3FW&K Begleittext 7.1. Tour im 14. Jahr Alzeyer Land

Die nachfolgenden Texte sind unterschiedlichen Quellen entnommen. Die Literaturquellen findet man am Ende des Textes und im 14. Jahrbuch 3FW&K, das im Januar 2017 für interessierte, zahlende Teilnehmer erscheint.

7.1. Wander-Streckenübersicht: Alzey, Mauchenheim, Staatsforst Alzey, , Erbes-Büdesheim, Aulheimermühlen, Heimersheim, Alzey

Es wird versucht, das Gebiet räumlich zu beschreiben, das erwandert wird.

Das Alzeyer Hügelland in den Landkreisen Alzey-Worms, Donnersbergkreis und Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz (Deutschland) ist eine 272 km²[ große Tafel- und Hügellandlandschaft in Rheinhessen und der Pfalz. Das namensgebende Alzey liegt im Norden der Landschaft und überwiegt der Plateaucharakter. Das Alzeyer Hügelland, das zum Nordteil der Oberrheinischen Tiefebene gehört, liegt im Osten von Rheinland-Pfalz. Er schließt sich östlich an das Nordpfälzer Bergland an und nördlich an den Pfälzerwald. Durchflossen wird die Landschaft von den Oberläufen der und des Seebachs. Tief in Segmente zerschnitten wird es von nach Osten gerichteten Mittellaufabschnitten der Pfrimm und des Eisbachs. Das Alzeyer Hügelland wird durch Bäche und Senken in unterschiedlich große Plateaus geteilt, von denen das etwa die Hälfte der Fläche einnehmende Kernplateau um die Stadt Alzey nach Nordwesten ohne merkliche Höhenunterschiede ins Nordpfälzer Bergland übergeht. Das Alzeyer Hügelland, das sich auf löss-, kalk- und mergelhaltigen Böden befindet, ist stark landwirtschaftlich geprägt. Es ist eine mancherorts (vor allem an den Südhängen der Hügel) weinbaulich und vielerorts (vor allem im Südteil des Alzeyer Hügellands) ackerbaulich genutzte Kulturlandschaft.

Das Rheinhessische Tafel- und Hügelland nimmt große Teile der Landkreise Alzey-Worms und Mainz-Bingen ein. Zentraler Ort ist Alzey. Zentrales Fließgewässer ist die die Landschaft von Süden nach Norden zerschneidende Selz Das verschlungene Selztal der Selz zwischen Gau-Odernheim im Süden und im Norden trennt auf scharfe Weise das Westplateau von den östlichen Höhenzügen. Die Gesteine im Untergrund stammen überwiegend aus dem Tertiär. Zu dieser Zeit war das Gebiet des heutigen Rheinhessen von einem Meer bedeckt. Im frühen Tertiär wurden hier vor allem Tone und Sande abgelagert, später Kalke (Kalktertiär), die heute noch im nördlichen Teil Rheinhessens, bei Ingelheim und Gau-Algesheim, den Anstieg zum Rheinhessischen Hügelland markieren. Das Hügelland zählt zu den waldärmsten Gebieten Deutschlands und wird hauptsächlich für ackerbaulich genutzte Kulturlandschaften, vor allem den Weinbau genutzt.

