ELPHI_Logo_Bild- marke_1C_W

NEW YORK STORIES ’S BAGATELLES MARATHON

30. MÄRZ 2017 ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL WILLKOMMEN

DIRIGENT.DER NEUE BMW 7er MIT GESTIKSTEUERUNG. DER ANSPRUCH VON MORGEN. Den Begriff »Bagatelle« verwendet man im Alltag als Synonym für Kleinigkeiten. Auch in der Musik gibt es ihn: Seit dem 18. Jahrhundert bezeichet man kleine, meist für sich stehende Instrumen- talwerke als »Bagatellen«. Eine abwertende Kon- notation ist damit aber nicht verbunden, ganz im Gegenteil – spätestens Beethoven Gattungsbei- träge demonstrierten, wie komplex sie bei aller Kürze gebaut sein können. Auch John Zorn faszi- niert die kleine Form; über 300 solcher Bagatel- len hat er komponiert. Zum Auftakt des Festivals »New York Stories« führt er sie heute – zusammen mit einer illustren Runde musikalischer Freunde – in einem vierstündigen Marathon auf.

Principal Sponsor der Elbphilharmonie

BMW BMW Hamburg Niederlassung www.bmw-hamburg.de Hamburg

www.bmw- hamburg.de Freude am Fahren Abbildung zeigt Sonderausstattungen.

5978 BMW 7er Kultur Engagements DIRIGENT 2016 148x210 NL Hamburg Abendprogramm 20160812.indd 1 01.08.16 16:20 Donnerstag, 30. März 2017 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

NEW YORK STORIES: JOHN ZORN’S BAGATELLES MARATHON

MASADA QUARTET LAGE-RILEY DUO

JOHN ZORN SAXOPHONE GUITAR TRUMPET GYAN RILEY GUITAR GREG COHEN DOUBLE BASS JOEY BARON DRUMS NOVA QUARTET FRIEDLANDER-NICOLAS DUO PIANO VIBRAPHONE VIOLONCELLO BASS GUITAR MICHAEL NICOLAS VIOLONCELLO JOEY BARON DRUMS

KRIS DAVIS IKUE SOLO

KRIS DAVIS PIANO ELECTRONIC DEVICES MARY HALVORSON GUITAR DOUBLE BASS MARY HALVORSON QUARTET DRUMS MARY HALVORSON GUITAR TRIGGER MILES OKAZAKI GUITAR DREW GRESS DOUBLE BASS WILL GREENE GUITAR TOMAS FUJIWARA DRUMS SIMON HANES BASS AARON EDGCOMB DRUMS COURVOISIER-FELDMAN DUO SOLO MARK FELDMAN VIOLIN PIANO CRAIG TABORN PIANO ASMODEUS JOHN MEDESKI TRIO GUITAR JOHN MEDESKI ORGAN TREVOR DUNN BASS GUITAR TYSHAWN SOREY DRUMS CALVIN WESTON DRUMS

