Leserbrief (zu CLUNIER, Ausgabe 114, Juli 2013, ceterum cen- seo…, S. 9)

Wenn man im Ländle mit seiner absoluten bürgerlichen Mehrheit am seligen Strand des Bodensees darüber sinnieren kann, ob man zuerst dem Wahlspruch e. . Ferialsippe ALEMANNIA nachkom- men (Bundesschwestern wegschauen!) oder den sturen Wienern (insbesondere den einfältigen Borussen) eins auswischen soll, dann verrät das nur eins: null Empathie!

Als ein von Vorurteilen Besessener habe ich am 8. Mai dieses Jah- res sicher schon geträumt, als um 23:10 Uhr ein Bundesbruder mit blutender Nase auf die Bude e. v. KÖStV DANUBIA stürzte, wo wir eben kneipten. Der Faustschlag, den er von Vermummten erhalten hatte, war wohl eine Folge von Autohypnose oder – Al- ternative! – Selbstverstümmelung. Und „Burschis verpisst Euch, niemand vermisst Euch!“ haben zweifelhaft zur Täuschung die bösen Burschenschafter auf ihre eigene Hausmauer geschmiert …

Eines der traditionsreichsten Wer nicht die Überfälle auf katholische Couleurstudenten vor Bregenzer Stadtgasthäuser – hundert Jahren zu analysieren hat, sondern tagtäglich, wenn er erbaut zu Beginn des 18. Jahr - sich in der Wiener Öffentlichkeit plenis coloribus zu seinen Prin- hunderts – erstrahlt seit sieben zipien bekennt, seine Gesundheit (vielleicht schon bald Leib und Jahren in neuem Glanz. Mit Leben) riskiert, dem vergeht der Spott über „weltmännisches“ Ge- seinen aufwändig renovierten habe. Gasträumen und einem der schönsten Kastaniengärten im Bodenseeraum ist es seither ein Zwei sachliche Ergänzungen: gastronomischer Anziehungspunkt 1.) Der geschilderte Vorfall am „Tag der Befreiung“ ereignete sich für die gesamte Region. etwa zweihundert Meter entfernt vom Polizeikommissariat Wien VIII (in Sichtweite!). Mit der Übernahme durch Augustiner Bräu, der ältesten Brauerei Münchens (seit 2.) Der be- und getroffene Bundesbruder ersucht, seinen Namen 1328!) im Jahr 2009 hat das nicht zu nennen, da ansonsten seine Arbeitssuche (Historiker!) im Konzept von Wirt Michael Roten Wien von vornherein aussichtslos wäre. Salzgeber eine weitere konse - Mag. Heinrich Kolussi quente Abrundung erfahren. v. Dr. Tacitus (BOW et mult.) Sein Leitbild „Für jeden Gast bereit, immer das Beste zu geben. Authentisch – typisch – traditionell.“ steht für den gebürtigen Vorarlberg hat ab dem 28. 9. 2013 offiziell 8 katho- Klostertaler aber nicht nur auf dem Papier. lische Verbindungen: So wird im täglichen Geschäft ein Großteil der hochwertigen Produkte von heimischen Liefe- KMV Siegberg Dornbirn (VMCV, gemischt) ranten bezogen. Damit werden – ökologisch KMV Kustersberg Bregenz (MKV) agierend – lange Transportwege vermieden und KMV Clunia Feldkirch (MKV assoziiert, gemischt) so wird auch das Bekenntnis von Küchenchef Robert Schweizer zu einer saisonalen und KMV Sonneberg Bludenz (MKV) regionalen Küche konsequent unterstützt. KÖStV Wellenstein Bregenz (MKV, Damenzirkel) StV Augia Brigantina Bregenz (MKV, Internatsverbindung) StV Bregancea Bregenz (VfM) KÖStV Rhenania (neu, gemischt; siehe Einladung S. 13)

R MESSE KORN

Kornmarktstraße 5, 6900 Bregenz 05574 54854, [email protected] Dienstag bis Sonntag von 09.30 bis 24.00 Uhr

Clunier 3/2013 Seite 2 I n h a l t Impressum:

2 Leserbrief Der CLUnier ist seit 1982 die Zeitschrift 4 Die Seite des Chefredakteurs der KMV Clunia Feldkirch, der katho- 5 Der vergessene Jesuit lischen Mittelschulverbindungen Vorarl- 6 Scientific Rock‘n Roll, keine Reue und abgrundtiefe Verachtung bergs und der Vorarlberger Ferialverbin- 10 Südkorea: Lernen heißt leiden dungen. 11 Ideologie (Kommentar) www.clunia.at und www.vmcv.at 12 Titelgeschichte: Die reine Lehre Der CLUnier erscheint viermal jährlich, 13-16 VCV-Fest 2013 in Götzis Auflage jeweils 2.400 Stück. 17 Mein Anliegen (Interview mit Kbr. Mag. Gehrer v/o Eumel) Format: 29,5 x 21 cm (DIN-A4) 19 Der CV und die „schwierige“ Geschichte Österreichs (2) Publikum: MKV-, ÖCV-, CV-, KV-, VfM-, 20 VCV-Reise nach Spanien und Portugal VCS-, assoziierte und verbandsfreie Ver- 22 106. Stiftungsfest der KMV Siegberg bindungen in Österreich und befreunde- 23 Personalia, Staufia Dornbirn te Persönlichkeiten in Deutschland und der Schweiz.

Wir danken den Spendern Verleger (Eigentümer), Herausgeber und Medieninhaber: Katholische Mit- Peter Aigner, GLW Dr. Walter Lingenhöle, Le telschulverbindung Clunia Feldkirch, DI Dr. Bernhard Angerer, NBP Mag. Gerald Loacker, SID Neustadt 37, 6800 Feldkirch. Dr. Günter Benzer, R-B Mag. Gerhard Mathis, Vi aLSI HR. Karl Hermann Benzer, R-B Edmund Mauracher, TTI Chefredakteur, Layout und mit der He- Dipl.Ing. Dieter Blaickner, ABI, Cl Dr. Gottfried Mazal, CHK, NbW rausgabe betraut: Mag. Dr. Rudolf Öller, HR Dir. Mag. Gerhard Blaickner,CLF, Cl Reg.Rat Gerhard Carl Müller, GOW LBS, KBB, CLF, Rp, Alp; Dir. Mjr. Armin Brunner, WSB DI Dr. Robert Niesner, KRW Ölrain 26b, 6900 Bregenz; Dr. Herbert Crammer, ARK Mag. Alexander Pallendorf, AUP 0669-11841558; [email protected] Franz Eier, OCW Präs. i.R. DDr. Peter Pichler, CLF, Le, Cld Redakteure: Georg Amann, WSB, BbW, Dkfm. Dr. Rigobert Engljähringer, CLF, KR Dir. Helmut Puchebner, FRW, Baj, FlP Thomas Cziudaj, CLF, KBB, Rg Dr. Jürgen Reiner, ABB, Tir Mag. Silvia Öller, BcB, DKfm. Ernst Fink, WSB, Nc Mag. Marianne Riemer, TnT, NcN Inserate: Mag. Wolfgang Türtscher, CLF, DI Josef Frick, CLF, Cl Johann Salomon, KRW KBB, Le, Cld. Mag. Andreas Fussenegger, Rg Mag. Walter Sauerwein, R-B Adressenverwaltung und Versand: Mag. Klaus Gerstgrasser, Le Ing. Robert Schilly, VAW Dipl. Ing. Wolfgang Jenny, CLF, Le; Mag. Lukas Gerstgrasser, Le ORR i.R. Mag.Dr. Otto Schinko, NBK Geschäftsführerin: Tanja Handle, CLF DI Arnold Gisinger, SID, Trn DI Emmerich Schraml, WMH, BbW Fotos: Rudolf Öller, HR DI Dr. Paul Gmeiner, Trn Dipl.-Ing. Peter Schwanda, FRW Cartoons: Hptm. Wolfram Öller, Se. Dr. Ernst Grossmann, AUP, NdW HR Dr. Reinhold Schwarz, KBB, Le HR Univ.Prof. Dr. Johann Hackl, KBB, Le Dr. Thomas Seifert, KBB, R-B Bankverbindung: Sparkasse Feldkirch, OStR Mag. Josef Hämmerle, ABB, Le HR Dr. Alwin Seyfried, Le Kto-Nr: 800004160, BLZ 20.604 DI Robert Häusle, Trn Dr. Walter Simek, ARK, WI Dr. Hugo Häusle, Le Prim. Dr. Wolfgang Simma, KBB, AIn Hersteller: Dr. Johann Herburger, BbW Ing. Manfred Steinhauser, CHK Druckerei Thurnher, Rankweil. Dr. Richard Huter, KBB, Aln Dr. Herbert Stickler, Am Dr. Ludwig Jira, OCW, NGL Reg.Rat Emanuel Stockart-Bernkopf, Heidi Kaplaner, BcB TKW, F-B Prof. Werner Kaplaner, KBB, Baj Dir. Dr. Ferdinand Trunk, CLF, Vi Dr. Ernst Kasa, OCW, OLS, NbW OÄ Dr. Martina Türtscher, CLF ADir. Erich-Alfred Kejzar, VIV, GOA Mag. Wolfgang Türtscher, CLF, KBB, Le, Dr. Roland Kopf, Le Cld Hans Kössler, SFL, AML, GMG DI Dr. Leo Wagner, KBB, Trn Dipl. TA Rudolf Kral, SSL Othmar Weinzierl, BbW HR Mag. Johann Krenmüller, WFL aBR Jürgen Weiss, WSB Randolf Krzemien, KRK Prim. Univ.-Prof. Dr. Etienne Wenzl, CLF, Emanuel Lampert ABB, Rd Dr. Helmut Längle, ABB, R-B Dr. Rudolf Wrba, NOH HR Dr. Wilfried Längle, R-B Univ.-Prof. Dr. Gerhard Zimmermann, Die Redaktion des Cluniers wünscht al- Dr. Wolfgang Leichtfried, KBB, R-B Rup/CV, Rp, AlIn len Aktiven ein erfolgreiches Schul- und Studienjahr.