Alzey ist eine verbandsfreie Stadt und Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Alzey-Worms in Rheinhessen im südöstlichen Rheinland-Pfalz. Alzey zählt zu den Nibelungenstädten, da die Stadt im Nibelungenlied durch Volker von Alzey erwähnt wird. Daher wird Alzey auch Volkerstadt genannt. Alzey liegt in Rheinhessen. Durch Alzey fließt, teilweise unterirdisch, ein Abschnitt der Selz, ein linker Nebenfluss des Rheins. Die Niederschläge sind niedrig. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Erste Besiedlungsspuren im Raum Alzey finden sich bereits ab der Jungsteinzeit. Alzey wurde als Altiaia in der römischen Provinz Germania Superior im Hinterland von Mogontiacum (Mainz) gegründet und entsprach größen- mäßig einem Vicus. Der Name Altiaia geht möglicherweise auf den Namen einer vor den Römern bestehenden keltischen Siedlung ab 400 v. Chr. zurück. 406/407 überschritten die Burgunder zusammen mit den Vandalen den Rhein und ließen sich als römische Bundes- genossen in Mainz, Alzey und Worms nieder. Nach 450 fiel Alzey durch Landnahme an die Alemannen und Franken. 1156 gehörte Alzey zur Kurpfalz und Konrad von Staufen empfing in der 1118 vollendeten Reichsburg die Pfalz- grafenwürde. 1277 erhielt Alzey Stadtrechte. 1689 wurden Stadt und Burg im pfälzischen Erbfolgekrieg von den französischen Truppen einer Politik der verbrannten Erde folgend niedergebrannt. 1798 wurden die Gebiete westlich des Rheins, darunter auch die bis dahin kurpfälzischen, an Frankreich angeschlossen. Alzey gehörte bis 1814 zum Departement (du Mont-Tonnerre). 1816 wurde Alzey dem Großherzogtum Hessen eingegliedert. Am 8. Januar 1945, während des Zweiten Weltkriegs, entging die Stadt nur knapp der Zerstörung. 36 Bomber vom Typ Boeing B-17 sollten eine Eisenbahnbrücke in Alzey angreifen, warfen aber bei schlechtem Wetter wegen eines Berechnungsfehlers ihre Bomben auf den Wartberg. Daraus entstand die Legende vom Wartbergturm als „Retter Alzeys“. Seit 1946 ist Alzey nicht mehr hessisch, sondern Kreisstadt im Landkreis Alzey im neugebildeten Land Rheinland- Pfalz. Das Dorf Schafhausen ist seit dem Mittelalter ein Stadtteil von Alzey. Am 22. April 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Dautenheim, Weinheim und Heimersheim nach Alzey eingemeindet. 3FW&K Begleittext 7.1. Alzeyer Land - 1 - erstellt von Gerhard Kuhn Städtepartnerschaften seit: 1963 Harpenden (England); seit 1973: Josselin (Frankreich); seit 1980: Lembeye (Frankreich) mit dem Stadtteil Weinheim; seit 1981: Rechnitz (Österreich); seit 1990: Kościan (Polen); seit 1990: Kamenz (Deutschland, Sachsen). Alzey hat eine gut erhaltene Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern, Restaurants, Cafés und Geschäften, umgeben von Ruinen der mittelalterlichen Stadtmauer. Mittelpunkt der Stadt ist der Rossmarkt mit dem Bronzepferd des Künstlers Gernot Rumpf. Eine Skulptur der Undine von Karlheinz Oswald steht auf dem Fischmarkt vor dem alten Rathaus. Evangelische Pfarrkirche, ehemals Stiftskirche St. Nikolaus, an der Längsseite des Obermarkts. Die Stiftskirche erlitt im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 und im Zweiten Weltkrieg signifikante Zerstörungen. Im Langhaus der dreischiffigen gotischen Hallenkirche sind Grabplatten aufgestellt, die aus dem im 16. Jahrhundert (Jh.) untergegangenen Zisterzienserinnenkloster Weidas, bei Dautenheim, stammen. Eine um 1430 entstandene Grablegungsgruppe zählt zu den frühesten monumentalen Darstellungen dieser Art. Es wird angenommen, dass der aus Alzey stammende Nikolaus Eseler der Ältere federführend am Bau beteiligt war. Die so genannte „Wingertshaisje Wanderung“ ist eine Wanderung durch die rheinhessische Hügellandschaft zwi- schen Alzey und den Stadtteilen Weinheim und Heimersheim. Sie findet jeweils am ersten Sonntag im September statt. Entlang des Wegenetzes werden die Weinbergshäuschen zwischen 11 und 18 Uhr von Weingütern und Vereinen bewirtschaftet. Angeboten werden dann sowohl kalte als auch warme Speisen und Getränke, einschließlich des regionaltypischen Rheinhessenweins. Das Winzerfest findet alljährlich ab dem dritten Freitag im September statt und dauert bis dienstags an. Es ist die größte Veranstaltung dieser Art in Alzey. Auf der Wein- und Sektterrasse werden erlesene Weine der Region präsentiert. Parallel dazu gibt es einen Jahrmarkt mit Fahrgeschäften und Gewinnbuden aller Arten. Als Zentrum einer Weinbauregion finden sich in Alzey in erster Linie Weinspezialitäten und Gerichte, die mit Wein zubereitet werden, wie die in ganz Rheinhessen verbreiteten Backesgrumbeere. Alzey ist vom Weinbau geprägt und mit 769 Hektar (ha) bestockter Rebfläche, davon 69 % Weißwein- und 31 % Rotweinsorten, sechstgrößte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz. Alzey befindet sich in der Nähe des Autobahnkreuzes Alzey, bei dem sich die A 61 (Venlo – Hockenheim) und die A 63 (Mainz – Kaiserslautern) kreuzen. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) an. Für Verbin- dungen aus dem und in das Gebiet des Rhein--Nahverkehrsverbunds (RNN) kann auch dieser Tarif bis Alzey angewendet werden. Am Bahnhof Alzey verkehren Regional-Express- und Regionalbahn-Direktverbindungen nach Mainz mit der Bahnstrecke Alzey–Mainz, sowie mit der Rheinhessenbahn nach Bingen und Worms. Die Donnersbergbahn verbindet seit 1999 Alzey mit . Am Wochenende sowie an Feiertagen sind Fahrten mit dem Elsass-Express nach Wissembourg möglich. Durch Alzey verläuft der Rheinhessische Selztal-Radweg.

