Nummer 35 6. November 2003 www. cdu.de rr Fakten und Argumente

I NH ALT

LAURENZ MEYER: STEUERREFORMKONZEPT Statistiktricks statt Wachstumspolitik „Befreiungsschlag im SEITE 12 Steuerdschungel" DOKUMENTATION Bundesvorstand und Prä- tei sehr zufrieden. Das von Ein modernes sidium der CDU Deutsch- erarbeitete Einkommensteuerrecht lands haben das Konzept Konzept zur Reform des für Deutschland: für eine radikale Steuer- Steuersystems sei ein „Be- Zehn Leitsätze für eine reform einstimmig ange- freiungsschlag im deut- radikale Vereinfachung nommen. schen Steuerdschungel", und eine grundlegende zeigte der die Beziehung der Bür- Reform des deutschen sich nach den Beratungen in ger zu ihrem Staat „wieder Einkommensteuersystems den Spitzengremien der Par- auf eine Fortsetzung Seite 2 1 HEUTE AKTUELL STEUERREFORMKONZEPT

• Peter Götz: Merz-Kon- Fortsetzung von Seite 1 auch Familien haben. Für zept gute Grundlage für transparente, nachvollzieh- die deutliche Senkung der eine umfassende Ge- bare und vernünftige Grund- Steuersätze auf der einen meindefinanzreform (Sei- lage" stellen werde, sagte Seite werden auf der ande- te 9) • Maria Böhmer: Be- die Vorsitzende der CDU ren Seite Ausnahmetatbe- steuerung endlich famili- Deutschlands und der CDU/ stände ersatzlos gestrichen. engerecht (Seite 10) • CSU-Bundestagsfraktion. Ziel ist es, das Steuersystem Karl-Josef Laumann: Tal- Bei der Vorstellung seines zu vereinfachen und Steu- fahrt setzt sich fort (Seite Steuermodells unterstrich erschlupflöcher zu schlie- 12) • Gratulation zurWahl Friedrich Merz nur ein ein- ßen. Dies würde zu mehr Bischof Hubers (Seite 13) faches Steuersystem sei ge- Gerechtigkeit führen, da • CDU-Abgeordneter in recht. Das gültige Gesetz Personen mit hohen Ein- EKD-Rat gewählt (Seite „ist nicht mehr reform- kommen nicht mehr durch 13) • Laurenz Meyer: fähig." Daher müsse es kom- Nutzung eines komplizier- Kommunalwahl in Bran- plett aufgehoben und durch ten Steuersystems ihre denburg - Quittung für ein neues ersetzt werden. Steuerlast drücken können, Schröder (Seite 14) • Das klare Votum der CDU- sagte Angela Merkel. Mit MIT: Kölner Leitsätze ver- Führung für seine Ideen er- dem einfachen CDU-Kon- abschiedet (Seite 15) • fülle ihn mit „großer Zu- zept gilt der Grundsatz: Wer Mitgliederwerbung: CDU friedenheit und Freude." Er ein höheres Einkommen ehrt Botschafter und rechne bis zum Parteitag hat, zahlt auch tatsächlich Verbände (Seite 16) • Anfang Dezember nicht mehr Steuern. Dietrich Austermann: Rot- mehr mit Veränderungen Grünes Steuerdesaster am Grundkonzept. Im De- (Seite 18) • Volker Kau- tail gebe es aber noch der: Hohmann aus Innen- Entlastung der ausschuss zurückgezo- Diskussionsbedarf, sagte Familien gen (Seite 19) • Dirk Fi- der stellvertretende Vor- schen Stolpes Mautdes- sitzende der CDU/CSU- Das Reformkonzept sieht aster (Seite 19) • Bundestagsfraktion. bei der Einkommensteuer Katherina Reiche: Gegen Nach dem vorgelegten nur noch drei Stufensätze Arbeitsplatzabgabe (Sei- Konzept werden Bürger mit von 12, 24 und 36 Prozent te 20) • Hartmut Ko- besonders geringen Ein- vor. So gilt, dass bei einer schyk, Clemens Binnin- kommen künftig keine oder Gehaltserhöhung nicht das ger: Wirksame Terrorab- wenig Steuern zahlen. Fi- ganze Gehalt mit dem nächst wehr aus der Luft (Seite nanzielle Vorteile werden höheren Steuersatz besteu- 21) nach den Plänen vor allem ert wird, sondern nur der Be-

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2 UID 35/2003 STEUERREFORMKONZEPT71 trag, der über der Steuerstufe bei 24 Prozent liegen, ein- alstaats und des Merz-Mo- liegt. Außerdem ist pro Kopf heitlich für ausgeschüttete dells hin. Beide Konzepte si- ein steuerfreier Grundfrei- und einbehaltene Gewinne. cherten Wohlstand für künf- betrag von 8000 Euro ge- Außerdem sollen Veräuße- tige Generationen, betonte plant, der insbesondere die rungsgewinne wieder be- die CDU-Vorsitzende. Der Familien entlasten soll. Ar- steuert werden. Dividenden, niedersächsische Minister- beitnehmer können zusätz- auf die das jeweilige Unter- präsident Christian Wulff lich zu den 8000 Euro einen nehmen Körperschaftsteuer bezeichnete die Pläne als Weiteren Freibetrag in Höhe gezahlt hat, können von na- „absolut super, mutig und von 1000 Euro gelten ma- türlichen Personen steuer- notwendig." Die „kleinen chen. Merz bezeichnete dies mindernd geltend gemacht Leute" profitierten am mei- als einen „vernünftigen werden. sten davon. Auch der thü- Weg". So muss z.B. eine Angela Merkel nannte ringische Ministerpräsident vierköpfige Familie, in der das Konzept eine „gute Dieter Althaus sprach von Mutter und Vater arbeiten, Diskussionsgrundlage" für einem „sehr guten Kon- 34.000 Euro Jahreseinkom- die Parteibasis. Entschieden zept", bei dem man über De- men nicht versteuern. werde auf dem CDU-Par- tails noch reden werde. Hes- Das Konzept von Merz teitag Anfang Dezember. sens Ministerpräsident Ro- sieht auch eine Reihe von In diesem Zusammenhang land Koch wertete das Re- Änderungen für Unterneh- wies Angela Merkel auf die formpapier als einen „Mei- men vor. Die Körperschaft- Kompatibilität der Kon- lenstein in die richtige steuer soll nach den Plänen zepte zur Reform des Sozi- Richtung".

Steuermodelle im Vergleich (Single, Arbeitnehmer) Grenzsteuersätze der Einkommensteuer ohne Solidarzuschlag

geplanter Tarif für 2004 — Vorschlag von Friedrich Merz 42% 36%

10 000 20 000 30 000 40 000 50 000 60 000 70 000 zu versteuerndes Einkommen in Euro

UID 35/2003 • 3 Häufig gestellte Fragen zum Steuer-Konzept

• Wie wird die Steuerlast berechnet? 'Freibeträge Von dem Bruttoeinkommen werden je nach Be- 8.000 € 8.000 € für Ehepartner schäftigungssituation und Familienstand Freibe- 8.000 € pro Kind träge und Pauschalen abgezogen. Das darüber hin- Pauschalen ausgehende Einkommen wird wie folgt besteuert: 1.000 € falls Arbeitnehmer 1.000 € falls Ehepartner Arbeitnehmer

Ledige Verheiratete vom „verbleibenden Einkommen" werden vom „verbleibenden Einkommen" werden

0 - 8.000 € mit 12 % versteuert = x € 0 - 16.000 € mit 12 % versteuert = x € 8.001 - 32.000 € mit 24 % versteuert = y € 16.001 - 64.000 € mit 24 % versteuert = y € alles über 32.000 € mit 36 % versteuert = z € alles über 64.000 € mit 36 % versteuert = z €

