Frank Heinrich Mitglied des Bundestages

Newsletter | Juli/August 2015

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde,

„... und was wird nun mit Griechenland?“ Wahrschein- zu einer fraktionsoffenen Sitzung ein. Mit Dr. Thomas lich ist das die meist gestellte Frage der vergangenen de Maizière (Innen) und Dr. Gerd Müller (Entwicklungs- Wochen. Was wird mit Griechenland? Was wird mit zusammenarbeit) nahmen zwei Minister teil, dazu dem Euro? Mit Europa? Wenn es darauf doch nur über achtzig Kollegen oder deren Mitarbeiter aus mehr (schnelle) Antworten gäbe. In meinem „Kleinen politi- als fünfzehn Ausschüssen. Eine tolle Resonanz! Nun schen Lexikon“ am Ende des Newsletters behandele gilt es, konkrete Vorschläge zu erarbeiten und immer ich diesmal den „Grexit“. Das kann und soll sachlich wieder „out of the box“ zu denken. informativ geschehen – obwohl ich weiß, dass bei dem Vor mir liegt die „parlamentarische Sommerpause“, Thema viele Emotionen hochkochen, und dass der auch wenn es möglicherweise einige Sondersitzungen weitere politische Kurs kaum vorherzusehen ist. Ich wegen der Griechenlandkrise geben wird. Mehr Zeit bin kein Finanzpolitiker. Aber eines weiß ich: Auch und für den Wahlkreis und für etwas Erholung. Nach drei gerade in einer Krise bin ich ein überzeugter Europäer. „Großveranstaltungen“ in den vergangenen Wochen in 70 Jahre Frieden in Europa sprechen eine deutliche – der zweiten Auflage von Business trifft Afrika Sprache. Dieses Projekt dürfen wir nicht aufgeben. gemeinsam mit der IHK (Seite 2/3), der bunten und Ein zweites Thema, das uns umtreibt in Deutschland lebendigen Schülerprojektwoche (Seite 4/5) und meiner und Europa, ist die Situation der Flüchtlinge. Wir müs- jährlichen Tour de Frank (Seite 6/7) – heißt das vor sen Kräfte bündeln, Ideen verknüpfen, Fachbereiche allem: Begegnungen mit einzelnen Menschen, zuhören vernetzen, um für die Flüchtlinge selbst und für uns und neu ausrichten. alle vernünftige Konzepte zu entwickeln. Um dabei Einen schönen Sommer wünscht Ihnen & Euch ressortübergreifend zu denken, habe ich in meiner Fraktion die Initiative zu einer gemeinsamen Sitzung verschiedener Arbeitsgruppen angeregt. Der Fraktions- vorsitzende nahm die Idee auf und lud

Bei der fraktionsinternen Sitzung „Fluchtursachen, Flüchtlinge, Flüchtlingspolitik – Was wollen wir tun?“ am 1. Juli 2015, die ich initiiert habe. V.l. Entwick- lungsminister Gerd Müller, Fraktionsvorsitzender Volker Kauder, Innenminister Thomas de Maizière, Stellv. Fraktionsvor- sitzender . Gerne berichte ich mehr darüber – Kontaktaufnahme genügt. Neues aus Chemnitz

Business trifft Afrika 2015

Am 23. Juni fand die zweite Runde der Veranstaltung „Business trifft Afrika“ in der IHK Chemnitz sehr erfolg- reich statt. Die Veranstaltung habe ich letztes Jahr ini- tiiert, um dem Chemnitzer Mittelstand die Gelegenheit zu verschaffen, konkrete Tipps zum afrikanischen Markteintritt zu bekommen und unmittelbar Kontakte zu knüpfen. Denn Afrika kommt Chemnitz zugute.

Die große Resonanz seitens der Wirtschaft und der Politik bewies einmal mehr das Interesse am „Boom- Kontinent“ Afrika und den Bedarf an direktem Austausch. Fast einhundert Unternehmerinnen und Unternehmer, 37 Diplomaten aus 20 afrikanischen Ländern sowie der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), , folgten der Einladung nach Chemnitz.

