Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN), M 21225 F VEREINTE NATIONEN

Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen

UN • ILO • FAO • UNESCO • ICAO • IBRD • IFC • IDA • IMF • UPU • WHO • ITU • WMO • IMO • WIPO • IFAD • UNIDO • GATT • IAEA • UNRWA • UNITAR • UNICEF • UNHCR • WFP • UNCTAD • UNDP • UNFPA • UNV • UNU • UNEPWFCUNCHSINSTRAW • ECE • ESCAP • ECLAC • ECA • ESCWA • CERDCCPR • CEDAW • CESCR • CAT • CAAS • CRC • UNMOGIP • UNTSO • UNFICYP • UNDOF • UNIFIL • UNIKOM • MINURSO • ONUSAL • UNAVEM II • UNPROFOR • UNTAC • UNOSOM • ONUMOZ

3 41. Jahrgang • ISSN 0042-384X • Einzelheft: DM 10 - • Juni 1993 93

N. P. Engel Verlag Kehl am Rhein Straßburg Arlington DEUTSCHE GESELLSCHAFT VEREINTE NATIONEN FÜR DIE VEREINTEN NATIONEN

41. Jahrgang Juni 1993 Heft 3 Präsidium: Dr. Hans Arnold Bischof Heinz­Georg Binder Prälat Paul Booklet, Leiter des Katholischen Büros Bonn Dr. Hans Otto Bräutigam, Peter Bardehle Justizminister Brandenburgs Kambodscha: ein Frieden mit Minen Dr. , Bundesminister a. D. Die UNTAC als Friedensoperation der Superlative 81 Prof. Dr. Per Fischer Dr. Katharina Focke, Bundesministerin a. D. Hans Günter Brauch Dr. Walter Gehlhoff Hans­Dietrich Genscher, MdB Chemische Abrüstung wird Realität Dr. Wilfried Guth, Mitglied Das Übereinkommen über das Verbot der chemischen des Aufsichtsrats der Deutschen Bank Dr. Helmut Kohl, MdB, Waffen 88 Vorsitzender der CDU, Bundeskanzler Dr. Hanna­Renate Laurien, MdA, Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses Die Resolutionen des Sicherheitsrats von 1988 bis 1992 Dr. Hans­Werner Lautenschlager (Tabelle) 94 Heinz­Werner Meyer, Vorsitzender des DGB Wolfgang Mischnick, MdB Prof. Dr. Hermann Mosler Prof. Dr. Karl Josef Partsch Aus dem Bereich der Vereinten Nationen Prof. Volker Rittberger, Ph.D. Berichte • Nachrichten • Meinungen , Bundeskanzler a. D. Martina Palm­Risse, Horst Risse, Gudrun Roitzheim Kurt Seinsch, Chefredakteur i. R. Dr. Hans Stercken, MdB, Vorsitzender des Der große Erfolg der Genfer Abrüstungskonferenz (9) .... 99 Auswärtigen Ausschusses des Bundestages Menschenrechtsausschuß bewertet jetzt die Staatenbe­ Dr. Hans­Jochen Vogel, MdB richte (10) 99 Dr. Theodor Waigel, MdB, Vorsitzender der CSU, Bundesminister der Finanzen Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte ( 11 ) 103 Rüdiger Freiherr von Wechmar, MdEP Kindersoldaten ­ mehr Opfer denn Täter (12) 103 Günther van Well Alexander Graf York von Wartenburg

Dokumente der Vereinten Nationen Kambodscha, 'Agenda für den Frieden­, Friedenssichernde Vorstand: Dr. Helga Timm, Darmstadt Operationen, Abchasien, Afghanistan, Angola, Berg­Karabach, (Vorsitzende) Elisabeth Grochtmann, MdB, Teterow Liberia, Libyen, Mosambik, Nahost, Südafrika, Tadschikistan, (Stellvertretende Vorsitzende) Zentralamerika, Zypern 105 Prof. Dr. Klaus Hüfner, Berlin (Stellvertretender Vorsitzender) Dr. Eberhard Brecht, MdB, Quedlinburg Die Mitgliedschaften in UN­Organen im Jahre 1993 Dr. Klaus Dicke, Mainz (Tabelle) 124 Ulrich Irmer, MdB, München Prof. Dr. Jens Naumann, Berlin Dr. Sabine von Schorlemer, München Prof. Dr. Christian Tomuschat, Bonn Dr. Günther Unser, Aachen Prof. Dr. Rüdiger Wolfrum, Heidelberg

VEREINTE NATIONEN • Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen. ­ Begründet von Kurt Seinsch. ISSN: 0042­384X Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN), Bonn. Landesverbände: Chefredakteur: Dr. Volker Weyel, Poppelsdorfer Allee 55, D­53115 Bonn, S> (02 28] 21 36 40; Elke Schramm Telefax: (02 28] 21 74 92. Vorsitzende, Landesverband Berlin Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung der Verfasser, nicht ohne weiteres die des Heraus­ gebers oder der Redaktion, wieder. Oskar Bartheis Norbert Paul Engel Verlag, Gutenbergstr. 29, D­77694 Kehl am Rhein, ­Ш (0 78 51] 24 63, Telex 7­53 560, Vorsitzender, Landesverband Baden­Württemberg Telefax: (0 78 51) 42 34 • Editions N. P. Engel, 44, rue Bautain, F­67000 Strasbourg, S 88.61.63.18 • Ulrike Renner­Helfmann N. P. Engel, Publisher, 3608 South 12th St., Arlington, Va 22204, Attn. Ingrid Patton, U.S.A., Vorsitzende, Landesveroand Bayern «(703)920­0874. © Alle Rechte vorbehalten • Nachdruck ­ auch auszugsweise ­ nur mit vorheriger schriftlicher Geneh­ migung durch den Verlag. Anzeigenverwaltung: beim Verlag. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom l.März 1993. Erscheinungsweise: zweimonatlich. ­ Preis: Jahresabonnement (6 Hefte) 45,­DM zzgl. Porto. Die Bezugszeit gilt ganzjährig mit weiterer Verlängerung, falls nicht zwei Monate vor Ablauf des Generalsekretariat: Kalenderjahres gekündigt wird. Bezug durch den Verlag und den Buchhandel. ­ Für Mitglieder der Deut­ schen Gesellschaft für die Vereinten Nationen ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Joachim Krause, Generalsekretär Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen Dag­Hammarskjöld­Haus Einem Teil dieser Auflage liegt eine Beilage der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, Bonn, Poppelsdorfer Allee 55, D­53115 Bonn bei. ® (02 28) 21 36 46; Telefax: (02 28) 21 74 92 Kambodscha: ein Frieden mit Minen Die UNTAC als Friedensoperation der Superlative peter bardehle

