KRITERIEN FÜR DIE VORPRÜFUNG (A-Prüfung) gem. Anlage 3 des UVPG 27.08.2018 STRUKTUR- UND GENEHMIGUNGSDIREKTION NORD

Antragsteller: innogy SE Vorhaben: Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis zum Betrieb des Wasserkraftwerks Serrig an der Saar in Rheinland-Pfalz nach Wasserrecht Az.: 312-07-235-01/17 Nr. Anhang 1 der 4. BImSchV: Nr. Anlage 1 zum UVPG: 13.14 Die folgenden Angaben basieren auf dem Stand der Antragsunterlagen: Innogy: Erläuterungsbericht zum Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis zum Betrieb des Wasserkraftwerks Serrig an der Saar in Rheinland-Pfalz nach Wasserrecht: Dezem- ber 2017 Büro für Umweltplanung, Gewässermanagement und Fischerei Dr. Andreas Hoffmann: Angaben des Vorhabenträgers zur Vorbereitung der Vorprüfung für den Weiterbe- trieb der WKA Serrig für 10 Jahre mit fischangepasster Betriebsweise: Juli 2018 RWTH Aachen: Entwicklung einer fischangepassten Betriebsweise der Kraftwerke Serrig, und an der Saar: Februar 2016

Bemerkungen 1 Merkmale des Vorhabens Die Merkmale eines Vorhabens sind insbesondere hinsichtlich folgender Kriterien zu beurteilen: 1.1 Größe und Ausgestaltung des gesamten Vorhabens und soweit 1. Art und Kapazität: relevant, der Abrissarbeiten Bei der WKA Serrig an der Saar handelt es sich um ein Laufwasserkraftwerk mit zwei Ka- plan-Rohrturbinen und angrenzendem Wehr. Die Ausbauwassermenge beträgt 100 m³/s, die Gesamtfläche der WKA umfasst 6.204 m². Die innogy SE beantragt den Weiterbetrieb der Wasserkraftanlage für 10 Jahre mit einer fischangepassten Betriebsweise.

2. Merkmale des Vorhabens: Bereits im Rahmen der wasserrechtlichen Erlaubnis von 2014 wurde eine Arbeitsgruppe „Fischschutz“ bestehend aus der SGD Nord, dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) sowie dem Betreiber gegründet, mit dem Ziel, u.a. für den Standort Serrig ein techni- sches sowie ökologisches Gesamtkonzept zum Fischschutz und Fischabstieg zu entwickeln. Zum aktuellen Zeitpunkt liegen noch keine konkreten Ergebnisse einer geeigneten Maß- nahme vor. Die Wehrhöhe beträgt 14,50 m, es handelt sich um ein technisch komplexes und mit Unsicherheiten hinsichtlich ökologischer Wirksamkeit und betrieblicher Umsetzbarkeit behaftetes Vorhaben. Deshalb soll im Rahmen dieses Antrages zunächst eine auf 10 Jahre befristete wasserrechtliche Erlaubnis beantragt werden, um künftig eine langfristige Neuge- nehmigung zum Betrieb der WKA Serrig mit einem geeigneten Fischschutzkonzept zu erwir- ken. Der beantragte Weiterbetrieb mit angepasster Betriebsweise stellt daher nur einen Zwi- schenzustand dar.

Der Turbinenbetrieb der WKA Serrig an der Saar soll prinzipiell auch zukünftig wie gehabt fortgeführt werden, wobei in Zeiten der Abwanderung von Blankaalen auf eine fischange- passte Betriebsweise umgestellt wird. Die fischangepasste Betriebsweise ist in Pkt. 1.3 de- taillierter beschrieben.

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1.2 Zusammenwirken mit anderen bestehenden oder zugelassenen Die Saar ist als Bundeswasserstraße ausgebaut und an sieben Staustufen zur Schiffbarma- Vorhaben und Tätigkeiten chung und zur Wasserkraftnutzung aufgestaut. Für diadrome und potamodrome Fische er- geben sich durch die Querbauwerke erhebliche Wanderungshindernisse. Ebenso verändert der Aufstau die Fließgewässerverhältnisse in Richtung eines Stillgewässers. An allen sieben Staustufen der Saar sollen im Bewirtschaftungszyklus 2021-27 der WRRL Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit erfolgen (IKSMS 2015). 1.3 Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Lage: Der Standort der WKA Serrig befindet sich zwischen Serrig und Hamm, südlich von Wasser, Tiere, Pflanzen, und biologische Vielfalt , bei Flusskilometer 18,3 der Saar.

