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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an dem University College Wintersemester 2015\2016

Roman Scholten; [email protected] Nachdem ich vier ereignisreiche Monate in Dublin verbracht habe, möchte ich gerne meine Erfahrungen teilen, bei der Entscheidung für einen Auslandsaufenthalt helfen und wertvolle Tipps für den Fall, dass du eine Zusage für Dublin erhalten haben solltest, geben. Zunächst einmal möchte ich auf die Universität eingehen, da diese im Nachhinein betrachtet dem entscheidendsten Faktor für einen guten Auslandsaufenthalt gleichkommt. Das University College ist eine wahnsinnig gut organisierte und ausgestattete Universität, die sich um die Erasmus-Studenten kümmert. So hat sich das International Office immer binnen kürzester Zeit auf E-Mails gemeldet und hatte in Person von Esther Sanz stets ein offenes Ohr für Fragen. Der Campus Belfield ist extrem groß und zudem extrem gut ausgestattet. Er befindet sich im Süden der Stadt und man braucht ca. 20 min mit dem Bus in die Innenstadt. Der Campus deckt mit zahlreichen Sportflächen, insgesamt 5 Fitnessstudios, einem Schwimmbad und mehreren Turnhallen den Bedarf aller Studenten. Die Universität bietet jede erdenkliche Sportart an. Man kann sich ab der zweiten Woche für den Beitritt in sogenannte Societies entscheiden. Den Ruderclub kann ich sehr empfehlen. Futbolito -ebenfalls zu empfehlen- ist eine Gemeinschaft von internationalen Studenten, die sich über Facebook organisieren und zweimal wöchentlich zum Fussball getroffen haben. Eine Society ist hilfreich, um neue Leute kennenzulernen. Nicht nur die Ausstattung der Universität in Bezug auf Sportstätten hat mich überzeugt. Es gibt mehrere Bibliotheken sowie sonstige Lernecken, an denen man sich auch in einer Gruppe treffen kann. Auf dem Campus gibt es auch eine Bank, einen Supermarkt, einen Friseur ein Studentenpub, eine Mensa sowie zahlreiche Kaffees. Allerdings sind die Preise vor allem in der Mensa deutlich höher als in Frankfurt. Dies gilt aber nicht nur für den Campus alleine, sondern für Dublin allgemein. Lebenshaltungskosten: Wie gerade schon angedeutet sollte man sich in Dublin auf höhere Lebenshaltungskosten einstellen. Zunächst wären die Kosten für den Nahverkehr zu nennen. Eine Busfahrt in die Stadt kostet, 2,80 € pro Strecke. Natürlich gibt es auch Monatskarten bei denen man allerdings ca. 70 € einplanen muss. Ich habe mir hingegen in der zweiten Woche ein gebrauchtes Fahrrad gekauft, welches ich zum halben Preis am Ende meines Aufenthalts wieder zurückgeben konnte. Mit dem Fahrrad ist man schneller, günstiger und zuverlässiger unterwegs. Auswärts essen oder das Besuchen von Pubs wird den Geldbeutel ebenfalls deutlich schneller leeren als hierzulande. Ein Pint Bier im Pub kostet im Schnitt 5,50 €. Deshalb sollte man die zahlreichen Studentenpartys nicht auslassen. Empfehlen kann ich das „Howl at the Moon“ am Mittwoch und „Dicey’s“ am Sonntag. Da gibt es alle Getränke für 2 € und es sind fast nur Studenten unterwegs. Immer eine Option sollte auch das auf dem Campus liegende Clubhouse sein. Dort ist gute Stimmung garantiert und es stellt eine weitere gute Möglichkeit dar in den ersten Wochen neue Bekanntschaften zu machen. Es ist extrem schwierig konkrete Beträge für den monatlichen Bedarf zu nennen, da dies individuell sehr verschieden sein kann. Lidl und Aldi gibt es auch in Dublin an vereinzelten Stellen und dort findet man Lebensmittel zu ähnlichen Preisen wie in Deutschland. Man sollte bei der Wohnung im Schnitt 200€ für eine vergleichbare Wohnung und ca. 100-150 € für den monatlichen Gebrauch an Mehrkosten einplanen. Diese Summe von ca. 350 € lässt sich von dem Erasmus-Stipendium jedoch gut decken. Vorbereitung: In Dublin wirst du in puncto Wohnungssuche einen schweren Stand haben. Da will ich nichts beschönigen und gleich darauf hinweisen, dass es extrem schwierig wird, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Zudem will ich dir nahelegen keine Privatwohnung von Zuhause aus anzumieten, falls Vorauszahlungen involviert sind. Stell ausreichend sicher, dass die Wohnungen auch wirklich existieren. Die zweite Variante wäre eine Wohnung vor Ort zu suchen. Man wird mit der Zeit eine Wohnung finden aber für schwache Nerven ist dies sicherlich nichts. Da ist es gefordert aktiv auf die Vermieter zuzugehen und immer wieder zum Hörer zu greifen. Ich habe mir vor Ort eine Wohnung suchen müssen und möchte dir im Nachhinein ans Herz zu legen schon vor Ankunft die Wohnverhältnisse klarzustellen. Hierfür könnte man vielleicht ein Wochenende mit den Eltern vor Antritt des Auslandsaufenthalt Dublin ansteuern oder man sucht ein Zimmer in einem organisierten Studentenwohnheim. Einen Platz im Studentenwohnheim der Universität haben lediglich Studenten aus Ländern außerhalb des europäischen Raums bekommen. Das kann sich in kommenden Jahren durchaus verändern, da sich mehr Wohnraum auf dem Campus bereits in der Planung befunden hatte. Eine Wohnlage in der Nähe der Universität ist in Dublin aufgrund des schwach ausgebauten Nahverkehrssystems empfehlenswert. Was die Vorbereitung in Bezug auf Formalitäten angeht, versorgt einen das University College ausreichend mit Informationen per mail. Da kann eigentlich nicht allzu viel schieflaufen. Zu beachten ist lediglich, dass man sich möglichst zeitig nach Öffnung des Fensters zur Anmeldung der Kurse einträgt. Besonders beliebte Kurse können bereits binnen 5 Minuten komplett belegt sein. Bezüglich der Termine wirst du jedoch zeitig informiert werden. Ankunft in Dublin: Nachdem meine Wohnsituation geklärt war, ging es bei mir schon direkt los mit den ersten Tagen des Semesters. Diese sind mit Abstand die Wichtigsten um Leute kennenzulernen. UCD bietet viele Programmangebote an, die man unbedingt wahrnehmen sollte. Hier ist es wichtig über seinen Schatten zu springen und einfach auf die Leute zuzugehen, auch wenn man Gefahr läuft, mit einem anfangs limitierten Englisch nicht direkt beim Small talk zu brillieren. Es studieren wahnsinnig viele internationale Studenten am University College, welche sich in derselben Situation befinden. Informationen über verschieden Kurse: Nachdem du deine Kurswahl schon im Vorfeld erledigt hast, gibt dir die Universität zwei Wochen Zeit um Kurse zu wechseln. Dies kann durchaus Sinn machen, da der Schwierigkeitsgrad und Arbeitsaufwand bestimmter Kurse stark variieren kann. Ich habe sechs Kurse belegt die allesamt 5 Credits einbringen. Hier mal ein paar Informationen zu meinen Kursen: Advanced Corporate Finance: An sich ein wirklich spannendes Modul, bei dem man auf alle Fälle eine Menge lernen kann. Wichtig war es das Buch zu lesen und nicht nur auf das eher magere Skript zu vertrauen. Anders als an der Frankfurter Uni wurde mehr über verschiedene Modelle und Sachverhalte in Bezug auf Vor- und Nachteile diskutiert und weniger gerechnet. In diesem Modul habe ich zudem meine Seminararbeit im Rahmen einer Gruppenarbeit verfasst. Wir durften uns ein börsennotiertes Unternehmen aussuchen, über welches wir einen Equity Report verfassen sollten. An sich eine spannende aber auch mühsame Angelegenheit, da uns wenig Hilfestellung seitens des Professors gegeben wurde. Financial Accounting 2: Meiner Meinung nach das arbeitsintensivste Fach. Man schreibt zwei Midterms und beide erfordern eine intensive Vorbereitung. Man bekommt eine von der Professorin genannte „Bible“ zur Hand, im Grunde ein überdimensionales Skript. Um wirklich auf die Klausur vorbereitet zu sein, muss man das Skript dann auch tatsächlich sehr detailliert durcharbeiten. Auf der einen Seite ist der Wissenszuwachs mit Sicherheit enorm, aber andererseits sollte man sich gut überlegen, ob man nicht doch ein weniger arbeitsintensives Modul bei seinem Auslandssemester belegen möchte. International Financial Management: Dies war mein absolutes Lieblingsfach. Es wurde der Einfluss von Umrechnungskursen zwischen den Währungen verschiedener Länder behandelt. Hier wird ein Verständnis für die Geschichte des internationalen Handels gelehrt und es werden einem die wichtigsten Werkzeuge zur Absicherung von Währungsrisiken nahegelegt. Der Dozent ist ein ehemaliger Investmentbanker, der in den Vorlesungen von seinen Erfahrungen berichtet. Ansonsten waren die Module machbar und sehr gut aufbereitet. In vielen Kursen, wie z.B. „Marketing: Firms, Customers & Society“, musste eine Gruppenarbeit geschrieben werden. Das hat sich bei vielen schwieriger gestaltet, da viele keine Lust hatten aber die Gruppenarbeiten dennoch einigermaßen entscheidend für die Endnote waren. Mit „Economics of Public Policy“ habe ich ein Modul aus dem Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre belegt. Der Kurs war im Prinzip nichts anderes als eine oberflächige Zusammenfassung von OVWL. Mit „Cost Management“ habe ich noch ein Modul gehabt, welches ebenfalls einen hohen Arbeitsaufwand benötigt. Allerdings zahlt sich der Einsatz in jedem Fall aus, da in den Vorlesungen viele praktisch relevante Verfahren zur Analyse von Produktionsprozessen und deren Kosten veranschaulicht werden. Wer zu den Vorlesungen und Übungen geht und sich ein bisschen Mühe gibt, wird mit einer guten Note belohnt werden. Ein paar Tipps zum Thema Sightseeing: Jeder will das Maximum aus seinem Aufenthalt rausholen und gleichzeitig darf man aber nicht das Studieren vergessen! Beides unter einen Hut zu bekommen ist schwierig aber machbar. Wenn man ein bisschen mehr von Irland sehen möchte, gibt es zahlreiche und günstige Angebote seitens der Universität. Um Tickets zu bekommen, sollte man aber schnell sein, denn solche Angebote sind ebenso beliebt wie gut. Ansonsten bieten viele Busunternehmen Studentenrabatte. Man sollte für Wochenendtrips während der Vorlesungszeiten die ersten 4 bis 5 Wochen anvisieren, um sich eine stressfreie Reise zu ermöglichen. Ab der 6. Woche starten in der Regel die Midterms, welche bis zu 30 % der Endnote ausmachen können. Empfehlenswert sind Touren nach Galway, in die Wicklow Mountains oder auch zum Giants Causeway. Die Entfernungen innerhalb Irlands sind sehr überschaubar, was die Sache ganz angenehm macht. Mein Lieblingsreiseziel bedarf allerdings nicht mal 20 min Reisezeit von der Innenstadt Dublins aus. ist eine wunderschöne Halbinsel im Norden der Stadt und ein wunderschönes Ziel für einen Tagestrip. Man sollte den Monat vor den finalen Klausuren bitte nicht als Reisezeit einplanen, da sich in den letzten Vorlesungen noch sehr viel Stoff akkumuliert. Zudem müssen Gruppenprojekte meist erst in den letzten Wochen abgegeben werden. Ich denke jeder Student\Schüler weiß, wann der Großteil einer Gruppenarbeit erledigt wird. Alles in allem bieten sowohl Dublin als auch das University College sehr gute Rahmenbedingungen für einen schönen Aufenthalt. Natürlich ist Dublin nicht mit Städten wie London oder Paris, New York oder Singapur vergleichbar. Dublin ist kleiner und das Wetter ist nicht immer perfekt. Aber beim Auslandssemester kommt es auf die Leute, die Atmosphäre und die Möglichkeiten an. In Dublin wirst du schnell Leute kennenlernen und da die Entfernungen innerhalb der Stadt nicht allzu groß sind, wird es dir leicht fallen den Kontakt zu verfestigen. In Dublin kann man sich zudem wohlfühlen, da die Stadt und ihre Leute einfach eine gewisse Lässigkeit und Wärme ausstrahlen. Ich hoffe mein Bericht eignet sich sowohl als Entscheidungshilfe vor der Abreise und auch als kleiner Leitfaden für die ersten Wochen in Dublin.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der

