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hI CffeCnaig%' LED)(1 31)), ©0 Cil 52 \ c J) Nr.ip3/1995 \ Schwerpunkt: Parlamentarische Kontrolle von Polizei und Geheimdiensten außerdem: Community Policing Literatur Herausgeber: Institut für Bürgerrechte & öffentiiche Sicherheit e.V. Verlag: CILIP, Malteserstr. 74-100, 12249 Beriin Redaktion + Gestaltung: Otto Diederichs Satz: Christine Apel Übersetzungen: Dave Harris Druck: Contrast-Druckerei GmbH Berlin, November 1995 Vertrieb: Verlag CILIP, clo FU Berli, Malteserstr. 74-100,12249 Berlin Personen: Einzelpreis 14,-- DM /Jahresabonnement (3 Hefte): 36,-- DM Institutionen: Einzelpreis 21 ,--DM /Jahresabonnement: 63,-- DM lSSN 0932-5409 Alle Rechte bei den AutorInnen Zitiervorschlag: Bürgerrechte & Polizei ICILlP 52 (3195) Bürgerrechte & Polizei 52 (31%) Redaktionelle Vorbemerkung. Orto Diederich ...................................4 Parlamentarische Kontrolle der Dienste. WoPDieter Narr ..................... 6 Geheimdienstkontrolle durch die Milchglasscheibe. Ono Diederich ....... 14 Innenausschüsse. Parlamentarische Kontrollkommissionen. G 10-Gremien und G 10.Kommissionen. Martina Kant ....................... 21 Erfahrungen eines Bremer Geheimdienstkontrolleurs. Martin 2'homa.s .... 27 Parlamentarische Untersuchungsausschüsse. Martina Kant .................. 34 Der 'Untersuchungsausschuß zur Aufklärung von Vorgängen bei der Freiwilligen Polizeireserve'. Kea Tielemann ............................ 37 Parlamentarische Ausschüsse und die Medien. Woygang Gast .............. 44 Die Parlamentarischen Untersuchungsausschüsse zu Polizei und Geheimdiensten in der Bundesrepublik Deutschland. Ono Diederich ..... 48 Und wo. bitte. ist der Skandal. Jnrgen Gonschlich ............................. 59 Grundzüge der Parlamentarischen Kontrolle in anderen europäischen Staaten. Ono Diederich ............................................ 64 Zur Kontrolle der nordirischen Polizei. Birgit Schippers ...................... 68 Gemeindebezogene Polizeiarbeit (Community Policing) in Großbritannien. Phi1 Scraron ................................................... 75 Chronologie. Norbert Pdtter ......................................................... 82 Literatur ........................................................................... 92 Summaries ...........................................................................105 Bürgerrechte & Polizei 52 (3195) Redaktionelle Vorbemerkung von Otto Diederichs 1978 erschien die Null-Nummer wn Biirgemchte & PollzeiICZLZP; das ist nunmehr stolze 18 Jahre her - und wir wilrden diesen Zeitraum gerne ver- doppeln (oder mehr). Das allerdings kann gegenwdrtig nicht als gesichert gelten: Nachdem der bisherige Sponsor sein finanzielles Engagement leider zum1 Jahresende 1994 eingestellt hat, ist das 'Institut für Bilrgerrechte & by fentliche Sicherheit e. V. ' als Herausgeber in arge Schwierigkeiten geraten. Die Mitgliedrbeitrdge und Spenden an den Förderverein können die anfallen- den Kosten auf Dauer allein nicht tragen. Hinzu kummt, daß die anhaltende Entpolitisierung in der Gesellschafr offenbar auch vor den Leserlnnen dieses lnformationsdienstes nicht halt macht: Die Aufage sink! Langsam zwar, aber