30. Jahrgang www.tutzinger-nachrichten.de Ausgabe 12 / Dezember 2012 TUTZINGER NACHRICHTEN Das Magazin für Tutzing und seine Bürger
DIE BOTSCHAFT DER KRIPPE Heimat braucht jeder FINDEN & LESEN
EINBLICK Liebe Leserin, lieber Leser, 3
TUTZING REPORT Heimat Tutzing – geschenkt und erworben 4 Heimatbesuch aus Amerika – die kleinen Sehnsüchte bleiben 5 Von einem, der immer in der Heimat blieb 6 Tutzinger Asylbewerber – Heimatsuche in Tutzing 7 Ein Fleckerl Heimat ist überall 8 Aufgewachsen in Tutzing – weggehen oder bleiben? 10 Abschied – Gedicht von Anni Garke 11 Die Mitwohn-Vermittlung – von der Idee zum Projekt 12 TUTZINGER ALBUM Winterheimat 13
UNSERE GEMEINDE RATHAUS KOMPAKT 14 Tempo 30 überall 14 SCHLAGLICHT Zentrum für alle Bürger oder Seniorenheim? 15 Wie ich es sehe Prof. Ursula Münch über die Politische Akademie 16 Notdienste im Dezember 19
HANDEL, HANDWERK & SERVICE Endlich wieder eine originäre Metzgerei am Ort / Das Fischer-Dirndl Restaurantführer Prost Mahlzeit 2013 / „Toilettenpickerl“ 20 Neue Zahnarztpraxis mit erfolgreicher Startbilanz 21 Naturkosmetikstudio schafft Balance 22 Von Herzen Eltern sein / Weihnachten bei Spielwaren Hoyer 23 Kinderkisterl ist umgezogen / Möbelrestaurator Oliver Lopschat 24 TN EXTRA Volkskrankheit Arthrose -
WIE ES FRÜHER WAR Straßennamen und wer dahinter steckt. Heinrich-Vogl-Straße Alte Geschäfte und Betriebe: Bernrieder Hof 26
MENSCHEN IN TUTZING Interview mit Thorsten Otto, BR-Moderator 28 Frieda Zirngibl 100 Jahre / In memoriam Hans Mair 30 Bürgermedaille für Gert Wilden 31
TUTZINGER SZENE Schmuckstück Bildung 33 Fotogruppe Traubing / Großloge Deutschland / Liebermannausstellung verlängert 34 Geisterschiff auf dem See? / Neuer Militärseelsorger 35 Adventskonzerte die erfreuen 36 Advents- und Christkindlsingen / Christbaumverkauf 37 JUNGES TUTZING Grund- und Mittelschule unterstützt Kinderheim 38 Die JM vor dem Jubiläumsjahr 39 Kulturnacht mit der Mittelschule 40 Schülerakademie 2012: Nachhaltigkeit als Thema 42 Mittelschule Tutzing: Modellversuch erfolgreich gestartet 44
KALENDER & KONTAKTE 48 Veranstaltungen / Vereine im Dezember Der Tratzinger 51
KIRCHENMITTEILUNGEN 52
NACHLESE LESERBRIEFE 54 Impressum 55
30. Jahrgang www.tutzinger-nachrichten.de Redaktionsanschrift: Titelbild: Ausgabe 12 / Dezember 2012 E-Mail: [email protected] Gemälde am Hochaltar TUTZINGER Kirche St. Joseph NACHRICHTEN Verteilung: Hermann Buncsak, Tel. 08158/2050 Das Magazin für Tutzing und seine Bürger Anzeigen: Roland Fritsche, Foto: EK [email protected], Tel. 08807/8387 Post: Tutzinger Nachrichten Zugspitzstr. 30, 82327 Tutzing Besuchen Sie die Tutzinger Nachrichten im Internet: www.tutzinger-nachrichten.de
DIE BOTSCHAFT DER KRIPPE Heimat braucht jeder Redaktionsschluss für das Januarheft ist der 5. Dezember 2012. Zulieferungen danach können leider nicht mehr berücksichtigt werden. Wir bitten um Verständnis. Ihre Beiträge und Fotos sind uns sehr willkommen, bitte als E-Mail oder auf CD und mit Angabe der Quelle. Erscheinungstermin: 27. Dezember 2012.
2 EINBLICK
Liebe Leserinnen und Leser,
das Titelbild für Dezember sollte natürlich ein weihnachtliches Bild mit Bezug zu Tut- zing sein. Das Gemälde am Hochaltar in St. Joseph „Anbetung der Könige“, eine Kopie von Tiepolo, ist immer passend. Aber schauen Sie genau hin: Wir stießen nämlich auf Benno Gantner aus Berg, der jedes Jahr eine Krippe gestaltet, die das gleiche Motiv hat wie das Altar- bild. Extra für die Tutzinger Nachrichten hat er die Krippe heuer schon Anfang November aufgebaut, damit wir Ihnen ein Foto davon als Titelbild präsentieren können. Herzlichen Dank an Herrn Gantner! Das Gemälde des Seehofs von G. Münter als Titelbild unserer vorletzten Ausgabe stieß auf großes Interesse. Deshalb habe ich bei der Gabriele-Münter-und-Johannes-Eicher-Stiftung nachgefragt: Es ist zurzeit in der Ausstellung „The Human Carolin Bethmann Beast“ in The San Diego Museum of Art zu sehen. Wie der Heilpraktikerin Website zu entnehmen ist, gehört es zu einer Schenkung, Hausbesuchspraxis die dem Museum vor kurzem gemacht worden ist. Gleich für ganzheitliche Medizin zwei ehemalige Tutzinger hatten die Zeitung in die alte Hei- Behandlung u.a. von mat geschickt! muskulären Verspannungen, Tennisarm, Damit sind wir beim Thema unserer Dezember-Ausgabe: Bewegungseinschränkungen/-blockaden „Heimat“ ist immer von neuem aktuell, denn Heimat verän- Stressabbau dert sich und hat zudem unendlich viele Facetten. Wir haben verschiedene neue Aspekte dazu zusammengetragen: Von Gesundheitsprävention der Nostalgie über kleine Nischen bis hin zur Wohnungsnot. Einer, den es in die Ferne gezogen hat, berichtet über die Tel. 0163 - 1 64 51 82 www.hp-bethmann.de kleinen Sehnsüchte, die bleiben. Unser Altbürgermeister Peter Lederer hat immer hier gelebt und ist dankbar dafür. Andere sind auf Heimatsuche in Tutzing und wieder ein an- derer überlegt: Weggehen oder bleiben? Ergänzend lesen Sie noch den Bericht über eine neue (?) Idee, wie man eine bezahlbare Wohnung finden könnte: Mithilfe statt Geld! Das könnte vor allem für junge Leute interessant sein. 2013 wird der Verein der Jungen Menschen e.V., besser be- kannt als JM, 50 Jahre alt. Unter seinem engagierten Vorsit- zenden Matthias Gröschel ist er schon jetzt dabei, sich neu aufzustellen. Auch junge Leute im Gymnasium Tutzing ha- ben Engagement in die Zukunft gezeigt. Ein interessanter Bericht hat uns vom P-Seminar Q12 erreicht. Die „von Schü- lern für Schüler“ vorbereitete Schülerakademie 2012 hat sich mit Nachhaltigkeit im regionalen Kontext beschäftigt. „Wir, die Jungen wollen etwas beitragen! Wir verschieben nichts auf morgen, denn die Zukunft liegt in unseren Händen!“ so die Maxime der Jugendlichen. Der Dezember ist traditionell die Zeit der Adventskonzerte, Christkindlmärkte und Christbaumverkäufe. Wenn dabei auch noch ein Teil der Erlöse für einen guten Zweck gespen- det werden, umso besser. Das macht z.B. Steffi Schmidt, die Auszubildende und Studenten in West-Afrika unterstützt oder der Kulturverein Garatshausen e.V., der Spenden zur Fertigstellung und Ausstattung der Kapelle verwenden will. Weitere Konzerte und Adventsveranstaltungen, die zur Tut- zinger Tradition gehören, verkürzen das Warten auf das Christkindl.