»Das Schiff fährt davon, der Hafen bleibt« Demokratischen Kamputschea« bilden (ein radikaler Flügel Sprichwort der Khmer unter Та Мок führt ein undurchschaubares Eigenleben); • die Sihanoukisten, Anhänger von Samdech Norodom Siha­ »Frei und fair« sind die vom 23. bis 28.Mai in Kambodscha nouk, einst König des Landes und heute Präsident des unter Kontrolle der Vereinten Nationen abgehaltenen Wah­ SNC, die in der »Nationalen Einheitsfront für ein unabhän­ len zur Verfassunggebenden Versammlung verlaufen, wie giges, neutrales, friedliches und kooperatives Kambodscha« Yasushi Akashi, Chef der UN­Interimsverwaltung in dem (FUNCINPEC) zusammengeschlossen sind und deren südostasiatischen Land, dem Obersten Nationalrat (Supreme (schwacher) militärischer Flügel als »Armee der nationalen National Council, SNC) in Phnom Penh berichtete.1 Darauf­ Unabhängigkeit Kambodschas« bekannt ist; hin forderte der Sicherheitsrat der Weltorganisation in seiner • die rechtsgerichtete »Nationale Befreiungsfront des Khmer­ Entschließung 835 am 2Juni »alle Parteien« in Kambodscha Volkes« (KPNLF), früher auch unter der Bezeichnung »Re­ auf, »ihre Verpflichtung zur uneingeschränkten Achtung der publikaner« bekannt, die sich an der Wahl als »Buddhisti­ Wahlergebnisse zu erfüllen«, und erkannte seinerseits am 15. sche Liberaldemokratische Partei« beteiligte. Juni mit Resolution 840 die Ergebnisse des Urnengangs aus­ Diese vier Strömungen sind allerdings nicht ganz deckungs­ drücklich an.2 Unmittelbar vor den Wahlen hatte er in seiner gleich mit dem Parteienspektrum, wie es sich den Wählerin­ Resolution 826 sowie in einer Erklärung seines Präsidenten nen und Wählern präsentierte: zum einen hatten sich die Ro­ vor einer Behinderung des demokratischen Prozesses gewarnt ten Khmer nicht als Partei für die Teilnahme am Wahlgang re­ und bei den kambodschanischen Streitparteien die Einhal­ gistrieren lassen — und entzogen sich somit einer Bestimmung tung ihrer mit den Pariser Übereinkommen von 1991 einge­ ihres politischen Gewichts mittels der Wahlurne ­, zum ande­ gangenen Verpflichtung zur Respektierung des Volkswillens ren trat auch eine Vielzahl neuer Kleinparteien an. Das Wahl­ angemahnt. Mit der Gewährleistung der demokratischen Wil­ ergebnis bestätigte allerdings, sieht man von dem besonderen lensbildung der Khmer hatten die Vereinten Nationen eine die Fall der PDK ab, die herkömmlichen Parteien und gab über ih­ bisherigen Dimensionen sprengende Aufgabe übernommen, re Verankerung im Volke Auskunft: die FUNCINPEC erzielte die sie mittels einer Friedensoperation der Superlative um­ 45,47 vH der Stimmen und damit 58 Sitze im 120köpfigen Par­ setzten ­ mit Erfolg, wenngleich nicht ohne mannigfache lament, die bislang regierende »Partei des Staates Kambodscha« Schwierigkeiten. Das Resultat der Anstrengungen bleibt noch 38,23 vH (51 Sitze) und die Partei der »buddhistischen Libera­ mit vielfältigen Unwägbarkeiten hinsichtlich der weiteren len« 3,81 vH ( 10 Sitze). Von den Splitterparteien konnte nur die Entwicklung befrachtet, die auf die Weigerung einer der seit 1979 bestehende, sihanoukistisch ausgerichtete Gruppie­ Streitparteien zurückgehen, sich an die zuvor eingegangenen rung »Molinaka­ und Naktaorsou­Khmer für die Freiheit« |MO­ Verpflichtungen zu halten. Nachfolgend wird, anknüpfend an LINAKA) mit 1,37 vH einen Sitz erringen. Angesichts ihrer die von Peter J. Opitz und Doris Seemüller vorgenommene Niederlage verlangte die »Partei des Staates Kambodscha« die Untersuchung der Pariser Übereinkunft und ihrer Vorge­ Wiederholung des Urnengangs in mehreren Wahlbezirken; schichte,3 das Engagement der Vereinten Nationen bis zur ein­ dem Vorwurf von Unregelmäßigkeiten wurde seitens der UN stimmigen Annahme der Resolution 840 dargestellt und be­ mit einem ausführlichen Untersuchungsbericht widerspro­ wertet. chen, in dem die meisten Reklamationen auf Rechenfehler zu­ rückgeführt wurden. Die Parteien Vorbereitet und organisiert wurde die von rund tausend Wahl­ helfern aus 43 Staaten (darunter 41 aus Deutschland) über­ Kambodscha, von jeher eingezwängt zwischen den zwei mäch­ wachte Wahl durch die bisher teuerste Friedensoperation der tigen Nachbarn Siam/Thailand und Vietnam, sah sich in sei­ Vereinten Nationen, die »Übergangsbehörde der Vereinten Na­ ner Geschichte, wie Peter Schier festgehalten hat, immer dann tionen in Kambodscha« (United Nations Transitional Author­ den größten inneren Schwierigkeiten ausgesetzt, ity in Cambodia, UNTAC). Anders als befürchtet verliefen die ­wenn sich die kambodschanische Elite spaltete und wenn sich die Wahlen weitgehend friedlich; allerdings stellt das Abseitsste­ (einander) bekämpfenden Khmer­Gruppierungen jeweils der ausländi­ hen der Roten Khmer eine Hypothek auf die friedliche Ent­ schen Hilfe Vietnams auf der einen Seite und Thailands auf der ande­ wicklung Kambodschas dar. ren bedienten, um ihre intraelitären Konflikte auszutragen.­4 Die UNTAC hatte neben der Durchführung der Wahl zur Ver­ Anfang 1979 war das Land de facto unter Kontrolle Hanois ge­ fassunggebenden Versammlung den Auftrag, die militärischen raten,­5 zehn Jahre später zogen die vietnamesischen Trappen Einheiten der vier Streitparteien größtenteils zu entwaffnen ab, ließen aber eine von ihnen an die Macht gebrachte und des­ wegen von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkann­ te Regierung in der Hauptstadt Phnom Penh zurück. Geblie­ ben war auch die Spaltung der politischen Klasse Kambo­ dschas in vier Parteien: • die weithin als Marionette Hanois geltende, seit 1979 die Regierung stellende einstmals marxistisch­leninistische Autoren dieser Ausgabe »Revolutionäre Volkspartei Kamputscheas«, die sich später in »Revolutionäre Volkspartei Kambodschas­, dann in Dr. Peter Bardehle, geb.1960, ist Fernsehredakteur beim »Kambodschanische Volkspartei« umbenannte und schließ­ Bayerischen Rundfunk und Wissenschaftlicher Mitarbeiter lich als »Partei des Staates Kambodscha« zu den Wahlen an­ der Universität der Bundeswehr in München. trat (militärischer Arm: »Streitkräfte des Staates Kambo­ dscha«); Dr. Hans Günter Brauch, geb.1947, vertritt eine Professur für • die ursprünglich maoistischen Roten Khmer, die politisch Internationale Politik an der PH Erfurt­Mühlhausen; zuvor als »Partei des Demokratirchen Kamputschea« (PDK) fir­ (1989­1992) Lehrstuhlvertreter an der Universität Frankfurt mieren und deren Bewaffnete die »Nationale Armee des am Main.