Steuerbelastung = (x + y + z) € Steuerbelastung = (x + y + z) €

• Wie funktioniert der Stufentarif? Der Stufentarif bringt eine starke Vereinfachung des Steuersystems. Mit 12,24 und 36 Pro- zent gibt es nach dem Vorschlag nur noch drei Steuersätze. Jeder kann dann selbst seine Steu- erbelastung ausrechnen. Ein Steuerberater wird für die meisten entbehrlich. Es soll einen Grundfreibetrag von 8.000 Euro geben. Für Arbeitnehmer gibt es eine zusätzliche Pauschale von 1.000 Euro. Freibe- träge und Pauschale werden dann vom Brut- Ledige toeinkommen abgezo- gen. Vom verbleiben- Bruttoeinkommen 25.000 Euro, kein Kind den Betrag werden die 25.000 Euro ersten 8.000 Euro mit - 9.000 Euro Arbeitnehmerfreibetrag 12 Prozent, die darauf folgenden 24.000 Euro mit 24 Prozent und je- = 16.000 Euro verbleibendes Einkommen der Euro darüber mit 36 Prozent besteuert. 8.000 Euro mit 12% zu versteuern 960 Euro 8.000 Euro mit 24% zu versteuern 1.920 Euro • Wenn ich beim Ein- 0 Euro mit 36% zu versteuern 0 Euro kommen einen Euro Einkommenssteuer jährlich = 2.880 Euro über der Stufengrenze monatliche Belastung liege, wird dann das = 240 Euro

4 -LUD 35/2003 gesamte Einkommen Ledige •fiit dem höheren Steu- Bruttoeinkommen 25.000 Euro, 1 Kind ersatz besteuert? Nein. Nur der über 25.000 Euro der Stufengrenze lie- 9.000 Euro Arbeitnehmerfreibetrag gende Betrag wird mit 8.000 Euro Grundfreibetrag pro Kind d em höheren Satz be- 8.000 Euro verbleibendes Einkommen steuert. Bei einem Einkom- 8.000 Euro mit 12% zu versteuern 960 Euro men von 50.000 Euro 0 Euro mit 24% zu versteuern 0 Euro bedeutet das: Nach Ab- 0 Euro mit 36% zu versteuern 0 Euro Zug von Freibetrag Einkommenssteuer jährlich 960 Euro (8.000 Euro) und Ar- beitnehmerpauschale monatliche Belastung 80 Euro (1.000 Euro) verbleibt ein den folgenden Steu- ersätzen unterliegendes Einkommen von 41.000 Euro. Für die ersten 8.000 Euro fallen 960 Euro Steuern an, für die folgenden 24.000 Euro (mit 24% zu versteuern) fallen 5.760 Euro an. Pur die verbleibenden 9.000 Euro (mit 36% zu versteuern) werden 3.240 Euro fällig. Zusam- men eine Belastung von 9.960 Euro.

• Für wen gelten die Freibeträge? Die Grundfreibeträge gelten für Erwachsene und Kinder. In einer Familie mit zwei Kindern und einem Arbeitnehmer gilt für alle vier Familienmitglieder ein Grundfreibetrag von je 8.000 Euro. Zusammen 32.000 Euro. Hinzu kommt die Pauschale für den Arbeitnehmer von 1.000 Euro. Durch die Freibeträge kann die Familie damit bis zu 33.000 Euro verdienen, ohne über- haupt einen Cent Steuern zu zahlen. • Was wird aus dem Kindergeld? Ledige Kindergeld wird es Bruttoeinkommen 50.000 Euro, kein Kind auch künftig geben. Die CDU arbeitet der- 50.000 Euro zeit an einer detaillier- - 9.000 Euro Arbeitnehmerfreibetrag ten Ausgestaltung.

= 41.000 Euro verbleibendes Einkommen • Was passiert mit dem Ehegattensplit- 8.000 Euro mit 12% zu versteuern 960 Euro ting? 24.000 Euro mit 24% zu versteuern 5.760 Euro Das Ehegattensplit- 9.000 Euro mit 36% zu versteuern 3.240 Euro ting wird auf Grund- Einkommenssteuer jährlich = 9.960 Euro lage der Steuervor- schläge der CDU auch monatliche Belastung = 830 Euro künftig beibehalten.

UID 35/2003 • 5 Ledige Dies bringt eine weitere Entlastung für die Fa- Bruttoeinkommen 50.000 Euro, 1 Kind milien. Nach Abzug al- 50.000 Euro ler Grundfreibeträge 9.000 Euro Arbeitnehmerfreibetrag und Pauschalen vom Bruttoeinkommen 8.000 Euro Grundfreibetrag pro Kind werden vom verblei- 33.000 Euro verbleibendes Einkommen benden Einkommen die ersten 16.000 Euro 8.000 Euro mit 12% zu versteuern 960 Euro mit 12 Prozent und die 24.000 Euro mit 24% zu versteuern 5.760 Euro nächsten 48.000 Euro 1.000 Euro mit 36% zu versteuern 360 Euro mit 24 Prozent besteu- Einkommenssteuer jährlich = 7.080 Euro ert. Jeder weitere Euro monatliche Belastung = 590 Euro unterliegt dem neuen Spitzensteuersatz von 36 Prozent. • Werden alle Steuerzahler entlastet? Die Steuersätze werden für alle gesenkt. Trotzdem kann es für wenige Steuerzahler zu höheren tatsächlichen Steuern kommen. Dies betrifft insbesondere diejenigen mit hohen Ein- kommen, die bisher alle Steuerschlupflöcher nutzen konnten, um ihr zu versteuerndes Ein- kommen zu drücken.

• Wie einfach wird die Steuererklärung? Die Steuererklärung wird künftig für die meisten Steuerzahler zum Kinderspiel. So kann das Finanzamt aus den Daten von Arbeitgeber, Bank und Familie bereits Anfang Januar der Fami- lie einen Vorschlag zur Steuerklärung unterbreiten. Dieser Vorschlag könnte möglicherweise auch auf elektronischem Weg verschickt werden. Dieser Vorschlag wird im Idealfall ganz ein- fach per Mausklick ak- zeptiert. Ein Meilen- stein im Vergleich zum Ehepaar Alleinverdiener derzeitigen System. Bruttoeinkommen 25.000 Euro, kein Kind • Was passiert mit der 25.000 Euro Eigenheimzulage? 9.000 Euro Arbeitnehmerfreibetrag Die Eigenheimzu- - 8.000 Euro Grundfreibetrag Ehepartner lage ist eine Zulage und damit nicht Be- — 8.000 Euro verbleibendes Einkommen standteil des Einkom- mensteuerrechts, auf 8.000 Euro mit 12% zu versteuern 960 Euro das sich die neuen Vor- 0 Euro mit 24% zu versteuern 0 Euro schläge beziehen. 0 Euro mit 36% zu versteuern 0 Euro Einkommenssteuer jährlich = 960 Euro • Was passiert mit monatliche Belastung = 80 Euro Kapitaleinkünften?