Das Alzeyer Schloss ist vermutlich aus einer staufischen Reichsburg hervorgegangen und wurde im 16. Jh. zum Schloss ausgebaut. Das Schloss beherbergt heute das Amtsgericht von Alzey sowie das Mädcheninternat des Alzeyer Aufbaugymnasiums. Es handelt sich um eine rechteckige Burganlage am östlichen Rand des alten Stadtkerns. Nach Osten, zum ehemals freien Gelände hin, besitzt sie eine mächtige Schildmauer, westlich, zur Stadt hin, grenzt sie mit einer Vorburg an die Stadtmauer. Durch sie führen zwei Tore in die Vorburg. Nach Süden hin befindet sich der sogenannte Friedrichsbau. In der Südwestecke sitzt ein weithin sichtbarer, dicker Rundturm, der unter Kurfürst Friedrich I. als Geschützturm erbaut wurde. In der Nordwestecke steht ein Torturm, durch welchen von der Vorburg her der einzige Eingang in die Burg führte. Um die innere Burg läuft eine Ringmauer mit Teilen eines Wehrganges der früher komplett um die Anlage führte. Frühestens entstand sie 1125 nachdem die Staufer in den Besitz des Reichsguts in Alzey gekommen waren. Nach Konrads Tod gelangte Alzey im Zuge der berühmten Liebesheirat seiner Tochter Agnes mit Heinrich dem Langen an die Welfen, die aber keinerlei Interesse an diesem „Fernbesitz“ zeigten. Für möglichen Entstehungszeiten lassen sich keine Quellen beibringen.. Erstmals genannt wird die Anlage 1278.

Das Burggrafiat ist ein um 1700 errichteter dreiflügliger Barockbau. Das Gebäude diente bis Ende des 18. Jh. als Sitz des kurpfälzischen Amtmannes und somit als Verwaltungszentrum des damaligen Oberamtes Alzey (etwa 100 Gemeinden). Es ersetzte in dieser Funktion das kurz zuvor zerstörte Alzeyer Schloss. Im linken Flügel des Anwesens ist noch die Originaltreppe mit Balustergeländer aus der Erbauungszeit erhalten. Heute finden unter dem Motto „Kunst im Burggrafiat“ regelmäßig Vernissagen und Ausstellungen regionaler Künstler statt. Im Burggrafiat sind auch der offene Kanal Alzey und die Stadtbücherei untergebracht. Im „Burggrafiat“ (Schlossgasse 11) befindet sich die Steinhalle mit römerzeitlichen Steindenkmalen.

1916 vererbte Dr. Adolf Seubert, der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters der Stadt Alzey, sein herrschaftliches Anwesen in der Schlossgasse 14, sowie 90 Morgen Ackerland und Weinbau an die Stadt Alzey. Die Weinberge befinden sich rund um Alzey in den Lagen Alzeyer Kapellenberg, Alzeyer Rotenfels und Alzeyer Römerberg - zur Großlage Alzeyer Sybillenstein. Bis 2012 war das Weingut der Stadt Alzey eines der wenigen kommunal geführten Weingüter in Deutschland. Heute ist es verpachtet.

