis in den letzten Winkel gelten Hermann Gröhe und Bundestagspräsident soll“, schimpft ein Mitglied der Landes - , besprachen eine Strate - gruppe, dessen Wahlkreis an die österrei - gie, wie man das Maut-Konzept von CSU- chische Grenze stößt. Die Maut-Gegner in Verkehrsminister zu der CSU schicken nun Stoßgebete an eine Fall bringen könnte. Instanz, die sie normalerweise verteufeln: „In der Bewertung dieses unseligen Pa - „Hoffentlich räumt die EU das ab.“ piers waren wir einer Meinung“, sagt ein Nicht einmal auf die CSU-Landtagsfrak - Teilnehmer. „Die Frage war nur: Gehen tion in München, wo Ministerpräsident wir gleich in die Vollen oder machen wir Horst Seehofer das Sagen hat, kann sich es nach der Methode ,Steter Tropfen ‘.“ Dobrindt noch verlassen. „Wir haben im - Man entschied sich für den steten Tropfen. mer Ja zur Maut gesagt, aber nie Ja zu ei - Seit Wochen prasselt Kritik auf den Ver - ner Maut überall“, grantelt ein Mitglied kehrsminister herab, der nach langem Brü - der Fraktionsführung. Die Kritiker fühlen ten das ihm von seinem Ministerpräsiden - sich ermutigt durch Bayerns Verkehrs- ten aufgegebene Maut-Konzept vorlegte: minister Joachim Herrmann. Ausgerechnet eine Infrastrukturabgabe für alle deut - er, den Dobrindt früh in sein Konzept ein - schen Straßen, von der Autobahn bis zur geweiht hatte, brachte Ausnahmen für Dorfstraße. Grenzregionen ins Spiel. Seither ist der Einen Tag nach der Telefonkonferenz Strom der Bürgermeister, Landräte und ging Laschet an die Öffentlichkeit. Im In - Hinterbänkler aus dem Landtag vor den terview mit der Rheinischen Post brand - Kameras kaum zu bremsen. Zuletzt be - markte er die Maut als „schädliches“ Ein - schloss der bayerische Landkreistag ein - trittsgeld für Ausländer und betonte: „Das stimmig eine Resolution, die „radikales Umdenken“ bei der Maut fordert. Da hilft es wenig, wenn Bayerns Wirt - schaftsministerin Ilse Aigner beteuert: „Ganz Bayern profitiert davon, wenn wir ein modernes, gut ausgebautes Straßennetz haben.“ CSU-Generalsekretär An dreas Scheuer sieht sich gezwungen, die CDU- Kollegen an ihre Koalitionstreue zu erin - nern: „Alle müssen jetzt an einem Strang

A ziehen. Wir lassen uns die Maut nicht zer - P D

/ reden.“ Dass sein eigener Wahlkreis Pas - K C I L I sau an die Grenze zu Österreich reicht, P

E I

N ficht Scheuer nicht an: „Für einen neuen A H P

E Polo kostet die Jahresvignette 24 Euro, das T S

: ist verkraftbar.“ Doch ein Maut-kritischer O T O

F Fraktionskollege ist sich sicher: „Der Andi Minister Dobrindt kommt auch noch zur Vernunft.“ „Radikales Umdenken“ Melanie Amann

DER SPIEGEL #! / " !$ 45