Das Schweizer Wirtschaftsmagazin SO SEHEN SIEGER AUS Sonderdruck für aus BILANZ 5/2019 © BILANZ

Zuger Kantonalbank: Beste Regionalbank im Private Banking

Testen Sie die Heinz Krienbühl Samuel Eicher Driton Sokolaj beste Regionalbank Leiter Private Banking Kundenberater Private Banking Kundenberater Private Banking im Private Banking Telefon 041 709 12 16 Telefon 041 709 14 68 Telefon 041 709 15 03 [email protected] [email protected] [email protected] INVEST PRIVATE-BANKING-RATING 2019

ÜBERRASCHUNG Die Experten der Zuger KB ­er­fuhren erst vor Ort, dass BILANZ ­hinter der Anfrage steckt. SO SEHEN SIEGER AUS Private-Banking-Rating Zum elften Mal suchte BILANZ undercover die beste ­Privatbank. Den Lockvogel spielte erstmals ein Bitcoin-Millionär.

von ERICH GERBL Beste Regionalbank

▶ Zuger Kantonalbank Kundenbetreuer Samuel Eicher (l.) und Chefanleger Alex Müller haben die Gesamtsituation des Kunden mit Experten analysiert. Sie raten zu einem Erbvertrag und zur Gründung einer Firma. Auch das Depot der Zuger findet bei der Jury Anklang. Investments in Aktien und ­Anleihen wurden sehr gut umgesetzt. Die Risikofähigkeit des Kunden wurde jedoch zu konservativ eingeschätzt. Fotos: für BILANZ Sebastian Magnani rian Peyer präsentieren und kämpften um den Gesamtsieg. Die Globalance hat sich durchgesetzt.

BITCOIN-MILLIONÄRE Zug hat sich als Crypto Valley international Die Zuger KB einen Namen gemacht. Die Dichte an hat sich offenbar ­Bitcoin-Millionären ist dort besonders hoch. Samuel Eicher betreut bei der Zuger wirklich Gedan- Kantonalbank rund 100 vermögende Pri- vatkunden. Einige haben es wie Peyer mit ken über die Kryptowährungen zu Wohlstand gebracht.­ Adrian Peyer (Name geändert) brachte es «Der Fall hat uns gepackt», sagt der mit einem einzigen Investment zum Multi- Bedürfnisse des 38-­jährige Banker. Mit Alex Müller, dem millionär. 2010, als Bitcoin nur Computer- Chief Investment Officer der Regionalbank, nerds ein Begriff war und weniger als ein Kunden ­gemacht. kam er zu einem normalen Kundentermin MittagessenA kostete, hatte sich der heute und wurde dort von der BILANZ-Jury 35-Jährige für wenige tausend Franken überrascht. Mit Spezialisten für Immobi- 10 000 dieser digitalen Münzen zugelegt.­ wurden im Auftrag von BILANZ knapp lien, Steuern und Finanz­planung habe Eine besonders visionäre und unglaublich­ 100 Banken angeschrieben. Ein grosser Teil man Peyers Situation analysiert. So hat die erfolgreiche Anlage. Auf dem Höhepunkt schickte detaillierte Anlagevorschläge zu- Zuger KB den Kunden zur Freude der Jury des Hypes waren 10 000 Bitcoins dreistel- rück. Die Jury unter der Leitung von Fi- nicht in ein Standardprodukt­ gezwängt, lige Millionenbeträge wert. nanzprofessor Thorsten Hens wählte die 17 sondern sich offenbar wirklich Gedanken Obwohl der Informatiker an eine zuneh- qualitativ höchstwertigen Offerten aus. über seine Bedürfnisse gemacht. Das mend digitale Zukunft glaubt, hat er immer Banken wie die UBS fielen bereits hier her- ­Ergebnis geht weit über ­einen Anlagevor- wieder Bitcoins verkauft und in reale Werte aus. Das Münchner Institut für Vermö- schlag hinaus. «Der Nachlass ist nicht transferiert. Er besitzt ein Einfamilienhaus gensaufbau (IVA) unterzog die verbliebe- ­geregelt. Wir schlagen einen Erbvertrag im Wert von mehreren Millionen Franken, nen Vorschläge einer umfangreichen vor», sagt Eicher. Denn da Kryptowährun- das zu 40 Prozent belehnt ist, und hat sich Detailanalyse. Das IVA hilft Privatanlegern gen und die Fintechbeteiligungen keine mit 30 Prozent an einem 30-Millionen-Im- mit Analysen und Studien, qualitativ gute mündelsichere Anlage darstellen, könnte mobilienprojekt westlich von Zürich betei- Anbieter für den langfristigen Ver­ die Behörde im Todesfall auf einen sofor­ ligt. Eine Million hat er in fünf Fintech- mögensaufbau zu finden. Auf Basis der tigen Verkauf bestehen. Mittels Erbvertrag Start-ups gesteckt. Zwei Millionen Franken IVA-Ergebnisse entschied sich die Jury für lasse sich der gesetzliche Erbanspruch der lässt er von einer regionalen Bank verwal- drei Finalisten. Banken wie die Serien­ Kinder reduzieren. ten. Das Geld ist vor allem in Aktien inves- siegerin BEKB fielen in der IVA-Auswertung Auch die Steuerlast kann Peyer laut Ei- tiert. Noch besitzt er Digitalwährungen im ­positiv auf, nehmen aber kein Geld, das aus cher deutlich verringern. Beim Immokom- Wert von acht Millionen Franken, vor allem Kryptowährungen stammt, und so fielen plex gebe es bei einer Überführung in eine Bitcoin und Ether. Mindestens drei Millio- auch sie aus dem Rennen. Die Zuger Kanto- Firma «erhebliches Optimierungspoten- nen Franken will er in traditionelle Invest- nalbank, die ­Globalance Bank und Maerki zial». Zudem sei das Haus nur mit 40 Pro- ments transferieren und seine Anlagen ins- Baumann durften ihre Vorschläge vor Ad- zent belehnt. Das lege Potenzial für Steuer- gesamt neu strukturieren. Dafür sucht Adrian Peyer eine neue Bank.

