ALPENSTIMMUNG Musikalische Beziehung Zwischen Alphorn Und Jodel – Fakt Oder Ideologie?
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ALPENSTIMMUNG Musikalische Beziehung zwischen Alphorn und Jodel – Fakt oder Ideologie? Raymond Ammann Andrea Kammermann Yannick Wey Raymond Ammann, Andrea Kammermann, Yannick Wey Alpenstimmung Musikalische Beziehung zwischen Alphorn und Jodel – Fakt oder Ideologie? DiePubliziert Druckvorstufe mit Unterstützung dieser Publikation des Schweizerischen wurde vom SchweizerischenNationalfonds Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen ForschungForschung. unterstützt. Der Druck des Buches wurde von der Stiftung Musikförderung an der Hochschule Luzern – Musik ermöglicht. Wir danken dem Stiftungspräsidenten Pierre Peyer und den Mitgliedern des Stiftungsrates. Weitere Informationen zum Verlagsprogramm: www.chronos-verlag.ch Umschlagbild: Foto: Raymond Ammann; Alphorn und Kuhreihen aus Kappeler (1767: Tafel V, Fig. 2) © 2019 Chronos Verlag, Zürich Print: ISBN 978-3-0340-1530-1 E-Book (PDF): DOI 10.33057/chronos.1530 5 Inhalt Vorwort 9 Dank 11 Einleitung 13 Forschung motiviert durch Popularität von Alphorn und Jodel 13 Methoden 16 Verortung des Alphorns in der Systematik der Musikinstrumente 17 Jodelbegriffe 20 Forschungsgebiet 21 Verhältnis von Gesang und Musikinstrument in der Musikethnologie 23 Die Instrumentalhypothese 25 Jodeln als gesungene Alphornmusik? 30 Hinweise auf Verbindungen zwischen Alphorn und Gesang vor 1800 33 Ursprung des Alphorns und des Jodelns in Schweizer Sagen 33 Quellen vor 1500 aus Nonsberg und St. Gallen 35 Alphorn und Kuhreihen im Alpengebiet zwischen 1500 und 1700 43 Kuhreihen als Jodel- und Alphornmusik im 18. Jahrhundert? 48 Die Unspunnenfeste und ihre Auswirkungen 65 Alphorn und Gesang am Unspunnenfest 1805 66 Fortsetzung der Alphorn- und Gesangswettbewerbe 1808 74 Alphornkurse und mehrstimmiges Alphornblasen nach Unspunnen 78 Alphorn und Jodel in Kuhreihen- und Volksliedsammlungen 1805–1840 87 1805: Naturtonreihe als Grundlage für Volkslieder 89 1812: Beleg für registerwechselndes Singen 95 1813: George Tarennes Recherchen zu Alphorn und Kuhreihen 98 1818: Alphorn-fa im Gesang und «jodeln auf dem Alphorn» 98 1826: Entfaltung des Jodellieds 101 Überblick: Aufstieg und Fall des Kuhreihens 103 Alphornmelodik in Jodelliedern von Huber und Tobler 105 6 Der Betruf als Schnittstelle zwischen Alphornmusik und Jodel 111 Ähnlichkeiten in Form und Motivik von Betruf und Alphornweisen 114 Naturtonreihe im Betrufjodel 118 Entwicklungen für und wider eine musikalische Beziehung von Alphorn und Jodel 123 Alphorn und Jodel werden touristisch vermarktet 125 Naturtrompeten in Österreich, das Wurzhorn und der gejodelte Wurzhorner 129 Förderung des Alphorns und des Jodelns in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts 133 Verbindung von Alphornmusik und Jodel durch den Eidgenössischen Jodlerverband 143 Verbindung von Alphorn und Jodel bei Alfred Leonz Gassmann 149 Robert Fellmann und Heinrich Leuthold über das Alphorn-fa im Jodel 153 Jodelstile innerhalb der Schweiz 155 Tonumfang und Intonation historischer Alphörner 159 Messbarer Einfluss des Alphorns auf den Jodel im 20. Jahrhundert 171 Alphorntonalität im Jodel 173 Frühe Jodelaufnahmen liefern