Clunier 3/2013 Seite 3 Die Seite des Chefredakteurs

Unterrichtsminister (das Wort ist hier geschlechtsneutral zu sehen und be- In Vorarlberg erfolgte in Lustenau zieht alle Minister ein), der aus rein die Gründung einer neuen katho- ideologischen Gründen unser Schul- lischen Verbindung. Sie nennt sich system radikal umbauen und letzt- „Rhenania“, ist gemischt und feiert lich zerstören will. Claudia Schmied am 28. September 2013 ihren Grün- sind dabei alle Mittel - auch skanda- dungs- bzw. Publikationskommers. löse - recht, was daran zu erkennen Es wird damit eine Entwicklung ist, dass sogar ehemalige und ideolo- fortgesetzt, die vor einer Generation gisch nahestehende Mitarbeiter, wie mit dem Austritt der KMV Clunia etwa Günther Haider, die Ministerin und der KMV Siegberg aus dem öffentlich kritisieren. Nun will Frau MKV begonnen hat. Heute gibt es Schmied auch das Wissenschaftsmi- unter den acht katholischen Verbin- nisterium haben, ihr Vernichtungs- dungen in Vorarlberg nur noch drei feldzug soll in andere Gebiete füh- klassische MKV-Verbindungen: Die ren. Unsere Schulen auszuräuchern KMV Kustersberg Bregenz, die KMV genügt ihr nicht mehr. Sonnenberg Bludenz und die StV Au- gia Brigantina Bregenz. Die KÖStV Diese Nummer des Cluniers enthält Die Frauen- bzw. Mädchenfrage, die Wellenstein ist zwar eine MKV-Ver- einige Artikel, die zu kontroversen im Clunier wieder einmal zur Spra- bindung, hat aber einen Damenzir- Diskussionen führen könnten. Auf che gebracht wird (Seite 12), betrifft kel mit vielen Rechten. Die Damen Seite 5 geht es um einen der größ- dieses Mal den ÖCV. Eine Verbin- dürfen fast alles, außer zu Hochchar- ten Paläontologen des 20. Jahrhun- dung soll aus dem Verband ausge- gen gewählt zu werden wie bei der derts, Marie-Joseph Pierre Teilhard schlossen werden. Nicht, weil diese Clunia. (Siehe Titelbild). de Chardin. Dieser große Mann war Verbindung gegen Statuten versto- nicht nur ein herausragender Natur- ßen hat, sondern weil sie (wörtlich So wie es unserer überforderten Mi- wissenschaftler, er war auch Jesuit im OCVG-Urteil) „den Anschein er- nisterin mit der ideologischen Ab- und Priester. In seinen Büchern be- weckt hat“, weibliche Mitglieder zu rissbirne nur um Strukturfragen mühte er sich, die Erkenntnisse der haben. Es geht dem Clunier nicht geht – Bildungsinhalte interessie- Biologie und Theologie unter einen darum, Frauen im ÖCV als Vollmit- ren sie nicht die Bohne -, kümmern Hut zu bringen, was weder dem Va- glieder aufzunehmen, sondern dar- sich die katholischen Verbindungen tikan noch den Jesuiten gefallen hat. um, dass es an der Zeit ist, die vielen immer noch mit Begeisterung um Teilhard wurde verbannt. Immerhin verschiedenen Damenstatute einmal Strukturfragen und ums gemeinsa- hat Papst Pius XII Teilhard de Char- einer vernünftigen gemeinsamen Lö- me Chargieren. Haben wir wirklich din so ernst genommen, dass er ein sung zuzuführen, eventuell durch keine anderen Sorgen? Da versucht eigenes Rundschreiben („Humani eine Zusammenarbeit mit dem VCS, eine Ministerin unser Schulsystem generis“) verfasst hat. Auch im legen- eventuell mit dem EKV. Wechselt mit äußerster Konsequenz zu Klump dären Hollywoodfilm „In den Schu- eine Couleurstudentin einer pseudo- zu hauen, aber auf dem Pennälertag hen des Fischers“ wurde Teilhard de gemischten Verbindung den Studien- des MKV wird ein Kartellbruder, Chardin verewigt. Der inzwischen ort, kann es passieren, dass sie plötz- der eine Bildungsresolution vorstellt, verstorbene Schauspieler Oskar lich im couleurfreien Raum schwebt. unter dem Gelächter der Delegier- Werner spielte in diesem Film Pa- ten und der Bemerkung nach Hause ter David Telemond, eine Figur, die Da gibt es Damenverbindungen par- geschickt, seine Wortmeldung klin- eindeutig Teilhard de Chardin nach- allel zu einer Männerverbindung als ge wie die Rede auf einem Gewerk- empfunden wurde. Antony Quinn eigener Verein im EKV, es gibt weibli- schaftskongress. spielt Papst Kiril, ein Name, den – che Verbindungen neben den männ- welch ein Zufall - zuvor kein Papst lichen, die nur zufällig die gleichen MKV und ÖCV müssen auf der Hut gewählt hatte. Für den Jesuitenorden oder ähnliche Farben tragen, weibli- sein, wenn sie auch noch in zehn Jah- ist der Fall Teilhard de Chardin pein- che Verbindungen innerhalb männ- ren ernst genommen werden wollen. lich. Vielleicht findet sich ein katholi- licher Verbindungen usw. Das wird Das gilt auch für die Kirche, wenn sie scher Theologe, der eine Petition zur alles toleriert, nur chargieren dürfen Altlasten wie die Causa Teilhard de Rehabilitierung an den Papst richtet. sie nicht gemeinsam. Die Vorarlber- Chardin nicht aufarbeitet. ger Verbindungen dürfen das inzwi- Wieder einmal beschäftigt sich der schen, sogar mittels Beschluss durch Clunier mit dem leidigen Thema den MKV-Kartellrat. Wer hätte ge- Mag. Dr. Rudolf Öller v/o Vitus Bildung, denn noch nie in der Ge- dacht, dass der MKV in dieser Frage Chefredakteur schichte der 2. Republik gab es einen einmal den ÖCV überholen würde!

Clunier 3/2013 Seite 4 Der vergessene Jesuit

von Kirchenfürsten auf sich zog. 1926 Auszüge aus dem Rundschreiben verlor er den Lehrstuhl in Paris. Die „Humani generis“ von Veröffentlichung des 1940 fertigge- Papst Pius XII vom 12.8.1950 stellten Hauptwerks „Le Phénomène Humain“ (Der Mensch im Kosmos, Leider gehen diese Neuerer [Anm.: Taschenbuch Verl. Beck) erlebte de christliche Philosophen und Theo- Chardin nicht mehr, denn die Kirche logen] von der Verachtung der verweigerte damals die Druckerer- scholastischen Theologie sehr leicht laubnis. dazu über, das Lehramt der Kirche selbst, das diese Theologie mit ih- Immerhin nahm Papst Pius XII Teil- rer Autorität so sehr stützt, nicht zu hard de Chardins Schriften so ernst, beachten oder sogar zu verachten. dass er eine eigene Enzyklika ver- Sie stellen dieses Lehramt als ein ... Marie-Joseph Pierre Teilhard de öffentlichte: „Humani generis“. Die Hindernis für die Wissenschaft hin. Chardin wurde 1881 in der Nähe päpstliche Stellungnahme befasst von Clermont Ferrand geboren. Er sich mit modernen philosophischen Und wenn auch dieses heilige Lehr- wuchs unter einem naturwissen- Thesen und lehnt beispielsweise die amt für einen jeden Theologen in schaftlich interessierten Vater und Lehre von der Evolution der Arten ab, Dingen des Glaubens und der Sitten einer streng religiösen Mutter auf. soweit sie den Boden exakter Wissen- die nächste und allgemeine Norm 1905 las er ein Werk über die Evolu- schaft verlässt und zur Weltanschau- sein muss (...), so gerät doch im- tionstheorie („L‘évolution créatrice“ ung erhoben wird. Existenzialismus, mer wieder in Vergessenheit ... die von Henri Bergson). Sowohl die Re- Historizismus, Rationalismus, Ide- Pflicht der Gläubigen, ebenfalls die- ligion als auch ein Interesse an den alismus, Relativismus und andere se Irrtümer zu fliehen, die sich mehr Naturwissenschaften, insbesondere Strömungen werden als Gefahr für oder weniger der Häresie nähern, die Biologie, prägten von nun an den die katholische Dogmatik bewertet. und also ”auch die Konstitutionen jungen Mann. Bereits 1899 trat er in und Erlasse zu beachten, mit denen den Jesuitenorden ein. Er studierte 1951, als er sich gerade in New York der Heilige Stuhl falsche Ansichten Theologie, wurde zum Priester ge- aufhielt, wurde Teilhard de Chardin dieser Art verworfen und verboten weiht und schloss ein Studium über von seinem Orden in Frankreich auf h at “. Paläontologie (Lehre von den ausge- höchst unchristliche Weise mitgeteilt, storbenen Lebewesen) an, das er mit dass es für alle besser wäre, wenn er Aus diesem Grund verbietet das einem Doktorat abschloss. Im ersten für immer in den USA bliebe. Lehramt der Kirche nicht, dass in Weltkrieg nahm er als Sanitäter an Übereinstimmung mit dem augen- der Schlacht um Verdun teil, was see- Teilhard de Chardin starb vereinsamt blicklichen Stand der menschlichen lische Spuren hinterließ. am Ostersonntag 1955 - von seinem Wissenschaften und der Theologie Orden ungeliebt und vertrieben, von die Entwicklungslehre Gegenstand Teilhard de Chardin erhielt eine Pro- den Kirchenoberen verachtet und der der Untersuchungen und Bespre- fessorenstelle am Institute Catho- Welt vergessen - in New York. Es hat chungen der Fachleute beider Ge- lique in Paris. Als wissenschaftlich über drei Jahrhunderte gedauert, den biete sei, insoweit sie Forschungen arbeitender Geologe und Paläontolo- durch die Inquisition verfolgten und anstellt über den Ursprung des ge reiste er nach Afrika, Indien, Bur- ungerecht verurteilten Astronomen menschlichen Körpers aus einer be- ma und China, wo er gemeinsam mit und Physiker Galileo Galilei durch reits bestehenden, lebenden Mate- anderen Geologen einen Schädel des Papst Johannes Paul II zu rehabi- rie, während der katholische Glaube Pekingmenschen entdeckte. Dieser litieren. Bei Teilhard des Chardin, uns verpflichtet, daran festzuhalten, und vergleichbare Funde, wie etwa dem großen Jesuiten, sollte es etwas dass die Seelen unmittelbar von der Java-Mensch, wurden ursprüng- schneller gehen. Er ist nicht der einzi- Gott geschaffen sind. Es sollen die- lich als „Homo pekinensis“ bezeich- ge Wissenschaftler, dem kirchliches se Verhandlungen in der Weise ge- net, später aber der Art „Homo erec- Unrecht widerfahren ist, aber bei schehen, dass die Gründe für beide tus“ zugeordnet. Homo erectus gilt Teilhard de Chardin ist Satisfaction Ansichten, also dieser, die der Ent- als einer der wichtigsten Vorfahren von allerhöchster Stelle unabdingbar. wicklungslehre zustimmt, wie jener, des „Homo sapiens“. In der Folge be- Wer sonst als Papst Franciscus, der die ihr entgegensteht, mit nötigen schäftigte sich de Chardin intensiv erste Jesuit auf dem Stuhl des Petrus, Ernst abgewogen und beurteilt, vor- mit der Entstehung des Menschen sollte dies bewerkstelligen? Teilhard ausgesetzt, dass alle bereit sind, das und einer theologischen Deutung. de Chardins 60. Todestag in zwei Jah- Urteil der Kirche anzunehmen, der Er war damit dem Denken seiner ren wäre eine Gelegenheit, eine von Christus das Amt anvertraut hat, Zeit und der katholischen Theolo- der Kirche begangene Ungerechtig- die Heilige Schrift authentisch zu gie so weit voraus, dass er den Zorn keit zu beseitigen. erklären.

Clunier 3/2013 Seite 5 Scientific Rock‘n Roll, keine Reue und abgrundtiefe Verachtung

Tübinger Jahre Physik-Tafelbild. Etwas chaotisch, aber nicht ohne Leidenschaft.

Die erstaunte Frage „warum hast du sehen, wie die Evolution des Lebens zuführen. Gerade in meinen natur- dir diesen Abstieg angetan?“ habe funktioniert. Scientific Rock‘n Roll! wissenschaftlichen Fächern war das ich schon oft hören müssen. Ich war, leicht zu bewerkstelligen. bevor ich 1979 mit meiner Unter- Eines Tages ergab sich für meine Frau richtstätigkeit in Bregenz begann, und mich die Möglichkeit, ein Probe- Während meiner Unterrichtstätigkeit an einem Genetiklehrstuhl der Uni- jahr als Lehrer zu absolvieren. Wir erschien um die Jahrtausendwende versität Tübingen beschäftigt. Die gingen nach Bregenz und begannen die erste PISA-Studie, die von den Universität Tübingen hatte ich nach am Privatgymnasium Riedenburg zu Medien ignoriert wurde. Die dama- meiner Lehramtsprüfung in Salz- unterrichten. Mein damaliger Chef lige PISA-Studie reihte Österreich in burg bewusst gewählt, da die auf- in Tübingen versicherte mir nach allen Kategorien jeweils im ersten strebende Wissenschaft der Genetik dem Abschluss meiner Dissertation, Drittel aller Teilnehmerländer ein. und Gentechnik in Tübingen stark einen Assistentenposten frei zu hal- PISA 2000 erbrachte für Österreich so vertreten war und dieser Wissensbe- ten. Wissenschaftskarriere nicht aus- hervorragende Werte, dass diese von reich mich begeisterte. In Österreich geschlossen. den Medien nicht berichtet wurden. wusste damals niemand, was das ist. „Good news“, vor allem im politisch- Ich hatte daher einige Mühe, meinen In Österreich stellte ich mit Staunen pädagogischen Bereich, sind für Me- Freunden und Verwandten zu erklä- fest, dass das Unterrichten eine an- dien unbrauchbar. Drei Jahre später ren, was ich in Tübingen eigentlich strengende Sache ist. Weniger be- kam es zu einem so genannten „Ab- mache. Das Killergen eines Lambda- gabte Schüler sind bereits durch ihre sturz“ der Ergebnisse. Man muss we- Phagen aktivieren? Was ist das? Für bloße Existenz eine Kampfansage, der ein Statistik- noch ein sonstiger mich war es eine großartige Zeit. Die begabte Schüler noch mehr, weil sie Experte sein um zu erkennen, dass Entstehung einer neuen Wissenschaft regelmäßig bohrende Fragen stellen. hier gröbere Mess- oder Rechenfeh- hautnah miterleben zu können, ge- Auch gelangweilte Schüler sind eine ler vorliegen müssen, denn innerhalb hört zum Spannendsten, was ein jun- Herausforderung, wenn man bei ih- von drei Jahren änderten sich weder ger Mensch erleben kann. Wir haben nen versucht, zumindest halbwegs Lehrer noch Schüler noch Lehrpläne damals Chromosomen neu zusam- Interesse für das Fach zu erwecken. so gravierend, dass es zu einem Leis- mengebaut und künstliche Artbar- Schnell wurde mir klar, dass der Leh- tungsabsturz kommen konnte. Die rieren errichtet. Wir haben im Labor rer mehr machen kann und muss als eklatanten Schwächen der PISA-Stu- neue Insektenarten fabriziert und Wissen zu vermitteln. Der Lehrer ist die blieben unseren selbsternannten uns dabei nichts gedacht. Wir waren ein Weltbildvermittler, er kann jun- „Bildungsexperten“, die plötzlich als jung, es war einfach nur cool. Wir gen Menschen beibringen, wie man rot-grüne Aliens in der Öffentlichkeit haben nicht „Gott gespielt“, wie den Wissen einordnet, wie man kritisch erschienen waren, verborgen, sind Genetikern bisweilen vorgeworfen denken lernt und wie man Begeiste- aber echten Fachleuten aus der Wis- wurde und wird, sondern wir haben rung entwickeln kann. Nachdem ich senschaft längst bewusst. Ein Aspekt vor über drei Jahrzehnten lediglich das verstanden hatte, bin ich dieser wird sogar die Lehrer überraschen. etwas gemacht, was viele Menschen Idee als Lehrer bis zu meinem letz- Selbst wenn alle österreichischen sogar heute noch für unmöglich hal- ten Schultag treu geblieben. Ich habe Schüler einen Sprung nach vorne ten. Wir haben die Entstehung neuer mich auch nie gescheut, den Schü- , würden die Bildungs-Ri- Arten in der Natur und im Labor be- lern öffentlich agierende Ideologen, sikogruppen nicht kleiner, weil die obachtet. Wir Auserwählten durften Schwafler und Blender als solche vor- Daten nachträglich so mathematisch

