JUNGE Das Magazin der Wirtschaftsjunioren WIRTSCHAFT Deutschland #04_2017 3,10 € B59654

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VISIONEN BRAUCHT DAS LAND

LIEBE JUNIORINNEN, LIEBE JUNIOREN,

„Keine Experimente“ – so lautete der »Wirtschaftsjunioren Wahlkampfslogan der CDU im Jahr 1957. Die CDU warb im Vorfeld der Bundes- scheuen Veränderungen tagswahl für ihre Vision – dafür, den ein- nicht.« geschlagenen Weg weiterzugehen, den Wiederaufbau in der Nachkriegszeit vor- ALEXANDER KULITZ anzutreiben und die freie, soziale Markt- wirtschaft als Grundlage für das Wirt- schaftswunder nicht infrage zu stellen. gut. Wir leben in Wohlstand und Pros- Ja, es waren turbulente Zeiten, in denen perität. Politische Visionen für das Land es viele Unsicherheiten gab, aber die Par- sind Mangelware geworden und ein teien stellten sich mit klaren Visionen risikofeind­licher Opportunismus, welcher für Deutschland auf. Diese unterscheid- grund­legende Strukturreformen ablehnt, hat sich durchgesetzt. Man begnügt sich mit Flickschusterei und Verschlimmbes- serung an bestehenden Gesetzen und »Es sollte uns allen setzt viel zu oft auf das ,Prinzip Hoff- bewusst sein, dass nung‘ anstatt sich der drängenden The- men anzunehmen, wie beispielsweise der mit einer visionslosen Digitalisierung oder dem demografi- Stillstands-Politik die schen Wandel und seinen Auswirkungen auf den Sozialstaat. Alle Parteien schei- Herausforderungen nen sich heute den Slogan „keine Ex- des 21. Jahrhunderts perimente“ zu eigen gemacht zu haben, Mit herzlichen Grüßen allerdings mit dem ausschlaggeben- nur schwer zu den Unterschied, dass sie keine maßgeb- meistern sind.« lichen Zukunftsvisionen­ für das Land mehr haben. Es sollte uns allen be- ALEXANDER KULITZ wusst sein, dass mit einer visionslosen Stillstands-Politik die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nur schwer zu meis- bare und zielgerichtete Politik leitete den tern sind. größten Triumph der Christdemokraten Wirtschaftsjunioren scheuen Verän- bei einer Bundestagswahl ein. Die Union derungen nicht. In unseren Unterneh- Alexander Kulitz erzielte 50,2 Prozent der Stimmen. Bis mungen haben wir Visionen. Gerade in Bundesvorsitzender heute das höchste Wahlergebnis einer guten Zeiten setzen wir uns für zukunfts- der Wirtschaftsjunioren Deutschland Partei bei einer Bundestagswahl und das weisende Innovationen in unseren Fir- einzige Mal, dass eine Partei die absolute men ein und nehmen mutig die Heraus­ Mehrheit errungen hat. forderungen­ am Markt an. Als Stimme der Heute, 60 Jahre später, sind die Zei- Jungen Wirtschaft sollten wir das Gleiche ten nicht weniger turbulent und von von der Politik einfordern, um die freie großen Unsicherheiten und Unberechen- und soziale Marktwirtschaft im digitalen barkeiten geprägt – aber es geht uns Zeitalter zu erhalten. 4 INHALT Junge Wirtschaft #04-2017

_ Schwerpunkt _ Wirtschaftsleben _ Unser Verband

6 Der Leitartikel: 16 Gesichter der 24 Aktuelles aus dem Wer nicht wagt, Jungen Wirtschaft: Bundesvorstand: der nicht gewinnt Bei Familie Gutenmorgen Know-how-Transfer mit ist der Name Programm dem Deutschen 9 Interview: Bundesbildungsministerin 20 Im Gespräch mit: 29 Projekt Johanna Wanka (CDU) Dr. Reinhard Zinkann, „Gründerpatenschaften“: geschäftsführender Geflüchtete zu 10 Interview: Gesellschafter der Unternehmern machen MdB Miele & Cie. KG (SPD) 32 JCI-Europakonferenz: Große deutsche Delegation 11 Interview: in Basel MdB (Bündnis 90/Die Grünen) 33 WJ international: Wirtschaftsjunioren Ungarn 12 Interview: MdB (DIE LINKE.)

13 Interview: (FDP)

Lysann Gutenmorgen: Jungunternehmerin und Wirtschaftsjuniorin © Hotel Gutenmorgen

Beim Know-how-Transfer trafen die Wirtschaftsjunioren Bundeskanzlerin . © WJD/Thomas Rosenthal

© WJD/Thomas Rosenthal Junge Wirtschaft #04-2017 INHALT 5

JUNGE _ Junioren vor Ort _ Service WIRTSCHAFT Impressum Magazin der Wirtschaftsjunioren Deutschland

36 WJ Aschaffenburg: 41 Neues aus der Herausgeber Im Einsatz für den Klimaschutz Geschäftsstelle: Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. Breite Straße 29 Film zum Aktionstag 10178 Berlin 37 WJ Leipzig: „Ein Tag Azubi“ Business-Speed-Dating veröffentlicht Redaktion Eva Siegfried (Chefredakteurin) voller Erfolg Thomas Usslepp (Pressesprecher) Melanie Vogelbach 38 WJ Wiesbaden: (Bundesgeschäftsführerin,V.i.S.d.P.) Junge und etablierte Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. Breite Straße 29 Unternehmer vernetzen 10178 Berlin Tel. 030 20308-1520 39 Kurzmeldungen: [email protected] www.wjd.de WJ-Projekte aus ganz Deutschland Namentlich gekennzeichnete Arti­kel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Abbildungen Cover, S. 24/25: WJD/Thomas Rosenthal S. 3/7: WJD/Thomas Imo S. 6: Jaroslav Moravcik/Shutterstock.com

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Druck Bosch-Druck GmbH Festplatzstraße 6 84030 Ergolding WER NICHT WAGT, DER NICHT GEWINNT

Der Bundestagswahlkampf geht in die heiße Phase: Die Parteien verabschieden ihre Wahlprogramme, der Takt der Wahlkampfveranstaltungen wird enger und das TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Merkel und ihrem Herausforderer ist ohnehin seit Monaten terminiert. Allein: Die Zukunftsideen, mit denen die Parteien antreten, sucht man vergebens. Visionen sind 2017 Mangelware. Junge Wirtschaft #04-2017 BUNDESTAGSWAHL | SCHWERPUNKT 7

„Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?“ Fast »Parteien und Politiker jeder kennt diese Frage, hat sie als Unter- nehmer einmal einem Bewerber gestellt müssen aufhören, in oder sie als junge Führungskraft selbst Kategorien vierjähriger gestellt bekommen. Der Fragende möchte wissen, ob sein Gegenüber ein Ziel hat, auf Wahlperioden­ zu denken. das er hinarbeitet, nach dem er sein Han- Sonst steht die Zukunfts­ deln ausrichtet. Er möchte erfahren, ob der Befragte einen Plan für das eigene fähigkeit Deutschlands Leben besitzt – eine Vision für seine per- auf dem Spiel.« sönliche Zukunft. Wer mit „Ich lebe vor allem im Hier und Jetzt“ antwortet, statt ALEXANDER KULITZ ein zukünftiges Bild von sich zu entwerfen, dürfte durchfallen. Man darf ihm unter- stellen, dass sein Handeln keine klaren welche Inhalte sie stehen und welchen die 70-Prozent-Grenze abgerutscht – Tief- Ziele und Zwecke hat, keinen Sinn. All das Entwurf sie für die Zukunft des Landes stände seit der Gründung der Bundes­ läge ja in der für den Befragten offenbar haben. Tatsächlich aber dürfte die an- republik Deutschland. Lethargie herrscht nebulösen Zukunft, von der jede Vorstel- stehende Wahl einer der Gründe für die zunehmend also auch aufseiten der lung fehlt. Doch nur derjenige, der sein politische Visionslosigkeit sein. Nach dem Wählerschaft. Wer jedoch auf sein Wahl- Handeln an die Zukunft bindet, kann in Motto „Jetzt bloß keinen Fehler machen“ recht verzichtet, verzichtet auf das Pri­ der Gegenwart souveräne und couragierte traut sich niemand aus der Deckung. Zu vileg, an unserer Demokratie aktiv mitzu- Entscheidungen treffen. groß scheint die Gefahr, mit der falschen wirken und diese aufs Neue zu stärken Was für potenzielle Mitarbeiter gilt, Idee die Gunst der Wählerschaft zu ver- und zu legitimieren. Den Klassiker unter gilt im höheren Maße auch für politische spielen. Vier Jahre „großkoalitionärer den Nichtwähler-Sprüchen, „Es ändert Entscheidungsträger: Sie brauchen ein Schere im Kopf“ dürften ihr Übriges dazu sich doch eh nichts“, kann die Politik Bild von der Zukunft, eine Vision. Denn beigetragen haben, dass die beiden großen selbst Lügen strafen – indem sie Visionen eine Politik ohne langfristiges Denken ist deutschen Volksparteien noch auf der für die Zukunft und überzeugende Kon- dazu verdammt, auf Ereignisse nur zu Suche nach Zukunftsvisionen sind. Intern zepte zu deren Erreichung entwickelt. reagieren. Sie ist getrieben von den äuße- macht es zudem die Parteipolitik den In der Verantwortung steht aber nicht ren Umständen ohne selbst eine Agenda zu Akteuren schwer, klare Kante zu zeigen nur die Politik allein. „An der Zukunft setzen. Das macht sie reaktiv. Eine Politik und „heiße Eisen“ anzugehen. Die Angst, Deutschlands wirken nicht nur die Poli­ ohne Vision von der Zukunft verwaltet den sich selbst ins politische Abseits zu stellen tikerinnen und Politiker mit. Es gilt für Status quo. Die Chance, die Zukunft aktiv und die Karriere in der Partei früh­zeitig alle, das Land aktiv mitzugestalten. Als zu gestalten, lässt sie ungenutzt. Das macht beenden zu müssen, ist groß. Eine Ent- Wirtschaftsjunioren wollen wir hier voran- sie reaktionär. Ohne eine Vision kann Poli- schuldigung ist das alles indes nicht. „Par- gehen. Dazu gehört auch, den politischen tik nicht vorauschauend Per­spektiven und teien und Politiker müssen aufhören, in Entscheidungsträgern deutlich zu machen, Strategien für die Zukunft entwickeln – Kategorien vierjähriger Wahl­perioden zu wo der Schuh drückt und mit unseren For- und das Land in eben diese Zukunft führen. denken“, stellt Kulitz klar. Und warnt: derungen klar Position zu beziehen. Politi- Gegenwärtig jedoch scheint es so, „Sonst steht die Zukunfts­fähigkeit Deutsch- sche Baustellen gibt es genug. Die Heraus- als hätten die politischen Parteien einen lands auf dem Spiel.“ forderungen durch die Digitalisierung, die der markigen Sprüche, die Altbundeskanz- überbordende Bürokratie, der demografi- ler Helmut Schmidt den Spitznamen Mantra Alternativlosigkeit sche Wandel und dessen Auswirkungen „Schmidt-Schnauze“ einbrachten, zu ihrem Die gegenwärtig herrschende Visions­ auf den Sozialstaat, sind drängende Pro­ Credo erhoben: „Wer Visionen hat, sollte losigkeit ist die Voraussetzung dafür, dass bleme, die nur mit ­klaren Konzepten be- zum Arzt gehen.“ Obwohl das Zitat mehr sich das Mantra von der Alternativlosig- wältigt werden können. Deutschland sollte als 30 Jahre alt ist, taugt es heute als keit der politischen Entscheidung etablie- in der Zukunft mehr denn je als die Kader- Bestandsaufnahme der politischen Gegen- ren konnte. Die Überzeugung der Alter­ schmiede innovativer Ideen, als prosperie- wart. Alexander Kulitz, Bundesvorsitzen- nativlosigkeit ist der Gegenentwurf zu rendes und weltoffenes Land wahrgenom- der der Wirtschaftsjunioren Deutschland, ­visionärem Denken, das auf große Ent- men werden. Wir sollten auch internatio- konstatiert: „Politisches Klein-Klein und wicklungen und grundlegende Änderun- nal ein Beispiel sein. Nachhaltiges und die Wiederholung altbekannter Gerechtig- gen abzielt. Wer seiner Entscheidung werte­orientiertes Wirtschaften als ökono- keitsdebatten bestimmen die parlamenta- gleich die Bemerkung hinzusetzt, sie sei misches Leitbild, Rechtsstaatlichkeit und rische Diskussion. Eine klare Vision, ein alternativlos, der erteilt aber nicht nur Verfassungstreue als Maxime allen staat­ Plan, wohin die Reise geht, fehlt. Ich ver- visionärer und aufgeklärter Politik eine lichen Handelns, gute und bedarfsgerechte misse Politiker mit Visionen, mit Weitsicht Absage, sondern fördert auch Politikver- Bildung, die freiheitliche Entfaltung eines und mit einer wirtschaftspolitischen Stra- drossenheit und ein stimmungspolitisches jeden ermöglichen – das ist die Vision für tegie, die diesen Namen auch verdient.“ Vakuum. Solch eines wird früher oder spä- Deutschland, an der wir arbeiten müssen“, Dass Visionen 2017 Mangelware sind, ter zu besetzen versucht – meistens von so Alexander Kulitz. Ein Fall für den Arzt verwundert zunächst. Schließlich steht den Falschen. ist er mit seiner Vision ganz sicher nicht. eine Bundestagswahl ins Haus. Sie sollte Bei den vergangenen beiden Bundes- für die Parteien Anlass sein, zu zeigen, für tagswahlen ist die Wahlbeteiligung auf EVA SIEGFRIED 8 SCHWERPUNKT | BUNDESTAGSWAHL Junge Wirtschaft #04-2017

INFO POLITISCHE POSITIONEN ZU DIGITALISIERUNG UND BÜROKRATIEABBAU Digitalisierung Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhun- Der digitale Wandel erfasst mittlerweile die derts nicht vorbei. gesamte deutsche Wirtschaft. In fast allen ■■ Die Digitalwirtschaft ist auf qualifizierte Unternehmen werden Geschäfts- und Arbeits- Betriebswirte und Kaufleute angewie- prozesse von der Digitalisierung beeinflusst. sen, die sich bereits im Studium ein- Wo sich bei manchen Unternehmen die Digi­ schlägiges Fachwissen angeeignet talisierung noch auf die EDV beschränkt, ge- haben. Als Junge Wirtschaft fordern hören in vielen Produktionshallen Anwendun- wir die stärkere Berücksichtigung der gen der Industrie 4.0 wie die automatische Digitalökonomie im BWL-Studium. Steuerung und Wartung von Maschinen, die Die Curricula der Hochschulen sollten Vernetzung von Produktionsabläufen und neue Lerninhalte wie die Analyse, die Ent­ Mehr Digitalisierung, weniger Bürokratie: datengetriebene Geschäftsmodelle zum All- wicklung und das Management von Dafür setzen sich die Wirtschaftsjunioren ein. tag. Für die Junge Wirtschaft steht fest: Die digitalisierten Geschäftsmodellen © WJD/Thomas Imo Digitalisierung entscheidet die Zukunftsfähig- beinhalten. keit Deutschlands. ■■ Die vierte industrielle Revolution ver- ■■ Nach der Gründung stehen Unternehmer ändert unsere Wirtschaft. Wir begrüßen unter enormem Druck und sollten in dieser Was wir fordern: den Einsatz der Bundesregierung bei der Phase so wenig wie möglich durch un- ■■ Für uns als Junge Wirtschaft ist Netz­ Sensibilisierung der deutschen Wirtschaft nötige Bürokratie belastet werden. Insbe- neutralität die Grundvoraussetzung für für das Thema Industrie 4.0, fordern aber sondere im Steuerrecht sollten Verfahren eine wachsende Digitalwirtschaft. Die auf europäischer Ebene die Entwicklung vereinfacht werden. So sollten Existenz- Entwicklung innovativer Dienste würde einheitlicher Standards und eine gemein- gründer von der Pflicht zur monatlichen behindert werden, wenn Netzbetreiber same Rechtsentwicklung bei Datenschutz, Umsatzsteuervoranmeldung befreit werden „Überholspuren“ für bestimmte Daten Urheberrecht und digitalem Binnenmarkt, und Kleinunternehmer ihren Überschuss einrichten würden. Es ist Aufgabe der um die digitale Vernetzung der Industrie- grundsätzlich formlos ermitteln dürfen. Politik sicher­zustellen, dass Netzbetreiber produktion weiter voranzutreiben. ■■ Als Junge Wirtschaft wünschen wir uns alle Datenpakete gleichberechtigt durch mehr Europa. Mit mehr Europa meinen ihre Leitungen schicken – unabhängig Bürokratieabbau wir aber nicht unnötige EU-Regulierungen. davon, woher diese stammen oder Eine Umfrage unter den Wirtschaftsjunioren Als Junge Wirtschaft setzen wir uns für welchen Inhalt sie haben. belegt: Bürokratie ist der größte Hemmschuh den Abbau von Bürokratie ein. Insbeson- ■■ Der Breitbandausbau geht voran. Aber im internationalen Wettbewerb. Deshalb set- dere kleine und mittlere Unternehmen es gibt noch immer viele Regionen ohne zen wir uns als Junge Wirtschaft konsequent ächzen unter bürokratischen Zwängen. schnelles Internet, in denen sich der für Bürokratieabbau ein. Als Junge Wirtschaft fordern wir daher für Datenstrom durch altertümliche Kupfer­ alle neuen EU-Regeln einen KMU-Test. kabel quält. Dabei sinkt die Übertragungs- Was wir fordern: Dieser untersucht Auswirkungen von rate mit jedem Meter. Wir fordern einen ■■ Wie viel Steuern ein Unternehmen zahlt, EU-Regelungen auf die Geschäftstätig­ engagierteren Breitbandausbau durch darf nicht von der Rechtsform abhängen. keiten von KMU, wird bislang aber nicht Glasfaser, denn leistungsfähige digitale Eine rechtsformneutrale Besteuerung bei allen neuen Regeln angewendet. ­Infrastrukturen sind schon heute eine von Unternehmen muss durch eine ■■ Die Kosten einer Patentanmeldung sind Grundvoraussetzung für unternehmeri- grundlegende Steuerreform gewähr- zu hoch und übersteigen oft die Möglich- schen Erfolg. leistet werden. Gleichzeitig ist die durch keiten kleiner und mittlerer Unter­nehmen. ■■ Digitalisierung betrifft nicht nur techno­ komplizierte Steuergesetze und Er- Auch dauern die Verfahren bis zur Er- logische Aspekte, sondern ist auch ein hebungsverfahren überbordende Büro­ teilung des Patents zu lange und ver­ Bildungsthema. Denn wer die Logik von kratie zurückzuführen. Eine einheitliche, zögern die wirtschaftliche Verwertbarkeit­ Algorithmen nicht versteht, wird in der einfache, gerechte und nachvollziehbare von Innovationen. Zudem sollten Patent­ Digitalwirtschaft nicht erfolgreich sein. Besteuerung muss Maxime für Fiskus anmeldungen unkomplizierter werden. Dabei muss Bildung in einer digitalen und Gesetzgebung sein. Als Junge Wirtschaft fordern wir sowohl Gesellschaft so früh wie möglich an- ■■ Wir fordern die Zurückverlegung des auf nationaler als auch europä­ischer setzen – in der Schule! Als Junge Stichtags für die Abführung der Sozial­ Ebene ein kostengünstiges, schnelles Wirtschaft fordern wir die Politik auf, versicherungsbeiträge. Die Schaffung und unkompliziertes Patent­wesen. Programmiersprachen stärker in den neuer bürokratischer Berichts- und Unterricht einzubeziehen, um digitale Dokumentationspflichten mit zweifel­ Die kompletten Politischen Positionen 2017 Kompetenzen zu stärken. So könnten haftem Nutzen lehnen wir ab. Gesetz- der Wirtschaftsjunioren Deutschland gibt es Programmiersprachen zum Beispiel liche Regelungen von Compliance- und online unter: anstatt einer dritten Fremdsprache CSR-Berichtspflichten für Unternehmen unterrichtet werden. Wer von Bildungs- gehören nicht zu den staatlichen Kern­ https://www.wjd.de/upload/FINAL_WJD_ chancen spricht, der kommt an der aufgaben. Politische_Positionen_2017_Web_62841.pdf Junge Wirtschaft #04-2017 BUNDESTAGSWAHL | SCHWERPUNKT 9

