Fidel Castro - Wikipedia Seite 1 Von 8
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Fidel Castro - Wikipedia Seite 1 von 8 Fidel Castro aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Fidel Alejandro Castro Ruz (* 13. August 1926 in Birán bei Mayarí in der damaligen kubanischen Provinz Oriente) führt seit 1959 Kuba als Regierungschef und seit 1976 als Staatspräsident. Er war mit der "Bewegung des 26. Juli" (M-26-7) treibende Kraft der kubanischen Revolution gegen den Diktator Batista 1959 auf Kuba. Menschenrechtsorganisationen werfen ihm ein auf seine Person ausgerichtetes, diktatorisches Regime und zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vor, wie die Anordnung vieler Hinrichtungen sowie die Inhaftierung von Oppositionellen. Für seine Anhänger und Verteidiger gilt er mit seinem Programm einer sozial gerechteren Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums zugunsten der ärmeren Schichten der Bevölkerung nicht nur in Kuba als Vorreiter der antiimperialistischen Bewegung Fidel Castro und der sozialen Revolution in der sogenannten „Dritten Welt“ nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 31. Juli 2006 gab Fidel Castro nach Angaben des Vizepräsidenten Carlos wegen einer Darmoperation seine Regierungsgeschäfte auf "einige Wochen" an seinen jüngeren Bruder Raúl Castro Ruz ab. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und politisches Wirken 1.1 Kindheit und Jugend 1.2 Studium und erste politische Betätigung 1.3 Angriff auf die Moncada-Kaserne 1.4 Exil und Vertreibung Batistas 1.5 Castros Rolle beim Aufbau des neuen Kubas 1.6 Internationalismus 1.7 Nach 1989 1.8 Politische Ämter 1.9 Attentate/Sturzpläne 2 Privates 3 Selbstdarstellung 4 Werke 5 Literatur 6 Zitate 7 Filme 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 Quellen Leben und politisches Wirken Kindheit und Jugend Fidel Castro wurde, wie seine vier Geschwister, als uneheliches http://de.wikipedia.org/wiki/Fidel_Castro 11.08.2006 Fidel Castro - Wikipedia Seite 2 von 8 Kind eines Zuckerplantagenbesitzers geboren. Seine Eltern waren Ángel Castro Argiz, Sohn spanischer Emigranten aus der galicischen Stadt Lugo, der als Soldat der spanischen Armee auf Kuba gegen Aufständische gekämpft hatte und nach der Unabhängigkeit Kubas zunächst in seine Heimat Galizien zurückkehrte, und Lina Ruz González, einer frommen Frau aus einer Bauernfamilie aus der kubanischen Provinz Pinar del Río. Sein Vater hatte sich vom ärmlichen Bediensteten der spanischen Armee, über eine Stelle als Angestellter einer Zuckerfabrik zum Großgrundbesitzer am östlichen Ende Kubas hochgearbeitet. Trotz Fidel Castro 1. Mai 2005 des Familienreichtums - Vater Angel hatte ein Hotel, eine Telegrafenstation, eine Metzgerei und Bäckerei, mehrere Handwerksbetriebe sowie eine kleine Schule eingerichtet - kam er häufig mit der armen Landbevölkerung in Berührung. Mit seinem jüngeren Bruder, Raúl Castro Ruz (*1931), lernte er im Jesuitenkolleg in Santiago de Cuba. Er eckte in seinen jungen Jahren immer wieder an und konnte Autoritäten schwer akzeptieren. So soll er mit dreizehn Jahren versucht haben, die Plantagenarbeiter seines Vaters zu einem Streik zu bewegen. 1942 ließ er von seinem Vater seine Geburtsurkunde fälschen (weswegen als offizielles Geburtsdatum 1926 genannt ist) und wechselte, da er nun alt genug war, zum Jesuitenkolleg in Havanna. Studium und erste politische Betätigung 1945 begann er sein Jura-Studium an der Universität von Havanna. Hier fiel er durch politisches Engagement auf, wurde Vorsitzender der Vereinigung der Jurastudenten, gründete einen Studentenausschuss gegen Rassendiskriminierung und schloss sich 1947 der Orthodoxen Partei von Eduardo Chibás an, die gegen die korrupte Regierung von Carlos Prío Socarrás und für eine auf nationale Interessen orientierte Wirtschaftspolitik eintrat. Seine erste militante Aktion war seine Beteiligung an dem Versuch mit 3000 Mann im Jahr 1947 den Diktator der Dominikanischen Republik, Rafael Trujillo, zu stürzen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, da die Expeditionsschiffe von kubanischen Kriegsschiffen abgefangen wurden. Castro konnte sich jedoch einer Verhaftung entziehen, indem er zusammen mit zwei anderen von Bord sprang und drei Meilen zur Küste schwamm. 1948 heiratete er Mirta Díaz Balart, eine Philosophiestudentin aus einer ebenfalls wohlhabenden kubanischen Familie, sogar Diktator Batista schickte ein Hochzeitsgeschenk. 1949 wurde sein erster Sohn, Fidelito, geboren. Die Ehe wurde 1955 auf Castros Wunsch wieder geschieden. Während der kubanischen Revolution wurde die Guerillera Celia Sánchez (1920-1980) seine Lebensgefährtin. Während dieser Zeit Ende der 1940er Jahre wurde er für seine durch José Martí beeinflusste antiimperialistische Einstellung und seine Ablehnung des US-amerikanischen Einflusses auf Kuba bekannt. 