Kreistagsdrucksache Nr. :(S) (KT) 307/2013

Az.: 013.33; 797.71; 012.3 Datum: 20. Februar 2013

Betreff: Zwischenbericht ÖPNV-Masterplan Main--Kreis

Beratungsfolge Termin Status Ausschuss für Soziales, Bildung, 13.03.2013 nicht öffentlich Kultur und Verkehr

Kreistag 17.04.2013 öffentlich

Beschlussantrag:

1. Vom Zwischenbericht zum Masterplan ÖPNV für den Main-Tauber-Kreis wird zustimmend Kenntnis genommen. 2. Den Angebotsverbesserungen in Bereichen mit höherem Nachfragepotential unter Reduzierung des Busangebots in Bereichen mit geringem Nutzerpotential wird zugestimmt. Die Reduzierung des Busangebots erfolgt nur in Bereichen, in denen alternativ die Schiene genutzt werden kann. 3. Schienenparallele Busfahrten werden vor allem im Bereich – Oberstetten abgebaut. Die freiwerdenden Buskapazitäten werden für die Erschließung neuer Gebiete, unter anderem für die neue zusätzliche Buslinie eingesetzt. Für diese Buslinie fallen ergänzend bis max. 12.000 Euro pro Jahr an. 4. In den Korridoren - Külsheim und Hardheim - Königheim - Tauberbischofsheim werden Taktverdichtungen eingerichtet. Der Main-Tauber-Kreis leistet hierzu eine Anschubfinanzierung von jeweils maximal rund 30.000 Euro im ersten, 20.000 Euro im zweiten und 10.000 Euro im dritten Jahr. Zum Ende des Förderzeitraums ist zu berichten, ob das zusätzliche Angebot durch zusätzliche Fahrgäste finanziert werden kann. 2

5. Im Korridor Tauberbischofsheim - - Großrinderfeld - Würzburg wird eine intensivere Zusammenarbeit der beiden Aufgabenträger Main-Tauber-Kreis und Landkreis Würzburg zur Angebotsverbesserung angestrebt. Die Landkreisverwaltung wird beauftragt, hierzu weitere Verhandlungen mit dem Landkreis Würzburg bzw. dem Verkehrsverbund Mainfranken zu führen. Die Tarifangebote der beiden Verkehrsverbünde sollen dabei wie bisher getrennt bestehen bleiben. 6. Ab der Neuvergabe der Linie von Würzburg nach Wenkheim zum Mai 2014 leistet der Main-Tauber-Kreis eine Kostenbeteiligung in Höhe von maximal 15.000 Euro pro Jahr, um das bisherige Fahrtenangebot bis Wenkheim weiter aufrecht zu erhalten. Ab Wenkheim gilt dann bei Einzelfahrscheinen in Richtung Würzburg der Tarif des Verkehrsverbundes Mainfranken. Für Zeitkarten wird der VRN-Tarif anerkannt. 7. Der Bürgerbus soll sukzessive auf weitere interessierte Städte und Gemeinden ausgeweitet werden. Der Main-Tauber-Kreis übernimmt 50 % der Planungskosten (bis maximal 6.000 Euro). Die Betriebskosten sind durch die jeweilige Gemeinde und durch Fahrgeldeinnahmen zu decken. 8. Über die weitere Detailplanung und Kostenentwicklung wird zu gegebenem Zeitpunkt erneut berichtet. Die für 2013 benötigten Haushaltsmittel (Planungskosten, Umsetzungskosten für Dezember 2013, Anschubfinanzierung) sind im Kreishaushalt, Ergebnishaushalt S. 460, Produkt 547001 eingestellt. Für die Folgejahre sind die entsprechenden Haushaltsmittel vorzusehen. 9. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013.

Der Vorsitzende des Kreistages 3

1. Sachverhalt

Der Kreistag des Main-Tauber-Kreises hat in seiner Sitzung am 28. März 2012 beschlossen, die Detailplanung für den ÖPNV-Masterplan an die Nahverkehrsberatung Südwest zu vergeben. Gleichzeitig wurde beschlossen, als Grundlage für die Detailplanung eine Verkehrserhebung durchzuführen.

