INTEGRIERTE STADTTEILENTWICKLUNG 2018

Rahmenprogramm, Fördergebiete und Projekte Newsletter | Mai 2018 | Ausgabe 15 Auf einen Blick Editorial

Liebe Hamburgerinnen Wohldorf-Ohlstedt und Hamburger, 5 RISE-Fördergebiete Lemsahl-Mellingstedt den sozialen Zusammenhalt unserer Stadt zu

­sichern, ist Ziel der Integrierten Stadtteilentwick- Langenhorn Poppenbüttel lung. Das heißt konkret: Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, neue Quartiere zu entwickeln und dabei Hummelsbüttel Wellingsbüttel stadträumliche Qualitäten zu beachten, damit gute Niendorf Fuhlsbüttel Nachbarschaften und funktionierende Quartiere ent- Ohlsdorf

Bramfeld stehen. Über das jährliche Sozialmonitoring gilt es, Groß Borstel Farmsen-Berne Steilshoop zu beobachten, dass kein Quartier in seiner sozialen Übersichtskarte

Entwicklung „abgehängt“ wird. So vitale Quartiere 8 Fördergebiete Barmbek-Nord Eppendorf Stellingen wie die Wohlwillstraße auf St. Pauli oder die ­Große Tonndorf Sülldorf -Ost DulsbergWandsbek Hoheluft-West Bergstraße in Altona-Altstadt sind das Ergebnis Barmbek-Süd Osdorf Eimsbüttel jahre­langer städtebaulicher Investitionen. Dabei gilt: Marienthal Gute Quartiersentwicklung gelingt nur, wenn vieleBlankenese Groß Flottbek Altona-Nord Hohenfelde St. Georg St. Pauli Hamm Horn Ressorts gemeinsam handeln. Politikfeldübergreifen- Altona-Altstadt Neustadt -Altstadt des Planen und Handeln gehört daher zur bewährten Cranz Praxis des Rahmenprogramms Integrierte Stadtteil- entwicklung (RISE). Ergebnisse des aktuellenVeddel

Neuenfelde 10 Sozialmonitorings Lohbrügge Als „Klassiker“ der Integrierten Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg werden neue Bildungs- und Gemeinschaftseinrichtun- Allermöhe gen wie der Campus Steilshoop und Campus Lurup er- Neuallermöhe richtet oder neue Sportanlagen und öffentliche Plätze Neugraben-Fischbek geschaffen. Sie sind Treffpunkte und Orte der Identifi- Neuland kation. Gut gestaltet bedienen sie das Bedürfnis nach

Eißendorf schöner Umgebung und kultureller Zugehörigkeit. Neuengamme

Rönneburg Bezahlbaren Wohnraum in beliebten innerstädtischen 11 Aktuelle LangenbekProjekte vor Ort Quartieren zu sichern und sie vor Luxusmodernisie- rungen und Umwandlungen von Miet- in Eigentums- wohnungen zu schützen, ist Aufgabe der Sozialen Erhaltungsverordnung. Hamburg hat daher schon elf Gebiete mit Sozialer Erhaltungsverordnung. Näheres erfahren Sie mit diesem Newsletter. Hamburg. Deine Perlen. Viel Spaß beim Lesen! Neue Globalrichtlinie 15 und Förderrichtlinien Ihre Jutta Vorkoeper Integrierte Stadtteilentwicklung Abteilung Integrierte Stadtteilentwicklung Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen

Hamburg. Deine Perlen. Integrierte Stadtteilentwicklung

Neue Soziale 16 Erhaltungsverordnungen

HAMBURG. DEINE PERLEN. | AUSGABE 15 Interview mit Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing Stadtteilentwicklung in der wachsenden Metropole

„Gute Quartiere brauchen gute Prozesse“

Herr Höing, das zitierte Motto war tebauliche Vielfalt zu erreichen. Als Titel Ihrer Rede zum Auftakt des weiteres Thema sehe ich die Notwen- Hamburger Städtebauseminars. Er- digkeit, in Hamburg an geeigneten leben wir mit Ihnen eine neue Quali- Stellen höhere städtebauliche Dichte tät des städtischen Wachstums? zuzulassen als das bisher der Fall ist. Da sehe ich vor allem Potenziale bei Alle gemeinsam erleben wir einen den Siedlungen der 50er und 60er Wachstumsschub der Metropole Jahre. Diese Quartiere leisten bereits Hamburg, den zu parieren schlicht- jetzt einen hohen Beitrag, der noch weg auch eine Mengenfrage darstellt. wachsen kann, wenn energetische Sa- Wir müssen also sehr viel bauen. nierung mit städtebaulicher Nachver- Und zwar so, dass dabei gleichzeitig dichtung flankiert wird. Zum Vorteil bezahlbarer Wohnraum und stadt- der bereits dort lebenden Bewohner- räumliche Qualität entstehen. Um schaft wie der neu Hinzuziehenden. rum und Harburger Innenstadt aufge- das Wachstum der Stadt nicht nur wertet werden. Unser Ziel muss sein, quantitativ zu ermöglichen, sondern Und wo setzen Sie Ihre räumlichen bestehende Siedlungen und Stadtteile auch qualitativ zu gestalten, müssen Schwerpunkte? so weiter zu entwickeln, dass sie zu- wir in großen Maßstäben denken, mit sätzliche Wohneinheiten aufnehmen kleinen Schritten sorgfältig operati- In drei Fokusräumen im Westen, im und sich dazu gewissermaßen städte- onalisieren und bei der Umsetzung Süden und im Hamburger Osten, so- baulich neu erfinden können. einen langen Atem behalten. Mein wie in Oberbillwerder wo – nördlich Motto stellt die planenden und ent- von S-Bahntrasse und Neuallermö- Wie sorgen Sie gleichzeitig für den werfenden Akteure dieser Stadt in he – ein neuer Stadtteil entsteht. Und sozialen Zusammenhalt der Stadt? den ­Fokus, die an neuen Quartieren im Hamburger Osten, wo Stadtteile arbeiten und bestehende Quartiere wie Hamm, Horn, Rothenburgsort, Indem Wohnungen gebaut werden in der Peripherie der Stadt aufwer- Billbrook und Billstedt nicht nur auf- und die soziale Infrastruktur in den ten und weiterentwickeln. Denn diese gewertet, sondern zu Quartieren ent- Quartieren ertüchtigt wird. Nicht zu- sind für die Qualität und die Präzision wickelt werden, in denen Wohnen und letzt geht es auch darum, neue Ar- der Prozesse in der Quartiersplanung­ Arbeiten in guter Mischung nebenein- beitsorte in der Stadt zu ermöglichen. unerlässlich. Was nicht bedeutet, ander funktionieren. dass der Weg das Ziel sein soll. Am Ich bin sehr froh, dass Hamburg mit Ende des Tages zählt das gut gestal- Parallel dazu müssen wir uns mit den dem Sozialmonitoring über ein stadt- tete funktionierende Quartier. Rändern der Stadt befassen. Mein Blick weites Frühwarnsystem verfügt, das ist also auch auf die Peripherie der Quartiere identifiziert, die wegen Wo werden Sie Ihre thematischen Stadt gerichtet, damit dort Quartiere möglicher Problemlagen unterstützt Schwerpunkte setzen, um zu guten wie Eidelstedt, Rahlstedt-Ost, Neu- werden sollten, um soziale und städ- Quartieren zu kommen? graben-Fischbek und Neuwiedenthal tebauliche Herausforderungen zu weiter entwickelt und gleichzeitig die meistern. Aufgabe des Rahmenpro- Mir ist es wichtig, das Bauen zu ra- dort bestehenden Quartiere und Zen- gramms Integrierte Stadtteilentwick- tionalisieren, modular zu bauen und trumsbereiche wie Eidelstedt-Mitte, lung (RISE) ist es, dazu beizutragen, damit größere und bezahlbare städ- Rahlstedt-­Zentrum, Neugraben-Zent- Hamburg als gerechte und lebens-

