Krafttraining, Teil 20

Grundwissen der Geschichte des Kōdōkan-Jūdō in Japan

von Wolfgang Dax-Romswinkel

Teil 7: Die Kōdōkan-Methoden – Kata

Vorbemerkung gemeint sein. es als Einzelübung oder als der Begriff „schulmäßige Aus- Kata diente darüber hinaus Übungsfolge, vorgegeben wer- führung“ üblich, der bei aller Heutzutage werden meist schon den alten Schulen der den? Hierzu lassen sich mehrere Problematik ausdrückt, dass es Kata, Randori und Shiai Kriegskünste, den Koryū-bugei. Ebenen unterscheiden: sich um eine „Grundform“ - auf (Wettkampf) als Hauptübungs- als Mittel der Überlieferung japanisch „kihon kata“ (基本形) formen des Jūdō bezeichnet. ihrer Techniken und Prinzipien - die tradierte und institutionell - handelt. Diese Dreiteilung entspricht (vgl. Teil 1 dieser Serie). In standardisierte Form Eine vom „allgemein nicht der ursprünglichen, denn diesem Sinn hat Kata auch die - die tradierte „de-facto“ Form Üblichen“ abweichende, aber Shiai wurde zunächst als eine Funktion eines Mediums. Da ohne institutionelle Standardi- dennoch über einen längeren besondere Form von Rando- es Kata für unterschiedliche sierung Zeitraum stabile individuelle ri betrachtet, worauf in den Ausbildungsstufen gab, kam - die „private“ Form eines Form, die ein Lehrer unterrich- kommenden Folgen einzugehen zusätzlich noch die Funktion Lehrers tet, entspräche der „privaten ist. Zudem propagierte Jigorō eines Lehrplans hinzu. - die ad-hoc-Form eines Lehrers Form“, während eine vom Kanō Vorträge (Kogi) und Lehrer spontan ausgedachte/ent- Dialoge (Mondo) ebenfalls Kata als Methode des Übens Was ist mit diesen Ebenen gemeint? Nur für die erste wickelte Form, die die Schüler als essenzielle Lehrmethoden üben sollen, als „ad-hoc-Form“ des Kōdōkan-Jūdō, so dass es Kata im Sinne einer Ebene ist dies unzweifelhaft Methode bedeutet nicht mehr klar: hierunter fallen z.B. per bezeichnet werden kann. ursprünglich mit Kata, Randori, Was hier für eine einzel- Kogi und Mondo vier (Haupt-) und nicht weniger als das Üben Definition alle „offiziellen“ vorgegebener Aktionen, oder Kōdōkan-Kata. Was mit den ne Form erläutert wurde, gilt Methoden des Kōdōkan-Jūdō selbstverständlich auch analog gab. etwas präziser, das Üben genau anderen Ebenen gemeint ist, vorgegebener Formen von soll an einem einfachen Beispiel für ganze Folgen von Übungen. Kata: Wortbedeutung und Angriff und Verteidigung. Mit erläutert werden. Metaphern zu Kata und Ran- Sprachliches heutiger Terminologie würde Beobachtet man japanische dori: „Vokabeln, Grammatik man dies als „Üben in geschlos- Lehrer, die eine Technik wie und Aufsätze“ Der Begriff Kata, japanisch senen Situationen“ bezeichnen. z.B. ō-soto-gari unterrichten, 形,wird meist als Form, Modell, Derartige Methoden des Übens wird man feststellen, dass es bei Jigorō Kanō, der in der Standard oder mit ähnlichen sind uns allen von unserer ers- geringen Unterschieden sehr Frühzeit des Kōdōkan parallel Termini übersetzt. Alle drei ten Jūdō-Stunde an vertraut und große Gemeinsamkeiten gibt. eine Sprachenschule betrieb Übersetzungen sind sinngetreu. stellen ohne Zweifel praktisch Dieser „klassisch-japanische“ (vgl. Teil 3), verglich Jūdō Weniger beachtet wird jedoch überall eine Hauptmethode des ō-soto-gari entspricht dem, häufig mit dem Lernen von meist, dass Kata - wie generell Techniktrainings dar. Aller- was weiter oben mit „tradierter Sprache(n). Kata entsprach Substantive in der japanischen dings wird dies selten als Kata de-facto-Form“ gemeint ist. für ihn der Grammatik, in Sprache - je nach Kontext bezeichnet, obwohl es nichts Landesweit wird praktisch der die Regeln einer Sprache entweder im Plural oder im anderes ist. dieselbe Form unterrichtet, aber manifestiert