„Für eine zukunftsfähige Entwicklung sind private Investitionen mindestens ebenso wichtig wie Entwick- lungsgelder“, betonte Thomas Silberhorn. Er erläuterte Maßnahmen der Bundesregierung, um Unternehmen, Kammern und Verbände bei ihrem Engagement in Afrika zu unterstützen, wie das developpp.de Programm, den Ausbau der staatlichen Exportkreditgarantien und die Eröffnung einer neuen Servicestelle für die Wirt- schaft in Berlin. Deutschland fördert zahlreiche Ent- wicklungspartnerschaften mit deutschen Unternehmen in afrikanischen Ländern in unterschiedlichen Berei- chen und kooperiert mit der vorhandenen Wirtschaft zur Förderung der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Thomas Silberhorn nahm Chemnitz besonders in den Fo- kus: „Ich bin sicher, dass es auch für viele Unternehmen in der Region Chemnitz interessante Möglichkeiten für Geschäfte in Afrika gibt. Die Region ist in vielerlei Hin- sicht ein gutes Beispiel dafür, was den ‚deutschen Mit- telstand‘ weltweit so erfolgreich macht: Die vielen langfristig auch dem Gemeinwohl verpflichteten Fami- lienunternehmer oder die intensive Kooperation vieler regionaler Unternehmen mit den Universitäten in der Region. Ich hoffe, dass wir zahlreiche Unternehmen

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von hier als starke Partner für unsere Entwicklungs- politik in Afrika gewinnen. Und ich freue mich, wenn wir gemeinsam die großen Potentiale in Afrika nutzen. Ihnen und uns allen wünsche ich viel Erfolg dabei!“

Das afrikanische Potenzial hob auch der Sprecher der afrikanischen Diplomaten in Deutschland, der Botschafter der Republik Côte d’Ivoire, Léon H. Kacou Adom, hervor. Neben dem Überfluss an natürlichen Ressourcen und der wachsenden Mittelschicht erwähnte er die Moder- nisierung der Infrastrukturen, die regionale Integration des Kontinents sowie die laufenden Reformen des Rechtsrahmens, um die Attraktivität des Wirtschafts- umfelds zu stärken. „Schließlich möchte ich den ver- ehrten Damen und Herren, die heute hier Unternehmen vertreten, sagen, dass unsere diplomatischen Vertre- tungen über wirtschaftliche Abteilungen verfügen. Ich lade Sie herzlich ein, diese zu kontaktieren. Diese Ab- teilungen informieren Sie über Projekte, die für Sie interessant sein könnten, und unterstützen Sie im Rahmen Ihres Engagements auf dem Kontinent der Gegenwart und der Zukunft“, sagte der Diplomat.

Bei der Podiumsdiskussion, den B2B-Gesprächen und den regionalen Workshops nahmen die Teilnehmer die Möglichkeit wahr, ins Gespräch zu kommen. Über den lebendigen Austausch habe ich mich sehr gefreut und hoffe, dass zahlreiche Projekte daraus entstehen. Gern stehe ich allen Interessierten für weitere Infor- mationen und die Vermittlung von Kontakten zur Ver- fügung (frank.heinrich@.de, 030/22771983). Als Chemnitzer Bundestagsabgeordneter engagiere ich mich für den Aufschwung unseres Nachbarkonti- nents. Denn Afrika kommt als Nachbar- und Zukunfts- kontinent Chemnitz zugute.

Medienecho (Auswahl)

Wochenspiegel: Afrikanische Bananenstängel im Hightech-Visier, 27.06.2015

BLICK: Business trifft Afrika, 27.06.2015 Bei der Podiumsdiskussion nahmen Vertreter der Chemnitzer ERF: Mehr Chancen als Risiken in Afrika, 26.06.2015 Wirtschaft teil, die in Afrika tätig sind: Dr. Wolfgang Reimer/ Geokompetenzzentrum Freiberg e.V., Andreas Lietzmann/ New Energy GmbH und Lars Bergmann/ Bergmann AG.

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Umso wichtiger ist es aber, sich auch in andere Menschen Schülerprojektwoche 2015 hineinzuversetzen, sie als Menschen mit ihren jeweili- gen Schicksalen zu sehen und nicht pauschal als Flücht- linge, Asylsuchende oder schlicht als Ausländer. Niemand Welch eine gelungene, reiche Woche erlebten mein behauptet, dass Integration einfach sei – weder für die, Team und ich in der diesjährigen Schülerprojektwoche! die kommen, noch für die, die da sind. Es gilt, sich indi- Vom 6. bis 9. Juli beschäftigten wir uns mit dem viduell und ohne Vorurteile zu begegnen. Thema „Asyl und Integration in Chemnitz“. Hier ein paar Eindrücke zu jedem einzelnen Tag.