1950 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften und eröffnete eine Rechtsanwaltskanzlei, die er bis 1952 führte. Im Juni 1952 beabsichtigte er mit der Orthodoxen Partei, deren Vorsitzender er nach dem Suizid seines Vorgängers und Parteigründers Eduardo Chibás im Jahr 1951 geworden war, bei den Parlamentswahlen anzutreten. Der Staatsstreich am 10. März, der von General Fulgencio Batista angeführt wurde und die Regierung von Carlos Prío Socarrás absetzte, verhinderte jedoch sein Vorhaben, da die Wahlen abgesagt wurden. Er verklagte Batista daraufhin wegen Verfassungsbruch, seine Klage wurde jedoch abgelehnt. Angriff auf die Moncada-Kaserne Aufgrund der gescheiterten Anklage vor dem Obersten Gerichtshof gegen Batista erklärte Castro, dass nach Ausschöpfung aller legalen Mittel nun das in der Verfassung von 1940 enthaltene http://de.wikipedia.org/wiki/Fidel_Castro 11.08.2006 Fidel Castro - Wikipedia Seite 3 von 8 Widerstandsrecht in Kraft getreten sei, und begann mit den Vorbereitungen eines Angriffs auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba sowie die Kaserne „Carlos Manuel de Céspedes“ in Bayamo, der ein Fanal für den Massenaufstand in Kuba sein sollte. Am 26. Juli 1953 versammelte Fidel Castro seine Mitstreiter um sich. 129 Männer sollten die Moncada-Kaserne mit 810 schwer bewaffneten Soldaten stürmen, um das Regime des Diktators Batista zu stürzen. Er rechnete damit, dass die Truppen wegen der Karnevalsfeiern müde sein würden. Der Versuch scheiterte, machte ihn aber bekannt. Sechs Angreifer und 16 Soldaten wurden getötet. Trotz des ausdrücklichen Befehls Batistas, die Gefangenen sofort zu erschießen, konnte es der Unteroffizier, der die Gruppe von Fidel Castro in den Bergen festnahm, nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, den Befehl auszuführen, so dass die Gefangenen der Justiz überstellt wurden. Am 16. Oktober 1953 fand die Gerichtsverhandlung in Santiago de Cuba statt. In seiner Verteidigungsrede sprach Castro seinen berühmt gewordenen Satz: „Die Geschichte wird mich freisprechen!“ („La historia me absolverá!“). Castro wurde zu 15 Jahren Zuchthaus auf der Isla de Pinos verurteilt, kam aber auf wachsenden Druck der Bevölkerung und seiner einflussreichen Schwiegerfamilie bereits am 15. Mai 1955 nach nur zwei Jahren Haft im Rahmen einer Generalamnestie frei. Castro verließ im März 1955 die Orthodoxe Partei und gründete zusammen mit seinen Gefährten noch auf Kuba am 12. Juni 1955 die Bewegung des 26. Juli (M-26-7). Die Strategie war der bewaffnete Kampf durch kleine geheime Zellen im Untergrund, die über das ganze Land verstreut waren. Exil und Vertreibung Batistas Da auf Kuba eine militärische Ausbildung und Vorbereitung nicht möglich war, ging eine Gruppe von 82 Kämpfern am 7. Juli 1955 nach Mexiko ins Exil. Unter der Leitung des spanischen Ex- Generals Alberto Bayo, der im spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik gegen Francisco Franco gekämpft hatte, begann die militärische Ausbildung der Guerilleros. Dort traf er auch auf Ernesto Che Guevara. Am 25. November 1956 brach Fidel zusammen mit Che Guevara und weiteren 80 Revolutionären von Tuxpan (Mexiko) mit der Yacht "Granma" nach Kuba auf, wo sie am 2. Dezember 1956 ankamen. Als Comandante en Jefe (Befehlshabender Kommandant) führte Fidel Castro die Guerilla der Rebellenarmee M-26-7 in der Sierra Maestra an. Nach über zwei Jahren Guerillakampf gegen die zahlenmäßig weit überlegene Batista-Armee flüchtete der Diktator Batista schließlich am 1. Januar 1959 aus Kuba, da die Gewerkschaften und bürgerliche Demokraten sich gegen ihn stellten und die USA nach Guevara und Castro einem Massaker an Oppositionellen ein Waffenembargo verhängten und militärischen Beistand verweigerten. Trotz dieser Weigerung weiterer Militärhilfe war die CIA bis zum Untergang des Batista-Regimes in Havanna gegen Revolutionsbefürworter und für das alte Regime, besonders in der Festung Havanna, tätig. Nach dem Sieg wurde Castro, der noch vor der Revolution behauptet hatte, er wolle für sich persönlich keine Macht, sondern sich nach dem Sturz des alten Regimes ins Privatleben zurückziehen, der neue Staatschef des Inselstaates. Castros Rolle beim Aufbau des neuen Kubas Aufgrund seiner sozialen Herkunft und politischen Entwicklung war Castro noch für einige Zeit das Bindeglied zwischen der Revolution und den bürgerlich-liberalen Bewegungen - die er allerdings schnell politisch kaltstellte ( s. Huber Matos) - während sein Bruder Raúl und Ernesto Che Guevara die Aufnahme von Beziehungen zu den sozialistischen Ländern forcierten. Erst nach einem persönlichen Treffen mit Nikita Chruschtschow am Rand der UNO-Vollversammlung 1960 baute Castro seine Vorbehalte gegenüber der Sowjetunion und der traditionell reformistischen http://de.wikipedia.org/wiki/Fidel_Castro 11.08.2006 Fidel Castro - Wikipedia Seite 4 von 8 sozialistischen Partei (Partido Socialista Popular, im folgenden PSP) langsam ab. Während Castro, Guevara und andere auf die besondere