Stadt Oberndorf a.N. Landkreis

Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“

Regelverfahren

in Oberndorf a.N. - Bochingen

ABWÄGUNGSPROTOKOLL (Anregungen zur Offenlage) Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

I. EINLEITUNG

Nach dem Gemeinderatsbeschluss vom 26.06.2018 wurde für den Entwurf des Bebauungsplans ''Vogelloch - Erweiterung'' in Oberndorf a.N. - Bochingen die Beteiligung gemäß §§ 3 (2), 4 (2) BauGB in der Zeit vom 16.07.2018 bis zum 24.08.2018 durchgeführt.

Folgende Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange wurden beteiligt:

Beschluss Dienststelle Anschreiben Antwort Anregung erf. BPL

Regierungspräsidium , Referat 54.2 - Industrie u. Kommunen 23.08.2018 ja ja (Schwerpunkt Abfall)

Regierungspräsidium Freiburg, - Landesamt für Geologie, Rohstoffe und 16.08.2018 ja ja Bergbau

Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei, 20.07.2018 nein nein Referat 32 - ASDBW

Landratsamt Rottweil 24.08.2018 ja ja

Regionalverband Schwarzwald – Baar - 15.08.2018 ja nein Heuberg

Wasserversorgungsgruppe Kleiner Heuberg - - -

Polizeipräsidium Tuttlingen, 30.07.2018 ja ja Führungs- und Einsatzstab

IHK Schwarzwald – Baar - Heuberg 13.08.2018 ja ja Alle am 13.07.2018 Infrastrukturunternehmen:

Deutsche Telekom AG 18.07.2018 ja ja

Unitymedia BW GmbH 09.08.2018 ja ja

Netze BW 30.07.2018 ja ja

bnNetze GmbH 18.07.2018 nein nein

Nachbarkommunen:

Gemeinde Vöhringen 20.08.2018 ja ja

Gemeinde - - -

Stadt Sulz a.N. - - -

Stadt Rosenfeld 17.07.2018 nein nein

VVG Sulz - Vöhringen - - -

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 1 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Beschluss Dienststelle Anschreiben Antwort Anregung erf. BPL

Verwaltungsintern:

Stadtverwaltung Oberndorf a.N., - - - Planen und Bauen, Bauverwaltung

Stadtverwaltung Oberndorf a.N., - - - Planen und Bauen, Tiefbauamt

Stadtverwaltung Oberndorf a.N., - - - Untere Straßenverkehrsbehörde

Manuel Suhr, Stadtbrandmeister - - -

Auslegung in den Gemeinden

Stadt Oberndorf a.N. 16.07.2018 - 24.08.2018

Bürger 1 23.07.2018 ja ja

Bürger 2 30.07.2018 ja ja

Bürger 3 30.07.2018 ja ja

Bürger 4 31.07.2018 ja ja

Bürger 5 10.08.2018 ja ja

Bürger 6 12.08.2018 ja ja

Bürger 7 15.08.2018 ja ja

Bürger 8 21.08.2018 ja ja

Bürger 9 23.08.2018 ja ja

Gesammelte Unterschriften gegen dieses Bauvorhaben (Aufstellungsflächen für LKW)

Listen: Anzahl Unterschriften abgegeben am:

„Stellungnahme/Einspruch“ 88 Stk. 15.08.2018 ja ja

„Bürger können sich wehren“ 127 Stk. 15.08.2018 ja ja

„Ausgelegte Listen in Geschäften und 237 Stk. 15.08.2018 ja ja Tankstellen“ (11 Stk.)

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 2 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen II. STELLUNGNAHMEN

Regierungspräsidium Freiburg Referat 54.2 Industrie u. Kommunen (Schwerpunkt Abfall) Stellungnahme des RP Freiburg vom 23.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers sofern die Ausführungen des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft des Landratsamtes Die Ausführungen/Hinweise des LRA Rottweil (Eigenbetrieb Abfallwirtschaft) vom Rottweil vom 13.02.2012 Berücksichtigung finden, bestehen gegen den 13.02.2012, vor allem zum Gefahrenpunkt Versickerungs- und Retentionsfläche im Bebauungsplan "Vogelloch - Erweiterung" aus Sicht des Referates 54.2 Deponieumfeld sowie der Problematik Deponiegas, wurden in den vorgelegten (Kreislaufwirtschaft) keine Bedenken. Unterlagen bereits berücksichtigt und werden auch weiterhin beachtet. Durch den Bebauungsplan wird es keine Auswirkungen auf die bisherige Deponieentwässerung geben. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 3 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Regierungspräsidium Freiburg Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Stellungnahme des RP Freiburg vom 16.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Im Rahmen seiner fachlichen Zuständigkeit für geowissenschaftliche und bergbehördliche Belange äußert sich das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau auf der Grundlage der ihm vorliegenden Unterlagen und seiner regionalen Kenntnisse zum Planungsvorhaben. Kenntnisnahme. 1 Rechtliche Vorgaben aufgrund fachgesetzlicher Regelungen, die im Regelfall nicht überwunden werden können Keine 2 Beabsichtigte eigene Planungen und Maßnahmen, die den Plan berühren können, mit Angabe des Sachstandes Kenntnisnahme. Keine 3 Hinweise, Anregungen oder Bedenken Geotechnik Das Plangebiet befindet sich auf Grundlage der am LGRB vorhandenen Geodaten im Verbreitungsbereich der Erfurt-Formation (Lettenkeuper) sowie der Grabfeld- Formation (Gipskeuper). Im Nordteil des Plangebiets liegt der Gipssteinbruch Bochingen “Vogelloch“ (LGRBGewinnungsstellennr. RG 7617-8), in dem der Abbau der Gesteine der Grundgipsschichten (kmGI) an der Basis der Grabfeld-Formation (Gipskeuper) bis zum Erreichen des Grenzdolomits (kuD; Top der Erfurt-Formation) genehmigt ist. Kenntnisnahme Am Nordwestrand des bereits wieder aufgefüllten Abbaugebiets wurden 2013/2014 jedoch in einem schmalen Streifen auch die tiefer liegenden Gesteinsschichten bis auf den Linguladolomit-Horizont (kuLd), und somit auch das ca. 3 m mächtige Böhringen-Sulfat (kuBS) und die darüber folgenden 3–3,5 m mächtigen Grünen Mergel (kuGRM), übertieft abgebaut (gelbe Fläche in der Übersichtskarte in Anlage 1). Westlich des Abbaugebietes in Richtung Kreisstraße K 5502 ist ein hochliegender Gipsspiegel bekannt, sodass dort Gipsmächtigkeiten von ca. 10 m auftreten können. Aufgrund des uneinheitlichen Abbaus sowie der hohen Kenntnisnahme Gipsmächtigkeiten westlich des Steinbruches ist im Plangebiet auf engem Raum ein sehr wechselhafter Baugrund zu erwarten. Die Verfüllung des Gipssteinbruches erfolgte unter Auflagen des Landratsamtes

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 4 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Rottweil nach Hinweisen des LGRB. Es wird auf die LGRB Stellungnahmen Az. 95- 4764//14-6931 vom 25.08.2014 sowie Az. 4763.4//15-02528 vom 19.05.2015 hingewiesen. Sowohl die Herstellung einer technischen Dichtungsschicht und Barriere im Bereich des übertieften Aushubs bis auf den Linguladolomit-Horizont, als auch die Verfüllung des restlichen Steinbruchvolumens war mit anhydritfreiem Material lagenweise vorzunehmen und zu verdichten. Der erforderliche Verdichtungsgrad der technischen Barriere wurde durch Eigen- und Fremdkontrollen durch das Institut für Materialprüfung Dr. Schellenberg Leipheim Kenntnisnahme (IfM) sichergestellt (LGRB-Az. 94-4763.4//10045 vom 04.12.2014). In der LGRB-Stellungnahme vom 25.08.2014 wurde zudem im Vorfeld einer Folgenutzung bzw. Bebauung des Steinbruchgebietes gefordert, „mittels Feinnivellement-Messungen nachzuweisen, dass etwaige Nachsetzungen Kenntnisnahme abgeklungen sind und darüber hinaus auch keine Geländehebungen durch etwaiges Anhydritschwellen zu beobachten sind. Hierfür bedarf es aus Sicht des Entsprechende Setzungspegel wurden regelmäßig überwacht und dokumentiert. LGRB mehrmonatiger Messreihen an zuvor einzurichtenden bzw. ausgewählten Nivellementpunkten.“ Ein entsprechender Nachweis liegt dem LGRB nicht vor. Vor Erbringung eines Im Auftrag der ausführenden Fa. Bantle wurde der komplette Einbau des Materials solchen Nachweises kann der Bebauung im Bereich des verfüllten Steinbruches inkl. der erforderlichen Verdichtungsgrade (mind. 45 MN/m² in jeder Lage) durch das aus Sicht des LGRB nicht zugestimmt werden. „IfM“ kontrolliert, wie auch bereits durch das LGRB beschrieben. Begleitet wurde die Maßnahme durch das LRA Rottweil in Form einer regelmäßigen Überwachung. Des Weiteren sind im gesamten Plangebiet Verkarstungserscheinungen (offene oder lehmerfüllte Spalten, Hohlräume, Dolinen) nicht auszuschließen und aus Nach Fertigstellung der Maßnahme wird ein Abschlussbericht erstellt und näherer Umgebung auch bekannt. Auf Grundlage des hochauflösenden Digitalen zusammen mit den entsprechenden Nachweisen (Feinnivellement-Messungen) dem Geländemodells (DGM) werden innerhalb des Plangebietes Verkarstungsstrukturen LGRB vorgelegt. Dies erfolgt rechtzeitig vor einer möglichen Bebauung. (Dolinen, Karstwannen) vermutet (siehe Übersichtskarte in Anlage 1). Sollte eine Versickerung der anfallenden Oberflächenwässer geplant bzw. wasserwirtschaftlich zulässig sein, wird auf das Arbeitsblatt DWA-A 138 (2005) verwiesen und im Einzelfall die Erstellung eines entsprechenden hydrologischen Versickerungsgutachtens empfohlen. Wegen der Gefahr einer Verschlechterung der Baugrundeigenschaften sowie ggf. von Sulfatgesteinslösung im Untergrund sollte von der Errichtung technischer Versickerungsanlagen im Verbreitungsbereich der Die Errichtung technischer Versickerungsanlagen ist nicht vorgesehen. Grabfeld-Formation (z. B. Sickerschächte, Sickerbecken, Mulden-Rigolen-Systeme zur Versickerung) jedoch Abstand genommen werden. Im Ausstrichbereich der Grabfeld-Formation ist mit einem oberflächennahen saisonalen Schwinden (bei Austrocknung) und Quellen (bei Wiederbefeuchtung) Kenntnisnahme des tonigen/tonigschluffigen Verwitterungsbodens zu rechnen. Südöstlich des Plangebietes befindet sich ein weiteres, teils noch im Abbau befindendes, Rohstoffabbaugebiet (Gipssteinbruch der Fa. Bantle). Es ist bei der Kenntnisnahme Planung auf einen nach boden- bzw. felsmechanischen Kriterien zu bemessenden

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 5 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Sicherheitsabstand zu den Rändern der Rohstoffabbaugebiete zu achten. In Anbetracht der Größe des Plangebiets und der beschriebenen Verkarstungsproblematik geht das LGRB davon aus, dass eine Bereits 2010 wurde eine geologische Baugrundbeurteilung durchgeführt. ingenieurgeologische Übersichtsbegutachtung durch ein privates Ingenieurbüro Diesbezüglich werden auf die Begründungen unter Kapitel VII. Ziff. 1. verwiesen. durchgeführt wurde/wird. Darin sollten zunächst die generellen Baugrundverhältnisse untersucht sowie allgemeine Empfehlungen zur Erschließung und Bebauung abgegeben werden. Ferner sollten darin die Notwendigkeit und der Umfang objektbezogener Baugrundgutachten gemäß DIN EN 1997-2 bzw. DIN 4020 beschrieben werden. Für den Bereich des verfüllten Gipssteinbruches ist der Nachweis mittels mehrmonatiger Feinnivellement-Messungen zu erbringen, dass Nachsetzungen der Verfüllung abgeklungen sind und keine Geländehebungen durch etwaiges Kenntnisnahme Anhydritschwellen stattfinden. Das LGRB weist darauf hin, dass im Anhörungsverfahren des LGRB als Träger öffentlicher Belange keine fachtechnische Prüfung vorgelegter Gutachten oder von Auszügen daraus erfolgt. Sofern für das Plangebiet ein ingenieurgeologisches Kenntnisnahme Übersichtsgutachten, Baugrundgutachten oder geotechnischer Bericht vorliegt, liegen die darin getroffenen Aussagen im Verantwortungsbereich des gutachtenden Ingenieurbüros. Boden Zur Planung sind aus bodenkundlicher Sicht keine Hinweise, Anregungen oder Kenntnisnahme Bedenken vorzutragen. Mineralische Rohstoffe Die Hinweise zum Gipssteinbruch Bochingen-Vogelloch (LGRB- Gewinnungsstellennr. RG 7617-8) im Abschnitt "Geotechnik" sind zu beachten. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das genehmigte Abbaugebiet für den Gipssteinbruch Bochingen-Vogelloch - und damit auch das mit S21-Gestein Kenntnisnahme wiederverfüllte Areal - deutlich nach Süden über die im Umweltbericht in der Plandarstellung auf Seite 11 gekennzeichnete Fläche für den Gipsabbau (gelbe Schraffur) hinausgehen (vgl. Anlage 1). Dies ist hinsichtlich der im Abschnitt „Geotechnik“ beschriebenen sehr unterschiedlichen Baugrundverhältnisse zu berücksichtigen. Ein aktueller Lageplan Kenntnisnahme („Bodenaustausch Flurstücke 3346 und 3347“; Maßstab 1:1000; Erstellungsdatum: 20.05.2018) des Konzessionsgebiets des Gipssteinbruchs Bochingen-Vogelloch mit

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 6 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen den vier Abbauphasen ist beim Stadtplanungs- und Hochbauamt der Stadt Oberndorf a. N. verfügbar. Kenntnisnahme Darüber hinaus sind zum Planungsvorhaben aus rohstoffgeologischer Sicht keine Hinweise, Anregungen oder Bedenken vorzubringen. Grundwasser Zum Planungsvorhaben sind aus hydrogeologischer Sicht keine Hinweise, Kenntnisnahme Anregungen oder Bedenken vorzubringen. Bergbau Die Planung liegt nicht in einem aktuellen Bergbaugebiet. Kenntnisnahme Nach den beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau vorliegenden Unterlagen ist das Plangebiet nicht von Altbergbau oder Althohlräumen betroffen. Geotopschutz Im Bereich der Planfläche sind Belange des geowissenschaftlichen Naturschutzes Kenntnisnahme nicht tangiert. Allgemeine Hinweise Die lokalen geologischen Untergrundverhältnisse können dem bestehenden Geologischen Kartenwerk, eine Übersicht über die am LGRB vorhandenen Bohrdaten der Homepage des LGRB (http://www.lgrb-bw.de) entnommen werden. Kenntnisnahme Des Weiteren verweisen wir auf unser Geotop-Kataster, welches im Internet unter der Adresse http://lgrb-bw.de/geotourismus/geotope (Anwendung LGRB-Mapserver Geotop-Kataster) abgerufen werden kann.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 7 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Kenntnisnahme

Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 8 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei Referat 32 - ASDBW Stellungnahme des Präsidiums Technik vom 20.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers vielen Dank für die Übersendung der Anfrage. Die Überprüfung der zur Verfügung gestellten Unterlagen hat zum Ergebnis geführt, dass die Interessen des Digitalfunks BOS durch die geplante Fläche nicht betroffen Kenntnisnahme. sind. Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung. Beschlussvorschlag: Kein Beschluss erforderlich.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 9 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Landratsamt Rottweil Untere Naturschutzbehörde Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Bauplanungsrechtliche Beurteilung Die Ausführungen unter Ziffer 3.1.1 Abs. 1 der Gesamtstellungnahme des Landrat- Kenntnisnahme samtes Rottweil vom 13.02.2012 gelten weiterhin. Auf die Ausführungen in der unten stehenden Stellungnahme der Gewerbeaufsicht Die Stellungnahme der Gewerbeaufsicht, siehe u.s. Ausführungen, findet wird verwiesen und aus Gründen der Rechtssicherheit eine entsprechende Richtig- Berücksichtigung. stellung angeregt. Bei einer diesbezüglichen evtl. inhaltlichen Änderung der pla- nungsrechtlichen Festsetzungen wird, ebenfalls im Interesse der Rechtssicherheit des Verfahrens weiter angeregt, zu prüfen, ob diese eine nochmalige, ggf. verkürzte Bedingt durch inhaltliche Änderungen der Unterlagen wird eine erneute Offenlage Offenlage des Bebauungsplanentwurfes gem. § 4a Abs. 3 BauGB bedingt. In die- durchgeführt. sem Zusammenhang wird auch auf die unten stehenden Stellungnahmen der unte- ren Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörde verwiesen. Kenntnisnahme Untere Naturschutzbehörde Kenntnisnahme Gegen den Bebauungsplan bestehen keine grundsätzlichen Bedenken. Bestand Auf Basis der vorliegenden Unterlagen (Umweltbericht ) ist nicht zu erkennen, wann die Bestandsaufnahme der Biotoptypen durchgeführt wurde; eine Artenliste der er- fassten wertgebenden und typischen Pflanzenarten liegt nicht bei. Soweit jedenfalls die Bestandsaufnahme aus der frühzeitigen Beteiligung zugrunde gelegt wurde – wovon auszugehen ist, da die derzeit in Abbau befindliche Fläche als Acker mit fragmentarischer Unkrautvegetation dargestellt ist – ist diese über sechs Jahre alt. Daten, die über 5 Jahre alt sind, müssten zumindest im Hinblick auf ihre Plausibilität Eine Überprüfung des Bestandes erfolgt. überprüft werden. Dies betrifft nicht nur die damals festgestellte Ackerfläche sondern u. a. auch die Einstufung der im Nordosten parallel zur Kreisstraße verlaufenden Saumvegetation. Diese ist nämlich nicht wie im Umweltbericht als nitrophytisch einzustufen. Vielmehr hat sich hier (möglicherweise zwischenzeitlich) eine artenreiche, mesophytische Saumvegetation mit zahlreichen und dominierend Magerkeitszeigern (Artenliste liegt vor) entwickelt. In Teilbereichen ist die Saumvegetation ruderalisiert, weil die unmittelbar neben dem Abbaubereich liegenden Flächen überfahren werden oder durch Staubeinträge beeinträchtigt Kenntnisnahme werden.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 10 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Artenschutz Als Basis des artenschutzrechtlichen Fachbeitrags wurde eine Begehung am 11.10.2017 durchgeführt. Diese eine Begehung ermöglicht allenfalls eine Einstufung der artenschutzfachlichen Betroffenheit auf Basis eines worst-case-Szenarios, da zu diesem Zeitpunkt keine potentiell dort vorkommende europäisch geschützte Art sicher nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden kann. Trotz der unzureichenden Erfassung können die Ableitungen im artenschutzrechtlichen Fachbeitrag für die Farn- und Blütenpflanzen, für Fledermäuse, für Vögel und für Säugetiere von der unteren Naturschutzbehörde nachvollzogen werden. Demnach entstehen unter Einhaltung von bestimmten Tabuzeiten in Bezug auf die Rodung von Gehölzen bzw. Bodenumwälzungen keine artenschutzrechtlichen Konflikte. Kenntnisnahme In Bezug auf die europäisch geschützte Art Zauneidechse bestanden bei der unteren Naturschutzbehörde bereits auf Basis der Nutzung des Gebiets selbst sowie der umgebenden Nutzung (Steinbruch nördlich, Deponie östlich) Zweifel hinsichtlich der Richtigkeit der Annahme im artenschutzrechtlichen Fachbeitrag, dass Vorkommen der Art ausgeschlossen werden können. Diese Zweifel haben sich bei einer kursorischen Begehung am 22. August 2018 bestätigt. Am Rande eines Grasweges unmittelbar südlich der im Abbau befindlichen Fläche wurde eine ausgewachsene, weibchenfarbene Zauneidechse gefunden. Im weiteren Verlauf des Grasweges in Richtung Osten wurde südlich einer dort stockenden Hecke ein vorjähriges Tier gefunden sowie weiter in Richtung Osten am Rande des Graswegs ein weiteres Tier gesichtet. Es ist davon auszugehen, dass im Übergangsbereich zwischen dem angesprochenen Grasweg und dem parallel verlaufenden Erdwall weitere Exemplare der Art vorkommen. Zudem bestehen weitere sehr günstige Habitate am Südostrand des Bebauungsplangebietes, dort auch im Übergangsbereich eines Grasweges zu einer lückigen Hecke mit Saumvegetation. Auch am Rande eines Lagerplatzes eines südlich des Bebauungsplangebietes ansässigen Betriebes im Südosten bestehen sehr günstige Habitatbedingungen, Kenntnisnahme wenngleich bei der Begehung am 20. August 2018 dort keine Tiere nachgewiesen werden konnten. Die untere Naturschutzbehörde ist der Auffassung, dass auf Basis Zwischenzeitlich fanden mehrere Begehungen an den entsprechenden Stellen statt. dieser Beobachtungen und einer erneuten Habitatanalyse ein worst-case-Szenario Zuletzt wurden ebenfalls drei Zauneidechsen gefunden. Dies belegt die Beobach- erstellt werden muss. tungen der unteren Naturschutzbehörde (UNB). Aufgrund der Annahme, dass im Für die sehr wahrscheinlich erforderlichen vorgezogenen Maßnahmen zur Plangebiet noch weitere Tiere vorkommen wird im Zuge der erneuten Vergrämung der Zauneidechse aus dem Planungsgebiet in Bereiche, die für die Art Habitatanalyse in Abstimmung mit der UNB ein worst-case-Szenario erstellt. aufgewertet werden müssen, steht die untere Naturschutzbehörde für eine frühzeitige Abstimmung zur Verfügung. Die erforderlichen vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahme) werden mit der UNB noch final vor Verfahrensabschluss festgelegt. Eine erste Abstimmung hat stattgefunden. Der Artenschutzrechtliche Fachbeitrag wird überarbeitet.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 11 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Eingriff/Ausgleich-Bilanz Die untere Naturschutzbehörde bittet, die Bewertung der Biotoptypen, u. a. der Saumvegetation entlang der Kreisstraße, zu überprüfen, ggf. anzupassen und die Eine erneute Überprüfung erfolgt. Die E/A-Bilanz wird entsprechend angepasst. Bilanz entsprechend zu überarbeiten. Ausgleich Unabhängig von der nach Auffassung der unteren Naturschutzbehörde notwendigen Überarbeitung der Eingriff/Ausgleich-Bilanz ergibt sich nach dem Umweltbericht ein Defizit von knapp 600.000 Wert- bzw. Ökopunkten. Nach dem artenschutzrechtlichen Fachbeitrag sollen planexterne Ausgleichsmaßnahmen im weiteren Verfahren ergänzt werden. Die untere Naturschutzbehörde bietet hierfür eine frühzeitige Abstimmung an. Kenntnisnahme Die untere Naturschutzbehörde weist bereits jetzt darauf hin, dass Maßnahmen, die außerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes liegen, i. d. R. über einen öffentlich-rechtlichen Vertrag gesichert werden müssen. Der Vertrag muss zur Ein entsprechender öffentlich-rechtlicher Vertrag (planexterne Maßnahmen) wird Wirksamkeit des Bebauungsplanes zum Zeitpunkt des Satzungsbeschlusses rechtzeitig mit der UNB abgeschlossen. abgeschlossen sein

Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 12 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Landratsamt Rottweil Gewerbeaufsichtsamt Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Die Stadt Oberndorf ist in der Abwägung auf den Vorschlag der Gewerbeaufsicht eingegangen und hat in die planungsrechtlichen Festsetzungen für die beiden Flurstücke 3355 und 3356 Einschränkungen festgesetzt. Die hier verwendete Einschränkung bezieht sich auf Orte außerhalb des Plangebiets. Dies ist aus Kenntnisnahme Gründen der Rechtssicherheit zu vermeiden. Aus dem Wortlaut lässt sich erkennen, dass mit der Einschränkung nur mischgebietsverträgliche Gewerbegebiete zugelassen werden sollten. Dies Die bisherige Festsetzung GEe (eingeschränktes Gewerbegebiet) wird gestrichen unterstellend wird empfohlen, die Einschränkung der allgemein und ausnahmsweise und stattdessen für das gesamte Plangebiet GE entsprechende Lärmkontingente zulässigen Betriebe analog des § 6 der BauNVO neu zu formulieren. Damit sollten festgelegt. nur noch „das Wohnen nicht wesentlich störende Gewerbebetriebe“ allgemein Eine Neuformulierung analog des § 6 BauNVO ist somit nicht erforderlich. zulässig sein. Alternativ wäre auch eine Einschränkung anhand der Abstandsliste auf Betriebe der Abstandsklasse VII denkbar oder eine Einschränkung anhand einer Um die Einhaltung der Emissionsrichtwerte an der umliegenden schutzbedürftigen Lärmkontingentierung. Bei einer Lärmkontingentierung sollte das gesamte Bebauung sicherzustellen, wurde zwischenzeitlich eine Geräuschkontingentierung Plangebiet erfasst werden. Zudem sind die zulässigen Kontingente durch einen durchgeführt. zugelassenen Sachverständigen rechnerisch zu bestimmen. Dieses Gutachten wird Bestandteil des weiteren Bebauungsplanverfahrens. Die erforderliche Neuformulierung betrifft sowohl die planungsrechtlichen Festsetzungen, als auch deren Begründung, sowie den Umweltbericht (s. dort unter Die Unterlagen werden entsprechend angepasst. Nr. 4.1). Im Übrigen geht der Verfasser des Umweltberichtes unter Nr. 4.1 in der Tabelle in der Zeile zu „Risiken für menschliche Gesundheit, kulturelles Erbe oder die Umwelt“ fälschlicherweise davon aus, dass Anlagen die einer immissionsschutzrechtlichen (nicht emissionsschutzrechtlichen!) Genehmigung bedürfen, in einem GE Kenntnisnahme unzulässig sind. Dies kommt aber auf den Einzelfall an. So sind z.B. Der Umweltbericht wird entsprechend berichtigt. Blockheizkraftwerke, die die Leistungsgrenze der Genehmigungsbedürftigkeit überschreiten, mit entsprechenden Vorkehrungen auch in anderen Gebieten zulässig. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 13 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Landratsamt Rottweil Kreisbrandmeister Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Keine weiteren Auflagen erforderlich. Kenntnisnahme. Beschlussvorschlag: Kein Beschluss erforderlich.

Landratsamt Rottweil Untere Immissionsschutzbehörde Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Die Belange der Unteren Immissionsschutzbehörde werden durch die vorgelegten Kenntnisnahme. Bebauungsplanunterlagen nicht berührt. Beschlussvorschlag: Kein Beschluss erforderlich.

Landratsamt Rottweil Eigenbetriebe Abfallwirtschaft Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Gegen den Bebauungsplan der Stadt Oberndorf – Bochingen “Vogelloch - Kenntnisnahme Erweiterung“ bestehen aus Sicht des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft keine Auf die o.g. Ausführungen (Seite 3), zur Stellungnahme des RPF Ref. 54.2 Anregungen und Bedenken, sofern die Hinweise in der Gesamtstellungnahme des (Schwerpunkt Abfall), wird diesbezüglich verwiesen. Landratsamtes Rottweil vom 13.02.2012 Ziffer 3.2 berücksichtigt werden. Die Hinweise der Gesamtstellungnahme werden berücksichtigt. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 14 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Landratsamt Rottweil Flurneuordnungs- und Vermessungsamt Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Laufende oder beantragte Flurneuordnungs- oder Baulandumlegungsverfahren sind von dem geplanten Vorhaben nicht betroffen. Für die Umsetzung eines gesetzlichen Umlegungsverfahrens wird um frühzeitige Kenntnisnahme. Beteiligung gebeten. Ansonsten ist eine weitere Beteiligung am Genehmigungsverfahren nicht erforderlich. Es werden keine Bedenken oder Anregungen vorgetragen. Beschlussvorschlag: Kein Beschluss erforderlich.

Landratsamt Rottweil Landwirtschaftsamt Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Das Landwirtschaftsamt hat bezüglich der vorliegenden Planungen weiterhin generell keine Bedenken und Anregungen. Da die planexternen Ausgleichsmaßnahmen für das Defizit von 597.813 Kenntnisnahme Wertpunkten jedoch bislang nicht vorliegen, ist eine abschließende Beurteilung des Vorhabens nicht möglich. Das Landwirtschaftsamt weist darauf hin, dass es gemäß § 15 (6) NatSchG bei der Auswahl der Flächen für Ersatz- und Ausgleichsmaßnamen zu beteiligen ist, wenn Bei einer evtl. Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen bezüglicher hierfür landwirtschaftliche Nutzflächen in Anspruch genommen werden. planexterner Ausgleichsmaßnahmen wird das Landwirtschaftsamt weiter beteiltigt. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 15 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Landratsamt Rottweil Straßenbauamt Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Wird nachgereicht. Kenntnisnahme Beschlussvorschlag: nicht erforderlich

Landratsamt Rottweil Straßenverkehrsamt Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Gegen die vorgesehene Planung bestehen keine grundsätzlichen Bedenken, sofern die geplante Anbindung an die K 5502 unter Berücksichtigung der Vorgaben aus der Die geplante Anbindung an die K 5502 entspricht den Vorgaben der RAL 2012. Die RAL 2012 erfolgt; auf die Stellungnahme an Sie vom 01.03.2018, welche am Stellungnahme (untere Straßenverkehrsbehörde) vom 01.03.2018 wurde beachtet. 14.06.2018 an das Planungsbüro übermittelt wurde, darf in diesem Zusammenhang ausdrücklich verwiesen werden. Die geplante Anbindung des o.g. Baugebiets sowie die bereits bestehende Anbindung an die Vöhringer Str. ist ausweislich der Ausführungen in der Begründung jeweils über Linksabbiegestreifen vorgesehen; nachdem sich diese Die erforderliche Aufweitung der K 5502 (geplante Linksabbieger) in Richtung Änderung insbesondere auf die Fahrbahnbreite und somit auch auf den neuem GE wurde im Entwurf bereits berücksichtigt. Der nordwestliche Rand der Geltungsbereich des Bebauungsplans auswirken wird, sollte die detaillierte Kreisstraße (bestehende Anbindung Vöhringer Str.) bleibt unverändert. Somit Straßenplanung bereits zum jetzigen Zeitpunkt mit in den Bebauungsplanentwurf entspricht der Geltungsbereich schon der detaillierten Straßenplanung. aufgenommen werden. Es darf darauf hingewiesen werden, dass die Stellungnahme in straßenverkehrsrechtlicher Hinsicht ausschließlich im Hinblick auf die von der Planung betroffene Kreisstraße K 5502 einschließlich des Einmündungsbereichs der geplanten Erschließungsstraße gegenüber der Einmündung der vorhandenen Vöhringer Straße erfolgt, nachdem die Stadt Oberndorf a.N. als örtliche Kenntnisnahme Verkehrsbehörde für Stadt- bzw. Ortsstraßen eine eigene Zuständigkeit besitzt. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 16 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Landratsamt Rottweil Umweltschutzamt Stellungnahme des Landratsamts vom 24.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Zu dem Bebauungsplan nimmt das Umweltschutzamt wie folgt Stellung: 1. Abwasserbeseitigung 1.1 Kommunales Abwasser Die zuerst geplante Abwasserbeseitigung im vorhergehenden Bebauungsplan wurde verworfen. Die neue Konzeption der Abwasserentsorgung soll nunmehr komplett im modifizierten Trennsystem erfolgen. Die geplante Konzeption wurde mit dem Umweltschutzamt bereits vorbesprochen. Das häusliche und gewerbliche Abwasser soll an das bestehende Abwassernetz (Mischsystem) angeschlossen und der Kläranlage zugeleitet werden. Das Niederschlagswasser der Strassen- und Hofflächen sowie von den Dachflächen der neuen Gewerbebauflächen soll in einem kombinierten Rückhalte- und Filterbecken zwischengespeichert, stofflich behandelt und dann gedrosselt über einen Wassergraben in den Irslenbach eingeleitet werden. Gegen die geplanten Maßnahmen zur Abwasserbeseitigung bestehen Kenntnisnahme keine grundsätzlichen Bedenken. Für die Maßnahmen der Abwasserbeseitigung ist ein separates Die Ausarbeitung des erforderlichen Wasserantrags erfolgte bereits parallel zum Wasserrechtsverfahren durchzuführen. Dies soll parallel zum Bauleitplanverfahren BPlan-Verfahren und steht unmittelbar vor dem Abschluss. erfolgen. Das Wasserrechtsverfahren ist so rechtzeitig beim Landratsamt, Umweltschutzamt, zu beantragen, dass die Zulassung für das Wasserrecht vor Das Wasserrechtsverfahren wird rechtzeitig beim Umweltschutzamt beantragt. Beginn einer Bebauung vorliegt. Das Umweltschutzamt empfiehlt zudem vor der Einreichung des Wasserrechtsgesuches zuerst einen Entwurf der Vorab wird das Gesuch zur Vorprüfung eingereicht. Antragsunterlagen mit den entwässerungstechnischen Nachweisen und Planunterlagen zur Vorprüfung der Vollständigkeit der Unterlagen einzureichen. 1.2 Gewerbliches Abwasser Evtl. anfallende gewerbliche Abwässer bedürfen u.U. vor ihrer Ableitung in die Bei Bedarf ist frühzeitig mit dem Umweltschutzamt Rücksprache zu halten. Dies hat Kanalisation einer besonderen Behandlung. Das Reinigungsverfahren ist in jedem durch den jeweiligen Bauherrn im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens zu Einzelfall im Einvernehmen mit dem Landratsamt -Umweltschutzamt- festzulegen. erfolgen. 2. Altlasten Kenntnisnahme Kein Eintrag im Altlastenkataster 3. Bodenschutz Im projektierten Bebauungsplanbereich wurde eine Bodenbewertung der

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 17 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Leistungsfähigkeit der Böden nach dem aktuellen Leitfaden der LUBW Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg korrekt durchgeführt und in der naturschutzrechtlichen Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung stimmig dargestellt. Kenntnisnahme Den Belangen des Bodenschutzes wird in der Planung Rechnung getragen. Der Bebauungsplanentwurf findet in dieser Form Zustimmung. 4. Dränungen Falls bei der Erschließung und Bebauung des Gebietes Dränungen, Frischwasserleitungen oder Grund- bzw. Quellwasseraustritte angeschnitten Ein entsprechender Hinweis ist in den textlichen Festsetzungen bereits enthalten. werden, ist deren Vorflut zu sichern. Grund- und Quellwasseraustritte sind dem Landratsamt Rottweil als untere Wasserbehörde unverzüglich anzuzeigen. 5. Grundwasserschutz Grundwasserneubildung Aufgrund des Gipsvorkommens im Untergrund ist eine generelle Versickerung des Niederschlagswassers aus dem GE zukünftig nicht mehr vorgesehen, insbesondere Bei Umsetzung der Vorhaben des Bebauungsplans wird die natürliche Versickerung wird von technischen Versickerungsanlagen Abstand genommen. von Niederschlagswasser und damit die Grundwasserneubildung vermindert. Dennoch sind wenigstens die nicht überbauten Grundstücksflächen als Grünflächen Zur Minimierung der Auswirkungen ist der Anteil undurchlässiger Flächen, abhängig gärtnerisch anzulegen und dauerhaft zu unterhalten (s. Ziff. 3.1 der örtl. BV). Um die vom Grundwassergefährdungspotential, auf das unabdingbare Maß zu Oberflächenversiegelung weiter zu minimieren, sind zumindest Pkw-Stellplätze beschränken. Bei Flächen von denen ein Grundwassergefährdungspotential wasserdurchlässig (Pflaster) herzustellen. Hof- und Umschlagflächen sind dagegen ausgeht, z.B. Umschlagflächen mit wassergefährdenden Stoffen, sind diese wasserundurchlässig zu gestalten. Siehe Ziff. 3.2 der örtlichen Bauvorschriften. wasserundurchlässig auszuführen und ggf. nach Vorreinigung an die Schmutzwasserkanalisation anzuschließen. Es wird ein modifiziertes Trennsystem ausgebildet, siehe dazu o.g. Ausführungen Umweltschutzamt, Ziff. 1.1 (Kommunales Abwasser). Zwecks wassergefährdender Gefahr der Beeinträchtigung des Grundwassers durch wassergefährdende Stoffe siehe die Stellungnahme zur Ziff. 1.2 Stoffe Was die Gefahr einer möglichen Beeinträchtigung des Grundwassers durch wassergefährdende Stoffe betrifft - auch im Zuge von Bauarbeiten - sind die erforderlichen Schutzvorkehrungen gegen eine Verunreinigung bzw. nachteilige Veränderung seiner Eigenschaften zu treffen. Ggf. sind die Regelungen der AwSV Ein entsprechender Hinweis zum Grundwasserschutz ist im Textteil enthalten. zum Umgang mit bzw. zur Lagerung von wassergefährdenden Stoffen zu beachten. 6. Wasserversorgung Die zukünftige Wasserversorgung wird seitens des Zweckverbandes In Ergänzung zu den sich aus §1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB i.V.m. den einschlägigen Wasserversorgungsgruppe Kleiner Heuberg durch Erneuerung der Förderleitung Fachgesetzen ergebenden Vorgaben, erfolgt nachfolgende allgemeine Empfehlung: HHB Brittheim und Erneuerung der Fallleitung nach Bochingen sowie Neubau eines Einspeiseschacht im „Vogelloch“ sichergestellt. Durch diese Maßnahme wird eine Zur Sicherstellung der zukünftigen Wasserversorgung hinsichtlich Quantität (inkl. Druckwassererhöhung erzielt. Somit können künftig 96 m³ / Stunde an Löschwasser Löschwassermenge) und Druck wird auf §1 Abs. 6 Nr. 8 BauGB verwiesen und die im Plangebiet bereitgestellt werden. Einbeziehung des zuständigen Wasserversorgungsträgers in das Bebauungsplan- verfahren empfohlen. Der Wasserversorgungsträger wurde bereits in die Planungen des BPlan- Verfahrens mit einbezogen und beteiligt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 18 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Gleichzeitig wird empfohlen Ringleitungen anzulegen bzw. vorzusehen. Die Umsetzung eines Ringschlusses wird in der Fachplanung nochmals final überprüft. Auf Grund der örtlichen Gegebenheiten, Anschluss an bestehenden Wasserschacht Nr. 85880 im Süden (Ausbauende GE Vogelloch, auf Höhe Flst. 3357/2), und der Erweiterungsplanung mit abschließender Wendeanlage ist eine Ringleitung eher nicht möglich. 7. Zusammenfassung Sofern das vorgenannte bei der weiteren Planung und Bebauung eingehalten und Die vorgenannten Punkte werden beachtet und eingehalten. beachtet wird, bestehen gegen die Aufstellung des Bebauungsplanes keine grundsätzlichen Einwendungen. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 19 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Regionalverband Schwarzwald – Baar - Heuberg Stellungnahme des Regionalverbands vom 15.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers für die Beteiligung am oben genannten Verfahren und für die Bereitstellung der Unterlagen bedanken wir uns. Der Bebauungsplan "Vogelloch-Erweiterung" entwickelt sich aus dem aktuellen Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Oberndorf. Somit erhebt der Regionalverband aus raumordnerischer Sicht keine Bedenken. Die in unserer Stellungnahme vom 06.02.2012 im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung geäußerten Hinweise zum Rohstoffabbau (inzw. abgeschlossen) und zum Kenntnisnahme Regionalen Gewerbeflächenpool (letztlich nicht eingeführt) sind zum aktuellen Verfahrensstand nicht mehr relevant. Beschlussvorschlag: Kein Beschluss erforderlich

