Nr. 94 2/2015

Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. Diese stimmungsvolle Aufnahme vom 21.05.2015 zeigt die Lange Anna auf der Nordseeinsel Helgoland. Im Hintergrund leuchtet der Abendstern Venus. (Marco Ludwig) Titelbild

Manchmal können wir vor Sonnenauf­ achse rotierende Eiskristallplättchen. Die gang / nach Sonnenuntergang eine vertikale Säule kann sich bis weit über 30° am Him­ Lichtsäule bei der Sonne und ggf. auch dem mel ausdehnen und fächert sich am Ende Mond beobachten. Es sieht so aus, als ob ein etwas auf. Scheinwerfer aus der tieferstehenden Sonne Am 28. April 2015 konnte Stephan Brüg­ herausleuchtet. ger dieses beachtliche Naturschauspiel be­ Der Schein hat die gleiche Farbe der obachten und fotografieren. Sonne und entsteht durch um die Vertikal­

Inhaltsverzeichnis S. 2 Venus und die Lange Anna S. 3 Titelbild S. 3 Inhaltsverzeichnis S. 3 Astro-Abende in der Sternwarte S. 4 Vortragsprogramm Herbst / Winter 2015 der Sternwarte Lübeck S. 5 Aus dem Verein S. 5 Aus der Redaktion S. 5 April April ... S. 5 Neue Mitglieder S. 6 Totale Mondfinsternis am 28.09.2015 S. 8 Berichte S. 8 09.09.2015 – Eine Nacht in Utecht S. 10 Meine Balkonsternwarte S. 13 Terminkalender S. 14 Nachtleuchtende Wolken S. 18 Serien S. 18 Das Sternbild Schild () S. 24 Die Sonne im H-alpha Licht S. 25 Erinnerungen eines Redakteurs – Teil II – Aprilscherz S. 26 Planeten-Sudoku S. 26 An dieser POLARIS haben mitgewirkt S. 27 Impressum S. 28 Rätselstunde(n)

Astro-Abende in der Sternwarte Der Verein trifft sich regelmäßig an den Astro-Abenden, die immer am ersten Mittwoch eines Monats (außer an Feiertagen) um 19:00 Uhr im Seminarraum der Sternwarte Lübeck beginnen. Die nächsten Termine lauten: 2. September, 7. Oktober, 4. November und 2. Dezember 2015.

–  – **************************** Sternwarte Lübeck Vorstand und Redaktion wünschen allen Mitgliedern, Vortragsprogramm Herbst/Winter 2015 ihren Verwandten und Bekannten Abendvorträge sowie den Freunden des Vereins Beginn: 20:00 Uhr, Dauer: ca. 60 Minuten 25.09.2015 Meteoriten: kosmische Informationsträger ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr. Marc Wiekhorst (Hamburger Sternwarte) 02.10.2015 Das Ende der Nacht **************************** Andreas Goerigk 09.10.2015 Kosmologie mit Entdeckungen der Hamburger Quasardurchmusterungen Prof. Dr. Dieter Reimers (Hamburger Sternwarte) 16.10.2015 Kosmologische Magnetfelder 2015 Prof. Dr. Robi Banerjee (Hamburger Sternwarte) 06.11.2015 New Horizons – Reise zum Pluto Torsten Brinker 01.11. Venus in größter östlicher Elongation 13.11.2015 Poltergeist Neutrino Totale Sonnenfinsternis, von Mitteleuropa aus unbeobachtbar. Die Totalitätszone zieht 03.11. Carsten Busch (Universität Hamburg, Geschichte der Naturwissenschaften) sich vom Atlantik her über Zentralafrika. 03.11. 08:00 Mond 0€2 nördlich von Merkur 20.11.2015 Das inflationäre Weltall: Eine Alternative zum Urknall? 06.11. Saturn in Konjunktion mit der Sonne Dr. David Walker 08.11. 01:00 Merkur im Perihel 27.11.2015 Weltall, Wunder, Widersprüche: Das neueste aus Astronomie und Raumfahrt 12.11. Maximum der Tauriden mit ca. 10 Sternschnuppen pro Stunde Dirk H. Lorenzen, Wissenschaftsjournalist, Hamburg 18.11. Merkur in größter westlicher Elongation 04.12.2015 Tycho Brahes Instrumente – historische Wurzeln, Innovation und Nachwirkung Maximum der Leoniden. Es kann gegen Morgen mit bis zu 50 Sternschnuppen pro 18./19.11. Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt (Universität Hamburg) Stunde gerechnet werden, die mit ca. 70 km/sec recht schnell sein werden. 26.11. 04:00 Mond 5€5 südlich von Jupiter 11.12.2015 Die Zukunft – was wird geschehen? Dr. Björn Voß (Planetarium Münster)

Sternenabende für Kinder Beginn: 18:00 Uhr, Dauer: ca. 45 Minuten 16.10.2015 Die Gesteinsplaneten unseres Sonnensystems Eileen Hoßfeld und Jacqueline Schmalmack 20.11.2015 Tiere am Sternenhimmel – unser Himmelzoo E.-Günter Bröckels 11.12.2015 Das Leben der Astronauten auf der ISS Mike Brinker

