4/2003 EUROPAEUROPA 61855 AKTIVAKTIV EUROPA-UNION DEUTSCHLAND Aktuelles aus Politik und Verbandsleben

„Wir-Gefühl“ stärken

ir leben in einer für Europa sehr Wspannenden und entscheidenden Zeit. Am 16. April sind in Athen die Bei- trittsverträge der Europäischen Union mit zehn Staaten Mittel- und Osteuropas un- terzeichnet worden. Am 10. Juli hat der Europäische Konvent zum letztem Mal ge- tagt und seine Arbeiten abgeschlossen. Seine Arbeit wurde von allen Seiten gelobt, und zurecht, wie ich meine, denn es ist ein ausgewogener Kompromiss, der verspricht, die Europäische Union einen großen Schritt nach vorne zu bringen. Bild: Europäische Kommission Erfolgsgeschichte Europa aber der in sie eingearbeitete Grund- Schritt in diese Richtung. Wenn die euro- rechtskatalog, wird im Laufe der Zeit dazu päischen Abgeordneten neben ihren Kon- In den fünfziger Jahren, als die Idee der Eu- beitragen, das Gefühl einer europäischen trollfunktionen auf europäischer Ebene ropäischen Einigung Gestalt annahm, haben Identität zu stärken und ein „Wir-Gefühl“ auch als Scharnier und Übersetzer zwi- wir uns nicht träumen lassen, wie weit wir entstehen zu lassen. Es gibt sie ja schon, schen Entscheidungsträgern und Betroffe- Europa einmal voranbringen würden. Heute diese europäische Identität. Sie ist das pa- nen wirken, dann können wir ein gutes haben wir eine erfolgreiche gemeinsame radoxe Ergebnis von kulturellen Gemein- Stück auf dem Weg zu mehr Bürgernähe Währung und einen Verfassungsentwurf, samkeiten und überwundenen politischen vorankommen. auf dessen Grundlage 25 Mitgliedsstaaten, Konflikten. Die Nationen sind ein Teil die- Dr. h.c. mult. Johannes Rau später auch mehr, zusammenwirken werden. ser Identität, genauso wie die kulturelle Bundespräsident der Solche Erfolge sind ermutigend. Sie bestär- Vielfalt Europas – ohne sie wäre Europa Bundesrepublik Deutschland ken uns darin, den eingeschlagenen Weg nicht Europa. weiterzugehen. Transparenz und Bürgernähe Aber auch eine größere Bürgernähe ist Aus dem notwendig, um das Gefühl einer europäi- schen Identität zu entwickeln. Wir müssen Inhalt es ernst nehmen, wenn Bürgerinnen und Bürger das Gefühl haben, dass Europa an Die EU-Agrarreform: 2 ihnen „vorbeigeht“. Auch hier bietet der Was lange währt, hätte besser Konventsentwurf gute Voraussetzungen. werden können Die Verankerung der Grundsätze der Sub- Bundespräsident Johannes Rau war von 1975 bis sidiarität und der Verhältnismäßigkeit bei Pro-Contra Debatte: 3 1978 Landesvorsitzender der Europa-Union Nord- der Kompetenzregelung sorgen dafür, dass Birgt der Verfassungsentwurf rhein-Westfalen. Bild: BPA Entscheidungen so nah wie möglich am die Gefahr unkontrollierter Bürger fallen. Entscheidungen, die für den Zuwanderung? Europäische Identität existiert Bürger auch möglichst nachvollziehbar sein sollen: Die Straffung der Gesetzestexte Keine Alternative zum Das wird uns nur gelingen, wenn sich die und die Vereinfachung des Rechtsset- Bürgerinnen und Bürger mit der Europäi- Verfassungsentwurf 4 zungsverfahrens werden dazu beitragen. schen Union identifizieren. Der Konvents- entwurf ist dafür eine gute Grundlage. Schließlich ist die Stärkung der Rechte des Arbeit der UEF kommt in Schon die Verfassung an sich, insbesondere Europäischen Parlaments ein wichtiger entscheidende Phase 6 Forum

Die EU-Agrarreform: diese Mittel den Landwirten als diversifi- zierte Einkommensquellen erhalten blei- ben. Für Deutschland ist allerdings bisher Was lange währt, hätte besser noch nicht klar, was mit diesen Geldern tatsächlich geschehen soll. Für das Europäi- werden können! sche Parlament ist jedenfalls wichtig, dass das Geld primär zur Sicherung der Arbeits- plätze in der Landwirtschaft verbleiben soll. Reform im Milchsektor Als vor allem aus deutscher Sicht beson- ders enttäuschend einzustufen sind die Be- schlüsse für den Milchsektor. Deutschland ist größter EU-Nettozahler, hat aber einen Anteil von fast einem Viertel an der Ge- samtmilchquote der EU. Hätte sich die Bundesregierung hier was die Kompensa- tion der Interventionspreissenkungen be- trifft, stärker an den Vorschlägen des Europäischen Parlaments orientiert, dann hätten wir jetzt einen höheren Mittelrück- fluss nach Deutschland, der konkret bei den Landwirten angekommen wäre. Eine verpasste Chance. Dies wiegt umso schwe- rer, als Frankreich – der größte EU Getrei- Bild: Europäische Kommission deproduzent – weitere Preiskürzungen in diesem Bereich abwenden konnte, und so Im Juli 2002 hat EU-Agrarkommissar Franz nach einzelnen Sektoren wie z.B. Getreide für einen entsprechenden Mittelrückfluss Fischler seine Vorschläge zur Halbzeitbe- oder Schlachtprämie zu gehen, haben sich zu sich gesorgt hat. wertung der Agenda 2000 vorgelegt. Nach die Minister auf ein kompliziertes horizon- intensiven Beratungen und Verhandlungen tales System mit zusätzlichen Optionen Arbeitsplätze im ländlichen hatte das Europäische Parlament Anfang verständigt. Die Mitgliedstaaten können Juni ein weithin beachtetes Kompromiss- jetzt beliebig entkoppeln oder auch nicht Raum schaffen papier mit Änderungen zu diesen Vor- und von einer Vereinfachung der damit In allen Medien werden diese Beschlüsse schlägen beschlossen. Auf ihrer Sitzung am verbundenen Bürokratie kann wohl auch gleichwohl als richtig und zukunftsweisend 25. Juni haben die Agrarminister grund- keine Rede sein. Im Ergebnis bedeutet dies gelobt. Bundesministerin Renate Künast sätzliche Beschlüsse zur Agrarreform eine Teilrenationalisierung der europäi- sieht im Ratsergebnis einen Gewinn für die gefasst. In diesen Beschlüssen sind viele schen Agrarpolitik. Das Europäische Parla- Verbraucher, die ihren Geldbeutel schonen Elemente der Kommissionsvorschläge und ment sieht darin eine gefährliche Entwick- wollen und daher preisgünstige Lebensmit- auch Parlamentsänderungen enthalten. In lung: die ohnehin schon bestehenden tel fordern. Ein berechtigtes Anliegen. Wir der Summe kann das EP jedoch mit dem Wettbewerbsverzerrungen in der europäi- dürfen aber nicht zulassen, dass durch die- Ratsergebnis nicht vollständig zufrieden schen Landwirtschaft drohen sich nun se Politik landwirtschaftliche Arbeitsplätze sein – es hätte ein besserer Abschluss wer- durch die zusätzlichen nationalen Spiel- verloren gehen, die dann mühsam mit den können. räume noch zu verschärfen. neuen Steuergeldern im ländlichen Raum wieder neu geschaffen werden müssen. Einstieg in „Entkopplung“ „Modulation“ Deshalb lautet meine Forderung: Wir Die wesentlichste Neuerung ist dabei der Neben weiteren Preissenkungen in fast al- müssen dahin kommen, dass auf der einen Einstieg in die sogenannte „Entkopplung“. len Sektoren, stellt die sogenannte „Modu- Seite die Lebensmittel wieder ihren Preis Dies bedeutet die Aufhebung der Bindung lation“ das zweite, wesentliche Instrument haben, auf der anderen Seite Landwirte da von Direktzahlungen an die Produktion. der neuen Agrarpolitik dar. Hier sollen ab sind, die unsere Ferien- und Erholungs- Eigentlich ein guter Ansatz. Damit will man 2005 Teile der Mittel die bisher direkt als landschaft pflegen und dafür müssen wir einerseits die WTO Akzeptanz der Zahlungen Produktionsbeihilfe an die Landwirte flos- bereit sein, Geld in die Hand zu nehmen. erreichen und andererseits dem Landwirt die sen, umgewidmet und zur Stärkung der Unternehmerfunktion zurückgeben. An- sogenannten ländlichen Entwicklung ein- MdEP statt aber den vom Parlament vorgeschla- gesetzt werden. Eigentlich auch ein guter Mitglied des Agrarausschusses im genen Weg einer Teilentkopplung zunächst Vorschlag, wenn sichergestellt wäre, dass Europäischen Parlament