Nutzung des Gewässers: Im Rahmen der neu beantragten wasserrechtlichen Erlaubnis sind keine baulichen Änderungen erforderlich. Vorgesehen ist der Weiterbetrieb der WKA mit angepasster Betriebsweise unter Berücksichtigung des Fischschutzes für 10 Jahre. Die „fischangepasste“ Betriebsweise soll besonders für Blankaale das mechanische Verlet- zungsrisiko einer Turbinenpassage reduzieren. Dabei wird eine der Turbinen nach Möglich- keit maximal beaufschlagt, bevor die zweite Turbine dazu geschaltet wird. Dadurch, dass die Turbinen häufiger in einem Zustand mit großem Öffnungswinkel der Lauf- und Leitradschau- feln betrieben werden, reduziert sich die Kontaktwahrscheinlichkeit und damit das Verlet- zungsrisiko für Fische bei der Turbinenpassage. Das Institut für Wasserbau und Wasserwirt- schaft der RWTH Aachen hat im Auftrag von innogy SE für die Arbeitsgruppe Fischschutz eine Studie zur fischangepassten Betriebsweise entwickelt. Der Endbericht der Studie ist den Genehmigungsunterlagen beigefügt. Da die fischangepasste Betriebsweise in Bezug auf Energieerzeugung und betriebliche Aspekte Nachteile aufweist, soll diese nur bei hoher Wahrscheinlichkeit für Blankaal-Abwanderungen eingesetzt werden. Es wird davon ausge- gangen, dass die Abwanderung der Blankaale im Zusammenhang mit äußeren, abiotischen Reizen steht. Auf der einen Seite steuern interne, physiologische Prozesse die Metamor- phose zum wanderbereiten Blankaal. Auf der anderen Seite scheint der Zeitpunkt der Ab- wanderung eng mit den Umweltfaktoren und –bedingungen verknüpft zu sein. Als wesentli- che abiotische Parameter fließen Abflussgeschehen, lunarer Rhythmus (Mondphase), Jah- reszeit (Saisonalität), Wassertemperatur und die Tagesperiodik/Lichteinfluss in das Um- schaltkonzept bzw. die angepasste Betriebsweise ein. An maximal 20 Tagen pro Jahr in den Monaten Mai bis Dezember zwischen 20.00 und 8.00 Uhr soll auf die fischangepasste Be- triebsweise umgestellt werden. Bei Auftreten folgender Bedingungen, die aus den Erfahrun- gen der Aalschutzinitiative an der Mosel in Kooperation zwischen der SGD Nord, dem LfU und innogy SE entstanden sind, wird die angepasste Betriebsweise angewandt: Voraussetzung für die Anwendung der angepassten Betriebsweise ist in den Monaten Mai bis Juli eine Zunahme des Abflusses von mindestens 25 m³/s innerhalb von 48 h. Von Au- gust bis Dezember finden zusätzlich Umstellungen bei vorhergesagter Zunahme des Abflus- ses um mindestens 100 % und in den beiden Nächten um Neumond statt. Damit soll ge- währleistet werden, dass ein Großteil der Abwanderungsereignisse der Aalpopulation abge- deckt ist.

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Folgende Betriebsweisen werden ohne Veränderungen weitergeführt: Die Überwachung der Sauerstoffgehalte erfolgt weiterhin wie bisher: Innogy SE nimmt im Zeitraum vom 01.05. bis zum 31.10. eines Jahres kontinuierliche Messungen des Sauer- stoffgehaltes und der Wassertemperatur im Ober- und Unterwasser vor. Die Onlinemesswer- te werden dem LfU übermittelt. Für den Fall, dass der Sauerstoffgehalt im Unterwasser der Stauhaltung Serrig unter 4 mg/l oder im Oberwasser der stromabwärts liegenden Stauhal- tung Schoden unter 2 mg/l sinkt, wird der Betrieb der WKA Serrig beschränkt oder einge- stellt, bis die vorgenannten Werte wieder erreicht sind bzw. überschritten werden.

Das Treibgut wird an der WKA Serrig nicht der Saar entnommen, sondern über das Kraft- werksdach (Überfallboden) geleitet. Das zum Einlauf gelangende Treibgut sammelt sich vor dem Rechen. Je nach Treibgutanfall wird die Rechenreinigungsmaschine betätigt und eine Fischbauchklappe abgesenkt. Das Treibgut wird über das Kraftwerksdach geleitet. Dieser Überlauf findet je nach Treibgutanfall in bestimmten Zeitintervallen statt und entspricht in etwa einem natürlichen Treibguttransport. 1.4 Erzeugung von Abfällen im Sinne von § 3 Abs. 1 und 8 KrWG Größeres, sperriges Treibgut, welches den Betrieb der WKA Serrig gefährdet oder auf den Überlaufböden liegen bleiben würde, sowie Zivilisationsmüll werden händisch oder mit ei- nem festinstallierten Kran geborgen und entnommen. Für die fachgerechte Entsorgung ent- sprechend den abfallrechtlichen Bestimmungen steht auf dem Kraftwerksvorplatz ein Con- tainer. Daten über die entsorgten Mengen liegen an der Zentralwarte Fankel vor.