–  – Aus dem Verein

Aus der Redaktion

Bis Ende 2012 wurde die POLARIS in genden POLARIS abgedruckt. So passte das Bad Schwartau bei „Directa“ kopiert, ge­ dann wieder mit der Seitenzahl. klammert, gefaltet und geschnitten. Und Seit der April-Ausgabe 2013 wird die PO­ bis zu diesem Zeitpunkt war ein Klammern LARIS bei „wirmachendruck.de“ hergestellt, von mehr als 22 Blatt (also 44 Seiten) aus und dass dort und jetzt mehr als eine 44 Sei­ technischen Gründen nicht möglich. Dabei ten umfassende Ausgabe machbar ist, hat die haben die dortigen Mitarbeiter wirklich her­ POLARIS Nr. 93 bewiesen. Mit 52 Seiten (!) vorragende Arbeit geleistet. Wir waren im­ hat sie alle bisherigen Rekorde gesprengt mer sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Aber – und wir konnten diese vielen Seiten mit mehr war zu der Zeit mit den vorhandenen guten Beiträgen und schönen Bildern füllen. Geräten leider nicht drin. Davon einmal ab­ Ein großes Dankeschön von der Redaktion gesehen, wären wir aber auch nur einmal in geht deshalb an alle ASL-Mitglieder, die sich die Verlegenheit gekommen, mehr Seiten mit Text- und Bildbeiträgen an der April- zu haben. Wir haben damals einfach einen Ausgabe 2015 beteiligt und diesen Rekord Bericht zurückgestellt und in der darauffol­ möglich gemacht haben. Bitte weiter so.

April April ...

Bis kurz vor Druck der letzten Ausgabe gefunden werden musste. Als Begründung 93 unserer POLARIS hatten wir noch keinen wurde „keine Lust mehr“ genannt, das doch vernünftigen Aprilscherz gefunden bzw. sei­ einige für bare Münze genommen haben. tens der Mitglieder bekommen. Kurzerhand Fest steht, dass Felicitas nach über 18 kam die Idee auf, den zum Jahreswechsel Jahren (seit Ausgabe 41, Sept. 1997) die Re­ geplanten Abschied von Felicitas Rose aus daktion verlassen wird und der Posten als der Redaktion vorzuverlegen und auf die Chefredakteur frei wird. Die anderen Redak­ gesamte Redaktion auszuweiten, so dass tionsmitglieder, Reinhard Albert und Torsten plötzlich von der einen auf die andere Aus­ Lohf, bleiben selbstverständlich dabei und gabe ein komplett neues Redaktionsteam freuen sich auf die nächsten Ausgaben.

Neue Mitglieder

Als neue Mitglieder begrüßen wir recht herzlich: Lars Hertrampf, Maurice de Ruijter und Oliver Werner Herzlich Willkommen!

–  – Zeitplan der Mondfinsternis in der Nacht vom 27. auf den 28. September 2015 ZeitplanEreignis der Mondfinsternis in der Nacht vom 27.Erklärung auf den 28. September 2015Uhrzeit Mondaufgang Ereignis Erklärung Uhrzeit18:52 MondaufgangSonnenuntergang 18:5219:02 Sonnenuntergang Höchster Stand des Mondes am Himmel in dieser 19:02 Kulmination HöchsterNacht Stand des Mondes am Himmel in dieser 01:01 Kulmination NachtAus dem Halbschatten kommend, berührt der 01:01 Ausvordere dem Rand Halbschatten der Mondscheibe kommend, nun berührt den der Eintritt in den Kernschatten vordereKernschatten Rand der Mondscheibe nun den 03:07 Eintritt in den Kernschatten DieKernschatten gesamte Mondscheibe befindet sich nun im 03:07 Beginn der Totalität DieKernschatten gesamte Mondscheibe befindet sich nun im 04:11 Beginn der Totalität DieKernschatten Mondscheibe befindet sich in der Mitte des zu 04:11 Maximale Verfinsterung Diedurchquerenden Mondscheibe Kernschattenbereichs befindet sich in der Mitte des zu 04:47 Maximale Verfinsterung Derdurchquerenden vordere Rand Kernschattenbereichs der Mondscheibe verlässt den 04:47 Ende der Totalität DerKernschatten vordere Rand der Mondscheibe verlässt den 05:23 Ende der Totalität DieKernschatten Mondscheibe hat den Kernschatten vollständig 05:23 Austritt aus dem Kernschatten Dieverlassen, Mondscheibe befindet hat sich den aber Kernschatten noch im Halbschatten vollständig 06:27 AustrittSonnenaufgang aus dem Kernschatten verlassen, befindet sich aber noch im Halbschatten 06:2707:11 MonduntergangSonnenaufgang 07:2207:11 Monduntergang 07:22

–  – Zeitplan der Mondfinsternis in der Nacht vom 27. auf den 28. September 2015 Ereignis Erklärung Uhrzeit Mondaufgang 18:52 Sonnenuntergang 19:02 Höchster Stand des Mondes am Himmel in dieser Kulmination Nacht 01:01 Aus dem Halbschatten kommend, berührt der vordere Rand der Mondscheibe nun den Eintritt in den Kernschatten Kernschatten 03:07 Die gesamte Mondscheibe befindet sich nun im Beginn der Totalität Kernschatten 04:11 Die Mondscheibe befindet sich in der Mitte des zu Maximale Verfinsterung durchquerenden Kernschattenbereichs 04:47 Der vordere Rand der Mondscheibe verlässt den Ende der Totalität Kernschatten 05:23 Die Mondscheibe hat den Kernschatten vollständig Austritt aus dem Kernschatten verlassen, befindet sich aber noch im Halbschatten 06:27 Sonnenaufgang 07:11 Monduntergang 07:22

Die Mondfinsternis vom 16.08.2008 (Stephan Brügger)