Ich wünsche Ihnen eine schöne, besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest
Herzlichst Ihre
3 TUTZING REPORT
Heimat Tutzing - geschenkt und erworben Weihnachten steht vor der Tür. Die Geschichte um Jesu Geburt verbinden wir immer mit der obdachlosen Gebärenden, die ihr Kind in einem Stall zur Welt bringen muss. Es beginnt mit einer Volkszählung deretwegen sich jede Familie in den Hei- matort des Familienvaters begeben soll. Josef und die hochschwangere Maria gehen also nach Bethlehem. Wie wir wissen, finden sie keinen Platz in einer Herberge, sie sind also am Heimatort heimatlos. Geburtsort als angenommene Heimat und Unbehaustsein als Heimatlosigkeit. Was bedeutet „Heimat“ eigentlich? Heimat wird oft romantisch als Sehnsuchtsort und Suche ter vererbt wird und das „Hoamatl“, dieses lautmalerische nach der Atmosphäre der Kindheit, interpretiert. Statistisch Wort, bezeichnet das vertraute Zuhause, oft für ein gan- verbinden 94 Prozent der Bayern laut Emnid den Begriff zes Leben. Das gibt es heute selten, aber dass viele gehen „Heimat“ jedoch ganz unromantisch mit dem Wirtschafts- und gerne zurückkommen, beschreibt der Tutzinger Max standort: „Heimat ist, wo Arbeit ist“. Das ist nur ein Faktor Scharnigg in der SZ so: „Die vage Sehnsucht nach den Ings unter vielen, den die Umfrage nennt. Ist nicht da Heimat, (Anm. d. Red.: z.B. Tutzing) ist es also, die uns nach und nach wo die Bedürfnisse nach Identität, Sicherheit und aktiver wieder zurück ….treibt. …wir haben hier nur einfach den
Alte Dorfkirche: Heimat hat Lebensbilder, die wie Wahrzeichen in Kopf und Herzen gepflanzt sind Foto: HKM
Lebensgestaltung in einem kulturell bekannten Umfeld gewachsenen Zugriff auf die Netzwerke unseres ganzen Le- befriedigt werden? Ein sozialer Raum, in dem man Bekann- bens – und auf die unserer Eltern.“ te, Freunde und Nachbarn hat und mit dem Alltag zurecht In unseren Berichten kommen die verschiedensten Aspekte kommt? Die meisten werden dieser Interpretation zustim- von „Heimat“ zur Sprache: Der amerikanische Tutzinger, der men, aber viele Menschen müssen heute Heimat neu finden. seiner Familie den Ort seiner Kindheit zeigt. Junge Leute, die Es kann für sie nicht mehr nur um Herkunft und Bekanntes Tutzing verlassen wollten oder mussten, zurückkommen und gehen, sondern um die Möglichkeit, sich einen Lebensort zu fast keine Chance haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden. schaffen, an dem man sich eingewöhnen und leben kann. Leute, die immer hier gelebt haben und solche, die hier eine „Ubi bene, ibi patria - „Wo es mir gut geht, da ist meine neue Heimat gefunden haben. Heimat.“ Das wusste schon Cicero. Dem steht auch nicht Ein Land, ein Dorf, Gebäude, Sprache, Vereine und vieles entgegen, dass immer mehr Menschen sich zwei Heimaten mehr können Heimat bieten. verbunden fühlen: dem Land ihrer ethnischen Herkunft und Damit wird klar: Der Begriff „Heimat“ ist nur schwer fassbar, dem, in dem sie leben. Das ist u.a. der Globalisierung unserer aber es lohnt sich in jedem Fall, darüber nachzudenken, was Welt geschuldet, aber auch der Tatsache, dass viele Men- er für einen persönlich bedeutet. schen aus ihrem Ursprungsland zu uns flüchten. Zur Abrundung des Themas möchte ich Ihnen nicht vorent- halten, was ich in Ludwig Zehetner Nachschlagewerk „Bai- Niemand wird jedoch glauben, sich „Ein gutes Stück Heimat“ risches Deutsch“ gefunden habe. Wenn einer sagt: „Die Red kaufen zu können, wenn er unter diesem Slogan in einem hot koa Hoamat“, dann meint er damit, dass jemand nicht Supermarkt ein angeblich regionales Produkt erwirbt. Et- fundiertes Geschwätz und Blödsinn redet. Ich habe diesen was von dem gesuchten Gefühl spürt man in dem bayrischen Ausspruch zwar noch nie gehört, aber auch über ihn lässt Wort „Hoamatl“. „Hoamat“ war zunächst der Hof, der wei- sich trefflich nachdenken. esch
4 Heimatbesuch aus Amerika - die kleinen Sehnsüchte bleiben
Im Mai 2012, 59 Jahre nachdem ich nach Amerika ausgewan- dert war, unternahmen wir eine Familienreise nach Bayern und Tutzing. Es waren unserer acht, meine Frau Carol und ich, Sohn Markus mit Frau LaChelle und Kinder, Sierra (9) und Tre- vor (6), und meine Tochter Ka- rin mit Mann Heath. Den Opa brauchen wir, sagte jemand, weil der bayerisch kann. Und der Opa verdiente dann auch Heimat-Besucher seine Mahlzeiten, indem er Wolf Neudorfer Foto: privat fleißig die Speisekarten über- setzte. In der Kustermannstraße zeigte ich dem ganzen Klan die ehemalige Villa Erika. Im ersten Stock hatte die Familie Neudorfer gewohnt und vom Balkon dort oben hatte man Tutzing-Gemälde von Wolf Neudorfer eine wunderschöne Aussicht auf die Kirchtürme, die sich vom Blaugrün des Sees abhoben. An heiteren Nachmittagen mals die korrekten S-Bahn Fahrkarten verkaufte. Ohne die blitzten die goldenen Zifferblätter der Turmuhren in der geringsten Schwierigkeiten konnte ich Sohn und Schwieger- Sonne. Enkelin Sierra und ich besuchten den alten Friedhof sohn in die Biergartenkultur einweihen. Nachmittags saßen am See. Wir schauten in die Kirche, über die ihr Opi schon wir unter den Bäumen im Tutzinger Hof, bestellten Weiß- in der Heimatkunde in der vierten Klasse gelernt hatte. Das bier und Brotzeit. Ich machte Sohn Markus auf das vis-a-vis Grab Walburga Binders, einer Familienfreundin, und deren liegende Café aufmerksam. „Siehst du” sagte ich, „das war Tochter Marina fanden wir in einer Ecke nahe der Kirchen- einmal das Café Hofmayr, wo deine Urgrossmutter, Therese mauer. Bei meinen Deutschlandreisen von den sechziger bis Kriegl als passionierte Schachspielerin Stammgast war“. in die neunziger Jahre hinein standen immer herzliche Zu- Tutzing ist mein geliebter Heimatort. Für fast sechzig gute sammenkünfte mit diesen beiden Damen, entweder in Tut- und Erfolg gekrönte Jahre in Amerika bin ich dankbar. Aber zing oder in Andechs, auf dem Programm. Beide vermisse die kleinen Sehnsüchte bleiben: die Glocken zu hören, an ich sehr. Auch fand ich im alten Friedhof die Grabplatte der einem Stammtisch zusammen zu kommen. Und – man ver- Hansi Burg. In den frühen fünfziger Jahren war sie Patien- misst die bayerische Sprache. tin meines Vaters. Sie sprach ihn mit „Ach Doktorchen…” Der Initiative meines Schulfreunds Manfred Urlinger ist es zu an und erschien in der Kustermannstraße, gefahren von verdanken, dass ich mit meinen Klassenkameradinnen- und ihrem Chauffeur, in einem von ihren drei zur Verfügung kameraden an zwei Abenden zusammentreffen konnte. Es stehenden Wagen – ein Cadillac, ein Opel Kapitän und ein war ein herzliches Wiedersehen und schon jetzt freue ich Borgward Isabella. Sierra und ich besuchten auch das Orts- mich sehr auf das nächste. Wolf Neudorfer museum, wo ich sie über die letzte Eiszeit und das ehemalige Fischerdorf Tutzing belehrte. Dann weilten wir am Thoma- platz – ich machte mehrere Fotos von der alten Kirche – nach unserer Rückreise würde ich Zeichnungen machen und von diesen dann in Öl malen. Sierra amüsierte sich beim Kiesel- steinchensammeln im seichten Wasser. Ich döste auf einer Bank vor mich hin, als sie angerannt kam und rief: “Schau Opi, ich hab eine Münze gefunden. Die ist ganz alt, oder?” “Zeig her,” sagte ich, und dachte vielleicht wäre es etwas aus Karolingischen Zeiten; der Kaiser soll ja hier einmal durchge- reist sein. Aber leider nein, nicht einmal aus der D-Mark Zeit. Es war Euro Kleingeld. Siebzehn Jahre waren verstrichen seit meiner letzten Deutschlandreise und manches hatte sich verändert. Ver- traute Geschäfte und Läden waren nicht mehr, alte Häuser Neubauten gewichen und das Parken war komplizierter als früher. Der Verkehr war heftiger, der Lärmpegel lauter ge- worden. Man konnte nicht mehr träumend dahinschlendern, wie ich das oft als Bube tat, besonders in den unübersicht- lichen Gegenden der Eisenbahnunterführungen. Am Bahn- hof konnte ich zuerst wenig mit den Ticket - Automaten anfangen. Erleichterung trat ein, als ich merkte, dass es im Bahnhofsbüro einen freundlichen und hilfsbereiten Mann gab, der uns sechs Erwachsenen und zwei Kleinen mehr-