VOR DER BUNDESTAGSWAHL: JOHANNA WANKA

Johanna Wanka (CDU) ist seit 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Bundesministerin hat vor der Wahl im September die Fragen der Jungen Wirtschaft beantwortet.

nicht nur Nachhaltigkeit sichern und Angeboten, beispielsweise durch Berufs- Wettbewerbsfähigkeit fördern, wir wollen orientierungsmaßnahmen zusammen mit damit allen in unserem Land weiterhin ein der Bundesagentur für Arbeit und dem selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Zentralverband des Deutschen Hand- werks. Aber der Weg zur ausgebildeten Siegfried: Trotz der Vorteile, die eine Fachkraft braucht noch Zeit. duale Berufsausbildung bietet, entschei- den sich immer mehr junge Menschen Siegfried: Das Ziel der Bundesregierung, für ein Studium. Gleichzeitig fehlen gut jährlich drei Prozent des Bruttoinlands- Johanna Wanka © Presse- und Informationsamt ausgebildete Facharbeiter, was den Fach- produkts für Forschung und Entwicklung der Bundesregierung/Steffen Kugler kräftemangel weiter verschärft. Was läuft einzusetzen, ist erreicht worden. Wird das Ihrer Meinung nach falsch? auf lange Sicht reichen? Eva Siegfried: Frau Ministerin, die Digi- Wanka: Wir modernisieren die erfolg- Wanka: Wir setzen uns neue Ziele und talisierung von Wirtschaft und Gesell- reiche berufliche Ausbildung, entwickeln gehen auf 3,5 Prozent. Das ist ambitio- schaft ist Realität. Wie muss sich unser gerade die Berufsbildung 4.0, bringen da- niert. Aber auch notwendig, um im inter- Bildungssystem in Zukunft verändern, um durch 3D-Drucker, Roboter und digitale nationalen Vergleich weiterhin gut aufge- Menschen nicht am Arbeitsmarkt und den Medien in die überbetriebliche Ausbil- stellt zu sein. Anforderungen der Unternehmen vorbei dung. Das Bundesinstitut für Berufsbil- zu qualifizieren? dung arbeitet intensiv daran, wie die ein- Siegfried: Durch eine steuerliche För- Johanna Wanka: Das innovative Poten- zelnen Ausbildungen angepasst werden derung von Forschung und Entwicklung zial der Digitalisierung ist beachtlich. müssen. Es passiert viel, um die Attrak- könnte die Innovationskraft des deut- Wir sehen im digitalen Wandel vielfältige tivität der dualen Ausbildung weiter zu schen Mittelstandes gestärkt werden. Da- Chancen. Gleichzeitig merken wir Aus- steigern. Und die Qualität unseres Aus- von könnte durch höhere Steuereinnah- wirkungen auf unsere Art zu leben und bildungssystems wird international hoch- men mittelfristig auch der Staatshaushalt zu arbeiten. Mit unserer Forschung kön- geschätzt und neugierig hinterfragt, zu- profitieren. Ein Vorhaben für eine CDU in nen wir den Wandel und die Arbeitsplätze letzt von Ivanka Trump in Berlin. Wir kön- Regierungsverantwortung? gestalten. Für mich ist die Richtschnur nen also sehr selbstbewusst auf unsere Wanka: Wir brauchen eine steuerliche dabei unser Wertesystem, unsere Vor- Ausbildung blicken und brauchen sie nicht Forschungsförderung als Ergänzung zur stellungen von guter Arbeit. Mit dem Pro- gegen die Studierneigung stellen. Umge- bewährten Projektförderung. Sie muss gramm „Zukunft der Arbeit“ wollen wir kehrt macht es Sinn: Wir brauchen aka- besonders auch die Belange kleiner und Antworten finden, Gestaltungsoptionen demische und berufliche Ausbildung glei- mittlerer Unternehmen und innovativer liefern sowie technologische und soziale chermaßen. Und dass Fachkräfte gerade Start-ups aufnehmen. Unternehmen ohne Innovationen gleichermaßen voranbrin- in guten Wirtschaftszeiten hochgeschätzt eigene Forschungsabteilung können er- gen. Dazu sollen neue Modelle der Qua- sind, das ist auch klar. folgreich mit Hochschulen oder außer­ lifizierung, der Gesundheitsprävention, universitären Forschungseinrichtungen der Arbeitsgestaltung und -organisation in Siegfried: Wie kann die Bildungspolitik ko­operieren. Deshalb würde eine rein auf und mit Unternehmen entwickelt werden. künftig geflüchteten Menschen den Weg Personalkosten fokussierte steuerliche Wir laden Unternehmen und Forschungs- in den Arbeitsmarkt ebnen und damit die Forschungsförderung zu kurz greifen. einrichtungen ein, am Forschungspro- Integrationsleistung der Wirtschaft stär- Eine Arbeitsgruppe von BMF, BMBF und gramm mitzuwirken und unsere gemein- ker unterstützen? BMWi erarbeitet ein Gesamtkonzept zur same Arbeitswelt mit Innovationen zu- Wanka: Auf das Flüchtlingsaufkommen steuerlichen Förderung von Forschung kunftsfest zu machen. Damit wollen wir haben wir schnell reagiert, mit neuen und Innovation. 10 SCHWERPUNKT | BUNDESTAGSWAHL Junge Wirtschaft #04-2017

VOR DER BUNDESTAGSWAHL: THOMAS OPPERMANN

Thomas Oppermann ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 2013 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Bevor am 24. September ein neuer Bundestag gewählt wird, hat der Göttinger Thomas Oppermann die Fragen der Jungen Wirtschaft beantwortet.

Eva Siegfried: Herr Oppermann, die SPD gerechter aufteilen zu können. Mit kos- verlieren, aus dem Arbeitsleben ausschei- will Familien besser und gezielter fördern. tenfreier Bildung von der Kita an wer- den und nach 15 Monaten in Hartz IV rut- Wie soll das konkret aussehen? den wir für mehr Chancengleichheit für schen. Ein verlängertes Arbeitslosengeld Thomas Oppermann: Familien brau- alle sorgen. Und nicht zuletzt: Familien hilft ihnen, durch Qualifizierung wieder chen vor allem gute Rahmenbedingun- brauchen neben einem guten Angebot an erwerbstätig zu werden. Das ist nicht nur gen. Ein zentraler Punkt ist die bessere Schulen und Kitas auch mehr Geld. Das sozial gerecht, sondern auch wirtschafts- Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im- Ehegattensplitting für bereits geschlos- politisch vernünftig. mer noch müssen Familien finanzielle sene Ehen wird bestehen bleiben. Aber wir und berufliche Nachteile in Kauf nehmen, wollen es für die Zukunft zu einem Fami- Siegfried: Ihr Kanzlerkandidat Schulz wenn sie kleine ­Kinder oder pflegebe- liensplitting umbauen, mit dem jede Mut- sagt, er wolle an die großen Vermögen dürftige Angehörige betreuen. Dies wol- ter und jeder Vater einen Kinderbonus ran. Will die SPD etwa zurück zur Ver­ len wir ändern: Mit der Einführung der bekommt. Das ist ein Gebot der Gerech- mögensteuer? Familienarbeitszeit und des Familiengel- tigkeit, denn unser Steuerrecht ist ver- Oppermann: Die Vermögensteuer über- des werden wir wichtige Voraussetzun- altet und geht an vielen Familien vorbei. zeugt mich nicht. Wir wollen Unter­ gen hierfür schaffen. Wir wollen hiermit Von unseren Reformen für die arbeitende nehmen nicht in der Substanz besteu- beiden Eltern ermöglichen, ihre berufli- Mitte werden insbesondere Familien pro- ern und ihnen das Eigenkapital nehmen. chen und familiären Aufgaben besser und fitieren: Die meisten Arbeitnehmer ver­ Sie sollen sich im Wettbewerb behaup- dienen zwischen 2.000 und 4.000 Euro ten können. Gleichwohl müssen die ganz im Monat. Vor allem diese Gruppe wollen großen Vermögen mehr zur Finanzierung wir gezielt entlasten. des Gemeinwesens in Deutschland beitra- gen. Das geht über die Erbschaftsteuer bei Siegfried: Arbeitslosengeld Q: Wer sich hohen Freibeträgen. Wachstum entsteht weiterbildet, soll nach SPD-Plänen künf- durch Innovationen und Investitionen, tig bis zu zwei Jahre länger ALG I bezie- nicht durch die Vererbung großer Ver- hen. Wie wollen Sie verhindern, dass dies mögen. Jede Generation muss zumindest zu einer Frühverrentungswelle führt? einen Teil des Wohlstandes, den sie ge- Oppermann: Anders herum wird ein nießen möchte, selbst erwirtschaften. Schuh daraus: Wir verhindern, dass drin- gend benötigte Fachkräfte viel zu früh Siegfried: Soziale Gerechtigkeit, innere aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Das Sicherheit – welche Rolle spielt eigentlich Schlüsselwort hierfür heißt Qualifizie- Wirtschaftspolitik im Wahlkampf Ihrer rung: Die Lage ist grundlegend anders als Partei? vor 15 Jahren. Damals gab es fünf Mil- Oppermann: Deutschland ist ein wirt- lionen Arbeitslose, heute gibt es halb so schaftlich starkes Land. Doch wer will, viele und eine Million offene Stellen. Unser dass unser Land auch in Zukunft erfolg- Land leidet schon heute unter einem ekla- reich ist, muss sich dem technologischen tanten Fachkräftemangel und dieser Be- Wandel mutig stellen. Sozialdemokrati- fund wird sich in den kommenden Jahren sche Wirtschaftspolitik verbindet dabei noch deutlich verschärfen. In dieser Situa­ Innovation und Gerechtigkeit – bei- Thomas Oppermann tion dürfen wir nicht zulassen, dass Über- des sind für uns zwei Seiten derselben © Gerrit Sievert 50-Jährige, die unverschuldet ihren Job Medaille. Junge Wirtschaft #04-2017 BUNDESTAGSWAHL | SCHWERPUNKT 11

VOR DER BUNDESTAGSWAHL: KERSTIN ANDREAE

Kerstin Andreae ist seit 2012 stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Seit 2002 sitzt sie als Abgeordnete für den Wahlkreis Freiburg im Bundestag. Dort tritt sie bei der Bundestagswahl am 24. September erneut als Direktkandidatin an. Vor der Wahl hat Andreae die Fragen der Jungen Wirtschaft beantwortet.

Eva Siegfried: Frau Andreae, Leiharbeit Siegfried: Die Grünen müssen sich mit­ und Werkverträge sind zwei der weni- unter den Vorwurf gefallen lassen, gen verbliebenen Instrumente, mit denen „Tugendwächter“ zu sein, die andere Unternehmer seit Generationen flexibel bevormunden. Hat sich Ihre Partei in der auf Marktschwankungen reagieren kön- Vergangenheit zu sehr im Klein-Klein nen. Die Grünen wollen Unternehmern – Stichwort „Veggie-Day“ – verloren und diese Flexibilität nehmen und regulieren. die wirklich drängenden politischen Pro­ Warum? bleme zu sehr vernachlässigt? Kerstin Andreae: Wir wollen nicht die Fle- Andreae: Es war ungeschickt, nicht die xibilität nehmen, müssen jedoch sicher­ Ursache, nämlich die Massentierhaltung, stellen, dass aus einem Instrument für in den Vordergrund zu stellen. Verände- Auftragsspitzen keine Dauerveranstaltung rung beginnt am Anfang: Wir wollen Pro­ wird. Flexibilität heißt nicht, dass es Mit- bleme an den Wurzeln packen. Davon arbeiter erster und zweiter Klasse geben abgesehen, sind wir die Partei in Deutsch- muss. Dauer-Leiharbeiter und Schein- land, die am wenigsten in Verboten denkt. Werkverträge verhindern gleichen Lohn Wir sind eine Vorwärts-Partei, die sich für gleiche Arbeit. Zudem sind Leiharbei- nicht mit Links oder Rechts aufhält, son- ter schlechter abgesichert. Ein Flexibili- dern Ziele setzt, das große Ganze im Blick tätsbonus soll über den Preis Missbrauch behält und nach schonenden Wegen sucht, verhindern. die Ziele zu erreichen – gemeinsam auch mit Unternehmen. Kerstin Andreae © DBT/Inga Haar Siegfried: Ihre Partei fordert nach Teil- zeitbeschäftigung eines Mitarbeiters ein Siegfried: Populisten sind national wie Rückkehrrecht auf die ursprüngliche international auf dem Vormarsch. Wel- versicherung umbauen, in die alle Bür- Stundenzahl. Wie sollen Unternehmen che Strategien und Perspektiven braucht ger einzahlen. Die Wirtschaftsjunioren – insbesondere kleine und mittlere – da es, um dieser Entwicklung Einhalt zu ge- fordern, als Alternative zur staatlichen langfristig planen können? bieten? Altersvorsorge, Versorgungswerke für Andreae: Planungssicherheit ist unver- Andreae: Populisten sehen und konstru­ Unternehmer an den Industrie- und Han- zichtbar. Wir wollen keine Spontaneität­ ieren Probleme, um daraus Kapital zu delskammern einzurichten – möglich mit einführen. Mit langfristigen Absprachen schlagen. Sie leben von Angst. Wir wollen den Grünen? bleibt die Planungssicherheit erhalten. Probleme lösen – auch dieses, und zwar, Andreae: Es imponiert mir, wie die Wirt- Fakt ist, dass viele in der „Teilzeitfalle“ indem wir der Angst Perspektiven, Hoff- schaftsjunioren sich einbringen und Ge- ­sitzen und von dort nicht zurück auf Voll- nung und Mut entgegensetzen. Bildung, danken über die Gesellschaft machen. zeit können, besonders Frauen – aber Teilhabe, Engagement, eine ökonomisch, Zu den Versorgungswerken: Ich kann sie nicht nur. In Zeiten des Fachkräfteman- ökologisch und sozial lebenswerte Welt mir gut als zusätzliche förderungswür- gels sollte eine Befristbarkeit der Teil- sowie Geschlechter-, Generationen- und dige Säule vorstellen. Allerdings sind wir zeit – genau wie übrigens ein Recht auf internationale Gerechtigkeit bilden ein in der Rentenvorsorge gerade eine Zwei- Homeoffice – ganz in ihrem Sinne sein. gutes Arsenal gegen den Populismus. Klassen-Gesellschaft. Unsere Demokra- Nach Eltern- und Pflegezeit kommen sie tie kann sich das auf Dauer nicht leisten. mit der Rückkehr in die Vollzeit auch Siegfried: Ihre Partei möchte die Renten- Eine Bürgerversicherung schafft mehr zurecht. versicherung mittelfristig zu einer Bürger- Gerechtigkeit. 12 SCHWERPUNKT | BUNDESTAGSWAHL Junge Wirtschaft #04-2017

VOR DER BUNDESTAGSWAHL: PETRA PAU

Petra Pau (DIE LINKE.) ist seit 1998 Mitglied und seit 2006 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Die gebürtige Berlinerin ist außerdem stellvertretende Vorsitzende des Ältestenrates. Bei der Wahl zum 19. Bundestag am 24. September kandidiert sie erneut für ihren Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf. Hier beantwortet Pau die Fragen der Jungen Wirtschaft.