–  – Berichte 09.04.2015 – Eine Nacht in Utecht von Silke Moll

Donnerstagnach­ mit. Ich probiere das mittag, das Telefon Kleine aus mit seiner klingelt. Christoph. super Montierung. Da­ Wer sonst. Aber ich bei kann ich bequem im freue mich, das Wetter Campingstuhl sitzen, ist gut und wir wollen M44 bestaunen und na­ rausfahren. Endlich türlich auch zeichnen. mal wieder eine Nacht Während wir über den in Utecht. Olli kommt Himmel surfen, fotogra­ auch. Also Auto pa­ fiert Olli M51 und freut cken, Christoph ab­ sich am Ende über ei­ holen und los. Gegen nen Satelliten, der sein 20:30 Uhr sind wir in Bild gekreuzt hat. Utecht. Olli kommt Malin und ich zeich­ etwas später. Es ist ein M1 im Sternbild Stier (Malin Moll) nen in dieser Nacht herrlicher, milder Abend noch NGC4565, den und der Himmel klart immer mehr auf. Wir Crab-Nebel M1, die Sombrero-Galaxie M104 testen unsere Geräte an Venus und Jupiter. und zum Abschluss gegen Mitternacht den Und erhaschen einen kurzen Blick auf die Eulennebel M97. Christoph versucht sich ISS. Malin und ich teilen uns den 10“ Dobson ebenfalls an M104 und NGC4565. Außer­ und Christoph hat seine beiden Ferngläser dem zeichnet er den Sternhaufen NGC1502.

–  – Gegen 23:30 Uhr bricht Olli auf. 45 Minu­ Kofferraum noch einmal ausgeladen haben, ten später wollen wir starten, denn wie Olli finde ich den Schlüssel in der Tasche von muss auch ich am Freitag arbeiten. Nur leider meiner ASL-Kapuzenjacke. Peinlich, pein­ finde ich meinen Autoschlüssel nicht. Erst lich! So lag ich dann erst um 2:00 Uhr nachts nachdem Christoph und Malin den ganzen im Bett. Aber es hat sich gelohnt!

–  – Der Eulennebel M97 (Malin Moll)

Meine Balkonsternwarte von Frank Pultar Als ich 2009 wieder mit der Astronomie mit Anhänger, geht das nur mit minimalem anfing, war mir von vornherein klar, das ich Equipment. meinen Balkon als Sternwarte nutzen werde. 2. Meine Freizeit ist meist knapp, und Dafür sprachen verschiedene Gründe. ich muss morgens früh aufstehen. Habe also 1. Ohne Auto ist man nicht sehr mobil abends wenig Zeit zum Beobachten. Um diese und kann mal spontan seine Ausrüstung ein­ optimal zu nutzen, ist eine Balkonsternwarte laden und zu einem guten Beobachtungs­ ideal. Die Montierung steht ganzjährig auf platz fahren. Und auf dem Fahrrad, selbst einer Säule unter einer robusten Plane bereit.

– 10 – Sind die Wetteraussichten für den Abend gut, Osten nach Süden. Einige recht große Bäume wird direkt nach der Arbeit das Teleskop auf­ stehen im Weg und der Blick zum Horizont montiert und kann schon mal auskühlen. ist versperrt. Allerdings befindet sich über 3. Außerdem ist es sehr bequem und mir kein weiterer Balkon, sodass ich auch praktisch, während einer Beobachtung mal in zenitnähe beobachten kann. schnell reingehen zu können. Zum Beispiel Ein weiterer Nachteil ist der doch sehr um etwas zu trinken oder zu essen, sich auf­ begrenzte Platz auf einem Balkon. Die Breite zuwärmen, oder auch zur Toilette zu gehen. beträgt nur 1,25m. Diese Enge schränkt auch Fehlt ein Zubehörteil, kein Problem, liegt die Auswahl der benutzbaren Teleskope ein. alles nur ein paar Schritte entfernt. Ein Dobson mit großer Öffnung geht gar­ 4. Die Montierung kann mit einem Netz­ nicht. Auch eine Montierung auf einem Stativ teil betrieben werden, ich brauche also keine grenzt die Bewegungsfreiheit schon ziemlich Akkus. ein. Ständig ist ein Stativbein im Weg. Meine Natürlich hat ein solch bequemer Beo­ Lösung: Eine äquatoriale Montierung auf bachtungsplatz in der Stadt auch Nachteile. einer Säule. Besser wäre noch eine Gabel­ Der Himmel ist nicht so schön dunkel wie montierung. Da wäre der Schwenkbereich auf dem Land. Es gibt störende Lichtquellen am geringsten. Aber da habe ich leider auf von Straßenlaternen oder Nachbarhäusern. dem Markt noch nichts passendes gefunden. Die Sicht ist eingeschränkt durch umstehen­ So eine Gabelmontierung sollte dann ja auch de Häuser und Bäume. Von meinem Balkon flexibel einsetzbar sein und verschiedene Te­ aus habe ich ein Blickfeld von Norden, über leskope aufnehmen können.