2. Vorbemerkungen

• Der ÖPNV-Masterplan für den Main-Tauber-Kreis ist eine Antwort auf den demografischen Wandel und betrifft grundsätzlich alle Städte und Gemeinden im Landkreis.

• Mit dem ÖPNV-Masterplan soll insgesamt eine bessere Erschließung , gegebenenfalls in Kombination mit dem Schienenpersonennahverkehr , erreicht werden.

• Mit dem ÖPNV-Masterplan soll auch, soweit möglich und sinnvoll, eine bessere Vertaktung erreicht werden.

• Alle umzusetzenden Maßnahmen sollen zur Gewinnung zusätzlicher Fahrgäste - insbesondere auch außerhalb des Schülerverkehrs – sowie zur Anbindung bisher nicht oder kaum angebundener Gebiete an den ÖPNV führen.

• Hierzu sind Angebotsverbesserungen , insbesondere Taktverdichtungen , in Bereichen mit hohem Nachfragepotential vorgesehen.

• Gleichzeitig soll das Busangebot in Bereichen, die durch die Schiene ausreichend angedient werden, reduziert werden ( Abbau von „schienenparallelen Busverkehren “).

• Durch die Verlagerung von Busleistungen sollen die meisten Maßnahmen weitgehend kostenneutral umgesetzt werden. Durch die Gewinnung zusätzlicher Fahrgäste in Bereichen mit hohem Nachfragepotential können eventuelle Einnahmeverluste der Unternehmen in anderen Bereichen ausgeglichen werden.

• In den nachfragestarken Bereichen werden auch zusätzliche innerörtliche Haltestellen eingerichtet.

• Aufgrund der vielfältigen Verknüpfungen von Linien untereinander ist die zunächst angedachte schrittweise Umsetzung der Maßnahmen im mittleren und südlichen Main- Tauber-Kreis nicht sinnvoll. Daher ist die Neuordnung der hier betrachteten Linien 850 (Abschnitte Hardheim - Tauberbischofsheim und Tauberbischofsheim - Würzburg), 851 Lauda – – Würzburg), 941 (Lauda - Tauberbischofsheim – Wenkheim/Wertheim) und 945 (Lauda - Bad Mergentheim - Oberstetten) sowie 971 (Tauberbischofsheim - Külsheim) im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für den Fahrplanwechsel im Dezember 2013 vorgesehen.

• Bevor Fahrten aus dem Bereich mit geringem Nachfragepotential in Bereiche mit höherem Nachfragepotential verlagert werden, wird die Nutzung durch Fahrgäste nochmals im Detail überprüft, um die bisherigen Ergebnisse der Verkehrszählung zu bestätigen. Es erfolgt stets eine enge Abstimmung mit den betroffenen Städten und Gemeinden.

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3. Bisherige Ergebnisse der Detailplanungen

Ergebnisse der Verkehrserhebung

Im Frühjahr/Sommer 2012 wurde die Nachfrage (Zählung und Befragung) auf folgenden fünf Buslinien im mittleren und südlichen Taubertal erhoben:

• 850 Hardheim – Tauberbischofsheim – Würzburg • 851 Lauda – Würzburg, • 941 Wertheim – Tauberbischofsheim – Lauda • 945 Lauda – Bad Mergentheim – Weikersheim – Crailsheim • 971 Tauberbischofsheim – Külsheim

Hierbei wurden insbesondere Fahrten überprüft, bei denen eine relativ geringe Nachfrage vermutet wurde. Bei den Linien 851, 941 und 945 handelt es sich um parallele Linien entlang der Schienenachsen, bei denen auch mögliche Angebotsverlagerungen geprüft werden sollten. Auf den Linien 850 und 971 sind Angebotsverbesserungen vorgesehen.

Die Erhebung erfolgte bewusst auch in Ferienzeiten und an Wochenenden. Schultage wurden ebenfalls zweimal erhoben, einmal vor und einmal nach den Sommerferien 2012. An Schultagen wurden Fahrten, die im Schülerverkehr unentbehrlich sind, nicht erhoben.