TAG 2 In Kooperation mit Frau Professorin Cecile Sandten TAG 1 vom Lehrstuhl Anglistische Literaturwissenschaft konnten Wir trafen uns an der TU Chemnitz mit Etelka wir erneut an der TU Chemnitz sein. Frau Sandten hatte Kobuß, der Ausländerbeauftragten der Stadt Chemnitz vor einiger Zeit mit ihren Studentinnen und Studenten und Birgit Broszeit von AGIUA. Sie berichteten von einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Home/Heimat“ ihrer Arbeit und gaben den Schülerinnen und Schülern erstellt. Chemnitzer, Zugezogene und „Bewohner auf der Fortis-Akademie sowie der Ausbildungsstätte Zeit“ berichteten von ihrer Beziehung zu Chemnitz, was des VBFA ein tieferes Verständnis für Integrationsarbeit Heimat für sie bedeutet, wie sie hier aufgenommen wer- und was alles möglich ist, wenn Integration gelingt. So den und inwiefern sie angekommen sind oder auch nicht. lernten wir, dass 12.575 Ausländer in Chemnitz leben, Eine spannende Auseinandersetzung mit dem Begriff was einem Anteil an der Bevölkerung von 5 Prozent ent- Heimat und Zuhause. Im zweiten Teil stellte uns Claudia spricht. Davon wiederum sind nur rund 1.000 Menschen Elsner, Koordinatorin für Migration der Sächsischen Bil- Asylbewerber, d.h. etwa 0,4 Prozent der Bevölkerung. dungsagentur die Bemühungen der Behörde zur Integra- Unter den 12.575 Ausländern sind 130 Nationalitäten tion von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshinter- vertreten. Die größte Gruppe stellt die Russische grund vor. Wir lernten, dass in Sachsen derzeit 25.671 Föderation, gefolgt von Ukraine, Indien, China, Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund aus Ungarn, Vietnam und Syrien. Weltweit betrachtet gibt mehr als 141 Ländern allgemeinbildende und berufsbil- es 60 Mio. Flüchtlinge. Eine fast unvorstellbare Zahl. dende Schulen aller Schularten besuchen. Die Anzahl der Davon sind 60 Prozent Binnenflüchtlinge, d.h. sie muss- Migranten in so genannten Vorbereitungsklassen ist im ten ihren Wohnort verlassen, sind nun aber Flüchtlinge Vergleich zum Vorjahr um mehr als 70 Prozent gestiegen in ihrem eigenen Land. Frau Broszeit brachte uns durch auf 3.751 Schüler. Derzeit gibt es 244 Vorbereitungsklas- einige Übungen und „Spiele“ zum Nachdenken über uns sen. Schulen mit mehr als 40 Prozent Migranten bezogen als „Maßstab“ bzw. Mittelpunkt von allem. Das ist eine auf die Gesamtschülerschaft gibt es besonders in den natürliche Sichtweise, wir brauchen ja auch alle einen Städten Dresden und Leipzig und in bestimmten Wohn- Referenzrahmen. Dies sind zunächst einmal wir selbst. gebieten. Die Teilnehmer/innen der SWA Weiterbil-

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dungsakademie Sachsen bekamen einen guten Einblick in die einzelnen Etappen, die ein junger Flüchtling auf dem Weg zur sprachlichen und sozialen Integration durchläuft, wie viele Partner dafür nötig sind (z.B. Behörden, Jugendmigrationsdienste, Migrantenver- bände, Wohlfahrtsverbände, Initiativen, Vereine etc.) und dass vor allem jede und jeder zählt!