2 Forum

Birgt der Verfassungsentwurf die Gefahr unkontrollierter Zuwanderung? Um es gleich vorweg zu nehmen, die- se Diskussion ist unsäglich, vielleicht nicht ganz so unsäglich wie die Dis- PRO kussion um Asylzentren und Sammel- lager außerhalb der Europäischen Zuwanderung soll in natio- Union. Dennoch, sie fördert wie viele vorhergehende Debatten um Asyl naler Verantwortung bleiben und Migration Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, denen nur mit Aus- Der EU-Konvent hat in den 17 Monaten seiner Arbeit ein insge- grenzung und hohen Mauern zu be- samt beachtliches Ergebnis abgeliefert. Die Kompetenzen in gegnen sei. Zunächst einmal die Fak- Europa werden klarer aufgeteilt, die Entscheidungsprozesse ten, wobei ich davon ausgehe, dass vereinfacht und die demokratische Legitimation durch einen mit unkontrolliertem Zugang der ille- systematischen Einbezug des Europäischen Parlaments in die Ge- gale Zugang vor allem von Asylbewerbern gemeint ist und damit setzgebung gestärkt. Allein schon das Konventsmodell selbst war unterschwellig auch wieder mit den Ängsten der Bevölkerung ge- ein enormer Zugewinn für die Transparenz und Legitimation des spielt wird. Dass die Bundesregierung und durchweg auch die Län- späteren Verfassungsvertrages. der die Einstimmigkeit für die in Teil III des Entwurfs verankerten Artikel zu Asyl und Migration in der Europäischen Verfassung for- In letzter Sekunde ist aber noch Bewegung in die Beratungen ge- dern, ist bei genauerer Betrachtung eine unsinnige und überflüssi- kommen. Nachdem die Bundesregierung lange das Thema Zu- ge Forderung, die den Realitäten des neuen Abstimmungsmodus wanderung im europäischen Kontext verschlafen hatte, musste der qualifizierten Mehrheit, nicht Rechnung trägt. Außenminister Fischer am Ende die Brechstange auspacken. Erst die Unionsparteien mussten die Bundesregierung darauf stoßen, Die so vorgesehene Mehrheit, die Maßnahmen zur Förderung der dass Mehrheitsentscheidungen in diesem Bereich nicht im deut- illegalen bzw. unkontrollierten Einwanderung zu beschließen schen Interesse liegen. Birgt der jetzige Entwurf nun die Gefahr hätte, muss getragen sein von mehr als der Hälfte der Mitglieds- unkontrollierter Zuwanderung? staaten, also 13 Ländern der erweiterten Union, und 60 Prozent der Bevölkerung, also etwa 272 Mio. Menschen. Die Länder, die Es ist gut und richtig, dass Mehrheitsabstimmungen im Rat die sich aktuell in Wort und Tat besonders zuwanderungsunfreund- Regel werden. Aber die Stabilität und Integrationsfähigkeit lich verhalten, machen bereits mehr als 40 Prozent der Be- unserer Gesellschaft darf nicht über die europäische Ebene ge- völkerung der erweiterten Union aus und haben somit eine schwächt werden. Deshalb werden im Bereich Asyl und Einwan- Sperrminorität. Das sind England, Italien und Deutschland, die derung Fragen, die den Arbeitsmarkt betreffen, die Zustimmung mit ihrer gut 200 Mio. Menschen zählenden Bevölkerung jede aller Mitgliedstaaten erfordern. Damit bleibt die Zuwanderung Mehrheitsentscheidung mit ihrem Veto zunichte machen könn- von Bürgern aus Drittstaaten außerhalb der EU weiter in natio- ten, die eine aus ihrer Sicht unkontrollierte Einwanderung naler Verantwortung. Durch die gemeinsamen deutschen ermöglichte. Und eine Konstellation aus 13 Ländern, die mit drei Anstrengungen im Konvent konnte das Schlimmste verhindert Fünfteln der gesamten EU-Bevölkerung einer unkontrollierten werden. Die Gesamtzahl der Zuwan- Zuwanderung zustimmen würden, sehe ich auch nicht. derung, z.B. durch Familienzusam- menführung, werden die Mitglied- Hildegard Klär staaten aber nicht eigenständig Stellv. Landesvorsitzende der Europa-Union Hessen und steuern können, da diese Frage Präsidiumsmitglied der Europa-Union Deutschland künftig mit Mehrheit entschieden werden soll. Mein Fazit: Gefahr er- kannt, aber noch nicht gebannt. Die Einstimmigkeitsprinzip bei Regierungskonferenz, bei der die Staats- und Regierungschefs ab Zuwanderungspolitik ist Oktober noch ein abschließendes „Feintuning“ vornehmen, muss noch unsinnig und überflüssig nachbessern. MdEP Landesvorsitzender der Europa-Union Bayern CONTRA

3 Europa-Union aktuell

neuen Verfassungsentwurf ein Europa der Keine Alternative zum Staaten und der Bürger geschaffen werde. „In naher Zukunft können die Bürgerinnen Verfassungsentwurf des Konvents und Bürger Europas bei den Europawahlen über die künftige europäische Regierung entscheiden.“ Die institutionelle Balance könne trotz des neuen hauptamtlichen Ratspräsidenten als letztlich ausgeglichen angesehen werden. Durch den in Zukunft öffentlich tagenden Legislativrat können die Bürger europäische Kontroversen leichter nachvollziehen. „Heutzutage ist es so, dass europäische Gesetze vom Himmel fallen.“ Dennoch hob auch Defizite der Verfassung hervor. „Leider ist die Auswei- tung der qualifizierten Mehrheitsabstim- mung im Bereich der GASP nicht gelungen.“ Monika Wulf-Mathies, die Präsidentin der Europäischen Bewegung, stimmte mit Beim Pressegespräch im Europäischen Haus in Berlin: (v.l.n.r.) Monika Wulf-Mathies, Bernd Hüttemann und Elmar Brok darin überein, dass man nun Elmar Brok MdEP. Bild: Europäische Bewegung verstärkt über ein Verfassungsrefendum Für Elmar Brok gibt es keine Alternative zum der, wenn sich Vertreter aus 28 Staaten auf diskutieren müsse. Den Bürgern müsse die kürzlich vom Konvent vorgelegten Verfas- einen Verfassungsentwurf und gemeinsa- Chance gegeben werden, sich mit der neu- sungsentwurf. „Der Konvent ist vorbei, doch me Werte verständigen können.“ In weiten en Qualität der europäischen Integration müssenGraz wir jetzt dafür sorgen, dass die Teilen zeigte sich Brok mit dem Entwurf zu identifizieren und den Standort Diplomaten das Paket nicht wieder auf- zufrieden und hob hervor, dass mit dem Deutschland damit zu europäisieren. schnüren. Einen Verfassungsentwurf nimmt man an oder lehnt ihn ab,“ erklärte Brok am Einladung zum JEF-Ehemaligen-Treffen in Frankfurt/Main 28. Juli während einer Veranstaltung der Wie schon in der letzten Ausgabe angekündigt soll am 3. Oktober das JEF-Ehemaligen- Europa-Union Deutschland und der Europäi- forum im Rahmen des 50. Bundeskongresses der JEF in Frankfurt am Main ins Leben schen Bewegung in Berlin. Denn die Be- gerufen werden. Neben mehreren Grußworten und einer Podiumsdiskussion wird das fürchtung, eine Ministerialkonferenz könne gemütliche Beisammensein nach einem Festessen der „Schwerpunkt“ dieser Veranstal- den Entwurf verwässern, beunruhigt die tung sein. Wir hoffen natürlich, dass möglichst viele ehemalige Mitstreiter diese Ge- Väter und Mütter der Verfassung. legenheit nutzen werden, um an diesem Abend alte Bekannte zu treffen, gemeinsam zu feiern und die lange und spannende Geschichte der JEF noch einmal, zusammen mit Brok räumte ein, „dass nicht alle Blüten- den Aktiven JEFlern aus ganz Europa, Revue passieren zu lassen. träume gereift seien“, mahnte jedoch, dass die Verfassung jetzt nicht „klein geredet“ Kontakt: Philipp Hessel: [email protected], Silke Gebel: [email protected] werden dürfe. „Es grenzt fast an ein Wun- JEF-Bundessekretariat: Tel. (0 30) 42 80 90 35

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4 Aus dem Bundesverband

Aktion des Bundesverbandes: Personalia: Wege nach 70. Geburtstagsjubiläum angenehme Aufga- be während der Europa 2003 Am 28. Juli feierte Dr. Franz Schoser seinen letzten Jahre. Für 70. Geburtstag. Der ehemalige Haupt- seinen unermüdli- Mit einer sichtbaren Präsenz will der geschäftsführer des Deutschen Industrie- chen Einsatz und Bundesverband vom 29. Oktober bis 2. No- und Handelstages (heute: DIHK) ist schon sein beachtliches vember wiederum in europäischen Nach- seit langem Mitglied des Präsidiums der persönliches Enga- barländern für ein föderales und demokra- Europa-Union Deutschland und ein enga- gement gilt Dr. tisches Europa werben. Ausgangspunkt gierter Europäer. Seit 1991 trägt er Verant- Schoser unser aller unserer Reise ist die Europäische Kultur- wortung als Schatzmeister des Bundesver- Dank und Anerkennung. Herzlichen Glück- hauptstadt „Graz 2003“. Von dort reisen wir bandes – eine schwierige und nicht immer wunsch und alles Gute für die Zukunft. in das Beitrittsland Slowenien. Neben kul- turellen Höhepunkten werden im Rahmen dieser Aktion vor allem politische Veran- Verbandskalender staltungen ein Forum für Diskussion und Information bieten. Einige hochkarätige WAS + + + + + + + + + + + WANN + + WO + + + + + + + Politiker und Experten haben ihre Teilnah- Europa-Union: Präsidium 20.9. Frankfurt/Main me an den drei internationalen politischen Foren in Graz, Maribor und Ljubljana be- Europa-Union: Bundesausschuss 20.9. Frankfurt/Main reits zugesagt. JEF: 50. Bundeskongress 2.-5.10. Frankfurt/Main Zum Thema „Die nEUen und wir - Wege in JEF: Ehemaligen-Treffen 3.10. Frankfurt/ Main eine Europäische Identität“ werden in Graz Europa-Union: Zentrale Aktion 29.10.-2.11. Graz, Maribor, Ljubljana Referenten aus Deutschland, Ungarn, „Wege nach Europa 2003“ Slowenien und Österreich diskutieren. In Maribor stehen Vertreter der slowenischen Europa-Union: 49. Bundeskongress 14.-15.11. Rostock-Warnemünde Gesellschaft, Medien, Wirtschaft und UEF: Bundeskomitee 29.-30.11. Brüssel Politik zum Thema „Grenzen überschreiten – Horizonte erweitern: Sloweniens Gesell- Infos bei: Europa-Union, Generalsekretariat, Tel. 02 28-7 29 00 30 schaft auf dem Weg in die EU“ Rede und UEF, European Secretariat, Tel. 00 32-2-5 08 30 30 Antwort. In der slowenischen Hauptstadt JEF, Bundessekretariat, Tel. 0 30-42 80 90 35 Ljubljana werden dann Politiker aus Slo- wenien, Italien und Deutschland darüber Ich/Wir bitte(n) um Aufnahme in den Einladungsverteiler für folgende Veranstaltungen diskutieren, wie wir „Europa gemeinsam des Bundesverbandes der Europa-Union 2003: gestalten“ können und müssen. (Zutreffendes bitte ankreuzen) Im Rahmen eines Empfangs des Landes- hauptmanns der Steiermark, Frau Waltraut 3. Oktober, Frankfurt am Main: JEF-Ehemaligen-Treffen Klasnic, wird eine Ausstellung zur Erweite- 29. Oktober bis 2. November, Graz–Maribor–Lubljana: Aktion „Wege nach Europa“ rung der Europäischen Union des Aus- 14. – 15. November, Rostock-Warnemünde: 49. Bundeskongress wärtigen Amtes von Österreich eröffnet werden. Diese Aktion führen wir in Koope- ration mit unseren Freunden von der Name, Vorname Europäischen Föderalistischen Bewegung Österreich durch. Straße Dem überaus attraktiven Leistungspaket steht ein äußerst günstiger Teilnehmer- PLZ, Wohnort beitrag in Höhe von 335,00 Euro pro Per- son (Einzelzimmer-Zuschlag 40,00 Euro) E-mail gegenüber. Die Anreise nach Graz erfolgt individuell. Detaillierte Informationen und Bitte senden an: EUROPA-UNION Deutschland Anmeldeunterlagen können beim General- Bachstr. 32, 53115 Bonn sekretariat mit nebenstehendem Coupon angefordert werden. oder per Fax: 0228/7290029

