Die Burghalde bei — ein ungelöstes Rätsel Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Weibelhube ob Gmünd

Klaus Graf

Im Ortsartikel Mutlangen der Zeugnisse weiteren Aufschluß Albrecht, 1511 Kaspar Kaiser als 1870 erschienenen Oberamtsbe• über die Mutlanger Burghalde? Lehensträger für die Stadt von schreibung Gmünd liest man in Schenk Christoph mit der Burg• dem den „Alterthümern" gewid• „Burghalde" seit 1341 halde (1511: burckhald) genann• meten Abschnitt: „Etwa 1 /8 Der Flurname „Burghalde" ist ten Wiese belehnt3. Stunde westlich vom Dorf wird schon relativ früh belegt. 1341 Einen möglichen Schlüssel des ein Bergvorsprung gegen das Wal• stiftete der Priester Johann Bü• Burghalden-Problems birgt der dauer Thälchen die Burghalde ge• hel eine Messe in der Kapelle des nur in der Urkunde von 1439 nannt; vermuthlich stand dort ei• Katharinenspitals außerhalb der enthaltene Vermerk über die Zu• ne Burg, von der übrigens keine Mauern Gmünds und begabte sie gehörigkeit der Wiese zur Wei- Spuren mehr vorhanden sind" mit Gütern in Mutlangen, die er belhube. Der letzte Posten der (S. 389). Auf der topographischen gemeinsam mit Heinrich Schnitt- Weibelhube-Güter, die 1410 bei Karte 1:25 000 Blatt 7124 linger von Johann von Rechberg dem Verkauf der Weibelhube Gmünd ist nordwestlich des Orts• gekauft hatte. Im Verzeichnis der durch Ritter Wilhelm von Rech• kerns für einen ausgedehnten abgabenpflichtigen Güter und berg von Groningen und seine Sporn der Liashochfläche der Grundstücke heißt es: und Schna• Frau an Schenk Friedrich von Ackername ,,Bürglesrain" ver• bel gilt zwaintzig Jialler von der Limpurg aufgezählt werden, darf zeichnet; das nördlich des Steil• burghaldun1. An eine andere daher unbedenklich mit der Burg• abfalls liegende sumpfige, weil Deutung des Flurnamens als an halde gleichgesetzt werden: die von einem Quellhorizont durch• die nahehegende, nämlich „Halde wise, die Horkheim von mir ze zogene Wiesengelände im Ur• bei der Burg" ist angesichts des lehen hat, die gehört auch in die sprungsgebiet des Tannbachs eindeutigen Bestimmungsworts Waibelhube4. Zusammen mit ei• heißt „Burghalde". „Burg" wohl nicht zu denken. nem Acker zu Reichenbach und Die Neugier ist geweckt: was Den nächsten einschlägigen Be• dem Lehenholz zu , hat es mit dieser angeblichen leg findet man in einer Lehens• die offensichtlich „walzende", „Burg" auf sich? Fest steht, daß urkunde Schenk Konrads des d. h. nicht mit einem bestimm• keine schriftliche Quelle etwas Älteren von Limpurg, der am ten bäuerlichen Anwesen fest von einem adeligen Geschlecht 30. April 1439 den Gmünder verbundene Weibelhube-Grund- zu berichten weiß, das sich „von Bürger Melchior von Horkheim stücke waren, steht dieses Stück Mutlangen" genannt hätte. Eben• als Träger für seine (unmündi• am Schluß der umfangreichen sowenig ist, soweit ich weiß, et• gen) Vettern, die Brüder Jörg und Güterliste. Was aber war die was von archäologischen Funden Veit von Horkheim, mit einem Weibelhube? Hierzu soll etwas an der Burghalde bekannt gewor• Wiesenstück in Mutlangen als weiter ausgeholt werden. den. Gegen eine Spornburg, wie rechtem Mannlehen belehnte. sie im Gmünder Raum öfter vor• Das Lehensobjekt wird in dem Die Weibelhube zufinden ist, z. B. in Waldau, Lehensbrief so bezeichnet: die o e Oberbettringen (Burgstelle „Klo• wiesen by Mutkngfejn gelegen Die Waibelhube ob Gemunde, stersturz") oder Göggingen, P auch als uf dem walde ob horche genant die burghalde. Wichtig gelegen bezeichnet (so in Lehen• spricht auch das Fehlen jeglicher ist der anschließende Zusatz: Spuren eines Halsgrabens zum bucheinträgen des 14. Jahrhun• die selbe wiese gehört in die wei- 5 Schutz der Anlage gegen Osten. derts ), war ein Gerichts- und belhube2. 