"Mitfinanziert durch die Europäische Union im Rahmen von Interreg IIIB Alpine Space"

Kreis Vercelli Gemeinde Carcoforo

PROJEKT „WALSERWEGEN ZU THEMEN”

Elaborazione

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EINFÜHRUNG 6

1. KAPITEL- LAND, GESCHICHTSWERK, WALSER KULTUR

1.1. Einleitung / Vorwort 7

1.2 Die Walser 8 1.2.1 Geografische und landschaftliche Aspekte 8 1.2.2 Kulturelle Aspekte 10

2. KAPITEL – DER WALSER IM TOURISMUS

2.1 Vorbemerkungen 49 2.1.1 Einleitung 49 2.1.2 Frankreich Vallorcine 50 2.1.3 Italien Aostatal 51 2.1.4 Italien Val Sesia 53 2.1.5 Italien Verbano Cusio Ossola 59 2.1.6 Wallis (Schweiz) 61 2.1.7 Berner Oberland (Schweiz) 62 2.1.8 Tessin (Schweiz) 63 2.1.9 Graubünden (Schweiz) 64 2.1.10 Liechtenstein 65 2.1.11 Voralberg und e Tirol (Österreich) 66

2.2 Die Wanderrouten im Sesiatal 67

2.3 Der Grosse Walserweg 69

2.4 Analyse des Marktpotentials in den Walsergebieten 69 2.4.1 Der Tourismus in den Walsergebieten auf Kreis-, Landes- bzw. 71 Kantonebene 2.4.2 Der Tourismus in einigen Walsergemeinden 75

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3. KAPITEL - ERGEBNISSE

3.1 Einleitung 77

3.2 Der Jakobsweg 77

3.3 Die Via Francigena (Frankenstraße) 79

3.4 Donauradweg 82

3.5. Veloland Schweiz 85

3.6. Tour del Monte Bianco (Monte-Bianco-Tour) 89

3.7. Alta Via dell’Anfiteatro Morenico di Ivrea (Höhenweg des Moränen- 91 Amphitheaters von Ivrea)

4. KAPITEL - ERGEBNISSE

4.1 Zielsetzungen 93

4.2 Die wichtigsten Bereiche der Planung für die thematischen 93 Wanderwege

4.3 Die wichtigsten charakteristischen Merkmale im Bereich der 94 thematischen Wanderwege

4.4 Struktur und Markt 95 4.4.1 Ausdehnung des GSW in Richtung Vallorcine 96

4.5. Information und Angebote 97 4.5.1 Events 98

4.6. Die Verwaltung der Streckennetze 99

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4.7. Bau des Streckennetzes 99 4.7.1 Die Bauart 99 4.7.2 Anfangsphase 100 4.7.3 Anfangsphase in der internationalen Zusammenarbeit 100 4.7.4 Gründungsphase 100

4.8. Streckennetze in der Walserregion “Italien Sesiatal” 102

ANHANG A – GEOGRAPHISCHE UND DEMOGRAPHISCHE DATEN 103 DER WALSERGEMEINDEN ANHANG B – DIEGROSSEN TEILE DES ALPINEN SYSTEMS 109 ANHANG C – LANDSCHAFT DER WALSERGEMEINDEN 110 ANHANG D – EINRICHTUNGEN UND VEREINIGUNGEN DER WALSER 136 ANHANG E– DIE WANDERROUTEN IM SESIATAL 137 ANHANG F – DER GROSSE WALSERWEG 139 ANHANG G – QUANTITATIVE DATEN DES TOURISMUS IN DEN 148 WALSERGEBIETEN

5 EINFÜHRUNG

Allgemeines Ziel der Studie ist die Erarbeitung eines strukturierten Netzes von Thematischen Wanderwegen, denen die Leitidee zugrunde liegt, Kenntnisse über die Geschichte und die Tradition der Walsergebiete zu vermitteln und den Besuchern zu ermöglichen, die symbolischen Orte unmittelbar zu erleben. Das Netz der Thematischen Pfade soll insbesondere ein “Instrument“ zum korrekten Management der Ressource “Landschaft” sein. Letztere versteht sich als eine Verbindung zwischen der Entwicklung und der Kultur des Gebiets und gleichzeitig als eine Ressource im Hinblick auf die Entwicklung und den Ausbau der Tourismuswirtschaft in den Walsergebieten im Sinne einer nachhaltigen Wirtschafts- und Umweltpolitik.

Eine besondere Aufmerksamkeit wurde der Zukunft der Walser und ihrer Bedeutung im aus 27 Ländern bestehenden Europa gewidmet. Zu diesem Zweck definiert die Forschung die Hauptthemen, die das Bauprojekt der Thematischen Wanderwege leiten sollen (nicht nur eines Weges mit einem einzigen Anziehungsfaktors). Diese wurden wegen ihrer geographischen Nähe (Wege ersten Grades), aber auch ihrer kulturellen Nähe der in Südeuropa weitherum vorhandenen Zeugnisse der Walserkultur (zweiter Grad).

Diese Analyse, die der Gemeinde CARCOFORO durch eine Vereinbarung mit dem Kreis Vercelli übertragen wurde, ist mit Hilfe des Programms der Europäischen Union “Interreg IIIB Alpine Space" finanziert worden und ist Teil des Projekts Walser Alps, das als Pilotprojekt im Rahmen der Agenda 21 gesehen werden kann, und Initiativen beinhaltet, die eine Verbindung herstellen zwischen dem vorindustriellen Leben und einer nachhaltigen Entwicklung einer post-industriellen Gesellschaft, die fähig ist, die jungen Generationen miteinzubeziehen.

Es wurde eine breit angelegtere Analyse zur Festlegung der Grundsätze des Projekts durchgeführt und eine detailliertere Analyse, bezogen auf ein beschränktes Gebiet (das Walsergebiet “Italia Valsesia”), zur Überprüfung der Grundsätze des Projekts und zur Erprobung eines Entwicklungsmodells des Kompetenzzentrums, das auf die restlichen Walsergebiete übertragbar ist.

Eine weitere Leitidee ist die Bildung eines Organs, mit Fähigkeiten zur Weiterentwicklung und zur Kommunikation, damit ein breites Publikum angesprochen werden kann und die Miteinbeziehung und die Stärkung des Zusammenhalts der verschiedenen Walsergemeinden untereinander verbessert werden kann.

Zur Gewährleistung einer hohen Wirksamkeit und zur Optimierung der Ressourcen wurde bei der Analyse den anderen im Rahmen des Projekts Walser Alps durchgeführten Initiativen eine große Aufmerksamkeit geschenkt, damit eine optimale Zusammenarbeit unter den verschiedenen Projekten, vor allem unter denen des Kreises Vercelli, gewährleistet werden kann (Kompetenzzentrum Walser “Tourismus und Kultur”, thematische Walserwege, Wanderausstellung, Museumsnetzwerk, Webseiteneinstellung).

Eine weitere Leitidee ist Analyse zur die Entwicklungsmodelle von Wanderwegen (Themen und Methodologie der Umsetzung) durch die Analyse von best practices auf nationaler und internationaler Ebene.

6 1. KAPITEL – LAND, GESCHICHTSWERK, WALSER KULTUR

1.1. Einleitung / Vorwort

Zur Bestimmung der kreativen, methodologischen und spezifischen Elemente, die zusammen das Resultat der vorliegenden Studie bilden, ist man dazu übergegangen, einige Voranalysen zu folgenden Themen, die für diese Studie von Interesse sind, zu machen. - Die Welt der Walser, insbesondere die geografischen, landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten; - Das aktuelle Tourismusangebot der Walser; - Die Organisation der Werbung, Information und des Empfangs der Touristen in den Walserregionen.

Die Untersuchung des Walserterritoriums nimmt Bezug auf die Unterteilung der Walserregionen, von der in verschiedenen Quellen und auf der Internetseite der Walser www.walser-alps.eu (Projekt Walser Alpen) die Rede ist.

Walser Region Land Frankreich Vallorcine Frankreich Italien Aostatal Italien Italien Valsesia Italien Italien Verbano-Cusio-Ossola Italien Schweiz Wallis Schweiz Schweiz Berner Oberland Schweiz Schweiz Tessin Schweiz Schweiz Graubünden Schweiz Liechtenstein Liechtenstein Österreich Vorarlberg und Tirol Österreich Tabelle 1.1 Walser Regionen

Der Grad der Vertiefung der Voranalysen spiegelt die methodologische Gestaltung des Projektfortschritts wieder, die in Einführung, it einer besonderen Vertiefung für die Walser Region „Italien Valsesia“ umschrieben wird.

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1.2. Die Walser

1.2.1 Geografische und landschaftliche Aspekte

In der vorliegenden Studie wurden im Allgemeinen alle Kommunen (oder entsprechenden Verwaltungen) berücksichtigt, die einer der verschiedenen Walser Regionen angehören. Diese Wahl impliziert die Tatsache, dass auch Kommunen berücksichtigt wurden, die möglicherweise nicht von den Walsern kolonisiert wurden, sondern von einem Umwelt-, wirtschaftlich-sozialen oder touristischen Standpunkt aus gesehen auf jeden Fall den angrenzenden Gemeinden, die von den Walsern kolonisiert wurden, angehören Die nachfolgende Tabelle gibt eine knappe Übersicht über die in dieser Studie zusammengefassten Kommunen wieder (die mit allen geografischen Daten versehene Tabelle, mit einigen Karten zur geografischen Einordnung, wird in Anhang A wiedergegeben).

Walser Regionen Kommunen Frankreich Vallorcine Vallorcine Italien Aostatal Gaby, Gressoney-La-Trinité, Gressoney-Saint-Jean, Issime Alagna Valsesia, Carcoforo, Rima San Giuseppe, Rimasco, Italien Valsesia Rimella, Riva Valdobbia Italien Verbano-Cusio-Ossola Baceno, Pomatt, Macugnaga, Ornavasso, Premia, Valstrona Brig, Simplon, Zwischbergen, , , Blitzingen, , Fieschertal, Grafschaft, Lax, Münster Geschinen, Niederwald, Schweiz Wallis Obergesteln, Oberwald, Reckingen, Ulrichen, Gampel, Leuk, Grengiols, Sierre, Visp, , Kippel Schweiz Berner Oberland , Innertkirchen, Meiringen Schweiz Tessin Bosco Gurin Mutten, Schmitten, Wiesen, Avers, Splügen, Tschappina, Says, Churwalden, Langwies, Parpan, Praden, Arosa, Davos, Furna, Schweiz Graubünden Klosters-Serneus, Sankt Antönien, Schiers, Valzeina, Valendas, Versam, Obersaxen, Vals, Safien, Tenna Liechtenstein Triesenberg Blons, Brand, Bürserberg, Fontanella, Lech, Ludesch, Nenzing, Nüziders, Raggal, Silbertal, Sonntag, St.Gerold, Thüringen, Osterreich Vorarlberg und Tirol Bregenz, Damüls, Hohenweiler, Lochau, Mittelberg, Schröcken, Warth, Dünserberg, Fraxern, Götzis, Laterns, Übersaxen, Viktorsberg, Zwischenwasser, Galtür Tabelle 1.2 - Walser Kommunen

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Die Walser Regionen gehören zur europäischen Alpenregion. In der nachfolgenden Tabelle wird ihre Lage innerhalb der verschiedenen Sektoren und im Alpensystem wiedergegeben (Im Anhang B ist die Karte mit den Alpengebieten aufgeführt).

Walser Regionen Alpiner Sektor Alpenregion Frankreich Vallorcine Westalpen Grajische Alpen Italien Aostatal Zentralalpen Walliser Alpen Italien Valsesia Zentralalpen Walliser Alpen Walliser und Lepontinische Italien Verbano-Cusio-Ossola Zentralalpen Alpen Schweiz Wallis Zentralalpen Lepontinische Alpen Schweiz Berner Oberland Zentralalpen Berner Alpen Schweiz Tessin Zentralalpen Lepontinische Alpen Schweiz Graubünden Zentralalpen Rätischen Alpen Liechtenstein Zentralalpen Rätischen Alpen Rätisch Alpen – Bayrischen Osterreich Vorarlberg und Tirol Zentralalpen Voralpen Tabelle 1.3 - Walser Regionen: Lokalisierung im Alpensystem

Von den landschaftlichen Aspekten her erscheinen die Walser Regionen ziemlich gleichförmig (typisch Alpin), auch wenn sich Verschiedenheiten ergeben, die von den geomorphologischen Bedingungen und der Erschließung der verschiedenen Alpenregionen herrühren. Im Anhang C sind Luftaufnahmen und Bilder aus der Vogelperspektive abgebildet, welche die landschaftlichen Charakteristiken der verschiedenen Walser Regionen darstellen.

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1.2.2 Kulturelle Aspekte

1.2.2.1 Geschichte und gemeinsame Kultur der Walser

Man vermutet das die Walser die Epigonen (Nachfahren) alemannischer Volksstämme sind, die in den Schweizer Tälern angesiedelt waren, mit Sicherheit um das Jahr 1000 im Gomsertal, einem Randgebiet des Wallis zwischen dem Gotthard und dem Berner Oberland. In diesem Jahrtausend war das Klima wärmer als heute und die Berge wenig schneebedeckt und von Wiesen und Felsen übersät, was sie mühelos begehbar machte. Die Welt der Walser bildet eine Art Grenzkultur (oder besser ein Territorium ohne Grenzen) die im 12 Jh. von ihrem Ursprungsort im Wallis aus eine Diaspora beginnt, welche die Walser dazu bewegt hat, in drei Richtungen neue Gemeinden zu gründen. o nach Westen, Richtung Brig, das Saasertal und Zermatt, und einem darauf folgenden Vordringen in die Südflanke des Monte Rosa; o nach Süden, Richtung Binn, Pomatt (die erste Kolonie außerhalb des Walliser Territoriums), Salecchio und Bosco Gurin; o nach Osten, Richtung des Archipels von den Tälern im Graubünden, von Liechtenstein und des österreichischen Vorarlbergs.

Die Lokalisierung der Siedlungen stellt eine äußerst dichte, punktförmige Struktur dar, die von Obersavoyen bis nach Tirol reicht. Die am westlichsten gelegene Kolonie ist Vallorcine in Frankreich, wo 1264 die teutonischen Siedler vom Priorat von Chamonix den oberen Teil des Tals gewährt bekommen. Das am östlichsten gelegene Zentrum ist die Kolonie Galtür, im Obertirol, entstanden im Jahre 1319. Im Anhang A sind Karten mit der Morphologie des Territoriums abgebildet, welche die Zerstreuung der in der vorliegenden Studie berücksichtigten Walser Kommunen darstellen.

Die Walser Gemeinden haben folgendes gemeinsam: - das Leben in höher gelegenen Regionen - das Nomadendasein - die Umgangssprache.

Im Mittelalter waren die Walser die höchsten Menschen der Alpen, durch eine sich durch Zeit und Motivation unterscheidende Migration fähig, dorthin vorzudringen, wo die Mehrheit des Volkes das Terrain für unbewohnbar und unfruchtbar hielten. Südlich der Alpen stoßen sie in die Territorien des Monte Rosa vor: Gressoney, Issime, Rimella, Macugnaga, danach Alagna, Rima, Carcoforo, Campello Monti.

Ausschlaggebend für das Nomadendasein der Walser waren im Wesentlichen ökonomische Motive verbunden mit der Abholzung und Kolonialisierung der unwegsamen Territorien. Erst danach gingen sie zur Viehzucht und Landwirtschaft über. Die Kloster und lokalen Lehnsherrn erließen die Länder als Erbleihe (zuweilen mit der Formel des maso chiuso vererblich), gewährten den Kolonisten die Freiheit der Person, die Selbstverwaltung und freie niedere Gerichtsbarkeit, und erhielten im Gegenzug deren Schutz durch Kriegsdienst.

Die Walser sprechen eine Sprache germanischer Herkunft, die jedoch vom Deutschen verschieden ist. Sie entstand aus der mittelalterlichen alemannischen Sprache und nahm in den verschiedenen Zonen der Alpen unterschiedliche Namen und Formen an. Die von den

10 Walsern in Issime gesprochene Sprache, genannt Töitschu, ist sehr archaisch, ähnlich dem mittelalterlichen Deutsch. In Gressoney heißt sie Titsch und ähnelt mehr dem modernen Deutsch. Die Walser Sprachen, wie auch das Patois , waren gesprochene Sprachen, die erst seit kurzem zu geschriebenen Sprachen aufstiegen. Das Deutsch spielte im Grenzgebiet eine wichtige Rolle, wo es sich dank den Handelsbeziehungen mit der Schweiz und mit Deutschland verbreitete. Auch wenn es nie zur offiziellen Sprache ernannt wurde, so war sie es doch im religiösen Leben, in den örtlichen Schulen und im sozialen Leben. Da das Walser keine geschriebene Form hatte, wurde stattdessen in literarischen Schriften und nicht juristischen Unterlagen das Deutsch gebraucht. Bis heute wird sie in den literarischen Ausdrücken von Gressoney verwendet.

Die Walser Sprache, bestehend aus einem Jargon aus Walliserdeutsch und anderen subalpinen Dialekten, stand durch die Jahrhunderte hinweg unter dem Einfluss von Anpassungen und Einmischungen von lokalen Sprechweisen, sowie den verschiedenen territorialen Herkünfte der wandernden Einheiten. Von dieser sprachlichen Quelle bleiben nur Ortsnamen, Nachnamen, Topographie (möglicherweise verfälscht), aber die Sprache selbst gerät im täglichen Gebrauch schnell in Vergessenheit, so dass sie, mit einigen Ausnahmen, vor allem von der älteren Menschen gesprochen wird. Trotz dieser Schwächung der sprachlichen Wurzeln, hat sich eine Wiederaufnahme des Interesses für die Neuentdeckung der Sprache geltend gemacht, ein starker Wille zur neuerlichen Verbreitung auch unter den Jugendlichen; die Einzigartigkeit dieses allgemeinen sprachlichen Kulturguts ist wahrscheinlich das charakteristischste Merkmal, welches verschiedene, weit voneinander entfernte Gebiete miteinander verbindet, das kulturelle Kennzeichen, das Bewusstsein der gemeinsamen Herkunft.

Zudem hebt sich die große Arbeit hervor, die von den verschiedenen Walser Kulturämtern zur Wiedererlangung der Walser Kultur und Sprache ausgeht (Im Anhang A ist eine kurze Liste dieser Ämter und Vereinigungen aufgeführt), mit einer bemerkenswerten Verbreitung von Museen. Im Anhang A werden die in der vorliegenden Studie in der verschiedenen Walser Kommunen gesprochenen Sprachen aufgezeigt.

In Folge, geordnet nach Kapiteln, sind Informationen zu den spezifischen Themen der Walser Geschichte und Kultur der verschiedenen Walser Regionen aufgeführt. Der Grad der Vertiefung und Organisation dieser Informationen unterscheidet sich aufgrund der verfügbaren Literatur und dem Komplexitätsgrad der entsprechenden Walser Region.

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1.2.2.2 Frankreich Vallorcine

Allgemeine und historische Elemente

Abbildung 1.1 – Die Walser Region “Frankreich Vallorcine“

Abbildung 1.2 – Die Walser Region “Frankreich Vallorcine

12 Die Walser Region „Frankreich Vallorcine“ deckt sich mit der Gemeinde Vallorcine.

Vallorcine ist eine französische Gemeinde mit 390 Einwohnern, gelegen auf 1200 M. ü. M. in Obersavoyen, Region der Rhonealpen, dessen Territorium eine weitläufige Ausdehnung (47 km 2) und eine niedrige demografische Dichte (8.3 Einwohner/ km 2) vorweist, typisch für Bergregionen (Mont Blanc-Massiv). Das Dorf liegt zwischen der Schweiz (25 km von Martigny) und Frankreich (16 km von Chamonix). Von der nahen französischen Hauptstadt des Mont Blanc hat sie eine sekundäre touristische Funktion übernommen (auch für die Ausübung von Wintersportarten) und eine wesentliche demografische Stabilität mit einem leichten Wachstum im Verlauf der letzten 20 Jahre. Die ersten ständigen Bewohner von Vallorcine waren Walser Kolonisten des oberen Rhonetals, im 13. Jh. vom Priorat von Chamonix zurückbeordert, welche die drei Kolonien, genannt les Allamands , gründeten. Diese Herkunft erklärt die Praxis des Walser Dialekts der jetzt außer Gebrauch gefallen ist. Anschließend hat die dominante französische Präsenz die lokale Kultur durch das Einführen eines frankoprovenzalischen sprachlichen Kulturguts beeinflusst. Trotzdem verblieben einige Hinterlassenschaften der alten Walser Kultur in der Architektur, den Alltagsgegenständen und den landwirtschaftlichen Arbeitsutensilien (Man sieht die Sammlung von kulturellem Material im „Musée de la Maison de Barbiere“).

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1.2.2.3 Italien Aostatal

Figura 1.3 – Abbildung 1.1 – Die Walser Region “Italien Aostatal“

Figura 1.4 – Abbildung 1.1 – Die Walser Region “Italien Aostatal

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Allgemeine und historische Elemente

Die Walser Region „Italien Aostatal“ fällt mit dem Territorium der Walser Alpengemeinschaft des Oberen Lystal und des Aostatal zusammen und umfasst die Gemeinden von Issime, Gressoney-Saint-Jean, Gressoney-La-Trinité und Gaby, wovon letztere sowohl Walser als auch Frankoprovenzalische Besonderheiten aufweist. Issime und Gressoney stellen eine kleine dreisprachige Zone (Italienisch, Französisch und Deutsch) im Innern des Aostatals, einer zweisprachigen Region (Italienisch, Französisch), dar. Lys ist der Name des Baches der den Südhängen des Monte Rosa entspringt und der das Gressoneytal (oder Lystal) durchzieht um dann bei Pont Saint Martin in den Fluss Dora Baltea zu münden.

Kommunen Einwohner Fläche Bevölkerungsdichte Höhe (km 2) [Einwohner/ km 2] [M. ü. M] Gressoney-Saint- 790 69,63 11,3 1.385 Jean Gressoney-La- 297 65,88 4,5 1.637 Trinité Issime 403 35.01 11,5 953 Gaby 461 32,52 7,0 1.047 Tabelle 1.4 – Walser Gemeinden der Walser Region „Italien Aostatal“

Die Walser Siedlungen des Gressoneytals sind, mit dem Verschwinden der Einheiten des Val d’Ayas (Champoluc), als einzige im Aostatal übrig geblieben, Zusammen mit den benachbarten Kolonien von Alagna und Macugnaga in den Tälern des Piemont, bilden sie eines der wichtigsten Walser Gebiete der ganzen Alpen. Im Gressoneytal bildeten sich zwei verschiedene Hauptkolonien, Issime und Gressoney, sowie einige kleinere Ortsteile.

Insbesondere: - ist es möglich, dass die Kolonie von Issime vor dem Jahre 1200 entstand. Aufgrund der aktuellen Kenntnisse erweist sie sich nicht nur als älteste Walser Siedlung des Aostatals, sondern auch als eine der Ersten, welche die Walliser außerhalb ihrer Region gegründet haben. Schnell verlor sich der Kontakt mit dem Wallis, so dass die Walser Sprache der Issimesen, das Töitschu, während Jahrhunderten isoliert blieb und dem antiken Deutsch sehr ähnlich ist. Issime gehörte der Walliser Lehnsherrschaft an, die dort einen Wohnsitz errichtete und ihn, vom wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Standpunkt aus gesehen, zu einem wichtigen Zentrum machte. Die Landwirtschaft war dagegen ziemlich kärglich, was zur Folge hatte, dass von der zweiten Hälfte des 13. Jh. an viele Issimeser das Dorf verließen, um anderswo Arbeit zu suchen. Im Gegensatz zu den Walsern aus Gressoney und Ayas, kannten die Issimeser das Französisch und wanderten vor allem in Regionen wie das Gebiet von Aosta, Savoyen, Dauphiné und die französische Schweiz aus, wo man diese Sprache sprach und wo sie vor allem als Maurer und Zimmermänner arbeiteten. - wurde die Kolonie von Gressoney wahrscheinlich kurze Zeit nach derjenigen von Issime gegründet. Im Gegensatz zu dieser, hält sie jedoch engere Kontakte zum Wallis und den anderen Walser Kolonien aufrecht, während die Beziehungen zu der frankoprovenzalischen Bevölkerung eingeschränkt wurden Die Anzahl der Personen, die das Französisch oder das Patois kannten, war begrenzt. Die verwendeten Sprachen waren

15 das Titsch (das Walserdeutsch von Gressoney) und das Deutsch. Während Jahrhunderten wahrten die Gressoneyer ihre linguistische Besonderheit. Im 15. Jh. erreichten sie, dass ihnen der Pfarrer von Issime, dem sie unterstanden, einen deutschsprachigen Vikar zukommen ließ. Im 17. Jh. stimmten die Grafen von Challant, Lehnsherren des Gebiets, einer Bitte der lokalen Richter zu, welche die Sprache kannten, und der Bischof von Aosta willigte ein, den Katechismus ins Deutsche zu übersetzen. Auch die Abwanderung von Gressoney, wie die von Issime, spielte eine wichtige Rolle, aber sie richtete sich gegen die deutschsprachigen Länder. Die ausgewanderten Gressoneyer arbeiteten anfangs als Straßenhändler, doch mit der Zeit richteten sich viele in den wichtigsten Städten der Deutschschweiz und Deutschlands ein. Dort bildete sich ein Netz von Auswanderern, das vier Jahrhunderte lang die Wirtschaft des Herkunftslandes unterstützte. Der Name Grischeneyer, Gressoneyer, wurde zu einem Synonym für Händler. Mit den Beiträgen der Einwanderer wurden Schulen zur Handelsförderung gegründet und man richtete Stipendien zur Ausbildung von Notaren, städtischen Sekretären und deutschsprachigen Pfarrern ein. Zwischen dem 17. und 18. Jh. weiteten viele Gressoneyer Familien ihre wirtschaftlichen Interessen auf den Rest des Aostatals und ins Piemont aus. Außerdem ließen die vermögendsten Familien in Gressoney prächtige Häuser errichten, die durch städtische Vorbilder inspiriert waren und noch heute zu besichtigen sind.

Abbildung 1.5 – Die Kirche von Issime

- sind Issime und Gressoney getrennt von der frankoprovenzalischen Gemeinschaft von Gaby. In dessen Gebiet befindet sich das Dorf Niel, mit Sicherheit walserscher Abstammung. In Gaby gibt es noch Ortsnamen und sogar eine Inschrift in deutscher Sprache; - die Formalitäten mit denen die Walser ihre Kolonien gründeten, sind immer noch wenig bekannt. Unter den wenigen hinterbliebenen Schriftstücken befindet sich eines, das die Siedlung von Tschaval betrifft, welche sich bergwärts von Gressoney-La- Trinité befindet. Es handelt sich um den Vertrag, mit dem die Walliser im Jahre 1256 drei „Alemannen“, genauer gesagt drei Walsern, gestatteten, sich in dem Gebiet von Tschaval, das bis zu dem Zeitpunkt eine Alm war, niederzulassen. Die drei Individuen verpflichteten sich, dem Lehnsherrn diverse Abgaben und einen zehntel der Ernten und der Tiere die geboren würden zu überlassen. Sie verpflichteten sich zudem, dem

16 Lehnsherrn im Kriegsfalle vier Männer zur Verfügung zu stellen. Sie erwarben sich das Recht, das Gebiet zu bestellen, doch blieb dieses im Besitz des Lehnsherrn, so wie es das Feudalsystem vorsah. Die Kolonisten verhandelten ohne direkt mit den Wallisern, was zeigt, dass es keine Abhängigkeitsverpflichtungen gab. In den deutschsprachigen Ländern genossen die Kolonisten weitreichende verwaltungstechnische und gerichtliche Autonomie, bekannt unter dem Namen „Walser Recht“. In der Siedlung von Tschaval gibt es jedoch keinen Hinweis darauf, ein Zeichen dafür, dass die Walser hier wahrscheinlich denselben Verpflichtungen unterlagen, wie die örtliche Bevölkerung.

Sprachliche Elemente

Die Talköpfe rund um den Monte Rosa waren von einem System von hochstehenden Verkehrswegen, sowohl was die Verbindungen im Tals selbst betraf, als auch im Bezug auf den weitreichenden Handelsverkehr. So auch die Strasse der Walser, die Strasse des Valsesia, die Strasse des Weins, die Strasse der Gressoneyer und ein Netzwerk von kleineren Verbindungen, Pfaden, Saumpfaden und Karrwegen benutzt zum Gebrauch von Waren und Nutzholz, zum Schmuggel, zur Verbindung von Ortsteilen, usw.

Der Personenfluss im und außerhalb des Tals (Gressoney und Ayas) hat ein Flechtwerk von Umgangssprachen und Schriften geschaffen: die frankoprovenzalische, walsersche, deutsche, französische und natürlich italiensche und piemontesische Sprache, ausschlaggebend für eine typisch mehrsprachige Situation.

Im Aostatal wurde im Mittelalter provenzalisch gesprochen, aber in den folgenden Jahrhunderte vermischte es sich mit dem Französischen und führte so zu einer neuen Sprache: dem Frankoprovenzalischen. Örtlich als Patois bekannt, war sie während Jahrhunderten die volkstümliche Sprache im Aostatal. Noch heute wird es für gewöhnlich von den Valdostani gebraucht. Es war immer eine gesprochene Sprache die erst seit kurzem eine schriftliche Form erhalten hat.

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Abbildung 1.6 – das frankoprovenzalische Centre d’Étude “René Willien” von Saint-Nicolas (Aostatal)

Das Walser, eine Sprache mit germanischer Herkunft, nahm verschiedene Kennzeichen an, abhängig vom Zeitpunkt der Kolonialisierung. Das Walser von Issime, genannt Töitschu ist sehr archaisch, ähnlich dem mittelalterlichen Deutsch, dasjenige von Gressoney wird als Titsch bezeichnet und ist dem modernen Deutsch ähnlicher. Das Französisch war die offizielle Sprache in allen frankoprovenzalischen Zonen, die angewandte Sprache auch in den Walser Dörfern und in Ayas und Issime wurde sie zum schriftlichen Ausdruck auch im privaten Bereich angewendet. Noch heute ist sie, zusammen mit dem Italienischen die offizielle Sprache des Aostatals. Die Präsenz all dieser Sprachen, geschrieben und gesprochen, widerspiegelt sich in der Ortsnamenkunde. Viele Ortsnamen in diesem Tal haben denn auch zwei, häufig drei, verschiedene Versionen. Darüber hinaus haben sich oftmals mehrere Möglichkeiten geschaffen, den gleichen Namen niederzuschreiben.

Elemente der Kunst und der materiellen Kultur

Es ist sehr schwierig von einem klaren Archetypus der Walser Architektur zu sprechen. Die Untersuchung der erhaltenen Konstruktionen schließt wesentliche Unterschiede zwischen der Architektur der von den Walsern kolonialisierten Gebieten und der in der näheren Umgebung verbreiteten Architektur aus. Die altertümlichsten Gebäude von denen man den Bauzeitpunkt kennt stammen aus dem 14. Jh. Die antiken Bauten bestanden aus zwei Stockwerken: - Das Erdgeschoss war aus Stein und bestand aus einem einzigen, großen Raum der als Stall und Wohnraum diente; in diesen primitiven Bauten teilten sich Menschen und Tiere den gleichen Raum. Die Personen besetzten einen kleinen, manchmal nur durch einen einfachen Holzzaun abgegrenzten Bereich des Stalles. Häufig war auf der Seite des Stalles eine kleine Küche vorhanden; - den oberen Teil des Hauses, der aus Lärchenstämmen gebaut war, bezeichnete man im Gressoneytal als Stadel und im Val d’Ayas als Raccard. Er diente als Garbenlager, Dreschtenne und Getreidespeicher. Die beiden Stockwerke waren durch kleine

18 Holzstützen voneinander getrennt, um so den oberen Teil vor der Feuchtigkeit des Stalles zu isolieren und den Nagetieren den Zugang zu verwehren.

Abbildung 1.7 – Das Walser Dorf Alpenzu Grande (Gressoney-Saint-Jean)

Im Laufe der Jahrhunderte veränderten sich die Gebäude und wurden immer größer und komplexer. Ab dem 16. Jh. wurden aus dem gemauerten Unterbau zwei Stockwerke. Das untere Stockwerk beherbergte den Stall und den Keller, das obere die Küche und das Wohnzimmer. Trotz des Vorhandenseins eines Wohnzimmers gab es im Stall weiterhin einen für Personen reservierten Raum, da es im Winter, um Holz zu sparen, üblich war, dass man sich in dem von der Körperwärme der Tiere gewärmten Stall aufhielt. Auch der aus Holz bestehende obere teil veränderte sich, wurde größer und komplexer und bestand oft aus mehr als nur einem Stockwerk.

Die Einrichtung bestand aus einem Tisch, einer Bank, einigen Stühlen und anderem... Manchmal trennte ein Vorhang den Bereich in dem man wohnte, von dem Schlafbereich, wo sich sehr schmale und kurze Holzbetten befanden. Obwohl die durchschnittliche Körpergröße in der Vergangenheit kleiner war als heute, mussten die Leute mit Sicherheit zusammengekauert oder in der „Löffelchenstellung“ geschlafen haben. Die Küche war ein Raum, der ausschließlich zur Zubereitung der Speisen und zur Verarbeitung der Milch zu Käse benützt wurde. Sie war mit einem Kamin ausgestattet, auf dem sich ein Kessel befand, gehalten von einer Kette die wiederum an einer Art Gabel mit drehbarer Querstange hing. Man achtete darauf, das Feuer an der an den Wohnraum angrenzenden Wand zu haben, die an diesem Punkt aus Specksteinplatte bestand, der die Wärme besser leitete. Auf diese Weise wurde das Wohnzimmer ohne Rauchentwicklung beheizt. Manchmal, vor allem im Gressoneytal, stellte man im Wohnzimmer auch einen Specksteinofen auf. Außer den Wohnhäusern gab es „Dienstleistungs-“ und oftmals „Gemeinschafts“gebäude: Mühlen, um das Korn zu mahlen, Backstuben, um das Brot zu backen, Schmieden, um die Metalle zu bearbeiten und zudem Sägereien, Molkereien und Schulen. Es konnte sein, dass diese Gebäude einer einzigen Familie gehörten, aber normalerweise gehörten sie der Gemeinschaft und jede Familie hatte das Recht sie zu benutzen. Die Schmieden hingegen gehörten ausschließlich den Schmieden, welche die wenigen, für das Leben der Bevölkerung

19 notwendigen, Eisengegenstände herstellten: Sensen, Türangeln, Schlösser. War ein Dorf ausreichend groß, so konnte es all diese Gebäude beinhalten. Wo hingegen viele kleine Siedlungen existierten, einigten sich die Bewohner darauf, Gemeinschaftsgebäude, in Hinsicht auf die verschiedenen bewohnten Zentren, an strategisch günstigen Orten zu errichten. Ein Gemeinschaftsgebäude der besonderen Art war die Kapelle. Es existierten einige wichtige Kapellen, wo man die Sonntagsmesse, welche die Bevölkerung der umliegenden Dörfer vereinigte, abhielt. Einige größere Dörfer bauten jedoch ihre eigenen Kapellen. Obwohl man dort die Messe nur bei besonderen Gelegenheiten feierte, stellten sie dennoch ein regelrechtes „spirituelles Zentrum“ des Dorfes dar.