University College Dublin, Irland

Wintersemester 2015/16

Die Vorbereitung war eigentlich unkomplizierter, als es zwischendurch den Anschein hatte. Teilweise waren trotz Infoveranstaltung Angelegenheiten unklar und man hing etwas in der Luft, doch wenn etwas anstand wurde man per Mail informiert. Die wichtigsten Eckpunkte wurden über die Mobility-Internetseite kommuniziert.

Das Bewerbungsverfahren begann mit der Bereitstellung der Unterlagen. Das Motivationsschreiben war dabei das, was mir am meisten Schwierigkeiten bereitete. Weniger wegen dem Englisch, doch die Form und der Aufbau eines Motivationsschreibens waren mir nicht geläufig. Für Tipps stehe ich gerne zur Verfügung. Nach Einreichen der Dokumente konnte man nur noch auf Antwort warten und als die Zusage da war erneut direkt bei der Gast-Universität bewerben. Bei der UCD läuft das alles online ab. Es gibt zwei Online-Portale an der UCD. Zum einen das SIS-Web, das für die administrativen Angelegenheiten zuständig ist (vergleichbar mit QIS). Zum anderen die Internetseite „Blackboard“ (vergleichbar mit OLAT). Auf „Blackboard“ werden Informationen zu den Kursen und Kursunterlagen bereitgestellt. Auch die Kommunikation vom Professor läuft oft über dieses Portal. Die Bewerbung läuft weitgehend über das SIS-Web.

Einige Zeit, vor Semesterstart wird im SIS-Web die Einschreibung für die Kurse freigegeben. Dies ist eine vorab offizielle Einschreibung mit der man theoretisch sich auch für die Klausuren einschreibt. Schon vorher musste man sich Kurse in der vorläufigen Übersicht der Module aussuchen, diese im „Learning Agreement“ eintragen und seine Wahl von der Goethe- Universität bestätigen lassen. Was man nun genau im Learning Agreement eintragen muss und in welchen Feldern was stehen muss war bis zum Schluss nicht ganz klar. Die Taktik: Nach bestem Wissen und Gewissen eintragen. Mein Tipp: Bei der Infoveranstaltung besser aufpassen, als ich es tat. Ich brauchte zwei Anläufe, um das Formular richtig auszufüllen. Wenn man das Learning Agreement falsch ausgefüllt hat, dann bekommt man eine Mail mit der Bitte die Papiere nochmals auszufüllen, gegeben es ist noch Zeit zum erneuten Einreichen, also früh darum kümmern.

Wechsel der Kurse (abweichend von den Kursen, die man im Learning Agreement angegeben hat) ist mit etwas Bürokratie verbunden. Man muss ein „Changing Learning Agreement“ ausfüllen und abzeichnen lassen. Im Grunde auch kein großes Problem. Es lässt sich unter Umständen nicht vermeiden einen Kurs zu wechseln. Manche Module sind sehr beliebt und auch, wenn man sich direkt nach dem Start der Anmeldung an PC setzt und sich einschreiben will kann es sein, dass man nicht alles bekommt, was man will. Das ist aber auch kein Beinbruch. Es gibt genug interessante Alternativen, aus denen man wählen kann. Der Fachbereich 02 ist auch mit der Anerkennung sehr liberal, wodurch man alle Module für Exchange Students aus der Business School sich anrechnen lassen kann.

Ich bin extra eine Woche vor dem Start der Einführungsveranstaltungen nach Dublin, um mir eine Wohnung zu besorgen. Man wurde von Seiten der UCD darauf hingewiesen, dass in unserem Semester keine Wohnheimsplätze an ERASMUS-Studenten vergeben werden. Dies wurde dann aufgelockert und nach ca. einem bis zwei Monaten konnten auch ERASMUS- Studenten sich in einem Wohnheim an den Campi bewerben. Für die Wohnungssuche war ich zuerst in einem Hostel. Es war unglaublich interessant wie viele Studenten dort mit mir nach Wohnungen suchten. Ein großer Tipp: Bei Wohnungsinseraten immer anrufen, um eine Besichtigung auszumachen. Auf Mails wird in den wenigsten Fällen geantwortet. Und nicht entmutigen lassen. Es ist früher oder später jeder untergekommen. Außerdem lernt man viele nette Leute im Hostel kennen. Es gibt eine Internetseite von der UCD, bei der Wohnungen ausgeschrieben werden. Über die habe ich auch meine Unterkunft gefunden. Weitere Seiten sind zum Beispiel www.gumtree.ie und alles, was man auf google dazu findet.

Eine weitere ganz wichtige Sache ist der Öffentliche Nahverkehr in Dublin. Um es kurz zu machen, er ist anders als in Deutschland und ungewohnt. Aber die einzige Möglichkeit (abgesehen von Fahrrad und Taxi) von A nach B zu kommen. Die Fahrpläne sind gewöhnungsbedürftig. Teilweise sind die Haltestellen auf Gälisch. Die Zeiten auf dem Busplan sind die, wann der Bus an der ersten Stelle losfährt, nicht die Ankunft an der eigenen Haltestelle. Man gewöhnt sich daran, wenn man sich etwas besser auskennt. Richtig praktisch ist dabei die Dublin Bus App. Die zeigt ziemlich verlässlich die Linien und Zeiten an. Eine sog. „Leap-Card“ ist im Dubliner ÖPNV das wichtigste. Damit bezahlt man in Bussen und der LUAS (Straßenbahn) die Fahrten. Bei den Einstiegsveranstaltung bekommt man eine „Student Leap Card“. Damit wird das Fahren etwas günstiger, was nicht heißt, dass man damit günstig unterwegs ist. Man kann auch ohne „Leap Card“ Busfahren, doch gibt der Busfahrer grundsätzlich kein Wechselgeld. Man bekommt eine Rückgeldquittung, die man in der Stadt gegen Geld umtauschen kann. Die LUAS kann man ohne „Leap Card“ gar nicht legal benutzen. Mein Problem dabei war, dass ich schon vor der offiziellen Einführung (mit „Leap Card“ Übergabe) in Dublin war. Daher musste ich mir zuerst eine normale „Leap Card“ besorgen (Pfand €5; hatte ich von der Conolly Station)

Um ehrlich zu sein muss man zugeben, dass Dublin nicht viele Sehenswürdigkeiten hat. Nach drei Tagen hat man eigentlich alles gesehen. Das Highlight ist das Temple Bar Viertel mit den unzähligen – und meistens auch gut besuchten – Pubs. Die Stimmung ist ganz besonderes, wobei die Preise schon saftig sind (Pint Bier zwischen €5.50 und €6.50). Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Guinnes Store House, die Jameson Distillery, St. Patricks Cathedral und das Trinity College. Es werden immer wieder (fast jede Woche) Wochenendtripps zu verschiedenen Zielen in ganz Irland angeboten. Diese gehen meistens von der ISS (International Student Society). Der ISS sollte man deshalb auf jeden Fall beitreten. Dies geht am Besten in der „Fresher’s Week“. Das ist eine mehrtätige Messe für die Societys an der UCD. Sie findet am Anfang des Semesters statt und bietet die Möglichkeit sich zu informieren und beizutreten.

