DONNERSTAG, 28. APRIL 2016 ZOFINGER TAGBLATT www.zofingertagblatt.ch 25 REGION Schallgrenze von 200 000 km geknackt Der Verein Behindertenbus Region Zofingen VBRZ traf sich zu seiner 30. Generalversammlung

VON KURT BLUM

Im Frühling 1986, also vor 30 Jahren, wur- de der Verein Behindertenbus Region Zo- fingen VBRZ aus der Taufe gehoben. Ei- ner, der es aus der täglichen Praxis kann- te, was es heisst, nicht mobil zu sein, war der einstige Chefarzt für Innere Medizin am Spital Zofingen, Hans Rudolf Plüss. Zu- sammen mit Gleichgesinnten wuchs die Idee, auch für die Region Zofingen die Einrichtung eines Behindertenbusses ins Leben zu rufen. An der Gründungsver- «Der Behinderten- sammlung wies die damalige Einwohner- bus bringt mir ratspräsidentin Dilli Schaub darauf hin, dass damit eine Lücke im sozialen Netz zusätzliche Lebens- geschlossen werde, denn auch die körper- freude und auch lich behinderten Menschen hätten An- Lebensqualität.» spruch auf Mobilität. Helmut Haller Zofingen, der ohne den Behindertenbus im All- Ein Leuchtturm tag stark eingeschränkt wäre Heute steht der VBRZ als eine von A bis Z aufgestellte Organisation da, sie ist ein Leuchtturm. Gäbe es sie nicht, müsste sie umgehend erfunden werden, wurde an der Jubiläumsgeneralversammlung vom Dienstagabend im Seniorenzentrum Brun- nenhof festgehalten. Die Mitgliederliste zähle aktuell 709 Na- men, 106 mehr als vor fünf Jahren, aufge- teilt auf 397 Einzelmitglieder, 274 Famili- enmitglieder und 38 Kollektivmitglieder, stellte Präsident Robert F. Hochuli in sei- nem Rückblick auf das vergangene Ver- einsjahr fest. Die Finanzen seien im Lot, wobei er hervorhob, dass sehr viele Mit- «Ich schätze das glieder stets einiges mehr als den be- private Engagement schlossenen Mitgliederbeitrag einzahlen würden. Er gab in diesem Zusammenhang des VBRZ ausseror- Die beiden Gründungsvorstandsmitglieder Hanni Veuve und Nina Stadelmann (4. und 5. v.l.), zusammen mit dem heutigen Vorstand zu bedenken, dass der VBRZ jedes Jahr dentlich. Es ist von (v.l.) Esther Waldmeier, Bruno Liechti, Robert F. Hochuli und Thoms Klaus; es fehlt Hans-Peter Kunz. KBZ

ein neues Auto kaufen müsse, was zwi-

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A bis Z eine ● ❒

❒ schen 70 000 Franken und 80 000 Fran- Liechti bekannt. Während der Woche satz in «Aarau» sowie der lokalen Presse ❒ ❒ grandiose Sache.» ❒ EIN GESCHENK AUS BASEL ❒ ❒ ken koste. Dabei sei man nicht nur auf standen im letzten Jahr mehrheitlich fünf für ihre unerschrockene Unterstützung. ❒ ❒ Stadträtin Rahela Syed ❒ ❒

❒ «aufgerundete» Mitgliederbeiträge, son- Fahrzeuge pro Tag im Einsatz, am Wo- ❒ Zofingen ❒ ❒

❒ Die Sandoz war Gotte ❒ dern auch auf Spenden angewiesen. Ro- chenende meistens deren zwei. Es wur- Vorstand bestätigt ❒ ❒

❒ bert F. Hochuli dazu: «Wir hoffen natür- den total 203 767 km zurückgelegt, oder Der Vorstand mit Robert F. Hochuli, Sa- ❒ ❒

❒ lich, dass in Zukunft keine Gemeinde 16 868 km mehr als im Vorjahr. Bruno fenwil (Präsidium), Thomas Klaus, Stren- er VBRZ konnte 1986 mit einem ❒ ❒