Clunier 3/2013 Seite 6 „normalisiert“ werden, dass ein be- Sie versteckten ihr Wissen vor den stimmter Teil immer die Risikogrup- Schülern und diese müssten es müh- pe bildet. Andernfalls würde PISA sam suchen. Niemand wusste, was seinen politischen Zweck nicht erfül- er mit diesem Stuss gemeint hat, Sal- len, nämlich Argumentationshilfen cher weiß es wahrscheinlich selbst für selbsternannte „Bildungsexper- nicht. In einem seiner Bücher („Der ten“ zu liefern. talentierte Schüler und seine Fein- de“) heißt es: „Mathematik ist wich- Nachdem vor ungefähr zehn Jahren tig, Tanzen ist auch wichtig“. So sieht urplötzlich eine schauderhaft anmu- also die neue Schulwelt eines „Bil- tende Herde von „Bildungsexperten“ dungsexperten“ aus – der intellektu- die öffentlichen Bühnen betreten elle Tiefgang des 21. Jahrhunderts. hatte, folgte eine quälende Kako- phonie ungebetener Wortspenden, Ein weiterer „Bildungsexperte“ ist die bis heute andauert. Kaum eine Bernd Schilcher aus der schönen Stei- Österreichs Jugendarbeitslosigkeitsrate TV-Talkshow, kaum ein Wochenma- ermark. Wäre er nicht ein erklärter zählt seit Jahrzehnten zu den niedrigs- gazin oder eine Tageszeitung, in der Favorit von Bildungsministerin Clau- ten weltweit. uns nicht Selbstdarsteller, die nach dia Schmied, so hätten ihn „Falter“ ihrer Schulzeit nie eine Klasse von und einige Boulevardzeitungen ein- innen gesehen haben, die Schulwelt schließlich ORF längst ausgeweidet Betroffenheit erkennbar? Nein, denn erklären. Öffentliches Narrentum und gevierteilt, denn seine geschie- in Österreich ist alles möglich, solan- ersetzt Wissen und Ausbildung. So dene Frau darf seit Jahren in ihrem ge man die richtigen Beziehungen zu diffamierte Ostern 2013 „Bildungs- autobiografischen Buch ungestraft den richtigen Politikern pflegt und experte“ Andreas Salcher in einem behaupten, von ihrem Mann jahre- die Medien bei diesen infamen Spiel- Interview der Vorarlberger Nachrich- lang körperlich und seelisch miss- chen (schweigend) mitmachen. ten die Lehrer pauschal, als er mein- handelt worden zu sein. Ein Frau- te, dass die österreichischen Lehrer enquäler als „Bildungsexperte“. Ist Erstaunlicherweise werden Lehrer „Osterhasenpädagogik“ betrieben. diesbezüglich irgendeine öffentliche so gut wie nie zur Bildungspolitik befragt, und wenn, dann haben sie es mit tendenziös argumentierenden „Experten“ zu tun, wie Mag. Verena Nägele am 12. Mai 2013 in der ORF- Sendung „Im Zentrum“. Sie war die einzige fachkundige Diskussionsteil- nehmerin, was daran zu erkennen war, dass die anwesenden „Exper- ten“ sofort das Thema wechselten, wenn die Kollegin die Kompetenz- karte ausspielte. Als der Moderator Kollegin Nägele als Vertreterin der Lehrergewerkschaft fragte, wie sie zu den vielen schulautonomen Tagen stehe, und sie sagte, dass die Lehrer- gewerkschaft diese längst abschaffen wollte, die Schüler und Eltern aber dagegen waren, war das Thema au- genblicklich erledigt.

Auch zu den PISA-Resultaten haben Lehrer etwas zu sagen. So bekann- te eine Lehrerin aus Korea, dass in ihrem Land nur die besten Schüler aus den besten (Privat)schulen an den PISA-Testungen teilnehmen. In Österreich werden die Schüler gänz- „Bildungsexperten“ , die seit ihrer Schulzeit nie mehr eine Schulklasse von innen lich anders ausgewählt, was bedeu- gesehen haben, belästigen die Österreicher seit Jahren mit dubiosen Aussagen. tet, dass internationale Vergleiche

Clunier 3/2013 Seite 7 tematisch verblödet, wobei Mädchen nie nehmen ließ und dies auch in wegen ihrer sozial motivierten stär- Zukunft nicht nehmen lassen wird, keren Nutzung sozialer Netzwerke entstanden überall dort teure Pri- mehr gefährdet sind als gleichaltrige vatschulen, wo der Staat versuchte, Burschen. Für uns Informatiklehrer Ergebnisgleichheit durch Nivellie- ist das nichts Neues, wir wissen das rung zu erreichen. Das Schmiedsche seit vielen Jahren. Nivellierungsprinzip „was nicht alle können, soll niemand können“ wird Wir Lehrer sind schon deswegen vom Bildungsbürgertum nirgendwo die wahren Bildungsexperten, weil auf der Welt akzeptiert. nur wir über zeitliche Längsschnitt- vergleiche verfügen. Ein Lehrer, der Eine entscheidende Frage hat kürz- mindestens zwanzig Jahre unterrich- lich der Neuseeländische Professor tet hat, weiß wie kein anderer, wie die John Hattie in seiner Metastudie Jugendlichen ticken, wie sie gestern „Visible Learning“ beantwortet. und vorgestern getickt haben. Kei- Welcher Faktor unter Tausenden ist ne Vergleichsstudie der Welt kann derjenige, der am ehesten zu einem dieses wertvolle Erfahrungswissen Bildungserfolg führt? Es sind weder ersetzen. Innerhalb der Lehrerschaft Internet, noch Overheadprojektoren, werden diese Themen sehr wohl dis- schon gar nicht „blended learning“ kutiert, aber Redaktionen unserer (ein neudeutscher Begriff, der kurz Medien hören lieber auf Blenderle- nach seiner Bejubelung so wie viele genden. So etwas lässt sich in einer andere Pseudopädagogismen wieder oberflächlichen Mediengesellschaft verschwunden ist), nicht „eigenver- besser verkaufen. antwortliches Lernen“, auch nicht ir- gendein anderer Begriff aus der Welt „Bildungsexperte“ Bernd Schilcher muss Wie schlampig unsere Gesellschaft der Reformpädagogik, die so flach ist sich von seiner geschiedenen Frau in diskutiert, erkennt man an Details. So wie die Bonneville-Saltflats in Utah. einem Buch körperliche und seelische wird seit Jahren über die Einführung Einer der stärksten messbaren päda- Gewalt vorwerfen lassen. Ministerin der Gesamtschule – auch „gemeinsa- gogischen Wirkungsfaktoren ist die Schmied schweigt dazu. me Schule der 6- bis 14-Jährigen“ ge- Person des Lehrers. nannt – diskutiert, aber niemand hat es der Mühe wert gefunden zu fragen Diese Erkenntnis provoziert am Ende von PISA-Zahlen nichtssagend sind. oder zu erklären, wie diese aussehen meiner Lehrerlaufbahn die Frage al- Trotzdem veranstalten unsere vielen soll. Eher Hauptschullehrpläne? Eher ler Fragen: Würdest du, wenn du mit uninformierten Journalisten jedes Gymnasiumslehrpläne? Zwei Leis- deiner Erfahrung noch einmal zur Mal einen Mords-Zinnober, wenn tungsgruppen? Drei Leistungsgrup- Welt kämst, wieder Lehrer werden wieder berichtet werden darf, wie pen? Zweite Fremdsprache? Wie sieht wollen? wenig unser viel zu teures Bildungs- die „innere Differenzierung“ genau system leistet. Erstens erbringt das aus? Ist diese beim bereits einsetzen- Ja, ich würde es wieder machen, denn österreichische Bildungssystem (ne- den Lehrermangel überhaupt - ich habe den Wechsel von der Wis- ben Deutschland und Holland) die bar? All das wären entscheidende senschaft in die Schule nie als Abstieg niedrigste Jugendarbeitslosigkeit der Fragen, aber damit setzen sich „Bil- empfunden. Der Lehrerberuf hat ei- Welt, zweitens fließt ein großer Teil dungsexperten“ mangels an Kompe- nen unschätzbaren Vorteil. Es ist ein des Bildungsbudgets nicht in die tenz nicht auseinander. Stattdessen grandioser Beruf, wenn man ihn als Schulen, sondern in eine aufgebläh- werden der Öffentlichkeit Gemein- Berufung auffasst. Der Lehrerberuf te, unproduktive Verwaltung. Insider plätze wie „Integration“, „Inklusion“, ist trotz aller Belastungen, die in den wissen, dass das österreichische Un- Bildungsgerechtigkeit“ usw. als in- letzten Jahren deutlich zugenommen terrichtsministerium eine grandiose tellektuelles Fastfood zum Fraß vor- haben, ein besonders wertvoller Be- Geldschleuder ist. geworfen, über das nachzudenken ruf. Man ist von jungen Menschen nicht lohnt. Ein Faktum wird bei- umgeben, die man über Jahre hinweg Erst vor einem Jahr schockte DDr. nahe schon pathologisch ignoriert. vom Kind bis zum Erwachsenen be- Manfred Spitzer die Öffentlichkeit Eine „Gesamtschule“ der Sechs- bis gleiten darf. Gibt es etwas Schöneres? mit seinem Buch „Digitale Demenz“, Vierzehnjährigen gibt es in anderen Bei all dieser Erkenntnis darf jedoch als er – wissenschaftlich fundiert Ländern zwar nominell, nicht jedoch nicht übersehen werden, dass es – berichtete, dass der exzessive Ge- in der Realität. Da sich das Bildungs- sehr wohl soziale Probleme gibt. Es brauch des Internets die Schüler sys- bürgertum das Bildungsprinzip noch gibt Jugendliche, die allein gelassen