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 20 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Polizeipräsidium Tuttlingen Führungs- und Einsatzstab Stellungnahme des Polizeipräsidiums Tuttlingen vom 30.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers vielen Dank für die Beteiligung an dem o. g. Verfahren. Die neu entstehende Straße ist mit einer Breite von 7 Metern plus 2 Meter Gehweg Kenntnisnahme und 3 Meter Lkw-Aufstellfläche recht breit dimensioniert. Bei der Lkw-Aufstellfläche wird von einem Lkw-Parkplatz ausgegangen, der dann auch als solcher Details zum Straßenausbau werden in der weiteren Fachplanung berücksichtigt. ausgeschildert werden sollte. Damit der Gehweg als solcher akzeptiert wird, wird vorgeschlagen, ihn mit einem Hochbord auszubilden. Die geplante Lkw-Aufstellfläche entfällt, somit wird eine Ausschilderung diesbezüglich hinfällig. Von hier aus wird eine Breite der Fahrbahn von 6,5 Meter als ausreichend angesehen. Selbst bei 6,5 Metern ist noch genügend Raum, dass gegenüber der Lkw-Aufstellfläche noch Lkw parken können. Durch den Wegfall der Lkw-Aufstellfläche bleibt es bei der Straßenbreite von 7 m. Um weiter Beteiligung am Verfahren wird gebeten. Eine weitere Beteiligung am Verfahren wird zugesichert. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 21 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

IHK Schwarzwald – Baar - Heuberg Stellungnahme der IHK vom 13.08.2018 (1. Stellungnahme) Stellungnahme der Verwaltung / des Planers anbei erhalten Sie die Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg zur nördlichen Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets "Vogelloch". Aus Sicht der regionalen Wirtschaft gilt es insbesondere, die Debatte um die vorgesehenen und dringend erforderlichen LKW- Kenntnisnahme. Stellplätze zu versachlichen. Ebenfalls anbei erhalten Sie die kürzlich mit dem Regionalverband durchgeführte Analyse zur Gewerbeflächenentwicklung in der Region Schwarzwald-Baar- Heuberg. Dabei hat sich gezeigt, dass viele Unternehmen nicht nur Flächenbedarf haben, sondern zunehmend neue Anforderungen an die Standortqualität stellen. LKW-Stellplätze stellen in dieser Hinsicht ein wichtiges Kriterium im Bereich Kenntnisnahme Infrastruktur dar. Mit der Stellungnahme und der Analyse zur Gewerbeflächenentwicklung hoffen wir, Ihnen sachliche Argumente für die aus unserer Sicht notwendigen LKW-Stellplätze Kenntnisnahme geben zu können. Beschlussvorschlag: nicht erforderlich.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 22 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

IHK Schwarzwald – Baar - Heuberg Stellungnahme der IHK vom 13.08.2018 (2. Stellungnahme) Stellungnahme der Verwaltung / des Planers hiermit nutzen wir als Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg die Möglichkeit, am Anhörungsverfahren zur nördlichen Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets "Vogelloch" teilzunehmen. Aus Sicht der regionalen Wirtschaft gilt es insbesondere, die Debatte um die vorgesehenen LKW-Stellplätze Kenntnisnahme zu versachlichen. Die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes "Vogelloch" ist aus Sicht der regionalen Wirtschaft ausdrücklich zu begrüßen. In der gesamten Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg melden Unternehmen derzeit Bedarf an Gewerbeflächen. Zudem hat unsere aktuelle Analyse zur Gewerbeflächenentwicklung gezeigt, dass neben der reinen Flächenverfügbarkeit Kenntnisnahme zunehmend neue Anforderungen an die Qualität und Infrastruktur des jeweiligen Standortes gestellt werden. Vor diesem Hintergrund ist die Ausweisung von LKW-Stellplätzen dringend erforderlich. Denn der Bedarf an LKW-Parkraum wird durch die Zunahme des Transportaufkommens in Verbindung mit dem eklatanten Mangel an heimischen Berufskraftfahrern stark zunehmen. Schätzungen zufolge fehlen für den Kenntnisnahme Güterverkehr bundesweit zwischen 30.000 bis 40.000 Stellplätze - diesen Bedarf wird auch der vom Bund vorangetriebene Ausbau des LKW-Parkraums in absehbarer Zeit nicht decken können. Sowohl die Transportwirtschaft selbst, als auch das produzierende Gewerbe sind dringend auf geeignete LKW-Stellflächen angewiesen. Die Fahrer im gewerblichen Güterkraftverkehr unterliegen bereits heute den EU-weit geltenden Sozialvorschriften. Das derzeit in Brüssel verhandelte EU-Mobilitätspaket könnte sogar weitere Folgen auch für Kommunen und Aufsichtsbehörden haben. Wenn Kenntnisnahme LKW-Fahrer ihre wöchentlichen Ruhezeiten künftig ausschließlich in geeigneten Unterkünften verbringen müssten, müssten weitere Parkflächen für unbewachte Fahrzeuge und geeignete Unterbringungsmöglichkeiten in ggf. hotelähnlichen Unterkünften geschaffen werden. Unabhängig von diesem Zukunftsszenario sind aber bereits heute allein im Interesse der Verkehrssicherheit geeignete Möglichkeiten vor Ort in den Gewerbegebiet zu schaffen, die gesetzlich

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 23 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen vorgeschriebenen Lenkzeitunterbrechungen und Ruhepausen einzuhalten. Um eine direkte Lärm- und Luftbelastung der Bevölkerung zu vermeiden, sieht die StVO ohnehin vor, dass Kraftfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse über 7,5 t sowie Kraftfahrzeuganhänger über 2 t zulässiger Gesamtmasse zwischen 22.00 und 6:00 Uhr nicht innerhalb geschlossener Ortschaften in reinen und allgemeinen Wohngebieten, in Erholungs-, Kur- und Klinikgebieten geparkt werden dürfen. Ein Kenntnisnahme generelles Parkverbot für den Güterverkehr in Gewerbegebieten außerhalb privater Flächen gibt es nicht. Insgesamt ist die Ausweisung geeigneter LKW-Stellplätze in Gewerbegebieten eine wirksame Maßnahme, um negative Effekte wie wildes Parken, Müllverschmutzung, Zuparken von Ein- und Zufahrten, Rangierschäden, Diebstahl von Treibstoff bzw. Kenntnisnahme Ladegut und die Kriminalisierung von Berufskraftfahrern, etc. zu vermeiden.

Die Belange der regionalen Wirtschaft finden im weiteren Verfahren Wir bitten Sie, diese Belange der regionalen Wirtschaft zu berücksichtigen. Berücksichtigung. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 24 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Deutsche Telekom Stellungnahme der Telekom vom 18.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers

Vielen Dank für Ihre Informationen. Die Telekom hat hierzu bereits eine Kenntnisnahme Stellungnahme abgegeben. Diese ist bis auf weiteres gültig. Die bisherige Stellungnahme wird beachtet.

Stellungnahme vom 06.02.2012: vielen Dank für Ihre Information über die geplante Erweiterung. Hier befinden sich noch keine TK-Anlagen der Deutschen Telekom. Kenntnisnahme Wir möchten im Zuge der Erschließung neue TK-Anlagen auslegen und bitten Sie deshalb um erneute Information drei Monate vor Baubeginn. Eine Information erfolgt rechtzeitig vor Baubeginn. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 25 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Unitymedia BW GmbH Stellungnahme der Unitymedia vom 09.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers vielen Dank für Ihre Informationen. Im Planbereich liegen Versorgungsanlagen der Unitymedia BW GmbH. Wir sind grundsätzlich daran interessiert, unser glasfaserbasiertes Kabelnetz in Neubaugebieten zu erweitern und damit einen Beitrag zur Sicherung der Kenntnisnahme. Breitbandversorgung für Ihre Bürger zu leisten. Ihre Anfrage wurde an die zuständige Fachabteilung weiter geleitet, die sich mit Ihnen zu gegebener Zeit in Verbindung setzen wird. Bis dahin bitten wir Sie, uns am Bebauungsplanverfahren weiter zu beteiligen. Eine weitere Beteiligung wird zugesichert. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte geben Sie dabei immer unsere oben stehende Vorgangsnummer an. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 26 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Netze BW Stellungnahme der Netze BW vom 30.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers vielen Dank für die Zusendung der Informationen zu dem o.a. Bebauungsplan. Hierzu nehmen wir wie folgt Stellung: Ergänzend zu unserer Letzten Stellungnahme vom 23. Januar 2012 möchten wir Kenntnisnahme noch das Folgende hinzufügen. Im Bereich der geplanten Retentionsmulde des Bebauungsplanes befindet sich ein 20-kV-Kabel der Netze BW (im beigefügten Plan in Rot dargestellt), dessen Kenntnisnahme. Eine evtl. Leitungsanpassung (Verlegung) erfolgt in Abstimmung mit Bestand gesichert sein muss. Etwaige Leitungsanpassungs- und der Netze BW im Zuge der Fachplanung. Sicherungsarbeiten gehen zu Lasten des Verursachers. Wir bitten Sie, für dieses 20-kV-Kabel aufgrund § 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB ein Leitungsrecht aufzunehmen und das Kabel in den Planzeichnungen mit Schutzstreifen zu kennzeichnen. Der Schutzstreifen für dieses 20-kV-Kabel Das 20-kV-Kabel wird lagerichtig mit Schutzstreifen in den Lageplan übernommen. beträgt jeweils 0,5 m rechts und links des Kabels. In den Textteil bitten wir aufzunehmen, dass innerhalb der mit Leitungsrecht bezeichneten Flächen eine Bebauung oder eine andere Nutzung nur nach Eine entsprechende Festsetzung ist im Textteil unter Ziff. 13 bereits enthalten. Prüfung und gegebenenfalls Zustimmung der Netze BW GmbH zulässig ist. Um eine reibungslose Erschließung und Koordination zu ermöglichen, nehmen Sie bitte mindestens 4 Wochen vor der Ausschreibungsphase Kontakt mit uns auf. Wenn möglich bereits mit Planmaterial zu den geplanten Straßen und Eine rechtzeitige Kontaktaufnahme und Bereitstellung von Planmaterial wird Kanälen in digitaler Form als pdf-Datei und dxf/dwg. zugesichert.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 27 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Kenntnisnahme

Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 28 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen bnNetze Stellungnahme der bnNetze vom 18.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers B. Stellungnahme des Trägers öffentlicher Belange Bezeichnung des Trägers öffentlicher Belange: bnNETZE GmbH

[ ] Keine Äußerung [X]Einwendungen mit rechtlicher Verbindlichkeit aufgrund fachgesetzlicher Regelungen, die ohne Zustimmung, Befreiung o. ä. der Fachbehörde in der Abwägung nicht überwunden werden können (bitte alle drei Rubriken ausfüllen) 1. Einwendung: keine 2. Rechtsgrundlage: entfällt 3. Möglichkeiten der Überwindung (z. B. Ausnahmen oder Befreiungen): entfällt Beabsichtigte eigene Planungen und Maßnahmen, die den o. g. Plan berühren können, mit Angabe des Sachstandes und des Zeitrahmens: siehe Bedenken und Anregungen [X] Bedenken und Anregungen aus der eigenen Zuständigkeit zu dem o. g. Plan, gegliedert nach Sachkomplexen, jeweils mit Begründung und Rechtsgrundlage: Kenntnisnahme Keine weiteren Bedenken und Anregungen. Wir verweisen auf unsere Stellungnahme vom 13.01.12. Beschlussvorschlag: nicht erforderlich

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 29 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Gemeinde Vöhringen Stellungnahme der Gemeinde Vöhringen vom 20.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Wir bedanken uns für die Anhörung im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Wir dürfen folgende Stellungnahme abgeben: Die Gemeinde Vöhringen begrüßt im Grundsatz die gewerbliche Entwicklung der Kenntnisnahme Stadt Oberndorf a. N. zur Schaffung von Arbeitsplätzen in unserer nachbarlichen Raumschaft. Zudem ertragen wir geduldig die derzeit laufende Maßnahme zum Bodenaustausch, die, zumindest über die Dauer der Baumaßnahme, auch zusätzlichen Lkw-Verkehr Kenntnisnahme für Wittershausen und Vöhringen bedeutet. Dennoch verweisen wir auf die am 08.02. 2012 im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung vorgebrachten Einwendungen gegen eine Erweiterung des Kenntnisnahme Gewerbegebiets "Vogelloch". Dabei ist unsere damalige Einwendung bezüglich einer Vorrangfläche für Windkraft im Regionalplan auf dem "Hader Berg", obsolet, da die Gemeinde Vöhringen diesen Standort nicht weiter verfolgt und er auch im Regionalplan nicht aufgenommen wurde. Unsere Anmerkung zur Offenhaltung der Landschaft gilt jedoch unverändert Kenntnisnahme auch heute. Im Rahmen der nun erfolgenden Anhörung möchten wir zudem ergänzend eine umfassende Stellungnahme zu den Punkten Siedlungsentwicklung/Immissionsschutz sowie Verkehrslärm abgeben. Dies deshalb, weil seit 2012 in beiden Bereichen eine höhere Sensibilität entstanden ist. Auf die immer stringentere Flächenpolitik des Landes Baden-Württemberg und auf Kenntnisnahme das EU-weite Erfordernis der Erarbeitung von Lärmaktionsplänen und Lärmschutzmaßnahmen an Hauptverkehrsstraßen darf in diesem Zusammenhang verwiesen werden. 1) Zur Siedlungspolitik /Immissionsschutz: Im Flächennutzungsplan der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Sulz a. N. / Vöhringen sind für unseren Teilort Wittershausen am westlichen Ortsrand im Bereich des Bebauungsplangebiets "Lupfer" Erweiterungsflächen für Wohnbebauung vorgesehen. Das heißt, ihr Stadtteil Bochingen mit seiner gewerblichen Entwicklung und unser Ortsteil Wittershausen mit seiner Kenntnisnahme Wohnbauentwicklung wachsen aufeinander zu. Zudem ist davon auszugehen, dass

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 30 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen auch über den derzeitigen Festsetzungsstand unseres Flächennutzungsplanes hinaus, in Wittershausen auch künftig nur in diese Richtung eine Wohnbauentwicklung stattfinden kann, was in verschiedenen, vor allem Kenntnisnahme topographischen aber auch erschließungstechnischen, Gründen seine Ursache findet. Derzeit erschließt die Gemeinde Vöhringen in Wittershausen das Wohngebiet "Stützen" in der lnnerortslage. Dieses Gebiet konnte nur aufgrund temporär günstiger Möglichkeiten des Grunderwerbs durch die Gemeinde verwirklicht werden. Eigentlich war eine Erweiterung im "Lupfer" bereits jetzt vorgesehen. Und wäre die Erweiterung im bestehenden Teil des Flächennutzungsplans im Lupfer bereits jetzt erfolgt, hätte sich die Gemeinde auch bereits um eine Erweiterung des „Lupfers" im Rahmen der erst kürzlich abgeschlossenen punktuellen Fortschreibung des FNP in entsprechender westlicher Richtung bemühen müssen. Dies haben wir Kenntnisnahme im Vertrauen darauf, dass hier auch weiterhin eine spätere Entwicklungsmöglichkeit besteht, nicht getan. Wir bitten daher sehr dringend darum, dass die gewerbliche Entwicklung in Bochingen nicht zu Lasten möglicher Wohnbauentwicklungen im "Lupfer" auch über die Grenzen unseres derzeitigen FNP hinausgeht. Es sollte der Gemeinde Vöhringen nicht zum Nachteil gereichen, wenn eine gesamtgesellschaftlich gewollte Innenentwicklung (vgl. "Stützen") eine nachgelagerte Erweiterung am Ortsrand unmöglich macht. Wäre dies der Fall, würden alle Kommunen landauf landab zwangsläufig zunächst ihre Potentiale an den Ortsrändern ausschöpfen müssen, Kenntnisnahme was siedlungspolitisch nicht gewollt sein kann. Eine denkbare künftige Erweiterung der Wohnbaufläche in westliche Richtung könnte in Wittershausen in dem Umfang erfolgen, wie sie im Entwurf zum derzeitigen Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Sulz a. N./ Vöhringen ursprünglich bereits vorgesehen war, aber im Verfahren dann zur Reduzierung des Flächenverbrauches wieder zurück genommen wurde. Dies wäre eine logische und konsequente Entwicklung, da sie auf bereits früher angestellten Überlegungen basieren würde. Auch hier gilt, dass es der Gemeinde Vöhringen nicht zum Nachteil gereichen darf, dass in bisherigen Verfahren zur Erreichung Kenntnisnahme gesamtgesellschaftlicher siedlungspolitischer Ziele die Gemeinde Vöhringen bereit war, eine maßvolle Siedlungsentwicklung anzuerkennen. Weiter dürfen wir darauf verweisen, dass die Gemeinde Vöhringen im Entwurf des neu zu fassenden Regionalplanes künftig auch wieder als Siedlungsschwerpunkt Kenntnisnahme ausgewiesen ist. Dies gilt in einer gesamtgemeindeweiten Betrachtung, sodass auch unser Ortsteil Kenntnisnahme Wittershausen seinen Anteil daran haben darf und soll.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 31 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Aus diesem Grund bitten wir sehr dringend darum, im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung einen starken Schwerpunkt auf den Immissionsschutz zu legen. Dies im Übrigen nicht nur zu Gunsten unserer Erweiterungsmöglichkeiten für Wohnbau am westlichen Ortsrand von Wittershausen im "Lupfer", sondern selbstredend auch zu Gunsten Ihres eigenen angrenzenden Wohngebiets in Bochingen. Wie bereits dargelegt, halten wir deshalb eine Abstellung ihrer notwendigen Inzwischen wurde eine Schalltechnische Stellungnahme (Geräuschimmissionen, Immissionsschutzmaßnahmen (u. a. Lärm, ggf. aber auch Gerüche usw.) auf ausgehend von der geplanten Lkw-Parkspur) erarbeitet sowie ein Gutachten zur die westliche Grenze unseres Gewannes "Mittelwiesen" für angezeigt, sodass Geräuschkontingentierung (Schutz der angrenzenden Bebauung) erstellt, auch die Flurstücke der Gemarkung Wittershausen Nrn. 2256 und 2257 sowie 2267 unter Berücksichtung des westlichen Ortsrands „Lupfer“ von Wittershausen. bis 2273 zu einem späteren Zeitpunkt vollumfassend als allgemeines Wohngebiet (WA) ausweisbar sind. Einen planarischen Nachweis halten wir mindestens bezüglich Lärm im Bebauungsplanverfahren für notwendig. Für Der Abstand zwischen dem GE Vogelloch - Erweiterung und dem geplanten WA im andere Immissionsarten sind ggf. im Wege der Baugesuchsprüfung im Einzelfall Gewann Mittelwiesen beträgt an seiner geringsten Stelle gem. rechtsgültigem FNP Nachweise erforderlich. ca. 800 m. Gemäß den ermittelten Lärmkontingenten des GE ergeben sich keine Beeinträchtigungen bzw. Einschränkungen für das geplante allg. Wohngebiet. Zur Umsetzung wirksamer Maßnahmen des Immissionsschutzes regen wir an, folgende Planungsinstrumente anzuwenden: • Ausweisung auch des nördlichen, und nicht nur des südlichen Teils des Bebauungsplans als eingeschränktes Gewerbegebiet (eGE), dabei insbesondere das Verbot von Dreischichtbetrieben. Eine Lärmkontingentierung wird in die Festsetzungen aufgenommen. Somit entfällt • Einführung einer Lärmkontingentierung. auch im Süden die Festsetzung GEe (eingeschränktes Gewerbegebiet) generell. 2) Zum Verkehrslärm: Ihrem Bebauungsplanentwurf können wir nicht zweifelsfrei entnehmen in wie weit öffentliche und/oder gewerbliche Flächen zulässig sein sollen, die als Stellplatzflächen für Lkw der Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit des Kenntnisnahme Fahrpersonals dienen sollen. Wir möchten uns deshalb vorsorglich zu diesem Thema wie folgt äußern: Unsere Raumschaft lebt von der Lebensader Autobahn A81. Damit geht zwangsläufig entsprechender Lkw-Güterverkehr einher und sind entsprechende Stellplatzflächen entlang der Autobahn notwendig. Die Gemeinde Vöhringen wendet Kenntnisnahme sich deshalb grundsätzlich nicht gegen die Schaffung von entsprechenden Lkw- Stellplatzflächen. Allerdings sind wir der Auffassung, dass, sofern solche geschaffen werden sollen, Lkw-Stellplatzflächen nicht in diesen Teil des Gewerbegebiets "Vogelloch" an die K Die bislang ausgewiesene Lkw-Aufstellspur entfällt. 5502, sondern dichter an die Autobahnausfahrt 33 Oberndorf a. N., unmittelbar an Weitere Lkw-Stellplätze dichter an der Autobahn sind nicht vorgesehen. die L 415, östlich des Kreisverkehres, gehören, sodass die Lkw auch vornehmlich

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 32 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen diese Autobahnein- und Ausfahrt nutzen und folglich keine Belästigungen für Kenntnisnahme angrenzende Wohngebiete entstehen. Inwieweit eine Ausweisung entlang der L 415 zu Auswirkungen auf den Autohof Eine Marktanalyse ist somit nicht notwendig. Vöhringen, inkl. seiner Nebenbetriebe, führen würde, sollte zu gegebener Zeit im Wege einer Marktanalyse untersucht werden. Eine Ansiedlung von öffentlichen oder privaten Lkw-Stellplatzflächen an der K 5502 würde jedoch dazu führen, dass zahlreiche Lkws, zur Vermeidung von Lkw-Maut zwischen den beiden Anschlussstellen, auch über die Autobahnausfahrt 32 Vöhringen diese Stellplätze zwischen Wittershausen und Bochingen anfahren. Auf die in diesem Autobahnabschnitt befindliche Kontroll-Anlage von Toll-Collect dürfen wir hinweisen. Damit würde eine nicht tolerierbare Lkw-Belastung für die Ortsdurchfahrten Vöhringen und Wittershausen ebenso wie für das an die K 5502" Die bislang ausgewiesenen, öffentlichen Lkw-Stellplatzflächen werden komplett aus angrenzende Bochinger Wohngebiet entstehen. dem Bebauungsplan herausgenommen. Somit erübrigen sich größtenteils o.g. Bedenken. Wir bitten dringend darum, sowohl entlang der K 5502 als auch im übrigen Plangebiet auf die Ausweisung von öffentlichen Lkw-Stellplatzflächen zu Die Festsetzung GEe (eingeschränktes Gewerbegebiet) entfällt gänzlich. Im Wege verzichten und Betriebe, die Lkw-Stellplatzflächen gewerblich anbieten, im der Festsetzung eines GE ist ein derartiger Ausschluss nicht Bestandteil eines Wege der Festsetzung eines eGE auszuschließen. Dies sowohl bezüglich des Bebauungsplanverfahrens. Standorts wie auch möglicher Zufahrten. Sollten einzelne Betriebe Lkw-Stellplatzflächen gewerblich anbieten wollen, so bedarf dies eher einer baurechtlichen Entscheidung. Die Standorte der Stellplätze mit ihren Zufahrten und ihrer Nutzungen sind generell in den Bauvorlagen darzustellen und durch die untere Baurechtsbehörde zu prüfen.

Wir dürfen in diesem Zusammenhang auch darauf verweisen, dass die Gemeinde Vöhringen sowohl in Vöhringen wie auch in Wittershausen derzeit umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen gegen Verkehrslärm, insbesondere gegen die Autobahn A81, plant. Wir bekräftigen nochmals, wie bereits eingangs, unsere positive Grundeinstellung zur gewerblichen Entwicklung im "Vogelloch". Uns ist natürlich bewusst, dass sich dies nicht gänzlich ohne Verkehr erreichen lässt. Dies tolerieren wir. Eine über das unabdingbare Maß hinaus gehende Zunahme des Verkehrs auf Kenntnisnahme der K 5502, die unsere eigenen Lärmschutzmaßnahmen an der A 81 an anderer Stelle konterkarieren würde, werden wir ggf. bezüglich ihrer Ursachen jedoch sehr aufmerksam begleiten. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 33 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Stadt Rosenfeld Stellungnahme der Stadt Rosenfeld vom 17.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers wir haben Ihr Schreiben vom 13. 07.2018 zu o.g. Bebauungsplanverfahren erhalten und teilen Ihnen mit, dass von Seiten der Stadt Rosenfeld keine Bedenken oder Kenntnisnahme. Anregungen hinsichtlich der Planung bestehen. Beschlussvorschlag: Kein Beschluss erforderlich.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 34 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 1 Stellungnahme eines Bürgers vom 23.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers hiermit legen wir gegen den Entwurf, eine Aufstellungsfläche für Lastwagen im erweiterten Gewerbegebiet Vogelloch zu errichten, Widerspruch ein. Begründung : Als Bewohner im unmittelbar nahe gelegenen Wohngebiet Vogelloch, mußten wir in der Vergangenheit zunächst den Gestank, bedingt durch die Deponierung des Klärschlammes, hinnehmen. Derzeit sind es die Lärm- Schmutz- und Abgasbelästigungen des LKW-Verkehrs im Rahmen der Kenntnisnahme Bodenaustauschmaßnahmen. Und nun nicht zuletzt die geplante Aufstellungsfläche für Lastwagen auf einer Länge von zunächst 500 Meter, die durch die Realisierung ebenfalls o.g. Belästigungen und gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Kenntnisnahme Es ist uns unverständlich, dass sich der Gemeinderat über das deutliche Abstimmungsergebnis der Bochinger Ortschaftsräte hinwegsetzt und sich Kenntnisnahme mehrheitlich für die LKW-Aufstellungsfläche entscheidet. Im Interesse aller im Vogelloch wohnenden Bürger hoffen wir, dass dieser Entwurf Die bislang ausgewiesene Lkw-Aufstellspur wird gänzlich aus dem Bebauungsplan noch einmal gründlich geprüft und überdacht wird, damit dieser nicht zur herausgenommen. Somit erübrigen sich die Bedenken. Ausführung kommt. Abschließend bitten wir noch zu prüfen, ob nicht die Möglichkeit besteht, den Dies ist nicht Gegenstand dieses BPlan-Verfahrens. Autohof in Vöhringen zu erweitern. Eine Ausfertigung gleichen Schreibens haben wir der Ortsverwaltung Bochingen Kenntnisnahme übersandt. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 35 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 2 Stellungnahme eines Bürgers vom 30.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Stellungnahme und Einspruch gegen den Beschluss des Gemeinderates der Stadt Oberndorf vom 26.06.2018 zur Schaffung einer Aufstellungsfläche für LKW im nördlichen Gewerbegebiet Vogelloch. Untenstehend meine/unsere Stellungnahme zu o.a. Vorgang mit den folgenden Punkten. Dies ist Kenntnisnahme auch gleichzeitig mein/unser Einspruch gegen den Beschluss.

• Zunahme der jetzt schon unzumutbaren Lärmbelästigung, Luft- und Landschaftsverschmutzung, Abgasentwicklung, Störung der Abend-Nacht- Kenntnisnahme, s. Stellungnahme nächste Seite * und Morgenruhezeiten

• Unzumutbarer Verschmutzung und Vandalismus und die Auswirkungen Kenntnisnahme, dito fehlender sanitärer Anlagen für LKW-Fahrer

• Ich/Wir will/wollen keine wilde Deponie im Vogelloch als Ergebnis des Kenntnisnahme, dito obigen Punktes

• Missbrauch der Aufstellfläche als Nacht- und Wochenend-Parkplatz mit Kenntnisnahme, dito allen negativen Folgen ist vorprogrammiert

• Unzumutbare weitere Umweltbelastung durch laufende LKW-Motoren oder Kenntnisnahme, dito Kühl- und/oder Heizgeräte und -aggregate

• Weitere unnötige Zunahme des LKW-Verkehrs im Bereich Vogelloch, durch parkplatzsuchende LKW, LKW kommen und gehen wann sie wollen - auch Kenntnisnahme, dito in der Nacht- was wiederum zu weiterem unzumutbarer Lärm führt

• Versiegelung weiterer Flächen und damit eine noch schlechtere Ökobilanz Kenntnisnahme, dito

• Ich/Wir fordere/fordern die Erstellung eines Lärmgutachtens bevor ein Eine schalltechnische Stellungnahme sowie eine Geräuschkontingentierung wurden solcher Bebauungsplan erstellt und genehmigt wird. erstellt. Beide Gutachten werden Bestandteil des Verfahrens.

• Ich/Wir fordere/fordern, dass die Käufer neuer Gewerbegrundstücke im Das aus dem zukünftigen GE anfallende Oberflächenwasser wird in das Vogelloch Nord zumindest einen Teil des Oberflächenwassers über eigene vorgesehene Rückhaltebecken mit Filterfunktion westlich der Kreisstraße geleitet Zisternen oder ähnliches auf ihren Grundstücken aufnehmen, damit das und von dort aus gedrosselt über einen bestehenden Regenwasserkanal, längs der Wohngebiet Vogelloch nicht mit dem gesamten Oberflächenwasser des K 5502, in südliche Richtung und weiter über einen Straßengraben zum Irslenbach Gewerbegebiets belastet wird. Es muss zuerst durch ein Gutachten geprüft geführt. Die Drosselwassermenge wird an den bisherigen, bestehenden werden - insbesondere bei Starkregen vor Ort - ob im Wohngebiet Gebietsabfluss eingestellt. Ein entsprechender Wasserantrag wird in Abstimmung

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 36 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Vogelloch die Entsorgung des Oberflächenwassers aus dem mit der untereren Wasserschutzbehörde erarbeitet. Gewerbegebiet Vogelloch ohne Überschwemmungen gewährleistet ist. Somit wird das Wohngebiet Vogelloch nicht mit Oberflächenwasser aus der Gewerbegebietserweiterung belastet. Zudem ist auch eine Gefährdung durch Überschwemmungen nicht gegeben. Ich/Wir spreche/sprechen mich/uns eindeutig gegen diese LKW-Aufstellungsfläche im erweiterten Gewerbegebiet Vogelloch aus und fordere/fordern den Gemeinderat * Die bislang ausgewiesene Lkw-Aufstellungsfläche wird gänzlich aus dem ausdrücklich auf, die in der Gemeinderatssitzung vom 26.06.2018 getroffene Bebauungsplan herausgenommen. Somit erübrigen sich o.g. Bedenken. Entscheidung zurück zu nehmen! Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 37 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 3 Stellungnahme eines Bürgers vom 30.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Hiermit erheben wir Einspruch und Stellungnahme gegen den Beschluss der Stadt Oberndorf zur Erschaffung von LKW Aufstellflächen im Gewerbegebiet Vogelloch. Begründung: Mit großer Verwunderung haben wir den Beschluss der Stadt Oberndorf zur Kenntnis genommen, sich mit ihrer Entscheidung für LKW Aufstellflächen im Vogelloch gegen den mehrheitlichen Beschluss der Gemeindeverwaltung Kenntnisnahme Bochingen zu stellen. Es gibt viele Gründe die gegen eine solche Entscheidung sprechen. Schon bisher ist das Wohngebiet Vogelloch durch hohes Verkehrsaufkommen, insbesondere den LKW Verkehr, durch Lärm und Luftverschmutzung sehr belastet. Und der Kenntnisnahme Kreisverkehr ist zu einem Verkehrsknotenpunkt geworden. Mit den geplanten neuen Stellflächen käme es zu einer weiteren erhöhten Lärmbelästigung, insbesondere in den Nacht und Abendstunden und zusätzlich an Die bislang ausgewiesene Lkw-Aufstellfläche wird gänzlich aus dem den Wochenenden. Bebauungsplan herausgenommen. Somit erübrigen sich nachfolgende Bedenken.

• Die LKW Fahrer werden ihre Motoren wahlweise als Klimaanlage und Kenntnisnahme Heizung laufen lassen.

• Sehr schnell wird sich herumsprechen, dass hier Stellplätze zur Verfügung stehen und der Verkehr von LKW wird noch mehr zunehmen. Mit Sicherheit Kenntnisnahme werden die Stellflächen nicht nur von den Fahrern genutzt, die zukünftig im Vogelloch geplante Firmen anfahren, Wer sollt das auch kontrollieren.

• Der erhöhte Geräuschpegel ergibt sich auch durch den Warnton beim Kenntnisnahme rangieren.

• Wo werden die Fahrer ihre Fäkalien, ihren Müll hinterlassen? Kenntnisnahme

• Spätestens am Samstag Mittag stehen LKW bis Sonntag Abend auf den Stellplätzen. Die Fahrer werden sich beschäftigen müssen, was wiederum Kenntnisnahme zu einer erneuten vermehrten Belästigung der Anwohner führt.

• Es wird eine zusätzliche Flächenversiegelung geben, welche sich negativ Kenntnisnahme auf die Ökobilanz auswirkt.

• Bisher ist noch kein Lärmgutachten erstellt worden, welches einer solchen Eine schalltechnische Stellungnahme (aufgrund der Lkw-Aufstellfläche) sowie eine

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 38 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Bebauungsmaßnahme direkt gegenüber eines Wohngebietes, vorausgehen Geräuschkontingentierung wurden erstellt. Beide Gutachten werden Bestandteil des muss. Verfahrens. Wir brauchen keine LKW Stellflächen im Vogelloch weil: • Die LKW auf einer breit angelegten Straße des Gewerbegebietes warten Kenntnisnahme können. • Eine Aufstellungsfläche ist nur dort sinnvoll und notwendig wo ein sehr häufiger und in großer Zahl erfolgender Anlieferungsverkehr stattfindet und Kenntnisnahme diese den öffentlichen Verkehrsraum als Warteraum nutzen und damit behindern würde.

Zusammenfassend führt das geplante Vorhaben zu einer erhöhten Lärmbelästigung, erhöhten Luftverschmutzung, erhöhten Flächenversiegelung, Kenntnisnahme einer größeren Gefahr für Vandalismus und Kriminalität, einer erhöhten Durch die Herausnahme der Lkw-Aufstellspur nicht mehr relevant. Umweltverschmutzung.

Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 39 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 4 Stellungnahme eines Bürgers vom 31.07.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Widerspruch gegen den Beschluss des Gemeinderates der Stadt Oberndorf Kenntnisnahme vom 26.06.2018 zur Schaffung einer Aufstellungsfläche für LKW im nördlichen Gewerbegebiet Vogelloch Begründung: 1. Zunahme der jetzt schon unzumutbaren Lärmbelästigung, Luft- und Landschaftsverschmutzung, Abgasentwicklung, Störung der Abend-, Nacht- und Morgenruhezeiten. Damit wird die auf die Anwohner ausgeübte Eine schalltechnische Stellungnahme sowie eine Geräuschkontingentierung wurden Belastung in unverantwortlicher Weise ansteigen. Wir fordern deshalb die erstellt. Beide Gutachten werden Bestandteil des Verfahrens. Erstellung eines Lärmgutachtens, sowie FEINSTAUBMESSUNGEN, bevor Durch den Wegfall der Lkw-Aufstellfläche erübrigen sich sämtliche Bedenken ein solcher Bebauungsplan erstellt und genehmigt wird. hinsichtlich der Lärmbelästigung etc. Die schalltechnische Stellungnahme wurde hauptsächlich aufgrund parkender Lkw erstellt. 2. Das Fehlen sanitärer Anlagen für LKW-Fahrer kann - höflich formuliert - Kenntnisnahme hygienisch problematische Folgen haben. 3. Es sollte zudem durch ein Gutachten geprüft werden, ob die Entsorgung Im Zuge des Wasserantrags werden sämtliche Einzugsgebiete, auch relevante des Oberflächenwassers aus dem Gewerbegebiet Vogelloch-Nord Außengebietsflächen, betrachtet und in der Dimensionierung des Rückhaltebeckens besonders bei Starkregen ohne Überschwemmungen gewährleistet ist. berücksichtigt. Ebenso wird die Drosselwassermenge aus dem Becken (Ableitung ins bestehende System, s. dazu auch die Ausführungen unter Bürger 2) so eingestellt, dass diese dem bisherigen Gebietsabfluss aus dem Bestand entspricht. Dieser Faktor spielt bei der Auslegung des RRB ebenfalls eine entscheidende Rolle. Somit ist eine Gefährdung des angrenzenden Wohngebiets nicht gegeben. Aus den oben genannten Gründen fordern wir den Gemeinderat auf, die in der Gemeinderatssitzung vom 26.06.2018 getroffene Entscheidung zurückzunehmen, Entsprechende, angeregte Untersuchungen wurden bereits durchgeführt. bzw. die angeregten Untersuchungen durchführen zu lassen! Die geplante Lkw-Aufstellungsfläche wird aber vor allem aufgrund der massiven Einsprüche der Bürgerschaft und der Anregungen durch die Gemeinde Vöhringen aus dem Bebauungsplan herausgenommen. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 40 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 5 Stellungnahme eines Bürgers vom 10.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers hiermit möchten wir gegen die bereits mit großer Mehrheit beschlossene Aufstellfläche für LKWs im Erweiterungsgebiet "Vogelloch" in Bochingen aus Kenntnisnahme folgenden aufgeführten Gründen widersprechen:

• Unzumutbare, weitere Lärmbelästigung → Störung der Abend-/Nachtruhe Kenntnisnahme, s.u. sowie der Morgenruhe (Forderung eines Lärmschutzgutachtens)

• Extreme Zunahme der Luftverschmutzung durch ansteigende Kenntnisnahme Abgasentwicklung (Forderung eines Feinstaubgutachtens)

• Extreme Zunahme der Landschaftsverschmutzung Kenntnisnahme

• Angst vor Zunahme von Kriminalität und Vandalismus Kenntnisnahme Wir fordern deshalb, dass die in der Gemeinderatssitzung vom 26. Juni 2018 getroffene Entscheidung bezüglich der Aufstellspur (Entwurfsfeststellung) nicht zur Die bisher eingeplante Lkw-Aufstellspur kommt nicht zur Durchführung. Durchführung kommt. Gleichzeitig fordern wir, dass die notwendigen Untersuchungen eingeleitet werden, hinsichtlich der gesundheitsschädigenden Auswirkungen auf die direkten Anwohner Eine schalltechnische Stellungnahme sowie eine Geräuschkontingentierung wurden durch die zusätzliche Belastung infolge weiterer Industrieansiedlung im erstellt. Beide Gutachten werden Bestandteil des Verfahrens. Erweiterungsgebiet Vogelloch. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 41 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 6 Stellungnahme eines Bürgers vom 12.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers für dieses Vorhaben und Beschluß des Gemeinderates der Gesamtstadt mit ihren Stadtteilen erhebe ich Einspruch Diese Entwurfsfeststellung vom 26.06.2018 zweifle ich unter anderem wegen Interessenkonflikt eines Gemeinderatsmitglieds, H. Hauer an. Siehe Presse von der Kenntnisnahme damaligen Sitzung des Gemeinderates. Ferner: Lärmbelästigung von Anfahrt und abfahrenden LKWs, besonders von Auf die bisher geplante Lkw-Aufstellspur wird nun gänzlich verzichtet. Somit sind die Kühltransportern durch den Lärm des Aggregates während des Parkens nachfolgenden Bedenken hinfällig.