1484 wurde Jörg von Geben vielleicht archivalische Herrschaftsverband von zerstreut Horkheim der Jüngere von Schenk liegenden freien Gütern und frei- 318 er Leute in Dörfern und Weilern die in den einzelnen Orten unter belhube folgende, von Gut zu des Keuperberglands des Welzhei- den anderen, grundherrschaftlich Gut verschieden hohe Abgaben mer Walds und der Frickenhofer gebundenen Gütern verstreut la• von ihren Gütern entrichten: Höhe6. Sie erscheint erstmals gen. Hauptort der Weibelhube „freie Steuer", „Weinsteuer", um 1344 im Lehenbuch Graf war Ruppertshofen, wo unter Lämmer, (Vogt-)Hafer, Hühner Eberhards des Greiners von Vorsitz eines herrschaftlichen und Käse. Damals zählten zum Württemberg, in dem als Lehen Vogtes das Gericht der Weibelhu• verkauften Bestand der Weibel• Johanns von Rechberg von Bett• be, ein bäuerliches Niedergericht, hube auch das Gericht zu Rup• ringen verzeichnet sind: die fri• abgehalten wurde. Weibelhube- pertshofen und das halbe Gericht en gut, die in die Weibelhube ge- güter finden sich innerhalb eines zu Lindach (die andere Hälfte e e Bereichs, der durch die Eckpunk• dieses Dorfgerichts stand dem hörnt, und die lut, die da heiz- te Kleindeinbach, Hinterlintal, Kloster zu). Bei Lindach zent die frien lut . 1410 wurde Waldmannshofen (am Rand des vermerkt die Verkaufsurkunde die Weibelhube von Wilhelm von Kochertals), Oberböbingen und nach Aufzählung der dortigen Rechberg an die Schenken von Oberbettringen umschrieben wer• Weibelhubegüter, der Inhaber der Limpurg verkauft, die sie als ei• den kann; mehr als drei Weibel- Weibelhube habe einem Gmünder genen Amtsbezirk in ihre ent• hubegüter lagen 1410 nur in den Bürger die Wiese unter dem Turm stehende Landesherrschaft ein• Orten Ruppertshofen (12), Dur• (dem heutigen Schloß Lindach), bauten, wobei auf die besonde• langen (12), Lindach (8), Mutlan• einen Garten und einen Acker ren Rechtsverhältnisse der Güter gen (4) und Vellbach (4). und den turn zu Lindach mit si- 8 und Bauern keine Rücksicht ge• Ursprünglich wohl ein Perso• ner zugehorungen verliehen . Dar• nommen wurde. Nach dem Heim• nenverband freier Bauern, wan• aus geht hervor, daß damals auch fall des Lehens an Württemberg delte sich die Weibelhube zu ei• Rechte eindeutig herrschaftlicher durch das Aussterben der Reichs• nem Verband freier Güter und Natur, die sich nicht auf die Ge• erbschenken von Limpurg im der auf ihnen sitzenden freien richtsgenossenschaft der Bauern Mannesstamm 1713 bildete die Leute. Da einige Weibelhubegü- beziehen, mit der Weibelhube Weibelhube von 1718 bis 1726 ter bereits 1410 im Besitz von verbunden waren, denn zum Lin- sogar ein eigenes Staatswesen. Grundherren erscheinen, ihre dacher Turm gehörte die Herr• Herzog Eberhard Ludwig hatte Freiheit also eingebüßt hatten, schaft über den Ort. Ähnlich sie nämlich seiner Mätresse, der wird man als gemeinsamen Nen• könnte man sich im Fall der Mut• Graevenitz (scheinverheiratete