Beispiele von Stilelementen walserscher Architektur sind noch heute zu sehen: - in Gressoney-La-Trinité mit dem Walser Museum „Casa Thedy“, einem antiken, renovierten Wohnsitz: Im Erdgeschoss das winterliche Wohnzimmer, Stall und Wohngegend; im ersten Stock der Heuschuppen, Speisekammer und ein kleines Schlafzimmer. Zudem befindet sich zur Zeit im zweiten Stock die Ausstellung „Hie de Chésch“ über die Verarbeitung der Milch auf der Alm; - Gaby: die Gemeinde besitzt einige Beispiele von schöner, lokaler Architektur wie die Casa-Forte der Adligen Troc-Drisquer, Palatz genannt, diejenige der Albert in Forvuill, und 37 Granir, typisch ländliche Bauten (Stadel); - in jedem kleinen Zentrum oder Ortsteil antiker Walser Siedlungen existieren Verkupplungen von traditioneller Walser Architektur mit der historischen Stadtstruktur.

Vielleicht nicht der Kunst, aber sicher der Kultur des wandernden Volkes zuzuschreiben ist der besondere Reichtum an Frauentrachten, die zu feierlichen Anlässen und bei besonders Aufsehen erregenden Ereignissen getragen wurden.

Die Walser Kommunen

Gressoney Saint-Jean ist, mit seinen 790 Bewohnern, die Berufen nachgehen, welche vom Tourismus bestimmt werden, die wichtigste Kommune des Tals und war bis 1767 mit der Gemeinde Gressoney-La-Trinité verbunden. Die Walser Herkunft und die jahrhundertelange Migration der Bevölkerung auf der Suche nach Arbeit und zum Handel mit den Gebieten germanischer Kultureller Herkunft haben dem Tal den Namen „Krämertal“ verliehen. Es war eines der ersten hochgelegenen, touristischen Reiseziele (sommerlich und winterlich), wie das nach der Königin Margherita benannte Schloss Savoyen und die Capanna Margherita, die am höchsten gelegene Berghütte Europas (eigentlich in piemontesischem Territorium), bezeugen. Das wirtschaftliche Gleichgewicht wird von einer starken touristischen Aktivität mit doppelsaisonalem Charakter, und einem Tourismus, welcher die Charakteristiken der historischen Siedlungen stark modifiziert haben, angekurbelt.

Unter den historischen Gebäuden und den Museen empfiehlt man: - Alpenfaunamuseum – in Predeloasch: Herrenhaus für die Jagd (Ursprünglich im Besitz der Familie Beck-Peccoz, gehört es heute der Region Aostatal), welches Themen der lokalen Fauna veranschaulicht; - Schloss Savoyen - in Belvedere: das Schloss war der Sommeraufenthaltsort der Casa Reale, entworfen vom Architekten Stramucci, mit 5 spitzen Türmen, begonnen 1899 und fertig gestellt im Jahre 1904. Gebaut für die Königin Margherita, Liebhaberin von

20 Bergen, gehört es heute der Region Aostatal. Zu besichtigen gibt es das Erdgeschoss mit den Wohnräumlichkeiten, den ersten Stock mit den königlichen Gemächern und demnächst die, durch eine Unterführung mit dem Haupthaus verbundenen, Küchen; - Die Pfarrkirche mit dem schönen historischen Zentrum nach mitteleuropäischem Stil.

Gressoney-La-Trinité ist die Kommune, die das obere Lystal abschließt, und dessen Territorium sich bis zu einigen Berggipfeln des Monte Rosa (Lyskamm 4527 M .ü. M) erstreckt. Zusätzlich zu einer traditionellen landwirtschaftlichen Struktur, übte sie eine starke Kontrolle über die alpinen Pässe aus, und erzeugte so einen kommerziellen Handel in beide Richtungen. Diese grenzüberschreitende Funktion wird bezeugt von der Ortsnamenkunde, dem Verweis auf die kommerzielle Funktion ( Krämertal ), dem Reichtum der Frauentrachten, die bei feierlichen Anlässen und touristischen Veranstaltungen vorgezeigt wurden. Es ist eine Bevölkerung, welche die Herkunftssprache (Titsch), gewährleistet durch einen Paragrafen der Regionalstatuten, bewahrt hat.

Unter den historischen Gebäuden und den Museen empfiehlt man: - Walser Museum „Casa Thedy“ in Tache: antiker, renovierter Wohnsitz mit dem Winterwohnraum, Stall und Wohnzone, im Erdgeschoss; im ersten Stock der Heuschuppen, Speisekammer und ein kleines Schlafzimmer. Zudem befindet sich zurzeit im zweiten Stock die Ausstellung „Hie de Chésch“ über die Milchverarbeitung auf der Alp.

Issime (Eischeme) ist eine in der Mitte des Tals gelegene Kommune, welche das Walsergebiet im Lystal abschließt. In der Hauptstadt (Duarf) finden sich Zeugnisse mittelalterlichen Epochen, darunter Richterstühle für die Richter und Berater, Ketten der Verurteilten und in der Pfarrkirche Fresken aus dem 16 Jh. Der Dialekt bildete sich aus dem Töitschu, der archaischen Version des Titsch, folglich dem Letzteren vorhergehend. Die typische Architektur findet sich in einigen Häusern des Dorfes wieder, aber auch in den Ortsteilen San Grato und Bourines, früher einmal permanente Siedlungen. Eine Legende erzählt von einem gewissen Antoine de Bourines, einem riesenhaften Bauern, der seine Landsmänner in die Schlacht von Rolu-Mattu gegen die Herrschaft von Challant geführt haben soll.

Gaby, bis 1952 Ortsteil von Issime, wird historisch auch Issime Saint Michel oder Überland genannt. In diesem Tal bildet Gaby eine frankoprovenzalische Enklave im Walsergebiet, wovon auch sein Ortsname zeugt. Dessen Herkunft konnte nie festgestellt werden, aber man vermutet, dass sie einer starken Verbindung zum Wallisergeschlecht und einer Sprache, welche sich im Laufe der Jahrhunderte in den lokalen Dialekt einfügte und diesem dabei Walser Ausdrücke verlieh, entsprang. Die Geschichte überliefert ein Ereignis (die Pest von 1630) das die Einwohner von Lihrla dazu zwang in die heutige Hauptstadt Kiamourseyra umzuziehen.

Typische Beispiele der örtlichen Architektur sind die Casa-Forte der Adligen Troc-Drisquer, Palatz genannt, diejenige der Albert in Forvuill und 37 Granir , typische ländliche Bauten, von den Walsern Stadel genannt.

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1.2.2.3 Italien Sesiatal

Abbildung 1.8 – Die Walser Region “Italien Sesiatal”

Abbildung 1.9 – Die Walser Region “Italien Sesiatal”

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Allgemeine und historische Elemente

Die Walser Region „Italien Sesiatal“ fällt mit dem oberen Teil des Valsesia und den davon Richtung Norden ausgehenden Tälern zusammen. Das Valsesia gilt als Teil eines viel größeren Gebiets, bezeichnet als „Valli del Rosa“, das diverse piemontesische Täler südlich des Monte Rosa beinhaltet. Das Valsesia setzt sich aus drei Tälern zusammen: Das Haupttal (Val Grande), das von Borgosesia bis zu den Quelles des Flusses Sesia hinaufsteigt; das Val Mastallone, das bei Varallo vom Valsesia abzweigt und in dem der Bach Mastallone fließt; das Val Sermenza (Val Piccola), welches bei Balmuccia vom Valsesia abzweigt. Die Berggemeinde Valsesia besteht aus 28 Kommunen, hat insgesamt ca. 34'000 Einwohner, erstreckt sich über ein Gebiet von 763 km 2 und liegt im Durchschnitt auf einer Höhe von 797 m. ü. M.; 60% des Territoriums sind von Wäldern Felsen und Bächen bedeckt. Diese Bedingung spiegelt sich in einer demografischen Verarmung wieder, mit einem Rückgang der Bewohner um ca. 10% (-3500) in den letzten 25 Jahren und einer erheblichen Überalterung der Bevölkerung auf beiden Seiten des Geschlechts. Das Walsergebiet ist ein Gipfelgebiet im Talsystem Valsesias, wo es das nördliche Berggebiet besetzt, eingefügt in die anderen Talsysteme zu den Seiten des Valdostano und von Ossola, welche das Monte Rosa-Massiv auf dessen Nordseite umgeben. Das Walser Gebiet ist eine Mischung aus sechs kleinen Kommunen, eingeschlossen in einem kleinen Gebiet, von denen sich Alagna Valsesia durch seine Dimensionen und Rolle abhebt, mit einer Gesamtbevölkerung von 1132 Einwohnern, verteilt auf ein Gebiet von 246 km 2 und einer Bevölkerungsdichte die unter 5 Einwohnern/km 2 liegt; darin enthalten ist auch das Gebirgsterritorium das über der Schwelle von 1000 m. ü. M liegt, also das Gebiet, das während 6 Monaten im Jahr schneebedeckt ist (Einem Zyklus der sich in einer Klimaveränderung befindet, wie zu der Zeit der großen Völkerwanderung um das Jahr 1000). Insgesamt handelt es sich, dank der wichtigen, treibenden Funktion des Tourismus in den oberen Tälern, um eine Bevölkerung mit stabilem Bestand (mit der Ausnahme Alagnas mit offensichtlichem demografischen Rückgang), im Vergleich zu dem demografischen Rückgang im Valsesia im Allgemeinen.

Gemeinde Einwohner Fläche Höhe (km2) [m. ü. M] Alagna Valsesia 457 72,8 1191. Carcoforo 73 22,89 1304 Rima S. Giuseppe 76 35,42 975 Rimella 142 28,9 1176 Rimasco 154 24,28 906 Riva Valdobbia 230 61,69 1112 Tabelle 1.5.– Walser Gemeinden der Walser Region „Italien Valsesia“

Schaut man sich die antiken Walser Kolonien an, erschienen sie zerstreut auf einem rauen Territorium, als weit voneinander entfernte, folglich unabhängige Kolonien, die sich durch Verhalten und Ausdrucksweise voneinander unterscheiden und einzeln in die gallisch- römische Sprache eingefügt sind. Man vermutet, dass die Walser Einwanderung ihren Ursprung in einer Art sommerlichen Transhumanz hatte, die entlang der Hügel des Teodulo und über die Pässe Monte Moro, Col d’Olen und Turlo führte. Dieser Gebirgsnomadismus führte, mit der Bewilligung der Mönchsorden und Lehnsherren (Biandrate), zu, aus Bauern und Schäfern bestehenden, permanenten Siedlungen.

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Die Chronologie der Kolonialisierung sieht als Vorläufer Rimella (1255-56) bestehend aus Kolonisten die aus den Tälern von Visp, Saas Fee und Simplon kamen; es folgt im 13 Jh. Alagna, das von Walsern bevölkert wurde, die aus Macugnaga stammten und in Pedemonte und Pedelegno angesiedelt waren, danach kommt Riva Valdobbia (1356) im Val Vogna mit einem Zustrom aus Gressoney. Die Walser Siedlung im Tal von Rima und von Carcoforo stammt aus der zweiten Hälfte des 14 Jh. und entstand durch das Werk von Familien aus Alagna, während der mittlere Teil des Val d’Euga, heute der Kommune Rimasco angehörend, von aus Rimella stammenden Einheiten kolonialisiert wurde.

Die Walser Kommunen

Rimella ist die älteste und am meisten dokumentierte Walser Kolonie des Valsesia. Die Orte: "…Alpe que nominatur Rimella …et Alpis que nominatur Rotundum…" waren schon seit dem 11. Jh. als Land im Besitz des Capitolo von San Giuliao d’Orta bekannt. Die Walsersiedlung, zum Schutz vor Lawinen und Überschwemmungen aus verstreuten Ortsteilen bestehend, hat sein Zentrum in der Kapelle, in der gemeinschaftlichen Backstube, im öffentlichen Brunnen und, manchmal, im Vorhandensein einer Mühle. Die Häuser sind wie alle Walserhäuser aus Holz gebaut, aber, im Unterschied zu den Häusern anderen valsesianischen Siedlungen, sind die Loggen , die als Heuboden dienen, geschlossen. Im Laufe der Zeit und mit der Veränderung der, von den ausgewanderten Rimellesen importierten Techniken, hat sich die Charakterisierung des größten Teils der Wohnstätten verändert: Die traditionelle Wohnstätte ist einem großen Haus mit mehreren Stockwerken immer ähnlicher. Sprichwörtlich ist es die Fähigkeit der Rimellesen, die Dächer mit einer Abdeckung aus Beola , schweren Steinplatten, die wie Fischschuppen angeordnet sind, zu konstruieren. Heutzutage verzeichnet Rimella ein wachsendes Interesse an der Wiederentdeckung der Herkunft, mit Hilfe der Aufwertung der historisch-kulturellen Überbleibsel, der Sprache, der Häuser in Walser Bauweise und der Einrichtung und Förderung von wichtigen Wegen.

Rimella ist eine kleine Kommune mit 142, auf einem großen Gebiet verstreuten, Einwohnern, und ist Sitz des Centro Studi Walser: Rimella im Ortsteil Chiesa, das folgende fachmännischen und informativen Dienstleistungen anbietet: - Erläuterung der Geschichte und lokalen Kultur, mit Hilfe der ausführlichen Literatur zum Thema, die vom Centro Studi Walser und der Kommune Rimella in Zusammenarbeit mit der Region Piemont produziert wurde. - geführte Besichtigungen zur Wiederentdeckung der Architektur und der lokalen Kultur, in Zusammenarbeit mit dem, sich in der Ausstattung befindenden, Ökomuseum . - die Bibliothek des Centro Studi Walser, die auf Anfrage die Publikationen zur Sprache und Geschichte zu Verfügung stellt. - etwaige geführte Besichtigungen des Museums „G.B. Filippa“, das ein Sammelwerk von Kunst, Paläontologie, Gegenständen mit Walser Herkunft, usw. ausstellt.

Die Walser kamen gegen Ende des 13. Jh. in Alagna Valsesia an und ließen sich auf dem Gebiet des Klosters von San Nazzaro, in Pè de Mud (Pedemonte) und in Pè d'Alagna (Pedelegno), nieder. Als Zeugnis für diese Präsenz existieren geschrieben Unterlagen (1302 – 1319 – 1328), die von Konzessionen und Bewilligungen zur Niederlassung berichten und in

24 denen die ersten alagnesischen Nachnamen auftauchen, von denen einige noch heute existieren, wie z. B: Orso ("…Anrigetus Ursus alamanno de Pè de Moyt …"), D’Errico oder D’Enrico. Von 1438 an sind viele Walser Ortsteile dokumentiert, darunter Im Gorrai, Fum d’Boudma, Fum d’Rufino, Im Adelstodal,… Ortsteile, die von umherziehenden Walser Schäfern mit handwerklichen und konstruktiven Fähigkeiten, bekannt als Maestri Primellesi , gegründet wurden. Weitere sechs Siedlungen, auf den Anbau von Getreide auf terrassierten, durch Trockenmauern gestützten, Grundstücken ausgerichtet, finden sich im Val d’Otro. Die Fähigkeit, sich der Umgebung anzupassen, wird gut illustriert von dem typischen alagnesischen Walserhaus, das unter dem selben Dach Stall und Wohnraum enthält, um so die Körperwärme der Tiere zu nutzen. Die ältesten, zurzeit noch intakten, Häuser stammen aus dem 16. Jh. In dem Ortsteil Pedemonte wurde in einem antiken Gebäude, datiert von 1628, das Walser Museum eingerichtet, das dieses außergewöhnliche Bausystem veranschaulicht. Das Museum hat zudem Werkzeuge zur Verarbeitung von Milch und Holz, Geräte für die landwirtschaftliche Arbeit, Möbel, Webstühle, Kleider und vieles mehr, was zum täglichen Leben diente, ausgestellt. Die typische Walsersiedlung ist unabhängig und in kleine, verstreute Ortsteile aufgeteilt, während Gemeinschaftszentren mit gewissen Funktionen beauftragt sind (Backstube, Mühle, Brunnen); sie ist immer gleich ausgerichtet (die Hausvorderseite nach Süden gewandt und die Rückwand nach Norden), damit die Häuser gut durchlüftet werden und der Sonne am meisten ausgesetzt sind, so dass das auf dem Heuboden gelagerte Heu oder Getreide die Wärme der Sonne am besten ausbeuten kann. Das einzelne Haus steht autonom, um so, falls ein Feuer ausbrechen sollte, die Nachbarn bestmöglich vor Schäden zu schützen. Trotzdem ermöglichte es ihre Nähe es nicht nur, vor Regen und Schnee geschützt umherzugehen, sie schützte auch die Laubengänge und gestaltete so eine gemeinsame Wohneinheit.

Abbildung 1.10 – Das Walserdorf von Pedemonte (Alagna Valsesia)

Heute ist Alagna das wichtigste Touristenzentrum im Valsesia, sowohl für den Wintersport (Gebiet des Monterosa Ski), als auch als Bergsteigerbasis und Basis für Aufstiege zur Capanna Margherita. Die Walser Kultur zeigt sich sowohl durch Überbleibsel der Vergangenheit, wie auch in den Strategien der Wiederentdeckung und der Art der Suche nach den Wurzeln durch:

25 - das „Casa Museo Walter“ im Ortsteil Pedemonte gelegen; - der vom Gemeindesitz beherbergte „Walser Informationsschalter“, der verschiedene Dienstleistungen anbietet; - die folkloristische Gruppe „Die Walser im Land“; - das „XVI Walsertreffen“ – 21. bis 23. September 2007, sechzehntes internationales Treffen aller existierenden Walser Gemeinschaften; - Handwerksveranstaltungen, gefördert vom „Museo Walser“ von Pedemonte.

Die Walsersiedlung im Tal von Rima San Giuseppe (Val Sermenza) hat ihre Ursprung um das 14. Jh. in der Verschiebung von Kolonistenfamilien, die aus der großen Gemeinschaft Pietre Gemelle stammten, welche die Territorien von Riva Valdobbia und Alagna umfasst. Auch in diesem Fall repräsentiert das Dorf einen wichtigen Verkehrweg zwischen den Walser Kolonien. Ein Netz von Saumpfaden und Wegen verband Rima mit Alagna durch das Colle del Mud, im Anzascatal durch das Piccolo Altare. Die ersten Einwohner Rimas waren walsersprachige, aus dem Anzascatal und Macugnaga stammende, Nomaden, sie sich in dem neubenannten Ind Rimmu niederließen. Dessen Entstehung um 1350 ist dokumentiert und in einem Pergament (Pergament von Bocciolo) von 1387 bestätigt, in dem man „ hat Rimae “ zitiert. Die Prägung der Walser Kultur ist erkennbar in der architektonischen Charakteristik der Häuser, die mit Laubengängen und Balkonen, welche mit Holzschnitzereien verziert sind, ausgestattet sind, sowie in der Stadtplanung der gepflasterten Strassen, in kleinen Plätzen, Brunnen, Trockenräumen für Kräuter und Nutzholz, usw. Rima wird von nur gerade 76 Ortsansässigen bewohnt (Bevölkerungsdichte von 2 Einwohnern/km 2), zeigt eine stark rückläufigen, demografischen Entwicklung und ist, mit einer Höhe von 1417 m. ü. M., die am höchsten gelegene Gemeinde des Valsesia, überragt vom mächtigen Mont Tagliaferro (2964m). Unter dem naturalistischen Aspekt zeigt es interessante Ressourcen, sowohl in Verbindung mit der guten städtischen Erhaltung, als auch durch seine Lage im Talkopf, welche die Entwicklung des Alpinismus und der Exkursionen begünstigt hat. Im Laufe der Zeit hat sich ein unaufdringlicher Tourismus entwickelt. Die authentischste Besonderheit von Rima San Giuseppe war die außerordentliche Erfindung von künstlichem Marmor durch die Handwerker, Hüter von einer Art Geheimrezept, dessen Basis aus, mit Gips vermischter, Kanariensaat besteht, einfachen und verbreiteten Materialien, in der Lage, den äußerst teuren und schwer zu transportierenden, echten Marmor zu ersetzen. Diese Erfindung wurde aufgewertet durch Verzierungen und typische Stilelemente der Walliser Kunst, aber besonders durch ein starkes unternehmerisches Können, das nach Zentral- und Nordeuropa ausgerichtet war. Dieses technische Können der Handwerker von Rima, die im Laufe der Zeit die Rolle der Maurermeister übernahmen, zusammen mit ihrer unternehmerischen Vielseitigkeit, ermöglichte einerseits einen starken sozialen Aufstieg, andrerseits die Bildung von stabilen Beziehungen mit den Empfängerländer und möglichen Wanderbewegungen in den Krisenzeiten im Tal. Verbunden mit dieser Professionalität wird auch das Museum Gipsoteca „Pietro Della Vedova“, das Gipsmodelle aus den Werken der Bildhauer ausstellt.

Die Förderung der Walser Kultur, und der darin enthaltenen Ressourcen, wird erreicht durch: - die Walser Vereinigung; - den vom Gemeindesitz beherbergten „Walser Auskunftsschalter“, der verschiedene Dienstleistungen anbietet; - die Eingliederung von Rima in das Ökomuseum des Gebiets und der Walser Kultur, durch die Berggemeinschaft.

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Rimasco ist eine kleine Kommune mit 154 Einwohnern (Bevölkerungsdichte von 6,3 Einwohnern/ km 2), die auf 906 m. ü. M. liegt und sich in der Nähe eines Stausees befindet, der zum Betreiben eines Wasserkraftwerks angelegt wurde; ist in den Naturpark des oberen Valsesia eingefügt. Rimasco ist als Gemeinde mit einer walsersprachlichen Minderheit registriert und beherbergt einen Walser Informationsschalter (Regionalrecht 482/99). Der mittlere Teil des Val d’Egua, in der Gemeinde Rimasco, wurde von, aus Rimella stammenden, Einheiten besiedelt.

Carcoforo, am Talkopf auf 1300 m. ü. M. gelegen, ist eine antike Siedlung, wie von Archivdokumenten aus dem Jahre 1383, wo sie als „Alpe Carchoffen“ eingetragen ist, bezeugt wird; es handelt sich um eine Alm, die von Walser Schäfern besiedelt wurde, und auf der anschließend eine festen Siedlung errichtet wurde, die jedoch wegen der schlechten Zugänglichkeit, der Bedrohung durch häufige Lawinenniedergänge und einer Feuersbrunst im Jahre 1863, welche die ältesten architektonischen Zeugnisse zerstörte, immer nur ein kleines Ausmaß hatte (73 Einwohner- Bevölkerungsdichte von 3,8 Einwohnern/ km 2). Die häufigen Lawinenniedergänge erklären die Isolation und die Unterdimensionierung der Gemeinde, die allerdings eine gewisse Zahl an Elementen von artistischem Interesse aufweist. Der Bach, der das Dorf durchquert, heißt Egua und mündet auf der Höhe von Rimazzo in die Sermenza. Das unter den naturalistischen Gesichtspunkten interessante Gebiet ist in den Naturpark des oberen Valsesia eingefügt und verbindet sich mit den talübergreifenden Routen, welche das Valsesia und die Walser Kolonien durchqueren.

Einrichtungen oder Elemente zur Förderung der Walser Werte in Carcoforo sind: - Walser Informationsschalter; - Die Vereinigung Walser Carcoforo; - Die Eingliederung von Carcoforo in das Ökomuseum des Gebiets und der Walser Kultur, von Seiten der Berggemeinschaft.

Die ersten historischen Spuren der Siedlung von Riva Valdobbia stammen ungefähr aus dem Jahre 1200 und scheinen der Walser Besiedelung vorhergehend. Diese hat sich nachfolgend (13. Jh.) in die lokale Kultur integriert und so kulturelle und architektonische Mischstrukturen hervorgebracht, deren Spuren noch heute ersichtlich sind. Riva war die Hauptstadt der antiken Gemeinschaft von Pietre Gemelle , die auch Alagna beinhaltete. Das Val Vogna war die komfortabelste und in alten Zeiten die am meisten frequentierte Strasse um sich zwischen dem Valsesia und dem Gressoneytal zu verständigen. Wahrscheinlich stammten die ersten Walser, die in diesem Tal ankamen, wirklich aus Gressoney-Saint-Jean. Ein Schriftstück von 1325 beweist, dass sich schon zu diesem Zeitpunkt einige Walser Kolonistenfamilien, die aus Verdoby (Gressoney) stammten, in der Ortschaft Peccia ( Pezia ) angesiedelt hatten und mit anderen, aus Macugnaga stammenden Walsern, über die Aufteilung des Gebiets verhandelten. Zusammen gründeten sie viele kleine Dörfer, in typischem Walser Stil, wobei sie sich besonders auf Almen ansiedelten, die häufig von Hirten von der Mensa Vescovile von Novara besucht wurden. Diese Einheiten wurden zu den Ortsteilen Cà di Lanzo, Cà Piacentino, Cà Morca, Cà Verno, Rabernardo, Cambiaveto, Le Piane, La Peccia, La Montata und Larecchio. In Rabernardo, einem typischen Walser Wohnort, befindet sich ein Völkerkundemuseum, das originale Gegenstände und Maschinerien wie Webstühle, Möbel, Haushaltsutensilien, landwirtschaftliche Geräte und Werkzeug zur Holzverarbeitung, sowie Trachten und historische Kleider ausgestellt hat. Die Ortschaft Larecchio hingegen, auch wenn auf 1900 m.

27 ü. M. gelegen, wurde zu Beginn des 14. Jh. entwaldet, gerodet und bewohnt und wurde so zu einer üppigen Weide. Das bestätigt das optimale Klima zu dieser Zeit, welches die hochgelegenen Walser Siedlungen begünstigte. Riva Valdobbia ist eine Kommune mit diskreten physischen und demografischen, wenn auch rückgängigen, Ausmaßen (230 Einwohner, Bevölkerungsdichte von 4 Einwohnern/km 2), untergebracht im Valgrande (1112 m. ü. M.) besitzt ein wichtiges geistliches Monument, die Pfarrkirche von San Michele Arcangelo, deren Fassade von der Familie di Tanzo da Varalla mit Fresken geschmückt wurde. Die Gemeinde genießt eine wunderschöne Aussicht auf die Südostwand des Monte Rosa Massivs. Sie öffnet sich zum Seitental (Val Vogna), das sie über Colle Valdobbia, welches das Ospizio Sottile beherbergt, ein Zufluchtsort der Wanderer auf dem Weg nach Savoyen und Tarantasia, mit Gressoney-Saint-Jean verbindet. Im Tal sind gute Bergwanderwege und eine Langlaufloipe vorhanden Sie ist Teil des Systems Ökomuseum des Walser Territoriums und der Walser Kultur, gepflegt von der Berggemeinschaft, welche auch die Installation von Wegweisern für thematische Routen und Ortstafeln garantiert. Es ist in der Tat die Berggemeinschaft, welche die „Sentieri dell’arte sui monti valsesiani – Valli della Fede“ gestaltet und betreibt. Mit der Hilfe von einfachen Führern und Tafeln macht man sich hier auf den selbstleitenden Routen auf zu Entdeckung von kleinen Meisterwerken, welche in den Bergkirchen, Kapellen und typischen Bauwerken aufbewahrt sind. Zudem ist die Gemeinde Sitz eines Walser Informationsschalters (Regionalrecht 482/99), der verschiedene Dienstleistungen anbietet Die antike Fiera di San Michele ist traditionell. Mit uraltem Ursprung vereinigte diese Messe sogar noch mehr als nur die besten Almprodukte, welche die Walser am Ende der Sommersaison miteinander tauschten. Heutzutage bietet sie eine Auswahl von qualitativ hochstehenden, handwerklichen Erzeugnissen in einem Szenario der antiken Strassen der charakteristischen Siedlung von Riva Valdobbia.

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1.2.2.5 Italien Verbano-Cusio-Ossola

Abbildung 1.11 – Die Walser Region “Italien Verbano Cusio Ossola”

Abbildung 1.12 – Die Walser Region “Italien Verbano Cusio Ossola”

29 Allgemeine und historische Elemente

Die Walserregion „Italien Verbano-Cusio-Ossola“ wird durch getrennte Gebiete gebildet, welche im Innern des Talsystems von Ossola im Piemont liegen. Das Talsystem der Ossola setzt sich aus folgenden 5 wichtigsten Tälern zusammen: Antigorio, Pomatt, Introna, Anzasca und Bognanco. Die ethnische Minderheit der Walser und die fundiertesten kulturellen Beweisstücke finden sich vor allem im Pomatt Tal und einigen verstreuten und beinahe unerreichbaren Siedlungen, wie in Salecchio, wieder, während es Pomatt, Ornavasso und Macugnaga sind, wo die ethnische Minderheit der Walser immer noch vorhanden ist, mit Präsenzen in der Architektur, Tradition, Sprache und Zeugnissen materieller Kultur. Im allgemeinen handelt es sich um Gemeinden, welche die eigenen wirtschaftlichen Ressourcen dem Tourismus entnehmen, wenn sie in der Höhe oder am Fuße des Monte Rosa liegen, oder auf ihrem Gebiet einer Touristenattraktion (Wasserfall von Toce) verzeichnen, Ressourcen die jedoch ungenügend sind und ermöglichen kein wirtschaftliches Gleichgewicht, welches eine positive demografische Entwicklung ermöglichen würde; Im Tal befinden sich die größten Ballungsgebiete und wachsende demografische Tendenzen.

Das Pomatt Tal befindet sich im nördlichsten Teil des Piemonts, eingekeilt im Schweizer Territorium zwischen dem Kanton Tessin und dem Kanton Wallis, und ist die Einzige von drei Kolonien, die direkt ans Goms, das Heimatland der Walser Bevölkerung, angrenzt. Vom morphologischen Gesichtspunkt aus gesehen, weist das Tal Hochgebirgscharakteristiken auf, mit den typischen Formen von Gletschern, Karen Ebenen, Terrassenebenen. Das Längsprofil ist unterbrochen von häufigen Stufen und Wasserfällen, unter denen der berühmteste derjenige des Frua ist, bekannt als der wichtigste Wasserfall der Alpen mit einer Fallhöhe von 143m, von 1675 m. ü. M. auf 1532 m. ü. M. Das Tal ist reichhaltig and natürlichen Seen, von denen die wichtigsten der Kastel (2215 m. ü. M.), der Vannino (2153 m. ü. M.) der Obersee (2323 m. ü. M.) und die beiden Busin (Obere 2451 m. ü. M., Untere 2371 m. ü. M.) sind, von großer Wichtigkeit für die Elektrizitätsgewinnung in den Wasserkraftwerken von Morasco, Ponte und Fondovalle. Der wichtigste Wasserlauf ist der Fluss Toce, in den die Wasser von den Bächen der Talmulden des Hosand und der verschiedenen Nebenflüsse entlang des Tals fließen, und dessen Wasserfälle berühmt und ein starker Anziehungspunkt des Wandertourismus sind.

Das Pomatt Tal wird von neun, ganzjährlich bewohnten, und weiteren sechs (in der nachfolgenden Aufzählung mit einem Sternchen gekennzeichnet), nur im Sommer bewohnten Ortsteilen gestaltet. Foppiano (Undrumstaldä), Fondovalle (Stafuwald), Antillone* (Puneigä), Chiesa (Matta), San Michele (Tuffald), Valdo (Wald), Ponte (Zumstäg), Brendo (Brenn), Grovella (Gurfulu), Canza (Früduwald), Sottofrua* (Unnerfrüt), Cascata*(Ufufrüt), Riale inferiore* (Cherbäch unner dorf), Riale superiore* (Cherbäch ober dorf) und Morasco* (Maraschg). All diese Ortsteile bilden eine einzige Kommune – die Kommune von Pomatt – mit Sitz der Gemeindeämter in Ponte, bereits historisches Epizentrum des Tals.

Die anderen wichtigsten Walser Zentren des Ossola sind Macugnaga (Anzascatal) und Ornavasso (Val d’Ossola). Insgesamt leben im Walsergebiet 6250 Einwohner, die folgendermaßen auf das Gebiet verteilt sind:

Kommunen Einwohner Fläche Bevölkerungsdichte Höhe demografische (km2) [Einwohner/ km2] [M. ü. M] Entwicklung

Baceno 938 nicht verfügbar nicht verfügbar 655 nicht verfügbar

30 Pomatt 461 131 3,4 916 Rückgängig Macugnaga 647 98 7,0 1327 Rückgängig Ornavasso 3226 25 129,0 215 Wachsend Premia 614 nicht verfügbar 6,8 800 Rückgängig (Antigoriotal) Valstrona 1263 48 26,0 475 Stationär (Valstrona) Tabelle 1.6 – Walser Gemeinden der Walserregion „Italien Verbano-Cussio-Ossola“

Zu Beginn des 13. Jh., vor dem Jahre 1210, erfolgte über den Griesspass die erste Kolonisierungswelle, die das obere Val Formazzo (Morasco, Riale, Frua) betraf, gefolgt von der Gründung von neuen, talwärts gelegenen, Kolonien, von Canza bis nach Foppiano. Im Jahre 1244 war die Besiedelung schon beendet und eine erste Gruppe Walser war dazu übergegangen, am Kopf des Rovanatals eine neue Siedlung (Bosco Gurin, im Maggiatal) zu gründen. Im 15. Jh. wurden die am höchsten gelegenen Siedlungen (Morasco und Riale, 1600 – 1800 m. ü. M.) im Winter verlassen. Mit der Unterwerfung durch die Sforza (Herzogtum von Milano), erzielte das Tal die gänzliche Befreiung von der Pflicht, den Lehnsherrn von Rodis- Baceno Mietzinse zu zahlen. Im Laufe des 15. Jh. und zu Beginn des 16. Jh. war Formazzo während einiger Zeit der Schweizer Herrschaft unterworfen.