3 te – mit den zwischen den Beteiligten Strang ziehen und ihr Engagement vereinbarten strategischen Zielen und und eben auch ihre finanziellen Mittel dem Zeit-Maßnahme-Kosten-Plan für bündeln, damit vielseitige zeitgemä- einzelne Projekte – sind aus meiner ße Projekte realisiert werden. Weg- Sicht essentiell, um gute Prozesse weisend sind für mich der geplante und gute städtebauliche Ergebnisse Campus Steilshoop sowie das fertig- zu erzielen. gestellte Quartierszentrum Horner Freiheit. Beide sind nicht nur attrak- Außerdem gefällt mir besonders, dass tive Gebäude für soziale Nutzungen, RISE von Anfang an auf die Stärkung sondern gestalten neue öffentliche Quartierszentrum Horner Freiheit der Mitwirkungsmöglichkeiten und Räume, die Identifikation und Kom- der Eigenaktivität der Bewohnerinnen munikation unterstützen. Davon pro- werte Stadt weiterzuentwickeln und und Bewohner setzt und dass das in fitieren die jeweiligen Quartiere und den sozialen Zusammenhalt in der allen RISE-Fördergebieten eingesetz- die ganze Stadt. Stadt zu fördern. Die Mittel der Inte- te Gebietsmanagement für deren Ak- grierten Stadtteilentwicklung werden tivierung sorgt. Ihr Schlussstatement? gezielt in Quartieren mit besonde- rem Entwicklungsbedarf eingesetzt. Wo sehen Sie RISE besonders ge- Eher noch der Hinweis darauf, dass Darunter die schon erwähnten Quar- fordert, wenn es um die integrati- wir uns im Europäischen Kulturerbe- tiere Eidelstedt, Rahlstedt-Ost, Neu- ven Anforderungen der wachsenden jahr 2018 befinden, zu dem als eines graben-Fischbek und Neuwiedenthal Stadt geht? von fünf Leitthemen „Die Europäische aber auch weitere wie Neuallermöhe, Stadt“ benannt wurde. Das ist ein Osdorfer Born, Steilshoop und Müm- Das aktuelle städtische Wachstum Rahmen dafür, sich mit aktuellen He- melmannsberg. Damit fördern wir eine beeinflusst Art und Umfang des ge- rausforderungen – demografischem Reihe von Quartieren in Hamburgs sellschaftlichen Wandels und erzeugt Wandel, kultureller Vielfalt und nach- Peripherie. Diese sind als Lebensort neue Bedarfe. In der Folge werden haltiger Entwicklung – auseinander- für viele Menschen von erheblicher nicht nur mehr Räume, sondern auch zusetzen. Der historisch geprägte Bedeutung für das Funktionieren der andere Raumkonzepte für die erfor- Ort Hamburg mit seinen urbanen Metropole. derliche soziale Infrastruktur und die Strukturen und seiner weltoffenen Kooperationen der unterschiedlichen Stadtgesellschaft bildet aus mei- Gleichzeitig ist es wichtig, in Ham- Anbieter erforderlich. ner Sicht eine gute Ausgangsbasis burgs innenstadtnahen Quartieren für die Zukunft. Gleichwohl benötigt vorhandene Wohnungen mit bezahl- Mit seinem integrativen Ansatz bietet auch Hamburg die aktuellen Pro- baren Mieten zu sichern. In beliebten RISE die Voraussetzungen, dass alle gramme der Städtebauförderung Wohngebieten wie Eimsbüttel, Alto- Akteure – darunter auch die unter- bzw. RISE, um die Stadt und ihre na-Altstadt und Ottensen müssen schiedlichen Fachressorts – an einem Quartiere weiterzuentwickeln. wir die ansässige Bevölkerung zuneh- mend vor Luxusmodernisierung und vor Verdrängung schützen. Dazu setzt Hamburg das Instrumentarium der Sozialen Erhaltungsverordnung ver- stärkt ein - und zwar kombiniert mit der Umwandlungsverordnung. Insge- samt sind das gute Voraussetzungen, um den sozialen Zusammenhalt der Stadt zu sichern.

Und wie schätzen Sie die Qualität der RISE-Prozesse ein?