Insgesamt wurden ca. 7.700 Fahrgäste in 744 Kursen erfasst.

Bei der Zählung wurden haltestellengenau die Zahl der Ein- und Aussteiger sowie die Besetzung im Fahrzeug ermittelt.

Daneben wurden die Fahrgäste auch befragt , wobei neben der

• gesamten Fahrtrelation auch die • Häufigkeit der Busnutzung , die • genutzte Fahrscheinart , der • Fahrtzweck und • mögliche alternativen Verkehrsmittel erfasst wurden.

• Außerhalb des Schülerverkehrs weisen die meisten der erfassten Kurse eine mäßige bis schwache Nachfrage auf. • 63% der erfassten Kurse sind an Ferientagen mit weniger als 10 Fahrgästen besetzt, • davon 34% mit weniger als 5. • Für diese Fahrgäste stellt der ÖPNV aber eine wichtige Funktion dar, denn 2/3 der Fahrgäste geben an, keine Alternative zum Bus zu besitzen. • Nur für 11% steht alternativ auch ein Auto zur Verfügung. • 23% der Fahrgäste gaben an, auch den Zug nutzen zu können, vor allem auf der Linie 945.

Am stärksten unter den erfassten Kursen sind die Linien 850 und 851 nach bzw. aus Richtung Würzburg nachgefragt. Teilweise liegt die Nachfrage an Ferientagen hier höher als an Schultagen. Bei der Linie 851 Lauda – Würzburg wurde dabei festgestellt, dass die Busse erst jenseits der Landesgrenze (!) stark nachgefragt werden, während auf dem Abschnitt im Main- Tauber-Kreis nur eine schwache Nachfrage zu verzeichnen ist.

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Die Ergebnisse der Erhebung gehen nun in die weitere Planung ein. Hier wird insbesondere für jeden Kurs, der geändert werden soll, nachvollzogen, wieviele Personen betroffen sind und wie sich die Fahrgäste zusammensetzen.

4. Umsetzung der Maßnahmen bzw. Planungen für die einzelnen Linien und Korridore

Linien 850 und 941 (VRN), Linien 8075 und 8076 (NWM) Korridor Tauberbischofsheim - Werbach / Großrinderfeld - Würzburg

In diesem Korridor verkehren derzeit vier Linien . Für je zwei Linien sind der Main-Tauber-Kreis und der Landkreis Würzburg Aufgabenträger. Die Linie 850 verbindet Tauberbischofsheim, Großrinderfeld mit Ortsteilen und Würzburg.

Auf der Relation Tauberbischofsheim - Würzburg steht alternativ die Bahnverbindung über Lauda zur Verfügung, die nach Möglichkeit gestärkt werden soll. (20 Fahrtenpaare (Hin- und Rückfahrt) von etwa 5.00 Uhr bis 22.00 Uhr, samstags und sonntags jeweils 15.)

Mit dem Bus bestehen von Montag bis Freitag 9 durchgehende Fahrtenpaare, samstags 3 (Gegenrichtung 4) Fahrten und sonntags ein Fahrtenpaar . In den Schwachverkehrszeiten verkehrt auf der Linie 850 auch ein Rufbus . Aus Kostengründen fährt dieser nicht bis nach Würzburg, sondern stellt eine Umsteigeverbindung in Wittighausen auf die Regionalbahn her.

Die Gemeinde Großrinderfeld hat die Landkreisverwaltung gebeten, in diesem Korridor Möglichkeiten für Verbesserungen, insbesondere in Richtung Würzburg, zu prüfen. Es besteht zudem Bedarf für eine Neuabstimmung mit dem Landkreis Würzburg, da auf Würzburger Seite die Linien zum Jahr 2014 neu vergeben werden sollen.