GUT GETARNTER LOCKVOGEL Banken auf dem Podest Dabei zur Hand geht ihm BILANZ, die den Die Sieger, Ausgezeichneten und Leader des diesjährigen Private-Banking-Ratings. Bitcoin-Multimillionär kurzerhand zum Gesamtsieger Banken national Banken regional Privatbanken Auslandbanken Lockvogel im diesjährigen Private-Ban- king-Rating gemacht hat. In einer Art Mys- Die Sieger: tery Shopping werden so bei den wichtigs- Globalance Bank Raiffeisen Zuger Kantonalbank vor Globalance Bank vor Société Générale Maerki Baumann & Co. ten Schweizer Privatbanken zum elften Mal Anlagevorschläge eingeholt und die Die Ausgezeichneten: Dienstleistung als Gesamtpaket bewertet. Lombard Odier Um dies möglichst unauffällig zu gestalten, Baloise Bank SoBa Reichmuth & Co Bank Linth Vontobel hat BILANZ auf die Dienste von Value­ Valiant Works zurückgegriffen. Das Multi-­Family Office hilft Privatpersonen und­Familien Langjährige Qualitätsleader: VZ VermögensZentrum Berner Kantonalbank Rothschild Bank unter anderem bei der Auswahl der pas- Neue Aargauer Bank