Macugnaga wurde von den Walsern gegründet, welche es über das Saastal und den Monte Moro-Pass erreichten.

Die Walser Kommunen

Pomatt bildet die Urstätte der Walser Kultur, das erste von den Walser bewohnte, südlich der Alpen gelegene Zentrum und als solches von seiner Gesamtheit der Walser Kultur und seinem Walser Dialekt geprägt, sich zum historisches Epizentrum des Tals erschaffend, wie die starke Aktivismus der beiden in Pomatt gelegenen Zentren zur Sprach- und Kulturförderung zeigt. Pomatt ist eine mittelgroße Bergkommune mit circa 450 Einwohnern und einer starken demografischen Verarmung. An die Schweiz angrenzend gelegen, weist sie einen starken Willen zu Erhaltung des Dialekts vor, ersichtlich an den zweifachen Ortsnamen. Die Erhaltung der Wurzeln und die Suche nach den Traditionen hat sich in den letzten Jahren durch auf dem Gebiet operierende Einrichtungen gezeigt, wie: - Die Vereinigung „Walserverein Pomatt“, welche sich, außer den institutionellen Aufgaben, um die Erschaffung einer Datenbank zu Walser Geschichte und Kultur, eine Untersuchung der Ortsnamen, ein Tonarchiv mit gesammelten Legenden und Anekdoten in der lokalen Sprache und Projekte zur Übersetzung von Texten zur Walser Kultur, kümmert. - der Walser Informationsschalter.

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Abbildung 1.13 – der Toce-Wasserfall (Pomatt Tal)

Ornavasso im Eschental ist eine der ältesten historischen Siedlungen, wie die lepontisch- keltische und anschließend italienische Nekropole (2. Jh. v.Chr. und 1. Jh. n.Chr.)bezeugt, welche die sterblichen Überreste von Männern, Frauen und Kindern sowie Grabbeigaben und Inschriften im lepontisch-ligurischen Alphabet enthält. Die Fundstücke sind sowohl keltisch wie auch italienisch, und scheinen insbesondere von der Golasecca-Kultur zu stammen (scheibengedrehte Vasen, Fibeln vom Typ „di Ornavasso“). Mit Sicherheit existierte eine bewohnte Siedlung, die auf einer auf Landwirtschaft und Schäferei basierenden Wirtschaft gegründet wurde, und die die Pässe und die Alpenwege, die an den Lago Maggiore im Süden führten. Auf dieser Trasse kamen später die Walser Nomaden an, die sich hier in sehr alten Zeiten ansiedelten. Ornavasso ist eine Urstätte der Walser Kultur, da es eines der ersten, von Walsern bewohnten, Zentren südlich der Alpen war, mit eine, von den weitherreichenden Wurzeln zeugenden, deutschen Dialekt und einer deutschen Kultur , Ornavasso war ein historisches kulturelles Epizentrum des Tals, trotz seiner Einrichtung mit feudaler Herkunft. In der Tat kamen die Walser von Ornavasso vom Simplon, dessen feudaler Bezirk Ende des 12. Jh. von einem Adligen der Conti de’ Castello errichtet wurde. Eine Entstehungsart die vollständig verschieden war von der Traditionellen, und die sich eine Hälfte auf die ossolanischen Talsohle beschränkte, gelegen auf nur wenig mehr als 200 m. ü. M. Die Walser sind angekommen, als die bewohnte Siedlung schon seit Jahrhunderten existierte, und schufen sich eine Art Mischkultur zwischen der schon existierenden und neuen Walser Migrationsströmen. Die geografische Lage hat den demosozialen Status der Bevölkerung (über 3200 Einwohner mit wachsender Tendenz) und die wirtschaftliche Entwicklung, die nicht mehr nur Land- und Forstwirtschaft beinhaltete, sondern gemischt war, beeinflusst . Die Walser Präsenz ist vor allem auf dem großen Berg hinter Ornavasso ersichtlich, welcher einen Höhenunterschied von fast 2000 Metern aufweist. Es ist auf dem Berg der „Twergi“ (den mysteriösen Gestalten der antiken Legenden) wo die Spuren der Walliser Migration zum Vorschein kommen, vor allem bei den deutschen Ortsnamen und den zahlreichen deutschen Nachnamen, von denen einige italienisiert wurden. Im Laufe der Jahrhunderte haben die „italienischen Walser“ die wesentlichen Charakteristiken ihrer transalpinen Kultur zu wahren gewusst und sie so, wenn auch mit relativ verschiedenen Wertvorstellungen, bis heute

32 überliefert. Die Sprache (eine Mischung aus dem antiken Walliserdeutsch und subalpinen Dialekten) geriet im täglichen Gebrauch schnell in Vergessenheit, so dass sie, mit einigen Ausnahmen, vor allem von den älteren Menschen gesprochen wird. Das Risiko, sie in wenigen Generationen ganz verschwinden zu sehen, hat einige Gemeinschaften zu einem Kampf bewegt, die Sprache mit Deutschunterricht zu bewahren, während überall kulturelle Vereinigungen, folkloristische Attraktionen und Museumssammlungen entstanden. Dank dieser historischen Herkunft beherbergt Ornavasso möglicherweise die größte Anzahl von historischen Siedlungen und Niederlassungen zur kulturellen Verbreitung. Dazu gehören unter anderem: - Häuser aus dem 16. Jh. mit privaten Innenhöfen - die antiken Walser Siedlungen von Casalecchio/Bach/Grobo/Ronch - eine gewisse Stadtstruktur

Im Gemeindesitz ist ein Walserhaus in Betreib, in dem sich ein multifunktionaler Walser- Informationsstand befindet. Das Interesse zur Neuentdeckung der Walser wird auch durch Interessengruppen bezeugt, darunter die Vereinigung „Walserhorn“(Corni delle Alpi), die Vereinigung “Eisander” (Mundart- Theatergemeinschaft “Titschschpaalverein”) und die Gruppe Walser Ornavasso.

Macugnaga (Makana) ist eine Gemeinde mit ungefähr 650 Einwohnern (seit 1951 rückläufig), am äußersten Ende des Anzascatals, mit einer Erhebung von 946 m. ü. M. bis zum Monte Rosa auf 4600 m. ü. M. (Altstadt 1327 m. ü. M.) Macugnaga wurde von den aus dem Saasertal stammenden Walsern im 12. Jh. (möglicherweise gleichzeitig mit den Siedlungen Pomatt und Ornavasso) gegründet. besonders Interessant sind die renovierten Wohnstätten, mit einem Unterbau aus Stein, Innenräumen und Möbeln aus Holz, charakteristischen Balkonen und einem gegiebelten Dach, das von Schieferplatten (piode) oder seltener von Holz oder Stroh bedeckt ist. Ortsteile Macugnagas, die von besonderem historischen Interesse sind, sind Pestarena, Borca (Borfucu), und Pecetto (Ze Tanu), in dem sie das „Baita Pala“ befindet, zu einem nationalen Monument erklärt, als antikes und signifikantes Beispiel von typischen Walser Architekturformen; Staffa, heutige Gemeindehauptstadt, im Zentrum des Gletschertals von Macugnaga gelegen, dessen charakteristischster Kern das „Dorf“ ist, Einer Gruppe von Berghütten und Ställen aus Lärchenholz, die sich gegenüberstehen. Ebenfalls von großem Interesse sind das Casa Museo Walser (“Alts Walserhubus Ban Zer Burrfuggu” ) und die aus dem 13. Jh. stammende Chiesa Vecchia, in der Nähe einer jahrhundertealten Linde, welche als eine der Ältesten Europas gehalten wird (7m Stammdurchmesser). In der Umgebung befindet sich ein Goldbergwerk (Guia) das für touristisch-kulturelle Besichtigungen geöffnet ist.

Die Wirtschaft, welche in der Vergangenheit bis 1961 auf der Ausbeutung der Goldvorkommen basierte, hat sich danach dem Winter- und Sommertourismus zugewandt, der durch die fantastische Lage am Fusse des Monte Rosa begünstigt wird, und interessante Trekkingmöglichkeiten zu den verschiedenen Berghütten bietet. In Macugnaga befinden sich Walser Vereinigungen und ein Walser Informationsschalter, welcher Informationen zu Walser Geschichte, Kultur, Orten und Sprache gibt, in Zusammenarbeit mit den lokalen Walser Vereinigungen: - Walser Verein Z'Makana (Staffa); - Alte Lindebaum gemeinde (Staffa).

33 Valstrona, erst vor Kurzem durch den Zusammenschluss von kleinen Kommunen entstandene Gemeinde (1928), beherbergt in seinem Innern, vom geschichltlich-kulturalen Aspekt her gesehen, interessante Ortsteile, die den Grossteil der Bevölkerung wegen seiner tiefen Höhenlage und seiner Lage an der grenze zwischen Valsesia und VCO, beinhalten. Es bietet keine besonderen Anregungen von historischem Interesse, wenn nicht in der antiken Walsersiedlung Campello Monti.

Die Walser aus Campello Monti stammen aus Rimella. Das momentane Territorium von Campello – der gesamte Talkopf des Stronatals – wurde als Sommeralm von den Rimellesen ausgebeutet und war im Besitz des Klosters von San Graciniano di Arona. im Eine Sammlung von zehn unveröffentlichten Pergamenten von 1300 – 1500, aufbewahrt im Staatsarchiv von Turin, wirft ein neues Licht auf die Herkunft der Walser Kolonisierung im oberen Stronatal. Die Existenz von Campobello ist zu ersten Mal im Pergament vom 14. Oktober 1432 urkundlich belegt: Es handelt sich um einen neuen Konzessionsvertrag für die Almen von „Rimella, Capezzone, Pennino und Penninello“, deren Grenzen den gesamten Talkopf, bis hin zum Fluss Strona und zum „Campobello“, umfassen. Nun erscheinen eindeutig die Walser von Rimella für die Ausbeutung dieser Länder verantwortlich (wie aus den Mietverträgen von 1442 und 1448 hervorgeht). Am 21. November 1448 überlässt der Abt von Arona, vertreten durch seinen Bürgermeister Angelino Bragozzo, der Gemeinschaft von Rimella schließlich bei S. Martino die Hälfte dieses ganzen Territorium als Erbleihe – wie wir wissen eine typische Vertragsart der Walser Kolonisierungen – zu einem ständigen Mietzins von 12 kaiserlichen Lire. Schon im vorhergehenden Jahrhundert Am Fusse der antiken Almen entstand so das Dorf Campello.

Die Herkunft Campellos von Rimella ist darüber hinaus durch seine antike religiöse Abhängigkeit dokumentiert, wie Pergamente aus dem 15. Jh. zeigen, die im Pfarrarchiv von Rimella aufbewahrt sind: vor allem verschiedene Taufurkunden, und die berühmte Verlegung der toten Campelleser, die bis zum Jahre 1551 nach Rimella transportiert wurden (Wenn im Winter die der Passübergang unbegehbar war, wurden die Toten bis zur Verlegung im Frühjahr im Schnee aufbewahrt). Campello hat Die weitere Geschichte Campellos ahmt sinnbildlich diejenige von vielen anderen antiken Walserdörfern nach, welche, als ihre schwachen wirtschaftlichen Grundlagen erschöpft waren, nach und nach verlassen wurden. Die Abkühlung des Klimas während der kleinen Eiszeit hat den Übergang der auf der Rodung basierenden Wirtschaft zu anderen wirtschaftlichen Quellen wie den Minen, der Emigration, den Tourismus) Wahrscheinlich ging zu diesem Zeitpunk die antike Sprache verloren, während die Phase der Emigration begann. Die Walsergemeinschaft Kampel, die Walservereinigung von Campobello, fördert seit 1993 kulturelle Veranstaltungen und Nachforschungen, Mit dem Ziel, Campobello aufzuwerten und bekannt zu machen und im Bereich des Stronatals hervorzuheben. So zum Beispiel die jährlichen, „Campobello und die Walser“ genannten Kongresse, die Dokumente den Sitz eines Ökomuseums „Walsergemeinschaft Kampel“.

Premia im Antigorio Tal bewahrt eine typische Walsersiedlung, welche in den sechziger Jahren verlassen wurde und heute ein Freilichtmuseum ist.

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1.2.2.6 Schweiz Wallis

Abbildung 1.14 – Die Walser Region “ Schweiz Wallis“

Abbildung 1.15 – Die Walser Region “ Schweiz Wallis“

35 Allgemeine und historische Elemente

Die Walserregion „Schweiz Wallis“ wird im Wesentlichen vom oberen Rhonetal und den nächstgelegenen Territorialgebieten (Oberwallis-) gebildet. Das Gebiet beinhaltet den heutigen Teil des deutschsprachigen Wallis und erstreckt sich vom Furkapass bis nach Raspille (Siders).

Die Walserregion „Schweiz Wallis“ ist die Wiege der Walser Bevölkerung. Ursprünglich wurde das Gebiet von den Kelten (Uberer, Seduner, Veragrer und Nantuaten) besiedelt, auch sich wenn im heutigen deutschsprachigen Teil die Uberer befanden. Im Jahre 40 v.Chr wurde das heutige Wallis von den Römern unterworfen, und wurde so, dank seiner verkehrsstrategischen Wichtigkeit (Summus Poenius, Grosser St. Bernhard), zu einer römischen Provinz mit römischem Recht, worauf die ganze Region romanisiert wurde.

Seit Beginn des 16. Jh. war das Obergoms ein Teil des unabhängigen Bistums Wallis (der heutige Kanton Wallis), mit einer gallisch-römischen Bevölkerung, die im Obergoms wahrscheinlich Almhütten und Weiden hatte, welche nur im Sommer gebraucht wurden. Jeden Sommer überquerte man das Obergoms um die Pässe Furka, Grimsel und Griess zu erreichen.

Eine „aus Norden kommende“ germanische Kolonie ließ sich im 14. Jh. Obergoms nieder und bildete so eine erste Einheit dessen, was dann zur großen Walser Gemeinschaft werden sollte. Neue Einheiten schlossen sich den ersten Ansiedlern an, und mit einer Abstufung verbreiteten sich die Walser, in kleinen nachfolgenden Gruppen, im ganzen Alpenraum: vom 9. bis zum 11. Jh. im östlichen Teil des Walliser Bistums; vom 12. Bis zum 14. Jh. vom Aostatal (in Italien) bis ins Tirol (in Österreich).

Die Walser bewohnten die höchsten Gebiete der Alpenpässe, die von den in den tieferen Höhenlagen schon anwesenden Völkern, aufgrund der feindseligen Umgebung, nicht bewirtschaftet werden konnten. Die Walser Kolonisierung war ein friedlicher Prozess. damals warf der Adel, besonders das Bistum und die Mönchsorden, seine Aufmerksamkeit auf die unbewohnten, hochgelegenen Länder . Deren Bewirtschaftung wurde den freien Walser Bauern als dauerhaftes Lehnsgut oder zu einem fixen Wert zugesprochen. Später, im 14. Jh., waren fast alle Walser die Besitzer der von Ihnen kultivierten Länder. Die Walser brachten ihre eigene Kultur und deutsche Sprache in östliche Wallis und beeinflussten so die gallisch-römischen Bewohner der tiefer liegenden Gebiete (der Fortentwicklung wurde dadurch geholfen, dass das Wallis in tiefen Höhenlagen zu diesem Zeitpunkt sumpfig und wenig bevölkert war.)

Man ist der Ansicht, dass die ersten Walser Ansiedler des Goms aus dem Berner Oberland, über das Haslital und den Grimselpass, ankamen; zeitgleich erreichten sie über den Lötschenpass das Lötschental. Die Walser, welche sich später in den Tälern östlich des Simplon verteilten, stammten aus dem Lötschental.

Die Walliser und Walser Dialekte vereinten das Wallis mit den im 13. Und 14. Jh. entstandenen Kolonien. Sprachlich gesehen sie zu der Sprachgruppe Höchstalemännisch, die dem äußersten Alpinen Rand im Süden Alamanniens angehört. Im oberen Rhonetal finden sich zahlreiche Dörfer, deren Namen auf –ingen enden: Ulrichen (Uolrighingen), Reckingen, Gluringen, Selkingen, Blitzingen. Diese Silbe weist auf die Zugehörigkeit von einer Gruppe

36 von Ansiedlern zu dem Gründer des Dorfes oder zu dem Feudalherrn. Somit bedeutete Reckingen ursprünglich „Verwandtschaft von Recko“. Die Namen des Goms verkörpern aber die natürliche Fortführung der –ingen Serie des Berner Oberlands, die ihr Ende mit Meiringen im Haslital findet.

Das Walliserdeutsch ist nicht uniform, sondern beinhaltet zwei mundartliche Gruppen. Das würde die Existenz von zwei Einwanderungswegen beweisen. Der charakteristische Ton, die archaischen Formen und Ausdrücke der Walser sind im Wesentlichen im deutschsprachigen Wallis zu suchen. Trotzdem zeigen sich in den 700 Jahren der Aufteilung des Wallis zwischen den weit voneinander entfernten Kolonien alteingesessene Entwicklungen. Die direkte Nähe zu neolateinischen und anderen deutschen Dialekten hat örtlich, in verschiedener Art und Weise, einen großen Einfluss ausgeübt. So gibt es sprachliche Elemente, die von den Walliser Aussiedlern mitgebracht wurden, die jedoch im Wallis bereits verschwunden sind. In den Kolonien ist das sprachliche Walliser Erbe in gleicher Weise verschwunden.

Das Wallis für sich ist reich an sprachlichen Facetten. Der Dialekt eines Bewohners aus dem Lötschental, Gommertal oder Tal von Zermatt – manchmal sogar nur aus dem nächsten Dorf – zeigt enorme Unterschiede.

Auch die Walliser, welche um das Jahr 1300 auswanderten, sprachen ein unterschiedliches Walliserdeutsch. Die sprachliche Verwandtschaft der Walser mit zwei Walliser Sprachzonen zeigt es. Das Motiv der Zweiteilung liegt in der Besiedelung des Oberwallis im 12. Jh.: der obere Teil des Oberwallis wurde über den Grimselpass besiedelt, der untere Teil über die Pässe Sanetsch, Rawil und Gemmi; im Gebiet von Brig – Visp trafen sich diese Gruppen und genau dort verläuft noch heute die Grenze „schweer – schwäär“. Es ist auch die Trennlinie zwischen den beiden bedeutendsten Rindviehrassen, das gescheckte Rindvieh aus dem Simmental und das braune Rindvieh aus der Ostschweiz.

Der Kanton Wallis wird vollständig vom oberen Rhonelauf durchzogen, der im obersten Teil seines Verlaufs den Namen Goms hat. Der Kanton Wallis hat zwei offizielle Sprachen: das Deutsch (gesprochen im Norden im oberen Teil des Kantons Oberwallis) und das Französisch (im Süden). Es ist zu bemerken, dass die Grenze zwischen Italien und der Schweiz in der Nähe des Simplon in der Geschichte mehrmals ihren verlauf geändert hat und dass früher das Gebiet der Schweizer Gemeinschaft Gondo, durch die Herrschaft von Novara, einmal Teil von italienischem Territorium war. Die Hauptstadt des Kantons die frankofone Stadt Sion ist, während das wichtigste Zentrum des Oberwallis (deutschsprachig) Brig (Brighe-Glis) ist. Die Kommune Brig liegt auf 678 m. ü. M. und erstreckt sich auf einer Fläche von 38 km 2, bewohnt von fast 12'000 Einwohnern mit einer hohen Bevölkerungsdichte (313 Einwohner/km 2). Der Bezirk von Brig betrifft auch andere Gemeinden, wie Eggerberg, Mund, , Ried-Brig, Simplon, Termen, Zwischbergen.

Seine Wirtschaft wird von der Funktion als Grenzstadt und einem starken Passagier- und Warenverkehrsfluss dominiert.

Brig ist Sitz der Internationalen Vereinigung für Walsertum, einer 1963, dank der vielfältigen und anregenden Initiativen der Baronin Tita von Oetinger, entstandenen internationalen Vereinigung. Hier entstand nicht nur das erste Organ zu Beratung und Kommunikation der Gemeinschaften, sondern auch die Walsertreffen haben hier ihren Ursprung. Das Idealerbe

37 der Baronin war, den Zusammenhalt aller Walser in der unermüdlichen Verteidigung der gemeinsamen Sprache zu fördern und so deren Wurzeln zu wahren. Die offizielle Website der Vereinigung ist www.wir-walser.ch

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1.2.2.7 Schweiz Berner Oberland

Abbildung 1.16 – Die Walser Region “ Schweiz Berner Oberland“

Abbildung 1.17 – Die Walser Region “ Schweiz Berner Oberland“

39 Allgemeine und historische Elemente

Die Walserregion „Schweiz Berner Oberland“ bildet sich im Wesentlichen aus dem Lauterbrunnental und dem Haslital von Meiringen bis zum Grimselpass.

Am Ende des 12. Jh. überquerten die ersten Gruppen aus dem Oberwallis die Pässe, um sich in der Nähe der Alpentäler anzusiedeln. Die Emigration erreichte ihren Höhepunkt im 13. Jh. und ging gegen die Mitte des 14. Jh. zu Ende. Man kann nicht mit Sicherheit sagen, warum diese Bauern und Schäfer das „Goms“ (Oberwallis) verlassen hatten, um sich Richtung Süden und Osten zu bewegen und somit von den „Walliser“ zu den „Walsern“ zu werden, noch welches die Motive waren, die die Walser nach Norden trieben.

Im 12. und 13. Jh. ließen sich aus dem Lötschental stammende Menschen im Berner Oberland nieder und gründeten so Kolonien im Lauterbrunnental und auf der Planalp, am Fusse des Brienzer Rothorns. Eine andere Siedlung wurde südlich von Thun gegründet. Die so genannten Lötscher waren diejenigen, die ins Berner Oberland zurückgekehrt waren.

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1.2.2.8. Schweiz Tessin

Abbildung 1.18 – Die Walser Region “ Schweiz Tessin“

Abbildung 1.19 – Die Walser Region “ Schweiz Tessin“

41 Allgemeine und historische Elemente

Die Walserregion „Schweiz Tessin“ deckt sich mit der Gemeinde Bosco Gurin. Bosco Gurin ist eine Schweizer Kommune mit 78 Einwohnern, gelegen auf 1054 m. ü. M. und mit einer Ausdehnung von 22,1 km 2 im Gebiet das Maggiatals im Kanton Tessin.

Als im Jahre 1244 die aus dem Pomatt Tal stammenden Walser das obere Rhonetal erreichten, fanden sie hier die „Alp ad Buschum“. Diese Alp, nur während einigen Monaten im Jahr bewohnt, war durch die Nachbarn aus Losone ausgebeutet. Feudalherr dieses Gebietes scheint das Kloster St. Abbondio in Como gewesen zu sein, dem auch Losone unterstand. auch der Ortsname Curzàdibundi , eine Verballhornung con Corte di St. Abbondio, weist auf diese Verbindung hin. Schon 1253 errichteten die deutschsprachigen neuen Ansiedler ihre Kirche und zeigten damit ihre Absicht, sich dauerhaft auf diesem Land niederzulassen. Die Wäldler wurden jedoch erst 1404, nach einem langen, von unendlichen Nachbarschaftsstreitigkeiten begleiteten Prozess, formal die Eigentümer der Länder, die ihnen bis zu dem Zeitpunkt nur verpachtet worden waren.

Der Schwerpunkt der ersten Siedlung, gegründet im Hochmittelalter, befand sich in der Ortschaft ufum Hengaart (wo sich heute ein Museum befindet) und im Bode , jenseits des Baches. Die verheerenden Lawinenniedergänge von 1695 und 1749 zwangen die Bevölkerung von Bosco Gurin zur Aufgabe dieser Siedlungen. Aus der Vogelperspektive sind die Perimeter der zerstörten Gebäude noch heute gut erkennbar. Die neuen, nun meist aus Stein gebauten Häuser, wurden, vor Lawinen geschützt, auf der konischen Ablagerung eines prähistorischen Erdrutsches gebaut, wo schon seit 1255 die Kirche steht. Im Boda unten blieben nur die Ställe, die einen kleinen Ortsteil für sich bildeten. 1925 wurde auch sie von einer Lawine vollständig zerstört. An ihrer Stelle errichtete man die für Bosco Gurin charakteristische Stallreihe, die bergseits durch einen aus Gesteinsmassen errichteten Lawinenkeil geschützt würde.

1858 erreichte die Bevölkerung mit 420 Einwohnern ihren Höchststand. Seither ist die Zahl der Bewohner stark zurückgegangen. Heute wird der größere Teil der Gebäude als Zweitwohnungen genutzt. Strenge Bauvorschriften versuchen, nicht immer mit Erfolg, den Charakter des alten Dorfes zu wahren.

Der lokale Dialekt heißt Guryner Titsch oder Guryner Ditsch .

Die gegenwärtig der Bürgergemeinde (Patriziat) angehörenden Familien, von deren Familiennamen sowohl die deutsche wie auch die italienische Variante existiert, sind: Della Pietra/Zum Stein, Tomamichel, Bronz/Brunz, Janner, Elzi, Sartori/Schneider.

Wichtige Einrichtung zur Förderung der Walser Werte in Bosco Gurin ist das Walsermuseum „Walserhaus“. Es wurde 1938 als erstes örtliches Museum des Kantons Tessin eröffnet und befindet sich in einem 1386 erbauten Walserhaus, dass als eines der antiksten des Alpenraums gilt; seither ist die Ausstellung kontinuierlich angewachsen und 2006 wurde sie komplett neu gestaltet und zieht nun auch einen angrenzenden Stadel (Stall) und einen Garten mit ein.

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1.2.2.9 Schweiz Graubünden

Abbildung 1.20 – Die Walser Region “ Schweiz Graubünden“

Abbildung 1.21 – Die Walser Region “ Schweiz Graubünden“

43 Allgemeine und historische Elemente

Die Walserregion „Schweiz Graubünden“ besteht aus 24 Gemeinden: Mutten, Schmitten, Wiesen, Avers, Splügen, Tschappina, Says, Churwalden, Langwies, Parpan, Praden, Arosa, Davos, Furna, Klosters-Serneus, Sankt Antönien, Schiers, Valzeina, Valendas, Versam, Obersaxen, Vals, Safien, Tenna. Die Gemeinden gehören dem Schweizer Kanton Graubünden an.

Man nimmt an, dass sich in Graubünden schon seit der ersten Hälfte des 13. Jh. Walser Ansiedlungen befanden. Die deutschsprachigen Siedler drangen in Wellen Richtung Osten nach Rätien vor, über den Oberalppass nach Surselva, wo Obersaxen als Walsersiedlung zurückblieb, und von Süden her ins obere Rheintal (Rheinwald) und in die Region von Davos. Früheste Urkunden, d.h. die Erblehensbriefe, welche den Siedlern von den Baronen von Sax- Misox und den Baronen von Vaz ausgestellt wurden, stammen aus dem Rheinwald (oberes Rheintal, 1286, bereits ab 1274 urkundlich belegt) und von Davos (1289). Von diesen ersten Stammkolonien breiteten sie sich in die nahen Talschaften aus: von Hinterrhein nach Vals, Safien und möglicherweise von hier aus auch nach Avers und Mutten, von Davos nach Klosters und durchs Prättigau bis nach Schiers mit den Höhensiedlungen St. Antönien, Furna und Valzeina and den Talseiten, sowie ins nahe gelegene Schanfigg bis nach Churwalden und Parpan.

Die Bündner bilden eines der wichtigsten Walser Touristenzentren was das Angebot und die Nachfrage des Tourismus angeht.

Die örtliche Gemeinschaft ist äußerst aktiv was die Aufwertung der Walser Kultur zu touristischen Zwecken betrifft, mit äußerst hochstehenden Resultaten. In diesem Sinne hat die Bündner Walserverreinigung eine Schlüsselrolle inne.

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1.2.2.10 Liechtenstein

Abbildung 1.22 – Die Walser Region “Liechtenstein“

Abbildung 1.23 – Die Walser Region “Liechtenstein“

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Allgemeine und historische Elemente

Die Walserregion „Liechtenstein“ deckt sich mit der Gemeinde Triesenberg im Fürstentum Liechtenstein. Die Gemeinde hat Gebirgscharakter und liegt auf 884 m. ü. M., mit einer topografischen Ausbreitung con ungefähr 30 km 2 und einer stabilen Bevölkerung von rund 2600 Einwohnern.

Im Fürstentum Liechtenstein zählt man drei Zentren (Triesenberg, Saminatal, Malbun), wo noch Personen leben, die das Walser kennen und sprechen, obwohl sie nicht als nationale Minderheit anerkannt sind. In Triesenberg befindet sich die wichtigste Walsergemeinschaft des Liechtensteins; der Walserdialekt ist mit dem Deutsch die gebräuchliche Sprache.

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1.2.2.11 Österreich Vorarlberg und Tirol

Abbildung 1.24 – Die Walser Region “ Vorarlberg und Tirol“

Abbildung 1.25 – Die Walser Region “ Vorarlberg und Tirol“

47 Allgemeine und historische Elemente

Die Walserregion „Österreich Vorarlberg und Tirol“ besteht aus 28 Gemeinden: Blons, Brand, Bürserberg, Fontanella, Lech, Ludesch, Nenzing, Nüziders, Raggal, Silbertal, Sonntag, St.Gerold, Thüringen, Bregenz, Damüls, Hohenweiler, Lochau, Mittelberg, Schröcken, Warth, Dünserberg, Fraxern, Götzis, Laterns, Übersaxen, Viktorsberg, Zwischenwasser, Galtür. Von diesen Gemeinden gehört nur Galtür dem Tirol (Obertirol) an.

Die Siedlungen der Walser in Vorarlberg sind in ihrer Gesamtheit in den Gebieten gelegen, die sehr viel später besiedelt wurden. Die Walser besiedelten das Laternsertal, das Argental mit Damüls, das Große Walsertal, das Brandnertal, das Silbertal, das obere Lechtal, auch der „Tannberg“ genannt, sowie das Kleinwalsertal oder der „Mittelberg“, der das obere Breitachtal umfasst. Dieses Gebiet macht ungefähr ein Viertel der Landesobefläche aus. Vor den Walsern waren auch Teile des Montafons und einige Höhenlagen im Walgau und Rheintal nicht dauernd besiedelt. Vor allem im Montafon, zum Teil aber auch im Walgau und Rheintal besiedelten jedoch die Walser keine größeren geschlossenen Flächen, sondern sie liessen sich nur in den bis dahin wegen ihrer unwegsamen Natur unbewohnt gebliebenen Flächen nieder. Jahr und Tag des Einwanderungsbeginnes der Walser in Vorarlberg lassen sich urkundlich nicht belegen. Die ältesten vorhandenen Urkunden sind uns aus dem Jahre 1313 überliefert. Es darf angenommen werden, dass die Walser sich vor der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert in Vorarlberg angesiedelt haben. Es bedurfte besonderer Fähigkeiten, die Kolonisation dieser Hochgebirgsregionen durchzuführen.

Der Vorarlberg bildet, zusammen mit dem Wallis, das wichtigste Walser Touristenzentrum was das Angebot und die Nachfrage des Tourismus angeht. Im speziellen bietet Vorarlberg die meisten, international bekannten, Touristenattraktionen und betätigt sich sehr stark in der Aufwertung der Walser Kultur zu touristischen Zwecken. In diesem Sinne hat die Walserverreinigung Vorarlberg eine Schlüsselrolle inne.

48 2. KAPITEL - DER WALSER IM TOURISMUS

2.1 Vorbemerkungen

2.1.1. Einleitung

In diesem Abschnitt werden die wichtigsten vorhandenen Ressourcen für das touristische Angebot in den Walsergebieten aufgeführt. Im Rahmen dieser Analyse, die die italienischen Walsergebiete und vor allem die Region “Italia Val Sesia” stärker berücksichtigt, wurden alle den Walsern zuzuschreibende Ressourcen als auch alle andere in den Gebieten einbezogen. Dies aus dem Grund, weil Ziel der vorliegenden Analyse die Definition eines Kompetenzzentrums ist, das die Kultur, die Traditionen und die natürliche Umgebung der Walser Alpen wiederaufleben lassen kann, um den Tourismus in diesen Gebieten zu fördern (s. Abschnitt 1.1.). In diesem Sinn erscheint es notwendig, den Blick auf das touristische Angebot nicht auf die Walser zu beschränken, denn, wie aus den folgenden Abschnitten hervorgeht, ist das touristische Angebot der Walser zur Zeit nicht eindeutig zu unterscheiden, von geringem Umfang und ungleich in den verschiedenen Walsergebieten verteilt.

