Verzeichnis Der Tibetischen Handschriften Der Königlichen
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HANDSCHRTFTEN-YERZETCHNISSE DER KÖNIGLICHEN BIBLI0TH1:K zu ÜRRLIN VIF:1UM)/\\ ANZmSTKK HAND VKI{ZF>I(1INIS I)E1{ TIP,ETrS( TIi:\ irANDSCHiniTKN VON 1)'!- IIKKMANN I{E(1\II EliSTE AJJTElLUiNG 1 11«: HL IN liKII 1! i:.\ 1) .t (" i;ii 1. For Ute in the Library ONLY \ -6 DIE HANDSCHRIFTEN-YERZEICHNISSE DER KÖNIGLICHEN BIBLIOTHEK zu BERLIN YIERUNDZWANZIG8TER BAND VERZEICHNIS DER TIBETISCHEN HANDSCHRIFTEN VON m- HERMANN BECKH ERSTE ABTEILUNG BERLIN BBHREND & C« 1914. YERZEICHNIS DER TIBETISCHEN HANDSCHRIFTEN DER KÖNIGLICHEN BIBLIOTHEK zu BERLIN VON DR. HEßMANN BECKH ERSTE ABTEILUNG: KANJÜR (BKAH HGYUR) BERLIN BEEREND & C« 19H. Der gegenwärtige, im Auftrage der König- (Narthang) in 100 und eine spätere von Sde-dge lichen Bibliothek zu Berlin verfasste Index be- (Derge) in 108 Bänden. Doch sind Waddells zieht sich auf die im Besitz dieser Bibliothek be- Angaben nicht durchaus zuverlässig. So ist findliche handschriftliche Ausgabe des tibetischen seine Behauptung von der annähernd gleichen Kanjur (Bkah-hgyur) in 108 Bänden, die im Seitenzahl aller Bände nicht richtig, ebenso- Jahre 1889 durch Vermittlung des Kaiserlichen w^enig die andere Behauptung, dass es nur eine Gesandten Herrn v. Brandt aus dem Lama- hundertbändige Kanjur-Ausgabe gibt. Denn die tempel Yong-ho-Kung in Peking erworben Ausgabe, die dem von .1. J. Schmidt „bevor- wurde. worteten" Index der Kaiserlichen Akademie der Zu einer genaueren Bestimmung der Her- Wissenschaften zu St. Petersburg (S) zugrunde kunft dieser Berliner Kanjur -Ausgabe selbst liegt, und die bei der Analysis von Csoma fehlen zunächst die Anhaltspunkte. Der Um- de Koros* (Cs) benutzte Kanjur-Ausgabo haben stand, dass es sich um eine handschriftliche beide je 100 Bände, sind aber sowohl hin- Ausgabe handelt, weist darauf hin, dass sie auf sichtlich der Blattzahl der Bände als in der einem älteren Blockdrucke beruht, denn solche ganzen Anordnung des Stoffes rocht verschieden, Drucke pflegen in Tibet das Ursprüngliche zu wie aus der dem Schlussregister des gegen- sein. Auch die sehr zahlreichen Flüchtigkeiten wärtigen Index beigogebenen Konkordanz zur und Fehler in der (äusserlich ja schönen und Genüge zu ersehen ist.* klaren) Berliner Ausgabe — die zum Teil auch die Herstellung dieses Index . sehr erschwert ' First Part of the 20th Volume of Asiatic Researches, haben — , sprechen für die Annahme, dass wir übersetzt j Calcntta 18.%, S. 41—93 und 393—r)52, von es hier mit einer solchen sekundären Hand- Leon Fe er in Annales du Musee Guimet, Tome deuiiömc, j Paris 1881. Schrift zu tun haben. ' Über eine in der Anordnung des Stoffes von allen Nach L. A. Waddell (The Buddhism of chinesische | bisher bekannten Ausgaben völlig abweichende Kanjur-Ausgabe berichtet I!. Laufer in einem Sitzungs- Tibet er Lamaism, London 189.5, S. 158) i bericht der Kaiserl. russ. Akad. d. Wiss. („Üie Kanjur- in Druckorte bzw. existieren Tibet nur zwei ; Ausgabe des Kaisers K'ang-hsi", St. Petersburg 1909), Ausgaben des Kanjur: eine ältere von Snarthan i S. 5G7 f. VI TIBETISCHE HANDSCHRIFTEN: Cs und S geben selbst keine Auskunft teren Auffindung gesuchter Werke dienlich sein