6 UID 35/2003 Die Besteuerung der Ehepaar Alleinverdiener Kapitaleinkünfte wird Bruttoeinkommen 50.000 Euro, kein Kind vereinheitlicht und ver- einfacht - im Wege des 50.000 Euro Quel lensteuerabzugs 9.000 Euro Arbeitnehmerfreibetrag werden Kapitalein- - 8.000 Euro Grundfreibetrag Ehepartner künfte mit 24% besteu- = 33.000 Euro verbleibendes Einkommen ert- Am Jahresende wird geprüft, ob der 16.000 Euro mit 12% zu versteuern 1.920 Euro Persönliche Steuersatz v 17.000 Euro mit 24% zu versteuern 4.080 Euro on den gezahlten 24 0 Euro mit 36% zu versteuern Euro Prozent abweicht. Einkommenssteuer jährlich = 6.000 Euro Wenn dies der Fall ist, wird eine Nachzahlung monatliche Belastung = 500 Euro °der Steuerrückerstat- tung fällig. Familie Alleinverdiener • Was ändert sich für Bruttoeinkommen 25.000 Euro, 1 Kind Firmen? Einkommensteuer- 25.000 Euro recht und Körper- 9.000 Euro Arbeitnehmerfreibetrag Schaftsteuerrecht wer- 8.000 Euro Grundfreibetrag Ehepartner den mit dem Ziel der 8.000 Euro Grundfreibetrag pro Kind Rechtsformneutralität 0 Euro verbleibendes Einkommen Ur|d der Vermeidung 0 Euro mit 12% zu versteuern 0 Euro v°n Doppelbesteue- rung aufeinander abge- 0 Euro mit 24% zu versteuern 0 Euro stimmt. 0 Euro mit 36% zu versteuern 0 Euro Der Körperschaf- Einkommenssteuer jährlich = 0 Euro steuertarif beträgt ein- monatliche Belastung = 0 Euro heitlich 24 % auf alle Gewinne. Familie Alleinverdiener Die Gewerbesteuer Bruttoeinkommen 50.000 Euro, 2 Kinder s°ll langfristig durch eine wirtschaftskraft- 50.000 Euro °ezogene Gemeinde- 9.000 Euro Arbeitnehmerfreibetrag steuer ersetzt werden. 8.000 Euro Grundfreibetrag Ehepartner ßis dahin bleibt es bei 16.000 Euro Grundfreibetrag pro Kind 8.000 Euro den bisherigen Rege- lungen. 17.000 Euro verbleibendes Einkommen Der Verlustaus- 16.000 Euro mit 12% zu versteuern 1.920 Euro gleich bleibt als Ver- 1.000 Euro mit 24% zu versteuern 240 Euro 'ustvortrag uneinge- 0 Euro mit 36% zu versteuern 0 Euro schränktzulässig. Einkommenssteuer jährlich = 2.160 Euro monatliche Belastung = 180 Euro UID 35/2003 • 7 STEUERREFORMKONZEPT Steuerbelastung im Vergleich - Jahresbeiträge in Euro

Ledige

Zu versteuern- Steuer- Steuer- Belastung des Jahres- belastunj belastunj nach einkommen* heute 2004** Merz***

30.000 6.418 5.807 4.320 40.000 10.158 9.223 6.720 50.000 14.440 13.096 10.320 60.000 19.225 17.286 13.920 70.000 24.078 21.468 17.520 80.000 29.932 25.686 21.120 90.000 33.786 29.886 24.720 100.000 38.623 34.086 28.320 250.000 111.378 97.086 82.320

Verheiratete (Ein Verdiener)

Zu versteuern- Steuer- Steuer- Belastung des Jahres- belastung belastung nach einkommen* heute 2004** Merz****

30.000 3.706 3.084 1.680 40.000 6.470 5.700 3.840 50.000 9.514 8.542 6.240 60.000 12.836 11.614 8.640 70.000 16.436 14.916 11.040 80.000 20.316 18.446 13.440 90.000 24.476 22.204 17.040 100.000 28.880 26.192 20.640 250.000 101.514 89.172 74.640

* Brutto, für Betrachtung der Belastung nach Merz auf heutiges zu versteuerndes Ein- kommen hoch gerechnet, ** bei Vorziehen der 3. rot-grünen Reformstufe 2005 auf 2004, *** incl. 1000 € Arbeitnehmerpauschbetrag, **** bei Verheirateten nur ein zusätzlicher Arbeitnehmerpauschbetrag. Quelle: Bund der Steuerzahler, Financial Times Deutschland, eigene Berechnungen.

8 UID 35/2003 STEUERREFORMKONZEPT

PETER G öTZ Merz-Steuerkonzept gute Grundlage für eine umfassende Gemeindefinanzreform

bisherige Gewerbesteuer Gemeinden. Die Gemeinde- könnte dadurch entfallen. anteile an Einkommen- und Durch die Systemum- Körperschaftsteuer könn- stellung könnten folgende ten per Computer einfach Ansprüche für Bürger, aufgespalten werden nach Kommunen und Wirtschaft Wohnstandort und Arbeits- erfüllt werden: standort. • Steuern müssen einfach, Dieser Ansatz geht weit transparent, gerecht und über reines Steuerrecht hin- unbürokratisch zu erheben aus. Er stärkt die Demo- Zu dem Modell für ein mo- sein. Jeder muss wissen, wie kratie und die kommunale dernes Einkommen- und viel er an welche öffentliche Selbstverwaltung. Dann end- Körperschaftsteuerecht Körperschaft entrichtet und lich wissen Bürger und Un- von Friedrich Merz er- wofür. ternehmen besser, wo ihre klärte der kommunalpoli- • Der Beitrag der Wirtschaft Steuergelder bleiben. tische Fraktionssprecher: an der Finanzierung der kom- Die politisch Verant- Die von Friedrich Merz munalen Aufgaben muss wortlichen sollten diesen vorgeschlagene radikale wieder angemessen, stetig Weg in ihre Überlegungen Vereinfachung des Steuer- und von den Kommunen einbeziehen. rechts bei der Einkommen- durch ein Hebesatzrecht Vorab ist den Kommu- Ur>d Körperschaftsteuer for- selbstständig gestaltbar sein. nen durch das Soforthilfe- dert eine dringend notwen- • Wirtschaft und Standort- programm von CDU und dige Vereinfachung der gemeinde müssen mit einem CSU (Zurücknahme der kommunalen Steuern gera- steuerlichen Interessenband Gewerbesteuerumlageerhö- dezu heraus. Sie eröffnet ei- verbunden sein. hung und höherer Anteil an nen Weg für eine umfas- • Für gute Standortbedin- der Umsatzsteuer) zu hel- sende Reform der Kommu- gungen muss eine Gemein- fen. Weitere Verzögerun- nalfinanzen. de angemessene Steuer- gen sind unverantwortlich. Die Chance dazu sollte einnahmen bekommen. Da- Die von Rot-Grün be- genutzt werden. So könn- ran sind die Kommunen ge- schlossenen Steuererhöh- ten Städten und Gemeinden nau so interessiert wie die ungen bei der Gewerbe- Anteile am Aufkommen der Unternehmer und die Ar- steuer schaffen neue Büro- reformierten Einkommen- beitnehmer. kratie und belasten den Mit- und Körperschaftsteuer ge- Merz' Konzept erlaubt telstand. Sie passen nicht in geben werden, auf die sie je- auch einen Interessenaus- die Zeit. Steuervereinfa- weils kommunale Hebe- gleich zwischen unter- chungen sind der bessere sätze anwenden können. Die schiedlich strukturierten Weg.

UID 35/2003 • 9 STEUERREFORMKONZEPT

MARIA BöHMER Besteuerung endlich familiengerecht

Friedrich Merz hat weg- diese Familien muss weiter- weisende Vorschläge für hin zur Sicherung des Exis- eine familiengerechte Be- tenzminimums von Kindern steuerung vorgelegt. Damit ein Kindergeld gezahlt wer- präsentiert die CDU zusam- den. Das Merz-Modell bie- men mit den Vorschlägen tet auch eine gute Möglich- der Herzog-Kommission keit für einen Einstieg ins ein Reform-Paket, das die Familiengeld. Chance bietet, grundlegen- Dank der radikalen Ver- de Weichenstellungen für einfachung des Steuersys- eine stärkere Anerkennung ordnungspolitisch richtiger tems und der Umstellung der Leistungen von Fami- Ansatz. Zugleich greift der auf elektronische Daten- lien vorzunehmen und zu ei- Vorstoß Zielsetzungen auf, übertragung haben wir dar- ner gerechteren Besteue- die im Zusammenhang mit über hinaus die Chance, die rung zu kommen. Durch die den Überlegungen für ein starre Einteilung in Steuer- Einführung eines einheitli- Familiensplitting wichtig klassen zu überwinden, so chen Grundfreibetrages für waren. Auch an Familien, dass die für Frauen ungün- jedes Familienmitglied ha- die den Grundfreibetrag auf- stige Eingruppierung in die ben Familien wieder mehr grund eines zu geringen Ein- Steuerklasse V bald der selbst erwirtschaftetes Geld kommens nicht ausschöpfen Vergangenheit angehören zur Verfügung. Das ist ein können, wurde gedacht. Für kann.

