3/2016

Schutzgebühr 2,- € Magazin der Heimatfreunde Waldalgesheim E.V.

Interessantes und Wissenswertes aus unserer Gemeinde

Erhältlich in der Postfiliale Waldalgesheim

Waldalgesheim ist Energiegemeinde Wir bauen ein Insektenhotel Ein sehr rüstiger Rentner: Herbert Sinz Das Rathaus brennt! Vorwort

Neues aus der Ortsgemeinde

Sie ist an vielen Stellen sichtbar und erlebbar, die positive Wei- terentwicklung unserer Gemeinde, auch im Jahr 2016. „Leben- diges Waldalgesheim“ ist nicht nur der ideale Titel des neuen Heimatmagazins, das inzwischen zum dritten Mal herausgegeben wird, sondern passt auch als Motto für die ganze Ortsgemeinde Waldalgesheim. Die Entwicklung des Neubaugebietes Waldstraße III hat inzwischen Form angenommen. Die große Nachfrage nach den 61 Neubaugrundstücken hat den Gemeinderat einer- seits gefreut – ist sie doch ein Zeichen für die Attraktivität und „Lebendigkeit“ unserer Gemeinde, sie führte andererseits dazu, dass möglicherweise nicht alle Bewerber ein Baugrundstück erhalten können. Wir bemühen uns jedoch darum Lösungen zu finden, die unserem Anspruch, weiterhin eine lebenswerte und familienfreundliche Gemeinde zu bleiben, gerecht werden. Auch das neue Rathaus hat – für jedermann sichtbar – Form angenommen. Es hat in der Vergangenheit viele Diskussionen darüber gegeben, ob wir ein neues Rathaus brauchen und ob die Gemeinde dafür Geld ausgeben sollte. Ich bin überzeugt, dass der Gemein- derat die richtigen Entscheidungen getroffen hat und bin sicher, dass dieses neue Rat- haus einen wichtigen Beitrag dazu leisten wird, dass unsere Gemeinde noch lebendiger wird. Wir haben es als Bürgerhaus geplant, mitten im Ort – transparent und offen – es soll unser aller Rathaus werden. Ich wünsche mir, dass es ein Haus wird, in dem eine gute demokratische Streitkultur gelebt wird und in dem viele Begegnungen sowie kul- turelle Veranstaltungen stattfinden. Über vieles was sonst noch geschah im zu Ende gehenden Jahr wird in dieser dritten Ausgabe des neuen Heimatmagazins berichtet. Die Mischung aus aktuellen und histo- rischen Beiträgen macht das Heft so interessant. Mein herzlicher Dank geht an die Heimatfreunde Waldalgesheim, aber auch an all die

Foto. Hartwig Haage vielen Ehrenamtlichen, die sich das ganze Jahr über verlässlich um das Wohl unserer Gemeinde und der Bürgerinnen und Bürger kümmern und Waldalgesheim damit so lebenswert machen. Mein ganz besonderer Dank gilt in diesem Jahr allen, die sich um die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge und Asylsuchenden in unserer Gemeinde gekümmert haben und sich auch weiter engagieren.

Ihr Ortsbürgermeister

Inhalt:

Seite 4 Waldalgesheim ist Energiegemeinde Seite 6 Ein sehr rüstiger Rentner: Herbert Sinz Seite 8 Tag des offenen Denkmals: Villa Rustica Seite 10 Wir bauen ein Insektenhotel Seite 13 Kinderseite Seite 14 Unterwegs in der Heimat mit Freunden Seite 17 Allesemer „Stickelche“ Seite 18 Das Rathaus brennt! Seite 20 Was Opa noch gewuscht hot Seite 21 Aus der evangelischen Schulchronik Seite 22 Seniorentag 2016 Seite 26 Mer muss rischdisch danse kenne Seite 28 Vorhang auf: Theatergeschichten aus Waldalgesheim, Teil2

Verwunschene Orte – wie im Märchen. Früherbstidylle an einem Wasserloch Waldalgesheim. Früherbstidylle an einem Wasserloch Orte – wie im Märchen. Verwunschene Seite 31 Tannenbaumschmücken in der Dorfmitte

2 3 Waldalgesheim ist Energieg emeinde Hartwig Haage

Zur traditionellen Herbstwan- 9,3 Hektar wurde 2009 fertig derung des CDU Gemeindever- gestellt und kostete 20 Mio. bandes hatte die Vorsitzende, Euro. Die Anlage produziert Jahr Ingeborg Rosemann-Kallweit, für Jahr mehrere Millionen kWh nach Waldalgesheim eingeladen. umweltfreundlichen Strom. Im Dort trafen sich über 40 Bürge- Vergleich zu einer Windenergie- rinnen und Bürger um unter der anlage im Wald ist die Leistung fachkundigen Führung von Orts- gering und der Flächenverbrauch Foto Hartwig Haage bürgermeister a.D. Dr. Gerhard sehr hoch, so Dr. Hanke. Im Hanke an einigen ausgewählten Waldalgesheimer Wald stehen Dr. Gerhard Hanke erläuterte Fragen charmand und mit Sachverstand. So kennen wir ihn. Stationen die seit einigen Jahren derzeit 7 Windräder. Für ein in Betrieb befindlichen Energie- Windrad werden nur 0,5 Hek- vorhandenen Parkplatzfläche eine der Insolvenz eines Investors projekte näher kennenzulernen. tar Fläche dauerhaft benötigt. Doppelnutzung ermöglicht wird. nicht weitergeht und aus recht- Die Investitionen sind deutlich lichen Gründen die Gemeinde Sein Wunsch ist es, so Dr. Hanke geringer als bei der Freiflächen- Eine weitere Station war das Bio- zurzeit keine Handhabe hat, ging zu Beginn der Exkursion, einen photoanlage. Die Windräder kön- masseheizwerk an der Waldstra- es ins Naturschutzgebiet. Der multivisuellen Nachhaltigkeits- nen mehr als 5 Millionen kWh ße. Es gehört zu den größten Rundgang hat den Teilnehmern weg in Waldalgesheim zu konzi- Strom pro Jahr erzeugen. Zum kommunalen Biomasseheizwer- einmal mehr gezeigt, was die pieren. An 20 Stationen können Vergleich: ein durchschnittlicher ken in Rheinland-Pfalz. 2005 ist eigene Gemeinde an landschaft- Haushalt benötigt aktuell etwa die Anlage in Betrieb genommen lichen Schätzen zu bieten hat: 2.500 kWh Strom pro Jahr. worden. Heute versorgt das Heiz- Waldalgesheim ist Eigentümer werk mehr als 150 Häuser, den von 50.000 m2 Wasserflächen, Wegen des hohen Flächenver- kommunalen Kindergarten, den die langfristig an den Angelverein brauchs und der verhältnismä- Bauhof und die Keltenhalle mit Waldalgesheim verpachtet sind. ßig geringen Effizienz würde Energie und Wärme. Das neue Alle Beteiligten waren sich einig, man heutzutage keine derartige Baugebiet Waldstraße 3 wird dass die Waldalgesheimer Ge- Anlage mehr planen. Ziel ist es, künftig ebenfalls an das Heizwerk meinde sich glücklich schätzen landwirtschaftliche Flächen zu angeschlossen, ein großer Vor- kann, dieses Gelände für einen schonen. teil für die Hauseigentümer. Das symbolischen Preis von 1.– € Heizwerk wird selbstverständlich erworben zu haben. Insgesamt Eine Station waren die Solar- automatisch betrieben; mit deut- 95 Hektar ist das Naturschutzge- carports an der Waldstraße, im scher Technik. Der Energieträger biet groß. Jahre 2011 von der Firma Juwi Holz liefert in der Wärmegrund- Foto Hartwig Haage errichtet. Pro Jahr werden bis zu und Mittellast 92 % des benötig- Für alle war die Teilnahme an 385.000 kWh Strom auf ca. ten Wärmebedarfs. Das Biomas- dieser Exkursion ein nachhaltiges Informationen über Informati- 3.500 m2 produziert. Die Sol- seheizwerk nutzt den Rohstoff Erlebnis. Nicht zuletzt dank der onstafeln oder auch über Handy arcarports bieten einen Wetter- Holz, der in unseren Wälder Jahr charmanten Art von Ortsbürger- abgerufen werden. Die Informa- schutz für die Fahrzeuge und die für jahr in ausreichender Menge meister a.D. Dr. Gerhard Hanke. tionen sollen auch kindgerecht Besucher des Sportgeländes. Die nachwächst. Die Energiedienst- Eine Besichtigung der Windräder und anwenderfreundlich gestal- Ortsgemeinde Waldalgesheim leistungsgesellschaft (EDG) ist ist für das Frühjahr 2017 geplant. tet werden. Eine Planung hierzu ist nicht Eigentümer der Anla- Eigentümer und Betreiber des Unterstützt von einem kompe- gibt es bereits . ge, sondern erhält eine jährli- Heizwerkes. tenten Windrad-Techniker, der che Pachtzins. Keine Frage, die auch einen Zugang ins Innere Der Solar-Park zwischen Waldal- Solarcarports sind schon deshalb Am geplanten Seniorenpflege- gestattet. Wir freuen uns schon gesheim und auf ein Gewinn, weil auf einer bereits heim vorbei, dessen Bau wegen jetzt darauf!