darüber, auf welcher Kanjur-Ausgabo sie be- dürfte. ruhen; nach Waddell würde für eine dieser Das gegenwärtige Inhaltsverzeichnis dient Ausgaben oder für beide Narthang als Druckort also in dieser Beziehung zunächst Bibliotheks- in Frage kommen, während der 108 bändige zwecken, aber auch der wissenschaftlichen Berliner Kanjur auf einen Blockdruck von Orientierung über den Gegenstand selbst: zum Derge zurückgehen würde. ersten Male ist hier eine wirklich vollständige Als die mutmassliche Entstehungszeit der und klare Übersicht des Inhalts dieses vielleicht Narthang- Drucke gibt Waddell a. a. 0. S. 159 eigentümlichsten und neben dem chinesischen das Jahr 1731 n. Chr. an, für den Berliner Kanjur Tripitaka wohl umfangreichsten religiösen Kanons bzw. den ihm zugrunde liegenden Blockdruck der Erde gegeben. Auch ist zum ersten Male würde also, unter der Voraussetzung, dass Derge angestrebt worden, die Titel der einzelnen der Druckort ist, und Waddells Angaben richtig Werke, insbesondere auch die Sanskrittitel, in sind', eine etwas spätere Entstehungszeit an- ihrer richtigen Form anzuführen. Der Analysis zunehmen sein. von Csoma fehlt die Vollständigkeit, dem Index Da der 108 bändige Kanjur bisher nicht der Kaiserlichen Akademie die Übersichtlich- näher bekannt war, hat das hiermit vorgelegte keit, und beide enthalten eine grosse Zahl Inhaltsverzeichnis, abgesehen von seiner Be- fehlerhafter Titel. Namentlich die Sanskrittitel deutung für Bibliothekszwecke, auch wissen- erscheinen ja in tibetischen Drucken vielfach in schaftliches Interesse. Die Verschiedenheit von allen möglichen Entstellungen, und der russische den bisher bekannten Kanjur-Ausgaben bezieht Index ist der blosse unkritische Abdruck eines sich nicht nur auf die Anzahl der Bände, sondern tibetischen Indexbandes', es sind also alle auf die ganze Anordnung des Stoffes, eine Ver- Fehler des Tibetischen in dieses Verzeichnis schiedenheit, die namentlich bei der Abteilung mit übernommen worden. Csomas Arbeit ist, Tantra eine weitgehende ist. Auch ist der Ber- wie alles, was dieser geniale und selbstlose liner Kanjur besonders reichhaltig und über- Forscher für die Wissenschaft geleistet hat, trifft in dieser Hinsicht vor allem die lOObändige schon durch die beigesetzten Inhaltsangaben in Kanjur-Ausgabe von S. Wie bei S werden nur hohem Masse verdienstvoll, doch sind viele sechs Hauptabteilungen angenommen, während kleinere Werke (Dhäranis) darin ganz über- bei Cs die Anzahl der Abteilungen sieben ist. gangen, und eine gründlichere Kenntnis des Bei Bestellungen an der Bibliothek (die sich Sanskrit scheint dem Verfasser gefehlt zu haben, gewöhnlich auf eine der 100 bändigen Kanj ur- denn auch bei ilim sind die Sanskrittitel grossen- Ausgaben beziehen) hat die Auffindung des ge- teils in unrichtiger Form gegeben. Die Über- suchten Werkes im Berliner Kanjur vielfach setzung von Leon Feer in „Annales du Musöe Schwierigkeiten bereitet. In Berücksichtigung Guimet" stellt sich nur als eine wörtliche Über- dieses Umstandes ist dem alphabetisciien Re- tragung von Csomas Arbeit ins Französische gister am Schlüsse des gegenwärtigen Verzeich- dar, und fast alle Fehler Csomas sind einfach nisses eine Konkordanz beigegeben, die das