Eva Siegfried: Frau Pau, Ihre Partei for­ tionen dafür herhalten müssten. Wussten zur Rente. Zweitens eine Demokratisie­ dert eine Erhöhung des Mindestlohns Sie übrigens, dass das System in Öster­ rung der Demokratie, inklusive Volksab­ auf zwölf Euro, die Reduzierung der tarif­ reich bei gleichen Beiträgen wie hierzu­ stimmungen auch auf Bundesebene. Und lichen Wochenarbeitszeit und ist gegen lande pro Person bis zu 60 Prozent mehr drittens eine Außenpolitik, die auf welt­ den Abschluss von Freihandelsabkommen Rente ergibt? weite Entwicklung statt auf Militärein­ durch die EU. Warum sollen junge Unter­ sätze und Rüstungsexporte setzt. nehmer im September Ihre Partei wählen? Siegfried: In Ihrem Parteiprogramm for­ Petra Pau: Mindestlöhne unterhalb zwölf dert DIE LINKE. einen „Neustart der Euro je Stunde führen zu Armut. Das kann Europäischen Union“. Was möchten Sie ­niemand ernsthaft wollen. Die Arbeits­ ändern und wie könnte ein solcher Neu­ produktivität ist auch in den zurücklie­ start aussehen? genden Jahren deutlicher gestiegen als Pau: Die EU muss demokratisch fun­ Löhne und Gehälter. Das ermöglicht als diert und sozial orientiert werden. Bei­ Ausgleich kürzere Arbeitszeiten. Schließ­ des ist sie derzeit nicht beziehungsweise lich: DIE LINKE. ist nicht allgemein gegen höchst ungenügend. Außerdem sollte sie Freihandelsabkommen, sondern konkret zu einer weltweit anerkannten Friedens­ gegen TTIP und CETA in den vorliegenden union reformiert werden. Fassungen, unter anderem weil diese zum Abbau von Demokratie führen. Siegfried: Die Digitalisierung verändert auch den Arbeitsmarkt. Roboter werden Siegfried: Durch den demografischen weltweit Millionen Jobs übernehmen. Wandel gerät das Verhältnis zwischen Fluch oder Segen aus linker Sicht? ­beitragszahlenden Erwerbspersonen auf Pau: Die Digitalisierung an sich ist weder der einen und Rentnern auf der ande­ Fluch noch Segen. Es kommt vielmehr ren Seite immer stärker aus dem darauf an, wie sie sachlich ausgestaltet ­Gleichgewicht. DIE LINKE. fordert den- und politisch begleitet wird. Sie birgt rie­ noch eine Anhebung des Rentenniveaus sige Potenziale für die Wirtschaft sowie auf 53 Prozent. Ist das gerecht gegen- für eine freie und gerechtere Gesellschaft. über den jün­geren und kommenden Sie birgt aber auch reale Gefahren für Generationen?­ ­Bürgerrechte. Ich nenne als Stichwort Pau: 53 Prozent war die Marke, die nur „Datenschutz“ als Grundlage jedweder jahrzehntelang galt. Sie wurde Anfang Demokratie. der 2000er-Jahre abgesenkt und damit Altersarmut programmiert. Eine Rück­ Siegfried: Was sind aus Ihrer Sicht die kehr auf 53 Prozent wäre möglich, wenn drei größten Baustellen, die die zukünf­ für alle Bürgerinnen und Bürger, ohne tige Bundesregierung in Angriff nehmen Ausnahmen, ein einheitliches Rentensys­ muss? tem eingeführt würde. Und zwar ohne, Pau: Erstens eine sozial gerechte Politik Petra Pau dass junge Leute oder spätere Genera­ von der Bildung über die Gesundheit bis © Fraktion DIE LINKE. im Bundestag Junge Wirtschaft #04-2017 BUNDESTAGSWAHL | SCHWERPUNKT 13

VOR DER BUNDESTAGSWAHL: CHRISTIAN LINDNER

Christian Lindner ist seit 2013 Bundesvorsitzender der FDP. Er war Spitzenkandidat seiner Partei bei der diesjährigen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen und tritt bei der Bundestagswahl im September als deren Kanzlerkandidat an. Vor der Wahl hat Lindner die Fragen der Jungen Wirtschaft beantwortet.

Eva Siegfried: Herr Lindner, Ihre Par­ stärker auf das Zusammenspiel digitaler tei hat das Thema Digitalisierung weit und stationärer Geschäftsmodelle sowie oben auf ihre Agenda gesetzt. Die Wirt­ Kooperationen zwischen verschiedenen schaftsjunio­ren fordern, an Schulen Pro­ Branchen in Kommunen ausrichten. Die grammiersprachen als Alternative zu Digitalisierung kann dann gerne für klei­ Fremdsprachen einzuführen. Haben wir nere Unternehmen einen Schub bringen. die Unterstützung der FDP? Christian Lindner: Unser Ziel ist die welt­ Siegfried: Die Unternehmer in Deutsch­ beste Bildung. Dazu ist eine umfassende land kämpfen mit überbordender Büro­ Modernisierung unseres Bildungssystems kratie. Welche Pläne hat Ihre Partei, um nötig. In den Schulen müssen neben Wirt­ die Wirtschaft hier zu entlasten? schafts- auch Programmierkenntnisse auf Lindner: Wir wollen die Digitalisierung der dem Stundenplan stehen – ebenso selbst­ Verwaltung beschleunigen. Für Unterneh­ verständlich wie Naturwissenschaften men würde das bedeuten, dass aus Behör­ oder Fremdsprachen. In unserer globali­ den sogenannte „One-Stop-Shops“ wer­ sierten, mobilen Welt ist das Erlernen von den könnten. Das heißt: Bürger und Unter­ Fremdsprachen unerlässlich. nehmen sollten an einem Anlaufpunkt alles erledigen können – am besten online. Infor­ Christian Lindner © 2016 Christian Lindner Siegfried: Für alle Bereiche der Wirtschaft mationen an Behörden sollen zudem nur ist es wichtig, die Chancen der Digitalisie­ einmal übermittelt werden müssen. Gerade rung zu erkennen und zu nutzen. Kleine für kleine und mittelständische Unterneh­ Dienst. Statt gesetzlich festgelegter Quo­ stationäre Einzelhändler und Dienstleister men wäre das ein Zeitgewinn. Wir wol­ ten setzen wir auf die Eigenverantwortung mit begrenzten Budgets sind beim Einsatz len außerdem mehr Gesetze zeitlich befris­ der Unternehmen. Verbindliche Berichte digitaler Lösungen jedoch oft noch zurück­ ten. Sie laufen also aus, wenn sie sich nicht über den Frauenanteil schaffen Transpa­ haltend und drohen, den Anschluss zu ver­ bewährt haben und nicht verlängert wer­ renz und erhöhen den Wettbewerb um die lieren. Hat die FDP hier Lösungen parat? den. Um insgesamt die Belastungen durch besten Köpfe – Frauen und Männer. Lindner: Wir möchten einen starken, viel­ Bürokratie abzubauen, wollen wir das „one fältigen Einzelhandel durch mehr Frei­ in, two out“-Prinzip anwenden. Neue Rege­ Siegfried: Die Wirtschaftsjunioren for­ räume vor Ort – etwa bei Öffnungszeiten – lungen sollen nur dann verabschiedet wer­ dern, Generationengerechtigkeit als Staats­ sowie Unterstützung digitaler Konzepte. den, wenn zugleich in doppeltem Umfang ziel im Grundgesetz zu verankern. Wie Wir wollen zudem die Vernetzung erfolg­ Folgekosten an anderer Stelle zurückge­ steht die FDP dazu? reicher lokaler und regionaler Modelle führt werden. Das wäre eine Trendumkehr. Lindner: Generationengerechtigkeit sollte sowie digitale Infrastrukturen verbessern. Selbstverpflichtung der Politik sein. Es Ich höre noch immer von vielen kleinen Siegfried: Die FDP setzt sich für Bürokra­ ist unfair, nachfolgenden Generationen und mittleren Unternehmen, deren große tieabbau ein, ist aber gleichzeitig für ver­ für Wahlgeschenke wie die Rente mit 63, Sorge es ist, dass sie im ländlichen Raum bindliche Berichtspflichten, wenn es um von der nur ein kleiner Teil einer einzigen von der digitalen Entwicklung abgeschnit­ mehr Frauen in Führungsverantwortung Generation profitiert, Schulden aufzubür­ ten werden, weil die Infrastruktur zu geht. Wie passt das zusammen? den. Notwendiger als eine Verfassungs­ schlecht ist. Wir brauchen deshalb drin­ Lindner: Sehr gut. Wir möchten mehr änderung ist aber, die bereits verankerte gend den flächendeckenden Breitbandaus­ Frauen in Führungsverantwortung – in Umsetzung der Generationengerechtig­ bau. Die Wirtschaftsförderung wollen wir der Wirtschaft und dem Öffentlichen keit – die Schuldenbremse – einzuhalten. 14 SCHWERPUNKT | BUNDESTAGSWAHL Junge Wirtschaft #04-2017

MEINUNGSFORSCHUNG: MAKE POLLS GREAT AGAIN

Gerrit Richter, Autor dieses Namensbeitrags, ist Gründer und Geschäftsführer des Meinungsforschungs-Startups Civey. Er beschäftigt seit mehr als 15 Jahren mit der praktischen Anwendung von Meinungsforschung – unter anderen als Leiter der politischen Kommunikation bei Ergo, Berater bei Roland Berger und wissenschaftlicher Referent beim ehemaligen Bundesfinanzminister Hans Eichel.

Wie war das nochmal bei der Wahl von wacht? Reiht sich diese Episode nicht in mierministerin Theresa May Neuwahlen Donald Trump? Hat nicht Hillary Clin- eine Reihe ähnlicher Fehler der Meinungs- angesetzt, weil alle Umfragen ihr einen ton monatelang die Umfragen angeführt forscher, wie etwa beim Brexit, im Saar- haushohen Sieg prophezeiten. Aber statt und trotzdem sind wir am Tag nach der land, in Sachsen-Anhalt oder beim Schulz- Parlamentssitze dazu zu gewinnen, ver- US-Wahl mit einem Sieger Trump aufge- Effekt? Zuletzt hat sogar die britische Pre- lor May ihre Mehrheit und kämpft um ihr politisches Überleben. Man wird das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmt mit der Mei- nungsforschung. Zu diesem Schluss kam auch die britische Regierung nach den Unterhauswahlen 2015 und hat eine Untersuchungskommission aus namhaf- ten Wissenschaftlern eingesetzt, die die ganze Sache unter die Lupe nehmen soll. Nach zwei Jahren Arbeit liegt nun ihr Abschlussbericht vor, der unlängst in der Fachzeitschrift Public Opinion Quarterly erschienen ist. Die Studie hat zwei zentrale Erkennt- nisse: Erstens, und das mag überraschen, dass die Qualität der Meinungsumfra- gen seit den 1940er-Jahren auf bestän- dig hohem Niveau ist. Trotz der vielen oben genannten Beispiele gibt es keine auffäl­lige Häufung von Fehlprognosen. Die zweite zentrale Erkenntnis ist, dass wenn es zu Fehleinschätzungen kommt, diese einen wesentlichen Grund haben: Viele Menschen machen bei Meinungs- umfragen nicht mehr mit und die mathe- matischen Modelle, mit denen die Wis­ senschaftler diesen Umstand korrigieren wollen, sind unzureichend. Die erste Erkenntnis der britischen Studie – dass Umfragen besser sind als ihr Ruf – hat mit der Art und Weise zu tun, wie über Zahlen berichtet wird. Bei- spiel Donald Trump: Betrachtet man Gerrit Richter © Civey GmbH alle 243 Umfragen zur US-Wahl, so ist Junge Wirtschaft #03-2017 GENERATIONENGERECHTIGKEIT | SCHWERPUNKT 15

es zwar richtig, dass Hillary Clinton in repräsentative Ergebnis in Echtzeit. Kein Tool entwickelt, das in jede Webseite ein- fast allen vorne lag, aber meist nur mit Ergebnis wird verheimlicht – egal, wer gebunden kann werden. Darüber haben zwei bis vier Prozent. Immerhin in etwa der Auftrag­geber der Umfrage ist. Dazu wir mittlerweile ein Netzwerk mit rund jeder achten Umfrage lag Trump vorne. kommt Transparenz über die Rohdaten, 7.000 Webseiten aufgebaut. Civey befragt Es war eigentlich offensichtlich, dass das den statistischen Fehler und alle Teilneh- die Menschen also dort, wo sie ohne- Rennen noch nicht gelaufen war. Zumal merzahlen. hin gerade surfen. Das sorgt von vorn- wenn man bedenkt, dass Umfragen einen Das Ergebnis war ganz erstaunlich. eherein für eine gute Bevölkerungsabde- so­genannten statistischen Fehler von zwei Binnen neun Monaten hatten sich über ckung. Beispielsweise sind 15 Prozent der bis drei Prozent haben. Solche Hinweise 150.000 Menschen bei uns registriert Teilnehmer zwischen 18 und 29 Jahre alt findet man in der medialen Berichter- und das größte Online-Umfrage-Panel und 22 Prozent über 65 Jahre. Das ent- stattung selten, stattdessen häufiger die Deutschlands geschaffen. Und nicht nur spricht ziemlich genau der Verteilung in Schlagzeile „Clinton führt” oder „Umfra- das: Weil unsere Geschäftsbedingungen der Gesamtbevölkerung. geschock für Trump”. Korrekt wäre die ausschließen, dass wir Nutzerdaten weiter- Noch ist unser Ansatz recht jung schlichte Meldung „Too Close to Call” verkaufen, stellen uns die Menschen viele und muss über die Jahre beweisen, dass gewesen. demographische Daten über sich zur Ver- er die Qualität von Umfrageergebnis- Das ist aber nur die eine Hälfte der fügung und nehmen häufiger an Umfra- sen nachhaltig verbessern kann. Aber die Wahrheit, denn richtig ist, dass Mei- gen teil. Das ermöglicht zum einen fei- ersten Erfolge sind vielversprechend. nungsumfragen auch oft danebenliegen. nere statistische Verfahren und zum ande- Nur vier Wochen nach dem Launch Damit sind wir bei der zweiten zentralen ren größere Stichproben. Standardmäßig konnte Civey mit dem zweitbesten Um- Erkenntnis der britischen Studie: Wenn befragen wir 5.000 Menschen statt wie frageergebnis zur Berlin-Wahl aufwar- es zu Fehlprognosen kommt, liegt das an sonst üblich nur 1.000. Im Schnitt nehmen ten und diesen Erfolg zur NRW-Wahl der mangelnden Teilnahmebereitschaft unsere Nutzer mittlerweile an 64 empfoh- wiederholen, als die Civey-Umfrage nur der Menschen. Sie sind genervt von Tele- lenen Umfragen pro Monat teil – unabhän- 0,85 Prozent vom tatsächlichen Wahl- fonanrufen und sie misstrauen Instituten. gig von ihren persönlichen Interessen. ergebnis abwich. Ruft man in den USA 100 Menschen Auch technologisch sind wir neue zufällig an, beteiligt sich heute gerade Wege gegangen. Wir haben ein Umfrage- GERRIT RICHTER noch einer an der Umfrage. 1980 haben noch 70 Prozent der US-Bürger bei Tele- fonumfragen mitgemacht. Das heißt, dass es heute gerade bei der telefonischen Zufallsauswahl eine extreme Verzerrung durch Teilnahmeverweigerung gibt. Für Deutschland liegt diese Teilnahmequote zwischen drei und 20 Prozent. Genaue Zahlen veröffentlichen die Institute in der Regel nicht. Ähnlich sieht es bei den Online-For- schern aus. Egal ob es sich um die deut- sche GfK oder die Amerikaner von YouGov handelt, sie kämpfen mit der gleichen Teil- nahmeverweigerung. Ihre Lösung ist es, die Teilnehmer zu bezahlen. Etwa 50 Cent bekommt man hier für die Teilnahme an einer Umfrage, meist in Form von Sach- prämien. Natürlich führt das zu einer zusätzlichen Verzerrung, weil sich für diese Form der Incentivierung nur ganz bestimmte Bevölkerungsgruppen interes- sieren. Ergebnis in Echtzeit Was kann man aber tun, um wieder alle Bevölkerungsgruppen für die Meinungs- forschung zu gewinnen und Fehlpro­ gnosen zu reduzieren? Als wir das Mei- nungsforschungs-Startup Civey gegrün- det haben, wollten wir das Problem mit einer verrückten Idee lösen: Wir ner- ven die Menschen nicht am Telefon, wir bezahlen ihnen auch kein Geld, sondern wir zeigen einfach jedem Teilnehmer das

M_AZ_Junge-Wirtschaft_91x123mm.indd 1 09.06.2017 12:19:25 16 WIRTSCHAFTSLEBEN | GESICHTER DER JUNGEN WIRTSCHAFT Junge Wirtschaft #04-2017

BEI FAMILIE GUTENMORGEN IST DER NAME PROGRAMM

Mit viel Leidenschaft und Tatkraft hat Familie Gutenmorgen ein ehemaliges Betriebsferienheim der DDR in ein Drei-Sterne-Hotel verwandelt. Zu dessen 25-jährigem Jubiläum im vergangenen Jahr hat Tochter Lysann Gutenmorgen den Familienbetrieb im brandenburgischen Dorf Zechlin übernommen. Die Chefi n mixt ihren Gästen an der Hotelbar auch schon mal persönlich einen Drink.

Echter Profi : Lysann Gutenmorgen wurde 2013 Vize-Deutsche-Cocktailmeisterin. © Hotel Gutenmorgen Junge Wirtschaft #04-2017 GESICHTER DER JUNGEN WIRTSCHAFT | WIRTSCHAFTSLEBEN 17

Herzlichkeit ist Trumpf bei Familie gelastet. Im Winter hingegen ist es schwe- »Die Gäste finden Gutenmorgen. Das war schon so, als Birgit rer. „Deshalb war die Einrichtung unseres und Detlev Gutenmorgen das Hotel, ein Wellnessbereichs im Gästehaus ein wich- es toll, dass ich als ehemaliges Betriebsferienheim der DDR, tiger unternehmerischer Schritt“, erklärt Chefin ihren Mai Tai 1991 eröffneten. Und Tochter Lysann hält Gutenmorgen. Eine finnische Sauna, ein es genauso seit sie im vergangenen Jahr Sanarium – eine besonders sanfte Form mixe. Ich wiederum das Hotel Gutenmorgen übernommen der Sauna –, ein Solarium, Kneipp-Kuren liebe diesen lockeren hat. „Die persönliche Ansprache unse- und Massagen erschlossen dem Fami­ rer Gäste, das vertraute Miteinander, das lienbetrieb neue Kundengruppen. „Viele Kontakt mit den Gästen Eingehen auf ihre individuellen Wünsche, Gäste aber suchen nicht nur Entspannung, und dass ich mein das ist für mich das Wichtigste an unse- sondern auch ein besonderes Erlebnis“, Hobby im Beruflichen rer Arbeit – und das Schönste“, sagt die weiß die Jungunternehmerin. Aus diesem Inhaberin und Geschäftsführerin. Für das Grund setzen Gutenmorgens auf zusätzli- ausleben kann.« Wohlbefinden der Gäste sorgen neben der che Angebote, die als Erlebnis-Pauschalen LYSANN GUTENMORGEN Chefin noch 20 vollzeitbeschäftigte Mit- angeboten werden. „Egal ob Schlachte-, arbeiter. „Ich bin sehr stolz auf mein Team Kartoffel- oder Märchenfest – wir lassen und auf die tolle Arbeit, die es täglich leis- uns immer wieder etwas Neues für unsere tet. Der gute Zusammenhalt in der Fami- Gäste einfallen. Nur so sind wir zukunfts- rige. Die Trennung zwischen Priva- lie wie in der gesamten Mitarbeiterschaft fähig“, sagt die Chefin. tem und Beruflichem sei ohnehin kaum ist der Grundstein unseres Erfolgs“, be- Die kümmert sich nicht nur ums vorhanden. „Es ist alles eins“, sagt tont die Unternehmerin. Gemeinsam mit Unternehmerische, sondern steht für ihre Gutenmorgen. Dazu passt, dass die Fami- ihrem Team kümmert sich die studierte Gäste regelmäßig persönlich hinter dem lie direkt im Hotel wohnt. „Die Rezeption Betriebswirtin um 62 Zimmer, fünf Fe- Tresen der Hotelbar und mixt Cock- und das Restaurant sind praktisch unser rien­häuser und sechs Restaurants, die tails. 2008 legte Lysann Gutenmorgen Wohnzimmer.“ zum Hotel gehören, das in perfekter Idylle die Prüfung zur Barmeisterin ab. Zahl- zwischen einem Wald und dem Großen reiche Preise hat sie seitdem bei Wett- Mutter an der Seite Zechliner See liegt. bewerben gewonnen, wurde 2013 so- Die größte Herausforderung für das gar Vize-Deutsche-Cocktailmeisterin. „Die Familienunternehmen ist der Fachkräf- Chefin mixt selbst Gäste finden es toll, dass ich als Chefin temangel. „Es wird zunehmend schwie- Die Gäste sind Familien im Kurzurlaub, ihren Mai Tai mixe. Ich wiederum liebe riger, geeignetes Personal zu finden“, Busgruppen, Vereine und Firmen, die die diesen lockeren Kontakt mit den Gäs- sagt die Unternehmerin. Von ernstlichen Räume für Seminare oder Geschäftsessen ten und dass ich mein Hobby im Beruf- unternehmerischen Rückschlägen ist der mieten. Im Sommer ist das Hotel gut aus- lichen ausleben kann“, sagt die 34-Jäh- Betrieb bisher zwar verschont geblieben,