Clunier 3/2013 Seite 8 Der „Arbeitsplatz“ eines typischen österreichischen Lehrers umfasst weniger als einen halben Quadratmeter. Für 100 Lehrer stehen ca. 15 Computer zur Verfügung. sind, in der Familie keine Motivati- würde es wieder machen, ich wür- on erfahren und daher eine spezielle de es mir aber gründlich überle- Betreuung brauchen. Niemand weiß gen, nochmals in Österreich Leh- das besser als Klassenvorstände und rer werden zu wollen. Meine Frau andere Lehrer, an denen vernachläs- und ich bekamen zu Beginn unse- sigte Schüler in den Pausen hängen rer Lehrertätigkeit die Chance, an Das Opus magnum eines echten Bil- wie Kletten. Ganztagsbetreuung als einem privaten College in Toronto dungsexperten: „Visible learning“ von Angebot ist daher eine wichtige Op- die Lehrerlaufbahn zu beschreiten. John Hattie. tion, aber keine Lösung, wie manche Krankenversicherung, Pensionsver- „Experten“ glauben. Dreh- und An- sicherung garantiert und die cana- gelpunkt aller Chancen eines jungen dische Staatsbürgerschaft innerhalb „Bildungsexperten“ und Bildungspo- Menschen sind weder Schulstruk- von höchstens 6 Monaten inklusive. litikern gelingen, mit Hilfe abseitiger turen noch technische Fragen. Wer Damals habe ich mich für Österreich Schulstrukturdebatten und einem das glaubt, ist ein „Bildungsexperte“ entschieden, heute würde ich klar fortlaufenden Lehrerbashing – um es oder Träumer, meist beides. Dreh- Canada den Vorzug geben. Dies nicht neudeutsch auszudrücken – gleicher- und Angelpunkt aller Chancen sind wegen des höheren Lebensstandards, maßen teure wie nutzlose Scheinre- natürliche Begabung, Familie und sondern ausschließlich wegen der er- formen herbeizuschwafeln, wird sich Lehrer. Punkt! Eine vorbildliche Bil- kennbar besseren gesellschaftlichen der bereits begonnene Lehrermangel dungspolitik beschränkt sich daher Wertschätzung. weiter beschleunigen. Wer will schon nicht auf Schulstrukturen, wie es un- einen Beruf ergreifen, in dem man es sere Bildungsministerin macht, son- Ich bereue es keine Sekunde, Leh- inkompetenten „Bildungsexperten“ dern weist Eltern permanent darauf rer geworden zu sein, und ich erin- und Bildungspolitikern, deren Fach- hin, ihre Kinder Kinder sein zu las- nere meine Kollegen gelegentlich wissen in der Öffentlichkeit enorm sen, ihre Begabungen zu erkennen, daran, darauf stolz zu sein, einen überbewertet wird, nie recht machen und zu wissen, dass man nicht un- großen Beruf ausüben zu dürfen. kann. bedingt eine Matura benötigt um ein Meine abgrundtiefe Verachtung ge- erfolgreicher und wertvoller Mensch hört den Leuten, und dazu muss ich Die nächste Generation wird einen zu sein. Eine Welt nur aus Akademi- auch Politiker zählen, die unter dem hohen Preis dafür bezahlen, dass kern wäre furchtbar. Bei einem Was- Deckmantel der freien Diskussion erfahrene und verantwortungsbe- serrohrbruch im Keller käme nicht und der Meinungsfreiheit auf dem wusste Lehrer nicht mehr ernst ge- mehr der Installateur, sondern der Lehrerberuf herumtrampeln, weil nommen werden und wir uns von Diplompsychologe, der professionell in einer gehirnweichgespülten und dilettantisch-zynischen Medien ver- viel Verständnis für das Problem auf- smartphonisierten Boulevardme- salchern, verschilchern, zerschmie- bringt, und das wars dann. diengesellschaft Oberflächlichkeit den und androschisieren lassen. und Blendertum viel mehr zählen als Nochmals Lehrer werden? Ja! Ich Bildungsbegeisterung. Sollte es den Mag. Dr. Rudolf Öller v/o Vitus

Clunier 3/2013 Seite 9 Südkorea: Lernen heißt leiden

schaften, Englisch ab dem dritten Euro pro Monat, Kind und Fach ge- Grundschuljahr, Kunst, Musik, Sport ben Eltern für Nachhilfestunden in und ethisch-moralischer Erziehung Kleingruppen aus. In der Oberschu- unterrichtet. le fallen so pro Monat etwa 1500 bis 2000 Euro an zusätzlichen privaten Ordentlich stressig wird es mit Be- Bildungsausgaben an. In der Prü- ginn der sechsjährigen Mittel- und fungszeit - es gibt Zwischenprüfun- Oberschule, denn der Abschluss die- gen und Abschlussklausuren jedes ser entscheidet über die Aufnahme Halbjahr - bieten die Hakwons am an einer der drei Elite-Universitäten Wochenende zusätzliche Kurse an. Südkoreas. Der Traum aller südko- So ist es nicht verwunderlich, dass reanischen Eltern hat drei Buchsta- koreanische Eltern im Durchschnitt „Bei Pisa sind Südkoreas Schüler ben: SKY. Die Abkürzung steht für 180.000 Euro benötigen, um ein Kind Weltspitze. Und zahlen einen hohen die Elite-Hochschulen des Landes: von der Geburt bis zum Universitäts- Preis: Der Schulalltag ist hart, der Seoul National University, Korea abschluss zu bringen. Leistungsdruck enorm. Viele Jugend- University und Yonsei University. liche haben einen Tagesplan wie Top- Damit es die Kinder dorthin schaf- Die Politik würde die Lage gerne Manager. Das Leben wird dem Ziel fen, ist den Familien kaum ein Opfer entspannen und den Jugendlichen untergeordnet, es auf eine Top-Uni- zu groß. Und so gilt es als normal, mehr Ruhe gönnen. Die Nachhilfe- versität zu schaffen“, schreibt Malte mindestens ein Drittel des Einkom- Institute dürfen seit einiger Zeit nur E. Kollenberg im deutschen Magazin mens in die Ausbildung der Kinder noch bis 22 Uhr unterrichten. Doch „Spiegel“ über das südkoreanische zu stecken oder sich dafür sogar zu regelmäßig erwischt das Ordnungs- Schulsystem. Was steckt also wirk- verschulden. „In South Korea for ex- amt SchülerInnen, die auch später lich hinter den Pisa-Erfolgen Südko- ample, more than one third of resour- noch in den Klassenräumen sitzen. reas? ces devoted to education comes from Als der Präsident Südkoreas im Som- private households. In contrast the mer 2012 vorschlug, dass die Schulen Das Lernen beginnt in Südkorea highest share of resources devoted to künftig auf den Samstagsunterricht bereits im Kindergarten, der im Al- education in the EU varied from 1.6 verzichten sollen, frohlockten von ter von drei oder vier Jahren startet per cent in Portugal to 13 per cent in Journalisten befragte Mütter: mehr und eigentlich als Vorschule geführt the UK“, stellte die EU-Kommission Zeit für Nachhilfe! wird. Kinder lernen oft noch vor der in einer Untersuchung über die Pri- Grundschule das Lesen, Schreiben vatausgaben im Bildungsbereich aus Und dann ist sie da: Die Sungeung- und Rechnen. Manchmal werden dem Jahr 2010 fest. Reifeprüfung am Ende der zwölfjäh- sogar schon Englischstunden ange- rigen Schullaufbahn. Am Prüfungs- boten. Daneben stehen häufig Musik- Ein regulärer Schultag (Montag bis tag hält das ganze Land den Atem unterricht, in dem vor allem Klavier Freitag) in einer Mittel- bzw. Ober- an. Beamte und Angestellte gehen und Geige gelernt wird, sowie Sport- schule hat sechs Unterrichtsstunden später zur Arbeit, damit es nicht zu stunden auf dem Tagesprogramm. pro Tag, dazu kommen Morgenun- Staus kommt. Die Polizei bewacht terricht und eine Stunde Zusatzun- den Transport der Multiple-Choice- Mit sechs bzw. sieben Jahren wer- terricht am Nachmittag, außerdem Aufgaben. Für Flugzeuge herrscht den koreanische Kinder eingeschult, ist jeden zweiten Samstag ebenfalls eine halbe Stunde lang Start- und meistens in eine öffentliche Grund- Schule. So dauert ein Schultag etwa Landeverbot, weil es im Englischtest schule in ihrem jeweiligen Wohn- bis 16:00 Uhr. Doch dann ist noch eine Übung zum Hörverständnis viertel. Im Durchschnitt beträgt die lange nicht Schluss! Nach Unter- gibt. Klassenstärke in der Primarstufe richtsschluss wechseln koreanische durchschnittlich 36 und in der Se- SchülerInnen in eigene Lesesäle der Allein die erreichte Punktzahl in die- kundarstufe I 38 SchülerInnen pro Schule, wo ihre Eltern einen Platz für sem finalen Test entscheidet darüber, Klasse. „Korea remains the OECD sie gemietet haben. Dort brüten sie auf welche Universität man gehen country with the biggest class size weitere Stunden im Selbststudium darf. Das wiederum bestimmt die both in primary and lower secondary über ihren Büchern. beruflichen Chancen in der Zukunft education with more than 35 students Mehrmals die Woche, nicht selten und das gesellschaftliche Ansehen. per class” , stellte dazu die OECD be- jeden Tag und manchmal auch sonn- Das gesamte Leben der koreanischen reits im Jahr 2004 fest. Während der tags steht für die SchülerInnen noch SchülerInnen ist ausschließlich auf sechs Jahre Grundschule werden die der Besuch eines privaten Nachhil- ein möglichst gutes Abschneiden koreanischen SchülerInnen in Fä- fe-Instituts, des Hakwons, auf dem bei dieser einen Prüfung ausgelegt. chern wie Koreanisch, Mathematik, Programm. Der Besuch solcher Hak- Grund für dieses „Bildungsfieber“ Naturwissenschaften, Sozialwissen- wons ist teuer, zwischen 200 und 300 ist der Konfuzianismus, der großen

Clunier 3/2013 Seite 10 Ideologie

2010 verbot die Seouler Schulbehörde jegliche Art von körperlichen Strafen nach einem landesweiten Aufschrei, als ein Lehrer mit einem Bambus- stock auf einen sich am Boden in De- ckung kauernden Schüler einschlug, dabei gefilmt und das Video auf You- Tube veröffentlich wurde (http:// www.youtube.com/v/hMTXnf7m- nZI). Zwei weitere Provinzen sind dem Vorbild gefolgt. In den restlichen neun Provinzen des Landes sind Prü- gelstrafen jedoch weiterhin legal und in Grund- und Oberschulen an der Tagesordnung. Vertreter der politischen Linken sind in aller Regel ideologisch geviefter Wert auf Bildung legt und in der ko- In keinem anderen Land verbringen als Bürgerliche, sie verfolgen ihre reanischen Gesellschaft tief veran- 15-Jährige mehr Zeit mit der Schule Ziele konsequenter und sind meist kert ist. Er führt dazu, dass Eltern und dem Lernen als in Südkorea. Oft kompromisslos. Treffen sie auf Wi- ihr gesamtes Leben dem Erfolg ihrer müssen sich Schüler das Sprichwort derstand, wenden Sie gerne die Flos- Kinder verschreiben. Hinzu kommt anhören: „Mit vier Stunden Schlaf kel an „Lasst uns das vollkommen die Kriegserfahrung, die die Einstel- hat man alle Chancen, fünf Stunden unideologisch sehen – ganz ohne lung der Koreaner zur Bildung stark sind zu viel.“ Die meisten beißen sich Scheuklappen!“ beeinflusst: Bildung ist das Einzige, durch, da Kinder im konfuzianisch das bleibt, wenn der gesamte materi- geprägten Südkorea den Eltern sel- Sie verstehen darunter natürlich, elle Besitz zerstört wurde oder verlo- ten widersprechen und alle Freunde dass der bürgerliche Verhandlungs- ren ging. das gleiche Programm absolvieren. partner seinen Standpunkt aufgibt Die Schattenseiten dieses Systems und die Position der Linken über- Koreanische SchülerInnen sind ei- werden aber immer deutlicher: Unter nimmt. So geschieht das nun schon nem immensen Leistungsdruck aus- den SchülerInnen nehmen Depressi- seit längerer Zeit in der Bildungs- gesetzt, haben kaum Freizeit und onen zu, spektakuläre Selbstmorde debatte, was überrascht, denn diese müssen sich in einem unerbittlichen schockieren das Land. Noch immer Debatte um die optimale Form des Konkurrenzkampf bewähren. Vor erinnern sich viele daran, als vor Unterrichts der 10- bis 14-Jährigen den Prüfungen müssen Berge von sechs Jahren eine Schülerin aus dem dauert schon etwa hundert Jahre, hat Unterlagen auswendig gelernt wer- 25. Stock sprang, weil sie ihr Wun- also einen geringen Neuigkeitswert. den, wobei Kreativität und eigen- schergebnis bei einer Prüfung nicht ständiges Denken auf der Strecke erreicht hatte. Max Frisch stellt diese bürgerliche bleiben. Auch für die persönliche Naivität in seinem Drama „Bieder- Entwicklung gibt es wenig Raum, da Betrachtet man einzig und allein die mann und die Brandstifter“ entlar- das gesamte Leben der Kinder und Leistungen der koreanischen Schü- vend dar, Wladimir Illjitsch Lenin Jugendlichen auf Lernen ausgerichtet lerInnen etwa bei der jüngsten PISA- wird noch deutlicher, wenn er schon ist. Studie, macht Südkorea offenbar al- 1897 von ‚nützlichen Idioten‘ spricht. Traditionell ist das koreanische Bil- les richtig: Das Land landete in allen dungssystem äußerst strikt und rigi- getesteten Bereichen im Spitzenfeld. Wenn nun plötzlich ein bürgerlicher de. Die Prügelstrafe ist ein Überbleib- Doch der Erfolg ist teuer erkauft, Politiker des Rätsels Lösung verkün- sel der Militärdiktatur, die das Land vielleicht sogar zu teuer. Oder um es det, ganz weltoffen und liberal sein bis 1987 regierte. Wer zu spät zum mit den Worten Bruno Bettelheims will und vorschlägt, man „soll sich Unterricht kommt, mit seinem Sitz- zu sagen: „ Man lernt, um zu leben. von ideologischem Ballast befreien“, nachbarn quatscht, sein Schulbuch Man lebt nicht, um zu lernen.“ dann ist er schon in die Falle ge- vergisst oder sich lediglich in seiner tappt – er hat die Position des Geg- Note verschlechtert, muss mit kör- ners übernommen, freut sich noch perlicher Züchtigung rechnen. Dies Mag. Matthias Hofer v/o Gauß darüber und wundert sich dann bei geschieht in aller Regel mit einem den nächsten Wahlen, dass ihm seine Stock. Dessen Maße legt eine Richt- Dieser Aufsatz erschien erstmals in (ehemaligen) bürgerlichen Anhänger linie der Regierung fest: Nicht dicker der Lehrerzeitung „ÖPU-Nachrichten“ die Gefolgschaft verweigern! als 1,5 Zentimeter sollte er sein. Bis und wird mit Erlaubnis des Autors hier zu zehn Schläge sind erlaubt. Erst nochmals publiziert. Swing