Die Analyse der Ressourcen für das touristische Angebot ist in folgende Bereiche unterteilt:

- Kunst und Kultur - Natur und Sport - Kunsthandwerk und Gastronomie - Veranstaltungen

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2.1.2 Frankreich Vallorcine

Kunst und Kultur

- Museum “La Maison de Barberine” mit Gegenständen aus dem Leben der Walser - Kirche in Vallorcine und die "Turne" (Schutzmauer der Kirche vor Lawinen) - Kunsthandwerk: Holzschnitzereien

Natur und Sport

- Wasserfall von Bérard und die Grotte von Faux-Monnayeur (Farinet) ; Naturschutzgebiet des Tals von Bérard; Naturschutzgebiet von Aiguilles Rouges; See von Emosson mit Dinosaurierspuren und Besuch der Talsperre - Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten (Gebiet Mont Blanc) - Loipen - Skilifte (domaine skiable di Balme) - Skischule und Bergführer - Nähe zum Skigebiet Chamonix

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Holzschnitzereien, Atelier "les Povottes"

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2.1.3. Italien Aostatal

Kunst und Kultur

- Haus Thedy – Tache: das Gebäude, ein volkskundliches Museum, steht in dem alten Dorf Tache, das früher unter Gressoney-La-Trinitè entstanden war. Dieses typische alte Haus wurde von ihren Besitzern im Lauf der Zeit mehrfach umgebaut - Walser Dorf Noversch - Kulturelles Zentrum der Walser - Villa Deslex - Gressoney-La-Trinitè - Richterstuhl: vor dem Rathaus steht noch der Richterstuhl, eine Bank aus dem 16.Jahrhundert, auf der der Richter und seine Berater saßen - Kirche in Gressoney-La-Trinitè - Kirche in Gressoney-Saint-Jean - Kirche in Gaby - Kirche in Issime mit Museum sakraler Kunst - Wallfahrtsort von Vourry: der Madonna der Grazien geweiht, bekannt geworden ab dem Jahr 1833 als die Kirche erbaut wurde - Villa Margherita: erbaut von der Adelsfamilie Beck Peccoz nach Plänen deutscher Ingenieure. Von 1889 bis 1896 hielten sich dort mehrfach die italienische Königin Margherita von Savoyen und Mitglieder der Königsfamilie auf - Schloss Savoyen: erbaut zwischen 1899 und 1904. Am 24. August Grundsteinlegung. Steht in Belvedere, das so genannt wird, weil man von dort aus einen Blick über das Tal bis zum Lyskammgletscher hat. Am Fuße des Schlosses wurde 1990 ein botanischer Garten angelegt - Museum der alpenländischen Tierwelt Beck Peccoz - Gressoney-Saint-Jean - Trachten der verschiedenen Dörfer des Tals

Natur und Sport

- Monte Rosa - Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten(Gebiet des Monte Rosa) - In allen Orten Loipen - Skilifte (Monterosaski) - Skischulen und Bergführer - Mezzalama - Trophäe: das höchstgelegene Rennen der Welt. Ein Mannschaftsrennen im Skiwandern auf einer 45km langen und in 4000 m Höhe gelegenen Strecke, die schnee-, felsen- oder eisbedeckt ist, in der wunderbaren alpinen Landschaft zwischen Zermatt und dem Monte Rosa. Findet alle zwei Jahre statt. - Skilanglauf-Wettlauf "Monterosalauf"

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Traditionelle Küche des Aostatals - Holzschnitzereinen

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Veranstaltungen

- Musikalischer Sommer in Gressoney: Konzertreihe klassischer Musik, die aufgrund des hohen künstlerischen Niveaus und der international anerkannten teilnehmenden Musikern großen Anklang findet. - Gressoney Walser Festival - Gressoney-Saint-Jean - Filmreihe „Filmontagna“ - „Voglia Di Cinema” (Lust auf Kino) - Auditorium Gressoney Sport Haus di Gressoney- Saint-Jean - ...

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2.1.4 Italien Val Sesia

Das Valsesia-Tal, das “grünste Tal Italiens” genannt, erstreckt sich am Fuße des Monte Rosa und ist im Winter der ideale Ort für Schneeliebhaber, denn man hat die Qual der Wahl: von den zum Skigebiet Monterosaski zählenden Skiliften in Alagna Valsesia, Paradies der Freerider, bis zu den neuen Skiliften von Alpe di Mera, die mit dem Sessellift von Scodello aus erreicht werden können. Auch die Skilangläufer können unter mehreren Loipen wählen: die Loipen bei Scodello, die mehr als 10km lange Loipe zwischen Riva Valdobbia und Alagna und die für nationale Wettläufe zugelassene Strecke in Carcoforo. Und das ist noch nicht alles: das Valsesia-Tal bietet schöne Landschaften für Wanderungen und Trekking in einer Umgebung, in der die alten Traditionen der Einwohner des Tals auf eine Art und Weise weitergegeben werden, die in Harmonie mit der Natur verläuft. Einige der schönsten Strecken: der Aufstieg zur Hütte Regina Margherita, die höchste in Europa auf 4552 m oder die Spaziergänge in den Ortsteilen der Walser des Valgrande, des Val Sermenza oder des Val Mastallone. Kunst- und Kulturliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten: in Varallo, der historische Kern des Tals, kann man die Kollegiatkirche des Sankt Gaudenzio, den “Palazzo dei Musei” mit der an Gemälden reichen Pinakothek, das naturwissenschaftliche Museum Calderoni, das Museum Cesare Scaglia und die Kirche Santa Maria delle Grazie mit einer Reihe von Fresken zum Leben und zur Passion Christi von Gaudenzio Ferrari besichtigen. Mit der modernen Seilbahn fährt man auf den Heiligen Berg von Varallo, der im Jahr 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, der älteste Norditaliens, wo sich um die fünfzig Kapellen befinden, die die Passion und den Tod Christi mit lebensgroßen Gemälden und Statuen zeigen, die von bekannten Künstlern wie Gaudenzio Ferrari und Tanzio da Varallo stammen. Mehrere andere, über das ganze Tal verstreute Museen zeugen von den lokalen Traditionen: darunter die Gipswerkstatt “Della Vedova” in Rima, die Dauerausstellung von Klöppelarbeiten in Fobello, das Museum für sakrale Kunst in Campertogno und das Walsermuseum in Alagna.

Kunst und Kultur

- Die Walser im Valsesia-Tal: Spuren der Kolonialisierung seitens der Walser im Valsesia- Tal findet man in Alagna und Riva Valdobbi, Rima ( im Val Semenza), Rimella (Val Mastallone), Carcoforo und Rimasco. In Alagna haben die in kleine Weiler aufgeteilten Häuser ihr ursprüngliches Aussehen der Dörfer im Valsesia-Tal bewahrt. Die Teilgemeinden bewahren neben den aus dem Deutschen stammenden Ortsnamen (Zar Chilchu, Im Grobe, Zar Sogu, Zam Steg, In d’Ekku) die typischen Häuser, die gepflasterten Gassen, öffentliche Brunnen aus Stein, Öfen zum Brotbacken, eine eigene kleine Kirche und manchmal eine gemeinsam genutzte Mühle. Die Häuser sind ganz aus Holz mit grauen Steinplattendächern und von einem Balkon aus Holzgitterwerk umgeben, der früher zum Hanf-, Heu- und Roggentrocknen benutzt wurde. Besonders interessant ist das Walsermuseum, das Trachten, Möbel, Einrichtungsgegenstände, Arbeitswerkzeug und andere Gegenstände des Alltags ausstellt, die die Geschichte und die Kultur der Walser darstellen. Ein Abstecher zur Walsersiedlung des Val d’Otro lohnt sich, die in einer Stunde von Alagna aus zu erreichen ist, eine der schönsten und unverändert gebliebenen Almen. Die Walsersiedlung in Rima, im Talsschluss des Val Semenza, und nur zu Fuß zu erreichen, hat im Vergleich zu Alagna eine völlig andere Bauweise. Da die Einwohner von Rima auswandern mussten, bauten sie nach ihrer Rückkehr kleine Villen, nach dem Vorbild des Stils der Höfe an denen sie arbeiteten. Als fähige Stukkarbeiter und Gipser,

53 spezialisierten sich die Einwohner von Rima auf künstlichen Marmor, den man auch in der Pfarrkirche sehen kann. Durch diese Arbeit dekorierten sie viele Schlösser und Kathedralen in halb Europa , sogar in Russland. Ein Säulenreihe aus unechtem Marmor im Kremel in Moskau trägt die Unterschrift des Handwerkers aus Rima Axerio. Rimella ist die älteste Walsersiedlung des Valsesia-Tals, wo die ursprüngliche Sprache noch von den älteren Einwohnern gesprochen wird. Es gibt 15 Teilgemeinden, die in Stufen am Berg aufgereiht sind. Mittelpunkt bildet Chiesa, das typische, teilweise aus Holz gebaute Häuser nach Walsertradition aufweist, eine Bauweise die bald darauf aus Mangel an Lärchenholz aufgegeben wurde. San Gottardo, der ursprüngliche Kern von Ribella ist ausgesprochen interessant. Diese drei Orte bilden das Freiluftmuseum dieses Gebiets und der Walserkultur und bieten den Besuchern Rundwege an, die die Faszination der alten Traditionen und der Agrarwirtschaft vor Augen führen. Carcoforo war lange Zeit über die kleinste Gemeinde Italiens und wurde im Jahr 1991 von der Zeitschrift “Airone” zum „idealsten Dorf Italiens“ gewählt. Es befindet sich in einem der schönsten Talbecken mit Tannen- und Lärchenwäldern, in einem Seitental des Egua im Naturschutzgebiet Alta Valsesia (Oberes Valesia-Tal). - Heiligkreuzkirche (Carcoforo) - Kirche Madonna del Gabbio (Carcoforo) - Ratssaal (Carcoforo) - Naturkundemuseum des Naturschutzgebiets Alta Val Sesia (Carcoforo) - Trachtengruppe Walser (Carcoforo) - Pfarrkirche von 1750, dem heiligen Josef geweiht, mit Fresken von Orgiazzi und Gemälden von Avondo (Rima San Giuseppe) - Gemeindehaus der Madonna delle Grazie aus dem 14. Jahrhundert mit Fresken dieser Zeit und vergoldeter Holzaltar aus dem 16. Jahrhundert und Gemälde von Tanzio da Varallo, von Peracino und Von Oriagazzi - Pfarrkirche San Giovanni Battista, 1698, mit Fresken von Orgiazzi und Borsetti (Rima San Giuseppe) - Gemeindehaus Sankt Nikolaus aus dem 16.Jahrhundert (Rima San Giuseppe) - Gipsmuesum "Pietro Della Vedova" (Rima San Giuseppe) - Muesum “Haus des Marmors“ (künstlicher Marmor) (Rima San Giuseppe) - Pfarrkirche San Michele mit Fresken von Peracino, Gemälde aus dem 17.Jahrhundert, einem geschnitzten Chor mit Verzierungen und Karyatiden und ein Taufbecken aus geschnitztem Holz (Rimella) - Museum von kuriosen und seltenen Objekten “G.B. Filippa” (Rimella) - Pfarrkirche San Michele. Die Fassade besteht fast ganz aus dem Jüngsten Gericht, 1597 von Melchiorre d’ Enrico angebracht. Im Inneren zahlreiche Darstellungen des Zeitraums zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert; außerdem bemerkenswert die Kappelle des Rosenkranzgebets mit einem hölzernen Altarbild aus dem 17.jahrhundert und ein Tryptichon voraussichtlich aus der Schule von Vercelli vom Ende des 15.Jahrhunderts (Riva Valdobbia) - Volkskundliches Museum zur Geschichte und Tradition der Walser - Ortsteil Rabernardo – zwölf Räume, in denen typische Walserhäuser nachgebaut wurden. Neben einer Reihe von Werkzeugen sind Trachten für Männer und Frauen und eine Sammlung von Pergamenten von Familien des Orts des 14. und 15. Jahrhunderts ausgestellt (Riva Valdobbia) - Weitere, einzelne über das Territorium verteilte Einrichtungen u. a.

Natur und Sport

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- Monte Rosa - Naturschutzgebiet Alta Valsesia: in den Walliser Alpen erstreckt sich das Naturschutzgebiet Alta Valsesia (Oberes Valsesia-Tal) von 900 bis 4559 m Höhe und ist daher das höchstgelegene Naturschutzgebiet in Europa. Das Gebiet, das am Talschluss die Täler des Semenza, des Landwasser, des Egua und des Mastallone einschließt, umfasst alle alpinen Landschaftstypen der piemontesischen Alpen: Gletscher und Moränen, Almwiesen und Wacholder- und Rhododendronhaine, Lärchen- und Tannenwälder, seltener Eichen- und Fichtenwälder, die auf das Mastallone-Tal beschränkt sind. Die artenreiche Fauna an Steinböcken, Gemsen, Rehen, Murmeltieren, Hermelinen und nicht zuletzt der Königsadler machen das Naturschutzgebiet zu einer alpenländischen Attraktion für naturorientierte Touristen. Weitere Nutzungsmöglichkeiten ergeben sich durch die beschilderten Wanderwege, die Hütten und durch die von der Parkverwaltung und anderen Reiseveranstaltern ausgearbeiteten Angeboten. - Wanderungen, Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten (Gebiet Monte Rosa) - Loipen in verschieden Orten - Skilifte (Monterosaski u. a.) - “Free Ride Paradise”: mit 2000 m Höhenunterschied mit vielen Varianten: steile Kanäle und großzügige Täler mit Pulverschnee erfüllen die Wünsche eines jeden Riders - Angeln in dafür vorgesehenen Gebieten - Kanufahren und Rafting auf dem Sesia - Bergführer - Skischule - Andere Aktivitäten in Planung

Kunsthandwerk und Gastronomie

Das Handwerk im Valsesia hat entschieden künstlerischen Charakter, das einer Tradition an Talent und Kreativität zu verdanken ist, die im 15.Jahrhundert auf dem Heiligen Berg von Varallo begann. Neben den großen Künstlern haben dort eine Gruppe von Schreinern, Schmiden, Glasern, Steinmetzen und Stukarbeitern, die ihre Fähigkeiten von Generation zu Generation weitergegeben haben, daraus eine Charakteristik des Valsesia-Tals werden lassen, wie auch der Priester Luigi Ravelli in seinem berühmten Führer über das Valsesia-Tal schreibt. Im Verlauf des 19.Jahrhunderts wird der Wert des Kunsthandwerks auch dank der Gründung der “Gesellschaft der Ermutigung”, des “Zeichenateliers in Valsesia” und der “Schule Barolo” mit einem Holzschnitzeratelier zur Ausbildung des Nachwuchses entdeckt. Die 1859 gegründete „Arbeitergesellschaft zur gegenseitigen Unterstützung“ ist noch heute bemüht, das Kunsthandwerk aus Valsesia zu fördern. Sie organisiert den Verkauf der lokalen Produkte in Varallo und garantiert deren Echtheit und versucht, dass das Klöppelhandwerk, die Holzschnitzkunst, die Töpferei, Brandmalerei und der typische Walserschuh des Valsesia „scufun“ mithilfe von Kursen weiterlebt.

- Klöppelhandwerk: niemand kann sagen, wer die erste Klöppelarbeit angefertigt hat und wann das von statten ging. Man weiß nur, dass diese Handarbeit von den Frauen des Valsesia-Tals erfunden wurde, zu einer Zeit, in der das Alltagsleben beschwerlich war. Nichtsdestotrotz entstanden hervorragende Arbeiten mit einer hohen Präzision, die viel Geduld erforderten. Das Klöppeln vererbt sich seit Jahrhunderten unter der Verwendung von Nadel und Faden weiter, indem viele tausende kleine Knoten miteinander verknüpft

55 werden, und auf diese Weise Spitzen entstehen, die Kleider, Möbel und Fenster schmücken. Man sagt, dass die Muster durch das Beobachten der Umgebung entstanden, wie zum Beispiel der Eiskristalle der Schneeflocken. Die Klöppelwerkstatt in Varallo und die verschiedenen Ausstellungen geben Gelegenheit, diese feinen Arbeiten zu bewundern. Eine Klöppelarbeit ist im Tal jedoch eher ein Stück des Alltagslebens als ein Ausstellungsstück und jedes Haus, das die Aussteuer der Urgroßmutter, die von der Tante gefertigten Vorhänge oder die ersten Arbeiten der Tochter aufbewahrt, ist ein kleines Museum. - Der Walserschuh aus dem Valsesia-Tal, der auch scufun genannt wird, ist wahrscheinlich eine Erfindung der Walser. Nur ein Volk, das in solchen Höhen lebte, konnte solch ein bequemes, resistentes und warmes Schuhwerk erfinden, das gleichzeitig nicht teuer war. Das Rohmaterial war Stoffreste und sehr robuster Hanf für die Sohle. Folgende zwei Techniken werden unterschieden: die eine benutzt Holzformen und hat eine Außennaht, die andere hat keine Formen und eine innere Naht. Bis heute hat sich nichts an der Arbeitsweise geändert, nur das verwandte Rohmaterial ist neu und oft wertvoll, so dass unter Filz, Samt, Alpaka, Kaschmir und Stoffen mit volkskundlichen Motiven gewählt werden kann. - Holzarbeiten gehören zum traditionellsten Handwerk. Es ist alten Ursprungs (man denke nur an die typischen Häuser und die Gegenstände des Alltags) und auch religiösen Ursprungs (von den Bauten auf dem Heiligen Berg in Varallo bis zu den einfachen Dekorationen der kleinen, über das Tal verteilte Gemeindehäuser). Aus Holz wurden viele Werkzeuge, Hilfsmittel und Einrichtungsgegenstände hergestellt, von Möbeln bis zu Geschirr. Holzarbeiten sind auch die Vorfahren des modernen Hobbys und diente den Talbewohnern als Zeitvertreib während der langen Winterzeit. Trotz der vielen „mechanischen“ Neuerungen arbeiten noch viele Kunsthandwerker nach der alten Tradition und es entstehen holzgeschnitzte Statuen, Ebenholz wird verarbeitet, es wird gedrechselt, Saiteninstrumente oder Strohgeflechte werden hergestellt. Durch die fähigen Kunsthandwerker wird all dies zu neuem Leben erweckt und dadurch eine Harmonie zwischen Tradition und modernen Bedürfnissen gesucht. - Es gibt noch einige weniger bedeutende Verarbeitungen im Valsesia-Tal und im Kreis Vercelli. Der künstliche Marmor, eine einzigartige Dekorationstechnik, die in Rima weiterlebt und die entstanden war, um dem Mangel an Marmor und den hohen Kosten des echten Marmors zu begegnen. Die Verarbeitung des Topfsteins, der wie das Holz zur Herstellung von Schüsseln, Geschirr und Öfen verwendet wurde, schafft heute neue und fantasievolle Formen wie Anhänger, Spielzeug und Häuschen. Dieses Material befindet sich im Valsesia-Tal in geschlossenen Steinbrüchen, wie bei Stofful, oberhalb von Alagna. Wenige Personen setzen in Varallo und in Alagna diese Tradition fort.

Die Küche In Valsesia besteht aus eher gehaltvollen Speisen, die dazu dienten, dem Winter zu trotzen. Einige Beispiele: Polenta (Maisgrieß) mit Käse und die capunèt , einfache, mit einer Mischung aus Mortadella, Petersilie, Knoblauch, Zwiebel und in Milch eingeweichtes Brot gefüllte Krautwickel, die in Butter mit etwas Brühe und Weißwein gegart werden. Unbedingt versuchen sollte man straccetti , oder mocetta , wie roher Schinken behandelter Gemsenschenkel, der in ganz dünnen Scheiben serviert wird, und das “uberlekke” von Alagna, Siedfleich aus verschiedenem gesalzenem Wildfleisch. Weitere Spezialitäten sind gnocca di Rimella (Klößchen ), die Plätzchen von Civiasco, und die turta d’Alagna , ein Teig aus Maismehl und Weizenmehl mit untergemischten Eiern, Sahne, Wurst, Toma-Käse, Äpfeln und getrockneten Feigen, eine ungewöhnliche Geschmacksmischung, die für die Küche in Valsesia typisch ist.

56 In der guten Luft des „grünsten Tals von Italien“ entsteht der Toma-Käse, ein fester oder halbfester Käse, dessen Herkunft auf die Zeit der Römer zurückgeht und über den seit dem 11.Jahrhundert geschrieben wird. Es gibt verschiedene Sorten, frisch oder gelagert, mit Kräutern, Knoblauch und scharfem Paprika gewürzt oder, wie beim “Toma salagnun”, mit einer monatelangen Lagerung in Holz.

- Typische Gerichte der Walser: es gibt einige alte Rezepte, die bis heute noch zubereitet werden, jedoch in einer variierten Form, das sie in ihrer ursprünglichen Variante keinen Anklang fanden. Es gibt verschiedene Torten, die verschieden belegt werden: vom Belag mit Käse bis zum Belag mit Trockenfrüchten. Zum Beispiel die Bergerturta oder Walsertorte, aus Blätterteig (früher aus Maismehl) mit Toma-Käse, Speck, Äpfeln und Zwiebeln darauf. Eine typische und schnell zuzubereitende Suppe aus dem Valsesia-Tal ist die Wallischuppa : Speck in Butter gebraten und in mit schichtweise Schwarzbrotscheiben und Toma-Käse ausgelegte Schüsselchen serviert. Eine andere Suppe ist die Milchbangadu aus Zwiebelscheiben, Speckstreifen, Kastanien, Reis, etwas Milch und Butter. Ein typischer Salat ist der Salot ‘d Alagna , Kopfsalat mit Salz, Pfeffer, Zucker, Knoblauch und Sahne angemacht. Die Walser aßen nicht viel Fleisch und daher gibt es auch fast keine Rezepte dazu, denn sie aßen es einfach nur gebraten oder gekocht. Das Uberlekke ist das einzige traditionelle Fleischgericht. Es besteht aus gekochtem Fleisch (Schwein, Schaf, Rind, Murmeltier), getrocknetes oder gesalzenes, das am Brunnen entsalzt wurde und zusammen mit Wurst und Gewürzen, Kartoffeln, Karotten und Rüben gekocht wurde. Nachdem das Fleisch und das Gemüse gegessen waren, nahm man die Brühe zur Suppenzubereitung. - In den Häusern im Valsesia wurde im Winter Schnee durch einen Spalt in den Keller gebracht und auf diese Weise bis zur wärmeren Jahreszeit aufbewahrt. Es war ein primitiver Kühlraum, der zur Kühlung und Lagerung von Lebensmittelvorräten diente. Mit der Brühe bereitete man die Mousch , eine Brühe in einem Teller mit Schwarzbrot, Toma- Käse und Rotwein. Unter den Desserts, die Wiweljeta walser , eine im Wasserbad gekochte Creme aus Mehl, Butter, Sahne, Zucker und Rotwein.

Veranstaltungen

- Walsertreffen 2007 (Alagna Valsesia) - Tag der Kunst, Mai (Alagna Valsesia) - Fest der Madonna der Gletscher, 5. August – Capanna Gnifetti (Alagna Valsesia) - *Walserprozession des Blühenden Rosenkranzes, erster Sonntag im September (historische jährliche Veranstaltung seit 683) (Alagna Valsesia) - *Folkfest Walser Im Land“ (Alagna Valsesia) - Fackelzug , 30. Dezember (Alagna Valsesia) - Fest des Heiligen Kreuzes, Mai (Carcoforo) - *Trachtenfest, Sonntag um den 20. Juli (Carcoforo) - Fest der Madonna des Schnees, August – Umzug, Versteigerungen und Tanzabend und großes Feuer (Carcoforo) - Tour von Carcoforo – Ende August – Wettlauf - Fackelzug und Marktplatzfest mit großem Feuer an Silvester (Carcoforo) - Walsertreffen alle 3 Jahre (Rima San Giuseppe) - Fest der Madonna der Grazien, 15. August (Rima San Giuseppe) - Brotfest, 15. August (Rimella) - Dreikönigfest (Riva Valdobbia)

57 - Karneval mit traditionalen Tänzen und Brei – Februar (Riva Valdobbia) - Flohmarkt, letzter Sonntag im Juli (Riva Valdobbia) - Mariä-Himmelfahrts-Fest, 15. August (Riva Valdobbia) - Messe Sankt Michael, letzter Sonntag im September (Riva Valdobbia) - Heiliger Abend (Riva Valdobbia) - Silvesterfest, 31. Dezember (Riva Valdobbia) - Andere im Lauf der Zeit geplante Veranstaltungen. - Silvesterfest, 31.Dezember (Riva Valdobbia)

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2.1.5 Italien Verbano Cusio Ossola

Kunst und Kultur

- In Verbano Cusio Ossola befinden sich zahlreiche Spuren der Walser in den Teilgemeinden von Formazza. In Ornavasso ist der Walsertrachtenverein bemüht, die Tradition der Walser weiterzuvermitteln; in Premia ist das Dorf Salecchio (Saley) einer der interessantesten und schönsten Orte des Ossola-Gebiets, weil dort der Besucher sehen kann, wie eine Walsergemeinde über sieben Jahrhunderte hat leben können; Macugnaga hat die Atmosphäre der Walserzeit bewahrt und zur Darstellung der Tradition und der Geschichte der Walser gibt es in der Teilgemeinde Borca ein Walsermuseum. - Haus Forte in Formazza - Wasserkraftwerk "Giacinto Motta" in Formazza, ein Beispiel der industriellen Architektur zur Stromerzeugung - Kirchengemeindehaus Madonna del Bosco nel Roll in Ornavasso; - Pfarrkirche Sankt Nikolaus in Ornavasso - Wallfahrtsort Boden in Ornavasso; - Befestigungen eines Teils der Eisenbahnlinie "Cadorna" in Ornavasso - Museum sakraler Kunst in Ornavasso - Mineralienmuseum von Premia - Lithotek in Piedimulera - Goldminen in Guia in Valle Anzasca - Historisches Bergmuseum in Macugnaga

Natur und Sport

- Monte Rosa und Oberes Formazza Tal (Ostwand des Monte Rosa) - Wasserfall des Toce-Flusses und Bergseen ( Formazza-Tal) - Fauna-Biotop in Macugnaga - Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten (vor allem im Bereich des Monte Rosas und im Oberen Formazza-Tal) - Loipen in verschiedene Orten - Skilifte in den größeren Orten - Bergführer - Skischule - Flugsportarten (Gleitschirmfliegen u.a.) - Ski roll (Ornavasso) - Thermen in Premia

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Handwerkerarbeiten von Qualität (Ossola-Tal) - Typische Walsergerichte: noch heute gibt es zahlreiche typische Gerichte der Walser, wie z.B.: - die Kruschli : traditionelle Krapfen zu Karneval oder zu anderen Festen im Winter. Eine der typischen Traditionen im Formazza-Tal war das Fest nachdem am Winterende Heu von der Alm geholt wurde. Wenn die Bauernhöfe im Tal kein Heu mehr hatten, stiegen die

59 jungen Männer auf zu den Almen oberhalb des Wasserfalls (Frua, Riale und Morasco) und luden das Heu auf Schlitten. Der lange Schlitten-Konvoi, porterai genannt, musste eine Strecke von 15 km zurücklegen. Am Ende wurden sie von jungen Frauen mit einem warmen Getränk aus Fleischbrühe und Rotwein empfangen; - Kruschti Hasunussié : in den tiefer liegenden Teilgemeinden von Formazza, wo es Haselnüsse gab, wurden diese knusprigen Haselnüsse zubereitet: Die Haselnüsse werden grob zerkleinert und in einem Topf mit Zucker gegart und dann mit Zitronensaft abgeschmeckt;; - Prata Hapfla : typisches Gericht des Formazza-Tals aus Kartoffeln, Zwiebeln und fettem Käse. Die Kartoffeln werden in wenig Wasser mit der Schale gekocht, dann geschält und in Scheiben geschnitten; die Zwiebeln werden im Käse gebraten und dann die Kartoffeln untergemischt und für ca. eine halbe Stunde gegart; - Pasta Walser : Kartoffelwürfel werden gekocht und dann kurze Nudeln hinzugefügt; feingeschnittene Zwiebel werden mit Speck gebraten und sobald die Nudeln gekocht sind, schüttet man sie zusammen mit den Kartoffeln ab und rührt dies dann unter die Zwiebeln und den Speck und fügt noch Tomaten hinzu. - Gemsenfleich nach "Rotenthaler Art " und Polenta (Maisgrieß): das Gemsenfleich wird in Barolo-Rotwein gegart und mit Maisgrieß gegessen, was den Geschmack hervorhebt; - Fogluspiss : Brotstückchen in Ei paniert und gebacken; - Hapfla Torta : sieht aus wie ein gewöhnlicher Apfelkuchen, besteht jedoch aus Kartoffeln, Milch oder Sahne, Maisgrieß und Käse; - Gerstensuppe: ein verbreitetes Gericht, da viel Gerste im Tal angebaut wurde; - Brennnesselsuppe: Hauptgericht der Sommerzeit, wenn die Wiesen voller Brennnesseln sind, spinatähnlicher Geschmack; - Walserklößchen: aus Mehl, Eier und Milch und werden mit einer Sauce aus Zwiebeln, Speck und Tomaten angemacht; - Bettelmatt- Käse: er ist der bekannteste in der Gegend. Er wird nur von Juli bis September hergestellt, der Zeitraum in dem die Herden auf der Bettelmatt-Alm und auf den Almen von Morasco, Vannino, Kastel oder von Maria Luisa auf 2000 m Höhe im Oberen Formazza-Tal weiden.

Veranstaltungen

- Treffen am Gries-Pass in Formazza - Pomattertag in Formazza - Fest der Madonna del Boden in Ornavasso - Feste entlang der Eisenbahnlinie Cadorna in Ornavasso - Messe Sankt Bernhard in Macugnaga - Prozession der Madonna der Gletscher in Macugnaga

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2.1.6 Wallis (Schweiz)

Diesem Gebiet verleihen das Rhonetal, Alpentäler mit mehreren 4000-m-hohen Bergspitzen, die größten Alpengletschern und wichtige Alpenpässe seine besondere landschaftliche Charakteristik. Ein zweisprachiges Gebiet (Französisch und Deutsch). Eine lange Tradition im Tourismus: im Folgenden wird nur eine zusammenfassende Beschreibung gegeben.

Kunst und Kultur

- Internationale Vereinigung für Walsertum - Mehrere Walsersiedlungen - Historische Stadt- und Dorfkerne, Denkmäler und mehrere Museen - Große Almtradition

Natur und Sport

- Monte Rosa und Walliser Alpen - Aletschgletscher, Weltkulturerbe der UNESCO - Rhone-Fluss - Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten - Loipen in verschiedenen Orten - Große Skigebiete (auch im Umkreis) - Bergführer und Skischule - Flugsportarten (Gleitschirmfliegen u. a.) und Flusssportarten (Rafting, Kajak u. a.) - Schweizerisches Fahrradwegesystem - Thermen - Bergbahnen

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Weine des Rhone-Tals und Walliser Bier - Käseerzeugung - Obst- und Gemüseanbau im Rhone-Tal - Raclette und alpine französische und deutsche Küche

Veranstaltungen

- Viele traditionelle Veranstaltungen - Fest zu zur religiösen und landwirtschaftlichen Tradition gehörenden Anlässen

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2.1.7 Berner Oberland (Schweiz)

Die Dörfer liegen entlang zweier Täler, die von den Nordwänden der von senkrechten Gletschern gespalteten Berner Alpen dominiert werden. Es ist ein deutschsprachiges Gebiet mit deutschen Traditionen und es hat eine lange Tradition im Tourismus, wovon nur eine zusammenfassende Beschreibung gegeben wird.

Kunst und Kultur

- Walsersiedlungen - Historische Stadt- und Dorfkerne, Denkmäler und mehrere Museen - Almtradition

Natur und Sport

- Berner Alpen - Große Bergseen - Im Umkreis Zentren mit langer Tradition im alpinen Tourismus - - und Eigerspitze - Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten - Loipen - Große Skigebiete im Umkreis - Bergführer - Skischulen - Flugsportarten (Gleitschirmfliegen u. a.) - Schweizerisches Fahrradwegesystem - Flusssportarten (Rafting, Kajak u.a.) - Bergbahnen

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Käseerzeugung - Alpine Küche deutscher Tradition

Veranstaltungen

- Mehrere traditionelle Veranstaltungen - Feste zu zur religiösen und landwirtschaftlichen Tradition gehörenden Anlässen

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2.1.8 Tessin (Schweiz)

Kunst und Kultur

- Traditionelle Architektur aus Torf, alte Ställe, Gadumtschi und traditionelle Häuser - Rundwege zur Geschichte und Tradition der Walser - Museum „Walserhaus” - Gemälde und Graffiti auf den Häusern des Künstlers Hans Tomamichel - Kappelle San Rocco und Fest Madonna des Schnees (5.August)

Natur und Sport

- Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten - Loipen - Skilifte - Skischule und Bergführer - Gleitschirmfliegen - Angeln

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Verwurzelte landwirtschaftliche Tradition - Käse aus Vallemaggia - Walser-Restaurants - Tessiner Weine

Veranstaltungen

- Matzufamm - Gurijnartitsch – Kurse (Walserdialekt) - Staffellauf GrossAlp

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2.1.9 Graubünden (Schweiz)

Sehr schöne Landschaft von weitläufigen Tälern und Alpentälern. Ein zweisprachiges Gebiet (deutsch und rätoromanisch). Große Tradition im Tourismus: im Folgenden wird nur eine zusammenfassende Beschreibung gegeben.

Kunst und Kultur

- Mehrere Walsersiedlungen - Historische Stadt- und Dorfkerne, Denkmäler und mehrere Museen - Differenzierung bei den Bergstationen (international ausgerichteter Tourismus und Wandertourismus)

Natur und Sport

- Graubündner Alpen - Fluss Rhein - Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten - Loipen in verschiedenen Orten - Große Skigebiete (auch im Umkreis) - Schlittenpisten - Bergführer - Skischule - Flugsportarten (Gleitschirm, Drachen, Heißluftballon) - Schweizerisches Fahrradwegesystem - Flusssportarten (Rafting, Kajak, ...) - Wellness Center - Bergbahnen

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Käseerzeugung - Schweizerische alpine Küche

Veranstaltungen

- Mehrere traditionelle Veranstaltungen - Internationale Veranstaltungen (Davos) - Feste zur ländlichen Tradition

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2.1.10 Liechtenstein

Der kleinste Saat Europas ist ein alpenländische Gebiet und deutschsprachig. Große Tradition im Tourismus: im Folgenden wird nur eine zusammenfassende Beschreibung gegeben.

Kunst und Kultur

- Traditionelle Architektur - Walser-Museum in Triesenberg” - Religiöse Denkmäler in Triesenberg - Fürstenkollektionen - Vaduz

Natur und Sport

- Fluss Rhein - Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten - Loipen - Skilifte - Skischule - Galina Falcon Center

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Traditionelle alpine Küche

Veranstaltungen

- Mehrere traditionelle Veranstaltungen - Feste zu zur religiösen und ländlichen Tradition gehörenden Anlässen

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2..1.11 Voralberg und e Tirol (Österreich)

Vorarlberg, das zwischen dem Arlbergmassiv und dem Bodensee liegt, ist der westlichste Teil Österreichs und ist das kleinste Gebiet. Es ist deutschsprachig und besitzt eine große Tradition im Tourismus: im Folgenden wird nur eine zusammenfassende Beschreibung gegeben. Galtur im Oberen Teil von Tirol kann, was den Tourismus angeht, mit den Orten in Vorarlberg verglichen werden.