»Egal ob Schlachte-, Kartoffel- oder Westernfest – wir lassen uns immer wieder etwas Neues für unsere Gäste einfallen. Nur so sind wir zukunftsfähig.« LYSANN GUTENMORGEN

Lysann Gutenmorgen, hier mit Sohn Erik, schafft durch ausgefallene Feste besondere Erlebnisse für ihre Gäste. © Hotel Gutenmorgen 18 WIRTSCHAFTSLEBEN | GESICHTER DER JUNGEN WIRTSCHAFT Junge Wirtschaft #04-2017 einen Schicksalsschlag musste die Fami- »Mutti verhält sich top. Sie Hotel von meinen Eltern übernehmen“, lie jedoch verkraften. 2009 starb Vater sagt Lysann Gutenmorgen. Diesen Traum Detlev Gutenmorgen in Folge eines unterstützt, mischt sich aber hat sie sich mittlerweile erfüllt. Zukunfts- Krebsleidens. „Trotz der Trauer war für nirgends ein. Sie hält sich pläne hat Gutenmorgen aber natürlich meine Mutter und mich klar, dass wir auch heute. „Ich möchte unsere Ange- unser gemeinsam geschaffenes Lebens- diskret zurück und ist zur bote konsequent weiterentwickeln und werk in seinem Sinne weiterführen wol- richtigen Zeit am richtigen das Hotel unternehmerisch stabilisieren. len. Das Hotel aufzugeben, war nie eine Dabei ist mir wichtig, dass wir nie danach Option“, sagt Lysann Gutenmorgen. Um- Ort. Sie ist für mich eine handeln, das größte Hotel Brandenburgs so wichtiger sei es seit dem Tod des Bilderbuch-Mutti.« sein zu wollen, sondern vielmehr das Vaters aber, dass sie Mutter Birgit an beliebteste. Das ist der Maßstab“, stellt ihrer Seite wisse, erklärt die Tochter. LYSANN GUTENMORGEN sie klar. Birgit Gutenmorgen ist auch nach der Übergabe des Hotels an ihre Tochter Zukunftsmusik im Familienbetrieb tätig und unter- nes – und gibt unvermindert Vollgas im Eines Tages könnte einmal Erik Guten- stützt sie mit Rat und Tat. „Mutti Hotel. „Erik macht alles nur noch viel morgen das Hotel übernehmen. „Dass verhält sich top. Sie unterstützt, mischt fröhlicher. Manchmal ist das Telefonieren mein Sohn das Hotel Gutenmorgen wei- sich aber nirgends ein. Sie hält sich etwas komplizierter, wenn er mal weint, terführt, ist mein persönlicher Traum. Ich diskret zurück und ist zur richtigen aber zum Glück reagieren alle Anrufer mit hoffe, er geht eines Tages in Erfüllung“, Zeit am richtigen Ort. Sie ist für mich dem größten Verständnis. Damit hätte ich sagt die Unternehmerin und Mutter. Eine eine Bilderbuch-Mutti“, schwärmt Lysann nicht gerechnet“, freut sich die Branden- Überraschung wäre es nicht, wenn sich Gutenmorgen. burgerin, die seit 2004 Mitglied der Wirt- dieser Wunsch erfüllt. Das Unternehmer- schaftsjunioren Ostprignitz-Ruppin ist. tum liegt den Gutenmorgens offensicht- Traum erfüllt „Als Kind wollte ich noch gerne Ärztin lich im Blut. Seit Herbst letzten Jahres ist die Jung- werden, aber ab der 10. Klasse wollte ich unternehmerin selbst Mutter eines Soh- nur noch in die Gastronomie und das EVA SIEGFRIED

„Man muss Glück teilen, um es zu multiplizieren.“ Marie von Ebner-Eschenbach

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SOSKD_Anzeige_IM1_Erdkugel_148x105_4c_RZ.indd 1 22.04.15 15:46 ADVERTORIAL Die Energiewelt von morgen – dezentral, vernetzt, digital Mit fortschreitender Digitalisierung tritt die Energiewende in eine neue Phase ein. Jetzt gilt es, den vielerorts ungeordneten Zubau von Solar-, Windkraft- und Biomassekapazitäten sinnvoll zu verknüpfen. Von Robert Hienz

Dezentral erzeugte, intelligent vernetzte Kilowattstunden ansparen, um den Strom und digital gesteuerte Energieströme wer- dann in den Wintermonaten abzurufen. den das Bild der Energiezukunft prägen. Die Entwicklung des eigenen Strom- Schon heute decken die Erneuerbaren Guthabens lässt sich per App mit indivi- rund ein Drittel des deutschen Strombe- duellem Zugang über Smartphone oder darfs. Davon sind allein an das E.ON Netz Laptop jederzeit nachverfolgen. Wer eine mehr als 375.000 dezentrale Anlagen an- Lösung wie die SolarCloud nutzt, hat auch geschlossen, die nach dem Erneuerbare- keinen klassischen Stromvertrag mehr. Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden. Schließlich wird der gesamte Stromkon- Die enormen Anlagenzahlen und ihre sum ja zuvor mit der eigenen Photovol- meist volatile Stromproduktion sind eine taik-Anlage produziert und dann virtuell Herausforderung insbesondere für die zwischengespeichert. Verteilnetze der Mittelspannungsebene. Gleichzeitig werden die Netze zur Platt- Speicherlösungen für Unternehmen form für die intelligente Verknüpfung Die Kombination von Photovoltaikanla- von dezentraler Einspeisung und steuer­ gen und Batteriesystemen ist auch für Robert Hienz barem Verbrauch. Neben den großen kleinere und mittelständische Unterneh- Vorsitzender der Geschäftsführung Windparks im Norden spielt vor allem die men interessant. Sie profitieren von der E.ON Energie Deutschland GmbH Photovoltaik­ eine herausragende Rolle. Flexibilität, mit der selbst produzierter So- Heute produzieren mehr als 1,5 Millionen larstrom nun auch nachts oder bei gerin- Erzeugung durch Photovoltaik-Anlagen Solar-Anlagen mit einer Leistung von über ger Sonneneinstrahlung nutzbar gemacht oder in Mikro-Blockheizkraftwerken mit 40 Gigawatt rund 7,5 Prozent des jähr- wird. Im Vordergrund steht dabei immer Speichern und Endgeräten, deren Zusam- lichen Stromverbrauchs in Deutschland. die Eigenversorgung mit günstiger, dezen- menspiel und die Einspeisung von Über- Strom aus der Kraft der Sonne ist damit tral erzeugter Energie. Ganz oben steht schussstrom ins öffentliche Netz digital ein entscheidender Faktor für das Ge- der naheliegende Wunsch, die eigene gesteuert und visualisiert werden. Dazu lingen der Energiewende und wird auf Photovoltaik-Stromerzeugung zu optimie- kommen flexible Produktangebote wie Jahrzehnte die deutsche Energiezukunft ren und den Eigenverbrauch zu erhöhen. regional erzeugter Ökostrom oder Tarife, prägen. Absicherung gegen steigende Strompreise die in Abhängigkeit der aktuellen Netz- und mehr Autarkie sind hier die treiben- auslastung kalkuliert werden. Noch einen Strom in der Cloud speichern den Motive, dicht gefolgt von Notstrom- Schritt weiter geht die Vorstellung, dass Wie kann das größte Handicap der Solar­ Anwendungen und dem Schutz emp- Kunden ihre Energie von ausgesuchten energie, ihre zeitlich limitierte Verfügbar­ findlicher Produktionsmaschinen gegen Solar- oder Windparks abrufen oder sich keit, wirkungsvoll ausgeglichen werden? Netzschwankungen. Als besonderes Ein- sogar als Mikro-Investoren daran beteili- An die Seite der heute überwiegend sta- satzgebiet nennen Betriebe mit individu- gen und ihr Geld in dezentralen Anlagen tionären und lokalen Speicherlösungen ellen Netzentgelten nach § 19 der Strom- arbeiten lassen. Auf diesem Level der Ver- werden virtuelle, also digital konzipierte NEV das Peak Shaving durch Speicher, also knüpfungen liegt die Sektorenkopplung Modelle treten. Vor allem private Photo­vol­ die Glättung von Lastspitzen. Für größere nahe. Aus Strom wird dann nicht nur Licht, taikanlagen-Betreiber haben schon heute Maschinenparks kann auch die Kompensa- Kraft und Wärme, sondern auch Mobilität. die Möglichkeit, ihre Kapazitäten in eine tion von Blindleistung interessant werden. Das kann ein privates Elektroauto sein, sogenannte SolarCloud einzubringen und Grundsätzlich hat der Mittelstand ein zu- das im eigenen Carport mit Photovoltaik- sich so vom schwankenden Tages­ertrag nehmendes Interesse an Stromspeichern in Strom aufgeladen wird. Denkbar sind aber ihrer Anlage unabhängig zu machen. Verbindung mit Eigenerzeugung, sobald auch Flotten-Lösungen im Sinne von Mo- Die Kunden werden mehr und mehr zu der Zusatznutzen für die Performance des bilitäts-Slots, die der Nutzer mit seinen di- Prosumern, also Produzenten und Konsu- Betriebs sichtbar wird. gital gesteuerten Energieströmen bezahlt. menten. Dafür ist ein intelligentes Ener- Strom wird hier zu einer Parallelwährung, giemanagement gefragt: Komplettpaket, Internet der Energie vergleichbar mit den heutigen Bitcoins. bestehend aus einer Photovoltaikanlage, Was ist in der Energiezukunft darüber der Aura Speicherbatterie sowie der ent- hinaus vorstellbar? Zahlreiche Bausteine Der Umbau des Energiesystems erfordert sprechenden Hard- und Software zur Nut- der neuen Energiewelt kommen bereits nicht nur neue Technologien und umfang- zung der virtuellen SolarCloud, überneh- auf den Markt, existieren heute aber eher reiche Investitionen, sondern verändert men dies. So lässt sich zum einen der selbst nebeneinander statt integriert. Auch die auch die traditionellen Rollen von Ver- erzeugte Sonnenstrom das ganze Jahr, Energieformen wie Strom, Wärme und brauchern und Energieversorgern. Mit selbst an bewölkten oder nebligen Tagen, Treibstoff behandeln wir heute noch strikt steigender Digitalisierung in der Branche zum Eigenverbrauch nutzen. Überschüssi- voneinander getrennt. Vielleicht kann die werden sich die heutigen Energielieferan- ger Strom geht in die SolarCloud, die wie Sichtweise aber radikal verändert werden, ten zunehmend auf das Energiemanage- ein Stromkonto funktioniert. Damit kann wenn man Haushalte und Industriebetrie- ment konzentrieren. Den Takt geben da- das selbst erzeugte „Guthaben“ rund um be als Verknüpfung von Energieströmen bei bald nicht mehr die Versorger, sondern die Uhr und an 365 Tagen im Jahr wieder begreift. Dahinter steht die Vision, ein deren Privat- und Geschäftskunden vor. abgerufen werden. Vor allem in den Som- Internet der Energie für alle Kunden zu- Nur wer seine Kunden mit digitalen Inno- mermonaten lässt sich so kontinuierlich gänglich zu machen. Auf der Mikroebe- vationen und Services begeistert, hat auch eine Rücklage von ökologisch erzeugten ne gibt es dann die Verknüpfung eigener künftig eine Chance in diesem Markt. 20 WIRTSCHAFTSLEBEN | IM GESPRÄCH MIT Junge Wirtschaft #04-2017

„DIE FAMILIENINTERESSEN HABEN WEIT HINTER DENEN DES UNTER- NEHMENS ZURÜCKZUSTEHEN“

Dr. Reinhard Zinkann ist einer von zwei geschäftsführenden Gesellschaftern der Miele & Cie. KG, die mit ihren weltweit rund 19.000 Mitarbeitern Elektrogeräte für Haushalte und Industrie herstellt. Mit Alexander Kulitz, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, hat er darüber gesprochen, wie zwei Familien ein Unternehmen gemeinsam erfolgreich führen können.

IM GESPRÄCH MIT DR. REINHARD ZINKANN

Dr. Reinhard Zinkann (rechts) und Alexander Kulitz beim Treffen im Miele Center im nordrhein-westfälischen Gütersloh. © WJD/Susanne Freitag Junge Wirtschaft #04-2017 IM GESPRÄCH MIT | WIRTSCHAFTSLEBEN 21

Alexander Kulitz: Herr Dr. Zinkann, Sie Familie nur einer das Ruder übernehmen »Wenn es niemand führen Miele in der vierten Generation. kann. Derjenige muss jedoch mindestens Geeigneten in der Familie Einer der beiden Firmengründer ist Ihr so gut sein wie ein externer Kandidat, im Urgroßvater, nach dem Sie sogar benannt Zweifel sogar besser. Wenn es niemand gäbe, dann bestünde sind. Haben Sie Ihr großes Erbe schon ein- Geeigneten in der Familie gäbe, dann die Geschäftsführung mal als Last empfunden? bestünde die Geschäftsführung aus Exter- Dr. Reinhard Zinkann: La Rochefoucauld nen. In einer solchen Konstellation würde aus Externen. In einer hat einmal gesagt, ein großer Name sei die Familie ihren Einfluss über die Gesell- solchen Konstellation etwas sehr Angenehmes, wenn man ihm schafterversammlung und den Gesell- Ehre mache, aber wehe, wenn nicht. Das schafterausschuss ausüben. Der Ent- würde die Familie sehe ich genauso. Die Last des Namens war schluss zu einer derartigen Situation wäre ihren Einfluss über die allerdings für mich nicht zu groß. Bei der dann eine Entscheidung im Sinne der Miele & Cie. KG verbirgt sich der Name Kontinuität des Unternehmens. Ich betone Gesellschafterversammlung Zinkann ja diskret hinter dem „Cie“. Außer- noch mal: An erster Stelle kommt die und den Gesellschafter- dem zog ich im Alter von neun Jahren aus Firma. Die Familieninteressen haben weit Gütersloh weg und kehrte erst mit 33 in hinter denen des Unternehmens zurück- ausschuss ausüben. meine Geburtsstadt, in der fast jeder zustehen. Der Entschluss zu einer unseren Familiennamen kennt, zurück. Das bot Abstand. Dennoch prägt der Kulitz: Wie gewährleisten Sie, dass in derartigen Situation wäre Name das ganze Leben. Ich denke, das gilt Ihrem Unternehmen nicht jemand in die dann eine Entscheidung im in allen Familienunternehmen. Ich bin obere Führungsetage vordringt, bloß, weil nach diesem Credo aufgewachsen: An ers- er oder sie den Namen „Zinkann“ oder Sinne der Kontinuität des ter Stelle kommt die Firma, dann kommt „Miele“ trägt? Unternehmens.« die Firma und dann noch mal die Firma. Dr. Zinkann: Das ist bei uns genau Dann kommt lange nichts. Dann kommt ge­regelt. Jeder Gesellschafter, der in die DR. REINHARD ZINKANN die Familie. Dann wieder lange nichts. Firma eintreten möchte, muss einen Erst dann kommen die persönlichen Inte- anspruchsvollen Katalog von Qualifikatio- Kulitz: Seit seiner Gründung gehört das ressen. nen erfüllen. Er oder sie wird nicht durch Unternehmen mit den Zinkanns und den die Familien beurteilt, sondern durch zwei Mieles zwei Familien, die nicht miteinan- Kulitz: Ihre rund 80 Gesellschafter sind unabhängige Personalberater. Kommen der verwandt sind. Wie funktioniert das alle direkte Nachfahren einer der beiden diese zu einer Empfehlung, wird sie dem Zusammenspiel, gibt es manchmal Kon- Gründer, Reinhard Zinkann und Carl Vorsitzenden des Gesellschafterausschus- flikte? Miele. Die operativen Geschäfte aber füh- ses und seinem Stellvertreter vorgelegt. Dr. Zinkann: Die Partnerschaft funktio- ren, gleichberechtigt mit den geschäfts- Erst nach deren Zustimmung werden die niert über klare Regeln, die auch gelebt führenden Gesellschaftern, also Ihnen, beiden geschäftsführenden Gesellschafter werden. Das betrifft die Nachfolgefrage, Herr Dr. Zinkann, und Herrn Dr. Markus informiert. Der Kandidat darf sich dann über die wir ja bereits sprachen, genauso Miele, noch drei weitere, familienunab- bei der jeweils anderen Familie vorstellen wie die Thesaurierung, die ein Gesell- hängige Manager. Warum? und gegebenenfalls anfangen – und in der schaftervertrag regelt. Wie die Gesell- Dr. Zinkann: Die Entwicklung, dass Arbeit seine Qualifikation beweisen und schafter vertreten werden, ist ebenfalls externe Geschäftsführer hinzukommen, sich dann hocharbeiten. von Bedeutung. Bei uns geschieht dies begann Ende der 90er-Jahre und ist der durch einen Gesellschafterausschuss. In stetig wachsenden Komplexität unseres diesen kann jede Familie drei Mitglieder Unternehmens geschuldet: mehr Werke »Ich bin nach diesem entsenden. Sie müssen aus der Familie im Ausland, mehr Mitarbeiter und eine stammen, dürfen also keine Externen sein, beständig wachsende Produktvielfalt. Weil Credo aufgewachsen: und in der Position sein, unsere Geschäfts- wir das einzige Familienunternehmen An erster Stelle kommt prozesse kompetent mit beurteilen zu kön- unserer Branche sind, das erstens so alt nen. Wichtig ist: Als geschäftsführende ist, zweitens in ungebrochener Erb- und die Firma, dann kommt Gesellschafter wissen zwei Partner, dass Führungsfolge steht und drittens nur die Firma und dann sie nur gemeinsam erfolgreich sein kön- eine Marke hat, sind mein Partner und nen, niemals durch ein Gegeneinander. So ich außerdem besonders gefordert, diese noch mal die Firma. kann man sich wechselseitig sicher sein, Marke bei wichtigen Veranstaltungen zu Dann kommt lange dass es dem anderen nie um die Befriedi- repräsentieren. Auch deshalb brauchen wir gung persönlicher Eitelkeiten geht, son- Unterstützung in der Geschäftsführung. nichts. Dann kommt die dern immer um die Sache. Dadurch Familie. Dann wieder nimmt man einander ernst, prüft die Posi- Kulitz: Muss denn neben den Externen lange nichts. Erst dann tionen sehr gewissenhaft und überdenkt immer jemand aus der Familie in der ope- gegebenenfalls auch die eigene. Seit ich rativen Führung vertreten sein? kommen die persönlichen 1999 in die Geschäftsführung eingetreten Dr. Zinkann: Nein. Diese Entscheidung Interessen.« bin, haben wir alle Entscheidungen ein- haben bereits die Väter und Großväter stimmig getroffen. Ganz generell gilt für getroffen. Man war sich einig, dass in jeder DR. REINHARD ZINKANN das Unternehmertum, dass man sich 22 WIRTSCHAFTSLEBEN | IM GESPRÄCH MIT Junge Wirtschaft #04-2017