Im Betrieb der WKA Serrig fällt durch Sicker- und Leckwasser in geringen Umfang Abwasser an, das unter definierten Randbedingungen in die Saar eingeleitet wird (siehe Pkt. 1.6). Das anfallende häusliche Abwasser wird in einer abflusslosen Grube gesammelt und fachgerecht entsorgt. 1.5 Umweltverschmutzung und Belästigungen Die Turbinenanlage der WKA ist eingehaust. Die Lärmbelästigung ist daher vernachlässig- bar. 1.6 Risiken von Störfällen, Unfällen und Katastrophen, die für das Vorhaben von Bedeutung sind, einschließlich Störfälle, Unfälle und Katastrophen, die wissenschaft- lichen Erkenntnissen zufolge durch den Klimawandel bedingt sind, insbesondere mit Blick auf: 1.6.1 verwendete Stoffe und Technologien In der WKA Serrig werden verschiedene Öle und Schmierstoffe verwendet. In der WKA Ser- rig anfallendes Lenzwasser, z.B. aus Dichtungsleckagen der Wellendichtung, wird nach För- derung über Lenzpumpen in die Saar eingeleitet. Um den Gewässerschutz auch in diesem Fall zu gewährleisten, wurden verschiedene technische und organisatorische Vorkehrungen getroffen. Neben der in der WKA Serrig installierten Messtechnik zur Überwachung von möglichen Ölleckagen wurde ein Sicherheitsabscheider im Kraftwerksvorplatz installiert, der im Havariefall ausgetretene Leichtflüssigkeiten aus dem Lenzwasser abscheidet. Zur redun- danten Überwachung des Lenzwassers ist der Sicherheitsabscheider ebenfalls mit Sonden- messtechnik ausgerüstet. Die Messwerte werden über die Leittechnik der WKA Serrig von der Zentralwarte überwacht.

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1.6.2 die Anfälligkeit des Vorhabens für Störfälle i.S. des § 2 Nr. 7 der Die WKA Serrig unterliegt nicht der Störfallverordnung. Es werden keine gefährlichen Stoffe StörfallV, insbesondere aufgrund seiner Verwirklichung innerhalb in Mengen gelagert, die die in Anhang I der Störfallverordnung genannten Schwellenwerte des angemessenen Sicherheitsabstands zu Betriebsbereichen in überschreiten. Sinne des § 3 Abs. 5a des BImSchG Durch Großraumabscheider wird gewährleistet, dass im Schadensfall trotz ggf. austreten- dem Trafoöl der Gewässerschutz gegeben ist. Durch sowohl regelmäßige Eigenkontrollen des Betreibers als auch durch Dichtheitsprüfungen durch externe Prüfer werden die Kon- trollmechanismen nach §46,47 AwSV umgesetzt.

Die Anlagenteile, die gem. §18 AwSV mit Rückhalteeinrichtungen auszurüsten sind, stehen in entsprechenden Auffangwannen. Diese Rückhalteeinrichtungen werden zusätzlich mit Messtechnik überwacht. Zu den organisatorischen Vorkehrungen für den Gewässerschutz zählen die für verschiedene Schadensszenarien (Feuer, Ölunfall, Einbruch, etc.) erstellten Alarmpläne. Diese Alarmpläne werden regelmäßig überprüft und aktualisiert (s. Erläute- rungsbericht). 1.7 Risiken für die menschliche Gesundheit, z.B. durch Verunreinigung Durch die in 1.6.1 und 1.6.2 genannten Maßnahmen ist durch den Betrieb der WKA Serrig von Wasser oder Luft keine Verunreinigung von Wasser oder Luft zu erwarten. Durch den (Weiter-)Betrieb der WKA Serrig für 10 Jahre ergeben sich keine Risiken für die menschliche Gesundheit. 2 Standort des Vorhabens Die ökologische Empfindlichkeit eines Gebiets, das durch ein Vorhaben möglicherweise beeinträchtigt wird, ist insbesondere hinsichtlich folgender Nutzungs- und Schutzkriterien unter Berücksichtigung des Zusammenwirkens mit anderen Vorhaben in ihrem gemeinsamen Einwirkungsbereich zu beurteilen: 2.1 Bestehende Nutzung des Gebietes, insbes. als Fläche für Siedlung Die Bundeswasserstrasse Saar wird für Schifffahrt und Häfen, inklusive zugehöriger Wass- und Erholung, für land-, forst- und fischereiwirtschaftl. Nutzungen, erregulierung genutzt. Die Schleuse Kanzem, die rd. 13 km unterhalb der Staustufe Serrig für sonstige wirtschaftliche und öffentliche Nutzungen, Verkehr, Ver- liegt, wurde beispielsweise im Jahr 2013 von 2.121 Schiffseinheiten passiert, dabei wurden und Entsorgung (Nutzungskriterien) 4,7 Mio. Gütertonnen transportiert (IKSMS 2015). Auf der Saar finden neben der Binnen- schifffahrt auch Passagier- und Kleinschifffahrt zu Freizeitzwecken statt.