Kunst und Kultur

- Mehrere Walsersiedlungen - Hervorragende Präsenz der Walsertraditionen im touristischen Angebot - Historische Stadt- und Dorfkerne, Denkmäler und Museen (auch reine Walsermuseen)

Natur und Sport

- Rätische Alpen und Tiroler Alpen - Bergseen - Wanderungen und Mountainbikefahren, Klettern und andere Alpensportarten - Loipen in verschiedenen Orten - Große Skigebiete (auch im Umkreis) - Bergführer - Skischule - Flugsportarten (Gleitschirm, Drachen, Heißluftballon) - Wellness Center

Kunsthandwerk und Gastronomie

- Käseerzeugung - Österreichische alpine Küche

Veranstaltungen

- Mehrere traditionelle Veranstaltungen - Internationale Veranstaltungen - Feste zu zur religiösen und ländlichen Tradition gehörenden Anlässen

66 2.2. Die Wanderrouten im Sesiatal

Im Sesiatal, wie auch in anderen Gebieten der Walserregion, gibt es zahlreiche Wanderrouten, die in zwei Kategorien gegliedert werden können:

- Naturwanderwege: Dabei handelt es sich um Routen, in denen man im Allgemeinen die Alpenwelt und die Natur entdecken kann, und mit dem indirekten Hinweis, die Alpenlandschaft unmittelbar zu erleben. - Thematische Wanderwege: Im Gegensatz zu den Naturwanderwegen, werden hier die Routen für einen bestimmten Zweck verwendet. Dabei handelt es sich um spezielle Themenbereiche, die sich auf die Natur, die Kultur, die Geschichte usw. beziehen.

Des Weiteren gibt es lokale Wanderrouten, die mit den Fernwanderwegen (mehrere Täler werden miteinander verbunden) mit Hilfe der Wege, die es im Tal gibt, verbunden werden können.

Eine weitere Besonderheit dieser Routen bezieht sich auch auf die Walser Bevölkerung, wobei man dabei die Kulturgegenstände der Walser entdecken kann.

Auch wenn es schwierig ist, ein exaktes Verzeichnis der Routen zu führen, sollte man dies dennoch tun, da man dadurch diejenigen, die sich dafür interessieren, besser den jeweiligen Kategorien zuordnen kann: Wanderer (Wanderer, Bergsteiger, Skiwanderer…); Mountainbikefahrer und Reiter. Die Katalogisierung scheint kompliziert zu sein, da die Benutzung einer Strecke von jedem einzelnen Wanderer und seiner Erfahrung, die er mit sich bringt, abhängt.

Im Anhang E gibt es eine Art Zusammenfassung aller Wanderrouten des Sesiatals, mit dem Hinweis, dass die Informationen bezüglich Naturwanderrouten lückenhaft und ungenau sein können.

Es gibt zahlreiche Webseiten aber auch Veröffentlichungen von Büchern und Werbematerialien, die auf Wanderrouten hinweisen. Einige davon sind bewusst dem Sesiatal gewidmet, andere jedoch beziehen sich auf allgemeine Wanderungen.

Von Vereinigungen, die im Sesiatal (Berggesellschaft, Gemeinden, CAI, Alpenführer, Routenführer, ATL Val Sesia Vercelli etc.) tätig sind, werden Exkursionen oder spezielle Angebote für Touristen im Bereich der Wanderrouten angeboten.

Es gibt weiters einige Zusammenfassungen im Internet, die sich mit dem Thema Wanderwege im Sesiatal beschäftigen. Diese sind im Rahmen des “Webseiteneinrichtungsprojektes“ (Projekt Walser Alps) realisiert worden.

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Abbildung 2.1 – Die Landkarte des Walser Ökomuseums in Alagna im Sesiatal

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2.3 Der Grosse Walserweg

Der Grosse Walserweg ist eine grosse Wanderroute, die die italienischen Stätten der Walserkultur (Valle d’Aosta, Valsesia e VCO) mit den schweizerischen (Wallis, Tessin und Graubünden), den liechtensteinischen und den voralbergischen verbindet. Keine Berücksichtigung der in dieser Studie vorgestellten Walserregionen fand die Region „Franca Vallorcine” (wahrscheinlich aus logistischen Gründen). Der GWW folgt zwar nicht getreu den „Migrationsrouten“ der Walser, hat sich aber dennoch an ihnen ausgerichtet. Er bietet eine eigentliche Entdeckungsreise in die Umgebung und Kultur der verschiedenen Walsergebiete.

Die offizielle Strecke setzt sich aus 29 Etappen zusammen, ausgehend von Zermatt im Wallis (Schweiz) nach Mittelberg im Voralberg (Österreich), über das Aostatal, die Valsesia, das Wallis, die Val Tormazza, das Tessin und Graubünden. Für die einzelnen Etappen sind Varianten vorgesehen und um Mittelberg von Klosters (Graubünden) aus zu erreichen, sind im Schlussteil alternative Wege vorgesehen, nämlich über das Große Walsertal und das Silbertal.

Abbildung 2.2 - Die Strecken des GSW

Im Anhang F sind die Etappen des GWW in Bild und Tabelle wiedergegeben.

Gegenwärtig ist die Strecke nur teilweise ausgeschildert (durch lokale Initiativen) und bis heute existiert kein offizielles Logo der Strecke, auch wenn der Große Walserweg manchmal in der vertikalen und horizontale Beschilderung mit dem Buchstaben „W“ gekennzeichnet wird (Aostatal).

69 Im Allgemeinen sind weder spezielle Dienstleistungen für die Wanderer auf dem GWW (offizielle Etappenziele, Gepäcktransport, Übereinkünfte mit Transportunternehmen) noch Touristenangebote vorgesehen. Es handelt sich demnach um ein touristisches „do-it-yourself”- Angebot. Die offizielle Website des gesamten GWW lautet www.walserweg.com.

70 2.4 Analyse des Marktpotentials in den Walsergebieten 2.4.1 Der Tourismus in den Walsergebieten auf Kreis-, Landes- bzw. Kantonebene 1

Mit 4,7 Millionen , 60 Millionen Touristen pro Jahr, 370 Millionen Übernachtungen jährlich, über 600 Anlagen zur Herstellung künstlichen Schnees, mehr als 10.000 Skilifte (durchschnittl. 4,6 Skilifte pro 100 qkm), besuchen ca. 10% aller Touristen die Alpen. Was die Anzahl der Touristen und der Übernachtungen angeht, beträgt der Anteil der Walsergebiete daran 11,1 bzw. 6,2 %.

Hotels Anzahl der Betten Betten pro Regionen Variation % Variation % Anzahl Anzahl. Hotel bzgl. Vorjahr bzgl. Vorjahr

Kanton Tessin (CH) (a) 544 -2,2 21923 -8,5 40,3 Kanton Graubünden (CH) (a) 818 1,5 46436 5,0 56,8 Kanton Wallis (CH) (a) 716 -3,5 34537 -2,2 48,2 Land Voralberg (AT) 983 1,1 32222 2,3 32,8 Kreis Vercelli (IT) 171 14,0 5578 6,8 32,6 Kreis Verbania (IT) (b) 251 0,0 12960 2,3 51,6 Region Aostatal (IT) (c) 489 0,2 23225 0,2 47,5 Gesamt 3972 1,6 176881 0,8 44,3 (a) 2006 ; (b) 2004 ; (c) 2001. Tab.2. 1.Hotels und Betten - 2005 Die meisten Hotels weist Vorarlberg auf, gefolgt von Graubünden. In Vorarlberg und im Kreis Vercelli sind, im Vergleich zu den anderen Regionen, vor allem Hotels kleinerer und mittlerer Größe vorhanden. Das Gebiet mit dem größten Zuwachs im vergangenen Jahr war Vercelli, was die Anzahl der Hotels (+ 14,0 %) als auch die der Betten (+ 6,8 %) angeht. Niedrigere Zahlen im Vergleich zum Vorjahr verbucht das Tessin (- 2,2 % Hotels, - 8,5 % Betten) und das Wallis ( - 3,5 % Hotels, - 2,2 % Betten).

1 Quellen: - “Tourismus in einigen Alpenregionen 2005”, herausgegeben von ASTAT (Amt für Statistik der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol); - Für Vorarlberg, Daten des Amtes für Statistik des Landes Vorarlberg; - Für die Schweiz: vgl. Webseite: http://www.bfs.admin.ch/ und Daten vom schweizerischen Amt für Statistik; -Für Italien: vgl. Webseite: http://www.regione.piemonte.it/turismo/osservatorio/rapporto2005.htm , http://www.regione.vda.it/statistica/ und Daten vom Referat für Tourismus, Sport, Handel und Transport der Autonomen Region Aostatal..

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Regionen Fläche km² Betten Hoteldichte Kanton Tessin (CH) (a) 2812,0 21923 7,6 Kanton Graubünden (CH) (a) 7105,0 46436 6,8 Kanton Wallis (CH) (a) 5224,0 34537 6,6 Land Voralberg (AT) 2601,0 32222 12,4 Kreis Vercelli (IT) 2083,0 5578 2,7 Kreis Verbania (IT) 2261,5 12960 5,7 Region Aostatal (IT) (b) 3263,3 23225 7,1 Gesamt 25349,8 176881 7,0 (a) 2006; (b) 2001. Tab. 2.2. Hoteldichte und Qualität - 2005

Touristen Übernachtungen Durchschnittl. Variation Regionen Variation bzgl. Aufenthaltsdau Anzahl bzgl. Vorjahr Anzahl. Vorjahr in % er in %

Kanton Tessin (CH) 1060918 1,9 2467279 -2,0 2,3 Kanton Graubünden (CH) 1695496 1,5 5538866 -5,1 3,3 Kanton Wallis (CH) (a) 1428805 3,8 4250646 1,2 3,0 Land Voralberg (AT) 1224378 0,7 4824604 0,2 3,9 Kreis Vercelli (IT) 66324 2,3 286026 -6,6 4,3 Kreis Verbania (IT) 599303 -0,3 2282881 1,0 3,8 Region Aostatal (IT) (b) 607181 0,1 3259534 1,3 5,4 Gesamt 6682405 1,4 22909836 -1,4 3,7 (a) 2006; (b) 2001. Tab.2. 3. Durchschnittswerte bzgl. Touristen, Übernachtungen und Aufenthaltsdauer - 2005 Vorarlberg weist die höchste Dichte an Hotelbetten auf 2, mit 12,4 Betten pro km². In Vercelli wird die niedrigste Dichte verzeichnet (2,7 Betten pro km²). Graubünden ist die Region mit den meisten Touristen, obwohl es dort einen gewissen Rückgang der Anzahl an Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr gab (- 5,1 %). Die durchschnittlich längste Aufenthaltsdauer ist im Aostatal zu verzeichnen (5,4 Tage), gefolgt von Vercelli (4,3 Tage). Insgesamt ist in allen Gebieten in den letzten beiden Jahren eine leichter Zuwachs an Touristen und ein leichter Rückgang der Übernachtungen festzustellen.

2 Die Dichte errechnet sich durch das Verhältnis zwischen Hotelbetten und Fläche (Betten pro km²).

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Regionen 1995 2000 2005 Regionen 1995 2000 2005 Kanton Tessin (CH) 100,0 113,0 91,0 Kreis Vercelli (IT) 100,0 82,9 118,1 Kanton Graubünden (CH) 100,0 98,6 87,3 Kreis Verbania (IT) (a) 100,0 99,1 98,8 Kanton Wallis (CH) 100,0 105,9 105,2 Region Aostatal (IT) (b) 100,0 95,7 98,5 Land Voralberg (AT) 100,0 103,3 108,6 Gesamt 100,0 99,8 101,1 (a) Daten des Gebietes der Oberital.Seen; (b) 1997, 2000, 2002. Tab. 2.4. Aufenthaltsdauer: Tendenzen

Vercelli verzeichnet den größten Zuwachs bei der Aufenthaltsdauer im vergangenen Jahrzehnt, gefolgt von Voralberg und vom Kanton Wallis. Besonders hoch ist der Rückgang in Graubünden (- 12,7 % bzgl. 1995).

Kanton Kanton Kanton Region Land Vorarberg Kreis Vercelli Kreis Verbania Monat Tessin (CH) Graubünden Wallis Aostatal (IT) Durchschnitt (AT) (IT) (IT) (a) (CH) (CH) (b) Januar 2,0 13,8 11,1 14,4 8,7 1,2 11,9 9,0 Februar 2,3 15,0 13,4 16,0 7,6 1,0 14,5 10,0 März 5,7 15,0 12,5 16,9 8,0 3,8 14,5 10,9 April 8,0 3,2 7,8 4,4 6,6 6,4 6,1 6,1 Mai 11,5 2,2 3,0 4,1 7,5 12,4 3,1 6,3 Juni 11,5 5,7 6,3 5,3 8,1 11,8 3,9 7,5 Juli 15,4 11,3 12,0 8,4 12,8 20,6 12,6 13,3 August 15,4 11,9 11,5 10,1 15,2 25,5 17,8 15,3 September 12,2 7,7 8,1 7,1 6,9 10,7 3,8 8,1 Oktober 10,3 4,8 4,9 4,4 6,3 4,4 1,9 5,3 November 3,2 1,2 2,2 1,6 5,6 1,0 2,0 2,4 Dezember 2,5 8,3 7,2 7,4 6,7 1,0 7,9 5,9 (a) 2004; (b) 2001. Tab.2.5. Aufenthaltsdauer in % bezogen auf den Gesamtwert und nach Monaten aufgerechnet - 2005

Fig.2 3. Aufenthaltsdauer nach Saison berechnet

73 Verbania und das Wallis sind die Regionen mit der am meisten saisonbedingten Anzahl von Touristen. Der Großteil der Touristen kommt in den Sommermonaten, hauptsächlich im August. Das ist damit zu erklären, dass sich dort die Oberitalienischen Seen befinden, wie z.B. der Lago Maggiore. In den anderen Regionen, die ein eher rein „alpenländischer“ Tourismus verbindet, gibt es zwei Hauptsaisons: Winter und Sommer. Dies gilt vor allem für das Aostatal und Graubünden. In Vercelli dagegen kommen die Touristen hauptsächlich in den Sommermonaten.

Durchsch Durchsch Gesamt Deutschla Österreic Andere nitt Regionen Italien Schweiz nitt durchsc nd h Länder internatio national hnitt nal Kanton Tessin (CH) (a) 3,0 1,7 2,5 2,3 2,3 2,3 2,4 2,4 Kanton Graubünden (CH) 3,9 3,7 2,9 2,8 4,0 2,8 3,6 3,5 Kanton Wallis (CH) 3,7 2,5 2,7 2,6 3,4 2,6 3,1 3,0 Land Voralberg (AT) 4,4 2,9 2,6 3,6 4,4 2,6 3,8 3,6 Kreis Vercelli (IT) 2,3 4,7 1,7 1,5 3,8 4,7 2,4 2,8 Kreis Verbania (IT) 3,5 2,5 2,4 1,9 3,1 2,5 2,7 2,7 Region Aostatal (IT) (b) 3,0 3,8 3,4 2,1 4,2 3,8 3,2 3,3 Durchschnitt nach Land 3,4 3,1 2,6 2,4 3,6 3,0 3,0 3,0 (a) 2004; (b) 2002. Tab.2. 6.Durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Hotelgäste nach Herkunftsland - 2005

In Vercelli ist die Aufenthaltsdauer der italienischen Hotelgäste fast doppelt so lang im Vergleich zu dem der ausländischen Gäste. Fast gegenteilige Zahlen sind in Vorarlberg festzustellen, wo die ausländischen Gäste länger (3,8) als die Touristen aus dem eigenen Land (2,6) verweilen.

Dichte der Touristen Regionen Einwohner Touristen Jährlich Mtl. Höchstwert Monat Kanton Tessin (CH) 319931 2467279 2,1 3,8 Juli Kanton Graubünden (CH) 187812 5538866 8,1 15,8 Februar Kanton Wallis (CH) (a) 278200 4104728 4,0 6,8 Februar Land Vorarlberg (AT) 360789 4824604 3,7 7,7 Februar Kreis Vercelli (IT) 177280 286026 0,4 0,8 August Kreis Verbania (IT) 161580 2282881 3,9 12 August Region Aostatal (IT) (b) 120585 3259534 7,4 16,1 August (a) 2002; (b) 2001. Tab.2.7.Touristendichte in den Hotels - 2005

In Graubünden und im Aostatal gibt es eine hohe Dichte an Touristen 3 und in Vercelli eine sehr niedrige. Die Hotelauslastung 4 zeigt ein Überangebot an Hotelbetten in Vercelli und ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in den anderen Regionen.

3 Die Touristendichte wird errechnet aus dem Verhältnis zwischen Touristenanzahl in den Hotels eines Gebietes und dem Produkt zwischen der Einwohnerzahl und der Anzahl der Tage des analysierten Zeitraumes. 4 Die Hotelauslastung ist das Verhältnis zwischen der Anzahl von Touristen in einem bestimmten Zeitraum und die maximale Kapazität jedes Hotels.

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Kanton Tessin (CH) 31,5 Kanton Graubünden (CH) 31,6 Kanton Wallis (CH) 42,9 Land Voralberg (AT) 41,0 Kreis Vercelli (IT) 14,1 Kreis Verbania (IT) 48,3 Region Aostatal (IT) 38,5 Tab.2. 8. Hotelauslastung - 2005

2.4.2 Der Tourismus in einigen Walsergemeinden

Um die Daten zum Tourismus in den Walsergemeinden detaillierter analysieren zu können und die Gebiete mit einer höheren Anzahl an Touristen herauszufinden, wurden Daten von Gemeinden aus den folgenden Regionen herangezogen:: − Kreis Vercelli; Kreis Verbania, Region Aostatal; − Kantone Wallis, Graubünden, Tessin, Bern (Schweiz); − Land Vorarlberg (Österreich). Das Wallis ist von der Fläche her die größte Region und hat gleichzeitig die höchste Anzahl an zu den Walsern gehörenden Einwohnern, gefolgt von Graubünden (Fig. 2.4).

Fig. 2.4. Fläche und Einwohner bezogen auf Gesamtwert im Kreis/Kanton/Land der Herkunft

Die Walsergemeinden in Vorarlberg liegen, was die Anzahl an Touristen und Übernachtungen angeht, an der Spitze, gefolgt von denen im Wallis und in Graubünden. Das Walsergebiet in Vorarlberg ist auch dasjenige, das die meisten ausländischen Touristen verzeichnet, mehr als 90 % der Gäste kommen aus dem Ausland (Appendix G-Tab. G.1.).

Die Anzahl der Hotels beträgt insgesamt 1148, mit 54858 Betten. Lech in Vorarlberg ist die Stadt mit den meisten Hotels ( 200 mit 5849 Betten, d.h. fast die Hälfte aller Hotels der Walsergemeinden in Vorarlberg befindet sich in Lech, was 17,4 % aller Walsergebiete entspricht). Jedes Hotel zählt, auf alle Gebiete bezogen, durchschnittlich 39,3 Betten, mit großen Unterschieden innerhalb der Gemeinden und der Gebiete. Den Höchstwert erreicht Davos

75 (Graubünden) mit 90,4 Betten pro Hotel und den niedrigsten (11,4) verzeichnet Rima San Giuseppe (Vercelli) In Vorarlberg bleiben die Touristen durchschnittlich am längsten (4,7 Tage), gefolgt vom Aostatal (4,1 Tage). Unter dem Durchschnitt der Walsergebiete (3,2 Tage) liegen die Gemeinden im Kreis Vercelli (- 0,4 Tage), im Wallis (- 0,5 Tage) und die Gemeinde Bosco Gurin im Tessin (- 1,9 Tage). Demgegenüber verbringen die Gäste in Vorarlberg 1,4 Tage mehr (1,6 für ausländische Gäste).

Die Rangliste der Walsergemeinden bzgl. des Tourismus (Tab. G.2 in Appendix G zeigt, wie ungleichmäßig die Nachfrage (Anzahl der Touristen) verteilt ist. 81,3 Prozent der Touristen besuchen die ersten 10 Gemeinden, wovon 7 in der Schweiz und 3 in Österreich (Vorarlberg) liegen. Zermatt (Wallis) hat die meisten Touristen, gefolgt von Lech (Vorarlberg). Unter den 10 Gemeinden mit den meisten Touristen, verzeichnet Mittelberg (Vorarlberg) die meisten ausländischen Touristen, aus Deutschland kommend, da die Stadt nur von dort aus erreichbar ist. Insgesamt gesehen hat Vorarlberg von allen Gebieten die meisten Touristen aus dem Ausland.

Lech (Vorarlberg) ist die Walsergemeinde mit dem besten Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage im Bezug auf Hotels (Tab. G.2 in Appendix G).

Vorarlberg, verzeichnet die höchste Hoteldichte (Mörel mit 169,3) und die höchste Touristenanzahl (Warth mit 115,9). Das Wallis (Zermatt) hat die höchste Hotelauslastung (143,3).

Die Analyse der Daten zeigt deutlich, dass es hinsichtlich des Tourismus zwei “Zentren” gibt: eines im Westen (Zermatt im Wallis) und eines im Osten (Lech in Vorarlberg). Wie die Angaben in Tab. G.2 in Appendix G zeigen, ist das östliche Gebiet internationaler ausgerichtet: in Vorarlberg machen die ausländischen Touristen durchschnittlich 92,3 % aller Touristen aus.

76 KAPITEL 3 – ROUTENSYSTEME: POSITIVE ERFAHRUNGEN

3.1 Einleitung

Das vorliegende Kapitel präsentiert eine Analyse einiger der wichtigsten Systeme von Wanderwegen in Europa. Bei der Analyse wurden die allgemeinen, das heißt die zur Realisierung der vorliegenden Studie relevanten Aspekte berücksichtigt: thematische Inhalte, Systemstruktur, touristische Organisation, spezifische Strukturelemente (Ausschilderung, Logo, ...).

3.2 Der Jakobsweg

Allgemeine Merkmale

Der Jakobsweg besteht in einer Route, auf der die Pilger aus ganz Europa (vorwiegend aus Spanien und Frankreich) seit dem Mittelalter wanderten, um zum Wallfahrtsort mit dem Grab des Heiligen Apostels Jakob (in der Kathedrale von Santiago de Compostela) zu gelangen. Die zur Route gehörenden Straßen auf französischem und spanischem Staatsgebiet wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Abbildung 3.1 - Die historischen Routen des Jakobswegs

77 Auf dieser Route verschmelzen Kunst und Glauben zu einem Ganzen (wie bei der Via Francigena – siehe nächstes Kapitel ) und offenbaren eine außerordentliche Synthese der europäischen Kulturentwicklung von den Ursprüngen der Romanischen Epoche bis zum Ende des Barocks. Der Jakobsweg setzt sich aus vier Hauptrouten zusammen, die durch Galizien und die Hochtäler der Ulla und des Tambres nach Santiago de Compostela führen. Es handelt sich um: - den Französischen Jakobsweg; - den Primitiven Jakobsweg; - den Nördlichen Jakobsweg; - die Via della Plata.

Die ersten drei Routen treffen aufeinander und sind ab den Städten Melide und Arzúa nicht mehr voneinander zu unterscheiden, während die Via della Plata (der Südöstliche Jakobsweg) eine eigene, südliche Route darstellt. Dazu kommen: - der Englische Jakobsweg; - der Portugiesische Jakobsweg; - der Jakobsweg von Fixterra-Muxia; - die Meeresroute von Aurosa und Ulla.

Einrichtungen

Ein komplettes und differenziertes System gewährleistet verschiedene Unterkünfte, je nach Geschmack und finanziellen Möglickeiten, insbesondere: - Pilgerherbergen: in der Tradition der ehemaligen mittelalterlichen Krankenhäuser. Es handelt sich um besondere und einzigartige Einrichtungen, die öffentlich oder privat geführt sein können, aber in jedem Fall kostenlos sind (freiwillige Spenden sind willkommen); - Bäuerliche Gasthäuser: Sie verweisen immer wieder auf die starke Verwurzelung des Jakobswegs in der bäuerlichen Kultur; - Hotelanlagen: Hotels und Herbergen, Pensionen, Campingplätze und Badeanlagen, Bars und Privathäuser welche Unterkunft anbieten (in sehr grosser Zahl).

Grosse Beachtung verdient die tradizionelle galizische Küche, wie man sie in den Restaurants, Wirtshäusern und an gastronomischen Festen findet.

Die ganze Strecke ist durch das Logo des Jakobswegs auf Strassenschildern und Meilensteinen gekennzeichnet.

Abbildung 3.2 - Das Logo des Jakobswegs

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3.3 Die Via Francigena (Frankenstraße)

Allgemeine Merkmale

Die Via Francigena (die von Canterbury nach Rom führt) ist die grosse historische Pilgerroute nach Rom. Die Geschichte erzählt, dass der Erzbischof von Canterbury, Sigerich den Verlauf des Weges vorgab, als er sich nach Rom begab, um Papst Johannes XV. zu besuchen und damit einen der wichtigsten Pilgerwege, die Via Francigena, ins Leben rief. Auf der Via Francigena, wie auch auf dem Jakobsweg, basiert die gemeinsame europäische Zivilisation. Aus diesem Grund hat der Europarat 1994 der Via Francigena sowie dem Jakobsweg den Titel „Europäische Kulturstraße“ verliehen. Als offizielle Via Francigena hat die Europäische Union den Straßenverlauf der Pilgerreise Sigerichs im X. Jahrhundert bestimmt.

Abbildung 3.3 -Die Via Francigena: der Weg von Sigerich

79

Die Via Francigena beginnt in Canterbury, durchquert die Grafschaft von Kent, erreicht den Ärmelkanal, setzt sich entlang der französischen Nordprovinzen Pas de Calais, Picardie, Champagne-Ardenne, Franche-Comté fort, überschreitet im Kanton Waadt die Schweizergrenze und schlängelt sich in Italien durch die Regionen Aostatal, Piemont, Lombardei, Ligurien, Emilia Romagna, Toscana und Latium. Der letzte Teil des Weges folgt der antiken Via Triumphalis und erreicht den Vatikon auf der Seite des Monte Mario, Mons Gaudii (Berg der Freude) genannt. Die Pilger betreten den Platz des Petersdoms von der rechten Seite her, das heißt durch die Via del Pellegrino und die Porta Sancti Pellegrini entlang einer Straße, die lange Zeit nicht zufälligerweise Ruga Francisca (Strasse der Franzosen) genannt wurde.

Einrichtungen

Es gibt ein offizielles internationales Logo der Strecke.

Abbildung 3.4 - .Detail des internationalen Logos der Via Francigena

In Italien gibt es verschiedene Einrichtungen für Pilger und Touristen, die die Via Francigena begehen möchten: • Im April 2001 wurde die Associazione dei Comuni italiani sulla Via Francigena gebildet, woraus die Associazione Europea delle Vie Francigene (AEVF - www.viafrancigena.eu) geworden ist. Ziel der Vereinigung ist sind Erhalt und Neubelebung einer „Straße”, die eine Verbindung und einen Kommunikationsweg zwischen den verschiedenen Kulturen der europäischen Länder darstellt. • Wie schon im Mittelalter kennzeichnen die Pilger auf der Via Francigena ihr Ziel (Rom), indem sie das Fähnchen mit der Pilgerroute an ihrem Rucksack befestigen und die Schlüssel des Heiligen Petrus auf den Hut oder die Jacke aufnähen; • Auf dem italienischen Staatsgebiet ist die Strassenmarkierung der Via Francigena nur teilweise vorhanden und enthält das italienische Logo der Strecke;

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Abbildung 3.5 - Italienischer Wegweiser der Via Francigena mit dem Logo der Strecke

• Bei Schnee (Winterschliessung für den Autoverkehr) kann der Große Sankt Bernhard mit Schneeschuhen überwunden werden. Schneeschuhe werden auf der Schweizer Seite gratis ausgeliehen und können auf der italienischen Seite zurückgegeben (Casa Ospitaliera St-Oyen) werden; • Testimonius Peregrinatoris ad Limina Petri : Den Pilgern, die zu Fuß mindestens die Strecke von Acquapendente bis zum Petersdom oder mit dem Fahrrad von Lucca aus zurückgelegt haben (400 km), wird von der AEVF (Associazione Via Francigena) ein Pergament ausgehändigt; • Bei Unklarheiten über die Straßenverhältnisse oder wenn sie Hilfe benötigen, können die Pilger die Notfallnummer 1515 des staatlichen Forstamts anwählen.

Die Referenzbibliografie zur Via Francigena enthält folgende Dokumente:

• “Documento di indirizzo per la realizzazione dell’itinerario di pellegrinaggio lungo la Via Francigena” - Gruppo di coordinamento tecnico AEVF (www.viafrancigena.eu); • “Guide - Vademecum A” (de Londres au Grand St - Bernard + Anschluss ab Sion) – Association Via Francigena (www.francigena–international.org) - 2002 • “Guide - Vademecum B” (de Gran San Bernardo au Roma + Anschluss Arles-F nach Vercelli) – Association Via Francigena - 2003 • “Topofrancigena A” (Canterbury-Gr.St. Bernhard) – Association Via Francigena • “Topofrancigena B” (Grosser Sankt Bernhard-Rom) – Association Via Francigena

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3.4 Donauradweg

Allgemeine Merkmale

Mit seinen 2860 km ist die Donau der zweitlängste Fluss Europas. Entlang dem deutschen und österreichischen Ufer ist einer der berühmstenten Radwege Europas gebaut worden. Der Donauradweg ist einer der berühmtesten Radwege der Welt. Im Sommer wird er täglich vonrund 5000 Radfahrern aus aller Welt befahren. Nebst der wunderbaren Natur und Landschaft finden sich hier optimale Infrastrukturen. Zudem ist die Tour nicht allzu anstrengend, weil der Haupteil der Route durch das Flachland führt. Weil die Strecke fast vollständig eben ist, kann sie auch im Hochsommer, wenn auch mit hochsommerlichen Temperaturen, befahren werden.

Abbildung 3.6 -.Die Donau

Der deutsche Teil des Radwegs

Abbildung 3.7 - Der deutsche Teil der Donau: von der Quelle bis Passau

Gesamtlänge der Strecke: rund 700 km

82 Dank der sehr genauen und eigens für Radtouristen konzipierten Ausschilderung ist die Strecke von der Quelle bis Passau sehr leicht zu finden. Die gesamte Strecke verläuft fast gänzlich auf Nebenstrassen oder Landwegen, die großenteils asphaltiert und wenig befahren sind. Doch auch die Naturstrassen sind sehr gut unterhalten und somit gut befahrbar.

Für die Übernachtung findet man in den Gasthäusern oder Zimmern an der Route gute und preiswerte Unterkünfte.

Abbildung 3.8 -.Das deutsche Logo des Donauradwegs und ein Hinweisschild der Strecke

Der österreichische Teil des Radwegs

Abbildung 3.9 - Der österreichische Teil der Donau: von Passau nach Wien

Die Reisedauer hängt von den Umwegen ab. Die klassische Tour beträgt 330 Kilometer und führt von Passau nach Wien. In der Regel wird diese Strecke in einer Woche zurückgelegt, mit Tagesetappen zwischen 50 und 60 km. Das Netz der österreichischen Eisenbahnen bedient die Städte entlang der Strecke, und für den Transport der Fahrräder stehen entsprechende ausgerüstete Eisenbahnwagen zur Verfügung.

Auch in Österreich besteht ein gut ausgebautes, auf die Bedürfnisse der Radfahrer zugeschnittes Dienstleistungsnetz: von gedeckten Radeinstellplätzen bis zu Unterkünften, die dank der Beschilderung „Radweg-Service“ leicht erkennbar sind.

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Abbildung 3.10 - Wegweiser des Donauradwegs in Österreich und Zugwagon für den Radtransport von Wien nach Passau oder umgekehrt.

Die Einrichtungen entlang der Strecke sind speziell auf die Bedürfnisse der Radfahrer ausgerichtet. Sie verfügen fast immer über eine Reparaturwerkstätte und einen Fahrradverleih.

Abbildung 3.11. Gaststätte „Radweg-Service” und Wegweiser für gedeckten Radeinstellplatz

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3.5 Veloland Schweiz

Allgemeine Merkmale

Die Schweiz verfügt über ein gut ausgebautes und auf drei Ebenen strukturiertes Radwegnetz: - Internationale Radwege - Nationale Radwege - Regionale Radwege

Abbildung 3.12 - Die Radwege in der Schweiz

Internationale Radwege In der Nordschweiz kann man einen Teil des Internationalen Radwegs EuroVelo 6 – vom Atlantik zum Schwarzen Meer – befahren, nämlich die Strecke von Basel bis Stein am Rhein.

Nationale Radwege Es gibt neun nationale Radwege in der Schweiz, mit einer Gesamtlänge von über 3000 km. Für jeden Radweg gibt es einen Führer in Deutsch oder Französisch, mit Karten im Massstab 1:100.000 und allen möglichen Routen, Fotos und Empfehlungen, Hinweisen für den streckenweisen Transport mit dem Zug, dem Postauto und dem Schiff. Im Band „Bett & Bike” (erhältlich in Französisch, Deutsch und Italienisch) sind alle Übernachtungsmöglichkeiten aufgeführt.

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Die nationalen Radwege in Kürze: 1- Rhoneradweg: Andermatt–Genève (L= 309 km)

2- Rheinradweg: Andermatt–Basel: (L=425 km)

3- NordSüdRadweg: Basel–Chiasso (L=363 km)

4- AlpenPanoramaradweg (L=483 km)

5- Mittellandradweg: Romanshorn–Lausanne (L= 369 km)

6- Graubündenradweg: Chur–Bellinzona / Martina (L=260 km)

7- Juraradweg: Basel–Nyon (L=275 km)

8- Aareradweg (L=305 km)

9- Seenradweg (L=497 km)

Regionale Radwege

In der Schweiz gibt es 18 regionale Radwege, die durch 7 der 13 Kantone der Eidgenossenschaft führen und folgendermassen unterteilt sind: - Basel-Landschaft (1) - Graubünden (2) - Neuchâtel/Jura/Berner Jura (1) - Berner Oberland (1) - Schweizer Mittelland (2) - Zentralschweiz (3) - Ostschweiz/Liechtenstein (8)

Einrichtungen

Informationen und Details finden sich auf der Website www.myswitzerland.com.