Zwischen Kist und Würzburg bzw. Landesgrenze und Würzburg können neben • der Linie 850 die bayerischen Angebote genutzt werden. Dies sind die Linien • 8075 Kleinrinderfeld - Kist - Würzburg • 8076 Steinbach - Unteraltertheim - Oberaltertheim - Kist - Würzburg. Die Linie 8076 verkehrt mit fünf Fahrtenpaaren auch in den Main-Tauber-Kreis von/bis Wenkheim mit einzelnen Fahrten auch von/bis Werbach bzw. Neubrunn. • Zwischen Werbach und Wenkheim überlagert sich der Linienverlauf der Würzburger Linie 8076 mit dem Linienverlauf der Main-Tauber-Kreis-Linie 941 (Tauberbischofsheim- Werbach-Wertheim). Die Linie 941 bedient den Abschnitt Werbach - Wenkheim an Schultagen mit zehn Fahrtenpaaren, an Ferientagen mit sieben, samstags mit vier und sonntags mit zwei. Der Gutachter der Nahverkehrsberatung Südwest empfiehlt für diese vier Linien eine Zusammenfassung. Der gesamte Raum könnte somit durch zwei statt bisher vier Linien erschlossen werden (2 durchgehende Linien statt wie bisher 4 Linien, die überwiegend an der Landesgrenze enden). Diese Maßnahmen können jedoch voraussichtlich erst mittel- bis langfristig umgesetzt werden, da die Nahverkehrsgesellschaft Würzburg-Mainfranken (NWM) ihr derzeitiges Konzept ausschreibt und nicht kurzfristig ändern möchte.

Es wird daher zunächst ab Dezember 2013 eine Verbesserung Richtung Würzburg angestrebt, ohne die von Würzburger Seite geplanten Fahrpläne ändern zu müssen. Kernstück dieser Planungen ist eine Direktverbindung von Tauberbischofsheim über Großrinderfeld nach Würzburg.

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Wesentliche Vorteile dieser Planungen sind die • Verkürzung der Fahrtzeit zwischen Tauberbischofsheim und Würzburg, • eine Vertaktung sowie • die Verbesserung der Zuganschlüsse .

Grundsätzlich sollen die Maßnahmen kostenneutral erfolgen. Langfristig wird für diesen Bereich eine gemeinsame Linienbündelung mit gemeinsamer Neuvergabe im Jahr 2024 angestrebt.

Eine Sondersituation liegt für die Anbindung von Werbach-Wenkheim vor: Die Linie 8076 aus Würzburg verkehrt mit fünf Fahrtenpaaren auch in den Main-Tauber-Kreis von/bis Wenkheim, mit einzelnen Fahrten auch von/bis Werbach bzw. Neubrunn. Mit der Neuvergabe der Linie von Würzburg nach Wenkheim im Jahr 2014 fordert die Nahverkehrgesellschaft Würzburg-Mainfranken eine Kostenbeteiligung des Main-Tauber- Kreises , um das Fahrtenangebot bis Wenkheim weiter aufrecht zu erhalten. Ergänzend bietet Würzburg an, zusätzliche oder alle Fahrten, die bis Steinbach führen, nach Wenkheim durchzubinden. Die Landkreisverwaltung schlägt aufgrund der hohen Kosten und der geringen Nachfrage vor, nur das bisherige Fahrtenangebot bis Wenkheim weiter aufrecht zu erhalten. Die Kosten hierfür würden sich auf maximal 15.000 Euro pro Jahr belaufen. Die genauen Kosten hängen vom Ausschreibungsergebnis und von den künftigen Einnahmeerlösen ab.

Ab Wenkheim soll nach der Umsetzung dieser Planungen bei Fahrten in Richtung Würzburg bei Einzelfahrscheinen der Tarif des Verkehrsverbundes Mainfranken gelten, um zusätzliche Kosten durch doppelte Fahrscheindrucker zu vermeiden. Für Zeitkarten (Maxx-Ticket etc.) wird wie bisher der VRN-Tarif anerkannt.

Linie 851 Lauda – Würzburg Das Angebot der Linie 851 zwischen Lauda und Würzburg besteht Montag bis Freitag aus lediglich zwei durchgehenden Fahrtenpaaren sowie weiteren Fahrten zwischen Lauda und Wittighausen bzw. Lauda und Grünsfeld insbesondere im Schülerverkehr. Samstags besteht ein dichteres Angebot von vier (Gegenrichtung fünf) durchgehenden Fahrten, sonntags bestehen zwei Fahrtenpaare. Darin enthalten ist eine tägliche Spätfahrt nach Betriebsschluss des Regionalbahn-Verkehrs von Würzburg nach Lauda.