Bis Ende des 18. Jh. wurden auf dem Fischmarkt vor allem Fische verkauft, welche die Fischer des Altrheins hier feil zu bieten hatten. Baulich wird der Platz von dem ehemaligen Rathaus der Stadt mit seinem markanten polygonalen Treppenturm dominiert. Dieser beherbergt heute ein Glockenspiel mit einer Figur des "Volkers von Alzey". Das Renaissance- Bauwerk selbst wurde 1586 unter Verwendung von Steinen des niedergelegten Klosters Weidas errichtet. In der 3FW&K Begleittext 7.1. Alzeyer Land - 2 - erstellt von Gerhard Kuhn näheren und weiteren Umgebung Rheinhessens steht das Alzeyer Rathaus, dessen Vorbilder in den bedeutenden Rathäusern Marburgs oder Rothenburgs ob der Tauber. zu suchen sind, einzigartig dar.

Die Selz ist ein 61 km langer, südlicher und linker Nebenfluss des Rheins und eines der Hauptgewässer in Rheinhessen. Sie fließt im Rheinhessischen Tafel- und Hügelland in Rheinland-Pfalz durch den Donnersbergkreis, den Landkreis Alzey-Worms und den Landkreis Mainz-Bingen. Sie gehört zu den wasserärmsten Flüssen Deutschlands. Die Selz entspringt am Westrand des Alzeyer Hügellandes. Ihre Quelle liegt nahe der Ortschaft Orbis. Die Selz verläuft durch den Kernort Alzey. Dort durchfließt sie zuerst den Alzeyer Stausee, dann verläuft sie durch die Ortschaft – größtenteils verrohrt unterirdisch. Direkt anschließend passiert sie die Bundesautobahn 61. Am Karfreitag, dem 20. April 1962, trat nach starken Regenfällen die Selz bei Mauchenheim über das Ufer und überschwemmte den unteren Dorfteil. Seit 1992 werden die Selz und ihre Flussauen Stück für Stück renaturiert. Feuchtgebiete wurden angelegt, die Ufer abgeflacht und Sturzbäume eingebracht, damit sich die Selz einen neuen Weg suchen kann. Viele Amphibien, Wasservögel und Insekten können seitdem wieder beobachtet werden. Von der Quelle bei Orbis durch Alzey nach Ingelheim am Rhein führt entlang der Selz ein ausgeschilderter Wander- und Radwanderweg, der Selztalweg bzw. Selztal-Radweg. Er verläuft zum Teil auf oder neben den ehemaligen Bahntrassen „Amiche“ und „Zuckerlottche“. Von den einst 40 Mühlen an der Selz sind heute die meisten nicht mehr in Betrieb.

Mauchenheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms. Mauchenheim liegt ca. 5 km von der Quelle des Baches Selz (Orbis) entfernt. Zu Mauchenheim gehören auch die Wohnplätze Hof Neber und Kalbsmühle (auch Schmahle Mühle). Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte am 8. Juli 867. Am Ort bestand seit dem 13. Jh. das Zisterzienserinnenkloster Sion. Dieses wurde im Rahmen der Reformation im Jahr 1566 aufgehoben.

Das Forstamt Rheinhessen mit Sitz in Alzey betreut und bewirtschaftet die Wälder in Rheinhessen. Bereits frühzeitig wurden die Waldflächen im heutigen Rheinhessen bis auf eine noch heute vorhandene Restfläche gerodet. Als alte Kulturlandschaft wird Rheinhessen aufgrund der guten Böden land– und weinbauwirtschaftlich intensiv genutzt. In Rheinland-Pfalz stehen jedem Bürger mehr als 2000 Quadratmeter Waldfläche zur Verfügung; in Rheinhessen sind es dagegen nur 108 Quadratmeter. Die hohe Bevölkerungsdichte verbunden mit einem relativ geringen Waldanteil von nur 5 Prozent belegen den hohen Stellenwert der vorhandenen Waldflächen für die Erholung der Bevölkerung und den Naturschutz. Aufgrund der geringen Niederschläge (400 bis 500 Millimeter) und der relativ hohen Temperaturen hat sich das Baumartenverhältnis zu Gunsten des Laubholzes hin entwickelt. Dies überwiegt mit einem Anteil von über 90 %, dabei sind wärmeliebenden Baumarten Kirsche und Speierling, aber auch Elsbeere auf dem Vormarsch.

Bechenheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Bechenheim ist die höchst- gelegene Weinbaugemeinde Rheinhessens. Zur Gemeinde Bechenheim gehört auch der Wohnplatz Haus Steinbruch. Bechenheim wurde erstmals 824 in der Urkunde des Klosters Fulda genannt. Bechenheim gehört mit der Großlage „Sybillinenstein“ zum „Weinbaubereich Wonnegau“ im Anbaugebiet Rheinhessen. Im Ort sind sechs Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 33 ha. Etwa 76 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2010).

Tourismus in Rheinhessen ist eng mit dem Namen "Rheinhessische Schweiz" verbunden. Der Ausläufer des Nordpfälzischen Berglandes unterscheidet sich mit seinen Wiesen, Wäldern, Bächen und Weinbergen von anderen Landschaften Rheinhessens. Die Ortsgemeinden Bechenheim, , Erbes-Büdesheim, , , Mauchenheim, , Nieder-Wiesen und gehören zu dem entlang des Wiesbaches gelegenen Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet "Rheinhessische Schweiz".

Erbes-Büdesheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms. Der Ort liegt in Rheinhessen. Erdgeschichtlich gesehen liegt das Dorf auf der Vorholz-Halbinsel, die vor etwa 40 bis 30 Millionen Jahren fast immer aus dem Meer herausgeragt hat. Bereits in der Jungsteinzeit (4500–1800 v. Chr.) war die Stelle besiedelt. Zum ersten Mal wurde das Dorf Anfang Januar 767 im Lorscher Codex erwähnt. Die Michaels-Kirche ist zwischen 767 und 768 erwähnt worden. Rund 37 Klöster und Adlige hatten im Laufe der folgenden Jahrhunderte im Dorf Grundbesitz, übten also die Grundherrschaft aus. Die Geschichte der Ortsherrschaft, d. h. die Geschichte derer, die den Ort regierten, ist recht kompliziert. Zu den Besonderheiten des Ortes gehören die uralten Steinkreuze an der Offenheimer und der Nacker Straße, der einstige See im Ostteil der Gemarkung, auf den heute noch Flurnamen hinweisen, das Quecksilber-Bergwerk im äußersten Nordwesten unterhalb des Eicherwaldes und der Galgen im Osten an der Heimersheimer Gemarkungsgrenze. Das Dorf selbst war zum Schutz vor räuberischen Überfällen seit dem Spätmittelalter mit einer Dorfmauer umgeben, der ein mit Wasser gefüllter Graben und ein mit Rüstern bewachsener Erdwall vorgelagert waren. Das Obertor im Süden und der Untertor im Norden schlossen den Ort ab.