Fotos: für BILANZ Sebastian Magnani senden Vermögensverwalter. Gut getarnt Valiant und Gold. Im Durchschnitt investieren die 17 vom IVA getesteten Banken das Geld zu 65 Prozent in Aktien, zu 20 Prozent in Ob- ligationen und zu 8 Prozent in alternative Anlageklassen. Die Liquiditätsquote liegt bei 6 Prozent. Da der Kunde bereits sehr viele Immobilien besitzt, spielen diese in den Musterdepots so gut wie keine Rolle. Im Vergleich zu früheren Jahren sind die Portfolios insgesamt viel offensiver. Die ­Aktienquote ist mit 65 Prozent so hoch wie nur einmal zuvor. Von 2008 bis 2012 lagen die Aktienquoten bei 20 bis 30 Prozent. Kurz Gesamtsieger nach der Finanzkrise war die Scheu vor den Börsen noch gross. Gleichzeitig ist der ▶ Globalance Bank durchschnittliche Obligationenanteil 2019 Mit David Hertig (l.) und Daniel Muntwyler war die Globa- auf 20 Prozent des Depotvolumens ge- lance Bank mit zwei Gründern im Finale prominent ver­treten. Für den Kunden hatten sie einen gesamtheitlichen Vorschlag schrumpft. 2015 lag er noch bei 55 Prozent. inklusive Steueroptimierung im Gepäck. Laut der Jury Die Globalance Bank entledigt sich in ­überlegt sich die Bank bei den Anlagen, wohin sich die Welt ihrem Musterportfolio sämtlicher Anleihen. entwickelt und welche Firmen davon profitieren. Die Absiche- rungsstrategie des Depots wurde dagegen heftig kritisiert. «Man verdient mit Obligationen nichts. Wir würden alles zugunsten von Aktienstrate- gien verkaufen», sagt David Hertig. Er stellt den Anlagevorschlag der BILANZ-Jury ge- meinsam mit Daniel Muntwyler vor. Somit abzüge frei. «Konkret können 1,25 Millionen lichen Vermögen bedienen kann, stösst ist die Bank mit zwei Gründungsmitglie- Franken an Hypotheken aufgenommen und das bei der Jury auf Kritik. «Die Bank hat dern prominent vertreten. Die Kommuni- damit Wertschriftenanlagen finanziert wer- den Kunden ganzheitlich und individuell kation auf Augenhöhe bleibt erhalten. «Ich den», heisst es. Diese Strategie mag funktio- analysiert. Da sind gute individuelle Tipps wäre in Zukunft Ihre Kontaktperson», sagt nieren. Sicher profitiert die Bank. «Die Bank herausgekommen. Warum dann eine stan- Muntwyler zu Peyer. Bei grösseren Kunden verdient mit den wachsenden Hypotheken dardisierte ausgewogene Strategie gewählt halten die Gründer den Kontakt. und dem steigenden Anlagevermögen zwei- wurde, ist aber nicht nachvollziehbar», Wie der Name schon sagt, fokussiert fach mit», sagt Thorsten Hens. sagt Jurymitglied Stephanie Feigt. «Die sich die Globalance Bank auf Nachhaltig- Zudem gehen Peyers Pläne in die Tragbarkeit war dynamisch. Die persön­ keit. Die Wirkung des Geldes steht im Mit- ­entgegengesetzte Richtung. Er würde die liche Meinung war ausgewogen», rechtfer- telpunkt. Gemessen wird diese mit Hilfe Hypothek abbezahlen. Was man sich bei tigt sich Eicher von der Zuger KB. des sogenannten «Globalance Footprint», den Hypotheken einspare, sei sicherer einer Art Google Earth für Geldanlagen. ­Gewinn. Bei den mageren Obligationenren­ KLASSISCH, OHNE EXPERIMENT Die Bank geht oft eigene Wege. Weiss- diten erscheint Peyer dies als bessere Idee. Das Portfolio der Zuger findet Gefallen. geld wurde sofort in die Geschäftsbedin- Im Anschreiben an die Banken war von «Eines der wenigen Portfolios, die klas- gungen aufgenommen. Nach eigenen einem Verkauf der Kryptowährungen im sisch, ohne Experiment investieren», ­Angaben war sie die erste Bank, die Retro- Wert von mindestens drei Millionen Fran- heisst es in der Analyse des IVA. Laut IVA zessionen direkt an die Kunden weitergab. ken die Rede. Die Zuger raten dazu, stärker werden die Anleihen «sehr gut umge- Statt mit Cash-Boni werden Mitarbeiter zu diversifizieren und den Bestand an setzt». Die Risikostreuung, die Laufzeiten, mittels gesperrter Aktien an das Unterneh- ­Bitcoin und Ether um mindestens 6,5 Mil- ­die Bonität und die Währungen hält man men gebunden. So seien sie am nachhalti- lionen Franken zu reduzieren. Das Geld für hochwertig. Ausserhalb der Schweiz gen Erfolg der Bank interessiert. würde ­gemeinsam mit dem aktuellen De- wird auf Fonds zurückgegriffen. Auch die pot im Umfang von zwei Millionen in die Umsetzung der Aktienanlagen findet beim RISIKOPROFIL RICHTIG ERFASST neue Delegationslösung eingebracht. «Das IVA Anklang. In der Schweiz investiert man Wie die Zuger KB rät auch die Globalance stimmt aus Risikoüberlegungen, bedeutet direkt, ansonsten über ETFs und Fonds. für die Beteiligung am Mehrfamilienhaus aber für die Bank auch ein grösseres Die Zusammenstellung sei fachlich gut zur Gründung einer Firma. Für das Ein­ ­Verwaltungsmandat und mehr Gewinn», nachvollziehbar. Insgesamt für das IVA ein familienhaus sei eine Rückzahlung der Hy- sagt Dirk Rathjen vom IVA. gutes bis sehr gutes Portfolio. pothek ins Auge zu fassen. Beim Kunden Das Risikoprofil des Kunden haben die Durch die ausgewogene Einschätzung und bei der Jury sorgt dieser Rat für Lob. Zuger als ausgewogen eingeschätzt. Da ist das Portfolio der Zuger überdurch- Anders als die Zuger haben die Zürcher Peyer nicht nur jung ist, sondern die Fami- schnittlich defensiv. Die Aktienquote liegt das Risikoprofil des Kunden gleich auf lie die monatlichen Ausgaben von 20 000 bei 55 Prozent, die Anleihenquote bei 38 ­Anhieb auf dynamisch gestellt. Vorge­ Franken mit Leichtigkeit aus dem ansehn- Prozent. Beigemischt werden Liquidität schlagen wird ein reines Aktienportfolio. INVEST PRIVATE-BANKING-RATING 2019