Auf dem Campus Belfield – der Hauptcampus – gibt es eigentlich alles, was man sich vorstellen kann. Cafés, Mensen und Bibliotheken, aber auch ein olympisches Schwimmbecken mit Sauna, Kino (geleitet von der Film Society) und kostenloses Fitnessstudio für Studenten (nach vorheriger Anmeldung auf der Internetseite).

Sicherheitstechnisch hatte ich nie bedenken. Meine Vermieterinnen hatten aber immer unglaublich Sorgen, dass jemand einbricht. Sie mahnte die Bewohner im Haus mehrmals Fenster und Türen zu schließen, wenn man das Haus verlässt. Oft kamen die Vermieter abends ins Haus und machten Lichter oder das Radio an, damit es bewohnter aussieht, als es ist. Die meisten Häuser sind mit einem Hausalarm ausgestattet. Man hört fast jeden Tag eine Alarmanlage in der Nachbarschaft. Ziemlich viele Fehlalarme, weil man die Sicherheitsanlagen anscheinend ziemlich schnell auslösen kann. Meine Unterkunft hatte keinen Alarm. Hab es auch nicht vermisst. Ich wohnte im County Dublin in Stillorgan südlich von der Hauptstadt in einem Wohnviertel mit vielen Familien, eine gute Wohngegend.

Die Iren sind sehr sparsam. Für den Geschmack meiner Vermieterinnen verbrauchten mein Mitbewohner und ich zu viel Energie. Das war nicht nur bei uns so, auch andere Austauschstudenten erzählten von der Bitte der Landlords weniger zu Heizen oder weniger Wasser zu verbrauchen. Isolierung ist in Irland nicht verbreitet, dementsprechend ist auch kurz nach dem die Heizung aus ist wieder kalt. Mein Tipp: Dicke Kleidung, dann hat man in die Richtung keine Probleme.

Das Preisniveau ist höher, als bei uns in Deutschland. Am günstigsten kann man einkaufen bei LIDL und ALDI. Aber selbst da kommt man ohne Mühe über 10 € pro Einkauf. Was für mich auch total ungewohnt war, dass es kein Flaschenpfand in Irland gibt. Man trennt dafür auch Müll in Verpackungen und Restmüll. Apropos Müll: Es gibt außerhalb der Innenstadt von Dublin ganz wenige öffentliche Mülleimer. Klingt jetzt nicht so dramatisch, wollte es nur erwähnen, weil mir das aufgefallen ist. Wenn man einen braucht is keiner da ;)

Das Land ist rau, aber wunderschön. Das merkt man an jeder Ecke. Auch an den besonderen Sportarten, die es so nur in Irland gibt, z. B. Gaelic Football oder Hurling. Auch Rugby ist unglaublich beliebt. An der UCD gibt es ganz viele Möglichkeiten Sport zu machen. Zum Beispiel auch Probierkurse für Gaelic Sports, bei denen alles einmal ausprobiert werden kann.

Fazit: Irland ist ein wunderschönes Land. Die Iren sind unglaublich aufgeschlossen und hilfsbereit. Studieren an der UCD ist anders, als an der Goethe-Uni (Tests unter dem Semester), aber nicht unbedingt schlechter. Die Professoren sind ebenfalls sehr Hilfsbereit und lassen viel mit sich reden. Auch wenn die Leute in Irland manchmal ihre Eigenheiten haben, genoss ich die Zeit bei ihnen und kann nur jedem empfehlen dort zu studieren. Die UCD ist sehr international, sodass man als Austauschstudent gar nicht groß auffällt. Ich hatte super viel Spaß und lernte einen Haufen neuer Freunde kennen. Auslandssemester, so wie es sein sollte.

P.S.: Man verbringt mehr Zeit in Pubs, als man sich vorstellen kann 

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der

University College Dublin, Irland

Wintersemester 2015/16

Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Die Vorbereitung für das Auslandssemester benötigte nicht viel Aufwand. Nachdem wir vom Fachbereich WiWi bei der Gasthochschule nominiert wurden, mussten wir uns erneut an der UCD bewerben, was keinerlei Probleme mit sich brachte. Die Auslandskoordinatorin der UCD hielt uns per Mailkontakt auf dem neusten Stand. Leider teilte sie uns jedoch auch mit, dass Erasmus Studenten in diesem Jahr aufgrund der hohen Nachfrage keinen Anspruch auf einen Wohnheimplatz haben. Die Wohnungssuche von Deutschland aus erwies sich als recht kompliziert, daher entschieden wir uns, vor Ort zu suchen und erst einmal in Hostels oder Airbnb Unterkünften unterzukommen. Zudem gehörte zur Vorbereitung die Flugbuchung. Ich entschied mich für Lufthansa. Aer Lingus, eine irische Fluggesellschaft, bietet sich jedoch auch gut an, da Flüge von Frankfurt aus gehen, nicht wie Ryanair von Frankfurt-Hahn.

Erste Wochen Die erste Zeit in Dublin war ziemlich aufregend. Der Campus ist riesig und am Anfang ist man etwas hilflos. Man gewöhnt sich aber dennoch schnell an sein neues Umfeld und findet sich immer schneller auf dem Campus zurecht. Aus Frankfurt waren wir 8 Wirtschaftswissenschaftler an der UCD. Wir lernten uns erst in Dublin kennen, verbrachten von dort an viel Zeit zusammen. Mit Dublin kann man sich innerhalb weniger Tage sehr vertraut machen. Die wichtigsten Spots in Dublin sind die Grafton Street, O’Connell Street und Henry Street. Diese sind gute Orientierungspunkte, um sich in Dublin zurecht zu finden.

Wohnsituation Erstmals gab es dieses Jahr nicht die Möglichkeit, einen Wohnheimplatz der Universität zu bekommen. Eine WG oder Wohnung in Dublin zu finden ist sehr schwierig und zudem teuer. Es empfiehlt sich, erst vor Ort zu buchen, da auch Fälle bekannt sind, bei denen Erasmus Studenten auf Betrüger hereingefallen sind. Die Uni teilte uns Adressen von Maklern mit, was jedoch unnötige Kosten bereiten würden. Zudem besitzt die Uni eine Homepage zur Vermittlung von Gastfamilien, www.ucdaccommodationpad.ie. Auf dieser bieten Familien ihre Zimmer für 5 oder 7 Tage die Woche an, mit oder ohne Verpflegung. Ich kontaktierte mehrere Familien und bekam von einer die Antwort, mir das Zimmer anschauen zu können. Dieser sagte ich nach der Besichtigung auch prompt zu, da sie nur 10 Fußminuten von der Uni entfernt lag und die Familie und das Haus einen sehr guten Eindruck machten. Ich zahlte 200 Euro pro Woche inklusive aller Mahlzeiten, sowieso Wäsche waschen und Reinigung. Dies erscheint für deutsche Verhältnisse relativ viel, ist für Dublin und diesen Zeitraum, in dem alle Studenten auf der Suche nach einer Unterkunft sind, jedoch durchaus akzeptabel. Zumal auch das Wohnheim > 800 Euro pro Monat (ohne Verpflegung etc.) gekostet hätte.

Kurswahl Advanced Corporate Finance (Prof. Louis Murray): In diesem Fach wurde einiges wiederholt, was bereits in BFIN und PFIN thematisiert wurde. Die Slides waren leider sehr unstrukturiert, ansonsten konnte man der Vorlesung aber recht gut folgen. Die Endnote setzt sich aus einer Gruppenarbeit zusammen, die 30% ausmacht. Diese beinhaltet, dass 5-6 Studenten eine Unternehmensbewertung zu dem Unternehmen ihrer Wahl durchführen. Diese konnte uns als Seminararbeit für Frankfurt angerechnet werden. Die restlichen 70% macht die Endklausur aus, die sich aus 1/3 rechnen und 2/3 erklären zusammensetzt. Alles in allem ist dieser Kurs empfehlenswert, besonders, wenn man sich die Seminararbeit anerkennen lassen will.

Cost Management (Dr. Kate Cullen): Dieses Fach war mit Abstand mein Lieblingsfach. Inhalt dieses Kurses waren unter anderem Themen, die bereits in Accounting 1 abgearbeitet wurden. Dennoch wurde zudem einiges Neues gelehrt. Die junge und kompetente Professorin gestaltete die Vorlesung ziemlich angenehm, indem sie zwei Wochenstunden Vorlesung mit Beispielen machte und den erlernten Vorlesungsstoff in einer weiteren Wochenstunde zur Vertiefung praktisch anwendete. Die Note setzte sich zu 30% aus einem Midterm zusammen, indem wir Rechenaufgaben lösen mussten, diese zum Teil als MC Aufgaben oder als komplette Aufgabe, bei welcher neben dem Ergebnis auch Working Points vergeben wurden. Die Endklausur machte 70% aus. Dieser Kurs ist meines Erachtens unbedingt empfehlenswert.