3FW&K Begleittext 7.1. Alzeyer Land - 3 - erstellt von Gerhard Kuhn Besondere Aufmerksamkeit erregt Erbes-Büdesheim allein schon dadurch, dass es zwei Burgen besaß, das Weiße Schloss im Süden und die Blaue Burg im Nordwesten. Das Weiße Schloss im Süden mit seinen bis heute 32 Besitzern, wurde bereits vor 1354 erbaut und damals bewohnt von dem aus Fürfeld stammenden Ritter Dietz Birkenfelder, danach lange Zeit von der Familie der Herren von Morsheim (= Morschheim). Die Blaue Burg im Nordwesten zwischen dem Ende der Pankratiushofstraße und der Grabengasse, von der heute nur noch zwei Turmtorsos vorhanden sind, wurde vor 1488 errichtet und sehr wahrscheinlich 1504 im Pfälzisch- Bayerischen Erbfolgekrieg zerstört. Im Bereich dieses Blauen Schlosses gab es 1590 ein Gefängnis, das zuvor 1533–1560 als Stock bezeichnet wurde. Die Untere Kirchgasse wurde auch Hundsgasse genannt, nach dem Hundo, einem Gefängnisbeamten, der den im Westen des Dorfes Inhaftierten eben durch die Hundsgasse hindurch zum Galgen im Osten des Dorfes begleitet haben mochte. Um Erbes-Büdesheim herum lagen drei untergegangene Dörfchen, deren Gemarkungen später in der Erbes-Büdesheimer Gemarkung aufgegangen sind. Aulheim im Norden, Eyche im Nordwesten und Riede (auch Rode genannt) im Westen. Aulheim besaß eine Nikolauskapelle und zwei heute noch existierende Mühlen. Im Pfälzisch-Bayerischen Erbfolgekrieg 1504/1505 ist Erbes-Büdesheimer teilweise abgebrannt, in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde es wahrscheinlich vollkommen entvölkert. Nach dem großen Krieg zogen dann, durch die Bevölkerungspolitik des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz gefördert, viele reformierte, aber auch katholische Ausländer aus den Gebieten der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und dem Niederrheingebiet hierher. Die Gemeinde Erbes-Büdesheim hat sich wie viele Gemeinden in Rheinhessen seit den 1950er Jahren sowohl in ihrer Struktur als auch im Aussehen stark verändert. War der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre noch stark landwirtschaftlich geprägt, überwiegt heute der Wohncharakter. Gab es in den Fünfzigern rund 50 selbstständige landwirtschaftliche Betriebe, so sind heute nur noch drei Vollerwerbsbetriebe und einige Nebenerwerbsbetriebe vorhanden. Die Michaelskirche von Erbes-Büdesheim hieß 1431 Bartholomäuskirche. Durch die Reformation, die seinerzeit große Teile des heutigen Deutschlands erfasste, wurde das Dorf um 1559 herum geschlossen evangelisch, zuerst lutherisch, dann ab 1598 reformiert. Kirche, Pfarrhaus und Schule gehörten damit der evangelischen Gemeinde. Erst infolge des Dreißigjährigen Krieges und in der Zeit der neuen Bevölkerungsansiedlung nach diesem Krieg seit 1648 zogen nicht nur Evangelische, sondern auch wieder Katholiken ins Dorf. Es gab 1701–1748 eine kleine Mennonitengemeinde in Erbes-Büdesheim, die ihre Gottesdienste im Weißen Schloss hielt, ein Zeichen der ökumenischen, toleranten Haltung der damaligen reformierten Schlossbesitzerfamilien von Rochow (bis 1729) und de la Roche (1729–1788), einer Hugenottenfamilie. Ebenso besaß Erbes-Büdesheim auch eine kleine jüdische Gemeinde, und zwar wohl bereits im 16. Jh. Diese hatte im 18. Jh. einen kleinen Friedhof im südlichen Teil des Blauen Schlosses und seit 1840 einen neuen Friedhof im Nordosten des Dorfes. Auch ein Synagogenraum war in der Niedergasse vorhanden. Partnerschaft mit Maurepas-Leforest (Département de la Somme, Frankreich). Rheinhessisches Postmuseum im ehemaligen Postamt im Erdgeschoss des Rathauses. Regelmäßige Veranstaltungen: Wallfahrt zu Ehren des Johannes Nepomuk, Sonntag vor oder nach dem Fest (16. Mai). Kerb am vorletzten Wochenende im August