• Die Gesundheit wird beeinträchtigt

• Luftverschmutzung

• Zunahme von Kriminalität mit allem was dazu gehört

• Landschaftsverschmutzung vor allem durch Fäkalien u.s.w. • wer hat den Profit? • wessen Nutzen soll dieses Vorhaben sein? • keine ordentliche Abwasserregelung ist in der Planung enthalten siehe o.g. Erläuterungen (zu Bürger 2 und 4) zur Abwasserentsorgung bzw. Oberflächenwasserableitung.

• Unsere Lebensqualität ist drastisch eingeschränkt Kenntnisnahme

Ich fordere Sie auf, Gutachten der zu erwartenden Lärmbelästigung und Entsprechende Gutachten liegen zwischenzeitlich vor. Diese werden Bestandteil Luftverschmutzung von unabhängigen Instituten anfertigen zu lassen. Mit Entsetzen des weiteren Verfahrens. habe ich festgestellt, daß man als Normalbürger jeglicher Willkür ausgesetzt ist. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 42 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 7 Stellungnahme eines Bürgers vom 15.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers hiermit erheben wir Widerspruch gegen o.g. Gemeinderatsbeschlusses bezüglich der LKW Aufstellflächen im neuen Gewerbegebiet Kenntnisnahme Folgende Probleme sind in diesem Zusammenhang zu benennen: Zunahme der schon jetzt unzumutbaren Lärmbelästigung , Luft u. Landschaftsverschmutzung, Wir fordern die Erstellung eines Lärmgutachtens zu dieser Problematik. auf die o.g. Ausführungen (Bürger 1 – 6) wird verwiesen. Der Wohnbereich Vogelloch , der in unmittelbarer Nähe dieser Planungen liegt, darf nicht von dieser stark beeinträchtigten Baumaßnahme tangiert werden. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 43 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 8 Stellungnahme eines Bürgers vom 21.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers als betroffener Bürger möchte ich zur Maßnahme Bebauungsplan "Vogelloch - Erweiterung" Stellung nehmen. Kenntnisnahme Ich lehne den Entwurf der Erweiterung aus folgenden Gründen ab: 1. Wie die Entwässerung funktionieren soll ist in dem Dokument zur In Abstimmung mit dem Wasseramt erhält das westlich der K 5502 vorgesehene, Öffentlichkeitsbeteiligung nicht hinreichend dargestellt. Vor allem weil auf die abgedichtete Rückhaltebecken eine Filterfunktion (50 cm Sandschicht) zur getrennte Entsorgung von dem Oberflächenwasser, trotz Hinweise aus dem Reinigung des anfallenden Oberflächenwassers (vor allem aufgrund des Landratsamt (siehe Dokumentseite 11+12) verzichtet wird. Ich habe gesundheitliche Straßenwassers). Somit kann auf eine getrennte Entsorgung des Oberflächen- Bedenken hinsichtlich der Einleitung dieses Straßenoberflächenwassers in den wassers (Dachwasser/Straßenwasser) verzichtet werden. Irslenbach (Dokumentseite 49), vor allen wegen der durch die LKW-Stellplätze zu Die geplante Lkw-Aufstellspur entfällt. Somit ist diese angeregte Frequentierung erwartende starken Verschmutzung der Straßen mit Feinstaub (wegen im Stillstand nicht mehr gegeben. laufender Motoren). Laut Umweltbericht Büro Gfrörer (Seite 12, Gesamtdokument Seite 68) soll nur unbelastetes Oberflächenwasser in das Retentionsbecken gelangen. Außerdem ist die Gefahr der Auswirkung auf das Grundwasser in diesem Der Umweltbericht wird diesbezüglich angepasst. Bericht als "erheblich" eingestuft. Ich fordere deshalb ein Gutachten über die geplante Entsorgung des Ein Wasserantrag wird erstellt. Siehe dazu o.g. Erläuterungen (u.a. Bürger 2 u. 4). Oberflächenwasser mit besonderer Berücksichtigung der Belastung durch die Durch den Wegfall der geplanten Lkw-Parkfläche ist eine besondere geplante LKW-Parkfläche. Berücksichtigung dieser Belastung nicht mehr gegeben.

2. In dem Gebiet befinden sich sehr wohl zeitweise wasserführenden Gräben. Zu Durch die vorgesehene Erweiterung des GE Vogelloch ergibt sich von Norden dem ist die Entwässerung schon aktuell unzureichend und es besteht schon aktuell bezüglich der Oberflächenentwässerung eine neue Bestandssituation. Das eine Unpassierbarkeit des Fußgängerdurchgangs bei Schneeschmelze und anfallende Regenwasser aus diesem Gebiet (Dach-, Hof- und Straßenflächen) wird Starkregen. Diese Situation hat sich durch die Errichtung der Bushaltestellen zukünftig geordnet einem zentralen Rückhaltebecken zugeführt. verschlechtert und große Mengen an Regenwasser spülen regelmäßig die Ränder des Fußweges aus. Ich fordere deshalb ein Gutachten über den Lauf des Wassers Die Punkte wie Starkregenereignisse, Beckengröße, Drosselabfluss, geordnete bei Starkregen und extremen Wetterbedingungen Z.B. wie Schneeschmelze mit Ableitung zum Irslenbach etc. wird in der Fachplanung bzw. im Wasserrechtsantrag Dauerregen. berücksichtigt. 3. Die geplante LKW-Parkspur von bis zu 500 m Länge stellt ein erheblicher Eine schalltechnische Stellungnahme bezüglich der Lkw-Aufstellspur wurde erstellt. Lärmfaktor dar und führt zu einem Wertverlust von Grundstücken/lmmobilie. Ich Diese wird Bestandteil des weiteren Verfahrens. fordere deshalb ein Lärmgutachten da viele Häuser nicht mehr durch den Wall Unabhängig davon wird die Aufstellfläche für Lkw aus dem B-Plan Entwurf geschützt sind. herausgenommen. Die Bedenken sind somit hinfällig. 4. Die Errichtung der LKW-Parkfläche verschärft die Abnutzung der angrenzenden Straße, für deren Unterhalt die Stadt zuständig ist (siehe Seite 10). Woher nimmt Kenntnisnahme, nicht mehr relevant die Stadt das Geld für die zusätzlichen Kosten zum Erhalt der Straßen bzw. wo wird

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 44 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen eingespart? Ich fordere eine genaue Aufstellung der zu erwartenden Kosten und deren Deckung. Ich bitte den Gemeinderat die getroffene Entscheidung gründlich zu überdenken und die Planung Umwelt- und Anwohnerverträglicher anzupassen. Die Planung wird entsprechend überarbeitet (ohne Lkw-Aufstellspur).

Um Bestätigung des Eingangs meiner Stellungnahme wird gebeten. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 45 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Bürger 9 Stellungnahme eines Bürgers vom 23.08.2018 Stellungnahme der Verwaltung / des Planers Betreff 1 Ausgewiesene Retentionsfläche mit Becken (direkt hinter dem Wohngebiet Vogelloch) für die Ableitung des Oberflächenwassers aus dem geplanten Erweiterungsgebiet Wir beantragen: Eine Versickerung ist aufgrund des Gipsvorkommens im Untergrund nicht möglich. • Eine Überprüfung, ob sich die geologischen Grundlagen auf der Das Regenrückhaltebecken wird abgedichtet hergestellt. vorgesehenen Retentionsfläche überhaupt unterscheiden von denjenigen Das bestehende GE Vogelloch wird im Mischwassersystem entwässert. Lt. im Erweiterungsgebiet. (Gips). Uns stellt sich die Frage, wieso man davon Landratsamt soll das anfallende Oberflächenwasser des zukünftigen Erweiterungs- ausgeht, dass das Oberflächenwasser nicht im Erweiterungsgebiet selbst bereichs nicht mehr ans MW-System angeschlossen werden. Somit wird ein entsorgt werden kann, wohl aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite. modifiziertes Trennsystem ausgebildet, da eine getrennte Ableitung von Dach- und Die ehemalige Pumpstation im Hopfengartenweg hat sich zwischenzeitlich Straßenwasser wirtschaftlich in keiner Relation steht. Um möglichst die gesamte um rund 20 cm erhoben. Das ist doch ein eindeutiges Indiz für Erweiterungsfläche an eine zentrale Stelle zu entwässern (Regenwasser), ist im Bodenbewegungen! südöstlichen Bereich eine Auffüllung vorgesehen. Das westlich der K 5502 vorgesehene Rückhaltebecken erhält eine Filterfunktion (50 cm Sandschicht) zur Reinigung des anfallenden Oberflächenwassers (vor allem aufgrund des Straßenwassers). Nach Überprüfung mehrerer Standorte und aufgrund der Topografie sowie eines möglichen Anschlusses (bestehender Regenwasserkanal) für die Drosselableitung wurde diese Stelle gewählt.

• Eine deutliche Reduzierung der Aufnahme von Oberflächenwasser in ein diesbezüglich bereits sehr sensibles Gebiet, indem die potentiellen Zisternen sind auf den einzelnen Grundstücken nicht vorgesehen. In Abstimmung Eigentümer im Erweiterungsgebiet selbst für die Aufnahme von mit dem Landratsamt wird ein zentrales Regenrückhaltebecken (geordnete Oberflächenwasser sorgen müssen wie zum Beispiel: Bau von Zisternen, Ableitung) bevorzugt. Das Becken wird ausreichend groß dimensioniert. Rasenflächen etc. (verbindliche Aufnahme in den Bebauungsplan).

• Mittels eines Gutachtens bei Starkregen zu prüfen, welche Kapazitäten an Das anfallende Oberflächenwasser aus der vorgesehenen Erweiterung des GE Oberflächenwasser im Wohngebiet Vogelloch überhaupt noch Vogelloch wird geordnet dem Rückhaltebecken zugeführt. aufgenommen werden können ohne dass es zu weiteren Beeinträchtigungen kommt. (Realität: Starkregen nehmen deutlich zu. In Um auch die zukünftig zunehmenden Starkregenereignisse ausreichend zu den aktuellen Fällen des letzten Jahres wurde viel Schlamm auf die Straßen berücksichtigen, wird das Becken auf ein 10-jähriges Regenereignis ausgelegt und und Wege gespült, das Wasser überflutet die Straße, läuft teilweise in den der Drosselabfluss auf Bestand eingestellt. Somit ergeben sich gegenüber der Hof, da die Kanalisation die Mengen nicht mehr verarbeitet.) bisherigen Entwässerungssituation keine negativen Veränderungen.

• Das Retentionsbecken so zu platzieren, dass es den größtmöglichen Das Becken wird zwischen Böschungsfuß Lärmschutzwall und Feldweg, längs der Abstand zum Wohngebiet hat. K 5502, geplant. Abstand zum Wohngebiet (Grenze) ca. 20 m, zur Bebauung 30 m.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 46 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Betreff 2 Aufstellungsfläche für LKWs Wir sprechen uns gegen diese Aufstellungsfläche aus folgenden Gründen aus: • Weitere Lärmbelästigungen, Störung der Nacht- und Morgenruhe • Luftverschmutzung • Missbrauch als Nacht- und Wochenendparkplatz • Weitere Verunreinigung durch Müll (Flaschen, Plastik, Essensreste) und Die geplante Lkw-Aufstellfläche entfällt. Somit sind die Bedenken hinfällig. Fäkalien entlang des Walls, der das Wohngebiet nur minimal vom Gewerbegebiet abtrennt und auch nur eine bescheiden kleine Grünfläche darstellt. • Wir befürchten eine Zunahme der Kriminalität direkt vor der Haustüre. Wir beantragen: Eine schalltechnische Stellungnahme (aufgrund der Lkw-Aufstellfläche) sowie eine • Ein Lärmschutzgutachten zu erstellen Geräuschkontingentierung wurden erstellt. Beide Gutachten werden Bestandteil des • Den Bau eines Lärmschutzwalls entlang des gesamten Erweiterungsgebiets Verfahrens. • Die Festschreibung, dass die Firmen eigene Kapazitäten für ihre LKWs Ein Lärmschutzwall entlang der gesamten GE Erweiterung ist nicht vorgesehen. ausweisen müssen. Die Firmen werden zwangsläufig eigene Kapazitäten für ihre Lkw's schaffen. Eine • Die Weichen im Bebauungsplan dahingehend zu stellen, dass die LKW- solche Festschreibung wird nicht als erforderlich erachtet. Im Bauantrag werden Fahrer, die das Gewerbegebiet anfahren zum be- und entladen und auch entsprechende Flächen ausgewiesen. zwangsweise in Warteschleifen stehen, ihren Müll im Erweiterungsgebiet Solche Weichen können im B-Plan nicht gestellt werden. Die Firmen im GE müssen ordentlich entsorgen können. für eine ordentliche Entsorgungen des Mülls sorgen. Betreff 3 Bäume und Grünflächen Wir beantragen, deutlich mehr Grünflächen und Baumpflanzungen im Gem. Ziff. 12 der textlichen Festsetzungen ist die Pflanzung eines hochstämmigen Bebauungsplan auszuweisen - in verbindlicher Form für jede einzelne Laubbaums je angefangene 1.000 m² Gewerbefläche festgelegt. Somit liegt eine Firmenansiedlung. Es ist in der heutigen Zeit sehr blauäugig, davon auszugehen, verbindliche Form der Baumpflanzung für jede Firmenansiedlung vor. dass die Firmenbesitzer dies in Eigenverantwortung übernehmen. Denn jede Weiter ist gem. Ziff. 3.1 der örtlichen Bauvorschriften geregelt, dass nicht überbaute Grünfläche bedeutet finanzieller Verlust. Grundstücksflächen als Grünflächen gärtnerisch anzulegen und dauerhaft zu unterhalten sind. Anlage: Bilder von Landschaftsverschmutzung an der unmittelbaren Peripherie des Kenntnisnahme Wohngebiets Vogelloch. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 47 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Gesammelte Unterschriften gegen dieses Bauvorhaben (Aufstellungsflächen für LKW) Liste: „Stellungnahme/Einspruch“ Stellungnahme der Verwaltung / des Planers (88 Unterschriften, abgegeben am 15.08.2018) Stellungnahme und Einspruch gegen den Beschluss des Gemeinderates der Stadt Oberndorf vom 26.06.2018 zur Schaffung einer Aufstellungsfläche für LKW im nördlichen Gewerbegebiet Vogelloch Untenstehend meine/unsere Stellungnahme zu o.a. Vorgang mit den folgenden Einwänden. Dies ist auch gleichzeitig mein/unser Einspruch gegen den Beschluss. • Zunahme der jetzt schon unzumutbaren Lärmbelästigung, Luft- und Landschaftsverschmutzung, Abgasentwicklung, Störung der Abend-Nacht- und Morgenruhezeiten. • Unzumutbare Verschmutzung und Vandalismus und die Auswirkungen fehlender sanitärer Anlagen für LKW-Fahrer sind vorprogrammiert. • Ich/Wir will/wollen keine wilde Deponie im Vogelloch als Ergebnis des obigen Punktes. • Missbrauch der Aufstellfläche als Nacht- und Wochenend-Parkplatz mit allen negativen Folgen ist vorprogrammiert, da sich eine solche Fläche unter den LKW-Fahrern sofort herumspricht. siehe dazu die Stellungnahme zu Bürger 2. • Unzumutbare weitere Umweltbelastung durch laufende LKW-Motoren oder Kühl- und/oder Heizgeräten und -aggregaten. • Weitere unnötige Zunahme des LKW-Verkehrs im Bereich Vogelloch, durch parkplatzsuchende LKW, LKW kommen und gehen wann sie wollen - auch in der Nacht - was wiederum zu weiterem unzumutbarer Lärm führt. • Versiegelung weiterer Flächen und damit eine noch schlechtere Ökobilanz. • Ich/Wir fordere/fordern die Erstellung eines Lärmgutachtens bevor ein solcher Bebauungsplan erstellt und genehmigt wird. • Ich/Wir fordere/fordern, dass die Käufer neuer Gewerbegrundstücke im Vogelloch Nord zumindest einen Teil des Oberflächenwassers über eigene Zisternen oder ähnliches auf ihren Grundstücken aufnehmen, damit das Wohngebiet Vogelloch nicht mit dem gesamten Oberflächenwasser des Gewerbegebiets belastet wird. Es muss zuerst durch ein Gutachten geprüft werden - insbesondere bei Starkregen vor Ort - ob im Wohngebiet Vogelloch die Entsorgung des Oberflächenwassers aus dem

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 48 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Gewerbegebiet Vogelloch-Nord ohne Überschwemmungen gewährleistet ist. • Ich/Wir bezweifeln, dass die Stellungnahme des LRA Rottweil und anderer Parallel zur Offenlage (2. Runde) fand auch die Beteiligung der Behörden und Behörden aus dem Jahr 2012 auf Grund veränderter Rechtslagen und sonstigen Träger öffentlicher Belange statt. U.a. hat das Landratsamt Rottweil eine weiterer gesetzlicher Entwicklung, noch gültig und nicht schon längst aktuelle Stellungnahme 2018 abgegeben. überholt sind. Ich/Wir spreche/sprechen uns eindeutig gegen diese LKW-Aufstellungsfläche im erweiterten Gewerbegebiet Vogelloch aus und fordere/fordern den Gemeinderat ausdrücklich auf, die in der Gemeinderatssitzung vom 26.06.2018 getroffene Entscheidung zurück zu nehmen! siehe dazu die Stellungnahme zu Bürger 2.

Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 49 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Gesammelte Unterschriften gegen dieses Bauvorhaben (Aufstellungsflächen für LKW) Liste: „Bürger können sich wehren“ Stellungnahme der Verwaltung / des Planers (127 Unterschriften, abgegeben am 15.08.2018)

Darf das sein? Wieder entscheiden die Leute, die nicht direkt betroffen sind! Kenntnisnahme Auf den ersten Blick trifft es nur direkte Anwohner aus dem Vogelloch - genauer betrachtet jedoch ganz sicher alle Bewohner Bochingens. Die vom Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossene Aufstellungsfläche für LKWs längs durch das Erweiterungsgebiet "Vogelloch" auf einer Länge von 500 Metern bedeutet: Kenntnisnahme Zunahme der jetzt schon unzumutbaren Lärmbelästigung, Luftverschmutzung, Landschaftsverschmutzung, Abgasentwicklung, Störung der Abend-Nacht-und Morgenruhezeiten. Reicht dieser massive Eingriff in die Gesundheit der Einwohner, in das Wohlbefinden der Bürger im Stadtteil Bochingen für den Gemeinderat immer noch Kenntnisnahme nicht? Wird uns jetzt auch noch Vandalismus und die Auswirkungen fehlender sanitärer Anlagen für LKW-Fahrer zugemutet? Kenntnisnahme Im Sinne des „gesamtstädtischen Denkens“ haben wir in der Vergangenheit viel ertragen, viel auf uns genommen, doch nun muss endlich Schluss damit sein! Deshalb fordere ich mit meiner Unterschrift den Gemeinderat auf, Durch den Wegfall der bislang ausgewiesenen Lkw-Aufstellungsfläche erübrigen die Sorgen und Ängste der direkten Anwohner, die Belastung für die Bochinger sich o.g. Bedenken. Bürgerschaft insgesamt ernst zu nehmen. Ich fordere den Gemeinderat auf, die aktuelle Beschlusslage nicht durchzuführen und die Aufstellungsfläche für LKWs im siehe dazu auch die Stellungnahmen zu den Bürgern 1-9. Erweiterungsgebiet Vogelloch abzulehnen. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 50 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Gesammelte Unterschriften gegen dieses Bauvorhaben (Aufstellungsflächen für LKW) Liste: „ausgelegte Listen in Geschäften und Tankstellen“ (11 Stk.) Stellungnahme der Verwaltung / des Planers (237 Unterschriften, abgegeben am 15.08.2018) Argumente gegen eine LKW-Aufstellungsfläche im Gewerbegebiet Vogelloch in Bochingen Definition: Eine LKW-Aufstellungsfläche oder -spur dient als Warteraum für den Lieferverkehr Kenntnisnahme bis der Lieferer den Empfänger anfahren kann. Er ist weder Park- noch Ruheraum. Was spricht gegen die Aufstellungsfläche: • -Lärmbelästigung, Lärmgutachten muss zuerst erstellt werden.... • Die Aufstellungsfläche wird als Nacht-Parkplatz missbraucht, Lärmbelästigung durch Laufenlassen der Motoren, Piepsen beim Rangieren... • Im Winter läuft der Motor zum Heizen • LKWs kommen und gehen wann sie wollen - auch in der Nacht – wiederum unzumutbarer Lärm. • Verschmutzung und Vandalismus, das Vogelloch verkommt zur wilden Deponie • Erhöhte Kriminalität kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden • Flächenversiegelung • Schlechte Ökobilanz • Noch höheres LKW-Aufkommen als bisher • Missbrauch als Wochenend-Parkplatz Zwischenzeitlich wurde der Kreisverkehr - auch durch die Entscheidung des BMVI Kenntnisnahme zur Bemautung aller Bundesstraßen - zum Verkehrsknotenpunkt Wir benötigen keine Aufstellfläche, weil: eine Aufstellungsfläche nur dort notwendig ist, wo äußerst häufiger Anlieferungsverkehr mit LKWs in großer Zahl stattfindet, so dass diese LKWs den öffentlichen Verkehrsraum als Warteraum benutzen und damit den laufenden Durch den Wegfall der bislang ausgewiesenen Lkw-Aufstellungsfläche erübrigen Verkehr behindern oder gar gefährden. Wg. der 2 bis 3 LKW die etwas auf ihre sich o.g. Bedenken. Anlieferung warten müssen, benötigt man keine Aufstellfläche. Diese LKW können siehe dazu auch die Stellungnahmen zu den Bürgern 1-9. auf den breit genug ausgelegten Straßen des Gewerbegebietes warten.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 51 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen 2. ausgelegter Einspruch

NEIN zur LKW-Aufstellungsfläche entlang der K5502 im Bereich Vogelloch in Oberndorf-Bochingen Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, bitte unterstützen sie uns bei unserem Anliegen, die Schaffung einer LKW- Aufstellungsfläche in Oberndorf-Bochingen entlang der K5502 im Anschluss an das Kenntnisnahme nördliche Gewerbegebiet Vogelloch zu verhindern. Wir Bochinger Bürger müssen seit Jahren ein immer höheres Maß an Lärm, Schmutz und Verkehr hinnehmen, zuerst der Gestank der Deponie, von der es schon vor 25 Jahren hieß, sie werde innerhalb kurzer Zeit geschlossen, dann der Lärm der LKWs, der morgens spätestens gegen 4.30 Uhr beginnt und der den Kenntnisnahme ganzen Tag nicht mehr abebbt und dies an meist 6 Tagen in der Woche!!! Deshalb sagen wir DAS MASS IST VOLL!!!! Ein penetrantes "Piep-Piep" der rangierenden Fahrzeuge im Bereich der Gips- Abbaufläche geht einem permanent auf die Nerven, die Fenster können nicht mehr Kenntnisnahme offen gelassen werden wg. des Krachs und des Schmutzes. Wischt man die Gartenmöbel ab, hat man täglich schwarzen Schmutz auf den Wischlappen vom Feinstaub und anderem Dreck. Kenntnisnahme Und seit es die Mautpflicht für LKW auf allen Bundesstraßen gibt, hat der LKW- Verkehr nochmals zugenommen, da viele Speditionen auf dem Weg nach und ins Kinzigtal nicht mehr die Bundesstraße Rottweil - - Kenntnisnahme Schramberg nehmen, sondern über Oberndorf – Beffendorf – Waldmössingen in Richtung Schramberg fahren, um ein paar Euro Maut zu sparen. Der Bochinger Ortschaftsrat hat mit überwältigender Mehrheit gegen diese Aufstellungsfläche gestimmt, die niemand braucht, die aber zusätzlich Lärm, Dreck, Abgase und andere Belastungen mit sich bringen wird, denn es wird sich schnell unter den LKW-Fahrern herumsprechen, dass es zwischen Wittershausen und dem Kenntnisnahme, siehe nächste Seite * Ortsrand von Bochingen Übernachtungsmöglichkeiten für LKWs gibt. Wie die Hinterlassenschaften dann aussehen werden, kann man sich vorstellen, vom nächtlichen Lärm und anderen Belästigungen ganz zu schweigen. Leider haben die Damen und Herren des Oberndorfer Gemeinderates mit ihrer Zustimmung zu dem Bebauungsplan und damit der Schaffung einer Aufstellungsfläche für LKWs den Bochinger Ortschaftsrat und die gesamte Kenntnisnahme Bevölkerung des Teilortes vor den Kopf gestoßen und den Beschluss des Bochinger

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 52 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen Ortschaftsrates ignoriert, nach dem Motto, was gehen mich die Probleme in Bochingen an. Wir Bochinger Bürger sprechen uns eindeutig gegen diese LKW-Aufstellungsfläche im erweiterten Gewerbegebiet Vogelloch aus und fordern den Gemeinderat * Durch den Wegfall der bislang ausgewiesenen Lkw-Aufstellungsfläche erübrigen ausdrücklich auf, die in der Gemeinderatssitzung vom 26.06.2018 getroffene sich o.g. Bedenken. Entscheidung zurück zu nehmen! Deshalb liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, helfen sie uns, mit ihrer Unterschrift ein lebenswertes Dorf zu erhalten.

3. ausgelegter Einspruch

Darf das sein? Wieder entscheiden die Leute, die nicht direkt betroffen sind! Auf den ersten Blick trifft es nur direkte Anwohner aus dem Vogelloch - genauer betrachtet jedoch ganz sicher alle Bewohner Bochingens. Die vom Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossene Aufstellungsfläche für LKWs längs durch das Erweiterungsgebiet "Vogelloch" auf einer Länge von 500 Metern bedeutet: Zunahme der jetzt schon unzumutbaren Lärmbelästigung, Luftverschmutzung, Landschaftsverschmutzung, Abgasentwicklung, Störung der Abend-Nacht-und Morgenruhezeiten. siehe o.g. Ausführungen (zur Liste: „Bürger können sich wehren“) Reicht dieser massive Eingriff in die Gesundheit der Einwohner, in das Wohlbefinden der Bürger im Stadtteil Bochingen für den Gemeinderat immer noch nicht? Wird uns jetzt auch noch Vandalismus und die Auswirkungen fehlender sanitärer Anlagen für LKW-Fahrer zugemutet? Im Sinne des „gesamtstädtischen Denkens“ haben wir in der Vergangenheit viel ertragen, viel auf uns genommen, doch nun muss endlich Schluss damit sein! Deshalb fordere ich mit meiner Unterschrift den Gemeinderat auf, die Sorgen und Ängste der direkten Anwohner, die Belastung für die Bochinger Bürgerschaft insgesamt ernst zu nehmen. Ich fordere den Gemeinderat auf, die aktuelle Beschlusslage nicht durchzuführen und die Aufstellungsfläche für LKWs im Erweiterungsgebiet Vogelloch abzulehnen. Beschlussvorschlag: Obiger Vorgehensweise wird gefolgt.

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 53 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Die Abwägungen und Beschlussvorschläge zu den einzelnen Stellungnahmen erfolgt in Abstimmung mit der Stadtverwaltung Oberndorf a.N.

Aufgestellt: Empfingen, den 24.09.2019 Bearbeitende/r: Jochen Schittenhelm, Gebhard Gfrörer

Abwägungsprotokoll (Anregungen zur Offenlage) Seite 54 BEBAUUNGSPLAN "VOGELLOCH - ERWEITERUNG" STADT OBERNDORF A.N., STADTTEIL BOCHINGEN LANDKREIS ROTTWEIL

V

1

GEH-, FAHR- UND LEITUNGSRECHTE (§ 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB)

Leitungsrecht zugunsten Leitungsrecht (Schutzstreifen 0,5 m links der Stadt Oberndorf a.N. und rechts des 20-kV-Erdkabels) HAUPTVERSORGUNGS- UND HAUPTABWASSERLEITUNGEN (§ 9 Abs.1 Nr. 13 BauGB) unterirdische Leitung bestehendes 20-kV-Erdkabel hier: geplanter Regenwasserkanal geplantes 20-kV-Erdkabel (Verlegung) FLÄCHEN MIT BINDUNGEN FÜR ANPFLANZUNGEN VON BÄUMEN, STRÄUCHERN UND SONSTIGEN BEFLANZUNGEN (§ 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB) Pflanzgebot Feldheckenpflanzung - geschlossene Pflanzung freiwachsender heimischer und standortgerechter Sträucher - empfohlene Arten und Sorten siehe Pflanzenliste FLÄCHEN MIT BINDUNGEN FÜR BEPFLANZUNGEN UND FÜR DIE ERHALTUNG VON BÄUMEN, STRÄUCHERN UND GEWÄSSERN (§ 9 Abs. 1 Nr. 25b BauGB) Pflanzbindung Sträucher/Bäume (best. Lärmschutzwall) - die vorhandenen und im Plan gekennzeichneten Gehölzstrukturen sind zu erhalten, zu pflegen und falls notwendig zu ersetzen - Schutz der Gehölze vor, während und nach der Bauphase FLÄCHEN FÜR ABWASSERBESEITUNG, RÜCKHALTUNG UND VERSICKERUNG VON NIEDERSCHLAGSWASSER (§ 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB)

R naturnah gestaltete Retentionsmulde zur Rückhaltung und verzögerten Ableitung von Dach- und Oberflächenwasser FLÄCHEN FÜR AUFSCHÜTTUNGEN, ABGRABUNGEN ODER FÜR DIE GEWINNUNG VON BODENSCHÄTZEN (§ 5 Abs.2 Nr.8 und Abs.4 BauGB )

Fläche für Aufschüttungen

SONSTIGE VERBINDLICHE PLANZEICHEN Grenze des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplanes (§ 9 Abs. 7 BauGB) Abgrenzung unterschiedlicher Nutzung (§ 1 Abs. 4 BauGB) Fläche für Aufschüttungen, Abgrabungen und Stützmauern, soweit sie zur Herstellung des Straßenkörpers erforderlich sind (§ 9 Abs. 1 Nr. 26 und Abs. 6 BauGB) hier: Böschung V V

1 UNVERBINDLICHE PLANZEICHEN

V bestehende Flurstücksgrenzen Gebäudebestand mit Flurstücksnummern Geltungsbereiche angrenzender geplante Grundstücksgrenze Bebauungspläne

geplante Mulde (Umgrenzung) Geltungsbereiche aufzuhebende Bebauungspläne (Teilflächen) Lage im Raum

1 1

1 1

7

21

1 2

22

Stadt Oberndorf am Klosterstraße 3 78727 Oberndorf a.N. Bebauungsplan

1 7 "Vogelloch - Erweiterung"

ZEICHNERISCHE FESTSETZUNGEN in Oberndorf a.N. - Bochingen ART DER BAULICHEN NUTZUNG BAUWEISE UND ÜBERBAUBARE GRUNDSTÜCKSFLÄCHEN FLÄCHEN DIE VON BEBAUUNG FREIZUHALTEN SIND LAGEPLAN - ENTWURF (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. §§ 1 bis 15 BauNVO) (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i. V. m. § 22 BauNVO) (§ 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB) Projektnummer: 12260 Gewerbegebiet Lärmkontingente, Umgrenzungen der Flächen, die von der Bebauung Maßstab: GE GE1 - GE6 Baugrenzen 1 : 1.000 Plannummer: 12260 / bbp-1.2 (§ 8 BauNVO) siehe textliche Fest- freizuhalten sind setzungen (Ziff. 2.1) Gez./Geä. Datum Änderungsvermerk Grundlage: ALK MASS DER BAULICHEN NUTZUNG a abweichende Bauweise FLÄCHEN FÜR VERSORGUNGSANLAGEN LD/JS/Gf 24.05.18 Planfassung Entwurf (für OR-Sitzung 13.06.18) (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. §§ 16 bis 21a BauNVO) (§ 9 Abs.1 Nr.12,14 und Abs.6 BauGB) JS/Gf 24.09.19 Lkw-Spur + Löschwasserbehälter entfernt; Kontingentierung, RRB, Wall, 20-kV-Erdkabel ergänzt (für GR-Sitzung 22.10.19) siehe Nutzungsschablone: VERKEHRSFLÄCHEN hier: Umspannstation FÜLLSCHEMA DER NUTZUNGSSCHABLONE (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) GRÜNFLÄCHEN Art der Nutzung Baumassenzahl (BMZ) Straßenverkehrsfläche (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB) Grundflächenzahl (GRZ) Bauweise öffentliche Grünfläche Büro Empfingen Büro Owingen V Dettenseer Str. 23 Gottlieb-Daimler-Str. 2 Straßenverkehrsfläche mit Gehweg hier: Verkehrsgrün Dachform Dachneigung in Grad 72186 Empfingen 88696 Owingen Tel.: 07485/9769-0 Tel.: 07551/83498-0 [email protected] [email protected] GHmax = maximale Gebäudehöhe Stadt Oberndorf a.N. Landkreis Rottweil

Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“

Regelverfahren

in Oberndorf a.N. - Bochingen

PLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN

Unterlagen für die Sitzung am 22.10.2019 Entwurf vom 24.09.2019

Änderungen im Vergleich zum Stand 24.05.2018 sind grau hinterlegt Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

I. Rechtsgrundlagen

• Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634)

• Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBl. I S. 3786)

• Planzeichenverordnung (PlanzV) vom 18.12.1990 (BGBl. I S. 58), zuletzt geändert durch Art. 3 des Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht und zur Stärkung des neuen Zusammenlebens in der Stadt vom 04.05.2017 (BGBl. I S. 1057)

• Landesbauordnung für Baden-Württemberg (LBO) vom 05.03.2010 (GBl. S. 357), zuletzt geändert durch Gesetz Art. 3 des Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie zu Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen vom 18.07.2019 (GBl. S. 313) 21.11.2017 (GBl. S. 612)

• Gemeindeordnung für Baden-Württemberg (GemO) in der Fassung vom 24.07.2000 (GBI. S. 581), zuletzt geändert durch Artikel 16 8 des Gesetzes vom 21.05.2019 (GBl. S. 161, 186) 6. März 2018 (GBl. S. 65, 73)

Aufgrund des § 9 Abs. 1-3 (BauGB) in Verbindung mit den §§ 1-25 c der BauNVO und der LBO Baden- Württemberg werden für das Gebiet des Bebauungsplanes nachfolgende planungsrechtliche Festsetzungen erlassen.

In Ergänzung zum Plan und zur Zeichenerklärung wird folgendes festgesetzt:

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 1 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

II. Planungsrechtliche Festsetzungen (§§ 1-23 BauNVO + § 9 BauGB) 1. Geltungsbereich (§ 9 Abs. 7 BauGB)

Die Grenze des räumlichen Geltungsbereichs ist im Bebauungsplan schwarz gestrichelt dargestellt.

2. Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs.1 Nr.1 BauGB, §§ 1-15 BauNVO)

2.1 Eingeschränktes Gewerbegebiet GEe (§ 9 Abs.1 Nr. 1 BauGB und § 8 BauNVO)

Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben.

Da es sich um ein eingeschränktes Gewerbegebiet handelt, dürfen die Lärmimmissionswerte eines Mischgebiets nicht überschritten werden. Dies dient dem Schutz der angrenzenden Wohnbebauung.

Zulässig sind:

• Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhäuser, Lagerplätze und öffentliche Betriebe,

• Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude,

• Anlagen für sportliche Zwecke.

Ausnahmsweise können zugelassen werden:

• Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter, die dem Gewerbebetrieb zugeordnet und ihm gegenüber in Grundfläche und Baumasse untergeordnet sind,

• Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke.

Nicht zulässig sind:

• Tankstellen,

• Vergnügungsstätten.

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 2 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

2.1. Gewerbegebiet GE1, GE2, GE3 (§ 9 Abs.1 Nr. 1 BauGB und § 8 BauNVO) Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben.

Zulässig sind:

• Gewerbebetriebe aller Art, Lagerhäuser, Lagerplätze und öffentliche Betriebe,

• Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude,

• Anlagen für sportliche Zwecke.

Ausnahmsweise können zugelassen werden:

• Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter, die dem Gewerbebetrieb zugeordnet und ihm gegenüber in Grundfläche und Baumasse untergeordnet sind,

• Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke,

Nicht zulässig sind:

• Tankstellen,

• Vergnügungsstätten.