Vereinte Nationen 3/1993 81 ten.8 Danach sollte die UNTAC aus sieben eigenständigen Be• standteilen bestehen: Menschenrechte, Wahlen, Militär, Zivil• verwaltung, Polizei, Rückführung von Flüchtlingen und Wie• deraufbau. Die Reihenfolge im Bericht des Generalsekretärs entsprach keineswegs der Bedeutung der Bestandteile in der Praxis. Nach Umfang und Kosten dominierte die militärische Komponente. Um ihre innerstaatliche Tätigkeit zu legitimieren, wurde die Anbindung der UNTAC an den Obersten Nationalrat vorgese• hen, den alleinigen Träger der nationalen Souveränität. Ge• mäß den Pariser Übereinkommen übertrug der SNC während der Übergangszeit alle Befugnisse an die UNTAC, die diese brauchte, um den Friedensprozeß zu gewährleisten. Insbeson• dere hatte der Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs die Befugnis, Beschlüsse des SNC auf ihre Vertragskonformität hin zu überprüfen und gegebenenfalls abzuändern. Unter dem Vorsitz von Prinz Sihanouk waren im SNC die vier Streitparteien vertreten; die in Phnom Penh allein herrschende •Kambodschanische Volkspartei' nahm die Hälfte der Sitze ein. Je zwei Sitze belegten die drei Widerstandsgruppen: die und aufzulösen, 360 000 Flüchtlinge aus Lagern in Thailand KPNLF, die FUNCINPEC und die PDK. Der Oberste National• heimzuführen und wieder anzusiedeln, während der Über• rat sollte die nationale Versöhnung fördern, nicht zuletzt gangszeit die Verwaltungsbehörden des Landes zu kontrollie• durch die (weltweit umstrittene) Einbeziehung der Roten ren sowie den Wiederaufbau der Infrastruktur zu koordinieren. Khmer. So wichtig der Oberste Nationalrat als allgemein aner• Ein derart umfassendes Mandat hatte der Sicherheitsrat nie kannte Autorität war - nicht zuletzt dank seines Präsidenten zuvor erteilt. UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar be• Samdech Norodom Sihanouk -, so verfügte er doch weder über zeichnete die UNTAC denn auch als die »ehrgeizigste und Exekutivkompetenzen noch über eigenes Verwaltungsperso• komplexeste Operation in der Geschichte der Vereinten Natio• nal. Die Kontrolle der existierenden Verwaltungsstrukturen nen«.6 16 000 UN-Soldaten, über 3 000 UN-Polizisten und oblag laut Plan allein der UNTAC. Den Roten Khmer gelang es rund 2 500 zivile UN-Mitarbeiter, dazu mehr als nicht, Exekutivkompetenzen für den SNC durchzusetzen. 50 000 kambodschanische Hilfskräfte: Zahlen, die für sich sprechen. Von Anfang an stand fest, daß mit der UNTAC ein Der Einsatz Experiment unternommen würde, dessen Ausgang die Frie• densarbeit der Vereinten Nationen im ausgehenden 20Jahr- hundert prägen dürfte. Seit 1988 hatte das UN-Sekretariat eine Kambodscha-Ope• ration ähnlich der UNTAG in Namibia geplant. Die fast gleich• lautende Abkürzung verdeckt die fundamentalen Unterschie• Plan und Anspruch de der beiden Einsätze. Die erfolgreiche UNTAG in Namibia half bei der Organisation von Wahlen in einem Gebiet, dessen Mittels der UNTAC sollten die Vereinten Nationen die direkte Infrastruktur funktionierte. Die UNTAC hatte demgegenüber Kontrolle Kambodschas mit weitgehenden Rechten zum Ein• selbst Wahlen durchzuführen in einem Territorium, dessen griff in Exekutive, Legislative und Judikative übernehmen. Ei• Strukturen komplett zerschlagen waren. Es gab weder genü• ne treuhänderische Verwaltung eines Territoriums ist an sich gend Unterkünfte für das internationale Personal noch Lande• nicht neu; ein Novum ist freilich, daß im Falle Kambodschas bahnen für Großraumflugzeuge, um deren Material herbeizu• erstmals die (freilich so nicht bezeichnete) Treuhandverwal• schaffen. Straßen und Eisenbahnen waren im Bürgerkrieg zer• tung eines unabhängigen Staates durchgeführt wurde.7 Eine schossen worden, ebenso Telefon- und Wasserleitungen. Weite andere Frage ist, wie wirksam die Aufsichts- und Anleitungs• Flächen waren vermint, ohne daß darüber genaue Aufzeich• funktion seitens der Vertreter der internationalen Gemein• nungen bestanden. Auch die politische und soziale Struktur schaft tatsächlich wahrgenommen wurde,- ihr ist weiter unten Kambodschas war zerbrochen. Wer Pol Pots Terrorjahre und da• noch nachzugehen. nach die von Vietnam eingesetzte kommunistische Diktatur Im einzelnen sollte die UNTAC nach eigenem Ermessen Ge• in Führungspositionen überlebt hatte, konnte unmöglich nur setze suspendieren und für die Durchführung der Wahlen sogar Opfer sein. eigene Gesetze erlassen können. In der Exekutive sollte die Die UNTAC wurde vom Sicherheitsrat am 28.Februar 1992 UNTAC die Ministerien für Finanzen, Auswärtiges, Verteidi• mit seiner Resolution 745 auf der Basis des Berichts des Gene• gung, Inneres und Information kontrollieren, in den übrigen ralsekretärs vom 19.Februar aufgestellt, nachdem zuvor erst• Exekutivbereichen Untersuchungs- und Einspruchsrechte ha• mals in der Geschichte der Vereinten Nationen eine eigene ben. Die UNTAC bekam zudem das Recht zugesprochen, Di• Vorausmission vom Sicherheitsrat entsandt worden war.9 In ei• rektiven an alle Verwaltungsangestellten der vier Streitpar• ner informellen Sitzung potentiell trappenstellender Staaten teien zu erlassen und sogar Mitarbeiter dieser Parteien zu ent• am 6.März wurden 12 Infanteriebataillone zu je 850 Soldaten, lassen. Auch die Judikative sollte durch die UNTAC überwacht über 4 000 Soldaten für Logistik und Versorgung sowie 3 600 werden; insbesondere bei Beschwerden, die Menschenrechte Polizisten vorgesehen. 46 Staaten erklärten sich prinzipiell be• betreffen, waren weitgehende Eingriffsmöglichkeiten vorgese• reit, Personal zur Verfügung zu stellen. Deutschland wurde zu• hen. Alle vier Streitparteien hatten sich verpflichtet, die Ver• sammen mit Indien, den Niederlanden und der Schweiz für ei• einten Nationen über ihre Truppen- und Polizeistärken, deren ne 541 Soldaten starke Sanitätseinheit eingeplant; dies war Bewaffnung und die Verminung des Landes zu informieren so• mit der deutschen UN-Vertretung abgesprochen worden. Als wie sich durch die UNTAC nach Plan entwaffnen zu lassen. bis Ende März die Niederlande und die Schweiz auf Grund an• Nachdem die Pariser Übereinkommen die rechtliche und poli• derer Verpflichtungen ihre Zusagen zurückzogen, war von bis tische Grundlage für einen internationalen Einsatz gelegt zu 400 deutschen Soldaten in einem gemischten Sanitätsba• hatten, lag es am UN-Generalsekretär, einen konkreten Plan taillon die Rede. Zu diesem Zeitpunkt stand also die Zusam• aufzustellen. Am 19.Februar 1992 nannte er weitere Einzelhei• mensetzung der UNTAC noch keinesfalls fest. Am 8.April

82 Vereinte Nationen 3/1993 1992 bestätigte die deutsche UN-Vertretung dem UN-Sekreta• des Strafvollzugs in Kambodscha. Die UNTAC untersuchte al• riat, daß Deutschland 150 Sanitätssoldaten und 75 Beamte des le Fälle, bei denen ein politischer Hintergrund zu vermuten Bundesgrenzschutzes nach Kambodscha entsenden werde. Vor• war. Hierfür wurde eine eigene Gefängniskommission aufge• ausgegangen war die Entsendung von sechs Bundeswehr-Ärz• stellt, deren Bericht im Mai 1992 zur Freilassung von 108 Ge• ten und neun Unteroffizieren für die Vorausmission UN- fangenen führte, die ohne Verfahren festgehalten worden wa• AMIC.10 ren. Weitere 150 Gefangene wurden im August 1992 freigelas• Neben Deutschland hatte auch Japan in Kambodscha seine sen. Blauhelm-Premiere. Japan entsandte 608 Soldaten, 75 Polizi• sten und 41 Wahlbeobachter. Finanziell trag Japan den Löwen• anteil der Kosten der gesamten Kambodscha-Operation, insbe• Wahlen sondere bei den freiwilligen Leistungen für den Wiederaufbau. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde die UNTAC von einem Die Wahlen galten als das Herzstück der UNTAC-Operation. Japaner geleitet, dem UN-Untergeneralsekretär Yasushi Akas- Nach den Übereinkommen von Paris waren 120 Abgeordnete hi, der im März in Phnom Penh sein Amt als Sonderbeauftrag• für die Verfassunggebende Versammlung zu wählen. Innerhalb ter des Generalsekretärs übernahm. Wenige Tage später be• von drei Monaten nach der Wahl soll die Versammlung eine gann schon die großangelegte Repatriierung der Flüchtlinge, neue Verfassung für Kambodscha verabschieden und eine Re• obwohl das zu kultivierende Land noch voller Minen steckte. gierung bestimmen. Das der UNAMIC mit Resolution 728 übertragene Minen- Die UNTAC hatte hierfür - in Konsultation mit dem Obersten räumprogramm konnte nicht wie geplant vorgeschaltet wer• Nationalrat - den gesetzlichen Rahmen zu erstellen und ein den. Zwar gab es Tausende von Freiwilligen aus allen kambo• eigenes Wahlgesetz zu erlassen. Das Wahlgesetz wurde von der dschanischen Armeen, die sich gerne gegen Bezahlung durch UNTAC am l.April 1992 vorgelegt, am 5August vom SNC an• die UNAMIC oder die UNTAC zum Minenräumen ausbilden genommen und am 12.August in Kraft gesetzt. Drei Tage da• lassen wollten. Schließlich hatten die meisten von ihnen mo• nach begann die vorläufige Registrierung der Parteien. Nach natelang keinen Sold erhalten. Doch ihre Generäle verweiger• dem Wahlgesetz mußte jede Partei eine Liste mit mindestens ten ihnen die Erlaubnis und drohten Deserteuren mit harten 5 000 registrierten Wählern, die darüber hinaus Parteimitglie• Strafen; sie wollten vermeiden, daß die UNTAC den Soldaten der zu sein hatten, vorlegen. 20 der 22 vorläufig registrierten wie geplant 70 US-Dollar im Monat direkt auszahlte. Die Ge• Parteien konnten dieses Kriterium erfüllen. Nach dem Wahlge• neräle forderten statt dessen einen Monatssatz von 1 500 Dol• setz hatte die UNTAC sicherzustellen, daß die politischen Par• lar pro Mann, zu zahlen an das Verteidigungsministerium, also teien landesweit Büros eröffnen konnten. Am 10. September in ihre eigene Kasse. Die UNTAC ließ sich nicht auf das Po• 1992 bestätigte der kambodschanische Regierungschef Hun ker ein. Erst nach monatelangen Verhandlungen gaben die Sen im Obersten Nationalrat, daß alle Parteien Büros eröffnen Generäle ihren Widerstand auf. Der zeitweilige Mißerfolg des könnten außer der PDK. Sie sollte erst dann ein Büro eröffnen bitter benötigten Minenräumprogramms kann also keinesfalls können, wenn die UNTAC zuvor freien Zutritt zum Gebiet der der UNTAC angelastet werden. Roten Khmer erhalten habe. Freilich traten auch die bei fast jedem UN-Einsatz immanen• Die Wählerregistrierung dauerte vom 5.Oktober 1992 bis zum ten Probleme der Personalbereitstellung auf. Als das Repatriie• 31.Januar 1993. Als Kambodschaner galt, wer in Kambodscha rungsprogramm anlief, war nur ein Viertel der UNTAC-Ange• geboren war oder mindestens einen Elternteil mit Geburt im hörigen im Lande, vor allem Militär. Unangenehm war vor al• Lande nachweisen konnte. Mehr als jeder vierte Registrierte lem, daß sich die Stationierung der wichtigen Logistik- und hatte vietnamesische Ahnen; die meisten von ihnen sprachen Pioniereinheiten, die nach Plan den Weg für die Infanterieba• nicht die Landessprache Khmer. Insgesamt ließen sich über 4,6 taillone bereiten sollten, verzögerte, ebenso der Einsatz der Po• Millionen Kambodschaner registrieren, nach UNTAC-Schät- lizeibeobachter. Erst ab Mitte 1992 erreichte die UNTAC ihre zung nahezu die komplette Wählerschaft in den frei zugängli• vorgesehene Einsatzstärke. chen Gebieten. In den Gebieten der Roten Khmer leben nach UNTAC-Schätzungen nur 5 vH der Gesamtbevölkerung. We• der die PDK noch die von ihr Ende November 1992 angekün• Die Komponenten digte Neugründung »Partei für die Nationale Einheit Kambo• dschas- ließen sich für die Wahl registrieren. Menschenrechte