sind. Randori Singular stehen kann. Für den keine Institution hat jemals eine dagegen verglich er mit dem Japaner ist es z.B. vollkommen Kata als Übungsinhalt entsprechende verbindliche Schreiben von Aufsätzen, also normal zu sagen: „Nage-no- Vorgabe gemacht. der freien Anwendung dieser Kata besteht aus 15 Kata“ oder Woher stammen nun die Formen, die uns Übenden, sei Früher war in Deutschland Regeln. Eines ohne das andere, „Kanō entwickelte 15 Nage-no- so Kanō, sei nicht möglich. Kata“. Konsequent wird daher Grammatik alleine befähige z.B. im Buch „Kōdōkan-Jūdō“ nicht zum Schreiben sinnvoller Nage-no-Kata als „Formen des Texte, genauso wie man ohne Werfens“ übersetzt. Beachtung grammatikalischer Kata: Inhalt, Methode, Medi- Regeln kaum leserliche und ver- um oder Lehrplan? ständliche Aufsätze produzieren könne. Die vielen Techniken Kata wird einerseits als des Jūdō, diese Ergänzung sei eine der Hauptübungsmethoden dem Verfasser gestattet, könnte des Jūdō bezeichnet, auf der man als das Vokabular der anderen Seite begegnet uns „Sprache Jūdō“ bezeichnen. Kata als Übungsinhalt, z.B. in Gestalt von Nage-no-Kata, Kata als Medium der Vermitt- Katame-no-Kata usw. Dies lung von Prinzipien ist kein Widerspruch, sondern Gruppenbild der Jūjutsu-Meister, die 1906 in Kyōto Nage-, Katame- und Hinter einer sinnvollen mit Kata kann je nach Kontext Kime-no-Kata festgelegt haben. In der Mitte sitzend mit Schnauzbart Anwendung von Techniken - sowohl Inhalt als auch Methode Jigorō Kanō (Quelle unbekannt)

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vergleichbar mit einem Aufsatz Nach dem Zweiten - verbirgt sich also die Einhal- Weltkrieg wurde schließlich tung von Regeln und Gesetz- eine Arbeitsgruppe eingesetzt, mäßigkeiten. Dies ist mit der um eine „moderne“ Form der Dualität von sichtbarer Technik Selbstverteidigung zu entwi- und nicht-sichtbaren Prinzipien ckeln, die die Kime-no-Kata gemeint, die immer nur in ihrer ergänzen sollte. Sie erhielt den „materialisierten Form“ als Namen Kōdōkan-Goshinjutsu, ausgeführte Technik sinnlich der Suffix „no-Kata“ ist fakul- zugänglich sind (vgl. Teil 5). tativ. Sie wurde nach etwa vier Bei der Entwicklung der Jahren Entwicklungszeit 1956 Kata des Kōdōkan-Jūdō war vorgestellt. Kanō darauf bedacht, solche Formen auszuwählen, die nicht Entwicklung der Taisō-no- nur als eigenständige Techniken Kata sinnvoll sind, sondern die ge- Um das Jahr 1887 entstan- eignet sind, übergreifende Prin- den erste Formen von Jū-no- zipien zu erschließen, die nicht Kata und Gojū-no-Kata, deren nur der jeweiligen Technik/ Name später zu Go-no-Kata Form, sondern auch vielen an- verkürzt wurde. Hierbei handelt deren Techniken zugrunde lie- es sich jeweils um Kata, bei gen. Mit heutiger Terminologie denen nicht geworfen, keine würde man also sagen, dass die Kleidung gefasst und auch Prinzipien des Jūdō exempla- keine Genickhebel ausgeführt risch durch die jeweiligen Kata werden. Dadurch kann man erlernt werden sollen. Die von Jigorō Kanō demonstriert die fünfte Technik der Jū-no-Kata (Ago-oshi); diese Kata ohne besondere an K ō entwickelten Kata haben entnommen aus: Kanō, Jigorō: Kōdōkan Jūdō, Verlag Dieter Born, 2007 Trainingskleidung unabhängig also - um bei der Sprachmeta- vom Untergrund und praktisch pher zu bleiben - die Funktion ohne Verletzungsgefahr aus- einer „Grammatik-Fibel“ des Entstehungsgeschichte der Kommission der „Dai-Nippon- führen. Dieser für die damalige Jūdō, bei der jede Technik einer Kōdōkan-Kata Butokukai“ (Großjapanischer Zeit vollkommen neue Ansatz Lektion entspricht. Verband der Kampfkünste) für Die Entwicklung der ersten diente u.a. dem Ziel, Jūdō als Die Kata des Kōdōkan-Jūdō Japan standardisiert. Details