Zwischen Flonheim und erreicht der Wiesbach seinen landschaftlichen Höhepunkt: Das Aulheimer Tal. Das Trockental besitzt besondere geologische und klimatische Bedingungen. Das subtropische Steppenklima bietet eine artenreiche Flora. Im Naturparadies findet man sehr seltene Pflanzen. Steinesammler finden im Steigerberg die schönsten Drusen und Achate. Kommt man von der Geistermühle talaufwärts, liegt linker Hand die "Rabenkanzel". Nach einer Sage wurden dort Hexen hingerichtet und in die Tiefe gestürzt. Dann machten sich Scharen von Krähen und Raben über die Leichen her. So der Volksmund! Folgt man dem Naturpfad erreicht man die untere Aulheimer Mühle. (Standort der Gutsschänke) Von dort aus geht der Blick direkt zu einem weißen granatenförmigen Weinbergshäuschen "Trullo" genannt". Die Erbauung zwischen 1720 und 1760 erfolgte von apulischen Gastarbeitern, die sich in den Flonheimer Steinbrüchen Ihr Brot verdienten. In dieser Form einmalig in Deutschland! Mitten im Naturschutzgebiet zwischen Wiesen und Weinbergen, unterhalb des berühmten Trullo liegt die Gutsschänke. Seit Dezember 2001 bewirtschaftet Familie Kupper liebevoll Ihre Gäste. Neben den zahlreichen Schnitzelvariationen und den leckeren Rumpsteaks, bietet die Speisekarte eine reichhaltige Auswahl an warmen und kalten Gerichten. Auf Ihren Besuch freut sich Familie Klaus Kupper & Team Sonntag, von 11 - 14:30 Uhr und ab 17:00 Uhr geöffnet!!!! Da wir das ganze Jahr über viele Feierlichkeiten haben und unsere Gutsschänke deshalb für andere Gäste geschlossen bleibt, bitten wir um Ihr Verständnis. Ein kurzer Anruf genügt, um sicher zu gehen, dass wir geöffnet haben und Sie nicht verärgert vor verschlossener Tür stehen. Gutsschänke Aulheimer Mühle, Aulheimer Mühle 2, 55234 Erbes-Büdesheim, Telefon: 06734/ 1470

Südlich von Lonsheim steht als weithin sichtbares Wahrzeichen der Aussichtsturm „Auf der Hemm“ (Auf dem Gleichen), der in Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 im Jahr 1904 eingeweiht wurde und von dessen Aussichtsplattform sich ein sehr guter Blick über Lonsheim und die Landschaft von Rheinhessen bis zum Taunus sowie im Südsüdwesten zum Donnerberg bietet. Vor uns die Weinberge, zu unseren Füßen in einer kleinen Mulde Bornheim, umgeben von fruchtbaren Feldern. Weiter schweift der Blick über das Rheinhessische Hügelland hin zum Wißberg. Steinbrüche, sowie Sand- und Kiesgruben gaben Arbeit. Die Sandsteine, die früher in Bornheim und heute noch in Flonheim gebrochen werden, sind Ablagerungen eines Meeres. Sie gehören zu den Lebacher Schichten des

3FW&K Begleittext 7.1. Alzeyer Land - 4 - erstellt von Gerhard Kuhn Rotliegenden, der unteren Abteilung der Permformation und sind vor etwa 200 Millionen Jahren entstanden. Hier kommen auch Achate vor. Das sind Kieselsäureknollen, welche die ehemaligen Blasenhohlräume des Melaphyrs ausfüllten. Oft bildeten sich in der Mitte des Hohlraumes Quarzkristalle, die verschieden gefärbt sein können. Sogar Amethyste findet man.

Heimersheim ist ein 1972 eingemeindeter Stadtteil der Stadt Alzey. Heimersheim liegt an einer Hangmulde, an einem Bach und die historische Mauritiuskirche (1479) auf einer Anhöhe. Der Kirchturm war aus dem Lot geraten und drohte einzustürzen, die Wand des südlichen Seitenschiffs hatte sich gelöst und um 40 Zentimeter geneigt. Der Ort mit seinen deutlich ablesbaren mittelalterlichen Dorfcharakter wird von rebenbewachsenen Hängen, dem „Sonnenberg“ eingerahmt. In Heimersheim bestehen heute noch über 30 fränkische Hofanlagen. Zu Heimersheim gehören die beiden Neubaugebiete „Am Weinheimer Berg“ und „Mauritiusstraße“. Durch den Ort fließt der Engbach/ Heimersbach, dessen Quelle in der Oberwiese, einer Anhöhe rechts der Straße Heimersheim-Weinheim liegt. Dieses kleine Gewässer nimmt dann seinen Weg in Richtung und mündet oberhalb von in die Selz, die bei Ingelheim in den Rhein mündet. Heimersheim wurde erstmals urkundlich im Jahre 771 in einer Schenkung an das Kloster Lorsch erwähnt. Etwa 800 Meter südlich des Ortes steht das „Wingertshaisje“, ein 1993 im Zuge der Weinbergsflurbereinigung errichteter 7 Meter hoher Weinbergs- und Aussichtsturm.