❒ mehr ihren Beitrag an den VBRZ aus Spar- Liechti: «Erstmals haben wir die Schall- gelbach (Vizepräsidium), Hans-Peter rund 40 000 Franken teuren ❒ ❒

❒ gründen streicht. Wir bemühen uns ja grenze von 200 000 km überschritten.» Kunz, (Finanzen), Bruno Liech- Behindertenbus starten, den ❒ ❒

❒ D ❒ ❒ redlich, unserem Vereinszweck nachzule- ti, Oftringen-Küngoldingen (Fahrerob- der Basler Chemiekonzern Sandoz aus ❒ ❒

❒ ben, der da ist ‹der Betrieb von Fahrzeu- Kein Scheibenkratzen mehr ... mann), und Esther Waldmeier, Anlass seines 100-jährigen Bestehens ❒ ❒

❒ gen zum preisgünstigen Transport von Die Zofinger Firma Walter Tschannen (Aktuarin) wurde bestätigt. Bei den Rech- der Pro Infirmis geschenkt hat- ❒ ❒

❒ Menschen mit einer Behinderung der Re- AG unterbreitete dem VBRZ einen guten nungsrevisoren wurde Heinz Krähenbühl te und der von ihr dem Behinderten- ❒ ❒

❒ gion Zofingen›. Davon profitieren Leute Vorschlag zum Mieten einer Halle in den Oftringen, wieder gewählt, und für die bus Region Zofingen weitergegeben ❒ ❒

❒ aus allen Gemeinden unseres Bezirks.» Brühlen. «Wir haben nunmehr einen ge- ausscheidende Marieanne Wiget, Britt- wurde. Dem Vorstand gehörten damals ❒ ❒

❒ schlossenen und abschliessbaren Raum, nau, Ueli Baumann, , bestimmt. an: Hanni Veuve, Zofingen, als Präsi- ❒ ❒

❒ Dank an Ernst Schmitter in dem alle sechs Fahrzeuge plus Zubehör dentin, Rolf Schärer, Zofingen, als Vize, ❒ ❒

❒ Ein herzliches Dankeschön durfte Ernst wie Winter- und Sommerräder, Handy Freiwilligenarbeit unverzichtbar Matthilde Egger, Küngoldingen, Hans ❒ ❒

❒ Schmitter entgegennehmen, der 2003 als und Navigationsgeräte untergebracht wer- Bevor zu einem Imbiss, verbunden mit Rudolf Plüss, Zofingen, und Nina Sta- ❒ «Der Behinderten- ❒ ❒

❒ Fahrer in den VBRZ eintrat und bis zum den können. Damit wurde ein langjähri- einem frohen Beisammensein geschritten delmann, Aarau, als Mitglieder. Stell- ❒ ❒ bus beweist, dass in ❒ ❒

❒ Erreichen seines 75 Geburtstags unter- ger Wunsch endlich Tatsache, und wir wurde, gab es noch einen Rückblick auf vertretend für alle, die bis heute in ir- ❒ ❒

❒ der Schweiz die ❒ wegs war. Gleichzeitig war er bis 2011 Fah- müssen im Winter keine Scheiben mehr 30 Jahre VBRZ, eingebettet mit Gedanken gendwelcher Form für den VBRZ tätig ❒ ❒

❒ rerobmann und leitete anschliessend den ausserstaatliche kratzen ...» Schliesslich erinnerte Bruno zur Mobilität und zur ehrenamtlichen Tä- gewesen sind, seien die sechs Präsiden- ❒ ❒

❒ Aufbau und den Betrieb der Dispositions- Liechti an den positiven Ausgang der An- tigkeit. Ohne dieses würde die Gesell- ten genannt: Hanni Veuve, Zofingen, ❒ Solidarität nach wie ❒ ❒