Zur Stromerzeugung wird das Wasser der Saar aufgestaut und reguliert. Die WKA Serrig wird als Laufwasserkraftwerk betrieben, das das ankommende Wasser abarbeitet.

Die Ortschaft Hamm liegt rd. 450 m südöstlich der Staustufe auf der linken Seite der Saar. Rd. 450 m nordwestlich der Staustufe liegt ein Weingut auf der rechten Saarseite. Die Bun- desstraße B 51 verläuft parallel zum rechten Saarufer. Über die Stauanlage und den Kraft- werksauslauf wird die Kreisstraße K128 mit einer Brücke geführt. Auf den angrenzenden Hängen befinden sich am rechten Saarufer Waldbestände und Weinberge. Auf der linken Saarseite befinden sich ebenfalls Waldbestände und Grünlandnutzung.

Die Saar wird fischereiwirtschaftlich genutzt (IKSMS 2014).

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Reichtum, Verfügbarkeit, Qualität und Regenerationsfähigkeit der Oberflächengewässer: natürlichen Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Die Saar ist als stark ausgebaute Bundeswasserstraße nach WRRL als „erheblich veränder- Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt, des Gebietes und seines Un- ter Wasserkörper“ eingestuft (MUEEF 2018). Das ökologische Potenzial wird als „unbefriedi- tergrunds (Qualitätskriterien) gend“ eingestuft, die einzelnen Komponenten wurden folgendermaßen bewertet: - Makrozoobenthos: unbefriedigend - Makrophyten/Phytobenthos: unbefriedigend - Phytoplankton: mäßig - Fische: mäßig

Die Zielerreichung „gutes ökologisches Potenzial 2021“ wird als „unwahrscheinlich“ einge- stuft. Der chemische Zustand wird als „nicht gut“ eingestuft. Als Grund werden Polycyclische Kohlenwasserstoffe (PAK) angegeben. Die Gewässerstrukturgüte wird für den Saarabschnitt mit 7 (vollständig verändert) angegeben.

Fische: An der Saar befinden sich insgesamt 14 große Querbauwerke mit einer Fallhöhe > 2 m, davon sechs Staustufen mit Wasserkraftanlagen. Einige der Querbauwerke besitzen keine Fischauf- oder –abstiegsanlage. Die ökologische Durchgängigkeit der Saar ist daher stark eingeschränkt (IKSR 2015).

Am Oberflächenwasserkörper „Saar“ befindet sich eine WRRL-Messstelle für Befischungen an der Probenahmestelle „Stauhaltung Schoden“, die rd. 11 km unterhalb der WKA Serrig liegt. Bei Befischungen 2013 wurden 16 Fischarten ermittelt (Schwarzmaulgrundel, Rotauge, Barsch, Aal, Döbel, Rapfen, Gründling, Brachse, Hasel, Hecht, Neunauge (unbestimmt), Rotfeder, Kaulbarsch, Nase, Schleie, Wels). Der Gründling wird nach der Roten Liste RLP als gefährdet eingestuft, der Aal ist potentiell gefährdet und als besonders geschützte Art eingestuft. Die Bewertung der Probestelle nach dem Fischbewertungssystem FIBS ist „gut“. Sie begründet sich in dem guten Arteninventar, einer mäßigen Abundanz aber guten Repro- duktion der Leitarten. Nach gutachterlicher Einschätzung wurde die Bewertung auf „mäßig“ herabgestuft. Als Gründe werden die befestigten Ufer und die fehlenden Reproduktions- nachweise vieler Arten genannt.

Fischaufstieg Staustufe Serrig: Im Trennpfeiler zwischen Kraftwerk und dem von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) betriebenen Wehr befindet sich eine Fischschleuse, die den Höhenunterschied von 14,50 m überwindet. Alle 20 min wird eine Schleusung der Fische ins Oberwasser durchge- führt. Gem. dem den Antragsunterlagen beigefügten Gutachten der RWTH Aachen wurden an einer baulich ähnlichen Anlage 11 Arten nachgewiesen, die die Schleuse passiert haben. In der amtlichen Bewertung (geoportal-wasser.rlp.de) wird die Aufwärtspassage dagegen als „unpassierbar“ eingestuft.