Clunier 3/2013 Seite 11 Die reine Lehre

R-D (ÖCV), VCV-Fest 2012 in Dornbirn Nc (ÖCV), VCV-Fest 2006 in Rankweil WSB (MKV), Clunia Stiftungsfest 2008

Es ist purer Zufall, dass die Frau- gefragt öffentlich gemischt chargiert den Bruch irgendwelcher Statuten enfrage sowohl im MKV als auch hat, darunter auch auf VCV-Festen oder Geschäftsordnungen, es geht im ÖCV fast gleichzeitig akut wur- (siehe Fotos). Das gemischte Char- um einen Anschein. de. Im MKV wurde die Sache ein- gieren ist im ÖCV verbandsintern vernehmlich und zur allgemeinen kein rechtliches Problem, weil es kei- Die Situation ist verfahren. Auf der Zufriedenheit gelöst. Nach meh- ne Kartellchargierordnung wie im CVV in Brixen im Jahr 2000 - die reren unangenehmen Vorfällen in MKV gibt. Nirgendwo ist ausdrück- Rheno-Danubia war damals Vororts- der Vergangenheit wurde auf dem lich geregelt, wie zu chargieren ist. verbindung - war wegen der vielen letzten Kartellrat des Mittelschüler Gemischtes Chargieren widerspricht verschiedenen Damenstatuten im Kartellverbandes in Innsbruck ein nur der Tradition. ÖCV der Antrag eingebracht wor- Zusatz zur Kartellchargierordnung den, den einzelnen Verbindungen die beschlossen, in dem das Chargieren Die Artikel der ÖCV Satzungen sind Aufnahme von Mädchen als Mitglie- des Vorarlberger Mittelschülerkar- frei von dogmatischen Befindlichkei- der - freiwillig! - zu ermöglichen. Es tellverbandes geregelt wird. Der Clu- ten. In den Satzungen weht der Geist sollten die vielen Krückenlösungen nier hat mehrmals ausführlich darü- der katholischen Soziallehre, es geht in eine gemeinsame, rechtlich saube- ber berichtet. um Subsidiarität, um hohe Werte und re Situation übergeführt werden. Der die Freiheit des Einzelnen. Formalis- Rechtsausschuss des ÖCV zauberte Nun ist der Redaktion des Cluniers men wie Bänder, Deckel, Schläger, kurz vor der Abstimmung eine not- eine interessante Geschichte aus dem Chargieren etc. sind nicht enthalten. wendige 4/5-Mehrheit aus dem Hut. ÖCV zu Ohren gekommen. Es muss Damit war der Antrag natürlich erle- nicht näher erläutert werden, dass Offenbar gibt es im ÖCV einige Ver- digt. die ÖCV-Verbindungen nur männ- treter der „reinen Lehre“, ein ver- liche Mitglieder aufnehmen. Einige meintliches Dogma, das es zu schüt- Es kann nicht bestritten werden, dass Verbindungen haben allerdings Da- zen gilt, denn kürzlich hat das Oberste die Rheno-Danubia in den letzten menzirkel, für die eigene verbandsin- Cartellverbandsgericht (OCVG) eine Jahren den ÖCV provoziert hat. An- terner Regelungen getroffen wurden. Sachverhaltsdarstellung verfasst und dererseits gab es auch nie eine ernst- „Wir begrüßen Euch auf der Home- gleichzeitig einen Antrag an die CVV hafte Initiative, die Frauenfrage zur page der nicht-schlagenden katho- im Mai 2014 in Baden gestellt, die allgemeinen Zufriedenheit zu lösen. lisch akademischen Verbindungen Rheno-Danubia Innsbruck aus dem Das hat die Rheno-Danubia im Jahr Norica und Norica Nova“ heißt es ÖCV auszuschließen. 2000 versucht und ist abgeblitzt. etwa auf der Internetseite norica.org. Die Norica ist eine altehrwürdige Es wird der R-D vorgeworfen, „den Wie geht es weiter? Sollte die R-D im ÖCV-Verbindung, die Norica Nova äußeren Anschein zu erwecken“, kommenden Mai aus dem ÖCV aus- ist (rechtlich) ein Verein, der sogar weibliche Studierende seien Mitglie- geschlossen werden, wäre das eine in den EKV aufgenommen wurde. der der ÖCV-Verbindung Rheno-Da- öffentliche Blamage für den ÖCV. Ein De facto handelt es sich, so wie in nubia. Von den zwölf Feststellungen Weiterwursteln wie bisher ist aber allen vergleichbaren Fällen, um eine drehen sich neun um das gemeinsa- auch nicht wünschenswert, sosehr weibliche Verbindung innerhalb ei- me Chargieren. Die restlichen drei dies die Hüter der reinen Männer- ner männlichen Verbindung, was im handeln von der Gestaltung des Se- lehre gerne hätten. Es wird noch viel ÖCV bereits öfter anzutreffen ist. In mesterprogramms. Auch hier lautet Wasser die Donau hinabfließen, bis den letzten Jahren hat sich die Rhe- der Vorwurf, es wird der Anschein man im ÖCV den Mut hat, praktika- no-Danubia (ÖCV) insofern etwas erweckt, die R-D sei eine gemischte ble Strukturlösungen wie im VMCV aus dem Fenster gelehnt, als sie un- Verbindung. Es geht also nicht um wenigstens ansatzweise anzugehen.

Clunier 3/2013 Seite 12 Fotoalbum VMCV

Alljährliche Kustersberg/Alpenland Ende Juli 2013 war es so außergewöhn- Die Semesterschlusskneipe von Wellen- Kreuzkneipe zu Beginn des Herbstse- lich heiß, dass die Kustersbergchargen stein und Bregancea wurde am 29. Juni mesters. ihr Auftreten adaptieren mussten. gemeinsam geschlagen.

Die traditionelle Sommerwanderung der Clunier-Redaktion führte uns am 18. August auf den Pfänder.

Die Semesterantrittskneipe der Clunia Cbr. Mag. Michael Mittelstaedt v/o Souf- stieg bereits am 31. August. Magister fleur betreut seit Jahren das Clunier- Krambambuli war (etwas lädiert) Bbr. register (www.clunia.at/clunier.php). Clunia und VMCV-Landesverband char- Pumuckl. Clunia-Sommerkrambambuli Er war wegen des VCV-Festes 2013 ins gierten bei der Weihe von Bischof Benno ist eiskalt, sieht aus wie Limonade, ist Ländle gekommen. in Feldkirch. aber keine Limonade. ;-)

KÖSTV RHENANIA LUSTENAU PUBLIKATIONSKOMMERS

ZUR ORIENTIERUNG SAMSTAG 28. SEPTEMBER 2013 Einladung

Clunier 3/2013 Seite 13 Fotoalbum VCV-Fest 2013

Clunier 3/2013 Seite 14 Fotoalbum VCV-Fest 2013

Clunier 3/2013 Seite 15 VCV-Fest 2013

Die Glanzlichter des VCV-Festes 2013: Kabarettistin Gabi Fleisch, Festredner Kbr. LAbg. Bgm. Werner Huber v/o Mescha sowie der Organisator Cbr. Mag. Christoph Kurzemann v/o Toffi, der - wie gewohnt - humorvolle Anmerkungen machte.

Das VCV-Fest 2013 begann am Frei- Spindelegger. Es dürfte sich inzwi- Nach den obligaten Grußworten, tag, 6. September mit einem Kaba- schen herumgesprochen haben, dass die auch Landeshauptman Bbr. Mag. rettabend. Vorarlbergs Komödiantin Michael Spindelegger ein Cartellbru- Markus Wallner an die Corona rich- Nummer 1, Gabi Fleisch, startete mit der im ÖCV ist. (Siehe dazu Seite 17 tete, meldete sich VCV-x Mag. Chris- einer saftigen ÖCV-Einlage, die für und die Facebookseite Michael Spin- toph Kurzemann v/o Toffi zu Wort. schallendes Gelächter sorgte und delegger – Kanzler für Österreich) In gewohnt launiger Art machte er Vertretern der reinen Lehre (siehe einen fröhlich-humoristischen Spa- Seite 12) das Blut in den Adern gefrie- Nach dem Empfang stieg der gut be- ziergang durch den österreichischen ren hätte lassen. Gabi Fleisch agierte suchte Festkommers in der Kultur- Parteienalltag, bei dem kein Auge nach dem Motto, dass man den CV bühne „AmBach“. Die Befürchtun- trocken blieb. Cbr. Toffi schaffte es zwar ernst, aber vieles nicht tierisch gen, dass es beim Kommers großteils tatsächlich, eine Wahlempfehlung ernst nehmen darf. Zur Höchstform um den laufenden Wahlkampf gehen abzugeben, ohne eine Partei beim lief „unsere“ Gabi auf, als sie Teile ih- werde, haben sich nicht erfüllt. Sämt- Namen zu nennen. res aktuellen Programms „Fleisches- liche Wortmeldungen berührten lust“ präsentierte. Es ging, wie auch den Wahlkampf, wenn überhaupt, Die heilige Messe am Sonntag las im CV, um das nicht immer einfache humorvoll bis ironisch. Festredner Pfarrer Prof. Mag. Wolfram Meus- Verhältnis zwischen Männern und Kbr. LAbg. Bgm. Werner Huber v/o burger in der erfreulicherweise vol- Frauen. Mescha berichtete auf äußerst witzi- len „alten“Kirche. Es war für die An- ge Weise über seine Erfahrungen in wesenden ein großes Erlebnis, denn Der Samstag brachte einen Empfang der Kommunalpolitik, die von Peti- sowohl die Texte als auch die niveau- von Clubobmann Karlheinz Kopf zu- tionen bis zur gestarteten Kettensä- volle Predigt waren auf den ÖCV gunsten von Vizekanzler Dr. Michael ge in seinen Amtsräumen handelte. maßgeschneidert.

Auszug aus der Begrüßungsliste des Festkommerses:

Religio: ordneter Cbr. Dr. Thomas Winsauer Bregenz Ksr. Dr. Claudia Riedlinger VCV-Seelsorger Cbr. Pfarrer Josef v/o Z’Früah, Landtagsabgeordneter v/o Alldra, Phil-x der KMV Kus- Schwab v/o Tschosi, Hw. Herr Cbr. Kbr. Ing. Christoph Winder v/o tersberg Cbr. Mag. Dr. Rudolf Öller Cyrille Abissa v/o Abiss (von der Vinci, v/o Vitus, Cbr. Prof. Mag. Dietmar Elfenbeinküste) Hagen v/o Dampf, der am Sonntag Amicitia: den Titel „Dr. cer.“ der Traungau Patria: VCV-x Cbr. Mag. Christoph Kurze- Graz erhält. Hausherr und Festredner Kbr. LAbg. mann v/o Toffi, ICV-Präsident Bgm. Werner Huber v/o Mescha Cbr. Peter Eberhard v/o Peter Pan, Scientia: (Ferialsippe Montfort), Landeshaupt- VMCV-Landesvorsitzender Kbr. Cbr. Univ. Prof. Dr. Etienne Wenzl mann von Vorarlberg Kbr. Mag. Alexander Waller v/o Ericsson, v/o Amfortas, Cbr. Univ. Prof. Dr. Markus Wallner, ÖVP-Clubobmann VMCV-Landesphilistersenior Kbr. Erich Leitner v/o Falk, Cbr. Univ. im Nationalrat Karlheinz Kopf, Mit- Franz Wodni v/o Augustus, Prof. Dr. Franz Stoss v/o Bronco, glied des Bundesrates Dr. Magnus Phil-x der Traungau Graz Cbr. DI Direktor der HTL Dornbirn Mag. Brunner v/o Hamlet, Vizebürger- Wolfgang Fitzek v/o Zek, Phil-x der Herbert Hug v/o Knöpfle. meister von Götzis Cbr. Dr. Clemens Rugia Wien Cbr. DI Wolfgang Zen- Ender v/o Gschänk, Landtagsabge- ker v/o Perry, Phil-x der Bregancea