Industrial Economics (Dr. Sarah Parlane): Dieser Kurs behandelt unter anderem Thematiken wie Spieltheorie, Monopole und Oligopole. Wem Management in Frankfurt Spaß gemacht hat, wird diesen Kurs lieben. Die Professorin ist ziemlich witzig aber auch sarkastisch, was die Vorlesung lohnenswert macht. Sie ist zudem sehr bemüht, dass jeder Student die Thematik versteht. Mails mit Fragen beantwortet sie zügig und auch für Sprechstunden steht sie zur Verfügung. Für den Midterm, der 30% der Endnote ausmacht, bereitete sie uns gut vor. Die Endklausur, in der wir neben Rechnungen auch einen ca. einseitigen Essay verfassen mussten, machte 70% der Endnote aus. Der Kurs ist unbedingt empfehlenswert, da er spaßig und lehrreich ist.

Intermediate Microeconomis I (Orla Doyle): Wer OVWL in Frankfurt nicht schwer fand, wird mit diesem Kurs keinerlei Probleme haben. Es ist ziemlich redundant zu dem, was bereits in OVWL gelehrt wurde. Das Niveau des Kurses ist nicht wirklich anspruchsvoll. Wöchentlich gab es Tutorien, deren Ergebnisse mit wöchentlichem Abstand hochgeladen wurden. Das Tutorium ist nicht wirklich empfehlenswert, da das Tempo viel zu langsam ist und die online verfügbaren Lösungen viel detaillierter sind, als das, was im Tutorium präsentiert wird. Die Dozentin war sehr bemüht, ihre Vorlesung spannend zu präsentieren. Wenn man die Thematik jedoch zum xten mal hört, langweilt man sich in der Vorlesung gelegentlich. Die Endnote setzt sich aus einem MCQ Midterm (30%) und der Endklausur (70%) zusammen. Der Kurs ist, wenn man eine gute Note mit geringem Aufwand haben möchten, unbedingt empfehlenswert.

Consumer & Buyer Behaviour (Dr. Geertje Schuitema): Dieser Kurs behandelte das Konsumverhalten und das damit verbundene Marketingverhalten. Die Dozentin gestaltete den Kurs durch Videos und Bilder sehr interessant, wodurch die Vorlesung recht kurzweilig war. Als Gruppenarbeit mussten wir in einer Vierergruppe, die die Dozentin randomisiert zusammenstellte, einen schriftlichen Marketing Report erstellen, wie ein gewisses neues Produkt in den irischen Markt eingeführt werden kann. Die Gruppenarbeit macht 30% der Endnote aus. Die restlichen 70% macht die Endklausur aus, in der man 3 von 5 Aufgaben beantworten muss. Der Kurs ist, wenn man Interesse für Marketing und etwas Psychologie hat, unbedingt empfehlenswert, da es in diesem Kurs sehr interessant dargestellt wird.

Human Resource Management (Pauline Kelly-Phelan): Inhalt dieses Kurses ist Human Resource Management und die Aufgaben einer HR-Abteilung. Die Professorin versuchte diesen Kurs interaktiv zu gestalten, was den Kurs dadurch stark an ein Schulfach erinnerte. Die Slides und Vorlesung waren oft unstrukturiert. Der Kurs beinhaltete eine Gruppenarbeit, in der ein durch die Professorin zusammengefügtes Viererteam eine Casestudy mit Bezug auf die Kursthematik schriftlich in ca. 10 Seiten anhand von gegebenen Fragen beantworten muss. Die Endnote setzt sich aus der Gruppenarbeit (20%) und der Endklausur (80%) zusammen, in welcher 2 von 5 gegebenen Fragen beantwortet werden müssen. Die Professorin legt großen Wert auf Lektüren und Extra Readings. Ich würde diesen Kurs nicht unbedingt weiterempfehlen, da die Thematik nicht spannend und der Aufbau des Kurses zu unstrukturiert war.

Transportmittel In Dublin gibt es neben zwei Tram Linien, die nicht verbunden und nicht annähernd so gut ausgebaut sind wie das Liniennetz in Frankfurt, Busse. Zu diesen gibt es eine App, die durch GPRS Tracker an den Bussen in Echtzeit angibt, wann der Bus an einer gegebenen Haltestelle ankommen wird. Dennoch funktioniert das nicht immer wirklich akkurat, weshalb man oftmals lange an der Haltestelle warten muss. Das kostet so einiges an Nerven. Bezahlen kann man im Bus entweder mit Münzgeld in Bar, wobei man kein Wechselgeld bekommt, sondern einen Beleg, mit diesem man ins Transportation Office in der Stadt gehen muss, um sich das Wechselgeld abholen zu können. Für 15 Euro kann man sich die Leapcard holen, die man mit Geld an jedem SPAR oder auch auf dem Campus im SU Shop aufladen kann. Diese macht das Bezahlen im Bus unkomplizierter.

Alltag und Freizeit Irland bietet viele Sehenswürdigkeiten, die man sich unbedingt anschauen sollte. Societies an der Uni wie ISS und ESN bieten Wochenendtrips für ungefähr 200 Euro an. Wir fuhren mit ISS nach Galway und den Cliffs of Moher. ISS hatte alles durchgeplant, was zum einem gut war, da wir vieles zu sehen bekamen, andererseits hatten wir wenige Pausen, da alles durchgetaktet war. Für die folgenden Trips nach Belfast und Giant’s Causeway sowie zum Ring of Kerry entschieden wir uns, die Planung selbst zu übernehmen. In Irland gibt es einige Fernbusse, wodurch Reisen relativ simple und günstig ist. Auch Hostels sind erschwinglich. Dublin bietet zudem ein gutes Nachtleben. Ungewohnt für uns Deutsche ist allerdings, dass die Iren hauptsächlich unter der Woche feiern gehen und ziemlich früh anfangen, dafür Clubs aber auch bereits gegen 2 Uhr schließen. Viele der Clubs, wie Dicey’s Garden und dtwo, liegen in direkter Nähe zu einander. Um nur mal entspannt etwas trinken zu gehen, bieten sich die Pubs in Dublin an. Touristen gehen hauptsächlich in das Pub Viertel „Temple Bar“. In den meisten Pubs gibt es Live Musik. Die Atmosphäre dort ist einfach einzigartig.

Persönliches Fazit Ich hatte in Dublin eine wahnsinnig aufregende Zeit und habe tolle Leute kennengelernt! Ich kann ein Studium an der UCD auf jeden Fall weiterempfehlen. Wenn man bereit ist in einer Gastfamilie zu wohnen und sich auch darüber bewusst ist, dass die Uni verhältnismäßig anspruchsvoll ist, wird man in Dublin eine gute Zeit haben.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der

University College Dublin, Irland

Wintersemester 2015/16

Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Ein großer Vorteil eines Auslandssemesters über das ERAMUS-Programm ist definitiv der geringe Organisationsaufwand. Sobald man von der Heimuniversität für einen Studienplatz im Ausland nominiert wurde, erhält man von der direkten Ansprechpartnerin in Dublin Emails über den weiteren Anmeldungsprozess sowie einzuhaltende Fristen. Die Kursanmeldung erfolgt ebenfalls online, allerdings besteht in den ersten zwei Wochen des Semesters noch einmal die Chance, seine Kurse zu wechseln. Meinen Flug nach Dublin habe ich über Lufthansa gebucht, da hier 23kg Gepäck sowie Handgepäck inklusive sind. Auf dem Rückflug wurde der Platz etwas eng, deshalb kann ein Flug in der Business Class bei rechtzeitiger Buchung eine sinnvolle Alternative sein, da hier deutlich mehr Gepäck erlaubt ist. Andere Anbieter wie AirLingus oder RyanAir sind z.T. günstiger, jedoch muss hier Gepäck hinzugebucht werden. Ankunft und Wohnsituation Aufgrund von gestiegener Nachfrage war es uns Erasmus Studenten in diesem Jahr nicht gestattet in einem Wohnheim auf dem UCD Campus zu wohnen. Darum war es für uns alle natürlich erst einmal eine Herausforderung eine Unterkunft für vier Monate in Dublin zu finden, wobei der Wohnungsmarkt in Dublin ohnehin schon sehr umkämpft ist und die Mieten in der Stadt sehr teuer sind. Aus diesem Grund habe ich bereits aus Deutschland einige Anfragen verschickt und bin zudem zwei Wochen vor Semesterbeginn nach Dublin gereist. Viele Vermieter bieten Unterkünfte ausschließlich von montags bis freitags an, wobei dies für ausländische Studenten natürlich nicht infrage kommt. Fündig wurde ich dann schließlich auf der Website www.ucdaccommodationpad.ie, auf der private Haushalte ihre Zimmer zur Verfügung stellen und häufig Frühstück und Abendessen in der Miete inbegriffen ist. Ein großer Vorteil einer solchen Gastfamilie ist, dass man einen direkten Einblick in die irische Kultur und Lebensweise erhält und die Mieten etwas günstiger als die des Wohnheims sind. Jedoch ist man natürlich auch etwas eingeschränkter, da man keine Freunde einladen darf und die Entfernung zum UCD Campus größer ist, sodass man auf Busse oder ein Fahrrad angewiesen ist. Studentische Vergünstigungen, Transportmittel Generell sind die Busse in Dublin ziemlich teuer, jedoch erhält man mit der Student Leap Card, die man zu Beginn an der UCD für 15€ kaufen kann, einige Vergünstigungen. Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt, ein Fahrrad anzuschaffen, da das Bussystem in Dublin oftmals sehr unzuverlässig ist und ich mir so einige Nerven und Kosten gespart habe. Zur Uni habe ich etwa 15-20min mit dem Fahrrad gebraucht, in die Stadt war der Bus die bessere Wahl. Zu beachten ist allerdings, dass die öffentlichen Busse nur bis ca. 23.30 Uhr und man deshalb nachts oft ein Taxi nach Hause nehmen muss, das jedoch nur unwesentlich teurer ist als der Bus. Freizeit und Reisen Dublin ist eine sehr pulsierende und teilweise chaotische Stadt, die jedoch ihren ganz eigenen Charme versprüht. Die zahlreichen Pubs im Temple Bar Viertel, in denen jeden Tag Live-Musik gespielt wird, locken sowohl Einheimische als auch Ströme von Touristen an. Auch auf der Haupteinkaufsstraße – der Grafton Street – ist immer etwas los. Das Guinness Storehouse, der Park St. Stephens Green sowie das berühmte Trinity College sind ebenfalls einen Besuch wert. Unbedingt sollte man auch einen Tagesausflug nach Howth, einer Hafenstadt im Norden Dublins, einplanen. Vor allem im September/Oktober, wenn das Wetter noch mitspielt, lohnt sich ein Spaziergang an der Küste entlang.