TAG 4 Der letzte Tag der Projektwoche war ein besonders bewegender mit der syrischen Familie Alkurdi und Bash, die seit dem Frühjahr 2014 bzw. seit Januar 2015 in Chemnitz lebt. Sie sind alle in Damaskus auf- gewachsen und verwurzelt, mussten Syrien aber auf- grund des Krieges und der fehlenden Perspektiven verlassen. Die Bilder von Damaskus und anderen syri- TAG 3 schen Städten vor und nach dem Krieg ließen wahr- Zu Gast bei der Türkisch-Islamischen Gemeinde scheinlich niemanden ungerührt. Auf die Frage, ob es nahe des Park der OdF. Ein Vormittag voller Fragen: nicht schwer gefallen sei, die Heimat zu verlassen, Wie gleichberechtigt sind die Frauen im Islam? Was ist sagte Mai Alkurdi: „Wenn in Deiner Straße Bomben fal- Ramadan? Warum heißt der Koran Koran und nicht len, ist es leicht, die Heimat zu verlassen. Natürlich Bibel? Warum tragen Frauen Kopftücher? Den 30 Azubis vermissen wir vieles in Damaskus, wie Freunde, das und ihren Betreuern der Berufsschule des „Berufsbil- soziale Leben, die Orte, wo wir aufgewachsen sind dungswerkes für Blinde und Sehbehinderte Chemnitz“ und gelebt haben. Aber wir wissen auch, dass es das, reichten die 90 Minuten kaum aus, um alle ihre Fragen was wir vermissen, nicht mehr gibt.“ Seit die Familie stellen zu können. Herr Sezgi und der Religionsbeauf- in Chemnitz ist, bekommt sie unter anderem Unter- tragte der Gemeinde gaben sich alle Mühe, alles zu stützung von Frank Blumstein, Chemnitzer Unter- beantworten. Neu war vielen unter anderem, dass nehmer und Vorsitzender des Bürgervereins. Er hat Allah 99 Namen mit jeweils unterschiedlichen Bedeu- die Familie über Save me kennengelernt. Ich ermu- tungen hat, dass zwischen 150 und 200 Gläubige ganz tige gerne dazu, solche eine Patenschaft zu überneh- unterschiedlicher Nationen zum Freitagsgebet kommen, men! Die Familie sieht ihre Zukunft in Deutschland, auch wenn die türkische Gemeinde nur zwischen 20 lernt intensiv Deutsch und schmiedet berufliche Pläne. und 30 Mitglieder hat und dass es verletzend ist, wenn Ich bin noch immer sehr dankbar, dass ich behilflich alle Muslime Al Qaida zugeordnet werden. Im Anschluss sein konnte, im Januar dieses Jahres vier Familienan- gab es Kuchen und Gebäck, dass nach strengen religi- gehörige über das Bundeskontingent für syrische ösen Regeln hergestellt wurde. An dieser Stelle wurde Flüchtlinge nachzuholen (siehe Newsletter Februar auch ein Wunsch deutlich: Mehr Produkte ohne tieri- 2015). Die Schülerinnen und Schüler der Ober- sche Fette, Emulgatoren etc. Im Supermarkt einkau- schule Gablenz und der Fortis-Akademie werden fen ist für manche Muslime eine Herausforderung. Die vermutlich noch oft an diese Begegnung denken. Ein Gemeinde sagte, sie stehe jederzeit für weitere ganz herzliches Dankeschön an die tolle Familie Bash Begegnungen und Austausch zur Verfügung. und Alkurdi und an ihren Paten Frank Blumstein!

Fortsetzung folgt 2016!

Newsletter Frank Heinrich | Juli/August 2015 05 | Neues aus Chemnitz Neues aus Chemnitz

und wird auch von der Feuerwehr genutzt. Allerdings Tour de Frank 2015 gibt es auch Herausforderungen, die das Chemnitzer Team in ihrer Arbeit beeinflussen. So ist etwa das Bürogebäude über die Jahre zu klein geworden. Ein Gleich vorweg: Es war wieder eine gelungene, sehr Anbau wäre notwendig. Ebenso wären neue Garagen erkenntnisreiche und mit schönen Begegnungen für die Fahrzeugflotte erforderlich. Anschließend ging gefüllte „Tour de Frank“! Die Tour im Einzelnen: es zurück Richtung Stadtzentrum zum Kaffeestudio Coffee worxx. Alexander Ahnert vertreibt hier hoch- wertige Kaffeemaschinen und repariert Maschinen aller Art. Bei einer Tasse sehr guten Kaffees erklärte er uns seine Arbeit. Das technische Know-how, wel- ches für die Reparatur dieser Geräte notwendig ist, brachte er sich selbst bei, wobei seine Ausbildung zum Elektriker durchaus hilfreich war.