EXPERTENMEINUNGEN ZUM STEUERREFORMKONZEPT

„70 bis 80 % der Arbeitneh- nur wenige Besserverdienen- heute", sagte er. Viktor Stei- mer hätten mit einer solchen de. Zudem sorgt die Abschaf- ner vom DIW hältgroße Teile Reform mehr Geld in der Ta- fung vieler Steuersubventio- des Merz-Plans für sinnvoll, sche", sagte Winfried Fuest, nen für ein höheres Maß an vor allem die Entlastung von Steuerexperte beim Institut Gerechtigkeit als das beste- Geringverdienern durch ho- der deutschen Wirtschaft hende System." IW-Mann he Freibeträge. „Die Strei- (IW) in Köln, dem Berliner Fuest sieht gerade Familien chung der Pendlerpauschale Tagesspiegel. Auch die Ver- durch den Vorschlag entla- ist nicht so schlimm, weil sie ringerung des Spitzensteuer- stet. Zudem gebe es für Rei- eher Gutverdienem nützt", satzes von48,5 % auf 36 % sei che neben Ent- auch Belas- urteilte er. Die Verbreiterung kein Problem, findet Viktor tungen. „Hausbesitzer oder der Bemessungsgrundlage Steiner vom Deutschen Insti- Eigner eines Schiffsfonds bei gleichzeitiger Absen- tut für Wirtschaftsforschung könnten mit dem Merz-Vor- kung der Tarife werde das (DrW) in Berlin. „Den Spit- schlag ihre Steuerlast nicht Einkommen vieler Haus- zensteuersatz zahlen ohnehin mehr so stark drücken wie halte erhöhen.

10 UID 35/2003 STEUERREFORMKONZEPT cvfc" * , TAGSE«««« FOR DEUTSCHLAND» UNAB HÄNGIGE TAGESZbl KJ~

Längst haben die Wähler zu ist ein einfaches, durchschau- Der Kanzler gerät mehr und spüren bekommen: Mit der bares Steuersystem. Das gel- mehr in die Defensive: Kein Botschaft „Versuch's mal tende Steuerrecht ist per se Konzept für einen großen mit Gemütlichkeit" wurde deshalb ungerecht, weil es Wurf, keine Mehrheit für das ihnen im Herbst 2002 ein Bär nicht verständlich ist. Man kurzfristige Vorziehen we- aufgebunden. Es ist eher wäre ja schon froh, könnte nigstens der Mini-Reform. diese Täuschung als das Re- man die eigene Steuerer- Da düiften auch der späte formpaket selbst, was die klärung verstehen; noch bes- Ruf nach einem Steuergipfel SPD-Klientel dem Kanzler ser wäre, man müsste gar und der Vorwurf der Block- übelnimmt. Die CDU hat aus keine mehr abgeben. Merz ade kaum Wirkung zeigen. dem strategischen Schnitzer will das für die Masse aller Offenbach-Post der Konkurrenz gelernt. Sie Steuerzahler. Aachener Ztg. fegt frühzeitig die Karten of- Nur um Missverständnis- fen und wirbt mit Argumen- Die gründliche Reform des sen vorzubeugen: Bei dem ten statt Beschwichtigungen. komplizierten Steuersystems von Friedrich Merz vorge- Das Herzog-Konzept mit ist eine der großen unerle- legten Konzept einer weit- harten, aber offenen Ansa- digten Aufgaben der deut- gehenden Steuerreform gen zur Sozialreform warder schen Politik. Sie muss 2004 geht es nicht in erster Linie e''ste Streich. Mit Friedrich unverzüglich in Angriff ge- um Steuerentlastungen. Es Merz' Konzept folgt der nommen werden. Der CDU- geht um etwas anderes. Et- zweite. Rheinische Post Finanzpolitiker Merz hat was hochgegriffen ließe hierfür eine prächtige Steil- sich sagen: um Klarheit und Die Vorsitzende der Grünen vorlage geliefert. Im Detail Wahrheit. So recht lässt hat sich gestern ganz schön gibt es reichlich Diskussi- sich wohl nicht bestreiten, übernommen, als sie den onsbedarf. Aber die Rich- dass unser Steuersystem Steuerreform-Vorschlag von tung, die Merz mit der unlogisch, kompliziert, mit Friedrich Merz handwerklich Rückendeckung einer Ausnahmen gespickt und unausgegoren und finanziell großen Volkspartei weist, alles in allem ziemlich ab- nicht gedeckt nannte. Ausge- stimmt. Erstmals seit vielen schreckend ist. Das macht rechnet solche Vorwürfe zu Jahren eröffnet sich die kon- den Ansatz so diskutabel, formulieren, gleichzeitig aber krete Chance auf ein einfa- mit nur drei Tarifstufen un- an vorderster Front Eichels cheres Steuerrecht, das auf ter Wegfall der zahllosen Wechselnde Etat-Entwwfe lange Sicht auch eine erträg- Sonderregelungen ein Sy- und dessen Pläne zum Vorzie- lichere Abgabenbelastung stem zu schaffen, das die hen der Steuerreform gut zu verspricht. Diese Chance Bürger verstehen und des- heißen, ist einigermaßen toll- darf nicht verspielt werden. halb akzeptieren. kühn. Was Merz präsentiert, Augsburger-Allgemeine Kölnische Rundschau

UID 35/2003 • 11 ARBEITSMARKT

LAURENZ MEYER Statistiktricks statt Wachstumspolitik

Die statistischen Tricks, mit ler vielleicht über den nächs- Lehrstellen sorgen will, dann denen die Bundesregierung ten SPD-Parteitag hinweg - muss er Bürokratie abbauen, die Zahl der Arbeitslosen Deutschland hilft es nicht. die starren Flächentarife de- kleinzurechnen versucht, Völlig kontraproduktiv regulieren und die Abgaben- können über die desolate ist die Debatte über eine last senken. Lage am Arbeitsmarkt Zwangsabgabe für Unter- Kanzler Schröder muss nicht hinwegtäuschen. nehmen, die nicht ausbilden. jetzt endlich beweisen, dass Tatsache ist, dass die Zahl Dass derzeit noch 40.000 Ju- er sich gegen die Betonköpfe der Erwerbstätigen immer gendliche eine Lehrstelle su- in seiner Fraktion durchset- weiter zurückgeht. 473.000 chen, liegt einzig an der wirt- zen kann. Zu oft ist er in der Menschen sind dank der Poli- schafts- und mittelstands- Vergangenheit vor Gewerk- tik dieser Bundesregierung feindlichen Politik der Bun- schaftern und SPD-Linken weniger in Arbeit als im Vor- desregierung. eingeknickt. Was wir brau- jahr. Folge: Immer mehr Steu- Doch eine Ausbildungs- chen, sind durchgreifende erausfälle und größere Löcher platzabgabe zur Befriedung Reformen am Arbeitsmarkt in den Sozialkassen. Doch der SPD-Linken wird einzig - betriebliche Bündnisse von wachstumsorientierter bewirken, dass Unterneh- für Arbeit, Lockerung des Politik ist bei dieser Bundes- men noch weniger ausbilden Kündigungsschutzes, Aus- regierung keine Rede: Unter und sich durch Zahlung ent- bau eines Niedriglohnsek- Schröder geht es einzig und ziehen. Wenn der Kanzler tors. Vorher wird sich an der allein um das Verwalten des kleinen und mittleren Betrie- desolaten Lage am Arbeits- Mangels. Das hilft dem Kanz- ben helfen und für mehr markt nichts ändern.