Ende gegen 0:00 Uhr NEW YORK STORIES

DER SOUND DES BIG APPLE

Welche Lieder die amerikanischen Ureinwohner sangen, als sie einst den Wick- quasgeck Trail auf einer langgezogenen Halbinsel an der Ostküste des riesigen Kontinents durchstreiften, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Musik der ersten Völker, die jene Halbinsel Manahatta nannten, mag wie manches andere aus der Kultur der »Indianer« in Spurenelementen fortleben: in Werken des böh- mischen Komponisten Antonín Dvořák bis zu den Songs eines Robbie Robertson. Doch die Melodien und Rhythmen derer, denen das Land ursprünglich gehörte, haben ihre europäischen Kolonisatoren herzlich wenig interessiert. Zuerst, im frühen 17. Jahrhundert, machten die Holländer dem guten Dut- zend Stämme der Ureinwohner ihr Terrain streitig. Der kolportierte Kaufpreis von 60 Gulden dürfte nur symbolischen Wert gehabt haben. Nachdem die Eng- länder 1664 die holländische Kolonie Nieuw-Amsterdam erobert hatten, tauften sie das Gebiet in New York um. Und aus dem Wickquasgeck Trail, der Manahatta viele Meilen lang von Nord nach Süd durchzog, machten sie den Broadway von – Manhattan. Den Ton in der Musik gab hier nun auf lange Zeit die Kultur der alten Heimat der Kolonisatoren an: Europa. den rasant weiter. Die Musicaltheater brachten Weltstars wie Liza Minelli New York City, zu dem seit 1898 neben Manhattan die vier weiteren, oder Barbra Streisand hervor, außerdem ein großes Reservoir an Songs, die »Boroughs« genannten Stadtteile Bronx, Queens, Brooklyn und Staten Island gemeinsam mit großen Filmmelodien den Grundstock des Great American gehören, nahm in den folgenden 300 Jahren einen ungeheuren Aufschwung, Songbook bilden. Die kleinen Cafés in Greenwich Village boten Künstlern wie auch musikalisch. 1842 wurde die Philharmonic Symphony Society of New erste Auftrittsmöglichkeiten. Die von Frank Sinatra unnachahmlich York gegründet, deren Orchester selbstverständlich auf einen Platz unter den optimistisch vorgetragene Zeile »If I can make there I’ll make it anywhere« aus sogenannten Big Five in den USA abonniert ist. Das New York Philharmonic dem Titelsong von Martin Scorceses Film New York, New York belegt die uner- gab die Uraufführung von Dvořáks Neunter Sinfonie Aus der Neuen Welt, auch schütterliche Zuversicht, die (nicht nur) das Showbusiness in die musikalischen von George Gershwins An American in Paris. 1853 gründete der Auswanderer Karrierechancen der Stadt hegt. Heinrich Steinweg aus Wolfshagen im Harz mit seinen Söhnen in New York die Wie nahe bildende Kunst und Musik in New York oft beieinander liegen, zeigt Klavierfabrik Steinway & Sons, die 1880 eine Dependance in Hamburg eröffnete. Andy Warhols Factory, aus der Lou Reed und Velvet Underground hervorgingen Ab dem 20. Jahrhundert wurde die Stadt dann vollends zum Gravitationszen- und andere, mehr der Avantgarde zugetane Acts. Später wurde das CBGBs in trum und zum Sprungbrett für Musiker aller Stilrichtungen, für Komponisten der Bowery zur rauhen Kreativzelle des Punk made in NYC, und in der Knitting und Texter, für Instrumentenbauer und Verlage, Plattenfirmen und Studios. Mit Factory trafen sich alle, die auf der Suche waren nach radikal neuen Tönen – von dem Aufkommen der Bigbands und den großen Shows etwa im Apollo Theater in musikalisch grundierten Performancekünstlern wie Laurie Anderson oder Mere- Harlem wurde der Big Apple zum pulsierenden Zentrum des Jazz. Weiter südlich dith Monk bis zum Avantgarde-Jazz-Zirkel um John Zorn. Einige Repräsentanten entwickelten vorwiegend afroamerikanische Musiker in langen Nächten nach dieser bewegten Musikgeschichte holt das Festival »New York Stories« nun in ihrem Dienst in den Broadwayshows beim Jammen in den Clubs der 52nd Street die Elbphilharmonie – um hier ihre Geschichten zu erzählen. TOM R. SCHULZ DIE MUSIK

DER HERR DER WANDLUNGEN

Wir gratulieren der Zwischen allen Stühlen der aktuellen Musik bleibt sich John Zorn in einem treu: im immerwährenden Wandel Stadt Hamburg, Es gab eine Zeit, da war John Zorn eine Art Pop-Star der Musik- Avantgarde. Es waren die trüben Jahre gegen Ende des Jahrtau- ihren Bürgern und sends, als der Jazz sich in Spiegelfechtereien über den wahren Weg der Traditionspflege erschöpfte und auch auf der kompo- allen Beteiligten nierten Seite wenig Bewegung zu spüren war. Der Saxofonist mit der Nickelbrille und der Camouflagehose scherte sich nicht um die Tischmanieren der Genres und folgte dem Gang seiner zur gelungenen großartigen Interessen. High und Low, U und E, alt und neu, komponiert und Komposition der improvisiert – Musik aller erdenklichen Provenienzen, europä- isch, amerikanisch oder asiatisch; bis ins kleinste Detail aus- getüftelt oder mit dem Zufall spielend: Grenzen spielten keine Elbphilharmonie, Rolle mehr.