TAG 1 Los ging es mit inspirierenden Gesprächen in der schönherr.fabrik, die mit ihren historischen Fabrik- gebäuden von der alten Chemnitzer Industriezeit zeugt. Dabei hörte ich heraus, dass gerade den klei- nen Gewerken oftmals zu wenig Wertschätzung entge- gengebracht wird, trotz ihrer hervorragenden Arbeit. Heute ist der Standort ein Platz, an dem sich vielerlei TAG 2 Branchen angesiedelt haben, die von einem gut funk- Der Donnerstagmorgen begann sportlich in der tionierenden Netzwerk untereinander profitieren. AlexA Seniorenresidenz. An diesem Tag begleitete Auf dem Weg zur Zeisigwaldschänke, in der mein mich der Landtagsabgeordnete Alexander Dierks. Von Team und ich eine kleine Stärkung zu uns nahmen, der Heimleiterin Antje Hillinger wurden wir freundlich machten wir kurz Halt im Club Heinrich auf der begrüßt. Gemeinsam mit etwa 20 Senioren durften Heinrich-Schütz-Straße. Den Club kenne und mag ich wir an ihrem allwöchentlichen Sportkurs teilnehmen. seit Langem. Er kümmert sich um die Freizeitgestal- Es machte großen Spaß, sich mit so fröhlichen Men- tung von Menschen mit Behinderung. Nach einem schen gemeinsam zu bewegen. Danach standen wir Gespräch mit den Inhabern der Zeisigwaldschänke Rede und Antwort zu unserer Arbeit im Bundestag ging die Tour weiter zum Ortsverband des Techni- bzw. Landtag. Weiter ging es zum AWO Naturkin- schen Hilfswerks nach Ebersdorf. Dort traf ich auf sehr derhaus „Spatzennest“ ins Heckert-Gebiet. Die Kinder motivierte Mitarbeiter, die sich – meist ehrenamtlich und ihre Erzieherinnen begrüßten uns mit einem Lied – im Katastrophenschutz engagieren. Ihr Aufgabenfeld und reichten uns im Anschluss kühlen Tee zur Erfri- reicht vom Einsatz in Katastrophenfällen über Nach- schung. Frau Seidel, die Leiterin der Einrichtung, wuchsförderung, Schulungen bis hin zur Wartung und führte uns durch das Haus und hielt mit ihren Sorgen Instandhaltung der Technik. Der Übungsplatz auf dem und Herausforderungen nicht hinterm Berg. Gelände wurde größtenteils in Eigenleistung gestaltet

Newsletter Frank Heinrich | Juli/August 2015 06 | Neues aus Chemnitz Neues aus Chemnitz

Im Anschluss statteten wir der Autolackiererei beliefert Apotheken in Sachsen und Thüringen mit Förster in Erfenschlag einen Besuch ab. Der Lackier- Medikamenten, oft auch mehrmals am Tag. Mit einem meister Michael Förster führte uns durch das kleine Rundgang durch das vollklimatisierte Lager endete die Traditionsunternehmen, wo er und seine Mitarbeiter Tour de Frank 2015. Die vielen Begegnungen, Eindrü- sich mit viel Engagement und Detailarbeit um alle cke und Erfahrungen mit den Chemnitzern haben mich Schäden an Karosserie und Lack kümmern. Ein beson- inspiriert und in meiner Arbeit bestärkt. Die Tour de deres Erlebnis war anschließend der Besuch in der Frank 2016 steht fest im Programm. Wer als Radfah- Hundeschule „familiaris“. Neben der Chefin Frau rer/in oder als Einrichtung mal dabei sein möchte, Handel begrüßte uns eine Hundemeute stürmisch und möge sich gerne melden! freundlich zugleich. Bei Kaffee und Kuchen erzählte Frau Handel mit ihrem Team von der Arbeit und der Ausbildung mit den Hunden. Die letzte Etappe dieses Tages führte uns zum Haus des Lebens in Gablenz, einer Schwangerenberatungsstelle. Dort konnte ich mir ein Bild vom aktuellen Bauvorhaben machen. Schön, dass das Projekt dank zahlreicher Spenden nun nach und nach verwirklicht wird.

TAG 3 Der dritte und letzte Tourtag begann in der Textil- maschinenfabrik Karl Mayer, einem Familienunterneh- men, das mit Standorten in Europa, Amerika und Asien Maschinen zur Fertigung von Textilien aller Art her- stellt. Die Geschäftsführer Herr Schmidt und Herr Gärtner gaben uns einen spannenden Einblick in ihr Unternehmen und führten uns durch die Werkhalle, in der wir uns von der Entstehung der Maschinen über- zeugen konnten. Nach einem Besuch im Verkehrs- garten Kid-Car-City fuhren wir zum Sommerfest der Caritas nach Bernsdorf. Dort erlebten wir ein buntes Programm zum 10-jährigen Jubiläum des Thomas Morus Haus. Den letzten Termin meiner diesjährigen Tour bildete der Pharmahandel Sanacorp. Dieser