– 11 – Redaktionsschluss für die POLARIS 93 ist der Astro-Abend am Meine „astronomische“ Laufbahn hat erkannte, handelte es sich um Jupiter mit sei­ schon recht früh als Schüler begonnen. Be­ nen 4 Monden. Ein toller Anblick selbst im 4. März 2015. geistert von den Apollo Mondlandungen, Fernglas. Irgendwo musste ich doch noch ein die ich live am Fernseher verfolgte, habe ich Buch über Sternbilder rumliegen haben? Und alles mögliche über Raumfahrt und Weltall tatsächlich hatte ich noch „Welcher Stern ist gelesen. Schon bald kaufte ich mir ein 10x50 das“ aus dem Kosmos Verlag. Mein Interesse Fernglas und begann selbst den Himmel zu an der Astronomie war wieder erwacht. Eini­ erforschen. Einige Zeit später konnte ich ge Monate lang ging ich nun abends mit dem von meinem Konfirmationsgeld ein eige­ Fernglas auf den Balkon um zu beobachten. nes, echtes Teleskop anschaffen. Ein Revue Da ich mittlerweile einen recht gut bezahlten Refraktor mit 60mm Öffnung auf einer äqua­ Job habe, wurde bald ein vernünftiges Tele­ torialen Montierung war mein ganzer Stolz. skop angeschafft. Ein Celestron C8 auf einer Zu dieser Zeit, den frühen siebziger Jahren, Gabelmontierung mit Goto. Das C8 war schon war ich auch sehr oft bei den Vorträgen der damals ein Traum von Teleskop, aber leider Volkssternwarte. Gerne erinnere ich mich viel zu teuer. Einige Jahre reichte mir dieses an die Vorträge von Dr. Peter von der Osten- Gerät vollkommen aus. Aber dann wollte ich Sacken. Nach ein paar Jahren verlor ich dann noch mehr sehen. Das Öffnungsfieber hatte leider das Interesse an der Astronomie. mich gepackt. Ich verkaufte das CPC 800 also Erst 2009 erwachte es erneut, als ich wieder und schaffte mir eine EQ6 und ein eines Abends einen schönen, hellen Stern gebrauchtes C11 an. Weitere kleinere Tele­ vom Balkon aus sah. Mein altes Fernglas hatte skope wurden gekauft und wieder verkauft. ich ja immer noch, und so schaute ich mir Unter anderem ein 6-Zoll Maksutov und ein dieses helle Objekt mal an. Wie ich sofort 60mm H-alpha Refraktor zur Sonnenbeo­

– 12 – bachtung. Zu dieser Zeit besuchte ich auch Teleskop mit recht guter Abbildungsqualität. wieder öfter die Vorträge und Veranstal­ Es eignet sich sehr gut zum Schnellspechteln tungen in der Sternwarte. Bald trat ich auch und für die Sonnenbeobachtung. Dafür wird dem Verein bei. Als 2014 die Fachgruppe es entweder auf der GSO ATZ oder auf der „Visuelle Beobachtung“ ins Leben gerufen iOptron MiniTower Pro betrieben. Beide wurde, gehörte ich zu den Gründungsmit­ Montierungen sind schnell auf dem Balkon gliedern. Einige Zeichnungen von astrono­ aufgestellt und einsatzbereit. mischen Objekten hatte ich ja schon vorher Des weiteren habe ich einen APM ED erstellt. Es war und ist höchst interessant die APO mit 152mm Öffnung und 1200mm Zeichnungen von anderen Sternfreunden Brennweite. Dieser wird auf der EQ6 be­ anzuschauen und zu vergleichen, sowie Er­ trieben. Dieses Gerät ist mein universelles fahrungen und Kenntnisse auszutauschen. Instrument. Sehr gut geeignet für die Pla­ Mein jetziges Equipment besteht aus einem neten- und Sonnenbeobachtung sowie für kleinen ED-Refraktor mit 80mm Öffnung und die meisten Deep Sky Objekte, die aus der 560mm Brennweite. Ein kleines aber feines Stadt heraus machbar sind.

Terminkalender

September Mittwoch, 02.09. 19:00 Astro-Abend Sonnabend, 05.09. 10:00 5. Sternwartentreffen in Rostock (NST) Fr. 10.-So. 13.09. 3. Teleskoptreffen in Rendswühren (SHT) Sonnabend, 12.09. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ Donnerstag, 17.09. 19:00 Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“ Sonnabend, 19.09. 18:00 Lübecker Sternennacht in der Sternwarte Freitag, 25.09. Beginn der Vortragssaison 2015/16 Sonnabend, 26.09. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ Montag, 28.09. 03:07-05:24 Totale Mondfinsternis, in Lübeck vollständig sichtbar Oktober Mittwoch, 07.10. 19:00 Astro-Abend Donnerstag, 15.10. 19:00 Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“ Sonnabend, 24.10. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ November Mittwoch, 04.11. 19:00 Astro-Abend Donnerstag, 19.11. 19:00 Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“ Sonnabend, 28.11. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ Dezember Mittwoch, 02.12. 19:00 Astro-Abend Donnerstag, 17.12. 19:00 Fachgruppe „Digitale Astrofotografie“ Sonnabend, 19.12. 16:00 Fachgruppe „Visuelle Beobachtung“ Sonntag, 20.12. 16:00 ASL-Adventskaffeetrinken

– 13 – Nachtleuchtende Wolken kann man nur in den Somermonaten beobachten. Polarlichter sind in unseren Breitengraden auch nur recht selten zu sehen. Ralf Biegel gelang es am 11.07.2015, beide seltene Phänomene gleichzeitig zu fotografieren. Aufge- nommn in Kühlungsborn (Ostsee) mit einer Canon EOS 600D, Tamron 17mm, f/2.8, ISO 200, 30s Nachtleuchtende Wolken und Polarlicht am 11.07.2015 in Kühlungsborn (Ostsee) Aufnahmedaten: Canon EOS 600D mit Tamron SP2.8(17-50 Di II VC mit der Einstellung 17mm, f/2.8, ISO 200, 10s (Ralf Bigel)

– 16 – Nachtleuchtende Wolken von Stephan Brügger oben: aufgenommen i der Nacht 13./14. Juni 2015 unten: aufgenommen in der Nacht 16./17. Juni 2015

– 17 – Serien Das Sternbild Schild (Scutum) Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise zusammengestellt von E.-Günter Bröckels

Das Sternbild Schild ist das fünftkleinste bild Schild auch keine klassische Mythologie und eher unscheinbare Sternbild, eingebettet zuteil geworden. Hevelius benannte dieses in einem sehr hellen Bereich der Milchstraße Sternbild zu Ehren von König Johann III So­ zwischen Aquila und Serpens. Es wurde erst bieski von Polen, 1629 - 1696, der Hevelius im August 1684 erstmals in einer Beschrei­ geholfen hatte, sein Observatorium nach bung und mit einer Grafik der Konstellation einem verheerenden Brand im Jahre 1679 von dem polnischen Astronomen Johannes wieder aufzubauen. Er erinnerte mit dem Hevelius unter dem Titel Scutum Sobie­ Sternbild Scutum auch an die Schlacht am scianum, Schild des Sobieski, in der Acta Kahlenberg, mit der Sobieski III. 1683 die Eruditorum, einer führenden Fachzeitschrift Stadt Wien von der türkischen Belagerung eingeführt. Aus diesem Grund ist dem Stern­ befreite, denn das Sternbild symbolisiert