5 UEF

richtige, das heißt föderale, Richtung weist, Arbeit der UEF kommt in dass aber noch Verbesserungen vorgenom- entscheidende Phase men werden müssen. UEF/JEF-Training in Wien Die politische Bühne der Europäischen des Konventsmitglied der Regierung Lu- Vom 3.-6. Juli 2003 organisierte das Euro- Union war in den letzen Monaten äußerst xemburgs, eine einleitende Rede hielt. Die pazentrum Wien ein UEF/JEF Training-Se- lebendig und der Kalender der „UEF supra- 70 Teilnehmer nahmen zwei Entschliessun- minar „Communicating our New Europe“, national“ dementsprechend voll. Die Arbeit gen an, in denen sie den Fortschritt, den das den Beginn des gleichnamigen Pro- des Europäischen Konvents, die Vorlage des der vorliegende Verfassungsentwurf ge- jekts, das vom Europäischen Sekretariat der Verfassungsentwurfs und die Beitrittsrefe- genüber den existierenden Verträgen in UEF koordiniert wird, einläutete. Hier ging renden in den neuen Mitgliedstaaten wa- vielen Bereichen darstellt, begrüßten. es nicht nur um die Arbeit des Konvents ren die Schwerpunkte unserer Aktvitäten. Gleichzeitig äußerten sie sich kritisch zu und die Zukunft des vorliegenden Verfas- der Einführung eines permanenten Vorsit- sungsentwurfs, sondern auch um die Vor- UEF supranational zes des Europäischen Rates und forderten, bereitung der um die 40 Informationsakti- Die Arbeit des Konvents wurde von den dass weder beim Inkrafttreten der Verfas- vitäten, die im Laufe der nächsten zwölf Föderalisten mit mehreren Pressemittei- sung noch bei zukünftigen Änderungen Monate in 28 verschiedenen europäischen lungen und der Herausgabe zahlreicher das Vetorecht gelten dürfe. Falls eine ech- Ländern von UEF- und JEF-Mitgliedsorga- „Föderalistischer Briefe“ an die Mitglieder te europäische Verfassung aus den konsti- nisationen zu der Arbeit des Konvents, der des Konvents, in denen die Forderungen tutionellen Prozessen hervorgehen werde, Regierungskonferenz und den Europawah- nach einer handlungsfähigeren und demo- solle sie den Bürgerinnen und Bürgern zu len durchgeführt werden. kratischeren EU betont wurden, kritisch einer europaweiten Abstimmung vorgelegt begleitet. Außerdem war die „UEF suprana- werden. tional“ für die monatlichen Intergroup- Treffen im Europäischen Parlament und Seminar in Bad Marienberg Konvent zuständig, bei denen Mitglieder Im Europa-Haus Marienberg fand das Se- des Konvents versuchten, ihre Forderungen minar „Elfte Marienberger Gespräche zur Newsletter seit Februar auf einen gemeinsamen (föderalen) Nen- Einheit Europas: Die Zukunft der Europäi- ner zu bringen, um sich so mehr Gehör zu schen Union“ vom 19. bis 22. Juni statt, das UEF Mitglieder und alle, die an der Arbeit verschaffen und damit die Arbeit des Kon- in Zusammenarbeit mit der UEF organisiert der UEF interessiert sind, werden seit Fe- vents leichter beeinflussen zu können. wurde. Ungefähr 70 Teilnehmer aus zehn bruar diesen Jahres monatlich mit dem verschiedenen europäischen Ländern, so- elektronischen „UEF Newsletter“, der zu ei- Bundeskomitee in Otzenhausen wohl jetzigen als auch zukünftigen Mit- ner Verbesserung der Kommunikation zwi- Vom 17. bis 18. Mai fand das Treffen des gliedsstaaten, diskutierten Vorteile und schen der supranationalen und nationalen/ UEF Bundeskomitees in der Europäischen Defizite des Verfassungsentwurfs. Mehre- bzw. lokalen Ebene beitragen soll, über alle Akademie in Otzenhausen, das von Arno re Referenten aus den UEF-Mitgliedsorga- Aktivitäten informiert. Krause, dem Präsidenten der FIME, eröffnet nisationen und dem UEF Vorstand trugen wurde, statt. In den Podiumsdiskussionen mit ihrem Sachwissen zu den angeregten UEF in Dänemark und Bulgarien ging es vor allem um die Arbeit des Kon- Diskussionen bei. Alle waren sich darin ei- Die Bemühungen der UEF, zu der Schaffung vents zu der Nicolas Schmit, stellvertreten- nig, dass der Verfassungsentwurf in die eines föderalen Europas beizutragen, wer- den in den nächsten Monaten, mit dem Beginn der Regierungskonferenz, in eine entscheidende Phase treten, die den ge- bündelten Einsatz der Kräfte europäischer Föderalisten erfordern wird. Nach der Auf- nahme von UEF-Dänemark und -Bulgarien wird die UEF ihre Arbeit, die europäischen Bevölkerungen für die föderalistische Bot- schaft zu gewinnen, sowohl durch unsere Informations- und Bildungsarbeit wie auch durch die Anwerbung neuer Mitglieder, weiter verstärken. Weitere Informationen auf der Homepage: www.federaleurope.org

Bundeskomitee in Otzenhausen. Im Podium (v.l.n.r.): Arno Krause, Jo Leinen MdEP, Nicolas Schmit, Sergio Pistone Bruno Boissière und Philipp Agathonos. Bild: UEF Generalsekretär der UEF

6 Aus den Landesverbänden

Niedersachsen und bei Zukunftstechnologien Interessan- Staaten und der Teilnahme an Program- tes zu bieten haben. men wie Comenius, Leonardo und der Bosch-Stiftung speziell auch ein besonde- Die Europa-Union Niedersachsen sieht in der Mehr Europa – Die res Sprachenangebot und die Einbindung Begleitung der Erweiterung mit Veranstaltun- zusätzlicher Themen in den schuleigenen gen über die Beitrittsländer und die Struktu- Neuen kommen Lehrplan von Bedeutung sind. ren für Bürger und Multiplikatoren als eine Zu Beginn einer von der Europa-Union Nie- wichtige Aufgabe der kommenden Jahre. Das erste Exemplar der Schrift konnte an- dersachsen und dem Niedersächsischem Rainer Schröer lässlich einer Großveranstaltung unter Rat der Europäischen Bewegung (NiREB) dem Thema „Handwerk und Kultur in Eu- organisierten, mit Vertretern der Botschaf- ropa“ dem Ministerpräsidenten des Landes ten Estlands, Litauens, Ungarns und Tsche- Niedersachsen überreicht werden. chiens besetzten Podiumsdiskussion in stellte der Landesvorsitzen- de der Europa-Union und NiREB-Vizeprä- Handwerk und sident Wolfgang Zapfe fest, dass „der euro- päische Kontinent mit der Erweiterung an Kultur in Europa der Schwelle einer neuen Epoche seiner Unterstützt durch Mittel der Europäischen wechselvollen Geschichte steht“. „Die Er- Kommission und des Landes Niedersachsen weiterung biete die Chance die politische veranstalteten das Europäische Informati- Stabilität und wirtschaftlichen Wohlstand, onszentrum Niedersachen (EIZ), der Lan- Frieden und Freiheit im neuen gesamteuro- desverband der Europa-Union Deutsch- päischen Haus zu sichern.“ land, Stadt und Landkreis Gifhorn und die Kreishandwerkerschaft am 31.5. und 1.6. Der Vorbereitungstand in den Beitrittslän- im Gifhorner Schloss ein großes Event, zu dern, die noch zu bewältigenden Herausfor- (v.l.n.r.) Ministerpräsident Christian Wulf, Peter Krause dem Kunsthandwerker und kulturelle derungen und die Sichtweise der Bevölke- und Dr. Hans Pragst Bild: Rainer Schröer Gruppen aus Lettland, Polen, Schweden, rung in den jeweiligen Ländern waren Schottland und der Lausitz mit insgesamt Schwerpunkte der Kurzvorträge und der sich 220 Teilnehmern angereist waren. Das EIZ anschließenden Diskussion mit Zuhörern. Europaschulen Niedersachsen und der Landesverband der Seit März 1997 ist insgesamt 46 Schulen in „Gewinner der Erweiterung werden die Ju- Europa-Union Deutschland informierten Niedersachsen vom Kultusministerium die gend und fremdsprachlich Geschulte sein. über das Thema „Die Neuen kommen - Eu- Genehmigung erteilt worden, die Bezeich- Es fehlen jedoch in vielen Bereichen Fach- ropa wird größer“, ein Schwerpunkt, den nung „Europaschule“ zu führen. leute“ stellte Ungarns Botschaftsrat Bar- auch der Ministerpräsident Wulff in seiner nabas Szöke fest. Kaili Terras aus Estland Auf Anregung des Landesvorsitzenden der Eröffnungsrede aufgriff. Ein buntes Büh- ergänzte, dass Gelder und Institutionen für Europa-Union Deutschland Wolfgang Zap- nenprogramm jeweils von 11:00 bis 18:00 die Ausbildung von Ansprechpartnern für fe wurden inzwischen in vier gemeinsamen Uhr wurde durch die Präsentation unter- die Europäische Union wichtig seien. Er- Sitzungen Erfahrungen ausgetauscht, An- schiedlicher Kunsthandwerke, Informatio- nestas Mickus berichtete von Befürchtun- regungen gesammelt, Vorstellungen für die nen über Land und Leute und ein geson- gen in Litauens Agrarwirtschaft, dass deren Zukunft entwickelt und ein Netzwerk der dertes Kinderprogramm abgerundet. Im Produkte im europäischen Markt nicht Europaschulen gegründet. Im Auftrage des Rittersaal stellte das Handwerk u. a. seine akzeptiert werden könnten. Jan Sechter Netzwerkes erstellte der stellvertretende Kooperationsmöglichkeiten mit den neuen rechnet mit bis zu 20 Prozent Gegenstim- Landesvorsitzende Dr. Hans Pragst eine Beitrittsländern vor. Großes Interesse fand men - hauptsächlich von Post-Kommuni- Schrift, in der sich 44 Europaschulen mit auch die Ausstellung von Karikaturen un- sten und aus dem Agrarbereich – beim ihrem speziellen Programm vorstellen. Da- ter dem Thema „Polen sehen Deutsche – Referendum in Tschechien. Alle Vertreter bei wird deutlich, dass neben Kontakten zu Deutsche sehen Polen“. in der vom stellvertretenden Landesvorsit- insgesamt 233 Schulen in 24 europäischen Dr. Hans Pragst zenden Dr. Hans Pragst moderierten Dis- kussion sehen in der Grenzsicherung ihrer an den Außengrenzen der EU liegenden Länder eine große finanzielle und perso- nelle Aufgabe. Die Vertreter der Europa- Union und der Botschaften wiesen auf Defizite der europäischen Außenpolitik am Beispiel Irak-Krieg hin.