Newsletter Frank Heinrich | Juli/August 2015 07 | Neues aus Chemnitz Neues aus Berlin

Spannende Einblicke hinter Das erste Highlight war ein gemeinsames Mittagessen die Kulissen der Politik mit Kirchenoberhäuptern aus der Ukraine. Auf Initiative von Frank und einem Kollegen wurden die Friedens- bemühungen auf diese Weise vorangetrieben. Was für eine geniale und kreative Lösungsidee! Orthodoxe, Juden, Moslems, Pfingstgemeinden, alle saßen zusam- Gastbeitrag von Jonas Keller men, tauschten sich aus und gaben eindeutige State- ments, wie sehr sie sich für den Frieden unter den Menschen einsetzen werden.

Mein Name ist Jonas Keller, Jungunternehmer aus Deutschland. Frank kenne ich schon viele Jahre. Ende Juni durfte ich eine Woche hinter die Kulissen der deutschen Politik schauen und miterleben, wie Frank Heinrich arbeitet – eine großartige Erfahrung, die ich kurz mit Ihnen teilen möchte.

Voller Spannung ging es in die letzte Sitzungswoche vor der Sommerpause und ich mittendrin. Draußen Rekord- temperaturen, drinnen riesige Herausforderungen! Die Dabei ging es gar nicht so sehr um das, was gespro- bestimmenden Themen: Griechenland und der Umgang chen wurde, sondern vielmehr um die Symbolkraft der mit der Flüchtlingsherausforderung. Anwesenden.

Schlag auf Schlag ging es los. Ausschusssitzung, Vorbe- Mit den Menschen in den Dialog zu gehen, die vor Ort reitungstreffen, zwischendrin Teammeeting, dann Meinungen maßgeblich prägen können und sie zusam- schnell in die Plenarsitzung, Lunch-Meeting mit inter- men für den Frieden stark zu machen, was für ein nationalen Vertretern… Und um ehrlich zu sein, genialer Schachzug! Beeindruckend zu sehen, wie auch war ich anfangs ziemlich irritiert! Es wurde geredet, in der Politik auf kreative Art und Weise Lösungen diskutiert und wieder geredet. Wo blieben die Ent- entwickelt werden können. scheidungen? Schnell musste ich verstehen, dass die Der zweite Meilenstein war eine fraktionsoffene Sitzung Vergleichbarkeit zum Unternehmertum nur begrenzt zum Thema: Umgang mit Flüchtlingen. Auf Initiative von möglich sein wird. Wieso? Die Ziele sind sehr unter- Frank hin wurde eine Sondersitzung einberufen, das schiedlich. Unternehmen müssen auf Gewinn ausge- Podium konnte sich sehen lassen: richtet sein, um Arbeitsplätze zu schaffen. Die Politik • Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller jedoch denkt primär an das Wohl des Menschen, es • „Flüchtlingsbeauftragter“ Frank Heinrich ging immer um Menschen! • CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder Und so wurde mir irgendwann klar, dass es gut ist, zu • Innenminister Dr. Thomas de Maizière diskutieren! Verschiedene Standpunkte auszutau- • Stellv. Fraktionsvorsitzender Thomas Strobl schen, Fragen zu stellen, Debatten zu führen, zu pro- • Vertreter der Bundesagentur für Arbeit und von vozieren, um den bestmöglichen Konsens zu finden, World Vision für das Wohlergehen der Menschen in Deutschland! Im Sitzungssaal mehr als 80 (!) Mitarbeiter und Abgeord- Drei besondere Erlebnisse möchte ich beschreiben. nete, Leute mussten sogar stehen. Franks Ziel, eine

Newsletter Frank Heinrich | Juli/August 2015 08 | Neues aus Berlin Neues aus Berlin

ich, dass sich die christlichen Ideen unserer Gesell- schaft niemals aus unserer Mitte entfernen werden. Ich werde mich immer wieder fragen, welchen Beitrag ich dazu leisten kann.