Die studentischen Initiativen ESN und ISN organisieren zudem jedes Wochenende Ausflüge zu allen bekannten Reisezielen Irlands. Für 100€ pro Ausflug kann man u.a. Cork, Belfast, den Ring of Kerry sowie Galway mit den bekannten Cliffs of Moher besuchen. Diese Reisetrips sollten vor allem am Anfang des Semesters geplant werden, da ab Ende Oktober das Wetter zunehmend schlechter wird und zusätzlich mehr Zeit durch die Uni beansprucht wird. Studium an der UCD Das Studium am University College Dublin ist sehr verschieden zu dem, was man von der Goethe Universität gewohnt ist. Die Module bestehen meist aus zwei 50min Vorlesungen und ggfs. einem Tutorium. Auch wenn der Stundenplan anfangs etwas leer aussieht, sollte man den Workload auf keinen Fall unterschätzen, da es in beinahe allen Fächern Zwischenprüfungen und Assignments während des Semesters gibt. Ich habe mich dazu entschieden, 6 Kurse à 5 Credit Points zu belegen, was dem Maximum von 30 CPs entspricht. Cost Management (Dr Kate Cullen): Dieser Kurs behandelt verschiedene Techniken zur internen und externen Kostenrechnung und ist sehr praxisnah angelegt. Einige Themen wie GKV und UKV oder die Allokation von Kosten auf verschieden Abteilungen sind bereits bekannt aus Accounting I in Frankfurt. In jeder Vorlesung rechnet die Professorin verschiedene Beispielaufgaben durch, die dann in leicht abgewandelter Form in einem MC- Test (20%) während des Semesters abgefragt werden. Im weiteren Verlauf des Semesters verlagert sich der Schwerpunkt der Vorlesung dann eher auf theoretische Zusammenhänge in Bezug auf strategisches Cost Management und Performancebewertung. Die Endklausur (80%) besteht aus zwei Essays sowie drei kürzeren und einer längeren Anwendungsaufgabe. sehr empfehlenswert Industrial Economics (Dr Sarah Parlane): Zunächst werden in der Vorlesung die Modelle des perfekten Wettbewerbs, Monopols und Oligopols wiederholt, die bereits aus Management bekannt sind. Eine Zwischenprüfung wird über diese Themen in der Mitte des Semesters geschrieben und zählt zu 30% der Gesamtnote. Anschließend werden Preisstrategien wie Limit Pricing und Predatory Pricing näher beleuchtet und Konzepte der Preisdiskriminierung und Produktdifferenzierung erläutert. Die Endklausur besteht aus einem Essay und zwei Anwendungsaufgaben und war sehr fair verfasst. Die Dozentin ist äußerst sympathisch und stellt in jeder ihrer Vorlesungen sicher, dass alle Studenten den Lehrstoff verstanden haben. sehr empfehlenswert Intermediate Microeconomics I (Dr Orla Doyle): In diesem Kurs werden sämtliche Grundkenntnisse aus OVWL und Mikroökonomie wiederholt und vertieft. Die Dozentin ist noch sehr jung und engagiert. Alle Sachverhalte werden sehr anschaulich erklärt, jedoch lernt man nach den bereits in Frankfurt belegten Kursen nicht mehr viel Neues dazu. Die Bewertung des Moduls besteht zu 30% aus einem MC-Test, der während des Semesters geschrieben wird, und zu 70% aus der Endklausur. empfehlenswert Advanced Corporate Finance (Prof Louis Murray): Dieser Kurs ist sehr stark an das Buch „Principles of Corporate Finance“ angelehnt und bezieht sich u.a. auf Themen wie Valuation, Agency Probleme, Ausschüttungspolitik, Unternehmensfinanzierung sowie Mergers und Aquisitions. Der Schwerpunkt der Vorlesung sowie der Endklausur liegt auf dem Erklären theoretischer Zusammenhänge. Zusätzlich zu der Endklausur muss eine Gruppenarbeit zu einer Unternehmensanalyse abgegeben werden, welche 30% der Gesamtnote ausmacht. Mit zwei Kommilitonen aus Frankfurt habe ich hier einen umfangreichen Company Report zu SAP angefertigt, den wir uns als Seminararbeit anrechnen lassen können. Der Professor ist äußerst bemüht und hilfsbereit, allerdings werden viele Themen nur sehr oberflächlich behandelt. bedingt empfehlenswert

Financial Accounting 2 (Prof Niamh Brennan): Dies war mit Abstand das anspruchsvollste Modul, das ich an der UCD belegt habe. Die Professorin Niamh Brennan ist sehr anerkannt und kompetent in ihrem Fachbereich und verlangt einiges von ihren Studenten ab. Vor allem die ersten Wochen sind mit einigen Hürden verbunden, da viele Vokabeln und neue Techniken gelernt werden müssen. Ihr Skript nennt sie auch die „bible“ und es kann für 15€ erworben werden. Die Bewertung besteht aus der Analyse eines Jahresabschlusses von einem selbst gewählten Unternehmen (10%), einem MC-Test über doppelte Buchführung (20%) sowie der Endklausur (70%), bei der man selbst Finanzberichte aufstellen muss. bedingt empfehlenswert Applied Econometrics I (Dr Alessia Paccagnini): In diesem Kurs werden Kenntnisse aus der Statistik vertieft sowie mithilfe des Programms STATA auf ökonomische Daten angewendet. Zunächst wird die lineare sowie multiple Regression behandelt und anschließend folgt die Besprechung von Problemen wie Heteroskedastizität, serielle Korrelation und Multikollinearität. Im Laufe des Semesters sind zwei Assignments abzugeben, die mit STATA gelöst werden müssen und je 15% zur Gesamtnote zählen. Seit diesem Jahr wird der Kurs von einer Italienerin geleitet, die leider einen sehr starken Akzent hat und es einem daher äußerst schwer viel, den Vorlesungen konzentriert zu folgen. Es werden zudem zweistündige Tutorien angeboten, die allerdings nicht sehr strukturiert sind. Die Assignments sowie die Endklausur (70%) waren allerdings fair gestellt. bedingt empfehlenswert UCD Campus Mit über 20.000 Studenten ist die UCD die größte Universität Irlands und ist zudem sehr international ausgerichtet. Es werden einige internationale Veranstaltungen angeboten, sodass man schnell in Kontakt mit anderen Austauschstudenten kommt. In der Freshers‘ Week besteht außerdem die Möglichkeit den verschiedenen Societies und Sportclubs beizutreten und so auch in Kontakt mit irischen Studenten zu kommen. Der Campus verfügt über ein Kino, ein kostenloses Fitnessstudio, eine Bar sowie einen Supermarkt und mehrere Cafés. Fazit Obwohl Irlands Hauptstadt kein günstiges Pflaster ist und vor allem die Miete und das Ausgehen zu Buche schlägt, bereue ich mein Auslandssemester keine Sekunde. Ich kann nur jedem empfehlen, eine solche Chance wahrzunehmen und ein Semester im Ausland zu verbringen. Die vier Monate vergingen tatsächlich wie im Fluge, da niemals Langeweile aufkommt. Dublin hat in gewisser Weise den Charme einer Kleinstadt und vor allem die Irish Pubs vermitteln eine einmalige Atmosphäre.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der

University College Dublin, Irland

Wintersemester 2015/16

Auf den folgenden Seiten berichte ich über mein Auslandssemester am University College Dublin. Wer in ein Land mit der Muttersprache Englisch gehen möchte und die Gelegenheit ergreifen will eine andere Kultur und Menschen von überall auf der Welt kennen zu lernen, dem kann ich die UCD in Dublin empfehlen.