5 TUTZING REPORT
Von einem, der immer in der Heimat blieb
Die Lebensgeschichte von Peter Lederer, Altbürgermei- zu übertreffen. Peter Lederer war gleichzeitig von 1996 bis ster von Tutzing, ist von Geburt an bis heute mit Tutzing 2008 Mitglied des Kreistages und 12 Jahre stellvertretender verbunden. Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages. Geboren wurde er am Er verspürt noch heute große Dankbarkeit, dass es ihm ge- 1947 in Diemendorf gönnt war, an seinem Heimatort Tutzing nicht nur wohnen im großelterlichen An- zu können, sondern auch arbeiten zu dürfen - ein Privileg, wesen, der ehema- das nicht vielen gewährt ist. Heutzutage gilt es oft ungebun- ligen Gast- und Land- den und flexibel zu sein, will man seinen Traumjob ausüben. wirtschaft Peter Kergl. Das sieht er an seinen eigenen Kindern: Eine seiner beiden Aufgewachsen in der Töchter hat es beruflich in die Schweiz und seinen Sohn gar Großfamilie Kergl zog nach Afrika verschlagen. er 1956 mit seinen El- Peter Lederers Identifikation mit Tutzing bedeutete für ihn tern in das neu erbaute auch vielfältiges Engagement in den Tutzinger Vereinen. So Eigenheim im Fischer- war er Gründungsmitglied der Tutzinger Gilde, 18 Jahre 2. buchet in Tutzing. Gildenmeister und neun Jahre 1. Gildenmeister des Vereins. Die Volksschule be- Zusammen mit seiner Frau Christa leitete er über viele Jahre suchte er zunächst in den Volkstanzkreis der Gilde. 42 Jahre war er zudem aktives Haunshofen, dann in Mitglied bei der FFW Tutzing. Peter Lederers Frau Christa Tutzing. Er absolvierte stammt aus Haunshofen und mit ihr zusammen hat er in die Realschule in Gau- sehr viel Eigenleistung ein Haus in Monatshausen gebaut. So ting, wo er mit der Mitt- konnten die beiden in ihrer Heimat bleiben. leren Reife abschloss. Peter Lederer ist zufrieden und vor allem dankbar, dass in 1963 trat er als Beam- seiner Generation Frieden in der Heimat herrschte und er Heimattreu: Peter Lederer tenanwärter in der Ge- hier hoffentlich gesund alt werden darf. Sein besonderes Au- Foto: privat meinde Tutzing unter genmerk gilt in vielfältiger Weise der Heimatpflege: Wichtig Bürgermeister Peter ist ihm sein Wald, den er hegt und pflegt, das Brennholz Dreer in den Verwaltungsdienst ein. Die Arbeit im Rathaus selbst fällt, den Bestand weiter verjüngt und viel Auffor- begeisterte ihn und so war es nicht verwunderlich, dass er stung zum Mischwald betreibt. Als Imker leistet er aktiven rasch die Karriereleiter hinaufkletterte. Bald war er Ober- Umweltschutz. Kleinere Ehrenämtern sind sein Rechnungs- amtsrat und seit 1974 unter Bürgermeister Dr. Alfred Leclaire prüferamt bei der Ambulanten Krankenpflege oder die Mu- einer der jüngsten Geschäftsleitenden Beamten Bayerns. seumsaufsicht im Ortsmuseum Tutzing. Das Museum ist auf 1996 kandidierte er für das Bürgermeisteramt und gewann seine Idee hin entstanden und liegt ihm sehr am Herzen. An- im ersten Wahlgang, wie auch sechs Jahre später ein zweites sonsten sind die Tage gut gefüllt mit der Betreuung seines Mal. Enkels Leopold, der ihm große Freude bereitet, aber auch Bürgermeister von Tutzing stellte sich für Peter Lederer einiges abverlangt. So wächst die nächste Generation in Hei- als sein Traumberuf heraus. In seiner Heimat, einem der matverbundener Atmosphäre heran. Für die lang gehegten schönsten Flecken der Erde, arbeiten zu dürfen und noch Pläne – öfter in die Berge gehen, Motorrad fahren, Ahnen- dazu für die Bürger da sein zu können und sich um deren forschung betreiben, endlich wieder Steirische Harmonika Belange zu kümmern, ist an beruflichen Aufgaben nicht spielen – bleibt da allerdings fast immer zu wenig Zeit. KV
6 Tutzinger Asylbewerber – wie es ihnen geht und was sie bewegt
Seit März wohnen neun Asylbewerber aus Afrika in einer park. Das Interesse, an unserem Leben teilzunehmen, zeigt Unterkunft in Tutzing. Über ihr Schicksal in ihren Heimat- sich auch darin, dass zwei der Männer bereits mit Spielerpass ländern berichteten bereits die TN im Juni-Heft. Die Asylver- in Tutzing Fußball spielen oder ein anderer im evangelischen fahren laufen allesamt noch und so werden unsere neuen Gospelchor mitsingt. Mitbürger das Weihnachtsfest in Tutzing verbringen. In den letzten Monaten wurden sie von mehreren ehrenamtlichen Um die Asylbewerber mit unserem Leben weiter bekannt Helfern betreut: Frau Janson und Frau Brandstätter unter- zu machen, werden Praktikumsstellen in einem Betrieb, ev. richten Deutsch, Frau Köllmann und Frau Reuter unterstüt- die Mitnahme auf Montage o.ä., gesucht. Auch ein „Mit-
Heimatsuche in Tutzing – das erste Weihnachten in Deutschland
Kai, 31 Jahre, aus Sierra Leone: Wisdom, 25 Jahre aus Nigeria: Ich feiere dieses Jahr mein erstes Ich möchte Weihnachten in glei- Weihnachten in Deutschland, da- cher Weise wie die deutschen her weiß ich noch nicht, wie dieses Menschen feiern. Ich werde in die Fest hier begangen wird. Ich Kirche gehen und eine Reisspeise möchte gerne in einer deutschen – ich bin Vegetarier – kochen. Ich Familie dieses Fest mitfeiern und würde mich über ein gutes Mitei- neue Menschen kennen lernen. nander freuen und singe gerne in Vielleicht stellen wir in unserer meiner Sprache oder in Englisch. Unterkunft auch einen Baum mit Zuhause war Weihnachten ein Kerzen auf. Wir kochen an den Fest der Familie. Feiertagen eventuell afrikanisches und deutsches Essen. In meiner Heimat gibt es an Weihnachten eine spezielle Sup- pe aus Erdnüssen und Fleisch. Ich höre gerne „I wish you a merry Christmas“; das Lied habe ich auf Kassette. Kingsley, 19 Jahre aus Sierra Leone: George, 28 Jahre aus Sierra Leone: Auch für mich ist es das erste Weihnachtsfest in Deutsch- Weihnachten ist ein Fest der Freude, aber hier bei uns wird land. Ich freue mich auf die Kirche und die vielen Lichter, jeder ohne seine Familie feiern. Ich vermisse meine Familie. die dann angezündet werden. Ich habe auch schon von Es interessiert mich, wie eine deutsche Familie Weihnach- der Silvesterfeier und dem Feuerwerk gehört, hierauf bin ten feiert. Aber es wird nicht so sein, wie zuhause. Auf ich sehr gespannt. Vielleicht koche ich eine Gemüsesuppe ein bestimmtes Essen/Trinken oder Musik lege ich keinen mit frischem Spinat und besuche Freunde in München. besonderen Wert. Fotos: Marius Cammerer zen die jungen Männer bei der Organisation ihres Alltags. nehmen in unseren Alltag“ bei Ausflügen oder Festen wäre Oftmals wird der Deutschunterricht zur Sozialberatung, wünschenswert. Vielleicht ist Weihnachten ja eine Möglich- denn die Konflikte und Missverständnisse, die aufgrund der keit hierfür. Das evangelische Pfarramt nimmt Hilfsangebote kulturellen und sprachlichen Hürden öfter entstehen, müs- gerne entgegen (Tel. 08158/8005). sen besprochen und bearbeitet werden. Einer regulären Arbeit dürfen Asylbewerber nicht nachgehen. Lediglich ge- Es ist nicht das Heimweh oder materielle Dinge, die die Tut- meinnützige Tätigkeiten sind gestattet. So kommt es, dass zinger Asylbewerber beschäftigen. Vielmehr sind sie betrof- die jungen Männer tatkräftig den Mitarbeitern des Bauhofs fen über das Unverständnis und teilweise sogar Verachtung, zur Hand gehen und auch dem Meßner der katholischen die sie immer wieder erfahren. Sie berichten von einer Per- Kirche beim Rasenmähen helfen. George