Meiner anfänglichen Skepsis der Politik gegenüber, sind große Begeisterung und allerhöchster Respekt gewichen! Nun kann ich nur die Arbeit von Frank beur- teilen. Umso mehr wünsche ich mir, dass er zum Vor- bild wird für die Arbeit der Politiker dieses Landes! ganzheitliche, interdisziplinäre Perspektive auf die Ich weiß was es heißt, Verantwortung zu tragen – für 34 Herausforderung zu entwickeln, kam überragend an. Mitarbeiter, Umsatzziele, Weiterentwicklung eines Unter- Und plötzlich kamen Außenpolitiker, Innenpolitiker, Ent- nehmens. Trotzdem ist das nicht mit dem zu vergleichen, wicklungspolitiker und viele weitere Stimmen in einen was Frank Tag für Tag leistet, für unser Land, Europa, den fruchtbaren Austausch. Allein durch die Verknüpfung der einzelnen Menschen und vor allem für die Schwachen! verschiedenen Disziplinen wurden erneut konstruktive Lösungsansätze entwickelt. Alle waren sich einig: Dieser Wenn ich dann noch sehe, mit welcher Freude, Lei- Austausch muss weiterhin regelmäßig stattfinden. Meine denschaft und Einsatzbereitschaft er und sein ganzes Meinung: Macht Frank zum offiziellen „Flüchtlingsbeauf- Team daran arbeiten, die Welt jeden Tag ein bisschen tragten“, um Eure Kräfte zu bündeln! besser zu machen, dann kann ich nur den Hut ziehen.

Am vorletzten Abend waren wir zum Sommerempfang des evangelischen Ratsvorsitzenden eingeladen. Dass ich hier ein Selfie mit unserem Staatsoberhaupt erha- schen konnte, war eher eine persönliche Randnotiz. Viel beeindruckender fand ich die Feststellung, dass in der großen Kirche die Top drei in Deutschland anwe- send waren: Nicht nur Gauck, sondern auch Lammert und Merkel sowie einige Minister waren anwesend. Sie nah- men sich Zeit, um zusammen über Werte zu sprechen.

Als der Redner auf die Sterbehilfe zu sprechen kam und Auf die Frage, woher er seine Kraft nehme, antwor- an die Politik appellierte, dass es in Deutschland nie- tete er mir: „den einzelnen Menschen zu sehen“. Es mals soweit kommen dürfe, dass sich alte Menschen ist spürbar, wie sehr er für seine Bürger in Chemnitz dafür entschuldigen müssten, dass sie noch leben woll- arbeitet, an die Menschen in Deutschland und Europa ten, eröffnete Gauck einen lang anhaltenden Applaus. denkt, dabei aber eben auch nicht die Benachteiligten der ganzen Welt aus den Augen verliert. Und genau Ich bin so froh, nun zu wissen, dass eine große Werte- das macht ihn so authentisch. orientierung in den Reihen unserer Entscheidungsträger vorhanden ist und somit aktuelle Debatten, Gott sei Frank ist für diese Aufgabe geboren und ein toller Dank, mit einer lebensbejahenden Perspektive geführt Repräsentant der Bürger dieses Landes, Chemnitz werden! kann stolz auf Dich sein!

Sorgen macht mir der Blick in die Zukunft. Wie wer- Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Gottes Segen den Debatten in 20 Jahren aussehen? Nach welchen für Deine Arbeit! Werten wird dann entschieden werden? Dabei hoffe

Newsletter Frank Heinrich | Juli/August 2015 09 | Neues aus Berlin Dies & Das

Förderung des Bundes für Chemnitzer Kürzlich erschien eine Studie des WWF „Das Bauhausvilla große Wegschmeißen“: „Allein in Deutschland lan- den demnach jedes Jahr rund 18,4 Millionen Tonnen Zu Besuch bei Familie Löser an Nahrung im Müll. Etwa zehn Millionen davon seien in der Bauhausvilla Feistel bereits heute vermeidbar (…). Im Schnitt würden die auf dem Schloßberg, die sich Deutschen also 313 Kilo genießbare Nahrungsmittel über eine Förderung aus dem unnötig wegwerfen - pro Sekunde.“ ( Quelle) Denkmalschutz-Sonderpro- gramm des Bundes freuen darf - und dies auch ganz be- sonders tut! Meine Kollegen Zum Weltflüchtlingstag am 19.06.2015 habe und ich haben uns im Bun- ich eine Schüleraktion der German Toilet Organi- destag für diese Förderung zation unterstützt. Weitere Informationen zum Erhalt der Villa einge- germantoilet.org setzt. Der Besuch machte deutlich, wie dringend das Geld für eine neue Verkleidung der Fassade benötigt wird. Familie Löser steckt seit Jahrzenten sehr viel Herzblut und Eigenleistung in die Bauhausvilla.