keine Hinweise auf Alphornmelodik 178 Bezüge zwischen Alphorn und Jodel in Wolfgang Sichardts Feldaufnahmen 1936 179 Bücheljuuz: Jodeln mit dem Klang des Instruments 187 Empirische Studie zur Wahrnehmung von Ähnlichkeiten zwischen Alphornmusik und Jodel 193 Alphorn und Jodel: greifbare, aber unstete Wechselbeziehung 201 7 Anhang 207 1. Überlieferte Kuhreihen 1545–1840 207 2. Alphörner aus dem 19. Jahrhundert in Museen und Sammlungen 212 3. Historische Alphörner verwendet zur Analyse ihrer Intonation 214 Abbildungsverzeichnis 215 Tabellenverzeichnis 217 Bibliografie 219 9 Vorwort Im Jahr 1910 gründete eine Gruppe motivierter Schweizer Jodler und Alphorn- bläser die Schweizerische Jodlervereinigung, aus der 1932 der Eidgenössische Jodlerverband (EJV) hervorging. Das damals schon formulierte Engagement des Verbands, nämlich das Erhalten, Pflegen und Fördern schweizerischen Brauch- tums wie Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen, bildet den Nährboden, auf dem auch frische und neue Volksmusikarten gedeihen können. Das Jodeln und Alphornblasen wird weiterhin innerhalb der Familie oder im Jodlerklub ausgeübt und vermittelt, und gerade in den letzten Jahrzehnten entwickelten sich vielseitige Ansätze, diese Art der Volksmusik auszuleben. Die einstigen Ängste, dass dieser Teil unseres Brauchtums aussterben wird, bestehen nicht mehr. Hingegen haben sich mit dieser Interessenszunahme der letzten Jahr- zehnte auch die Form dieser Volksmusikart, ihre Vermittlung und ihr soziales Umfeld geändert. Eine Anpassung an die sich kontinuierlich ändernden gesellschaftlichen Ansprüche verlangt nach einer neutralen Auseinandersetzung mit den vergan- genen und gegenwartsnahen Botschaften des Verbandes und der musikwis- senschaftlichen Aufarbeitung bestehender Kernfragen zum Jodeln und zum Alphorn. Dazu hat sich die Zusammenarbeit mit dem Forschungsteam der Hochschule Luzern – Musik als sehr fruchtbar erwiesen. Nach einer kleineren Studie zur Frage, wie Tradition in einer sich stetig wandelnden Kulturlandschaft vermittelt werden soll, liegt nun der Bericht dieser vom EJV unterstützten For- schung über die musikalische Verwandtschaft von Alphorn und Jodel vor. Das Buch «Alpenstimmung – Musikalische Beziehung zwischen Alphornmusik und Jodel – Fakt oder Iedeologie?» fasst die Resultate einer dreijährigen intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema zusammen. Ich darf vorwegnehmen, dass sich die Frage nach der Beziehung zwischen Alphornmusik und Jodel nicht mit einer einfach formulierten Aussage beant- wortet lässt, vielmehr mussten – neben einer historischen Aufarbeitung – mu- sikanalytische, organologische und auch empirische Teilstudien durchgeführt werden, um aussagekräftige Belege und Argumente vorzeigen zu können. Diese Forschungsarbeit hat bestätigt, dass Alphorn und Jodel eine gemeinsame Ge- schichte haben, aber je auch eigene Wege gingen. Auf jeden Fall bekräftigt das Buch «Alpenstimmung» die Bedeutung einzelner Förderer dieser Musiksparten aus dem Umkreis des EJV und verweist auf die Wichtigkeit der zahlreichen begeisterten Traditionsträger, ohne die der Schweizer Jodel und das Alphorn heute weit weniger bekannt wären. 