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Ein sehr rüstiger Rentner: Herbert Sinz

Dr. Gerd Hanke

Foto: Heinrich Sinz

Über viele Jahrzehnte prägte men sind mit seiner Amtszeit, In Waldalgesheim gibt es zwei Kindertagesstätten: eine kommunale und eine katholische. Bei beiden Einrichtungen ist nach wie vor eine hohe Nachfra- Altbürgermeister und der Eh- ge nach Betreuungsplätzen festzustellen. Die kommunale Kindertagesstätte wurde 1993 in der Hollerstraße 8 gebaut. 80 Kinder bis immerhin 25 Jahre, verbunden: 6 Jahren haben dort in einem modernen Gebäude mit einem großzügigen Außenbereich beste Entfaltungsmöglichkeiten . renbürger der Ortsgemeinde Im Bild: Ortsbürgermeister Herbert Sinz anlässlich der Einweihungsfeier. Waldalgesheim, Herbert Sinz, das Ausweisung von Neubaugebieten, rege Vereinsleben und politische Errichtung eines kommunalen einer rein erwerbswirtschaftlich Waldalgesheim und die Gemeinde in der Steiermark sind seit 1978 partner- Geschehen in unserer lebendigen Kindergartens oder auch 1991 orientierten, hin zu einem natur- schaftlich verbunden. Eine Brieffreund- und aufstrebenden Gemeinde. der Bau der Keltenhalle in der nahen Walddbau. Legendär sind schaft war die Grundlage für die Gemein- departnerschaft. Im neuen Baugebiet Geboren am 27.12.1922, war Neustraße. Planungen auf dem vielen die Waldbegehungen des „Sebertswiese“ wurde gemeinsam mit Herbert Sinz in das schreckliche Bergwerksgelände einen Safaripark Gemeinderates in Erinnerung einer Delegation aus Ratten ein Straßen- schild 1978 angebracht. Geschehen des Zweiten Weltkrie- zu begründen, waren aus Sicht geblieben, die oftmals notwen- Mit auf dem Bild der Rattener Bürger- ges wie viele andere seines Jahr- von Herbert Sinz nicht erfolgreich. digerweise von der Freiwilligen meister Johann Geiregger (kniend), ganges auch, der Jugend beraubt. Leider ist auch heute noch keine Feuerwehr unterstützt wurden. Verbandsbürgermeister Josef Kollay (mit Schirm) und Ortsbürgermeister Herbert akzeptable Lösung für das Berg- Foto: Hartwig Haage Foto: Heinrich Sinz Sinz. Nach dem Abitur 1941 wurde werk in Sicht, obwohl die Gemein- Aus der Ehe mit Paula aus Kappeln Die „Keltenhalle“ in der Neustraße wur- Herbert Sinz zur Wehrmacht ein- de Waldalgesheim mit der Firma standsvorsitzender der Vereinsbank bei Meisenheim 1950 entstammen de 1991 als Sport-und Gemeinschaftshal- gezogen, war Soldat in Rommels Richter einen Vertrag über die Stromberg legen ein beredtes 2 Töchter. Drei Enkel und ein Uren- le errichtet. Die Keltenhalle besteht aus einem großen und kleinen Saal, der „Rat- Afrikacorps, geriet 1943 in Tunis Entwicklung eines Teils des ehema- seiner ehrenamtlichen Tätigkeit ab. kel begleiten den rüstigen Rentner tener Stube“. 2008 wurde die Keltenhal- in Gefangenschaft und kehrte erst auf seinem weiteren Lebensweg. le erweitert und zwar um ein größeres ligen Bergwerksgeländes abge- Foyer, Toiletten und eine deutliche Ver- 1947 nach einer Internierung im schlossen hat. Raumplanerische Im Jahre 2001 wurde Herbert Sinz größerung der Rattener Stube. Seit 2009 berüchtigten Gefangenenlager Ehrenbürger unserer Gemeinde, 2010 konnte das Ehepaar Sinz ist die Keltenhalle in das Umweltkonzept Überlegungen der Landesplanung der Gemeinde eingebunden und liefert Bretzenheim/Nahe in sein Hei- stehen dem, so die Kreisverwal- eine Ehre, die bisher nur ihm und Diamantene Hochzeit feiern. mit Hilfe einer Photovoltaikanlage auf matdorf Waldalgesheim zurück. tung Mainz-Bingen entgegen, was dem verstorbenen Franz Mehlig zu Leider verstarb seine Gattin Paula dem Dach sauberen Strom. Auf dem Bild: Ortsbürgermeister Herbert Gemeinsam mit seiner Mutter der rüstige Rentner sehr bedauert. Teil wurde. Weitere Ehrungen blie- 2013. Viele Wegbegleiterinnen Sinz 1991 im Rahmen der feierlichen führte er von 1948 bis 1971 ben natürlich nicht aus, so z. B. die und Wegbegleitern haben sich Foto: Heinrich Sinz Einweihung. einen Obstgroßhandel. In der Seine politische Heimat war Verleihung der Verdienstmedaille gefragt, warum zieht es ihn von Ringstraße Ecke Provinzialstraße zunächst die FDP und dann die des Bundesverdienstordens 1994. seinem Haus in Waldalgesheim war der Sitz der Firma, heute ist FWG, die er auch im Verbands- weg nach Bingen. Seine Antwort: die Firma Veris dort beheimatet. gemeinderat Bingen-Land über Eine besondere Verbundenheit das Haus ist uns zu groß gewor- Strukturänderungen im Lebens- viele Jahre als aktives Ratsmit- entwickelte er mit der Gemein- den und Bingen liegt doch ganz mittelhandel zwangen Herbert glied vertrat. Darüber hinaus war de Ratten in der Steiermark, die nahe bei Waldalgesheim. Wer Sinz zur Aufgabe seiner Firma. Herbert Sinz auch Mitglied des seit 1978 Partnergemeinde von Herbert Sinz treffen will, der kann Kreisrechtsausschusses. Über viele Waldalgesheim ist. An eine beson- ihn jeden Dienstag in der Ten- Von 1969 bis 1994 war Her- Jahre war Herbert Sinz Vorsitzender dere und einmalige Pflanzaktion nishalle von Waldalgesheim beim bert Sinz Bürgermeister der der Verbandsgemeinde - FWG. im Waldalgesheimer Gemeinde- Kartenspielen in geselliger Runde ehemaligen Knappengemein- wald erinnere ich mich sehr gerne, erleben. Die 8 km von Bingen de Waldalgesheim, die sich seit Natürlich war das Dorfleben als wir nach den verheerenden nach Waldalgesheim legt er übri- der Schließung der ehemali- maßgeblich von ihm mitgetragen: Orkanen ( u.a. Wiebke ) wieder gens mit dem Auto zurück, das er gen Grube Doktor Geier am Elf Jahre Sitzungspräsident des gemeinsam neuen Wald in den selbstverständlich selbst steuert! 31.12.1971 zu einer attraktiven KVW, 10 Jahre Vorsitzender des “Tausend Morgen“ anlegten. Das Foto: Hartwig Haage Wohngemeinde entwickelt hat. SV Alemannia Waldalgesheim, Jahr 1990 war ein Wendepunkt in der kommunalen Forstwirtschaft Ad Multos Annos – Herbert Sinz. 30 Jahre 2.Vorsitzender des OVW Trotz guter Laune ganz offensichtlich: Einer der Herren hat wohl „schlechte Karten“. Zahlreiche Infrastrukturmaßnah- Waldalgesheim und 32 Jahre Vor- von Waldalgesheim, weg von Mit dabei von links: Ewald Kuntz, Erhard Schröter und Norbert Bernard.