Die Botschaftsvertreter warben für die hei- Landesvorsitzender Wolfgang Zapfe spricht beim gemeinsamen Forum zur EU-Erweiterung von Europa-Union mische Wirtschaft, die z.B. im Bereich EDV und Europäischer-Bewegung Niedersachsen. Bild: Rainer Schröer

7 Aus den Landesverbänden

Saarland SaarLorLux-Raum zu stärken. Der Wirt- schaftsraum in dieser Region kann so wei- Französisch und deutsch „schwätzen“ ter ausgebaut werden. Europa wird „verfrühstückt“ Fährt man sonntags nach St. Wendel im nördlichen Saarland oder nach Homburg im Saarpfalz-Kreis zum gemütlichen „Euro- Brunch“, trifft man dort begeisterte Europa- Interessierte, die die Möglichkeit haben, mit Europa-Profis wie Staatssekretär Karl Rauber, Chef der Staatskanzlei und Europabeauf- tragter der Landesregierung oder Jo Leinen MdEP und Präsident der Union Europäischer Föderalisten zu diskutieren und ihre Kennt- nisse durch Informationen aus erster Hand zu vertiefen. Spannende Themen waren diesmal die kurz vor dem Abschluß stehen- de EU-Verfassung oder der Beitritt der neu- en EU-Kandidaten. Viele Unsicherheiten und Ängste konnten entweder beseitigt oder re- In den EU-Saar-Ergänzungen zur Santer- Bild oben: Ein voller Erfolg war die Aktion „Euro- lativiert werden. Kommission „Leitbild 2020“ wird für einen Brunch“. Hier das Frühstückstreffen in Homburg mit UEF-Präsident Jo Leinen MdEP (2.v.r.) Bilder: privat Dr. Dirk Schmidt echten SaarLorLux-Medienraum die Zwei- sprachigkeit der Bevölkerung als Voraus- setzung gesehen.

Ein Anreiz zum Erwerb von Sprachkompe- tenz ist ein Angebot von mehrsprachigen Rundfunk- und Fernsehprogrammen. Da- her hat Hanno Thewes in einer Presseerklä- rung den Vorschlag von Ministerpräsident Müller, ein deutsch-französisches Radio auszustrahlen, unterstützt und fordert die Zweisprachigkeit in dem vom Saarländi- schen Rundfunk ausgestrahlten Programm „Unser Ding“, um die Sprachkompetenz, die Treffen in St. Wendel (v.l.n.r.) Christine Klos (stv. Landesvorsitzende), Hanno Thewes (Landesvorsitzender), Karl für Hanno Thewes kein Selbstzweck ist, im Rauber (Chef der Staatskanzlei), Dr. Heribert Gisch (Bürgermeister von Nohfelden) und Dr. Ludwin Vogel (St.Wendel)

Bremen Kommission). Dabei freut sich der Landes- verband insbesondere über die sehr guten Kooperationen mit verschiedenen Organi- Viel getan – noch mehr geplant sationen und Verbänden im Land Bremen, Der Landesverband Bremen blickt zur Som- für Europa“ mit Willi Lemke (Senator für wie der Deutsch-Türkischen-Gesellschaft, merpause mit Freude auf ein erfolgreiches Bildung und Wissenschaft Bremen); „Die dem Erzeuger-Verbraucher-Verband, dem erstes Halbjahr 2003 zurück. Öffentliche Türkei auf dem Weg in die Europäische Uni- Zentrum für Europäische Rechtspolitik und Diskussionsveranstaltungen zu unter- on“ mit Emine Birgen Ke˛so˘glu, (Generalkon- dem Jean-Monnet-Zentrum für Europastu- schiedlichsten Themen mit spannenden sulin der Türkei in Hannover), Thomas Kos- dien an der Universität Bremen, die zum Gästen haben eine Vielzahl von Interessen- sendey MdB, MdB und Prof. Gelingen der Veranstaltungen beigetragen ten zu den Diskussionen gelockt. So stießen Dr. Detlev Albers (SPD-Landesvorsitzender haben. Auch im zweiten Halbjahr werden Veranstaltungen zu folgenden Themen auf Bremen); sowie „Zwischen Verbraucher- durch den Verband europapolitische The- besonderes Interesse: „Verfassung der Euro- schutz, Entwicklungshilfe und Interessen men öffentlich diskutiert, wobei die italie- päischen Union: Wird der Konvent ein Er- der Landwirtschaft: Die Zukunft der Euro- nische Ratspräsidentschaft in den Mittel- folg?“ mit Prof. Dr. Thomas Giegerich (Uni- päischen Agrarpolitik“ mit Leopold Haenel punkt der Debatten rücken wird. versität Bremen); „Lernen/Studieren in und (Generaldirektion AGRI der Europäischen Henrike Müller