»Einen Abstand zum sehe ich uns bestens aufgestellt. Wir haben möglich ins Unternehmerische eingreifen Marktpreis haben wir zum Beispiel eine eigene Geschäftseinheit, sollte, es kommt selten Gutes dabei heraus. „Smart Home“, gegründet, die sich gezielt Zu dieser Ansicht gehört auch, dass ich als Premiumanbieter mit dem vernetzten Haus beschäftigt. kein Freund von Subventionitis jedweder immer. Wir denken Art bin. Ich wünsche mir außerdem, dass Kulitz: Miele erwirtschaftet gut zwei Drit- die Agenda 2010 nicht immer wieder in- bei Miele aus Tradition tel des Umsatzes im Ausland, aber die frage gestellt wird, so wie es aktuell, unter nicht in Preis, wir denken Wertschöpfung findet zu 90 Prozent in dem Deckmantel sozialer Gerechtigkeit, Deutschland statt, wo die Löhne ver- geschieht. Unter anderem der Agenda in Wert, in Qualität. gleichsweise hoch sind und mehr als 2010 verdanken wir den Aufstieg Deutsch- Unser Anspruch 10.000 der 19.000 Beschäftigten arbeiten. lands aus der globalen Wirtschaftskrise. Wie rechnet sich das? Darüber hinaus brauchen wir ein einfache- lautet schließlich nicht Dr. Zinkann: Einen Abstand zum Markt- res Steuerrecht, das kleine und mittlere ,immer billiger‘, sondern preis haben wir als Premiumanbieter Einkommen entlastet. Und die Erbschaft- immer. Wir denken bei Miele aus Tradi- steuer muss klar und verbindlich ausge- ,immer besser‘.« tion nicht in Preis, wir denken in Wert, in staltet werden. Ich meine außerdem, dass DR. REINHARD ZINKANN Qualität. Unser Anspruch lautet schließ- wir im Konzert der Weltmächte nur als ver- lich nicht ,immer billiger‘, sondern ,immer eintes Europa eine Chance haben. Und zu besser‘. Der Kunde ist bereit, aufgrund einem starken Europa gehört unbedingt Leute an die Seite holen muss, die besser der Qualität den Preisabstand zu zahlen. auch ein klares Bekenntnis zum Euro. sind als man selbst in eben jenen Punkten, Natürlich darf dieser Abstand nicht zu in denen man selbst nicht gut sein kann. groß werden. Zu einem Familienunterneh- Dann gilt es, deren Meinung nicht nur zu men aber passt es nicht, die Produktion »Das Wichtigste in der respektieren, sondern auch entsprechend immer gerade dahin zu verlegen, wo die Politik ist Verlässlichkeit. einzubinden. Man darf sich nicht einbil- Lohnkosten, die übrigens weltweit steigen, den, man könne und wisse alles. Wenn am günstigsten sind. Unsere Auslands­ Die geht leider zunehmend man das beherzigt, funktioniert eine Part- standorte sind immer aus anderen Grün- verloren. Dass die Politik nerschaft. Darüber hinaus gilt: Erfolg ist den entstanden, aufgrund von Kapazitäts- Wort hält und es nicht ein guter Leim. Und wir sind erfolgreich. grenzen etwa oder, wie in China, wegen eines Joint Ventures mit Melitta. Außer- ständig Kehrtwenden gibt, Kulitz: Ein gutes Stichwort. Die Digitali- dem sind unsere Werke weit mehr als ist unabdingbar, damit sierung bringt ständig disruptive Techno- bloße Produktionsstandorte. Sie sind logien hervor und die Konkurrenz aus Kompetenzzentren. In unseren deutschen Unternehmen strategisch Asien schläft nicht. Haben Sie manchmal Werken ist immer auch die Forschung und planen und am Ende Befürchtungen, dass Miele den Anschluss Entwicklung für die jeweiligen Produkte verlieren könnte? angesiedelt. Die Werke trennen maximal erfolgreich sein können. Dr. Zinkann: Überhaupt nicht. Wir sind zwei Stunden Autofahrt voneinander. Das Grundsätzlich bin ich der seit jeher einer der Innovationsführer hat den Vorteil, dass sich die Ingenieure, unserer Branche. Von uns stammen unter Entwickler und Fertiger kurzfristig bei Überzeugung, dass Politik anderem die erste Spülmaschine und der Bedarf auch persönlich zusammensetzen so wenig wie irgend möglich erste Dampfgarer. Innovation ist Bestand- können. Hier in Gütersloh haben wir teil unserer DNA. Wir sind außerdem außerdem die zentrale weltweite Logistik, ins Unternehmerische sehr spezialisiert und haben in der Ver- wir brauchen keine werksspezifischen eingreifen sollte, es kommt gangenheit – entgegengesetzt zu Bran- Läger aufbauen. Es sprechen also viele chentrends – konsequent Geschäftsfelder gute Gründe für den Standort Deutsch- selten Gutes dabei heraus.« aufgegeben. Dadurch können wir unsere land. Zudem fühlen wir uns als Unterneh- DR. REINHARD ZINKANN Entwicklung fokussieren und zwar auf mer unserer Region und Heimat verpflich- unsere Stärke, die Premiumqualität. Wir tet. Wir tragen Verantwortung. haben als erstes Unternehmen der Bran- Kulitz: Ich gehe davon aus, dass Sie eine che in Europa unsere Elektronik selbst Kulitz: Gibt es aus Ihrer Sicht Rahmenbe- Spülmaschine haben. Hand auf‘s Herz: entwickelt und gefertigt. Dies hat uns dingungen, die sich ändern müssen, damit Wann haben Sie das letzte Mal per Hand nicht nur unabhängig gemacht, sondern Miele weiterhin am Standort Deutschland abgetrocknet? sorgt auch dafür, dass wir heute viel Erfah- erfolgreich sein und Arbeitsplätze sichern Dr. Zinkann: Das mache ich dann, wenn rung in der Entwicklung haben. Unsere kann? etwas stehen bleibt. Die Hausarbeit ist Pipeline ist so voll, für die nächsten fünf Dr. Zinkann: Das Wichtigste in der Politik Familienarbeit, an der jeder sich beteiligen bis zehn Jahre sind wir ausgeplant und ist Verlässlichkeit. Die geht leider zuneh- muss. Das ist eine Frage der Erziehung, der wissen, wann wir welche Neuheiten auf mend verloren. Dass die Politik Wort hält Haltung und der Gleichberechtigung. den Markt bringen. Aus unserer Sicht darf und es nicht ständig Kehrtwenden gibt, ist sich Digitalisierung nicht in irgendeinem unabdingbar, damit Unternehmen strate- Kulitz: Was war vorzugsweise vor dem zusätzlichen Gadget erschöpfen. Wir su- gisch planen und am Ende erfolgreich sein Spülen drauf auf dem Teller? chen vielmehr gezielt nach zukünftigem können. Grundsätzlich bin ich der Über- Dr. Zinkann: Zwiebelrostbraten mit Käse- Mehrnutzen für den Verbraucher. Hier zeugung, dass Politik so wenig wie irgend spätzle oder ein Wildgericht, ich bin Jäger. Aktionstag „Ein Tag Azubi“ am 22. November 2017 Was ist der richtige Job für mich? Und wie läuft eigentlich so eine Ausbildung ab? Ich schaue es mir einfach an – einen Tag lang als Azubi! Da kann ich eine Ausbildung ausprobieren und alle meine Fragen stellen. So sehe ich, ob der Beruf zu mir passt.

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160120_WJD_Poster A1_2016_sb_editable_vi.indd 3 21.01.16 11:29 KNOW-HOW-TRANSFER MIT DEM DEUTSCHEN BUNDESTAG

Zum 23. Mal erhielten junge Unternehmer beim Know-how-Transfer der Wirtschaftsjunioren Deutschland die Möglichkeit, hinter die Kulissen des Deutschen Bundestages zu blicken – und im Gespräch mit den politischen Entscheidern ihre Forderungen und Wünsche zu artikulieren.

AKTUELLES AUS DEM BUNDESVORSTAND

26 UNSER VERBAND | AKTUELLES AUS DEM BUNDESVORSTAND Junge Wirtschaft #04-2017

© WJD/Thomas Imo

Rekordverdächtige 205 Wirtschaftsjunio­ Probleme und Wünsche, die insbesondere schäftsführer, und Dr. Markus Nitsche, ren haben im April am 23. Know-how- den deutschen Mittelstand beschäftigen, Leiter Büro Repräsentanz Berlin der Alli- Transfer (KHT) der Wirtschaftsjunioren direkt vor Ort im persönlichen Gespräch anz Deutschland AG, hochrangig besetzt. Deutschland mit dem Deutschen Bun- mit den politischen Entscheidungsträ- Alexander Kulitz stimmte die Anwesen- destag teilgenommen und jeweils einen gern zu artikulieren. Insbesondere im Jahr den auf die Woche ein und eröffnete den Abgeordneten in seinem politischen All- der Bundestagswahl müssen und wol- Know-how-Transfer offiziell. Bei seiner tag begleitet. Damit saß während der len die Wirtschaftsjunioren für ihre eige- Rede ging der Bundesvorsitzende auf KHT-Woche in jedem dritten Abgeord- nen Belange eintreten und die Stimme der die wirtschaftspolitischen Forderungen netenbüro ein Wirtschaftsjunior. Durch Jungen Wirtschaft laut hörbar machen“, der Jungen Wirtschaft ein, die sich 2017 den Austausch erhalten die jungen Unter- so Kardinahl weiter. vor allem für mehr Digitalisierung und nehmer einen exklusiven Blick hinter die weniger Bürokratie einsetzt. Kulitz for- Kulissen des Deutschen Bundestages und Auftakt im Allianz Forum derte einen engagierteren Breitbandaus- erfahren aus erster Hand, wie politische Neben den individuellen Terminen der bau durch Glasfaser, denn „leistungsfä- Prozesse ablaufen und Entscheidungen Wirtschaftsjunioren mit ihrem jewei- hige digitale Infrastrukturen sind eine gefällt werden. Im Sommer treten dann ligen Abgeordneten füllte auch in die- Grundvoraussetzung für wirtschaftlichen einige Abgeordnete den Gegenbesuch in sem Jahr ein umfangreiches Rahmen- Erfolg“, so der Unternehmer. Damit die den Unternehmen ihrer Wirtschaftsjunio­ programm die Terminpläne der jungen Digitalwirtschaft erfolgreich sein könne, ren an. Dort gewähren ihnen die Junio- Unternehmer. Vor dem offiziellen Auf- müssten digitale Kompetenzen schon in ren Einblicke in die unternehmerischen takt des Know-how-Transfers kamen die der Schule erworben und gestärkt werden, Herausforderungen, die Parlamentariern Wirtschafts­junioren im Deutschen Indus- so Kulitz weiter. Er forderte die Politik auf, sonst verwehrt blieben, und zeigen ihnen, trie- und Handelskammertag (DIHK) zum Programmiersprachen als Alternative für welche konkreten Auswirkungen politi- Einführungsseminar zusammen. Hier gab Fremdsprachen einzuführen. „Wer von sche Entscheidungen in ihren Unterneh- , jüngste Abgeordnete im Bildungschancen spricht, der kommt an men vor Ort haben. 18. Deutschen Bundestag, den KHT-Teil- der Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhun- „Der Know-how-Transfer fördert das nehmern einen Einblick in ihre Arbeit derts nicht vorbei“, sagte der Bundesvor- gegenseitige Verständnis zwischen Politik zwischen Wahlkreis und Berliner Bühne. sitzende des größten deutschen Verbandes und junger Wirtschaft“, erläutert Philipp Am Abend trafen sich Wirtschaftsjunio- junger Unternehmer und Führungskräfte Kardinahl, Ressort-Inhaber Politik im ren und Bundestagsabgeordnete im Alli- beim Eröffnungsabend. Bundesvorstand der Wirtschaftsjunio- anz Forum am Brandenburger Tor zur Plänen der Bundesarbeitsministerin, ren Deutschland, das Ziel des Projekts. Auftaktveranstaltung. Diese war mit Ulla nach denen Selbstständige in die gesetz- „Es ist als Unternehmer wichtig, zu ver- Schmidt MdB, Vizepräsidentin des Deut- liche Rentenversicherung einzahlen sol- stehen, wie politische Entscheidungen zu- schen Bundestages, sowie Dr. Achim len, erteilte Kulitz eine Absage. „Eine sinn- stande kommen. Genauso wichtig ist es, Derks, stellvertretender DIHK-Hauptge- volle Alternative zur staatlichen Alters­ Junge Wirtschaft #04-2017 AKTUELLES AUS DEM BUNDESVORSTAND | UNSER VERBAND 27

versorgung wäre die Einrichtung von Ver- Abendveranstaltungen rien Hörfunk, Crossmedial, Print regional, sorgungswerken an den Industrie- und Auch die Abendveranstaltungen des Print national sowie TV min (bis 15 Minu- Handelskammern“, so der WJD-Bundes- Know-how-Transfers nutzten die Wirt- ten), TV max (ab 15 Minuten) vergeben. vorsitzende. schaftsjunioren, um ihre Forderungen Er ist mit Preisgeldern in Höhe von ins- an die Politik deutlich zu machen: „Digi- gesamt 13.000 Euro dotiert, darunter ein Gesprächsrunden talisierung und Bürokratieabbau – Was Nachwuchssonderpreis für Unterdreißig- Ihre Forderungen nach einem Digitali- wünscht sich die Junge Wirtschaft von jährige mit 1.000 Euro. Die in Berlin aus- sierungs-Schub und einem entschiedene- der nächsten Bundesregierung“ war das gezeichneten Siegerbeiträge wurden aus ren Bürokratieabbau mit den Abgeord- Thema des Hauptstadtforums in der Kon- insgesamt 113 Einreichungen ermittelt. neten zu diskutieren, bot der Know-how- rad-Adenauer-Stiftung am Berliner Tier- Zur hochkarätig besetzten Jury unter Vor- Transfer reichlich. So tauschten sich die garten. Auf dem Podium diskutierten dazu sitz von Roland Tichy, Vorstandsvorsit- Teilnehmer mit den Fraktionsspitzen aller Dr. Thomas Gambke MdB, Mittelstands- zender der Ludwig-Erhard-Stiftung und Parteien aus und diskutierten mit Vol- beauftragter der Bundestagsfraktion von früherer Chefredakteur der Wirtschafts- ker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU- Bündnis 90/Die Grünen, Claas Merfort, woche, gehörte 2017 auch Dr. Helfried Fraktion, , Vorsitzen- stellvertretender Bundesvorsitzender der Schmidt. Schmidt begründete den Wett- der der Bundestagsfraktion DIE LINKE, Jungen Union Deutschlands, Ria Schrö- bewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ Kerstin Andreae, stellvertretende Vorsit- der, stellvertretende Bundesvorsitzende und ist Stifter und Gründer der Oskar- zende der Bundestagsfraktion Bündnis der Jungen Liberalen und WJD-Bundes- Patzelt-Stiftung. 90/Die Grünen, und , stell- vorsitzender Alexander Kulitz. Zur Abschlussveranstaltung des vertretender Vorsitzender der SPD-Bun- In der Woche des Know-how-Trans- Know-how-Transfers 2017 lud der Lan- destagsfraktion, wie die Rahmenbedin- fers wurde der 14. „Medienpreis Mittel- desverband der Wirtschaftsjunioren Han- gungen für erfolgreiches, junges Unter- stand“ verliehen. Zur Preisverleihung seraum in die Landesvertretung Schles- nehmertum in Deutschland verbessert kamen rund 100 Vertreter aus Wirt- wig-Holstein ein. Andreas Vorbeck, Spre- werden können. schaft, Politik und Medien im Haus der cher der Wirtschaftsjunioren Hanseraum, Christian Schmidt, Bundesminis- Commerzbank am Brandenburger Tor führte die Gäste durch den Abend, der ter für Ernährung und Landwirtschaft, zusammen. Träger des Medienpreises durch Staatssekretär Ralph Müller-Beck, empfing die Wirtschaftsjunioren im Mittelstand sind die Wirtschaftsjunio- Bevollmächtigter des Landes Schleswig- Rahmen des Know-how-Transfers zu ren Deutschland. Mit dem Preis zeich- Holstein beim Bund, eröffnet wurde. einer exklusiven Gesprächsrunde. Weite- nen sie herausragende journalistische Bei- Anschließend ging Dorothee Bär MdB, rer Gesprächspartner der Jungen Wirt- träge rund um das Thema Mittelstand Parlamentarische Staatssekretärin beim schaft war Michael Grosse-Brömer, Ers- aus und würdigen Journalisten, die sich Bundesminister für Verkehr und digitale ter Parla­mentarischer Geschäftsführer intensiv mit den Herausforderungen und Infrastruktur, in ihrer Keynote auf Chan- der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Im den Erfolgen mittelständischer Unter- cen und Herausforderungen der Digitali- Bundeskanzleramt­ nahmen sich außer- nehmen auseinandersetzen. Der Wettbe- sierung ein. Das Thema stand auch bei den dem Urte Koppatsch und Helge Hassold werb wurde wieder in den sechs Katego- Workshops des Abends im Vordergrund. vom Bundeskanzleramt, Abteilung Wett- bewerbspolitik, Wirtschaftsrecht, Mit- telstandspolitik, Handwerk, Zeit für die ­Fragen der jungen Unternehmer. Auch mit der Jungen Gruppe der CDU/CSU- Bundestagsfraktion tauschten sich die KHT-Teilnehmer aus. Im Fokus standen Wege zu einer nachhaltigeren und gene- rationengerechten Politik. In ihren Poli- tischen Positionen 2017 fordern die Wirt- schaftsjunioren, neben einem verbindli- chen Demografie-Check für neue Gesetze und Verordnungen, Generationengerech- tigkeit als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern. Foto mit Bundeskanzlerin Besonderes Highlight der KHT-Woche war das Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Kanzlerin nahm sich auch in diesem Jahr Zeit für ein gemein­ sames Foto mit den Wirtschafts­junioren Christian Schmidt, Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung (Mitte) und Mandy Goram vor dem Reichstag und demonstrierte sowie Markus Neubauer, beide Wirtschaftsjunioren Fürth. Goram nach dem KHT: so ihren Respekt vor dem Engagement „Die anregenden und interessanten Diskussionen mit Abgeordneten aller Parteien und die der jungen Unternehmer und Führungs- Gesprächsrunde mit Bundesminister Christian Schmidt haben ein viel weitreichenderes Bild kräfte. von Politik aufgezeigt, als es meist über die Medien transportiert wird.“ © BMEL 28 UNSER VERBAND | AKTUELLES AUS DEM BUNDESVORSTAND Junge Wirtschaft #04-2017