6 7 „Tag des offenen Denkmals“ – Villa Rustica Liebe Waldalgesheimer und Genheimer Mitbürger, liebe Leser und alle Freunde Hartwig Haage unserer Heimat. Dieses Magazin lebt von seinem „bunten“ Themen und soll eine Plattform sein für jeden, der interessantes, historisches, kurioses oder spezielles usw. beitragen kann. Alle Themen sind willkommen. Besonders unsere Senioren, die in Waldalgesheim oder schon lange leben und wahrscheinlich vieles, längst Vergessene noch in ihrer Erinnerung haben, sind ein wertvoller Fundus. Es wäre schade, wenn dieser Fundus eines Tages verloren und vergessen wäre. Die alten „Stiggelcher“ und Vorkommnisse bieten viel Information und sind eine echte Bereicherung. Dann umso besser, wenn sie auch noch mit Fotos belegt werden können. „Plaudern“ Sie mal mit Opa, Oma, Onkel, Tante, älteren Nachbarn. Sie wer- den staunen, was da noch aus den Tiefen der Erinnerungen zu Tage tritt. Auch Kritisches kann zum Inhalt beigetragen werden. Allerdings ist der Tenor dieses Magazins „Unterhaltung“ und keinesfalls „Belehrung“. Sie haben also die Gelegenheit zu den Inhalten beizutragen. Nutzen Sie die Möglichkeit auch zur Freude aller Leser! Rohmanuskripte, Fotos, Ideen etc. genügen uns als Vorlage. Wir bringen das dann in die ent- sprechende Form. Oder wir besuchen Sie zu einem „Interview“. Und selbstverständlich machen wir auch Fotos, sollten sie benötigt werden. Also keine Berührungsängste – wir freuen uns auf jede und rege Beteiligung. Das Erscheinen der „Heinzelmännchen“ im Walde... Schicken Sie Ihre Ideen per Mail an: [email protected] Auch am diesjährigen „Tag des oder Artefakte präsentiert werden das Gelände geführt. Dabei offenen Denkmals“ am 11. Sep- müssen – es ist immer wieder wurden auch die allerneuesten tember, wurden die Aktivitäten prima, wenn man da einfach die Ausgrabungsergebnisse gezeigt an der Villa Rustica im Binger- „Heinzelmännchen“ rufen kann. und beschrieben. wald von den Heimatfreunden tatkräftig unterstützt. Ob Pavil- Der römische Backofen wurde Der spätantike römische Gutshof lons, Tische und Bänke aufge- von den Heimatfreunden fach- gehört seit 2002 zum UNESCO- stellt werden, Tafeln montiert männisch befeuert. Die nach Welterbes Oberes Mittelrheintal. alten römischen Originalrezep- ten und Techniken hergestell- ten Teigprodukte konnten von interessierten Besuchern gekostet werden und mundeten ihnen. Unter fachkundiger Leitung von Mitarbeitern der Stadt Bingen wurden die vielen Besucher über Keine Last mit Ihrer Last Heben Rücken Transportieren Hebetechnik und Dienstleistungen GmbH & Co. KG

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Fotos: Hartwig Haage 8 97 wie es gemacht wird und schon Achtet beim Aufhängen darauf – sorgen für einen regen Betrieb. Wir bauen ein Insektenhotel bald können eure neuen Freunde Auch dass es in der nächsten Um- Da macht es richtig Freude zuzu- Einzug halten. gebung genug Futter gibt. schauen. Viel Spaß beim Nach- bauen! Wenn ihr weitere Infos Hartwig Haage / Günter Münch Ach ja: Die Insekten mögen es Schaut dann mal genauer hin: wünscht, meldet euch bei Günter sonnig, aber wettergeschützt. Wildbienen, Schlupfwespen, usw. Münch von den Heimatfreunden!

Unser Heimatfreund Günter Münch kam vor einigen Jahren mit dem Thema „Insektenhotel“ in Berührung und war davon sehr angetan. Nachdem er sich dann als „Hotelbauer“ erprobt hatte und einige Exemplare beim Waldalgesheimer Kinderfest präsentierte, wurde Frau Dr. Katja Schupp, die Chefin der Kul- turwerkstatt auf ihn aufmerksam. So entstand die gemeinsame Idee zu einem Ferien-Workshop für Kinder ab 6 Jahren.

Ich habe diesen Kurs fotografisch be- gleitet. Mir fiel auf, dass die Kleinen alle sehr interessiert und diszipliniert bei der Sache waren und es ihnen sichtlich Spaß gemacht hat. Auch die Resonanz der Eltern war durchweg positiv. Hansi Schepp und Günter Münch bei der „Arbeit“ mit den Kindern Die kleinen Kunstwerke: Schön Hurra – unsere Gäste haben Einzug Sorgfältig muss der Bohrstaub muss es nicht sein, aber richtig! gehalten! aus den Löchern entfernt werden.

Keinem geringeren als Albert man hat zur Pflege keine Zeit ihre grundliegenden Bedürfnisse Das benötigt ihr: Einstein wird der Satz. „Stirbt die mehr, zum Anderen auch nur aus berücksichtigt werden und wenn Biene, so stirbt spätestens nach Bequemlichkeit oder einfacher der Standort sonnig und wetterge- 1. Eine Hartholz-Baumscheibe vier Jahren auch der Mensch“ zu- Gedankenlosigkeit. Schön sind schützt ist, denn Wärme ist für die 2. Zwei Brettchen etwas breiter als die Baumscheibe, damit sie vorne geschrieben. Und das stimmt! diese Steinwüsten sicherlich nicht Brut wichtig. als Wetterschutz Wüberstehen und was liegt also näher, als den 3. Dachpappe, Strohmatte oder Blech... als Dachhaut Aber neben der Biene tragen auch wenigen trotzdem verbleibenden Es geht ganz einfach: Schützende Dachhaut aus Dachpappe 4. Ein paar Nägel viele weitere nützliche Kleinin- „Nützlingen“ etwas „Lebenshilfe“ oder Strohmatte etc. 5. Werkzeuge: Säge, Hammer, sekten zu einer funktionierenden in Form von Nisthilfen anzubieten. Alles, was ihr benötigt ist eine Nägel vor dem Aufbringen Bormaschine und Bohrer der Dachhaut befestigen. Natur bei. Im Übrigen sollte man Ein Insektenhotel ist hier das Mittel Baumscheibe (unbedingt Hartholz: von 3-20 mm nicht „nützlich“ oder „schädlich“ der Wahl. Es bietet vielfältige Brut- Buch, Eiche, Obstbaum....) oder 6. Den Papa oder den Opa 2 Brettchen im rechten Winkel und viel Freude überbetonen, denn schließlich hat hilfen, Winterquartiere oder Verste- einen größeren Holzblock, 2 kleine zueinander zusammennageln. die Natur dafür gesorgt, dass räu- cke für unsere kleinen Freunde. Brettchen, Dachpappe oder ähnli- berische „Nützlinge“ die „Schäd- ches, z. B. eine kleine Strohmatte, Viele Bohrungen von 3 mm linge“ in Schach halten. Also: „Wir bauen jetzt ein ein paar Nägel, Hammer, Säge, bis 10 mm ø einbringen Baumscheibe oben an beiden (jeweils 10 x so tief wie der Seiten rechtwinklig absägen. Insektenhotel!“ Bohrmaschine mit versch. Bohrern Lochdurchmesser) Abgesägte Baumscheiben Wir beobachten, wie in unseren und eine Zange, falls mal beim Na- Aber: Nicht ganz durchbohren werden nicht benötigt. Wohngebieten zunehmend die Die kleinen Bewohner legen geln was daneben gegangen ist. und nach vorne ganz leicht (aber nicht zu schräg) ab- Vorgärten jeder Flora beraubt dabei keinen Wert auf eine luxu- Dann noch eine Kordel und zwei fallend, damit kein Wasser und zu hässlichen, naturfernen riöse oder besonders ästhetische Ösen, zum Aufhängen. Lasst euch eindringen kann! Befestigung je nachdem, wo ihr das Insektenhotel aufhängt. Steinwüsten „umgestaltet“ wer- Ausstattung. Sie wollen keine aber unbedingt von euren Eltern Z. B. mit Kordel und Ösen. den. Zum Einen geschieht das Designerwohnung mit Trendfar- oder vom Opa bei eurer Arbeit aus beruflich-zeitlichen Gründen; ben und so. Ihnen genügt, wenn helfen! Die Illustration rechts zeigt Fotos und Illustration: Hartwig Haage

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Als krönender Abschluss durften die jungen Kursteilnehmer/innen zusammen mit Ute Ackermann-Kirch noch in der hauseigenen Kü- Für Kinder im Winter: che „Igel“ backen. Wie man unschwer erkennt: Die „Bäckerinnen“ und „Bäcker“ hatten großes Vergnügen! Das war für alle Beteiligten ein gelungener Heike Sommer Workshop, der in Erinnerung bleibt.