Nach dem Pariser Übereinkommen sollte die UNTAC in Kam• Militär bodscha ein politisches Klima schaffen, das die Beachtung der Menschenrechte gewährleistet. Die Menschenrechte-Kompo• Die UNTAC-Militärkomponente sollte sicherheits- und ver• nente der UNTAC war hierfür in drei Bereichen tätig: im Rah• trauensbildend wirken. Zu ihren Aufgaben zählten die Über• men eines Ausbildungsprogramms, bei der Verwaltungskon• prüfung des Abzugs aller fremden Truppen aus Kambodscha, trolle und mit der Untersuchung von Menschenrechtsverlet• die Überwachung der Waffenruhe, die Entwaffnung und Demo• zungen in der Mandatszeit. Außerdem führten Mitarbeiter der bilisierung der verschiedenen Armeen, die Lagerang und Kon• Einheit Seminare für die internationalen Polizeibeobachter in trolle ihrer Waffen sowie die Hilfe beim Minenräumen, nicht Kambodscha durch. zuletzt durch umfangreiche Ausbildungsprogramme. Als Ab Oktober 1992 waren Angehörige der Menschenrechts-Ein- Höchststärke, die nahezu erreicht wurde (allerdings erst nach heit in allen kambodschanischen Bezirken präsent, außer den monatelanger Verzögerung), waren 15 900 Soldaten vorgese• von den Roten Khmer - die der Einheit generell den Zutritt hen. verwehrten — kontrollierten Gebieten. AusLildungsprogramme An der Grenze zu Vietnam wurden 14, an der zu Thailand acht fanden statt für Richter, Staatsanwälte und Verteidiger. Der er• und an der zu Laos zwei Kontrollposten eingerichtet. Sie soll• ste Kurs mit 60 Teilnehmern schloß im November 1992 ab. ten verhindern, daß ausländische Truppen die kambodschani• Den größten Umfang nahm das Fortbildungsprogramm für die sche Grenze überschreiten und im Land einsickern. Auch Verwaltung ein. Allein in Phnom Penh beteiligten sich daran wenn die grüne Grenze im Dschungel nicht kontrollierbar war, mehr als 4 000 Behördenmitarbeiter. An der Universität leisteten die Posten an den offiziellen Übergängen einen sicht• Phnom Penh begann im Oktober 1992 eine eigene Menschen• baren Beitrag als Vertreter geordneter Staatlichkeit. rechtsvorlesung für 210 Jura-SU'denten. Mitte Juni begann — zwei Monate früher als ursprünglich ge• Ein anderer Teil der Menschenrechtsarbeit betraf die Reform plant - die Zusammenlegung, Entwaffnung und Demobilisie-

Vereinte Nationen 3/1993 83 rung der Armeen der Streitparteien. Bis November 1992 such• anderem zur Versammlungsfreiheit vor, die vom Obersten Na• ten 55 000 Soldaten die Sammelstellen auf, etwa ein Viertel tionalrat am 20.April und 5.Juni 1992 angenommen wurden. der Gesamtzahl, vor allem Angehörige der Regierungsarmee. Am 10.September billigte der SNC weiterhin Prinzipien für 40 000 Soldaten wurden von der UNTAC entwaffnet und in Strafrecht und Strafverfolgungsrecht. den Ernteurlaub entlassen, meist Wehrpflichtige der Bauern• Zu den Aufgaben der Zivilverwaltungs-Komponente gehörte milizen. Die zweite Phase der Waffenruhe wurde Ende Novem• im besonderen die Kontrolle der Visa für Ausländer. Die Ein• ber ausgesetzt, weil sich die Roten Khmer weigerten, mit ihren heit richtete einen Dauerposten auf dem internationalen Flug• Einheiten daran teilzunehmen. hafen Phnom Penhs ein, um bei Einreiseproblemen zu helfen. Auf Grund der neuen Lage schlug der UN-Generalsekretär vor, Eine weitere Aufgabe war die Kontrolle aller ausländischen den Auftrag der Militärkomponente zu verändern. Im Vorder• Hilfsleistungen, aber auch nationaler Hilfsorganisationen wie grund stand seither die Abwehr von Banditen (meist Soldaten des kambodschanischen Roten Kreuzes. Die Einheit entwarf ohne Sold) sowie der Schutz der Wählerregistrierung, beson• Verhaltensmaßregeln, um Gesetze zu ersetzen, die nicht ver• ders in abgelegenen oder für unsicher gehaltenen Gegenden. einbar waren mit den Pariser Kambodscha-Übereinkommen. Den Wahlteams wurden Militärbeobachter zugeordnet, die bei Eine Arbeitsgruppe zur öffentlichen Sicherheit unter Leitung Schwierigkeiten vor Ort mit den lokalen Kommandeuren ver• der UNTAC mit Vertretern der vier Parteien traf sich alle zwei handelten. Die Umgliederung wurde am 31.Dezember 1992 ab• Wochen. Schließlich wäre die Kontrolle der Staatseinnahmen geschlossen. zu erwähnen, vor allem der Zölle. Im September 1992 funktio• Ihre Verweigerung begründeten die Roten Khmer mit der Be• nierte diese Kontrolle reibungslos nur bei den beiden kleineren hauptung, es stünden noch vietnamesische Truppen im Land, Parteien FUNCINPEC und KPNLF für deren Herrschaftsge• die vor einem Fortgang des Friedensprozesses abgezogen wer• biet. den müßten. Trotz erheblicher Bemühungen konnte die UN• TAC den Vorwurf der Roten Khmer nicht erhärten und keine Polizei Beweise für die Präsenz ausländischer Truppen in Kambodscha finden. 3 600 internationale Polizeibeobachter sollten die kambo• Eine weitere Aufgabe der militärischen Komponente war die dschanische Polizei überwachen und kontrollieren. Es kam, so Ausbildung ehemaliger kambodschanischer Soldaten im Mi• die Angabe der UN, ein UNTAC-Polizeibeobachter auf 15 nenräumen nach westlichem Standard. An elf Orten bilden kambodschanische Polizisten beziehungsweise 3 000 Kambo• UNTAC-Soldaten insgesamt über 1 600 Kambodschaner darin dschaner, wobei unklar ist, ob in dieser Relation die Gebiete aus. Nur wenige UNTAC-Soldaten wurden selbst im Minen• der Roten Khmer eingeschlossen sind. Erst Ende Dezember räumen aktiv, vor allem ein thailändisches Bataillon, das eine 1992 hatte die Einheit annähernd ihre Sollstärke erreicht. Straße von Poipet nach Battambang von Minen räumte, wobei Rund 60 vH des Personals begleiteten die Wählerregistrierung. mehrere Soldaten getötet oder verletzt wurden. Die örtliche Polizei wurde durch die UNTAC geschult, so in Strafverfolgung und Verkehrskontrolle. Im November schlos• Zivilverwaltung sen 84 kambodschanische Polizisten einen Weiterbildungskurs ab, darunter 24 aus dem Gebiet der PDK. Zu den Aufgaben der Die UNTAC sollte die bestehende Verwaltung in fünf Schlüs• Einheit gehörte auch die Bekämpfung des zunehmenden Ban• selbereichen direkt kontrollieren. Nach offizieller Darstellung ditenproblems, wobei direkte Eingriffe der kambodschani• des UN-Sekretariats begann die Einheit am l.Juni 1992 die vol• schen Polizei überlassen blieben. Seit Februar 1993 wurden ge• le Kontrolle über die kambodschanische Verwaltung wie vorge• fährdete Büros politischer Parteien in Zusammenarbeit mit sehen auszuüben. Im September arbeiteten 95 internationale der lokalen Polizei nachts überwacht. Mitarbeiter in Phnom Penh, 123 in den Provinzen. Die Einheit Am 6.Januar 1993 richtete die Einheit eine eigene Abteilung bat die vier Streitparteien um eine Aufstellung der in ihren ein, die schwere Menschenrechtsverletzungen verfolgen sollte. Herrschaftsgebieten gültigen Gesetze. Drei reichten die Geset• UNTAC-Chef Akashi wies seine Polizeibeobachter an, ver• zessammlung ein, die PDK verweigerte auch hier die Koope• dächtige Gewalttäter festzunehmen, in Gewahrsam zu ver• ration. Auf der Grundlage der Gesetzessammlungen schlug die bringen und anzuklagen. Der erste Fall war der eines Polizisten Zivilverwaltungskomponente der UNTAC neue Gesetze unter der Regierungsseite, der des Mordes an einem FUNCINPEC-