8 Aus den Landesverbänden

Baden-Württemberg Im Mittelpunkt des öffentlichen Teils der ßend die wirtschaftliche Komponente der Landesversammlung, die in der Stuifenhal- europäischen Integration Polens erläuter- le in Waldstetten im Ostalbkreis am 5. Juli te, besonders im Blick auf den deutsch- Wieland weiterhin stattfand, stand ein Referat von Konsul polnischen Kontext. Einer Tradition des Rafal Wolski vom Polnischen Generalkon- Landesverbandes folgend ehrte Wieland an der Spitze sulat in München zum Thema: „Polen die drei Lehrer aus dem Ostalbkreis MdEP wurde mit überwäl- 2003: an der Schwelle zum EU-Beitritt“, Ingetraud Lehner, Dr. Helmut Rössler und tigender Mehrheit für weitere zwei Jahre das der Referent mit der Schilderung der Hans Brendl für ihre Verdienste um den als Landesvorsitzender bestätigt. Als Stell- aktuellen europapolitischen Fragen aus Europäischen Wettbewerb mit der Europa- vertreter fungieren weiterhin Patrick Mein- polnischer Sicht einleitete und anschlie- Münze. hardt, Dr. Utz Remlinger, Albert Seiz und Karl-Peter Wettstein. Neu in den Landes- vorstand gewählt wurden Dr. Roland Gie- benrath, Pantelis Nikitopoulos. Landes- schatzmeister bleibt Bernhard Freisler. Dem Landesvorstand gehören auch Medien- sprecher Manfred Nedele und Landes- geschäftsführer Hans-Dieter Teske an. Zum Vorsitzenden des neu geschaffenen Schiedsausschusses, bestimmte die Lan- desversammlung Dr. Gerhart Scheuer, der Europäischer Brückenschlag von West und Ost: Landesvorsitzender Rainer Wieland (l.) und Konsul Rafal Wol- die Befähigung zum Richteramt besitzt. ski vom Polnischen Generalkonsulat München. Bild: Manfred Nedele Kreisverband Calw der Ipf mit den Resten einer keltischen gliedern des EP und an eine Podiumsdis- Fürstenburg. Erstes Ziel des Studienganges kussion zum Zuwanderungsgesetz erin- Starke Resonanz war das Museum zur Geschichte der Juden nert. „Alles, was in Europa beschlossen im Ostalbkreis, das in dem ehemaligen Got- wird, muss auch dem Bürger vermittelt Die Preisverteilung beim 50. Europäischen teshaus eingerichtet worden ist. Für die Teil- werden, um die Distanz nicht zu groß wer- Wettbewerb geriet zu einer Mammutver- nehmer interessant war es, hier von der den zu lassen“, betonte Neser. anstaltung, hatten sich doch allein aus Jahrhunderte langen Geschichte jüdischer dem Kreis Calw 2.800 Schülerinnen und Mitbürger in Schwäbisch Gmünd, Bopfin- Kreisverband Rems-Murr Schüler aus 28 Schulen an diesem Wett- gen, Aufhausen und anderen Gemeinden bewerb beteiligt. Die Moderation oblag dieses Raumes zu erfahren. Eine Geschich- dem Vorsitzenden der Landesjury, Rein- Freundschaften te, die von wirtschaftlichen Erfolgen, aber hold Wohlleben, der neben den 17 Bun- „Konrad Adenauer und Charles de Gaulle auch von Verfolgung und Ermordung jüdi- desträgern auch 236 Landes- und Orts- setzten am 22. Januar 1963 ihre Unter- scher Mitbürger geprägt ist: So lag etwa preisträger begrüßen konnte. Wohlleben schrift unter den deutsch-französischen Gmünd 1241 bei der Besteuerung der Juden hieß zu dieser ersten zentralen Preisverlei- Freundschaftsvertrag. Dies ebnete den in Württemberg an zweiter Stelle. Und von hung auch den Schulamtsdirektor Hans- Weg für die 1966 begründete Städte- den Juden in der ältesten Stauferstadt, die Joachim Pröchtel, Landrat Hans-Werner partnerschaft zwischen Annonay und Deutschland nicht mehr verlassen konnten, Köblitz, den Leiter der Staatlichen Akade- Backnang. – Für die Zukunft der deutsch- weil ihnen das Geld für die Ausreise fehlte, mie für Lehrerfortbildung Calw, Helmut französischen Idee! – Große Kreisstadt starben die meisten in den Vernichtungsla- Nagel und Landesgeschäftsführer Hans- Backnang und Europa-Union Rems-Murr.“ gern der Nazi-Diktatur im Osten. Dieter Teske, willkommen. Es galt aber So lautet der Text der Gedenktafel, die über dem Brunnen auf dem Adenauer- auch, den Bemühungen der Preisträger Kreisverband Neckar-Odenwald Rechnung zu tragen. platz hängt. Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Député Maire Gérard Weber aus Wiederwahl Annonay und der Vorsitzende der Europa- Kreisverband Ostalb Die Jahreshauptversammlung bestätigte Union Rems-Murr, Markus Götz, haben einstimmig den Vorsitzenden Karl-Heinz die Tafel im Rahmen einer kleinen Feier- Synagoge und Neser ebenso in seinem Amt wie den ge- stunde gemeinsam enthüllt. Als histori- samten Kreisvorstand. In seinem Rechen- schen Wendepunkt in den Beziehungen Keltenburg schaftsbericht hatte er an die Ausrichtung zwischen Deutschland und Frankreich Die jüngere und die uralte Vergangenheit des Europäischen Wettbewerbs, an die nach Jahrhunderten der Rivalität bezeich- waren diesmal Anlass für den traditionel- regionalen Ausstellungen, die Woche der nete Nopper die Unterzeichnung des Ely- len Wandertag der Ostalb-Europäer: die europäischen Kulturen sowie an eine Rei- sée-Vertrags vor gut 40 Jahren. alte Synagoge in Bopfingen-Oberdorf und he von Vortragsveranstaltungen mit Mit- Verantwortlich: Manfred Nedele

9 Aus den Landesverbänden

Berlin Thüringen Zukunft Europas gemalt Eigene Zeitung

Pünktlich zum Tag der offenen Tür im Thü- ringer Landtag am 28. Juni lag die „neue Zeitung“ der Europa-Union Thüringen vor. Wirklich neu ist die Vierteljahresschrift mit dem Namen „Dialog“ nicht, denn sie existierte schon vorher als Presseorgan des Thüringer Ausländerbeirates. In Zusammenarbeit mit dem sizilianischen Chefredakteur, Anselmo Fichera und Ute Neumeister als Praktikantin, sowie der Ge- schäftsstellenleiterin der deutsch-auslän- dischen Gesellschaften, Margit Heymann, konnte so ein erstes gemeinsames Heft produziert werden, in dem von der Euro- päischen Verfassung über das Europäische Jahr der Behinderten bis hin zu einem umfassenden Beitrag über Polen viele aktuelle Europathemen angesprochen werden. Für die Europa-Union Thüringen, die be- Kai Gutzmann nimmt den 1. Preis in seiner Altersgruppe entgegen. reits im November 2002 erfolgreich eine große Konferenz aller deutsch-ausländi- Berliner Schüler malten sich die Zukunft Klaus Böger und dem Leiter der Niederlas- schen Gesellschaften in Thüringen organi- Europas aus. 125 Bundessieger wurden von sung, Markus Böckendorf konnte der Vor- siert hatte, ist dies eine neue, schöne Senator Böger geehrt. Der 50. Europäische sitzende der Europa-Union Berlin, Gerd Herausforderung mit der Möglichkeit, ein Wettbewerb war mit einer Rekordbeteili- Wartenberg mehr als 300 Angehörige und breites Publikum zu erreichen. gung von 17.038 Schülerarbeiten abge- Mitschüler der Preisträger begrüßen und 2000 Exemplare der Vierteljahreszeitschrift schlossen worden. Damit nimmt die sich bei zahlreichen Sponsoren für die Un- werden regelmäßig in Thüringen verteilt Hauptstadt bundesweit einen Spitzenplatz terstürzung bedanken. Sein besonderer und bieten eine gute Möglichkeit, Europa- ein. Mit einem Plakat von Tim Boden lud Dank galt Joachim Sachse, dem Beauftrag- themen in einem globalen Kontext zu prä- die Daimler-Chrysler-Niederlassung Berlin ten des Senats und engagierten Förderer sentieren. Über die Sommerpause wird das zur Preisverleihung in ihren Ausstellungs- und Organisator von Wettbewerb und Konzept der künftigen Ausgaben nochmals räumen in Berlin-Marzahn. Neben Senator Preisverleihung. Maren Günther überarbeitet werden und Ende September eine weitere Nummer erscheinen. Die Europa-Union Thüringen, deren Mit- gliedschaft sich im letzten Jahr – trotz einiger Abgänge – durch den Zugang einer ganzen Reihe junger Mitglieder stabil halten konnte, freut sich sehr, gerade im Vorfeld der Europawahlen und für die Debatte zum Europäischen Verfassungs- entwurf jetzt auch ein eigenes „Organ“ zu haben. Die „globalisierte“ Zusammenarbeit der Europa-Union Thüringen mit den deutsch- ausländischen Gesellschaften hat so erste Früchte getragen.

Chor und Solisten der Ernst-Abbe-Oberschule gestalten die Feier Bilder: Maren Günther Ulla Kalbfleisch-Kottsieper

10 Aus den Landesverbänden

Hamburg Verfassungsentwurf erörtert Über den Entwurf des Konvents für den der Europäischen Union mit Rechtspersön- Vertrag einer Europäischen Verfassung in- lichkeit hervor. Obwohl die sog. „Kompe- formierten sich über 50 Mitglieder der Eu- tenz-Kompetenz“ bei den Mitgliedstaaten ropa-Union und interessierte verbleibe, enthalte der Entwurf in Art. I-17 Gäste am 30. Juni in der Handelskammer eine Kompetenzerweiterung, sofern der Hamburg. Als Referent stand der Landes- Rat eine Kompetenzübertragung einstim- vorsitzende der Europa-Union, Dr. Georg mig beschließe. Darüber hinaus enthalte Jarzembowski MdEP, Rede und Antwort. Art. I-42 eine Solidaritätsverpflichtung zur gegenseitigen Hilfeleistung im Katastro- Der Hamburger Europaabgeordnete stellte phen- wie im Bedrohungsfall. Zur Wah- insbesondere heraus, dass es dem Konvent rung des Subsidiaritätsprinzips sollen die gelungen sei, dem Europäischen Rat in nationalen Parlamente künftig in einem Thessaloniki einen einheitlichen Entwurf Frühwarnsystem einen Eingriff in ihre Zu- mit großem Konsens vorzulegen, auch Dr. Georg Jarzembowski spricht über den vorliegen- ständigkeiten geltend machen und diese wenn Teil III und IV noch nachgebessert den Verfassungsentwurf Bild: Carsten Moll notfalls auch beim Europäischen Gerichts- werden müssten. Die Beteiligung von Par- Ich möchte Mitglied der EUROPA-UNION hof (EuGH) einklagen können. lamentariern und auch Ministern der Mit- Deutschland werden. gliedstaaten lasse hoffen, dass ein Großteil Zuletzt merkte Dr. Jarzembowski kritisch des Entwurfs von der einberufenen Regie- an, dass es dem Konvent leider nicht gelun- Name, Vorname rungskonferenz übernommen werde. gen sei, einen kurzen, verständlichen und damit bürgerfreundlichen Verfassungsent- Straße Als Neuerung gegenüber dem derzeitigen wurf zu erarbeiten. Primärrecht hob der Referent die Zusam- PLZ, Wohnort menfassung der bisherigen drei Säulen in Carsten Moll Beruf Mecklenburg-Vorpommern seren Fahrten stießen wir auf viele Beson- derheiten und so manches Kleinod – z.B. Telefon Fax die Schwaaner Künstlerkolonie, in welcher Reisen bildet Email die Entwicklung der Künstlerkolonie von Das musste nicht bei uns herausgefunden 1890 bis zum Ende des ersten Weltkrieges Geburtsdatum (freiwillig) werden, aber unsere Kreisverbände und der und ihre Bedeutung für die nachfolgenden Bildungsring „Europa“ nutzen diese Er- Generationen überzeugend dargestellt Werber kenntnis bewusst. So konnten unsere Mit- wurden; die Forstsamendarre Jatznick, ein Der Mitgliedsbeitrag wird gemäß der geltenden glieder und Interessenten in den vergange- technisches Denkmal, welche seit 1928 ar- Beitragsordnung der Landesverbände erhoben und nen Monaten viele Eindrücke auf ihren Bil- beitet und bis zum heutigen Tage Qualität beträgt derzeit in der Regel jährlich 43 € (ermä- dungsreisen sammeln und ihr Wissen um liefert; die legendäre Insel Vilm, von vielen ßigt 21,50 €). Darin eingeschlossen ist der Bezug der Mitgliederinformation „Europa Aktiv“. gesellschaftliche Zusammenhänge erwei- Geschichten umrankt und bis heute ein Zudem erwerbe ich (ohne Mehrkosten) die Mit- tern. Während die Rostocker Europafreun- phantastisches Stück Erde mit einer Flora gliedschaft bei den Jungen Europäischen Födera- de bei ihrer Bildungsreise nach Schottland und Fauna, die immer wieder Begeisterung listen (JEF) bis zum 35. Lebensjahr. Land, Leute und Kultur kennen lernten, zog hervorruft; der versteckte Botanische Gar- Ich ermächtige die Europa-Union, den Jahresbei- es die Schweriner zur „Natur und Kultur in ten von Christiansberg, selbstlos aufgebaut trag per Lastschrift einzuziehen. Flandern vom Mittelalter bis zur Gegen- von zwei Enthusiasten, ist er heute ein Konto-Nr.: ______wart“ und unsere Neubrandenburger Rei- Kleinod; ja, und dann begegneten wir in sefreunde waren Gast am Bodensee und Stolpe und Demmin dem Bischof Otto I. Geldinstitut: ______lernten in der Schweiz aktive Europäer von Bamberg wieder, der schon auf der kennen. Doch es sind nicht nur die großen Reise nach Speyer und Worms eine Rolle BLZ: ______Reisen, mit welchen wir den Blick auf un- spielte und nun als „Apostel der Pommern“ Diese Erklärung gilt bis zu meinem schriftlichen Widerruf. ser Europa erweitern wollen. Gerade die die Geschichte von vor etwa 875 Jahren ausgewählten Ziele im eigenen Bundes- lebendig werden ließ. Der Dank des Landes- land sind es, die immer wieder deutlich verbandes gilt allen Akteuren, deren Pro- Ort, Datum Unterschrift werden lassen, Europa beginnt vor der gramme gerne angenommen werden und Bitte senden an: Haustür und wir sind gefordert, uns in die- die damit aktive Europaarbeit leisten. EUROPA-UNION Deutschland ser oder jener Form einzubringen. Auf un- Anke Deckert Bachstr. 32, 53115 Bonn