Kōdōkan-Kata erfolgte um allgemeines Erziehungssystem stellen somit Werkzeuge für hierzu werden in einem späteren 1884/85. Bis dahin wurden im zu etablieren. eine strukturierte Vermittlung Teil dieser Serie folgen. Kōdōkan die Kata der Tenjin- Go-no-Kata wurde später von Jūdō dar - von elementaren shinyō-ryū und der Kitō-ryū Entwicklung der Shobu-no- nicht mehr weiterentwickelt Grundlagen bis hin zu den phi- gelehrt. Diese empfand Kanō Kata und verschwand noch vor dem losophischen Aspekten. als zunehmend ergänzungsbe- Zweiten Weltkrieg fast völlig, Kurz nach Beginn der Zuordnung von Kata zu den dürftig, so dass er eigene Kata während Jū-no-Kata auf 15 Entwicklung der Nage- und Zielen des Kōdōkan-Jūdō entwickelte. Zudem began- Techniken erweitert und relativ nen die Mitgliederzahlen am Katame-no-Kata wurde eine viel praktiziert wurde und im- erste, ebenfalls 10 Techniken Das Kōdōkan-Jūdō Kōdōkan zu steigen und Kanō mer noch wird. verfolgte seit jeher drei Ziele: konnte nicht mehr alle Schüler umfassende, Selbstverteidi- In den 1920er-Jahren Kampf/Selbstverteidigung, persönlich unterweisen. Mit gungskata entworfen. Auch di- entwickelte Kanō schließlich körperliche Ertüchtigung und den Kata gab er seinen älteren ese durchlebte in den folgenden noch die Seiryoku-zenyō-ko- geistig-moralische Vervoll- Schülern Hilsmittel an die Jahren mehrere Erweiterungen kumin-taiiku-no-Kata, die er kommnung (vgl. Teile 5 und Hand, die jüngeren Schüler zu und Modifikationen, bevor gerne als Standard für eine 6). Entsprechend werden diese unterrichten. sie schließlich ebenfalls von nationale Leibeserziehung in Ziele schwerpunktmäßig mit Kata wurde in der Anfangs- der „Dai-Nippon-Butokukai“ Japan etabliert hätte. Sie besteht den verschiedenen Kata ver- zeit des Kōdōkan übrigens nicht unter dem Namen Kime-no- aus den zwei Teilen „Tandoku- folgt (s.a. Anmerkung 4): in separaten Unterrichtsstunden Kata standardisiert wurde. Es renshū“ (Üben ohne Partner) vermittelt und geübt, sondern ist möglich, wenngleich nicht und „Sotai-renshū“ (Üben mit (1) Randori-no-Kata: Vorbe- sicher, dass die „Kime-shi- Partner). Der erste Teil wird vor reitung und Verbesserung des in den Pausen zwischen den Randori. ki“ - eine gut dokumentierte allem durch Atemi-waza gegen Randori, mit dem wiederum Kata, die auch als Teil in die imaginäre Gegner gebildet. Die alle drei Zieldimensionen ver- Entwicklung der Randori-no- Seiryoku-zenyō-kokumin-taiiku- Sotai-renshū bestehen aus der folgt werden Kata no-Kata (s.u.) integriert wurde „Kime-shiki“ und der „Jū-shi- - eine frühe Entwicklungsstufe ki“, einer auf 10 Techniken ver- (2) Shobu-no-Kata: Kata zum Zunächst entwickelte J. der Kime-no-Kata darstellt. kürzten Jū-no-Kata. Neben der Üben von Selbstverteidigung Kanō erste Ansätze von Nage- Während des Zweiten Nage-no-Kata ist die Seiryoku- no-Kata und Katame-no-Kata. (3) Taisō-no-Kata: Kata zur Weltkriegs empfand man am zenyō-kokumin-taiiku-no-Kata Diese enthielten zunächst körperlichen Ertüchtigung Kōdōkan die Notwendigkeit die einzige Kata, bei der alle jeweils 10 Kata (=einzelne der Entwicklung einer Selbst- Aktionen sowohl rechts als auch (4) Ri-no-Kata: Kata zum Techniken), jedoch ist nichts verteidigungskata für Frauen, links ausgeführt werden, unter besseren Verständnis grundle- weiter über diese Formen die den Namen Joshi-gos- anderem um eine gleichmäßige gender Prinzipien und Theorien bekannt. In den folgenden hin-ho bekam (Joshi=Frau, Entwicklung des Körpers zu Jahrzehnten wurden beide Kata Goshin=Selbstschutz, erreichen. auf 15 Techniken erweitert Ho=Methode). Diese Kata wird und schließlich im Jahr 1906 heute allerdings so gut wie gar durch eine von Kanō geleitete nicht mehr praktiziert.