KARL-JOSEF LAUMANN: TALFAHRT SETZT SICH FORT

Zu den Arbeitslosenzah- noch vor einem Jahr sind ein Heute sind weniger Men- len für den Oktober 2003 Desaster für unser Land. schen beschäftigt als 1999. erklärte der Vorsitzende Die BA hat Recht, es gibt Ich appelliere daher an die der Arbeitsgruppe Wirt- keine Wende am Arbeits- Bundesregierung, unsere schaft und Arbeit der markt. Vor allem der per- konstruktiven Vorschläge Bundestagsfraktion: manente Rückgang der Be- endlich aufzugreifen. Wir Der erste Eindruck bei schäftigten erfüllt mich mit müssen gemeinsam zu Lö- den neuesten Arbeitsmarkt- großer Sorge. Hier erodiert sungen und Veränderungen daten täuscht: Die Talfahrt die wichtigste Grundlage kommen. Wir brauchen Re- setzt sich unvermindert fort. unserer Gesellschaft. Seit formen an Haupt und Glie- 222.000 Arbeitslose mehr genau zwei Jahren sinkt die dern. Von den Steuern über und fast eine halbe Million Zahl derjenigen, die über- soziale Sicherungssysteme Beschäftigte weniger als haupt noch einen Job haben. bis hin zum Arbeitsmarkt.

12 -UID 35/2003 KIRCHEN Gratulation zur Wahl Bischof Hubers Mit zahlreichen Glück- sitzenden wünschen haben Vertre- Wolf gang ter der CDU Deutschlands Huber in der auf die Wahl von Bischof Bioethik- Wolfgang Huber zum debatte und neuen Ratsvorsitzenden für den Reli- der Evangelischen Kirche gionsunter- A. Merkel T. Rachel H. Kues reagiert. richt. Angela Merkel erklär- Der Bundesvorsitzende Hermann Kues, verwies te, Huber habe als Berlin- des Evangelischen Arbeits- darauf, dass Politik und Ge- Brandenburgischer Lan- kreises der CDU/CSU, sellschaft vernehmbare und desbischof wertvolle Ak- , sagte, mit kritische Kirchen Vertreter zente in der Bundeshaupt- Huber stehe einer der re- brauchten, die sich bei den stadt gesetzt, die mit dem nommiertesten Köpfe an schwierigen ethischen und Ökumenischen Kirchentag der Spitze des deutschen gesellschaftlichen Fragen m diesem Jahr einen Hö- Protestantismus. Das sei ein einmischen. Dabei geht hepunkt erreicht hätten. wichtiges Signal für die es nicht um ritualisier- Die Vorsitzende der CDU Profilschärfung der ge- te Gewissensberuhigung, Deutschlands und der meinsamen evangelischen sondern darum, dass in cDU/CSU-Fraktion im Sache. Der Beauftragte für Deutschland die Stimmen Deutschen wür- Kirchen und Religionsge- der Kirchen als prägende digte besonders den Einsatz meinschaften der CDU/ kulturelle Kräfte hörbar des neu gewählten Ratsvor- CSU-Bundestagsfraktion sind und bleiben.

CDU-ABGEORDNETER IN EKD-RAT GEWÄHLT

Den Sprung in den Rat (EKD) bildet das Dach für 120 Mit- der EKD hat auch Herr- 24 lutherische, unierte und gliedern, mann Gröhe, Abgeord- reformierte Landeskirchen von denen neter der CDU/CSU- mit etwa 18 000 Gemeinden 100 von den Bundestagsfraktion, ge- und rund 26,5 Millionen Landeskir- schafft. Mitgliedern (Stand 2001). chen ent- Bereits im ersten von Die EKD hat drei wichtige sandt wer- zehn Wahlgängen wurde Gremien: Die Synode, den den) und der Kirchenkonfe- der Volksvertreter aus dem Rat und die Kirchenkonfe- renz (Leitungen der Glied- nordrhein-westfälischen renz. Der jetzt auf der 10. kirchen) für sechs Jahre ge- Kleve in das oberste Lei- EKD-Synode neu gewählte wählt. Der Ratsvorsitzende tungsgremium der evange- Rat gilt als „Regierung". 14 wird auf Vorschlag des Ra- lischen Kirche in Deutsch- Ratsmitglieder werden ge- tes ebenfalls von Synode land gewählt. Die Evangeli- meinsam von der Synode und Kirchenkonferenz ge- sche Kirche in Deutschland (Kirchenparlament mit wählt.

UID 35/2003- 13 Aus DEN LäNDERN

KOMMUNALWAHL IN Quittung für Schröder

Das Ergebnis der Kommu- Brandenburg kann zuver- nalwahlen in Branden- sichtlich sein, dass sich die burg ist ein großer Erfolg CDU-Politikerin mit ihrer für die brandenburgische Politik bei der Stichwahl Union. Dass die CDU durchsetzt und den dringend stärkste Kraft geworden nötigen Wechsel schafft. ist, zeigt: Die Wählerinnen Gleichzeitig zeigen die und Wähler in Branden- klaren Verluste der SPD, burg vertrauen einer Poli- dass die Brandenburger dem tik, die für Berechenbar- chaotischen Kurs der Bun- keit und Zuverlässigkeit zu der Einsicht zu bringen, desregierung eine klare Ab- steht. dass die CDU für sie die rich- sage erteilen. Vor allem die Gleichzeitig ist das Er- tige Alternative ist. Doch Misserfolge und das man- gebnis eine Bestätigung für nach diesem Sonntag ist die gelnde Engagement des die Landes-CDU unter Jörg Union insgesamt in Branden- Kanzlers bei den nötigen Schönbohm. Die Resultate in burg im Aufwind und geht Veränderungen in den vielen Städten und Gemein- gestärkt in den Landtags- neuen Bundesländern sind den beweisen, dass auch in wahlkampf 2004. die Wähler offensichtlich Brandenburg der politische Besonders erfreulich ist, leid. Den Aufbau Ost hat Wechsel möglich ist. Zwar dass Dietlind Tiemann in Schröder einst als Chefsa- muss die Union an Oder, Brandenburg an der Havel che bezeichnet - bei Minis- Spree und Havel noch viel bereits im ersten Wahlgang ter Stolpe ist das Thema in Überzeugungsarbeit leisten, knapp an die absolute Mehr- den denkbar schlechtesten um frühere Wähler der SPD heit herankam. Die Stadt Händen.

ABSTURZ FÜR DIE SPD

Die in Brandenburger Rat- zent stärkste Kraft im Land eines gezeigt: „Es ist nicht häusern bisher dominie- Brandenburg. Leichte Ein- gottgegeben, dass Branden- rende SPD hat bei den Kom- bußen musste die PDS hin- burg von der SPD regiert munalwahlen einmalige nehmen. Mit 21,3 Prozent wird." Mit Blick auf die Verluste erlitten. Die SPD ist sie nur noch dritte Kraft Landtagswahlen im kom- hat 15,5 Prozentpunkte ver- im Land. Etwa 15 Prozent menden Jahr warnte Schön- loren und erreichte nur noch der Stimmen gingen an un- bohm seinen bisherigen Ko- 23,5 Prozent. Die CDU un- abhängige Wählergruppen. alitionspartner: Sollte die ter Jörg Schönbohm ge- Für den Vorsitzenden der SPD auf Rot-Rot setzen, wann 6,3 Prozent hinzu und Brandenburger CDU, Jörg „macht die CDU eben ge- ist nun zum ersten Mal in ih- Schönbohm, hat der Aus- meinsam mit der FDP rer Geschichte mit 27,8 Pro- gang der Wahlen vor allem Wahlkampf'.