Es ist unerlässlich, das Bauen der Quartiere und die Ertüchtigung der Infrastruktur auf der Zeitschiene zu synchronisieren. Die in RISE veranker- ten Integrierten Entwicklungskonzep- Plangebiet Oberbillwerder

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HAMBURG. DEINE PERLEN. | AUSGABE 15 Erfolgreiche Bilanz Sanierung des Quartiers St. Pauli Wohlwillstraße

Zum Ende vergangenen Jahres hat der Senat das Sanierungsverfahren Wohl- willstraße aufgehoben. Damit ist auch das jüngste Verfahren zur Sanierung von Hamburgs historischer Vorstadt St. Pauli und Teilen Altonas abgeschlos- sen. Die Bilanz für das Gebiet Wohlwill- straße, in das rund 40 Mio. Euro öffent- liche Mittel geflossen sind, kann sich sehen lassen. Die typische Mischung von Wohnen und kleinteiligem Gewerbe Spielplatz Am Brunnenhof Entertainmenthaus St. Pauli konnte an vielen Stellen erhalten wer- den. Heute trifft man auf ein at­ traktives, Die langjährige RISE-Förderung hat gelungenes Beispiel für die Umnut- innerstädtisches Wohnquartier, das sei- die unmittelbaren Lebensbedingun- zung eines früheren Schulgeländes. ne bunte Vielfalt und seinen nachbar- gen für die Bewohnerinnen und Be- Unmittelbar angrenzend stellt das schaftlichen Charakter auch in räum- wohner im Quartier deutlich verbes- neu gebaute Entertainmenthaus licher Nähe zum touristischen Betrieb sert. Wohngebäude mit rund 530 über 1.000 Quadratmeter geförderte der behauptet. Wohnungen wurden instandgesetzt Mietflächen für Existenzgründer der und modernisiert. Rund 350 Wohnun- Kreativwirtschaft bereit. Der Neubau Zu Beginn der Sanierung in 1997 gen wurden neu gebaut. bietet nicht zuletzt Schallschutz für ­waren viele städtebauliche Defizite zu die dahinterliegende Wohnungen. Au- verzeichnen. Straßen und Plätze boten Insgesamt wurden 20 sanierungs- ßerdem wurden 39 Gewerbeeinheiten für die Bewohnerinnen und Bewohner bedürftige Altbauten erhalten und modernisiert und instandgesetzt so- kaum Anreiz, sich dort aufzuhalten. erneuert, darunter die historischen wie 15 Gewerbeeinheiten neu gebaut. Spielangebote – insbesondere für Gebäude der Pestalozzi-Schule, in Kleinkinder – fehlten. Es gab keine ge- denen überwiegend Wohnungen ent- Im gesamten Gebiet sind neue eigneten Flächen für den Freizeit- und standen sind. Sie bilden – zusammen Spiel- und Freiflächen entstanden. Vereinssport. Außerdem war die Bau- mit mehreren kleinen Aufenthalts- Der ­Paulinenplatz wurde auf der substanz und Ausstattung bei vielen bereichen und der seit ihrer Sanie- Grundlage von Empfehlungen des Wohngebäuden vernachlässigt. Viele rung für den Vereinssport im Quar- Sanierungs­beirats umgestaltet. Auch von ihnen hatten zum Beispiel ­veraltete tier geöffneten Schulturnhalle – das der Platz Am Brunnenhof sowie die Heizungs- und Sanitäranlagen. „­Pestalozzi-Quartier“, ein besonders Grünanlage an der Schmuckstraße wurden neu gestaltet bzw. besser mit Spiel­geräten ausgestattet.

Die städtebauliche Aufwertung ist gelungen und das Quartier ist auch bei neuen Bewohnergruppen beliebt. Um Luxusmodernisierungen und Ver- drängung der ansässigen Wohnbevöl- kerung zu verhindern, trat im Februar 2012 die Soziale Erhaltungsverord- nung St. Pauli in Kraft. In Verbindung mit der Umwandlungsverordnung ist es seither auch im Gebiet Wohlwill- straße gelungen, die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen zu stoppen und private Modernisie- rungsvorhaben sozialverträglich zu Gilbertstraße gestalten.

5 Attraktives Zentrum im Quartier Die Große Bergstraße in Altona-Altstadt

Die Große Bergstraße präsentiert sich heute als attraktiver Einzelhandels­ standort, der als öffentliches und kulturelles Zentrum an Bedeutung gewonnen hat und gleichzeitig als Wohnstandort aufgewertet ist. Das ist die Bilanz nach zwölfjähriger För- derung und insgesamt 27 Mio. Euro öffentlichen Investitionen. Das Sa- nierungs- und Stadtumbauverfahren wurde daher Ende 2017 beendet. Louise-Schroeder-Schule Spielplatz Schomburgstraße

Zu Beginn des Sanierungsverfahrens Heute ist die fußläufige Erschlie- Innerhalb der Förderlaufzeit konnten in 2005 waren die in zentralen Be- ßungsachse zwischen dem Bahnhof gleichzeitig das Wohnumfeld und die reichen leerstehenden Einzelhandels- Altona und dem Bruno-Tesch-Platz familienorientierte Infrastruktur für und Büroflächen nicht zu übersehen. mit der neugestalteten Unterführung Bildung und Freizeit deutlich verbes- Öffentliche Räume, Grünanlagen und Max-Brauer-Allee und dem Umbau von sert werden: Dazu zählen der Neu- Freiflächen waren in schlechtem Zu- Neuer Großer Bergstraße und Goethe­ bau der inklusiven Ganztagsgrund- stand. Die in den Jahren 2009 bis platz komplett erneuert. Die Neue und ­ Louise-­Schroeder-Schule an der 2011 erfolgten Baumaßnahmen zur Große Bergstraße mit dem Neubau der Thedestraße sowie das benachbarte Sanierung und Umstrukturierung des „Bergspitze“ sowie der Kernsanierung Schwimmbad Festland. Auch ver- „Neuen Forums Altona“ sandten nach des City Cen­ ter Altona ist ein Stand- schiedene Grünanlagen mit Spielflä- ersten kleineren Verbesserungen das ort überörtlich genutzter Einkaufs-, chen wie in der Altonaer Poststraße sichtbarste Signal zum umfassenden Dienst­leistungs- und Gesundheitsan- und der ­Goethestraße oder der Quar- Stadtumbau. Der Abbruch des Frap- gebote. Und der Wohnungsbestand tiersplatz Schomburgstraße wurden pant-Gebäudes und der Neubau von ist durch Neubau, Umbau und Ausbau einladend und familienfreundlich neu- IKEA von 2011 bis 2014 verschafften um 364 Wohnungen gewachsen. Allein gestaltet. der Entwicklung der Großen Berg­ durch den Umbau von Büroflächen sind straße dann zusätzlichen Auftrieb rund 133 Wohnungen neu entstanden. Bereits im Juli 2014 ist für Altona-Alt- und haben Grundeigentümer in der Das entspricht einem Plus von insge- stadt eine Soziale Erhaltungsverordnung Nachbarschaft bewogen, ihrerseits zu samt 25 Prozent. 60 neue Wohnungen zum Schutz der Zusammensetzung der sanieren oder neu zu bauen. werden in Kürze hinzukommen. Wohnbevölkerung in Kraft getreten.