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Ri-no-Kata hat zwar auch eigene Kata Zusammenfassende Übersicht der Kata des Kōdōkan-Jūdō entwickelt, jedoch wurde keine Über die „echten“ Eigenkre- seiner Kreationen zu einer ationen hinaus übernahm Kanō Randori-no-kata Nage-no-Kata „offiziellen“ Kōdōkan-Kata. auch Kata aus Tenjin-shinyō- Katame-no-Kata Seine bekannteste Kata ist die ryū (Itsutsu-no-Kata) und aus Shobu-no-Kata Kime-no-Kata Nage-waza-ura-no-Kata, die Kitō-ryū (Koshiki-no-Kata) in neuerdings Eingang in das Dan- das Kōdōkan-Jūdō. Die hinter Kōdōkan-Goshinjutsu Joshi-goshin-ho* Prüfungsprogramm des DJB diesen beiden Kata jeweils ste- gefunden hat. hende Theorie ist nicht einfach Kime-shiki** zu verstehen, was insbesondere Taisō-no-Kata Jū-no-Kata Diese Kata ist ein Beispiel für die Koshiki-no-Kata gilt. Go-no-Kata* dafür, wie sich eine zunächst Die Techniken beider Kata Seiryoku-zenyō-kokumin-taiiku- „private Form“ durch Weiterga- lassen sich zwar mit den in Teil no-kata* be verfestigt („tradiert“) hat und 5 dargestellten Prinzipien des nun - da sie weltweit erstmalig Kōdōkan-Jūdō erklären, jedoch Ri-no-Kata Itsutsu-no-Kata Prüfungsinhalt bei Dan-Prü- hatten die Vorgängerschulen Koshiki-no-Kata fungen geworden ist - sogar auf des Kōdōkan-Jūdō ihre eigenen (Ju-no-Kata) dem Weg zu einer institutio- Prinzipien und Lehren (streng nellen Standardisierung zu sein genommen waren es nur andere * wird nur noch sehr selten praktiziert scheint. Betrachtungsweisen und Erklä- ** in die Seiryoku-zenyō-kokumin-taiiku-no-kata integriert rungsmodelle), die in diesen beiden Kata codifiziert wurden. Guter Unterricht bringt den bestehende Kata der Tenjin- Literatur (Auswahl) In Japan sind Itsutsu-no-Kata immanenten „Bildungsgehalt“ shinyō-ryū etwas modifiziert hat Kotani, S. / Ozawa, Y. / Hirose, und Koshiki-no-Kata den eines Inhalts zur Geltung und und so die Frage, ob er die Kata Y.: Kata of Kōdōkan Jūdō revised, Meistern ab 6. Dan und höher leistet damit einen Beitrag zur „geschaffen“ oder „übernom- Koyano Bussan Kaisha, 1970 vorbehalten. Bildung des Individuums. Ganz men“ hat, zu einer Frage der Bennett, Alex: Jigorō Kanō and the Jū-no-Kata kann ebenfalls ähnliche Gedanken verfolgte Interpretation wird. Kōdōkan - an innovative Response zu den Ri-no-Kata gerechnet to Modernisation, Kōdōkan Jūdō Kanō bei der Entwicklung der Institute, 2009 werden, da sie neben der kör- Jūdō-Kata, z.B. durch Auswahl (6) Nage-, Katame- und Kime- no-Kata wurden bei der Dai- perlichen Ertüchtigung auch das exemplarischer Techniken, an Daigo, Toshirō: Wurftechniken des Prinzip „Jū-no-Ri“ (vgl. Teil 5) denen übergeordnete Prinzipien Nippon-Butokukai von einem Kōdōkan Jūdō, Verlag Dieter Born, 2009 erschließen soll. studiert werden sollten. Gremium unter Leitung von J. Kanō