14 UID 35/2003 MIT Kölner Leitsätze verabschiedet Mitte Oktober hat die cherung muss von der Umla- Mittelstands- und Wirt- gefinanzierung auf ein kapi- schaftsvereinigung der talgedecktes System umge- CDU/CSU ihr neues steuert werden. Die MIT for- Grundsatzprogramm dert ein Prämiensystem mit »Kölner Leitsätze" verab- Eigenbeteiligung, das nach schiedet. Zu den Grund- dem Prinzip der Kostener- pfeilern des Programms stattung funktioniert. Die erklärte der MIT-Bundes- Bürgerversicherung wird vorsitzende, Peter Rauen: strikt abgelehnt. Auch in der Wirtschaftsflaute, Fi- Mit den „Kölner Leitsät- Rentenversicherung muss nanzkrise, Insolvenzwelle zen" hat die MIT für alle Be- die kapitalgedeckte Eigen- und Arbeitslosenrekord - reiche der Wirtschafts-, Fi- vorsorge ausgebaut werden. Rot-Grün hat den Karren an nanz-, Sozial-, Arbeitsmarkt- Für die Rentenhöhe indes die Wand gefahren. Diese und Bildungspolitik Position soll gelten: 45 Beitragsjahre Regierung ist gescheitert bezogen und klare Vor- sichern die volle Rente, mit und sollte den Weg für Neu- schläge gemacht. Ab- und Zuschlägen bei vor- wahlen freimachen. Wir Wenn wir Wohlstands- zeitigem oder späterem Ein- brauchen eine Koalition der verluste vermeiden oder gar treten. In der Steuerpolitik wirtschaftlichen Vernunft, Wohlstand vermehren wol- gibt es keine Alternative zu aus Arbeitgebern und Ar- len, müssen wir wieder mehr einem transparenten System beitnehmern, die für mehr arbeiten, in der Woche, pro mit niedrigeren Steuersätzen und sichere Arbeitsplätze Jahr, auf's ganze Leben be- und einer breiteren Bemes- gemeinsame Sache mach- zogen. Im Arbeitsrecht brau- sungsgrundlage. Das jetzige ten. Noch kostet Arbeit chen wir betriebliche Bünd- Einkommensteuersystem ist brutto zu viel und es bleibt nisse für Arbeit - ohne Ein- nicht mehr reformierbar und den Arbeitnehmern netto zu spruchsrecht der Tarifpart- wird abgeschafft. Die Vor- Wenig übrig. Das System be- ner. Zudem muss bei Kündi- schläge der MIT sind dabei straft Fleiß und Risikobe- gungen die Sozialauswahl fast deckungsgleich mit de- reitschaft durch zu hohe gerichtsfest gelten, die Be- nen von Friedrich Merz. Wir Steuern und Abgaben, aber triebsleitung und Mitarbeiter brauchen in Deutschland belohnt Bequemlichkeit gemeinsam getroffen haben. eine Schubumkehr für mehr uber Sozialtransfers. So Nur dieses Miteinander si- Wachstum und Beschäfti- Werden die Grundlagen der chert Arbeitsplätze. Unum- gung, um den Teufelskreis sozialen Marktwirtschaft an gänglich ist die Reform der aus ständig steigenden Ab- der Wurzel ausgerissen. Um Sozialsysteme. Die Kosten gaben und Steuern und da- dies zu ändern, reicht es müssen so weit wie möglich durch zurückgehender Be- n'cht mehr aus, innerhalb vom Faktor Arbeit abgekop- schäftigung zu durchbre- der Systeme herumzudok- pelt werden. Hier liegen Her- chen. tern. Die Systeme selbst zog und MIT auf Linie. In der Weitere Infos auf www. müssen erneuert werden. Kranken- und Pflegeversi- mittelstand-deutschland.de

UID 35/2003- 15 1 KAM PA G N E

MITGLIEDERWERBUNG CDU ehrt Botschafter und Verbände

Aufnahmeantrag Die bundesweite Mitgliederwerbe- mit abtrennbarem aktion läuft auf vollen Touren: In Abfragebogen für Zusatzangaben den ersten drei Monaten konnten bereits 5328 neue CDU-Mitglieder Bestell-Nummer: 6719 Preis je 200 Stück: gewonnen werden. kostenlos Dieser Erfolg liegt insbesondere an ter vorstellen und dem ausgezeichne- ehren. Deshalb eine ten Einsatz der Bitte der CDU-Bundesgeschäfts- Kreis- und Ortsver- stelle: Melden Sie uns gelungene Ak- bände sowie der Ak- tionen. Das Rad wird nicht neu erfun- tionsbeauftragten den: Vielleicht ist gerade Ihre Aktion und Botschafter. In- genau das, was ein anderer Verband teressante Aktionen vor Aufnahmeantrag vor Ort nutzen kann. Die Mitglieder- - Kurzfassung - Ort haben dazu geführt, kampagne lebt vom Mitmachen und Bestell-Nummer: 6080 Weitergeben. Daher wären wir dank- dass wir zahlreiche neue Preis je 200 Stück: kostenlos Mitglieder begrüßen bar, wenn Sie Ihre Erfolge an uns wei- konnten. tergeben. Dies gilt auch für Bereits auf dem 17. Partei- die Botschafter, die viele tag in Leipzig möchten wir be- neue Mitglieder geworben sonders erfolgreiche Aktio- haben. Wir können sie nur nen, Verbände und Botschaf- auszeichnen, wenn uns mitge-

AKTIONEN UND BOT- Viel bewegen. SCHAFTER KÖNNEN Mitglied werden. SIE DER CDU-BUN- DESGESCHÄFT- STELLE UNTER Broschüre „Die CDU." Mitgliederwerbebroschüre mitgliederkampagne® der CDU Deutschlands cdu.de MELDEN. Bestell-Nummer: 5076 FÜR FRAGEN UND AN- Preis je 50 Stück: 18,50 € REGUNGEN STEHEN inkl. MwSt.: 19,80 € IHNEN FRANK NIE- BUHR (TELEFON: Plakat „Viel bewegen. Mitglied werden." 030/22070-131) DIN Al UND AXEL TANTZEN Bestell-Nummer: 7087 (030/22070-486) Preis je 50 Stück: 19,00 € GERN ZUR inkl. MwSt.: 22,04 € VERFÜGUNG.

16 -UID 35/2003 KAMPAGNE

Mit großem Engagement dabei: KreisverbandNeuss

teilt wird, welche Botschafter besonders gut gearbeitet haben. CDU Darüber hinaus weisen wir nochmals auf die Materialien der Bundesgeschäftsstelle hin, die die

Kampagne unterstützen. Es handelt ^B kann sich um eine Imagebroschüre der CDU, die die Partei kurz und knapp vorstellt, eine Broschüre über un- sere Parteivorsitzende Angela Broschüre Jeder kann etwas bewegen."Angela Merkel Merkel und ein Servicescheckheft, mit dem neue Mitglieder ak- Bestell-Nummer: 5942 Leitfaden Preis je 100 Stück: 20,00 € •Kampagne Mitgliederwerbung" tuelle Materialien und wei- inkl. MwSt.: 21,40 € tere Dienstleistungen bei Bestell-Nummer: 4019 Preisje 25 Stück: 14,50 € der Bundesgeschäftsstelle "*!. MwSt.: 15,52 € anfordern können. Mit die- sem Scheckheft können Bot- schafter den neuen Mitgliedern für den Eintritt danken und ih- nen etwas an die Hand geben, mit dem sie sofort in die Partei- ar beit einsteigen können. Service-Scheckheft zur Die CDU-Bundesgeschäftsstelle dankt allen Kreis- und Mitgliederkampagne 0rtsverbänden sowie den Aktionsbeauftragten und Botschaf- Bestell-Nummer: 9075 tern für die bereits geleistete Arbeit und wünscht weiterhin viel Preis je 50 Stück: 15,75 € Erfolg bei der Kampagne. inkl. MwSt.: 18,27 €