Innerhalb des Plangebietes sind nur solche Anlagen und Betriebe zulässig, die folgende

Emissionskontingente LEK nach DIN 45691 tags und nachts zuzüglich der jeweiligen Zusatzkontingente (für den Richtungssektor A, in nördliche Richtung) LEK + LEK,zus nicht überschreiten:

Teilfläche * LEK,tags in dB(A)/m² LEK,nachts in dB(A)/m² Zusatzkontingent in dB(A)/m²

LEK,zus Richtungssektor A tags und nachts GE1 55 40 - GE2 55 40 - GE3 60 45 + 10 GE4 60 45 - GE5 60 45 - GE6 60 45 + 10

Bei der Prüfung der einzelnen Bauvorhaben sind hierbei auch die Anforderungen und Kriterien der TA Lärm – Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – vom 26.08.1998 zu beachten. Ein konkretes Vorhaben erfüllt gemäß DIN 45691 auch dann die schalltechnische Festsetzung des Bebauungsplans, wenn der Beurteilungspegel nach TA Lärm um mindestens 15 dB(A) unterschritten wird (Relevanzgrenze).

* im Lärmgutachten vom 23.09.2019 als G1-G6 bezeichnet.

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 3 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

3. Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs.1 Nr.1 BauGB und §§ 16-21a BauNVO)

3.1. Höhe der baulichen Anlagen (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i. V. m. § 18 BauNVO) Die Höhenlage der baulichen Anlagen ist gemäß Planeintrag mit der maximalen Gebäudehöhe (GHmax) begrenzt. Die Gebäudehöhe wird gemessen von der Erdgeschossrohfußbodenhöhe (EFH) bis zu dem Punkt, an dem das Gebäudedach am höchsten in Erscheinung tritt.

Die Höhenlage der EFH ist wie folgt zu ermitteln, wobei Abweichungen um bis zu +/- 1,00 m zulässig sind:

• Grundstücke mit einer angrenzenden Straße (vgl. Skizze A): Die Höhenlage der EFH entspricht der Höhenlage der angrenzenden Straßenverkehrsfläche (Endausbau) rechtwinklig zum Mittelpunkt des Gebäudes.

• Grundstücke an 2 Straßenverkehrsflächen (vgl. Skizze B): Die Höhenlage der EFH entspricht dem Mittelwert aus den Höhenlagen der beiden angrenzenden Straßenverkehrsflächen (Endausbau) rechtwinklig zum Mittelpunkt des Gebäudes.

• Grundstücke an Wendeanlagen (vgl. Skizze C): Für Grundstücke an Wendeanlagen (Endausbau) gilt die Regelung gem. Skizze C.

Ausnahme Bereich Auffüllung:

Dort gilt die EFH laut genehmigter Auffüllhöhe. Abweichungen um +/- 1,00 m sind zulässig.

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 4 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

3.2. Grundflächenzahl (GRZ) (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V. m. §§ 16 und 20 BauNVO) Die Grundflächenzahl (GRZ) ist entsprechend dem Planeintrag in den Nutzungsschablonen festgesetzt.

Es handelt sich um Maximalwerte, die durch die ausgewiesenen überbaubaren Grundstücksflächen (Baugrenzen) eingeschränkt sein können.

4. Baumassenzahl (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i. V. m. § 21 BauNVO)

Die Baumassenzahl ist entsprechend dem Planeintrag in den Nutzungsschablonen festgesetzt.

5. Bauweise und Baugrenzen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i. V. m. § 22 BauNVO)

Entsprechend dem Planeintrag in der Nutzungsschablone wird eine abweichende Bauweise (a) festgesetzt. Die Gebäude sind mit seitlichem Grenzabstand zu errichten, abweichend von der offenen Bauweise sind auch Gebäude mit einer Gebäudelänge über 50 m zulässig.

6. Überbaubare Grundstücksflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i. V. m. § 23 BauNVO)

Die überbaubaren Grundstücksflächen sind im Lageplan durch Baugrenzen festgesetzt.

7. Von der Bebauung freizuhaltende Flächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB i.V.m. § 23 Abs. 5 BauNVO)

Gemäß § 22 Straßengesetz, sind Hochbauten entlang der K 5502 in einem Abstand von 15 m nicht zulässig. Lediglich Stellplätze sind ausnahmsweise zulässig, wenn die zuständige Straßenverkehrsbehörde zustimmt.

8. Verkehrsflächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB)

Zufahrten zu den Baugrundstücken sind nur von den Erschließungsstraßen aus zulässig.

9. Versorgungsflächen, einschließlich der Flächen für Anlagen und Einrichtungen zur dezentralen und zentralen Erzeugung, Verteilung, Nutzung oder Speicherung von Strom, Wärme oder Kälte aus erneuerbaren Energien oder Kraft-Wärme-Kopplung (§ 9 Abs. 1 Nr. 12 BauGB)

Die Flächen für notwendige Versorgungseinrichtungen und -anlagen werden entsprechend den Eintragungen im Planteil festgesetzt und dort näher bestimmt.

10. Versorgungsleitungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 13 BauGB)

Versorgungsleitungen sind unterirdisch zu führen.

11. Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen oder für die Gewinnung von Steinen, Erden und anderen Bodenschätzen (§ 9 Abs. 1 Nr. 17 BauGB)

Flächen für Aufschüttungen sind im Planteil dargestellt.

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 5 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

12. Berücksichtigung der Belange von Natur und Landschaft (§9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

Zur Vermeidung, Minimierung und zum Schutz der Belange von Natur und Landschaft sind folgende Festsetzungen getroffen:

• Pflanzgebot Feldheckenpflanzung entlang der Böschung,

• Pflanzung eines hochstämmigen Laubbaumes je angefangene 1.000 m² Gewerbefläche,

• Pflanzbindung Sträucher/Bäume (bestehender Lärmschutzwall),

• notwendige Gehölzrodungen sind nur außerhalb der Vogelbrutzeit und der Aktivitätsphase von Fledermäusen , also nicht in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober, durchzuführen,

• die Bodenumwälzungen müssen außerhalb des Brutzeitraumes der Goldammer stattfinden, also nicht zwischen 1. Mai und 31. August.

• Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahme) zur Vergrämung der Zauneidechse aus dem Planungsgebiet in Bereiche, die für die Art aufgewertet werden müssen. Die Festlegung muss rechtzeitig vor Verfahrensabschluss erfolgen und ist mit der unteren Naturschutzbehörde abzustimmen.

• Die Verwendung von Materialien zur Dacheindeckung, von denen eine Gefährdung des Grundwassers ausgehen kann, ist nicht zulässig. Kupfer-, zink- oder bleigedeckte Dachflächen müssen durch Beschichtung oder in ähnlicher Weise gegen Verwitterung und eine damit verbundene Auslösung von Metallbestandteilen behandelt werden.

Die festgesetzten Pflanzungen sind spätestens ein Jahr nach Fertigstellung der Bebauung vorzunehmen.

Sie sind dauerhaft zu unterhalten und zu pflegen und bei Abgang zu ersetzen.

Die unter Hinweise befindliche Pflanzenliste gibt Empfehlungen zur Verwendung von standorttypischen Gehölzen, sie besitzt aber nicht den Charakter der Ausschließlichkeit.

13. Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zugunsten der Allgemeinheit, eines Erschließungsträgers oder eines beschränkten Personenkreises belastete Flächen (§ 9 Abs. 1 Nr. 21 BauGB)

Zur Sicherung der Ver- und Entsorgungsanlagen werden entsprechende Flächen für Leitungsrechte ausgewiesen. Die Flächen sind grundbuchrechtlich zu sichern. Innerhalb der mit Leitungsrecht bezeichneten Flächen ist eine Bebauung oder eine andere Nutzung nur nach Prüfung und gegebenenfalls Zustimmung des jeweils betroffenen Versorgungsträgers zulässig.

14. Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen und Stützmauern, soweit sie zur Herstellung des Straßenkörpers erforderlich sind (§ 9 Abs. 1 Nr. 26 BauGB)

Flächen auf denen, für die Herstellung des Straßenkörpers und des Geländes, Aufschüttungen, Abgrabungen oder Stützmauern erforderlich sind, sind dem Planteil zu entnehmen. Auf diesen Flächen sind alle Nutzungen und baulichen Anlagen unzulässig, die die Herstellung des Straßenkörpers und des Geländes erschweren, behindern oder unmöglich machen.

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 6 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

III. HINWEISE UND EMPFEHLUNGEN 1. Oberboden und Erdarbeiten

Der humose Oberboden ist getrennt abzutragen, sorgfältig zu sichern und möglichst vollständig auf dem Grundstück wieder zu verwenden oder zur Verbesserung der Bodenwerte auf anderen landwirtschaftlichen Nutzflächen wieder aufgebracht werden. Dies gilt auch für Baustellenzufahrten, Baulagerflächen und sonstige temporäre Einrichtungen. Die Erdarbeiten sind möglichst im Massenausgleich durchzuführen. Auf die Verpflichtung zum schonenden Umgang mit dem Naturgut Boden gemäß § 1a Abs.1 BauGB wird hingewiesen.

Bei der Ausführung von Baumaßnahmen sind folgende Erfordernisse zum Schutz des Bodens zu beachten: • Bei Baumaßnahmen ist darauf zu achten, dass nur soviel Mutterboden abgeschoben wird, wie für die Erschließung des Baufeldes unbedingt notwendig ist. • Ein erforderlicher Bodenabtrag ist schonend und unter sorgfältiger Trennung von Mutterboden und Unterboden durchzuführen. Unnötiges Befahren oder Zerstören von Mutterboden auf verbleibenden Freiflächen ist nicht zulässig. • Bodenarbeiten sollten grundsätzlich nur bei schwach feuchtem Boden und bei niederschlagsfreier Witterung erfolgen. • Ein Überschuss an Mutterboden soll sinnvoll an anderer Stelle wiederverwendet werden (Grünanlagen, Rekultivierung, Bodenverbesserungen). • Für die Lagerung bis zu Wiederverwertung ist der Mutterboden maximal 2 m hoch locker aufzuschütten, damit die erforderliche Durchlüftung gewährleistet ist. • Anfallender Bauschutt ist ordnungsgemäß zu entsorgen; Er darf nicht als An- bzw. Auffüllmaterial (Mulden, Baugrube, Arbeitsgraben usw.) benutzt werden. • Bodenbelastungen, bei denen Gefahren für die Gesundheit von Menschen oder erhebliche Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes nicht ausgeschlossen werden können, sind der Unteren Bodenschutzbehörde zu melden. 2. Denkmalschutz

Bei der Durchführung der Bebauung besteht die Möglichkeit, dass bisher unbekannte Bodenfunde entdeckt werden. Gemäß Denkmalschutzgesetz sind etwaige Funde (Scherben, Knochen, Hölzer, Pfähle, Mauerreste, Metallgegenstände, Gräber, auffällige Bodenverfärbungen, Humushorizonte) umgehend dem Regierungspräsidium Stuttgart zu melden und bis zur sachgerechten Dokumentation und Ausgrabung im Boden zu belassen, eine angemessene Frist zur Dokumentation und Bergung ist einzuräumen.

Mit den Erdarbeiten darf erst begonnen werden, wenn vorhandene Bodendenkmale sachgerecht freigelegt, dokumentiert und geborgen wurden. Auf die Bestimmung des Denkmalschutzgesetzes wird hingewiesen. 3. Vermessungs- und Grenzzeichen

Vermessungs- und Grenzzeichen sind für die Dauer der Bauausführung zu schützen und soweit erforderlich, unter den notwendigen Schutzvorkehrungen zugänglich zu halten. Die Sicherung gefährdeter Vermessungszeichen ist vor Beginn beim Vermessungsamt zu beantragen.

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 7 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

4. Geologie

Hinsichtlich Baugrundaufbau, Bodenkennwerten, Wahl und Tragfähigkeit des Gründungshorizonts, Baugrubensicherung, Grundwasser etc. wird eine ingenieurgeologische Beratung durch ein privates Ingenieurbüro empfohlen.

5. Grundwasserschutz

Das Eindringen von wassergefährdenden Stoffen in das Erdreich ist zu verhindern.

Zum Schutz des Grundwassers vor wassergefährdenden Stoffen – auch im Zuge von Bauarbeiten – sind außerdem die erforderlichen Schutzvorkehrungen gegen eine Verunreinigung bzw. nachteilige Veränderung seiner Eigenschaften zu treffen.

6. Dränung

Falls bei der Erschließung und Bebauung des Gebietes Dränungen, Frischwasserleitungen oder Grund- bzw. Quellwasseraustritte angeschnitten werden, ist deren Vorflut zu sichern. Ein Anschluss an die öffentliche Kanalisation darf jedoch nicht erfolgen, da dies die Sammelkläranlage mengenmäßig unnötig belasten und deren Reinigungsleistung verringern würde. Grund- und Quellwasseraustritte sind dem Landratsamt Rottweil als untere Wasserbehörde unverzüglich anzuzeigen.

7. Einbauten (Rückenstützen der Straßenverkehrsflächen, Straßenschilder etc.) auf privaten Grundstücksflächen

Auf Grund der örtlichen Verhältnisse kann es erforderlich sein, dass zur Herstellung der Straßenverkehrsflächen während der Bauphase vorübergehend in die Randbereiche der angrenzenden Privatgrundstücke eingegriffen werden muss.

Haltevorrichtungen sowie Leitungen für die Straßenbeleuchtung einschließlich Beleuchtungskörper und Zubehör sowie Kennzeichen- und Hinweisschilder für Erschließungsanlagen befinden sich aus verschiedenen Gründen sinnvollerweise zum Teil neben der Straßenverkehrsfläche auf den privaten Grundstücken. Zudem werden zur Herstellung der öffentlichen Verkehrsflächen zum Teil Böschungen, Stützmauern und Hinterbetonstützen für die Straßenrandeinfassung auf den angrenzenden Privatgrundstücken notwendig.

Die Gemeinde wird notwendige Einbauten frühzeitig mit den betroffenen Grundstückseigentümern erörtern und notwendige Einbauten über z. B. Grunddienstbarkeiten sichern.

8. Löschwasserversorgung

Zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung ist eine Wassermenge von mindestens 96 m³ / Stunde über mindestens zwei Stunden erforderlich. Der ZV Wasserversorgungsgruppe Kleiner Heuberg gewährleistet mit einer künftigen Druckwassererhöhung - durch Erneuerung der Förderleitung HHB Brittheim, Erneuerung der Fallleitung nach Bochingen und Neubau eines Einspeiseschacht „Vogelloch“ - die o.g. Löschwassermenge.

Generell müssen die Betriebe, die aufgrund ihrer Größe und Art eine Mehrmenge an Löschwasser benötigen, eigene bzw. zusätzliche Kapazitäten auf ihrem Grundstück schaffen. Der Nachweis darüber ist im Baugenehmigungsverfahren zu erbringen.

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 8 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

9. Pflanzliste

Laubbaum Qualität: Hochstamm mit Ballen, 3 x verpflanzt, StU 14-16 cm Acer campestre /Feld-Ahorn Prunus padus / Trauben-Kirsche Acer platanoides / Spitz-Ahorn Quercus robur / Stiel-Eiche Acer pseudoplatanus / Bergahorn Sorbus aucuparia / Vogelbeere Betula pendula / Hänge-Birke Sorbus aria / Mehlbeere Prunus avium / Vogelkirsche Tilia platyphyllos / Sommer-Linde Feldheckenpflanzung Qualität: Sträucher, oB. 3-4 Tr. h 60 – 100 Corylus avellana / Gewöhnliche Hasel Cornus sanguinea / Roter Hartriegel Crataegus monogyna / eingriffeliger Weißdorn Euonymus europaeus / Pfaffenhütchen Ligustrum vulgare / Liguster Lonicera xylosteum / Heckenkirsche Prunus spinosa / Schlehe Rhamnus catharticus / Kreuzdorn Rosa arvensis / Feld-Rose Rosa canina / Hundsrose Rosa rubiginosa / Wein-Rose Sambucus racemosa / Roter Holunder Sambucus nigra / Schwarzer Holunder Viburnum lantana / Wolliger Schneeball

10. DIN-Normen und Rechtsvorschriften

Im Rahmen der textlichen Festsetzungen wird Bezug zu der DIN 45691 „Geräuschkontingentierung“ genommen. Folgende DIN-Normen und Rechtsvorschriften können bei der Stadt Oberndorf a.N. (Bauamt, Klosterstraße 3, 78727 ) zu den üblichen Öffnungszeiten eingesehen werden:

• DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“, Teil 1: Ausgabe Juli 2002; Beiblatt 1 zu Teil 1: Ausgabe Mai 1987

• Sechste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm), Ausgabe 26.08.1998

• DIN 45691 „Geräuschkontingentierung“, Ausgabe Dezember 2006

Verfahrensvermerke: Fassung vom 24.05.2018 für die Sitzung am 13.06.2018 Fassung vom 24.09.2019 für die Sitzung am 22.10.2019 Dettenseer Str. 23 Bearbeiter: 72186 Empfingen Jochen Schittenhelm 07485/9769-0 [email protected]

Es wird bestätigt, dass der Inhalt mit den hierzu ergangenen Beschlüssen des Gemeinderats über- einstimmt.

Ausgefertigt Stadt Oberndorf a.N., den ..……………….

…………………………………………………………….. Hermann Acker (Bürgermeister)

Planungsrechtliche Festsetzungen Seite 9 Stadt Oberndorf a.N. Landkreis Rottweil

Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“

Regelverfahren

in Oberndorf a.N. - Bochingen

ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN

Unterlagen für die Sitzung am 22.10.2019 Entwurf vom 24.09.2019

Änderungen im Vergleich zum Stand 24.05.2018 sind grau hinterlegt Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

I. Rechtsgrundlagen Rechtsgrundlagen dieser Vorschrift sind:

• Landesbauordnung für Baden-Württemberg (LBO) vom 05.03.2010 (GBl. S. 357), zuletzt geändert durch Gesetz Art. 3 des Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie zu Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen vom 18.07.2019 (GBl. S. 313) 21.11.2017 (GBl. S. 612)

• Gemeindeordnung für Baden-Württemberg (GemO) in der Fassung vom 24.07.2000 (GBI. S. 581), zuletzt geändert durch Artikel 16 8 des Gesetzes vom 21.05.2019 (GBl. S. 161, 186) 6. März 2018 (GBl. S. 65, 73)

Aufgrund der LBO und Gemeindeordnung Baden-Württemberg werden für das Gebiet des Bebauungsplanes nachfolgende bauordnungsrechtliche Festsetzungen erlassen.

Mit Inkrafttreten dieses Bebauungsplanes treten alle bisherigen bauordnungsrechtlichen Festsetzungen und gültigen Vorschriften im Geltungsbereich außer Kraft.

In Ergänzung zum Plan und zur Zeichenerklärung wird folgendes festgesetzt:

Örtliche Bauvorschriften Seite 1 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

II. Örtliche Bauvorschriften

1. Äussere Gestaltung baulicher Anlagen (§ 74 Abs. 1 Nr. 1 LBO)

1.1. Dachform und Dachneigung Siehe Eintragung im Lageplan.

1.2. Fassaden- und Dachgestaltung Reflektierende Materialien sind nicht zugelassen.

2. Werbeanlagen (§ 74 Abs.1 Nr.2 LBO)

Für Werbeanlagen gilt:

• Lauf-, Wechsel- und Blinklichtanlagen sind unzulässig.

• Beleuchtete Werbeanlagen dürfen den Straßenverkehr nicht beeinträchtigen und sind blendfrei zu gestalten.

3. Gestaltung der unbebauten Flächen (§ 74 Abs. 1 Nr. 3 LBO)

3.1. Gestaltung der unbebauten Flächen Die nicht überbauten Grundstücksflächen sind als Grünflächen gärtnerisch anzulegen und dauerhaft zu unterhalten.

3.2. Gestaltung der Park- und Abstellflächen Um die Oberflächenversiegelung zu minimieren, sind Pkw-Parkflächen mit einer wasserdurchlässigen Belagsausbildung herzustellen.

Hof- und Umschlagflächen sind wasserundurchlässig zu gestalten.

3.3. Geländemodellierung Die Geländeverhältnisse und unterschiedlichen Höhen benachbarter Grundstücke sind durch Böschungen einander anzugleichen.

3.4. Einfriedungen Entlang der öffentlichen Verkehrsflächen müssen die Einfriedungen einen Abstand von mindestens 0,5 m zur Grenze einhalten.

Für Einfriedungen zur öffentlichen Straße gilt eine maximale Höhe von 2,00 m.

Örtliche Bauvorschriften Seite 2 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

3.5. Sicherungsmaßnahmen gegen Deponiegas Mit der Vorlage eines Deponiegas-Gefährdungsgutachten durch die Stadt Oberndorf für die geplante Bebauung könnte die Gefahrenstelle Deponiegas evtl. ausgeschlossen werden, bzw. entsprechende Auflagen für die Bebauung formuliert werden. Sollte dies nicht vorhanden sein gelten nachfolgende Festsetzungen:

• Der Boden der Gebäude muss aus einer gasdichten Stahlbetonplatte bestehen. Keller sind als dichte, steife Wannen in Stahlbeton auszuführen.

• Zur Vermeidung von Gasansammlung unter den Gebäuden ist der Drainagekies unter der Betonplatte seitlich, beim unterkellerten Gebäude über Einkorndrainagesteine an den Kelleraußenwänden zu entlüften.

• Die zur Grundlüftung der Kellerräume erforderlichen Öffnungen und Fenster müssen über der Geländeoberfläche liegen. Alle Leitungseinführungen in das Gebäude unter der Erde müssen gasdicht sein.

• Abwasserkanäle sind über entlüftete Siphons an die Gebäude anzuschließen. Gruben und Schächte unter Geländeoberfläche müssen belüftbar sein.

• Im Plangebiet und an der Geltungsbereichsgrenze zur Kreismülldeponie sind einige Gaskontrollpegel einzubringen (s. Ingenieurgutachten v. 22.06.1988).

4. Hinweise Siehe Planungsrechtliche Festsetzungen.

Verfahrensvermerke: Fassung vom 24.05.2018 für die Sitzung am 13.06.2018 Fassung vom 24.09.2019 für die Sitzung am 22.10.2019 Dettenseer Str. 23 72186 Empfingen Bearbeiter: 07485/9769-0 Jochen Schittenhelm [email protected]

Es wird bestätigt, dass der Inhalt mit den hierzu ergangenen Beschlüssen des Gemeinderats über- einstimmt.

Ausgefertigt Stadt Oberndorf a.N., den ..……………….

…………………………………………………………….. Hermann Acker (Bürgermeister)

Örtliche Bauvorschriften Seite 3 Stadt Oberndorf a.N. Landkreis Rottweil Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“

Regelverfahren in Oberndorf a.N. - Bochingen

BEGRÜNDUNGEN zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften

Unterlagen für die Sitzung am 22.10.2019 Entwurf vom 24.09.2019

Änderungen im Vergleich zum Stand 24.05.2018 sind grau hinterlegt Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Inhaltsübersicht I. Planerfordernis...... 4 II. Lage und räumlicher Geltungsbereich...... 5 1. Lage im Siedlungsgefüge...... 5 2. Geltungsbereich des Bebauungsplans...... 6 III. Bestehende Bauleitpläne und übergeordnete Planungen...... 7 1. Bestehende Planungen...... 7 2. Umgang mit den übergeordneten Planungen...... 8 IV. Ziele und Zwecke der Planung...... 8 1. Ist-Situation im Plangebiet und in der Umgebung...... 8 2. Grundsätzliche Zielsetzung...... 8 3. Kennzahlen vorhandener Bebauung für die Definition der städtebaulichen Zielsetzung...... 9 V. Städtebauliche Konzeption...... 9 1. Auffüllung...... 9 2. Verkehrliche Erschließung...... 9 3. Grün- und Freiraumstruktur...... 10 4. Entsorgung von Schmutz- und Oberflächenwasser...... 10 VI. Umwelt- und Artenschutzbelange...... 10 1. Umweltbelange und Umweltbericht...... 10 2. Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag...... 10 VII. Lärmimmissionen...... 11 1. Geräuschkontingentierung...... 11 VIII. Sonstige planungsrelevante Rahmenbedingungen und Faktoren...... 12 1. Geologie und Baugrund...... 12 2. Bodenauffüllung südöstlicher Planbereich...... 12 IX. Art des Bebauungsplanverfahrens...... 13 X. Planungsrechtliche Festsetzungen...... 13 1. Art der Nutzung...... 13 2. Überbaubare Grundstücksflächen, zulässige Gebäudelängen und Bauweise...... 13 3. Zulässige Baumassenzahl...... 13 4. Zulässige Grundfläche...... 13 5. Zulässige Höhe der baulichen Anlagen...... 13 6. Von der Bebauung freizuhaltende Flächen...... 13 7. Verkehrsflächen...... 13 8. Versorgungsflächen und Versorgungsleitungen...... 14 9. Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen oder für die Gewinnung von Steinen, Erden und anderen Bodenschätzen ...... 14 10. Flächen/Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft...... 14 11. Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zugunsten der Allgemeinheit, eines Erschließungsträgers oder eines beschränkten Personenkreises belastete Flächen...... 14 12. Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen und Stützmauern, soweit sie zur Herstellung des Straßenkörpers erforderlich sind ...... 14 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

XI. Örtliche Bauvorschriften...... 15 1. Dachformen und Dachaufbauten...... 15 2. Fassaden und Dachgestaltung...... 15 3. Werbeanlagen...... 15 4. Gestaltung unbebauter Flächen...... 15 5. Einfriedungen...... 15 6. Geländemodellierungen...... 15 7. Sicherungsmaßnahmen gegen Deponiegas...... 15 XII. Anlagen...... 16 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

I. Planerfordernis Die Stadt Oberndorf am Neckar als Unterzentrum in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg möchte aufgrund mehrerer Anfragen zuzugswilligen und ortsansässigen Unternehmen weitere Gewerbeflächen anbieten. Durch die Neuausweisung von Gewerbeflächen soll es zu einer Belebung der gewerblichen Struktur in Oberndorf kommen, dies führt zu einer Steigerung von Arbeitsplätzen. Durch die Lage der Kernstadt Oberndorf im Neckartal sind die Flächen zur Ausweisung von Gewerbeflächen begrenzt. Angestrebt ist daher die Erweiterung des bereits bestehenden Gewerbegebiets Vogelloch im Stadtteil Bochingen. Durch die direkte Anbindung an die A81 Stuttgart – Singen bietet dieser Standort eine optimale verkehrliche Verbindung an den immer weiter wachsenden Großraum Stuttgart. Dies steigert nicht nur die Attraktivität dieser Gewerbefläche, sondern sorgt zudem dafür, dass der Verkehr an der Ortslage von Bochingen vorbeigeführt wird. Die angrenzende Landesstraße L 415 bietet zudem eine direkte verkehrliche Anbindung an den Zollernalbkreis. Die gewählte Erweiterungsfläche ist bereits im Flächennutzungsplan als geplante Gewerbefläche ausgewiesen, dadurch entstehen keine Konflikte mit der übergeordneten Planung.

Bereits im Jahre 2012 wurde das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Im Rahmen einer frühzeitigen Beteiligung wurden sowohl die Träger öffentlicher Belange als auch die Öffentlichkeit über die Planungsabsicht der Stadt informiert.

Aufgrund gravierender Bedenken vor allem des Umweltamtes, insbesondere der Wasserwirtschaft, und der Verkehrsbehörde, mussten neue Planansätze für eine funktionierende Entwässerung gefunden werden. Dazu wurde der gesamte nördliche Einzugsbereich bis zur Gemarkungsgrenze konzeptionell untersucht. Auch die im Flächennutzungsplan bereits als Entwicklungsflächen genehmigten Bereiche wurden berücksichtigt.

Mit der nun vorliegenden Planung kann die Vogelloch Erweiterung und zukünftige Entwicklungen an diesem Standort unter Berücksichtigung wasserwirtschaftlicher und verkehrstechnischer Belange angegangen werden.

Mit der Weiterführung des Bebauungsplans „Vogelloch - Erweiterung“ soll durch die Definition von planungsrechtlichen Festsetzungen und örtlichen Bauvorschriften eine geordnete städtebauliche Entwicklung des Plangebietes sichergestellt werden. Gemäß § 1 Abs. 3 BauGB haben die Gemeinden Bauleitpläne aufzustellen, „sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist.“ Nach § 1 Abs. 5 BauGB sollen die Bauleitpläne dazu beitragen, „die städtebauliche Gestalt und das Orts- und Landschaftsbild baukulturell zu erhalten und zu entwickeln.“

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 4 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

II. Lage und räumlicher Geltungsbereich 1. Lage im Siedlungsgefüge Das Plangebiet befindet sich auf der Gemarkung Bochingen westlich der A81 Stuttgart - Singen. Weiter im Westen folgt der Stadtteil Bochingen. Im Süden grenzen das bereits bestehende Gewerbegebiet Vogelloch und die Kreismülldeponie an. Im Westen wird das Plangebiet durch die Kreisstraße K5502 begrenzt (s. Abb. II-1).

Abb. II-1: Übersichtskarte zur Lage des Plangebiets (schwarz gestrichelte Linie)

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 5 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

2. Geltungsbereich des Bebauungsplans Der geplante Geltungsbereich des Bebauungsplanverfahrens mit einer Gesamtfläche von 9,76 ha beinhaltet die Flurstücke:

184/13 i.T. 3266 i.T. 3267 i.T, 3268 3272 i.T. 3345 3346 3348 i.T.

3349/1 i.T. 3350 3351 3352 3353 3354 3355 3356.

Abb. II-2: Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Vogelloch - Erweiterung“

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 6 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

III. Bestehende Bauleitpläne und übergeordnete Planungen 1. Bestehende Planungen

Schutzbedürftige Bereiche für Bodenerhaltung und Regionalplan Landwirtschaft – Vorrangflur.

Flächennutzungsplan Geplante Gewerbefläche.

Südlich angrenzend Bebauungsplan Gewerbegebiet Rechtskräftige Bebauungspläne „Vogelloch“ vom 03.06.1989, einschließlich der 1. Änderung vom 14.08.1993.

Landschaftsschutzgebiete Nicht vorhanden.

Naturschutzgebiete Nicht vorhanden.

Besonders geschützte Biotope Nicht vorhanden.

Natura2000 (FFH und Vogelschutzgebiete) Nicht vorhanden.

Waldabstandsflächen Nicht vorhanden.

Oberflächengewässer Nicht vorhanden.

Wasserschutzgebiete Nicht vorhanden.

Überschwemmungsgebiete (HQ100) Nicht vorhanden.

Überschwemmungsrisikogebiete (HQextrem) Nicht vorhanden.

Westlich des Plangebiets Kreisstraße K 5502, östlich des Klassifizierte Straßen und Bahnlinien Plangebiets Autobahn A81.

Abb. III-1: Ausschnitt Regionalplan Abb. III-2: Ausschnitt FNP

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 7 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Im Regionalplan Schwarzwald – Baar – Heuberg 2003 (s. Abb. Abb. III-1) wird die Fläche als Vorrangflur für Bodenerhaltung und Landwirtschaft ausgewiesen. Diese Flächen sollen nur im unbedingt notwendigen Umfang für Siedlungs-, Erholungs- und Infrastrukturzwecke in Anspruch genommen werden. Durch die Nähe zur Autobahn A81 und der bereits südlich angrenzenden gewerblichen Nutzung erweist sich die Fläche als geeignet für eine gewerbliche Erweiterung. Da aufgrund der Tallage eine gewerbliche Entwicklung in der Kernstadt Oberndorf a.N. zudem nicht möglich ist, wird die Flächeninanspruchnahme als angemessen angesehen.

Im gültigen Flächennutzungsplan (s. Abb. Abb. III-2) der Verwaltungsgemeinschaft Oberndorf a.N. wird die Fläche bereits als geplante Gewerbefläche dargestellt.

2. Umgang mit den übergeordneten Planungen

2.1. Kreisstraße K 5502 Gemäß § 22 Straßengesetz sind Hochbauten entlang einer Kreisstraße in einem Abstand von unter 15 m unzulässig. Um diese Vorgabe umzusetzen wird eine entsprechende Fläche festgesetzt, die von Bebauung freizuhalten ist. Nebenanlagen, Garagen, Carports und Werbeanlagen sind innerhalb dieser Flächen ebenfalls nicht zulässig.

IV. Ziele und Zwecke der Planung 1. Ist-Situation im Plangebiet und in der Umgebung Innerhalb des Plangebiets befinden sich aktuell im Wesentlichen folgende Nutzungen:

• Fläche für die Landwirtschaft.

In der direkten Umgebung befinden sich aktuell im Wesentlichen folgende Nutzungen:

• Gewerbeflächen,

• Flächen für die Landwirtschaft.

2. Grundsätzliche Zielsetzung Mit dem vorliegenden Bebauungsplan sollen die planungsrechtlichen Voraussetzung für die nördliche Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets „Vogelloch“ geschaffen werden.

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 8 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

3. Kennzahlen vorhandener Bebauung für die Definition der städtebaulichen Zielsetzung Im Plangebiet findet man städtebaulich differenzierte Bestandssituationen vor, welche als Basis für die Definition der städtebaulichen Zielsetzungen herangezogen werden.

Bauweise Abweichende Bauweise

Durchschnittliche GRZ 0,8

Durchschnittliche Gebäudehöhe 12,0 m (in Bezug auf Straße) - [m]

Durchschnittliche Traufhöhe 9,0 m (in Bezug auf Straße) - [m]

Durchschnittliche Über 50 m Gebäudelänge

Vorhandene Dachformen Dachneigungen von 0° bis 25°.

V. Städtebauliche Konzeption 1. Auffüllung Um eine sachgerechte Entwässerung des Gebiets gewährleisten zu können, muss auf einer Teilfläche des Plangebiets eine Auffüllung stattfinden. Die geplante Höhe dieser Auffüllung beträgt ca. 579 m ü. NN. Dadurch wird das Oberflächenwasser nicht in Richtung der Deponie geleitet, wodurch eine Gefährdung dieser vermieden wird.

2. Verkehrliche Erschließung

2.1. Äußere Erschließung Die äußere verkehrliche Erschließung erfolgt sowohl über die bereits bestehende Straße „Im Vogelloch“ im Süden des Plangebiets, wie auch über einen neuen direkten verkehrlichen Anschluss an die K5502. Dort ist eine Linksabbiegespur von der K5502 in das Gewerbegebiet geplant. Zudem soll auch eine Linksabbiegespur in die „Vöhringer Straße“ entstehen.

2.2. Innere Erschließung Die innere verkehrliche Erschließung wird über eine neue Erschließungsstraße erfolgen. Diese Straßenverkehrsflächen bieten einen Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet und zudem ist die Möglichkeit für Erweiterungen gegeben. Der Ausbau der Straße beträgt 7,00 m. Zusätzlich ist ein Gehweg mit einer Breite von 2,00 m geplant. Östlich an die Straße schließt eine LKW-Abstellfläche mit 3,00 m Breite an.

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 9 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

3. Grün- und Freiraumstruktur

3.1. Öffentliche Grünflächen Im Norden des Plangebiets wird eine öffentliche Grünfläche festgesetzt. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, dass das Gewerbegebiet in Zukunft bei Bedarf erweitert werden kann. An der Böschung im südlichen und östlichen Bereich des Plangebiets wird eine Heckenpflanzung zur Eingrünung festgesetzt. Auf der westlichen Seite der Kreisstraße wird eine Retentionsfläche festgelegt, um eine sachgemäße Entsorgung des Oberflächenwasser gewährleisten zu können. Bei den übrigen öffentlichen Grünflächen handelt es sich um kleinere Verkehrsgrünflächen. Die Bepflanzung des bestehenden Lärmschutzwalls ist zu erhalten.

4. Entsorgung von Schmutz- und Oberflächenwasser Nach der Überrechnung der Regenwasserbehandlung im Einzugsgebiet der Kläranlage Aistaig (Schmutzfrachtbewegung) sind die Entwicklungsflächen im Trennsystem zu entwässern.

Die Abwasserentsorgung (häusliches Abwasser) kann über das bestehende Kanalnetz im Gewerbegebiet Vogelloch im Süden erfolgen. Das Oberflächenwasser wird in das Rückhaltebecken mit Filterfunktion westlich der Kreisstraße geleitet und von dort aus gedrosselt über einen bestehenden Regenwasserkanal und anschließend über einen Straßengraben zum „Irslenbach“ geführt.

Aufgrund des Gipsvorkommens im Untergrund ist keine Versickerung möglich.

Durch den Bebauungsplan wird es keine Auswirkungen auf die Deponieentwässerung geben.

Der Wasserrechtsantrag wird unabhängig vom Bebauungsplan ins Verfahren gehen.

Details zur Entwässerung werden in der Ausführungsplanung und im wasserrechtlichen Antrag festgelegt.

VI. Umwelt- und Artenschutzbelange 1. Umweltbelange und Umweltbericht Der Umweltbericht kommt zu dem Ergebnis, dass für die Schutzgüter Boden und Biotope eine erhebliche Beeinträchtigung entsteht, welche nicht innerhalb des Plangebiets ausgeglichen werden kann. Der Ausgleich erfolgt planextern. Es wird auf den Umweltbericht (siehe Anlage) verwiesen.

Auf die Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung im Umweltbericht (siehe Anlage) wird verwiesen.

2. Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Die artenschutzrechtliche Prüfung kommt zum Ergebnis, dass bei Realisierung folgender Maßnahmen ein Verstoß gegen § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG abgewendet werden kann:

• Um Beeinträchtigungen von Vögeln und Fledermäusen zu vermeiden, sind nicht zu erhaltende Gehölze entsprechend § 39 Abs. 5 Nr. 3 BNatSchG nur außerhalb der Vogelbrutzeit und der Aktivitätsphase von Fledermäusen zu entfernen, also nicht in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober. Die Bodenumwälzungen müssen außerhalb des Brutzeitraumes der Goldammer stattfinden, also nicht zwischen 1. Mai und 31. August.

• Durch das Vorkommen der Zauneidechse sind vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen für diese Tiergruppe durchzuführen. Diese Erkenntnisse sind in die textlichen Festsetzungen ebenfalls eingearbeitet.