Transfers von Florian Eagan, Kreisspre- lig neues Verständnis für die politische cher der Wirtschaftsjunioren Bayreuth. Bühne erhalten und werde mich zukünf- Der resümiert: „Für mich war der Know- tig als Wirtschaftsjuniorin und als Bürge- how-Transfer eine persönliche wie beruf- rin intensiver einbringen. Denn die Woche liche Bereicherung.“ im Bundestag hat mir gezeigt, dass die Und Franziska Teichert, Kreisspreche­ Politik auf den Input von uns jungen rin der Wirtschaftsjunioren Mittel­thürin­ Unternehmerinnen und Unternehmern gen, sagt: „Ich war zum ersten Mal beim angewiesen und tatsächlich an ihm inte­ Know-how-Transfer dabei und bin be­­ ressiert ist.“ geistert. Ich habe einen intensiven Ein- Klingt, als spreche da eine poten- blick in die Arbeit der Abgeordneten und zielle „KHT-Wiederholungstäterin“. Ohne auch deren Mitarbeiter erhalten. Beson- Zweifel: Die Wirtschaftsjunioren wollen Dorothee Bär, Parlamentarische ders beeindruckt hat mich die Intensität, auch 2018 beim Know-how-Transfer der Staatssekretärin beim Bundesminister mit der in den Gremien an einem Kom- Stimme der Jungen Wirtschaft Gehör ver- für Verkehr und digitale Infrastruktur, promiss im Interesse der Sache gear- schaffen. hielt im Rahmen des Abschlussabends beitet wird. Ich habe definitiv ein völ- EVA SIEGFRIED eine Keynote. © WJD/Thomas Imo

Bei Musik und einem Buffet klang der Abend und mit ihm der 23. Know-how- Transfer der Wirtschaftsjunioren Deutsch- land aus – für die Teilnehmer Gelegen- heit, sich über die intensive Woche auszu- tauschen und Bilanz zu ziehen. Hartmut Koschyk, CDU-Bundestagsabgeordneter für den Bundeswahlkreis Bayreuth-Forch- heim, sagt: „Ich begrüße es sehr, dass die Wirtschaftsjunioren diesen engen Aus- tausch zwischen Wirtschaft und Politik suchen und organisieren. Ein guter Infor- mationsfluss zwischen jungen Unterneh- mern und Politikern trägt auch dazu bei, die Politik der Bundesregierung umzu- setzen und gute Rahmenbedingungen für neue Arbeitsplätze zu schaffen. Beide Sei- ten können von diesem Projekt etwas von- einander für ihren Alltag lernen.“ Begleitet Zum ersten Mal beim KHT dabei: Franziska Teichert, Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren wurde Koschyk während des Know-how- Mittelthüringen (rechts), begleitete MdB (CDU/CSU). © Franziska Teichert

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GRÜNDERPATEN UNTERSTÜTZEN GEFLÜCHTETE BEI DER UNTERNEHMENSGRÜNDUNG

Deutschland braucht mehr Gründergeist. Dafür setzen sich die Wirtschaftsjunioren im ganzen Bundesgebiet ein. Dieses Ziel verfolgen die Wirtschaftsjunioren Deutschland auch mit ihrem neuen Projekt, „Start-Up Your Future“. Im Blick: Geflüchtete. Sie werden durch das Projekt auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleitet – und zwar von denen, die diesen Weg am besten kennen: Unternehmer.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und die Wirtschafts- junioren Deutschland haben gemeinsam ein Projekt zur Unterstützung gründungs- interessierter Flüchtlinge gestartet. Unter dem Motto „Start-Up Your Future“ wer- den Flüchtlinge in der Pilotregion Berlin- Brandenburg durch erfahrene Unterneh- merinnen und Unternehmer, die ehren- amtlich als sogenannte Gründerpaten agieren, auf dem Weg in die Selbstständig- keit begleitet. „Viele der nach Deutschland gekom- menen Flüchtlinge haben unternehmeri- sches Potenzial. Nicht wenige von ihnen waren bereits in ihrer Heimat selbst- ständig. Durch das Projekt „Start-Up Your Future“ wollen wir Flüchtlingen die Selbstständigkeit in Deutschland als Erwerbsoption eröffnen und damit zur Integration in die Wirtschaft und die Beim Projekt gestarteten Projekt stehen Unternehmer Gesellschaft beitragen“, sagt Bundeswirt- gründungsinteressierten Flüchtlingen mit Rat und Tat zur Seite. schaftsministerin Brigitte Zypries. © Daniel Ernst/fotolia.com „Die Einbindung von Unternehme- rinnen und Unternehmern in das Pro- Mentorenschaften, Team- und Tandem­ men. Auch der Deutsche Industrie- und jekt ist ein großer Vorteil. Als größter Ver- gründungen sowie die Unternehmens- Handelskammertag (DIHK), die örtli- band junger Wirtschaft haben wir viele nachfolge. Ergänzend werden den Ge- chen Industrie- und Handelskammern Mitglieder,­ die selber gegründet haben flüchteten Trainings und Seminare an- sowie „Netzwerk Unternehmen inte- und wissen, worauf es bei der Existenz- geboten. Außerdem werden die Teil- grieren Flüchtlinge“ unterstützten das gründung ankommt“, ergänzt Alexander nehmenden in das große Netzwerk der Projekt. Es läuft bis Dezember 2018 Kulitz, Bundesvorsitzender der Wirt- Wirtschaftsjunioren eingebunden. und ist Teil der BMWi-Initiative „Die schaftsjunioren Deutschland. Ein hauptamtlich tätiges Team in der Neue Gründerzeit“, die Unternehmergeist Gründungsinteressierte Flüchtlinge Bundesgeschäftsstelle der Wirtschafts­ und Gründungsgeschehen in Deutschland nehmen im Rahmen des Pilotprojekts an junioren Deutschland in Berlin koordi- fördert. verschiedenen Bausteinen teil. Dazu ge- niert das Projekt und arbeitet dabei eng hören Hospitationen in Unternehmen, mit den Kreisen des Verbandes zusam- EVA SIEGFRIED 30 UNSER VERBAND | SOCIAL ENTREPRENEURSHIP Junge Wirtschaft #04-2017

SOCIAL ENTREPRENEURSHIP DAY 2017 IN BERLIN

Fast zwanzig Wirtschaftsjunioren waren der Einladung der Wirtschaftsjunioren Ostprignitz-Ruppin und der Wirtschaftsjunioren Schweinfurt zum „Social Entrepreneurship Day“ in Berlin gefolgt, um sich mit sozialem Unternehmertum auseinanderzusetzen. Am Ende eines spannenden Tages waren sie „restlos glücklich“.

Als Startpunkt diente das Berliner Büro von sichten e.V., bietet Stadtführungen mit Spendenbeschaffung online funktioniert Malik Management am Gendarmenmarkt. ehemaligen Obdachlosen an und gibt so und warum Transparenz gerade in diesem Dort trafen sich die Teilnehmer zum ers­ Einblicke in eine Welt, die der Öffentlich­ Bereich so wichtig ist. Konkrete praktische ten Seminar des Tages, das Alexander Ort­ keit, sei es durch Unwissen oder bewuss­ Beispiele und eine ausgiebige Fragerunde ner, Leiter von Malik Berlin und Mitglied tes Wegschauen, sonst verborgen bleibt. rundeten das Seminar ab. der Wirtschaftsjunioren Potsdam, hielt. Der Stadtführer, Uwe Tobias, erzählte bei Im nächsten Veranstaltungsort, dem Der Titel lautete „Richtiges und gutes der Führung „Draußen Schlafen ist eine Social Impact Lab, fand am Nachmittag Management“ – ein gelungener Einstieg Kunst“ von seinen Jahren der Obdach­ der Workshop „Wie gründe ich ein Sozial­ in die Themen des Social Entrepreneur­ losigkeit kurz nach der deutschen Wieder­ unternehmen?“ statt. Thorsten Jahnke, ship Days 2017: Werte, Nachhaltigkeit, vereinigung. Mitgründer der Social Impact gGmbH, soziale Verantwortung und soziales Unter­ Im anschließenden Seminar „Online- beleuchtete von der Wahl der Rechtsform nehmertum. Fundraising mit betterplace.org“ im bet­ bis hin zum Finanzkonzept viele Bereiche Im Anschluss nahmen die Teilnehmer terplace lab konnten die Teilnehmer von des Sozialunternehmertums. Die span­ an einer Stadtführung von querstadtein Christina Wegener, Projektleiterin „Regio­ nende Diskussion im Anschluss darüber, teil. Querstadtein, ein Projekt von Stadt­ nalisierung betterplace.org“, erfahren, wie inwieweit das ehrbare Unternehmertum und die damit verbundene gesellschaft­ liche Verantwortung schon Sozialunter­ nehmertum abdeckt und über die Frage, wo die Wirtschaftsjunioren hier Akzente setzen können, zeigt die Relevanz des Tages. Mit vielen neuen Denkanstößen ging es weiter zum Abendessen ins Restau­ rant „Restlos glücklich“. Der Verein Rest­ los Glücklich e.V. hat es sich zum Ziel gemacht, Menschen dazu zu bewegen, Lebensmittel bewusster zu konsumieren und neu wertzuschätzen. In schöner, ent­ spannter Atmosphäre werden im Restau­ rant Menüs aus überschüssigen Lebens­ mitteln serviert. Von Partnern erhält der Verein zum Beispiel Gemüse, das nicht ganz der Norm entspricht oder Ware, die falsch etikettiert wurde und so nicht über den regulären Absatzweg verwertet werden kann. Der Besuch bedeutete den gelungenen Abschluss eines spannenden Tages mit vielen neuen Perspektiven und Impulsen.

Teilnehmer beim Social Entrepreneurship Day, der in diesem Jahr Premiere feierte. © Ralph Pache FLORIAN KOHL TAS AG Finalist 2015, Preisträger 2016 www.tasag.de

Lansinoh Laboratories Inc. Niederlassung Deutschland Finalist 2015, Preisträger 2016 www.lansinoh.de

Weiß-Hotel GmbH - TRIHOTEL am Schweizer Wald Junge Wirtschaft 2016 www.trihotel.de

CONTALL Container & Behälterbau Kretschmer GmbH Finalist 2013, Preisträger 2016 www.contall.de

Masson-Wawer Fiberglasmöbel GmbH Finalist 2015, Preisträger 2016 www.masson-moebel.de

LAGER 3000 GmbH Finalist 2015, Preisträger 2016 www.lager3000.de

Regionaler Wachstumskern Westlausitz (RWK) Kommune des Jahres 2016 www.wachstumskern-westlausitz.de

Essmann‘s Backstube GmbH Finalist 2014, Preisträger 2016 www.essmanns-backstube.de

EDEKA Ernst, Zweibrücken Finalist 2015, Preisträger 2016 www.mein.edeka.de

THS Technischer Hausservice GmbH Finalist 2014, Preisträger 2016 www.erfurt-ths.de

Zweirad Gruber GmbH Finalist 2014, Preisträger 2016 www.radsport-gruber.com

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH Finalist 2015, Preisträger 2016 www.huber-online.com

09. SEPTEMBER 2017 MARITIM HOTEL DRESDEN Gala zur Preisverleihung und Ball für Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern 16. SEPTEMBER 2017 BUNDESBALL MARITIM HOTEL DÜSSELDORF 28. OKTOBER 2017 MARITIM HOTEL BERLIN Gala zur Preisverleihung und Ball Hauptsponsor für Rheinland-Pfalz/Saarland, Gala zur Preisverleihung und Ball Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/Bremen, Bundesweite Premier-Sonderpreise Schleswig-Holstein/Hamburg und Sonderpreis „Junge Wirtschaft“

30. SEPTEMBER 2017 Ballkarten hier: bit.ly/ballkarten_17 MARITIM HOTEL WÜRZBURG Gala zur Preisverleihung und Ball Oskar-Patzelt-Stiftung für Bayern, Baden-Württemberg, Telefon: 0341 240 61 00 Hessen, Thüringen E-Mail: [email protected]

Junge Wirtschaft.indd 2 09.06.2017 12:03:23 32 UNSER VERBAND | JCI Junge Wirtschaft #04-2017

JCI-EUROPAKONFERENZ 2017 IN BASEL

Vom 24. bis 27. Mai waren die Wirtschaftsjunioren bei der JCI-Europakonferenz ihres internationalen Dachverbandes, der Junior Chamber International, in Basel zu Besuch. Eine Delegation von über 230 Wirtschaftsjunioren erlebte ein umfangreiches Business-Programm.

Eine Konferenz in der Schweiz beginnt stil- und der Debattierwettbewerb wurden von echt in luftiger Höhe. Da rund um Basel die Junioren inhaltlich mitgestaltet. INFO Berge eher etwas kleiner sind, hatten die Auszeichnungen KONFERENZ- Wirtschaftsjunioren Bayern zum traditio- KALENDER (AUSWAHL) nellen Kick-Off in die 31. Etage eines Base- Sehr erfolgreich waren die Wirtschafts­ ler Hochhauses geladen. Akklimatisiert an junioren dieses Jahr bei den JCI-Awards. 29.-30.09.2017 die Alpenluft verbrachten die Wirtschafts- Das Flüchtlingshilfeprogramm „WJD hilft“ Bundestagung Junge Wirtschaft junioren so die nächsten vier Tage in und gewann den ersten Preis in der Kategorie Salzburg (Österreich) um Basel mit Trainings, Vorträgen und „National Flagship Program“. Die Junio- 13.-15.10.2017 Exkursionen. Die schweizer Wirtschaft ren aus Saarbrücken sowie das Debattier- CONAKO rund um Basel hat einiges zu bieten: Che- Team aus Bayern konnten weitere Preise Schweizer Nationalkonferenz miekonzerne, Banken, Markenhersteller. einheimsen. „Wir freuen uns sehr, dass Zug (Schweiz) Die Wirtschaftsjunioren packen mit ,WJD hilft‘ von der Jury auf den ersten 6.-10.11.2017 an. Deshalb waren die Junioren nicht Platz gewählt wurde“, sagt Manuel Denk- JCI-Weltkongress nur als Teilnehmer nach Basel gekom- witz, Ressortinhaber Internationales im Amsterdam (Niederlande) men, sondern auch als Akteure. Ein High- Bundesvorstand der Wirtschaftsjunioren. 8.-11.02.2018 light war die TriNationale Nacht, die von „Die europäischen JCI-Organisationen European Presidents Meeting JCI Belgien, JCI Frankreich und den sind sehr an den Projekten von uns Wirt- Zagreb (Kroatien) Wirtschaftsjunioren ausgerichtet wurde. schaftsjunioren interessiert. Und die hohe Sandra Garn und Oliver Benz, beide Wirt- Zahl von Konferenzteilnahmen aufseiten 19.-22.06.2018 schaftsjunioren Saarbrücken, hatten an der Junioren – nicht nur auf der Europa­ JCI-Europakonferenz Riga (Lettland) der Organisation maßgeblichen Anteil. konferenz – zeigt, dass wir Deutschen Auch das Konferenzprogramm, das Kin- sehr interessiert an den internationalen derprogramm, das Trainingsprogramm Themen sind“, so Denkwitz. Basel hat die Junioren nicht nur wirt- schaftlich begeistert. Von den Fahnen- schwingern und den Alphörnern bei der Eröffnungszeremonie bis zu den Motiven der Basler Fasnacht bei der Abschluss- gala wurde den Teilnehmern der kultu- relle Reichtum dieser Region präsen- tiert. Das Tinguely-Museum, das Vitra- Design-Museum, das Kunstmuseum Fon- dation Beyeler und das Kunstmuseum Basel laden sicherlich zu einem weiteren Besuch ein. Die nächste JCI-Europakonferenz fin- det 2018 im lettischen Riga an der Ostsee statt. 2019 ist das französische Lyon Kon- ferenzort. Auch in den nächsten Jahren wollen die Wirtschaftsjunioren mit großen Delegationen vertreten sein. Das Team „Bavarian Women“ gewann den Debattierwettbewerb „German Debating“. © JCI Europe MANUEL DENKWITZ Junge Wirtschaft #04-2017 INTERNATIONAL | UNSER VERBAND 33

WIRTSCHAFTSJUNIOREN UNGARN TRAINIEREN MIT DEUTSCHEM BESUCH

Die Wirtschaftsjunioren Ungarn sind einer von 25 Auslandskreisen der Wirtschaftsjunioren Deutschland. Neben dem sozialen Engagement wird hier der Austausch unter den Mitgliedern besonders großgeschrieben – auch international. Im Frühjahr hat der Kreis für zwei Tage Besuch aus Deutschland bekommen.