Das nationale und regionale Angebot der Radwege ist gekennzeichnet durch Informationsschilder an den Bahnhöfen und bei Abzweigungen. Die Beschilderung enthält immer die Angabe des Zielorts und der Distanz. Die neun nationalen Radwege von Veloland Schweiz sind einheitlich ausgeschildert und beginnen immer bei einem Bahnhof. Die einzelnen Radwege sind von 1 bis 9 numeriert und durch einen Namen gekennzeichnet. Bei Verzweigungen und bei Bahnanschlüssen finden sich immer auch Angaben zum Bestimmungsort und zur Entfernung. Die Höhentafeln entlang der Strecken zeigen die wichtigsten Steigungen an. Steigungen mit weniger als 100 m Höhendifferenz sind nicht berücksichtigt.

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Abbildung 3.13 - Beispiele der Ausschilderung schweizerischer Radwege

1995 wurde die Stiftung "Veloland Schweiz" gegründet mit dem Ziel, im Rahmen einer "Public Private Partnership" bis 1998 ein nationales Angebot für Radfahrer zu realisieren und in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln. Dank der Arbeit dieser Stiftung wurden Radtransportangebote auf Zügen, Postautos und Booten entwickelt, die den Radfahrern folgende Optionen bieten: - die Hinreise oder die Rückreise bis zum Start der Route; - eine Etappe abzukürzen oder irgendwo unterzukommen, wenn es regnet; - die Route zu varieren, z. B. eine Radtour mit einem Schiffsausflug zu verbinden; - grosse Höhendifferenzen zu überwinden, z. B. eine Passüberquerung; - uninteressante Strassenabschnitte zu vermeiden.

Für die Punkte 3 bis 5 hat die Stiftung „Veloland Schweiz“, in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, ca. 60 Routen mit Transportmöglichkeit definiert und numeriert, die auch in den Karten der offiziellen Radführer aufgeführt sind. Die Informationen zu den schweizerischen Velostationen sind auf der Website www.velostation.ch ersichtlich.

Abbildung 3.14 - Beispiele öffentlicher Verkehrsmittel für Radtouristen

Die Betriebe, wo Radfahrer besonders willkommen sind, sind durch das Qualitätssiegel „Veloland Schweiz” gekennzeichnet, das sich auf einem Kleber oder einer kleinen Tafel neben der Eingangstüre befindet. In einigen Fällen kann es auch auf einer Fahne angebracht sein. In

87 diesen Betrieben ist das Angebot auf den Radfahrer zugeschnitten und die Leistungen betreffen: - die Möglichkeit einer einzigen Übernachtung mit Dusch- oder Badgelegenheit; - gedeckter und abschliessbarer Raum für das Fahrrad (ausgenommen bei Campingplätzen); - die Möglichkeit für die übernachtenden Gäste, die Kleider und die Ausrüstung zu waschen und zu trocknen (Wäscheständer, Trockenraum, Tumbler); - Angebot von Getränken und Speisen entsprechend den Bedürfnissen der Radfahrer. Auf Verlangen große Gemüseportionen und kohlenhydratreiche Mahlzeiten; - Fahrradpumpe und die wichtigsten Werkzeuge für kleine Reparaturen; - Informationen über Reparaturwerkstätten, Fahrradverleih und die nächsten Tourismusbüros; - Regionale Fahrpläne von Zügen, Postautos und Schiffen; - Informationsmaterial betreffend regionaler und lokaler Fahrradrouten.

Alle Informationen über die Fahrradwege in der Schweiz stehen auf der Website http://www.veloland-schweiz.ch zur Verfügung. Diese Website verfügt auch über eine Seite für eventuelle Beschwerden und für die gesammelten Eindrücke während der Fahrt. In dieser Sektion kann auch ein Formular heruntergeladen werden, mit dem beschädigte Wegweiser, Gefahren und anderen Probleme auf den Radwegen gemeldet werden können.

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3.6 Tour del Monte Bianco (Monte-Bianco-Tour)

Allgemeine Merkmale

Dank ihres Verlaufs am Fusse des Mont-Blanc-Massivs im Länderdreieck Italien, Schweiz und Frankreich, zählt die Tour del Monte Bianco (TMB) zu den berühmtesten und spektakulärsten Alpentrekkings. Es handelt sich um eine anstrengende Route, deren Etappen teilweise lang und beschwerlich sind. Eine ausgezeichnete körperliche und mentale Verfassung ist unerlässlich. Im großen Ganzen sind die Pfade nicht sehr anspruchsvoll, mit Ausnahme einiger gefährlicher Stellen, die aber entsprechend gesichert sind. Die Monte-Bianco-Tour ist von Mitte Juni bis Ende September begehbar.

Ein weiteres Merkmal der Monte-Bianco-Tour sind ihre Variationsmöglichkeiten.. Nachfolgend ein Beispiel von Tour-Etappen.

Abbildung 3.15 - Der Verlauf des TMB

- 1. Etappe: Courmayeur (I) - Rifugio Bertone (I) - 2. Etappe: Rifugio Bertone (I) - Rifugio Bonatti (I) - 3. Etappe: Rifugio Bonatti (I) - La Fouly (CH) - 4. Etappe: La Fouly - Champex (CH) - 5. Etappe: Champex - Le Peuty (CH) - 6. Etappe: Le Peuty (CH) - Refuge Albert Premier (F) - 7. Etappe: Refuge Albert Premier (F) - Refuge de La Flégère (F) - 8. Etappe: Refuge de La Flégère (F) - Les Houches (F) - 9. Etappe: Les Houches (F) - Hôtellerie de Trélatê (F) - 10. Etappe: Hôtellerie de Trélatê (F) - Refuge de La Croix du Bonhomme (F) - 11. Etappe: Refuge de la Croix du Bonhomme (F) - Rifugio Elisabetta (I) - 12. Etappe: Rifugio Elisabetta (I) - Courmayeur (I)

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Einrichtungen

Auf der ganzen Tour stehen den Wanderern privat geführte oder den lokalen Alpenclubs gehörende Berghütten zur Verfügung. Es empfiehlt sich, frühzeitig zu reservieren, denn die Berghütten sind rege besucht.

Wenn die Strecke Übernachtungen im Tal vorsieht, kann man in einer Pension oder auf einem Campingplatz übernachten.

Die Strecke ist gut ausgeschildert. Zudem exisitiert für das Gebiet eine grosse Zahl vorzüglicher Karten (italienische, französische und schweizerische).

Abbildung 3.16 - Das Logo der TMB auf italienischem Staatsgebiet

Ein wesentliches Kommunikationsinstrument der TMB ist die “North Face Ultra-Trail Tour du Mont-Blanc”.Dieses Extremrennen findet jedes Jahr im Augst entlang der Routen der MBT statt. Die Gesamtlänge beträgt ungefähr 163 km und weist einen Gesamthöhenunterschied von 8900 m auf. An diesem Wettkampf, der im Laufe der Jahre verschiedene Veränderungen erfahren hat, nimmt eine zunehmende Zahl von Skyrunner-Athleten teil (die Höchstzahl der Anmeldungen wird im Dezember erreicht!) und ruft ein weltweites Echo hervor, wie der technische Sponsor des Wettkampfs (North Face) beweist. North Face ist weltweit einer der führenden Hersteller technischer Alpin- und Outdoor-Ausrüstung. Alle Informationen zum Wettkampf finden sich auf der Website www.ultratrailmb.com, und sogar eine Einschreibung in letzter Minute ist dort möglich, wenn ein Teilnehmer seine Anmeldung zurückzieht.

Abbildung 3.17 - Das Banner der Website der MBT

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3.7 Alta Via dell’Anfiteatro Morenico di Ivrea (Höhenweg des Moränen- Amphitheaters von Ivrea)

Allgemeine Merkmale

Die Alta Via dell’Anfiteatro Morenico di Ivrea ist ein naturalistisch-sportliches Streckennetz für Wanderer mit MTB, zu Fuß und zu Pferd. Es wurde von der ATL del Canavese e Valli di Lanzo (Piemont) ausgearbeitet und koordiniert und folgt dem Haupthügelbogen des Moränen- Amphitheaters von Ivrea.

Das Moränen-Amphitheater von Ivrea entstand in den grossen quartären eiszeitlichen Phasen des Pleistozäns (ungefähr vor 1,5 Millionen bis 10'000 Jahren). Es handelt sich dabei um das drittgrößte Moränen-Amphitheater Italiens, aber um das bedeutendste Europas, wenn nicht sogar weltweit, was den landschaftlichen Aspekt betrifft.

Der Höhenweg besteht aus der Traccia Principale, das heisst der Strecke, die ohne Unterbruch dem Haupthügelbogen folgt (circa 130 km), und den Itinerari di Collegamento, das heisst den Strecken, die, ausgehend vom Dorfplatz jedes Dorfes der Region, auf die Traccia Principale führen (circa 175 km).

Abbildung 3.18 - Der Höhenweg des Moränen-Amphitheaters von Ivrea(ausgezogen ( Linie für die Traccia Principale, gestrichelte Linie für die Itinerari di Collegamento)

In einzelnen Gebieten des Amphitheaters finden sich systematisch angeordnete Thematische Wanderwege. Jeder Wanderweg ist durch spezifische technische oder thematische

91 Eigenschaften gekennzeichnet. Dieses Netz Thematischen Wanderwege des Moränen- Amphitheaters von Ivea sind durch die Strecke der Traccia Principale und der Itinerari di Collegamento miteinander verbunden.

Diesem Netz liegt die Leitidee einer Sensibilisierung für die Moränenlandschaft zugrunde, die sich auf eine koordinierte Zusammenarbeit öffentlicher und privater Institutionen stützt, mit dem Ziel einer touristischen Entwicklung dieses Gebiets, das den Höhenweg des Moränen- Amphitheaters von Ivrea umfasst.

Einrichtungen

Für dieses Projekt wurden ein einheitliches Beschilderungssystem und Guidelines für Corporate Design / Corporate Identity geschaffen (touristisches Label des Gebiets inbegriffen).

Abbildung 3.19 - Touristisches Label des Gebiets des Moränen-Amphitheaters von Ivrea

Die Aussschilderung des Höhenwegs ist noch im Gange.

Informationsmaterial bieten:

• Führer mit Karten (road book) mit einer detaillierten Beschreibung der Strecken. Der ganze Höhenweg mit detaillierten Kartenausschnitten kann auf der Website der ATL Canavese e Valli di Lanzo (www.canavese-vallilanzo.it) oder an den im Gebiet verteilten „Moränen-Terminals“heruntergeladen werden. Weiter stehen GPS-Routen zur Verfügung; • ergänzende Dokumentation zur Vertiefung der speziellen Themen des Moränen- Amphiteaters von Ivrea (Geologiekarte und in Kürze eine Landschaftskarte).

Es sind Touristenpakete in Vorbereitung (von „strukturiert” bis „do-it-yourself”) für MTBiker und Pferdewanderer, die neben ausgeschilderten Routen alle Dienstleistungen und notwendigen Plus für eine touristische Nutzung enthalten werden (diplomierte Führer MTB, Begleitung für Pferdetourismus, Gepäcktransportservice, zertifizierte Hotels und Restaurants für MTBikers, Reitvereine, Rastplatz für Pferde, ...).

92 4. KAPITEL - ERGEBNISSE

4.1 Zielsetzungen

Allgemeines Ziel der Studie ist die Erarbeitung eines strukturierten Netzes von Thematischen Wanderwegen, denen die Leitidee zugrunde liegt, Kenntnisse über die Geschichte und die Tradition der Walsergebiete zu vermitteln und den Besuchern die Möglichkeit zu geben, die symbolischen Orte unmittelbar zu erleben. Dieses strukturierte Netz von Thematischen Wanderwegen soll insbesondere ein “Instrument” zum korrekten Management der Ressource “Landschaft” darstellen. Letztere versteht sich als eine Verbindung zwischen der Entwicklung und der Kultur des Gebiets und gleichzeitig als eine Ressource im Hinblick auf die Entwicklung und den Ausbau der Tourismuswirtschaft in den Walsergebieten, im Sinne einer nachhaltigen Wirtschafts- und Umweltpolitik.

Die Methode, die für dieses Projekt verwendet wird, hat eine umfangreiche Analyse vorgesehen, um die Hauptprojekte verwirklichen zu können, weiters eine detaillierte Analyse auf einem begrenzten Gebiet (im speziellen in der Walserregion “Italien Sesiatal”), um den Entwurf eben dieser Hauptprojekte zu überprüfen und zugleich ein Modell für die technische Implementierung der thematischen Wanderwege in den übrigen Walserregionen zu erstellen.

Ein weiteres Element der Projektleitung ist der Versuch, ein “zeitgenössisches” Projekt für ein breites Publikum zu realisieren, und zugleich dieses durch die Beteiligung und Festigung auf internationaler Ebene zwischen den verschiedenen Walsergemeinschaften, die es in Europa gibt, Teilhaben zu lassen.

4.2 Die wichtigsten Bereiche der Planung für die thematischen Wanderwege

Die Ausdehnung und die Arbeitsteilung der Walserwelt, die verwaltungsmäßigen, wirtschaftlichen, geschichtlichen, sozialen Unterschiede und das touristische und kulturelle Tätigsein (was das Wesen und die Besonderheiten betrifft) der verschiedenen Walserregionen, heben die Notwendigkeit folgender Elemente hervor, die sich auf das Projekt „Thematische Wanderwege in der Walserregion“ beziehen:

- auf internationaler Ebene im territorialen Zusammenhang; - territoriale Zusammenhänge, die nicht zur Europäischen Union gehören; - Notwendigkeit, die Zugehörigkeit zu einer einzigen Walserwelt auszudrücken - Notwendigkeit, den Zusammenhalt und die Tätigkeiten der handelnden Personen aus verschiedenen Branchen zu steigern; - Bewertung der Unterschiede und Besonderheiten zwischen den verschiedenen Walsergebieten; - Bewertung der bereits durchgeführten Tätigkeit der einzelnen Walserregionen im Bereich des Tourismus und der Kultur; - Bewertung der zahlreichen, bereits durchgeführten Tätigkeiten für die Planung und Entwicklung des Großen Walser Weges;

93 - Bewertung zahlreicher Tätigkeiten, die bereits für die Planung und Entwicklung der Wanderwege innerhalb der Walserregionen durchgeführt worden sind; - Möglichkeit, die Zielwirtschaft zu begünstigen, dank der großen Arbeit, die bereits im Bereich der Planung und Entwicklung der internationalen und regionalen Wanderwege geleistet worden ist; - Bedürfnis, den Zusammenhalt der verschiedenen Wanderwege, die in den Walserregionen bereits realisiert worden sind, aufrechtzuerhalten; - das “Nomadentum” und die “Höhe” sind zwei allgemeine Bezeichnungen für die Walsergemeinschaft; - Notwendigkeit, die Angebote für Touristen für ein breites und unterschiedliches Publikum, was das Alter und deren Allgemeinwissen betrifft (“Zeitgenössisches Handeln”), interessant zu machen.

4.3 Die wichtigsten charakteristischen Merkmale im Bereich der thematischen Wanderwege Mithilfe der Informationen, die wir zur Verfügung haben, ist es uns möglich, folgende charakteristischen Merkmale der thematischen Wanderwege zu bestimmen:

- Internationales Streckennetz, welches aus einer internationalen Gebirgskette ( Wege ersten Grades ) und aus einem inneren Streckennetz der einzelnen Walserregionen besteht ( Wege zweiten Grades); - Sportliches und kulturelles Streckennetz; - Streckennetz, welches für verschiedenste Kategorien von Wanderern verwendet werden kann; - Internationale Gebirgskette für Ausflügler und motorisierte Touristen, die von lokalen Transportmitteln Gebrauch machen können - Wesentliche Dienstleistungen im Rahmen des Walser Touristenangebotes; - Touristenangebot, welches sich an den Markt der großen, historischen Wege im internationalen Interesse wendet; - Marketingmaßnahmen; - Hinweistafeln und standardisierte Bezeichnungen; - Standardisierte Verwaltung der internationalen Werbung im Bereich des Streckennetzes; - Gründung eines Launch Events und Stärkung der Streckennetze; - Standardisierte, strukturelle Verwaltung der internationalen Gebirgskette; - Organisation der strukturellen Verwaltung der Streckennetze einzelner Walserregionen; - “progressives” Entwicklungsmodell; - Organisation von anderen Tätigkeiten im Rahmen des Projekts Walser Alps und mit anderen internationalen Tätigkeiten im Bereich des Tourismus und der Walser Kultur; - Organisation von Tätigkeiten, die aufgrund des ins Leben gerufenen Großen Walser Weges und der verschiedenen Streckennetze in den Walserregionen durchgeführt worden sind; - Zusammenschluss mit verschiedenen tätigen Ämtern, im Bereich des Tourismus und der Kultur der Walser Bevölkerung; - Zusammenschluss mit anderen tätigen, vor Ort befindlichen, Tourismusverwaltungen.

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4.4 Struktur und Markt

Das System der Wanderwege besteht aus folgenden Teilen:

- eine internationale Gebirgskette ( Wege ersten Grades ) - Streckennetze der einzelnen Walserregionen ( Wege zweiten Grades );

Die internationale Gebirgskette (Wege ersten Grades ) gleicht folgendem: - ein Weg für Wanderer, der dem Großen Walserwanderweg entspricht (GSW – siehe Abschnitt 3.3 ) - ein Weg für motorisierte Touristen mit Mobilitätsangeboten, die die Richtung des GSW einschlagen

Was die Wanderwege für Ausflügler anbelangt, um die Walser Region „Francia Vallorcine“ (zur Zeit nicht durch den GSW erreichbar) zu verbinden, so konnte eine mögliche Verbindung mit der Walserregion „Italien und Aostatal“, die im nächsten Abschnitt beschrieben wird, hergestellt werden. Was die Wege für motorisierte Gäste anbelangt, so nähern sich diese dem GSW, indem sie den Richtungen der regionalen, nationalen und internationalen öffentlichen Verkehrslinien folgen. In diesem Sinn schlägt man die Ausstellung eines einzelnen Tickets vor (“Walser Gutschein ”), welches aufgrund der internationalen Beziehungen zwischen den Gesellschaften des öffentlichen Verkehrs der verschiedenen Walserregionen vereinbart wird. Der “Walser Gutschein ” sollte folgende Merkmale aufweisen: - verschiedene Gültigkeitszeiträume des Gutscheins - “Große Walsergutschein ” ( G-VW ): Gültigkeit auf der internationalen Gebirgskette - “Transregionaler Walsergutschein ” ( T-VW ): Gütigkeit auf allen Wegen der Walserregionen (sowohl gleiche als auch verschiedene Nationen) - “Regionaler Walsergutschein ” ( R-VW ): Gütigkeit innerhalb jeder einzelnen Walserregion. - Preisnachlass bei Betrieben und Touristenangebote (Hotels, Restaurants, Reiseführer aller Art, ...), die ein Abkommen mit der Walser Tourismusmarke haben (siehe Agenzia Walser Projekt: “Tourismus- und Kulturprojekt“ des Projekts Walser Alps).

Die Streckennetze der einzelnen Walserregionen ( Wege ersten Grades ) bestehen aus Wegen (für Ausflügler verschiedenster Art), die in jeder Walserregion ausgebaut sind, um die Umgebung, die Geschichte und die Kultur der Walser besser kennen zu lernen. Oft sind sie auch Teil touristischer Attraktionen wie z.B. das Ökomuseum. Zu diesen Wegen zählen auch diejenigen, die nicht direkt zum Walsergebiet gehören, im Besonderen die Naturwanderwege, die von großer Wichtigkeit in den Walserregionen sind (alle Regionen gehören zur Alpenwelt). Im Abschnitt 3.2 werden die Streckennetze der Walser Region “Italien Sesiatal“ behandelt.

Das internationale Streckennetz richtet sich nach drei Touristenkategorien: - wahre Ausflügler, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd unterwegs sind; - motorisierte Touristen, jedoch öko-kompatibel; - Gemischte Ausflügler, die auch von den günstigen Transportlinien Gebrauch machen, vielleicht um sich von einer Walserregion in die andere transportieren zu lassen.

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Man sollte auch bedenken, dass die einzelnen Strecken der Wanderwege für jede einzelne Kategorie von Touristen bewertet werden müssen, mit dem Versuch, sich auf die Wege, die zu jeder einzelnen Walserregion gehören, zu „spezialisieren“.

4.4.1 Ausdehnung des GSW in Richtung Vallorcine

Die derzeitige öffentliche Strecke des GSW ( Paragraph 3.3 ) verläuft von Zermatt (Svizzera Vallese) bis nach Mittelberg (Österreich, Land Vorarlberg) und schließt alle Walserregionen dieser vorliegenden Studie, mit Ausnahme der „Francia Vallorcine“ Region, ein. Es gibt daher eine Ausdehnung des GSW, die bis nach Vallorcine führt, und womit es möglich wird , den GSW mit zwei großen Alpenwegen zu verbinden: die Mont Blanc Tour (TMB – Paragraph 4.6 ) und die Höhenwege im Aostatal (direkt Nr. 2). Die Verbindungsstrecke beginnt in Vallorcine und endet in Saint Jacques. Von Vallorcine erreicht man schnell die TMB Strecke beim Colle della Balme (Frankreich), die man im Uhrzeigersinn auf der schweizerischen Seite überqueren kann, indem man La Vachey auf der italienischen Seite erreicht. Hier verlässt man die TMB und schlägt den Höhenweg Nr. 2 des Aostatals in Richtung E ein. Nach 10 Etappen erreicht man die GSW Strecke im Wallone delle Cime Bianche, indem man nach Saint Jacques im Val d’Ayas (Italien, Aostatal) hinunterwandert, entlang einer der Migrationsstrecken der Walser am Südhang der Alpen. In der folgenden Tabelle werden die einzelnen Etappen des GSW wiedergegeben.

Start Etappen Hügel Bemerkungen Ziel Vallorcine (F) Col de Balme (2191 m) 1 Der Verlauf des TMB Champex (CH) Fenetre d’Arpette (2671 m) Champex (CH) 2 Der Verlauf des TMB La Fouly (CH) La Fouly (CH) Col du Grand Ferret (2537 3 Der Verlauf des TMB Rifugio Bonatti (I) m) Rifugio Bonatti (I) Der Verlauf des 4 Colle Malatrà (2928 m) Couchepache di Bosses (I) Höhenweges Nr. 2 Couchepache di Bosses (I) Der Verlauf des 5 Col Champillon (2708 m) Ollomont (I) Höhenweges Nr. 2 Ollomont (I) Der Verlauf des 6 Col Breuson (2492 m) Dzovenno (I) Höhenweges Nr. 2 Col di Vessona (2783 m) Dzovenno (I) Der Verlauf des 7 Col du Chaleby (2683 m) Oratorio di Cuney (I) Höhenweges Nr. 2 Col du Salvè (2568 m) Oratorio di Cuney (I) Fenetre di Tzan (2734 m) Der Verlauf des 8 Rifugio Barmasse (I) Finestra di Ersa (2290 m) Höhenweges Nr. 2 Rifugio Barmasse (I) Der Verlauf des 9 Valtounenche (I) Höhenweges Nr. 2 Der Verlauf des Valtounenche (I) Colle Superiore delle Cime 10 Höhenweges Nr. 2 und Saint Jacques (I) Bianche (2982 m) GSW Tabelle 4.1 – Ausdehnung des GSW in Richtung Vallorcine

96 4.5 Information und Angebote

Das Streckennetz ist als ein erstklassiges Touristenangebot anzusehen, das einen internationalen Charakter hat und eine der Gemeinden der Walsergemeinschaft benennt („Nomadismus“). Was des Weiteren seinen Ursprung ( GSW) anbelangt, so finden wir diesen im lebhaften Tourismusbereich der großen historischen Routen (z.B. der „Santiagoweg” oder die „Francigenastraße”, siehe 4. Kapitel ). Aus diesem Grund ist sowohl im Bereich der Angebote als auch des Marketings (“Stärkung des Zusammenhalts in einer einzigen Walserwelt”) viel Kommunikation erforderlich. Die Streckennetze der verschiedenen Walserregionen werden unterteilt und dem jeweiligen Thema, wofür sie genutzt werden, zugeordnet (Geschichte, Architektur, Kulturgegenstände, Natur,…), um die Interessen eines möglichst breiten Publikums befriedigen zu können. Außerdem gibt solch eine Wahl jeder Walserregion die Möglichkeit, die speziellen Eigenheiten anzubieten (“Bewertung der Unterschiede und Besonderheiten zwischen den verschiedenen Walsergebieten“). Was sein Entstehen anbelangt (Gesamtheit aller Streckennetze, die mit anderen Touristenattraktionen, die Produkte der Walserregion anbieten, verbunden sind), so stellt das Streckennetz ein wichtiges Kommunikationsmittel eines beträchtlichen Touristenangebotes der Walserregionen und somit eine Strategie für die “Webseiteneinstellung” aller Walsergebiete dar. Die Orientierungshilfen an Ort und Stelle des Streckennetzes der internationalen Gebirgskette sollten laut einem Hinweistafelsystem und einer einheitlichen Hinweisschildernorm erfolgen, welches mit der nationalen und internationalen Norm, die mit der Beschilderung der Alpenwege, und wie bereits für den GSW durchgeführt, einhergehen soll. Die Orientierungshilfen der Streckenetze einzelner Walsergebiete müssen laut analoger Beschaffenheiten jener der internationalen Gebirgskette, mit Ausnahme jener, die schon angeführt worden sind, wobei für die Letzteren ein progressiver Übereinstimmungsprozess verlangt wird, erfolgen. Abgesehen von der Orientierungshilfe der Wege, sollte man auch die Grenzen der Walserregionen entlang der internationalen Gebirgskette, die Möglichkeit von Einrichtungen und Dienstleistungen für Touristen und mögliche Wege, die die internationale Gebirgskette mit dem Streckennetz der Wanderwege der Walserregion verbinden, anzeigen. Solch eine Vereinheitlichung des Beschilderungssystems sollte die genannten Adressen, die von der Walser Tourismusmarke zur Verfügung gestellt worden sind, berücksichtigen (siehe Agenzia Walser Projekt: “Tourismus- und Kulturprojekt“ des Projekts Walser Alps). In diesem Fall, ohne auf genauere Details, die das “Zeichen” und die “Bedeutung” der Walser Tourismusmarke betreffen, einzugehen, sieht man jedoch eine Übernahme eines bereits existierenden und bekannten internationalen Walserlogos vor.

Abbildung 4.1 – Internationales Walserlogo

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Als Alternative, könnten folgende Routen genannt werden: - “Großer Walser Weg”: dieser Weg wird mit Erfolg von der Walsergemeinschaften (das Nomadentum als Ursprung der Walser Hirten) bevorzugt, die bei der Projekterstellung der vorgesehenen Walser Tourismusmarke in Betracht gezogen werden sollten.; - “Großer Walser Wanderweg”: dieser Weg wird empfohlen, wenn man ein Durcheinander am “Großen Walser Weg” vermeiden will.

Was die internationale Bedeutsamkeit des Streckennetzes betrifft, so sollte dieses von einem einzigen Amt, im speziellen vom “Walser Tourismus”, bekannt gemacht werden (siehe Agenzia Walser Projekt: “Tourismus- und Kulturprojekt“ des Projekts Walser Alps). Was jedoch die Werbung in den verschiedenen Walsergebieten anbelangt, so sollte diese von den verschiedenen bestimmten, zusammenarbeitenden Einrichtungen, die im Empfangsbereich und in der Tourismuswerbung tätig sind und mit den „regionalen“ verbündeten Ämtern zusammenarbeiten, durchgeführt werden(siehe Agenzia Walser Projekt: “Tourismus- und Kulturprojekt“ des Projekts Walser Alps).

Die Werbe- und Informationsmaßnahmen sollten verschiedene Merkmale aufweisen: - zusammenklappbare Karten mit allgemeinen Wegbeschreibungen, Einrichtungen und günstigen Dienstleistungen; - “elektronische Walser Kiosks”, die bei bestimmten Einrichtungen installiert werden sollten, die im Empfangsbereich oder in strategischen Punkten tätig sind und die in der Lage sind, detaillierte Informationen zu geben, Online-Buchungen durchzuführen und Werbematerial zu drucken (z.B. Täfelchen, die die Wege detailliert beschreiben); - Webseiten des Walser Tourismus; - Artikel in Tourismuszeitschriften; - Werbeseiten in Tourismus- und weit verbreiteten Branchenzeitschriften, - Bildungsreise für T.O. und Journalisten; - alljenes, das in diesem Projekt noch durchführbar sein könnte.

4.5.1 Events

Der Walser Hauptnenner des “Nomadismus”, der an das internationale Streckennetz gebunden ist und von dessen dieses auch stammt, schlägt ein Launch Event vor (von Zeit zu Zeit wiederholbar), um dadurch besser bekannt zu werden und das Image dessen zu festigen. Ein Ereignis, welches einzeln oder als ein unerlässlicher Teil der Feierlichkeiten beim Walser Treffen wird.

Abschnitt 4.2 – Das Logo des XVI. Walser Treffens – in Alagna im Sesiatal

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Dieses Event könnte als “Großer Walser Weg” bezeichnet werden und würde aus einem Vereinsweg der verschiedenen Walsergemeinschaften bestehen. Ein Weg könnte sowohl als Wanderweg als auch motorisiert verwendet werden. Die “Reise der Fackel” (oder auch andere symbolischen Elemente), symbolisiert den Geist der verschiedenen Walsergemeinschaften, die sich auf der Hälfte der Strecke begegnen, um eben diesen Geist der großen Walsergemeinschaft gemeinsam “anzuzünden”.

Die betreffenden Strecken des Großen Walser Weges könnten der internationalen Gebirgskette des Streckennetzes folgen, welches in der vorliegenden Studie laut den Merkmalen (autonom oder im Bereich der Feierlichkeiten des Walser Treffens) und am Ankunftsziel, welches fixiert werden könnte, (in diesem Fall ist Vallese der bevorzugte Ort) oder von einem Fest zum anderen unterschiedlich sein kann.

Entlang der verschiedenen Strecken sollen Veranstaltungen seitens der Organisationskomitees der einzelnen Walserregionen organisiert werden, indem sie mit Hilfe eines Kalenders diese gleichzeitig besichtigen können.

4.6 Die Verwaltung der Streckennetze

Die strukturelle Verwaltung der internationalen Gebirgskette (Kontrolle des Straßenzustandes, Instandhaltung der Strecken und des Beschilderungssystem, Abkommen bezüglich des “Walser Gutscheins”, Organisation und Kontrolle der Normen bezüglich Einrichtungen und Dienstleistungen für Touristen,...) wird von einem einzigen Amt, im speziellen vom “Walser Tourismus”, ausgeführt werden (Agenzia Walser Projekt: “Tourismus- und Kulturprojekt“ des Projekts Walser Alps). In Bezug auf die Verwaltung der Gebirgszüge im Bereich der anderen Streckennetze werden spezielle Übereinkommen seitens des „Walser Tourismus“ mit den Verwaltern ähnlicher Streckennetze getroffen werden (z. B. GTA im Gebiet der Walser Region “Italien Sesiatal”).

Was die strukturelle Verwaltung der einzelnen Wege der Walserregion betrifft, so wird diese von verschiedenen Ämtern, die unter der Leitung der „Walser Tourismus“ für die Wege verantwortlich sind, durchgeführt werden.

4.7 Bau des Streckennetzes

4.7.1 Die Bauart

Durch die bestimmten Elemente, die dem Bau der “Thematischen Walserwanderwege” dienen, gibt es die Möglichkeit, die folgenden speziellen Merkmale der Streckennetze in groben Zügen wiederzugeben:

- “progressives” Entwicklungsmodell; - Abwicklung der anderen bereits durchgeführten Tätigkeiten im Bereich des Projekts Walser Alps und mit den anderen internationalen Tätigkeiten im Bereich des Tourismus und der Walser Kultur;

99 - Koordinierung mit den anderen bereits durchgeführten Tätigkeiten, wodurch der Große Walserwanderweg und verschiedene Wege der Walserregion ins Leben gerufen worden sind; - Zusammenschluss mit verschiedenen tätigen Ämtern, im Bereich des Tourismus und der Kultur der Walser Bevölkerung; - Zusammenschluss mit anderen tätigen, vor Ort befindlichen Tourismusverwaltungen.

Das Streckennetz bildet ein gemeinsames zweckmäßiges Ziel für die Gemeinden der verschiedenen Walserregionen (internationale Touristenangebote), das zur Gründung des “Walser Tourismus” beigetragen hat (siehe Agenzia Walser Projekt: “Tourismus- und Kulturprojekt“ des Projekts Walser Alps).

Da dringend eine notwendige Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Walserregionen vorgesehen ist, um eine Tourismuswirtschaft, die nach dem Walser Produkt gerichtet ist, zu entwickeln, glaubt man, dass die Verwirklichung der Streckennetze laut einem progressiven Mechanismus erfolgen muss, welcher mit der Gründung des „Walser Tourismus“, der die Realisierung des Streckennetzes durchführen wird, zusammentrifft.

4.7.2. Anfangsphase

Das Ziel dieser Phase ist folgendes: - Vorstellung des Wegprojektes mithilfe der Webseite “Walser Tourismus” (Auftrag speziell durch das “Webseiteneinrichtungsprojektes“ durchgeführt).

In dieser Phase übt der Walser Tourismus eine provisorische und experimentelle Rolle auf die Berggesellschaft aus.

4.7.3 Anfangsphase in der internationalen Zusammenarbeit

Die Ziele dieser Phase sind folgende:

- Planung und Implementierung der Streckennetze; - Planung der Straßenmarkierungen und der einheitlichen Hinweistafeln (Abkommen mit der Walser Tourismusmarke ); - Technische und verwaltungsmäßige Tätigkeit für die Forschungsarbeiten im Bereich der INTERREG Projekte und anderer Projekte der transfrontalen Zusammenarbeit; - Verwirklichung des Streckennetzes (Beschilderungssystem, Vereinbarungen bezüglich des “Walser Gutscheins”, Organisation von Einrichtungen und Leistungen für Touristen,...).