Scutum Sobiesii in der Uranographia von Johann Bode 1801

– 18 – den Schild, den der König während dieser Schlacht trug. Hevelius folgte hiermit Edmond Halley der sechs Jahre zuvor zu Ehren König Karl II. von England das Sternbild „Robur Carolinum“ eingeführt hatte. Sternbild und Bezeichnung Robur Ca­ rolinum hatten jedoch nicht lange Bestand. Scutum ist somit das einzige Sternbild, das aus politischen Grün­ den eingeführt wurde und heute noch in Gebrauch ist. Das Sternbild Scutum liegt auf einem Die heutigen rechtwinkligen Stern­ sternenreichen und hellen Teil unserer Milch­ bildgrenzen ohne jegliche Ein-oder Aus­ strasse. Es bedeckt nur ein Himmelsareal buchtungen wurden den rechteckigen, von 109 Quadratgrad in Rektaszension von halbzylinderförmigen Schutzschilden der 18h21m36s bis 18h59m10s und recht in De­ römischen Legionäre nachempfunden. Scu­ klination von -15°21´36“ bis auf – 3°50´01“. tum / sku : təm ist das lateinische Wort für Wegen seiner südlichen, ekliptiknahen Lage „Schutzschild“. ist das Schild erst ab – 86° zirkumpolar. Es ist In der chinesischen Astronomie wur­ für uns zur Beobachtungszeit 22 Uhr MEZ den fünf oder sechs Sterne des nördlichen (23h MESZ) vom 01. Juni bis 25. Septem­ Scutum, einschließlich Alpha, Beta und Eta ber vollständig über dem Horizont und hat Scuti, mit einigen Sternen in Aquila grup­ seinen Meridiandurchgang vom 27. Juli bis piert, um eine neun-Sterne-Konstellation 7. August. namens Tianbian zu bilden. Diese stellte eine Das Sternbild Schild grenzt im Norden Gruppe von Marktaufsehern dar. Bereiche an den Adler und die Schlange, im Westen der Sternbilder Ophiuchus, Serpens und an die Schlange, im Süden und Südosten an Hercules, wurden als Marktplatz visualisiert. den Schützen sowie im Osten und Nordosten Nach anderen Aufzeichnungen wurde dieses an den Adler. Obwohl dieses Sternbild nicht Areal auch mit einer Kampfausrüstung in sehr groß ist beherbergt es doch eine Vielzahl Verbindung gebracht, indem man hier einen interessanter Objekte, 6 Sterne heller als 5. Helm interpretierte. Größe und alle ohne offiziellen Eigennamen sowie sehr reichhaltige Sternfelder. m Scutum a Sct ist mit 3 85 der hellste Stern im Abkürzung: Sct Schild Er ist ein Riesenstern mit einem 20- Genitiv: Scuti fachen Sonnendurchmesser und der 130- deutsch: Schild fachen Leuchtkraft unserer Sonne. gehört der Spektralklasse gK5 an, ist

– 19 – etwa 4700 Kelvin heiß und 55pc entspre­ ζ Sct steht fast mittig im Sternbild aber chend 175Lichtjahre von uns entfernt. nahe der westlichen Sternbildgrenze zur Dieser Stern ist mit dem offenen Stern­ Schlange. Sein 4m68 helles, orangefarbenes haufen NGC 6664 als dessen Auffindehilfe Licht kommt von der 4000 Kelvin heißen assoziiert. Sternoberfläche eines Riesenstern der Spek­ β Sct ist mit 4m22 der zweithellste Stern tralklasse K0 über die Entfernung von 79pc und steht im Norden des Sternbildes. Beta entsprechend rund 191 Lichtjahren zu uns. Scuti ist ein binäres System. Der Hauptstern η Sct finden wir im nordöstlichen Teil ähnelt als G7c-Stern im Spektraltyp der Son­ des Sternbildes nahe der Grenze zum Adler. ne, obwohl er 3100-mal heller, 84-mal größer Eta Scuti leuchtet in Orange mit 4m83 von ei­ und 6-7-mal massereicher ist. Er leuchtet ner 4000 Kelvin heißen Oberfläche eines K1 gelblich-weiss von einer 4700 Kelvin heißen III-Spektraltypen. Seine Entfernung beträgt Sternoberfläche und schickt sein Licht nach 207 Lichtjahre. neuesten Hipparcosmessungen nicht 690 ε Sct ist ein Doppelstern nordöstlich in sondern 916 +/- 80 Lichtjahre weit zu uns. der Nähe von . Die Hauptkom­ Ohne Lichtabsoption durch interstellaren ponente ist 4m88 hell und gehört der Spek­ Staub würde er sogar 3m71 hell sein. tralklasse G8II an. Der Stern ist ein spektroskopischer Dop­ UY Sct ist ein bemerkenswerter roter pelstern mit einer Periode von 2,28 Jahren. Überriese. pulsiert variabler Stern. Seine Der Begleiter gehört der Spektralklasse A0 Ausdehnung wird derzeit mit 1.708 ± 192 an. Leuchtkraft und Temperatur ergeben Sonnenradien angenommen und er ist da­ dann einen Radius vom 64-fachen der Sonne mit einer der größten derzeit bekannten und einer 5,5-fachen Sonnenmasse bei einer Sterne. Umlaufzeit von 400 Tagen. Besonders zu erwähnen ist eine Sternwol­ γ Sct steht fast diagonal im ke im nördlichen Bereich des Sternbildes, die südlichsten Teil des Sternbildes gegenüber. eine Größe von etwa 6° aufweist und damit Er leuchtet dort mit 4m7 mit weißem Licht ein typisches Feldstecherobjekt ist. Sie wird von einer 9400 Kelvin heißen Oberfläche Schildwolke oder Barnard´s Gem of the Mil­ eines A3n-Spektraltyps über eine Entfernung ky Way genannt. Sie ist die hellste Sternen­ von 292Lichtjahren. wolke der Milchstraße südwestlich des Stern­ δ Sct befindet sich nahe dem Sternbild­ bildes Adler, deren Licht manchmal nachts zentrum und ist der Prototyp einer eige­ sogar durch eine Nebeldecke zu erkennen ist, nen Veränderlichengruppe. Sein gelbliches wenn sonst keine Sterne mehr sichtbar sind. Licht variiert zwischen 4m71 und 5m16 in 4,67 Die Sternwolke ist am Sommerhimmel auch Stunden. Er gehört der Spektralklasse F3 von Mitteleuropa gut zu erkennen. Sie liegt mit einer Oberflächentemperatur von 7200 im nordöstlichen Teil des Sternbildes Schild