Große Bergstraße

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HAMBURG. DEINE PERLEN. | AUSGABE 15 Neues Fördergebiet Es geht voran in Rahlstedt-Ost

Rahlstedt-Ost wurde vom Senat am die das Bezirksamt vor- 12. Dezember 2017 als neues Förder­ gelegt und mit den Behörden und in gebiet im Rahmenprogramm Integ- Gesprächen mit Eigentümerinnen und rierte Stadtteilentwicklung (RISE) und Eigentümern sowie mit den Akteuren als Gebiet der Sozialen Stadt festge- vor Ort erörtert hat. Die Ergebnisse legt. Das Quartier liegt am östlichen belegen die Notwendigkeit, die Wohn- Stadtrand im Bezirk Wandsbek und qualität zu erhöhen und Rahl­stedt- soll bis 2025 zu einem attraktiven Ost zu einem attraktiven Wohnstand- Wohnstandort mit eigener Identität ort für Familien und Menschen jeden und ­hohem Freizeitwert entwickelt Alters und Einkommens zu gestalten. werden. Dafür sollen soziale, kulturelle und freizeitbezogene Einrichtungen und Dazu soll der Bereich um das geplan- Anlagen verbessert werden und auch te Nahversorgungszentrum Hegeneck Orte der Begegnung entstehen. als Quartiersmittelpunkt gestärkt werden. Die zentrale Grünachse zwi- Das Bezirksamt Wandsbek ist ver- Dankeskirche schen den Wohngebäuden soll aufge- antwortlich für die weitere Gebiets­ wertet und zur attraktiven fußläufi- koordinierung und wird zu ­seiner und Aktivierung der ­Bürgerinnen und gen Verbindung mit bedarfsgerechten Unterstützung einen externen Bürger wird ein Stadtteilbeirat ge- Spiel- und Freizeitflächen umgestaltet Gebiets­entwickler einsetzen. gründet und ein Stadtteilbüro einge- werden. Zum Landschaftsraum der richtet. Über die Mittel aus einem Ver­ angrenzenden Feldmark sollen neue Gemeinsam mit den Bewohnerinnen fügungsfonds können künftig kleinere Verbindungen ­geschaffen werden. und Bewohnern, den Gewerbetrei- Selbst­hilfe- und Nachbarschaftspro- benden und den Eigent­ ümerinnen jekte ­gefördert werden. Engagierte Grundlage der Festlegung als und Eigentümern vor Ort wird ein Bürger­innen und Bürger, lokale Part- ­RISE-Fördergebiet sind die Ergebnis- Integriertes Entwicklungskonzept er- nerschaften sowie Netzwerke werden se der Problem- und Potenzialanalyse, arbeitet. Zur besseren Beteiligung in den weiteren Prozess einbezogen.

Erste Maßnahmen gehen bereits jetzt in die konkrete Planung und Umset- zung. Dazu gehört die Umgestaltung des zentralen Grünzugs im ersten Bauabschnitt, die ein Kostenvolumen von rund 1,46 Mio. Euro umfasst. Ne- ben der SAGA als Eigentümerin stellt die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen dafür RISE-Fördermittel in Höhe von rund 0,63 Mio. Euro bereit.

Ebenfalls mit Unterstützung der In- tegrierten Stadtteilentwicklung wird die evangelische Dankeskirche zu einer Kultur- und Konzertkirche mit multifunktional nutzbarem Veranstal- tungsraum umgebaut. Ihre feierliche Wiedereröffnung ist am 5. Mai 2018 geplant, dem diesjährigen Tag der Städtebauförderung.

Haus der Jugend „Startloch“ Mehr: www.hamburg.de/rise;

7 HAMBURG. DEINE PERLEN. | AUSGABE 15 Integrierte Stadtteilentwicklung

Fördergebiete in Hamburg

Soziale Stadt

Aktive Stadt - u. Ortsteilzentren

Stadtumbau

Städtebaulicher Denkmalschutz

Zukunft Stadtgrün

Sanierungsgebiet

Stadtgrenze Hamburg

Bezirksgrenzen

Stadtteilgrenzen

Stand: Februar 2018 Sozialmonitoring Bericht 2017 Kein zunehmendes Auseinanderdriften der Stadtteile

Der Bericht zum Sozialmonitoring Das Sozialmonitoring lenkt die Auf- Im Sozialmonitoring werden folgende 2017 – der achte Jahresbericht seit merksamkeit auf die Statistischen Indikatoren zusammengetragen und 2010 – liegt seit Februar vor. Anhand Gebiete mit „niedrigem Status“ oder aufbereitet: der Ergebnisse ist keine zunehmende „sehr niedrigem Status“ (in der Karte 1. Kinder und Jugendliche mit Migra- sozialräumliche Polarisierung, also kein orange bzw. rot eingefärbt). Diese fin- tionshintergrund verstärktes Auseinanderdriften der det man weiterhin vor allem in Ham- 2. Kinder von Alleinerziehenden Stadtteile, innerhalb der Stadt erkenn- burgs Osten und Süden, in den Stadt- 3. SGB-II-Empfängerinnen und -Emp- bar. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen teilen Osdorf, Lurup, St. Pauli und im fänger sich in den RISE-Fördergebieten einige südlichen und östlichen Bereich von 4. Arbeitslose (SGB II + III) Statusverbesserungen: Von den 120 Altona-Altstadt sowie in Steilshoop, 5. Kinder in Mindestsicherung (SGB II) Statistischen Gebieten in RISE-Förder- und . Die räumliche 6. Mindestsicherung im Alter (SGB XII) gebieten haben insgesamt 16 Statisti- Überlagerung mit den RISE-Förderge- 7. Schulabschlüsse sche Gebiete einen höheren Status als bieten lässt erkennen, dass mit dem im Vorjahr erreicht. Nur in drei Statisti- Rahmenprogramm Integrierte Stadt- schen Gebieten sank der Status. teilentwicklung die richtigen Quartie- re unterstützt werden. Das Sozialmonitoring und die dazuge- Mehr: Wohldorf-Ohlstedt hörigen kleinräumigen Datengrundla- Duvenstedt gen unterstützen die Integrierte Stadt- hamburg.de/sozialmonitoring Dynamikindex Gesamtindex teilentwicklung seit Jahren. Sie helfen positiv stabil negativ den beteiligten Akteuren bei der Auf- Lemsahl-Mellingstedt hoch Status- mittel gabe, die Situation in den Quartieren tindex Bergstedt niedrig zu analysieren, bedarfsgerecht Förder- sehr niedrig gebiete auszuwählen und ihr Handeln Langenhorn Poppenbüttel Volksdorf auf diese Quartiere auszurichten. Sasel