Die Verkehrserhebung hat ergeben, dass die durchgehenden Busfahrten insbesondere auf bayerischer Seite stark nachgefragt werden. Im Bereich zwischen Lauda und Oberwittighausen bzw. Kreisgrenze werden diese Busse kaum nachgefragt . Vor dem Hintergrund des teilweise stündlichen Regionalbahn-Angebots in diesem Bereich können diese Fahrten entfallen und diese Einsparungen für die Angebotsverbesserungen in anderen Bereichen genutzt werden. Für den bayerischen Teil werden die Busunternehmen gemeinsam eine Lösung erarbeiten.

Linie 971 Tauberbischofsheim - Külsheim Für diese Strecke empfiehlt der Gutachter eine Angebotsverbesserung mit vertakteten Fahrplänen . Ein Fahrplanentwurf ist bereits ausgearbeitet und mit dem Busunternehmen Seitz abgestimmt. Die weitere Abstimmung mit den betroffenen Städten Tauberbischofsheim und Külsheim ist angelaufen. Für die Umsetzung dieser Maßnahme ist die bereits im März 2012 beschlossene Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 30.000 Euro im ersten, 20.000 Euro im zweiten und 10.000 Euro im dritten Jahr einzusetzen. Anschließend ist zu überprüfen, ob sich das Konzept durch entsprechende Nachfragesteigerungen trägt.

Linie 850 Hardheim - Königheim – Tauberbischofsheim Ähnlich wie auf der Strecke Tauberbischofsheim - Külsheim soll der Fahrplan dieser Linie verdichtet und vertaktet werden. Hierfür ist auch eine Abstimmung mit dem Neckar-- 7

Kreis notwendig. Zudem ist ebenfalls eine Anschubfinanzierung für die ersten drei Jahre erforderlich in ähnlicher Größenordnung wie im Bereich Tauberbischofsheim – Külsheim erforderlich.

Linie 945 Lauda - Bad Mergentheim - Niederstetten - Oberstetten - (Crailsheim) Zwischen Lauda und Crailsheim besteht eine sehr lange, durchgehende Buslinie, deren Funktion einst die Ergänzung des lückenhaften Schienenverkehrs war. Zwischenzeitlich wird das durchgehende Verkehrsangebot durch die Bahn erbracht. Zwischen Bad Mergentheim und Weikersheim verkehren Montag bis Freitag nahezu stündlich Regionalbahn- und Regionalexpresszüge, die alle Halte bedienen.

Der Gutachter empfiehlt daher, die Linie 945 mehrfach zu teilen und neu zu strukturieren .

Zwischen Lauda und Bad Mergentheim kann die Linie nicht entfallen, da die Bahn Edelfingen und Königshofen nur am Rande und Unterbalbach gar nicht bedient. Der Bus soll auf dem Abschnitt Lauda - Bad Mergentheim zu den Hauptlastzeiten bis zu einem 30-Minuten-Takt verdichtet werden. Dabei ist auch eine stärkere Feinerschließung möglich, wofür der Bus in Lauda und Königshofen eine andere Linienführung erhalten soll. Die Ankunfts- und Abfahrtszeiten in Lauda werden besser auf die Zugangebote angepasst.

Im Bereich Bad Mergentheim - Weikersheim - Oberstetten können an Schultagen etwa 50 %, an Ferientagen 60 % der Busleistungen der Linie 945 entfallen. In den entfallenden Bussen werden heute lediglich einzelne Fahrgäste befördert. Für diese bestehen alternative Verbindungen, insbesondere auf der Schiene. Entfallende Fahrgeldeinnahmen müssen durch Zusatzeinnahmen im Raum Lauda - Bad Mergentheim kompensiert werden.