Der Workshop erfolgte unter Beteiligung von Schöne Eislaternen bei frostigen Temperaturen Ruth Krellmann (nicht im Bild), Ute Ackermann- Nehmt euch einen mittelgroßen frieren, ein Wasserkern muss bleiben, einem spitzen Messer aufschneiden, Kirch, Hansi Schepp und Günter Münch. Luftballon. Diesen füllt ihr mit kaltem sonst kann man keine Kerze oder die Ballonreste entfernen und schon Wasser, ungefähr dreiviertel voll. Also Teelicht hinein stellen. Aber dazu ist die Eislaterne zu sehen. Zum nur so voll, dass er noch gut zu ver- kommen wir erst später. Schluss mit dem spitzen Messer schließen ist, ansonsten gibt es beim vorsichtig die Öffnung im Eis oben Verschließen eine kleine Wasserfontä- Zurück zum nicht ganz durchgefro- etwas vergrößern, damit eine kleine ne. Macht nun einen festen Knoten renen Wasser-Luftballon. Kerze in die Eislaterne passt. in den Verschluss des Luftballons. Nehmt ihn vorsichtig aus dem Jetzt versteht ihr auch, warum der Legt jetzt den gefüllten und verkno- Gefrierfach und stellt ihn in eine Ballon nicht ganz durchgefroren teten Wasser-Luftbal- Schüssel oder sein darf. Sollte es doch passiert sein lon vorsichtig in das in die Spüle in nicht traurig werden, die Eiskugel Gefrierfach. Fragt aber der Küche. Nun sieht auch toll aus! lieber nochmal eure ebenso vorsichtig Eltern, ob es auch ok den Luftballon Viel Spaß beim Ausprobieren! ist :-) Am besten wäre am Knoten mit Euer es, wenn es draußen einer Schere oder im Freien Minusgrade hat, dann könnt ihr den Luftballon auch Noch ein paar Tipps: in den Garten oder • Egal wie groß der Luftballon ist, immer nur auf dem Balkon legen. dreiviertel voll mit Wasser befüllen! Wichtig ist noch, dass der Knoten nach oben • Man kann auch Lebensmittelfarbe zum Wasser zeigt und der Ballon in dem Luftballon geben, dann entstehen bunte Fotos: Hartwig Haage auf einer Unterlage Eislaternen. liegt, damit er einen • Bunte Kerzen im Innern der Eislaternen sehen glatten Boden be- auch sehr schön aus. kommt. • Mehrere Eislaternen bringen einen besonderen So, jetzt heißt es ab- Effekt im Garten oder entlang eines Weges. warten! Wenn der Wasser-Luftballon in Fotos: Heike Sommer der Kühltruhe gefriert, dauert es etwa 4 Stun- den, bis es weitergehen kann. Im Freien muss man probieren, wie weit er gefroren ist. Wichtig ist, er darf UND: nicht ganz durch- Schick doch mal ein Foto von Hochstraße 2 s 55425 Waldalgesheim deinem kleinen „Kunstwerk“. Und vielleicht auch eins von dir. Telefon: 0 67 21/3 49 82 s Fax: 0 67 21/3 53 83 Wir veröffentlichen sie im nächs- ten Heimatmagazin. An: [email protected] 12 13 Unterwegs in der Heimat mit Freunden

Birgit Lehr

Der Zweck des Vereins der Aber es geht auch in die wei- Heimatfreunde Waldalgesheim tere Umgebung. Nach einer e. V. ist die Förderung der Land- erfolgreichen Tagesfahrt nach schafts-, Heimatpflege und Hei- Mehring anlässlich des 20-jähri- Im Keltendorf matkunde. gen Vereinsjubiläums 2014 fand in diesem Jahr ein Ausflug zum Hierzu bieten die Heimatfreun- Donnersberg statt, in die Heimat de regelmäßig Wanderungen unseres 2. Vorsitzenden Günter in der näheren Umgebung Münch. Unter der Regie von un- von Waldalgesheim an. Am serem Kassierer Klaus-Peter Stein 07.05.2016 hatten die Heimat- wurde ein abwechslungsreiches freunde zu einer Wanderung Programm zusammengestellt. entlang des Wald-, Wild- und Das Waldzimmer im Genheimer Wald Am 15.10. startete um 8.45 Uhr Weinlehrpfads im Genheimer der Bus mit 30 Teilnehmern in Im Keltendorf Wald eingeladen. 17 Interessier- Richtung Steinbach. Dort ange- te von 6 bis 80 Jahren fanden kommen gab es zunächst eine sich um 15 Uhr am Rathaus in Stärkung bei Kaffee und Gebäck. Waldalgesheim ein und starte- Um 10 Uhr war eine Führung ten entlang der Rümmelsheimer durch das Keltendorf angesetzt. Straße bei strahlendem Sonnen- In lebhafter, interessanter und schein zum Horet. An der Grill- anschaulicher Art und Weise wur- hütte erwartete die Gruppe eine den uns die Kelten und ihr Leben Stärkung aus frischem Brot mit näher gebracht. Den Abschluss Unsere „keltische“ Führerin Fleischwurst oder Wildknackern Pause auf dem Horet Pause auf dem Horet bildete ein Umtrunk mit Met. Im Keltendorf lehrt das Feuermachen und Wein bzw. Wasser. Danach ging es zum Waldklassenzimmer und an den Weinbergen entlang nach Genheim. Unterwegs teilte Horst Sinß sein Wissen über die Gemarkung und den Genheimer Wald. Nach einer Strecke von knapp 8 Kilometern fand sich die Gruppe um 18.20 Uhr auf dem Feuerwehrfest der Freiwilligen Feuerwehr ein, um den Tag in geselliger Runde ausklingen zu lassen. Mittagspause in der Keltenhütte

Auf Umwegen fuhren wir mit erfuhren wir, dass Anlieger die weite Aussicht vom Ludwigsturm dem Bus auf den Donnersberg. Baustelle hätten passieren kön- aus zu genießen. So stärkten sich Aufgrund einer baustellenbe- nen. In der Keltenhütte, die vom die Teilnehmer bei deftig lecke- dingten Straßensperre folgte Pfälzerwaldverein betrieben wird, ren Speisen und saßen bis zur der Fahrer der ausgeschilderten waren Tische für das Mittagessen Abfahrt nach Kirchheimbolanden Umleitung. Mit deutlicher Ver- reserviert. Leider war es aufgrund gesellig beisammen. spätung am Ziel angekommen, des Wetters nicht möglich, eine

Versammlung um die Feuerstelle 14 Alle Fotos: Birgit Lehr 15 Allesemer „Stickelcher“ Paul Herzog Ordnung vor der Urnenwand

Blick auf das Schloss von der Paulskirche aus vor dem Stadthausturm Vielleicht ist Ihnen, liebe Leser, wenn Dieser junge Mann bekam Sie auf dem Waldalgesheimer Friedhof gleichzeitig einen schönen Blu- nun den Auftrag, vor der Urnenwand In Kirchheimbolanden trafen wir unsere beiden waren, auch schon einmal der oft über- menschmuck bekommen, was bei man- sauber zu machen und etwas Ordnung reiche Schmuck mit Blumen in Form von chen schon lange nicht mehr der Fall Stadtführer. Aufgeteilt in zwei Gruppen wurde uns zu schaffen. Hier standen wieder einmal Sträußen, Schalen und Gestecken und gewesen war. Jedoch endete die ganze sehr viele Blumen und Lichter, die den bei mittlerweile deutlich schönerem Wetter eine Lichtern vor der Urnenwand aufgefallen, gut gemeinte Aktion mit einer herben in der Wand Beigesetzten nicht klar was laut Friedhofsordnung eigentlich gar Enttäuschung für unseren Arbeiter, der zugeordnet werden konnten, was ihn nicht so sein soll. Im Spätsommer 2015 doch mit der besten Absicht gehandelt bei der Erfüllung seines Auftrages, den ereignete sich hier nun die folgende hatte: Als die anderen Gemeindearbei- er gut und zufriedenstellend erledigen Begebenheit: Die Gemeindearbeiter, die ter sahen, mit welcher Gründlichkeit er wollte, hinderte. Gleichzeitig war ihm für die Pflege des Friedhofs zuständig seinen Auftrag erfüllt hatte, erklärten sie aufgefallen, dass es aber auch viele Grä- sind, waren wieder einmal dabei, die ihm, dass dies so nicht in Ordnung sei ber gab mit nur wenig oder gar keinem Grasflächen zu mähen, die Hecken zu und dass alles wieder von den Gräbern Blumenschmuck, die dies aber nach sei- schneiden und die Wege zu säubern. geholt und zurück vor die Urnenwand ner Ansicht hätten gebrauchen können. Verstärkt wurden sie durch einen Neu- gestellt werden müsse. Dies war aber So hatte unser Aushilfsgemeindearbeiter bürger, der aushilfsweise mitarbeitete. Er gar nicht so einfach, da keiner so richtig eine aus seiner Sicht sehr gute Idee: Er war der deutschen Sprache noch nicht wusste, was vorher wo gestanden verteilte die Blumen, die vor der Urnen- so mächtig und kannte sich mit den hatte. Diese Arbeit erledigten sie dann wand standen, auf die Gräber, auf denen Gebräuchen auf unserem Friedhof nicht gemeinsam, so dass am Ende doch die seiner Meinung nach der Schmuck fehl- gut aus, wodurch es hin und wieder richtige und gewohnte Ordnung vor der Die Wutz – das Wappentier von Kirchheimbolanden Blick auf Kirchheimbolanden vom Wehrgang aus te. So erfüllte er seinen Auftrag: Vor der Verständnisschwierigkeiten gab, die Urnenwand herrschte. Urnenwand war ordentlich aufgeräumt aber nicht problematisch waren. und es war sauber. Viele Gräber hatten

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. „Meine Heimat.