dem Konzerthaus von Der Prototyp eines New Yorkers weltweiter Bedeutung. Dazu bezog der 1953 in New York geborene Enzyklopädist der Musik Anregungen aus Comic, Kino, Kunst, Literatur und Wis- senschaft und dem vielfältigen, lauten Alltag eines prototypi- schen New Yorkers. Mal ließ er sein Horn schreien und erstickte den Schrei dann am Knie, mal setzte er sich an einen Tisch mit seinen »duck calls«, einem Sortiment von Lockpfeifen aus der Welt der Jäger, und spielte damit Solokonzerte. Dann wieder entwarf er musikalische Gesellschaftsspiele für improvisierende Musiker, in denen er als Spielleiter mit seinen Regieanweisun- gen das Prinzip Improvisation für großformatige Ensembles erschloss. Er schrieb samtige Pop-Songs, brachte ein Band- Alles, was zählt. projekt später die heile Welt der Schnulzen in den Stil-Collagen Auch in der Elbphilharmonie. seiner All-Star-Band Naked City zum Kollaps oder initiierte das Entstehen einer »Radical New Jewish Culture«, für die eben- Unser Beitrag zur Energieeinsparung - über 10 Millionen Messgeräte in falls keine stilistischen Einschränkungen gilt. John Zorn ist ein der Betreuung. Jongleur der Rollen – nur wenige haben stilübergreifend die Musikgeschichte der letzten vierzig Jahre stärker geprägt. Minol Messtechnik W. Lehmann GmbH & Co. KG | 70771 L.-Echterdingen | minol.de Niederlassung Hamburg | Spaldingstraße 64 | 20097 Hamburg | Tel.: +49 40 25 40 33-0 | [email protected]

Anzeigen_ElbPhilharmonie_2.2.indd 1 15.11.2016 21:05:10 DIE MUSIK

Dabei haben sich die Akzente von Zorns Arbeit spürbar ver- schoben: War er zunächst vorwiegend als improvisierender Ins- trumentalist in Erscheinung getreten, ist längst der andere, der im Stillen werkelnde Komponist ins Zentrum seines Schaffens gerückt. Wobei sich die Spannweite seines Tuns nicht vermindert hat: heute ein ausnotiertes Stück für klassisches Streichquar- tett, morgen ein finsteres Hardcore-Gewitter in Rückkopplungs- Schwarz und übermorgen eine grellbunte Collage, die in einer halben Minute dutzende stilistische Positionen abarbeitet. Rock, Jazz, Country – nichts ist unmöglich. Zorn selbst weiß, dass seine Musik der stilistische Vielfalt mit der Gefahr einhergeht, als oberflächliche Stilübung missverstanden werden. »Jedes Stück hat seine innere Logik«, versucht er solche Vorhaltungen zu entkräften, »der Anfang enthält schon die DNA für den Rest des Stücks. Jede Note hat einen Sinn und steht da aus einem bestimmten Grund«. In seinem Arbeitsbereich, in dem es auch darum geht, die Konventionen der Musik grundsätzlich in Frage zu stellen oder gegebenenfalls außer Kraft zu setzen, stellt Zorn hohe Anforderungen. »Das kommt mit der Kenntnis der Geschichte. Du musst deine Hausaufgaben machen, du musst wissen, ob etwas schon vorher passiert ist oder nicht.«

Seine wichtigste Zutat: Intuition

John Zorn stellt hohe und höchste Ansprüche, an sich und seine Kompositionen, an die Musiker, mit denen er arbeitet, an die Produktionsbedingungen – und schließlich auch an sein Publi- kum und die Zunft der Kritiker. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, bedarf es eines hohen Maßes an Konzentration. »Ich schreibe intuitiv, direkt aufs Papier«, erklärt er seine Vorgehens- weise. »Ich mache keine Pläne, und wenn das Komponieren richtig gut geht, dann bin ich nicht einmal anwesend. Dann sind das für mich magische Momente, in denen ich mit dieser schöp- ferischen Energie, die uns seit Tausenden von Jahren umgibt, in Berührung komme. Die Musik schreibt sich dann ganz von selbst.«