21 Prozent des Depots werden über Fu- tures abgesichert. Die vorgeschlagene Ak- Riskantere Depots tienquote liegt abzüglich der Absicherung Die Aktienquote hat ein Rekordniveau erreicht. Die Angst vor den Börsen ist verogen. bei 77 Prozent. Beim Anlagevorschlag für den Kunden hat die Globalance Bank den Ranking 2019 2017 2016 2011 Fokus anders als die Zuger KB und viele , % Schweizer Banken nicht auf die Schweiz Liquidität ,% ,% gelegt. Mit ABB, Roche und der Dorma- Immobilien Aktien kaba Holding stammen nur 3 von 27 Akti- ,% Alternative eninvestments im Globalance-Portfolio aus Assetklassen dem Heimatmarkt. Zu den 27 Aktienanla- Aktien Aktien Aktien gen kommen noch 8 Fonds. Wie bei den , % , , , Anleihen , Obligationen , Obligationen  , Obligationen Einzelaktien wird dort auf Wachstums­ , Alternative Assets , Alternative Assets , Alternative Ass. themen gesetzt. RobecoSAM Smart Mate­ Immobilien , Immobilien , Immobilien , Liquidität  , Liquidität  , Liquidität rials Fund, EIC Renewable Energy Fund, Quelle: IVA iShares Global Water ETF sind Beispiele. Die Trends bekommen hier einen Namen. Die Unternehmen, die ins Portfolio ge- «Unternehmen müssen Teil der Lösung vorgeschlagen: Es besteht zu 98,1 Prozent holt werden, müssen nicht nur qualitativ sein, nicht des Problems», sagt David Her- aus Aktienanlagen. hochwertig sein, sondern auch von Zu- tig, der Leiter Anlagen. 75 Prozent werden bei Globalance in kunftstrends profitieren. «Die Globalance Mit der Aktienquote von 77 Prozent Einzelaktien investiert. 31 Prozent sind es hat eine andere Sicht der Dinge. Sie über- liegt die Globalance unter den vom IVA im Schnitt der vom IVA geprüften Banken. legt sich, wohin die Welt geht und welche ­geprüften Anlagevorschlägen im obersten Direktanlagen sind in den Augen der Jury Firmen davon profitieren», sagt Jurymit- Bereich. Die konservativsten Depots emp- aus Kostengründen das ideale Investment. glied Peter Wüthrich. Zudem müssen die fehlen Société Générale und die Bank Syz. Voraussetzung ist, dass man die Expertise Firmen einen positiven Footprint haben, Beide Portfolios besitzen einen defensiven für die Auswahl mitbringt. also eine positive Wirkung auf die Welt, Depotanteil von rund 50 Prozent. Das of- Insgesamt ging die Direktinvestitions- etwa durch die Ersparnis von Res­sourcen. fensivste Portfolio wird von der Bank Linth quote, also die Summe der Depotanteile,

Die Jury: Experten prüfen die Banken CIO und Co-CEO von RobecoSAM und Chefin der Investmentstrategie der Bank Leu. Feigt ist Expertin für nachhaltige Anlagen.