Vorbereitung und Anreise

Ca. 2 Monate vor der wirklichen Anreise und kurz nach der Zusage durch das Auslandsbüro (ca. 3 Wochen nach Bewerbung) habe ich bei der Lufthansa den Hin- und auch gleich Rückflug gebucht (Alternativen sind AirLingus oder Raynair von Frankfurt-Hahn aus). Ich hab mich für Lufthansa entschieden, da das Preis-Leistungsverhältnis bei mehreren Gepäckstücken sehr gut ist. Den Rückflug solltet ihr unbedingt schon mitbuchen, da die Flüge kurz vor Weihnachten nochmal deutlich teurer werden. Um in Irland kostenlos Bargeld abzuheben empfehle ich die DKB VISA Karte, welche für Studenten kostenfrei ist und an fast jedem Bankautomaten funktioniert. Ansonsten fallen je nach Bank die gewohnten 5-10€ Gebühren an. Nach Auskunft meiner Krankenkasse sei bei mir keine zusätzliche Auslandskrankenversicherung nötig gewesen. Für jeden der auf Nummer sicher gehen will, kann ich die ERV-Versicherung empfehlen (inklusive einer Reisegepäck- und Reiserücktrittsversicherung, ca. 90€ im Jahr). Vor Beginn des Semesters habe ich eine Rundreise unternommen, hierzu später mehr. Kommt man in Dublin an, findet man sich an einem relativ überschaubaren Flughafen wieder. Hier fahren Aircoach (9€) oder Airlink (8€) in 25 Minuten in die Stadt und in 50 Minuten an den Campus der UCD in Belfield. In den ersten Tagen habe ich mich, auf Grund von fehlenden Wohnheimplätzen um ein Zimmer kümmern müssen. Die Unterkunft in einem Hostel bietet natürlich eine wunderbare Möglichkeit dort schon andere Studierende kennen zu lernen. Bei den Betten im Hostel reichen die Preise jedoch von 18€ unter der Woche bis 60€ am Wochenende. Empfehlen kann ich das International Youth Hostel. Dieses liegt zu einer Wohnungssuche in der Nähe der UCD leider etwas weit im Norden (In 10 Minuten zu Fuß auf der O’Connell Street). Die Suche nach einem Zimmer hat sich zu Beginn des Semesters als recht schwierig herausgestellt. Schlussendlich habe ich ein Zimmer, ca. 30 Minuten entfernt vom Campus bei einer Gastfamilie in Blackrock gefunden. 500-800€ bei einer Gastfamilie und für ein ca. 12 qm Einzelzimmer sind, verglichen zu Frankfurt recht hoch. Durch das begrenzte Angebot und schnelle Vergabe von Zimmern empfehle ich dringend ein paar Tage früher in Dublin zu sein, solltet ihr keinen Platz im Studentenwohnheim bekommen. Betreut wird man während der Vorbereitung und des gesamten Aufenthaltes vom Auslandsbüro der Quinn Business School und Mrs. Ester Sanz. Sie kann eigentlich immer weiterhelfen und unterschreibt alle wichtigen Dokumente (z.B. Dokument über die Aufenthaltsdauer).

Roadtrip und Wochenendausflüge

Wie erwähnt bin ich zwei Wochen vor Beginn des Semesters zusammen mit einem Freund nach Dublin gereist. Mitte August hat man mit Sonne und 25 Grad, was für Irland Höchsttemperaturen sind, noch wunderschönes Wetter und kann problemlos um die Insel reisen. Nach dem Ende des Semesters im Dezember ist es kalt, regnerisch und Weihnachten steht vor der Tür. Der Dezember ist somit eher ungeeignet für eine Reise in Irland. Die Rundreise um Irland kann ich jedem Austauschstudenten in Irland empfehlen. Das Land im Nordwesten Europas ist facettenreich und konnte kulturelle, sowie historisch interessante Stätten bewahren. Irland ist nicht all zu groß, daher kann man in 2 Wochen gut um die Insel fahren. Vieles ist noch sehr naturbelassen und mit dem Auto lassen sich auch die versteckten Orte gut erkunden. Ich empfehle bei einer Rundreise in Dublin ein Auto zu mieten (Vollkasko, 550€ für 10 Tage bei Sixt, wenn man unter 26 Jahren ist zzgl. einem Jungfahreraufschlag), denn die Bahnlinien sind rar und die Busse fahren meist nur auf den Achsen in Richtung Dublin und nicht an der Küste entlang. Unsere Route begann in Dublin und ging über Kilkenny, Cashel, Cork, Killarney, Burren national park, Limerick, Galway, Sligo, Donegal und endete wieder in Dublin. Donegal und der Norden Irlands konnte durch wenige Touristen, viele kleine Inseln und netten Einwohnern überzeugen. Für eine zweiwöchige Reise sollte man zwischen 1000 und 1500€ einplanen. Nordirland und Belfast haben wir während der ersten Wochen per Bus besucht. Es gibt viele Fernbusunternehmen, die nach Nordirland fahren. Über die Studentennetzwerke ESN und ISS ging es für uns gemeinsam nach Galway. Diese Wochenendausflüge bieten sich während, der noch entspannten ersten Wochen an, um Irland etwas mehr zu erkunden und neue Leute kennen zu lernen. Die Ausflüge kosten zwischen 100 und 200€. Auch nach London oder in andere Städte in UK lohnt sich der Ausflug, da ein Raynair-Flug schon ab 9€ die Strecke zu haben ist. Ich habe so ein Wochenende in London verbracht.

Semesterbeginn

Zu Beginn des Semesters haben sich alle 8 Erasmus-Studenten von der Goethe Uni im Pub getroffen. Hierdurch hatte ich, neben den Kontakten aus dem Hostel, erste Kontakte zu anderen Studierenden an der Business School gehabt. Am ersten Tag kann man sich in der Global Lounge seine Studentenkarte „U-Card“ abholen, welche der Schlüssel für Fitnessstudio, Schwimmbad / Sauna, Library und diverse Sportclubs ist. Mit dieser kann man auch in allen, am Campus ansässigen Geschäften bezahlen bzw. drucken. In einigen Geschäften außerhalb des Campus bekommt man durch die U-Card Vergünstigungen. Allgemein sind die Unterschiede zwischen den regulären und den Studentenpreise recht hoch in Dublin. In der Global Lounge oder im Student Union Center ist man bei Fragen immer willkommen. Das Fitnessstudio ist kostenlos und es lohnt sich zu Beginn der Anmeldungsphase sich gleich anzumelden, da die Anmeldungen pro Tag begrenzt sind. Es gibt in den ersten beiden Wochen fast jeden Tag die Möglichkeit von der Uni aus organisiert zu IKEA zu fahren und noch einige Sachen zu kaufen. Eine Campustour gehört für jeden dazu und es gibt einen Empfang für alle ERASMUS-Studenten um ihren Buddy kennen zu lernen. Leider gab es bei uns danach kein weiteres Treffen mit unserem Buddy. In der Freshersweek stellen sich dann alle Societies vor, in welche man für je 2€ Mitgliedsbeitrag eintreten kann. Unbedingt den beiden Organisationen für ERASMUS- und Auslandsstudierende, ESN und ISS beitreten. Beide organisieren Wochenendausflüge und Events für die Austauschstudenten. Auch die Sportvereine stellen sich vor, bei denen die Beiträge je nach Sportart jedoch differenzieren. Empfehlen kann ich den Ruderclub, welcher auf der Lifey nähe des Zentrums Boote hat. Wer will kann, vier bis fünf mal die Woche Zirkeltraining am Campus oder Rudertraining auf dem Fluss belegen. Das ganze Kostet 25€ für das Semester. Sowie den Mountaineering Club, welcher die Kletterwand betreut und Ausflüge veranstaltet. Außerdem sollte man die LeapCard zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Buse oder eine der beiden Straßenbahnlinien, im Student Union Building oder einem der Stände abholen. Diese kann man in der Stadt oder in einigen Shops auf dem Campus mit Geld oder einer zeitlich begrenzten Benutzung aufladen. Im Bus kann man nicht mit Scheinen zahlen und Rückgeld auf Münzen bekommt man nur per Gutschein. Man sollte daher immer passend Kleingeld dabei haben.

Studium an der UCD

Schon in Frankfurt muss man sich für die Kurse anmelden, kann diese jedoch in den ersten beiden Wochen noch einmal wechseln, sollte das Niveau oder der Inhalt nicht passen. In meinem Fall musste ich auf Grund von überschneidenden Vorlesungszeiten wechseln. Das „Change of Learning Agreement“ darf man an dieser Stelle auf keinen Fall vergessen. Kurse und Tutorien werden nach dem frist-come- first-serve-System vergeben, daher sollte man sich sofort bei der Öffnung des Portals in die gewünschten Kurse einschreiben. Im letzten Abschnitt sind noch detaillierte Informationen zu den von mir belegten Kursen. Leider ist es nicht möglich Kurse außerhalb des Fachbereichs zu belegen, da die Businessschool eine unabhängige Administration hat. Die Vorlesungen dauern 1:50 mit einer 10-minütigen Pause, Tutorien oft nur 50 Minuten. Je nach Fach muss man beides besuchen, viele Fächer bestehen jedoch auch nur aus der Vorlesung. In den 13 Wochen sind die ersten Wochen relativ entspannt und gut geeignet zum Reisen. In den Wochen 5 bis 7 schreibt man häufig seine Midterms, welche 10-30% der Endnote ausmachen. In der zweiten Hälfte des Semesters kommen dann einige Assignments auf einen zu, je nach Fach nochmal 5-30%. Revision week ist in Woche 13 und nach einer freien Woche sind zwei Wochen Klausuren-Phase. Da diese Phase nur 2 Wochen umfasst schreibt man z.T. 6 Klausuren in 10 Tagen und auch mal zwei an einem Tag. Stattgefunden haben diese in einem Exam Center (RDS) in der Nähe der Innenstadt. Dies ist etwas ungewohnt da über 2000 Studenten in einer Halle gleichzeitig ihre Klausuren schreiben. Da man schon relativ früh die Klausuren beendet, hat man ca. 3-4 Monate bis zum nächsten Semester in Frankfurt und kann diese Zeit gut nutzten um ein Praktikum zu absolvieren.