hilft im Ilse Kuba- son, die sich in einem Tutzinger Lebensmittelmarkt beim schewski Haus in Starnberg bei der Altenpflege: er bügelt, Vorbeigehen demonstrativ die Nase zuhält oder von einem füttert, erledigt den Tischdienst und führt die Bewohner Autofahrer, der ohne Anlass neben ihnen anhält und sie be- spazieren. schimpft. In ihrer Heimat werde einem Deutschen Freund- lichkeit und Hilfsbereitschaft entgegen gebracht. Aber hier Bei allen diesen Tätigkeiten geht es nicht ums Geld-Verdie- werde ihnen immer wieder vermittelt, dass ein Schwarzer nen, denn der Lohn von 1,05 €/Stunde ist nur eine kleine nicht gleich einem Weißen geachtet wird. Die vier Männer, Anerkennung. Vielmehr geht es um Integration, um ein die für ein Gespräch zur Verfügung standen, betonten mehr- Erfahren und Teilhaben an unserem Alltag, unserer Kultur mals, dass es in Tutzing viele gute Menschen gebe und es und Arbeitswelt, unseren Gewohnheiten. Die Unterrichts- im Zusammenleben normal sei, dass nicht jeder jeden mag. themen orientierten sich an den Alltagssituationen wie z.B. Aber es verletze, wenn jemand nur wegen seiner Hautfarbe dem Erlernen von unseren Höflichkeitsformen, das Telefo- aus einer Gesellschaft ausgeschlossen werde. nieren, Hausordnung, Einkaufen und Haushalt. Zum bes- seren Kennenlernen von Land und Leuten werden mit den Vielleicht schafft dieser Beitrag oder eine Besinnung auf den jungen Männer gemeinsame Ausflüge organisiert, wie z.B. Grundgedanken von Weihnachten mehr Offenheit im Um- im Sommer auf die Garmischer Hausberge oder in den Tier- gang mit den neuen Mitbürgern aus Afrika. UC
7 TUTZING REPORT
Ein Fleckerl Heimat ist überall Des gibt’s doch net! Freitag, in aller Hergottsfrüh (8.00 Aktionen & Uhr) will ich zum Containerplatz, mache den Umweg über die Kirchentreppe und was seh ich? Zwei Mannsbilder sit- Angebote im Dezember zen auf der obersten Treppe. Dahinter unterhalten sich vier, in kurzer Zeit fünf Frauen am Eingang zum Trödel. „Ja, was Donnerstag, 6.12. Nikolaustag für Groß und Klein. tuat‘s denn ihr da?“ „Ratschn und unterhalten!“ „Bei der Genießen Sie unseren selbstgebrau ten Glühwein Kälte?“ „Ist egal, wir freuen uns, wenn wir uns unterhalten oder Kinderpunsch! Alle kleinen Patient en erwartet können!“ Ob von der Kustermannstraße, Schönmoos und eine Überraschung. Fischerbuchet sind die Frauen da, genau wissend, dass das Tischlein erst um 11.00 Uhr seine Türen öffnet. Der Rollator Montag,10.12. (Brahms Apotheke) & Donnerstag,13.12. dient zum Sitzen und der Tisch, die paar Treppen runter, wird (Lindemann Apotheke): Caudalie Spa Tag. Lassen Sie sich ebenfalls zum Anlehnen oder Sitzen benützt. Unterbrochen von unserer Kosmetikerin verwöhnen! wird die Unterhaltung durch ein Auto mit Weilheimer Num- Zur Neueinführung von Caudalie mer (in Bernried gibt’s nämlich kein Tischlein). Mit lautem Gekläff, Schwanz wedelnd begrüßt der kleine Hund jede der in der Lindemann Apotheke die ganze Woche. Anwesenden. Man glaubt es kaum, aber der Gesprächsstoff 10% Rabatt reißt nicht ab, bis die Türe aufgeht, die Freiwilligen und Eh- renamtlichen fertig sind zum Verteilen der Lebensmittel. Hut ab vor allen Mitwirkenden, die den ca. 30 – 35 Menschen Alle-Jahre-wieder-Specials eine Freude mit den gespendeten Lebensmitteln machen! • 10% Rabatt auf unsere Kosmetikserien an allen Und vielleicht findet sich ja jetzt im Winter auch ein gemüt- Adventsamstagen: Eucerin, Vichy, Roche Posay, licheres und wärmeres Platzl zum Ratschen? IC Avène, Hauschka, Caudalie, La mer, Medipharma • Langer Samstag in der Lindemann Apotheke im neuen Tengelmann Center: An allen Adventsamstagen im »Heimat ist da, wo ich verstehe Dezember sind wir bis 18 Uhr persönlich für Sie da! und verstanden werde« • Gutscheinkalender: Mittlerweile schon tradi tionell dieses Jahr wieder bei uns erhältlich! Karl Jaspers, deutscher Philosoph Adventskalender Dieses Jahr neu bei uns: bei jedem Einkauf gibt es die Möglichkeit, an unserer Weihnachts tom bola teilzu - nehmen. Jeden Tag wird pro Apotheke ein hochwertiges Weihnachtsgeschenk verlost! Geschenkideen für Spätentschlossene Bereits fertig als Geschenkset oder nach Ihren Wünschen zusammen gestellt und weihnachtlich verpackt von unseren Service-Engelchen!
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie ein gesundes und glückliches Neues Jahr 2013! Julia Francke und Team
www.brahmsapo.de Hauptstraße 36 Öffnungszeiten: 82327 Tutzing Mo bis Fr 8.00 – 18.30 Uhr Telefon 08158.8338 Sa 8.30 – 13.00 Uhr
www.lindemannapo.de Lindemannstraße 13 Öffnungszeiten: 82327 Tutzing Mo bis Fr 8.30 – 19.00 Uhr Telefon 08158 .1885 Sa 8.30 – 15.00 Uhr
8 und ein gesundes neues Jahr · Frohe Weihnachten und ein gesundes neuesJahr · Frohe Weihnachten Wir danken unseren Kunden für ihre Treue Fußpflege – Handpflege und wünschen ihnen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Elisabeth Wegscheider Tel. 0 81 58 - 21 47 TAXI EDITH TROCHE
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9 TUTZING REPORT
Aufgewachsen in Tutzing - weggehen oder bleiben? Schulzeit und Jugend sind vorbei, das Leben ruft und die Frage stellt sich: Bleiben oder gehen? Was ist der richtige Weg? Der Medizinstudent Veit Lang (24 Jahre) über seine Erfahrungen und Empfindungen. Du bist mit 15 Jahren nach Tutzing gezogen und hast dann Lage direkt am See, aber auch die kurze Fahrzeit nach Mün- hier am Gymnasium dein Abitur gemacht. Anschließend bist chen bringen tolle Vorteile. Man kann hier seine Ruhe ha- du nach Köln gezogen. Was waren die Gründe dafür? ben, aber auch etwas erleben. Ich hätte damals gerne Medizin studiert. Leider konnte ich das mit meinem Abiturschnitt nicht. Deshalb habe ich mich War es einfach in Tutzing eine Wohnung zu finden? zunächst für eine Ausbildung zum Krankenpfleger entschie- Ich habe in Tutzing einen Job im Krankenhaus bekommen. den. Ich wollte in dieser Zeit zum ersten Mal auf eigenen Zunächst habe ich dort im Wohnheim gewohnt, jedoch sind Füßen stehen und gerne einmal aus Tutzing rauskommen. diese Wohnungen nicht für dauerhafte Mieter gedacht. Ich Mir war es wichtig, etwas Neues zu erleben. In Köln habe habe also sehr bald angefangen, eine Wohnung zu suchen. ich Verwandtschaft und konnte deshalb dort gut Anschluss Das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Für den Preis und finden. die Größe, die ich mir vorstellte, gab es in Tutzing nicht sehr viel. Ich hatte dann Glück und habe eine Wohnung über die In Köln hast du eine Ausbildung zum Krankenpfleger ge- Pfarrei bekommen. Die Suche hat circa vier Monate gedau- macht. War es dir wichtig, den Kontakt nach Tutzing zu hal- ert. ten? Obwohl ich ein bisschen Abstand wollte, war es mir auf je- Du hast nun an verschiedenen Orten gelebt. Wo und was ist den Fall sehr wichtig den Kontakt zu meiner Familie und für dich Heimat? meinen Freunden aufrecht zu erhalten. Ich war damals aktiv Meine Heimat ist Tutzing geworden. Wie schon gesagt ist in der Feuerwehr und auch in der Kirche, das heißt ich hatte mir das aber lange nicht bewusst gewesen. Heimat zu defi- mehrere Freundeskreise. Zu denen wollte ich natürlich nicht nieren ist nicht einfach. Ich denke Heimat ist der Ort an dem den Kontakt verlieren! Mit den neuen sozialen Netzwerken, man sich am wohlsten fühlt, wo man Bezugspunkte hat. wie zum Beispiel Facebook, klappte das auch ganz gut. Ich Auch in Köln habe ich noch ein Stück Heimat. Ich möchte bin außerdem alle zwei Monate nach Tutzing zu Besuch ge- auf keinen Fall die Zeit in Köln missen. Ab und zu wenn ich fahren. Leider sind trotzdem ein paar Freundschaften auf Zeit habe, fahre ich auch noch hoch und verbringe Zeit mit der Strecke geblieben. meinen Freunden dort.