Erich Gerbl leitet die Finanzredaktion der BILANZ.

Alex Hinder ist Gründer und CEO von Hinder Asset Management. Zuvor war er Mitglied der Geschäftsleitung bei der DIE JUROREN Kurt Haug, Jurypräsident Thorsten Hens, Peter Wüthrich, Stephanie Feigt, Bank Leu und Vontobel Asset Manage­ Erich Gerbl, Alex Hinder, Dirk Rathjen (v.l.). ment. Hinder war während neun Jah­ ren Präsident des Anlageausschusses Kurt Haug ist seit 32 Jahren unab­ Peter Wüthrich leitet beim Multi-­ der Bundespensionskasse Publica. hängiger Vermögensverwalter. Family Office ValueWorks den Bereich Investment Consulting. Zuvor war Dirk Rathjen ist Vorstand beim Institut Jurypräsident Thorsten Hens ist er Geschäftsleitungsmitglied der für Vermögensaufbau (IVA). Ab 1999 ­Finanzprofessor an der Universität ­Rothschild Bank Zürich und globaler arbeitete er für internationale Kon­ ­Zürich, Mitglied des Direktoriums Anlagechef. zerne und war für Fondsresearch, des Instituts für Banking und Finance Portfoliomanagement und Risiko­ der Uni Zürich und Gründungspartner Stephanie Feigt ist Gründerin und CEO management zuständig. der Firma Behavioral Finance Solu­ von 3rd-eyes, einem Fintech-Unter­ tions, die Konzepte entwickelt, um nehmen für die digitale Vermögens­ Christian Dreyer (nicht im Bild) ist das Anlageverhalten zu verbessern. planung. Zuvor war sie unter anderem ­Geschäftsführer von CFA . die direkt und ohne weitere Kosten für Fondshüllen, Administration und Manage- mentleistung investiert sind, deutlich auf 72 Prozent zurück. Das entspricht der ­Direktinvestitionsquote von 2009. Mit Aus- nahme des Tests im Januar 2013 war sie in den Jahren seither stets höher. Die passiven ETFs verzeichneten wie- der einen deutlichen Anstieg und errei- chen mit einem durchschnittlichen Anteil von 28 Prozent das Niveau von 2016. Société­ Générale investiert zur Gänze in ETFs. Aber auch aktiv verwaltete Invest- mentfonds haben deutlich zugelegt und belegen derzeit durchschnittlich einen An- teil von 27 Prozent, womit sie ein höheres Wieder im Finale Gewicht besitzen als in den fünf Jahren zuvor. ▶ Maerki Baumann & Co. Am Beispiel der Zuger KB fällt die Domi- Geschäftsleitungsmitglied Lukas Risi (l.) und Seniorberater Reinhard Rutz standen schon 2017 vor der Jury. Gefallen fand nanz von BlackRock auf. 26 Prozent des der Fokus auf Direktanlagen. Die spiegeln sich in den Musterportfolios im Wert von 2,2 Millio- ­niedrigsten Kosten im Contest wider. Dennoch hatte die Jury nen Franken bestehen aus Produkten der einiges zu kritisieren. So hält sich das Mitspracherecht des Kunden bei den Anlagen in engen Grenzen. ETF-Tochter iShares. BlackRock würde dies bei einer Gebühr von nur 0,2 Prozent 4400 Franken im Jahr einbringen.