ner der Weibelhubegüter im Spät• langer Burghaldenwiese vorstel• Gräfin Würben) als Geschenk ver• mittelalter die Tatsache anzuse• len, daß sie als Überbleibsel einer ehrt. Seit 1732 war die Weibel• hen haben, daß sie in die Weibel• ehemaligen herrschaftlichen hube wieder württembergisch und hube vogtbar und gerichtbar wa• Funktion der mutmaßlichen zwar als Bestandteil des Kam• ren. Schutz und Schirm der Bau• Burgstelle unter die Weibelhube• merschreibereiguts, das ein Son• ern wurde also vom „Herrn" der güter geraten ist. Allerdings ist dervermögen des Herzogs dar• Weibelhube ausgeübt, und es be• diese Überlegung nicht mehr als stellte. stand für sie die Verpflichtung, eine vage Vermutung und kann Die Weibelhube bildete kein ihr Recht vor dem Gericht in keinesfalls als beweiskräftiger geschlossenes Gebiet, sondern Ruppertshofen zu suchen. Nach Hinweis auf die Existenz einer umfaßte im Spätmittelalter ne• der Urkunde von 1410 mußten einstigen „Burg" herangezogen ben einigen Einzelstücken etwa die Bauern dem Inhaber der Wei• werden. 70 größere und kleinere Güter,

319 Keine „Rodungsfreie" de der Weibelhube mit der Graf• ist etwa die Weibelhube bei Ober- Der Versuch, die Entstehung schaftsverfassung in Verbindung uzwil und Degersheim im unte• der Weibelhube zu erklären, wird gebracht hat, sind die Freibauern ren Toggenburg im Schweizer durch ihren doppelt zwitterhaf• der Weibelhube von dem Landes• Kanton Sankt-Gallen, ebenfalls ten Charakter erschwert: Zum historiker Karl Weiler als „staufi• ein Verband freier Leute und einen stehen dingliche, an be• sche Rodungsfreie" gedeutet Güter mit Niedergericht. Wich• stimmten bäuerlichen Stellen worden, die von den staufischen tig ist auch der bei anderen Wei- festgemachte und personale, auf Herrschern im Zuge des hochmit• belhuben nachweisbare Zusam• den Personenverband der freien telalterlichen Landesausbaus menhang mit dem Landgericht. Leute bezogene Rechtsverhält• (Binnenkolonisation) zur Er• Somit kann - in Rückkehr zur nisse nebeneinander; zum ande• schließung der siedlungsfeindli• älteren Lehre — mit aller gebote• ren wird in der Sicht der spät• chen Waldgebiete nördlich der nen Vorsicht vermutet werden, mittelalterlichen Quellen die Ei• angesetzt und mit persön• daß auch die Weibelhube ob genschaft der Weibelhube als Ge• licher Freiheit versehen worden Gmünd als Relikt einer älteren richtsgenossenschaft freier Güter seien. Nachdem jedoch die von Schicht der Gerichtsverfassung und Leute zunehmend überlagert der verfassungsgeschichtlichen anzusehen ist, gewissermaßen als von der herrschaftlichen Auffas• Forschung aufgestellte Theorie Ableitung der Grafschaftsge• sung der Weibelhube als Zusam• der „Rodungsfreiheit" jüngst als richtsbarkeit über (alt-)freie Leu• menfassung verschiedener Herr• quellenmäßig nicht begründet er• te. 10 schaftsrechte über Land und Leu• wiesen werden konnte , ist Mißlich ist nur, daß aus stau- te. Dafür, daß der Ursprung der auch Wellers Weibeihuben-Deu- fischer Zeit kaum etwas von ei• Einrichtung eher im personal-ge• tung nicht länger haltbar. nem Landgericht, kaum etwas nossenschaftlichen Bereich zu su• Eine zutreffendere Erklärung über die Ausübung der Graf• chen ist, spricht auch der Um• der Institution ergibt sich aus schaftsrechte im oberen Remtal, stand, daß es im Gmünder Raum dem Vergleich mit