„Ihre Region - Ihre Bank“. Meine Bank.“ Wir sind eine Bank, die Tradition und Innovation verbindet und setzen dabei auf Regionalität. Werden Sie Mitglied unserer starken Gemein- Auf dem Weg zum schaft. Denn als Mitglied sind Sie nicht Grauen Turm mit Zu- nur Kunde sondern auch Teilhaber Abschluss der Führung am Mozartbrunnen gang zum Wehrgang Ihrer stabilen Bank. wunderschöne barocke Klein- Häusern gezeigt und viel Wissen Einen Abschluss fand dieser stadt mit Orangerie, Schlossgar- vermittelt. Einen Zwischenstopp gelungene Tag in einem großen ten, Schloss, Paulskirche mit Mo- gab es im Turmsaal zu einer Café bei Kaffee und Kuchen. zartorgel, Stadtmauer und vielen Weinverkostung. Pünktlich um 17.30 Uhr ging es Geschäftsstelle Waldalgesheim • Hochstr. 6 • Waldalgesheim Telefon 0671 378 - 0 • www.VOBA-RNH.de liebevoll restaurierten barocken zurück nach Waldalgesheim.

16 17 Das Rathaus brennt !

Dr. Gerd Hanke gen und letztlich zu löschen. Feuerwehrabzeichens, der selbst spräche mit der Versicherung. Der Rathausbrand hat einmal bei der Brandlöschung dabei war Alle Gebäude der Ortsgemein- mehr gezeigt, wie wichtig un- und tatkräftig mithalf. Er weiß de Waldalgesheim sind bei der sere freiwilligen Feuerwehren in aus eigener Erfahrung wie wich- Provinzialversicherung versichert. den Gemeinden der Verbands- tig das Ehrenamt der Freiwilli- Inwieweit die Provinzialversi- gemeinde Rhein-Nahe sind. gen Feuerwehr ist und hat sich cherung die Schäden bezahlt, Ohne Freiwillige Feuerwehren über viele Lehrgänge und Ein- werden die Gespräche und Ver- wären viele notwendige Einsätze sätze als Brandmeister verdient handlungen zwischen der Orts-

Fotos: Feuerwehr VG Rhein-Nahe, Wolfgang Bleher

Wie ein „Feuer“ verbreitete sich angrenzenden Küche zu löschen. an die Zentrale „Feuer aus“ mel- am Dienstag, den 25. Oktober Dies war aber angesichts des den. Dank des schnellen Einsat- 2016 die Nachricht in der Ge- fortschreitenden Brandherds zes wurde Schlimmeres verhütet. meinde, „Unser Rathaus brennt“. nicht mehr möglich. Es hatte Bis um 12.27 Uhr dauerten die Es war um 10.56 Uhr als die Feu- sich inzwischen ein offener Brand Nachlöscharbeiten. Die Löschar- erwehrsirene ertönte, ausgerückt entwickelt. sind die Feuerwehrleute von Waldalgesheim um 10.58 Uhr. Glücklicherwei- Wie kam es zu dem Brand und se waren die welche Ursachen hierzu wurden Fenster in der offiziell festgestellt? Küche und im angrenzenden Jürgen Amschl, Mitarbeiter der Rathaussaal Ortsgemeinde Waldalgesheim nicht zerbro- im Bauhof und Wehrführer chen, ansonsten der Freiwilligen Feuerwehr wäre ein „Voll- Foto Hartwig Haage Waldalgesheim, betrat um 10.40 brand“ mög- Uhr das Rathaus um sein Post- lich gewesen nicht möglich. Dieses wichtige gemacht. Ohne Frage ist die gemeinde und der Versicherung fach im Rathausbüro durchzuse- und das Rathaus wäre bis in die beiten konnten nur mit Hilfe von Ehrenamt für uns alle erfordert Arbeit bei unseren Freiwilligen ergeben. hen. Dabei stellte er einen leich- Grundmauern niedergebrannt. Atemschutzgeräten durchge- unseren großen Respekt, die Feuerwehren eines der wichtigs- ten Brandgeruch fest. Im unteren führt werden, da vor allem die Anerkennung und Unterstützung ten Ehrenämter, die wir in unse- Selbstverständlich ist klar, dass Bereich des Rathauses konnte An den Löscharbeiten waren 30 Holzverkleidung im Rathaussaal der gesamten Bürgerschaft. Ein rem Flächenland Rheinland-Pfalz das derzeitige Rathaus nicht er allerdings keinen Brandherd Feuerwehrleute beteiligt und eine erhebliche Rauchentwick- Besuch bei den verschiedenen besitzen. Von den schnellen und mehr nutzbar ist. Immer noch feststellen. Daraufhin ging er in zwar aus Waldalgesheim, Weiler, lung verursachte und insgesamt Veranstaltungen der Freiwilligen erfolgreichen Löscharbeiten in- gibt es einen hohen Anteil an den 1. Stock und öffnete die Tür Münster-Sarmsheim, Trechtings- dort eine Wärmeentwicklung Feuerwehren wird von den Frau- formierte sich auch der 1. Bei- Kohlenmonoxyd, der durch den zum Sitzungssaal und stellte eine hausen und Bingen. Neun zwischen 180° und 250° Grad en und Männern der Freiwilligen geordnete der Ortsgemeinde Brand verursacht wurde. Glück- unangenehme und beißende Fahrzeuge der Freiwilligen Feu- entstanden war. Die große Hit- Feuerwehren gerne gesehen. Waldalgesheim, Gerhard Huber, licherweise wurden keine Akten Rauchentwicklung fest. Er schloss erwehren waren mit im Einsatz. zeentwicklung im Rathaussaal Respekt und Anerkennung ver- der die professionelle Arbeit und beschädigt, sodass die Gemein- die Tür, holte einen Feuerlöscher Bereits um 11.05 Uhr konnte der erschwerte selbstverständlich dient auch der Einsatz unseres Zusammenarbeit der verschiede- deverwaltung nach wie vor alle aus dem Büro und versuchte mit Einsatzleiter und stellvertretender die Löscharbeiten. Nur 400 Liter Ortsbürgermeisters Stefan Rei- nen Feuerwehren begutachtete. ihre Arbeiten weiter fortführen dem Feuerlöscher den Brandherd Wehrleiter der Verbandsgemein- Wasser waren erforderlich, um chert, seit 35 Jahren Feuerwehr- kann. Dies geschieht in der in der direkt an den Rathaussaal de-Feuerwehren, Rouven Glatz, den Brand zum Stillstand zu brin- mann und Träger des goldenen Nunmehr beginnen die Ge- ehemaligen alten Poststelle bzw.