Ivo Haase, Ressort-Inhaber Training im spenden sind. Diese kommen nur Ein- che Chancen für alle!”, mit dem alljähr- Bundesvorstand der Wirtschaftsjunioren richtungen zugute, die nicht bereits vom lich spendenfinanzierte Gutscheine und Deutschland, und Alexander Ortner, Mit- Staat, der Kirche oder größeren Firmen Schulranzen für Erstklässler aus ein- glied der Wirtschaftsjunioren Potsdam und unterstützt werden. Unter anderem pro- kommensschwachen Familien zur Verfü- Leiter von Malik Berlin, hatten bei ihrem fitiert seit mehreren Jahren ein Obdach- gung gestellt werden. Nach dem Gespräch Besuch Besonderes im Gepäck: das Trai- losenheim in der Nähe von Budapest vom stand schnell fest: Künftig werden durch ning „Richtiges und gutes Management Engagement des Kreises. Solche länger- das Projekt auch ungarische Kinder beim im Ehrenamt“, das in Ungarn Premiere fristigen und nachhaltigen Spendenpart- Schulstart unterstützt. Die Wirtschafts­ feierte. Insgesamt zwei Tage trainierten nerschaften möchten die Wirtschafts­ junioren Ungarn werden die Spendenver- die Wirtschaftsjunioren aus Deutschland junioren Ungarn künftig ausbauen. Nach teilung vor Ort koordinieren. mit den Mitgliedern des ungarischen Krei- dem Training in gemütlicher Runde in Für Haase gibt es neben der Erweite- ses in der AHK Budapest. Am zweiten Tag einem deutschen Restaurant in Budapest rung seines Spendenprojekts einen weite- stand das Thema „Präsentationstechniken“ diskutierten sie dieses Vorhaben auch mit ren guten Grund, den Auslandskreis noch auf dem Programm. Dass der Besuch ein Gast Ivo Haase. Sofort wurden – typisch einmal zu besuchen: Das Training kam bei voller Erfolg wurde, lag nicht nur am Trai- Wirtschaftsjunioren – gemeinsam Pläne den Wirtschaftsjunioren Ungarn so gut ningshunger der 16 Teilnehmer, sondern geschmiedet. Haase leitet das von den an, dass für den Herbst eine Wiederho- auch daran, dass beide Seiten jede Menge Wirtschaftsjunioren Ostprignitz-Ruppin lung geplant ist. Gesprächsstoff rund um die ehrenamt- unterstützte Projekt „Schulstart – Glei- EVA SIEGFRIED liche WJ-Arbeit hatten. Besonders zum Thema Mitgliedergewinnung tauschten sich die Beteiligten aus. Auch wenn der Kreis in Ungarn gerne weiter wachsen möchte, 50 Mitglieder hat er bereits. Diese sind vor allem deutsche Unternehmer und Führungskräfte, die in Ungarn leben und den Kontakt zu Lands- leuten pflegen möchten. Neben regelmä- ßigen Firmenbesuchen sind deshalb ein monatlicher Stammtisch, gemeinsame Ausflüge und ein traditionelles Martins- gansessen fester Bestandteil des Jahres- kalenders. Außerdem ist es den Wirtschaftsjunio­ ren wichtig, sich gesellschaftlich zu enga- gieren und Menschen zu unterstützen, die Hilfe bedürfen. Das geschieht vor allem Mario Schade begrüßte den Besuch aus Deutschland und die interessierten Mitglieder durch Spenden, die ausschließlich Sach- der Wirtschaftsjunioren Ungarn. Der Kreis wurde im Jahr 2000 gegründet. © Alexander Ortner 34 UNSER VERBAND | DIGITALISIERUNG Junge Wirtschaft #04-2017

DREI FRAGEN ZUR DIGITALISIERUNG AN BUNDESMINISTERIN ZYPRIES

Die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, eröffnete den G20- Jungunternehmergipfel im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin, deren Gastgeber und Ausrichter die Wirtschaftsjunioren Ende Juni waren, mit einer Keynote. Der Jungen Wirtschaft hat die Ministerin im Vorfeld des Gipfels drei Fragen zum Thema Digitalisierung beantwortet.

Thomas Usslepp: Frau Ministerin, die tet. Die Ergebnisse können sich sehen geschätzte 3,9 Milliarden Euro jährlich ent- Digitalisierung geht voran und macht vor lassen. Wir haben vereinbart, bis 2025 lasten. Weitere Regelungen, die Bürokra- kaum einer Branche und keiner Region der alle Menschen ans Internet anzubinden tiekosten sparen, hat der Bundestag ver- Welt halt. Wie können Rahmenbedingun- und eine ausgewogene Verteilung der abschiedet. Aber auch jenseits von regu- gen auf internationaler Ebene geändert wer- Geschlechter unter den Internetnutzern latorischen Maßnahmen unterstützen wir den, um den Prozess der Digitalisierung zu bis 2020 herzustellen. Wir haben damit im die Digitalisierung der Wirtschaft: Mit den beschleunigen und zu einem Modell zu ent- Kreis der G20 einen konkreten Fahrplan Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren ermög- wickeln, an dem alle partizipieren können? verabschiedet, den wir in den kommenden lichen wir den KMU, digitale Geschäfts­ Brigitte Zypries: Es stimmt, Digitalisie- Jahren abarbeiten werden. Zugleich unter- modelle zu erproben. Die Plattform Indus- rung können wir nicht national denken – stützen wir die Strategie der Europäischen trie 4.0 entwickelt Rahmenbedingungen, der Prozess muss auf internationaler und Kommission für einen digitalen Binnen- damit Deutschland zum Leitmarkt und europäischer Ebene vorangebracht wer- markt. Nur mit einem funktionierenden -Anbieter für Industrie 4.0 wird. Darü- den. Auch deshalb haben wir im April digitalen Binnenmarkt können wir Europa ber hinaus fördern wir die Finanzierung 2017 unter meiner Leitung und als Teil der fit machen für die digitale Transformation. von Start-ups und setzen uns für ihre Ver­ deutschen G20-Präsidentschaft erstmals netzung mit der etablierten Industrie ein. ein G20-Digitalministertreffen ausgerich- Usslepp: Die Unternehmen in Deutsch- land haben sich auf den Weg gemacht – Usslepp: Digitalisierung betrifft nicht nur hin zur Wirtschaft 4.0. Gerade junge technologische Aspekte, sondern ist auch Unternehmer klagen aber oft über zu ein Bildungsthema. Als Junge Wirtschaft viel Bürokratie und einen schleppen- fordern wir, Programmiersprachen als den Breitbandausbau. Mit welchen Maß- Alternative für Fremdsprachen einzufüh- nahmen und Initiativen unterstützen Sie die ren. So könnten Programmiersprachen Digitalisierung der deutschen Wirtschaft? zum Beispiel anstatt einer dritten Fremd- Zypries: Die Bundesregierung hat in der sprache unterrichtet werden. Wie sehen laufenden Legislaturperiode ein Förder- Sie das? programm zur Unterstützung des flächen- Zypries: Digitale Kompetenzen müssen deckenden Breitbandausbaus mit über ganz klar bereits in der Schule vermittelt 4 Milliarden Euro Volumen aufgelegt, um werden. Das schult Schlüsselkompeten- die Kluft zwischen den Ballungsräumen zen wie analytisches Denken, Kreativität und dem Land zu schließen. 50 Mbit/s und die Fähigkeit, Probleme eigenständig werden erreicht, reichen aber nicht. Daher zu lösen. Wir brauchen das sogenannte will ich bis 2025 möglichst flächende- „computational thinking“ in der Schule. ckend Gigabitnetze ausbauen. Die Digita- Wichtig ist, dass wir digitale Inhalte und lisierung bietet ungeheure Potenziale für Medien sinnvoll in den Fachstoff inte- die Entbürokratisierung der Unternehmen grieren. Wie digitale Kompetenzen besser – etwa durch die Digitalisierung der Ver­ im Unterricht vermittelt werden, müssen Brigitte Zypries © Susie Knoll gabeverfahren. Das wird die Wirtschaft um aber die Länder entscheiden. Junge Wirtschaft #04-2017 G20 YEA | UNSER VERBAND 35

DIGITALE ZUKUNFTSTRENDS BEI G20-JUNGUNTERNEHMERGIPFEL IN BERLIN IM FOKUS

Schwellenländern im Haus der Deutschen lity. Auf dem Gipfel wurden Ideen ent- Wirtschaft in Berlin zusammengekom- wickelt, wie digitale Trends in tragfähige men. Gemeinsam diskutierten sie digi- Geschäftsmodelle der Zukunft zu inte­ tale Zukunftstrends und erarbeiteten poli- grieren sind und Lösungen für aktuelle und tische Forderungen an die Staats- und zukünftige digitale Herausforderungen der Regierungschefs der G20-Staaten. Wirtschaft diskutiert. Ausrichter und Gastgeber des G20- „In interaktiven Formaten haben Jungunternehmergipfels waren die Wirt- Jung­unternehmer der G20-Staaten Forde- schaftsjunioren Deutschland – als Mit- rungen entwickelt, die die Digitalisierung gliedsorganisation für Deutschland in beschleunigen“, sagt Alexander Kulitz, der G20-Jungunternehmerallianz (G20 Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjuni- Young Entrepreneurs‘ Alliance). Ihrer Ein- oren Deutschland. „Mit den Ergebnissen ladung folgten junge Wirtschaftsvertreter des Gipfels sprechen wir Empfehlungen an aus allen G20-Staaten. Unter dem Motto die Regierungschefs der G20 aus, wie man „Digital Trends for Future Business“ setz- mit der Digitalisierung zu einer nachhal- ten die Jungunternehmer sich mit einer tigen Entwicklung der Weltwirtschaft bei- ganzen Bandbreite von Digitalisierungs- tragen kann“, ergänzt Carsten Lexa, Präsi- themen auseinander. Im Fokus der Work- dent der G20-Jungunternehmerallianz für shops, Seminare, Breakout-Sessions und Deutschland. Netzwerkveranstaltungen, die der Gipfel In der nächsten Ausgabe, die im Sep- Auf dem G20-Jungunternehmergipfel bot, standen die Industrie 4.0 sowie die tember erscheint, berichten wir ausführ- sind im Juni rund 500 junge Unterneh- digitalen Trends Big Data, Digital Plat- licher über den G20-Jungunternehmer- mer aus den wichtigsten Industrie- und forms und Augmented and Virtual Rea- gipfel.

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Gemeinsam mit der Plant-for-the-Planet-Initiative betreiben die Wirtschaftsjunioren Aschaffenburg das Baumpflanzprojekt JCI Treecounter. Fast 100.000 Bäume wurden seit Projektstart auf der Bayerischen Landeskonferenz 2012 gepflanzt. Heute ist der Treecounter als Wettbewerb angelegt, bei dem man bis auf die Kreisebene nachverfolgen kann, wer wie viele Bäume gepflanzt hat.

Wenn es um den Klimaschutz geht, nimmt Seit 2012 arbeiten die Wirtschaftsjunioren Bäume – für 150 Euro pflanzt Plant-for- Felix Finkbeiner, Gründer von Plant-for- Aschaffenburg mit seiner Organisation the-Planet 150 Bäume – sowie die Finan- the-Planet, kein Blatt vor den Mund. Und Plant-for-the-Planet zusammen, um auf zierung von Akademien. Hier beschäftigen er versteht es, sich Gehör zu verschaffen, die Klimakrise und den gemeinsamen sich die Kinder mit dem Thema Klima- die Liste seiner Zuhörer ist so vielfältig wie Lösungsbeitrag aufmerksam zu machen. wandel und bringen anderen Kindern bei, beachtlich. 2011 sprach er zum Beispiel Gemeinsam wurde der JCI Treecounter wie sie selbst gegen die Klimakrise aktiv vor den Vereinten Nationen in New York initiiert. Dabei pflanzen Kinder und Ju- werden können. zur Eröffnung des Internationalen Jahres gendliche von Plant-for-the-Planet Bäume Projektleiterin für den JCI Treecoun- der Wälder. Bäume sind seiner Einschät- gegen die Klimakrise. Die Wirtschafts­ ter bei den Aschaffenburger Junioren ist zung nach der zentrale Baustein für die junioren Aschaffenburg und JCI unter- Vanessa Weber. Mit ihrem Arbeitskreis Bewältigung der Klimakrise. stützen die Initiative mit Spenden für neue koordiniert sie die Baumpflanzprojekte im Kreis und unterstützt JCI-Mitglieder und -Verbände dabei, aktiv zu werden. Jedes WJ-Mitglied kann seinen eigenen Kreis- verband mit Baumspenden unterstützen. Mit der Anlegung des Projektes als Wett- bewerb sollen andere Kreise zum Mit­ machen motiviert werden. „Die neue Zähl- weise soll die Verbände in einen Wettbe- werb setzen und zu mehr Aktivität anspor- nen“, fasst Weber zusammen. Das Projekt decke gleich mehrere Ziele ab, welche die Wirtschaftsjunioren sich selbst gegeben haben: Innovationsstark und ressourcen- bewusst handeln, nationale und internatio­ nale Netzwerke knüpfen und in Bildung investieren, so die Projektleiterin weiter. Das große Ziel von Plant-for-the- Planet ist es, 1.000 Milliarden Bäume zu pflanzen. Das kann nur gelingen, wenn alle gemeinsam anpacken. Die Wirtschafts­ junioren vom bayerischen Untermain wol- len das Projekt künftig weiter vorantrei- ben. Besondere Motivation: Im Wettbe- werb liegt derzeit Sachsen vor Bayern – noch … www.treecounter.de Kinder bei einer Baumpflanzaktion des Projektes JCI Treecounter. © WJ Aschaffenburg MARC BÜTTNER Junge Wirtschaft #04-2017 NETZWERKE | JUNIOREN VOR ORT 37

Leipzig BUSINESS-SPEED-DATING VOLLER ERFOLG

Zum mittlerweile 4. Mal luden die Wirtschaftsjunioren Leipzig im Mai zum Business-Speed- Dating. Rund 40 Teilnehmer knüpften neue Business-Kontakte – in Hochgeschwindigkeit. Durch den guten Zuspruch wurden jedoch nicht nur persönliche Netzwerke gestärkt, sondern ebenso die Sichtbarkeit des Kreises in der Stadt.

Die Idee ist schnell erklärt: Wie beim klas- sischen Speed-Dating sitzen sich zwei Teil- nehmer gegenüber und haben jeweils eine Minute Zeit, sich vorzustellen. Beim Busi- ness-Speed-Dating geht es selbstverständ- lich weniger um Hobbys, Interessen und Haustiere. Vielmehr geht es um das eigene Business und das des Gegenübers und um die Frage, wie man sich potenziell gegen- seitig stärken könnte. Durch die 39 Teilnehmer, darunter acht Junioren, waren die verschiedensten Branchen beim Leipziger Business-Speed- Dating vertreten: IT-Startups, Immobi­ lien­makler, Coaches, Grafikdesigner, PR- Berater, Wirtschaftsprüfer, Innenausstat- ter, Web-Entwickler, Architekten und viele andere mehr. Die hohe Zahl an externen­ Teilnehmern freute die Wirt- schaftsjunioren Leipzig besonders. Antje Dominiak und Stephanie Pech nutzten als Vorstandsmitglieder die Gelegenheit, die Das Business-Speed-Dating der Wirtschaftsjunioren Leipzig fand im Rahmen Arbeit und Ziele der Wirtschaftsjunioren des monatlich stattfindenden Wirtschaftstreffs statt.© WJ Leipzig kurz vorzustellen – schließlich geht es beim Business-Speed-Dating auch darum, neue Mitstreiter für die gemeinsame machen, ist eine echte Herausforderung. men: „Die Veranstaltung war ein voller Sache zu gewinnen. So freuten sie sich Diese Herausforderung nahmen alle Teil- Erfolg – sowohl für die einzelnen Teilneh- besonders, im Rahmen der Veranstaltung nehmer gerne an. Das Feedback nach der mer als auch für die Wirtschaftsjunio- mit Ulrich Steinberg ein neues Mitglied im Veranstaltung war ausnahmslos positiv, ren Leipzig. Wir konnten die Wirtschaftsj- Juniorenkreis begrüßen zu dürfen. denn in den lässigen Räumlichkeiten des unioren als aktiven gesellschaftlichen Leipziger Social Impact Lab, mit direktem Akteur in der Stadt Leipzig präsentieren Wertvolle Kontakte Blick auf eine der zahlreichen Leipziger und gleichzeitig auf individueller Ebene Nach dem Start des Speed-Dating-Pro- Wasserstraßen, war das Eis schnell gebro- zahlreiche wertvolle Kontakte knüpfen.“ gramms wurde schnell klar: Business- chen und die Teilnehmer konnten viele Klar, dass eine Wiederholung der be- Speed-Dating ist harte Arbeit – für Hirn wertvolle Kontakte knüpfen. liebten Veranstaltung geplant ist: Die nächs- und Stimme! In nur einer Minute zu erklä- Bianca Wilmsmann, Projekt- und te Auflage des Business-Speed-Datings wird ren, was und für wen man etwas tut, ist Ressortleiterin Kommunikation, fasste im Frühjahr nächsten Jahres stattfinden. sportlich. Dies 38 Mal hintereinander zu nach dem Business-Speed-Dating zusam- BIANCA WILMSMANN 38 JUNIOREN VOR ORT | UNTERNEHMENSBESUCHE Junge Wirtschaft #04-2017 Wiesbaden JUNGE UND ETABLIERTE UNTERNEHMER VERNETZEN

Die Wirtschaftsjunioren Wiesbaden haben eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen: „Wirtschaftsjunioren bei …“. Sie vernetzt erfolgreich junge Unternehmer und Führungskräfte sowie etablierte Unternehmer aus der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden miteinander und macht so auch die Arbeit des Kreises in der hessischen Landeshauptstadt noch bekannter.