❒ abteilung bis Ende Februar dieses Jahres. gelegenheit «Führerprüfung für gewerbs- schaft Schweiz nicht mehr funktionieren, Bruno Wälle, Zofingen, Lothar Brünis- ❒ ❒ vor funktioniert.» ❒ ❒

❒ Nun steht er endgültig in «VBRZ-Pension». mässigen Behindertentransport», und er ob man dies wahrhaben will oder nicht. holz, Zofingen, Ruth Meier-Husner, Zo- ❒ ❒ Bruno Wälle Zofingen, war der ❒ ❒

❒ Per Ende 2015 zählte der VBRZ 26 Fah- dankte namentlich dem anwesenden Der Staat kann nicht alles und der Staat fingen, Hans Bürge, , und Ro- ❒ zweite VBRZ-Präsident ❒ ❒

❒ rerinnen und Fahrer, gab Obmann Bruno Grossrat Herbert H. Scholl für seinen Ein- soll auch nicht alles können. bert F. Hochuli, Safenwil. (KBZ) ❒

Kirchleerau Asylsuchende in Wohnungen umgezogen Referendum gegen kantonalen Ausgleich Brittnau Die zehn jungen worden. Fünf Männer aus der Zivil- bleiben und nun auch in eine Wohnung leben. Man habe aber mit den seit Janu- schutzanlage sowie die fünfköpfige Fa- umziehen können», sagt Ressortvorste- ar der Gemeinde zugeteilten jungen Der Grosse Rat hat per 1. Januar 2017 Asylsuchenden sind gestern milie, die bisher an der Zofingerstrasse herin Nadine Sterchi. Die Zivilschutzan- Männern aus Afghanistan sehr gute Er- die Einführung des neuen Finanz- und aus der Zivilschutzanlage gelebt hat, sind in diese Wohnungen ge- lage steht bis auf Weiteres leer – bleibt fahrungen gemacht, sagt Nadine Ster- Lastenausgleichs (FLA) beschlossen. ausgezogen und leben nun aber für die Aufnahme von Asylsuchen- chi. Sie würden regelmässig die freiwil- Dagegen hat eine Gruppierung – zu der am Uferweg und an der «Die Asylsuchenden freuen den eingerichtet. Es kann nicht gesagt ligen Deutschkurse besuchen, seien auch Kirchleerau gehört – das Referen- sich sehr, dass sie in werden, dass Brittnau in näherer Zu- sehr zuvorkommend und grüssten auf dum ergriffen. Dies jedoch nicht weil Zofingerstrasse. kunft keine zusätzlichen Asylsuchen- der Strasse. Daher begrüsse der Ge- auch Kirchleerau zu den Verlierern ge- Brittnau bleiben können.» den aufnehmen muss. Im Moment sei- meinderat die Lösung, dass die Männer hört, sondern weil für die kleinen Ge- Nadine Sterchi Ressortvorsteherin VON LILLY-ANNE BRUGGER en aber vom Kanton her keine weiteren auch weiterhin in Brittnau bleiben. meinden die ausschlaggebenden Para- Personen zugeteilt worden, so Nadine Auch für die fünfköpfige Familie sei der meter falsch festgelegt wurden. Es Die beiden Wohnungen für Asylsuchen- zogen. Die anderen fünf Männer aus Sterchi. Umzug an den Uferweg eine gute Lö- braucht eine Vorlage, welche die Lasten de im Haus am Uferweg, das die Ge- der Zivilschutzanlage leben neu an der Ursprünglich war vorgesehen, dass sung, so Nadine Sterchi. Die Kinder solidarisch und fair verteilt, und nicht meinde Brittnau gekauft hat, sind fer- Zofingerstrasse. «Die Asylsuchenden es eine regelmässige Rochade der Per- könnten nun im eigenen Garten spie- eine, die die kleinen Landgemeinden tiggestellt. Gestern sind sie bezogen freuen sich sehr, dass sie in Brittnau sonen gibt, die in der Zivilschutzanlage len. zum Teil massiv mehr belastet. (CDK)