Gemeinde

Sitzung des Gemeinderates Altenkunstadt

Tag : Dienstag, 18.01.2011, 19.30 bis 22.15 Uhr

Ort: Sitzungssaal des Rathauses

Beschlussfähigkeit im Sinne des Art. 47 Abs. 2 GO war gegeben .

Sitzung des Gemeinderates am 18.01.2011 anwesend: Vorsitzender: Erster Bürgermeister Georg Vonbrunn

Schriftführer: VAR Alexander Pfaff

Gemeinderatsmitglieder: Zweiter Bürgermeister Robert Hümmer Melita Braun Maximilian Deuber Georg Deuerling Robert Fiedler Edwin Jungkunz Ulrich Leikeim Walter Limmer Frank Novotny Jan Riedel, ab TOP I. 3, 20.45 Uhr Norbert Schnapp Allmut Schuhmann Otto Schuhmann Hans-Werner Schuster Heinz-Hermann Welbers Dr. Norbert Welscher Ludwig Winkler Ingrid Zapf

Ortssprecherin: Walburga Kraus, Burkheim abwesend: Gemeinderatsmitglieder: Karlheinz Hofmann, entschuldigt Martina Mätzke, entschuldigt weiter anwesend: Berater ohne Sitz und Stimme: Andreas Grosch, Kreisentwickler und Geschäftsführer Tourismusverein Landkreis Lichten- fels, Landratsamt , zu TOP I. 2

Presse: Gerhard Herrmann, Obermain Tagblatt Stephan Stöckel, Fränkischer Tag, Neue Presse, Bayerische Rundschau

Zuhörer: 4

Tagesordnung

zur Gemeinderatssitzung am 18.01.2011

I. öffentlich

1. Genehmigung von öffentlichen Sitzungsniederschriften nach Art. 54 Abs. 2 GO

2. Vorstellung des Tourismusvereins Landkreis Lichtenfels

3. Neubau der Mainbrücke (St 2191); Beantragung einer Ersatzbrücke

4. Aufstellung des Städtebauförderungsprogramms 2011

5. Bekanntgabe von Beschlüssen nach Art. 52 Abs. 3 GO

6. Bekanntgaben und Anfragen

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Vor Eintritt in die Tagesordnung befragt der Vorsitzende das Gremium, ob Einwände gegen die Tagesordnung bestehen. GRM Deuerling beantragt den TOP II. 6 auf die öffentliche Sit- zung zu verlegen.

1/024/15 : 3

Der Vorsitzende verdeutlicht, dass es bei den detaillierten Einzelheiten um Vertragsverhand- lungen mit einer benachbarten Kommune ginge, die gemäß der Geschäftsordnung dem Be- reich der nichtöffentlichen Sitzung zuzuordnen sind. In der anschließend durchgeführten Ab- stimmung mit dem Ergebnis 15 : 3 wird dem Antrag zugestimmt und der TOP II. 6 nunmehr zu Punkt TOP I. 6 neu und der anschließende Punkt I. 6 „Bekanntgaben und Anfragen“ wird neu TOP I. 7.

1. Genehmigung von öffentlichen Sitzungsniederschriften nach Art. 54 Abs. 2 GO 2/024/18 : 0 3/024/18 : 0 4/024/18 : 0 5/024/18 : 0

Der Gemeinderat genehmigt die öffentlichen Sitzungsprotokolle der Sitzung des Gemeinde- rates vom 07.12./13.12./14.12.2010 und des Bau- und Umweltausschusses vom 14.12.2010 jeweils einstimmig.

2. Vorstellung des Tourismusvereins Landkreis Lichtenfels 020

In der Bürgermeisterdienstbesprechung am 18.06.2009 zeigte Kreisentwickler Andreas Grosch die bisherigen Tourismusstrukturen im Landkreis auf. Gemeinsame Aktivitäten aller elf Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis waren bis dato nicht möglich, da die Struktu- ren dies nicht zuließen. Landrat Reinhard Leutner machte deutlich, dass für die künftigen Herausforderungen im Tourismus eine enge Zusammenarbeit innerhalb der Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis erforderlich ist und mit einer Neugründung eines Tourismus- vereins im Landkreis Lichtenfels die aktuellen Themen gemeinsam angegangen werden könnten. Von Seiten der Bürgermeister wurde die Schaffung von neuen Strukturen begrüßt. Bei einer gemeinsamen Besprechung am 09.03.2010 im Landratsamt waren sich Landrat Reinhard Leutner sowie alle Bürgermeister aus dem Landkreis einig, einen neuen Tourismus- verein Lichtenfels zu gründen. Im Zuge der Vorbereitungen zur Neugründung wurde der alte Fremdenverkehrsverein Obermain e.V. an seiner Mitgliederversammlung am 20.04.2010 auf- gelöst.