anderen „Wei- dem ehemaligen „Drachgau"12. — auch im oben angegebenen Be• belhuben"11 . Eine „Weibelhu• verlautet. Die Tatsache, daß die zirk der Weibelhubegüter - im be" im eigentlichen Sinn war das Weibelhube im 14. Jahrhundert Spätmittelalter zahlreiche andere Dienstgut des Weibels (Büttels, von Württemberg als Lehen an freie Bauerngüter gab, die nicht Fronboten), die ihm überlassene die Herren von Rechberg, den zur Weibelhube zählten und auch Bauernstelle, die auch als Ge• größten Nutznießern des stau• eine andere Rechtsstellung besa• richts- und Richtstatt dienen fischen Untergangs im Gmün• ßen. Für die ungeklärte Entste• mußte. Der Weibel bot zu den der Raum, ausgegeben war und hung dieser Güter (und die ding• Gerichtsversammlungen auf und nicht dem Ausbau des württem• liche Seite der Weibelhube) könn• hatte für die Vollstreckung des bergischen Territoriums dienen ten allerdings in der Durchfüh• Urteils zu sorgen. Bei der Weibel• konnte, sollte nicht übersehen rung recht aufwendige siedlungs• hube ob Gmünd dagegen er• werden. Dies scheint darauf hin• genetische Untersuchungen zur scheint der Begriff schon seit den zudeuten, daß Württemberg sich Lage der freien Anwesen im Ort frühesten Belegen als auf den mit seinem Anspruch auf die und ihrer Güter in der Flur grö• Amtsbezirk der ganzen Gerichts• staufischen Positionen, insbeson• 9 ßere Klarheit erbringen . genossenschaft übertragen; von dere die Grafschaftsrechte, öst• In Abkehr von der älteren For• einem Amtsgut des Waibels fin• lich von Waldhausen (seit min• schung, die die Gerichtsgemein• det sich keine Spur. Vergleichbar destens 1253 württembergisch)

320 und Lorch letztlich nicht durch• Zeit vertagen. Einen gewissen mäßigen Abständen (10 bzw. setzen konnte, auch wenn die Ausweg bietet die sogenannte 20 m) jeweils an der Acker• Weibelhube von Württemberg zu Phosphat-Methode, die es ge• bzw. Wiesenoberfläche bis etwa Lehen ging, das württembergische stattet, ehemalige Siedlungs• 150 m von der Spornspitze, zur Geleit bis reichte und der plätze des Menschen (also auch Kontrolle auch 100 m weiter bei Schorndorfer Forst sich — zu• verlassene Burgstellen) ohne auf• einem als Richtpunkt gewählten mindest nach württembergischer wendige Grabungen festzustellen. Hochspannungsmast, Erdproben Auffassung im 15. Jahrhundert Sie wurde in Deutschland erst• aufgelesen. Auf sie wurde das von - bis an den Kocher erstreckte, mals von dem aus Schwäbisch Walter Lorch 1955 in seinem also die Gmünder Freipirsch mit- Gmünd stammenden Dr. rer. nat. Aufsatz über „Die anthropoge- einbegriff13. Die Ausübung der Walter Lorch (1913-1982) an• nen Bodenphosphate des Hohen- hohen Gerichtsbarkeit im Gmün• gewandt, der mit ihrer Hilfe staufengipfels"17 beschriebene der Raum lag im Spätmittel• als erstes die Lage einiger Wüstun• Molybdat-Vanadat-Verfahren an• alter, auch wenn eindeutige Be• gen (verlassener Siedlungen) sei• gewandt. Etwa 1 Gramm geglüh• lege fehlen, dagegen in den Hän• ner engeren Heimat nachweisen ter Erde wurde mit Salpetersäure den der Herren von Rechberg14. konnte15. Die Phosphatmethode kurz aufgekocht, anschließend Auch bei Ablehnung von Wel• beruh! auf dem Umstand, daß filtriert und mit Ammoniumvana- lers Rodungsfreien-Theorie kann Böden an länger genutzten Sied• dat- und Ammoniummolybdad- eine territorialpolitische Einfluß• lungsstellen