54. Ausgabe Juni 2019

Fronleichnam Mit Fotografien von alten Fronleichnams- Altären aus Mundraching wollen wir nicht nur auf den bevorstehenden Feiertag verweisen, sondern auch ein sterbendes Brauchtum in Erin- nerung rufen. Die Bilder stammen aus dem Buch „600 Jahre St. Vitus Mundraching – Mundraching und Lechmühlen in alten Fotografien“ von 2001. 54. Ausgabe Seite 2 Juni 2019 Fronleichnam

Am zweiten Donnerstag nach Pfings- ten feiert die katholische Kirche Fron- leichnam. Das Fest ist der leiblichen Gegenwart Christi in der Eucharistie gewidmet, und so lässt sich auch der mittelhochdeutsche Name „Fronleich- nam“ als „Leib des Herrn“ übersetzen.

Das Kirchenfest geht bis ins Jahr 1246 zurück. Auf eine Vision der Juliana von Lüttich zurückgehend, wurde es zuerst im dortigen Bistum gefeiert. 1264 erhob Papst Urban IV. das Fest „Corpus Chris- ti“ dann zum Festtag für die Gesamtkir- che. Die erste Fronleichnamsprozession in Bayern ist bereits für das Jahr 1273 in Benediktbeuern belegt. Prozession durchs Dorf Noch heute schließt sich an den Festgot- tesdienst eine Prozession an, bei der der Der frühere Fronleichnamsaltar von Familie Pfarrer die Monstranz mit dem Allerhei- Leistle in Stadl. Bild: Fam. Leistle ligsten (einer konsekrierten Hostie) durch das Dorf trägt. Er wird dabei von einem sieht. Und damit droht ein weiteres altes Baldachin, dem „Himmel“, beschirmt. Brauchtum unserer Dörfer mit der Zeit zu An vier reich geschmückten Außenaltären verschwinden. wird Station gemacht, aus dem Evangeli- In manch anderen, sogar erzkatholischen um gelesen, es werden Fürbitten vorgetra- Ländern wie Italien ist Fronleichnam üb- gen und der Segen über den Ort und die rigens schon kein Feiertag mehr. Hier Flur erteilt. Die Prozession endet mit dem werden Gottesdienst und Prozession am „Te Deum“ wieder in der Kirche. Sonntag nachgeholt. ath Quelle: Wikipedia Sterbendes Brauchtum Die Zahl der Prozessionsteilnehmer nimmt allerdings schon seit Jahren beständig ab. Die diesjährigen Fronleichnamsprozes­ Dies mag am allgemeinen Rückgang der sionen in der Gemeinde: Kirchgänger liegen, vielleicht aber auch Do, 20.6., 9.00 Uhr in Stadl am modernen Urlaubs- und Freizeitver- 19.00 Uhr in Mundraching halten, das in Fronleichnam in erster Linie So, 23.6., 8.45 Uhr in Issing. den Auftakt zu einem langen Wochenende 54. Ausgabe Seite 3 Juni 2019

Aus dem Rathaus

Neue Baugebiete

In diesen Wochen brachte und bringt unsere Ortschaften angemessen weiter. der Gemeinderat drei neue Bebauungs- Insgesamt sollen der Gemeinde mit den pläne auf den Weg: zum einen für das drei Baugebieten etwa 23 neue Baugrund- Baugebiet „Schwette-Seebreite“ im stücke zur Verfügung stehen. Die restli- Nordosten Stadls, dann für das kleine chen Bauplätze bleiben in der Regel in der Baugebiet „Wiesenweg“ im Südosten Hand der Alteigentümer. Pflugdorfs und schließlich für das Bau- gebiet „Hungerbrunnen-Ost“ im Pflug- Grasweg-Seebreite Stadl dorfer Nordosten. Für das Baugebiet „Schwette-Seebreite“ im Nordosten Stadls wurde der Bebau- Gleich drei neue Baugebiete auf einmal? ungsplan am 6. Mai aufgestellt. Er sieht Was auf den ersten Blick übertrieben 16 neue Bauplätze vor und überplant au- scheint, relativiert sich beim Blick auf ßerdem drei bestehende Baugrund-  die Grundstücksverkäu- fe der vergangenen Jahre: Seit 2014 hat die Gemein- de insgesamt 30 Bauplät- ze verkauft – davon 22 an Einheimische; bei den acht Verkäufen an auswärtige Bewerber ging es fast aus- schließlich um Gewerbe- grundstücke. Derzeit ver- fügt die Gemeinde gerade noch über ein Gewerbe-, ein Mischgebiets- und fünf Wohnbaugrundstücke (zwei in Issing, drei in Mundra- ching). Wenn die Entwick- lung so anhält, stünde die Gemeinde schon im nächs- ten Jahr ohne Bauland da. Deshalb hat sich der Ge- meinderat entschlossen, neue Baugebiete zu planen. Die einzelnen Areale sind in ihrem Umfang noch über- Die Planzeichnung für das neue Baugebiet Grasweg- Schwette in schaubar und entwickel