Hummelsbüttel Wellingsbüttel Schnelsen

Niendorf Fuhlsbüttel Ohlsdorf

Bramfeld Groß Borstel Farmsen-Berne Alsterdorf Steilshoop Rahlstedt Eidelstedt

Lurup Barmbek-Nord Lokstedt Eppendorf Winterhude Stellingen Tonndorf Rissen Sülldorf Hoheluft-Ost DulsbergWandsbek Hoheluft-West Harvestehude Barmbek-Süd Iserbrook Jenfeld Osdorf Bahrenfeld Eimsbüttel Uhlenhorst Eilbek Rotherbaum Marienthal Groß Flottbek Altona-Nord Sternschanze Hohenfelde St. Georg Nienstedten St. Pauli Borgfelde Hamm Horn Othmarschen Ottensen Altona-Altstadt Neustadt Hamburg-Altstadt Hammerbrook Billstedt HafenCity Cranz Finkenwerder Steinwerder Rothenburgsort Waltershof Kleiner Grasbrook Billbrook

Neuenfelde Lohbrügge Altenwerder Moorfleet Francop Billwerder Wilhelmsburg Tatenberg Moorburg Allermöhe Spadenland Neuallermöhe Bergedorf

Hausbruch Neugraben-Fischbek Reitbrook Heimfeld Neuland Harburg Ochsenwerder Curslack

Übersichtskarte Eißendorf Gut Moor Gesamtindex von 2017 Wilstorf Neuengamme Altengamme

Rönneburg Marmstorf

Sinstorf Kirchwerder

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HAMBURG. DEINE PERLEN. | AUSGABE 15 Projekte im Programm Städtebaulicher Denkmalschutz Nachhaltiges Wohnquartier Dulsberg

Die Wohngebäude im Stadtteil Duls- berg wurden überwiegend in den 20er/ 30er Jahren nach den Plänen des Oberbaudirektors Fritz Schuma- cher errichtet. Sie sind ein gelunge- nes Beispiel für das experimentelle Bauen ihrer Zeit. Heute­ ist der Duls- berg daher ein Quartier mit beson- ders erhaltenswerter Bausubstanz. Die Integrierte Stadtteilentwicklung unterstützt seit 2009 mit Mitteln der Städte­bauförderung aus dem Programm Städtebaulicher­ Denkmal- schutz die Entwicklung Dulsbergs zu einem nachhaltigen Wohnquartier un- ter Bewahrung der historisch wertvol- len städtebaulichen Gesamtanlage. Fördergebiet Dulsberg

Hierzu wurden bisher annähernd Für eine bessere Nutzung werden in wurde die Förderlaufzeit Ende 2017 600 Wohnungen im Zuge geförderter das Kirchenschiff zwei Kuben einge- um sieben Jahre bis 2024 verlän- ­Modernisierungsmaßnahmen energe- baut, von denen einer künftig durch gert. Geplante städtebauliche Maß- tisch saniert. Weiter stellen die Neu- eine Kita genutzt werden soll. Der nahmen sind z.B. die gestalterische gestaltung der Straßburger Straße zweite Kubus steht für die Nutzung Aufwertung des Grünzugs Dulsberg mit der Mittelinsel und die denkmal- der Kirchengemeinde zur Verfügung. und der vorhandenen Plätze, darun- gerechte Sanierung der Rollerbahn Anfang Dezember 2018 sollen die ter der Straßburger Platz sowie der im Grünzug wichtige Maßnahmen Umbauarbeiten abgeschlossen sein ­Probsteier Platz und der Elsässer im Gebietsentwicklungsprozess dar. und die Frohbotschaftskirche feier- Platz. Künftig wird die BIG Städtebau Ein Schlüsselprojekt der Integrierten lich eingeweiht werden. Da weiterhin als externe Gebietsentwicklerin den Stadtteilentwicklung ist der Umbau Bedarf zur energetischen Sanierung Entwicklungsprozess begleiten und der Frohbotschaftskirche, wobei die der Wohngebäude und zur Aufwer- dazu Sprechzeiten im Stadtteilbüro Außen­hülle der Kirche erhalten wird. tung der öffentlichen Räume besteht, anbieten.

Projekte im Programm Zukunft Stadtgrün Grünzug Neu-Altona wird aufgewertet

Mit dem neuen Programm der zu steigern. Hamburg setzt das neue im Bereich der Grünanlagen Wal- Bund-Länder-Städtebauförderung Programm seit 2017 im RISE-Förd- ter-Möller-Park, Schomburgstraße, „Zukunft Stadtgrün“ werden Gesamt- ergebiet Altona-Altstadt ein. Damit Louise-Schroeder-Straße und Hexen- maßnahmen zur Verbesserung der sollen in den nächsten Jahren insbe- bergsiedlung, darunter die Spielplät- grünen Infrastruktur in Quartieren sondere im südlichen Abschnitt des ze Unzerstraße und Königstraße. mit besonderem Entwicklungsbedarf Grünzugs Neu-Altona weitere Grün- gefördert. Damit soll die Sanierung und Freiflächen, straßenbegleitende Bis Ende 2021 sollen in Altona-Alt- und Vernetzung von öffentlich zu- Grünverbindungen sowie Fuß- und stadt Maßnahmen im Umfang von gänglichen Grün- und Freiflächen un- Radwege umgestaltet und aufge- rund 4 Mio. Euro über das Programm terstützt werden, um so die Lebens- wertet werden. Der Schwerpunkt der Zukunft Stadtgrün gefördert werden. und Wohnqualität in den Quartieren weiteren Gebietsentwicklung liegt