In eine neue Dimension der Friedenssiche• rung sind die Vereinten Nationen mit ihrer Kambodscha-Operation vorgestoßen. Auf kambodschanischer Seite kam die zentrale Rolle dem einstigen König des Landes und heutigen Präsidenten des Obersten National• rats, Samdech Norodom Sihanouk, zu, der am 7. April UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Pochentong begrüßte.

84 Vereinte Nationen 3/1993 Funktionär angeklagt war. Der zweite Fall betraf ein PDK- rungen im Wiederaufbau-Programm führte. Deutschland sagte Mitglied, das gestanden hatte, 13 vietnamesischstämmige rund 15 Mill Dollar zu und machte diese Zusage wie die ande• Kambodschaner und zwei weitere Kambodschaner umge• ren Staaten auch abhängig von der weiteren politischen Ent• bracht zu haben. wicklung des Landes. Erst solle eine Regierung gebildet wer• den, mit der dann Vereinbarungen über Entwicklungshilfe ge• troffen werden könnten. Rückführung von Flüchtlingen Erhebliche Verzögerungen gab es auch bei der Betreuung der demobilisierten Soldaten durch das UNDP. Weil die zweite Unter der Annahme, daß mindestens 90 vH der geschätzten Phase der Waffenruhe überhastet eingeleitet worden war, stan• 360 000 kambodschanischen Flüchtlinge wiederangesiedelt den weder ausgebaute Sammellager noch Betreuungsstätten werden wollten, wurde die Repatriierungs-Einheit als Dach für zur Verfügung. Statt einer handwerklichen Schulung erhielten verschiedene Hilfsorganisationen geschaffen. Hauptverant• die Ex-Soldaten mancherorts eine Flasche Whiskey für die Ab• wortlich für den Rücktransport und die Wiederansiedlung war gabe ihrer Waffen. der UNHCR. Im Schnitt mußten täglich mehrere tausend Menschen aus thailändischen Flüchtlingslagern in langen Erwähnt sei noch die Tätigkeit der Vereinten Nationen im Be• Konvois über schlechte Straßen oder auf holprigen Schienen• reich Information und Bildung. Am 9.November 1992 begann wegen nach Kambodscha geschafft werden. Den Heimkehrern eine eigene Abteilung der UNTAC mit Rundfunksendungen wurden Land, Lebensmittel, Baumaterial, Saatgut oder alter• von einem zu diesem Zweck angemieteten staatlichen Sender nativ Geld zur Verfügung gestellt. Von den eingeplanten 9 Mill aus. Ausgestrahlt wurden Informationsprogramme zu den be• US-Dollar wurden bis Mitte Januar 1993 nur 3,4 Mill ausgege• vorstehenden Wahlen,- weitere Themen waren die Menschen• ben. Das Hauptproblem ist die beschränkte Nutzbarkeit des rechte und das Mandat der Interimsverwaltung der Vereinten Landes, da Kambodscha weiträumig mit Minen verseucht war Nationen. Sendungen wurden außerdem über eine Station der und die Minenräumung erst spät und in unzureichendem Ma• Stimme Amerikas in Thailand ausgestrahlt. Mit Ausnahme ße anlief. In vielen Fällen wurden den Rückkehrern verminte des Rundfunksenders der PDK kooperierten die Stationen der Gebiete zugewiesen. Behindert wurden die Siedler außerdem Streitparteien und strahlten Informationsprogramme über den durch Banditentum und Auftreten der Malaria. Friedensprozeß und die Rolle der UNTAC aus. Außerdem pro• Am 10.Juni 1992 eröffnete der Oberste Nationalrat auf Initiati• duzierte die Abteilung Faltblätter und Videobänder, die dann ve der UNTAC ein kambodschanisches Zentrum zur Minen• von Mitarbeitern der UNTAC auf dem Lande verteilt wurden. räumung (Cambodian Mine Action Center), um Kurse für das Erkennen, Markieren und Beseitigen von Minen durchzufüh• ren. Der Direktor der Repatriierungs-Einheit übernahm für die Übergangszeit die Leitung des Zentrums, das ansonsten mit Das Experiment: Minen-Spezialisten der Militärkomponente arbeitete. Parallel Menschenrechte und Zivilverwaltung zur Einrichtung des Zentrums vereinbarte der UNHCR im Juli 1992 mit einer Nichtregierungsorganisation, Kambodschaner Die beiden Komponenten »Menschenrechte« und >Zivilverwal- für die Ausbildung zum Minenräumen anzuwerben. tung< aus dem Plan des Generalsekretärs vom 19.Februar 1992 stellten neue Herausforderungen an die Vereinten Nationen, galt es doch dem den UN übertragenen hohen Maß an inner• Wiederaufbau staatlicher Autorität in Kambodscha gerecht zu werden. Sie wurden ad hoc vom UN-Sekretariat aufgestellt, wobei die Pla• Eine gemeinsame Erklärung zum Wiederaufbau Kambodschas ner offenbar übersahen, wie wichtig gerade diese beiden Kom• ist eigenständiger Teil der Pariser Übereinkommen. Die ponenten für einen Erfolg der Gesamtoperation werden wür• Hauptaufgabe der Einheit lag im Wiederaufbau der öffentli• den. Auch wurden ihre spezifischen Probleme nicht ausrei• chen Infrastruktur in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, chend analysiert.12 Wohnen, Ausbildung, Transport. Der Leiter der Einheit stand Die Menschenrechtskomponente der UNTAC, die aus ver• dem technischen Beratungskomitee des Obersten Nationalrats schiedenen Abteilungen des UN-Sekretariats und der Sonder• vor. Dieses Gremium befaßte sich unter anderem mit der Aus• organisationen zusammengezogen worden war, war personell beutung der Waldflächen und Bodenschätze Kambodschas. Am und in der Sache überlastet. Zwar kamen einige hundert politi• 22.September 1992 initiierte das Komitee einen Beschluß des sche Gefangene frei, doch war es unmöglich, deren weiteren Obersten Nationalrats über ein landesweites Moratorium für Weg zu verfolgen. Drohungen gegen sie waren nicht selten. den Export von Tropenhölzern. Dieses Moratorium wurde vom Selbst die Neuansiedler aus den Flüchtlingslagern wurden stel• Sicherheitsrat in seiner Resolution 792 explizit übernommen. lenweise massiv eingeschüchtert mit dem Hinweis, nach dem Die Nachbarstaaten Kambodschas versprachen daraufhin im Abzug der UNTAC würden sie wieder vertrieben oder einge• Dezember 1992, den Import von kambodschanischem Edel• sperrt. Auf Grund der generellen Kooperation mit den lokalen holz zu unterbinden, was jedoch nicht geschah. UNTAC- Behörden kündigte die Menschenrechts-Einheit Besuche in Grenzposten meldeten allein 46 Verstöße zwischen dem 1.Ja• Gefängnissen an, was dazu führte, daß bestimmte Fälle über nuar und dem 5.Februar 1993 mit insgesamt 46 500 Kubikme• Nacht aus der Gefängnisliste verschwanden und nie wieder tern Holz, die überwiegend nach Thailand und Japan transpor• auftauchten. tiert wurden.11 Festzuhalten ist, daß alle Streitparteien ihre Die Zivilverwaltung war statt Herzstück nur Anhängsel der Wälder extensiv abholzten und ins Ausland verkauften. Gegen UNTAC. Im Vergleich zu den 16 000 UN-Soldaten und den den Willen der PDK erließ der Oberste Nationalrat am 20.Fe• über 3 000 UN-Polizisten sind die gut 200 internationalen bruar 1993 auch ein Moratorium für Export von Edelsteinen. Mitarbeiter der Zivilverwaltungs-Einheit eine vernachlässig• Ein weiterer Vorschlag der UNTAC, der vom SNC akzeptiert bare Größe. Die Vorstellung, daß sie die wichtigsten kambo• wurde, sah die Einrichtung einer Behörde zum Schutz des kul• dschanischen Ministerien kontrollieren könnten, war abwe• turellen Nationalerbes vor. gig. In der Tat wurden dann in Phnom Penh jedem Schlüssel- Bei einer internationalen Konferenz zum Wiederaufbau Ministerium nur ein bis fünf UNTAC-Mitarbeiter zugeordnet. Kambodschas im Juni 1992 in Tokyo wurden von den 30 teil• Trotz dieser ungenügenden Personalausstattung berichtete der nehmenden Staaten 880 Mill Dollar an Hilfe angekündigt, er• Generalsekretär an den Sicherheitsrat, daß die Zivilverwal• heblich mehr, als der UN-Generalsekretär ursprünglich bezif• tungs-Einheit der UNTAC zum l.Juli 1992 die »vollständige fert hatte (600 Mill). Von der zugesagten Summe wurden aller• Kontrolle« über die fünf Schlüsselressorts in Phnom Penh auf• dings bis März 1993 nur 100 Mill ausgezahlt, was zu Verzöge• nahm.13