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 10 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

VII. Lärmimmissionen 1. Geräuschkontingentierung Um die Einhaltung der Emissionsrichtwerte an der umliegenden schutzbedürftigen Bebauung sicherzustellen, wurde im Rahmen des Bebauungsplanverfahren für die Gesamtbelastung* durch das Plangebiet eine Geräuschkontingentierung (Lärmkontingentierung) durchgeführt. Hierfür wurde das geplante Gewerbegebiet in sechs Teilflächen aufgeteilt. Zusätzlich wurde überprüft, inwiefern die Lärmkontingente der einzelnen Teilflächen (G 1 – G 6) in nördliche Richtung erhöht werden können, um die Immissionsrichtwerte am nächstgelegenen Immissionsort in Wittershausen/Vöhringen (im Flächennutzungsplan ausgewiesenes allg. Wohngebiet) weiterhin einzuhalten.

Anhand der Berechnungen wird prognostiziert, dass die Immissionsrichtwerte nach TA-Lärm inklusive der Geräuschvorbelastung an den Immissionsorten eingehalten werden. Zudem können die Teilkontingente der Gewerbeflächen G 3 und G 6 für den Richtungssektor A (in nördliche Richtung) sowohl tags als auch nachts um 10 dB(A)/m² erhöht werden.

Es ist im Baugenehmigungsverfahren durch eine Schallimmissionsprognose nachzuweisen, dass der konkrete Betrieb den jeweils ermittelten Teil-Immissionsrichtwert nicht überschreitet.

* = Vor- und Zusatzbelastung. Im vorliegenden Fall werden die vorhandenen Betriebe im Gebiet „Im Vogelloch“ als Vorbelastung angenommen und das Erweiterungsgebiet als Zusatzbelastung.

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 11 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

VIII. Sonstige planungsrelevante Rahmenbedingungen und Faktoren 1. Geologie und Baugrund Das Ingenieurbüro R. Basler führte 2010 eine geologische Baugrundbeurteilung durch, dabei stellte sich heraus, dass der nordöstliche Teil des Plangebiets nur durch Bodenaustauschmaßnahmen genügend tragfähig ist. Diese Bodenaustauschmaßnahmen wurden durchgeführt.

Zudem wird angeraten für jedes einzelne Bauvorhaben Baugrunduntersuchungen durch ein Ingenieurbüro durchführen zu lassen, dieser Hinweis wurde in die Planungsrechtliche Festsetzungen aufgenommen.

2. Bodenauffüllung südöstlicher Planbereich Im südöstlichen Plangebiet soll die Fläche einer besseren baulichen Nutzung zugeführt werden. Dadurch resultiert auch eine sachgerechte Entwässerung des Gebiets. Die Stadt Oberndorf a.N. sieht deshalb vor, diesen Bereich entsprechend aufzufüllen.

Als vorbereitende Maßnahme zur Nutzung der Flächen für die gewerbliche Bebauung ist den überplanten Bereich (Umgrenzung für Aufschüttungen), dem Niveau der angrenzenden Flächen aus Richtung Norden anzupassen. Hierfür sind innerhalb des Plangebiets (südöstlicher Teil) Auffüllungen gemäß den Darstellungen der Entwurfsplanung (Lage- und Schnitteplan) durchzuführen.

Diese sieht ein Auffüllungsvolumen von ca. 46.000 m³ 45.000 m³ auf einer Fläche von insgesamt rund 14.000 m², davon ca. 2.800 m² Böschungsfläche, vor. Der südöstlichste Teil mit einer Fläche von ca. 1.000 m² weist die höchste Auffüllungshöhe mit bis zu 7 m auf.

Das Gefälle des geplanten Geländes ist mit 2 % in westliche Richtung herzurichten. Die sich daraus resultierenden Böschungen sind mit einer Neigung 1:1,5 bzw. 1:2 zur Straße hin auszubilden.

Die Auffüllungen sind auf Grundlage eines technischen Bauwerks durchzuführen. Zulässig für die Verfüllung sind sämtliche Materialien der Einbauklassen Z 0, Z 0*, Z 1.1 und Z 1.2 sowie Z 2 gemäß VwV Bodenverwertung (insbesondere Bodenmaterial sowie RCL-Stoffe, Material aus Abbruchmaßnahmen oder ähnliches) für den Bereich der überbaubaren Flächen. Die Böschungsbereiche dürfen nur mit der Klasse Z 0 (uneingeschränkter offener Einbau, unbelastetes Material) aufgefüllt werden. Der Einbau des Füllmaterials muss profil- und fachgerecht eingebaut werden, lagenweises Verdichten (max. 40 cm pro Lage, Verdichtungsgrad Dpr 100 %). Der Einbau muss mit dem Material und den Verdichtungsmaßnahmen den geforderten Ev2-Wert von mindestens 45 MN/m² in jeder Lage erreichen. Das gelieferte Material ist über Analysen zu belegen.

Der anstehende Oberboden (Humus) ist vorher abzuschieben, zwischenzulagern und nach der Auffüllung wieder aufzubringen.

Zur Sicherung des Grundwasserschutzes müssen entsprechende regelmäßige Materialprüfungen bei den Fachbehörden vorgelegt werden.

Außerdem ist von der Stadt ein Nachweis über die hydrogeologischen Verhältnisse in Form eines geologischen Gutachtens zu erbringen um eine Gefährdung des Grundwassers durch die Verfüllung auszuschließen.

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 12 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

IX. Art des Bebauungsplanverfahrens Das Bebauungsplanverfahren wird im zweistufigen Regelverfahren durchgeführt.

X. Planungsrechtliche Festsetzungen 1. Art der Nutzung Es wird ein Gewerbegebiet nach § 8 BauNVO festgesetzt. Dem Nutzungskatalog der Baunutzungsverordnung wird weitgehend gefolgt. Lediglich Vergnügungsstätten werden aufgrund der Nähe zur Ortslage Bochingen nicht zugelassen, ebenso Tankstellen.

Aufgrund der Nähe zur Wohnbebauung werden Lärmkontingente festgesetzt. wird im Südwesten des Plangebiets ein eingeschränktes Gewerbegebiet festgesetzt, dadurch müssen in diesem Bereich die Lärmimmissionswerte eines Mischgebiets eingehalten werden. Eine Störung des im Westen gelegenen Wohngebiets wird damit vermieden.

2. Überbaubare Grundstücksflächen, zulässige Gebäudelängen und Bauweise Die überbaubaren Grundstücksflächen sind durch Baugrenzen festgesetzt. Es wird eine abweichende Bauweise festgelegt, da es den künftigen Eigentümern ermöglicht werden soll, auch Gebäude mit einer Gebäudelänge über 50 m zu errichten.

3. Zulässige Baumassenzahl Die Baumassenzahl ist in den Gebieten, welche der Ortslage zugeneigt sind, geringer, um die Störeffekte auf die Wohnbebauung weitgehend gering zu halten.

4. Zulässige Grundfläche Als zulässige Grundflächenzahl wird die in der BauNVO vorgeschriebene Obergrenze von 0,8 für Gewerbegebiete festgesetzt. Dadurch wird eine optimale gewerbliche Nutzung gewährleistet.

5. Zulässige Höhe der baulichen Anlagen Die Höhe der baulichen Anlagen ist in den Gewerbeflächen entlang der K5502 geringen, als im östlichen Bereich des Plangebiets. Dadurch soll vor allem sichergestellt werden, dass die Störeffekte auf die Ortslage Bochingen und die angrenzende öffentliche Verkehrsfläche möglichst gering sind. Als Bezugspunkt wird die Erdgeschossfußbodenhöhe angegeben, diese wiederum ist abhängig von der jeweils angrenzenden Straßenverkehrsfläche. Durch diese Festsetzung wird vermieden, dass Gebäude, bezogen auf diesen städtebaulich wichtigen Bezugspunkt, unverhältnismäßig hoch in Erscheinung treten.

6. Von der Bebauung freizuhaltende Flächen Auf Grund der klassifizierten K 5502 wird bis zu einem Abstand von 15 m von der Straße eine Fläche festgesetzt, in der keine baulichen Anlagen errichtet werden dürfen. Lediglich Stellplätze sind ausnahmsweise zulässig wenn die zuständige Straßenverkehrsbehörde zustimmt.

7. Verkehrsflächen Aus Gründen der Verkehrssicherheit sind Zufahrten zu den Baugrundstücken nur von den Erschließungsstraßen aus zulässig.

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 13 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

8. Versorgungsflächen und Versorgungsleitungen Um die Versorgung des Gebiets mit Elektrizität gewährleisten zu können, werden Flächen für Umspannstationen festgesetzt. Aus stadtbildgestalterischen Gründen sind Versorgungsleitungen unterirdisch zu führen.

9. Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen oder für die Gewinnung von Steinen, Erden und anderen Bodenschätzen Um eine Entwässerung des Gebiets östlich der Erschließungsstraße zu gewährleisten, ist eine Auffüllung des Geländes notwendig. Der Auffüllungsbereich ist im Bebauungsplan dargestellt.

10. Flächen/Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft Zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft werden verschiedene Festsetzungen getroffen, um den Ergebnissen des artenschutzrechtlichen Fachbeitrags gerecht zu werden und den Eingriff in die Natur zu minimieren.

11. Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zugunsten der Allgemeinheit, eines Erschließungsträgers oder eines beschränkten Personenkreises belastete Flächen Zur Sicherung der Ver- und Entsorgungsanlagen werden entsprechende Flächen für Leitungsrechte ausgewiesen.

12. Flächen für Aufschüttungen, Abgrabungen und Stützmauern, soweit sie zur Herstellung des Straßenkörpers erforderlich sind Aufgrund der Auffüllung wird eine Böschung notwendig, diese ist bereits im Bebauungsplan festgesetzt. Dadurch wird gewährleistet, dass die Auffüllung, wie geplant durchgeführt werden kann.

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 14 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

XI. Örtliche Bauvorschriften 1. Dachformen und Dachaufbauten Die Wahl der Dachform wird freigestellt, allerdings wird eine Dachneigung von 0 – 25° festgesetzt. Dadurch ist eine optimale gewerbliche Nutzung der Gebäude möglich. Durch die festgelegte Dachneigung ist dennoch ein einheitliches Bild gewährleistet.

2. Fassaden und Dachgestaltung In den örtlichen Bauvorschriften wird geregelt, dass reflektierende Materialien nicht verwendet werden dürfen, um sicherzustellen, dass visuell negative Beeinträchtigungen für das Gebiet und die Bewohner ausgeschlossen werden.

3. Werbeanlagen Um etwaige Beeinträchtigungen für den Straßenverkehr auf der K 5502 auszuschließen wird in den Bauvorschriften geregelt, dass Werbeanlagen mit Lauf-, Wechsel- oder Blinklichtinstallationen nicht zulässig sind.

Beleuchtete Werbeanlagen dürfen den Straßenverkehr nicht beeinträchtigen oder Verkehrsteilnehmer blenden.

4. Gestaltung unbebauter Flächen Es wird geregelt, dass unbebaute Grundstücksteile gärtnerisch gestaltet und angelegt werden sollen. Die Festsetzung dient weiterhin der Minimierung der Beeinträchtigungen für die verschiedenen Schutzgüter.

Um die Oberflächenversiegelung zu minimieren, sind Pkw-Parkflächen mit einer wasserdurchlässigen Belagsausbildung herzustellen.

Hof- und Umschlagflächen sind wasserundurchlässig zu gestalten, um Verunreinigungen der Schutzgüter zu verhindern.

5. Einfriedungen Um eine abriegelnde Wirkung zwischen den privaten Grundstücken und dem öffentlichen Raum zu vermeiden wird in den örtlichen Bauvorschriften geregelt, dass Einfriedungen entlang der Straßen einen Abstand von 50 cm nicht unterschreiten sowie eine bestimmte Höhe zur öffentlichen Straße nicht überschreiten dürfen.

6. Geländemodellierungen Die Geländeverhältnisse und unterschiedlichen Höhen benachbarter Grundstücke sind durch Böschungen einander anzugleichen.

7. Sicherungsmaßnahmen gegen Deponiegas Mit der Vorlage eines Deponiegas-Gefährdungsgutachten durch die Stadt Oberndorf für die geplante Bebauung könnte die Gefahrenstelle Deponiegas evtl. ausgeschlossen werden, bzw. entsprechende Auflagen für die Bebauung formuliert werden. Ist dies nicht vorhanden gelten bestimmte Festsetzungen.

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 15 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

XII. Anlagen 1. Umweltbericht inkl. Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung und Bestandsplan der Biotop- und Nutzungsstrukturen vom 24.09.2019 24.05.2018

2. Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag vom 24.09.2019 24.05.2018

3. Entwurfsplan Auffüllung M 1:500/250 vom 24.09.2019 24.05.2018

4. Schalltechnische Stellungnahme (Lkw-Parkspur) vom 15.11.2018

5. Geräuschkontingentierung vom 23.09.2019

Verfahrensvermerke: Fassung vom 24.05.2018 für die Sitzung am 13.06.2018 Fassung vom 24.09.2019 für die Sitzung am 22.10.2019 Dettenseer Str. 23 Bearbeiter: 72186 Empfingen Jochen Schittenhelm 07485/9769-0 [email protected]

Es wird bestätigt, dass der Inhalt mit den hierzu ergangenen Beschlüssen des Gemeinderats über- einstimmt.

Ausgefertigt Stadt Oberndorf a.N., den ..……………….

…………………………………………………………….. Hermann Acker (Bürgermeister)

Begründungen zum Bebauungsplan und den Örtlichen Bauvorschriften Seite 16 Stadt Oberndorf am Neckar Landkreis Rottweil Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“

Regelverfahren in Oberndorf a.N. - Bochingen

UMWELTBERICHT

Unterlagen für die Sitzung am 22.10.2019 Entwurf vom 24.09.2019

Änderungen im Vergleich zum Stand 24.05.2018 sind grau hinterlegt Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Inhaltsübersicht

I. Einleitung und Rechtsgrundlagen...... 1

1. Rechtliche Grundlagen...... 1

2. Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgesetzten ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurde...... 2

II. Umweltbericht zum Bebauungsplan "Vogelloch - Erweiterung“...... 3

1. Lage im Siedlungsgefüge...... 3

2. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplans...... 5

3. Vorgaben, Schutzgebiete und wesentliche Ziele übergeordneter Fachplanungen...... 6

4. Ermittlung und Bewertung der voraussichtlichen Umweltauswirkungen...... 8 4.1. Festlegung zu Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung...... 8 5. Ermittlung und Bewertung der voraussichtlichen Umweltauswirkungen...... 10 5.1. Biologische Vielfalt...... 10 5.2. Arten...... 11 5.3. Boden / Fläche...... 12 5.4. Wasser...... 13 5.5. Orts- und Landschaftsbild...... 14 5.6. Klima und Luft...... 15 6. Gesamteinschätzung der Erheblichkeit der zu erwartenden Beeinträchtigungen...... 16

7. Prognose und Prognosealternativen...... 16 7.1. Standort und Planungsalternativen...... 16 7.2. Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung...... 17 7.3. Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung...... 17 7.4. Monitoring...... 17 8. Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich für das Schutzgut Arten und Biotope...... 18

9. Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich für das Schutzgut Boden...... 19

10. Bilanzierung sonstiger Schutzgüter...... 21

III. Anhang...... 22

1. Pflanzenliste...... 22 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

I. Einleitung und Rechtsgrundlagen Anlass für den vorliegenden Umweltbericht ist die Aufstellung des Bebauungsplans "Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf am Neckar - Bochingen, Landkreis Rottweil. Hier sollen die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets ‚Vogelloch‘ geschaffen werden.

Nach § 2 (3) BauGB sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen die Belange, die für die Abwägung von Bedeutung sind (Abwägungsmaterial), zu ermitteln und zu bewerten. Insbesondere ist für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen wenig erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt, beschrieben und bewertet werden. Die Ergebnisse sind in der Abwägung zu berücksichtigen und werden im vorliegenden Umweltbericht, als gesonderter Teil der Begründung zum Bebauungsplan, dargestellt.

Eine Bilanzierung des Eingriffs und ggf. erforderlicher Ausgleichsmaßnahmen gemäß § 1a BauGB bzw. § 15 BNatSchG ist erforderlich, da das Vorhaben zu einer Veränderung der Gestalt und Nutzung von Grundflächen führt und mit einer Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes zu rechnen ist.

Gemäß § 21 Abs.2 NatSchG BW gilt ein Eingriff als ausgeglichen, wenn nach Beendigung des Eingriffs keine oder keine erhebliche Beeinträchtigung des Naturhaushalts zurückbleibt und das Landschaftsbild wiederhergestellt oder landschaftsgerecht neu gestaltet ist. Zum Ausgleich des Eingriffs auf sonstige Weise können auch ausgleichende Ersatzmaßnahmen an anderer Stelle durchgeführt werden.

1. Rechtliche Grundlagen

Im Einzelnen sind nachfolgende Rechtsvorschriften zu berücksichtigen (die Aufzählung hat keine abschließende Wirkung).

• Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634).

• Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes- Bodenschutzgesetz - BBodSchG) vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), das zuletzt durch Artikel 101 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist.

• Gesetz zur Ausführung des Bundes-Bodenschutzgesetzes (Landes-Bodenschutz- und Altlastengesetz - LBodSchAG) vom 14. Dezember 2004 (GBl. Nr. 17 vom 28.12.2004 S.908), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 17. Dezember 2009 (GBl. S. 809, 815)

• Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 421 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBI. IS. 1474).

• Gesetz des Landes Baden-Württemberg zum Schutz der Natur und zur Pflege der Landschaft (Naturschutzgesetz – NatSchG) vom 23. Juni 2015.

• Waldgesetz für Baden-Württemberg (Landeswaldgesetz - LWaldG) in der Fassung vom 31. August 1995, mehrfach geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 23. Juni 2015 (GBl. S. 585, 613)

Umweltbericht Seite 1 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

• Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 320 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBI. I S. 1474) geändert worden ist..

• Wassergesetz für Baden-Württemberg (WG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. Dezember 2013.

• Verordnung über Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer (Abwasserverordnung - AbwV ) vom 17. Juni 2004 (BGBl. I S. 1108, 2625), zuletzt geändert durch Artikel 1 der Verordnung vom 2. September 2014 (BGBl. I S. 1474)

• Bundes-Immissionsschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), daszuletzt durch Artikel 76 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) geändert worden ist

• 22. BimSchV – Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Luftreinhaltungsverordnung)

2. Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgesetzten ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurde

Gemäß § 1 Abs.6 Nr. 7 BauGB sind bei der Aufstellung von Bauleitplänen u.a. zu berücksichtigen:

• die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt,

• umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt,

• umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter,

• die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern,

• die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen.

Die Berücksichtigung der genannten Belange des Umweltschutzes erfolgt durch den vorliegenden Umweltbericht. Die Darstellung der Ziele von übergeordneten Fachplänen, die für den vorliegenden Bebauungsplan von Bedeutung sind, erfolgt im Zuge der nachfolgenden Ausführungen.

Umweltbericht Seite 2 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

II. Umweltbericht zum Bebauungsplan "Vogelloch - Erweiterung“

1. Lage im Siedlungsgefüge

Die Stadt Oberndorf am Neckar, liegt im Naturraum „Obere Gäue“. Die Oberen Gäue ziehen sich vom Stuttgarter Verdichtungsraum im Norden, bis an den Oberlauf des Neckars im Süden. Im Osten wird das Gebiet durch die Schwäbische Alb abgegrenzt, nach Westen schließt sich direkt der Schwarzwald mit seinen Randplatten an. Die Bereiche des Naturraums um Oberndorf a.N.- Bochingen werden überwiegend von Ackerbau und Grünlandnutzung geprägt (s. Abb. II-1).

Abb. II-1: Übersichtskarte zur Lage des Plangebiets (schwarz gestrichelte Linie)

Umweltbericht Seite 3 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Der nördliche Bereich des Geltungsbereichs wird augenblicklich als Gipsbruch genutzt. Dieser soll in absehbarer Zeit wieder verfüllt werden. Im Süden befinden sich in der Fettwiese einige Gehölze und Heckenstrukturen. Im Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet befinden sich Lagerflächen eines Garten- und Landschaftsbaubetriebs.

In die größeren straßenbegleitenden Feldhecken entlang der Kreisstraße wird durch die Planung, bis auf den Bereich der späteren Zufahrt, nicht eingegriffen. Diese Hecken befinden sich außerhalb des Geltungsbereich zwischen der Kreisstraße und des Wirtschaftswegs.

Geologisch befindet sich das Gebiet im Bereich des Gipskeupers (Km1) mit darunter liegendem Lettenkeuper.

Abb. 1: Plangebiet aus Richtung Süden Abb. 2: Plangebiet in Richtung Norden

Umweltbericht Seite 4 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

2. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplans

Ziel und Zweck der Planung:

Abb. 3: Planfassung geänderter Entwurf

Größe: Das Plangebiet umfasst eine Fläche von insgesamt ca. 97.626 m² mit folgenden geplanten Nutzungen und Flächenausweisungen: Bebauungsplan Fläche Anteil Gewerbegebietsfläche --> Gebäudefläche (GRZ 0,8) 63.675 m² 65,2% --> private Grünflächen 15.919 m² 16,3% Feldhecke mittlerer Standorte 2.280 m² 2,3% Straße/Gehweg 8.521 m² 8,7% Verkehrsgrün 1.065 m² 1,1% Retentionsbecken 2.015 m² 2,1% Fettwiese mittlerer Standorte 1.474 m² 1,5% Bewachsener Lärmschutzwall (Bestand) 2.637 m² 2,7% Fläche für Energieversorgung 40 m² 0,0% Laubbäume 80 Stk. Geltungsbereich gesamt: 97.626 m² 100,0%

Umweltbericht Seite 5 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

3. Vorgaben, Schutzgebiete und wesentliche Ziele übergeordneter Fachplanungen

Regionalplan In der Raumnutzungskarte des Regionalplans Schwarzwald-Baar-Heuberg 2003 ist das Plangebiet als Bereich für Bodenerhaltung und Landwirtschaft (hier: Vorrangflur) dargestellt.

Quelle: Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg Flächennutzungsplan Im rechtskräftigen Flächen- nutzungsplan ist die Fläche des Bebauungsplanes als gewerbliche Entwicklungs- fläche vorgesehen.

Quelle: Geoportal Raumordnung Baden-Württemberg Landschaftsplan Im zugehörigen Landschaftsplan werden keine weitergehenden Aussagen zu dieser Entwicklungsfläche getroffen, die Fläche wird als 'bedingt geeignet' für eine Bebauung eingestuft (Untersuchungsfläche Bc-G3, Vogelloch-Nord). Als Planungsempfehlungen werden die Verwendung wasserdurchlässiger Beläge, Dachbegrünungen und die Anlage naturnaher Retentions- bzw. Versickerungsbecken genannt. FFH- und Nicht betroffen. nicht betroffen Vogelschutzgebiete (Natura 2000) Geschützte Biotope Nicht betroffen nicht betroffen nach § 30 BNatSchG Natur- u. Nicht betroffen nicht betroffen Landschafts- schutzgebiete / Naturdenkmale / Naturpark

Umweltbericht Seite 6 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Fachplan Nicht betroffen landesweiter Biotopverbund

Wasserschutzgebiete nicht betroffen nicht betroffen Überschwemmungs- nicht betroffen nicht betroffen gebiet

Umweltbericht Seite 7 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

4. Ermittlung und Bewertung der voraussichtlichen Umweltauswirkungen

4.1. Festlegung zu Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung Eine vertiefende Untersuchung zu den einzelnen vom Vorhaben betroffenen Schutzgüter, erfolgt nachfolgend nur für diejenigen Schutzgüter bei denen erhebliche Auswirkungen und Beeinträchtigungen im Sinn eines Eingriffs gemäß § 14 Abs. 1 BNatSchG nach derzeitigem Kenntnisstand entsprechend nachfolgender Tabelle nicht ausgeschlossen werden können.

voraussichtlich voraussichtlich Schutzgut erhebliche keine erheblichen Begründung Auswirkungen Auswirkungen Biologische  Vielfalt Arten  Boden / Fläche  Grundwasser  Oberflächengew  Oberflächengewässer in Form von Bächen, zeitweise wasserführenden Gräben oder Stillgewässern treten im ässer Gebiet nicht auf. Klima und Luft  Landschaftsbild  Mensch  Durch die geplante Gewerbebebauung entstehen keine weiteren Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch, wie die schon bestehenden Auswirkung der bestehenden Nutzung im Süden und Osten des Geltungsbereichs.

Erholung  Zwischen und im Bereich von bestehenden Gewerbe und Gipsabbau, so dass keine Einrichtungen und Anlagen für die öffentliche Erholungsnutzung betroffen sind. Auch werden keine Wegeverbindungen tangiert, die als Spazier-, Wander- oder Radwege von Bedeutung sind. Kultur- und  Nach derzeitigen Kenntnisstand sind keine Kulturgüter, wie Baudenkmale, archäologische Fundstellen, Kultur- Sachgüter und Bodendenkmäler, Geotope oder Böden mit einer besonderen Funktion als Archiv für die Natur- und Kulturgeschichte betroffen. Besondere Sachgüter sind nach derzeitigem Kenntnisstand ebenfalls nicht betroffen bzw. bleiben wie vorhanden im Gebiet substanziell erhalten Emissionen von  Auf Grund der bestehenden Vorbelastungen Schadstoffen, (Gewerbegebiet, Gipsabbau, Mülldeponie, Autobahn A81) sind die Emissionen auf das naheliegende Wohngebiet Lärm, bereits hoch. Dieses wird durch einen hohen bepflanzten Erschütterungen, Lärmschutzwall (Bestand) abgegrenzt. Dieser zieht sich Licht, Wärme und auch in Richtung Grenze des Geltungsbereichs. Strahlung Um die Einhaltung der Emissionsrichtwerte an der umliegenden schutzbedürftigen Bebauung sicher- zustellen, wurde im Rahmen des Bebauungsplan- verfahrens eine Geräuschkontingentierung durchgeführt. Für das gesamte Plangebiet GE werden entsprechende Lärmkontingente festgelegt.

Umweltbericht Seite 8 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

voraussichtlich voraussichtlich Schutzgut erhebliche keine erheblichen Begründung Auswirkungen Auswirkungen Risiken für  Da das Plangebiet als Gewerbegebiet (GE) ausgewiesen wird kommt es auf den jeweiligen Einzelfall an ob Anlagen menschliche bzw. Betriebe, die einer immissionsschutzrechtlichen Gesundheit, Genehmigung bedürfen, in einem GE unzulässig sind. kulturelles Erbe Unabhängig davon sollten keine weiteren Emissionen oder die Umwelt entstehen, die sich erheblich auf die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe und die Umwelt auswirken. Kumulierung mit  In Verbindung mit den schon bestehenden den Gewerbeflächen im Süden, werden die bestehenden Belastung nicht erheblich erhöht. Auch die Einstellung des Auswirkungen Gipsabbaus nahe der Wohngebiet verhindert die von Vorhaben Emissionen. So dass die Emissionen der verschiedenen Plangebiete sich nicht negativ gegenseitig erhöhen. benachbarter Plangebiete Eingesetzte  Dies muss bei Einzelvorhaben gesondert betrachtet Techniken und werden. Stoffe Wechsel-  Erhebliche Wechselwirkungen über die schutzgutbezogene Beurteilung hinaus nicht zu erwarten. wirkungen

Umweltbericht Seite 9 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

5. Ermittlung und Bewertung der voraussichtlichen Umweltauswirkungen

5.1. Biologische Vielfalt

Bestandsaufnahme und -bewertung der Aspekte des Zu erwartende Erheblichkeit Maßnahmen zur Vermeidung, Umweltschutzes Umweltauswirkungen der Eingriffe Minimierung u. Zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen  sehr gering bis mittel Verlust von insgesamt ca. 39.000 Vermeidung und Minimierung Die Flächen des Bebauungsplans werden zu 41 % von einer mittleren m² mittelwertigen Wiesenflächen • Beschränkung der überbaubaren Flächen auf das naturschutzfachlichen Bedeutung geprägt, davon nehmen 21 % artenarme und z.T. (artenarm), Säumen und unbedingt erforderliche Maß; Ausgleich (planintern) beeinträchtigte Fettwiesen ein. Weitere 51 % des Gebiets bilden eine sehr geringe Ruderalvegetationen durch • Vollständige Erhaltung der bestehenden Bedeutung für den Arten und Biotopschutz. Hinzu kommen noch kleinere Flächen von Überbauung. Gehölzstrukturen (Feldhecken) entlang der 4 % mit gerigem Wert. Die restlichen 4 % nimmt das Feldgehölz am bestehenden Der größte Teil des Gebiets ist Kreisstraße K 5502; Lärmschutzwall ein. Zudem stehen auf der Fettwiese noch 4 Laubbäume die von • Soweit kein Pflanzgebot vorliegt, sind die nicht mittlerer Bedeutung sind. Diese wurden von dem angrenzen GaLa-Baubetrieb dort zur durch eine mittlerweile aufgefüllte überbaubaren Grundstücksflächen gärtnerisch oder Aufzucht gepflanzt. Entlang der K5502 steht ein weiterer Laubbaum im Saum (35.12). ehemalige Abbaufläche bzw. durch anthropogen überformte Bereiche als Grünflächen anzulegen und dauerhaft zu Die Flächen und Wertigkeiten der im Plangebiet vorkommenden Biotoptypen verteilen unterhalten; sich wie folgt (siehe auch beiliegender Bestandsplan): beeinträchtigt. • Durchführung erforderlicher Gehölzrodungen / Wertstufe Biotoptyp Fläche [m²] Anteil [%] Die Feldhecken bleiben, bis auf Baufeldräumungen außerhalb der Vegetations- und Sehr hoch Nicht betroffen 0 0,00 den zukünftigen Zufahrtsbereich Hoch 41.10 Feldgehölz 3.641 3,73  Brutzeit. 21.12 anthropogen freigelegte Felsbildung 398 0,41 von der K5502, erhalten. Auf der Ausgleich 33.41 Fettwiese mittlerer Standorte (artenarm) 20.965 21,47 gesamte Fläche des vorhandenen bis 35.11 nitrophytische Saumvegetation (artenarm) 1.261 1,29 • Pflanzung eines hochstämmigen Laubbaumes je 35.12 mesophytische Saumvegetation 1.460 1,50 Lärmschutzwalls erfolgt bezüglich  Mittel angefangene 1.000 m² Gewerbefläche 35.60 Ruderalvegetation 201 0,21 des Feldgehölzes ebenfalls kein (Pflanzenliste siehe Anhang); 35.61 Annuelle Ruderalvegetation 11.862 12,15 Eingriff. Lediglich der Bereich des 35.61 + (z.T. verzahnt mit 35.64) 3.255 3,33 • Pflanzung einer Standort gerechten Feldhecke im 41.22 Feldhecke mittlerer Standorte 837 0,86 geplanten Retentionsbeckens wird Südosten des Geltungsbereichs (Pflanzenliste 33.60 Intensivgrünland 3.351 3,43 tangiert. siehe Anhang) 35.64 Grasreiche ausdauernde Ruderalvegetation 153 0,16 Gering 60.25 Grasweg 604 0,62 Für die Bewertung wurde der 60.60 Garten 169 0,17 tatsächliche Bestand (Kartierung: Der Eingriff (siehe Eingriffs- / Ausgleichsbilanz Seite 21.41 anthropogene Gesteinshalde 12.402 12,70 Sommer 2019) im nördlichen Teil 13) in das Schutzgut kann durch die dargestellten 21.50 Kiesige Aufschüttung 645 0,66 Maßnahmen nicht innerhalb des Plangebiets Sehr gering 37.11 Acker mit fragmentarischer Unkrautvegetation 6.809 6,97 (Auffüllfläche) angenommen. 60.21 völlig versiegelte Straße 3.098 3,17 Reduzierungen durch Überfahren, ausgeglichen werden. Dadurch sind planexterne 60.23 Fläche mit wassergebundener Decke 26.515 27,16 Materialumlagerung, Abbau Maßnahmen notwendig. Gesamtfläche 97.626 100,00 (geringes Alter) und Straßennähe. Die Einstufung der Biotoptypen erfolgte gemäß der “Ökokontoverordnung" (LUBW 2010).  sehr erheblich /  erheblich /  wenig erheblich / X nicht erheblich

Umweltbericht Seite 10 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

5.2. Arten

Bestandsaufnahme und -bewertung der Aspekte des Umweltschutzes Erheblichkeit der Eingriffe

siehe 'artenschutzrechtlicher Fachbeitrag' (seine Ergebnisse stellen keine hier wägbaren Größen dar) Zu dem vorliegenden Bebauungsplan-Verfahren wurde ein artenschutzrechtlicher Fachbeitrag vorgelegt. Dieser kommt zu dem Ergebnis, daß durch das Vorhaben Lebensräume und Vorkommen der streng geschützten Zauneidechse betroffen sind und dass eine Überplanung bzw. Inanspruchnahme des Gebietes nur möglich ist, wenn umfangreiche Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zur Schaffung von Ersatzlebensräumen teilweise auch im Vorgriff des Vorhabens ergriffen werden.  Die erforderlichen Maßnahmen sind in den textlichen Festsetzungen des Bebauungsplanes benannt und werden vor Verfahrensabschluss noch final festgelegt. Auf den gesonderten artenschutzrechtlichen Fachbeitrag wird verwiesen.  sehr erheblich /  erheblich /  wenig erheblich / X nicht erheblich

Umweltbericht Seite 11 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

5.3. Boden / Fläche

Bestandsaufnahme und -bewertung der Aspekte des Erheblichkeit Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung u. Zu erwartende Umweltauswirkungen Umweltschutzes der Eingriffe Zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen  gering bis mittel Dauerhafte und meist großflächige Vermeidung und Minimierung Die geplante Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets, soll zu 69 % Bodenverluste durch Versiegelung • Beschränkung der überbaubaren Flächen anthropogen Überformten Flächen (Gipsabbau (gelb schraffierte Fläche)) (Straße) und Überbauung (Gewerbliche und der Verkehrsflächen auf das oder versiegelten Flächen (Straßen) durchgeführt werden. Die restlichen Nutzung), unbedingt erforderliche Maß; 31 % des Geltungsbereichs werden von Böden mit einer mittleren und • Durchführung von Erdarbeiten möglichst mittleren bis hohen Wertigkeit gebildet. Durch die Auffüllung des Gipsbbruchs, im Massenausgleich und bei trockener sind die Böden in diesem Bereich als Witterung; anthropogen Überformt anzusehen und  • Herstellung von PKW-Stellplätzen und werden mit der Werteinheit ‚gering =1“ Lagerflächen mit einem bewertet. wasserdurchlässigen Belag, sofern keine Belange des Grundwasserschutzes Die unbeeinträchtigten Böden sind zum  tangiert werden; großen teil von mittlerer bzw. mittlerer bis • Die Beeinträchtigung der Bodenfunktion hoher Bedeutung. 'Ausgleichskörper im Wasserkreislauf' kann durch die geplanten Maßnahmen zur Rückhaltung und verzögerten Ableitung von unbelastetem Oberflächenwasser auf Bewertung der Bodenfunktionen (Bestand) Flächenanteil Gesamt- ein unerhebliches Maß reduziert werden. Betroffene Böden am Gebiet natürliche Ausgleichskörper Filter und Puffer Standort für bewertung Bodenfruchtbarkeit im Wasserhaushalt für Schadstoffe naturnahe Vegetation 3,5 2 1,5 1 2,33 g19 7.191 m² 7% (hoch bis sehr Ein vollständiger Ausgleich kann innerhalb des (mittel) (gering bis mittel) (gering) (m ittel) hoch) Plangebietes nicht erreicht werden, aus diesem 2 1 3 1 1,83 g24 10.753 m² 11% (mittel) (gering) (hoch) (gering) (m ittel) Grund werden zusätzliche planexterne Maßnahmen 3,5 2,5 1,5 1 2,5 erforderlich. Auf die rechnerische Bilanzierung für g66 11.574 m² 12% (hoch bis sehr (mittel bis hoch) (gering bis mittel) (gering) (mittel bis hoch) hoch) das Schutzgut Boden wird verwiesen. Anthropogen überprägte 1 1 1 1 1 61.928 m² 63% Böden (Gipsabbau) (gering) (gering) (gering) (gering) (gering) Planexterne Ausgleichsmaßnahme Anthropogen überprägte 1 1 1 1 1 3.383 m² 3% Böden (gering) (gering) (gering) (gering) (gering) (Kompensation)

0 0 0 0 0 Versiegelte Flächen 2.797 m² 3% Wird im weiteren Verfahren ergänzt. (keine Bew ertung) (keine Bew ertung) (keine Bew ertung) (keine Bew ertung) (keine Bewertung)

Geltungsbereich gesamt: 97.626 m ² 100%  sehr erheblich /  erheblich /  wenig erheblich / X nicht erheblich

Umweltbericht Seite 12 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

5.4. Wasser

Grundwasser

Bestandsaufnahme und -bewertung der Aspekte des Erheblichkeit Maßnahmen zur Vermeidung, Umweltschutzes Zu erwartende Umweltauswirkungen der Eingriffe Minimierung u. Zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen  Mittel Weitere Verringerung der Grundwasser- Vermeidung und Minimierung Gemäß den Empfehlungen für die Bewertung von Eingriffen in Natur neubildung und des Wasserrückhalte- • Reduzierung der Gewerbeflächen und Landschaft (LfU 2005) bilden die im Plangebiet anstehenden vermögens durch Bebauung und und der erforderlichen hydrogeologischen Schichten des Gipskeubers (km1) in Bezug auf Versiegelung. Hinzu kommt im Bereich des Verkehrsflächen auf das unbedingt das Grundwasser ein Schutzgut von geringer Bedeutung. vorausgehenden Gipsabbaus erforderliche Maß; (Bodenaustausch) die Beseitigung der Es handelt sich um einen Grundwassergeringleiter, mit geringer bis • Soweit kein Pflanzgebot vorliegt, sind grundwasserschützenden Schicht. mäßiger Durchlässigkeit, einer geringen Grundwassernutzbarkeit und die nicht überbaubaren einer geringen Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeinträgen. Auf Grund der geplanten gewerblichen Grundstücksflächen gärtnerisch oder Wasserschutzgebiete und nutzbare Grundwasservorkommen sind Nutzung mit einem geringen Grünflächen- als Grünflächen anzulegen und nicht betroffen. anteil innerhalb der Gewerbeflächen ist dauerhaft zu unterhalten; insgesamt von einem mittleren bis hohen • Herstellung von PKW-Stellplätzen Gefährdungspotential durch Schadstoff- und Lagerflächen mit einem einträge in den Untergrund auszugehen. wasserdurchlässigen Belag, sofern Eingriffe (Bebauung, Versiegelungen) in  bis  keine Belange des besonders empfindliche Bodenflächen mit Grundwasserschutzes tangiert einer mittleren bis hohen Wasserdurch- werden; lässigkeit erfolgen jedoch nicht. Ausgleich Das anfallende Oberflächenwasser (Dach- und Straßenwasser) wird zu einem Retention- becken abgeleitet. Das Becken wird abge- dichtet hergestellt und erhält einen Sandfilter (Reinigung, v.a. Straßenwasser). Entsprech- ende wasserrechtliche Genehmigungs- unterlagen werden unabhängig vom weiteren B-Plan-Verfahren erarbeitet. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich.  sehr erheblich /  erheblich /  wenig erheblich / X nicht erheblich

Umweltbericht Seite 13 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

5.5. Orts- und Landschaftsbild

Bestandsaufnahme und -bewertung der Aspekte des Erheblichkeit Maßnahmen zur Vermeidung, Umweltschutzes Zu erwartende Umweltauswirkungen der Eingriffe Minimierung u. Zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen  gering Vermeidung und Minimierung Das Plangebiet ist Teil einer landwirtschaftlich intensiv Vergrößerung der bestehenden • Vollständige Erhaltung der genutzten leicht welligen Hochfläche zwischen Neckartal im Gewerbeflächen in Richtung Norden bestehenden Gehölzstrukturen (Feldhecken) entlang der Westen und dem Albtrauf im Osten. zwischen Kreisstraße und Kreismüll- Kreisstraße K 5502; Das Plangebiet und das unmittelbare Umfeld sind deponie, im Vorfeld im nördlichen Teil- • Reduzierung der Gewerbeflächen durchschnitten von der K 5502 und der L 415, es dominieren bereich Gipsabbau / Bodenaustausch.  und der erforderlichen die angrenzenden Gewerbeflächen, und das Gelände der Auf Grund der bereits bestehenden Verkehrsflächen auf das unbedingt Kreismülldeponie mit angrenzendem Gipsabbau. Innerhalb des erheblichen Vorbelastungen und der erforderliche Maß; • Soweit kein Pflanzgebot vorliegt, Plangebietes befinden sich mit Ausnahme der geringen Wertigkeit des Plangebietes sind sind die nicht überbaubaren straßenbegleitenden Feldhecken keine gliedernden u. die zu erwartenden Beeinträchtigungen für Grundstücksflächen gärtnerisch landschaftsprägenden Strukturen. Der Landschaftsplan spricht dieses Schutzgut als nicht erheblich oder als Grünflächen anzulegen von einem 'geringen ästhetischen Eigenwert'. einzustufen. und dauerhaft zu unterhalten. Ausgleich • Pflanzung eines hochstämmigen Laubbaumes je angefangene 1.000 m² Gewerbefläche; • Pflanzung einer standortgerechten Feldhecke im Südosten des Geltungsbereichs Bei konsequenter Umsetzung der vorgenannten Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich werden keine weitergehenden Maßnahmen erforderlich.

 sehr erheblich /  erheblich /  wenig erheblich / X nicht erheblich

Umweltbericht Seite 14 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

5.6. Klima und Luft

Bestandsaufnahme und -bewertung der Aspekte Erheblichkeit Maßnahmen zur Vermeidung, des Umweltschutzes Zu erwartende Umweltauswirkungen der Eingriffe Minimierung u. Zum Ausgleich nachteiliger Auswirkungen  mittel Vermeidung und Minimierung Betroffen sind ausgedehnte Acker- und Grünland- Keine Beeinträchtigung lokaler oder über- • Vollständige Erhaltung der flächen mit hoher Kaltluftproduktionsrate und gering- geordneter Luftaustauschbahnen bzw. bestehenden Gehölzstrukturen em Potential zur Filterung von Luftschadstoffen und siedlungsrelevanter Kaltluftproduktionsflächen, (Feldhecken) entlang der Stäuben), die auf Grund der Größe und der jedoch ggf. eine gewisse Beeinträchtigung der Kreisstraße K 5502; topographischen Verhältnisse von einer gewissen Durchlüftung für die südlich angrenzenden • Reduzierung der Gewerbeflächen Bedeutung für die Durchlüftung der südlich Gewerbeflächen. und der erforderlichen angrenzenden Gewerbeflächen sind. Verkehrsflächen auf das unbedingt Bewohnte Siedlungsflächen mit höheren Ansprüchen erforderliche Maß; an die lokalklimatischen Verhältnisse sind jedoch • Soweit kein Pflanzgebot vorliegt, nicht betroffen, ebenso keine lokalen oder sind die nicht überbaubaren übergeordneten Luftaustauschbahnen.  bis  Grundstücksflächen gärtnerisch oder als Grünflächen anzulegen und dauerhaft zu unterhalten; Ausgleich • Pflanzung eines hochstämmigen Laubbaumes je angefangene 1.000 m² Gewerbefläche; Bei Realisierung der genannten Maßnahmen kann der Eingriff in Verbindung mit den ohnehin einzuhaltenden technischen Richtlinien zur Luftreinhaltung ausgeglichen bzw. auf ein unerhebliches Maß reduziert werden.

 sehr erheblich /  erheblich /  wenig erheblich / X nicht erheblich

Umweltbericht Seite 15 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

6. Gesamteinschätzung der Erheblichkeit der zu erwartenden Beeinträchtigungen

Übergeordnete Planungen und Festsetzungen stehen der geplanten gewerblichen Nutzung nicht grundsätzlich entgegen. Jedoch ist der Flächenverbrauch auf das unbedingt erforderliche Maß zu reduzieren (vgl. Regionalplan SBH 2003, Vorrangflur für die Landwirtschaft).