11 Aus den Landesverbänden

Bayern denen Präsident Dr. Köhler von der IHK Aschaffenburg, Mister Walter Ridder von der ECA-Mission Frankfurt, die Herren Eu- Bericht des Bezirksvorsitzenden von Unterfranken, Hubert Klebing ler und Dr. Billmann vom Europäischen Bil- dungswerk, Regensburg, und viele Vertre- 50 Jahre erfolgreiche Mitgliederwerbung ter aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg zählten. Monsieur Delva aus Frankreich be- in Bayern und Unterfranken glückwünschte verschiedene Preisträger unter den Klängen eines Chors aus der Immer wieder werde ich als Bezirksvorsit- Bund, ca. 50 aus der Europa-Union zusam- Ukraine. Natürlich wurde dieses für zender der Europa-Union Unterfranken mensetzten. Der Vorstand nahm seine Ar- Aschaffenburg stolze Ereignis von der Un- gefragt, wie es denn kommt, dass in Unter- beit erfolgreich auf: Stadt und Landkreis termainpresse, die in ihren Berichten mit franken so viele überzeugte Europäer leben Aschaffenburg, verschiedene Verbände, die Bewunderung von der Leistung der Wirt- und mehr als zehn Kreisverbände der Eu- teilweise als Kooperationspartner gewon- schaft am Untermain und der Leistung der ropa-Union Bayern bestehen, von denen nen wurden und die öffentlichen Mei- Europa-Union Aschaffenburg sprachen, einige Kreisverbände wie Hammelburg u.a. nungsträger sowie die IHK Aschaffenburg gebührend gewürdigt. so erfolgreich, ja man kann sagen beispiel- wurden aktiv. Die herausragende Leistung haft arbeiten. Ich will versuchen, als Ant- der folgenden Jahre war die Ausstellung Nach dieser enormen Leistung der Europa- wort die Entwicklung im Kreisverband „Marshallplan und Bayerische Wirtschaft“, Union Aschaffenburg und auch als Folge Aschaffenburg aufzuzeigen. Vielleicht die von der Europa-Union Aschaffenburg natürlicher Umstände wie Sicherung der schließen sich andere unterfränkische vom 3. bis 17. Juli 1949 durchgeführt Existenz und Mobilität fehlen Zeugnisse Kreisverbände diesem Beispiel an. wurde. Prominente Gäste aus Politik und aus den späteren Jahren. Nach wieder- holten Bemühungen um die Wie- Unter starker Beteiligung vieler Hei- derbelebung des Kreisverbandes matvertriebener machten sich die übernahm 1978 Hubert Klebing die Aschaffenburger schon 1946/47 Verantwortung für die Aschaffen- daran, um angesichts der zerbomb- burger Europa-Union. Der Mitglie- ten Stadt Aschaffenburg für eine derstand war auf 13 Personen und Friedensbewegung aktiv einzutre- die Stadt und den Landkreis redu- ten und dafür zu werben. Der Hei- ziert. Obwohl der Neuanfang sehr genbrückener Bürger Erich Feller, schwierig war, gelang es den Mit- der am 5. März 2003 zweiundacht- gliederstand kontinuierlich zu erhö- zig Jahre alt wurde, war eines der hen. Gesprächsrunden, Treffen mit Gründungsmitglieder der Europa- Kooperationspartnern, vorsichtige Union Aschaffenburg. Er hat die Veranstaltungen im Landkreis ver- Mitgliedsnummer 4828 und wurde streut und die ersten Fahrten ins von der Organisationsleitung Fran- europäische Ausland, in Deutsch- ken in Würzburg am 3. Dezember land und hinter den Eisernen 1947 aufgefordert, als Kreisgrup- Vorhang wurden unternommen. penbeauftragter für Aschaffenburg Dies trug erheblich zur Mitglieder- die Europa-Union aufzubauen. werbung bei. In Aschaffenburg gab es damals Von 57 Mitgliedern (1982), über 76 zwei europäische Bewegungen. Die (1985), 103 (1986), 159 (1988), 205 zweite Gruppe war der Europäische Bezirksvorsitzender Hubert Klebing am Rednerpult Bild: Karl-Heinz Siefert (1989), 240 (1991) steigerte sich die Bund, dessen Vorsitzender der Mitgliederzahl 1995 auf 389 Perso- Zahnarzt Gerhard Hofmann war. Die bei- Wirtschaft konnte der Kreisvorsitzende nen einschließlich Korporationen. Darunter den Vorsitzenden Feller und Hofmann Hofmann begrüßen. Der damalige Staats- ließen sich besonders von Andrea Brenneis schafften den Zusammenschluss der bei- minister Dr. Hanns Seidel sprach über die über 50 „Junge Europäer“ für Europa ge- den Gruppen 1947/48 zur „Europa-Union Bedeutung des Marshallplanes für den winnen. Der heutige Stand des Kreisver- Aschaffenburg“. Bei den ersten Wahlen Wiederaufbau Deutschlands; der erste bandes Aschaffenburg sind 350 Mitglieder wurde Gerhard Hofmann zum ersten Vor- Bürgermeister von Aschaffenburg, Dr. Leeb, und er wird von Edwin Lang geführt. Ich sitzenden und Erich Feller zum Schatz- betonte in seiner Ansprache „Der Marshall- bin mir sicher, dass sich auch heute noch meister bestellt. plan der Retter Europas“. neue Mitglieder durch entsprechenden Einsatz, neue Ideen und umfassende Mit- Gemeinsam ging es nun an die Arbeit. Der Die Ausstellung fand in der großen TVA- gliederwerbung gewinnen lassen. neue Kreisverband zählte rasch an die 100 Turnhalle statt. Mehr als 30.000 interessier- Mitglieder, die sich aus ca. 40 Europäischer te Bürger besuchten die Ausstellung, zu Verantwortlich: Karl-Heinz Siefert

12 Aus den Landesverbänden

Hessen bracht hat. Schirmherr der Veranstaltung war Landrat Berthold Gall. Über den aktu- ellen Stand der Osterweiterung informier- Konventskongress in Hofheim te Landesvorsitzender Thomas Mann MdEP. Hauptredner war Göke Frerichs, Vizepräsi- dent des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses, der als Mitglied des Konventes seine 16monatigen persönli- chen Erfahrungen einbrachte. In einer da- ran anschließenden Podiumsdiskussion wurde Bilanz aus wirtschaftlicher und so- zialer Sicht gezogen. Den Wirtschaftsteil präsentierten u.a. Prof. Dr. Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, und Dr. , Präsident der IHK Frankfurt am Main. Über die Sozialpolitik debattierten Thorben Albrecht, Referat für europäische Gewerkschaftspolitik im DGB, und Dr. An- drzej Kaluza vom Deutschen Polen-Institut. Als wichtigste Ergebnisse des Konventes wurden die Integration der Charta der Grundrechte, das Einklagen des Subsidia- ritätsprinzips und die Ausdehnung der Rechte für das EP angesehen. Kritisch be- Bild: Norbert Wett wertet wurde der unzureichende Informa- „Der Europäische Konvent im Lichte der - eine Regionalkonferenz zum Thema „Der tionsgrad über die Osterweiterung, sowohl Osterweiterung – eine Bilanz aus wirt- Europäische Konvent im Lichte der Oster- in den Mitgliedsstaaten als auch in den schaftlicher und sozialer Sicht“. Mit großem weiterung“ in Hofheim am Taunus durch. Beitrittsländern. In den kommenden Mo- Erfolg führten die vier hessische Kreisver- Ziel war die Evaluierung der Frage, ob der naten wird die Europa-Union ihre Aktivitä- bände der Europa-Union – Frankfurt, Konvent die an ihn gestellten Forderungen ten verstärken, um unterschiedliche Ziel- Hochtaunus, Main-Taunus und Offenbach erfüllt und die richtigen Ergebnisse ge- gruppen direkt anzusprechen.