John Zorn DIE MUSIK

John Zorn

Um diese Momente herbeizuführen, möglichst intuitiv und blem mit Sprache ist«, sagt er, »dass sie oft erniedrigt, was sie rückhaltlos, frei von Störgeräuschen und Ablenkungen seine zu beschreiben versucht. Ich bin Musiker geworden, weil mir die Ideen zu entwickeln und sich in der grenzenlosen Freiheit des Worte nicht genügen. Worte erklären nichts, und oftmals machen verfügbaren Materials nicht zu verirren, legt Zorn großen Wert sie alles komplizierter.« Dem gegenüber stehen die Musik und auf eine Umgebung, die frei ist von allem, was ihn ablenken die extremen Empfindungen, die sich durch sie auslösen lassen, könnte. »Manchmal ist es die Familie, manchmal etwas zu kathartische, bewusstseinsverändernde Reinigungsprozesse. essen, manchmal ist es Liebe, manchmal sind es die Medien, So wird Komponieren zu einem Ausflug ins Ungewisse, bei dem manchmal ist es auch einfach das Tageslicht – es gibt so viele mysteriöse Dinge passieren. So lässt sich Zorns Arbeitsweise als Ablenkungen in der Welt, und ich denke, das ist kein Zufall.« dialektische Beziehung von Gegensatzpaaren lesen: Intuition und Ablenkungen: Brot und Spiele, Zuckerbrot und Peitsche, Licht Analyse, Zufall und Planung, Aktualität und Geschichte. und Liebe, so sieht es Zorn, gehören seit jeher zu den Herr- schaftstechniken, mit denen die Menschen unter Kontrolle und Komponieren als chemische Reaktion davon abgehalten werden, »sich darauf zu konzentrieren, wie sie dazu beitragen können, die Welt zu einem besseren Ort zu Die besonderen Flow-Erlebnisse, wenn beim Komponieren wie machen«. Seit 40 Jahren wohnt er in der gleichen Wohnung, zufällig plötzlich schlüssige Lösungen entstehen, sind es, um schreibt am gleichen Tisch im bis auf eine kleine Schreib- die es Zorn in seiner Komponierklause geht. Doch es bereitet tischlampe komplett abgedunkelten gleichen Zimmer. Mühe, den Bildern zu folgen, die Zorn benutzt, um diesen Pro- Zorns Feld ist die Musik »in ihrem abstraktesten Zustand«, zess zu beschreiben. Eines davon ist die Alchemie: »Du kannst instrumental, also »ganz rein«. Ihr, so sagt er mit voller Emphase, es eine Metapher nennen, schließlich versuche ich nicht, Blei zu habe er sein »Leben gewidmet«. Worte dagegen stünden dem Gold zu machen. Aber für mich ist es real. Es geht um eine Art freien Fließen seiner Intuition im Weg, könnten das Komponieren chemischer Reaktion. Du bringst zwei Elemente zusammen und auf das Niveau eines Malen-nach-Zahlen drücken. »Mein Pro- sie bringen etwas Drittes hervor.« Aber es geht dabei auch um DIE MUSIK