Erhebliche Beeinträchtigungen entstehen auf Grund des hohen Flächenbedarfs durch die Überbauung von Böden, die in der Gesamtbewertung eine mittlere bzw. mittlere bis hohe Wertigkeit aufweisen (siehe gesonderte Bilanzierung für das Schutzgut Boden). Diese können innerhalb des Plangebietes nicht ausgeglichen werden. Gleiches gilt auch für Teilflächen und Teilaspekte bei den Schutzgütern Biotope / Arten (Verlust von Biotoptypen mit einer mittleren naturschutzfachlichen Bedeutung).

Erhebliche bis wenig erhebliche Beeinträchtigungen können sich ebenfalls auf Grund des großen Flächen- bedarfs sowie auf Grund der Art der geplanten Nutzung für die Schutzgüter Grundwasser sowie Klima und Luft ergeben, dementsprechend wird die Durchführung der genannten Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplanes erforderlich.

In Bezug auf die sonstigen zu untersuchenden Schutzgüter sind auf Grund der geringen Wertigkeit nur wenig erhebliche bis nicht erhebliche Beeinträchtigungen zu erwarten, diese können in ausreichender Art und Weise innerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplanes ausgeglichen werden.

Erheblichkeit der zu erwartenden Beeinträchtigungen

Schutzgüter

Biotope / Oberflächen- Grundw as Klima / Land- / Kultur- / Boden Erholung Mensch Arten gew ässer ser Luft Ortschaftsbild Sachgüter

    Bis Und X Bis Bis  X X X        

 sehr erheblich /  erheblich /  w enig erheblich / X nicht erheblich

7. Prognose und Prognosealternativen

7.1. Standort und Planungsalternativen Die Gewerbegebietserweiterung wird aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, in dessen Rahmen bereits verschiedene potentielle Bauflächen untersucht wurden und unter Abwägung aller Belange das vorliegende Baugebiet als geeignete und verträglichste Entwicklungsfläche für eine gewerbliche Nutzung aufgenommen wurde.

Wesentliche Planungsalternativen sind auf Grund der bestehenden verkehrlichen Erschließung und des Zuschnitts der bebaubaren Flächen nicht vorhanden. Eine abschnittsweise und an den tatsächlichen Bedarf angepasste Erschließung des Gebietes ist möglich.

Umweltbericht Seite 16 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

7.2. Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung

Durch die vorliegende Bebauungsplanung werden bisher vorwiegend anthropogen überformte Flächen - durch Ablagerung, Auffüllung, Rekultivierung (ehemaliger Gipsbruch) - umgewandelt in Gewerbeflächen mit zugehöriger Erschließung bzw. in Ausgleichsflächen am östlichen Rand des Geltungsbereichs.

Hierdurch sind, bei Berücksichtigung der beschriebenen Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen, mit Ausnahme des Schutzgutes Boden (Flächenverbrauch), keine erheblichen oder dauerhaft schädlichen Beeinträchtigungen durch die geplanten Nutzungen auf die Schutzgüter und damit auf den Naturhaushalt insgesamt zu erwarten, die über den Eingriffsbereich hinaus gehen.

Dauerhafte Beeinträchtigungen erfolgen durch anlagebedingte Bodenverluste (Flächenüberbauung und -versiegelung).

7.3. Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass eine landwirtschaftliche Nutzung (nach der Rekultivierungsmaßnahme) unverändert erhalten bleibt.

Eine mittel- bis langfristige Verbesserung oder Verschlechterung des Umweltzustandes ist nicht zu erwarten, bestehende Vorbelastungen aus der umgebenden Nutzung (Straßen, Gewerbe, Deponie, Gipsabbau) bleiben unverändert.

7.4. Monitoring Die Umsetzung der grünordnerischen / umweltschützenden Maßnahmen muss parallel zur Errichtung der Anlage erfolgen.

Vorgesehen ist eine Überprüfung der Pflanzmaßnahmen in einem drei- bis fünfjährigen Abstand bis zu einer ausreichenden Entwicklung der Pflanzung, danach ist ein Turnus von 10 Jahren anzustreben. Die Überprüfung erfolgt durch Begehung einer von der Gemeinde/Stadt beauftragten Person.

Für die dargestellten CEF-Maßnahmen gelten besondere Fristen.

Aufgrund der Betroffenheit streng geschützter Arten wird eine ökologische Baubegleitung bis zur Fertigstellung der Gesamtmaßnahme empfohlen.

Umweltbericht Seite 17 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

8. Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich für das Schutzgut Arten und Biotope

Die Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich erfolgt nachfolgend für das Schutzgut Arten und Biotope rechnerisch anhand der bestehenden bzw. geplanten Flächennutzung bzw. anhand der erfassten Biotoptypen gemäß der “Verordnung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr über die Anerkennung und Anrechnung vorzeitig durchgeführter Maßnahmen zur Kompensation von Eingriffsfolgen (Ökokonto-Verordnung – ÖKVO)“ (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg LUBW, 2010), wie folgt:

Bestand Planung 1 2 3 1 2 3 Biotoptypen Feinmodul Biotop- Fläche Bilanzwert Planungs- Biotop- Fläche Bilanzwert Bestand w ert in m² Spalte 1 x 2 modul w ert in m² Spalte 1 x 2 Bestand (überplante Teilfläche des rechtskräftigen BBP ‘Stockäcker-Taläcker‘) öffentliche Grünfläche mit einer Fläche von 2.637 m²

41.10 Feldgehölz 10 -17- 27 17 2.637 44.829 - - - -

Bestand

21.12 anthropogen freigelegte Felsbildung (u.a. laufender Materialabbau) 4 - 23 - 41 15 398 5.970 - - - -

21.41 anthropogene Gesteinshalde (u.a. f ortwährende/wiederkehrende Materialumlagerung) 2 - 23 - 41 2 12.402 24.804

21.50 Kiesige Aufschüttung 2 - 4 - 12 2 645 1.290

33.41 Fettw iese mittlerer Standorte (artenarm) 8 - 13 - 19 10 19.950 199.500

33.41 Fettw iese mittlerer Standorte (artenarm, beeinträchtigt durch Überfahren) 8 - 13 - 19 8 1.015 8.120

33.60 Intensivgrünland - 6 - 6 3.351 20.106 - - - -

35.11 nitrophytische Saumvegetation (artenarm) 10 - 12 - 21 10 1.261 12.610 - - - -

35.12 mesophytische Saumvegetation (beeinträchtigt durch Straßennähe, Inselbiotop)11 - 19 - 32 15 1.460 21.900

35.60 Ruderalvegetation 9 - 11 - 18 9 201 1.809

35.61 Annuelle Ruderalvegetation 9 - 11 - 15 9 11.862 106.758 - - - -

35.61 + z.T. verzahnt mit 35.64 (gem. vorkommender Zauneidechse) 9 - 11 - 15 13 3.255 42.315

35.64 Grasreiche ausdauernde Ruderalvegetation 8 - 11 - 15 9 153 1.377 - - - -

37.11 Acker mit fragmentarischer Unkrautvegetation 4 - 8 4 6.809 27.236 - - - -

41.10 Feldgehölz 10 - 17 - 27 17 1.004 17.068 - - - -

41.22 Feldhecke mittlerer Standorte (artenarm, beeinträchtigt durch Straßennähe) 10 - 17 - 27 14 837 11.718 - - - -

60.21 vollversiegelte Straße - 1 - 1 3.098 3.098 - - - -

60.23 Fläche mit w assergebundener Decke 2 - 4 2 26.515 53.030 - - - -

60.25 Grasw eg - 6 - 6 604 3.624 - - - -

60.60 Garten 6 - 12 6 169 1.014 - - - - Einzelbaum auf mittelw ertigen Biotoptypen (33.41) 45.10b 3 - 6 6 4 Stück 1.080 Ansatz: 4 Bäume = 4 St. * StU 45 * Wert 6 Einzelbaum auf mittel- bis hochw ertigen Biotoptypen (35.12) 45.30c 2 - 4 4 1 Stück 180 - - - - Ansatz: 1 Baum = 1 St. * StU 45 * Wert 4 Planung Gewerbefläche

Gewerbefläche mit einer Fläche von 79.594 m²

60.10 davon überbaubar 63.675 m² - - - - - 1 - 1 63.675 63.675

60.60 davon private Grünfläche 15.919 m² - - - - - 6 - 6 15.919 95.514 Pflanzgebot Einzelbaum auf geringw ertigen Biotoptypen (60.60) 45.30a - - - - 4 - 8 6 80 Stück 46.080 Ansatz: 80 Bäume = 80 St. * StU (16+80 cm) * Wert 6 Planung

13.20 Tümpel oder Hüle 13 - 26 - 34 26 2.015 52.390

33.41 Fettw iese mittlerer Standorte (artenreich) 8 - 13 13 1.474 19.162

35.11 nitrophytische Saumvegetation 10 - 12 12 1.065 12.780

41.10 Feldgehölz (Erhalt, best. Lärmschutzw all) 10 - 14 - 17 17 2.637 44.829

41.22 Feldhecke mittlerer Standorte 10 - 14 - 17 14 2.280 31.920

60.21 Straße und Gehw eg - 1 - 1 8.521 8.521

60.40 Fläche für Energieversorgung - 2 - 2 40 80 Sum m e: 97.626 609.436 Sum m e: 97.626 374.951 100% 62%

Bilanzw ert nach dem Eingriff: 374.951 Bilanzw ert vor dem Eingriff: 609.436 Differenz -234.485

Gemäß der Eingriffs- / Ausgleichsbilanzierung kann der zu erwartende Eingriff in das Plangebiet nicht ausgeglichen werden. Es werden Ausgleichsmaßnahmen für das Schutzgut Biotope außerhalb des Plangebiets benötigt.

Umweltbericht Seite 18 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

9. Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich für das Schutzgut Boden

Die nachfolgende Ermittlung des Ausgleichsbedarfs für das Schutzgut Boden erfolgt auf der Grundlage der Datenblätter zu den oben dargestellten bodenkundlichen Einheiten (Quelle: GeoLa - Integrierte Geo- wissenschaftliche Landesaufnahme, LGRB).

Als Bewertungsmethode wird das in der Anlage zur Ökokontoverordnung dargestellte Verfahren gewählt, das mit den zur Verfügung stehenden Angaben / Daten zum Boden in der Integrierten Geowissenschaftliche Landesaufnahme korrespondiert.

Danach werden die Bodenfunktionen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit in die Bewertungsklassen 0 (versiegelte Flächen, keine Funktionserfüllung) bis 4 (sehr hohe Funktionserfüllung) eingeteilt. Für die Bodenfunktion "Standort für naturnahe Vegetation" werden nur Standorte der Bewertungsklassen 4 (sehr hoch) betrachtet. Diese treten im vorliegenden Fall gemäß den Datensätzen der GeoLa im Gebiet nicht auf.

Für die Bodenfunktionen 'Ausgleichskörper im Wasserkreislauf', 'Puffer und Filter für Schadstoffe' sowie 'Natürliche Bodenfruchtbarkeit' wird die Wertstufe des Bodens über das arithmetische Mittel der Bewertungsklassen ermittelt, die in den entsprechenden Datensätzen der GeoLa, wie oben dargestellt, vorgegeben sind. Die Ermittlung der Wertpunkte erfolgt unter Zugrundlegung von 4 Wertpunkten pro Wertstufe und Quadratmeter.

Der Kompensationsbedarf für den vorhabensbedingten Eingriff in den Boden ermittelt sich aus der Differenz zwischen den Wertpunkten vor (Spalte 1) und nach dem Eingriff (Spalte 2) multipliziert mit der Eingriffsfläche (auf Grundlage der tatsächlichen Flächeninanspruchnahme) wie folgt:

Umweltbericht Seite 19 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Baulich beanspruchte Eingriffs- Bestand Planung Kompensationsbedarf Bodenkundliche fläche in m² geplante Nutzung Wertpunkte Wertpunkte in We Wertstufe Wertstufe Einheiten / Nutzungen F Spalte 1 Spalte 2 F x (Spalte 1- Spalte2)

4.894 m² Gebäudefläche 2,33 9,32 0 0

1.223 m² private Grünfläche 2,33 9,32 2,33 9,32 g19 45.621 We 1 m² Versorgungsfläche 2,33 9,32 0 0

1.073 m² Feldhecke 2,33 9,32 2,33 9,32

7.186 m² Gebäudefläche 1,83 7,32 0 0

1.796 m² private Grünfläche 1,83 7,32 1,83 7,32 öffentliche 528 m² 1,83 7,32 1,83 7,32 Grünfläche g24 60.251 We 11 m² Versorgungsfläche 1,83 7,32 0 0

198 m² Feldhecke 1,83 7,32 1,83 7,32

1.034 m² Straße 1,83 7,32 0 0

5.534 m² Gebäudefläche 2,5 10 0 0

1.383 m² private Grünfläche 2,5 10 2,5 10

1.474 m² Fettw iese 2,5 10 2,5 10 g66 61.670 We 2.015 m² Tümpel oder Hüle 2,5 10 2,5 10

535 m² Feldhecke 2,5 10 2,5 10

633 m² Straße/Gehw eg 2,5 10 0 0

45.846 m² Gebäudefläche 1 4 0 0

11.461 m² private Grünfläche 1 4 1 4 Anthropogen überprägte 4.056 m² Straße/Gehw eg 1 4 0 0 199.720 We Böden (Gipsabbau) 28 m² Versorgungsfläche 1 4 0 0 öffentliche 537 m² 1 4 1 4 Grünfläche 217 m² Gebäudefläche 1 4 0 0

54 m² private Grünfläche 1 4 1 4 Anthropogen überprägte 8.468 We Böden (bebaut) 2.637 m² Feldgehölz, Wall 1 4 1 4

475 m² Feldhecke 1 4 1 4

versiegelte Fläche (Bestand) 2.797 m² Straße 0 0 0 0 0 We

Eingriffsfläche: 97.626 m ² Summe Eingriffsdefizit: 375.730 We

Für den durch die geplante Bebauungen verursachten Eingriff in das Schutzgut Boden ergibt sich ein Kompensationsbedarf von: 375.730 Wertpunkten.

Das beim Schutzgut Boden entstehende Defizit von 375.730 Wertpunkten und das Defizit beim Schutzgut Biotope von 234.485 Wertpunkten werden miteinander verrechnet, so dass am Ende ein Gesamtdefizit von 610.215 Wertpunkten verbleibt.

Schutzgut Biotope - 234.485 WE Schutzgut Boden - 375.730 WE

Gesamtdefizit - 610.215 WE

Planexterne Ausgleichsmaßnahmen werden im weiteren Verfahren ergänzt und im Vorfeld mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.

Umweltbericht Seite 20 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

10. Bilanzierung sonstiger Schutzgüter

Für die anderen untersuchten Schutzgüter wurde in den vorstehenden Kapiteln so weit sinnvoll und möglich eine Gegenüberstellung von Bestand und Planung anhand von Zahlen (Flächenangaben) oder eine Bewertung in verbal-argumentativer Form durchgeführt.

Bei einer konsequenten Umsetzung der genannten Maßnahmen kann davon ausgegangen werden, dass für die betroffenen Schutzgüter Wasser, Landschaftsbild, Erholung, Luft/Klima, Mensch sowie Kultur- und Sachgüter keine erheblichen Beeinträchtigungen verbleiben, so dass von einer ausreichenden Berücksichtigung der betroffenen Schutzgüter im Rahmen der Abwägung und Eingriffsregelung ausgegangen werden kann. Zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen inner- oder außerhalb des Plangebiets sind nicht erforderlich.

Verfahrensvermerke: Fassung vom 24.05.2018 für die Sitzung am 13.06.2018 Fassung vom 24.09.2019 für die Sitzung am 22.10.2019 Dettenseer Str. 23 72186 Empfingen Bearbeiter: 07485/9769-0 Timo Hirt (Bachelor of engineering Landschaftsplanung) [email protected] Jochen Schittenhelm

Umweltbericht Seite 21 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

III. Anhang

1. Pflanzenliste

Die festgesetzten Pflanzgebotsflächen sind fachgerecht zu bepflanzen und dauernd zu unterhalten. Für die Bepflanzung werden naturraumtypische Arten der potentiell natürlichen Vegetation vorgeschlagen gemäß den Empfehlungen der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (Gebietsheimische Gehölze in Baden-Württemberg, Karlsruhe 2002).

Pflanzgebot hochstämmige standortgerechte Laubbäume

Qualität: Hochstamm mit Ballen, 3 x verpflanzt, StU 14-16 cm Acer campestre /Feld-Ahorn Prunus padus / Trauben-Kirsche Acer platanoides / Spitz-Ahorn Quercus robur / Stiel-Eiche Acer pseudoplatanus / Bergahorn Sorbus aucuparia / Vogelbeere Betula pendula / Hänge-Birke Sorbus aria / Mehlbeere Prunus avium / Vogelkirsche Tilia platyphyllos / Sommer-Linde

Pflanzgebot Feldheckenpflanzung

Qualität: Sträucher, oB. 3-4 Tr. h 60 – 100 Corylus avellana / Gewöhnliche Hasel Cornus sanguinea / Roter Hartriegel Crataegus monogyna / eingriffeliger Weißdorn Euonymus europaeus / Pfaffenhütchen Ligustrum vulgare / Liguster Lonicera xylosteum / Heckenkirsche Prunus spinosa / Schlehe Rhamnus catharticus / Kreuzdorn Rosa arvensis / Feld-Rose Rosa canina / Hundsrose Rosa rubiginosa / Wein-Rose Sambucus racemosa / Roter Holunder Sambucus nigra / Schwarzer Holunder Viburnum lantana / Wolliger Schneeball

Umweltbericht Seite 22

LANDKREIS ROTTWEIL UMWELTBERICHT ZUM BEBAUUNGSPLAN "VOGELLOCH - 0m 7

17 10m 25m

1 4 50m 75m

100m

7

1 1

2 1

7

1

1 1 ERWEITERUNG" IN OBERNDORF A.N. - BOCHINGEN Lage im Raum NUTZUNGSSTRUKTUREN DER BIOTOP- UND BESTANDSPLAN UMWELTBERICHT ZUM BEBAUUNGSPLAN Planzeichen Sonstige in Oberndorf a.N. - Bochingen "Vogelloch - Erweiterung" JS/Gf 24.09.19 Aktualisierung der Bestandssituation Aktualisierung der Bestandsplan Biotope und Nutzungen 24.09.19 24.05.18 JS/Gf Hi/Gf Maßstab: Gez./Geä. 37.11 60.21 Straße, völlig versiegelt Straße, 60.21 41.10 35.61 35.61 35.60(-) 35.12(-) 35.11(-) Flurstücksgrenzen und Flurstücksnummern Flurstücksgrenzen Bebauungspläne (Teilflächen) Geltungsbereiche aufzuhebender Bebauungspläne Geltungsbereiche angrenzender des Bebauungsplanes (§ 9 Abs. 7 BauGB) des Geltungsbereichs Grenze räumlichen 02 Fläche mit wassergebundener Decke 60.23 45.30c 45.10b 41.22(-) 33.60 33.41(-) 33.41(-) 21.50(-) 21.41(-) 21.12(-) 35.64(-) 06 Garten 60.60 Grasweg 60.25 Datum 1 : 2.500 Acker mit fragmentarischer Unkrautvegetation (+) lt. vorkommender Zauneidechse (+) lt. vorkommender Straßennähe, Inselbiotop) Feldgehölz mit 35.64) (z.T. verzahnt Ruderalvegetation Annuelle Ruderalvegetation Annuelle Ruderalvegetation Mesophytische Saumvegetati (artenarm) Saumvegetation Nitrophytische wiederkehrende Materialumlagerung) durch Straßennähe) durch Standort mittlerer Feldhecke, Grünlandansaat durch Überfahren) Standorte mittlerer Fettwiese (artenarm) Standorte mittlerer Fettwiese oder sandige Abbaufläche Kiesige Anthropogene Gesteinhalde Materialabbau, geringes Alter) Anthropogen freigelegte Felsbildung (u.a. laufender Grasreiche ausdauernde Ruderalvegetation Einzelbaum, auf mittel- bis hochwe bis mittel- auf Einzelbaum, 33.41) (hier: Biotoptyp mittelwertigem auf Baumreihe, Aufschüttung beziehungsweise Änderungsvermerk BESTANDSPLAN Grundlage: Plannummer: Projektnummer: nobeogree.einfo [email protected] 07485/9769-0 Tel.: Empfingen 72186 23 Str. Dettenseer Büro Empfingen e (artenarm, beeinträchtigt beeinträchtigt e (artenarm, on (beeinträchtigtdurch (artenarm, beeinträchtigt (u.a. fortwährende oder (u.a. fortwährende rtigem Biotoptyp (hier: 35.12) (hier: Biotoptyp rtigem 12260 / best-1.212260 / 12260 Tel.: 07551/83498-0 Tel.: Owingen 88696 2 Gottlieb-Daimler-Str. Büro Owingen @gfroerer-archikom.de Stadt Oberndorf a.N. Landkreis Rottweil Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“

Regelverfahren in Oberndorf a.N. - Bochingen

ARTENSCHUTZRECHTLICHER FACHBEITRAG

Fassung vom 24.09.2019 Entwurf

Änderungen im Vergleich zum Stand 24.05.2018 sind grau hinterlegt Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Inhaltsübersicht

I. Einleitung und Rechtsgrundlagen...... 1

1. Untersuchungszeitraum und Methode...... 2

2. Rechtsgrundlagen...... 4

II. Beschreibung der vom Vorhaben betroffenen Biotop- und Habitatstrukturen...... 6

1. Lage des Untersuchungsgebietes...... 6

2. Nutzung des Untersuchungsgebietes...... 7

3. Schutzgebiete im Bereich des Untersuchungsgebietes...... 9

III. Vorhabensbedingte Betroffenheit von planungsrelevanten Arten...... 10

1. Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta)...... 11

2. Fledermäuse (Microchiroptera)...... 13

3. Säugetiere (Mammalia) ohne Fledermäuse (s.o.)...... 16

4. Vögel (Aves)...... 19

5. Reptilien (Reptilia)...... 22

6. Wirbellose (Evertebrata)...... 24 6.1. Käfer (Coleoptera)...... 24 6.2. Schmetterlinge (Lepidoptera)...... 26

IV. Ergebnis der artenschutzrechtlichen Prüfung...... 28

V. Zielartenkonzept des Landes Baden-Württemberg für Oberndorf am Neckar...... 29

VI. Literaturverzeichnis...... 32 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

I. Einleitung und Rechtsgrundlagen Anlass für den vorliegenden Artenschutzbeitrag ist die Erweiterung des bereits bestehenden Gewerbegebietes „Vogelloch“ auf der Gemarkung Bochingen (Stadt Oberndorf a.N.).

Abb. 1: Übersichtskarte mit der Lage des Plangebietes (schwarz gestrichelte Linie)

Durch die Planaufstellung könnten Eingriffe vorbereitet werden, die auch zu Störungen oder Verlusten von geschützten Arten nach § 7 Abs. 2 BNatSchG oder deren Lebensstätten führen können. Die Überprüfung erfolgt anhand des vorliegenden artenschutzrechtlichen Fachbeitrages.

Nachdem mit der Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) vom Dezember 2007 das deutsche Artenschutzrecht an die europäischen Vorgaben angepasst wurde, müssen bei allen genehmigungspflichtigen Planungsverfahren und bei Zulassungsverfahren nunmehr die Artenschutzbelange entsprechend den europäischen Bestimmungen durch eine artenschutzrechtliche Prüfung berücksichtigt werden.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 1 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

1. Untersuchungszeitraum und Methode

Die floristischen und faunistischen Untersuchungen erfolgten am 11.10.2017. Eine systematische Erfassung nach standardisierten Methoden konnte nicht durchgeführt werden, da der Begehungstermin außerhalb der Vegetationsperiode und der Vogelbrutzeiten lag. Aufgrund dessen erfolgten die Aufnahmen im Rahmen einer Habitatpotenzialanalyse. Ergänzend wurden im September 2019 vier weitere Begehungen bezüglich der Reptilien im Untersuchungsgebiet vorgenommen.

Zunächst wurde das ca. 9 ha umfassende Untersuchungsgebiet in seine Haupt-Struktureinheiten „Grünland“, „Ruderalflächen“ und „Gehölze“ untergliedert. Innerhalb dieser Haupteinheiten wurden Kleinstrukturen definiert, die als Habitate für planungsrelevante Arten geeignet sein könnten. Diese wurden nach vorjährigen Neststandorten, nach Bruthöhlen, nach Rupfplätzen etc. abgesucht.

Im Vordergrund der sonstigen potenziellen Arten stand die Selektion des Zielartenkonzeptes des Landes Baden-Württemberg (ZAK). Diese erfolgt durch die Eingabe der kleinsten im Portal des ZAK vorgegebenen Raumschaft in Verknüpfung mit den Angaben der im Gebiet vorkommenden Habitatstrukturen. Im Ergebnis liefert das ZAK die zu berücksichtigenden Zielarten.

Diese sind im vorliegenden Fall bei den Säugetieren die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) und der Biber (Castor fiber), bei den Reptilien die Zauneidechse (Lacerta agilis), bei den Schmetterlingen der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) und der Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) sowie bei den xylobionten Käfern der Eremit (Osmoderma eremita).

Die detaillierte Erfassungsmethode sowie die Ergebnisse der Kartierung sind in den jeweiligen nachfolgenden Kapiteln zu den einzelnen Artengruppen vermerkt.

Tab. 1: Begehungstermine im Untersuchungsgebiet Nr. Datum Bearbeiter Uhrzeit Wetter Thema

(1) 11.10.2017 Kohnle, Reinhardt 09:00 - 11:00 Uhr wolkig (50 %), windstill, 10,5 °C Übersichtsbegehung

(2) 13.09.2019 Kohnle 15:00 – 17:00 Uhr 25,5 °C, sonnig, windig R

(3) 16.09.2019 Kohnle 15:15-15:45 Uhr 27,5°C, sonnig, windig R

(4) 20.09.2019 Kohnle 09:40 – 11:25 Uhr 8 °C, sonnig, windig B / R

(5) 24.09.2019 Kohnle 12:55 – 14:05 Uhr 17 °C, bedeckt, windig R

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

B: Biotope R: Reptilien

Übersichtsbegehung: Erfassung sämtlicher artenschutzrechtlich relevanter Strukturen, Tier- und Pflanzenarten

Ergänzend zu den eigenen Erhebungen wird das landesweite Zielartenkonzept (ZAK) für Oberndorf am Neckar dargestellt und bei der Ergebnisfindung mit diskutiert. Als zutreffende Habitatstrukturen wurden ausgewählt:

• B1.2 Vegetationsfreie bis -arme Struktur- und Biotoptypen: kiesig und trocken, • D2.2.2 Grünland frisch und nährstoffreich (Flora nutzungsbedingt gegenüber D2.2.1 deutlich ver armt),

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 2 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

• D6.1.2 Gebüsche und Hecken mittlerer Standorte und • D6.2 Baumbestände (Feldgehölze, Alleen, Baumgruppen, inkl. baumdominierter Sukzessionsgehölze, Fließgewässer begleitender baumdominierter Gehölze im Offenland (im Wald s. E1.7), Baumschulen und Weihnachtsbaumkulturen).

Im Zielartenkonzept für diese Auswahl sind 34 Tierarten aus 5 Artengruppen aufgeführt. Die zu berücksichtigenden Arten nach dem Zielartenkonzept des Landes Baden-Württemberg (ZAK) sind in Tabelle 13 im Anhang dieses Gutachtens dargestellt.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 3 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

2. Rechtsgrundlagen

Die rechtliche Grundlage für den vorliegenden Artenschutzbeitrag bildet der artenschutzrechtliche Verbotstatbestand des § 44 Abs. 1 BNatSchG, der folgendermaßen gefasst ist: "Es ist verboten,

• wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten, nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, • wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, • Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, • wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören."

Die Verbote nach § 44 Abs. 1 BNatSchG werden um den Absatz 5 ergänzt, mit dem bestehende und von der Europäischen Kommission anerkannte Spielräume bei der Auslegung der artenschutzrechtlichen Vorschriften der FFH-Richtlinie genutzt und rechtlich abgesichert werden sollen, um akzeptable und im Vollzug praktikable Ergebnisse bei der Anwendung der Verbotsbestimmungen des Absatzes 1 zu erzielen. Danach gelten für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie für Vorhaben im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1, die nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässig sind, folgende Bestimmungen:

1. Sind in Anhang IVa der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführte Tierarten oder europäische Vogelarten betroffen, liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 1 (Schädigungsverbot) nicht vor, wenn die Beeinträchtigung durch den Eingriff oder das Vorhaben das Tötungs- und Verletzungsrisiko für Exemplare der betroffenen Arten nicht signifikant erhöht und diese Beeinträchtigung bei Anwendung der gebotenen, fachlich anerkannten Schutzmaßnahmen nicht vermieden werden kann. Weiterhin liegt ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nr. 3 (Störungsverbot) nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt bleibt. Die ökologische Funktion kann vorab durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (so genannte CEF-Maßnahmen) gesichert werden. Entsprechendes gilt für Standorte wild lebender Pflanzen der in Anhang IVb der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten. 2. Sind andere besonders geschützte Arten betroffen, liegt bei Handlungen zur Durchführung eines Eingriffs oder Vorhabens ein Verstoß gegen die Zugriffs-, Besitz- / Vermarktungsverbote nicht vor. Die artenschutzrechtlichen Verbote bei nach § 15 zulässigen Eingriffen in Natur und Landschaft sowie nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässigen Vorhaben im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1 gelten somit nur für die in Anhang IV der FFH-RL aufgeführten Tier- und Pflanzenarten sowie europäischen Vogelarten.

Bei den nur nach nationalem Recht geschützten Arten ist durch die Änderung des NatSchG eine Vereinfachung der Regelungen eingetreten. Eine artenschutzrechtliche Prüfung nach § 44 Abs. 1 BNatSchG ist für diese Arten nicht erforderlich. Die Artenschutzbelange müssen insoweit im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung (Schutzgut Tiere und Pflanzen) über die Stufenfolge von Vermeidung, Minimierung und funktionsbezogener Ausgleich behandelt werden. Werden Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten erfüllt,

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 4 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen müssen die Ausnahmevoraussetzungen des § 45 Abs. 7 BNatSchG erfüllt sein.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 5 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

II. Beschreibung der vom Vorhaben betroffenen Biotop- und Habitatstrukturen

1. Lage des Untersuchungsgebietes

Das leicht nach Süden geneigte Untersuchungsgebiet liegt auf ca. 600 m ü. NHN (siehe Abb. 2). Es wird im Westen und Nordwesten durch die K 5502 begrenzt sowie im Süden durch das Gewerbegebiet „Vogelloch“. Am östlichen Rand grenzen langgezogene Feldhecken an sowie ein weiteres Steinbruchgelände, ein Waldbestand und Grünländereien.

Abb. 2: Ausschnitt aus der topografischen Karte (Geobasisdaten © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden- Württemberg, www.lgl-bw.de, Az.: 2851.9-1/19).

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 6 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

2. Nutzung des Untersuchungsgebietes

Der südliche Teil des Geltungsbereiches wird als Grünland bewirtschaftet (siehe Abb. 3). Davon ist eine Teilfläche mit einer Grünlandeinsaat (Weißklee, Luzerne, Weidelgras, Wiesenschwingel, Wiesen-Lieschgras) bestanden; die übrige Fläche wird offenbar als Mähwiese genutzt. Auf der Wiese stehen zwei Heckenabschnitte aus Hartriegel sowie eine Baumreihe aus Rosskastanien. Im Südosten des Plangebietes befindet sich ein Schotterplatz mit einer Erd- und Steinlagerstätte. Diese ist von einjähriger sowie grasreicher mehrjähriger Ruderalvegetation und Hartriegel-Jungwuchs bestanden. Der größte Teil des Gebietes dient als Gipsabbaufläche. Im nördlichsten Bereich ist dieser Steinbruch bereits wieder verfüllt worden. Dort hat sich eine Spontanvegetation aus ein- und mehrjährigen Ruderalarten wie Kompasslattich (Lactuca serriola), Ackerkratzdistel (Cirsium arvense) und Gewöhnlicher Kratzdistel (Cirsium vulgare) angesiedelt. Das gesamte Gelände ist von Schotter-, Beton- und Feldwegen umgeben. Entlang diesen erstrecken sich lineare Säume aus grasreicher und teils nitrophytischer Ruderalvegetation.

Abb. 3: Mähwiese und Hecken im südlichen Teil des Untersuchungsgebietes.