Kreisverband Vogelsberg druckend war auch eine Führung durch die alte Parfumfabrik Fragonardin Grasse, wo Landschaft und Kunst der Côte d’Azur man viel über die Herstellung der Duftwäs- ser lernte, die mit den Namen bekannter Modeschöpfer versehen bei Damen und Cap Martin bei Monaco war das Ziel von 38 Gartens gelegene Hotel Europe Village in Herren gleichermaßen beliebt sind. Vence Reisenden, die in der Zeit vom 4. - 14. Mai Cap Martin/Roquebrune, drei Kilometer mit der Rosenkapelle von Henri Matisse eine 11-tägige Fahrt an die Côte d’Azur östlich von Monaco, war das Quartier der und St. Paul-de-Vence schließlich, ein mit- unternahmen. Die südfranzösische Küste Gäste aus dem Vogelsbergkreis. Reiseleiter telalterliches Städtchen aus dem 16. Jahr- bot ihnen einzigartige Impressionen, zum Frédéric Cochius zeigte seinen Gästen hundert mit seiner fast unversehrten alten einen die Küstenstädte Monaco, Nizza, sachkundig und charmant in den nächsten Stadtmauer, hatten es den Reisenden be- Cannes, Antibes und Villefranche, in denen Tagen die Côte d’Azur in all ihrer land- sonders angetan. Moderne Kunst bot ihnen sich die Reichen, die Schönen und die schaftlichen Schönheit und ließ sie teilha- dann die „Fondation Maeght“, mit ihren Mächtigen dieser Welt ein Stelldichein ge- ben an Kunst und Kultur der südfranzösi- zahllosen Miró-Skulpturen und -Gemäl- ben, zum anderen landschaftlich bezau- schen Küste. In Nizza, der Metropole der den. Vorbei an der malerischen Wolfs- bernde Küstenstriche und ein Hinterland Côte d’Azur, führte der Weg der Reisenden schlucht ging die Fahrt in das über 700 von hinreißender Schönheit. Die Busreise nicht nur in die Altstadt und über die Meter hoch gelegene Bergdorf Gourdon, war auch diesmal wieder von Gerhard berühmte „Promenade des Anglaises“, von dem aus die Aussicht auf das Mittel- Henning organisiert worden und führte sondern ebenso in die Museen der Maler meer bis nach St. Tropez reicht. Ein Picknick durch die Schweiz und an den oberitalie- Henri Matisse und Marc Chagalle, die mit im Freien – hoch über dem Cap Ferrat – nischen Seen vorbei zunächst in die ihrer Kunst Maßstäbe gesetzt haben. rundete das Programm ab, das den Reisen- Gegend von Genua und von dort aus bei Monaco und Monte Carlo, das Fürstentum den in guter Erinnerung bleiben wird. Ventimiglia über die Grenze nach Frank- Rainiers III. und der Grimaldi-Familie, lock- reich. Das inmitten eines provenzalischen te die Besucher ebenfalls an. Beein- Verantwortlich: Norbert Wett

13 Aus den Landesverbänden

Nordrhein-Westfalen Kreisverband Duisburg Europa in guter Verfassung? Verfassung und Erweiterung Unter dem Titel „Europa in guter Verfas- leider am letzten Tag absagte. Die Veran- sung? Was bringt uns der Konvent?“ fand staltung wurde vom Präsidenten der Unter dem Titel „Verfassung und Erweite- am 13. Juni im Rathaus der Stadt Dülmen Europäischen Bewegung Nordrhein- rung“ fand am 5. Juni im Hotel Duisburger eine Tagung statt. Organisatoren waren Westfalen, Erich Heckelmann, moderiert. Hof eine Veranstaltung statt. Als Referent die EUREGIO-Gronau-Enschede in Koope- Wie das Thema uns verrät befasste sich die war Dr. Christoph Konrad MdEP eingela- ration mit der Europäischen Bewegung Tagung mit den Ergebnissen des Konvents. den. Dr. Konrad stellte die Vorentwicklung Nordrhein-Westfalen und dem Landesver- Der Verfassungsentwurf bildet eine sehr der angestrebten EU-Verfassung dar. Be- band. Als Referenten eingeladen waren gute Grundlage für den endgültigen Text reits mit Amsterdam und Nizza hatten wir die Staatssekretärin für Europa, Interna- einer Verfassung für die Europäische Uni- zwei wichtige Verträge, die den Boden für tionales und Medien, Prof. Dr. Miriam on. Die Veranstaltung fand vor dem EURE- den Entwurf einer Europäischen Verfas- Meckel, zwei Europaabgeordnete aus den GIO-Rat statt, der sich aus Bürgermeistern sung vorbereiteten. Er zeigte sich zufrieden Niederlanden und Axel Schäfer MdB, der von ca. 70 Städten zusammensetzt. mit den bisherigen Gesprächen im Kon- vent, der bekanntlich seine Arbeit noch bis Juli fortsetzen wird. In Sachen Erweiterung Stadtverband Geilenkirchen von Oberstleutnant Martin Fuchs. In dem der Union trat der Abgeordnete für den zweistündigen Vortrag machte er deutlich, Beitritt der neuen Länder in die EU ein und Belgien – unser dass es zu einem permanenten Wandel in begrüßte die Unterzeichnung der Beitritts- der NATO gekommen ist. Die NATO wurde verträge am 16. Juni in Athen. Die Veran- Nachbar in Europa umstrukturiert. Die ursprüngliche Strategie staltung fand eine große Resonanz bei den der Verteidigung aus Angst vor einer Un- Bürgern in Duisburg. Nach dem Vortrag Jedes Jahr präsentiert auch der Stadtver- terwanderung durch den Kommunismus fand eine ausführliche Diskussion mit den band Geilenkirchen ein Mitgliedsland der existiert nicht mehr. Bürgern statt. Moderiert hat die Diskussi- Europäischen Union. In diesem Jahr ist es on der Vorsitzende des Verbandes Dr. Jür- Belgien. Am 24. Juni wurde in Kooperation Heute reagiert die NATO auf weltweite de- gen Kämpgen. mit der Stadt eine Ausstellung zum Thema stabilisierende Faktoren. Die Gruppe wur- „Brüssel: 1000 Jahre Entwicklung der fran- de vom Vorsitzenden des Ortsverbandes zösischen Kultur“ in der Raiffeisenbank der Gerhard Mayer geleitet. Erwähnenswert ist Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg Stadt gezeigt. Bei der Eröffnung sprach auch die Anzahl der Schüler aus Haan, die Prof. Dr. Anne Neuschäfer, Direktorin des jedes Jahr am Europäischen Wettbewerb Europa im Blick Zentrums für französische Sprache am In- teilnehmen. In diesem Jahr waren es 559 stitut für Romanische Philologie der RWTH Schüler. Ein großes Lob gilt den Organisa- Die Bürgerinnen und Bürger sind über Eu- Aachen. Ein Grußwort hielt der Vorsitzen- toren und dem Vorstand des Verbandes in ropa besser informiert, als mancher Politi- de des Stadtverbandes Prof. Wassenberg. Haan. ker glauben mag. Das war auf jeden Fall ein Ergebnis des „Europa-Quiz“, das der Kreis- Kreisverband Bocholt verband anlässlich der diesjährigen Euro- Ortsverband Haan pawoche ausgeschrieben hatte. Keine Spur EURO-Tauschbörse von Europamüdigkeit ließen die zahlrei- Besuch bei SHAPE chen Interessenten erkennen, die sich vor Gute Ideen kommen immer gut an, wie Mit einer Fülle von Projekten und Veran- dem Info-Stand der Europa-Union Bonn/ zum Beispiel die Idee beim Kreisverband staltungen meldete sich der stärkste Ver- Rhein-Sieg auf dem Bonner Marktplatz Bocholt eine EURO-Tauschbörse durchzu- band in Nordrhein-Westfalen zu Wort. In versammelten. Bei einer Umfrage des führen. Am 20 Juni hatten EURO-Sammler diesem Jahr steht das Land Portugal auf Kreisverbandes zum Thema „EURO = Teu- die Möglichkeit ihre EURO-Kontingente der Präsentationsliste des Verbandes. Eine ro“ wurde als positive Erfahrung insbeson- aus anderen Ländern im Rahmen einer Reihe von Projekten zu diesem Thema wer- dere die Erleichterung bei Reisen im euro- Tausch-Aktion des Kreisverbandes zu tau- den in diesem Jahr in Haan stattfinden, die päischen Ausland hervorgehoben. Kritik schen. So hieß auch die Veranstaltung mit einem Besuch (Studienreise in dieses wurde geübt am deutlichen Preisanstieg in „EURO-Tauschbörse“, die im Foyer des Bo- Land Ende des Jahres) gekrönt werden. Die Teilen der Gastronomie. Als notwendigen cholter Rathauses stattfand. Gleichzeitig Europa-Union Haan führte auch andere Bereich einer gemeinsamen EU-Politik fand ein Europa-Rätsel mit Preisausschrei- Projekte durch, hier eine kleine Auswahl: nannten die Befragten die Außen- und ben statt. Der Vorsitzende des Verbandes, Verteidigungspolitik. Hier sind die Bürger Am 4. Juni besuchte eine große Gruppe des Emanuele Mascolo, begrüßte die vielen unseren Politiker weit voraus. Verbandes das NATO-Hautquartier SHAPE Teilnehmer und übergab am Ende der Ver- bei Mons in Brüssel. Begrüßt wurden sie anstaltung den Gewinnern ihre Preise. Verantwortlich: Dr. Pantaleon Giakoumis

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Rheinland-Pfalz Kreisverband Landau/SÜW