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Fischabstieg Staustufe Serrig: Die Abwärtspassage an der Staustufe wird nach der amtlichen Bewertung als „einge- schränkt“ beurteilt. Fische können an der WKA Serrig über das Wehr, den Überfallboden bei Ausleitung des Treibguts und durch den Turbinenkanal ins Unterwasser gelangen. Bei ei- nem gegebenen Wasserpolster im Unterwasser von ca. 6,6 m ist bei einer Fallhöhe von 11,5 m von einer schadlosen Passage über den Überfallboden auszugehen (RWTH 2016). Übersteigt der Abfluss der Saar die maximale Ausbauwassermenge der WKA Serrig, ist bei Wehrüberfall eine Wehrpassage möglich. Die Fallhöhe des Wehres liegt mit 14,5 m oberhalb der empfohlenen Maximalhöhe von 13 m. Die lichte Rechenweite an der WKA Serrig im Zulauf zu den Turbinen beträgt 80 mm, die Anströmgeschwindigkeit im Mittel 0,79 m/s. Der Rechen mit einem Stababstand von 8 cm ist für insb. für kleinere, abwandernde Fische i. Allg. jedoch kein wirksames Hindernis, welches verhindert, dass der Fisch durch die Turbine ins Unterwasser gelangt. Dabei besteht ein Verletzungsrisiko für Fische an den rotierenden Laufschaufeln, dem Leitapparat und den statischen Teilen der Turbine. In Tab. 2 des An- hangs sind die Fischschädigungsraten bezogen auf verschiedene Fischlängen dargestellt. 2.3 Belastbarkeit der Schutzgüter unter besonderer Berücksichtigung folgender Gebiete und von Art und Umfang des ihnen jeweils zuge- wiesenen Schutzes (Schutzkriterien): 2.3.1 Natura 2000-Gebiete nach § 7 Abs. 1 Nr. 8 des BNatG, Das FFH-Gebiet 6405-303 „Serriger Bachtal und Leuk und Saar“ liegt im Planungsraum an den parallel zur Saar verlaufenden Hängen. Die Saar ist vom FFH-Gebiet ausgespart. Im Schutzgebiet kommt die Groppe (Cottus gobio) vor. Der Pinschbach liegt innerhalb des FFH- Gebietes und mündet rd. 1,2 km unterhalb der Staustufe in die Saar. Wechselwirkungen der Fischpopulation zwischen Saar und dem Pinschbach sind daher möglich. 2.3.2 Naturschutzgebiete gemäß § 23 des BNatG, soweit nicht bereits nicht vorhanden von Ziffer 2.3.1 erfasst, 2.3.3 Nationalparke und Nationale Naturmonumente gemäß § 24 des nicht vorhanden BNatG, soweit nicht bereits von Ziffer 2.3.1 erfasst, 2.3.4 Biosphärenreservate und Landschaftsschutzgebiete nach den nicht vorhanden §§ 25 und 26 des BNatG 2.3.5 Naturdenkmäler nach § 28 des BNatG nicht vorhanden 2.3.6 Geschützte Landschaftsbestandteile, einschließlich Alleen, nach nicht vorhanden § 29 des BNatG 2.3.7 gesetzlich geschützte Biotope gemäß § 30 des BNatSchG Im Saarbogen rd. 1 km oberhalb der Staustufe befindet sich auf der linken Uferseite das gem. § 30 BNatSchG geschützte Biotop BT-6405-0457-2007 „Stillwasserbereich an der Saar bei Hamm“. Es handelt sich um einen durchströmten Altarm, der als Ausgleichsmaßnahme bei der Saarkanalisierung angelegt wurde. Das Biotop liegt innerhalb des Rückstaubereiches der Staustufe Serrig. Wechselwirkungen zum Projektraum sind daher gegeben. 2.3.8 Wasserschutzgebiete gemäß § 51 WHG, Heilquellenschutzgebiete Wasserschutzgebiete sind nicht vorhanden. Als rechtlich festgesetztes Überschwemmungs-