SCHWELLENLÄNDER FEHLEN Trotz der internationalen Aufstellung stiess das Depot der Globalance Bank auf Kritik. «Wo ist Südamerika, wo Indien? Emerging Markets machen 30 Prozent der Welt aus», Reinhard Rutz und Lukas Risi sorgen für Rohstoffen. 50 Prozent bilden Einzelaktien sagt Jurymitglied Alex Hinder. Zudem stört ein Déjà-vu. Schon 2017 haben es die zwei aus der Schweiz. Zusätzlich werden fünf ihn, dass sich kein einziger Finanzwert im Vertreter von Maerki Baumann & Co. ins ETFs eingesetzt, die den MSCI World, Portfolio befindet. Auch die Gewichtung Finale des Private-Banking-Ratings von Schwellenländer, die USA und spezielle fällt auf: Von jeder Aktie und jedem Fonds BILANZ geschafft. Rutz ist Senior-Kunden- Branchen abbilden. Gewisse Regionen wie werden Anteile im Wert von genau 140 000 berater und 22 Jahre im Geschäft. Lukas Risi die Eurozone oder Japan spielen im Portfo- Franken, 2,8 Prozent des Gesamtportfolios, komplettiert als Mitglied der Geschäfts­ lio von Maerki Baumann kaum eine Rolle. gekauft. Hertig: «Wir haben mit der glei- leitung das Team. Wie Globalance hat die Das Rentensegment besteht ausschliesslich chen Gewichtung die besten Erfahrungen Zürcher Privatbank das Risikoprofil des aus Einzelobligationen mit sehr kurzen gemacht. Alle sechs Monate werden grosse Kunden dynamisch eingeschätzt. Das Port- Laufzeiten, die in US-Dollar notieren. «Es ist Positionen beim Rebalancing gestutzt.» folio besteht aus 80 Prozent Aktien und nur begrenzt effizient, auf der Rentenseite Für Unverständnis sorgte in der Jury die einseitig auf US-Dollar zu setzen und gleich- Absicherungsstrategie. Globalance sichert zeitig die Risikostreuung auf der Aktienseite im Anlagevorschlag 21 Prozent des Depots durch den Schweiz-­Fokus einzuschränken», über Futures ab. Konkret würde die Bank analysiert das IVA. Die Portfoliostruktur sei Produkte kaufen, die von fallenden S&P- durch die regionale Zusammensetzung et- 500- und DAX-Ständen profitieren. «Durch was einseitig, die Umsetzung über Direktin- die Future-Absicherung besteht ein hohes vestments und ETFs jedoch transparent Managementrisiko. Da man ganze Indizes Direktanlagen und kosteneffizient. leer verkauft, sichert man Aktien ab, die Geht es nach Maerki Baumann, hat die man zum grössten Teil nicht besitzt», sagt sind in den Augen­ ökonomische Abschwächung bereits ange- IVA-Vorstand Dirk Rathjen. Globalance-­ fangen. Im Depot soll eine Beimischung von Gründer Hertig sieht es nicht als Spekula- der Jury aus «defensiven Growth-Aktien» Stabilität brin- tion, sondern als Versicherung. «Wir ha- Kostengründen gen. Das sind Firmen mit soliden Geschäfts- ben einige Kunden bei Globalance. Keiner modellen und stabilen Dividenden. Solche hat eine Strategie mit Futures. Ich würde die besten Werte halten sich in den Augen der Zürcher es nicht überbewerten», sagt Jurymitglied in unsicher werdenden Zeiten besonders

Peter Wüthrich. ­Investments. gut. «Für das letzte Quentchen Rendite Fotos: für BILANZ Sebastian Magnani Der aufwendige Test erklärt

Zum elften Mal untersuchte BILANZ Namen des BILANZ-Testkunden schrieb 4. Auszeichnung: Auf Basis dieser Ana­ mit einem aufwendigen Test die Leis­ ValueWorks die 90 Banken an. Die Situ­ lyse selektierte die Jury unter Leitung tungen im Private Banking. Drei Ban­ ation und die Wünsche des Testkunden von Finanzprofessor Thorsten Hens die ken haben es ins Finale geschafft. Sie wurden dargelegt. Es wurde um eine auszeichnungswürdigen Banken und wurden zur Präsentation vor der Jury Offerte inklusive eines detaillierten die Besten der vier Kategorien Banken und dem Kunden eingeladen, auf des­ Anlagevorschlags­ angefragt. national, Banken regional, Privat­ sen Profil die Aufgabenstellung basiert. banken und Auslandbanken. In diesem Jahr handelte es sich beim 2. Die Vorselektion: Die Banken konn­ Kunden um einen Multimillionär. ten dem Kunden über ValueWorks per 5. Kundenpräsentation: Im Namen Einen grossen Teil seines Vermögens E-Mail Rückfragen stellen. Das wurde des Kunden wurden drei Anbieter zur machte er mit Kryptowährungen. in vielen Fällen gemacht. Im Dezember Präsentation eingeladen: die Zuger KB, Den Banken wurde erst kurz 2018 gingen die Anlagevorschläge ein. die Globalance Bank und Maerki Bau­ vor der Präsentation verraten, dass Die Jury wählte die 17 besten aus. mann. Die Auswahl dieser drei Banken es sich um das Private-Banking-Rating war nicht leicht, denn die Leistungen von ­BILANZ handelte. Der Test 3. Die Analyse: Diese 17 Vorschläge waren im Schnitt hoch. zog sich über mehr als ein halbes wurden durch das Institut für Vermö­ Jahr hin. gensaufbau (IVA) in München anhand Kunde gesucht: Für das Private-Ban­ von rund 60 Kriterien analysiert. king-Rating 2020 sucht BILANZ erneut 1. Die Anfrage: Im Herbst wählte die Punkte gab es unter anderem für das einen echten Kunden. Er (auch eine Sie Jury rund 90 Banken aus. Um nicht Bemühen, die Gesamtsituation des oder ein Paar) sollte so vermögend entdeckt zu werden, haben wir in die­ Kunden zu verstehen, für die Trans­ sein, dass er sich für Private-Banking- sem Jahr ValueWorks zwischengeschal­ parenz der Produktumsetzung, das Dienstleistungen qualifiziert. Der Vor­ tet. Das Multi-Family Office holt für ­Risikoprofil, die Risikoaufklärung und teil für den Kunden: eine kostenlose Kunden regelmässig Angebote ein. Im die Kosten. Beratung durch die hochkarätige Jury.