Nach drei Jahren in Köln hast du dich dazu entschlossen wie- Du möchtest gerne Medizin studieren. Solltest du nur in ei- der nach Tutzing zu ziehen. Stand diese Entscheidung schon ner weiter entfernten Stadt einen Studienplatz bekommen, von Anfang an fest oder wurde es dir erst im Laufe der Zeit wäre das für dich ein Grund das Studium doch nicht anzu- in Köln klar, dass du wieder zurückziehen willst? treten? Zuerst habe ich mir nicht viele Gedanken gemacht, was in Nein auf keinen Fall. Es ist mein Lebenstraum Medizin zu stu- der Zukunft sein wird. Ich wollte einfach mal raus und das dieren. Deshalb würde ich auch wieder umziehen, um mir war in diesem Moment das Wichtige. Während der Ausbil- diesen Traum zu erfüllen. Natürlich wäre es schön hier blei- dung ist mir dann langsam klar geworden, dass Tutzing mei- ben zu können. Tutzing ist aber nicht ganz billig und wäh- ne Heimat ist. Das war mir während des Abiturs noch nicht rend des Studiums könnte ich nicht voll arbeiten. Das heißt so bewusst. Erst die Zeit in Köln war da wohl prägend. ich müsste sehen, wie das alles klappt. MGr
Warum wolltest du wieder nach Tutzing zurück? Man könnte sagen, das lag an dem Komplettpaket. Ich habe hier meine Eltern, meine Brüder und natürlich meine Freunde. In der Zeit in Köln sind auch hier in Tutzing neue Freundschaften entstanden. Tutzing ist ein schöner Ort. Die
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Anton Leitner GmbH I 82327 Tutzing I Tel. 0 81 58/90 76 10 I Fax 0 81 58/90 76 121 E-Mail: [email protected] I www.leitner-wohnbau.de
10 Abschied Mit a Träne im Auge geh i von hier fort, in die Stadt nei in an andern Ort. Abschied nehma vom Starnbergersee, und mei Herz duat heit scho weh. I bin im Paradies g‘sessn Und hab die ganze Welt vergessn. Auf d Ilkahöh bin i ganga und hab in de Berg neigschaut. De Stille, de Schönheit, ois is ma so vertraut. Drunt mei Arbat, obn mei Ruah, do konnst imma schaun und kriagst nia gnua. Jetzt fahr i nach Münchn nei. Wos weard do alles sei? I werd in Englischen Garten geh, des is vielleicht aa recht schee, werd mi ins Gras neilegn, von lauter Nackerte umgebn. Hob Zeitlang nach meine Berg und mein See, da war‘ s halt gar so schee. Wenn i von allem hob an Graus, fahr i zum Starnberger See wieder naus. Geh in mei Paradies, setz mi auf d‘ Bank, vergiss dann glei Lärm und Gestank, mach meine Augn zua und genieß de Ruah, Schwäne ziangn vorbei, vollenden die Idylle. Mei Seufzer dringt hinaus in die Stille: Oans woas i ganz genau- In mein zwoatn Leben wird i a Schwanenfrau. Coutureatelier Berlin - Starnberger See Anni Garke, Tutzing Bahnhofstraße 9-15 Ã 82327 Tutzing Ãwww.gesinewessels.de
Weihnachten 2012
Lassen Sie sich verzaubern von meinen neuen – Traumstücken –
Ich freue mich auf Ihren Besuch
11 TUTZING REPORT
Die Mitwohn-Vermittlung – von der Idee zum Projekt
Bezahlbarer Wohnraum, vor allem aber kleine Wohnungen nach Tutzing versetzt wurden, hier eine Arbeit oder ein zur Miete sind in Tutzing Mangelware. Praktikum aufnehmen möchten oder einfach von zu Hau- Immer wieder werde ich angesprochen: „Haben Sie nicht se ausziehen aber am Ort bleiben möchten. Durch die gute eine kleine Wohnung oder nur ein Zimmer für mich“? Die Verkehrsanbindung nach München (täglich ca. 95 Bahnver- herkömmlichen Mietmöglichkeiten können offenbar dem bindungen in die Landeshauptstadt und zurück) ist Tutzing Mangel nicht abhelfen. Bei Diskussionen darüber sind wir mit seinem hohen Freizeitwert auch für Studenten attrak- auf eine Form des Mietens gestoßen, die bei uns wohl noch tiv geworden. In anderen Gemeinden und Städten gibt es nicht allzu häufig praktiziert wird, die aber eine gute Alter- bereits Erfahrungen mit dem Mit - Wohnmodell und daher native darstellen würde: Günstig wohnen gegen Hilfslei- auch einige erprobte Rahmenbedingungen: stungen. Die monatliche Miete wird je nach Größe und Ausstattung Beim Blick ins Internet zum Thema „Mit-Wohn-Vermittlung“ des Wohnraumes frei vereinbart. In München existieren Li- war ich überrascht, was dazu in den verschiedensten Städten sten, an denen man sich orientieren kann, wie die erbrachten in Deutschland geboten wird. Viele Häuser und Wohnungen Leistungen bewertet und auf die Miete angerechnet werden bei uns werden teilweise nur von einzelnen Personen be- können. In den meisten Fällen wird eine pauschale Vereinba- wohnt. Dafür gibt es mehrere Gründe. Das Haus wurde ein- rung getroffen. Die Vermittlung muss objektiv und neutral mal für eine große Familie gebaut, heute sind die Kinder arbeiten, ein kleiner Unkostenbeitrag wird erhoben. Eine erwachsen und ausgezogen. Auch der Partner ist oft nicht Vertrauensperson kann auf Wunsch zu Rate gezogen wer- mehr da. Eine Vermietung im üblichen Sinn ist nicht möglich, den. dazu fehlen meist die Voraussetzungen, wie z.B. eine Einlie- Da das Mitwohnen anderswo schon gut funktioniert, ist gut gerwohnung. Untervermietung war früher allgemein üblich, denkbar, dass so etwas auch in Tutzing möglich ist. heute gibt es sie fast nicht mehr. Allein stehende Menschen Wenn Sie sich für das Modell und entsprechende Möglich- hätten gerne manchmal eine kleine Hilfe, z.B. im Garten, keiten interessieren, rufen Sie mich bei Gsinn Hören und Se- zu Besorgungen, zur Unterstützung im Haushalt, Beglei- hen in Tutzing unter 2077 an. Sofern ich persönlich nicht da tung beim Spazierengehen oder einfach nur manchmal zum bin, hinterlassen Sie Ihren Namen mit der Telefonnummer, Ratschen, um nicht immer alleine zu sein. Dabei ist nicht an ich rufe dann zurück. Geplant ist, dass zeitnah ein Treffen Dienste gedacht, wie sie von der Ambulanten Krankenpfle- interessierter Bürger vereinbart wird, um diese Idee auf den ge angeboten werden. Weg zu bringen. Der Haus- und Grundbesitzerverein Tutzing Nicht wenige auch, die mitten im Leben stehen, gibt es, die unterstützt das Vorhaben und wird seine Mitglieder darüber eine Bleibe suchen. Sei es, dass sie aus beruflichen Gründen informieren. Peter Gsinn Unseren bisherigen und zukünftigen Kunden
wünschen wir
ein frohes Weihnachtsfest und auch im Neuen Jahr viel Freude an unseren Architekten-Energiespar-Häusern
Gesellschaft für umweltgerechtes Bauen mbH Herzogstandstraße 1, 82327 Tutzing www.bk-tutzing.de
12 TUTZINGER ALBUM
* Winterheimat Tutzing
*kommt bestimmt … Fotos: Lovell, Schmitz
13 UNSERE GEMEINDE
RATHAUS KOMPAKT Tempo 30 überall – von der Verkehrs- planerin des Rathauses empfohlen Hauptstraße Nord – neues Konzept Im November fand eine Zusammenkunft statt, bei Im Oktober wurde im Gemeinderat für die Hauptstraße der die Verkehrsplanerin Bettina Twiehaus ihren Ge- Nord ein Gesamtkonzept vorgestellt. Angedacht sind eine samtplan „Tempo 30 für Tutzing“ vorgestellt hat. Fußgängerquerungshilfe auf Höhe des Lidl-Marktes, eine Es wurde davon ausgegangen, dass generell Tempo 30 auch Überarbeitung der Einmündung Oskar-Schüler-Straße und für Tutzing eine notwendige und sinnvolle Maßnahme sei. ein Schutzstreifen auf der Hauptstraße in Zusammenarbeit Auszunehmen sind hier die Durchgangsstraßen (Hauptstra- mit der Gemeinde Feldafing. Es soll auch über eine Nach- ße, Bernrieder- sowie Lindemann/ Weilheimerstraße),da di- rüstung der Straßenbeleuchtung, eine Modernisierung des ese Staatsstraßen sind und die hierfür zuständige Behörde Entwässerungssystems und die Ergänzung des Straßengrüns das Straßenbauamt Weilheim ist und nicht die Gemeinde. beraten werden. Die Kosten für die Planung sind in den Gegenwärtig gilt für Tutzing bereits für mehr als die Hälf- Haushalt 2013 eingestellt. Das Konzept stellt zunächst nur te der Fläche Tempo 30, abhängig von den örtlichen Gege- eine Information dar. Weitergehende Schritte müssen mit benheiten entweder in Form von Tempo 30 Straßen oder den Fachbehörden und unter Einbeziehung der Öffentlich- als Tempo 30 Zonen. Das Ziel ist, dieses System auf ganz keit und der Gewerbetreibenden erfolgen Tutzing auszudehnen. Das bietet sich - neben den o.g. ge- nerellen Vorteilen - auch deswegen an, weil damit eine für jeden Kraftfahrer leicht verständliche Temporegelung gilt: Kulturnacht 2012 „Durchgangsstraßen 50, alles andere 30“. Am 12. Oktober 2012 hat die 9. Kulturnacht in Tutzing statt- Die Gemeinde hat ihre Verkehrsplanerin, Bettina Twiehaus, gefunden. Zum ersten Mal war die Blaskapelle Traubing damit beauftragt, in dem derzeit geltenden Tempo 30 Plan dabei, die das Eröffnungskonzert vor dem Rathaus gege- der Gemeinde auch in jenen Ortsbereichen Tempo 30 zu ben hat. Hier fand auch die offizielle Eröffnung durch den planen, wo derzeit noch Tempo 50 erlaubt ist. Das Ergebnis Kulturreferenten Gernot Abendt statt. Im Anschluss daran ist ein Gesamtplan Tempo 30 für Tutzing. Dieser Plan wurde starteten die Schulen ihre Programme und es war gleich im Juli von Twiehaus dem Umwelt- und Verkehrsausschuss klar: die Kulturnacht ist wieder bestens besucht, ganz Tut- der Gemeinde vorgestellt und erläutert. Die vorgeschla- zing ist auf den Beinen. Veranstalter waren alle drei Schulen, genen Maßnahmen wurden von den Mitgliedern des Aus- die Kirchen, die Musikschule, die Bücherei, die Fotogruppe schusses im Grundsatz einstimmig befürwortet. Traubing, die Evangelische Akademie, die Akademie für Poli- Gerhard Sening tische Bildung und der Tutzinger Keller mit der Band „No big deal“. Insgesamt haben 21 Veranstaltungen stattgefunden, die meistens sehr gut besucht waren.