11 Projekte für Begegnung und Integration Sport als Motor der Integration

Im RISE-Fördergebiet Mittlerer Land- Die bisherige Sportanlage war stark 5,2 Mio. Euro werden Mittel aus dem weg, Stadtteil Billwerder im Be- veraltet und wies funktionale Schwä- Masterplan Active City in Höhe von zirk Bergedorf, wird die vorhande- chen auf. Außerdem soll eine neue 2,6 Mio. Euro sowie RISE-Fördermittel ne Sportanlage Mittlerer Landweg Sporthalle entstehen. 2017 begonnen, in Höhe von 2,4 Mio. Euro und Mittel ­modernisiert. In neuer Qualität kann sollen alle Baumaßnahmen im laufen- aus dem Integrationsfonds in Höhe sie ihrer Bedeutung als Motor der den Jahr abgeschlossen werden. Der von 150.000 Euro eingesetzt. ­Integration besser gerecht werden. bestehende Grandplatz wird in einen Die ­Ansprüche an integrative Ein- Kunststoffrasenplatz umgewandelt, richtungen vor Ort sind deutlich ge- ein Multifunktionsfeld geschaffen und wachsen, da sich durch den Zuzug von eine erweiterte, teilbare Einfeldhalle Flüchtlingen die Zahl der am Mittler­ en mit zusätzlichen Umkleidemöglich- Landweg lebenden Menschen von keiten gebaut. Zur Finanzierung der rund 650 auf über 3.000 erhöht hat. hierfür insgesamt erforderlichen rund Geplante Sporthalle

Neue Mitte für Steilshoop

Das RISE-Fördergebiet Steilshoop er- 2018 konnte die Grundsteinlegung Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt in hält mit dem Campus Steilshoop und gefeiert werden. Vor Schülerinnen und ihrem Grußwort die besondere Bedeu- der im Bau befindlichen zentralen Schülern, ihren Lehrerinnen und Leh- tung des Campus für ganz Steilshoop. Markt- und Eventfläche eine neue inte- rern und anderen Interessierten aus Zum Schuljahr 2019/20 sollen die Ge- grative Quartiersmitte. dem Quartier sowie Vertreterinnen bäude bezugsfertig sein. Vorher wird und Vertretern aus den beteiligten Be- die Markt- und Eventfläche fertigge- Das Neubaugelände liegt nördlich hörden und Dienststellen unterstrich stellt werden können. der Wohnsiedlung. Dort werden eine Grund- und Stadtteilschule sowie ein soziales Quartierszentrum gebaut. Einladende Freiflächen werden entste- hen und es sollen künftig öffentliche Wege direkt von der Wohnsiedlung zu den Grünbereichen um den Bramfelder See führen. Für die Finanzierung des ­Campus Steilshoop sind 8,0 Mio. Euro vorgesehen, davon rund 3,5 Mio. Euro aus RISE-Fördermitteln. Ende ­April Geplanter Campus Steilshoop

Umbau des Eidelstedter Bürgerhauses

Das Bürgerhaus Eidelstedt soll ein ben. Der auf die Südseite des Gebäu- aus Mitteln des Programms „Natio- neues Gesicht erhalten und sich stär- des verlegte Haupteingang mündet nale Projekte des Städtebaus“ bereit. ker zum Eidelstedter Marktplatz öff- künftig in ein großzügiges Atrium mit Weitere 0,54 Mio. Euro kommen aus nen. Das sieht das Ergebnis des hoch- offener Treppe. Die neu integrierte dem Hamburger Haushalt. Die Pla- baulichen Realisierungswettbewerbs Bücherhalle erhält einen separaten nungen werden in 2018 konkretisiert, vor: Ein neues Café im Erdgeschoss Eingang an der Westseite. Für den damit die Bauarbeiten beginnen kön- wird den Marktplatz zusätzlich bele- Umbau stellt der Bund 1,9 Mio. Euro nen.

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HAMBURG. DEINE PERLEN. | AUSGABE 15 Investitionspakt Soziale Integration im Quartier Historisches Ledigenheim Rehhoffstraße

Das Ledigenheim Rehhoffstraße in der ale Integration im Quartier“ werden ihr Wohnungsangebot insbesondere südlichen Neustadt soll umfassend sa- Maßnahmen zur Verbesserung der an wohnungslose oder von Wohnungs- niert werden. 1912 erbaut, ist es heu- sozialen Integration, des Zusammen- losigkeit bedrohte Männer, darunter te nach Kriegsschäden, sparsamem halts im Quartier und zur Sanierung Flüchtlinge, Senioren sowie Arbeiter Wiederaufbau und jahrzehntelanger sozialer Gemeinbedarfs- und Folge­ mit geringem Einkommen. Doch es wird Nutzung stark erneuerungsbedürftig. einrichtungen gefördert. Weitere auch an temporäre Mieter wie Pendler Der Umbau wird die Lebensbedingun- 3,3 Mio. Euro stammen aus Hamburgi- oder Monteure vermietet. Sie alle fin- gen im Gebäude verbessern. Es kann schen Haushaltsmitteln der Zentralen den hier eine Unterkunft, die sie vor weiterhin als Ort der Integration und Investitionsreserve. Außerdem werden dem sozialen Abstieg bewahrt und ih- des sozialen Zusammenhalts wirken. 1 Mio. Euro aus Spendenmitteln sowie nen einen gesellschaftlichen (Wieder-) Zur anteiligen Finanzierung der Ge- 3 Mio. Euro Eigenmittel eingesetzt. Einstieg ermöglicht. Neben ambulanter samtkosten in Höhe von 17,2 Mio. Hilfe zur Alltagsbewältigung gibt es Euro stellt die Behörde für Stadtent- Das markante Eckgebäude bietet seit auch stadtteilbezogene Angebote. wicklung und Wohnen 9,9 Mio. Euro über 100 Jahren Männern in schwie- Fördermittel aus dem Investitionspakt rigen Lebenslagen eine feste Bleibe. Im Stadtteilkulturraum des Ledigen- „Soziale Integration im Quartier“ be- Betreiberin der Einrichtung ist die ge- heims finden Lesungen, Musik­abende reit. Mit dem Investitionspakt „Sozi- meinnützige Stiftung Ros. Sie richtet und andere Angebote statt. Diese stehen auch den Bewohnerinnen und ­Bewohnern aus der Nachbarschaft offen und sorgen für Kommunikation und Begegnung.

In 2018 werden die laufenden Pla- nungen des Ledigenheims konkre- tisiert, damit zügig mit dem Umbau begonnen werden kann. Bis 2022 soll das kriegszerstörte Dachge- schoss für neue Quartiers- und ­Gemeinwohlnutzungen wieder auf- gebaut werden. Außerdem werden die historischen Obergeschosse mit 96 Zimmern für Wohnzwecke sa- niert. Das Erdgeschoss wird ebenfalls ­erneuert – nicht zuletzt mit dem Ziel, den dort eingerichteten allgemein zugänglichen Stadtteilkulturraum Ledigenheim Rehhoffstraße ein­ladend zu gestalten.