standardisiert. Dabei flos- In dieser Zusammen- Kanō, Jigorō: Kōdōkan Jūdō, Verlag Kata-Training in diesem sen auch Anregungen anderer Dieter Born, 2007 stellung wird das Wesen des Sinn geht also weit über das Jūjutsu-Schulen ein, insbeson- Niehaus, Andreas: Leben und Werk Kōdōkan-Jūdō als ein Sys- Nachmachen von vorgegebenen dere bei Kime-no-Kata. Außer tem von Körperertüchtigung, Kanō Jigorōs (1860-1938), Ergon- Bewegungen hinaus, sondern diesen drei Kata wurden keine Verlag, 2003 Kampf/Selbstverteidigung und strebt nach allgemeinen Er- weiteren der Kōdōkan-Kata Otaki, Tadao / Draeger, Donn F.: geistig-moralisch-intellektueller kenntnissen durch die intensive von einer anderen Organisation Schulung - oder prägnanter: die Jūdō Formal Techniques, Charles E. Auseinandersetzung mit dem standardisiert. Tuttle, 1983 Kultivierung von Körper und Konkreten. Andernfalls bliebe Watson, Brian N.: Jūdō Memoires Geist - deutlich und durch prak- Kata eine „Hülle ohne wirk- (7) Kyūzō Mifune, 10. Dan Übung überliefert. und lange Jahre der höchste of Jigorō Kanō, Trafford-Verlag, tische lichen Inhalt“. 2008 Die Kata des Kōdōkan-Jūdō Dan-Träger am Kōdōkan, haben somit wie ihre Vorgänger (3) Von allen aufgeführten aus den Koryū-bugei auch eine Kata - außer der sehr seltenen wichtige Funktion als Medium Joshi-goshin-ho - finden sich der Überlieferung. Beschreibungen in „Kōdōkan- Jūdō“, erschienen im Verlag Persönliche Anmerkungen Dieter Born. (1) Kata sind Übungsformen (4) Die Klassifizierung der Kata und Übungsinhalte. Kanō hat in den vier Gruppen Rando- zwar Kata bei Festlichkeiten ri-no-kata, Shobu-no-Kata, demonstriert bzw. demonstrie- Taisō-no-Kata und Ri-no-Kata ren lassen, aber ihr eigentlicher ist zwar üblich, aber nicht Sinn ist, neben der Überliefe- „offiziell“ vom Kōdōkan so vor- rung, die Übung und das Lernen genommen worden. - nicht die Demonstration. (5) Die offiziellen Darstellun- (2) In der (deutschen) Bildungs- gen des Kōdōkan zur Herkunft theorie wird klassischerweise der Itsutsu-no-Kata sind etwas zwischen „Bildungsinhalt“ schwammig. Tenjin-shinyō- und einem diesem Inhalt ryū wird dabei nicht erwähnt, immanenten „Bildungsgehalt“ jedoch Kanō, der die KATA - je unterschieden. Kernaufgabe nach Publikation - 1887 mal der Didaktik ist die Aufschlüs- geschaffen, mal in das Jūdō selung, was das „Bildungs- eingeführt haben soll. Dem wirksame“ bzw. das für die Gedanken, dass Kanō die Kata Bildung Wertvolle an einem Sukui-nage in Nage-no-Kata? Erst im Jahr 1906 wurde Sukui-nage durch geschaffen hätte, kann man nur Kata-guruma ersetzt. Diese Aufnahme zeigt Y. Yamashita vermutlich im Inhalt (=einer Thematik) ist. insoweit folgen, als Kanō die Jahr 1904 (Quelle: www.library.umass.edu/spcoll/ead/muph006.htm)

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