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 02.03.2010 beschlossen, Mitglied in dem neu zu gründenden „Tourismusverein Landkreis Lichtenfels“ zu werden.

Der neue Tourismusverein Landkreis Lichtenfels wurde am 22.07.2010 im Landratsamt Lichtenfels gegründet. Zum Vorsitzenden wurde der Ebensfelder Bürgermeister Bernhard Storath und zum stellvertretenden Vorsitzenden der Weismainer Bürgermeister Udo Dauer gewählt. Als Geschäftsführer wurde Kreisentwickler Andreas Grosch bestellt. Am 05.10.2010 fand die erste Vorstandssitzung statt.

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Der Geschäftsführer und Kreisentwickler Andreas Grosch, dem der Vorsitzende das Wort erteilt stellt neben dem neuen Verein mit seinen Zielen und Aufgaben das Gesamtkonzept „Tourismus“ im Rahmen der Regionalentwicklung dar. Der Tourismusverein als Teil hieraus kann nämlich nicht separat betrachtet werden. In seiner ausführlichen Präsentation geht er auch auf die örtlichen Besonderheiten der Gemeinde Altenkunstadt und des oberen Landkrei- ses ein, wie z. B. den KAUFWELT BAUR TRIATHLON, die Termine der Umweltstation, … und darauf, dass in Kürze ein Terminkalender mit einschlägigen Veranstaltungshinweisen erstellt wird. Im Hinblick auf das Wanderwegekonzept teilt er mit, dass bei den Wanderfüh- rern insbesondere die Gemeinde Altenkunstadt sehr gut aufgestellt sei und es seit Mai leider nicht gelungen ist das Wanderwegekonzept weiter zu bearbeiten. Dies liegt insbesondere an anderen Kommunen, die nicht in der Kürze der Zeit ihre Erhebungsdaten rechtzeitig vorgelegt haben. Im Zusammenhang mit dem Regionalmanagement ist zwischenzeitlich ein spezielles Ingenieurbüro beauftragt worden die Daten zusammenzutragen.

Aufgrund einer Anregung aus dem Gremium für eine gemeinsame Wanderkarte des oberen Landkreises erläutert Grosch, dass die Daten zunächst digitalisiert im GIS-System erfasst werden und daneben das Landesvermessungsamt ebenso mit eingebunden ist, sodass die pri- vaten Spezialverlage über die Daten verfügen und daraus Karten entwickeln können. Auf- grund dieser ausführlichen Strukturdatenerhebung ist es auch ohne weiteres möglich Infor- mationen für die Vorlage von aktuellen Wanderkarten zu erhalten. Grosch kann sich insbe- sondere vorstellen, dass spezielle Ausschnitte in DIN-A5-Format für Teilbereiche daraus er- stellt werden können. Darüber hinaus empfiehlt er, dass bei Überschneidungen von Kommu- nen Abstimmungsgespräche stattfinden sollten. Hier wurde insbesondere der Bereich des Kordigastes mit der Stadt Weismain herausgearbeitet. Auch das Thema „Hundetoiletten“ wird aus dem Gremium angeregt und von Kreisentwickler Grosch gerne aufgenommen.