Clunier 3/2013 Seite 16 Mein Anliegen

Interview mit Mag. Christian Geh- und politisch radikale Stellungnah- der Michael Spindelegger als katho- rer v/o Eumel, KBB, R-D. men. Es gibt Anliegen, die von Auto- lischer Couleurstudent die Chance ren als positiv gesehen werden, wie hat, den Bundeskanzler zu erreichen, Lieber Bbr. Eumel, warum hast Du etwa die Freigabe weicher Drogen, dann verdient er unsere volle Unter- die Initiative „Mein Anliegen“ ge- die von Michael Spindelegger wahr- stützung. Es gibt wenige, die unse- startet? scheinlich nicht umgesetzt werden. re Prinzipien so gut vertreten, wie Viele andere Anliegen aber über- das Michael Spindelegger tut. MKV „Mein Anliegen“ ist gemeinsam mit lappen sich, und je öfter einzelne und CV sind zu allererst ein Weltan- vielen Freunden entstanden. Ent- Themen vorkommen, um so mehr schauungsverein, daher sind alle auf- scheidungsträger aus vielen Berei- Wirkung wird das auch auf Michael gerufen, sich zu engagieren. chen haben überlegt, wie wir uns Spindelegger haben. Für viele junge für Michael Spindelegger einsetzen Leute ist beispielsweise der Begriff Bleiben wir beim Thema. Die NEOS könnten. Wir wollten Leute sam- Europa positiv besetzt. Auch der Fa- – du hast wahrscheinlich das Inter- meln, die positive Anliegen haben, milienbegriff und die Eigenverant- view im Clunier 2/2013 gelesen - ist die nicht immer nur alles negativ wortung sind wichtig. Der Einzelne eine bürgerliche Partei, die nicht fern sehen und glauben, Politik an sich will etwas leisten, das ist ganz klar der ÖVP angesiedelt ist. Welche Ge- sei schlecht. Im Laufe der Gespräche erkennbar. fahr könnte von dieser Absplitter- wurde schließlich die Idee geboren, gruppe ausgehen? den Verein „Mein Anliegen für Ös- Die warme Gelddusche für alle terreich“ zu gründen. Es handelt sich kommt nicht mehr an? Zuerst: Natürlich ist es legitim, wenn dabei um eine Personeninitiative, die sich Leute zusammenschließen, um keiner Partei untersteht. Auch der Das kommt bei einigen schon an, eine Partei zu gründen. Es muss den MKV und der CV sind weltanschau- aber damit werden wir Österreich Wählern aber klar sein, dass eine lich klar ausgerichtet, sind aber keine nicht weiter bringen, das ist ebenso Stimme für die NEOS eine wegge- Teilorganisationen einer Partei oder vielen bewusst. worfene Stimme ist. Zudem halte der Kirche. ich die NEOS für eine Gruppe von Hat Michael Spindelegger – bei al- Personen, die in ihrer Stammpartei Welches Ziel hat sich dieser Verein ler Sympathie – gegen die geballte nicht mehr weiter gekommen sind gesetzt? Macht der Rotmedien (ORF, heute, und nun den Umweg über eine neue Fellnerblätter, Falter usw.) überhaupt Partei mit tatkräftiger Unterstützung Wir haben drei Ziele im Auge. Ers- eine Chance? eines Milliardärs suchen. Oder ei- tens: Eine Plattform, auf der alle Ös- gentlich alte Partei, weil die letzten terreicher ihr persönliches Anliegen Die Medien haben eine Macht, aber Reste des Liberalen Forums sind da eintragen können; zweitens: Wir fas- genauso stark sind Personen, wenn ja auch dabei ... sen die Anliegen in einem Buch zu- sie sich zusammenschließen. Als Bei- Mir ist es auch völlig schleierhaft, wie sammen und drittens: Wir übergeben spiel sei die Abstimmung über die sich katholische Farbstudenten mit das Buch am Abend des Anliegens Wehrpflicht genannt. Das klare Er- dem Betreiber des Antikirchenvolks- für Österreich dem Politiker unseres gebnis wurde gegen den Willen gro- begehrens zusammentun können Vertrauens: Michael Spindelegger. ßer Medien erzielt. Wenn viele Men- und dann so tun, als hätte man hier Zurzeit (Anm.: 09. September 2013) schen an einem Strang ziehen und eine gemeinsame weltanschauliche sind wir bei 3.500 Anliegen. Das sind sagen „den Kanzler holen wir uns“, Basis. Niko Alm als der Hauptbetrei- 3.500 Personen, die alle ihr positives dann ist das auch möglich. ber des Anti Kirchen-Volksbegehrens Anliegen formuliert und gepostet ist ja die Nummer 3 auf der Bundes- haben. Das ist die größte Sammlung Es gibt zwei Linksblöcke in Öster- liste der NEOS. Aber das muss eh je- von privaten Anliegen, die es in Ös- reich, die SPÖ und die Grünen, aber der für sich selbst entscheiden. terreich jemals gegeben hat. Das sind das bürgerliche Lager spaltet sich in keine schnellen „likes“ auf einer face- viele Parteien. Ist das nicht ein Prob- Man kann jetzt schon vermuten, dass book-Seite. Die Leute haben sich die lem für Michael Spindelegger. das Team Stronach den Einzug in das Mühe gemacht, etwas zu schreiben, Parlament schaffen wird. Wie siehst und das ist das Neue, das Positive an Jede Großpartei hat ihr Päckchen zu du Frank Stronach? dieser Bewegung. tragen. Die Roten haben die Grünen und im bürgerlichen Lager gibt es Sein großer Verdienst liegt darin, Kann man diese vielen Anliegen alle halt Abspaltungen. Ich glaube, man dass er die Freiheitlichen mit Leich- umsetzen? Das wird eher schwierig muss das nehmen, wie es ist. Mich tigkeit entzaubert hat. Ansonsten sein. hat fasziniert, dass bei unserer Akti- wird er eine politische Eintagsflie- on „Mein Anliegen“ sehr viele Cou- ge bleiben, die verschwinden wird, Wir sortieren keine Anliegen aus, leurstudenten von Anfang an mit da- wenn er die Lust zur Politik verliert. ausgenommen eindeutig bösartige bei waren. Da sagen sich viele: Wenn Österreich ist bekanntermaßen ein

Clunier 3/2013 Seite 17 Der CV und die „schwierige“ Geschichte Österreichs (2)

hochgradig reguliertes und besteu- ertes Land. Glaubst du, dass Michael Spindelegger die Kraft hat, hier eini- ges zu lockern?

Eine der zentralen Botschaften von Michael Spindelegger war immer die Eigenverantwortung. Das ist we- sentlich. Ein Land kann nicht weiter kommen, wenn es nicht genügend Leute gibt, die sagen: ich nehme mein Schicksal selbst in die Hand. Für diese Leute muss man die rich- tigen Rahmenbedingungen schaffen. Niemand verlangt, dass man Schwa- che nicht unterstützen soll, aber wir dürfen nicht diejenigen übersehen, die Leistung erbringen wollen. Dazu Die Chargierten des deutschen und österreichischen Vororts legten im Mai 2005 im zählen auch die Leute, die im öffent- Konzentrationslager Dachau einen Kranz für die dort gewaltsam zu Tode gekomme- lichen Bereich mehr machen wollen, nen CVer und ÖCVer nieder. als ihnen vorgeschrieben wird. Das ist nicht leicht umzusetzen, aber es Liebe Kartell- und Bundesge- gelten konnte.“1) Auf alle Fälle war ist machbar. Genau deswegen brau- schwister, Guido Schmidt, damals noch CVer chen wir ja einen starken Michael (Norica), ein persönlicher Vertrau- Spindelegger als Bundeskanzler. auf den Abdruck meiner Festrede ensmann Schuschniggs, hatten die beim Leopoldenstiftungsfest am beiden doch gemeinsam in Feldkirch Glaubst du Michael Spindelegger 27.4.2013 zum Thema „Der CV und die Stella Matutina besucht. Diese kann den Kanzler schaffen? die ‚schwierige‘ Geschichte Öster- Einschätzung bestätigt auch Gott- reichs“ habe ich zahlreiche Reaktio- fried Karl Kindermann: „Schusch- Ich habe die große Hoffnung. Denn nen erhalten, für die ich mich herz- nigg benützte die Gelegenheit ….bei ein Kanzlerwechsel ist realistischer- lich bedanke. In zwei Fällen trägt das der Kabinettsumbildung am 14.5.1936 weise die einzige Möglichkeit auf auch zu inhaltlichen Ergänzungen auch den der Heimwehr angehören- Verbesserung in Österreich. Denn ob bzw. Relativierungen bei. den Außenminister Egon Berger von Stronach 8, 10 oder 14 Prozent macht, Waldenegg, einen Legitimisten, zu oder ob die Grünen nichts oder 2 1) Cbr DI Robert Häusle, Trn, macht ersetzen, der einem Ausgleich mit oder 3 Prozent dazugewinnen, wird mich darauf aufmerksam , dass mei- Berlin ebenfalls mit starker Skepsis auf Österreich und die Politik kei- ne Formulierung „Guido Schmidt gegenüberstand.“2) ne Auswirkung haben. Zum Positi- (1901-1957) wurde 1936 als national- ven ändern kann und wird sich nur sozialistischer Vertrauensmann“ in Damals gab es in der österreichi- etwas, wenn wir den Mann an der die Bundesregierung aufgenommen, schen Regierung zwei Konzepte, Spitze austauschen. Michael Spin- nicht richtig sei. um den Nationalsozialismus zu be- delegger wäre eindeutig der bessere kämpfen: Die Heimwehren unter Kanzler für Österreich. Tatsächlich habe ich diese Beur- Fürst Starhemberg standen einem teilung der Sekundärliteratur ent- Kompromiss mit dem Dritten Reich nommen, ohne das besonders zu ablehnend gegenüber, er trat für eine bewerten. Es wird das auch unter- offene weltanschauliche Konfronta- schiedlich dargestellt. So beschreibt tion ein, während der bedächtigere der führende österreichische Histo- Schuschnigg auf eine Politik des Zeit- riker Erich Zöllner die Berufung von gewinns durch tragbar scheinende Guido Schmidt wie folgt: „Nach dem Kompromisse setzte. Dafür eignete Juliabkommen (1936) hatte man den sich die Persönlichkeit Schmidts auch Heimwehrkreisen entstammenden besser. Er besaß außerordentliches Außenminister Baron Egon Berger- Verhandlungsgeschick und hatte die Das Gespräch führte Chefredakteur Waldenegg durch den mehr im Hin- Fähigkeiten, Schwierigkeiten auszu- Mag. Dr. Rudolf Öller v/o Vitus im Au- tergrund wirkenden Vorarlberger glätten, bescheinigt ihm sein Bbr Dr. gust 2013 im Wiener Büro seines KBB- Dr. Guido Schmidt ersetzt, was als Friedrich Funder (1872-1959) 3) Bundesbruders Mag. Christian Gehrer Konzession gegenüber Deutschland v/o Eumel.

Clunier 3/2013 Seite 18 Der CV und die „schwierige“ Geschichte Österreichs (2)

Er galt aber auch als ehrgeizig und sehr von sich eingenommen. Er wurde nach dem Krieg am 2.12.1945 festgenommen und es wurde gegen ihn ein Hochverratsprozess vor dem Volksgerichtshof geführt, der am 12.6.1947 mit einem Freispruch ende- te.