UID 35/2003 • 17 1 A U S DER CD U/C S U - BUNDESTAGSFRAKTI0N

WAS MAN MIT 43,4 MILLIARDEN DIETRICH EURO ALLES MACHEN KANN AUSTERMANN: Rot-grünes Bundesfinanzminister • 290.000 Einfamilien- Schulden- Hans Eichel macht wei- häuser bauen ter kräftig Schulden. • 500 Euro-Scheine auf- desaster Und dies auf Rekordni- stapeln und damit einen veau. 43,4 Mrd. Euro höheren Berg aufbauen als Netto-Neuverschuldung den Mount Everest - über lautet die Prognose. 10.000 Meter (10,42 km) Für viele Menschen • jedem Einwohner aus eine Zahl, die nur schwer Schleswig-Holstein einen greifbar ist. Anbei eini- neuen Golf vermachen ge Bespiele, wofür die (15.200 Euro pro Golf) 43 400 000 000 Euro noch • auf dem Sparbuch jedes ausgegeben werden könn- Jahr 1 Mrd. Zinsen kassie- ten und was man mit den ren (Zinssatz 2,2 Prozent) Banknoten und Euromün- • in Ungarn allen Einwoh- Zum vom Bundeskabinett zen außerdem anfangen nern ein Jahr bezahlten Ur- beschlossenen Nachtrags- kann. Zum Beispiel könnte laub spendieren. haushalt 2003 erklärte der man • aneinandergereiht (5 haushaltspolitische Frak- • jedem Bundesbürger Euro-Scheine) einmal die tionssprecher: eine Woche Mallorca Erde mit dem Mond ver- Mit der Rekordneuver- spendieren (520 Euro pro binden und retour, mit 10 schuldung und einer Abwei- Person) Euroscheinen reicht es nur chung von der Planung um • 81.000 indische Elefan- für den Hinweg 130 % leistet Rot-Grün den ten auftreiben, und damit • der sächsischen Ge- finanziellen Offenbarungs- den Schuldenberg (in Eu- meinde Pflückuff einen eid. Die neuen Schulden, die romünzen) aufwiegen Freiflug ins All spendieren Eichel in diesem Jahr auf- • die Autobahnstrecke (2552 Einwohner) nehmen muss, stellen mit von Hamburg nach Mün- • den Super-Kamiokan- über 43 Mrd. € einen abso- chen mit einem edlen Be- de, mit 50.000 Litern einer luten Nachkriegsrekord dar. lag aus 50-Euro Noten ver- der größten Forschungs- Die aus dem Ruder laufen- sehen tanks der Welt, randvoll den Defizite im Bundes- • Hans Eichel 290 Mio. mit Eurostücken füllen haushalt sind das Ergebnis Sparschweine schenken, • 67.000 zusätzliche der völlig verfehlten Wirt- die randvoll mit Euromün- Lehrer einstellen und diese schafts- und Finanzpolitik zen sind (150 Euro) 10 Jahre lang bezahlen dieser Regierung. • die Chinesische Mauer (65.000 p.a.) In drei Positionen ändert mit 5 Euro-Scheinen tape- • 2,6 Mio. Lehrstellen fi- der Bundesfinanzminister zieren (ursprünglich 6.000 nanzieren (16.400 Euro den ursprünglichen Haus- km Länge, 10 Meter Höhe) jährlich pro Platz) halt für dieses Jahr: bei den Arbeitsmarktausgaben, den

18-U1D35/2(X)3 AUS DER CDU/ C SU -B UN DESTAGSFRAKTI 0N

Steuereinnahmen und der 2003 im März war klar, dass Kreditaufnahme. In allen drei seine Zahlen schon kurz Positionen lagen dem Ur- darauf Makulatur sein wür- sprungshaushalt vorsätzli- den. Die Mai-Steuerschät- che Fehleinschätzungen zu zung hates dann amtlich wer- Grunde. Bestes Beispiel ist den lassen. Doch Eichel hat der Zuschuss an die Bundes- es verpasst, rechtzeitig auf anstalt für Arbeit. Trotz stei- die Ausgabenbremse zu tre- gender Arbeitslosenzahlen ten. Weder hat er eine Haus- war er auf Null gesetzt wor- haltssperre verhängt, noch den. Tatsächlich werden nun hat er ein Haushaltssiche- Umwelt, Naturschutz und 7>5 Mrd. € fällig. Das sind rungsgesetz vorgelegt. Statt- Reaktorsicherheit mitarbei- >>5 Mrd. € mehr als im ver- dessen hat er die Din- ten. In den Innenausschuss gangenen Jahr. Statt eines ge einfach laufen lassen. Ei- folgt für ihn die hessische von Anfang an realistischen chel beurkundet nur noch die Abgeordnete Kristina Köh- Ansatzes hat Rot-Grün völlig desaströse Haushaltsent- ler nach. Damit ist Herr Hoh- überzogene Einsparungen wicklung, er steuert ihr nicht mann auch von der Bericht- durch Hartz I und II in Höhe entgegen. Der Bundesfi- erstattung für das Zwangsar- von rd. 6 Mrd. € unterstellt. nanzminister ist zum reinen beiterentschädigungsgesetz Diese Milliardeneinsparun- Notar dieser rot-grünen Re- entbunden. gen sind nie eingetreten. Die gierung geworden. Für eine Ausgaben für die Arbeits- reine Beurkundung steht die DIRK FISCHER: •osenhilfe haben ebenfalls Union jedoch nicht zur Ver- Stolpes Maut- ein gigantisches Ausmaß er- fügung. Deshalb lehnt sie den reicht. Die Bundesregierung Nachtragshaushalt ab. desaster gefähr- wird damit noch einen wei- det ca. 24.000 teren Nachkriegsrekord auf- : Arbeitsplätze stellen, und zwar mit rd. 25 Hohmann aus Mrd. € im Bereich der Aus- gaben für den Arbeitsmarkt. Innenausschuss Der Bundesfinanzminis- zurückgezogen ter braucht den Nachtrag un- bedingt, um weitere 24 Mrd. € neue Kredite rechtlich ab- Erklärung des Ersten Par- zusichern. Mit diesem Bun- lamentarischen Geschäfts- deshaushalt verstößt Eichel führers der CDU/CSU- erneut gegen die Verfassung Bundestagsfraktion: und trägt einen erheblichen Der Abgeordnete Martin Teil dazu bei, den Verstoß Hohmann wird in Zukunft gegen „Maastricht" zu be- nicht mehr im Innenaus- Zu Meldungen, dass Rot- gründen. schuss des Deutschen Bun- Grün in der Haushaltsaus- Bereits bei der Verab- destages tätig sein. Er wird schusssitzung für den Ver- schiedung des Haushalts künftig im Ausschuss für kehrsbereich rund 50 %