Campus Belfield und Dublin

Der Campus der UCD in Belfield ist vergleichsweise groß und bietet viele Möglichkeiten. Neben einem Supermarkt (Centra) gibt es , (direkt in der Businessschool), eine Bank, Post, das Sports Center und eine Studentenbar. Mehrere Bibliotheken und Lernbereiche sind über den Campus verteilt. Während der Klausurphase werden diese schon morgens relativ voll, aber das ist man aus Frankfurt ja schon gewöhnt. Auf dem Campus befindet sich auch eine recht gute Mensa, welche mit 6€ leider relativ teuer ist. Zu empfehlen ist hier die Street-Food-Theke. Der Campus befindet sich im Süden Dublins und ist ca. 20–25 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Die UCD ist jedoch über das Bussystem sehr gut zu erreichen. Ein Taxi kostet ca. 15 bis 20€ und ist in der Nacht mit mehreren Personen eine gute Alternative zu den Nachtbussen. Taxis sind in Dublin an jeder Ecke zu finden. Zu Beginn habe ich über den Kauf eines Fahrrads nachgedacht, mich jedoch auf Grund der hohen Preise für Gebrauchtfahrräder zwischen 150 und 200€ dagegen entschieden. Dublin ist mit 700.000 Einwohnern etwa so groß wie Frankfurt. Der Innenstadtbereich ist sehr touristisch und daher auch etwas teurer. Wir sind häufig in der Region um den St. Stephens Green Park gegangen bzw. in das Temple Bar Viertel. In beiden Viertel gibt es viele Bars, Clubs und Restaurants. Die Dawson Street bietet einige hervorragende Bars, welche von Außen erst mal relativ unscheinbar wirken, aber echte Geheimtipps sein können (leider sehr teuer). Dublin und Irland haben relativ hohe Lebensunterhaltungskosten, mit 1200 bis 1500€ im Monat sollte man rechnen um die hohen Kosten für Wohnung, Ausflüge und das Guinness decken zu können.

Meine Kurswahl

Advanced Corporate Finance (Professor Louis Murray)

Der Kurs deckt verschiedene Themenbereiche, wie Agency Probleme, Debt, Dividendenpolitik und deren Regulierung, CAPM, Risk Management, Kapitalstruktur und Mergers and Acquisition ab. Die Vorlesungsfolien sind zur Vorbereitung auf die Klausur recht unstrukturiert. Die Vorlesung baut sehr stark auf dem Fachbuch „Principles of Corporate Finance“ von Brealey, Meyers and Allen auf. Das Assignment zur Mitte des Semesters eignet sich sehr gut für eine Seminararbeit und umfasst die Analyse eines börsennotierten Unternehmens hinsichtlich des Marktumfeldes, Positionierung des Unternehmens in diesem und die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens im Vergleich. Eine Valuation, über eine der gängigen investitionstheoretisches Verfahren zur Wertermittlung wird erwartet. Dieses Assignment zählt 30% der Endnote, weitere 70% basieren auf der Endklausur. Professor Murray wirkt sehr kompetent und kann den Inhalt gut vortragen. Es lohnt sich sehr diesen Kurs zu wählen.

International Financial Management (James K. O’Neill)

Dieses Modul befasst sich mit Wechselkursen, seinen Auswirkungen und die Absicherung gegen Wechselkursschwankungen über verschiedene Instrumente. Durch seine Erfahrungen als Investmentbanker kann Mr. O’Neill immer wieder Bezüge auf die tatsächliche Verwendung der Modelle zurückgreifen, ist jedoch sehr unstrukturiert und hat einen recht unfreundlichen Vortragsstil. Viel Zeit der Vorlesung wurde damit verbracht Fehler in seinen Rechnungen zu verbessern. Basis ist Finanzen 1 und 2. Es wird darüber hinaus sehr stark auf internationale Geldströme und deren Risiko auf multinationale Konzerne eingegangen. Drei kurze Assignments zählen zusammen 10% der Endnote und 90% basieren auf der Endklausur. Interessantes Thema, jedoch sehr unstrukturiert. Ich würde dennoch zuraten diesen Kurs zu wählen.

Financial Accounting 2 (Professor Niamh Brennan)

Professor Brennan gilt als eine der führenden irischen Accounting-Professorinnen. Sie bringt viel Erfahrung aus verschiedenen Ecken der Gesellschaft in den Kurs mit ein. Die Inhalte sind die Regularien und Definitionen der Erstellung von internationalen Jahresabschlüssen nach Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS und IAS). Die Vorlesungen und Klausuren orientieren sich sehr stark am Skript, welches auch zur Vorbereitung auf die Klausur sehr hilfreich ist. Zur Endnote zählen eine „Jahresabschlussanalyse“ (10%), ein Multiple Choice Test über Doppelte Buchführung (20%) und die Endklausur (70%). In der Endklausur muss man unter anderem eine Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Change in Equity selbst erstellen. Wer Interesse an Accounting hat für den lohnt es sich den Kurs zu wählen, da die Professorin auf einem sehr hohen Niveau unterrichtet. Der Kurs erfordert jedoch sehr viel Arbeit und es gibt viel auswendig zu lernen.

Applied Econometrics (Alessia Paccagnini)

Basics in Ökonometrie/Statistik werden hergeleitet und verschiedene Tests, die aus Statistik im 1. Semester bekannt sein sollten weitergehend behandelt. Darüber hinaus werden Tests auf Multiple Regression, Heteroskedastizität, Autokorrealtion, Multikollinearität, aufgelassenen Variablen eingeführt. Neben dem bekannten OLS-Schätzer geht die Dozentin grundlegend auf GLS, feasible GLS und WLS, als alternative Schätzer ein. Ergänzt werden die Vorlesungen durch ein wöchentliches Lab, dass in den Computerräumen zur praktischen Übung und Anwendung des Statistik-Programms STATA genutzte wird. Zwei Assignments, welche zu jeweils 15% in die Note eingehen, behandeln die Analyse von vorgegebenen statistischen Daten über STATA, deren Auswertung und Interpretation. Die Endklausur zählt 70%. Die Vorlesungen sind durch den italienischen Akzent etwas anstrengend zu folgen. Das Fach war dennoch eine sinnvolle Ergänzung; insbesondere für all diejenigen mit dem Schwerpunkt Economics.

Intermediate Microeconomics 1 (Dr. Orla Doyle)

Dieser Kurs befasst sich mit den grundlegenden ökonomischen Fragestellungen der Consumer und Producer Theory und lässt sich mit dem Hintergrund von OVWL und Mikro 1 sehr gut nachvollziehen. Dr. Doyle trägt ihre Themen sehr motiviert und mit viel Freude vor. Ihre Folien sind sehr übersichtlich. Der Midterm zählt 30% und die Endklausur 70% der Endnote. Den Kurs würde ich jedem empfehlen, der sich mit manchen ökonomischen Modellen bisher schwer getan hat. Generell würde ich dennoch abraten, da der Kurs mich persönlich nicht viel weiter gebracht hat.

Industrial Economics (Dr. Sarah Palarne)

Über spieltheoretische Ansätze werden Monopol-, Oligopol- und Preistheorien analysiert und in Bezug auf Wohlfahrtsverlust und Gewinnmaximierung untereinander verglichen. Dr. Palarne präsentiert die Materie sehr verständlich und wirkt sehr engagiert. Die Endnote setzt sich aus einem Midterm (30%) und der Endklausur (70%) zusammen. Durch die freundliche und kompetente Dozentin und deren Geduld finde ich den Kurs sehr empfehlenswert.

Fazit

Verschiedene persönliche Erfahrungen, die neuen Bekanntschaften und das Semester auf Englisch haben sich für mich definitiv gelohnt. Die UCD kann mit kompetenten Professoren und Dozenten, einer angenehmen Studiensituation auf dem Campus und Internationalität überzeugen. Die Lebensunterhaltungskosten und die Entfernung vom Campus zur Stadt sind nachteilig, jedoch kein Hürde. Einzig die Wohnungssituation finde ich sehr problematisch, da hier die Unterstützung durch die UCD fehlt. Sollten im nächsten Smester wieder Wohnheimsplätze frei sein ist dieser Punkt jedoch hinfällig. Alles in allem kann ich nur empfehlen sich an der UCD in Dublin zu bewerben.

Erfahrungsbericht Auslandssemester University College Dublin

Wintersemester 2015/2016

Auslandssemester am University College Dublin

Vorbereitung Die Bewerbung für ein Auslandssemester am University College Dublinmit dem Eramusprogramm läuft am Fachbereich 02 einheitlich, genau wie bei den anderen Partneruniversitäten, ab. Eine Bewerbung mit Lebenslauf, einem aktuellen Notenauszug und Nachweisen über ehrenamtliches Engagement, sowie einem in englischer Sprache verfasstem Motivationsschreiben, ist hierzu vorgegeben. Berücksichtigt werden sollte vor allen Dingen, dass die Auswahl zu einem großen Anteil über den aktuellen Notenschnitt vorgenommen wird. Dies führt, zusammen mit einer geringen Anzahl an Partneruniversitäten im englischsprachigen Ausland, zu einer Selektion von Studierenden mit einem sehr guten Notendurchschnitt. Das gilt insbesondere für das University College Dublin. Der Bewerbungsprozess lief reibungslos über das Onlineportal „mobilityonline“, wobei zusätzlich ein ausgedrucktes Exemplar der Bewerbung im Auslandsbüro des Fachbereichs vorgelegt werden muss. Bei einer Zusage kontaktiert euch das Auslandsbüro und kurz darauf wird eure Nominierung an eure Ansprechpartnerin in der UCD, Frau Esther Sanz, welche abgetrennt vom International Office der UCD speziell für Auslandsstudenten an der Quinn Business School zuständig ist, weitergegeben.