3. Neubau der Mainbrücke (St 2191); Beantragung einer Ersatzbrücke 6/633/19 : 0

Das Brückenbauwerk am Ortseingang Altenkunstadt (St. 2191) befindet sich in der Baulast der Straßenbauverwaltung des Freistaats Bayern. Das Staatliche Bauamt Bamberg als zustän- dige Behörde hat die Gemeindeverwaltung Altenkunstadt erstmals am 20. Juli 2010 über das Neubauvorhaben und die geplante baubetriebliche Abwicklung informiert. Das bestehende Spannbetonbrückenbauwerk über den Main muss aufgrund des baulichen Zustandes zeitnah erneuert werden. Da eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr möglich ist, soll das Brückenbauwerk in ähnlicher Bauweise am jetzigen Standort im Zeitraum vom 2012 bzw. 2013 neu errichtet werden; die Bauzeit beträgt ca. neun Monate. Nach Information des Staatlichen Bauamts Bamberg ist ein Komplettabriss erforderlich. Die Neuerrichtung (Be- helfsbrücke) an anderer Stelle wird aus wirtschaftlichen Gründen weitgehend ausgeschlossen. Der komplette Verkehr muss nach Auskunft des Staatlichen Bauamtes Bamberg in diesem Zeitraum deshalb großräumig über Lichtenfels umgeleitet werden. Es soll lediglich ein Fuß- gängerüberweg geschaffen werden.

In den Sitzungen der Stadt und Weismain wird über diesen Antrag zum geplan- ten Neubau der Brücke in der nächsten Sitzung nach Auskunft der dortigen Verwaltungslei- tungen beschlossen.

Der Vorsitzende verdeutlicht anschließend, dass zunächst ein Antrag der drei Kommunen untermauert mit Gremiumsbeschlüssen eingereicht wird, damit eine Entscheidung, die bisher noch nicht gefallen ist, durch die verantwortlichen Stellen getroffen werden kann.

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GRM Otto Schuhmann fügt hinzu, dass die SPD/Soziale Bürger eine Petition beim Bayeri- schen Landtag bereits eingereicht habe. Im Übrigen halte er die Reihenfolge nicht für stim- mig, weil vor ca. zehn Jahren erst ein Ausbau des Fußgängerverkehrs auf der Brücke erfolgt ist. Nach seiner Auffassung stehe die Brücke auch nicht zum Abbruch an. Weitere Stimmen aus dem Gremium plädieren insbesondere für eine kurze Bauzeit und dafür, dass der Pfeiler im Main bestehen bleibt, um auch dadurch die Bauzeit zu verkürzen.

Darüber hinaus klingt auch an, dass eventuell eine Ersatzbrücke, die auch Lkw-tauglich ist für die Bauzeit angebaut werden soll. Diese Anregung wird allerdings nicht zum Beschluss erho- ben.

Der Gemeinderat fasst folgenden Beschluss:

„Die Stadt-/Gemeinderäte Altenkunstadt/Burgkunstadt/Weismain lehnen die bislang vorgestellte Planung des Staatlichen Bauamts Bamberg zum Neubau der Mainbrücke unter Vollsperrung des Kraftfahrzeugverkehrs mit folgender Begründung ab:

1. Die Einwohnerinnen und Einwohner der drei Kommunen, insbesondere auch ältere Personen, sind auf die direkte Verbindung nach Altenkunstadt und Burgkunstadt zur Erledigung von Besorgungen (Arztbesuche, Einkäufe, Bankgeschäfte usw.) an- gewiesen.

2. Viele ortsansässige Gewerbetreibende sind auf die Aufrechterhaltung eines Pkw- Verkehrs angewiesen und wären durch eine Vollsperrung in unverantwortlicher Weise in ihrer Existenz gefährdet.

3. Viele jüngere und ältere Mitbürger sind auf den öffentlichen Personennahverkehr angewiesen. Eine Vollsperrung der Strecke zwischen Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain gefährdet die Aufrechterhaltung des öffentlichen Personennahver- kehrs, insbesondere auch des Schülerverkehrs zu den weiterführenden Schulen nach Burgkunstadt.

4. Durch die geplante Vollsperrung der Strecke ist ein Feuerwehr- und Noteinsatz ge- mäß gesetzlichen Anforderungen nicht mehr gewährleistet.

Die Gremien fordern deshalb die Staatsregierung, im Besonderen die Oberste Baube- hörde beim Bayer. Staatsministerium des Innern, auf, das dem ihr nachgeordnete Staatliche Bauamt Bamberg die Möglichkeit eröffnet wird, die geplante baubetriebliche Abwicklung der Brückenneubaumaßnahme so zu ändern, dass ein Pkw- und Fußgän- gerverkehr für die gesamte Bauzeit gewährleistet ist.