Abb. 4: Blick von oben in den Wiesenbestand.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 7 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Tab. 2: Schnellaufnahme aus der artenarmen Fettwiese (ca. 5 x 5 m) (Magerarten fett, Störzeiger [fett])

Wiss. Bezeichnung Deutscher Name E Wiss. Bezeichnung Deutscher Name E

Ajuga reptans Kriechender Günsel 1 Galium mollugo agg. Artengr. Wiesenlabkraut +

Arrhenaterum elatius Glatthafer 1 Glechoma hederacea 1a Gundelrebe +

Bellis perennis 1c Gänseblümchen + Lolium perenne 1a, d Ausdauernder Lolch 2b

Cardamine pratensis Wiesen-Schaumkraut + Poa pratensis Echtes Wiesen-Rispengras 2b

Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras 1 Poa trivialis 1a Gewöhnliches Rispengras 1

Festuca arundinacea Rohr-Schwingel + Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß +

Festuca pratensis Wiesen-Schwingel 1 Taraxacum sect. Rud. [1a] Wiesen-Löwenzahn 1

Festuca rubra Echter Rotschwingel 1 Trifolium repens Kriech-Klee +

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

Artmächtigkeit nach der Braun-Blanquet-Skala (kombinierte Abundanz- / Dominanz-Skala) Symbol Individuenzahl Deckung Symbol Individuenzahl Deckung r selten, ein Exemplar (deutlich unter 1 %) 2b (beliebig) 16 bis 25 % + wenige (2 bis 5 Exemplare) (bis 1 %) 3 (beliebig) 26 bis 50 % 1 viele (6 bis 50 Exemplare) (bis 5 %) 4 (beliebig) 51 bis 75 % 2a (beliebig) 5 bis 15 % 5 (beliebig) 76 bis 100 % Kategorie der Lebensraum abbauenden Art 1a: Stickstoffzeiger 1b: Brachezeiger 1c: Beweidungs-, Störzeiger 1d: Einsaatarten

In der Wirtschaftswiese wurden in der Schnellaufnahme (10 min.) 16 verschiedene Pflanzenarten auf einer Fläche von ca. 25 m² registriert. Davon zählt der Löwenzahn zu den sogenannten 'Störzeigern' (1a: Stickstoffzeiger, 1c: Beweidungs- und Störungszeiger, 1d: Einsaatarten). Mit den somit verbleibenden 15 'Zählarten' ist der Bestand eher artenarm (vgl. auch Abb. 4). Nach der Biotoptypenliste der LUBW 1 2 ist er als '33.41 Fettwiese mittlerer Standorte' in artenarmer Ausprägung zu bezeichnen. Als einziger Magerkeitszeiger trat der Rotschwingel mit geringer Deckung auf.

1 LUBW LANDESANSTALT FÜR UMWELT, MESSUNGEN UND NATURSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG (Hrsg.) (2009): Arten, Biotope, Landschaft – Schlüssel zum Erfassen, Beschreiben, Bewerten. Karlsruhe. 312 S. 2 LFU LANDESANSTALT FÜR UMWELTSCHUTZ BADEN-WÜRTTEMBERG (Hrsg.) (2005): Bewertung der Biotoptypen Baden-Württembergs zur Bestimmung des Kompensationsbedarfs in der Eingriffsregelung. Karlsruhe. 65 S.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 8 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

3. Schutzgebiete im Bereich des Untersuchungsgebietes

7 6

5

1

8 2 4 3

Abb. 5: Orthofoto des Planungsraumes mit Eintragung der Schutzgebiete in der Umgebung (Geobasisdaten © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, www.lgl-bw.de, Az.: 2851.9-1/19).

Tab. 3: Schutzgebiete in der Umgebung des Geltungsbereiches

Lfd.Nr. Biot.--Nr. Bezeichnung Lage (1) 1-7617-3250-067 Offenlandbiotop: Feldhecken und -gehölze östlich Bochingen 145 m W (2) 1-7717-3250-326 Offenlandbiotop: Feldhecke östlich Bochingen 460 m SW (3) 1-7717-3250-352 Offenlandbiotop: Land-Schilfröhricht östlich Bochingen 800 m SO (4) 1-7717-3250-353 Galeriewald am Irslenbach östlich Bochingen 820 m SO (5) 1-7617-3250-086 Magerrasen südlich Wittershausen 970 m NO (6) 1-7617-3250-078 Feldhecken südlich Wittershausen 740 m N (7) 1-7617-3250-077 Feldgehölze südwestlich Wittershausen 700 m N (8) 2-7617-3251-817 Waldbiotop: Erlen-Eschenwald Hochwald O Bochingen 820 m SO

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

Lage : kürzeste Entfernung vom Mittelpunkt des Geltungsbereiches zum Schutzgebiet mit der entsprechenden Richtung

Innerhalb des Geltungsbereiches bestehen keine Schutzgebiete. Das nächst gelegene ist das Offenlandbiotop „Feldhecken und -gehölze östlich Bochingen“ in ca. 145 m Entfernung westlich. In größerer Distanz liegen weitere Offenlandbiotope sowie ein Waldbiotop. Es wird konstatiert, dass vom Vorhaben keine erheblichen negativen Wirkungen auf die Schutzgebiete und deren Inventare in der Umgebung ausgehen.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 9 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

III. Vorhabensbedingte Betroffenheit von planungsrelevanten Arten Im Nachfolgenden wird dargestellt, inwiefern durch das geplante Vorhaben planungsrelevante Artengruppen betroffen sind. Bezüglich der streng geschützten Arten, der Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie sowie den europäischen Vogelarten (= planungsrelevante Arten) ergeben sich aus § 44 Abs.1 Nr. 1 bis 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe folgende Verbote:

Schädigungsverbot:

Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.

Störungsverbot:

Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führt.

Tab. 4: Durch das Vorhaben potenziell betroffene Artengruppen und die Eignung des Gebietes als Habitat

Arten / Artengruppe Habitateignung § gesetzlicher Schutzstatus

Farn- und potenziell geeignet – Planungsrelevante Gefäßpflanzen besonders / streng geschützt, Blütenpflanzen werden nicht erwartet. Anhang IV FFH-RL Der Geltungsbereich liegt innerhalb des Hauptverbrei- tungsgebietes der Dicken Trespe (Bromus grossus). Der Status der Art wird diskutiert.

Säugetiere potenziell geeignet – Eine potenzielle Nutzung von besonders / streng geschützt, (inkl. Fledermäuse) Fledermäusen als Jagdhabitat ist gegeben. Anhang IV FFH-RL Die im ZAK aufgelisteten Arten Biber (Castor fiber) und Haselmaus (Muscardinus avellanarius) werden diskutiert.

Vögel potenziell geeignet – Es bestehen potenzielle Brutmöglich- alle Vögel mind. besonders keiten für störungsunempfindliche Bodenbrüter und geschützt, VS-RL, BArtSchV Gehölzfreibrüter.

Reptilien potenziell geeignet - Planungsrelevante Reptilienarten besonders / streng geschützt, konnten im Gebiet nicht ausgeschlossen werden. Anhang IV FFH-RL Die im ZAK aufgeführte Zauneidechse (Lacerta agilis) wurde nachgesucht.

Amphibien nicht geeignet – Das Vorkommen von planungsrelevanten besonders / streng geschützt, Amphibienarten wird aufgrund der für sie fehlenden Anhang IV FFH-RL Biotopausstattung ausgeschlossen.

Wirbellose potenziell geeignet - Planungsrelevante Evertebraten werden besonders / streng geschützt, aufgrund der für sie fehlenden Biotopausstattung nicht erwartet. Anhang IV FFH-RL Die im ZAK aufgeführten Arten Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) und Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) sowie der xylobionte Eremit (Osmoderma eremita) werden diskutiert.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 10 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

1. Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta)

Ein Vorkommen von planungsrelevanten Arten dieser Gruppe im Wirkungsbereich wird aufgrund der Lage des Planungsraumes außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art (V) und aufgrund nicht vorhandener Lebensraumstrukturen für ein Habitat der Art im Planungsraum (H) abgeschichtet.

Der Status der Dicken Trespe (Bromus grossus) (gelb hinterlegt) wird überprüft.

Tab. 5: Abschichtung der Farn- und Blütenpflanzen des Anhanges IV der FFH-Richtlinie nach dem Verbreitungsgebiet und den Habitat-Eigenschaften (ggf. mit Angabe zum Erhaltungszustand) 3

Eigenschaft Erhaltungszustand Deutscher Name Wissenschaftliche Bezeichnung V H 1 2 3 4 5 ! ? Dicke Trespe Bromus grossus + - - - - X X Frauenschuh Cypripedium calceolus - - + + - X X Sumpf-Siegwurz Gladiolus palustris + + + + + X X Sand-Silberscharte Jurinea cyanoides - + - - - X X Liegendes Büchsenkraut Lindernia procumbens - ? - - - X X Sumpf-Glanzkraut Liparis loeselii + + - - - X X Kleefarn Marsilea quadrifolia - - - - - X X Bodensee-Vergissmeinnicht Myosotis rehsteineri + + + + + X X Biegsames Nixenkraut Najas flexilis ? ? ? ? ? X X Sommer-Schraubenstendel Spiranthes aestivalis + + + + + X X Europäischer Dünnfarn Trichomanes speciosum + + + + +

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

V mit [ X ] markiert: Plangebiet liegt außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art. H mit [ X ] markiert: Habitat-Eigenschaften für ein Artvorkommen fehlen im Wirkungsbereich des Plangebietes. [ ! ] Vorkommen nicht auszuschließen; [ ? ] Überprüfung erforderlich

LUBW: Die Einstufung erfolgt über ein Ampel-Schema, wobei „grün“ [ + ] einen günstigen, „gelb“ [ - ] einen ungünstig-unzureichenden und „rot“ [ - ] einen ungünstig-schlechten Erhaltungszustand widerspiegeln. Lässt die Datenlage keine genaue Bewertung eines Parameters zu, wird dieser als unbekannt (grau) [ ? ] eingestuft. Die Gesamtbewertung, also die Zusammenführung der vier Parameter, erfolgt nach einem festen Schema. Beispielsweise ist der Erhaltungszustand als ungünstig-schlecht einzustufen, sobald einer der vier Parameter mit „rot“ bewertet wird. 1 Verbreitung 2 Population 3 Habitat 4 Zukunft 5 Gesamtbewertung (mit größerer Farbsättigung)

3 gemäß: LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) (2013): FFH-Arten in Baden Württemberg – Erhaltungszustand 2013 der Arten in Baden-Württemberg.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 11 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Zur Ökologie der Dicken Trespe (Bromus grossus).

• Hauptstandorte sind Ackerränder und Wiesenwegraine; • Wintergetreidebau ist dauerhaft erforderlich (v.a. Dinkel, Emmer, Einkorn und Weizen) zur Sicherung der Areale für den Lebensraum Herbstkeimer; • Rotationsbrachen, Fehlstellen und Ruderalflächen sind Ersatzlebensräume; • Besiedlung von planaren Tallagen bis submontane Berglagen.

Blütezeit • Von Mitte / Ende Juni bis Anfang August, je nach Höhenlage, Bodenbeschaffenheit, Exposition und Kontinentalität.

• Einjähriger Herbstkeimer; Lebensweise • Fruchtreife August - September; • Wasser- und Windverbreitung sowie durch Aussaat.

• Verbreitungsschwerpunkte sind die Schwäbische Alb und die südlichen Gäubereiche; • Punktuelle Vorkommen sind auch im Bauland, im Markgräfler Verbreitung in Land und von den Donau-Ablach-Platten bekannt; Baden- • Verwechslungsmöglichkeit mit der Roggentrespe (Bromus Württemberg secalinus) ist gegeben; • Bei insgesamt unzureichender Datenlage wird ein stetiger Abb. 6: Verbreitung der Dicken Trespe Rückgang der Art im Land konstatiert. (Bromus grossus) in Baden-Württemberg und die Lage des Untersuchungsgebietes.

Laut Verbreitungskarte kann ein Vorkommen der Dicken Trespe (Bromus grossus) im Untersuchungsgebiet potenziell erwartet werden. Die Habitatansprüche der Art (Acker, bevorzugt mit Wintergetreide bestellt) sind jedoch im Geltungsbereich nicht erfüllt, da die Flächen als Grünland genutzt werden. Die Schotterfläche mit der Erdaufschüttung sowie die Erdwälle entlang des Steinbruches kommen als Sekundärlebensraum für die Art in Frage. Es wurden dort jedoch keine Pflanzenteile der Dicken Trespe gefunden. Ihr Vorkommen innerhalb des Untersuchungsgebietes wird daher ausgeschlossen.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 12 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

2. Fledermäuse (Microchiroptera)

Die nachfolgenden Nennungen der Fledermausarten für den Bereich des Messtischblattes 7617 (SO) stammen entweder aus der Dokumentation der LUBW, Ref. 25 – Arten- und Flächenschutz, Landschaftspflege oder sind dem Zielartenkonzept (ZAK) entnommen.

Wie in Tab. 6 dargestellt, liegen der LUBW für das Messtischblatt-Viertel jüngere Nachweise (l) von einer Fledermausart vor. Die Artnachweise in den Nachbarquadranten sind mit "NQ" dargestellt, die aus dem ZAK stammenden Arten sind mit "ZAK" angegeben. Datieren die Meldungen aus dem Berichtszeitraum vor dem Jahr 2000, so ist zusätzlich "1990-2000" vermerkt.

Tab. 6: Die Fledermausarten Baden-Württembergs mit der Einschätzung eines potenziellen Vorkommens im Untersuchungsraum sowie der im ZAK aufgeführten Spezies (Quadranten der TK 1:25.000 Blatt 7617 SO) mit den Angaben zum Erhaltungszustand. 4

Deutscher Name Wissenschaftliche Vorkommen5 6 Rote Liste FFH- Erhaltungszustand Bezeichnung bzw. Nachweis B-W 1) Anhang 1 2 3 4 5

Nordfledermaus Eptesicus nilssonii ZAK 2 IV + ? ? ? ?

Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus ZAK 2 IV + ? ? + ?

Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii NQ/ZAK 2 IV + + - - -

Große Bartfledermaus Myotis brandtii ZAK 1 IV + - - - -

Wasserfledermaus Myotis daubentonii NQ/ZAK 3 IV + + + + +

Großes Mausohr Myotis myotis l /ZAK 2 IV + + + + +

Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus NQ/ZAK 3 IV + + + + +

Fransenfledermaus Myotis nattereri NQ/ZAK 2 IV + + + + +

Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri ZAK 2 IV + ? - - -

Großer Abendsegler Nyctalus noctula NQ (1990-2000)/ZAK i IV + - + ? -

Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii ZAK i IV + + + + +

Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus NQ/ZAK 3 IV + + + + +

Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus ZAK G IV + ? + + +

Braunes Langohr Plecotus auritus NQ/ZAK 3 IV + + + + +

Graues Langohr Plecotus austriacus NQ/ZAK G IV + ? - - -

Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus NQ (1990-2000) i IV + ? ? ? ?

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

1): BRAUN ET AL. (2003): Rote Liste der gefährdeten Säugetiere in Baden-Württemberg. In: BRAUN, M. & F. DIETERLEIN (Hrsg.) (2003): Die Säugetiere Baden-Württembergs, Band 1. 2) NQ: Nachbarquadrant zum MTB 7617 SO 1: vom Aussterben bedroht 2: stark gefährdet 3: gefährdet V: Art der Vorwarnliste G: Gefährdung unbekannten Ausmaßes i: Gefährdete wandernde Tierart R: Art lokaler Restriktion *: ungefährdet

FFH IV: Art nach Anhang IV der FFH-Richtlinie BNatSchG §§: streng geschützte Art nach dem Bundesnaturschutzgesetz.

4 gemäß: LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) (2013): FFH-Arten in Baden Württemberg – Erhaltungszustand 2013 der Arten in Baden-Württemberg. 5 gemäß LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg - Geodaten für die Artengruppe der Fledermäuse; Ref. 25 – Arten- und Flächenschutz, Landschaftspflege; Stand 01.03.2013 6 BRAUN & DIETERLEN (2003): Die Säugetiere Baden-Württembergs, Band I, Allgemeiner Teil Fledermäuse (Chiroptera). Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart, Deutschland.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 13 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Tab. 6: Die Fledermausarten Baden-Württembergs mit der Einschätzung eines potenziellen Vorkommens im Untersuchungsraum sowie der im ZAK aufgeführten Spezies (Quadranten der TK 1:25.000 Blatt 7617 SO) mit den Angaben zum Erhaltungszustand.

LUBW: Die Einstufung erfolgt über ein Ampel-Schema, wobei „grün“ [ + ] einen günstigen, „gelb“ [ - ] einen ungünstig-unzureichenden und „rot“ [ - ] einen ungünstig-schlechten Erhaltungszustand widerspiegeln. Lässt die Datenlage keine genaue Bewertung eines Parameters zu, wird dieser als unbekannt (grau) [ ? ] eingestuft. Die Gesamtbewertung, also die Zusammenführung der vier Parameter, erfolgt nach einem festen Schema. Beispielsweise ist der Erhaltungszustand als ungünstig-schlecht einzustufen, sobald einer der vier Parameter mit „rot“ bewertet wird. 1 Verbreitung 2 Population 3 Habitat 4 Zukunft 5 Gesamtbewertung (mit größerer Farbsättigung)

Untersuchungen zur lokalen Gemeinschaft von Fledermäusen innerhalb eines Untersuchungsraumes können grundsätzlich nur im aktiven Zyklus der Arten vorgenommen werden. Dieser umfasst den Zeitraum von (März -) April bis Oktober (- November) eines Jahres. Außerhalb diesem herrscht bei den mitteleuropäischen Arten die Winterruhe.

Die aktiven Phasen gliedern sich in den Frühjahrszug vom Winterquartier zum Jahreslebensraum im (März-) April bis Mai. Diese mündet in die Wochenstubenzeit zwischen Mai und August. Die abschließende Phase mit der Fortpflanzungszeit endet mit dem Herbstzug in die Winterquartiere im Oktober (- November).

Diese verschiedenen Lebensphasen können allesamt innerhalb eines größeren Untersuchungsgebietes stattfinden oder artspezifisch unterschiedlich durch ausgedehnte Wanderungen in verschiedenen Räumen.

Quartierkontrolle: Im Rahmen der Übersichtsbegehung und Habitatpotenzialanalyse konnten im Untersuchungsgebiet keine Strukturen (z.B. hohle Bäume, Felshöhlen) gefunden werden, welche als Sommer- oder Winterquartier für die genannten Arten geeignet wären. Somit kommt der Geltungsbereich allenfalls als Jagd- und Nahrungshabitat in Frage. Da es sich um eher arten- und blütenarmes Grünland handelt und auch die wegbegleitenden Säume von Gräsern und wenigen krautigen Stickstoffzeigern dominiert sind, wird davon ausgegangen, dass der Geltungsbereich keine überdurchschnittliche Bedeutung als Nahrungsraum für Fledermäuse hat. Es kann dennoch nicht ausgeschlossen werden, dass Bäume im Gebiet als temporärer Hangplatz genutzt werden. Daher dürfen Gehölze im Plangebiet nur außerhalb der Aktivitätsphase der Fledermäuse entfernt werden, also nicht zwischen 1. März und 31. Oktober.

Prognose zum Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG (Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.) Es kommen innerhalb des gesamten Geltungsbereiches keine Strukturen vor, die als Winterquartier oder Wochenstube für Fledermäuse geeignet sind. Da eine Nutzung als Hangplatz jedoch nicht ausgeschlossen werden kann, sind Gehölzrodungen nur außerhalb des Zeitraumes vom 1. März bis 31. Oktober zulässig. Damit werden vorhabensbedingte Tötungen von Fledermäusen durch das Freiräumen des Baufeldes ausgeschlossen.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 14 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Prognose zum Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG

(Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führt.) Signifikante negative Auswirkungen für die Fledermaus-Populationen aufgrund von bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkungen sind auch bei einer Nutzung des Gebietes als Jagdraum nicht zu erwarten.

Der Verbotstatbestand des erheblichen Störens von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten wird für Fledermausarten nicht erfüllt.

✔ Ein Verstoß gegen die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG und § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG wird unter Einhaltung von o.g. Rodungszeitraum ausgeschlossen.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 15 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

3. Säugetiere (Mammalia) ohne Fledermäuse (s.o.)

Ein Vorkommen von planungsrelevanten Arten dieser Gruppe im Wirkungsbereich wird aufgrund der Lage des Planungsraumes außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art (V) und aufgrund nicht vorhandener Lebensraumstrukturen für ein Habitat der Art im Planungsraum (H) abgeschichtet. Das ZAK nennt die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) und den Biber (Castor fiber) als zu berücksichtigende Arten (gelb hinterlegt).

Tab. 7: Abschichtung der Säugetiere (ohne Fledermäuse) des Anhanges IV der FFH-Richtlinie nach dem Verbreitungsgebiet und den Habitat-Eigenschaften (ggf. mit den Angaben zum Erhaltungszustand) 7

Eigenschaft Erhaltungszustand Deutscher Name Wissenschaftliche Bezeichnung V H 1 2 3 4 5 ! ? Biber Castor fiber + + + + + X X Feldhamster Cricetus cricetus - - - - - X X Wildkatze Felis sylvestris - ? - ? - ! ? Haselmaus Muscardinus avellanarius ? ? ? ? ? X X Luchs Lynx lynx ? ? ? ? ?

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

V mit [ X ] markiert: Plangebiet liegt außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art. H mit [ X ] markiert: Habitat-Eigenschaften für ein Artvorkommen fehlen im Wirkungsbereich des Plangebietes. [ ! ] Vorkommen nicht auszuschließen; [ ? ] Überprüfung erforderlich

LUBW: Die Einstufung erfolgt über ein Ampel-Schema, wobei „grün“ [ + ] einen günstigen, „gelb“ [ - ] einen ungünstig-unzureichenden und „rot“ [ - ] einen ungünstig-schlechten Erhaltungszustand widerspiegeln. Lässt die Datenlage keine genaue Bewertung eines Parameters zu, wird dieser als unbekannt (grau) [ ? ] eingestuft. Die Gesamtbewertung, also die Zusammenführung der vier Parameter, erfolgt nach einem festen Schema. Beispielsweise ist der Erhaltungszustand als ungünstig-schlecht einzustufen, sobald einer der vier Parameter mit „rot“ bewertet wird. 1 Verbreitung 2 Population 3 Habitat 4 Zukunft 5 Gesamtbewertung (mit größerer Farbsättigung)

Die in Baden-Württemberg streng geschützten Arten und die FFH-Arten, die z.T. in begrenzten und gut bekannten Verbreitungsgebieten auftreten, sind im Umfeld des Planungsraumes mit Ausnahme der Haselmaus (Muscardinus avellanarius) und des Biber (Castor fiber) nicht zu erwarten. Laut Verbreitungskarte in Abb. 7 liegt der Geltungsbereich außerhalb der vom Biber besiedelten Bereiche in Baden-Württemberg. Auch die Habitateigenschaften im Bereich des Plangebietes entsprechen den Bedürfnissen des Bibers nicht. Die dem Geltungsbereich nächstgelegenen drei Fließgewässer - der Irslenbach im Süden, der Brühlbach im Westen, und der Mühlbach im Norden – sind mindestens 800 m entfernt. Eine Schädigung der Art durch das Bauvorhaben ist daher nicht gegeben. Auch für die Haselmaus kommen im Plangebiet keine geeigneten Habitatstrukturen vor (vgl. folgende Tabelle zur Ökologie der Art). Die Hecken in der Wiese, im Westen entlang Steinbruch und Straße sowie am südöstlichen Rand des Plangebietes sind allesamt zu lückig und enthalten keinen nennenswerten Anteil an früchtetragenden Gehölzarten zur Ernährung der Art. Sie stehen darüber hinaus vollkommen isoliert von anderen Gehölzverbünden, was sie als Lebensraum für die Haselmaus ausschließt. Es konnten im Gebiet und seiner Umgebung keine Spuren von Haselmäusen (Winter- oder Sommerkobel, Nahrungsreste mit typischen Nagespuren) entdeckt werden. Eine Beeinträchtigung der Art durch den geplanten Eingriff ist nicht zu erwarten.

7 gemäß: LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) (2013): FFH-Arten in Baden Württemberg – Erhaltungszustand 2013 der Arten in Baden-Württemberg.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 16 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Zur Ökologie des Biber (Castor fiber).

• Größere Bachniederungen und Flussauen mit Lebensraum abwechslungsreich ausgebildeten Gewässerläufen; • Uferbereiche und Vorländer mit grabbarem Substrat.

• Partnerbindung während der gesamten Lebensdauer; • Aktivität überwiegend in der Dämmerung, allerdings auch tag- Verhalten und nachtaktiv; • Landspaziergänge sind vor allem von Jungtieren über mehrere Kilometer bekannt.

Geschlechtsreife mit 2 Jahren; Fortpflanzung • • 2 – 3 (-5) Jungtiere zwischen April und Juli.

• Ca. 3.500 Exemplare mit wachsender Tendenz. Die Ausbreitung erfolgt über die östlichen und südlichen Landesteile entlang der kleineren Flüsse auf der Ostalb und in Südbaden. Das Donautal ist weitgehend besiedelt. Verbreitung in Baden- Württemberg

Abb. 7: Verbreitung des Biber (Castor fiber) in Baden-Württemberg (Stand 2010).

Zur Ökologie der Haselmaus (Muscardinus avellanarius).

• Die Art besiedelt Waldgesellschaften aller Art, größere Feldgehölze und Feldhecken im nutzbaren Verbund. Zusammenhängende Strukturen sollen für einen stabilen Bestand 20 ha nicht unterschreiten. Lebensraum • Zur Ernährung ist eine Strauchschicht mit Früchte tragenden Gehölzen über den gesamten Jahresverlauf erforderlich. • Haselmäuse dringen in Parks und Obstgärten vor, sofern dichte Gehölze in störungsarmen Bereichen vorhanden sind.

• Die Art ist standorttreu und wechselt innerhalb eines kleineren Revieres regelmäßig den Standort durch Nutzung mehrerer selbst gebauter Sommerkobel (Parasiten- und Prädatorendruck); • Nachtaktivität mit Ernährung von Knospen, Samen, Früchten, Blättern und teilweise auch Insektenlarven und Verhalten Vogeleier. • Während besonders heißer Phasen kann eine Sommerlethargie mit vollständiger Inaktivität der Tiere eintreten. • Die Phase des Winterschlafes verläuft maximal von Oktober bis April. Als Auslöser wirkt die Nachttemperatur, welche bei raschem starken Absinken zu einem frühen Eintritt veranlasst.

• Geschlechtsreife im ersten Frühjahr nach dem Winterschlaf. Fortpflanzung • Die Brunft beginnt sofort nach dem Winterschlaf und hält den gesamten Sommer an. • Wurfzeit nach 22 – 24 Tagen mit 1 – 7 (9) Jungen.

• Die Haselmaus kommt in allen Landesteilen vor und sie ist nach bisherigem Kenntnisstand nirgendwo häufig. Verbreitung in • Verbreitungslücken sind lediglich die Hochlagen des nördlichen Schwarzwaldes um Freudenstadt (vgl. Baden- 8 SCHLUND 2005) und des südlichen Schwarzwaldes um Hinterzarten, Titisee, Schauinsland, Feldberg). SCHLUND Württemberg und SCHMID (2003 unveröff.) konnten allerdings Haselmäuse in Nistkästen in der Nähe des Naturschutzzentrums Ruhestein nachweisen.

8 SCHLUND, W. (2005): Haselmaus Muscardinus avellanarius (Linnaeus, 1758) in: BRAUN, M. & F. DIETERLEN (Hrsg. 2005): Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 2. Insektenfresser (Insectivora), Hasentiere (Lagomorpha), Nagetiere (Rodentia), Raubtiere (Carnivora), Paarhufer (Artiodactyla). Ulmer-Verlag. Stuttgart. 704 S.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 17 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Prognose zum Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG (Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.) Innerhalb des Geltungsbereiches wurden keinerlei Fortpflanzungs- oder Ruhestätten von Haselmäusen registriert. Eine Beschädigung oder Zerstörung und eine damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen kann zurzeit ausgeschlossen werden.

Prognose zum Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG (Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führt).

✔ Aufgrund des Vergleichs der artspezifischen Habitatansprüche mit den Gegebenheiten vor Ort wird ein Vorkommen der indizierten Arten ausgeschlossen und damit kann ein Verstoß gegen die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG und § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG ausgeschlossen werden.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 18 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

4. Vögel (Aves)

Die Erhebungen erfolgten in Form einer Übersichtsbegehung.

In der nachfolgenden Tabelle sind sämtliche während der Kartierperiode beobachteten Vogelarten innerhalb des Untersuchungsraumes aufgeführt. Neben der fortlaufenden Nummer sind die Arten in alphabetischen Reihenfolge nach dem Deutschen Namen sortiert. Den Arten ist die jeweilige wissenschaftliche

Bezeichnung und die vom Dachverband Deutscher Avifaunisten entwickelte und von SÜDBECK ET AL (2005) veröffentlichte Abkürzung (Abk.) zugeordnet.

In der benachbarten Spalte ist die der Art zugeordneten Gilde abgedruckt, welche Auskunft über den Brutstätten-Typ gibt. Alle nachfolgenden Abkürzungen sind am Ende der Tabelle unter Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen erklärt. Die innerhalb der Zeilen gelb hinterlegte Art ist nicht diesen Gilden zugeordnet, sondern wird als 'streng geschützte' Art gesondert geführt.

Unter dem Status wird die qualitative Zuordnung der jeweiligen Art im Gebiet vorgenommen, ob diese als Brutvogel (B), Brutvogel in der Umgebung (BU) oder als Nahrungsgast (NG) zugeordnet wird. Dabei gilt der qualitativ höchste Status aus den Beobachtungen. Wurde z.B. eine Art zunächst bei der Nahrungssuche (NG) im Wirkungsraum des Geltungsbereiches beobachtet, nachfolgend ein Brutplatz in der Umgebung (BU) entdeckt, so wird diese Art unter (BU) geführt. In der Spalte mit dem Paragraphen-Symbol (§) wird die Unterscheidung von 'besonders geschützten' Arten (§) und 'streng geschützten' Arten (§§) vorgenommen.

Abschließend ist der kurzfristige Bestands-Trend mit einem möglichen Spektrum von „-2“ bis „+2“ angegeben. Die detaillierten Ausführungen hierzu sind ebenfalls den Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen am Ende der Tabelle zu entnehmen.

Tab. 8: Vogelbeobachtungen im Untersuchungsgebiet und in der Umgebung (die Arten mit ihrem Status)

Wissenschaftliche RL Nr. Deutscher Name Abk.9 Gilde Status § Trend Bezeichnung BW10

1 Amsel Turdus merula A zw BU * § +1 2 Blaumeise Parus caeruleus Bm h BU * § +1 3 Buchfink Fringilla coelebs B zw BU * § -1 4 Dohle Corvus monedula D h/n, g DZ, NG * § +2 5 Eichelhäher Garrulus glandarius Ei zw BU * § 0 6 Elster Pica pica E zw NG * § +1 7 Feldsperling Passer montanus Fe h BU V § -1 8 Goldammer Emberiza citrinella G b (zw) BU V § -1 9 Graureiher Ardea cinerea Grr zw DZ * § 0 10 Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros Hr h/n, g BU * § 0 11 Kohlmeise Parus major K h BU * § 0 12 Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla Mg zw BU * § +1 13 Rabenkrähe Corvus corone Rk zw NG * § 0 14 Rotkehlchen Erithacus rubecula R b BU * § 0

9 Abkürzungsvorschlag deutscher Vogelnamen nach: SÜDBECK, P., H. ANDRETZKE, S. FISCHER, K. GEDEON, T. SCHIKORE, K. SCHRÖDER & C. SUDFELDT (Hrsg.) (2005): Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell. 10 BAUER, H.-G., M. BOSCHERT, M. I. FÖRSCHLER, J. HÖLZINGER, M. KRAMER & U. MAHLER (2016): Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-Württembergs. 6. Fassung. Stand 31. 12. 2013. – Naturschutz-Praxis Artenschutz 11.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 19 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Tab. 8: Vogelbeobachtungen im Untersuchungsgebiet und in der Umgebung (die Arten mit ihrem Status)

15 Stieglitz Carduelis carduelis Sti zw BU * § -1 16 Turmfalke Falco tinnunculus Tf ! NG V §§ 0 17 Zilpzalp Phylloscopus collybita Zi b BU * § 0 Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

Gilde: !: keine Gilden-Zuordnung (seltene, gefährdete, streng geschützte Arten, VSR-Arten und Kolonienbrüter). h/n : Halbhöhlen- / zw : Zweigbrüter bzw. b : Bodenbrüter g : Gebäudebrüter h : Höhlenbrüter Nischenbrüter Gehölzfreibrüter Status: ? als Zusatz: fraglich; ohne Zusatz: keine Beobachtung NG = Nahrungsgast BU = Brut in direkter Umgebung um den Geltungsbereich DZ = Durchzügler, Überflug Abundanz: geschätzte Anzahl der vorkommenden Reviere bzw. Brutpaare im Gebiet 1 BP = Klasse I 2-5 BP = Klasse II 6-15 BP = Klasse III 16-25 BP = Klasse IV 26-50 BP = Klasse V Rote Liste: RL BW: Rote Liste Baden-Württembergs * = ungefährdet V = Arten der Vorwarnliste §: Gesetzlicher Schutzstatus § = besonders geschützt §§ = streng geschützt Trend (Bestandsentwicklung zwischen 1985 und 2009 0 = Bestandsveränderung nicht erkennbar oder kleiner als 20 % -1 = Bestandsabnahme zwischen 20 und 50 % -2 = Bestandsabnahme größer als 50 % +1 = Bestandszunahme zwischen 20 und 50 % +2 = Bestandszunahme größer als 50 %

Die im Untersuchungsgebiet vorgefundenen 17 Arten zählen zu unterschiedlichen Brutvogelgemeinschaften. Dort sind einerseits Vergesellschaftungen von solchen der Siedlungsbereiche, der Gärten und Parks sowie der siedlungsnahen und von Gehölzen bestimmten Kulturlandschaft zu finden, andererseits solche der von Gehölzen bestimmten Bereiche und der Wälder. Reine Offenlandarten der Wiesen und Felder fehlen bis auf die Goldammer. Von den im ZAK aufgeführten Vogelarten konnte lediglich die Dohle als Durchzügler und Nahrungsgast registriert werden. Innerhalb des Geltungsbereiches konnten keine Vogelbruten festgestellt werden.

Da der Begehungstermin außerhalb der Brutzeit lag, konnten weitere Bodenbrüter wie die Feldlerche (Alauda arvensis) nicht nachgewiesen werden. Der erste Schnitt im Grünland liegt üblicherweise witterungsabhängig im Frühjahr/Frühsommer zwischen April und Juni. Dieser Zeitpunkt würde mit der Brutzeit der Lerche kollidieren und macht die Wiese damit untauglich als Lebensraum. Eine Schädigung der Art durch das Bauvorhaben kann daher ausgeschlossen werden.

Prognose zum Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG (Beschädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten und damit verbundene vermeidbare Verletzung oder Tötung von Tieren oder ihrer Entwicklungsformen. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird.) Innerhalb des Geltungsbereiches wurden keinerlei Fortpflanzungs- und Ruhestätten von Vogelarten registriert. Um eine Schädigung der Goldammer als potentiellen Brutvogel auf der Grünlandfläche oder in den Staudensäumen auszuschließen, sollten die baubedingten Bodenumwälzungen außerhalb der Brutzeit der Art stattfinden, also nicht zwischen 1. Mai und 31. August. Gehölzrodungen sollten außerhalb der allgemeinen Vogelbrutzeit stattfinden, also nicht zwischen dem 1. März und 30. September.

Prognose zum Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 20 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

(Erhebliches Stören von Tieren während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten. Abweichend davon liegt ein Verbot nicht vor, wenn die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Population führt). Erhebliche bau-, anlage- und betriebsbedingte Störwirkungen auf Vogelarten, die an das Plangebiet angrenzenden Bereichen vorkommen, sind nicht zu erwarten.

✔ Unter Einhaltung des o.g. Rodungszeitraumes kann ein Verstoß gegen die Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG und § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG ausgeschlossen werden.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 21 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

5. Reptilien (Reptilia)

Ein Vorkommen von planungsrelevanten Arten dieser Gruppe im Wirkungsbereich wird entweder aufgrund der Lage des Planungsraumes außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art (V) und / oder aufgrund nicht vorhandener Lebensraumstrukturen für ein Habitat der Art im Planungsraum (H) abgeschichtet.

Das ZAK nennt die Zauneidechse (Lacerta agilis) als zu berücksichtigende Art. Die Felder im Bereich der Eigenschaften sind gelb hinterlegt.

Tab. 9: Abschichtung der Reptilienarten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie nach dem Verbreitungsgebiet und den Habitat-Eigenschaften (ggf. mit den Angaben zum Erhaltungszustand) 11

Eigenschaft Erhaltungszustand Deutscher Name Wissenschaftliche Bezeichnung V H 1 2 3 4 5 X Schlingnatter Coronella austriaca + ? + + + X X Europäische Sumpfschildkröte Emys orbicularis - - - - - ! ? Zauneidechse Lacerta agilis + - - - - X X Westliche Smaragdeidechse Lacerta bilineata + + + + + X X Mauereidechse Podarcis muralis + + + + + X X Aspisviper Vipera aspis ? ? ? ? ? X X Äskulapnatter Zamenis longissimus + + + + +

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

V mit [ X ] markiert: Plangebiet liegt außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art. H mit [ X ] markiert: Habitat-Eigenschaften für ein Artvorkommen fehlen im Wirkungsbereich des Plangebietes. [ ! ] Vorkommen nicht auszuschließen; [ ? ] Überprüfung erforderlich

LUBW: Die Einstufung erfolgt über ein Ampel-Schema, wobei „grün“ [ + ] einen günstigen, „gelb“ [ - ] einen ungünstig-unzureichenden und „rot“ [ - ] einen ungünstig-schlechten Erhaltungszustand widerspiegeln. Lässt die Datenlage keine genaue Bewertung eines Parameters zu, wird dieser als unbekannt (grau) [ ? ] eingestuft. Die Gesamtbewertung, also die Zusammenführung der vier Parameter, erfolgt nach einem festen Schema. Beispielsweise ist der Erhaltungszustand als ungünstig-schlecht einzustufen, sobald einer der vier Parameter mit „rot“ bewertet wird. 1 Verbreitung 2 Population 3 Habitat 4 Zukunft 5 Gesamtbewertung (mit größerer Farbsättigung)

Die Begehung im Jahr 2017 fand außerhalb der Aktivitätsphase der Zauneidechse statt, daher konnten keine direkten Artnachweise erbracht werden. Der Schotterbereich im Südosten des Untersuchungsgebietes bietet Lebensraumstrukturen wie Erdhügel, große Steine und hochwüchsige Vegetationsbereiche (vgl. folgende Tabelle zur Ökologie der Art); diese liegen jedoch umgeben von intensiv bewirtschaftetem Grünland. Es wurde davon ausgegangen, dass in dem floristisch verarmten Gebiet keine ausreichende Menge an erbeutbaren Insekten für die Nahrungsversorgung der Zauneidechse zur Verfügung steht. Ein Vorkommen der Art im Geltungsbereich wurde daher zunächst ausgeschlossen.