seelische Transformationen, darum, durch die Kraft der Medi- spielt, ihnen zuhört. Musik ist der Kern, aus dem heraus Zorn tation in einen Zustand der Reinheit zu gelangen, der die Engel Respekt, dauerhafte Zusammenarbeit und Freundschaft schafft. anzieht und mit ihnen die Melodien und die kreative Energie, sie Mit manchen Musikern wie dem Trompeter Dave Douglas, dem zu Musik zu arrangieren. »Ich kann die Engel rufen«, erklärt er, Gitarristen Marc Ribot, dem Schlagzeuger Joey Baron oder den »wenn ich sie brauche«. Bassisten Drew Gress oder Trevor Dunn arbeitet er seit Jahr- Die beiden Books of Angels, mehr als 500 Kompositionen, die zehnten zusammen. Andere, wie die Gitarristen Mary Halvorson, Zorn vor einigen Jahren in kurzer Zeit niederschrieb, belegen Julian Lage oder Gyan Riley, zählen erst seit kurzem zu seinem das ebenso eindrucksvoll wie die 300 Bagatellen, kurze, doch Kosmos, doch der Respekt und die Anerkennung, die ihm diese bisweilen sehr komplexe Kompositionen, die mit jeder neuen Kollegen entgegenbringen, ist sein höchster Lohn. In Ringen Aufführung, jeder neuen Besetzung, ihren Charakter verändern um diesen Kern herum entsteht Community, eine Gemeinschaft können und die nun im Zentrum des »Bagatelles Marathon« in von verwandten Seelen. »Wir existieren in einem kleinen Par- der Elbphilharmonie stehen. Innerhalb von drei Monaten schrieb alleluniversum, und ich versuche, Musik zu schaffen, die diese Zorn diese Kompositionen, die nun etwa 30 profilierte Musiker Situation in die andere Welt zurückspiegelt und vielleicht den aus der New Yorker Szene aufführen, die sich auf zwölf ver- Mary Halvorson ein oder anderen dazu bringt, über das Leben nachzudenken.« schiedene Formationen verteilen: vier Quartette, je drei Trios Mit seinen Kompositionen und mit seiner kuratorischen und Duos sowie zwei Solokünstler, der Pianist Craig Taborn Arbeit, mit dem Musikclub The Stone in Manhattan und sei- und der Elektronik-Künstlerin Ikue Mori. Nur einmal – auf dem nem Label Tzadik hat er zudem Orte geschaffen, an denen über ersten Wegstück mit dem Quartett Masada – greift Zorn dabei seine persönliche Anwesenheit hinaus, die Musik lebendig ist. selbst zum Saxofon, ansonsten tritt er vollends zurück hinter »Ich versuche einfach, mit all diesen Dingen in Verbindung zu die Musik. bleiben. Ich versuche, das Richtige zu tun. Meinen Freunden zu helfen, wo ich kann. Gelegenheiten zu schaffen, wo andere sich entwickeln können. Kontakt aufzunehmen zu der Community Musik als zwischenmenschliche Kommunikationsform in der ich mich aufhalte, mich von Ablenkungen und negativen Was am Ende für ihn zählt, sind die Menschen, mit denen er Menschen fern zu halten – und daraus ist ein Ort entstanden, in über seine Musik kommuniziert. »Music is about people«, ist Craig Taborn dem die Kreativität regiert.« Er selbst sieht sich damit in bester so ein Satz, auf den John Zorn immer wieder zurückkommt. Gesellschaft: »Bach hatte seine Community im Umfeld seiner So abweisend er manchmal wirken kann, sind auch für ihn Kirche. Es gab Musiker, für die er schrieb, es gab ein Publikum, Menschen Medium und Adressat der Musik. Menschen füllen das kam, um zu hören, was er geschrieben hatte. Ich sehe da die Leerstellen der Komposition, geben ihr ihren tatsächlichen keinen großen Unterschied zu dem was ich heute mache. Ich Klang. »Es gehört zu den großartigen Aspekten einer Existenz habe eine Community hier, viele Musiker, die hierherkommen, als Musiker«, präzisiert Zorn, »dass man Im Unterschied zu vie- in die Stadt, weil das ein aufregender Ort ist, wir treffen uns, len Bildenden Künstlern oder Schriftstellern mit Menschen zu teilen Dinge, arbeiten miteinander. Ich lasse mich inspirieren, tun hat, wenn es darum geht, etwas hervor zu bringen.« höre junge Musiker, die großartige Sachen machen, wir werden Für Zorn hat das weitreichende Konsequenzen. Während für Freunde, und ich schreibe etwas für sie. So funktioniert Musik- ihn auch das Publikum zu den gefährlichen Ablenkungen zählen geschichte.« kann, realisiert sich in diesem Satz die Verwandlung des flüchti- STEFAN HENTZ gen Mediums Musik in den Fixstern, der seine Kommunikation mit anderen organisiert, in dem er für sie komponiert, mit ihnen TIPP