Die bisherige Planung, in der lediglich eine Fußgängerbrücke für die Bauzeit vorgesehen ist, wird von den Einwohnerinnen und Einwohnern der Kommunen Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain und den betroffenen Gewerbebetrieben nicht als angemes- sen gerechtfertigt angesehen.“

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4. Aufstellung des Städtebauförderungsprogramms 2011 7/631/19 : 0

Die Regierung von Oberfranken hat zwar bei dem Informationstag Städtebauförderung am 22.10.2010 im Landratsamt Lichtenfels mitgeteilt, dass der Jahresantrag in der bisherigen Form weggefallen ist. Für zu beantragende Maßnahmen soll ein konkreter Zuwendungsantrag gestellt werden bzw. hilfsweise eine Bedarfsmitteilung, die sich auf das Projekt bezieht. In welches Programm die Maßnahme aufgenommen wird soll zusammen mit der Regierung fest- gelegt werden.

Auf Anraten des Landratsamtes sollten die Gemeinden des Landkreises Lichtenfels dennoch für ihre angedachten Maßnahmen zumindest für das Jahr 2011 noch eine sogenannte Be- darfsmitteilung Städtebauförderung (gemäß Nr. 22.1 StBauFR 2007) bei der Regierung einge- reicht werden. Die Verwaltung hat daher zwischenzeitlich eine entsprechende Mitteilung samt Anlagen bei der Regierung zur Fristwahrung eingereicht. Gleichzeitig wurde die Gemeinde auch darauf hingewiesen, dass eingereichte Maßnahmen auch im Haushalts- bzw. Finanzplan einzustellen sind. Daher soll gemäß dem Antrag die Neugestaltung der Klosterstraße mit ei- nem Betrag von 1 235 000 € im Finanzplan für das Jahr 2014 eingestellt werden.

Im Hinblick auf die Restbewilligung zur Neugestaltung der Langheimer Straße ist nachricht- lich anzumerken, dass ein Bewilligungsrest für förderfähige Kosten, die neben den Einnah- men nach der Aufstellung bis zum Jahresende 2011 noch verwendet werden in Höhe von 90 000 € durch die Regierung in Aussicht gestellt worden sind.

Der Gemeinderat wird daher um Genehmigung zu der entsprechenden Antragstellung durch die Verwaltung gebeten.

Informativ wird darauf hingewiesen, dass künftig Städtebauförderungsmittel durch die Zu- wendungsgeber erheblich eingeschränkt worden sind. Nach Einschätzung der Verwaltung sind die Jahresanträge in bisheriger Form auch deshalb abgeschafft worden, weil ein erhebli- cher Rückstand an eingereichten Maßnahmen bei der Regierung vorliegt, der durch die Städtebauförderung nicht oder nicht zeitgerecht bedient werden kann. Auch der eingeführte Härtefallfonds bringt für die Gemeinde Altenkunstadt nicht wirklich eine Verbesserung. Sämtliche Gemeinden des Freistaats wurden nach einem sogenannten Punktsystem (bis zu 11 Punkte erreichbar) eingeteilt; verschiedene Haushaltsstrukturdaten wurden hierbei einbezo- gen. Zunächst werden Gemeinden im Fonds einbezogen, die die meisten Punkte erreicht haben. Im Landkreis Lichtenfels ist dies lediglich bei der Stadt Weismain gegeben (11 Punkte, 52. Platz landesweit). Weit abgeschlagen hiervon liegt die Gemeinde Altenkunstadt mit lediglich 7 Punkten (die derzeitige Stelle in Bayern ist noch nicht bekannt). Die neuen Programme für kleinere Städte und Gemeinden setzen mehr wie bisher interkommunale Zu- sammenarbeit voraus. Das derzeit stärkste Programm wird bezeichnet als „Stadtumbau West“. Das Bayerische Programm, aus dem die Langheimer Straße bedient worden ist, ist auf viele Jahre ausgebucht.