Wie jedes Jahr sind Unicef Weihnachtskarten in der Bücherei erhältlich
Die Bücherei hat vom 24.12. 2012 bis 2.1. 2013 geschlossen
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14 gibt es viele Vereine und Einrichtungen, die dringend nach SCHLAGLICHT einem neuen Zuhause suchen, nachdem die alte Turnhalle Der ortspolitische Kommentar aufgrund des TÜV-Gutachtens geschlossen ist und sich die neue Dreifachturnhalle für viele Veranstaltungen nicht eig- Zentrum für alle Bürger oder Senioren- net. Der Bedarf für ein Kommunikationszentrum ist größer denn je, nachdem nun auch der Saal des Andechser Hofes heim in Tutzings Mitte? nicht mehr zur Verfügung steht. Jetzt sollen es die Bürger richten, der amtierende Bürger- Hier nur einige mögliche Nutzungen: Die Heimatbühne meister will sie befragen und startet als neue Veranstal- ist auf Suche nach einem neuen Spiel- und Probeort, die tungsreihe „Die Tutzinger Runde“. In einer Podiumsdiskus- Tanzgruppe der Gilde braucht geeigneten Probenraum, ein sion soll ein Dialog zwischen Fachleuten und Bürgern zum Ort für Bürgerversammlungen ist notwendig (die Rotunde heißen Thema „Alte TSV-Halle“ stattfinden. Der Bürgermei- im TGZ soll ja auch abgerissen werden), ein Ort für Ver- sammlungen von großen Vereinen, wie z.B. der Feuerwehr wird gesucht, Musikveranstaltungen sind denkbar, auch die Tutzinger Fischerhochzeit braucht eine neue Bleibe. Ein solches Zentrum wäre außerdem bestens geeignet für Aus- stellungen der Tutzinger Künstler, Mutter und Kind Turnen könnte man dort durchführen und nicht zuletzt suchen wir in unserem Ort fast schon verzweifelt nach einem Angebot für unsere Jugend. Und wer sagt, dass nicht in einigen Jah- ren auch wieder Faschingsveranstaltungen stattfinden wer- den? Diese Liste ließe sich bei intensivem Nachdenken noch um eine Vielzahl von Möglichkeiten ergänzen.
Aber es gibt schon eine Gegenströmung, die das Zentrum lieber beruhigt sehen will. Der käme ein Seniorenwohnheim sicher Recht. Dass dann schon um 21.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, ist so gewollt. Nostalgie: Die TSV-Halle inmitten des Ortes Kann es das aber sein? Wir wollen doch noch ein bisschen ster sieht darin eine bürgernahe Veranstaltung, die Minder- Leben und Aktivitäten an unserem Ort erhalten und wir Tut- heit des Gemeinderates ist ihm nicht repräsentativ genug. zinger brauchen einen Ort, an dem wir zusammenkommen Ein Schaukampf ist jedoch nicht beabsichtigt. können. Nicht zuletzt würde ein solches Zentrum mit Tiefga- Was soll aber nun aus dem alten ehrwürdigen Gebäude wer- rage auch unseren Einzelhandel im Zentrum beleben. den? Tutzing leidet heute schon an einer Überalterung und Natürlich stellt sich die Frage, wie das Ganze zu finanzieren nimmt in der ganzen Bundesrepublik eine Spitzenposition wäre. Bevor entsprechende Gremien diesen Punkt angehen, ein, Tendenz steigend. Drängt es sich da nicht geradezu auf, ist doch zuerst einmal wichtig, eine Entscheidung dafür zu dass man im Ortszentrum eine Wohnanlage für Senioren er- erhalten. Oder soll das gleiche passieren wie mit dem See- richtet, auch auf die Gefahr hin, noch mehr ältere Mitbür- hof, wo eine Jahrhundertchance vertan worden ist? ger anzuziehen? Die Gemeinde könnte aus dem Verkauf des Jetzt sind die Bürger gefragt, die sich aktiv am Gemeindele- Grundstückes ja auch noch einen Gewinn erzielen. Aber so ben beteiligen und eine lebendige Gemeinde haben wollen. eindeutig war die Bürgerbefragung des BM zu einem Seni- Für die Senioren finden sich sicher Alternativen. Noch ist es orenheim dann doch nicht, es gibt auch Stimmen, die ein nicht zu spät, die Chance „Alte TSV-Halle“ als Ortszentrum Bürgerzentrum in der Mitte des Ortes vorziehen würden. So darf in Hinblick auf unsere zukünftigen Generationen nicht hat er jetzt die „Tutzinger Runde“ ins Leben gerufen. Bei uns vertan werden, sei es für Jung oder Alt. HB
15 UNSERE GEMEINDE
Wie ich es sehe für Politische Bildung ihre Arbeit an einem besonders attrak- tiven Ort – direkt am Ufer des Starnberger Sees – aufnehmen Das Tutzinger Kraftzentrum konnte. Die Akademie dient zum einen als Stätte der Weiterbildung für die politische Bildungsarbeit für all diejenigen, die zur politischen Meinungsbildung bei- Der Name ist zugegeben et- tragen, also etwa Lehrkräfte und Journalisten. Seit dem was sperrig: Akademie für Po- Neubau unseres Gästehauses stehen für unsere auswärtigen litische Bildung Tutzing. Kein Tagungsteilnehmer 48- Einzel- und 12 Doppelzimmer zur Wunder, dass nicht nur Taxi- Verfügung; aber von der guten Küche und dem umsichtigen fahrer und Journalisten gern Service unseres vielköpfigen Hauswirtschaftsteams profitie- auf „Politische Akademie“ ver- ren auch die Gäste, die ohne Übernachtung in die Akademie kürzen. Politisch ist die Aka- kommen. demie tatsächlich. Schließlich beschäftigen sich die neun Doch wir sprechen nicht nur Lehrkräfte, Journalisten und hauptamtlichen wissenschaft- Wissenschaftler an. Zum anderen bietet die Akademie für Po- lichen Mitarbeiter und Mitar- litische Bildung allen Verantwortlichen aus Politik, Medien, beiterinnen und ich als Direk- Bildung und Wissenschaft die Gelegenheit zum fachlichen torin, mit grundsätzlichen und Austausch. Neben diesen im heutigen Jargon als „Multipli- Prof. Dr. Ursula Münch aktuellen Fragen bundesdeut- katoren“ bezeichneten Gruppen bestand der Kernauftrag Foto: S. Haas scher und bayerischer Politik, der Akademie für Politische Bildung von Anfang auch da- der Demokratie als Lebens- und rin, die interessierten Staatsbürger zu erreichen und zu Ta- Herrschaftsform, der Verfassungs- und Rechtspolitik – aber gungen und Seminaren entweder in die Akademie selbst auch mit Aspekten der Philosophie und Zeitgeschichte sowie oder auch zu Außenveranstaltungen einzuladen – etwa zum mit Fragen der Ökonomie und Ökologie. Und doch wurde „Akademiegespräch im Bayerischen Landtag“. der Bezug auf die politische Bildung im Gründungjahr der Akademie 1957 mit Bedacht gewählt: Das eigens erlassene Dass es der Akademie inzwischen noch leichter als früher Gesetz des Bayerischen Landtags umschreibt den Auftrag: fällt, diesem Auftrag gerecht zu werden, verdanke ich vor Die Akademie dient „der Festigung des Gedankengutes der allem meinem Vorgänger im Amt: Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich freiheitlich-demokratischen Staatsordnung.