durch tierische und Lösungen versetzt. Die Intensität nahme der Staufer als Inhaber menschliche Fäkalien sowie Ab• der sich entwickelnden Gelbfär• der Grafschaftsrechte auf die fälle eine erhöhte Phosphat• bung stellt ein Maß für den Bauern der Weibelhube nicht anreicherung aufweisen. Anders Phosphatgehalt dar, der sich aus ausgeschlossen werden. So ist es als im norddeutschen Raum, wo den mit einem Spektralphoto• nicht unwahrscheinlich, daß die sich die Anwendung der Phosphat• meter gewonnenen Extinktions• Staufer die Freibauern — ebenso methode sowohl im Rahmen der werten unter Verwendung einer wie Burgen, Städte, Klöster und dort vorbildlich betriebenen Eichkurve ermitteln läßt. abhängige Bauern — als Bestand• archäologischen Landesaufnahme Der Phosphatgehalt des Bodens teil ihres „Stauferlandes" be• als auch als siedlungsgeographi• auf dem Burghalden-Sporn trachtet und entscheidende Wei• sches Erkenntnismittel etablie• schwankt zwischen 2,4und6,7mg chen in Richtung auf die Ver- ren konnte, fand Lorch im süd• P2 05 je g geglühter Erde (zum dinglichung und Verherrschaft- westdeutschen Raum jedoch Vergleich: die oberste Boden• lichung der alten Gerichtsgenos• keine Nachfolger, obwohl die schicht des schon in vorgeschicht• senschaft gestellt haben. Methode, richtig angewendet, licher Zeit besiedelten Hohen- mit relativ geringem Aufwand staufengipfels weist einen Phos• Phosphat-Untersuchung brauchbare Ergebnisse liefert. phatgehalt von 2,7 bis 9,2 Pro• Da eine archäologische Erfor• Als Versuch, an Lorchs Ar• mille auf, Mittelwert von 50 schung des vermeintlichen beiten anzuknüpfen, wurde Stichproben: 4,95 Promille). „Burg"-Gebiets auf der Sporn• eine Phosphatuntersuchung des Läßt man die Annahme gelten, Bodens auf dem „Bürglesrain" spitze derzeit nicht in Betracht 16 daß die am Hochspannungsmast, kommt, müßte man alle wei• vorgenommen . Beginnend im etwa 250 m von der Spornspitze tergehenden Aussagen zum Rät• Wald, 5 Meterschritte unterhalb in einem Acker aufgesammelte sel Burghalde auf unabsehbare der Spornspitze, wurden in regel• Probe mit 2,4 mg in etwa den

321 normalen, nicht durch einen darf, daß die Bodendenkmal• 63f., 78-80 über Freigüter in Großdeinbach bzw. ein Weibelhu- ehemaligen Siedlungsplatz be• pflege auf den Bereich des begut in Brainkofen beibringen. dingten Phosphatgehalt des „Bürglesrains" künftig mehr als 10 Hans K. Schulze, Rodungsfreiheit dortigen Bodens wiedergibt, so bisher ein Auge haben sollte - und Königsfreiheit, Histor. Zs. 219 lassen die Werte des Phosphat• (1974) S. 529-550, bes. 545f. ihr Rätsel konnte der Burg• 11 Walter Müller, Die Weibelhuben, profils von der Spornspitze (4,2 halde bei Mutlangen (vorerst) Zs. d.Savigny-Stift. f. Rechtsgesch. mg) bis 150 m einwärts (3,8 nicht genommen werden. Germ. Abt. 83 (1966) S. 202- mg)einen überdurchschnittlichen 238. 12 Vgl. Klaus Graf, Vom Drachgau Anmerkungen Phosphatgehalt erkennen. Der zum Stauferland, ostalb/einhorn dadurch nahegelegte, wenngleich 1 Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, 8 (1981) H. 32, S. 415-418. Hin• keinesfalls zwingende Schluß auf Spitalarchiv VI b 1 (vgl. A. Dei- weis auf ein Landgericht 1236: bele, Das Katharinenspital . . . Hans-Martin Maurer, Der Hohen- einen ehemaligen Siedlungsplatz 1969, Nr. 5, in der Bestätigung staufen, -Aalen 1977, S. (Hof, befestigte Anlage?) wird 1356 ebd. Nr. 7, S. 205). 