Der Gemeinderat fasst folgenden Beschluss:

„Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen Verfahrensschritte zur Aufnahme des Ausbaus der Langheimer Straße (Restbewilligung) bzw. der Klosterstraße in das Städtebauförderungsprogramm 2011 einzuleiten.“

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5. Bekanntgabe von Beschlüssen nach Art. 52 Abs. 3 GO 020

Der Vorsitzende gibt der Öffentlichkeit die in den nichtöffentlichen Sitzungen des Gemeinde- rates vom 07.12. und des Bau- und Umweltausschusses vom 14.12.2010 gefassten Beschlüsse bekannt, soweit die Gründe für die Geheimhaltung weggefallen sind. Einvernehmlich wird auf das Verlesen der Beschlüsse verzichtet.

neu 6. Schulorganisation; Anfrage des Marktes auf Aufnahme im Schulverbund Obermain; Benutzung des Lehrschwimmbeckens (Sachstandsbericht) 622

Einleitend verliest der Vorsitzende den Inhalt einer Telefonnotiz mit Hans-Dieter Beck von der Regierung von Oberfranken vom 14.01.2011 (13.03 bis 13.17 Uhr). Als Ergebnis dieser Besprechung kann festgehalten werden, dass die Gemeinde Altenkunstadt gegenüber der Re- gierung, für den Fall des Neubaus eines Lehrschwimmbeckens, die Gültigkeit des Gemeinde- ratsbeschlusses für die schulische Benutzung eines möglichen neuen Bades bestätigt. Davon unbenommen bleibt die Auswahl der Gemeinde, wohin sie in der Zwischenzeit ihre Schüle- rinnen und Schüler zum Schwimmunterricht entsendet. Herr Beck versichert dem Vorsitzen- den in dem Gespräch abschließend, dass er so rasch als möglich das Ergebnis der schulauf- sichtlichen Bedarfsprüfung bekannt geben wird.

Danach verliest der Vorsitzende seine Stellungnahme zum Schulverbund und Lehrschwimm- becken Marktgraitz vom 18.01.2011, worin er zusammenfassend drei mögliche Alternativen herausarbeitet.

1. Nach der Sanierung des Lehrschwimmbeckens in Marktgraitz besuchen die Grund- schüler der Gemeinde Altenkunstadt und die Schüler des Schulverbandes das Bad in Marktgraitz.

2. Bis zu einer eventuellen Realisierung eines eigenen Lehrschwimmbeckens in der Re- gion Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain besuchen die genannten Schüler das Lehrschwimmbecken in Marktgraitz.

3. Die Schülerinnen und Schüler nutzen weiterhin das Hallenbad in Michelau. Hierüber sollte der Gemeinderat eine abschließende Entscheidung treffen.

Der Vorsitzende spricht sich für die Alternative 1 aus, insbesondere zur Stärkung der Alten- kunstadter Mittelschule. Gegen die Variante 2 spricht nach seiner Auffassung, dass bis heute noch keine entscheidungsfähigen Zahlen und Fakten vorliegen, die einen Beschluss über den Neubau eines Lehrschwimmbeckens ermöglichen. Im Übrigen lägen die jährlichen Schwimmkosten (siehe Variante 3) bei lediglich 10 000 €/Jahr. Das abzudeckende Defizit bei einem Neubau liege nach seiner Schätzung mindestens bei dem Zehnfachen dieses Betrages.

In der anschließenden Debatte stellt GRM Otto Schuhmann heraus, dass bisher Standortent- scheidungen für den Schwimmunterricht ausschließlich im Gemeinderat beraten und be- schlossen worden sind und kritisiert damit den Weg des Ersten Bürgermeisters, der zusammen mit dem Marktgraitzer Bürgermeister eine Anfrage an die Regierung ohne Gremiumsbeteili- gung veranlasst hat. Darüber hinaus kritisiert er auch die Entscheidung der Kommunen