herübergenommen, auch da, wo es für den Verhältnis der Berliner Kanjur-Ausgabe zu Cs ond S ersehen lässt, und somit zur leich- * Sogar die tibetischen Ijcttem bei Wiedergabe tou Sanskrittiteln sind beibehalten worden, was diesen Index • Wogegen Läufer a. a. 0. S. .569 Anm. Bedenken in besonderem Masse unübersichtlich und unhandlich er- erhebt. Jedenfalls scheint nur eine spätere, nicht eine scheinen l&sst. — Die Berliner Kanjur-Ansgabe enth< frühere Entstehnngszeit in Frage zu kommen. einen solchen Indexband nicht. I. KANJUR (bkah-hgyur). vn Fachmann ein Leichtes gewesen wäre, sie zu be- bei diesen Titeln Entstellungen vorhanden sein richtigen. müssen. Doch wurden die Titel zunächst in Die erwähnte unrichtige Form der Sanskrit- der Form gegeben, in der sie im Kanjur sich titel im Tibetischen war die hauptsächliche finden. Es geschah dies namentlich bei den Schwierigkeit bei der Herstellung des gegen- chinesischen Titeln mit Absicht. Denn es ist wärtigen Index. Die in dieser Hinsicht allen mit der Möglichkeit zu rechnen, dass eine Ab- tibetischen Ausgaben eigene Unzuverlässigkeit weichung vom heutigen Chinesischen nicht auf erreicht beim Berliner Kanjur einen besonders einem Druck- oder Schreibfehler, sondern auf hohen Grad. Von allen diesen Fehlern und einer früheren Aussprache des Chinesischen Ungenauigkeiten in den Anmerkungen Notiz zu beruht. Dies wird namentlich da zutreffen, wo nehmen, hätte den Umfang des Ganzen allzu- Endkonsonanten stehen, die in der heutigen sehr vergrössert. Es sind daher geringfügige Aussprache verstummt sind. Es kann also Unrichtigkeiten und solche, bei denen voll- mögliclierweise eine befremdende Form eines kommen ofifensichtlich ist, wie sie zu verbessern chinesischen Titels im Tibetischen einen wert- sind, in der Regel nicht verzeichnet, und nur vollen Fingerzeig für die Aussprache des besonders weitgehende Entstellungen und solche, Chinesischen in früheren Jahrhunderten geben, bei denen die Rekonstruktion keine völlig imd so für den Sinologen von Interesse sein. sichere ist, sind in Anmerkung mitgeteilt. In Daher erschien es sachgemäss, jene Titel zu- den meisten Fällen gab auch bei starker Ent- nächst so in das Verzeichnis aufzunehmen, wie stellung des Sanskrittitels das Tibetische die sie im Kanjur stehen. Die mutmasslichen, dem Möglichkeit, die richtige Sanskritform herzu- heutigen Chinesischen entsprechenden Rekon- stellen. Auch wurden die — freilich oft genug struktionen — die die Herren Professoren F. W. versagenden — Verzeichnisse von Cs und S K. Müller und Hülle dem Verfasser zu geben bei zweifelhaften Titeln zur Vergleichung heran- die Liebenswürdigkeit hatten, — sind in An- gezogen. merkung^ mitgeteilt. Der Sanskrittitel steht, wo er vorhanden ist, Eine Übersetzung der Titel fehlt bei S über- im Kanjur au erster Stelle. Er fehlt in vielen haupt. Cs gibt sie nur in einem Teil der Fälle, Fällen'. In diesem Index ist er — anders als und seine Übersetzungen sind nicht immer zu- bei S — durchweg in Umschrift wiedergegeben verlässig. In dem gegenwärtigen Index ist worden. Ihm folgt der tibetische Titel, der bei der Versuch unternommen, alle Titel auch ins allen Werken vorhanden ist, und sowohl mit Deutsche zu übersetzen. Wo der Sanskrittitel tibetisclien