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nach § 53 Abs. 4 des WHG, Risikogebiete nach § 73 Abs. 1 WHG, gebiet ist oberhalb der Staustufe lediglich der Flussschlauch vollständig ausgewiesen. Erst sowie Überschwemmungsgebiete gemäß § 76 WHG unterhalb der Staustufe werden zusätzlich schmale Uferbereiche in das Überschwem- mungsgebiet einbezogen. 2.3.9 Gebiete, in denen die in den Gemeinschaftsvorschriften fest- Das gute ökologische Potential nach WRRL wird im gesamten Wasserkörper Saar nicht gelegten Umweltqualitätsnormen bereits überschritten sind erreicht. 2.3.10 Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte, insbesondere Zentrale Orte nicht vorhanden im Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 2 des Raumordnungsgesetzes 2.3.11 in amtlichen Listen oder Karten verzeichnete Denkmale, Denkmalensem- nicht vorhanden bles, Bodendenkmäler oder Gebiete, die von der durch die Länder be- stimmten Denkmalschutzbehörde als archäologisch bedeutende Land- schaften eingestuft worden sind. 3 Art und Merkmale der möglichen Auswirkungen Die möglichen erheblichen Auswirkungen eines Vorhabens auf die Schutzgüter sind anhand der unter den Nummern 1 und 2 aufgeführten Kriterien zu beurteilen; dabei ist insbesondere folgenden Gesichtspunkten Rechnung zu tragen: 3.1 der Art und dem Ausmaß der Auswirkungen, insbesondere welches Entfernung zu den nächsten Siedlungen: geographisches Gebiet betroffen ist und wie viele Personen von - Die Ortschaft Hamm liegt rd. 450 m südöstlich der Staustufe auf der linken Seite der den Auswirkungen voraussichtlich betroffen sind Saar. Belästigungen (z.B. Lärm) sind auf Grund der großen Entfernung nicht zu erwar- ten. - Verkehrsströme: - Für den Betrieb und die Wartung der WKA sind An- und Abfahrten erforderlich. Diese können durch die übergeordnete B 51 ohne Ortsdurchfahrt erfolgen. Durch den Weiter- betrieb der WKA entstehen keine zusätzlichen oder neuen Verkehrsströme.

Bewertung: Für die Bevölkerung entstehen durch das Vorhaben keine zusätzlichen Belas- tungen. 3.2 dem etwaigen grenzüberschreitenden Charakter der Auswirkungen Die Saar entspringt in Frankreich in den Vogesen. Auf ihrer kompletten Fließstrecke von 227 km bis zur Mündung in die Mosel fließt die Saar zunächst 117 km auf französischem Gebiet und bildet im Anschluss auf rd. 11 km die Grenze zwischen Frankreich und Deutsch- land. Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit können positive Auswirkungen bis in den französischen Oberlauf der Saar haben. 3.3 der Schwere und der Komplexität der Auswirkungen Eingriff Flora/Fauna Der Weiterbetrieb der WKA wirkt sich in erster Linie auf die Fische, insbesondere auf dia- drome und potamodrome Arten, aus.

Fischaufstieg Der Fischaufstieg verändert sich gegenüber dem derzeitigen Zustand nicht. Er erfolgt wei- terhin durch die im Trennpfeiler zwischen Kraftwerk und Wehr befindliche Fischschleuse. Fischabstieg

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Durch die fischangepasste Betriebsweise der WKA kommt es zu Veränderungen der Schä- digungsraten abwandernder Fische. Von der RWTH Aachen wurden mit Prognosemodellen Schädigungsraten für Fische von 15 - 80 cm Länge sowohl für den Normalbetrieb als auch für die fischangepasste Betriebsweise der WKA Serrig ermittelt. Da die turbinenbedingte Schädigungsrate entscheidend von der Fischlänge abhängt und sowohl diadrome als auch potamodrome Fischarten flussabwärts gerichtete Wanderungen unternehmen, besitzen die verwendeten Prognosemodelle für beide Wanderungstypen Gültigkeit. Die Untersuchungen zeigen, dass sich die turbinenbedingte Fischschädigung durch die fischangepasste Be- triebsweise voraussichtlich um 0,3 – 15,6 % verringert (RWTH 2016). Dabei liegt die Band- breite des Reduktionspotentials darin begründet, dass unterschiedliche Formeln/Modelle zur theoretischen Berechnung der Schadensziffer herangezogen wurden. Im Normalbetrieb liegt die berechnete Schädigungsrate für Blankaale einer Länge von 50 cm im Bereich von 28,9 % bis 73,3 %. Im Ergebnis der Studie ergibt sich durch die fischangepasste Betriebs- weise eine theoretische Reduktion der Schädigungsziffer auf 27,5 % bzw. 58,1 %. Eine Übersicht über die berechneten Schädigungsraten bei Normalbetrieb und bei der fischange- passten Betriebsweise findet sich in Tab. 2 (Anhang).

Schutzgebiete Durch die fischangepasste Betriebsweise ergeben sich keine negativen Auswirkungen auf das FFH-Gebiet und das pauschal geschützte Biotop bei Hamm.

Bewertung Flora/Fauna: Gegenüber dem derzeitigen Zustand ergeben sich durch die fischangepasste Betriebsweise Verbesserungen der Fischschädigungsraten beim Fischabstieg. Im Ergebnis kann diese zwar nur einen relativ geringen Beitrag zum Fischschutz leisten, sie ist jedoch kurzfristig umsetzbar und bedarf als betriebliche Maßnahme keiner baulichen Anpassung der WKA.