Der isländische Pianist VIKINGUR ÓLAFSSON widmet sich auf seinem Debüt-Album den Klavieretüden von Philip Glass. ELBPHILHARMONIE MIXTAPE

Spannende Reportagen, Interviews und Hintergründe zum aktu- ellen Festival New York Stories gibt es in der Radiosendung Elb- philharmonie Mixtape. Sie läuft am 1. April von 12 bis 13 Uhr im ByteFM Webradio und am 3. April um 19 Uhr auf UKW 91,7 und ist als Podcast unter www.elbphilharmonie.de/mixtape abrufbar. In der Sendung schaut Moderator Michael Hager (Foto) zudem auf fünf Tage »¡Viva Beethoven!« zurück und gibt einen Ausblick auf das Festival »Transatlantik«, das Mitte April stattfindet.

Elbphilharmonie Mixtape ist eine Kooperation mit ByteFM. Alle bisherigen Sendungen kann man unter www.elbphilharmonie.de/mixtape nachhören.

Elb- philharmonie Die Aufzeichnung des Konzerts in Ton, Bild oder Film ist nicht gestattet. Debüt am 11.2.2017 IMPRESSUM Herausgeber: HamburgMusik gGmbH – Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft Generalintendanz: Christoph Lieben-Seutter Geschäftsführung: Jack F. Kurfess Piano News Magazine »Immense talent‚… Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta you must listen to this young pianist« Gestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer The Telegraph »Amazing virtuosity‚…‚ Druck: Flyer-Druck.de monumental, rapt intensity« BBC Music Magazine »Few musicians Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, match Ólafsson for creative fl air« [email protected]

© Ari Magg‚/‚DG Ab 27. Januar im Handel! BILDNACHWEIS Broadway in New York (unbezeichnet); John Zorn (Scott Irvine, Oliver Heisch); Craig Leidenschaftliche Musikalität, explosive Virtuosität und intellektuelle Neugier – Taborn (unbezeichnet); Mary Halvorson (unbezeichnet); Michael Hager (Dirk Pudwell) diese ungewöhnliche Kombination zeichnet den isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson aus, der in seinem Heimatland alle bedeutenden Preise erhalten hat. www.vikingur-olafsson.de

Olafsson_148x210_Hamburg.indd 1 22.12.16 11:16 BEI UNS SIND SIE IMMER AN DER WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN ALLER- ERSTEN PRINCIPAL SPONSORS PRODUCT SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN BMW Coca-Cola Stiftung Elbphilharmonie Montblanc Hawesko Klaus-Michael Kühne Stiftung ADRESSE SAP Lavazza Körber-Stiftung Meßmer Hans-Otto und Ruinart Engelke Schümann Stiftung FÜR GUTEN Störtebeker K. S. Fischer-Stiftung Haspa Musik Stiftung Hubertus Wald Stiftung WEIN AUS CLASSIC SPONSORS Ernst von Siemens Musikstiftung Aurubis Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Bankhaus Berenberg Mara & Holger Cassens Stiftung DER GANZEN Blohm+Voss Rudolf Augstein Stiftung Commerzbank AG DG HYP Freundeskreis Elbphilharmonie Reederei F. Laeisz + Laeiszhalle e.V. Gossler, Gobert & Wolters Gruppe WELT! Hamburger Feuerkasse Hamburger Sparkasse MEDIENPARTNER Hamburger Volksbank NDR HanseMerkur Versicherungs- Der Spiegel gruppe Byte FM HSH Nordbank VAN Magazin Jyske Bank A/S NDR Kultur KPMG AG KRAVAG-Versicherungen M.M.Warburg & CO FORDERN SIE sowie die Mitglieder des Elbphilharmonie Circle JETZT GRATIS UNSEREN NEUEN WEIN-KATALOG AN UNTER TEL. 04122 50 44 33

Elbphilharmonie_Hawesko_Image_AZ_2016_148x210.indd 1 24.08.16 12:36 WWW.ELBPHILHARMONIE.DE