Vereinte Nationen 3/1993 85 In Wirklichkeit spielten die lokalen Machthaber mit den Ver• bodschanern und Angriffe gegen deren Dörfer. Im November einten Nationen Katz und Maus. So war beispielsweise der 1992 stellte Akashi fest, daß keine freien und fairen Wahlen in UNTAC monatelang nicht bekannt, daß Militäranlagen in der einem Klima existentieller Angst durchgeführt werden könn• wichtigen Stadt Siem Reap ein bedeutendes Hauptquartier der ten. Gleichwohl wurde der Kurs der UNTAC nur leicht modifi• Armee Phnom Penhs waren. Auch in den Ministerien tarnten ziert. Hauptziel des einst umfassenden Friedensplans wurde sich die einflußreichen Mitarbeiter und erschwerten der UN• nun der Schutz der Wahlen. Bis Ende Mai 1993 kamen 70 inter• TAC die ihr vom Sicherheitsrat auferlegte Kontrollfunktion. nationale und einheimische Mitarbeiter der UNTAC um. Zu Anfang 1993 begann die Regierung in Phnom Penh zudem, den markanten Zwischenfällen gehörte der Angriff von rund über die von ihr gesteuerten Medien Propaganda gegen die 100 Soldaten der Roten Khmer auf ein Distrikt-Hauptquartier, UNTAC zu starten, ähnlich wie dies der Sender der PDK seit das sich neben einem Lager der kambodschanischen Regie• Mitte 1992 praktizierte. Tenor der Sendungen war die War• rungstrappen befand, in der Provinz Kompong Speu am nung, sich keinesfalls dem Schutz der UNTAC anzuvertrauen. 19.April 1993. Dabei starb ein bulgarischer UN-Soldat; ein in• Dies lief den Bestimmungen des Wahlgesetzes zuwider. Der donesischer Polizist und ein Übersetzer wurden verwundet. Wahlkampf war von der UNTAC nur für die Zeit zwischen Mehrere Gebäude der UNTAC wurden zerstört. Zwei Wochen dem 7April und dem 19.Mai 1993 erlaubt worden. zuvor waren in derselben Provinz drei bulgarische Soldaten ge• tötet und drei verwundet worden, als der lokale Kommandeur der Roten Khmer nach einem Abendessen bei den Bulgaren Die UNTAC in Ergebnis und Wirkung mit einer bewaffneten Gruppe zurückkam und in die Runde schießen ließ.15 Unmittelbar vor den Wahlen kamen am 21.Mai Bei ihrem Eintreffen wurde die UNTAC von der Bevölkerung 1993 zwei chinesische Soldaten bei der Beschießung der UN• mit großen Erwartungen freundlich begrüßt und dankbar auf• TAC durch die »Nationalarmee des Demokratischen Kampu• genommen. Nach einem Jahr freilich war die Stimmung umge• tschea« um, sieben wurden verletzt (in früheren Jahren war schlagen. Wer konnte, profitierte wirtschaftlich von dem Dol• Beijing die Hauptstütze der Roten Khmer gewesen).16 larsegen. Die überwiegende Mehrheit der Kambodschaner frei• Das Verhältnis der UNTAC zu den Roten Khmer verschlech• lich spürte die Machtlosigkeit der UNTAC im Alltag. Krimi• terte sich seit Mitte 1992 zusehends. In der Hauptsache kriti• nalität und Banditentum überrumpelten die Bürger, die von sierte die PDK, daß die Pariser Übereinkommen nicht erfüllt früher allenfalls Korruption gewohnt waren. worden seien, da nicht alle vietnamesischen Truppen aus Im UNTAC-Mandat ist von »Überwachung« und »Kontrolle« Kambodscha abgezogen seien. Die UNTAC konnte, mit einer die Rede. Während Überwachung ausschließlich konsens• geringfügigen Ausnahme, keine Beweise für diesen Vorwurf orientiert ist, bedeutet Kontrolle durchaus Einmischung in ori• finden,- auch die PDK legte keine Beweise vor. Es gilt allerdings ginär innerstaatliche Angelegenheiten. Obwohl im UNTAC- als sicher, daß Tausende ehemals vietnamesischer Besatzungs• Mandat also klar ein Auftrag zur 'Einmischung- vorgegeben soldaten als Zivilisten in Kambodscha blieben. Ob sie weiter• war, gab der UNTAC-Chef die Parole »Konsens« aus. Die UN• hin einer Befehlsstruktur angehörten, ist unklar, dürfte aber TAC vertraute auf die Kooperation der lokalen Machthaber, unwahrscheinlich sein. Als Problem kann allenfalls die Anwe• statt eigene Wertvorstellungen durchzusetzen und Macht aus• senheit der vietnamesischen Siedler und der seit der Ankunft zuüben. Yasushi Akashi zögerte monatelang, seinen Polizisten der UNTAC eingetroffenen mehr als 30 000 vietnamesischen die Verhaftung und Gefangennahme von überführten Krimi• Prostituierten allein in Phnom Penh gelten, die bei vielen nellen zu erlauben. Erst als Dutzende Kambodschaner der poli• Khmer Haß erzeugt. Nach ihrer Ansicht läßt sich die UNTAC tischen Gewalt zum Opfer gefallen waren, wies Akashi im Ja• von Vietnam mißbrauchen. nuar 1993 die Polizei- und Militäreinheiten der UNTAC an, Auch internationaler Druck über den Sicherheitsrat konnte Menschenrechtsverletzer zu verfolgen. In der Zwischenzeit die PDK nicht zum Einlenken bewegen. Dank ihrer Edelstein- war jedoch der enorme Vertrauensvorschuß, mit dem die Ver• und Holzverkäufe über Thailand konnten sie autark agieren. einten Nationen in Kambodscha begrüßt worden waren, verlo• Thailand verhinderte auch, daß die am 30.November 1992 in ren gegangen. Seit Mitte 1992 war zu beobachten, wie die Au• Resolution 792 verfügten Wirtschaftssanktionen des Sicher• torität der UNTAC Woche für Woche abnahm. heitsrats gegen die Roten Khmer Wirkung entfalteten. Nach Die offensichtliche Wende war im Juni 1992 erfolgt, als es der Zeitungsmeldungen arbeiteten Anfang 1993 rund 100 000 UNTAC nicht gelang, die PDK zur Teilnahme an der zweiten Thailänder auf den Edelsteinfeldern der Roten Khmer.17 An• Phase des Waffenstillstandsprozesses zu bewegen. Ziel der fang April 1993 verließ die PDK die ihr zugewiesenen Gebäude Phase II war die Zusammenfassung und Demobilisierung der in Phnom Penh aus »Sicherheitsgründen«. Am 6.Mai 1993 zog vier Armeen. Ohne die Beteiligung der Roten Khmer wurde der letzte UNTAC-Soldat aus dem offiziellen Hauptquartier das Festhalten am UN-Friedensplan für die anderen Seiten zur der PDK, Pailin, auf Druck der Roten Khmer ab. Zu dieser Zeit Gefahr. Sie baten um seine Aussetzung und später um Rückga• war die Regierungsarmee tief ins Gebiet der PDK vorgestoßen, be der eingelagerten Waffen. was vom Sicherheitsrat in seiner Entschließung 810 als Verlet• Trotz des Widerstands der PDK empfahl der UN-Generalsekre• zung der Pariser Abkommen kritisiert wurde. Zum Zeitpunkt tär am 14.Juli 1992 dem Sicherheitsrat, die Operation wie ge• der Wahl glich Kambodscha einem Tigerfell: Die Roten Khmer plant weiterzuführen, um die Entschlossenheit der internatio• hielten praktisch Gebiete in allen Provinzen unter ihrer Kon• nalen Staatengemeinschaft zu demonstrieren. Am 21.Juli 1992 trolle, vielerorts allerdings nur bei Nacht, wenn sich die Regie• bestätigte der Sicherheitsrat den Kurs des Generalsekretärs rungstruppen in ihre Stützpunkte zurückgezogen hatten. mit seiner Resolution 766. In mehreren Zwischenberichten Hätte die UNTAC härter durchgreifen sollen und können? des Generalsekretärs an den Rat verstärkte sich der Eindruck Diese Frage ist mit einem klaren Ja zu beantworten. Im Ver• einer Blockade der UNTAC durch die PDK.14 Gleichwohl wich gleich zur letztlich nicht ganz geglückten Angola-Operation der Generalsekretär mit Billigung des Sicherheitsrats nicht der Vereinten Nationen - der UNAVEM II, die 1992 die Wahlen von seiner Linie ab und hielt auch am Datum der Wahlen fest. in dem südwestafrikanischen Land zu überwachen hatte und Ende 1992 kam es vermehrt zu gewaltsamen Auseinanderset• dies nach dem Willen des Sicherheitsrats fast zum Nulltarif be• zungen. Parteibüros der FUNCINPEC wurden angegriffen, Par• werkstelligen sollte — hatte sie umfangreiche Personalressour• teimitglieder drangsaliert und ermordet. Intern war klar, daß cen zur Verfügung. Es fehlten sicherlich Verwaltungsfachleute, die Regierung in Phnom Penh diese Angriffe deckte, wenn um die örtlichen Behörden effektiv zu kontrollieren. Schwerer nicht sogar Anstifter war. Auch die Roten Khmer wurden im• wiegt der Vorwurf, die UNTAC habe sich nicht durchgesetzt mer dreister angesichts der machtlosen UNTAC. Auf ihr Kon• und dadurch ihr Vertrauenskapital verspielt. Immer wieder to gingen Dutzende Morde an vietnamesischstämmigen Kam• erklärte der Generalsekretär, daß das Mandat der UNTAC nur