Auf Anregung der VGMT wird geprüft, ob die Einrichtung einer neuen zusätzlichen Buslinie zwischen Creglingen und Niederstetten sinnvoll und möglich ist. Im Rahmen der Neuordnung der Linie 945 könnte eine etwa fünf Mal am Tag verkehrende Linie geschaffen werden. Es bestünden im Städtedreieck Weikersheim - Creglingen - Niederstetten dann Verbindungen auf allen drei Achsen. Die Kosten für diese zusätzliche Linie belaufen sich auf voraussichtlich 10.000 - 12.000 Euro pro Jahr, die ggf. im Kreishaushalt eingestellt werden.

Bürgerbus Sowohl in Niederstetten als auch in Creglingen wurde das Bürgerbuskonzept in den Gemeindegremien beraten. Beide Städte möchten einen Bürgerbus einrichten. Creglingen möchte hierfür ein eigenes Fahrzeug erwerben. Niederstetten möchte mit dem örtlichen Busunternehmen zusammenarbeiten. Die Nahverkehrsberatung Südwest berät beide Gemeinden mit finanzieller Unterstützung des Landkreises und hat erste Fahrplankonzepte ausgearbeitet.

5. Auswirkungen auf einzelne bisher nicht erwähnte Bereiche des Landkreises

Raum - Boxberg - Ahorn Assamstadt ist durch die bestehenden Buslinien recht gut angebunden; darüber hinaus bestehen gute Rufbusangebote in Richtung Bad Mergentheim. Der Raum insgesamt wird nach der Neuvertaktung der Frankenbahn angegangen.

Raum Grünsfeld - Wittighausen Die Buslinie 851 wird hinsichtlich der durchgehenden Fahrten nach/von Würzburg reduziert. Nach dem Testverlauf im südlichen Main-Tauber-Kreis (Niederstetten, Creglingen) ist der Raum Grünsfeld - Wittighausen ein weiterer Optionsraum für Bürgerbusangebote . In diesem Bereich besteht zudem weitgehend eine sehr gute Bahnanbindung. 8

Vor der Umsetzung der Maßnahmen wird noch einmal geprüft, ob die Streichung der Fahrten tatsächlich sinnvoll ist bzw. ob für die verbleibenden Kunden Alternativen bestehen.

Raum - Wertheim - Würzburg Ergänzend zur Maintalbahn verkehren linksmainisch zwei Buslinien: Linie 977 Miltenberg - Freudenberg - Wertheim - Würzburg Linie 972 Wertheim - Freudenberg. Die durchgehende Linie 977 wird von den Nachbarlandkreisen als Aufgabenträger verwaltet, die Linie 972 vom Main-Tauber-Kreis. Der Gutachter schlägt vor, die beiden Linien 972 und 977 zumindest teilweise zu integrieren . Dies erfolgt durch die Verlängerung von Kursen aus dem Wildbachtal bis Freudenberg. So kann die Zahl der Busverbindungen bei Beibehaltung der Angebotsqualität • in der Relation Freudenberg - Wertheim um eine, • in der Relation Wertheim - Freudenberg um vier Verbindungen reduziert werden.

Durch die eingesparten Fahrten könnte ein zusätzliches Angebot zwischen Wertheim und Würzburg geschaffen werden. Zudem kann in diesem Bereich eine bessere Abstimmung auf die Bahnanbindung erfolgen.

Allerdings führt die Linie 977 über das Gebiet von vier Aufgabenträgern (Main-Tauber-Kreis und zwei Nachbarlandkreise bzw. Stadt Würzburg). Eine Neukonzeption ist deshalb mit den beteiligten Aufgabenträgern abzustimmen. Diese komplexe Abstimmung bedarf noch weiterer Zeit. Eine grundsätzliche Bereitschaft zur Neuplanung wurde seitens der Nachbaraufgabenträger bereits signalisiert. Angegangen wurde hingegen erneut das Thema der Tarifanerkennung bei Ein- bzw. Ausstieg in Freudenberg, Bahnhof Kirschfurt. Bisher gilt der VRN-Tarif auf der Maintalbahn nur im Transit zwischen Neckar-Odenwald-Kreis und Wertheim.