stetig. Das vergangene Jahr war somit für Bürgerrechte & Poli- zei/CZLZP eine harte 'Durststrecke', und das weitere Erscheinen ilber dieses Hefl hinaus ist nicht gesichert. Zwar zeigt sich deneit ein schwacher Silber- strt!ifam Horizont. daß es ewl. in 1996 doch weitergehen könnte, sicher je- doch ist momentan noch nichts. Die ndchsten Wochen werden hier in jedem Fall die Entscheidung bringen (müssen) - so oder so! Unsere Abonnentlnnen werden es rechtzeitig egiiren. Zum Schwerpunkt: Noch 1945, dem Jahr des Zusammenbruchs des deutschen Faschismus, be- gannen die Amerikaner die geheimdienstliche Zusammenarbeit mit Hitlers einstigem Leiter der Abteilung 'Fremde Heere Ost' im 'Oberkommando des Heeres', Generalleutnant Reinhard Gehlen. Die 'Organisation Gehlen' (1945-5) wurde zur Keimzelle des heutigen deutschen Auslandsgeheim- dienstes 'Bundesnachrichtendienst' (seit 1955). Der Inlandsdienst 'Vegias- su~zgsschutz'begann sein geheimes Leben Ende 1949 in Nordrhein-Westfa- len; 1950 folgte die Errichtung des 'Bundesamtes filr Verjiassungsschutz' (zunächst als 'Dienststelle Köln') und in den Folgejahren (bis 1957) die der Landesdmter, mit denen nach der deutschdeutschen Vereinigung 1989/90 auch die neuen Bundesldnder 'gesegnet' wurden. Die Bundeswehr erhielt ih- ren eigenen Geheimdienst mit dem 'Militärischen Abschirmdienst' 1956. Auf der anderen Seite des 'Eisernen Vorhangs', der damals quer durch Deutsch- land verlief, war man ebenso schnell: 1950 begann dort mit dem 'Ministerium für Staatssicherheit' W), der beruchtigten 'Stasi', das ge- heimdienstliche Leben. Mit der Neuerrichtung von 'Geheimdiensten', im po- litischen Sprachgebrauch verharmlosend ais 'geheime Nachrichtendienste' bezeichnet, ging es aiso recht schnell. Schwerer tat man sich mit der Kon- trolle dieser Dienste. In der Bundesrepublik trotzten die im Bundestag ver- tretenen Parteien Bundeskanzler Konrad Adenauer erst 1956 ein sog. 'Vertrauensmdnnergremium' ab, das sporadisch uber ausgewdhlte Geheim- dienstaktivitdten informiert wurde. Aus ihm entwickelten sich, mühsam ge- nug, die heutigen parlamentarischen Kontrollgremien. (In der DDR war eine Kontrolle außer durch die Staatspartei SED bis zum Schluß nicht vorhan- den.) "'Freiheit von Furcht' ist eine Grundlage demokratischer Existenz (A. Arndt). Gemeint ist insbesondere die Furcht des BUrgers, Objekt politisch motivierter geheimer Ausforschung zu werden", begann vor zwei Jahren eine Laudatio zum 25jllhrigen Bestehen der für die Kontrolle geheimer Post- und TekfonUbenvachung durch Polizei und 'Dienste' zustdndigen 'G 10-Kommis- sion '. Doch wie eflektiv ktrnnen Parlamentsgremien, die - mit Ausnahme ei- niger weniger ZnnenausschUsse - selbst hinter verschlossenen TUren tagen, Uberhaupt sein? Lassen sich Geheimdienste und die im Prinzip bflentlich agierende Polizei (die deshalb nicht weniger eines wachen Auges bedafl von tendenziell nicht fachkundigen Parlamentariern 'an die Leine legen'? Ist ein 'Parlamentarischer Untersuchungsausschyß' tatsdchlich "ein 'schweres Ge- schütz' parlamentarischer Kontrolltdtigkeit" oder eher "eine Ansammlung wackerer Laienschauspieler". Bürgenechte & Polizei/CILlP geht solchen Fragen nach. Da wegen der eingangs geschilderten Unklarheiten