Während einer kursorischen Begehung durch die Untere Naturschutzbehörde wurde am 22.08.2018 unmittelbar südlich der im Abbau befindlichen Fläche, am Rande eines Grasweges eine ausgewachsene weibchenfarbene Zauneidechse gefunden. Im weiteren Verlauf des Grasweges in Richtung Osten wurde südlich einer dort stockenden Hecke ein vorjähriges Tier gefunden, sowie weiter in Richtung Osten am Rande des Grasweges ein weiteres Tier gesichtet.

Bei zusätzlichen Begehungen im September 2019 konnten in den genannten Bereichen, sowie weiter

11 gemäß: LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) (2013): FFH-Arten in Baden Württemberg – Erhaltungszustand 2013 der Arten in Baden-Württemberg.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 22 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen westlich im unmittelbaren Umfeld der mittlerweile aufgefüllten ehemaligen Abbaufläche, ebenfalls drei juvenile Exemplare der Zauneidechse nachgewiesen werden. Die Beobachtungen gelangen mittels künstlicher Verstecke und Sichtbeobachtungen.

Aufgrund des Vorkommens der planungsrelevanten Art im Gebiet werden vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen notwendig. Diese sind im weiteren Verlauf des Verfahrens mit der Unteren Naturschutzbehörde abzustimmen. Geeignete Maßnahmen stellen dabei u.a. die Vergrämung der im Gebiet vorkommenden Tiere in neu zu schaffende Ersatzhabitate dar.

Zur Ökologie der Zauneidechse (Lacerta agilis).

• Ursprüngliche Steppenart der halboffenen Landschaften; • Trocken-warme und südexponierte Lagen, meist in ökotonen Saumstrukturen oder in Brachen oder Ruderalen; Lebensraum • Auch in extensiven Grünlandflächen, Bahndämmen, Abbaustätten; • Benötigt Mosaik aus grabbarem Substrat, Offenbodenflächen, Verstecken (Holzpolder, Steinriegel, Trockenmauern).

• Ende der Winterruhe ab Anfang April; • tagaktiv; Verhalten • Exposition in den Morgenstunden; • Grundsätzlich eher verborgener Lauerjäger.

• Eiablage ab Mitte Mai bis Ende Juni, mehrere Gelege möglich; Fortpflanzung • Eiablage in gegrabener und überdeckter Mulde; • Jungtiere erscheinen ab Ende Juli und August.

• Ab Mitte September, Jungtiere zum Teil erst im Oktober; Winterruhe • Quartiere sind Nagerbauten, selbst gegrabene Höhlen, Abb. 8: Verbreitung der Zauneidechse große Wurzelstubben und Erdspalten (Lacerta agilis) in Baden-Württemberg und die Lage des Untersuchungsgebietes (roter Verbreitung in • In allen Landesteilen von den Niederungen bis in die Pfeil). Bad.-Württ. Mittelgebirge (ca. 850 m ü. NHN).

✔ Aufgrund der Untersuchungsergebnisse werden Verbotstatbestände zum § 44 Abs. 1 Nr. 3 und 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG und § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG für indizierte Arten (hier die Zauneidechse) einschlägig und damit die Durchführung von CEF-Maßnahmen notwendig.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 23 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

6. Wirbellose (Evertebrata)

6.1. Käfer (Coleoptera) Ein Vorkommen von planungsrelevanten Arten dieser Gruppe im Wirkungsbereich wird aufgrund der Lage des Planungsraumes außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art (V) und aufgrund nicht vorhandener Lebensraumstrukturen für ein Habitat der Art im Planungsraum (H) abgeschichtet.

Das ZAK nennt den Eremit (Osmoderma eremita) als zu berücksichtigende Art. Die Felder im Bereich der Eigenschaften sind gelb hinterlegt.

Tab. 10: Abschichtung der Käferarten des Anhanges IV der FFH-Richtlinie nach dem Verbreitungsgebiet und den Habitat-Eigenschaften (ggf. mit den Angaben zum Erhaltungszustand) 12.

Eigenschaft Erhaltungszustand Deutscher Name Wissenschaftliche Bezeichnung V H 1 2 3 4 5 X X Vierzähniger Mistkäfer Bolbelasmus unicornis ? ? ? ? ? X X Heldbock Cerambyx cerdo + - - - - X X Scharlachkäfer Cucujus cinnaberinus ? ? ? ? ? X X Breitrand Dytiscus latissimus ? ? ? ? ? X X Schmalbindiger Breitflügel-Tauchkäfer Graphoderus bilineatus ? - ? ? - ! ? Eremit Osmoderma eremita + - - - - X X Alpenbock Rosalia alpina + + + + +

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

V mit [ X ] markiert: Plangebiet liegt außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art. H mit [ X ] markiert: Habitat-Eigenschaften für ein Artvorkommen fehlen im Wirkungsbereich des Plangebietes. [ ! ] Vorkommen nicht auszuschließen; [ ? ] Überprüfung erforderlich

LUBW: Die Einstufung erfolgt über ein Ampel-Schema, wobei „grün“ [ + ] einen günstigen, „gelb“ [ - ] einen ungünstig-unzureichenden und „rot“ [ - ] einen ungünstig-schlechten Erhaltungszustand widerspiegeln. Lässt die Datenlage keine genaue Bewertung eines Parameters zu, wird dieser als unbekannt (grau) [ ? ] eingestuft. Die Gesamtbewertung, also die Zusammenführung der vier Parameter, erfolgt nach einem festen Schema. Beispielsweise ist der Erhaltungszustand als ungünstig-schlecht einzustufen, sobald einer der vier Parameter mit „rot“ bewertet wird. 1 Verbreitung 2 Population 3 Habitat 4 Zukunft 5 Gesamtbewertung (mit größerer Farbsättigung)

Die in Baden-Württemberg streng geschützten Arten und die FFH-Arten, die z.T. in begrenzten und gut bekannten Verbreitungsgebieten auftreten, sind im Umfeld des Planungsraumes mit Ausnahme des Eremiten (Osmoderma eremita) nicht zu erwarten.

Für den Eremiten nutzbare Bäume mit ausreichend großen Mulmkörpern als Larvalhabitat fehlen innerhalb des Plangebietes vollständig (vgl. nachfolgende Tabelle zur Ökologie der Art). Ein Vorkommen des Eremiten ist im Raum nicht bekannt und wird im Wirkungsbereich des Planungsgebietes ausgeschlossen.

12 gemäß: LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) (2013): FFH-Arten in Baden Württemberg – Erhaltungszustand 2013 der Arten in Baden-Württemberg.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 24 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Zur Ökologie des Eremiten (Osmoderma eremita).

• Die Art besiedelt wärmebegünstigte Lagen; • nutzt besonnte alte (Laub-)Bäume in Alleen, Parks, Flussauen; Lebensraum • Habitate in vitalen Bäume mit gleichzeitig großen Mulmhöhlungen (> 50 Liter); • die Art bleibt dem Mulmkörper über zahlreiche Generationen standorttreu.

Flugzeit • Mai – September (Oktober).

• Imagines erscheinen im Juli sichtbar am Mulmkörper; Eiablage in den Kernzonen des Mulmkörpers; Fortpflanzung • • Larvalentwicklung 3 – 4 Jahre; • Nahrung sind verpilzte Holzreste.

• Landesweit sind nur einzelne und verinselte Vorkommen der Art dokumentiert. Aufgrund der verborgenen Lebensweise, der geringeren Verbreitung in • Baden- Beachtung in der Vergangenheit sowie der wenigen Spezialisten für eine sichere Taxierung wird eine weitere Württemberg Abb. 9: Verbreitung des Eremiten Verbreitung der Art vermutet (Osmoderma eremita) in Baden-Württemberg und die Lage des Untersuchungsgebietes (roter Pfeil).

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 25 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

6.2. Schmetterlinge (Lepidoptera) Ein Vorkommen von planungsrelevanten Arten dieser Gruppe im Wirkungsbereich wird aufgrund der Lage des Planungsraumes außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art (V) und aufgrund nicht vorhandener Lebensraumstrukturen für ein Habitat der Art im Planungsraum (H) abgeschichtet. Das ZAK nennt den Großen Feuerfalter (Lycaena dispar) und den Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) als zu berücksichtigende Arten. Die Felder im Bereich der Eigenschaften sind gelb hinterlegt.

Tab. 11: Abschichtung der Schmetterlinge des Anhanges IV der FFH-Richtlinie nach dem Verbreitungsgebiet und den Habitat-Eigenschaften (ggf. mit den Angaben zum Erhaltungszustand) 13.

Eigenschaft Erhaltungszustand Deutscher Name Wissenschaftliche Bezeichnung V H 1 2 3 4 5 X X Wald-Wiesenvögelchen Coenonympha hero - - - - - X X Haarstrangeule Gortyna borelii + ? + + + X X Eschen-Scheckenfalter Hypodryas maturna - - - - - X X Gelbringfalter Lopinga achine - - - - - ! ? Großer Feuerfalter Lycaena dispar + + + + + X X Blauschillernder Feuerfalter Lycaena helle + + + + + X X Schwarzfleckiger Ameisenbläuling Maculinea arion + - - - - X X Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling Maculinea nausithous + + ? + + X X Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling Maculinea teleius + + ? + + X X Apollofalter Parnassius apollo - - + - - X X Schwarzer Apollo Parnassius mnemosyne + - + + - ! ? Nachtkerzenschwärmer Proserpinus proserpina + ? ? + ?

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

V mit [ X ] markiert: Plangebiet liegt außerhalb des Verbreitungsgebietes der Art. H mit [ X ] markiert: Habitat-Eigenschaften für ein Artvorkommen fehlen im Wirkungsbereich des Plangebietes. [ ! ] Vorkommen nicht auszuschließen; [ ? ] Überprüfung erforderlich

LUBW: Die Einstufung erfolgt über ein Ampel-Schema, wobei „grün“ [ + ] einen günstigen, „gelb“ [ - ] einen ungünstig-unzureichenden und „rot“ [ - ] einen ungünstig-schlechten Erhaltungszustand widerspiegeln. Lässt die Datenlage keine genaue Bewertung eines Parameters zu, wird dieser als unbekannt (grau) [ ? ] eingestuft. Die Gesamtbewertung, also die Zusammenführung der vier Parameter, erfolgt nach einem festen Schema. Beispielsweise ist der Erhaltungszustand als ungünstig-schlecht einzustufen, sobald einer der vier Parameter mit „rot“ bewertet wird. 1 Verbreitung 2 Population 3 Habitat 4 Zukunft 5 Gesamtbewertung (mit größerer Farbsättigung)

Die Lebensraumansprüche des Großen Feuerfalters (vgl. nachfolgende Tabelle zur Ökologie der Art) sind im Untersuchungsgebiet nicht erfüllt. Zum einen bieten das artenarme Grünland und die grasdominierten ruderalen Säume keine ausreichende Nektarversorgung für die erwachsenen Tiere; zum anderen wird das Grünland zu häufig gemäht, als dass eine erfolgreiche Larvalentwicklung möglich wäre. Außerdem kommt die Art in Baden-Württemberg v. a. in wärmebegünstigten Regionen wie der Rheinebene und dem Neckar- Tauberland vor (siehe Abb. 10). Somit liegen diese Nachweise weit entfernt vom Untersuchungsgebiet. Ein Vorkommen der Art im Geltungsbereich wird daher ausgeschlossen.

Der Nachtkerzenschwärmer benötigt als Wirtspflanze für die Eiablage Weidenröschengewächse (vgl. folgende Tabelle zur Ökologie der Art). Im Geltungsbereich wurden keine Pflanzenarten aus dieser Familie gefunden. Ein Vorkommen der Art im Plangebiet wird ausgeschlossen.

13 gemäß: LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) (2013): FFH-Arten in Baden Württemberg – Erhaltungszustand 2013 der Arten in Baden-Württemberg.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 26 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Zur Ökologie des Feuerfalters (Lycaena dispar).

• Offenlandart besiedelt sonnige Grünlandstrukturen; Lebensraum • Bevorzugte Biotopstrukturen sind Feuchtwiesen, Gräben, feuchte Grünlandbrachen, Ruderalflächen und extensive Äcker.

• Erste und meist kleinere Jahresgeneration ab Ende Mai bis Ende Juli; Flugzeit • Zweite Faltergeneration ist meist individuenreicher und erscheint ab Anfang August bis Ende September.

• Eiablage einzeln oder in Gruppen auf Blattoberseite, Raupenschlupf nach ca. 6 – 10 Tagen; • Raupenfutterpflanzen sind Ampferarten, vor allem Riesen- Fortpflanzung Ampfer (Rumex hydrolapathum) und Stumpfblatt-Ampfer (R. obtusifolius); • Larvalentwicklung der 2. Generation insgesamt ca. 200 Tage, da die Larven in eingerollten Ampferblättern überwintert.

• Verbreitungsschwerpunkte sind die Oberrheinebene und Verbreitung in das Neckar-Tauberland; Abb. 10: Verbreitung des Feuerfalters Baden- • Ausbreitungstendenz nach Nordosten gerichtet; (Lycaena dispar) in Baden-Württemberg und Württemberg • Jährliche Schwankungen mit zahlreichen Neunachweisen. die Lage des Untersuchungsgebietes (roter Pfeil).

Zur Ökologie des Nachtkerzenschwärmers (Proserpinus proserpina).

• Besiedlung von warmen, sonnigen und feuchten Standorten; • bevorzugt Hochstaudenfluren, Röhrichte und Lebensraum Seggenbestände entlang von Fließgewässern oder Uferbereiche von Stillgewässern; • weicht auch auch extensive Mähwiesen in Talsenken aus.

• Die Flugzeit beginnt Anfang Mai und endet Anfang Flugzeit Juli; • eine Faltergeneration.

• Raupenfutterpflanzen sind Weidenröschen-Arten (z. B. Epilobium hirsutum, E. angustifolium) und die Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis); • Die Eiablage erfolgt auf Nahrungspflanzen an möglichst vollsonnigen Standorten; Fortpflanzung • Raupen sind nachtaktiv, raschwüchsig und von unverwechselbarer Erscheinung; • Verpuppung bereits nach weniger Wochen Entwicklungsdauer (Juli-August) und Überwinterung im Boden.

• Die Art hat keine ausgeprägten geografischen Verbreitung in Verbreitungsschwerpunkte; Abb. 11: Verbreitung des Nachtkerzenschwärmers Baden- • Es liegen zahlreiche, meist zufällige Beobachtungen (Proserpinus proserpina) in Baden-Württemberg und Württemberg vor. Insgesamt sind keine rückläufigen Tendenzen die Lage des Untersuchungsgebietes (roter Pfeil). erkennbar.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 27 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

IV. Ergebnis der artenschutzrechtlichen Prüfung

Tab. 12: Zusammenfassung der Ergebnisse der artenschutzrechtlichen Prüfung

Tier- und Pflanzengruppen Betroffenheit Ausmaß der Betroffenheit (Art, Ursache)

Farne und Blütenpflanzen nicht betroffen keines Vögel geringfügig betroffen keines Säugetiere (ohne Fledermäuse) nicht betroffen keines Fledermäuse geringfügig betroffen keines Reptilien betroffen Verlust eines Lebensraumes der Zauneidechse (Lacerta agilis) durch Flächeninanspruchnahme Amphibien nicht betroffen keines Wirbellose nicht betroffen keines

Die artenschutzrechtliche Prüfung kommt zu dem Ergebnis, dass durch das geplante Vorhaben unter Berücksichtigung der unten aufgeführten Maßnahmen kein Verstoß gegen § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG vorbereitet wird.

1.1. CEF- / FCS-Maßnahmen sowie Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen:

• Um Beeinträchtigungen von Vögeln und Fledermäusen zu vermeiden, sind nicht zu erhaltende Gehölze entsprechend § 39 Abs. 5 Nr. 3 BNatSchG nur außerhalb der Vogelbrutzeit und der Aktivitätsphase von Fledermäusen zu entfernen, also nicht in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober. Um eine Schädigung der Goldammer auszuschließen, sollten die baubedingten Bodenumwälzungen außerhalb der Brutzeit der Art stattfinden, also nicht zwischen 1. Mai und 31. August.

• Die Durchführung geeigneter vorgezogener Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) zur Vergrämung der Zauneidechse aus dem Planungsgebiet werden notwendig und sind rechtzeitig vor Verfahrensabschluss mit der Unteren Naturschutzbehörde abzustimmen.

Verfahrensvermerke: Fassung vom 24.05.2018 für die Sitzung am 13.06.2018 Fassung vom 24.09.2019 Dettenseer Str. 23 72186 Empfingen Bearbeiter: 07485/9769-0 Anna Kohnle (Dipl. Biol.) [email protected] Laura Reinhardt (Dipl. Biol.)

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 28 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

V. Zielartenkonzept des Landes Baden-Württemberg für Oberndorf am Neckar

Tab. 13: Planungsrelevante Arten (FFH-RL Anhang IV, europäische Vogelarten) nach dem Zielartenkonzept Rote Liste Deutscher Name Wissenschaftliche Bezeichnung ZAK- Krite- ZIA FFH-RL BG Status rien D BW Zielarten Säugetiere Landesarten Gruppe B ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii LB 2a, 3 - 3 2 II, IV §§ Biber Castor fiber LB 2, 4 x 3 2 II, IV §§ Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus LB 2 - V 2 IV §§ Fransenfledermaus Myotis nattereri LB 2 - 3 2 IV §§ Graues Langohr Plecotus austriacus LB 2 - 2 1 IV §§ Große Bartfledermaus Myotis brandtii LB 2 - 2 1 IV §§ Naturraumarten ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Großes Mausohr Myotis myotis N 6 - 3 2 II, IV §§ Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri N 2a - G 2 IV §§ Nordfledermaus Eptesicus nilssonii N 2a - 2 2 IV §§ Zielarten Vögel Landesarten Gruppe A ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Grauammer Emberiza calandra LA 2 - 3 2 - §§ Haubenlerche Galerida cristata LA 2 - 1 1 - §§ Raubwürger Lanius excubitor LA 2 x 2 1 - §§ Rebhuhn Perdix perdix LA 2 x 2 2 - § Landesarten Gruppe B ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Wendehals Jynx torquilla LB 2,3 x 2 2 - §§ Naturraumarten ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Baumfalke Falco subbuteo N 6 - 3 3 - §§ Baumpieper Anthus trivialis N 6 - V 3 - § Dohle Corvus monedula N 6 - - 3 - § Grauspecht Picus canus N 5,6 - 2 V I §§ Kuckuck Cuculus canorus N 6 - V 3 - § Rotmilan Milvus milvus N 5 - - - I §§ Steinkauz Athene noctua N 6 - 2 V - §§ Zusätzliche Arten ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Flussregenpfeifer Charadrius dubius z - - - V - §§ Zielarten Amphibien und Reptilien Naturraumarten ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Zauneidechse Lacerta agilis N 6 - 3 V IV §§ Zielarten Tagfalter und Widderchen Landesarten Gruppe B ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Großer Feuerfalter Lycaena dispar LB 2,3 - 2 3! II, IV §§

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 29 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Tab. 13: Planungsrelevante Arten (FFH-RL Anhang IV, europäische Vogelarten) nach dem Zielartenkonzept

Zielarten Totholzkäfer Landesarten Gruppe B ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Juchtenkäfer Osmoderma eremita LB 2 - 2 2 II*, IV §§ Weitere europarechtlich geschützte Arten ZAK Krit. ZIA D BW FFH-RL BG Braunes Langohr Plecotus auritus - - - V 3 IV §§ Großer Abendsegler Nyctalus noctula - - - - i IV §§ Haselmaus Muscardinus avellanarius - - - V G IV §§ Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus - - - 3 3 IV §§ Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus - - - oE G IV §§ Nachtkerzenschwärmer Proserpinus proserpina - - - - V IV §§ Rauhhautfledermaus Pipistrellus nathusii - - - G i IV §§ Wasserfledermaus Myotis daubentonii - - - - 3 IV §§ Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus - - - - 3 IV §§

Erläuterungen der Abkürzungen und Codierungen

ZAK (landesweite Bedeutung der Zielarten – aktualisierte Einstufung, Stand 2005, für Fledermäuse und Vögel Stand 2009): LA Landesart Gruppe A; vom Aussterben bedrohte Arten und Arten mit meist isolierten, überwiegend instabilen bzw. akut bedrohten Vorkommen, für deren Erhaltung umgehend Artenhilfsmaßnahmen erforderlich sind. LB Landesart Gruppe B; Landesarten mit noch mehreren oder stabilen Vorkommen in einem wesentlichen Teil der von ihnen besiedelten ZAK-Bezugsräume sowie Landesarten, für die eine Bestandsbeurteilung derzeit nicht möglich ist und für die kein Bedarf für spezielle Sofortmaßnahmen ableitbar ist. N Naturraumart; Zielarten mit besonderer regionaler Bedeutung und mit landesweit hoher Schutzpriorität. z Zusätzliche Zielarten der Vogel- und Laufkäferfauna (vgl. Materialien: Einstufungskriterien). Kriterien (Auswahlkriterien für die Einstufung der Art im Zielartenkonzept Baden-Württemberg, s.a. Materialien: Einstufungskriterien): Zur Einstufung als Landesart: 1 (sehr selten); 2 (hochgradig gefährdet); 3 (sehr hohe Schutzverantwortung); 4 (landschaftsprägende Habitatbildner). Zur Einstufung als Naturraumart: 2a (2, aber noch in zahlreichen Naturräumen oder in größeren Beständen); 5 (hohe Schutzverantwortung, aber derzeit ungefährdet); 6 (gefährdet); 7 (naturräumliche Charakterart). ZIA (Zielorientierte Indikatorart): Zielarten mit besonderer Indikatorfunktion, für die in der Regel eine deutliche Ausdehnung ihrer Vorkommen anzustreben ist; detaillierte Erläuterungen siehe Materialien: Einstufungskriterien). Rote Liste D: Gefährdungskategorie in Deutschland (Stand 12/2005, Vögel Stand 4/2009). Rote Liste BW: Gefährdungskategorie in Baden-Württemberg (Stand 12/2005, Vögel Stand 4/2009). FFH Besonders geschützte Arten nach FFH-Richtlinie (Rat der europäischen Gemeinschaft 1992, in der aktuellen Fassung, Stand 5/2004): II (Anhang II), IV (Anhang IV), * (Prioritäre Art). EG Vogelarten nach Anhang I der EG Vogelschutzrichtlinie, 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979, in der aktuellen Fassung, Stand 4/2009). BG Schutzstatus nach BNatSchG in Verbindung mit weiteren Richtlinien und Verordnungen (Stand 8/2005); für die Aktualität der Angaben wird keine Gewährleistung übernommen, zu den aktuellen Einstufungen siehe Wisia Datenbank des BfN: www.wisia.de. Gefährdungskategorien (Die Einzeldefinitionen der Einstufungskriterien sind zwischen den Artengruppen sowie innerhalb der Artengruppen zwischen der bundesdeutschen und der landesweiten Bewertung teilweise unterschiedlich und sind den jeweiligen Originalquellen zu entnehmen): 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet V Art der Vorwarnliste

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 30 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

Tab. 13: Planungsrelevante Arten (FFH-RL Anhang IV, europäische Vogelarten) nach dem Zielartenkonzept

G Gefährdung anzunehmen - nicht gefährdet i gefährdete wandernde Art (Säugetiere) ! besondere nationale Schutzverantwortung oE ohne Einstufung

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 31 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

VI. Literaturverzeichnis

Allgemein

ALBRECHT, R., GEISLER, J. & MIERWALD, U. (2013): Beachtung des Artenschutzrechtes bei der Planfeststellung. Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein.

BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (BFN) (Hrsg.) (2009): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands -Band 1: Wirbeltiere, in Naturschutz und Biologische Vielfalt Heft 70(1), Bonn Bad Godesberg.

DREWS, A., J. GEISLER & U. MIERWALD (2009): Beachtung des Artenschutzrechtes bei der Planfeststellung. Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein.

EU KOMMISSION (2007): Leitfaden zum strengen Schutzsystem für Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse im Rahmen der FFH- Richtlinie 92/43/EWG.

KIEMSTEDT, H., MÖNNECKE, M. & OTT, S. (1996): Methodik der Eingriffsregelung. Vorschläge zur bundeseinheitlichen Anwendung von § 8 BNatSchG. Naturschutz und Landschaftsplanung, 28(9), 261–271.

PETERSEN, B. ET AL. (2003): Das Europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69 / Band 1, 743 S.

PETERSEN, B. ET AL. (2004): Das Europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 2: Wirbeltiere. Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69 / Band 2, 693 S.

RUNGE, H., SIMON, M. & WIDDIG, T. (2009): Rahmenbedingungen für die Wirksamkeit von Maßnahmen des Artenschutzes bei Infrastrukturvorhaben, FuE-Vorhaben im Rahmen des Umweltforschungsplans des Bundesministeriums f. Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Auftrag des Bundesamtes f. Naturschutz. Hannover, Marburg.

TRAUTNER, J., K. KOCKELKE, H. LAMBRECHT & J. MAYER (2006): Geschützte Arten In Planungs- Und Zulassungsverfahren, Books On Demand GmbH, Norderstedt, Deutschland.

Säugetiere (Mammalia)

BITZ, A. (1990): Die Haselmaus Muscardinus avellanarius (Linnaeus, 1758). – In: KINZELBACH, R. & NIEHUS, M. (Hrsg.): Wirbeltiere, Beiträge zur Fauna von Rheinland-Pfalz. Mainzer Naturwiss. Archiv Beiheft 13: 279-285.

BRAUN M. & F. DIETERLEN (Hrsg.) (2003): Die Säugetiere Baden-Württembergs, Band I, Allgemeiner Teil Fledermäuse (Chiroptera). Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart, Deutschland.

BRAUN, M., DIETERLEN, F., HÄUSSLER, U., KRETZSCHMAR, F., MÜLLER, E., NAGEL, A., PEGEL, M., SCHLUND, W. & H. TURNI (2003): Rote Liste der gefährdeten Säugetiere in Baden-Württemberg. – in: BRAUN, M. & F. DIETERLEN [Hrsg.] (2003): Die Säugetiere Baden- Württembergs, Bd. 1, 263-272. – Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart, Deutschland.

BRIGHT, P. W. & MORRIS, P. (1989): A practical guide to dormouse conservation. – London (Mammal Society) – Occ. Publ.11, 31 S.

BRIGHT, P. W. & MORRIS, P. (1992b): Ranging and nesting behaviour of the dormouse Muscardinus avellanarius, in coppice-with- standards woodland. – J. Zoology, London 226: 589-600.

BRIGHT, P. W. & MORRIS, P. (1996): Why are dormice rare? A case study in conservation biology. – Mammal Review 26: 157-187. BÜCHNER, S. (2008): Dispersal of common dormice Muscardinus avellanarius in a habitat mosaic. – Acta Theriologica 53 (3): 259-262. FÖA Landschaftsplanung (2009): Leitfaden Fledermausschutz. Entwurf Stand 10/2010. Bundesministerium für Verkehr Bau- und Stadtentwicklung. Trier, Bonn.

JUŠKAITIS, R. (1997): Breeding of the common dormouse (Muscardinus avellanarius L.) in Lithuania. – Natura Croat. 6: 189-197.

JUŠKAITIS, R. (2007): Feeding by the common dormouse (Muscardinus avellanarius): a review. – Acta Zool. Lituanica 17/2: 151-159.

MEINIG, H., BOYE P. & BÜCHNER, S. (2004): Muscardinus avellanarius (LINNAEUS, 1758). - In: PETERSEN, B., ELLWANGER, G., BLESS, R., BOYE, P., SCHRÖDER, E. & SSYMANK, A. (Bearb.): Das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland, Band 2: Wirbeltiere. – Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, 69/2, 693 S.

Vögel (Aves)

BARTHEL, P.H. & HELBIG, A.J. (2005): Artenliste der Vögel Deutschlands. Limicola, 19 (2005), 89–111.

BAUER, H.-G., M. BOSCHERT, M. I. FÖRSCHLER, J. HÖLZINGER, M. KRAMER & U. MAHLER (2016): Rote Liste und kommentiertes Verzeichnis der Brutvogelarten Baden-Württembergs. 6. Fassung. Stand 31.12.2013. – Naturschutz-Praxis Artenschutz 11.

BOSCHERT, M. (1999): Erfassung von Brutvogelbeständen außerhalb der Brutzeit. In VUBD - Vereinigung umweltwissenschaftlicher Berufsverbände Deutschlands e. V.. Handbuch landschaftsökologischer Leistungen. Empfehlungen zur aufwandsbezogenen Honorarermittlung. Band 1. Nürnberg: Veröffentlichungen der VUBD, 112–129.

HÖLZINGER, J. ET AL. (1987): Die Vögel Baden - Württembergs, Gefährdung und Schutz; Artenhilfsprogramme. Avifauna Bad.-Württ. Bd. 1.1 und 1.2 ; Karlsruhe

HÖLZINGER, J. ET AL. (1997): Die Vögel Baden - Württembergs, Gefährdung und Schutz; Artenhilfsprogramme. Avifauna Bad.-Württ. Bd. 3.2, Karlsruhe: 939 S.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 32 Bebauungsplan „Vogelloch - Erweiterung“ in Oberndorf a.N. - Bochingen

HÖLZINGER, J. ET AL. (1997): Die Vögel Baden - Württembergs, Singvögel 2. Avifauna Bad.-Württ. Bd. 3.2, Karlsruhe: 939 S.

HÖLZINGER, J. ET AL. (1999): Die Vögel Baden - Württembergs, Singvögel 1. Avifauna Bad.-Württ. Bd. 3.1, Karlsruhe: 861 S.

HÖLZINGER, J.& M. BOSCHERT (2001): Die Vögel Baden – Württembergs, Nicht-Singvögel 2. Avifauna Baden – Württembergs Bd. 2.2, Ulmer, Stuttgart: 880 S.

HÖLZINGER, J.& U. MAHLER (2001): Die Vögel Baden – Württembergs, Nicht-Singvögel 3. Avifauna Baden – Württembergs Bd. 2, Ulmer, Stuttgart: 547 S.

HÖLZINGER, J., H.-G. BAUER, M. BOSCHERT & U. MAHLER (2005): Artenliste der Vögel Baden-Württembergs. Ornith. Jh. Bad.-Württ. 22: 172 S. MLR (Hrsg.) (2014): Im Portrait – die Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie. Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) in Zusammenarbeit mit der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden- Württemberg. Bearbeitung: GÖG Gruppe für ökologische Gutachten; GUNTHER MATTHÄUS, MICHAEL FROSCH & DR. KLAUS ZINTZ. Karlsruhe. 144 S.

Reptilien (Reptilia)

BOSBACH, G. & K. WEDDELING (2005): Zauneidechse Lacerta agilis (LINNAEUS, 1758). In A. DOERPINGHAUS ET AL. Methoden zur Erfassung von Arten der Anhänge IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Naturschutz und Biologische Vielfalt 20, 285–298. DEUSCHLE, J. J. REISS & R. SCHURR (1994b): Reptilien. In: Naturschutzbund Deutschland, Kreisverband Esslingen (Hrsg.): Natur im Landkreis Esslingen. Bd. 2: 54 S.

GÜNTHER, R. (1996): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands, Jena, Stuttgart, Lübeck, Ulm. Gustav Fischer Verlag.

KORNDÖRFER, F. (1992): Hinweise zur Erfassung von Reptilien. In J. TRAUTNER. Arten- und Biotopschutz in der Planung: Methodische Standards zur Erfassung von Tierartengruppen [BVdL-Tagung Bad Wurzach, 9.-10.11.1991]. Ökologie in Forschung und Anwendung 5, 111–118.

MEYER, F., THORALF, S. & ELLWANGER, G. (2004): Lurche (Amphibia) und Kriechtiere (Reptilia) der FFH-Richtlinie. In B. PETERSEN ET AL. Das Europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 2: Wirbeltiere. Bonn-Bad Godesberg: Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69 / Band 2, 7–197.

Käfer (Coleoptera)

BELLMANN, H. (2014): Welches Insekt ist das?, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG Stuttgart, Deutschland.

BENSE, U. (2001): Verzeichnis und Rote Liste der Totholzkäfer Baden-Württemberg. Landesanstalt für Umweltschutz Baden- Württemberg, NafaWeb: 77 S.

GEISER, R. (1994): Artenschutz für holzbewohnende Käfer (Coleoptera xylobionta). Berichte der ANL 18, 89–114.

SCHAFFRATH, U. (2003): Osmoderma eremita (LINNAEUS, 1758). In B. PETERSEN ET AL. Das Europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. Bonn-Bad Godesberg: Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69 / Band 1, 415–425.

STEGNER, J. & STRZELCZYK, P. (2006): Der Juchtenkäfer (Osmoderma eremita), eine prioritäre Art der FFH-Richtlinie. Handreichung für Naturschutz und Landschaftsplanung, 42 S.

Schmetterlinge (Lepidoptera)

BELLMANN, H. (2009): Der neue Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen, Franck-Kosmos Verlags- GmbH & Co. KG, Stuttgart, Deutschland.

DREWS, M. (2003e): Lycaena dispar (HARWORTH, 1803). In B. PETERSEN ET AL.: Das Europäische Schutzgebietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland. Band 1: Pflanzen und Wirbellose. Bonn-Bad Godesberg: Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz Heft 69 / Band 1, 515–522.

FARTMANN, T., E. RENNWALD & J. SETTELE (2001): Großer Feuerfalter (Lycaena dispar). In T. FARTMANN ET AL.: Berichtspflichten in Natura- 2000-Gebieten. Empfehlungen zur Erfassung der Arten des Anhangs II und Charakterisierung der Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie. Bonn-Bad Godesberg: Angewandte Landschaftsökologie 42, 379–383.

HERMANN, G. (1998): Erfassung von Präimaginalstadien bei Tagfaltern – Ein notwendiger Standard für Bestandsaufnahmen zu Planungsvorhaben. Naturschutz und Landschaftsplanung, 30(5), 133–142.

HERMANN, G. (2003): Kartieranleitung zur verbesserten Erfassung ausgewählter Arten anhand ihrer Präimaginalstadien. In Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU). Tagfalter-Atlas Bayern.

HERMANN, G. & TRAUTNER, J. (2011): Der Nachtkerzenschwärmer in der Planungspraxis. Naturschutz und Landschaftsplanung, 43 (10), 293–300.

RENNWALD, E. (2005): Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina) (PALLAS, 1772). In A. DOERPINGHAUS ET AL. Methoden zur Erfassung von Arten der Anhänge IV und V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Naturschutz und Biologische Vielfalt 20, 202–209.

SETTELE, J., FELDMANN, R. & REINHARDT, R. (2000): Die Tagfalter Deutschlands. Stuttgart. Ulmer.

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Seite 33 SCHNITT A-A

Auffüllung Böschungen Abdeckung mit 20 cm Oberboden Einbauklasse Z 0, gem. VwV Auffüllung Böschungen Einbauklasse Z 0, gem. VwV 2,00 7,00 Auffüllung überbaubare Flächen Einbauklassen Z 0, Z 1.1, Z 1.2 gem. VwV Baugrenze BBP Baugrenze Baugrenze BBP 577.150

1 :2 :1 1 .5

.5 1:1 1 :1 .5 Graben Weg Graben

Auffüllung gesamt ca. 46000 m³

Höhentabelle

Fläche 2D Fläche 3D Volumen Nummer Min. Höhenwert Max. Höhenwert Farbe [m²] [m²] [m³]

1 0.000 1.000 2095.5 2179.0 12510.2

2 1.000 2.000 1686.9 1779.4 10813.8

3 2.000 3.000 1740.7 1837.3 9113.9 EG W 4 3.000 4.000 2409.6 2491.2 7088.4

5 4.000 5.000 2623.6 2682.6 4447.6

6 5.000 6.000 2190.4 2233.1 2059.2

7 6.000 6.942 994.6 1016.5 378.4

W

E

G

G E W

V V

1

V

Stadt Oberndorf Klosterstraße 3 78727 Oberndorf a. N. GFIG Erschließung Gewerbegebiet 7 Gewerbegebietserweiterung Vogelloch GFIG Stadt Oberndorf - Bochingen GFIG ENTWURFSPLAN AUFFÜLLUNG

Projektnummer: 12261 Maßstab: 1 : 500 / 250 Plannummer: 12261 / LP 1.2

GFIG Gez./Geä. Datum Änderungsvermerk Grundlage: ALK, DGM AS/GF 24.05.18 erstellt GFIG JS/AS 24.09.19 angepasst an B-Plan, ohne Lkw-Spur

GFIG

1 1

Büro Empfingen Büro Owingen Dettenseer Str. 23 Gottlieb-Daimler-Str. 2 72186 Empfingen 88696 Owingen Tel.: 07485/9769-0 Tel.: 07551/83498-0 1 GFIG 1 [email protected] [email protected] BEBAUUNGSPLAN "VOGELLOCH - ERWEITERUNG" IN OBERNDORF - BOCHINGEN LANDKREIS ROTTWEIL ABGRENZUNGSPLAN

1

17

17

1

1

14

12 7

1 1

1 1

7

7

21

1 2

1 1

22

1 7

14

12

1

1

2

4

1

1 17

7

2

2

12

0m 20m 50m 100m 150m 200m

Projektnummer: 12260 Maßstab: 1 : 5.000 Plannummer: 12260 / abgrenz-1.2

Gez./Geä. Datum Änderungsvermerk Grundlage: ALK LD/JS/Gf 24.05.18 Abgrenzungsplan JS/Gf 24.09.19 o.Ä., nur Datum

Büro Empfingen Büro Owingen Dettenseer Str. 23 Gottlieb-Daimler-Str. 2 72186 Empfingen 88696 Owingen Tel.: 07485/9769-0 Tel.: 07551/83498-0 [email protected] [email protected]