86 Vereinte Nationen 3/1993 Friedenssicherang (peacekeeping) erlaube und keine Friedens• erzwingung (peace-enforcement). Andererseits betonte Bou• Dieser Aufsatz geht auf ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförder• tes Forschungsprojekt zu den UN-Friedensoperationen an der Universität der tros-Ghali, daß es sich in Kambodscha um eine »Peacekeep- Bundeswehr in München zurück, in dessen Rahmen der Autor vor Ort recher• ing-Operation der zweiten Generation« handele. Mit diesem chierte. Ausdruck, der im UN-Sekretariat bislang nur inoffiziell ge• 1 UN Doc. S/25879 v. 2.6.1993. Siehe auch den Bericht des UN-Generalsekre• braucht wird, sind innerstaatliche Einsätze wie in Kambo• tärs über Verlauf und Ergebnis der Wahl: S/25913 v. 10.6.1993. 2 Bis Mitte Juni 1993 hat der Sicherheitsrat folgende Resolutionen zu Kambo• dscha gemeint. Sie erfordern ein anderes Instrumentarium als dscha verabschiedet: 668 (Text: VN 1/1991 S.33); 717 (VN 6/1991 S.218); 718, die klassische Peacekeeping-Funktion der Überwachung einer 728, 745 (VN 2/1992 S.77f.); 766, 783, 792, 810, 826, 835 und 840 (S.105ff. die• ser Ausgabe). Siehe auch die Erklärungen des Ratspräsidenten S/24091, S/ Waffenruhe. Anders als dort reicht das Vertrauen in die Koope• 25003, S/25530 und S/25822 (ebenfalls S.105ff. dieser Ausgabe). ration der Streitparteien vor Ort allein nicht aus - die Kontroll• 3 Peter j. Opitz/Doris Seemüller, Dreierkoalition, Vierergespräche und Große Fünf. Der Beitrag der Vereinten Nationen zur Lösung des Kambodscha-Kon• funktion muß mit eigenen Machtmitteln abgesichert werden. flikts, VN 4/1992 S.126ff. Siehe auch Peter Bardehle, Kambodscha auf dem Dazu gehört — innerhalb zu setzender Grenzen — eine weitge• Weg zum Frieden, in: Europa-Archiv 1992, S.345ff. hend eigenständige Führung des Missionschefs, dessen Rück- 4 Peter Schier, Zwist in und um Kambodscha. Bedingungen und Aussichten ei• ner Lösung unter Mitwirkung der Vereinten Nationen, VN 2/1988 S.46. koppelung an den internationalen und nationalen Konsensträ• 5 Zur Behandlung im Sicherheitsrat: VN 1/1979 S.27f. Siehe auch die Kurzbei• ger (Sicherheitsrat und Oberster Nationalrat im Fall Kambo• träge in VN 1/1982 S.26f. und VN 5/1989 S.174L 6 A/46/617 v.7.11.1991. — Allein auf ihre militärische Komponente bezogen, 18 dschas) das Tagesgeschäft nicht berühren darf. Die Konsen• stellt die UNTAC die drittgrößte bisherige Friedensoperation in der Ge• sträger müssen in diesem Fall wie Aufsichtsräte funktionieren. schichte der Vereinten Nationen dar (nach der UNPROFOR im ehemaligen Wichtig ist auch die frühzeitige Ausarbeitung von Szenarien Jugoslawien und der ONUC, der Kongo-Operation Anfang der sechziger Jahre). für den schlimmsten Fall, die beim klassischen Peacekeeping 7 Als Vorläufer der UNTAC können die Einsätze in West-Irian und Namibia unnötig sind und auch bei der UNTAC nicht in Betracht gezo• gelten; in diesen beiden Fällen handelte es sich zum Zeitpunkt der Unterstel• lung unter internationale Aufsicht jedoch um Kolonialgebiete. In West-Irian gen wurden (was fatale Folgen hatte, als der Zeitplan für die (West-Neuguinea) wurde zwischen Oktober 1962 und April 1963 eine zeit• UNTAC-Dislozierung und die Kooperation der Streitparteien weilige UN-Verwaltung (United Nations Temporary Executive Authority, UNTEA) mit eigenen Streitkräften (United Nations Security Force in West zusammenbrachen). New Guinea (West Irian), UNSF) errichtet. Dank UNTEA und UNSF wurde Um unparteiisch zu bleiben, müssen Friedensoperationen der eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen der Kolonialmacht Nieder• lande und Indonesien vermieden. In Namibia hat die Unterstützungseinheit zweiten Generation ihren rechtlichen und moralischen Rah• der Vereinten Nationen für die Übergangszeit (United Nations Transition As• men besonders streng einhalten. Schwierig dürfte in diesem sistance Group, UNTAG) die Unabhängigwerdung des zuvor widerrechtlich von Südafrika verwalteten Gebiets und die damit verbundene Wahl zur Ver• Zusammenhang die Personalfrage werden. Wie glaubhaft kön• fassunggebenden Versammlung abgesichert; siehe auch die Bilanz von Hen• nen UN-Polizisten, deren Heimatstaaten Menschenrechte ver• ning Melber, Ein Modell mit Schönheitsfehlern. Die Umsetzung des Lö• letzen, in einem internationalen Einsatz Menschenrechte sungsplans für Namibia durch die Vereinten Nationen, VN 3/1990 S.89ff. 8 S/23613. schützen? Gerade bei innerstaatlichen Einsätzen werden die 9 Mit seiner Resolution 717 richtete der Sicherheitsrat die Vorausmission der moralischen Standards des UN-Personals schnell zum Pro• Vereinten Nationen in Kambodscha (United Nations Advance Mission in Cambodia, UNAMIC) ein. Normalerweise werden Friedenssicherungs-Ein- blem. Dies gilt auch für die Bereiche Kriminalität und Prosti• sätze durch Expertenteams des UN-Sekretariats vorbereitet. Nachdem eine tution, die durch UN-Einsätze wie in Kambodscha eine unge• derartige Mission im August 1991 vor Ort weder ausreichende Informationen wollte Konjunktur haben. erhielt noch die üblichen Vorbereitungen treffen konnte, erschien dem Gene• ralsekretär die Entsendung einer umfangreichen Vorausmission erforderlich. Dennoch wäre es unredlich, der UNTAC hierfür die Schuld zu 10 Auf den verfassungspolitischen Streit in Deutschland, der dazu führte, daß geben. Die UNTAC hat vielmehr in einem lange Zeit fast aus• die Bundeswehrsoldaten als »humanitäre Hilfe« nach Kambodscha entsandt wurden, soll hier nicht eingegangen werden. sichtslosen Konflikt verhärtete Strukturen aufgebrochen und 11 S/25289 v.13.2.1993. mit der erfolgreichen Flüchtlingsrückführung sowie der als 12 Jarat Chopra et al., Report on the Cambodian Peace Process, Oslo 1993 (Nor• wegisches Institut für internationale Politik: NUPI Research Report No.165). »frei und fair« bestätigten Wahl dem Land den Weg in eine bes• 13 S/24578 v.21.9.1992, Ziffer 29. sere Zukunft gewiesen. Zu diesem über 2 Mrd Dollar teuren 14 S/24286 v.14.7.1992, S/24578 v.21.9.1992 und S/25124 v.25.1.1993. 15 Diese und weitere Fälle sind aufgelistet in S/25669 v.27.4.1993. Einsatz gab es keine Alternative. Für die Kambodschaner ist 16 Hierzu nahm der Sicherheitsrat mit einer Erklärung seines Präsidenten (S/ die Zukunft vielleicht riskant, aber nicht mehr hoffnungslos. 25822 v.22.5.1993; Text: S.U0 dieser Ausgabe) Stellung. Um das Risiko eines Wiederaufflammens des Bürgerkriegs ein• 17 The Nation |Bangkok) v.27.11.1992. 18 In diese Richtung geht auch ein Vorschlag der nordischen Staaten im Sonder• zugrenzen, wird es wohl eines weiteren internationalen Frie• ausschuß für friedenssichernde Operationen, einem Nebenorgan der General• denseinsatzes mit Polizeikomponente in Nachfolge der UN• versammlung. Ein ebenfalls dort eingebrachter Vorschlag der EG-Staaten for• dert eine nicht weniger nötige Verbesserung der Planungskapazität im UN- TAC bedürfen. Sekretariat, vor allem im Büro des Militärberaters (A/AC.121/40 v.1.4.1993).