Uber das weitere Erschei- nen von Biirgenechte & Polizei/ClWP im kommenden Jahr nichts Verbindli- ches gesagt werden kann, muJ die gewohnte AnkUndigung des ndchscen Schwerpunktes ausbleiben. i'hemen gdbe es genug. Daran wird es nicht lie- gen. Otto Dlederlchs ist Redakteur und Mit- herausgeber von Bürgerrechte & Poli- zeUCIWP 1 Das Parlament V. 26.11.93 Parlamentarische Kontrolle der 'Dienste' - Einige thesenformige Erwägungen von1 Wolf-Dieter Narr Die! Frage, wer kontrolliert die Kontrolleure, begleitet alle Herr- schaften von Anfang an. Quis custodiet custodern - wer soll denn wie über die Wächter wachen - fragten schon die verfassungskun- digen Römer. Für den modernen Staat gilt diese alte Frage in be- sonderem Maße. Er, dieser moderne Staat beansprucht das "Mo- nopol legitimer physischer Gewaltsamkeit" (Max Weber) als urei- genes Instrument; er empfängt aus der inneren und äußeren Si- cherheitsleistung seine hauptsächliche Legitimation. Handelt es sich bei diesem Staat auch noch um einen demokratischen Verfas- surigsstaat, muß er die dringliche Frage in seiner Verfassung nor- mativ und verfassungswirklich klar und deutlich beantworten. Dimes Erfordernis wächst, wenn der Schutz, den der Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern angedeihen Iäßt, im Dunkeln geschieht. Wie kann gewährleistet werden, daß aus solchem Dunkel nicht staatlich selbstproduzierte Gefahren für bürgerliche Rechte und bürgerliche Sicherheit erwachsen, das Instrument der Sicherung selbst zur Gefahr für das zu Sichernde wird? Kontrolle ist vonnöten. Wie sollte eine solche indes möglich sein, wenn das zu Kontrollierende sich gerade dadurch auszeichnet, daß es im Geheimen ge- schieht? Das Problem angemessener Kontrolle ist vertrackt. Es gibt keine hinreichende Esung. Dauernd sind mehrere Schutzgiiter (hier vereinfachend in zwei zusammengezogen) abzuwägen: Der von staatlichen instanzen und ih- ren Vertretern behauptete Schutz, der z.T. auch im Geheimen geleistet wer- den müsse, um den drohenden Gefahren effektiv entgegentreten zu können, liegt in der einen Waagschale. in der anderen Waagschale liegt die aus aller Geheimhaltung immer dräuende Gefahr. Nicht umsonst ist der bürgerliche Verfassungsstaat der Neuzeit gegen die arcana imperii, gegen die geheime Willkiir absolutistischer Hemchafi erstritten worden. Im Rahmen dieser permanenten Güterabwägung, die zugleich mit Hilfe des verfassungsgemäßen Verhältnismäßigkeitsgebots erfolgen muß, sind immer erneut folgende Fra- gen zu beantworten: - Welche Sicherheitsleistung soll im Geheimen erbracht werden? Wie können diese Sicherheitsleistungenbürgerrechtlich ausgewiesen werden? - Gibt es triftige und prinzipiell öffentlich darlegbare Gründe für einen ge- heimen Bürgerschutz? - Wie kann das jeweils geringste Maß an Geheimhaltung erreicht werden? - Wie müssen die Institutionen der Leistungen im Geheimen beschaffen sein, damit ihre institutionelle Eigendynamik weitgehend unterbunden werden kann? - Welche Formen sich ergänzender Kontrollvorkehrungen lassen die geheim- dienstliche Verdunklungsgefahr am ehesten in Grenzen halten? All diese und ergänzende Fragen müssen nicht nur periodisch neu gestellt werden, es ist in freiheitlich demokratischer