Wohnsituation Sicherlich hatte sich jeder von uns darauf gefreut ein schönes Zimmer in einem der Wohnheime direkt auf dem Campus zu beziehen. Trotz der extrem hohen Preise wollte man sich dieses Erlebnis, das Auslandssemester mit Studierenden verschiedenster Nationen zusammen in einem Haus wohnend, nicht entgehen lassen. Dies wurde uns auch von allen bisherigen Austauschstudenten der Goethe empfohlen. Leider hatten wir uns zu früh gefreut. Etwa 2 Monate vor dem Start des Auslandssemesters bekamen wir per E-Mail die Information, dass aufgrund von hoher Nachfrage nach Zimmern in einem Wohnheim außereuropäische Studenten priorisiert werden. Dementsprechend konnten wir uns nicht für solche Plätze bewerben. Das war schon ein Rückschlag, hatten doch alle bisherigen Austauschstudenten gerade das Leben auf dem Campus hervorgehoben. Nach der Prüfungsphase im Sommer flog (günstig z.B. Ryanair von Frankfurt Hahn oder Air Lingus von Frankfurt) ich deswegen ohne eine feste Unterkunft zu haben nach Dublin und verbrachte die ersten beiden Wochen in verschiedenen Hostels (Hier gibt es erhebliche Preis-und Qualitätsunterschiede, gerade an den Wochenenden sind die Preise sehr hoch. Gegebenenfalls sollte in Betracht gezogen werden zum Beispiel auf das Youth Hostel in den Wicklow Mountains auszuweichen). Während ich mich tagsüber mehr oder weniger produktiv auf die Wohnungssuche machte blieb natürlich auch etwas Zeit um mit anderen Verschollenen das Nachtleben von Dublin zu beschnuppern. Gerade in den zwei Wochen vor Semestern begibt sich eine riesige Masse an Studenten auf die Suche nach einer Unterkunft in Dublin. Deswegen waren die meisten Anzeigen im Internet nach wenigen Stunden schon überflutet mit Anfragen, so dass viele Inserenten gar nicht mehr antworteten. Bezüglich der Inserate sollten ein paar Dinge angemerkt werden. Erstens ist es in Irland durchaus üblich, dass Studenten am Freitag nach Hause fahren und dann erst wieder Sonntagabend oder montags in ihre Universitätsstadt fahren. Der Wohnungsmarkt hat sich dahingehend angepasst, weswegen viele Angebote auf Montag bis Freitag limitiert sind. Dies gilt insbesondere für Unterkünfte bei Gastfamilien. Bei solch einem Arrangement mietet man ein Zimmer bei einer Familie, welche dieses, zum Beispiel weil ein Kind bereits ausgezogen ist, als zusätzliche Einkunft vermieten möchte. „Zusätzliche Einkunft“ klingt zunächst unnatürlich, jedoch kommt es erfahrungsgemäß häufig vor, dass sehr geizig mit den vorrübergehenden Mietern umgegangen wird. So wurde bei mehreren, mir bekannten Studenten der zu hohe Energiebedarf bemängelt oder wenn zusätzlich zu Unterkunft auch Essen enthalten war dieses stark rationiert. Zweitens muss noch einmal vor Betrügern bei inserierten Wohnungen gewarnt werden. Bezahlt niemals Geld bevor ihr eine Wohnung nicht mitsamt Vermieter gesehen habt. Leider kommt es immer wieder zu Betrugsfällen wo verzweifelte Studenten auf den Trick hereinfallen bei dem eine Überweisung einer Kaution vor einem Besichtigungstermin verlangt wird, mit der Begründung nur so feststellen zu können, ob der Anfrage es auch tatsächlich ernst meint. Der private Wohnungsmarkt in Dublin ist problematisch. Lasst den Kopf nicht hängen wenn es lange Zeit keinen Erfolg gibt. Versucht euch zusammen zu tun, in manchen Fällen konnten so gute Wohngemeinschaften gefunden werden. Je nach Budget muss sich überlegt werden eventuelle No- Go’s zu überdenken (Zum Beispiel sind Arrangements bei denen ein Zimmer geteilt wird auf keinen Fall ungewöhnlich).

Freizeit Selbst wenn man keine Unterkunft auf dem Campus bekommen hat wird man viel Zeit dort verbringen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn der Campus bietet zahlreiche Möglichkeiten. In einer der ersten Wochen findet die Fresher’s Week statt in welcher sich alle Societies der Universität vorstellen und kräftig auf Mitgliederfang gehen. Die Societies sind vergleichbar mit den Initiativen an der Goethe, wobei das Angebot wesentlich vielfältiger ist. Bei den meisten Societies wir ein Mitgliedsbeitrag von 2 Euro fällig. Dieser wird bei den meisten aber schon durch Free Food über das Semester verteilt ausgeglichen. (Manch einer munkelt, dass es möglich ist, vorausgesetzt man ist genügend Societies beigetreten, kein einziges Mal für sein Essen am Campus bezahlen zu müssen.) Die meisten Societies bilden sich um eine besondere Thematik wie z.B. die Economics Society oder die Entrepreneurship Society. Sie bieten verschiedene Ausflüge, organisieren Diskussionen oder Workshops oder treffen sich auf ein kühles Bier im universitätseigenen Pub, dem Clubhouse, auf dem Campus. (Hier ist, bei für Dublin moderaten Preisen, ein guter Anlaufpunkt nach einem stressigen Unitag unter der Woche) Neben dieser Art von Societies sind vor allem auch die sportversierten Socities hervorzuheben. So begibt sich der Mountaineering Club wöchentlich auf eine abenteuerliche Expedition in die Wicklow Mountains, der südlich von Dublin gelegene Nationalpark. Zusätzlich gibt es einige Wochenendtrips zu entlegeneren Gegenden Irlands. Dies ist gerade für die Zunft von Studenten interessant, welche sich den Anblick der schönen Landschaft mit wunden Füßen „verdienen“ möchte. (So ganz als Kontrast zu den angebotenen Bustouren durch die grünen Weiten Irlands.) Empfehlenswert für jeden sind die beiden speziell für internationale Studenten ausgerichtete Societies „ESN“ und „ISS“. Abgesehen von den wöchentlichen Kaffeetreffen veranstalten sie Trips zu den interessantesten Orten Irlands. Besonders reizend sind hier die Trips über ein ganzes Wochenende. Für alle Sportbegeisterte gibt es gleich zwei kostenlose Fitnessstudios auf dem Campus und auch das Team-Gym ist für 15 Euro Eintrittsgebühr in eine Sportsociety offen. Hier kann wirklich jeder seiner bevorzugten Art der körperlichen Ertüchtigung nachgehen, ob grazil auf dem Laufband rennend oder mit Bewegungen des olympischen Gewichthebens auf den dafür vorgesehenen Plattformen. Die Fitnessstudios können durchaus gut besucht sein (Für gewöhnlich sind Besucherzahl des Fitnessstudios stark negativ mit der Anzahl der Studenten in der Bibliothek korreliert). Keine Angst wenn es durch herunterfallende Hanteln laut wird, eine Nation die sich, trotz des Siegs der Fußballmannschaft gegen Deutschland, vor allem für Sportarten begeistert die physischen Zweikampf erlauben, bereit sich auch dementsprechend darauf vor. Wer Gaelic Football oder Hurling/Camogie (Camogie ist hierbei der Name für das Spiel der Frauen) nicht kennt sollte das Angebot der GAA wahrnehmen. Dort kann an mehreren Terminen kostenlos Grundzüge des Spiels ausprobiert werden. Auch ein richtiges Hurling oder Camogie Spiel ist ein Spektakel. Die Augen jedes älteren Iren werden strahlen wenn ihr ihm erzählt, dass ihr Hurling mögt. Neben dem Campus gibt es natürlich noch Dublin selbst. Das Nachtleben hier ist einzigartig. Livemusik in quasi jedem Pub. Viele mit selbstgebrautem Bier. Auch außerhalb des sehr teuren und touristischen Temple Bar Viertels gibt es reges Treiben. Hier gilt einfach mal ausprobieren was das richtige für einen ist.

Studium Das Lehrkonzept, bzw. die Lehrbedingungen, unterscheiden sich stark von der Goethe Universität. So gibt es kaum Veranstaltungen in denen bloß eine Abschlussklausur geschrieben wird, sondern meistens kommen Mid-term Klausuren oder Assignments hinzu. Ich persönlich empfand letztere als sehr angenehm. Es durchaus eine gute Möglichkeit sich Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens, gerade im Hinblick auf die Bachelorarbeit ein wichtiger Softskill, anzueignen. Mit Gruppenarbeiten gab es bei uns stellenweise schlechte Erfahrungen wenn Gruppen zugelost wurden, weil doch sehr unterschiedliche Arbeitsmoral (vor allem wenn Studierende lediglich das Bestehen eines Moduls benötigen) herrscht. Generell merkt man die eher qualitative Ausrichtung der Kurse im Gegensatz zu Frankfurt.

Kurse Advanced Corporate Finance (Prof. Louis Murray): Prinzipiell gelten noch alle Aussagen aus vorherigen Erfahrungsberichten. In der Klausur wird eher Wissen abgefragt statt Transfer. Es ist weiterhin gut möglich eine Seminararbeit über die Valuation eines Unternehmens eigener Wahl zu schreiben. Applied Econometrics (Alessia Pacchagnini) Klassische Einführung in die Ökonometrie. Grundlagen aus der Frankfurter Statistik Vorlesung sind von Vorteil, aber die vorgestellten Konzepte werden nicht wirklich umfänglich hergeleitet. Die italienische Doktorandin Pacchagini hielt diese Vorlesung zum ersten Mal. Sie war bemüht auf Probleme der Studierenden einzugehen, Email Countdown zur Klausur inklusive. Vorlesungsunterlagen wurden mit Ökonometrie Memes und Cartoons versehen. Das ist wohl Geschmackssache. Der Umgang mit der Statistiksoftware Stata wird in den Tutorien eingeübt und in zwei Assignments angewendet. Die Klausur ist eher theoretisch ausgelegt. Industr