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Hochstadt und Redwitz, die sich beschlussmäßig zur Mittelschule Lichtenfels hin orientiert haben und in diesem Zusammenhang auch die Aufsicht, die nicht eingegriffen hat, um den Landkreis so aufzuteilen, dass insgesamt zwei Mittelschulen überlebensfähig Bestand haben können. In der weiteren Diskussion verdeutlicht der Vorsitzende, dass sich insbesondere Weismain nicht angemessen am Neubau eines Lehrschwimmbeckens beteiligen könne und im Übrigen lägen weder Ausbaupläne noch sonstige Voraussetzungen vor, die für eine förderrechtliche Verbescheidung erforderlich sind. Von einzelnen Gremiumsmitgliedern wird auch verdeutlicht, dass es sich bei dem Lehrschwimmbecken um kein Eintrittsbad (wie in Lichtenfels, Michelau und ) handelt, sondern nur um ein Lehrschwimmbe- cken, bei dem eine beschränkte Öffentlichkeit z. B. bei der Trägerschaft durch die DLRG als Mitglieder zu bestimmten Zeiten das Bad besuchen können.

In der anschließenden Diskussion wird ein möglicher Anschluss von Marktgraitz an den Schulverband Altenkunstadt ausführlich diskutiert. In einem Schreiben der Regierung vom 09.12.2010 an den Markt Marktgraitz wird darauf hingewiesen, dass sich verschiedene Frage- stellungen ergeben, wenn der Markt Marktgraitz sich vom bisherigen Schulverband abwendet. Die Verwaltung verdeutlicht hierzu, dass es sich bei dem Schulverbund Obermain lediglich um einen Hauptschulverbund handelt und das Schicksal der Grundschüler hierin nicht gere- gelt werden könne. Die verschiedenen Alternativen, die dem Markt Marktgraitz zur Verfü- gung stehen, werden in dem Schreiben sehr kritisch dargelegt, allerdings nicht abschließend beantwortet, weil hierüber der Markt Marktgraitz zusammen mit seinen bisherigen Schulver- bandspartnern kommunalpolitische Entscheidungen treffen müsse. Auch die Inhalte der dorti- gen Schulverbandsunterlagen sind der Verwaltung nicht bekannt, daher kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Wertung hierzu getroffen werden.

Anschließend wird einvernehmlich vereinbart, dass in der nächsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats eine Beschlussfassung über die drei vom Vorsitzenden vorgelegten Szenarien erfolgen wird. neu 7. Bekanntgaben und Anfragen

7.1 Ärztliche Versorgung im Landkreis Lichtenfels 020

Aus dem Gremium wird darauf hingewiesen, dass für ein Projekt zur Heranbildung von Assistenzärzten, die künftig Praxen im ländlichen Raum übernehmen sollen, keine Mittel mehr hierfür zur Verfügung stünden, insbesondere die Kassenärztliche Vereinigung zahle hierfür nichts mehr. Es wird daher angeregt zunächst mit heimischen Ärzten Gespräche zu führen, um Möglichkeiten auszuloten, wie künftig die ärztliche Versorgung insbesondere im oberen Landkreis gestärkt werden könne. Der Vorsitzende sagt dies ausdrücklich zu und werde gemeinsam mit den Nachbarbürgermeistern tätig.

7.2 Hochwasserschaden am Mühlbach 641

Aus dem Gremium wird berichtet, dass sich im Bereich der Kienmühle ein Hochwasserscha- den ereignet hätte, der unter Umständen mit der Hochwasserschutzmaßnahme Woffendorf zusammenhänge, die die Situation insgesamt in diesem Bereich sogar verschlechtert habe. Die Verwaltung bestätigt das Schadensereignis und dass die Angelegenheit bereits zusammen mit der Haftpflichtversicherung der Gemeinde eingehend geprüft worden sei.

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7.3 Hochwasserereignisse in Altenkunstadt 641

Der Vorsitzende dankt den örtlichen Wehren für die Leistungen, die sie in den vergangenen Tagen wegen Hochwasserereignissen geleistet haben.

7.4 Wasserstand des Mühlbachs 641

Aus dem Gremium wird angeregt den Mühlbach abzusenken, um zu klären woher der enorme Wasserdruck käme. Die Verwaltung gibt zu bedenken, dass dies nicht ohne weiteres möglich sei, weil private Triebwerke in diesem Gewässer betrieben werden, denen ein Mindestwasser- stand altrechtlich zugesichert ist.

Gemeinde Altenkunstadt/H

Schriftführer Vorsitzender