­gehen wir keine überhöhten Risiken ein», zeptabel», sagt Jurymitglied Kurt Haug. onsquote tief. Mit 0,58 Prozent weisen die sagt der gelernte Rechtsanwalt Rutz. Zudem konnten die beiden Experten Haug Zürcher die niedrigsten Gesamtkosten un- nicht schlüssig erklären, nach welchen Kri- ter allen 17 getesteten Banken aus. Nach WENIG MITSPRACHERECHT terien die Bank die Direktanlagen in Aktien oben schlägt die Bank Syz mit einer All-in Dem Kunden gefallen Dividendenwerte auswählt. Fee von 1,45 Prozent und inneren Kosten weniger. Er hält hohe Ausschüttungen für Hinter dem Namen Maerki Baumann von 0,34 Prozent aus. Da keine inneren ein Zeichen, dass die Firma nicht wisse, würde man die Nähe zu Kryptowährungen Kosten angegeben wurden, hat sie das IVA was sie mit dem Geld machen solle. Wachs- weniger vermuten. Doch die Bank hat als auf Basis der Produktallokation geschätzt. tumswerte wie Google oder Netflix, die zweite Schweizer Privatbank Geld, das aus Mit 1,79 Prozent ist die Gesamtkostenquote keine Dividenden zahlen, würde man so Kryptovermögen stammt, offiziell akzep- bei der Bank Syz mehr als dreimal so hoch ausschliessen. Wirklich mitreden kann ein tiert. Spezialisierte Berater analysieren und wie diejenige von Maerki Baumann. Für Kunde mit einem Verwaltungsmandat bei dokumentieren die Herkunft der Gelder. das Fünf-Millionen-Franken-Mandat würde den Investments ohnehin nicht. Laut den Das soll ein, zwei Wochen dauern und bis man bei der Bank Syz somit jährlich 89 500 Beratern bewege man sich in dem vom zu 20 000 Franken kosten. Franken berappen. ­Investmentmanagement definierten Anla- Gemessen an der All-in Fee, haben Im Mittel liegen die inneren Kosten bei geuniversum. Man habe «Performance-­ ­Maerki Baumann und die Raiffeisenbank 0,27 Prozent, was laut IVA für ein hohes Verantwortung». Das Mitspracherecht sei Zürich mit 0,5 Prozent das günstigste An- Mass an Kostenbewusstsein bei der Umset- daher eingeschränkter. Bei der Jury kommt gebot. Zur Berechnung der Gesamtkosten zung der Anlagevorschläge spricht. Über diese Haltung nicht gut an. «Zu sagen: kommen noch die inneren Kosten dazu. die vergangenen Jahre sind die Kosten­ Wenn Sie uns überzeugen können, werden Auch diese sind bei Maerki Baumann auf- nicht zuletzt durch den jährlichen anony- wir Ihrem Wunsch entsprechen, ist inak- grund der 100-prozentigen Direktinvestiti- men Test der BILANZ gesunken.

Fotos: für BILANZ Sebastian Magnani Zuger Kantonalbank • Bahnhofstrasse 1 • 6301 Zug • Telefon +41 41 709 11 11 • www.zugerkb.ch