Kreisverband Worms kulturellen Programm zu einem der größten EU ist Zauberwort im Landesverband aus. Manfred Däuwel Josef Schork geehrt würdigte in seiner die Zeitläufe einbeziehen- für Türken den Laudatio Schork als tatkräftigen und Weil für die Türkei die Alternative Westen In einer festlichen Matinee wurden verdien- loyalen Europäer, der auch im Landesvor- oder Rückschritt heiße, sollte nach Bot- te Mitglieder mit der Überreichung der gol- stand Verantwortung trägt und lange Jahre schaftsrat Kiliçaslan der türkische Beitritts- denen bzw. silbernen Ehrennadel der Euro- beim Europäischen Wettbewerb auf Landes- wunsch sachlich diskutiert werden. Vehe- pa-Union geehrt. Besondere Anerkennung und Bundesebene engagiert mitarbeitete. ment widersprach er der Meinung, die in erfuhr Josef Schork, seit 31 Jahren Vor- Mit der Europa-Union-Medaille wurde die- Deutschland lebenden Türken seien nicht standsmitglied, davon 25 Jahre in ununter- se ehrenamtliche Arbeit gewürdigt. Dabei integrierbar. Für Türken sei die EU ein Zau- brochener Folge Kreisvorsitzender. Er baute vergaß der Laudator nicht, die stille Unter- berwort, hinter dem sich bessere Lebensbe- erfolgreich seinen Verband mit einem steti- stützung dankend zu erwähnen, die Josef dingungen verbergen. Über grenzüber- gen umfangreichen europapolitischen und Schork von Ehefrau Ingrid erhält. schreitende Medienarbeit berichtete die Präsidentin der grenzüberschreitenden Journalistenvereinigung im PAMINA- Raum, Dr. Dagmar Gilcher, die regelmäßig über Ereignisse in Ostfrankreich berichtet, welche für das Zusammenleben und Ver- stehen der Menschen wichtig seien. Die Journalistenvereinigung gewährleiste ei- nen regen Meinungsaustausch unter Kol- legen über Grenzen hinweg.

Kreisverband Koblenz In welchem Europa leben? Die Vision eines föderalen Europa könne die Europäer einen. Allerdings dürfe nach Achim Pongs ein solches Europa nicht auf Josef Schork inmitten der Geehrten. Im Hintergrund der Festsaal des Museums Heylshof. Bild: privat den Trümmern der Nationalstaaten entste- hen, weil diese den Bürgern noch immer ein Gefühl der Geborgenheit und Sicher- Kreisverband Birkenfeld Palette der Information und Unterhaltung. heit gäben. Vermittle Europa dieses Gefühl, Blick nach Osten Höhepunkt war der Festsonntag mit Biker- nehme die Bindekraft der Nationalstaaten Gottesdienst, Festzug mit Musik- und Folk- ab. Pongs sieht in einem selbstbewussten Das dreitägige 5. Europafest des Kreisverban- loregruppen und der Schlusskundgebung Europa ein Gegengewicht zu den USA. des Birkenfeld unter dem Motto „Europa auf dem Europa-Platz, in der MdEP Dr. Wer- blickt nach Osten – Polen im Blick“ in Idar- ner Langen einer großen Zuhörerschaft die Oberstein bot einen bunten Markt der Mög- Grundzüge der Osterweiterung und der Eu- Kreisverband Bad Bergzabern lichkeiten, einen Familientag und eine breite ropäischen Verfassung darlegte. Sommertreffen Kreisverband Mayen-Koblenz Das Sommertreffen ist inzwischen fester Bestandteil des Jahresprogramms und war EZB besucht dementsprechend gut besucht. Vorsitzen- der Hoffmann ging auf die EU-Erweiterung Mit knapp 50 Personen besuchte der Kreis- und den Entwurf für eine Europäische verband die Europäische Zentralbank, in Verfassung ein, während Dr. Rolf Kilian die der Direktor Freitag Aufgaben und Arbeits- historisch bedingten kulturellen Gemein- weise erläuterte und dabei die Sicherung samkeiten, zu denen insbesondere die Bei der Festeröffnung stießen Oberbürgermeister der Preisstabilität hervorhob. Eine geführ- Machwirth (Bildmitte) und der amtierende Landes- christliche Religion gehöre, hervorhob. vorsitzende Göpfert (re.) mit Gästen auf das Gelingen te Rundfahrt durch Frankfurt rundete das Europas an. Bild: privat Programm ab. Verantwortlich: Manfred H. Däuwel

15 Aus den Landesverbänden

Schleswig-Holstein für‘s Land, das im Zentrum Europas liegt“, so die Belarus-Vertreter. Walerij Frolow, Demokratie für Belarus früherer General und damit Garant der bis- herigen und früheren Strukturen, hat sich, Zum Thema „Belarus auf dem schweren wollen die Gewaltenteilung und Rechts- wie er selbst zugab, gewandelt. Er fühlt sich Weg zur Demokratie und Rechtsstaatlich- staatlichkeit. Das Parlament hat unter Prä- als überzeugter Demokrat und sieht sich keit“ referierten Walerij Frolow, Mitglied sident Lukoschenkow keine Bedeutung. Er moralisch unterstützt von der Mehrheit der der Nationalversammlung Belarus, Prof. Dr. ist mit seinem Apparat allgegenwärtig und Bevölkerung. Nicht auszuschließen, so Dr. Gennadij Gruschewoj, Mitglied des Parla- allmächtig. Die wirtschaftlichen Daten ver- Kötschau, dass er der nächste Staatspräsi- ments und Präsident der Stiftung „Den schlechterten sich ständig, die Unzufrie- dent von Belarus ist. Prof. Gruschewoj äu- Kindern von Tschernobyl“, Dr. Gabriele Köt- denheit wachse und bei einem Monatsver- ßerte die Sorge, die Intelligenz könne ab- schau, Vizepräsidentin des Landtages und dienst von durchschnittlich 100 € und ei- wandern und Belarus mit der EU-Mitglied- Landesvorsitzende der Deutschen Freund- ner Rente von 40 € stünden viele am so- schaft der baltischen Staaten noch weiter schaftsgesellschaft West-Ost unter der zialen Abgrund. „Diese Politik taugt nicht ins Abseits geraten. Dr. Gabriele Kötschau Moderation von Gerhard Beuck, Ortsvorsit- bot insbesondere im landwirtschaftlichen zender der Europa-Union Tarp und Umge- Bereich, der Energieversorgung und der bung. Die Aktion „Bürger Europas“ war Medientechnik Hilfe zur Selbsthilfe an. Of- durch Geschäftsführer Peter Wolf vertre- fensichtlich sei Deutschland wirtschaftli- ten. Er hatte den Kontakt ermöglicht. cher Lieblingspartner von Belarus. Diese „Noch“, so Dr. Gabriele Kötschau, „ist Bela- Chancen sollte man nutzen. rus von Rechtsstaatlichkeit und Demokra- tie weit entfernt“. Dennoch müsse man alle Verantwortlich: Carsten Massau politischen und menschlichen Kontakte nutzen, um den Aufbau einer Demokratie zu fördern. Belarus gehöre zu Europa. Die Prominente Gäste bei Baumpflanzung: Während der Menschen lehnten das jetzige System ab Vorsitzende des Europaausschusses im schleswig- und bräuchten Hilfe. Die politischen Ver- holsteinischen Landtag Rolf Fischer und Kreisvorsit- treter von Belarus gehören der aus 11 von zender Wilfried Saust noch den richtigen Dreh in die Europa-Union-Fahne bringen, haben Vertreter von insgesamt 110 Parlamentariern bestehen- SPD, CDU, Grünen und FDP gemeinsam mit 3 Mitglie- den Respublika-Partei an. Sie fühlen sich dern der Kaliningrader Gebietsduma bereits die Bu- den Zielen der Demokratie verbunden, che gepflanzt. Bild: Carsten Massau Impressum 4/2003 EUROPA AKTIV – Programmsplitter: Aktuelles aus Politik und Verbandsleben Herausgeber: Sa. 16.8. Unter dem Motto „Europäische Nachbarn treffen sich“ lädt der Europa-Union Deutschland e.V. 9:00 – 17:00 Kreisverband Kiel zu einer Begegnung mit Den Danske Europa- Bachstraße 32, 53115 Bonn bevægelse ein. Telefon: (02 28) 7 29 00-30, Telefax: -29 Email: [email protected] Sa. 27.9. Auf der Landesversammlung werden der Landesvorsitzende Redaktion: 9:30 – 17:00 Hamburg, MdEP Dr. Georg Jarzembowski, und MdB Dr. Angelika Heinz-Wilhelm Schaumann (v.i.S.d.P.) Schwall-Düren das Thema „Deutschland in Europa“ aus Brüsse- Birgit Kößling ler und aus Berliner Sicht beleuchten. Email: [email protected] Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 10. 7. 2003. Fr. 17. - 19.10. Die Nordeuropäischen Gespräche zum Thema „Zusammenhalt im Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben 14:00 – 13:00 erweiterten Europa – Die Ostseeregion“ werden im neuen Plenar- nicht unbedingt die Meinung der Redaktion saal des Schleswig-Holsteinischen Landtages unter der Schirm- oder des Verbandes sowie seiner Untergliede- herrschaft des Landtagspräsidenten Heinz-Werner Arens statt- rungen wieder. Für die inhaltliche und sprachli- finden. che Gestaltung der Berichte der Landesverbän- de sind unmittelbar diese selbst verantwortlich. Mi. 29.10. Die Europäische Verfassung steht auf der Tagesordnung des Die Anschrift der Redaktion ist identisch mit der 18:30 2. Pinneberger Europaforums. Mit MdEP Reimer Böge und Staats- des Herausgebers. Alle abgedruckten Texte und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. sekretär a.D. Dr. Bodo Richter werden zwei wortgewaltige Red- ner miteinander diskutieren. Verlag: Europa Union Verlag GmbH, Bonn So. 9.11. Nach seiner gelungenen Premiere im vergangenen Herbst wird Entwurf/Satz/Druck: 11:00 der schwedische Krimi-Preisträger Kjell Eriksson sein neues Buch SZ Druck, Sankt Augustin in Kiel vorstellen. Redaktionsschluss Ausgabe 5/2003: Weitere Informationen zu den Veranstaltungen erhalten Sie unter 0431/93333. 10. September 2003

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