Kelvin an und ist von uns 200 Lichtjahre ent­ am Rand des Sagittarius-Arms der Milchstra­ fernt. Delta Scuti hat 2 lichtschwache, mit ße. Sie hat annähernd kreisförmigen Umriss, 9m2 und 12m2 leuchtende Begleiter. Delta einen Durchmesser von etwa 5 Grad und Scuti bewegt sich auf unser Sonnensystem enthält mit dem Wildentenhaufen M11 ei­ zu. Innerhalb 1.300.000 Jahre wird er bis auf nen der sternreichsten offenen Sternhaufen 10 Lichtjahre heran kommen und wird viel des Himmels. Den Südrand bildet M26, ein heller als Sirius sein. weiterer heller Sternhaufen.

– 20 – Smyth im Jahr 1844 für seine Ähnlichkeit im Okular mit einer großen Schar von Wil­ denten im Flug so benannt. Der Sternhaufen ist 6200 Lichtjahre von der Erde entfernt und misst 14 Bogenminuten oder 20 Lichtjahre im Durchmesser und hat eine Flächenhellig­ keit von 6m3. Mit etwa 3000 Mitgliedern ist er ein besonders reicher Sternhaufen. M11 ist 220 Millionen Jahre alt. NGC 6712, ein Kugelsternhaufen und der planetarische Nebel IC 1295 in den östlichen Teilen der Konstellation Schild stehen nur 24 Bogenminuten auseinander. Der Kugelsternhaufen, der in Teleskopen ab 4 Zoll bei mäßiger Vergrößerung als Auffindehilfe für den planetarischen Nebel verwendet werden kann ist selbst nur 8m2 hell mit einer Winkelausdehnung von 4,3

Die Schildwolke mit NGC6704, M11/NGC6705, NGC 6712, IC1287

M11-NGC6705, der prominenteste offene Sternhaufen in Scutum ist die Wil­ denten-Gruppe. Er wurde 1681 von Gott­ fried Kirch entdeckt und von William H.

NGC6612 Kugelsternhaufen oben rechts und IC1295 planetarischer Nebel unten links

M11 / NGC6705 offener Sternhaufen, wegen seiner Form „Wildentenhaufen“ genannt, aufgenommen von Fridrich Schrader Der Kugelsternhaufen NGC 6712

– 21 – Bogenminuten. Er befindet auf der Positi­ on RA 18h53m06s / Dec -08°42´0“ und ist von uns 22500 Lichtjahre entfernt. Dieses Objekt wurde am 09. Juli 1749 von Le Gentil entdeckt, von F.William Herschel am 16. Juni 1784 in dessen Katalog übernommen und von John Herschel im Jahr 1830 IC 1295, der planetarische Nebel süd­ östlich vom Kugelsternhaufen NGC 6712 ist eine echte Herausforderung. Er ist bei einer Winkelausdehnung von 1,7´x 1,4 nur 12m7 lichtschwach. Er erhielt die inoffizielle Be­ zeichnung „Green Eye“ wegen seiner grünen Farbe auf langbelichteten Aufnahmen. Es empfiehlt sich der Einsatz von Nebelfiltern. NGC6664 ist die Bezeichnung eines of­ Der planetarische Nebel IC 1295 „The Green Eye“ fenen Sternhaufens im mittleren Teil des eine scheinbare Helligkeit von 7m80 und ei­ Sternbildes Schild nahe dem Stern Alpha nen Winkeldurchmesser von 16‘. Seine Po­ Scuti, der gut als Auffindehilfe für den Stern­ sition ist in Rektaszension: 18h36m36s und haufen benutzt werden kann. NGC 6664 hat in Deklination: -07°49‘00“ 5000Lj

Reflektionsnebel van-den-Bergh 124 / IC1287 unten links, offener Sternhaufen NGC6649 oben mitte, HII-Region LBN77/Sh2-56 unten rechts