18 19 Geschichten aus der evangelischen Schulchronik im Gewerbegebäude der Firma macht, sodass die Servicearbeiten soweit fortgeschritten, dass die Schütz in der Provinzialstraße. für unsere Mitbürgerinnen und Arbeiten der Gemeinde im neuen Herbert Sommer Die Gemeinderatssitzung findet Mitbürger weiter in der gewohn- Rathaus in gut einem halben Jahr bereits seit vielen Jahren in der ten Art und Weise, wie Ortsbür- in neuer Umgebung aufgenom- In unserem Magazin 1/2016 Es gab aber auch Erfreuliches zu der fast wöchentlich ein. ... drehten sich die Berichte von berichten: „Eine große Freude er- Am 4. August musste auch die Lehrer Schneider aus dem Jahr lebte die hiesige Gemeinde durch hiesige Feuerwehr mobil gemacht 1916 um die Geschehnisse des die Einführung des elektrischen werden. In der Scheune des Bä- 1. Weltkrieges. Es gab vor Lichtes, das kurz nach Pfings- ckermeisters Stroh brach ein Feuer 100 Jahren allerdings auch noch ten zum erstenmal brannte. Mit aus und vernichtete dessen Scheu- anderes zu berichten – wenigen Ausnahmen haben alle ne und die Scheune und Kuh- durchaus mit interessan- Leute Anschluss. War doch gera- stall des Landwirtes Schitthof.“ ten Parallelen zu heute: de in dieser Kriegszeit durch den Petroleummangel die Einführung Interessant ist diese Schulchro- „Viel Klage hörte man von dem des elektrischen Lichtes eine wahre nik auch deshalb, weil sich in Flurschaden, welcher durch Foto Hartwig Haage Fotos: Feuerwehr VG Rhein-Nahe, Wolfgang Bleher Erlösung für die Bewohner, obwohl den Aufzeichnungen immer auch Wildschweine verursacht worden auch mancher dagegen war.“ statistische Aussagen finden: ist, 35 sind in einem Rudel ge- „Die Zahl der Sterbefälle betrug Rattener Stube statt. Ausweich- germeister Stefan Reichert dies men werden können. Im kom- sehen worden. Die warme Tem- Die Angst vor Veränderung, in der hiesigen ev. Gemeinde 13, möglichkeiten für die Ausschuss- im Gespräch mitteilte, weiter menden Frühjahr 2017 sollen die peratur, die während der Janu- bzw. die Ablehnung von Neu- darunter ein junger Soldat, wel- sitzungen gibt es im Übrigen laufen werden. neuen Räumlichkeiten im dann artage herrschte, ermöglichte em und von Veränderungen cher in Forbach beim Inf. Rgt. 174 ebenfalls in der Rattener Stube in fertig gestellten Rathaus bezogen ein Keimen in der Natur. Drei- gab es eben auch schon im- diente und kurz nach seiner Einzie- der Keltenhalle bzw. in der Alten Glücklicherweise sind die Arbei- werden, ein weiterer großer Fort- mal zeigte das Thermometer mer. Vor 100 Jahren war es das hung infolge einer Lungenentzün- Schule im Ortsteil Genheim. Von ten für das neue Rathaus in der schritt für unsere Gemeinde. 9 Grad.“ elektrische Licht, heute sind dung starb. Es war Johann Senner. dieser Möglichkeit wird selbstver- Kreuzstraße/Ecke Provinzialstra- es beispielsweise Windräder. Auch die Bergbauschäden be- ständlich auch Gebrauch ge- ße/Genheimer Straße bereits Auch ein Russengrab ziert stimmten das Dorfgeschehen Berichtet wird in diesen Auf- mit einem schönen von ge- 1916: „Infolge neuer Erdein- zeichnungen immer auch über fangenen russischen Kamera- senkungen im Bergwerksbe- Unglücksereignisse: „An Un- den gestifteten Grabstein un- zirk müssen weitere zehn Häu- glücksfällen hats auch leider im seren hiesigen Friedhof.“ Was Opa Heinrich noch gewuscht hot … ser abgerissen werden.“ Jahre 1916 nicht gefehlt. Die- se treten auf dem Bergwerk lei- Marion Berres

Mein Opa brachte von sei- ein wunderbares „Lattwersch“. Gerne denke ich nen täglichen Streifzügen an die guten „Schmier“ oder das „Klappstick“ durch den Wald oder aus dem mit „Lattwersch“ zurück. Die „Grumbeerebrie“ „Kappesfeld“ (Sie erinnern sich und „Brokkelbohnesupp“ am Samstag war in direkt neben EDEKA) allerlei meiner Kindheit ein notwendiges Übel. Samstags gute Dinge mit. Meine Oma gabs „Supp“ – Punkt. und meine Mutter verarbeite- ten sie dann zu Leckereien, die Essen und Trinken: den Speiseplan ergänzten. Am Breemere = Brombeeren Schönsten war es, wenn Opa Lattwersch = Pflaumenmus Heinrich mit seiner alten Blech- Opa Heinrich Grumbeerebrie = Kartoffelsuppe milchkanne voll „Breemere“ Brokkelbohnesupp = Grüne Bohnensuppe aus dem Wald zurück kam. Schmier = eine Scheibe Brot bestrichen (ge- Die schmeckten – alleine bei dem Gedanken zerge- schmiert) mit Belag hen sie mir auf der Zunge! Klappstick = zwei Scheiben Brot zusammenge- Oma kochte – stundenlang - aus Opas Mitbringseln klappt

20 21 Seniorentag 2016 – wieder rundum gelungen!

Hartwig Haage / Heike Sommer

Am 29. Oktober 2016 war es mal wieder so weit: Der traditionelle Waldalgesheimer Seni- orentag in der Keltenhalle. (Wir berichteten im letzten Magazin.) Kurzweilige Darbietungen, für jeden war etwas dabei. Den Anfang machte der Männergesangverein unter der Leitung von Dirigent Herrn Gerhard Wöllstein. Der tongewaltige Chor, der sich aus zwei Chören, Genheim und Waldalgesheim zusammensetzt stimmte die Gäste auf den Nachmittag ein.

Die Geschwister Julia und Stefanie Stumpe sind mittlerweile schon eine Institution und bekannt durch div. Auftritte bei Hochzeiten, Geburtstagsfeiern usw. Wer kennt sie nicht! Da war schon sehr viel Professionalität bei ihrem Auftritt. Julia brilliert mit perfektem Gesang und Stefanie mit fortschrittlichem Klavierspiel. Beide werden musikalich professionell ausge- Beitrag ist in Arbeit bildet und das hört man! Musik – das ist das Alle Fotos: Hartwig Haage

Ding der beiden zauberhaften jungen Damen! Ganz sicher werden wir noch viel von ihnen hören. Heinz Schulz gab in gewohnter Weise einige humorvolle wie auch tiefsinnige Gedichte zum Besten. Er versteht es immer wieder seine Zuhörerinnen und Zuhörer zum schmunzeln zu bringen. Die Tanzgruppe „Funkelsterne“des KV-Waldal- gesheim e.V. unter Leitung von Nadja Malz und Hannah Bloos erfreuten mit viel Akrobatik und läuteten die Session 2017 ein.

22 23 Auch die „Oldies“ vom OVW heizten wieder Wie jedes Jahr sorgten die Da- so richtig ein. Urgestein Günter und „Gold- men und Herren des Gemein- kehlchen“ Margit Piroth begeisteten mit ihrem derates zusammen mit vielen Gesang. „Dicke-Bagge-Mussig“ mit Späßen, so Freiwilligen Helfern für die gute wie wir es mögen. Langsam neigte sich ein wie- Bewirtung und einen reibungslo- der rundum gelungener Senioren-Nachmittag in sen Ablauf. Nicht zuletzt ihnen ist Waldalgesheim dem Ende zu. zu verdanken, dass die Gäste sich wohl gefühlt hatten. Foto: Hartwig Haage

Fotos von den Helfern, Frau Gerda Mölig und Herr Matthias Schneider

Na so was – singen können die auch...!

Fotos Oldies: Hartwig Haage

Ortsbürgermeister Stefan Rei- chert führte souverän und infor- Sitzungen mativ durch das Programm. Ein Sitzungen 27.01. Herrensitzung Programmpunkt, auf den alle 27.01. Herrensitzung 28.01. Damensitzung gespannt warteten, war auch die 04.02. 1. Kostümsitzung

Ehrung der ältesten Teilnehmerin 05.02. Nachwuchssitzung www.kv-waldalgesheim.de und dem ältesten Teilnehmer 11.02. 2. Kostümsitzung 17.02. HEDA-Sitzung des Seniorentages. Frau Gerda Mölig und Herr Matthias Schnei- Bälle / Umzug der wurden mit einem Präsent 12.02. Kinderpreismaskenball 23.02. Altweiberball mit Enjoy und herzlichen Glückwünschen Fotos: Hanni Kraus 25.02. Mottoball m. Couch & Cocktail geehrt. 27.02. Rosenmontagszug 27.02. ROMO-Party mit DJ Dass auch unsere Gäste, die nicht Keltenhalle und wieder nach in fürsorglicher Weise wie immer 27.02. Rosenmontagsball m. Enjoy so gut zu Fuß waren sicher zur Hause kamen, dafür garantierten die Waldalgesheimer Malteser.