Raum - Weikersheim - Niederstetten - Creglingen In diesem Bereich werden durchgehende Fahrten auf der Linie 945 eingespart. Für Weikersheim und Niederstetten besteht jedoch eine sehr gute Bahnanbindung , die alle Stationen bedient. In Igersheim verkehren neben der Linie 945 weitere drei Regionalbuslinien und eine Linie des Stadtbusses Bad Mergentheim. Zudem können in Igersheim, Creglingen bzw. Niederstetten ggf. Bürgerbus-/Einkaufsbuskonzepte umgesetzt werden (siehe S. 7).

Vorbehaltlich der Finanzierbarkeit soll zwischen Creglingen und Niederstetten eine neue Buslinie bzw. eine neue Busverbindung eingerichtet werden.

6. Finanzielle Auswirkungen

Linie 971 Tauberbischofsheim - Külsheim vertaktete und verdichtete Fahrpläne Für die Umsetzung dieser Maßnahme ist eine Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 30.000 Euro im ersten, 20.000 Euro im zweiten und 10.000 Euro im dritten Jahr vereinbart (s. Beschluss vom 28.03.2012). Anschließend ist zu überprüfen, ob sich das Konzept durch entsprechende Nachfragesteigerungen trägt. Insgesamt: maximal 60.000 Euro

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Linie 850 Neckar-Odenwald-Kreis Tauberbischofsheim – vertaktete und verdichtete Fahrpläne Es ist eine Anschubfinanzierung für die ersten drei Jahre erforderlich. Im ersten Jahr bis zu 30.000 Euro, im zweiten Jahr bis zu 20.000 Euro und im dritten Jahr bis zu 10.000 Euro. Insgesamt: maximal 60.000 Euro

Raum Tauberbischofsheim - Werbach - Großrinderfeld Es wird eine kostenneutrale Umsetzung der geplanten Maßnahmen angestrebt. Um das bisherige Fahrtenangebot zwischen Würzburg bis Wenkheim nach der Neuvergabe der Linie auf Würzburger Seite weiter aufrecht zu erhalten, leistet der Main-Tauber-Kreis ab 2014 eine Kostenbeteiligung in Höhe von maximal 15.000 Euro pro Jahr.

Raum Freudenberg - Wertheim - Würzburg Es wird eine kostenneutrale Umsetzung angestrebt.

Zusätzlichen Buslinie zwischen Creglingen und Niederstetten Die Kosten für diese zusätzliche Linie belaufen sich auf voraussichtlich 10.000 - 12.000 Euro pro Jahr.

Linie 945 Lauda - Bad Mergentheim - Niederstetten - Oberstetten - (Crailsheim) Die Angebotsverlagerungen bzw. –verbesserungen auf dieser Linie sollen kostenneutral erfolgen.

Bürgerbusse: Der Main-Tauber-Kreis übernimmt 50 % der Planungskosten (rund 6.000 Euro pro Stadt bzw. Gemeinde) für interessierte Städte und Gemeinden. Die Betriebskosten sind durch die jeweilige Gemeinde und durch Fahrgeldeinnahmen zu decken.

Die für 2013 noch nötigen Haushaltsmittel (Planungskosten, Umsetzungskosten für Dezember 2013) sind im Kreishaushalt, Ergebnishaushalt S. 460, Produkt 547001 eingestellt. Für die Folgejahre sind die entsprechenden Haushaltsmittel vorzusehen. Im Haushaltsjahr 2014 fallen voraussichtlich insgesamt Mehrkosten von rund 85.000 Euro an. Dieser Betrag verringert sich mit der jeweils angepassten Anschubfinanzierung in den Folgejahren.

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Bearbeitungsblatt

Federführendes Dezernat/Amt

Dezernat 3 Amt für Schulen, Bildung, ÖPNV, Kultur

(Bezeichnung des Dezernates oder Amtes)

abgezeichnet durch/am

Stelle Handzeichen Datum Bemerkungen

Dez. 3

Amt 30

Mitzeichnung durch/am

Stelle Handzeichen Datum Bemerkungen

Dez. 1

z.d.A. Geschäftsstelle Kreistag (verbleibt bei der Originalvorlage)