43. gestützt durch den auffälligen 2 Hauptstaatsarchiv Stuttgart B 12 13 Rudolf Kieß, Die Rolle der For• U 793. sten . . ., Stuttgart 1958, S. 24- Höchstwert (6,7 mg) des Gesamt• 3 Ebd. U 794; Staatsarchiv Lud• 26 mit Diehl (wie Anm. 6) S. profils 70 m vom Spornrand wigsburg B 177U 1518. 225f. Hinzu kam die Ausübung ackereinwärts. Auch die beiden 4 Diehl (wie unten Anm. 6) S. von Vogteirechten über freie Gü• Nachbarwerte, je 20 m westlich 276. ter (z. B. Diehl S. 216 zu Höldis, 5 Württ. Lehenbuch, ed. Eugen HauptstaatsA Stgt. A 499 U 653, und östlich, sind mit 5,1 und Schneider, WürttVjh. 8 (1885) 655 zu Straßdorf). 5,8 mg relativ hoch. Da die S. 126, 129. 14 OAB Gmünd, Stuttgart 1870, S. Phosphatanreicherung in diesem 6 Die ältere Forschung ist über• 136. holt durch die grundlegenden 15 Methodische Untersuchungen zur Bereich am höchsten ist, wird Ausführungen von Adolf Diehl, Wüstungsforschung, Jena 1939, S. man hier am ehesten den Wohn• Die Freien der Weibelhube und 28ff. Bibliographie der Arbeiten bereich eines einstigen Hofs oder das Gericht der Siebzehner, Lorchs und weitere Lit. zur Phos• ZWürttLG 7 (1943) S. 209- phatmethode jüngst bei Reinhard einer befestigten Anlage (die man 288. Weitere Lit. verzeichnen Pe• Zölitz, Bodenphosphat als Sied• sich am ehesten in Holzbauweise ter Spranger, Schwäbisch Gmünd lungsindikator, Neumünster 1980, ausgeführt vorstellen müßte) ver• bis zum Untergang der S tauf er, S. 66ff.; vgl. einführend auch Horst Schw. Gmünd 1972, S. 66 Anm. Jankuhn, Einführung in die Sied- muten dürfen. Es muß jedoch 3; Müller (wie unten Anm. 11) lungsarchäologie, Berün 1977, S. betont werden, daß dank der S. 219 Anm. 32; unbrauchbar ist: 30ff.; Walter Janssen, in: Ge• Phosphatmethode allenfalls eine Gustav Brude, Staufische Freibau• schichtswissenschaft und Archäo• ern, ostalb/einhorn 4 (1977) H. logie, Sigmaringen 1979, S. 138f. einstige Ansiediung im Bereich 13, S. 35-38. 16 Für die chemische Durchführung des Sporns als einigermaßen 7 Wie Anm. 5, S. 115. Zu beachten bin ich Herrn B. Schwarzkopf, wahrscheinlich gelten kann. Der ist, daß das von Joh. Bühel 1341 München, zu größtem Dank ver• vergabte Grundstück zuvor eben• pflichtet. Trotz mancher (von mir Existenzbeweis für eine „Burg" falls Joh. v. Rechberg gehörte. zu verantwortender) Unzulänglich• im üblichen Sinn - die ange• 8 Diehl (wie Anm. 6) S. 275. keiten, bedingt durch Termin- sichts des völligen Fehlens der 9 Zur Methode vgl. z. B. Hermann schwierigkeitenund fehlende „Auf• Grees, Ländliche Unterschichten bereitung" der verschiedenen Met• gängigen Hinweise (Mauerreste, und ländliche Siedlung in Ost• hoden für den Nichtfachmann, le• Graben, Funde) hier auch kaum schwaben, Tübingen 1975. Kaum ge ich eine Auswertung vor, die der anzunehmen ist — war dagegen verwertbar ist, was Adolf Glos, Interessierte freilich mit Vorsicht auf diese Weise nicht zu führen. 700 Jahre Deinbach, Schw. Gmünd (und der Experte mit Nachsicht) 1971, S. 32, 36 und Albert Dan• lesen möge. Auch wenn als Ergebnis ab• gel, Ein Beitrag zur Geschichte 17 Jbb. f. Statistik u. Landeskunde v. schließend festgehalten werden der freien Güter in Brainkofen, Baden-Württ. 1 (1954/55) S. 367- Gmünder Heimatbll. 15 (1954) S. 375, bes. S. 369.

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