24 25 Das Alter der Teilnehmer war in bezahlt werden. Deshalb muss- ken die Erinnerungen der Teil- „Merr muss rischdisch danse kenne!“ der Regel zwischen 15 und 18 te Eintritt gezahlt werden, auch nehmer zwischen 60 DM und Jahren. Gelernt wurden damals von den Absolventen des Kur- 150 DM) gut angelegt waren. Tanzkurs in Waldalgesheim in den 60er Jahren populäre Standardtänze wie Wal- ses. Der Saal war gut gefüllt mit zer, Langsamer Walzer, Tango, Eltern und Angehörigen der Mit den sich ändernden Inte- Foxtrott, aber auch Rumba und Teilnehmer und mit am Tanzen ressen und Freizeitmöglich- Paul Herzog Cha-Cha-Cha. Getanzt wurde interessierten Schaulustigen. keiten sowie der zunehmen- nach Schlagern und Hits der da- den Mobilität der Jugendlichen In den 50er und 60er Jahren des schule kommen konnten, kam ren war die Tanzschule Staab maligen Zeit, die instrumental Für diesen Abschlussball gab es war die Zeit der Tanzkurse in letzten Jahrhunderts war es oft die Tanzschule halt zu ihnen. So aus Mainz. So hatten die Wald- von Bigbands gespielt wurden. Kleidervorschriften: Für die jun- Waldalgesheim Mitte der 60er nicht einfach, wenn Jugendliche fand schon ab 1949 bis in die algesheimer Jugendlichen die Die Musik während der Übungs- gen Damen waren ein Kleid, dass Jahre dann aber vorbei. vom Land, also auch aus Waldal- Mitte der 60er Jahre einmal im Möglichkeit, an einem richtigen stunden kam vom Band oder von in den 50er Jahren noch lang gesheim, sich entschlossen, tan- Jahr, zunächst im Saal des Gast- Tanzkurs, damals in Allesem auch Schallplatten. Zum Inhalt eines Mein herzlicher zen zu lernen und deshalb einen hauses Jung, später dann im gro- „Danskränzje“ genannt, teilzu- Tanzkurses gehörte nicht nur Dank geht zu- professionellen Tanzkurs besu- ßen Saal des Gasthauses Brem- nehmen. Viele Jugendliche, das Erlernen der verschiedenen nächst an Dolo- chen wollten. Die nächsten Tanz- mer „Zur Binger Höhe“ (heute aber auch ihre Eltern, vor al- Tänze, sondern auch der dazu res Reining, durch schulen waren in Bingen und Il Mediterraneo) ein Tanzkurs gehörenden Benimm- und An- deren Überlassen standsregeln. So lernten die der Fotos vom jungen Männer auch, wie sie Tanzkurs 1963 die Idee zu diesem Beitrag entstand. Weiter danke ich den Teilneh- mern des Tanz- kurses 1963 Irmgard Heller, war, später der Mode entspre- Gerold Schitthof und Manfred chend kurz und weiße Hand- Hain so wie Rosalinde Eckes vom schuhe Pflicht, für die Herren ein Gasthaus Bremmer für die Zeit, dunkler Anzug, weißes Hemd die sie sich genommen haben, statt. So auch lem die Mütter, waren der und Krawatte oder Fliege. Zum und ihre bereitwilligen Auskünf- im Herbst 1963. Meinung „Merr muss risch- Beginn des Abends überreichte te und Erzählungen, die die- Dieser Kurs, an disch danse kenne!“ So kam es ihre „Auserwählte“ korrekt um ei- jeder Teilnehmer seiner Partne- sen Artikel ermöglicht haben. den sich eini- aber auch, dass manche eigent- nen Tanz baten und aufforderten rin einen kleinen Blumenstrauß, Mainz. Aber wie sollten Jugend- ge Teilnehmer zurück erinnerten lich nicht so sehr interessierten und wo die Hände beim Tanzen dem damaligen Geschmack ent- liche, die noch keinen Führer- und dem Autor dieses Artikels Jugendlichen mehr oder we- zu sein hatten. In den Übungs- sprechend meistens Nelken. Der Großes Foto: schein, geschweige denn ein berichteten, soll exemplarisch für niger gegen ihren Willen zur stunden wurde mit wechseln- Abend begann mit dem paar- Vorne von links: Irmgard Heller (geb. Plat- ten), Gerhard Scheidweiler, Christa Seibert Auto hatten, über ein Vierteljahr alle anderen stehen, da sie vom Teilnahme gedrängt und ange- den Partnern und Partnerinnen weisen Einzug der Jugendlichen (geb. Heß), Siegfried Reining, Annemarie einmal wöchentlich dorthin kom- Ablauf und Inhalt her ziemlich meldet wurden. An einem Tanz- getanzt. Ein Tanzkurs umfass- und einer Polonaise. Anschlie- Kirmse (geb. Genzler), Lothar Bredel, unbekannt, Dieter Sommer, unbekannt, men? Auch viele Eltern waren gleich gewesen sein dürften. kurs konnten 30 Jugendliche, te zehn Übungsabende jeweils ßend folgte eine Vorführung der unbekannt. damals noch nicht motorisiert also 15 Paare, teilnehmen. Die von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr. erlernten Tänze. Die Teilnehmer Mitte von links: und konnten ihre Kinder deshalb Die Kurse fanden immer im Teilnehmer kamen nicht nur aus waren oft dieser für sie unge- Tanzlehrer Staab, unbekannt, unbekannt, nicht fahren. Hinzu kam, dass es Herbst statt und mussten vor Waldalgesheim und Genheim, Nach fünf Abenden gab es einen wohnten Situation entsprechend Gisela Schmidt, Manfred Hain, unbekannt, unbekannt, Gudrun Dönges (geb. Koll- damals nicht selbstverständlich Beginn der Adventszeit beendet sondern auch aus Dörfern in der Mittelball, der für die Öffentlich- aufgeregt und nervös. Später horst), unbekannt, Waltraud Lautz (geb. war, dass Minderjährige abends sein, da dann, den Gepflogen- näheren Umgebung. Fehlte es keit zugänglich war. Am Ende konnte dann jeder Gast, der Lust Heinz), unbekannt. nach 20.00 Uhr noch ohne Be- heiten der damaligen Zeit ent- in einem Kurs an jungen Frauen eines Tanzkurses fand dann der dazu hatte, selbst das Tanzbein Hinten von links: gleitung Erwachsener in den sprechend, genau wie während oder Männern, so brachte der große Abschlussball statt,der schwingen. So hatten die anwe- Ellen Seibert (geb. Pleines), Friedel Conrad, unbekannt, Heinz Möhlig, unbekannt, Hu- Städten unterwegs waren. Aber der Fastenzeit, keine öffentlichen Veranstalter Tanzwillige mit. So ebenfalls öffentlich war. Für die- senden Eltern die Möglichkeit, bert Kruger, unbekannt, Gerold Schitthof, es fand sich eine Lösung für die- Tanzveranstaltungen stattfanden. wurde das Teilnehmerfeld kom- sen Abend organisierte Tanzleh- sich davon zu überzeugen, dass Ilse Graulich (geb. Sturm), unbekannt. ses Problem: Weil die am Tanzen plettiert und es blieb niemand rer Staab eine Kapelle, so dass ihre Kinder wirklich das Tanzen Andere Fotos: Impressionen vom Abschlussball 1963 erlernt hatten und dass die Kos- interessierten und lernwilligen Veranstalter der Tanzkurse in ohne Partner bzw. Partnerin. zu Live-Musik getanzt wurde. Alle Fotos. Privat Jugendlichen nicht in die Tanz- Waldalgesheim in den 60er Jah- Diese Kapelle musste natürlich ten für den Kurs (hier schwan-