Die Rolle des Walser Tourismus wird provisorischerweise vom ersten “Versammlungstisch” der Vertreter der zukünftigen “regional” vereinigten Ämter ausgeübt.

4.7.4 Gründungsphase

Die Ziele dieser Phase sind folgende:

100 - Werbung des Streckennetzes sowohl national als auch international; - Strukturelle Verwaltung der Streckennetze; - Entwicklung und Organisation des Launch Events; - Mittelbeschaffung , mit dem Ziel, die unentbehrlichen und nützlichen finanziellen Quellen mit den vorhergesehenen Tätigkeiten in dieser Phase in Verbindung zu bringen

In dieser Phase hat der “Walser Tourismus” seinen Ursprung.

101

4.8 Streckennetze in der Walserregion “Italien Sesiatal”

Als Beispiel wird in der folgenden Tabelle auf einen technischen Plan des Streckennetzes der Walserregion “Italien Sesiatal” hingewiesen.

Colle Valdobbia (2755m) Peccia (1529m) Internationale Gebirgskette – Ausflügler Riva (1107m) (Wege ersten Grades ) Alagna Valsesia (1190m) Alpe Faller (1984m) Colle di Turlo/Türlipass (2738m) Internationale Gebirgskette – motorisierte Issime (“Italien Aostatal”) - Alagna Sesiatal (“Italien Touristen Sesiatal”) - Ornavasso (“Italien VCO”) (Wege ersten Grades ) Streckennetze der Walserregion Abschnitt 3.2 nach Interessensbereiche geordnet wie (Wege zweiten Grades ) im Anhang E Teilstrecke “Italien Aostatal” - “Italien Sesiatal”: - Issime-Pont Saint Martin: Autobus (V.I.T.A.) - Pont Saint Martin-Chivasso: Zug (Trenitalia) - Chivasso-Santhià: Zug (Trenitalia) - Santhià-Romagnano Sesia: Zug (Trenitalia) - Romagnano Sesia – Varallo Sesia: Zug (Trenitalia)

ganze Strecke “Italien Sesiatal”: Autobus (A.T.A.P.) Öffentliche Verkehrslinien und Kleinbus

Teilstrecke “Italia Valle Val Sesia” - “Italia VCO”: - Alagna Valsesia-Varallo Sesia: Autobus (A.T.A.P.) - Varallo Sesia-Romagnano Sesia: Zug (Trenitalia) - Romagnano Sesia-Arona: Zug (Trenitalia) - Arona-Mergozzo: Zug (Trenitalia) - Mergozzo-Ornavasso: Autobus (S.T.N.) Tabelle 4.2 – Streckennetz im “Italien Sesiatal” Gebiet: Technischer Plan

102 ANHANG A – GEOGRAPHISCHE UND DEMOGRAPHISCHE DATEN DER WALSERGEMEINDEN

104

EINWOH GEMEINDE TEILGEMEINDEN STAAT GEBIET HÖHE SPRACHE HOMEPAGE NER WALSERGEBIET “FRANCIA VALLORCINE” Departement Hautes Savoy- Vallorcine Les Allemendes Frankreich Rhones-Alps 1265 - 2321 400 Französisch www.vallorcine.com/ Kanton Chamonix-Mont-Blanc WALSERGEBIET “ITALIA VALLE D’AOSTA” Cheflieu (capoluogo), Zappegly, Pont De Trenta , Crusmato , Bouri , Gattinery , Yair Desor, Tzendelab, Gaby Italien Aosta Kreis Aosta 1040 461 Italienisch Serta Desor, Vourry, Rubin, Serta Desout, Zuino, Chanton Desor, Chanton Desout, Niel, Gruba; Gressoney-La-Trinité Italien Aosta Kreis Aosta 215 -2161 790 Italienisch Gressoney-Saint-Jean Italien Aosta Kreis Aosta 215 - 2161 297 Italienisch Issime Italien Aosta Kreis Aosta 953 403 Italienisch WALSERGEBIET “ITALIA VAL SESIA” Alagna Valsesia Resiga, Riale, Pedemonte, Piane, Otro, Dosso, Goreto Italien Piemont Kreis Vercelli 1191 457 Italienisch www.comune.alagnavalsesia.vc.it Carcoforo Italien Piemont Kreis Vercelli 1304 73 Italienisch www.comunecarcoforo.it Rima S.Giuseppe Italien Piemont Kreis Vercelli 1417 76 Italienisch Rimasco Priame Balmelle, Dorca Italien Piemont Kreis Vercelli 906 154 Italienisch Rimella Italien Piemont Kreis Vercelli 1176 142 Italienisch www.rimellawalser.it Riva Valdobbia Italien Piemont Kreis Vercelli 1112 230 Italienisch WALSERGEBIET “ITALIA VERBANO CUSIO OSSOLA” Agaro* frazioni: Crampiolo, Crino, Croveo, Devero, Goglio, Graglia, Osso, Uresso; località: Cascine Vecchie, Esigo, Montepiano, Ponte Baceno Italien Piemont Kreis Verbania 655 938 Italienisch www.comune.baceno.vb.it Romano, Verampio; alpeggi: Buscagna, Corbenas, Fontane, Forno, Misanco, Sangiatto Riale inf. e sup.,Morasco, Sottofrua,Foppiano, Formazza Antillone,Fondovalle, Chiesa, S.Michele, Valdo, Ponte, Italien Piemont Kreis Verbania 916 461 Italienisch www.comune.formazza.vb.it Brendo. Grovella, Cascata,Canza frazioni: Borca, Fornarelli, Isella, Motta, Opaco, Pecetto, Pestarena, Stabbioli, Staffa, Testa; Macugnaga Italien Piemont Kreis Verbania 1327 647 Italienisch www.comune.macugnaga.vb.it alpeggi: Quarazza, Burky, Belvedere, Rosareccio, Zamboni, Cicervald, Alpe Bill Ornavasso Migiandone, Gabbio, Teglia-Loia Italien Piemont Kreis Verbania 215-2161 3226 Italienisch www.comune.ornavasso.vb.it frazioni: Altoggio, Cadarese, Cagiogno, Chioso, Crego, Cristo, Passo, Piedilago, Rivasco, San Rocco; Premia località: Case Francoli, Esogo, Salecchio* Superiore, Italien Piemont Kreis Verbania 800 614 Italienisch www.comune.premia.vb.it Salecchio* Inferiore; alpeggi: Alpe Vova Campello Monti*, Luzzogno, Fornero, Sanbughetto, Valstrona Italien Piemont Kreis Verbania 475 1263 Italienisch www.comune.valstrona.vb.it Luzzogno, Forno

105 EINWOH GEMEINDE TEILGEMEINDEN STAAT GEBIET HÖHE SPRACHE HOMEPAGE NER WALSERGEBIET “WALLIS” (SCHWEIZ) Briga (Brig) Brigerbad, Gamsen, Glis Schweiz Kanton Wallis Bezirk Brig 678 1182 Deutsch www.brig-glis.ch Eggen, Gabi*, Simplon Dorf, Simplon Hospiz, Simplon Sempione (Simplon) Schweiz Kanton Wallis Bezirk Brig 1472 350 Deutsch www.gemeinde-simplon.ch Kulm Zwischbergen Gondo* Schweiz Kanton Wallis Bezirk Brig 1359 127 Deutsch www.gondo.ch Bellwald Bodmen, Eggen, Furgangen, Richinen, Ried Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1554 452 Deutsch www.bellwald.ch Binn Heiligkreuz, Im Feld Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1400 151 Deutsch www.binn.ch Blitzingen Ammern, Bodmen, Gadmen, Wiler Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1297 90 Deutsch www.blitzingen.ch Ernen Ausserbinn, Mühlebach, Niederernen, Steinhaus Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1196 554 Deutsch www.ernen.ch Fieschertal Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1108 280 Deutsch www.fieschertal.ch Grafschaft Biel, Ritzingen, Selkingen Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1318 206 Deutsch www.grafschaft.ch Lax Deischbach Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1039 312 Deutsch www.lax.ch Munster Geschinen no Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms Deutsch www.muenster-geschinen.ch Niederwald no Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1251 66 Deutsch Obergesteln no Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1355 207 Deutsch www.obergesteln.ch Belvedere (Furka), Gletsch, Grimsel Passhöhe, Oberwald Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1377 273 Deutsch www.oberwald.ch Unterwasser Reckingen Gluringen, Reckingen Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1326 550 Deutsch www.reckingen-gluringen.ch Ulrichen Zum Loch Schweiz Kanton Wallis Bezirk Goms 1346 244 Deutsch www.ulrichen.ch Gampel Jeizinen Schweiz Kanton Wallis Bezirk Leuk 634 1385 Deutsch www.gampel.ch Briannnen, Brunnen, Feithieren, Gampinen, Obere Leuk Lichten, Obere Rotafen, Pfyn, Pletschen, Sankt Schweiz Kanton Wallis Bezirk Leuk 731 3376 Deutsch www.leuk.ch Josephsheim, Susten, Unter Rotafen Grengiols Schweiz Kanton Wallis Bezirk Ostlik Raron 995 497 Deutsch www.grengiols.ch Raspille* (‘?),Champzabé, Glarey, Granges, Les Crêtes, Sierre Schweiz Kanton Wallis Bezirk Sierre 533 14355 Französisch www.sierre.ch Muraz, Noës, Villa Visp Eyholz Schweiz Kanton Wallis Bezirk Visp 651 6565 Deutsch www.visp.ch Eisten, Fafleralp*, Gletscherstafel, Ried (Lotschen), Blatten Schweiz Kanton Wallis Bezirk Westlich Raron 1540 311 Deutsch www.visp.ch Tellistafel, Weissenried (Wyssried), Weritzstafel Kippel Hockenalp Schweiz Kanton Wallis Bezirk Westlich Raron 1.376 383 Deutsch www.kippel.ch WALSERGEBIET „BERNER OBERLAND“ Stechelberg*Eigergletscher, Gimmelwald, Isenfluh, Lauterbrunnen Schweiz Kanton Bern Bezirk Interlaken 795 3238 Deutsch www.lauterbrunnen.ch Mürren, Wengen Guttannen Boden, Grimsel Hospiz, Handegg Schweiz Kanton Bern Bezirk Oberhasli 1507 346 Deutsch www.guttannen.ch Boden, Bottigen, Engstlenalp, Grund, Unterstock, Urbach, Innertkirchen Schweiz Kanton Bern Bezirk Oberhasli 625 993 Deutsch www.innertkirchen.ch Wychel, Wylen Alpbach, Balm, Brünig, Brünigen, Hausen, Meiringen Schweiz Kanton Bern Bezirk Oberhasli 595 4740 Deutsch www.meiringen.ch Schwarzwaldalp, Unterbach, Unterheid, Zaun WALSERGEBIET “TESSIN” (SCHWEIZ) Bosco Gurin Schweiz Kanton Tessin Bezirk Vallemaggia 1054 78 Deutsch www.bosco-gurin.ch

106

EINWOH GEMEINDE TEILGEMEINDEN STAAT GEBIET HÖHE SPRACHE HOMEPAGE NER WALSERGEBIET “GRAUBÜNDEN” (SCHWEIZ) Kanton Bezirk Abula -Circolo Mutten Obermutten, Stafel, Untermutten Schweiz 1473 87 Deutsch www.mutten.ch Graubünden diAlvaschein Kanton Schmitten Valtära Schweiz Bezirk Abula-Circolo di Belfort 1280 266 Deutsch www.schmitten.ch Graubünden Kanton Wiesen Wiesner Alp Schweiz Bezirk Abula-Circolo di Bergün 1437 347 Deutsch www.wiesen.ch Graubünden Am Bach, Campsut-Cröt, Cresta, Cröt, Juf, Juppa, Kanton Avers Schweiz Bezirk Inter-rehin - Avers 1958 184 Deutsch www.gemeindeavers.ch Podestatsch Hus, Pürt Graubünden Kanton Spluga Medels im Rheinwald Schweiz Bezirk Inter-rehin - Rheinwald 1475 446 Deutsch www.gemeinde-spluegen.ch Graubünden Ausserglas, Glaspass, Innerglas, Obergmeind, Kanton Tschappina Schweiz Bezirk Inter-rehin -Thusis 1585 160 Deutsch www.heinzenberg.ch/tschappina.html Obertschappina, Untertschappina Graubünden Kanton Says Valtanna Schweiz Bezirk Land-quart - Fünf Dörfer 1110 156 Deutsch www.says.ch/start.htm Graubünden Kanton Churwalden Passugg, Sagens Schweiz Bezirk Plessur- Churwalden 1230 1245 Deutsch www.kreis-churwalden.ch/gdechurw Graubünden Kanton Langwies Dörfji, Litzirüti, Medergen, Sapün, Sunnenrüti Schweiz Bezirk Plessur-Churwalden 1383 297 Deutsch www.langwies.ch Graubünden Kanton Parpan Schweiz Bezirk Plessur-Churwalden 1511 275 Deutsch www.parpan.ch Graubünden Kanton Praden Ausserpraden Schweiz Bezirk Plessur-Churwalden 1167 115 Deutsch www.kreis-churwalden.ch/gdeprad Graubünden Kanton Arosa Innerarosa, Maran, Prätschli Schweiz Bezirk Plessur-Schanfigg 1742 2294 Deutsch www.arosa-online.ch Graubünden Clavadel, Davos Dorf, Davos Platz, Dischma, Dörfji, Kanton Bezirk Prättigau/Davos- Bezirk Davos Dürrboden, Frauenkirch, Glaris, Laret, Monstein, Schweiz 1543 10998 Deutsch www.gemeinde-davos.ch Graubünden Davos Schatzalp, Sertig Dörfli, Teufli, Tschuggen, Wolfgang Kanton Furna Hinterberg, Mittelberg Schweiz Bezirk Prettigovia/Davos-Jenaz 1361 226 Deutsch www.furna.ch Graubünden Au, Äuja, Brüggen, Klosters Dorf, Klosters Platz, Läussüggen, Maiensäss, Mezzaselva, Monbiel, Schifer, Kanton Klosters-Serneus Schweiz Bezirk Prettigovia/Davos-Klosters 1150 391 Deutsch www.klosters-serneus.ch Schwaderloch, Selfranga, Serneus, Serneuser Graubünden Schwendi*, Walki Kanton Sankt Antönien Partnun*, Sankt Antönien-Ascharina Schweiz Bezirk Prettigovia/Davos-Luzein 1420 360 Deutsch www.st-antoenien.ch Graubünden Fajauna, Lunden, Maria, Mittellunden, Montagna, Kanton Schiers Oberpusserein, Pusserein, Schuders, Stels, Schweiz Bezirk Prettigovia/Davos-Schiers 657 2446 Deutsch www.schiers.ch Graubünden Unterpusserein Kanton Valzeina Schweiz Bezirk Prettigovia/Davos- Seewis 1119 140 Deutsch www.valzeina.ch Graubünden Valendas Brün, Carrera, Dutjen, Ober Dutjen, Unter Dutjen Schweiz Kanton Bezirk Surselva- Ilanz 823 304 Deutsch http://www.valendas.ch

107 Graubünden Kanton Versam Arezen, Sculms Schweiz Bezirk Surselva- Ilanz 917 251 Deutsch www.versam.ch Graubünden Affeier, Canterdun, Egga, Friggahüs, Giraniga, Meierhof, Kanton Obersaxen Miraniga, Misanenga, Pilavarda, Platenga, Sankt Martin, Schweiz Bezirk Surselva- Ruis 1281 792 Deutsch www.gemeinde-obersaxen.ch/de Graubünden Tobel, Tschappina*, Tusen, Valata Kanton Bezirk Surselva- Vals Camp, Frunt-Zervreilia, Peil, Valé Schweiz 1266 1002 Deutsch www.vals.ch Graubünden Lumnezia/Lugnez Kanton Safien Camana, Mura, Neukirch, Safien Platz, Thalkirch, Zalön Schweiz Bezirk Surselva-Safien 1315 344 Deutsch www.safien.ch Graubünden Kanton Tenna Acla, Egschi Schweiz Bezirk Surselva-Safien 1654 92 Deutsch Graubünden WALSERGEBIET “LIECHTENSTEIN” Triesenberg Liechtenstein 884 www.triesenberg.li WALSERGEBIET “VORALBERG UND TIROL” Blons Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 900 344 Deutsch www.walsertal.at Brand Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 1.050 711 Deutsch www.brand.at Bürserberg Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 900-1250 535 Deutsch www.buerserberg.at Fontanella Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 1200-1500 1465 Deutsch www.walsertal.at Lech Österreich Voralberg Arlberg 1450 1466 Deutsch www.lech.at Ludesch Ludescherberg* Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 555 2850 Deutsch www.tiscover.at/ludesch Nenzing Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 530 5758 Deutsch www.tiscover.at/nenzing Nüziders Laz* Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 562 4800 Deutsch www.tiscover.at/nueziders Raggal Plazera*, Litze*,Marul* Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 1016 905 Deutsch www.walsertal.at Silbertal Österreich Voralberg Montafon 889 897 Deutsch www.tiscover.at/silbertal Sonntag Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 900 764 Deutsch www.walsertal.at St.Gerold Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 850 378 Deutsch www.walsertal.at Thüringen Thüringerberg* Österreich Voralberg Bezirk Bludenz 880 656 Deutsch www.walsertal.at Bregenz Österreich Voralberg Bezirk Bregenz 400 27923 Deutsch www.tiscover.at/bregenz Damüls Uga, Shwende* Österreich Voralberg Bezirk Bregenz 1431 330 Deutsch www.damuels.at Hohenweiler Österreich Voralberg Bodensee-Alpenrhein 504 1256 Deutsch www.tiscover.at/hohenweiler Lochau Pfänder* Österreich Voralberg Bodensee-Alpenrhein 400 5651 Deutsch www.tiscover.at/lochau Mittelberg Österreich Voralberg Kleinwalsertal Deutsch www.tiscover.at/mittelberg Schröcken Österreich Voralberg Bezirk Bregenz 1260 240 Deutsch www.warth-schroecken.at Warth Gheren, Lechleiten, Hochkrummbach Österreich Voralberg Bezirk Bregenz 1500 210 Deutsch www.tiscover.at/warth Dünserberg Österreich Voralberg Dünserberg 1213 142 Deutsch www.tiscover.at/duenserberg Fraxern Österreich Voralberg Bodensee-Alpenrhein 820 662 Deutsch www.tiscover.at/fraxern Götzis Meschach* Österreich Voralberg Bodensee-Alpenrhein 435 10236 Deutsch www.tiscover.at/goetzis Laterns Österreich Voralberg Bodensee-Alpenrhein 900 759 Deutsch www.tiscover.at/laterns Übersaxen Österreich Voralberg Bodensee-Alpenrhein 900 570 Deutsch www.tiscover.at/uebersaxen Viktorsberg Österreich Voralberg Bodensee-Alpenrhein 900 392 Deutsch www.tiscover.at/viktorsberg Zwischenwasser Furx*,Suldis*,Dafins*,Buchebrunnen*, Österreich Voralberg Bodensee-Alpenrhein 570 3124 Deutsch www.tiscover.at/zwischenwasser Galtür Österreich Tirol Landek 1600 781 Deutsch www.galtuer.at * Teilgemeinden gemäß www.walser-alps.eu

108 ANHANG B – DIEGROSSEN TEILE DES ALPINEN SYSTEMS

da “Le Alpi”- Giotto Dainelli - UTET

109 ANHANG C – LANDSCHAFT DER WALSERGEMEINDEN

Walsergebiet “ Frankreich Vallorcine”

110

Walsergebiet: “Frankreich Vallorcine”

Gemeinde: Vallorcine

111 Walsergebiet: “Italien Aostatal”

112 Walsergebiet: “Italien Aostatal”

Gemeinde: Gressoney La Trinité

Walsergebiet: “Italien Aostatal”

Gemeinde: Gaby

Walsergebiet: “Italien Aostatal”

Gemeinde: Issime

113 Walsergebiet: “Italien Valsesia”

114 Walsergebiet: “Italien Valsesia”

Gemeinde: Alagna

Walsergebiet: “Italien Valsesia”

Gemeinde: Riva Valdobbia

Walsergebiet: “Italien Valsesia”

Gemeinde: Rimasco

115 Walsergebiet: “Italien Valsesia”

Gemeinde: Rima San Giuseppe

Walsergebiet: “Italien Valsesia”

Gemeinde: Carcoforo

Walsergebiet: “Italien Valsesia”

Gemeinde: Rimella

116 Walsergebiet: “Italien Verbano Cusio Ossola”

117 Walsergebiet: “Italien Verbano Cusio Ossola

Gemeinde: Baceno

Walsergebiet: “Italien Verbano Cusio Ossola ”

Gemeinde: Formazza

Walsergebiet: “Italien Verbano Cusio Ossola ”

Gemeinde: Premia

118 Walsergebiet: “Italien Verbano Cusio Ossola ”

Gemeinde: Ornavasso

Walsergebiet: “Italien Verbano Cusio Ossola ”

Gemeinde: Macugnaga

Walsergebiet: “Italien Verbano Cusio Ossola ”

Gemeinde: Valstrona

119 Walsergebiet: “Schweiz Wallis”

120 Walsergebiet: “Schweiz Wallis”

Gemeinde: Briga

Walsergebiet: “Schweiz Wallis”

Gemeinde: Oberwald

Walsergebiet: “Schweiz Wallis”

Gemeinde: Sempione

121 Walsergebiet: “Schweiz Berner Oberland”

122

Walsergebiet: “Schweiz Berner Oberland”

Gemeinde: Lauterbrunnen

Walsergebiet: “Schweiz Berner Oberland ”

Gemeinde: Meiringen

123 Walsergebiet: “Schweiz Berner Oberland ”

Gemeinde: Stechelberg

124 Walsergebiet:“Schweiz Tessin”

125 Walsergebiet: “Schweiz Tessin”

Gemeinde: Bosco Gurin

126 Walsergebiet: “Schweiz Graubünden”

127 Walsergebiet: “Schweiz Graubünden”

Gemeinde: Davos

Walsergebiet: “Schweiz Graubünden”

Gemeinde: Klosters

Walsergebiet: “Schweiz Graubünden”

Gemeinde: Schiers

128 Walsergebiet: “Schweiz Graubünden”

Gemeinde: Mutten

Walsergebiet: “Schweiz Graubünden”

Gemeinde: Splügen

Walsergebiet: “Schweiz Graubünden”

Gemeinde: Vals

129 Walsergebiet: “Liechtenstein”

130

Walsergebiet: “Liechtenstein”

Gemeinde: Triesenberg

131 Walsergebiet: “Österreich Voralberg und Tirol”

132

133

134 Walsergebiet: “Österreich Vorarlberg und Tirol“

Gemeinde: Fontanella

Walsergebiet: “Österreich Vorarlberg und Tirol”

Gemeinde: Galtür

Walsergebiet: “Österreich Vorarlberg und Tirol”

Gemeinde: Übersaxen

135 ANHANG D – EINRICHTUNGEN UND VEREINIGUNGEN DER WALSER Name -(Walsergebiet) Anschrift TelFax Homepage - Mailadresse Kontaktperson Internationale Vereinigung für Walsertum Tel: (+41) 279233867 http://www.wir-walser.ch Vorsitzender: Alti Gassa 4 - CH-3911 Ried-Brig (Schweiz Wallis) Mobil: (+41) 793208421 [email protected] Joseph-Anton Mutter Associazione Augusta www.augustaissime.it Vorsitzender: Ugo Issime Tel. 348.3190493 (Italia Valle d’ Aosta) [email protected] Busso Gruppo Folkloristico Die Walser Im Land Presso Unione Alagnese Fraz. Pedelegno - 13021 Alagna Valsesia (VC) Tel. 0163922944 (Italia Valsesia) Associazione "Walser Verein Z'Makana" Verantwortlich: Via Moos n.14 -Macugnaga Tel. 0324.65331 (Italia VCO) Rosangela Cresta Pirazzi Associazione "Walserverein Pomatt" Frazione Chiesa n.25 . Formazza Tel. 0324.634336 [email protected] (Italia VCO) Associazione Walser dei Grigioni Tel. 801 664 14 42 http://www.walserverein-gr.ch Reichsgasse 10 – 7000 Chur (Schweiz Graubünden) Fax 801 664 19 42 Vwg@ walserverein-gr.ch Associazione Walser Vorarlberg Tel. 05517-5271 www.vor arlberger -walserverein igung.at Obmann Sig. Alois A-6991 Riezlern - Walserstr. 104 (Österreich Voralberg und Tirol) Fax 05517 / 5895 [email protected] Fritz

Centro Studi Walser Rimella Borgosesia - Via Valbusaga n.45 Buccelloni Rag. Carlo Tel. (+39) 0163.95614 [email protected] Sportello Walser Carcoforo Via Centro - 13026 Carcoforo (VC) Fax (+39) 0163.95125 [email protected] Tel.(+39) 0163 91 36 1 [email protected] Sportello Walser Alagna Frazione Centro n.1(Presso il municipio) - 13021 Alagna Valsesia (VC) Federica Cairo Fax (+39) 0163 91 42 0 [email protected] Sportello Walser Rimasco Via Centro - 13026 Rimasco (VC) Tel. (+39) 0163.95125 [email protected] Fax (+39) 0163.95125 Sportello Walser Rima S. Giuseppe Piazza Municipio - 13020 Rima S. Giuseppe (VC) [email protected] Tel. (+39) 0163.91022 Dott. Elena Ronco Sportello Walser Riva Valdobbia Piazza IV Novembre n.7 - 13020 Riva Valdobbia [email protected] Fax (+39) 0163.91932 Dott. Attilio Ferla Tel. (+39) 0163.55203 [email protected] Sportello Walser Rimella Frazione Chiesa - 13020 Rimella (VC) Paola Borla Fax (+39 0163.55203 [email protected] Tel. (+39) 0324.62021 Sportello Walser Premia Piazza Municipio n.9 - 28866 Premia (VB) [email protected] Fax (+39) 0324.602928 Sportello Walser Valstrona Via Roma n.54 - 28897 Valstrona Tel. (+39) 0323.87117 Fax (+39) 0323.87265 Sportello Walser Baceno Via Roma n.56 - 28861 Baceno (VB) Tel. (+39) 0324.62018 [email protected] Fax (+39) 0324.62581 Ufficio Linguistico: Sede distaccata c/o Walserverein-Pomatt Fraz. Chiesa n. 25 - 28863 Tel. (+39) 0324.634346 [email protected] Sportello Walser Formazza Dott. Antonietti Formazza (VB) Fax (+39) 0324.634336 [email protected] Federica Tel. (+39) 0324.65119 (IAT) [email protected] Sportello Walser Macugnaga Piazza Municipio n.1 - 28876 Macugnaga (VB) Tomola Maria Cristina Fax (+39) 0324.65775 (IAT) [email protected] Tel. (+39) 0323.8383 [email protected] Sportello Walser Ornavasso c/o Biblioteca Comunale, via A. Di Dio - 28877 Ornavasso (VB) Valerio B. Cantamessi Fax (+39) 0323.836494 [email protected]

136 ANHANG E– DIE WANDERROUTEN IM SESIATAL

ITINERARI ESCURSIONISTICI-TEMATICI DENOMINAZIONE Descrizione Note variante 1: Colle Valdobbia (2480 m)-Riva Valdobbia (1112 m) –Alagna V. (1190 m)-Colle del Turlo (2738 m) variante 2: Colle Valdobbia (2480 m) - Riva Valdobbia (1112 m) - Colle Mud Sistema di itinerari extralocale GRANDE SENTIERO WALSER (2324 m) - Rima San Giuseppe (1411 m) - Colle del Termo (2351 m) – Sistema di Itinerari walser Carcoforo (1304 m) - Colle d’Egua (2239 m) – Rimella (1216 m) -Bocchetta di Campello (1924 m) itinerario 1 Alagna: le frazioni del centro itinerario 2 Alagna: le frazioni “Unna – Hin” itinerario 3 Alagna: le frazioni “Oubna – Um” itinerario 4 Alagna: le frazioni “In Olter” ITINERARI DI VISTA ALL’ECOMUSEO DEL Sistema di itinerari locale itinerario 5 Alagna: Gli Alpeggi di Stofful TERRITORIO E DELLA CULTURA WALSER Sistema di Itinerari walser itinerario 6 Rima San Giuseppe: le frazioni itinerario 7 Rima San Giuseppe: gli alpeggi itinerario 8 Rimella: il centro e San Gottardo itinerario 8 Rimella: le frazioni occidentali itinerario 1 - Alagna itinerario 2 - La via dell'oro itinerario 3 - Le gole dei Dinelli itinerario 13 – Borgosesia itinerario 4 - La Valsermenza itinerario 14 - Il ponte della Pietà itinerario 5 - L'alpe Fej itinerario 15 - Agnona e il monte Tovo itinerario 6 - Rimella itinerario 16 - L'ecomuseo del Briasco itinerario 7 - Fobello itinerario 17 – Valduggia ITINERARI DELLA RESISTENZA VALSESIANA Sistema di itinerari locale itinerario 8 - Baranca itinerario 18 - Il passo della itinerario 9 - La valle di Roj Cremosina itinerario 10 - Varallo itinerario 19 - Grignasco (Novara) itinerario 11 - Camasco e l'alpe itinerario 20 - Da Gattinara a Sacchi Serravalle Sesia itinerario 12 - L'alpe Piane di Cervarolo Rimella: la Bocchetta di Campello Rimella, il passo della Dorchetta L’Alpe Fej di Rossa Rimella nella seconda guerra mondiale Fobello nella seconda guerra mondiale SENTIERI DELLA LIBERTÀ IN VALSESIA La Val Sermenza nella seconda guerra mondiale Sistema di itinerari locale Il monte Briasco nella seconda guerra mondiale Itinerario dal Castagneia al Briasco Guerriglia in Val di Roj il passo del Turlo, la “Caporetto” della Resistenza valsesiana Da Baranca passava la libertà In Boccioletto, Campertogno, Rossa, Cervatto, Scopa, Rimella, Riva SENTIERI DELL’ARTE SUI MONTI VALSESIANI Sistema di itinerari locale Valdobbia Rosario Fiorito SENTIERI DEI PELLEGRINAGGI Sistema di itinerari extralocale ...