Ein neues Haus der Jugend für Tegelsbarg

Das Haus der Jugend in der Großsied- saniert und erweitert werden. Gleichzei- Die Behörde für Stadtentwicklung und lung Tegelsbarg in Poppenbüttel, Bezirk tig ist vorgesehen, das Haus der Jugend Wohnen stellt bis 2022 insgesamt Wandsbek, soll als Ort der sozialen In- insbesondere auch für neue Nachbarin- 1,6 Mio. Euro aus dem Investitionspakt tegration unterstützt werden. Das Ge- nen und Nachbarn aus der nah gelege- „Soziale Integration im Quartier“ be- bäude ist in die Jahre gekommen. Raum­ nen Flüchtlingsunterkunft Am Rehagen reit. Weitere rund 500.000 Euro stam- angebote für ältere Jugendliche und zu öffnen. Ein Integrationsmanager wird men aus Mitteln des Sanierungsfonds Jungerwachsene fehlen. Es soll daher den Prozess aktiv begleiten. der Hamburgischen Bürgerschaft.

13 Investitionspakt Soziale Integration im Quartier Stadtteil-Campus Lurup

Ein besonders wichtiges Projekt im meinwesensarbeit werden unter einem im Stadtteil bieten. Die unterschiedli- RISE-Fördergebiet Osdorfer Born/ Dach vereint. So wird lebenslanges chen Frei- und Sportflächen leisten zu- Lurup im Bezirk Altona ist die neue Lernen aller Altersgruppen unterstützt. sammen mit der sie verbindenden We- Stadtteilschule Lurup mit eingebette- geführung einen wichtigen Beitrag zur ter Community School. Die versteck- Die zugehörigen Freiflächen sind als Verbesserung des öffentlichen Raums te Lage des Schulneubaus im Innern offener attraktiver Campus konzipiert. im Stadtteil. eines Baublocks mit Barrieren zur Die angrenzenden Sportflächen wer- Umgebung soll durch gestaltete Zu- den ebenfalls umgestaltet und sollen Eröffnung und Fertigstellung des gänge und attraktive Freiflächen, den neue Sport- und Bewegungsangebote Stadtteil-Campus Lurup sind für 2019 Stadtteil-Campus Lurup, kompensiert für die Bewohnerinnen und Bewohner vorgesehen. werden. Dafür werden 2,6 Mio. Euro öffentliche Mittel investiert: 1,95 Mio. Luruper Hauptstraße Euro stellt die Behörde für Stadt­ Flurstraße entwicklung und Wohnen aus dem Campus- Sportflächen Entrée ­Investitionspakt „Soziale Integration Fuß- und Radweg im Quartier“ bereit, weitere 465.000 Campus- Euro werden von der Finanzbehörde, Entrée 165.000 Euro vom Bezirksamt Altona und 20.000 Euro von der Behörde für Fuß- und Radweg Schule und Berufsbildung finanziert. Community School

Die Community School soll Bildungs- zentrum für den gesamten Stadtteil Stadtteilschule werden. Angebote der Grundschule, der Stadtteilschule, der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung und der Ge- Geplanter Stadtteil-Campus Lurup

Vier BIWAQ-Projekte in RISE-Fördergebieten Mehrwert im Quartier durch den ESF

Als Partner des Programms „Sozi- AM Fluss: Ein Angebot für lang- LuTZi (Lern- und Trainingszentrum ale Stadt“ sorgen vier Hamburger zeitarbeitslose Menschen in den für Frauen aus aller Welt): In den ­BIWAQ-Projekte für zusätzlichen RISE-Fördergebieten Billstedt/ Horn ­RISE-Fördergebieten Neuallermöhe Mehrwert im Quartier, indem sie ihre und Osdorfer Born/ Lurup, das nie­ und Neuwiedenthal-Rehrstieg wird Aktivitäten mit anderen Projekten in drigschwellige Beratung und Kurs- die berufliche und soziale Integration RISE-Fördergebieten verknüpfen. Das angebote kombiniert, um Teilneh- von Frauen mit Migrationshintergrund Bundesprogramm „Bildung, Wirt- mende wieder an den Arbeitsmarkt unterstützt. Bisher haben rund 200 schaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“ heranzuführen. Daran teilgenommen Frauen teilgenommen. kombiniert Mittel des Europäischen haben schon rund 450 Personen. Die Sozialfonds (ESF) mit denen des Angebote reichen von job­bezogenen Neben individueller Beratung, Vormit- Bundes. Gefördert werden Projek- Kursen über Gesundheitsthemen tagskursen etc. geht es darum, die te, die insbesondere die Integration bis zu Finanzberatung und sozial­ teilnehmenden Frauen mit Migrations­ langzeitarbeitsloser Menschen ab 27 räumlichen Aktivitäten. Beson- hintergrund im Quartier „sichtbar“ Jahren in Beschäftigung unterstützen ders erfolgreich ist das Farb- und zu machen. Sie werden motiviert, an oder zu einer Stärkung der lokalen ­Stilberatungs-Coaching inklusive Runden Tischen, Stadtteilfesten u. ä. Ökonomie beitragen: Bewerbungsfotoshooting. teilzunehmen.

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HAMBURG. DEINE PERLEN. | AUSGABE 15 Ergebnis neuer Kooperationen zwischen Gewerbetreibenden, ­Eigentümerinnen und Eigentümern, Stadtteileinricht­ungen und Ehren- amtlichen ist z. B. der Adventsmarkt Neuwiedenthal. Er fand 2017 zum zweiten Mal statt. Spielorte waren der Vorplatz des Einkauf­ szentrums und das zum ­Adventscafé ­umfunktionierte ­Stadtteilbüro.