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Theatergeschichten 2. Teil

in dem Stück? Herbert Sommer Das Stück spielt in einer Groß- Das Theaterspielen hat in Ecke Ringstraße statt. stadt in den Waldalgesheim - und das Mit dem Spielort wech- USA. Genauer gilt übrigens auch für Gen- selte auch die Regie von Gesagt, in heim - eine lange Tradition. Rudolf Steyer zu Wilfried der kleinen Redaktion Der Beitrag in der Ausgabe Albrecht und Peter Paul [6] 1/2016 unseres Magazins Algesheimer. Sie führ- einer jüdischen der Heimatfreunde widmete ten in den Folgejahren Zeitung, mit dem Namen sich dem Zeitraum von den gemeinsam Regie. Unrecht offenbar wird. Es "Posaune". In dieser Posaune landen Anfängen in den 1920ern nützt aber nichts: am Ende [5] zwei katholische Nonnen als Prak- bis Anfang der 1970er Die Aufführungen fanden wird er dennoch entlarvt. Jahre. Gespielt wurde bis weiterhin Anfang Januar tikantinnen, denn niemand sonst wollte die Frischstudierten. Aber dahin im Gasthaus Jung, statt - also sozusagen zwi- befassen und inspirieren zu lassen, will sie die Posaune? Sie werden im katholischen Vereins- schen Weihnachten und Fasenacht! hatte Wilfried Albrecht beim Landes- Zwei Hauben und eine Posaune von den Kolleginnen dort skeptisch haus und im Barbarasaal Diese Tradition mit zwei Abendauf- filmdienst in Mainz den Film „Der Mit dem Stück von Adalbert Seipolt beäugt und erleben manche Über- auf der Amalienhöhe. führungen am Samstag und Sonn- zerbrochene Krug“ samt Filmprojek- widmete sich die Theatergruppe raschung. Jedenfalls sorgen sie in tag und einer Aufführung für die tor ausgeliehen. Den Film hat sich 1975 erstmals einem zeitgenössi- dem Zeitungsverlag für manche [1] Kinder, die als Generalprobe diente, die Theatergruppe dann in Brem- schen Autor. Seipolt, geboren 1929 Turbulenzen. Das Stück war in dieser wurde auch im Gasthaus Bremmer mers Saal gemeinsam angeschaut. in Breslau ( 2009) kam nach seiner Zeit auch andernorts ein beliebter beibehalten. Und damit jeder sich auch speziell Vertreibung aus Schlesien 1946 nach Bühnenstoff für die Schul- und Lai- mit seiner Rolle intensiv befassen Metten und trat dort nach seinem entheater. Mit der neuen Spielstätte eröffneten konnte, ließ man den Film mehrmals Abitur in die Benediktinerabtei sich auch ganz neue Möglichkeiten laufen - so wurde aus der Abend- Metten ein und wurde Priester. Am Nach den guten Erfahrungen mit für das Theaterspiel. Die Bühne bei vorführung auch noch eine Nacht- Mettener Klostergymnasium war er dem Filmabend zum "Zerbrochenen Bremmers bot mehr Raum und Platz vorführung! Wertvolle Anregungen Lehrer für Deutsch, Griechisch und Krug" im Jahr zuvor, suchte man sich für Bewegungen und Abläufe. Die konnten in die anschließenden Geschichte, leitete die Schulbühne auch bei größere Bühne, die neuen Regis- eigenen Theaterproben einfließen. und schrieb seure und die Lust sich weiterzuent- Bücher. In wickeln und Neues auszuprobieren Worum geht‘s in dem Stück? seinen Werken prägten die Theaterstücke der Jahre behandelt er [2] 1974 bis 1977. „Der zerbrochene Krug“ ist Anlass für einen Gerichtsprozess, in dem in heiterem, humorvollem Der zerbrochene Krug Richter Adam Recht sprechen soll Ab 1974 fanden die Auffüh- über ein Vergehen, das er selbst Erzählstil auch Mit dem ersten Stück auf der neuen rungen im Gasthaus Bremmer begangen hat. Er missbraucht nicht ernste religiöse Bühne wagte man sich 1974 an ei- (Gasthaus Binger Höhe, heute Il nur sein Amt, sondern auch das Ver- Themen. nen Stoff aus der klassischen Thera- Mediterraneo) Provinzialstraße/ trauen der jung Verlobten Eve. Um terliteratur von sie sich in ihrem Zimmer gefügig zu Worum gehts Heinrich von machen, verspricht er ihr, den Ver- Kleist. Das Lust- lobten Ruprecht vom Kriegsdienst spiel stammt zu befreien. Als der eifersüchtige aus dem Jahr Verlobte überraschend auftaucht, [7] 1806 und flüchtet Richter Adam und zerbricht zählt zu seinen dabei den Krug. Die Mutter von bekanntesten Eve, die ins Zimmer kommt, ver- Werken. dächtigt den Verlobten Ruprecht als „Krugzertrümmerer“. Richter Adam Um sich im soll den Fall klären und sitzt nun un- Vorfeld mit gewollt über sich selbst zu Gericht. dem Stück zu Er versucht mit allen möglichen Taktiken zu verhindern, dass sein [4]

[3] 28 [8] 29 diesem Stück zunächst wieder An- regungen und Inspiration aus dem Fotoimpressionen vom diesjährigen professionellen Bereich. In Mainz Tannenbaumschmücken in der Dorfmitte im Kino lief gerade "Der Clou" mit Robert Redford und Paul Newman. Der Film aus dem Jahr 1973 spielte Heike Sommer auch in Amerika und ebenfalls in den 30er Jahren, wie das Stück "Zwei [9] Hauben und eine Posaune". So fuhr die Waldalgesheimer Theatertruppe nach Mainz ins Kino und kam mit vielen Anregungen und Ideen für Bühnengestaltung, Kostüme und Inszenierung zurück. Dazu gehörte beispielsweise auch die berühmte Titelmelodie aus dem Clou "The Entertainer", die bei den Aufführun- gen an passenden Stellen eingespielt wurde.

Besonderen Unterhaltungswert hat- ten an der einen oder anderen Stelle immer auch die spontanen Im- [10] provisationen der Schauspieler Auch in diesem Jahr haben die Mitar- Pünktlich um 18 Uhr mit dem Glocken- wenn der Text fehlte oder sonst beiter des Bauhofs einen prächtigen geläut wurde der geschmückte Tannen- etwas anders verlief als geplant. Tannenbaum für die Dorfmitte von baum zum ersten Mal festlich erleuchtet, Darauf verstanden sich die Waldalgesheim gefunden. Zahlreiche so dass die nahe Rathausbaustelle in den große und kleine Gäste folgten der Einla- Hintergrund trat. Waldalgesheimer besonders, dung der Heimatfreunde Waldalgesheim Mit dem Worten „Jetzt kann awwer bald waren doch viele der Schau- und der Ortsgemeinde Waldalgesheim, das Christkindchen kommen..“ wurden spieler auch aktive Fasenachter. den Tannenbaum zu schmücken. die vielen kleinen und So werden sich vielleicht man- Durch die kleine aber feine Feier mit großen Besucher che noch an folgende Szene stimmungsvoller Adventsmusik (Semi- in die 1. Advents- erinnern: Günter Piroth kam NahChor, Bingen), dem Knecht-Rup- woche verab- auf die Bühne, zog "die Kapp recht-Gedicht (vorgetragen von Heinz schiedet. Schulz) und vorweihnachtlichen Klängen ab" (auch einer Szene aus dem Waldalgesheim, [11] (OVW Harmonie Waldalgesheim) führten 25.11.2016 Clou entnommen) und warf sie Gerhard Huber (1. Beigeordneter) ge- gekonnt auf den etwa zwei Me- meinsam mit Otfried Lang (2. Beige- ter entfernten Kleiderständer, ordneter) in Vertretung von Ortsbürger- meister Stefan Reichert und Hans-Jürgen wo sie sicher landete. In einer Schepp (1. Vorsitzender Heimatfreunde). Aufführung verfehlte er allerdings Großen Anklang fand der köstliche den Kleiderständer und die Kapp Apfelpunch und das leckere Gebäck; landete im Publikum. Günter Piroth beides wurde kostenfrei angeboten. kommentierte schlagfertig und spontan: "Irgend eener hot do den Kläderständer verrickt"

[12] (Wird fortgesetzt)

Legende zu den Fotos: Der zerbrochene Krug Bild 1 Bild 5 links: Peter Paul Algesheimer (Gerichtsrat), rechts: Wilfried Albrecht ganz links: Klaus Bremmer (Gerichtsschreiber) (Dorfrichter Adam) Bild 4 Zwei Hauben und eine Posaune von links: doris Gräf (Evchen), Birgit Eckert (Mumeliese), Addi Schitt- Bild 9 hof (Verlobter), Günter Piroth (Knecht) von links: Peter Paul Algesheimer, Günter Piroth, Klaus Bremmer Fotos Hartwig Haage

30 31 Impressum

Ausgabe: Heft Nr.3 – Dezember 2016 zum GmbH Herausgeber: Tennishalle Postpfad Verein der Heimatfreunde Montag Ruhetag, Dienstag bis Sonntag ab 9 Uhr geöffnet Waldalgesheim e. V. Ringstraße 3d 55425 Waldalgesheim 3-Feld Tennishalle e-mail: [email protected] Gaststätte mit Granulatboden www.lebendiges-waldalgesheim.de Partyservice Sportshop Schläger- Spendenkonto: Besaitungsservice Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück IBAN: DE 62 56090 000 1016413187 Unser Haus wird gut bürgerlich und familienfreundlich geführt. Essen außer Haus – lassen Sie sich überraschen! Redaktion: Ihre Familie Domehl · Spitalwiese 2 · 55425 Waldalgesheim Herbert Sommer Birgit Lehr Hartwig Haage 0 67 21 - 99 35 00 Paul Herzog Anzeigenannahme: www.lebendiges-waldalgesheim.de

Layout/Grafikdesign: Hartwig Haage

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Die Heimatfreunde wünschen allen Mitgliedern und Lesern ein gesegnetes

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