Eingriff Klima: Die WKA Serrig produziert eine Jahresenergie von 50.927 MWh und sichert damit zum ei- nen die Energieversorgung, zum anderen werden damit 26.862 t CO2 pro Jahr eingespart (s. Erläuterungsbericht, berechnet nach UBA 2016). Damit trägt die WKA Serrig zum globa- len Klimaschutz bei.

Bewertung Klima: Der Betrieb der WKA wirkt sich positiv auf das Schutzgut Klima aus. Gegenüber dem Ist- Zustand ergeben sich keine Veränderungen.

Eingriff Boden/Fläche: Durch das Vorhaben ergeben sich keine baulichen Veränderungen, die Einfluss auf die Schutzgüter Boden oder Fläche haben. Bewertung Boden/Fläche:

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Es ergeben sich keine Auswirkungen auf das Schutzgut.

Eingriff Gewässer: Durch die fischangepasste Betriebsweise wird die Durchgängigkeit des Gewässers in Bezug auf den Fischabstieg verbessert.

Bewertung Gewässer: Es ergeben sich geringfügige Verbesserungen der Gewässerdurchgängigkeit. Das Ziel nach WRRL „Herstellung des guten ökologischen Potentials bis 2021“ wird nicht erreicht.

Eingriff Landschaftsbild/Erholung: Durch das Vorhaben ergeben sich keine baulichen Veränderungen, die Einfluss auf das Landschaftsbild/Erholung haben.

Bewertung Landschaftsbild/Erholung: Es ergeben sich keine Auswirkungen auf das Schutzgut

Eingriff Menschen: Die WKA Serrig produziert eine Jahresenergie von 50.927 MWh und sichert damit die Ener- gieversorgung.

Bewertung Menschen: Die Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch werden positiv beurteilt. Gegenüber dem Ist- Zustand ergeben sich keine Veränderungen.

Eingriff Sachgüter und kulturelles Erbe: Durch das Vorhaben ergeben sich keine Veränderungen der Sachgüter. Der Fortbestand der WKA wird gesichert.

Bewertung Sachgüter und kulturelles Erbe: Es ergeben sich keine Auswirkungen auf das Schutzgut. 3.4 der Wahrscheinlichkeit von Auswirkungen Die Berechnungen der RWTH Aachen zu den theoretischen Schädigungsraten der Fische basieren auf unterschiedlichen Prognosemodellen. Insgesamt wurden 5 verschiedene Mo- delle angewendet. In der Analyse wurden die beiden Modelle verwendet, die die obere und die untere Grenze der theoretischen Schädigungsrate abbilden. Die Bandbreite der ermittel- ten Schädigungsraten deckt damit die theoretisch eintretenden Veränderungen ab (s. Tabel- le 2 im Anhang). 3.5 dem voraussichtlichen Zeitpunkt des Eintretens sowie der Dauer, Die Auswirkungen sind auf 10 Jahre begrenzt. In diesem Zeitraum soll ein langfristiges und Häufigkeit und Umkehrbarkeit der Auswirkungen effizientes, umsetzbares Fischschutzkonzept durch die AG Fischschutz entwickelt werden. Die Betriebsweise kann jederzeit geändert werden, somit können die Auswirkungen auch

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jederzeit umgekehrt werden, indem die Betriebsweise zum Schutz der Fische wieder einge- stellt wird. 3.6 dem Zusammenwirken der Auswirkungen mit den Auswirkungen Die ökologische Durchgängigkeit von Mosel und Saar ist aufgrund ihrer Querbauwerke und anderer bestehender oder zugelassenen Vorhaben dem Fehlen geeigneter Fischauf- und- abstiegsanlagen stark eingeschränkt. Mosel, Saar und ihre Nebenflüsse sollen sowohl für Langdistanzwanderer als auch für innerhalb der Flüsse wandernde Fische wieder passierbar werden. Die Durchgängigkeit der Mosel wird von ihrer Mündung ausgehend sukzessiv durch Neubauten von Fischpässen verbessert. Die dabei gewonnen Erkenntnisse sollen dann in den Bau weiterer Fischaufstiegsanlagen, bei- spielsweise an der Saar, einfließen. Die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit der sieben Staustufen an der Saar soll laut des Priorisierungskonzepts des Bundesver- kehrsministeriums im Bewirtschaftungszyklus 2021-27 erfolgen (IKSMS 2015). 3.7 der Möglichkeiten, die Auswirkungen zu vermindern Um ein ökologisches, technisches sowie ökonomisches Gesamtkonzept zum Fischschutz und Fischabstieg zu entwickeln, wurde bereits im Jahr 2014 die „AG Fischschutz“ bestehend aus der SGD Nord, dem LfU und dem Betreiber der WKA innogy SE gegründet. Ein Teil der Untersuchungen beschränkte sich auf die ebenfalls von innogy SE betriebene WKA Scho- den, da an dieser der Fischschutz technisch weniger aufwändig erscheint. Für den dortigen Standort wurde vom Ingenieurbüro Floecksmühle eine Variantenstudie für einen Fisch- schutzrechen erstellt. Diese hat ergeben, dass die Installation technisch komplex und mit großen betrieblichen Unsicherheiten behaftet wäre. Probleme ergeben sich vor allem bei der Weiterleitung des Rechenguts und Geschwemmsels sowie der Ableitung der Fische ins Un- terwasser, wofür bei der Vorzugsvariante ein Bypass im Wehrfeld - verbunden mit erhebli- chen Umbaumaßnahmen am Wehr - erforderlich wäre. Hierfür ist die Einbindung der WSV als Wehreigentümer erforderlich. An der WKA Schoden sollen in den kommenden Jahren entsprechende Maßnahmen, nach Möglichkeit in Zusammenarbeit mit der WSV, konkreti- siert werden, und die dort gemachten Erfahrungen sollen anschließend auf die WKA Serrig übertragen werden.