Aus der Norica wurde er 1945 durch ein „Besonderes Verbindungsge- richt“ ausgeschlossen; auch nach sei- nem Freispruch teilte ihm Phx Robert Krasser (1882 – 1958) mit, dass eine Rückkehr zu Norica und damit zum ÖCV ausgeschlossen sei. Für Schmidt intervenierten Friedrich Funder und Am 22. März 1933, wenige Wochen nachdem Adolf Hitler zum Reichskanzler er- Altbundeskanzler Otto Ender (1875- nannt worden war, wurde in Dachau ein Konzentrationslager für politische Gefange- 1960) ohne Erfolg. Am 9. Februar ne errichtet. Es diente als Modell für alle späteren Konzentrationslager. 1954 stellte Friedrich Funder beim VG der Norica erneut den Antrag auf Standpunkte in der Norica so: „Ich als ich als damaliger VOP des ÖCV Wiederaufnahme Schmidts. Schmidt persönlich betrachte die Sache vom – wir feierten das Jubiläum 125 Jah- wurden nicht seine politischen Ak- Standpunkt eines Frontsoldaten und re CV – dem deutschen VOP in eher tivitäten vorgeworfen, sondern sein der ist nun einmal anders als der launiger Form auf dem Festkom- „unbundesbrüderliches Verhalten“ eines in der Heimat Verfolgten.“ 5) mers dafür gedankt habe, dass der seinem Bbr Dr. Richard Schmitz Schmidt starb 1957 56-jährig. deutsche CV uns ÖCVern als recht- (1885 – 1954) gegenüber, dem Wiener mäßigem Nachfolger des CV diese Bürgermeister während des Stän- 2) Cbr DI Wilhelm Klagian, Trn, ver- Standarte überlassen hat; er hat sich destaates. Er habe ihn während des danke ich genauere Auskünfte da- gegen dieses „Danke“ nicht gewehrt. Krieges zu wenig unterstützt - er war rüber, wie die CV-Standarte in den von 1938-45 durchgehend im KZ Da- Besitz des ÖCV gekommen ist. Diese 1) Aus: Erich Zöllner, Geschichte Öster- chau. Seine Frau bemühte sich sehr wurde 1903 von der Saxonia-Müns- reichs, 6. Auflage, Wien1979, S. 521. um seine Freilassung und starb 1943, ter dem CV gestiftet und 1925 dem 2) Aus: Gottfried-Karl Kindermann, Ös- ohne ihren Mann je wieder gesehen CV-Archiv übergeben, da sie ersetzt terreich gegen Hitler. Europas erste Ab- zu haben. Sie gab Schmidt die Schuld wurde. 1933 – nach der Trennung wehrfront 1933-1938, München 2003, S. am Schicksal ihres Mannes. Demge- des ÖCV vom deutschen CV – über- 282. genüber kommt Georg Schmitz zur sandte sie der deutsche CV-Archivar 3) Aus: Dr. Georg Schmitz, Nc: Gudio Beurteilung, dass eine Intervention Johannes M. Hausladen, Ae (1901 – Schmidt und die Norica. Referat in der von Guido Schmidt, etwa bei Her- 1993) am 19.3.1934 an den ÖCV-Vor- KaV Norica, 16.11.2007, S. 2, Manuskript mann Göring, keine Chance gehabt ort Norica. Sie überstand den Krieg im Besitze des Verfassers, zur Verfügung hätte 4). Schmidt wurde 1938 in das und wurde 1953 durch ein Duplikat gestellt von ÖCV-GS Karl Wolfgang deutsche Beamtenverhältnis über- ersetzt. (Das Original befindet sich Schrammel am 11.7.2013), hinkünftig zi- nommen und 1939 im Range eines im Archiv der AV Austria) 6) Nach tiert: Schmitz. Vizedirektors der österreichischen einem Bericht von Ernst Exner, Pan, 4) Siehe: Schmitz, S. 3. Kabinettskanzlei pensioniert. Ab in der Academia 1/2010 übergab Jo- 5) Siehe: Schmitz,S. 11 Mai-Juni 1939 wurde er aufgrund sei- hannes Hausladen diese Standarte 6) Brief von Dr. Helmar Kögl, Dan, (aVF-x ner persönlichen Bekanntschaft mit als seine letzte Amtshandlung 1934 des ÖCV. ÖCV-Archivar) an DI Wilhelm Hermann Göring bei den Hermann- an den ÖCV-Vorort Norica. Der Über- Klagian, Trn (damals AHLB-V-x von Vor- Göring-Werken (heute: VÖEST) in lieferung nach wurde sie schwim- arlberg) vom 15.6.2009. Linz angestellt, wo er bis 1945 blieb. mend über den Inn nach Österreich 7) Aus: Academia intern 1/2010, S. 9. Seine Bundesbrüder in Vorarlberg gebracht. 7) Hausladen dürfte aus ei- 8) Ernst Exner, Pan, der Verfasser des bemühten sich ebenfalls um eine genem Antrieb gehandelt haben, da Artikels in der Academia 1/2010, S. 9., an Wiederaufnahme, der Philistervor- die Führung des deutschen CV schon Wolfgang Türtscher (mail vom 19.8.2013) stand der Norica verhinderte das stark NS-lastig war. Ihm dürfte es da- aber. Der Vorarlberger Norica-Zirkel- rum gegangen sein, die Standarte in Mag. Wolfgang Türtscher vorsitzende Heinz Redler (1918-1967) Sicherheit zu bringen. 8) Ich erinnere v/o Dr. cer. Swing kommentierte die unterschiedlichen mich an die CVV 1981 in Feldkirch,

Clunier 3/2013 Seite 19 VCV-Reise: Hallo Spanien und Portugal

La capitál Madrid

Per Iberia-Flug Zürich-Madrid ging es gleich ins Herz Spaniens. Die Millionen-Kapitale Madrid strahlt hauptstädtisches Flair aus und im- poniert mit großzügig dimensio- nierten Verkehrswegen und Plätzen (Plaza Mayor, Plaza de Cibeles), hy- permodernen Torres (Büro-Türme) als Kontrapunkt zu historischen Monumenten aller Epochen, Kunst- museen von Weltrang („El Prado“ mit berühmten Werken u.a. von Tizi- an, El Greco,Verlazquez oder Goya), pompösen Palästen („Palacio Real“) oder Zeugen jüngerer Zeit (Real- Madrid-Stadion Bernabeu, alter Ato- cha-Bahnhof, Stierkampf-Arena im mozarabischen Stil, und Catedral de la Almudena (eingeweiht von Johan- nes Paul II.). Auf der Plaza de Espa- na grüßten die Standbilder von Don AHLB Kultur- und Pilgerfahrt 2013 niglichen Prunk Spaniens das von Quijote und Sancho Pansa zu Füßen auf die iberische Halbinsel der wohlhabenden Bürgerschaft ge- ihres literarischen Vaters Miguel de schaffene Pendant. Den Abschluss Cervantes. In Fortsetzung der schon traditionel- fand die Tour im äußersten Nordwes- len Reisen des Altherrenlandesbun- ten mit der grandiosen Pilgerstätte Toledo und Weltraum-Astronomie- des Vorarlberg (AHLB) fand heuer am überlieferten Grab des Apostels zentrum ESAC eine Kultur- und Pilgerfahrt in die Jakobus - Santiago de Compostela. Region jenseits der Pyrenäen statt. Am Tag vor Fronleichnam (Corpus Unter der bewährten Reiseleitung Ziel der AHLB-Fahrt war es, Kunst, Christi) war die vom blauen Rio Tajo von Dr. Werner Nagel (Le) – und Geschichte und Kultur einer Regi- umarmte Stadt Toledo Ziel eines Ta- nach dem Rückzug von Dr. Herbert on kennen zu lernen, in der Iberer, gesausfluges. Schon die Römer saßen Wehinger (Le) neu im Leitungsteam Kelten, Karthager, Römer, Vandalen, in Toletum, der wuchtige Alcazar Dipl.-Ing. Werner Neyer (Cl) – führte Westgoten, Mauren, Habsburger und zeugt von arabisch-maurischer Herr- die wiederum vom Reisedienst Feld- Bourbonen lebten, kämpften und schaft, die zur Marien-Kirche um- kircher Pilgerfahrten organisierte herrschten, eine Region, die durch gestaltete Synagoge (Santa Maria la achttägige Flug- und Busreise vom Jahrhunderte auch mit Österreich Blanca) und vor allem die kunsthis- 28. Mai bis 4. Juni auf die iberische (Casa Austria) verbunden war. torisch bedeutsame Kathedrale er- Halbinsel. innern an die Zeit Toledos als kirch- Ein Besuch im ESAC, dem European licher Mittelpunkt und Hauptstadt „Highlights in der Zentralregion und Space Astronomy Centre bei Madrid Spaniens, bis Philipp II. die Residenz im Nordwesten der iberischen Halb- unter der Führung des Astrophysi- nach Madrid verlegt hat. insel“ lautete das Motto. Die Route kers Dr. Michel Breitfellner aus Feld- Auf dem Rückweg führte ein – von führte von der Hauptstadt Madrid kirch gewährte uns einen Blick über Werner Nagel insgeheim vorbereite- durch das herbe Hochland der Me- die engen Grenzen der Geschichte ter - Umweg aus der Geschichte in die seta zu den einstigen Metropolen und des Raumes hinaus in ein un- unmittelbare Gegenwart, nämlich in Toledo und Salamanca, zum Granit- endlich scheinendes Universum. das Europäische Weltraum-Astrono- Renaissance-Palast El Escorial und mie-Zentrum ESAC (European Space nach Ávila, der Mauer-umgürteten Reich an Eindrücken und Erfahrun- Astronomy Centre) in Villafranca del Stadt der Mystikerin Theresia. Im gen sind die 31 Teilnehmerinnen und Castillo, Villanueva de la Canada, landschaftlichen Kontrast dazu fuh- Teilnehmer ins Ländle heimgekehrt. rund 30 km westlich von Madrid. ren wir nach der Grenze zu Portu- Die Begegnung mit Highlights auf Der aus Feldkirch stammende As- gal durch die Weinbau-Hügel am der iberischen Halbinsel wurde zu trophysiker Dr. Michel Breitfellner Douro-Fluss nach Porto am Atlantik einem weiteren Glanzpunkt in der (einst Schüler von W. Nagel!), de- und erlebten im Gegensatz zum kö- Reihe der AHLB-Kulturfahrten (WK) monstrierte Satelliten-Modelle und

Clunier 3/2013 Seite 20 España y Portugal holá

führte durch die streng abgeschirmte Neuen (Nueva) Kathedrale Kunstbe- – „Zwei Bier, bitte“, das funktionier- Außenstelle der Europäischen Welt- geisterte aus aller Welt in den Bann. te auf Anhieb, vermutlich hätte der raumorganisation (http://www.esa. Soziales Zentrum Salamancas ist die spanische Kellner auch „Zwoa Cere- int). Hier werden elektronische Daten architektonisch geschlossene baro- visia“ verstanden. Bei Wasser (agua), ausgewertet und archiviert, die bei cke Plaza Mayor. Rotwein (vino tinto), Kaffee (café) den wissenschaftlichen Weltraum- oder Brot (pan) war die gastronomi- missionen der ESA anfallen. Portwein und Azulejos sche Kommunikation ebenso ein- fach. Im Durst- oder Hunger-Notfall El Escoriál als graue Granit-Gran- Weiter führte die AHLB-Reise west- half der in allen von Latein abgelei- dezza wärts Richtung Nordportugal in die teten romanischen Sprachen perfekte alte See- und Handelsstadt Porto mit Reiseleiter gerne aus. Sein profundes Von Madrid in Richtung Nordwesten zahlreichen imposanten Brücken Wissen hat Werner Nagel mit päda- stellte sich – bildlich und real – eine über den Rio Douro. Die als roma- gogischem Impetus natürlich gerne graue Granit-Grandezza in den Weg: nische Wehrkirche errichtete Kathe- samt dazugehörenden Lautverschie- Ein monumentaler Klosterpalast, von drale „Se“ thront hoch auf einem bungs- und anderen linguistischen Philipp II. im 16. Jh. als San Loren- Hügel, barocker Überschwang in Sao Gesetzen an alle weitergegeben. Bei- zo de El Escorial errichtet. Es ist der Francisco und Santa Clara wirkt auf spiel für „Guten Tag“ gefällig: Aus größte Renaissancepalast Europas, nüchternere Mitteleuropäer einiger- bonus dies (lat.) wurde buenos dias ein Klosterschloss mit Panteon, der maßen „überladen“. Handelskam- (span.), bom dia (port.), buon giorno Begräbnisstätte der spanischen Köni- mer (Associacão Comercial do Porto) (ital.) oder bonjour (frz.). ge und einer 40.000 Bände umfassen- und Börse (Palácio da Bolsa) mit dem den Bibliothek. arabisch inspirierten Saal strahlten Werner Nagels Iberien-Hymne Die in der Nähe gelegene Gedenk- bürgerliches Selbstbewusstsein aus. stätte für die Gefallenen des Spani- Bildhaften Zauber blauer Kacheln Werner Nagel scheint Anlagen zum schen Bürgerkrieges in Valle de los (Azulejos) strahlen u.a. die Arkaden Universalgenie zu haben. Er hat als Caídos mit seinem 150 Meter aufra- von „Se“ oder die Bahnhofshalle Hobby-Organist und –Musicus die genden Kreuz wurde nur aus der Di- „São Bento“ aus. Pures Urlaubsver- Reiseteilnehmer natürlich wieder stanz registriert. gnügen im Sonnenschein bot eine mit einem neuen Reise-Lied aus sei- Die malerische Bergstadt Avila in längere Bootsfahrt auf den Rio Douro ner Feder beglückt. Informativ im Altkastilien, unser nächstes Reise- sowie die Portweinverkostung in der Text und als Kanon geeignet, wurde ziel, steht nicht zufällig auf der Liste alteingesessenen Kellerei Burmester. die Iberien-Hymne „Portugal, Espa- des UNESCO Weltkulturerbes. Sie ist nia holá, saludos de Austria“ (Hal- Muster einer mittelalterlichen Stadt Pilgerziel Santiago de Compostela lo Portugal und Spanien – Grüße mit komplettem Mauerkranz (2,5 aus Österreich!) schon während der km) und 88 Türmen. In die Mauer Der seit dem Mittelalter – und heute Anreise, aber auch unterwegs bei integriert ist die Apsis der wuchtigen zunehmend wieder – vielbesuchte Überlandfahrten fleißig geprobt und Kathedrale. Avila, der Geburtsort der Pilgerort Santiago de Compostela schließlich in der Portweinkellerei Mystikerin Theresia gab der Heiligen war abschließendes Ziel. Ungeheu- „Burmester“ in Porto als grandio- ihren Beinamen. er berührend die beeindruckende ser vierstimmiger Kanon erfolgreich Jakobus-Kathedrale mit Portico de aufgeführt: Muito obrigado - muchas Uralte Universitätsstadt Salamanca la Gloria (1168), Puerta de las Pla- gracias, Werner! terias (Ende 11. Jh.). An jeder Ecke Ein Spiegelbild iberischer Geschich- Fuß- oder Rad-Pilger aus aller Her- Prof. Werner Kaplaner te seit vorrömischer Zeit ist auch die ren Länder, Touristengruppen oder (Baj, R-J, KBB) uralte Stadt Salamanca, deren ehr- studentische Bänkelsänger. Ein paar würdige Universität (bereits 1218 ge- Fuß-Kilometer Jakobsweg rund um gründet) viele prominente Absolven- die Stadt und besinnliche Momente ten hat (u. a. Johannes vom Kreuz, in der Kathedrale haben die AHLB- Kolumbus, Calderón, Cervantes, Kulturreise endgültig auch zur Pil- Lope de Vega, Ignatius von Loyola). gerfahrt gemacht. Goldgelber Sandstein verleiht der geschichtsträchtigen „Goldenen“ (La „Dos cervezas, por favor“ Dorada) unglaublichen Reiz. Neben der Casa de las Conchas (Haus der Verpflegung in fester und vor allem Muscheln) und anderen historischen flüssiger Form war für altgediente Gebäuden ziehen Romanik, Gotik Couleur-Semester problemlos orga- und Barock in der Alten (Viéja) und nisierbar: „Dos cervezas, por favor“