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ITINERARI ESCURSIONISTICI-NATURALISTICI DENOMINAZIONE Descrizione Note TOUR DEL MONTE ROSA Col d’Olen (2881 m) - Alagna V. (1190 m) - Colle delTurlo (2738 m) Sistema di itinerari extralocale ALPTREKKING Sistema di itinerari extralocale Colle del Turlo (2738 m) – Alagna V. (1190 m) - Colle Mud (2324 m) -Rima GTA San Giuseppe (1411 m) - Colle del Termo (2351 m) – Carcoforo (1304 m) - Sistema di itinerari extralocale Colle d’Egua (2239 m) - Rimella (1216 m) -Bocchetta di Campello (1924 m) VIA ALPINA Sistema di itinerari extralocale SENTIERO GLACIOLOGICO DI ALAGNA VALSESIA Alagna V. (1190 m) - Alpe Fun d’Ekku (2070 m) Sistema di itinerari locale SENTIERO NATURA DI CARCOFORO Sistema di itinerari locale Alagna V.: Alpe Pile – Rifugio Pastore Alagna V.: Rifugio Crespi Calderini – Valle di Bors Alagna V.: Rifugio Barba-Ferrero Alagna V.: Alpe Seiwji – Bocchetta delle Pisse Alagna V.: Rifugio Città di Vigevano ITINERARI ESCURSIONISTICI/ALPINISTICI IN Alagna V.: Bocchetta delle Pisse Sistema di itinerari locale VALSESIA Alagna V.: Bocchetta della Moanda – Rima San Giuseppe Alagna V.: Capanna Regina Margherita Riva Valdobbia: Alpe Larecchio Riva Valdobbia: Valle Vogna – Vallone del Maccagno Carcoforo : Rifugio Massero – Colle della Bottigia Alagna - rif. Pastore - rif. Barba ferrero - alpe testanera Alagna V. - Pista di fondo Pianalunga - Bocchetta Pisse ITINERARI IN MTB IN VALSESIA Sistema di itinerari locale La Peccia Rima S. Giuseppe - Alpe Nonaj Rimasco – Carcoforo

138 ANHANG F – DER GROSSE WALSERWEG

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ZERMATT - SAAS ALMAGELL 1. Zermatt (1616 m) 2. Trockener Steg (2939 m) 3. Rifugio Gandegg (3030 m) 1. Etappe Höhenunterschied: 1700 m Anstieg 4. Ghiacciaio di Theodulo (3108 m) 5. Passo del Theodulo (3317 m) 6. Rifugio Teodulo (3327 m) 1. Passo del Theodulo (3317 m) 2. Etappe 2. Cappella Bontadini (3035 m) 3. Lago Cime Bianche 1. Saint Jaques (1689 m) 2. Rifugio Casale (701 m) 3. Cres -Cuneaz (2032 m) 3. Etappe Höhenunterschied: 1250 m Anstieg / 1520 m Abstieg 4. Colle di Pinter (2777 m) 5. Alpenzu Grande (1780 m) 6. Gressoney-Saint-Jean (1385 m) 1. Gressoney-Saint-Jean (1385 m) 2. Valdobbia 3. Colle Valdobbia (2755 m) 4. Etappe Höhenunterschied: 1180 m Anstieg / 1380 m Abstieg 4. Peccia (1529 m) 5. Riva (1107 m) 6. Alagna Valsesia (1190 m) 1. Alagna Valsesia (1190 m) 2. Alpe Faller (1984 m) 5. Etappe 3. Colle di Turlo/Türlipass (2738 m) Höhenunterschied: 1630 m Anstieg / 1550 m Abstieg 4. La Piana (1613 m) 5. Macugnaga-Staffa (1320 m) 1. Macugnaga-Staffa (1320 m) 2. Passo Monte Moro (2868 m) 6. Etappe 3. Innere Bodmen (2224 m) Höhenunterschied: 1540 m Anstieg / 1170 m Abstieg 4. Stausee Mattmark (2197 m) 5. Saas Almagell (1673 m) SAAS ALMAGELL - AIROLO 1. Saas Almagell (1673 m) 2. Almageller Alp (2194 m) 3. Kreuzboden (2397 m) 1. Etappe Höhenunterschied: 1000 m Anstieg / 780 m Abstieg 4. Grüebe (2300 m) 5. Finilu (2039 m) 6. Gspon(1893 m) 1. Gspon (1893 m) 2. Sitehumma (2150 m) 3. Gebidumpass (2201 m) 2. Etappe Höhenunterschied: 1000 m Anstieg / 890 m Abstieg 4. Mättore Läger Alp (1896 m) 5. Bistinepass (2503 m) 6. Simplonpass (2005 m)

141 1. Simplonpass (2005 m) 2. Taferna-Rothwald (1745 m) 3. Wase (1960 m) 4. Wintrigmatte 3. Etappe 5. Schrickbode Höhenunterschied: 840 m Anstieg / 1030 m Abstieg 6. Bortel 7. Steinuchäller 8. Stafel 9. Rosswald (1820 m) 1. Rosswald (1820 m) 4. Etappe 2. Saflischpass (2503 m) Höhenunterschied: 830 m Anstieg / 1250 m Abstieg 3. Heiligkreuz (1470 m) 4. Binn (1400 m) 1. Binn (1400 m) 2. Fäld (1547 m) 3. Binntalhütte (2269 m) 4. Albrunpass (2409 m) 5. Etappe 5. Alpe Forno Inferiore (2213 m) Höhenunterschied: 1390 m Anstieg / 1500 m Abstieg 6. Scatta Minoia (2600 m) 7. Lago Vannino 8. Rifugio Margaroli (2196 m) 9. Sagersboden (1772 m) 10. Ponte (Zumstäg) (1274 m) 1. Ponte (1274 m) 2. Fondovalle (1220 m) 3. Alpe Stavello (1594 m) 4. Guriner Furka (2328 m) Höhenunterschied: 1190 m Anstieg / 900 m Abstieg 6. Etappe 5. Grossalp (1896 m) 6. Bosco Gurin (1503 m) 7. Cevio (1418 m) 8. Bignasco (1443 m) 1. Bignasco (1443 m) 2. San Carlo (938 m) 3. Campo (1391 m) 7. Etappe 4. Capanna Basodino (1856 m) Höhenunterschied: 1830 m Anstieg / 1630 m Abstieg 5. Passo di Cristallina (2575 m) 6. Alpe di Pescium (1745 m) 7. Airolo (1159 m) VON AIROLO NACH THUSIS 1. Airolo (1159 m) 2. Valle - Madrano (1156 m) 3. Stazione Piora (1793 m) 1. Etappe 4. Lago Ritom (1850 m) Höhenunterschied: 870 m Anstieg / 690 m Abstieg 5. Capanna Cadagno (1987 m) 6. Passo Sole (2376 m) 7. Acquacalda (1758 m). Variante: Passo Sole - Passo Colombe (2381 m)

142 1. Acquacalda (1758 m) 2. Croce Portera (1958 m) 3. Dötra (1748 m) 2. Etappe 4. Cantonill (1738 m) Höhenunterschied: 1410 m Anstieg / 990 m Abstieg 5. Campo Blenio (1204 m) 6. Lago Luzzone (1590 m) 7. Capanna Michaela (Motterascio) (2172 m) 1. Capanna Michaela (2172 m) 2. Crap la Crusch (2259 m) 3. Pass Diesrut (2428 m) Höhenunterschied: 330 m Anstieg / 1050 m Abstieg 3. Etappe 4. Alp Diesrut (1899 m)

5. Puzzatsch (1667 m) 6. Vrin (1448 m) 7. con Postbus sino a Vals (1245 m) Von Vrin über die Fuorcula nach Patnaul (2773 m) bis Variante: Vals 1. Vals (1245 m) 2. Zur Matta - Alpe Wallatsch (1875 m) Höhenunterschied: 1270 m Anstieg / 1060 m Abstieg 4. Etappe 3. Zum Hirt - Valserberg (2504 m)

4. Wald - Cassara - Hinterrhein - Nufenen (1569 m) 5. Splügen (1457 m) Variante a) Von Alpe Plänetsch nach Splügen Variante b) Von Vals über den Tomülpass (2412 m) nach Thalkirch (Safiental) (1686 m) 1. Splügen (1457 m) 2. Stutz Alpe (2018 m) Höhenunterschied: 1050 m Anstieg / 820 m Abstieg 5. Etappe 3. Safierberg (2486 m) 4. Safien - Thalkirch (1686 m) 1. Safien - Thalkirch (1686 m) 2. Camana – Safien - Platz (1315 m) 3. Glaspass (1846 m) 6. Etappe Höhenunterschied: 710 m Anstieg / 1520 m Abstieg 4. Tschappina (1418 m) 5. Urmein (1254 m) 6. Thusis (723 m) VON THUSIS NACH MITTELBERG 1. Thusis (723 m) 2. Zillis (945 m) 3. Reischen (1140 m) 4. Samest (1748 m) 1. Etappe 5. Obermutten (1860 m) Höhenunterschied: 1030 m Anstieg / 1120 m Abstieg 6. Stafel (1761 m) 7. Mutten (1395 m) 8. Bi der Müli-Stierva (1375 m) 9. Sanagn (1207 m) 10. Tiefencastel (851 m)

143 1. Tiefenkastel (851 m) 2. Alvaschein (1004 m) 3. Lenzerheide (1470 m) 4. Churwalden (1230 m) 5. Stein-Büel (1517 m) 6. Runcalier (1430 m) Höhenunterschied: 1150 m Anstieg / 650 m Abstieg 2. Etappe 7. Usser-Praden (1135 m) 8. Tschiertschen (1343 m) 9. Ochsenalp (1936 m) 10. Uf Prätsch (1985 m) 11. Maran (1862 m) 12. Arosa (1739 m) 1. Arosa (1739 m) 2. Maienfelder Furgga (2440 m) Höhenunterschied: 830 m Anstieg / 1050 m Abstieg 3. Etappe 3. Stafel (1894 m) 4. Davos/Frauenkirch (1512 m) 1. Davos/Frauenkirch (1512 m) 2. Davos/Platz (1558 m) 3. Davos/Dorf (1560 m) 4. Etappe Höhenunterschied: 120 m Anstieg / 510 m Abstieg 4. Davos/Wolfgang (1631 m)

5. Laret (1527 m) 6. Klosters/Platz (1179 m) 7. Kolsters/Dorf (1124 m) Mit dem Zug von Tiefenkastel nach Davos. Danach kann man zwischen dem Weg über die Maienfelder Furgga in Richtung Arosa oder dem Variante: Strelapass in Richtung Sapün und Langwies wählen. Von Langwies aus setzt man den Weg über den Passo Duranna und die Serneuser Schwendi in Richtung Klosters fort. 1. Tiefenkastel (1377 m) 2. Davos/Dorf (1560 m) Variante a) Höhenunterschied: 800 m Anstieg / 1000 m Abstieg 3. Strelapass (2355 m) 2. Etappe 4. Sapün 5. Langwies (1377 m) 1. Tiefenkastel (1377 m) 2. Davos/Frauenkirch (1512 m) Variante b): 3. Maienfelder Furgga (2440 m) Höhenunterschied: 1000 m Anstieg / 1100 m Abstieg 2. Etappe 4. Arosa (1739 m) 5. Litzirüti (1452 m) 6. Langwies (1377m) 1. Langwies (1377m) 2. Strassberg (1919m) Variante a) 3. Durannapass (2117m) Höhenunterschied: 900 m Anstieg / 1100 m Abstieg 3. Etappe 4. Conterser Schwendi (1682 m) 5. Serneuser Schwendi (1622 m) 6. Klosters/Dorf (1124 m)

144 VON KLOSTERS NACH MITTELBERG – VIA GROSSES WALSERTAL 1. Klosters/Dorf (1124 m) 2. Flue (1488 m) 3. Bergstation Madrisabahn (1887 m) 1. Etappe 4. Rätschenjoch (2602 m) Höhenunterschied: 1780 m Anstieg / 1140 metri Abstieg 5. Sunnistafel (1747 m) 6. Dörfji (Langwies) (1658 m) 7. Litzirüti (1461 m) 8. Partnun(1763 m) Variante Von der Bergstation der Seilbahn Madrisa auf dem Prättigauer Höhenweg in Richtung St. Antönien 1. Partnun (1763 m) 2. Carschina-Furgga (2221 m) 2. Etappe 3. Schweizertor (2139 m) Höhenunterschied: 840 m Anstieg / 630 m Abstieg 4. Verajöchle (2330 m) 5. Lünersee (Brand) (1970 m) 6. Douglashütte (1980 m) 1. Douglashütte (1980 m) 2. Schattenlaganhütte (1483 m) 3. Brand (1037 m) 3. Etappe Höhenunterschied: 1410 m Abstieg 4. Klostermaisäss (951 m) 5. Bürs (570 m) 6. Bludenz (588 m) 1. Bludenz (588 m) 2. Muttersberg (1402 m) 3. Tiefenseesattel (1562 m) 4. Tiefenseealpe (1457 m) 4.Etappe Höhenunterschied: 1930 m Anstieg / 1630 m Abstieg 5. Fuchswald (1145 m)

6. Alter Staffel (1405 m) 7. Oberpartnomalpe (1679 m) 8. Stein (1306 m) 9. Sonntag (888 m) 1. Sonntag (888 m) 2. Buchboden (910 m) 5. Etappe 3. Ober Überlutalpe (1585 m) Höhenunterschied: 1290 m Anstieg / 320 m Abstieg

4. Schadonapass (1840 m) 5. Biberacher Hütte (1846 m) 1. Biberacher Hütte (1846 m) 2. Braunarlfürggele (2145 m) 3. Batzenalpe (1560 m) 4. Körbersee (1662 m) 6. Etappe 5. Hochtannbergpass (1679 m) 6. Hochalppass (1938 m) 7. Bärgunthütte (1301 m) 8. Baad (1244 m) 9. Mittelberg (1215 m)

145 Vom Hochtannbergpass über die Widdersteinhütte Variante (2009 m) bis zum Gemstelpass (1972 m) - Höhenunterschied: 1060 m Anstieg / 1690 m Abstieg 6. Etappe Obergemstel (1694 m) - Bödmen (1156 m) - Mittelberg (1215 m) VON KLOSTERS NACH MITTELBERG VIA SILBERTAL 1. Klosters/Dorf (1124 m) 2. Flue (1488 m) 3. Bergstation Madrisabahn (1887 m) 4. Rätschenjoch (2602 m) 1. Etappe Höhenunterschied: 1780 m Anstieg / 1140 m Abstieg 5. Sunnistafel (1747 m) 6. Dörfji (1658 m) 7. Litzirüti (1461 m) 8. Partnun (1763 m) Variante: Von der Bergstation der Seilbahn Madrisa auf dem Prättigauer Höhenweg in Richtung St. Antönien (zu empfehlen bei schlechtem Wetter) 1. Partnun (1763 m) 2. Grünes Fürkele (2319 m) - Tilisunafürkele (2230 m) 2. Etappe Höhenunterschied: 1050 m Anstieg / 650 m Abstieg 3. Tilisunahütte (2208 m) 4. Sulzfluh (2818 m) 5. Tilisunahütte (2208 m) 1. Tilisunahütte (2208 m) 2. Tilisunasee (2103 m) 3. Walseralpe (1572 m) 3. Etappe 4. Gampadelsalpe (1363 m) Höhenunterschied: 550 m Anstieg / 1550 m Abstieg 5. Tschagguns (887 m) 6. Schruns (690 m) 7. Silbertal (888 m) 1. Silbertal (888 m) 2. Kristberg (1430 m) 3. Kristbergsattel (1484 m) Höhenunterschied: 1650 m Anstieg / 600 m Abstieg 4. Etappe 4. Dalaas (900 m) 5. Mason (1134 m) 6. Rauher Staffel (1827 m) 7. Freiburger Hütte (1918 m) 1. Freiburger Hütte (1918 m) 2. Formarinalpe (1871 m) 3. Tannlägeralpe (1644 m) 4. Zug (1510 m) 5. Lech (1444 m) 5. Etappe 6. Oberlech (1669 m) 7. Auenfeldsattel (1710 m) 8. Karhornsattel (1835m) 9. Bürstegg (1719 m) 10. Warth (1495 m)

146 1. Warth (1495m) 2. Hochtannbergpass (1679m) 3. Widdersteinhütte (2009m) 6. Etappe 4. Gemstelpass (1972m) Höhenunterschied: 600 m Anstieg / 900 m Abstieg 5. Obergemstel (1694m) 6. Bödmen (1156 m) 7. Mittelberg (1215m) Variante: Vom Hochtannbergpass (1679 m) über den Hochalppass (1938 m) zur Bärgunthütte (1301 m) - Baad (1244 m) - Mittelberg (1215 m)

147 ANHANG G – QUANTITATIVE DATEN DES TOURISMUS IN DEN WALSERGEBIETEN

TABELLE G.1 Touristen und % % Übernachtungen Anzahl Anzahl auslän Übernac Fläche Einwohn der Betten pro Touriste Übernac Gäste Durchsc Gemeinde/Bezirk der Hotels dische htungen Gäste kmq erzahl (a) Betten (a) Hotel nanzahl htungen ( auslan hnitt (a) (b) Touris ausl. national (b) (a) (b) a) (b) d total ten Gäste Kreis Vercelli (IT) Alagna Valsesia 72,5 441 28 923 33,0 12134 26561 46,3% 44,8% 2,3 2,1 2,2 Carcoforo 22,8 74 5 80 16,0 288 928 44,8% 20,2% 4,7 1,4 3,2 Rima San Giuseppe 36,2 66 5 57 11,4 249 724 17,7% 7,6% 3,3 1,3 2,9 Rimella 29 134 3 36 12,0 116 163 25,0% 23,9% 1,4 1,3 1,4 Riva Valdobbia 62,2 242 12 671 55,9 4354 19034 22,9% 14,1% 4,9 2,7 4,4 Sub-totale (o sub-media) 222,7 957 53 1767 25,7 17141 47410 39,8% 31,3% 3,3 1,8 2,8 % bzgl. Gesamtwert der 4,8% 0,9% 4,6% 3,2% - 0,8% 0,6% - - - - - Walsergebiete Kreis Verbania (IT) Baceno 68,7 938 37 1407 38,0 2855 7080 17,2% 10,6% 2,7 1,5 2,5 Formazza 130,4 461 20 1111 55,6 4886 15393 13,9% 9,2% 3,3 2,1 3,2 Macugnaga 90 647 19 303 15,9 13186 49897 13,8% 14,2% 3,8 3,9 3,8 Premia 89,2 614 6 150 25,0 882 3533 5,4% 4,6% 4,0 3,4 4,0 Zwischensumme 378,3 2660 82 2971 33,6 21809 75903 13,9% 12,4% 3,5 2,7 3,4 % bzgl. Gesamtwert der 8,2% 2,5% 7,1% 5,4% - 1,0% 1,0% - - - - - Walsergebiete Region Valle d'Aosta (IT) Gaby 32,5 491 3 104 34,7 1113 4555 6,4% 2,4% 4,3 1,5 4,1 Gressoney-La-Trinité 65,0 308 9 545 60,6 13723 70453 23,5% 26,6% 4,9 5,8 5,1 Gressoney-St. Jean 69,0 801 11 321 29,2 7932 29133 16,4% 19,5% 3,5 4,4 3,7 Issime 35,0 405 1 16 16,0 690 2378 52,8% 51,5% 3,5 3,4 3,4 Zwischensumme 201,5 2005 24 986 35,1 23458 106519 21,2% 24,1% 4,1 3,8 4,1 % bzgl. Gesamtwert der 4,4% 1,9% 2,1% 1,8% - 1,1% 1,4% - - - - - Walsergebiete Kanton Wallis (CH) Albinen 15,5 271 3 73 24,3 1571 4133 29,0% 36,9% 2,3 3,3 2,6 Bellwald 13,7 435 4 215 54,8 5011 20639 23,6% 34,4% 3,5 6,0 4,1 Betten 26,4 450 8 273 34,1 11939 43692 24,7% 33,9% 3,2 5,0 3,7 Binn 65,0 153 1 55 55,0 2366 5941 21,1% 19,1% 2,6 2,3 2,5 Blatten 90,7 303 4 178 45,4 9034 18214 19,3% 25,3% 1,9 2,6 2,0 Brig-Glis 38,1 12029 12 734 61,2 55142 118368 50,4% 60,4% 1,7 2,6 2,1 Ernen 15,3 537 4 61 15,3 2772 5728 18,8% 21,1% 2,0 2,3 2,1 Ferden 27,9 303 2 30 15,0 833 2300 21,7% 19,1% 2,9 2,4 2,8 11,3 980 11 574 52,2 14704 42445 28,4% 32,8% 2,7 3,3 2,9 Gampel 16,9 1336 2 31 15,5 1088 2127 14,0% 20,1% 1,8 2,8 2,0 Grächen 14,3 1318 13 515 39,6 17783 71128 33,9% 41,3% 3,6 4,9 4,0

148 TABELLE G.1 Touristen und Übernachtungen Kippel 11,7 383 3 71 23,7 3036 6401 23,9% 27,0% 2,0 2,4 2,1 Leuk 44,2 3420 3 66 22,0 4174 7244 18,0% 25,1% 1,6 2,4 1,7 Leukerbad 67,2 1592 30 2011 67,0 110565 323116 23,8% 23,6% 2,9 2,9 2,9 Mörel 1,2 506 3 132 44,0 5777 15447 33,9% 33,2% 2,7 2,6 2,7 Münster-Geschinen 48,7 504 4 140 35,0 6653 17582 14,4% 14,3% 2,6 2,6 2,6 Naters 101,2 7810 9 321 35,7 11628 27994 12,7% 19,0% 2,2 3,6 2,4 Obergesteln 14,6 219 3 87 33,7 5112 13135 13,0% 11,1% 2,6 2,2 2,6 Oberwald 96,9 283 6 247 41,2 11415 25245 20,8% 14,6% 2,4 1,6 2,2 Raron 30,3 1815 2 68 34,0 2139 5290 15,5% 8,7% 2,7 1,4 2,5 Reckingen-Gluringen 41,2 508 5 184 36,8 6392 21389 16,6% 13,7% 3,5 2,8 3,3 Ried-Brig 47,5 1713 4 78 19,5 1296 2162 32,4% 35,1% 1,6 1,8 1,7 Riederalp 21,0 563 7 357 51,0 13676 47254 24,0% 35,5% 2,9 5,1 3,5 Saas Almagell 110,2 388 10 475 47,5 16216 78115 50,2% 58,1% 4,1 5,6 4,8 Saas Fee 40,6 1656 47 2584 55,0 102849 409233 46,0% 60,0% 2,9 5,2 4,0 Saas Grund 24,6 1142 13 501 38,5 16047 71640 61,4% 74,4% 3,0 5,4 4,5 Salgesch 11,3 1323 3 122 40,7 6638 9452 8,4% 9,1% 1,4 1,5 1,4 Simplon 90,8 358 5 99 19,8 4152 7268 26,6% 31,4% 1,6 2,1 1,8 St. Niklaus 89,3 2295 5 141 28,2 6131 10545 81,6% 80,0% 1,9 1,7 1,7 Stalden 10,4 1175 3 100 33,3 3229 6309 49,9% 53,2% 1,8 2,1 2,0 Täsch 58,7 881 6 519 86,5 30106 86322 67,1% 77,1% 2,0 3,3 2,9 Turtmann 6,8 992 3 50 16,7 869 2822 4,4% 6,4% 3,2 4,7 3,2 Ulrichen 44,3 216 3 118 42,9 6159 16282 25,6% 20,4% 2,8 2,1 2,6 Unterbäch 22,0 433 4 152 38,0 4036 13480 38,1% 45,0% 3,0 3,9 3,3 Visp 13,2 6565 7 328 46,9 18628 39052 29,7% 37,6% 1,9 2,7 2,1 Zermatt 242,7 5865 91 5834 64,1 410020 1282888 60,0% 64,4% 2,8 3,4 3,1 Sub-totale (o sub-media) 1625,7 60720 342 17524 39,3 929186 2880382 46,7% 53,5% 2,5 3,1 2,7 % bzgl. Gesamtwert der 35,2% 56,4% 29,8% 31,9% - 44,7% 37,2% - - - - - Walsergebiete Kanton Bern (CH) Lauterbrunnen 164,4 2545 48 3108 64,8 133 139 525 222 66,6% 75,2% 2,9 4,5 3,9 Zwischensumme 164,4 2545 48 3108 64,8 133139 525222 66,6% 75,2% 2,9 4,5 3,9 % bzgl. Gesamtwert der 3,6% 2,4% 4,2% 5,7% - 6,4% 6,8% - - - - - Walsergebiete Kanton Tessin (CH) Bosco Gurin 22 62 1 24 24,0 1400 1813 23,6% 26,0% 1,3 1,4 1,3 Zwischensumme 22 62 1 24 24,0 1400 1813 23,6% 26,0% 1,3 1,4 1,3 % bzgl. Gesamtwert der 0,5% 0,1% 0,1% 0,0% - 0,1% 0,0% - - - - - Walsergebiete Kanton Graubünden (CH) Arosa 42,5 2272 36 2847 79,3 122363 491239 29,9% 41,5% 3,4 5,6 4,0 Avers 93,1 184 4 80 22,2 3075 6192 24,1% 23,4% 2,0 2,0 2,0 Circolo Jenaz (Furna) 84,5 1966 3 102 34,0 3765 7952 15,7% 21,2% 2,0 2,8 2,1 Circolo Luzein (St. Antönien) 83,9 1524 36 2847 79,1 6787 12577 22,1% 28,5% 1,7 2,4 1,9 Circolo Rheinwald 171,5 835 5 171 34,2 13824 23659 48,8% 37,1% 2,1 1,3 1,7 Circolo Safien 111,9 416 2 129 64,5 3930 8981 8,8% 6,7% 2,3 1,7 2,3

149 TABELLE G.1 Touristen und Übernachtungen Circolo Seewis (Valzeina) 82,9 1904 6 413 68,8 5359 34930 7,2% 5,8% 6,6 5,2 6,5 Davos 254,5 10817 59 5340 90,4 239963 849938 47,9% 56,7% 2,9 4,2 3,5 Klosters-Serneus 193,2 3889 22 1304 59,9 50851 204007 57,1% 70,0% 2,8 4,9 4,0 Langwies 54,9 297 5 171 33,2 4470 9374 20,8% 25,8% 2,0 2,6 2,1 Obersaxen 61,5 815 2 129 59,3 3404 10558 20,9% 31,5% 2,7 4,7 3,1 Vals 152,6 1016 6 413 65,2 41632 88090 25,5% 27,0% 2,1 2,2 2,1 Wiesen 29,5 347 3 148 52,1 5394 24043 26,3% 26,2% 4,5 4,4 4,5 Zwischensumme 1416,5 26282 189 14093 57,1 504817 1771540 40,5% 49,8% 2,9 3,4 3,1 % bzgl. Gesamtwert der 30,6% 24,4% 16,4% 25,7% - 24,3% 22,9% - - - - - Walsergebiete Land Voralberg (AT) Brand 40,3 686 13 789 60,7 32941 148993 92,8% 95,1% 3,1 4,6 4,5 Bürserberg 13,7 536 12 390 32,5 8179 37357 92,8% 94,0% 3,8 4,6 4,6 Damüls 20,9 333 32 960 30,0 31202 140169 90,3% 91,6% 3,9 4,6 4,5 Fontanella 31,2 437 11 371 33,7 8682 38424 93,5% 93,8% 4,2 4,4 4,4 Laterns 43,8 721 3 146 48,7 2946 9814 88,6% 88,2% 3,5 3,3 3,3 Lech 90,0 1865 200 5849 29,2 165201 897298 83,3% 85,0% 4,9 5,5 5,4 Mittelberg 96,9 5033 98 4532 46,2 154272 867646 98,3% 98,9% 3,7 5,7 5,6 Raggal 41,6 892 4 110 27,5 2207 9994 93,8% 96,3% 2,7 4,7 4,5 Schröcken 23,4 237 5 258 51,6 8276 39726 89,7% 93,0% 3,3 5,0 4,8 Silbertal 88,7 868 6 155 25,8 5922 27668 97,1% 97,9% 3,3 4,7 4,7 Sonntag 81,6 722 7 123 17,6 1780 6437 84,5% 88,7% 2,6 3,8 3,6 Warth 19,3 192 18 703 39,1 25813 107083 92,1% 94,0% 3,1 4,2 4,1 Zwischensumme 591,6 12522 409 14386 35,2 447421 2330609 90,9% 92,3% 3,5 4,6 4,5 % bzgl. Gesamtwert der 12,8% 11,6% 35,6% 26,2% - 21,5% 30,1% - - - - - Walsergebiete summe 4622,7 107753 1148 54858 39,3 2078371 7739398 42,9% 45,6% 3,0 3,2 3,2 (a) Carcoforo, Formazza, Salgesch, Stalden, Turtmann, Circolo Jenaz, Circolo Luzein, Circolo Rheinwald, Circolo Safien, Circolo Seewis: Daten vonl 2005. Visp: Bevölkerungszahl von 2004. (b) Die Daten in den Kreisen Vercelli und Verbania beziehen sich auf alle Arten von Unterkünften (z.B. auch Residence, Bed&Breakfast, etc.).

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TABELLE G.2 % Gesamtinde % Übernach x für Touristen Übernachtunge n Position Bezirk (a) Gemeinden/Bezirke Hoteldichte Touristendichte Bettenauslastung tungen Tourismus anzahl (n.) auf Gesamtwert Auslände (b) des Gebiets r 1 VO (AT) Lech 100,0 100,0 100,0 100,0 897298 85,0 11,6 2 VO (AT) Warth 56,0 115,9 99,3 96,7 107083 94,0 1,4 3 VO (AT) Damüls 70,7 87,5 95,2 84,3 140169 91,6 1,8 4 VS (CH) Saas Fee 98,0 51,4 103,2 73,2 409233 60,0 5,3 5 GR (CH) Arosa 103,1 44,9 112,5 72,6 491239 41,5 6,3 6 VS (CH) Mörel 169,3 6,3 76,3 63,0 15447 33,2 0,2 7 VO (AT) Mittelberg 72,0 35,8 124,8 61,3 867646 98,9 11,2 8 VS (CH) Zermatt 37,0 45,5 143,3 60,4 1282888 64,4 16,6 9 VO (AT) Brand 30,1 45,1 123,1 54,8 148993 95,1 1,9 10 VS (CH) Leukerbad 46,1 42,2 104,7 54,2 323116 23,6 4,2 11 BE (CH) Lauterbrunnen 29,1 42,9 110,2 51,0 525222 75,2 6,8 12 VdA (IT) Gressoney-La-Trinité 12,9 47,5 84,3 44,6 70453 26,6 0,9 13 VS (CH) Saas Almagell 6,6 41,8 107,2 43,8 78115 58,1 1,0 14 VO (AT) Schröcken 16,9 34,8 100,4 41,5 39726 93,0 0,5 15 VS (CH) Grächen 55,4 11,2 90,0 37,1 71128 41,3 0,9 16 GR (CH) Davos 32,3 16,3 103,8 36,1 849938 56,7 11,0 17 GR (CH) Vals 4,2 18,0 139,2 35,6 88090 27,0 1,1 18 VS (CH) Fiesch 78,2 9,0 48,2 34,7 42445 32,8 0,5 19 VS (CH) Täsch 13,6 20,4 108,4 34,0 86322 77,1 1,1 20 VS (CH) Betten 15,9 20,2 104,3 33,8 43692 33,9 0,6 21 VS (CH) Saas Grund 31,3 13,0 93,2 32,1 71640 74,4 0,9 22 VS (CH) Riederalp 26,2 17,4 86,3 31,9 47254 35,5 0,6 23 VO (AT) Bürserberg 43,7 14,5 62,4 30,9 37357 94,0 0,5 24 VB (IT) Macugnaga 5,2 16,0 107,3 29,1 49897 14,2 0,6 25 GR (CH) Wiesen 7,7 14,4 106,2 28,7 24043 26,2 0,3 26 VS (CH) Brig-Glis 29,7 2,0 105,1 27,7 118368 60,4 1,5 27 VO (AT) Fontanella 18,3 18,3 67,5 26,9 38424 93,8 0,5 28 GR (CH) Klosters-Serneus 10,4 10,9 102,0 26,8 204007 70,0 2,6 29 VS (CH) Obergesteln 9,2 12,5 98,4 26,7 13135 11,1 0,2 30 VS (CH) Ulrichen 4,1 15,7 89,9 25,6 16282 20,4 0,2 31 VO (AT) Silbertal 2,7 6,6 116,4 24,9 27668 97,9 0,4 32 VS (CH) Visp 38,2 1,2 77,6 24,7 39052 37,6 0,5 33 VS (CH) Bellwald 24,1 9,9 62,7 23,0 20639 34,4 0,3 34 VS (CH) Oberwald 3,9 18,5 66,6 23,0 25245 14,6 0,3 35 VS (CH) Reckingen-Gluringen 6,9 8,8 75,8 20,0 21389 13,7 0,3 36 VS (CH) Münster-Geschinen 4,4 7,3 81,9 19,6 17582 14,3 0,2 37 GR (CH) Circolo Rheinwald 1,5 5,9 90,2 19,5 23659 37,1 0,3 38 VS (CH) Blatten 3,0 12,5 66,7 19,5 18214 25,3 0,2 39 VdA (IT) Issime 0,7 1,2 96,9 17,9 2378 51,5 0,0

151 TABELLE G.2 % Gesamtinde % Übernach x für Touristen Übernachtunge n Position Bezirk (a) Gemeinden/Bezirke Hoteldichte Touristendichte Bettenauslastung tungen Tourismus anzahl (n.) auf Gesamtwert Auslände (b) des Gebiets r 40 VS (CH) Binn 1,3 8,1 70,4 17,2 5941 19,1 0,1 41 VC (IT) Riva Valdobbia 16,6 16,3 18,5 16,8 19034 14,1 0,2 42 VS (CH) Unterbäch 10,6 6,5 57,8 16,6 13480 45,0 0,2 43 VdA (IT) Gressoney-St. Jean 7,2 7,6 59,2 16,5 29133 19,5 0,4 Circolo Luzein (St. 44 GR (CH) 52,2 1,7 2,9 15,7 12577 28,5 0,2 Antönien) 45 VC (IT) Alagna Valsesia 19,6 12,5 18,8 15,5 26561 44,8 0,3 46 VS (CH) Kippel 9,3 3,5 58,8 14,8 6401 27,0 0,1 47 VS (CH) Salgesch 16,6 1,5 50,5 14,2 9452 9,1 0,1 48 GR (CH) Circolo Seewis (Valzeina) 7,7 3,8 55,1 13,9 34930 5,8 0,5 49 VS (CH) Ernen 6,1 2,2 61,2 13,7 5728 21,1 0,1 50 VS (CH) Leuk 2,3 0,4 71,5 13,5 7244 25,1 0,1 51 GR (CH) Avers 1,3 7,0 50,7 13,1 6192 23,4 0,1 52 VO (AT) Raggal 4,1 2,3 59,2 12,8 9994 96,3 0,1 53 TI (CH) Bosco Gurin 1,7 6,1 49,2 12,5 1813 26,0 0,0 54 VS (CH) Stalden 14,8 1,1 41,1 11,9 6309 53,2 0,1 55 GR (CH) Obersaxen 3,2 2,7 53,5 11,8 10558 31,5 0,1 56 VS (CH) Naters 4,9 0,7 56,8 11,7 27994 19,0 0,4 57 VS (CH) Simplon 1,7 4,2 47,9 11,2 7268 31,4 0,1 58 GR (CH) Langwies 4,8 6,6 35,6 11,2 9374 25,8 0,1 59 GR (CH) Circolo Safien 1,8 4,5 45,4 10,9 8981 6,7 0,1 60 VO (AT) Laterns 5,1 2,8 43,8 10,7 9814 88,2 0,1 61 VS (CH) Albinen 7,2 3,2 36,9 10,2 4133 36,9 0,1 62 VS (CH) Raron 3,5 0,6 50,7 10,2 5290 8,7 0,1 63 VS (CH) Ferden 1,7 1,6 50,0 10,1 2300 19,1 0,0 64 VB (IT) Baceno 31,5 1,6 3,3 10,0 7080 10,6 0,1 65 GR (CH) Circolo Jenaz (Furna) 1,9 0,8 50,8 9,9 7952 21,2 0,1 66 VS (CH) Turtmann 11,3 0,6 36,8 9,9 2822 6,4 0,0 67 VS (CH) St. Niklaus 2,4 1,0 48,7 9,8 10545 80,0 0,1 68 VB (IT) Formazza 13,1 6,9 9,0 9,0 15393 9,2 0,2 69 VS (CH) Gampel 2,8 0,3 44,7 8,8 2127 20,1 0,0 70 VO (AT) Sonntag 2,3 1,9 34,1 7,7 6437 88,7 0,1 71 VdA (IT) Gaby 4,9 1,9 28,5 7,4 4555 2,4 0,1 72 VC (IT) Carcoforo 5,4 2,6 7,6 4,2 928 20,2 0,0 73 VB (IT) Premia 2,6 1,2 15,4 4,1 3533 4,6 0,0 74 VS (CH) Ried-Brig 2,5 0,3 18,1 4,0 2162 35,1 0,0 75 VC (IT) Rima San Giuseppe 2,4 2,3 8,3 3,4 724 7,6 0,0 76 VC (IT) Rimella 1,9 0,3 3,0 1,2 163 23,9 0,0 (a) VS (CH)=Cantone Vallese; TI (CH)=Cantone Ticino; GR (CH)=Cantone Grigioni; BE (CH)=Cantone Berna; VC (IT)=Provincia di Vercelli; VB (IT)=Provincia di Verbania; VdA (IT)=Valle d'Aosta; VO (AT)=Vorarlberg. (b) Der Gesamtindex des Hoteltourismus errechnet sich folgendermaßen: der Durchschnitt von: 1) Hoteldichte; 2) Touristendichte; 3) Bettenauslastung. Er zeigt das Verhältnis zwischen touristischem Angebot und Nachfrage.

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