– 22 – M26 – NGC6694, ein offener Sternhau­ fen mit etwa 90 Mitgliedern hat eine Ausdeh­ nung von 15 Bogenminuten entsprechend 22 Lichtjahren und eine Flächenhelligkeit von 8m0 und ist mit einem Alter von rund 50 Millionen Jahre jung genug, um Riesen­ sterne zu haben. Am interessantesten ist der Cepheidenstern V367 Scuti, der helle gelbliche Stern am südwestlichen Rand des Haufens. Cepheiden sind Riesensterne, die instabil sind, und deren Pulsationsperiode eng mit der Leuchtkraft des Sterns korreliert. Cepheiden in Sternhaufen bieten eine Mög­ lichkeit, die Distanz abschätzen. Für NGC 6649 ist die Entfernung auf 5200 Lichtjahre Der offene Sternhaufen M26 / NGC 6694 geschätzt. In Richtung des galaktischen Zen­ wolke wurde am 23. Juli 1854 von Friedrich trums ist das Sternenlicht stark durch Ein­ August Theodor Winnecke entdeckt. Der wirkung der Staubpartikel gerötet. Sternhaufen hat 17 Mitglieder die zusammen NGC6704 ist ein offener Sternhaufen eine Flächenhelligkeit von 9m2 bei einer Aus­ im nordwestlichen Sternbildareal, nörd­ dehnung von 5 Bogenminuten produzieren. lich von M11. Dieser kleine Sternhaufen im Die Sterne von GC6704 sind zwischen 2 und nördlichen Randbereich der großen Schild­ 10 Millionen Jahre alt.

Kugelsternhaufen NGC6649 und Refektionsnebel IC1287

– 23 – IC 1287, ein diffuser Refektionsnebel stern der Spektralklasse B2Ve und einer im westlichen Teil der Konstellation, in scheinbaren Helligkeit von 5m72 erzeugt. der Ebene der Milchstraße, ca. 3° unterhalb Dieser Stern ist ein Doppelstern- oder Mehr­ südsüdwestlich des Sterns Alpha Scuti und fachsystem und liegt auf dem Orion-Arm in bildet mit diesem und mit Zeta Scuti ein fast einer Entfernung von ca. 690 Lichtjahren gleichseitiges Dreieck. Es findet sich in einer vom Sonnensystem. kurzen Entfernung auch der kleine, offene Literatur- und Herkunftshinweise: Sternhaufen NGC 6649. IC1287 hat eine • Guinness Buch der Sterne,Moore, P./Zimmer, H. Ausdehnung von 44´ x 34´ und ist von uns • Internet Wikipedia u.a., div. Autoren 690 Lichtjahre entfernt. • Handbuch der Sternbilder, Vehrenberg, H./Blank, D. Der Nebel hat eine längliche Form in • Lexikon der Astronomie, div. Autoren • Großer Atlas der Sterne, Moore,P. Nordost-Südwest-Richtung. Der zentrale Teil wird als vdB 124 aufgeführt. Die blaue Reflexionsstrahlung wird von HD 170740, Die Serie der Sternbild- einem 24000 Kelvin heißen Hauptreihen­ beschreibungen wird fortgesetzt.

Silke Moll

– 24 – Erinnerungen eines Redakteurs – Teil II – Aprilscherz – von Felicitas Rose

In der April-Ausgabe des Jahres 2003 LARIS-Aprilscherzes zu machen: „….. Mit wollte die Redaktion erstmals einen April­ der Ausgabe 60 wird die POLARIS digital scherz abdrucken. Als Thema bot sich die erscheinen…..“ (POLARIS 57, Seite 30). Ein POLARIS selbst an: In der Vergangenheit gedrucktes Heft würde es ab 2004 also nicht (2002 und früher) wurde schon mehrfach die mehr geben. Rentabilität einer eigenen Vereinszeitschrift Ende April 2003 erreichte mich dann diskutiert. Zu den Kopierkosten kommen ja ein Brief von David Walker, in dem er sein auch immer noch die recht hohen Kosten des Entsetzen darüber zum Ausdruck brachte, Postversands. Außerdem hatte die Mehrheit daß unsere Vereinszeitschrift in Zukunft der ASL-Mitglieder (damals etwas über 50%) nur noch via PC zu lesen sein würde, und inzwischen Internet-Anschluß – Tendenz er bat darum, seinen beigefügten Leserbrief steigend. Und so kam Dennis Boller auf in der POLARIS abzudrucken. Hier ist er die Idee, dies zum Thema des ersten PO­ noch einmal:

„Brave new world – Der Fortschritt ist unaufhaltsam, und nun reißt er die POLARIS- Redaktion mit sich fort: mit der Ausgabe 60 erscheint POLARIS nur noch in digitaler Form. Druckerschwärze auf Papier und Postversand: teuer, nicht mehr zeitgemäß, altmodisch. Gutenberg: überrollt von der digitalen Revolution, nutzlos, ausgebraucht. Um weiterhin POLARIS lesen zu können, soll ich mich, da ich über keinen Interne- tanschluß verfüge (und mir auch keinen zulegen werde), in den Computerraum meiner Schule setzen, um mir die Seiten auf den Bildschirm zu holen: pro Seite ein Mouse click (oder so). So also sieht der Fortschritt aus: Kein nettes gebundenes Heftchen werde ich mehr durch- blättern können, statt dessen mit der Mouse klicken und mit vexierten Augen auf einen Bildschirm starren. Nein, das werde ich nicht. Wenn das der Fortschritt ist, die wackere neue Welt, dann reicht es mir. Dann ziehe ich es vor, altmodisch zu sein. Und das heißt: Dann werde ich mich aus dem Kreis der POLARIS-Leser verabschieden. Dr. David Walker“

Mit einer solch heftigen Reaktion auf den und die Sache aufgeklärt. David war sichtlich Aprilscherz hat die Redaktion nicht im min­ erleichtert, daß es sich bei der Ankündigung desten gerechnet. Ich jedenfalls war „platt“. einer ausschließlich digitalen POLARIS le­ Und da mein Bestreben ja eigentlich immer diglich um einen Aprilscherz gehandelt hat. war, Wogen zu glätten, bevor sie sich wo­ Und er hat es mit Humor genommen, daß er möglich noch höher auftürmen, wollte ich darauf hereingefallen war. Deshalb sollten nicht bis zur Auflösung in der August-Aus­ wir seinen Leserbrief auch auf jeden Fall ver­ gabe warten, sondern habe Davids Brief an öffentlichen, was die Redaktion dann auch mich als Chefredakteur gleich beantwortet mit Freuden in POLARIS 58 getan hat.