Clunier 3/2013 Seite 21 106. Stiftungsfest der KMV Siegberg Dornbirn

die Freundschaftsverbindung Au- gia Brigantina durch Phx Christian Grabher v/o Dr.cer. Schwips, Phxx Jeremy Michalke v/o Sherry und Franz-Michael Mayer v/o FMM ver- treten.

In einer eindrücklichen Festrede konnte Farbenbruder Fabian Jochum v/o Domingo die gestellte Frage „Für wen gehst du?“ mit seinen Gedan- ken sowie den Verbindungsprinzi- pien „religio“, „patria“, sciencia“ und „amicicia“ verbinden.

Die Rezeption von Kathrin Klagi- an v/o Nala, die Burschungen von Raffaela Franz v/o Yara und Irina Rhomberg v/o Luna sowie die feierli- che Bandverleihung an Andreas Fus- senegger v/o Süosslarschnitz, dessen Engagement und Verdienste in der Die KMV Siegberg zu Dornbirn lud ßenden feierlichen Festkommers im Laudatio von Florian Mähr v/o Ernst Ende April (26.04. bis 28.04.2013) zu Gasthof Schwanen. An der Spitze gewürdigt wurden, bildeten die wei- ihrem 106. Geburtstag. Die mit dem des Festpräsidiums konnte Seniora teren Programmpunkte des 106. Fest- Stiftungsfest traditionell verbunde- Isabella Hämmerle v/o Juno zahlrei- kommerses. nen Convente (AHC und CC) am che Farben- Kartell- und Bundesge- Freitag fanden erstmals in der neuen schwister sowie Gäste begrüßen, u.a. Mit dem letzten Allgemeinen „Wenn Bude im „Alten Lagerhaus“ in der den Festredner FB Fabian Jochum wir durch die Straßen ziehen“, zahl- Schulgasse 70 statt. Philistersenior v/o Domingo, Bürgermeister Wolf- reichen Burschenstrophen und der Joachim Rhomberg v/o Rhombus gang Rümmele v/o Riebel, LT-Abg. VMCV-Hymne endete der offizielle ließ ein für die Verbindung span- Thomas Winsauer v/o Z’früh, den Teil des Abends, ehe nach dem „Zug nendes Jahr Revue passieren, wobei Alt-Vorsitzenden des VCV Wilhelm durch die Straßen Dornbirns“ der die Eröffnung und Einweihung der Klagian v/o Hösle, RA Dr. Wilhelm Verbindungsgeburtstag in der Sieg- neuen Bude am 22.02.2013, sowie der Klagian sowie die Philisterchargen bergbude seinen fröhlichen Ausklang Siegbergball am 05.01.2013 die High- der Siegberg Phx Joachim Rhomberg bis in die frühen Morgenstunden lights darstellten. v/o Rhombus und Phxx Uwe Ried- fand. Ein gemütlicher Sonntagvor- mann v/o Caesar. mittaghock im Gasthaus Helvetia Der Höhepunkt des Stiftungsfest- rundete ein gelungenes Wochenende wochenendes folgte am Samstag mit Der Landesverband war prominent ab. der Festmesse in Bruder Klaus, Dorn- durch LPhx Franz Wodni v/o Au- Mag. Joachim Rhomberg birn-Schoren, und dem anschlie- gustus und Lx Tim Stark v/o Vic, v/o Rhombus, Phx-SID

Festredner Fabian Jochum v/o Domingo Rhombus, Luna und Yara Neobundesbruder Süosslarschitz

Clunier 3/2013 Seite 22 Personalia

Chargenkabinette WS 2013/14: Landesaktivenchargen Feriensippe Staufia Dornbirn

KMV Siegberg Dornbirn (VMCV): Lx: Tim Stark v/o Vic, KBB Am 24. August lud die Feriensippe x: Lena Grabher v/o Neytiri Lxx: Julian Hefel v/o Diesel, KBB Staufia Dornbirn zu einer gemüt- xx: Irina Rhomberg v/o Luna Lxx: Matthias Lehner v/o Nemo, SID lichen Kneipe ein. Die Feriensippe FM: Isabella Hämmerle v/o Juno Lxx: Marek Doupal v/o Tschech, Staufia Dornbirn, benannt nach dem xxx: Lucas Lässer v/o Doctor ABB, CLF 1400 m hohen Berg bei Dornbirn, xxxx: Michael Prettner v/o Schlumpf LPraet: Daniel Henss v/o Asterix, wurde am 24. Juli 1900 mit den Rit- CLF terfarben blau-weiß-gold und den KMV Kustersberg Bregenz (MKV): Knappenfarben blau-weiß-blau ge- x: Andreas Höfert v/o Norman Geburtstage: gründet. Die Feriensippe Staufia hat xx: Gabriel Hristov v/o Heilbutt den Ersten Weltkrieg überlebt, ja so- FM: Tim Stark v/o Vic 60: Prok. Ing. Thomas Rhomberg v/o gar durchgehenden Betrieb gehabt. xxx: Jonas Hefel v/o Kerosin Nell, 24.10.1953 Am 11. August 1935 richtete die Stau- xxxx: Matthias Breier v/o Aquila 70: HR i.R. Dipl.-Ing. Wolfgang Rusch fia ihr 35. Stiftungsfest aus. Nach dem BW: Thomas Andersag v/o Theseus v/o Wolfi, 28.09.1943 zweiten Weltkrieg wurde die Staufia sistiert bis sie schließlich von einigen KMV Clunia Feldkirch (MKV ass.): Wir trauern um: Siegbergern reaktiviert wurde. Seit- x: Magdalena Enderle v/o Flora Dir. HR Präs.a.D. Mag. Friedrich her ist die Staufia durchgehend aktiv. xx: Marion Lorünser v/o Mary Heinzle v/o Krati, Altbürgermeister FM: Martin Bürgermeister v/o Odin der Marktgemeinde Götzis, Präsi- Chargenteam der Staufia xxx: Peter Liernberger v/o Pumuckl dent des Vorarlberger Landtages a.D., xxxx: Daniel Henss v/o Asterix K.Ö.H.V. Leopoldina, verstorben am Gaugraf: Maximilian Kirchmaier v/o 13. 8. 2013 Mirakulix, SID KMV Sonnenberg Bludenz (MKV): Dir. i.R. Dkfm. Dr. rer. comm. Peter Kanzler: Miriam Sorko v/o Nokia, x: Mathias Sohler v/o TochterSohn Schnötzinger v/o Ovid, K.Ö.St.V. SID, Cld xx: Rudigier Patrick v/o G-Punkt Austria-Wien, K.M.V. Kustersberg- Marschall: Matthias Lehner v/o FM: Philipp Ammann v/o Piccolo Bregenz, verstorben am 23. 8. 2013. Nemo, SID xxx: David Bergmeister v/o Streichelzoo Vizekanzler: RA Dr. Rico Folie v/o xxxx: Florian van Dellen v/o Biene Maja Giselher, SID, AIn Standesführung: Florian Mähr v/o KÖStV Wellenstein Bregenz Ernst, SID, Cld (MKV): (Gaugraf = Senior, Kanzler = Conse- x: Raphael Rüf v/o Hängst nior, Marschall = Fuchsmajor, Vize- xx: Philipp Schröcker v/o Sid kanzler = Kassier) FM: Alexander Dietrich v/o Meister xxx: Johannes Büchele v/o Jojo Homepage: staufia.siegberg.org xxxx: Marco Hagen v/o coMar E-Mail: [email protected] Dx: Corina Längle v/o Coco

BW1 Christian Beer v/o Beer

BW2 Stefan Antlinger v/o Donut

StV Bregancea Bregenz (VfM): x: Jasmin Hehle v/o Coco xx: Katharina Schwärzler v/o Luna FM: Antonia Zandler v/o Via xxx: Magdalena Leipold v/o Athene xxxx:Nathalie Gratzer v/o Fee

StV Augia Brigantina Bregenz: Keine Angaben.

Die StV Bregancea hat die Philis- terchargen neu gewählt:

Ph-x: Dr. Claudia Riedlinger v/o Alldra Ph-xx: Anna Stark v/o Phönix Ph-xxx: Mag. Silvia Öller v/o Maus Ph-xxxx: Mag. Angela Pöttinger v/o Chargierte von KBB, WSB und BcB. Staufia in den Zwanzigerjahren. Noëlle

Clunier 3/2013 Seite 23 12.220 Veranstaltungen pro Jahr: die ARGE Vorarlberger Erwachsenenbildung

Die ARGE Vorarlberger Erwachsenenb ildung › 24 Mitglieder Die Vorarlberger Erwachsenenbildung soll die ist seit 1972 der freiwillige Zusammenschluss › 12.220 Veranstaltungen im Jahr Menschen im Land dazu befähigen, ihre der Erwachsenenbildungseinrichtungen in eigenen Fähigkeiten und Anliegen sowie ihre › 231.000 Veranstaltungsbesucher Vorarlberg, die die Vernetzung nach innen und Stellung in der Gesellschaft selbst zu erkennen, außen (Land, Bund, EU), Weiterbildung, › 1.526 Mitarbeiter – 80 % ehrenamtlich, selbstständig zu denken und zu handeln, Ent- Qualitätssicherung und Innovation in den 12 % nebenamtlich, 8 % hauptberuflich scheidungen zu treffen und gesellschaftliche teilnehmenden Einrichtungen fördert. Prozesse mitzugestalten und mitzuverantworten.

Vo r a r l b e r g e r ErwachsEnEn Bildung

Der Vorstand: Vorstandsmitglied Mag. Christian Kopf, Vizeobfrau Dr. Ulrike Unterthurner Tel 05574 525240, www.pfiffikus.at/eb und Obmann Mag. Wolfgang Türtscher

Bildungshaus Batschuns, Bildungsreferat des ÖGB, BIFO, EFZ, Energieinstitut Vorarlberg, Kathi-Lampert-Schule – Abt. Fort- und Weiterbildung, connexia – gem. Bildungs-GmbH, IfS-Kreisel, Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast, Katholische Arbeitnehmerbewegung, Katholisches Bildungswerk, Ländliches Fortbildungsinstitut (LFI), die Südwind-Agentur/ÖIE, Schloss Hofen, Spielgruppen und Eltern-Kind-Zentren, Studienzentrum Bregenz, Bibliotheksverband Vorarlberg, VVG, Volkshochschulen Bludenz, Bregenz, Götzis, Hohenems und Rankweil, Vorarlberger Familienverband, Akademie der Lebenshilfe Vorarlberg