Zur Abschlussrast in Alzey ist nichts festgelegt. Möglich sind: Stadthalle, Schießgraben 5, Telefon 067 31 – 24 25, Dienstag bis Freitag + Sonntag, Samstag nach Vereinbarung von 11.30 bis 14.00 Uhr und von 18.00 bis 23.00 Uhr. Warme Küche Dienstag bis Freitag + Sonntag, Samstag nach Vereinbarung von 11.30 bis 14.00 Uhr und von 18.00 bis 21.30 Uhr Oder im Italienisches „Restaurant Alte Post“ in Alzey Roßmarkt 13, „Wir freuen uns, Sie als Gast bei uns zu haben. Sie kommen als Gast und gehen als Freund - selten hat der Slogan einer Gastronomie so gepasst, wie dieser zum „Restaurant Alte Post“ in Alzey. Manche unserer Gäste fühlen sich wie im Urlaub... und manche wie zu Hause... Telefon: 06731 - 99 76 93, Öffnungszeiten: Täglich von 11.30 - 14.30 & 17.30 - 23.30 Uhr Bereits Ende des 17. Jh. wurde in Chroniken der vordere, historische Gebäudeteil als Gaststätte Rebstock erwähnt. Die frühe Geschichte dieses Anwesens ist auch bildhaft an den beiden, aus dieser Zeit erhaltenen Rebstöcken an den Eckpfeilern der Hausfront abzulesen. Der damalige Besitzer und Wirt, Jakob Euler, war zugleich Betreiber der ersten „Posthalterei“ in Alzey, eingebunden in das kaiserliche Postwesen der Adelsfamilie von Thurn und Taxis, die mit ihren Kurierdiensten den Grundstein für das europäische Postwesen legte. Nach mehr als einem Jahrhundert der Doppelfunkton als Gasthaus und Poststation, teils unter anderem Namen wie z.B. Gasthaus „Zum Ochsen“, erhielt das Anwesen mit dem Einbau einer Brauerei im Jahr 1868 durch die Familie Kleinknecht, seinen bis heute gültigen Gebäudenamen „Alte Post“. Als der Inhaber Enver Yilmaz im Jahr 2008, die Restaurantleitung des ehemaligen Culinarium übernahm, änderte er sofort den Namen des Restaurants in „Alte Post“, denn dieser Name war ja schon immer weit über Alzey hinaus bekannt. Vor allem durch die gehobene italienische Küche. Um dem Namen der guten Küche alle Ehre zu machen, stellte Herr Yilmaz den viel geschätzten und bekannten Koch Mauro Zucalli wieder ein. Dieser hat mehrere Auszeichnungen, wie zwei Kochlöffel und eine Kochmütze erhalten.

Quellennachweis 7.1. Alzey Alzeyer Land https://de.wikipedia.org/wiki/Alzeyer_H%C3%BCgelland, Alzeyer Hügelland https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinhessisches Tafel- und Hügelland https://de.wikipedia.org/wiki/Alzey https://de.wikipedia.org/wiki/Alzeyer_Schloss https://de.wikipedia.org/wiki/Burggrafiat http://www.alzey.de/de/kultur/weingut.php, Städtischem Weingut http://www.alzey.de/de/kultur/sehenswertes/brunnen.php, Rossmarkt http://www.rheinhessen.de/sehenswuerdigkeiten-rheinhessen/a-fischmarkt-mit-altem-rathaus https://de.wikipedia.org/wiki/Selz https://de.wikipedia.org/wiki/Mauchenheim http://www.wald-rlp.de/forstamt-rheinhessen.html, Alzeyer Staatsforst https://de.wikipedia.org/wiki/Bechenheim http://www.erbes-buedesheim.de.alzey-land.de/eb/tourismus https://de.wikipedia.org/wiki/Erbes-B%C3%BCdesheim, Erbes-Büdesheim http://www.aulheimermuehle.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Lonsheim, Aussichtsturm http://www.bornheim-rheinhessen.de https://de.wikipedia.org/wiki/Alzey-Heimersheim https://de.wikipedia.org/wiki/Heimersheimer_Bach www. Stadthalle www.alte post

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