Ein weiteres Ergebnis der AG Fischschutz ist die Erstellung eines fischangepassten Turbi- nenmanagements (in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen). Durch die fischangepasste Betriebsweise werden die negativen Auswirkungen des Fischabstieges durch die Turbinen- passage geringfügig verringert. Vorarbeiten hierzu erfolgten im Rahmen der „Aalschutz- Initiative Rheinland-Pfalz/innogy SE“ auf Basis der „Vereinbarung über die Vergütung von Fischereischäden an Mosel und Saar“ , die 1995 zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und der RWE Energie AG (später RWE Power, heute innogy SE) getroffen wurde. Jährlich wird von der innogy SE ein Betrag von 15.338,76 Euro als Entschädigung für Fischereischäden an der Saar, für zweckgebundene Maßnahmen zum Schutz des Aales und für Forschungs- zwecke gezahlt (s. Erläuterungsbericht). 4. Zusammenfassende Bewertung Eine erhebliche nachteilige Beeinträchtigung der Schutzgüter ist nicht zu erwarten. Auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung kann verzichtet werden.

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Verwendete Unterlagen:

Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (2018) Online-Daten zur Wasserrahmenrichtlinie: www.wrrl.rlp.de

Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (2018) Online-Daten zur Querbauwerken und Messstellen: www.geoportal-wasser.rlp.de

IKSMS (Internationale Kommission zum Schutze der Mosel und der Saar) (2014) Maßnahmen zur Wiederherstellung und zum Schutz der Aalbestände im Rahmen der EG-Aalverordnung (Berichterstattung 2012-2013)

IKSMS (Internationale Kommission zum Schutze der Mosel und der Saar) (2015) Internationale Flussgebietseinheit RHEIN, internationales Bearbeitungsgebiet Mosel-Saar (Teil B) Bewirtschaftungsplan 2016-2021 Mosel-Saar

IKSR (Internationale Kommission zum Schutz des Rhein) (2015) International koordinierter Bewirtschaftungsplan 2015 für die internationale Flussgebietseinheit Rhein (Teil A = übergeordneter Teil)

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Anhang:

Tabelle 1: Fischbasierte Bewertung (fiBS) des Saar-Abschnitts Schoden (Befischungsdatum 06/2013-09/2013). Der Gewässerabschnitt liegt ca. 11 km flussbwärts der WKA Serrig.

Qualitätsmerkmale Score Arten- und Gildeninventar 2,67 Artenabundanz und Gildenverteilung 2,43 Alterssturktur (Reproduktion) 3,40 Migration 1,00 Fischregion 5,00 Dominante Arten 2,00 Gesamtbewertung 2,79 Ökologisches Potential gut Gutachterliche Einschätzung mäßig

Tabelle 2: Mit zwei Prognosemodellen errechnete Fischschädigungsrate für den Normalbetrieb und die fischangepasste Betriebsweise der WKA Serrig (RWTH 2016)

Fischlänge [cm] Fischschädigungsrate im Verringerung der Fisch- Normalbetrieb [%] schädigungsrate bei fisch- angepasster Betriebsweise [%] Modell 1 Modell 2 Modell 1 Modell 2 15 (Ukelei) 17,0 5,6 3,2 0,3 30 (Rotauge, Barsch) 42,3 14,4 9,3 0,7 50 (männlicher Blankaal) 73,7 28,9 15,6 1,4 80 (weiblicher Blankaal) 96,3 54,7 12,5 2,6

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