“ Oberreuter hat mit viel Hartnäckigkeit den Bau eines neuen Hörsaals erreicht, von dem er in seiner eigenen Amtszeit, die Die Gründer der Akademie, zu denen Hans-Jochen Vogel im Oktober 2011 endete, fast nichts mehr hatte. Aber die und Hildegard Hamm-Brücher gehörten (von ihr stammt die Tutzinger Bürgerinnen und Bürger profitieren vom „Hein- Zuschreibung als „geistig-pädagogisches Kraftzentrum für rich-Oberreuter-Saal“. Ermöglicht es uns dieser doch, immer die gesamte politische Bildungsarbeit“), waren bewegt von wieder einzelne Vorträge oder kulturelle Programmpunkte der Sorge um die Demokratie und deren unzureichende Ver- im Rahmen von Tagungen auch den Tutzingern zugänglich ankerung im Volk. Ihre Antwort auf diese Diagnose bestand zu machen. Und ohne diesen Hörsaal hätten wir uns bei un- darin, eine Akademie mit gesetzlich garantierter Unabhän- serer Tutzinger-Kulturnacht-Premiere nicht über gut 200 Gä- gigkeit zu schaffen und dafür zu sorgen, dass die Akademie ste freuen können. Prof. Dr. Ursula Münch
16 17 HANDEL, HANDWERK & SERVICE
Endlich wieder eine originäre Außerdem verändert die Abnahme der bäuerlichen Land- wirtschaft unser Landschaftsbild. Das hat zwar nicht direkt Metzgerei am Ort etwas mit meinem Betrieb zu tun – aber ich erlaube mir bei Nach mehr als zwei Jahren ohne Handwerks-Metzger in Tut- meiner Arbeit auch den Blick über den Tellerrand hinaus. Ich zing hat die Pöckinger Metzgerei Lutz im November ihre Fi- arbeite mit der Natur.“ Seit 2001 ist die Metzgerei Lutz Mit- liale in der Hallbergerallee eröffnet. Sechs Monate hat der glied bei „Unser Land“ und verpflichtet sich somit zu stren- Umbau gedauert, bis es so weit war. „Wir freuen uns sehr gen ökologischen und ethischen Produktionsrichtlinien. 2010 auf Tutzing und das schöne, neue Ladenkonzept. Wir wur- erhielt sie die Auszeichnung der Zeitschrift „Feinschmecker“ den in den letzten Monaten schon oft angesprochen, wann als eine der besten Metzgereien in Deutschland. Die Tutzinger Nachrichten wünschen der Familie Lutz viel Erfolg und gute Kundschaft in Tutzing. Metzgerei Lutz, Hallberger Allee 1, 82327 Tutzing, Tel.: 08158 9073888, Fax 08158 9073890, Öffnungszeiten: Montag - Freitag 7.00 - 18.00 Uhr, Samstag 07.00 - 12.30 Uhr. www.metzgerei-lutz.com
Drei Köpfe, ein Entwurf - das Fischer-Dirndl
Rechtzeitig für Weihnachten sind die Ergebnisse der Desi- gnerin Sophie Greinwald und der Marketing- und PR-Exper- tinnen Ute Lehmann und Barbara Tarabochia zu bewundern und zu bestellen: Das Fischer-Dirndl. Das neu gegründete Dirndl-Label steht für Lebenslust und Tradition an unserem Die neue Metzgerei in der Hallberger Allee Foto: HKM See. wir denn nun endlich eröffnen“, so Oliver Lutz, in der Region kein Unbekannter. 2009 hat der Metzger-Meister Oliver Lutz den Betrieb seiner Eltern in Pöcking übernommen. Er führt die bisher zwei Geschäfte in Pöcking und Weilheim mit der gleichen Sorgfalt und Leidenschaft wie seine Eltern Elfriede und Siegi Lutz, die die Metzgerei 1971 in Pöcking gegründet haben. Oliver Lutz erklärt das Konzept seiner Metzgereien so:„Wir arbeiten eigentlich nach einem ganz natürlichen, einfachen Prinzip: Wir schlachten selbst, wir verarbeiten selbst, wie verkaufen und wir entscheiden selbst. Das unter- scheidet uns von den Supermarkt- und Groß-Metzgereien.“
Und was bedeutet das für den Kunden an der Fleisch- und Wursttheke? „Dadurch, dass wir selbst schlachten, können wir sicherstel- len, dass mit den Tieren sorgsam umgegangen wurde. Das Gute kommt von nebenan – nach diesem Prinzip beziehen wir unsere Schlachttiere ausschließlich von familiär und ver- antwortungsbewusst geführten Bauernhöfen aus unserer Region. Bei den Bauern hatte das liebe Vieh ein Leben, wie es sein soll: artgerecht und nur mit gentechnikfreien, na- türlichen Futtermitteln aufgezogen.“ 95 Prozent der ange- Lebenslust und Tradition zum Angucken und Anfassen botenen Wurstspezialitäten sind Eigenproduktionen, nach Foto: Darren Jacklin überlieferten Rezepten, mit immer neuen Ideen hergestellt nach den modernsten Verfahren. Fleisch von ausgesuchten- Hochwertige Stoffe, schlichte Anfertigung ohne Schnick- Tieren, nur natürliche Rohstoffe vom Meersalz bis zum Ma- schnack bringen das Dirndl wieder in den Vordergrund, den joran, sorgsame Verarbeitung und ein starkes Bewusstsein anderen Moden zum Trotz. In der Marienstraße wird in Kür- für Tradition und Handwerk, erläutert der Metzgermeister ze ein Laden das Angucken und Anfassen ermöglichen. In- sein Konzept und Rezept für seine Fleisch- und Wurstspezi- formation via Internet schon jetzt unter alitäten. [email protected]; ute.lehmann@fischer- dirndl.de; [email protected] „Für mich ist es auch wichtig, die paar noch verbleibenden bäuerlichen Betriebe in unserer Region zu unterstützen. Na- türlich habe ich hier einen höheren Einkaufspreis, der sich ATG – Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender auf die Ladenpreise auswirkt, aber ich weiß auch, dass die Betriebe anders mit den Tieren umgehen und sorgsam bei www.atg-tutzing.de der Auswahl der Futtermittel sind – und das ist es mir wert.
18 Notdienste im Dezember
APOTHEKEN – Nacht- und Sonntagsdienst 1. Sa Schloß-Ap. u. 16. So Nikolaus-Ap. Die Söckinger-Ap. 17. Mo Stadt-Ap. 2. So See-Ap. 18. Di Ap. am Markt 3. Mo Nikolaus-Ap. 19. Mi Ludwigs-Ap. 4. Di Stadt-Ap. 20. Do Aesculap-Ap.