SchülerCampus 2015 Du willst was erleben in den Sommerferien? Dann nix wie hin zum SchülerCampus. Sechs Wochen lang Expe- rimentieren, Ausprobieren, Austausch mit anderen und vieles mehr. schuelercampus.tu-chemnitz.de

Positives aus Afrika Sommer-Quiz

Zu dieser sommerlichen Ausgabe biete ich Ihnen und Euch ein kleines Quizz. Viel Spaß!

1. Wie viele Kilometer liegen zwischen Europa und 3. Welche Stadt, die für seine Manuskripte aus Afrika? dem 12. Jahrhundert weltberühmt ist, pflegt eine a. 14 km b. 94 km c. 504 km Städtepartnerschaft mit Chemnitz? a. Kairo (Ägypten) b. Khartum (Sudan) 2. Ardi und Lucy sind mit 4,4 Mio. bis 3,2 Mio. Jah- c. Timbuktu (Mali) ren derzeit die ältesten bekannten Vorfahren des modernen Menschen. In welchem Land wurden die 4. In welchem Land gehört Deutsch zu den Natio- Fossile von Ardi und Lucy gefunden? nalsprachen?

a. Ägypten b. Äthiopien c. Kenia a. Kamerun b. Namibia c. Tansania Auflösung4:b 3:c, 2:b, 1:a,

Newsletter Frank Heinrich | Juli/August 2015 10 | Dies & Das Termine

Newsletter Frank Heinrich | Juli/August 2015 11 | Termine Mein kleines politisches Lexikon

Grexit

Das kleine Kunstwort „Grexit“ ist so sehr in aller Munde, dass fast in Vergessenheit gerät, wie neu diese Wort- schöpfung eigentlich ist. Erst seit 2011 wird von Grexit gesprochen. Als Erfinder des Begriffs gilt Ebrahim Rahbari, Nationalökönom bei der City-Bankengruppe. Rahbari schob die beiden Worte „Greece“ und „Exit“ ineinander, ein sogenanntes Kofferwort (wie „Smog“ aus „smoke“ und „fog“) war entstanden.

Inhaltlich steht Grexit für den Austritt der Griechen aus der Eurozone. Ein ähnlicher Begriff wurde für die Briten geprägt: der „Brexit“.

Die kontroverse Diskussion der Pro und Contras eines Ein sehr gutes Pro und Contra hat die Süddeutsche Grexit hat viele Ursachen. Sehr unterschiedliche Welt- Zeitung veröffentlicht: anschauungen und politische Ideologien treffen aufein- ander. Unstrittig ist, dass Griechenland über Jahre die Pro Grexit: Kein Grund zur Panik, 09.06.2015 Kriterien für die Stabilität der Währung nicht eingehal- Contra Grexit: Der Anfang vom Ende, 09.06.2015 ten hat, Kredite von IWF, EZB und EU wurden nicht für Und doch lässt sich keines dieser „Was-wäre-wenn“- Investitionen, sondern für den Konsum ausgegeben. Szenarien wirklich zu Ende denken. Denn seit der Euro Weitere Hilfspakete (d.h. Kredite) wurden daher an am 1. Januar 1999 (zunächst als Buchgeld) eingeführt Bedingungen geknüpft. Und hier beginnt der Streit: wurde, hat es diesen Fall nicht gegeben: dass ein Hätte es eines Schuldenschnittes bedurft, damit Grie- Partner die europäische Gemeinschaftswährung wie- chenland überhaupt eine Chance haben konnte, wirt- der verlassen musste (oder wollte). schaftlich neu zu beginnen? Oder wären noch striktere Für diese Unsicherheit hat Rahbari übrigens auch wieder Reformen nötig gewesen, damit sich wirklich etwas ein neues Wort kreiert. Den „Grimbo“ – eine Verschmel- verändert? Hätte man viel früher über einen Grexit zung von „Griechenland“ und „Limbo“ als Ausdruck für nachdenken sollen? etwas, das in der Schwebe ist.

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Herausgeber: Frank Heinrich, MdB Büro Chemnitz: 0371 4952694 Platz der Republik 1 | 11011 Berlin Büro Berlin: 030 227 71980 Text: Frank Heinrich & Team • Redaktion: Sabine Wicher [email protected] Layout: Florian Walz • Fotos: Team Frank Heinrich www.frankheinrich.de

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