10 Ich möchte die Lektüre von «Alpenstimmung» allen Jodel- und Alphorn- interessierten ans Herz legen und mich sehr herzlich für die äusserst angenehme Zusammenarbeit zwischen dem EJV und dem Forschungsteam der Hochschule Luzern – Musik bedanken. Eidgenössischer Jodlerverband Karin Niederberger, Präsidentin 11 Dank Wir starteten das vom Schweizerischen Nationalfonds geförderte Forschungs- projekt Musikalische Beziehung zwischen Alphorn und Jodel – Fakt oder Ideo- logie im August 2015.1 Die Schwerpunkte der Forschung teilten wir uns gemäss persönlicher Vorkenntnisse, Vorlieben und Interessen auf, achteten aber darauf, dass wir uns über alle Teilgebiete austauschten, um so gemeinsam die Forschung voranzutreiben. Gleich zu Beginn des Forschungsprojekts formten wir ein Alp- horntrio, zwei von uns bauten ihr eigenes Instrument und ein Mitglied des For- schungsteams begann zusätzlich, das Jodeln zu erlernen. All dies geschah in der Absicht, unser theoretisches Vorgehen durch eine gelebte Praxis zu festigen. Das Forschungsprojekt profitierte in hohem Masse vom Dialog mit Mit- gliedern des Eidgenössischen Jodlerverbands (EJV), die in einem harmonischen Zusammenwirken immer zum Informationsaustausch bereit waren. Der Vorstand des EJV stellte uns am Eidgenössischen Jodlerfest 2017 in Brig eine Plattform sowohl für das Vorstellen von Teilresultaten als auch für die Durchführung einer kleinen empirischen Forschung zur Verfügung. An dieser Stelle möchten wir unseren grossen Dank an Karin Niederberger, Antje Burri, Petra Tomanek, Rolf Marx, Reto Kippel und Sonja Diezig ausdrücken. Die Forschungsfortschritte wurden regelmässig an Expertenrunden auf- gezeigt und das Feedback diverser Fachpersonen eingeholt. Daraus entstanden Freundschaften, die über diese Forschung hinaus bestehen. Diesen Kolleginnen und Kollegen gilt unser ganz herzlicher Dank: Brigitte Bachmann-Geiser, Peter Baumann, Beny Betschart, Peter Betschart, Toni Büeler, Rolphe Fehlmann, Albert Feuz, Edi Gasser, Urs Holdener, Frances Jones, Kurt Langhard, Adrian Linder, Silvia Meister, Willi Michel, Ewald Muther, Nadja Räss, Hans-Jürg Sommer, Marcello Sorce Keller, Heini Stebler, Balthasar Streiff, Franz Schüssele, Heinz Tschiemer, Willi Valotti, Toni Wigger und Armin Zollet. Unsere Forschung konnte von der Unterstützung folgender Museen und Institutionen profitieren: Musikinstrumentensammlung Willisau (Adrian Steger), Klingende Sammlung Bern (Adrian von Steiger), Dorfmuseum Zeihen (Elisabeth Glaser), Museum der Kulturen Basel (Dominik Wunderlin), Schlossmuseum Thun (Hans Kelterborn, Lilian Raselli), Landesmuseum Zürich (Bernard Schüle), Tal- museum Lauterbrunnen (Esther Graf), Zentrum für Appenzeller und Toggenbur- ger Volksmusik Roothuus Gonten (Barbara Betschart, Bernadette Koller, Erwin Sager), Staatsarchive Nidwalden, Uri, Bern, Luzern, Zürich, Kantonsbibliothek AR Trogen, Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen, Burgerbibliothek Bern, Musik- bibliothek Zürich und Schweizerische Nationalphonothek. 1 Projektwebseite: www.hslu.ch/alphorn-jodel. 12 Diese Forschung bezieht Gebiete Österreichs und Deutschlands mit ein, dabei konnten wir von der Unterstützung unserer österreichischen und deut- schen Kolleginnen und Kollegen profitieren. Wir danken Eva Banholzer, Ulrich Morgenstern, Thomas Nussbaumer und Peter Oberosler aus Österreich