$PEXODQWH 5. Mi Ap. am Markt 21. Fr Lindemann-Ap. .UDQNHQSIOHJH 6. Do Ludwigs-Ap. u. Rosen-Ap. 7XW]LQJH9 &ƌŽŚĞ&ĞƐƩĂŐĞƵŶĚ 7. Fr Aesculap-Ap. 22. Sa Maximilian-Ap. 8. Sa Lindemann-Ap. 23. So Brahms-Ap. u. -DKUH3ÀHJH )UVRUJH ĞŝŶŐĞƐĞŐŶĞƚĞƐŶĞƵĞƐ:ĂŚƌ u. Rosen-Ap. St. Antonius-Ap. 9. So Maximilian-Ap. 24. Mo Olympia-Ap. ĂƐdĞĂŵĚĞƌŵďƵůĂŶƚĞŶ<ƌĂŶŬĞŶƉŇĞŐĞdƵƚnjŝŶŐĞ͘s͘ 10. Mo Brahms-Ap. u. 25. Di Post-Ap. ďĞĚĂŶŬƚƐŝĐŚďĞŝĂůůĞŶǀŽŶŝŚŶĞŶďĞƚƌĞƵƚĞŶDĞŶƐĐŚĞŶ͕ St. Antonius-Ap. 26. Mi Linden-Ap. ĚĞƌĞŶ&ĂŵŝůŝĞŶ͕ƐŽǁŝĞƵŶƐĞƌĞŶŐĞƐĐŚćƚnjƚĞŶ&ƂƌĚĞƌĞƌŶ͕ 11. Di Olympia-Ap. 27. Do Schloß-Ap. u. hŶƚĞƌƐƚƺƚnjĞƌŶƵŶĚ,ĞůĨĞƌŶĨƺƌĞŝŶ:ĂŚƌǀŽůůĞƌsĞƌƚƌĂƵ- 12. Mi Post-Ap. Die Söckinger-Ap. ĞŶ͕ ŶŐĂŐĞŵĞŶƚ ƵŶĚ tćƌŵĞ ƵŶĚ ǁƺŶƐĐŚƚ /ŚŶĞŶ ĂůůĞŶ 13. Do Linden-Ap. 28. Fr See-Ap. ĞŝŶĞ ƐŝŶŶĞŶĨƌŽŚĞ ƵŶĚ ďĞƐŽŶŶĞŶĞ &ĞƐƚnjĞŝƚ ƵŶĚ ĞŝŶ ŶĞƵ- 14. Fr Schloß-Ap. u. 29. Sa Nikolaus-Ap. ĞƐ :ĂŚƌ ǀŽůůĞƌ 'ĞƐƵŶĚŚĞŝƚ͕ &ƌĞƵĚĞ ƵŶĚ 'ůƺĐŬ͘ Die Söckinger-Ap. 30. So Stadt-Ap. 15. Sa See-Ap. 31. Mo Ap. am Markt
ŝĞ sŽƌƐƚĂŶĚƐĐŚĂŌ ƵŶĚ ĚĂƐ ŐĞƐĂŵƚĞ dĞĂŵ ĚĞƌ Aesculap-Apotheke, Starnberg ŵďƵůĂŶƚĞŶ <ƌĂŶŬĞŶƉŇĞŐĞ dƵƚnjŝŶŐ Ğ͘s͘ Oßwaldstr. 1a, Tel. (0 81 51) 65 17 80 Lindemann-Apotheke, Tutzing Lindemannstr. 11, Tel. (0 81 58) 18 85 dƌĂƵďŝŶŐĞƌ ^ƚƌĂƘĞ ϲ͕ ϴϮϯϮϳ dƵƚnjŝŶŐ Brahms-Apotheke, Tutzing dĞůĞĨŽŶ Ϭϴϭϱϴ ͬ ϵϬϳϲϱϬ Hauptstr. 36, Tel. (0 81 58) 83 38 Rosen-Apotheke, Berg ǁǁǁ͘<ƌĂŶŬĞŶƉŇĞŐĞ-dƵƚnjŝŶŐ͘ĚĞ Aufkirchner Str. 1, Tel. (0 81 51) 5 05 09 St. Antonius-Apotheke, Percha Berger Str. 2, Tel. (0 81 51) 74 62 83
Die Söckinger-Apotheke Ihr Krankenhaus am Ort Andechser Str. 43, Tel. (0 81 51) 68 53
Linden-Apotheke, Pöcking Feldafinger Str. 1, Tel. (0 81 57) 45 00 Ludwigs-Apotheke, Starnberg Hanfelder Str. 2, Tel. (0 81 51) 9 07 10 Apotheke am Markt, Pöcking Hauptstr. 22, Tel. (0 81 57) 73 20 Maximilian-Apotheke, Starnberg Josef-Jägerhuber-Str. 7 (SMS), Tel. (0 81 51) 1 55 49 44. Tutzinger Patientenforum Nikolaus-Apotheke, Feldafing Bahnhofstr. 1, Tel. (0 81 57) 88 44 16.01.2013, 19.00 Uhr Olympia-Apotheke, Starnberg Maximilianstr. 12, Tel. (0 81 51) 74 47 49 Post-Apotheke, Starnberg Wenn das Herz flimmert - Rheinlandstr. 9, Tel. (08151) 68 54 diagnostische und Schloss-Apotheke, Tutzing Hauptstr. 43, Tel. (0 81 58) 63 43 therapeutische Möglichkeiten See-Apotheke, Starnberg Maximilianstr. 4, Tel. (0 81 51) 9 02 70 Referenten: Dr. Tanja Junge (Kardiologin) Stadt-Apotheke, Starnberg
Oberärztin Innere Medizin ADRESSEN Wittelsbacherstr. 2c, Tel. (0 81 51) 1 23 69 Prof. Dr. Malte Ludwig Chefarzt Innere Medizin Polizei-Notruf 110 Feuerwehr und Rettungsdienst 112 Telefonische Anmeldung bitte unter: Krankenhaus Tutzing 230 Polizei-Inspektion 0 81 51-36 40 08158 / 23-280 Giftnotruf 0 89-1 92 40 Ambulante Krankenpflege 08158-90765-0 Veranstaltungsort: Schwangerschaftsberatung (Ges.-Amt) 0 81 51-14 89 20 Benedictus Krankenhaus Tutzing, Tel. Seelsorge (ev.) 08 00-1 11 01 11 Bahnhofstraße 5, 82327 Tutzing Tel. Seelsorge (kath.) 08 00-1 11 02 22 Rettungs-, Notarztdienst und Wasserwacht 112 Lokale ärztliche Bereitschaft 0 18 05-19 12 12 Benedictus Krankenhaus Tutzing Hospiz Pfaffenwinkel 0 81 58-14 58
19 HANDEL, HANDWERK & SERVICE
Prost Mahlzeit 2013 – jetzt auch mit Staffelsee-Tipps In der jetzt erschienenen 6. Edition des Gastronomieführers „Prost Mahlzeit“ für das Starnberger-5-Seenland 2013 ist das Berichtsgebiet erweitert bis zum Staffelsee. Der Führer bie- tet einen kulinarischen Streif- zug durch Gastronomie, Spezi- alitäten-, Wein- und Delikates- sengeschäfte südwestlich von München. Vom (Bio)-Hofladen bis zur Spitzengastronomie sind 64 Anlaufstellen beschrie- ben und optisch ansprechend angerichtet. Das Büchlein für Menschen, die gutes Essen und Trinken zu schätzen wissen, ist im Buch- und Zeitschriftenhan- del, bei den beteiligten Unter- nehmen, im Tourismusbüro, der Gemeindebücherei sowie über www.kulinarisches-fuenfseenland.de erhältlich. Dr.oec.troph. Eva-Maria Schröder
„Toilettenpickerl“ für dringende Besuche Ein immer wieder kritisierter Punkt ist die Toilettensituation im Ort. Die öffentlichen Toiletten sind alle in einem renovie- rungsbedürftigen Zustand oder geschlossen. Der Tourismus- verein hat sich bereits dieser Sache angenommen und den 1. Bürgermeister gebeten, die Anlagen zu sanieren. Umso willkommener ist die Aktion „Die freundliche Toilette“. Ob in Wien oder Orten wie Dießen gibt es sie schon. Der Tutzinger Förderverein für Touris- DIE +ULTSERIE IM mus hat die Aktion nach diesem "AYERISCHEN &ERNSEHEN Vorbild übernommen und einen Appell an die hiesige Gastrono- mie verschickt. Von den 23 ange- schriebenen Betrieben haben bis jetzt 15 ihre Bereitschaft erklärt, 3TRETCHING mitzumachen. Ein tolles Ergebnis! mehr Beweglichkeit für Körper Das mitgeschickte „Pickerl“, aus mit Yasmin Ott dem ersichtlich ist, dass der Gast & Gelenke hier - auch in dieser Hinsicht - will- -IT EINEM INTELLIGENTEN 3TRETCHING 0ROGRAMM kommen ist, klebt nun an sichtbarer Stelle am Lokal. Dieses ER RP KyNNEN )HRE ,EBENS y ZK N äußere Zeichen zeigt nicht nur Gastfreundschaft – es bringt A ' QUALITiT ENTSCHEI sicherlich den einen oder anderen Gast, der sich dann ger- 41 ne in dem Lokal niederlässt und etwas konsumiert. Es gibt DEND STEIGERN zwei verschiedene Aufkleber, einen auf dem „Für Nichtgäste 3ANFTE $EHN UND € 0,50“ steht und einen der gratis anbietet . Der jeweilige 3TRETCHING "EWEGLICHKEITS Wirt kann selbst entscheiden, ob er mit oder ohne Gebühr MEHR "EWEGLICHKEIT sein „stilles Örtchen“ zur Verfügung stellt. F~R +yRPER 'ELENKE ~BUNGEN VERBESSERN Der Erfolg in vielen anderen Orten gibt dem ganzen Recht )HRE &LEXIBILITiT