Im Rahmen von „Wirtschaftsjunioren bei schaftsjunioren, deren Fördermitglieder kussionen“, so Eckelmann weiter. Nach …“ besuchen die Wirtschaftsjunioren und potenzielle Interessenten. dem erfolgreichen Auftakt war schnell Wiesbaden etablierte Unternehmer aus Die Idee zur Reihe kam bei einer klar, dass die Reihe fortgesetzt werden der Vollversammlung der Industrie- und Diskussion im Anschluss an eine IHK- sollte. Nadine Triebel, Vorstandsmitglied Handelskammer Wiesbaden in deren Vollversammlung auf. Der regelmäßige der Wirtschaftsjunioren Wiesbaden, be- Unternehmen vor Ort. Dabei lernen die Juniorenabend des Kreises sollte zur tont: „Wir wollen gezielt neue Impulse jungen Unternehmer und Führungskräfte ­Steigerung der Wahrnehmung gelegent- ­setzen, um unser bestehendes Netzwerk nicht nur die Firmen sowie die Unterneh- lich bei Unternehmen vor Ort stattfinden. auszubauen. Der Besuch vor Ort beim mer selbst kennen, sondern präsentieren „Von dem geplanten Format war ich von Unternehmen ermöglicht einen viel enge- auch ihren Kreis und berichten über Anfang an so begeistert, dass ich die ren Austausch unserer Mitglieder mit den aktuelle­ Aktivitäten. Ziel der Veranstal- ­Eckelmann AG spontan für die Auftakt­ Unternehmern aus der Vollversammlung tungsreihe ist es, die Wahrnehmung der veranstaltung angeboten habe“, sagt und sorgt für eine bessere Sichtbarkeit Wirtschaftsjunioren Wiesbaden als star- ­Philipp Eckelmann, Vorstandsmitglied unserer Aktivitäten und Projekte.“ kes, regionales Netzwerk für junge Unter- der Eckelmann AG und Mitglied der Voll- „Wirtschaftsjunioren bei …“ soll keine nehmer zu steigern, um neue Mitglieder versammlung der örtlichen IHK. „Positiv Veranstaltung sein, welche anschließend zu gewinnen und bestehende Mitglieder überrascht war ich dann von den rund in Vergessenheit gerät. Deshalb wird viel zu aktivieren. Sie richtet sich an alle Wirt- 50 Teilnehmern und den anregenden Dis- Wert auf die Nachbereitung gelegt. Hierzu gehört die Veröffentlichung von profes­ sionellen Bildern und Kurzberichten in den sozialen Medien sowie von Beiträgen in „Hessische Wirtschaft“, dem Magazin der IHK Wiesbaden. Außerdem wird bei der IHK-Vollversammlung über die Reihe berichtet, damit der positive Effekt der Vernetzung auch dort ankommt. Annika List, Vorstandsmitglied der Wirtschaftsjunioren Wiesbaden, ist ver- antwortlich für die Kommunikation des Kreises. Sie sagt: „Wir haben nun zum Bei- spiel mehr Interaktion mit Mitgliedern und Interessenten auf Facebook. So hat sich der Stand der ,Gefällt mir‘-Angaben unserer Seite fast verdoppelt.“ Kein Wunder, dass schon die nächs- ten Termine von „Wirtschaftsjunioren bei …“ in den Kalendern der Wiesbadener Unternehmer stehen.

Wirtschaftsjunioren zu Besuch bei der Baumstark Haustechnik GmbH & Co KG. © WJ Wiesbaden DR. GASTON MICHEL Junge Wirtschaft #04-2017 MELDUNGEN | JUNIOREN VOR ORT 39

BAYERN HESSEN ERFOLGSFAKTOREN FÜR UNTERNEHMEN JUNIOREN PRÄMIEREN IM FOKUS HOCHSCHULABSOLVENTEN Lichtenfels Der ehemalige WJD-Bundesvorsitzende Christian Heilbronn-Franken Die Wirtschaftsjunioren Heilbronn-Fran- Wewezow war zu Gast beim Kaminbargespräch der Wirtschafts­ ken und dessen Förder- junioren Lichtenfels (Foto). Er ist Kuratoriumsvorsitzender der kreis haben den Wirt- Oskar-Patzelt-Stiftung und Geschäftsführer der Clockwise schaftsjunioren-Preis an ­Consulting GmbH. Mit ihr vier Absolventen der begleitet er mittelständi- Hochschule Heilbronn sche Familienunterneh- verliehen. Kreissprecher men und berät Konzerne – Michael Layer: „Gut aus- Grund, Wewezow einzu­ gebildete Nachwuchs- laden und mit ihm über kräfte sind wichtig für unternehmerische Erfolgs- unsere Region. Deshalb faktoren zu sprechen, vor WJ-Kreissprecher Michael Layer (links) wollen wir Wirtschafts­ allem die Wandlungsfähig­ und der Vorsitzende des WJ-Förder- junioren es fördern, wenn © WJ Lichtenfels keit von Unternehmen. kreises, Karl Pommée (rechts), zeichnen Studenten besonders gute Kevin Woll mit dem Wirtschaftsjunioren- akademische Leistungen Preis für seine Masterarbeit aus, die sich erbringen.“ Denn diese, so mit der Entwicklung und Validierung BESUCHERREKORD BEIM einer Marktinnovation im Automobil­ Layer, könnten auch für BERUFSINFORMATIONSTAG bereich beschäftigt. Unternehmen und Wirt- © Hoffmann Fotografie schaft bedeutend sein. Würzburg Über 2.700 Interessierte kamen zum Berufsinformationstag, MOTIVATIONSTRAINER BEGEISTERT der durch die Wirtschafts­ MIT INTERAKTIVEM IMPULSVORTRAG junioren Würzburg orga- nisiert wurde. 130 Unter- Wetterau Die Frage, wie sich Willenskraft und Disziplin stei- nehmen aus Indus­trie, gern lassen, stand im Fokus des interaktiven Impulsvortrages Handel und Dienstleis- von Boris Kimes (Foto). Der Motivationstrainer erläuterte, tung, Innungen, Ver- warum es effektiver ist, sich nur wenige, ausgewählte Ziele zu 2017 fand der Berufsinformationstag bereits zum 15. Mal statt. Nun wurde bände, Hochschulen, stecken und gab den rund der Besucherrekord gebrochen. Akademien und Berufs- zwanzig interessierten © WJ Würzburg/Thomas Dorsch schulen stellten insgesamt Wirtschaftsjunioren wert- mehr als 500 Berufe vor, volle Tipps für die Errei- in denen sie in der Region ausbilden. Jugendliche konnten vor chung ihrer Ziele in Beruf, Ort auch Test-Vorstellungsgespräche absolvieren und ihre Ehrenamt und im privaten Bewerbungsmappen überprüfen lassen. © WJ Wetterau Leben mit auf den Weg.

HANSERAUM NORDRHEIN-WESTFALEN KAMINBARGESPRÄCH MIT „SPOT ON – IT´S ME!“ DR. NIKOLAUS FÖRSTER Düsseldorf „Spot on – It´s me!” hieß es beim Düsseldorfer Hamburg Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur Kreis in der Start-up-Woche im Mai. Geboten wurde Start-ups sind die Gäste der Reihe „WJ meets…“, dem Kaminbargespräch ein Erfahrungs- und Wissensaustausch mit etablierten Unter- des Hamburger Kreises. Bei der ersten Auflage 2017 war der nehmern sowie mit Experten aus den Bereichen Marketing, Unternehmer und ehemalige Wirtschaftsjunior Dr. Nikolaus PR und Storytelling. Highlights waren die Keynotes von Förster zu Gast (Foto). Er war zunächst Chefredakteur des Wirt- Felix Thönnessen, Coach aus „Die Höhle der Löwen“, und schaftsmaga­zins „Impulse“, kaufte es dann und gründete die Christian Lindner (FDP), Impulse Medien GmbH. die über Unternehmer- Ein Thema war Försters tum und gelungenes Buch „Mein größter Feh- Marketing sprachen. ler“, in dem es um Nieder- Der Abend klang in lagen und Fehlentschei- lockerer Atmosphäre dungen von Unterneh- aus und bot Gelegenheit mern und die sich daraus zum entspannten Netz- © WJ Hamburg ergebenden Chancen geht. © SPOTUNION/Lisa Marie Backmann werken (Foto). 40 JUNIOREN VOR ORT | MELDUNGEN Junge Wirtschaft #04-2017

WIRTSCHAFTSJUNIOREN SAARLAND BESUCHEN FAMILIENUNTERNEHMEN WIRTSCHAFTSJUNIOREN DISKUTIEREN ÜBER Lüdenscheid Das Lüdenscheider Unternehmen Hertwig GmbH ist ein Dienstleistungsunternehmen im Bereich der SOZIALES UNTERNEHMERTUM Wärmebehandlung und des Härtens von Metallen. Wie viel- Saarland Im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung mit fältig die dabei eingesetzten Verfahren und die Anforderun- dem Deutsch-Amerikanischen Institut Saarbrücken diskutierten gen der Kunden sind, die Wirtschaftsjunioren Saarland über die Chancen von sozialem erfuhren rund 30 Mit- Unternehmertum. Im Fo- glieder der Wirt- kus standen die Fragen, in- schaftsjunioren und wiefern Social Entrepre- des Wirtschafts- neurship die Bereitschaft kreises Lüdenscheid für Unternehmensgrün- bei einer Betriebsbe- dungen im Saarland stär- sichtigung am Hohen ken kann und was es be- Hagen, einem von Der amerikanische Wissenschaftler deutet, wenn soziale Wir- zwei Standorten des Dr. Eric Stanley (2. v. l.) war als Experte kung zum Zentrum des Familienunterneh- geladen. © IHK Saarland Geschäftsmodells wird. © Bettina Görlitzer mens (Foto). THÜRINGEN RHEINLAND-PFALZ EMPFANG IM RATHAUS VON BUDWEIS 8. AUFLAGE VON „BERUFSWEGE IM DIALOG“ Thüringer Wald Zum ersten Teil des inter- Mainz (Rheinhessen) „Was soll ich später mal beruflich nationalen Twinnings machen?“ –seit Generationen eine wichtige Frage für junge mit JCI Südböhmen reis- Menschen. Orientierung im Dschungel der Möglichkeiten ten Vertreter der Wirt­ boten die Wirtschafts- schafts­junioren Thüringer junioren Mainz den Wald für vier Tage ins Schülern der Gesamt- tschechische Budweis und schule IGS Nieder-Olm erlebten ein abwechslungs- (Foto). Mit insgesamt reiches Programm. Neben 175 Jugendlichen spra- Oberbürgermeister Jiri Svoboda (rechts) Betriebsbesichtigungen chen sie in Workshops erhält beim offiziellen Empfang im Bud- und Ausflügen standen weiser Rathaus das WJ Thüringer Wald über ihre eigenen Berufs- Bäumchen vom WJ-Vorstandsmitglied zahlreiche Gespräche zu wege und erläuterten, wie Patrick Lindner (Mitte) und Past Präsi- Projekten und der Ver- der Arbeitstag nach einer dent Udo Sturm. einsarbeit der JCI Süd- bankkaufmännischen © www.wj-thueringer-wald.de böhmen im Mittelpunkt. Ausbildung, beim Event- Im September folgt dann © Wirtschaftsjunioren Mainz Management oder im Bau- der Gegenbesuch im Thüringer Wald – eingebettet in das Netz- (Rheinhessen) wesen aussehen kann. werken³-Projekt mit den WJ Bad Kissingen und den WJ Fulda.

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05/2017 06/2017 Junge Wirtschaft Anzeigenschluss: Hidden Champions Anzeigenschluss: international/ 7. August 2017 – die deutschen 10. Oktober 2017 Digitalisierung Wirtschaftshelden Erscheinungstermin: Erscheinungstermin: Anfang Anfang September 2017 November 2017 Junge Wirtschaft #04-2017 NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE | SERVICE 41

FILM ZUM AKTIONSTAG TERMINE 2017 06.-09.07.2017 „EIN TAG AZUBI“ VERÖFFENTLICHT LaKo Bayern Kaufbeuren

Praktisch kennenlernen, was der Aus- Jetzt gibt es einen Film zum Aktions- 27.-30.07.2017 bildungsmarkt zu bieten hat, Ein- tag. Er zeigt Eindrücke des letztjäh- German Academy St. Ingbert blicke in neue Berufsfelder erhalten rigen Aktionstages und fängt Stimmen und die Begeisterung für eine bisher von Teilnehmern und Wirtschaftsjunio- 18.-21.08.2017 unbekannte Tätigkeit wecken – das ist die ren ein. Der Film soll Kreise gewinnen, European Academy Idee hinter dem bundesweiten Aktions- die vielleicht noch zögern, den Aktions- Göteborg (Schweden) tag „Ein Tag Azubi“ der Wirtschafts- tag durchzuführen. Außerdem gibt er 07.-10.09.2017 junioren Deutschland und des Bundes- den Kreisen ein Mittel an die Hand, mit Bundeskonferenz ministeriums für Familie, Senioren, dem die Idee des Aktionstages den Unter- Köln Frauen und Jugend, welcher im Rahmen nehmen vor Ort vermittelt werden kann. des Gemeinschaftsprojektes „JUGEND Den Film gibt‘s online – klickt einfach 28.09.-01.10.2017 WJ-Team-Führungs- STÄRKEN: 1000 Chancen“ umgesetzt mal rein. Akademie (TFA) wird. Beim Aktionstag „Ein Tag Azubi“ St. Martin werden Jugendliche in Unternehmen https://youtu.be/4jpb63kj0RQ 07.-08.10.2017 eingeladen, wo sie von Auszubilden- www.eintagazubi.de NRW-Academy den begleitet werden, die Fragen be- Hagen antworten und ihren Aufgabenbereich Kontakt: Projektbüro zeigen. Das ermöglicht den direkten „Jugend stärken: 1000 Chancen“ 06.-08.10.2017 Austausch auf Augenhöhe. [email protected] Schwarzwald-Konferenz (SchwaKo) Villingen-Schwenningen

08.-12.10.2017 EU-Know-how-Transfer (EU-KHT) Brüssel (Belgien)

13.-14.10.2017 SüdWest Academy Heilbronn-Franken

23.10.2017 Preisverleihung Ausbildungs-Ass Berlin

22.11.2017 Aktionstag „Ein Tag Azubi“ bundesweit 42 SERVICE | NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE Junge Wirtschaft #04-2017

NEU AN BORD DER BUNDESGESCHÄFTSSTELLE

Seit Anfang Mai ist Natalja Salje Teil nerin zunächst in ihrer Heimatstadt als des Teams der Bundesgeschäftsstelle Trainerin für Deutsch als Fremdsprache der Wirtschaftsjunioren Deutschland in sowie als Arbeitsvermittlerin tätig, bevor Berlin. Als Assistentin der Geschäfts- es sie für fünf Jahre nach Warschau ver- führung hat Salje die Nachfolge von schlug. Dort unterstützte sie als entsen- Maren Dingeldein angetreten. Nach Ab- dete Mitarbeiterin die Geschäftsführung schluss ihres Magisterstudiums – Fächer- des Deutsch-Polnischen Jugendwerks. kombination Auslandsgermanistik, inter- kulturelle Wirtschaftskommunikation und Kontakt: Natalja Salje Westslawistik – war die gebürtige Berli- [email protected] Natalja Salje © privat

NEUE BROSCHÜRE „INTEGRATION MIT ERFOLG – PROJEKTE FÜR JUNGE GEFLÜCHTETE“ ERSCHIENEN

Im ganzen Bundesgebiet bieten Wirt- Seit dem Jahr 2016 konnten so über schaftsjunioren in ihren Kreisen vor 700 junge Geflüchtete erreicht werden. Ort durch das Projekt „JUGEND STÄR- Die nun erschienene Broschüre „Inte- KEN: 1000 Chancen“, dem Gemein- gration mit Erfolg – Projekte für junge schafts­projekt der Wirtschaftsjunioren Geflüchtete“ zeigt beispielhaft einige der Deutschland und des Bundesministe- besonders erfolgreichen Initiativen der riums für Familie, Senioren, Frauen und Wirtschaftsjunioren zur Integration von Jugend, jungen Menschen Chancen zur jungen Geflüchteten. gesellschaftlichen und beruflichen Teil- Die Broschüre bietet damit reich- habe. lich Anregungen für interessierte Kreise, Die Angebote reichen dabei vom welche Projekte für Geflüchtete bei sich nied­rig­schwelligen Kennenlernen im vor Ort umsetzen möchten. Sie ist kosten- Rahmen einer Freizeitgestaltung über los im WJD-Shop bestellbar. die Vorbereitung auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt bis hin zu ersten www.wjdshop.de Schritten in der beruflichen Praxis.

SCHON GEWUSST, DASS … … DIE WJD EINE EIGENE APP HABEN?

Ganz nach dem Motto „Mein Verband in gen in den Regionen. Wer die App nutzt, Die Android-Version gibt es hier zum meiner Hand“ steht mit der WJD-App eine verpasst also keine spannenden Events Download: tolle Möglichkeit zur Verfügung, den Aus- mehr. Über „Junge Wirtschaft aktuell“ https://play.google.com/store/apps/ tausch und Kontakt unter den Mitgliedern ist man außerdem jederzeit über Pro- details?id=wjd.netlands.de.wjdapp noch weiter zu intensivieren. Herzstück jekte und Aktionen der Wirtschaftsjunio- der WJD-App ist das Mitgliederverzeich- ren Deutschland bestens informiert. Also Die iOS-Version gibt es hier zum Down- nis inklusive WJ-Adressbuch. Außerdem einfach die App downloaden und künftig load: gibt der WJD-Veranstaltungskalender auch unterwegs immer auf dem aktuellen https://itunes.apple.com/nz/app/wjd-app/ einen Überblick über Kreisveranstaltun- Stand sein. id1084685055?mt=8 Freude drucken

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1Stand. 17.06.2017, Quelle:Hauck & Aufhäuser Investment Gesellschaft S.A Hinweis: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Erläuterungen: Die Bruttowertentwicklung (BVI-Methode) berücksichtigt alle auf Fondsebene anfallenden Kosten. Nicht berücksichtigt sind auf Anlegerebene anfallende Kosten (z.B. Depotkosten). Beim Kauf des DWB Alpha Star Aktien über ein über die Alpha Star Management GmbH eröffnetes Depot bei ebase fallen kein Ausgabeaufschlag Auszug aus dem Depot und keine Transaktionskosten an. Die Brutto-Wertentwicklung entspricht damit der Netto-Wertentwicklung für den Anleger. Beim Kauf des Fonds über andere Vermittler als Stand 26.5.2017 16:00 Uhr die Alpha Star Management GmbH und bei anderen Depotbanken als ebase können Ausgabeaufschläge von bis zu 5% sowie Transaktionskosten anfallen. Der Wert von Anlagen und ihr Ertrag kann sowohl sinken als auch steigen, wobei Ergebnisse nicht garantiert sind. Möglicherweise erhält der Anleger nicht den vollen Wert der ursprünglichen Investition zurück. Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihren Finanzberater. Der DWB Alpha Star Aktien ist ein OGAW-Fonds unter Luxemburger Recht und ist ausschließlich für den Vertrieb in Deutschland und Luxemburg zugelassen. Die in dieser Marketingunterlage enthaltenen Informationen stellen weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie stellt auch keine Anlageberatung dar. Diese Unterlage dient nur als Marketinginstrument und darf nicht als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden. Die gesetzlichen Anforderungen zur Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen sind nicht eingehalten. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der des Inhalts wird keine Haftung übernommen. Zeichnungen von Fondsanteilen dürfen nur auf der Grundlage des letzten Verkaufsprospektes, den wesentlichen Anlegerinformationen (“KIID”) sowie dem letzten Jahres- bzw. Halbjahresbericht getroffen werden, die kostenlos bei Ihrem Berater / Vermittler, der zuständigen Depotbank oder bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich sind. Herausgegeben von: Alpha Star Management GmbH, zugelassener Finanzanlagenvermittler nach §34f Abs. 1 Gewerbeordnung (GewO). Informieren Sie sich jetzt über die mit einer Anlage in den DWB Alpha Star Aktien verbundenen Chancen und Risiken: www.alphastar-aktienfonds.de