– 25 – Planeten-Sudoku

Man fülle die Feld­ er so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3 Kästchen die neun Planetensymbole jeweils nur einmal enthält.

An dieser POLARIS haben mitgewirkt: Klaus Ammann, Ralf Biegel, E.-Günter Bröckels, Stephan Brügger, Knud Henke, Marco Ludwig, Silke Moll, Frank Pultar, Felicitas Rose und Ulrich Steinmann Herzlichen Dank!

E-Mail-Adresse der POLARIS-Redaktion:

Auflösung aus POLARIS 93 [email protected] – eingesandt von E.-Günter Bröckels –

– 26 – ASL – Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. Der Jahresbeitrag beträgt 30€. Schüler, Auszubildende und Studierende bis zum 25. Lebensjahr sowie Rentner zahlen einen ermäßigten Beitrag von 15€. Für Familien wird ein Familienrabatt gewährt. Eine Aufnahmegebühr wird nicht erhoben. Der Beitrag ist innerhalb der ersten zwei Monate eines Jahres unaufgefordert zu entrichten; eine Beitragsrechnung wird nicht zugesandt. Ein entsprechender Hinweis findet sich in der letzten POLARIS-Ausgabe des jeweiligen Vorjahres. Die Zahlung soll über das Vereinskonto erfolgen. Aber auch Barzahlung bei einem Vorstandsmitglied ist im Rahmen von Veranstaltungen des Vereins oder der Sternwarte Lübeck möglich. Mitglieder, die mit der Beitrags­ zahlung in Verzug geraten sind, haben keinen Anspruch auf Leistungen des Vereins. Ein Austritt aus dem Verein ist nur zum Ende eines Kalenderjahres möglich und mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten schriftlich zu beantragen.

Impressum POLARIS – Mitteilungen des Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. ISSN 0930-4916 Redaktion Redaktionsteam: Felicitas Rose Reinhard Albert Torsten Lohf E-Mail: [email protected] Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes bzw. der Redaktion wieder. Nachdruck, Vervielfältigung oder sonstige Verarbeitung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Vorstandes. Das Copyright verbleibt bei den einzelnen Autoren. Verantwortlicher Herausgeber Anschrift: Arbeitskreis Sternfreunde Lübeck e.V. • Postfach 2209 • 23510 Lübeck Homepage: www.sternwarte-luebeck.de E-Mail Vorstand: [email protected] E-Mail Homepage: [email protected] Vereinskonto: Sparkasse zu Lübeck AG • Kto.-Nr. 2-209 500 • BLZ 230 501 01 IBAN: DE64 2305 0101 0002 2095 00 • BIC: NOLADE21SPL Der Vorstand Vorsitzender: Oliver Paulien Geschäftsführer: Michael Kremin Schriftführerin: Felicitas Rose Fachwarte und Fachgruppen des ASL Bibliothek: Michael Kremin Geräte: Ralf Biegel Digitale Astrofotografie: Torsten Brinker Visuelle Beobachtung: Kurt Teichmann

Redaktionsschluss für die nächste POLARIS ist der 4. November 2015. Rätselstunde(n)... von Knud Henke

Wir schreiben das Jahr 2118. Die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der neuen Sternwarte Lübeck sind in vollem Gange, und die knapp 5.000 Sternfreunde des ASL wollen ein kleines Experiment wagen: Einmal im Jahr zur Sommersonnenwende ist das Sternbild der Zwölf Geschwister vollständig sichtbar. Hierbei handelt es sich um zwölf optisch identische Sterne, von denen auch elf messtechnisch tatsächlich identisch sind, nur einer weicht laut alten Aufzeichnungen in seiner Strah­ lungsintensität kaum merklich ab. Mit einfachen Mitteln wollen die Sternfreunde nun diesen Stern ermitteln und feststellen, ob dieser stärker oder schwächer als die an­ deren leuchtet. Dazu stehen ihnen die zwölf identischen Teleskope der Beobachtungsplattform zur Verfügung. Mit diesen können die Sterne fokussiert und deren Licht einzeln oder in Gruppen über Spiegel verlustfrei beliebig auf eine Photonenwippe (Details siehe rechts) umgelenkt werden. Die Nächte zur Sonnenwende sind kurz, daher reicht die Zeit gerade einmal für drei Messungen. Leider ist die Nutzung von Computern in der Zukunft so weit fortgeschritten, dass die menschliche Intelligenz im Laufe der Jahrzehnte stark verkümmert ist. Unsere Sternfreunde brauchen Deine Unterstützung, denn sie wissen einfach nicht, wie sie mit den zur Verfügung stehenden Aufgabe: Mitteln und nur drei Mes­ Finde heraus, sungen den abwei­ wie es mit Hilfe chenden Stern der Photonenwaage herausfinden mit nur drei Messungen sollen. möglich ist, den einen von zwölf Sternen eindeutig zu er­ mitteln, der eine andere Helligkeit aufweist und ob dieser Stern stärker oder schwächer leuchtet als seine elf Geschwister. Knud PS: Nicht verzagen, die Aufgabe ist ohne Tricks durch reine Kombinatorik lösbar. Lö­ sungen bitte an [email protected] schi­ cken oder persönlich bei der Redaktion abgeben. Unter allen richtigen Einsendungen wird auf dem Astro-Abend am 2. Dezember ein Preis verlost.