Insgesamt fließen 2015 bis 2018 rund 4 Mio. Euro nach Hamburg. Die ­Kofinanzierung der Projekte leisten die Große Bergstraße Behörde für Arbeit, Soziales, Familie Netzwerk Standort Große Bergstraße: ­insbesondere für ältere Menschen und Integration (rund 270.000 Euro für Projektziel ist, im RISE-Fördergebiet ein Konzept für Wohnen und lokale­ ­„AM Fluss“ und „LuTZi“), das ­Bezirksamt Altona-Altstadt eine Organisations- ­Ökonomie zu entwickeln und dies Altona (rund 65.000 Euro für den struktur für ein Netzwerk der lokalen mit einem Gewerbemanagement Standort Große ­Bergstraße) und Dritte Ökonomie aufzubauen. Zu den Erfol- sowie der Unterstützung eines (rund 160.000 Euro für „Neuwiedenthal gen des Projekts gehörte unter ande- Unternehmer­netzwerks zu verbinden. im Zentrum“ und „LuTZi“). rem 2017 das Straßenfest „Die ­Große Bergstraße in Bewegung!“. Zwei Tage Die Abteilung Integrierte Stadtteil- feierten 1.000 Besucherinnen und entwicklung setzt sich zusammen Besucher und ca. 50 Mitwirkende mit den zuständigen Bezirksämtern den Abschluss des Sanierungs- und intensiv dafür ein, dass auch in der Stadt­umbauverfahrens. neuen Förderphase 2019 bis 2022 ­BIWAQ-Projekte die Entwicklung in Neuwiedenthal im Zentrum: den RISE-Fördergebieten unterstützen. Das Projekt im RISE-Fördergebiet ­Neuwiedenthal-Rehrstieg ­beinhaltet, Adventsmarkt Neuwiedenthal Mehr: www.biwaq.de

RISE Globalrichtlinie und Förderrichtlinien aktualisiert

Die Globalrichtlinie zum Rahmenpro- Die Förderrichtlinien regeln im We- gration im Quartier“ zwei neue pro- gramm Integrierte Stadtteilentwick- sentlichen die Fördergegenstände so- grammatische Ansätze des Bundes lung (RISE) und die Förderrichtlinien wie die Möglichkeiten Dritter, Förder- in die Förderrichtlinien aufgenom- RISE sind in Zusammenarbeit mit den mittel in Anspruch zu nehmen. men. In der Globalrichtlinie wurden Bezirksämtern und Fachbehörden zum darüber hinaus die Anforderungen 01. Januar 2018 aktualisiert worden. Im Verfahren und in der Zusam- zur Umsetzung von haushaltsrecht- menarbeit haben sich keine we- lich erforderlichen Erfolgskontrollen Der Senat hatte 2012 die Globalricht- sentlichen Änderungen ergeben. konkretisiert sowie Regelungen zur linie RISE mit dem Ziel erlassen, die Vielmehr wurden die Richtlinien Verschlankung von Entscheidungs- Aufgabenwahrnehmung und Verant- an die aktuelle Haushaltssystema- prozessen neu gefasst. wortlichkeiten zwischen der Behörde tik Hamburgs (Doppik) sowie an für Stadtentwicklung und Wohnen und die aktuelle Programmstruktur der Die Förderrichtlinien sind im Amtli- den Bezirksämtern bei der Umsetzung Bund-Länder-Städtebauförderung chen Anzeiger veröffentlicht, die Glo- des Rahmenprogramms Integrierte angepasst. So wurden mit dem Pro- balrichtlinie wurde vom Senat am 12. Stadtteilentwicklung in den Bezirken gramm „Zukunft Stadtgrün“ und Dezember 2017 beschlossen. Beide zu regeln. dem Investitionspakt „Soziale Inte- Richtlinien gelten bis Ende 2022. Mehr: www.hamburg.de/richtlinien

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Erhaltungsverordnungen Bezirksamt Hamburg-Mitte: Ursula Groß Zwei neue Soziale Erhaltungsverordnungen, „Nördliche Neu- Telefon: 040 / 428 54-4411 [email protected] stadt“ und „Eimsbüttel/ Hoheluft-West/ Stellingen-Süd“, wurden in diesem Jahr erlassen. Damit werden bereits elf Bezirksamt Altona: Ulrike Alsen Gebiete, in denen rund 190.000 Menschen wohnen, durch Telefon: 040 / 428 11-3669 Soziale Erhaltungsverordnungen geschützt. Weitere Gebie- [email protected] te wie Altona-Nord werden derzeit von den Bezirksämtern Bezirksamt Eimsbüttel: zusammen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Woh- Axel Vogt nen vorbereitet. Telefon: 040 / 428 01-3491 [email protected] Bezirksamt Hamburg-Nord: Insbesondere Wohnquartiere mit gründerzeitlich geprägter Dieter Söngen Bebauung, urbaner Mischung und zunehmend auch Quar- Telefon: 040 / 428 04-2133 tiere der 1920er Jahre sind begehrt. Um die dort ansäs- [email protected] sige Wohnbevölkerung vor Luxusmodernisierungen und Bezirksamt Wandsbek: Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen und vor Claudia Fründ Verdrängung zu schützen, wird für ein Quartier bei nachge- Telefon: 040 / 428 81-2285 [email protected] wiesenem Handlungsbedarf eine Soziale Erhaltungsverord- Bezirksamt Bergedorf: nung erlassen. Jan Smith Telefon: 040 / 428 91-2943 [email protected] Bezirksamt Harburg: Uta Wassbauer Telefon: 040 / 428 71-2285 [email protected]

Integrierte Stadtteilentwicklung im Internet: www.hamburg.de/rise

Impressum

Eimsbüttel/ Hoheluft-West/ Stellingen Süd Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg

V.i.S.d.P.: Christian Carstensen Redaktion: Abteilung Integrierte Stadtteilentwicklung: Thea Eschricht, Elisabeth Hahn Gestaltung: Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung www.geoinfo.hamburg.de Druck: BSW/BUE Auflage: 2.000

www.hamburg.de/bsw Kontakt: [email protected] April 2018

Bildnachweis: Titelbild u. Foto Seite 2 oben: Bezirksamt Hamburg-Mitte | Seite 2: Karten Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) u. Kartengrundlagen: FHH, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV); Visualisierung: Hascher Jehle Architektur; Foto: Berndt Andresen | Seite 3: BSW Bina Engel | Seite 4: Gerd v. Bostel; IBA Ham- burg GmbH, Falcon Crest Media, Ulli Mueller | Seite 5: steg Hamburg mbH; Klaus Nördliche Neustadt Frahm; ARGE Kirchhoff/Jacobs | Seite 6: steg Hamburg mbH; BSW/WSB; steg Hamburg mbH | Seite 7: BIG Städtebau; Bezirksamt Wandsbek | Seiten 8 bis 10: Karten BSW und Kartengrundlage LGV | Seite 11: Luftbild: LGV | Seite 12: Visuali- Mehr: sierung:en: Amt für Sportstättenbau; Hascher Jehle Architektur | Seite 13: Stiftung Ros | Seite 14: Visualisierung: Behnisch Architekten, bearbeitet von LGV | Seite 15: www.hamburg.de/rise und Lawaetz-Stiftung | Seite 16: konsalt GmbH; Berndt Andresen. www.hamburg.de/soziale-erhaltungsverordnungen

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