A curious thing – (2010)

Amy Macdonald kommt 1987 in auf die Welt. Durch ihr erstes 2007 „this is my life“ wird sie im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt. Zwischen diesem ersten Album und ihrer zweiten Platte finden viele Konzerte statt. Denn wenn sie auf der Bühne steht, dann blüht die Schottin auf, so wie dieses Jahr am Heitere-Open-Air, als sie mit den angereisten Menschen, meist ganze Familien, Konversation betrieb. Sie spricht auf der Bühne wie sie wohl auch in einem Pub sprechen würde – frei von der Leber weg. Preisverleihungen, vierfaches Platin, die Feier als erfolgreichstes Debutalbum 2007 und das Leben der Stars, Partys, Groupies und Hollywood und der Rummel um ihre Person sind ihr suspekt.

„Ich weiss nicht, wo ich in zehn Jahren sein werde. Ich möchte frei sein. Ich mache mir nichts aus den Kameras Ich mache mir nichts aus den Scheinwerfern. Alles, was ich wollte, war ein gewöhnliches Leben“

…singt sie im Song „An ordinary Life“. Eigentlich wollte Amy Macdonald Sozialwissenschaften studieren. Doch dann kommt alles ganz anders. Nachdem sie sich das Gitarrenspielen selber beigebracht hat, entdeckt sie in der neunten Klasse eine Organisation namens Impact Arts an ihrer Schule. Diese engagiert sie für die ersten Gigs in Glasgow. Sie ist gerade mal 15 Jahre alt, steht auf der Bühne und singt, begleitet sich mit ihrer Gitarre zu ihren selbstgeschriebenen Songs.

Ihre Songs für das zweite Album sind in einer Konzertpause entstanden. Sie zieht sich dafür zurück in die schottische Kleinstadt. Sie ist dort zu Hause, irgendwo in der Wildnis, an einem Flecken Ort, welcher kaum gekannt wird. Inspiration findet sie nach wie vor in ihrer eigenen Gefühlswelt, und noch immer geht sie am liebsten in das mickrige, stickige, ziemlich muffige Studio im Haus ihres Managers und Produzenten Pete Wilkinson, um an neuen Ideen zu arbeiten. Zuerst holt sie ihre alten Notizbücher hervor und durchforstet sie nach Songideen. Sie schürft also in ihren aufgeschriebenen Emotionen. Sie entdeckt ihre unruhige Seele (Troubled Soul):

„Oh the sun may shine through your window on a summer's day Doesn't change your heavy heart skips a beat each day You get a temporary high as you watch life pass you by Every single day you want to cry Can we wish the tears a fond goodbye

Aching heart, troubled soul I wanna tell you something wanted you to know Look at these eyes, look at this smile They're gonna stay around here, for a while…”

Trotz Qual und Ächzen ist Amy Macdonald eine strahlende Frau, welche mit einem Lächeln auf Menschen zugeht. Sie glaubt an die positive Kraft im Leben. Der Song „Give it all up“ ist ein kleines persönliches Glaubensbekenntnis im Spannungsfeld von Enge und Freiheit, Angst und Freude, Schmerz und Hoffnung. Sie hofft darauf und glaubt es wirklich, dass für jeden und jede die Zeit kommen wird. Der Song “your time will come” spricht davon. In dieser Thematik wohl der stärkste Song ist „No Roots“ will auffordern, hinzustehen, herauszugehen, zu kämpfen, zu glauben obwohl die Zeichen der Zeit anderes verheissen:

„irgendwo da draußen ist ein Traum der nicht vergessen ist aber diese Welt hält nie an für mich aber ich versuche und ich werde es weiter versuchen ich setze meine Ziele man kann nicht bestreiten nie aufhören zu kämpfen für das an was ich glaube Viele Leute werden kommen und gehen viele Gesichter lange verloren weißt du viele Kämpfe viele Makeups viele Küsse, zu viele Trennungen ich habe keine Wurzeln sie sind nicht in Stein gesetzt ich habe keinen Ort den ich ein zu Hause nenne ich bin nur eine niedrige niedrige einsame Seele…“

Amy Macdonald beschreibt in einem Interview, dass sie es hasst, wenn Leute Untergangsszenarien malen um sich dann die Hände in den Schoss zu legen. Der Song Eröffnungssong dieses nimmt sich dieser Thematik an:

„Sage mir, warum diese Welt so ein Geklüngel ist, Ich dachte, du würdest immer dein Bestes geben? Sage mir, was ich tun sollte Vielleicht solltest du es auch tun. Sage mir, warum sie alleine schlafen, warum sie kein Haus haben, Nichts was sie ein zu Heim nennen, Sage mir, was ich erwählt bin zu sehen, Willst du nicht aufhören mir zu predigen? Und ich will sehen, was das alles auf sich hat Und ich will leben, etwas zurück geben... Sage mir nicht, dass es zu vorbei ist, Es hat doch gerade erst begonnen! Sage mir nicht, dass es vorbei ist, Obgleich die Sonne untergegangen ist, Dieses Lied wird gesungen!...“

Die junge Generation, mit ihr Amy Macdonald wehrt sich gegenüber der Kollektivdepression. Sie glaubt an die Kommunikation, die Beziehung und die Kraft der Veränderung. Schon oft wurde in der Wildnis, in einer Ecke, an einem Ort, von welchem nichts mehr erwartet wurde, ein Stern, eine Hoffnung geboren. Aus der Wildnis wächst zuweilen Neues. Patrik Böhler Die Songtexte in englisch und deutscher Übersetzung sind zu finden unter: www.kathbern.ch/glaubenssichten