U1D 35/2003 • 19 AUS DER C D U / C S U - B U N D E ST A G S F R A KT I 0 N der Investitionen wegen zum politischen Alltag ge- hat insbesondere durch fehlender Mauteinnahmen hören. breite Nachvermittlungsak- gesperrt hat, erklärte der tionen beachtliche Anstren- verkehrspolitische Frakti- KATHERINA REICHE: gungen unternommen, den onssprecher: Gegen Ausbil- noch unversorgten Bewer- Eines war schon lange bern eine Lehrstelle zu ver- klar: Stolpes mangelhaftes dungsplatzabgabe mitteln. Die Resonanz zu Controlling bei der Mautein- vieler Jugendlicher ist leider führung und die damit ver- enttäuschend. Im Durch- bundenen Einnahmeverlus- schnitt erscheinen nach An- te gehen zu Lasten der gaben der Arbeitgeber nur Verkehrsinfrastruktur in 55 Prozent der eingeladenen Deutschland. Dies hat Stolpe Bewerber. Trotz ihres Des- bisher stets abgestritten. interesses verbleiben diese Doch nun ist die Bankrott- in den Statistiken der Ar- erklärung Stolpes amtlich: beitsämter und werden von Der Haushaltssauschuss hat Rot-Grün als Drohmittel zur aufgrund fehlender Mautein- Einführung einer Ausbil- nahmen für das Jahr 2003 Die bildungspolitische dungsplatzabgabe gegen die 530 Millionen Euro für die Sprecherin der CDU/CSU- Unternehmen benutzt. Straße, 390 Millionen Euro Bundestagsfraktion er- Im Schnitt erhalten 70 für die Schiene und 125 Mil- klärte zu den Plänen der Prozent der Bewerber die zur lionen Euro für die Wasser- Regierungsfraktionen von Vermittlung erscheinen, ein straßen bei den Mauttiteln SPD und Bündnis 90/Die Angebot für einen Ausbil- gesperrt; das heißt, mehr als Grünen, eine Ausbildungs- dungsplatz. Kommt es dann 1 Mrd. € stehen der Ver- platzabgabe zu beschlie- nicht zu einem Vertragsab- kehrsinfrastruktur nicht zur ßen: schluss so liegt dies vor allem Verfügung. Wieder einmal zählt bei an der mangelnden Ausbil- Durch sein persönliches Rot-Grün Ideologie mehr dungsfähigkeit der Schulab- Missmanagement gefährdet als Sachverstand. Die Ein- gänger. Deshalb muss die Stolpe damit massiv Ar- führung einer Ausbildungs- von CDU/CSU vorgeschla- beitsplätze in der deutschen platzabgabe dient aus- gene Novelle zum Berufsbil- Bauindustrie, denn Ver- schließlich dazu, Gewerk- dungsgesetz, die theoriege- kehrsinvestitionen von 1 schaften und Partei linke zu minderte Berufe vorsieht, so Mrd. € schaffen und erhalten besänftigen. Den Lehrstel- schnell wie möglich umge- rund 24.000 Arbeitsplätze lensuchenden wird so nicht setzt werden. direkt und indirekt in geholfen. Rot-Grün ver- Wir brauchen eine ge- Deutschland. tuscht seine katastrophale meinsame Kraftanstrengung Ich fordere Rot-Grün auf, Lehrstellenpolitik und für mehr Ausbildung: Politik endlich wieder zu einer soli- schiebt den Unternehmen und Elternhäuser sind gefor- den Verkehrspolitik zurück- die Schuld für die Lehrstel- dert, Basiskompetenzen er- zukehren, in der Verschlei- lenmisere in die Schuhe. folgreich zu vermitteln. Und ern und Taktieren nicht mehr Tatsache ist: Die Wirtschaft an die Jugendlichen appel-

20 UID 35/2003 AUS DER CDU/CSU-BUNDESTAGSFR AKTION

üere ich, die Angebote der fährdungslagen ablehnt. Die dieses untaugliche Gesetz Unternehmen zur Nachver- rein ideologischen Gründe, verständigen zu können. mittlung anzunehmen. aus denen Rot-Grün die Wäre Minister Struck Grundgesetzänderung ver- konsequent bei seiner Über-

HARTMUT KOSCHYK weigert, werden zugunsten zeugung geblieben, die CLEMENS BINNINGER: derSicherheit unserer Bevöl- Grundgesetzänderung sei er- kerung nicht zurückgestellt. forderlich, und hätte dies Wirksame Terror- CDU und CSU bleiben durchgesetzt, wäre unser abwehr aus der bei ihrer Forderung, dass die Land den entscheidenden Luft nur mit Grund- notwendige Klarstellung im Schritt weiter. Grundgesetz erfolgen muss. Jetzt haben wir die un- gesetzänderung Wir freuen uns, dass Minister fassbare Situation, dass der Schily, wie er soeben in der schwerste Grundrechtsein- Pressekonferenz bekannt ge- griff den man sich vorstellen geben hat, diese Klarstellung kann, ohne verfassungs- jetzt befürwortet. Zugleich rechtliche Legitimation er- muss darüber hinaus aber folgen soll. eine Änderung der Verfas- sung auch erweiterte Ein- WAHLEN 2004 satzmöglichkeiten der Bun- Das Wahljahr 2004 be- deswehr im Inneren in be- ginnt mit einer Mammut- ^ur heutigen Verabschie- sonderen Gefahrenlagen re- wahl am 13.Juni: Neben dung eines „Luftsicher- geln. Die Streitkräfte sollen der Europawahl wird in im Falle terroristischer Be- heitsgesetzes" durch das Thüringen auch der Land- drohung auf Anforderungei- Kabinett erklären der in- tag gewählt. Zeitgleich nes Landes insbesondere nenpolitische Sprecher finden in Baden-Würt- zum Schutz ziviler Objekte und der zuständige Be- temberg, Mecklenburg- eingesetzt werden können, richterstatter der CDU/ Vorpommern, Rheinland- CSU-Bundestagsfraktion: wenn in diesem Fall die Poli- Pfalz, im Saarland, Sach- zeikräfte des Bundes und der Das heute im Kabinett sen und Sachsen-Anhalt v Länder nicht mehr ausrei- erabschiedete „Luftsicher- Kommunalwahlen statt. chen, um die öffentliche Si- heitsgesetz" umgeht die not- Am 27. Juni folgen dann in w cherheit und Ordnung auf- endige Grundgesetzände- Thüringen die Kommu- recht zu erhalten. ^ng- Dieses Gesetz, das eine nalwahlen. Am 5. Sep- Dass Verteidigungsmi- Folge der Terroranschlä- tember wird im Saarland nister Struck jetzt auf das Sedes 11. September 2001 ein neuer Landtag ge- Se'n soll, ist keine wirksa- parlamentarische Verfahren wählt, am 19. September hofft, um weitere seinen me Waffe im Anti-Terror- folgen Brandenburg und Kampf. Vorstellungen entsprechende Sachsen. Den Abschluss Änderungen durchsetzen zu Es ist unverantwortlich, bilden am 26. September w können, zeigt, welche diszi- enn Rot-Grün weiter die in Nordrhein-Westfalen plinarischen Kräfte allein notwendige Anpassung des die Kommunalwahlen. Grundgesetzes an neue Ge- wirken mussten, um sich auf

UID 35/2003-21 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

CDU-Geschenkband 10 mm x 25 m

Bestell-Nummer: 0306 Preis je 1 Rolle: 6,10 € inkl. MwSt.: 7,08 €

CDU-Geschenkpapierrolle 75 cm x 10 m Preis je 1 Rolle: 7,60 € inkl. MwSt.: 8,82

blau Bestell-Nummer: 0302

Siegelmarke „CDU" rot ovale Silberfolie 34 x 25 mm Bestell-Nummer: 0303

Bestell-Nummer: 0307 Preis je 1 Rolle: 3,80 € inkl. MwSt.: 4,41 € Rolle ä 100 Stück

BESTELLANSCHRIFT

Sektflaschentasche arvalo logistics services Preis je 25 Stück: 14,10 € inkl. MwSt.: 16,36 € Bertelsmann- Versandzentrum Postfach 1162J3759 Versmold blau Telefax 05241-8041892 Bestell-Nummer: 0304 e-mail: rot [email protected] Bestell-Nummer: 0305

22 UID 35/2003 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Weihnachts-CD

Bestell-Nummer: 9300 Preis je 1 Stück: 3,60 € inkl. MwSt.: 4,18 €

Weihnachtsliederbuch

Bestell-Nummer: 2867 Preis je 25 Stück: 12,70 € inkl. MwSt.: 13,59 €

Ausstechformen-Set für CDU-Gebäck

Bestell-Nummer: 9109 Preis je 10 Sets: 8,70 € inkl. MwSt.: 10,09 €

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Bestell-Nummer: 9700 Preis je 24 Stück: 24,50 € inkl. MwSt.: 28,40 €

UID 35/2003 • 23 UD Union Betriebs GmbH Postfach 1190 53348 Rheinbach PVSt, Deutsche Post AG Entgelt bezahlt.

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