Ein Spiegelbild der internationalen Gemein• schaft bietet das Personal der Übergangsbe• hörde der Vereinten Nationen in Kambo• dscha (UNTAC), vor dem der UN-Generalse• kretär während seines Aufenthalts im Lande sprach. Der deutsche personelle Beitrag drückte sich vornehmlich in der Entsendung von Sanitätssoldaten aus; an leitender Stelle der UNTAC war Deutschland nicht vertre• ten.

Vereinte Nationen 3/1993 87 Chemische Abrüstung wird Realität Das Übereinkommen über das Verbot der chemischen Waffen HANS GÜNTER BRAUCH

Die längsten und schwierigsten multilateralen Abrüstungs• haltung des Genfer Protokolls und erklärten, »daß sie den Ge• verhandlungen der Geschichte wurden vom 13. bis 15.Januar neralsekretär im Fall angeblicher Verstöße gegen das Genfer dieses Jahres in Paris mit der feierlichen Unterzeichnung des Protokoll bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben im Zusam• Übereinkommens über das Verbot der Entwicklung, Herstel• menhang mit den Ermittlungen uneingeschränkt unterstüt• lung, Lagerung und des Einsatzes chemischer Waffen und zen.« über die Vernichtung solcher Waffen^ (kurz: Chemiewaffen• Zwei weltpolitische Entwicklungen haben dann zwischen den konvention, CWK) durch 130 Staaten erfolgreich abgeschlos• beiden Pariser Konferenzen den Durchbruch von der Rüstungs• sen. Vier Jahre zuvor, vom 7. bis 11.Januar 1989, hatte eben• konkurrenz zur Abrüstung ermöglicht: falls in Paris eine Konferenz über das Verbot der chemischen > das Ende des Ost-West-Konflikts und Waffen (CWj die Genfer Abrüstungskonferenz (CD)2 aufgefor• > die mit dem Zweiten Golfkrieg erkannte Gefahr einer Pro• dert, ihre Arbeit an einem entsprechenden Vertragswerk zu liféra tion chemischer Waffen in die Dritte Welt. beschleunigen. Im Anschluß an einen früheren Aufsatz3 be• Mit dem auf dem Gipfel von Malta am 2./3.Dezember 1989 handelt dieser Beitrag die Entwicklungen im Bereich der che• von Michail Gorbatschow und George Bush als beendet erklär• mischen Abrüstung zwischen den beiden Pariser Konferenzen ten Ost-West-Konflikt, der Aufkündigung der Warschauer Ver• von 1989 und 1993 und stellt das Übereinkommen in seinen tragsorganisation (WVO) zum 1.April beziehungsweise l.Juli Grundzügen vor. Die CWK schließt an frühere Anstrengungen 1991 und der Ablösung der Sowjetunion durch 15 souveräne der internationalen Gemeinschaft an: Seit der Haager Land• Staaten gab es die von der NATO perzipierte »chemische Bedro• kriegsordnung von 1899 und 1907 hatte die Staatenwelt den hung' durch WVO und Sowjetunion nicht mehr. Nach dem Ab• Einsatz chemischer und biologischer Waffen geächtet, und zug der amerikanischen CW aus der Bundesrepublik Deutsch• mit dem Genfer Giftgasprotokoll von 1925 wurde der Erstein• land im September 1990 - wenige Tage vor der deutschen Ver• satz chemischer und bakteriologischer Waffen untersagt. einigung - bestand in Europa von Portugal bis Polen de facto ei• ne chemiewaffenfreie Zone. Das Ende des Konflikts ermög• lichte in Europa zahlreiche Abrüstungserfolge im nuklearen I. Weltpolitischer Umbrach zwischen den beiden Pariser Kon• und konventionellen Bereich. Nur bei der chemischen Abrü• ferenzen stung stand Anfang 1992 ein Erfolg noch aus. An die Stelle der sowjetischen chemischen Bedrohung trat seit Bei der Pariser Konferenz der Vertragsstaaten des Genfer Proto• dem Überfall Iraks auf Kuwait die Gefahr einer Proliferation kolls von 1925 forderte der amerikanische Außenminister der Raketentechnik und der Massenvernichtungswaffen und George Shultz die Teilnehmer am ZJanuar 1989 dazu auf, die insbesondere der CW. Bei den westlichen Staaten lösten die Fähigkeit des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Be• Beispiele der chemischen Aufrüstung Iraks und Libyens im schuldigungen über den illegalen Einsatz chemischer Waffen Rahmen der sogenannten Australischen Gruppe — der Verhand• bei bewaffneten Konflikten unverzüglich nachzugehen, zu lungsgruppe der OECD-Länder - verstärkte Bemühungen um stärken und zu erweitern; er schlug weiter vor, die Staaten soll• die Beschränkung des Exports einschlägiger Chemikalien, ten »Verfahren für humanitären Beistand für Opfer eines An• Ausrüstungsgüter und von Fabrikationsanlagen zur Herstel• griffs mit chemischen Waffen in Erwägung ziehen«, die Sank• lung von CW aus. tionsmöglichkeiten der UN nach Kapitel VII der Charta soll• In der Resolution 687(1991) des UN-Sicherheitsrats, mit der ten bei einem illegalen Einsatz angewandt werden. nach dem Zweiten Golfkrieg Bagdad zahlreiche Auflagen ge• Der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse beton• macht wurden, wurde beschlossen, te auf der gleichen Tagung, die sowjetische Position habe »in den vergangenen zwei Jahren eine grundlegende Evolution erfah• »daß Irak die unter internationaler Aufsicht erfolgende Vernichtung, Beseitigung oder Unschädlichmachung . . . aller chemischen und bio• ren: von der Produktion chemischer Waffen zum vollständigen Ver• logischen Waffen und aller Kampfstoffbestände sowie aller damit zu• zicht auf ihre Produktion, vom Verschweigen der Anzahl der Bestände sammenhängenden Subsysteme und enenten und aller Forschungs-, zur Veröffentlichung der entsprechenden Daten, von dem Bestreben, Entwicklungs-, Unterstützungs- und Produktionseinrichtungen . . . die Fabriken und Lager vor Unbefugten zu verstecken, zur Anerken• bedingungslos zu akzeptieren hat«.5 nung des Konzepts der umfassenden Kontrolle und zur Einladung aus• Die mit deren Umsetzung betraute Sonderkommission der ländischer Beobachter zu Prozeduren der Vernichtung chemischer Waf• Vereinten Nationen (UNSCOM) konnte zahlreiche Lücken so• fen.« wohl bei den internationalen Technologietransfer-Kontrollre• Schewardnadse erinnerte auch an die veränderte Position der gimen wie auch bei deren nationalen Umsetzung insbesondere Sowjetunion zur Verifikation, die sich auch auf den gesamten bei zweifachverwendbaren Technologien offenlegen.6 Mit der Bereich der militärischen Chemieproduktion erstrecke und die Auflösung der Sowjetunion ist die Gefahr einer illegalen Proli• Abkehr von der »pathologischen Geheimhaltung« einschließe. feration chemischer Kampfstoffe beziehungsweise von zivil Er kündigte an, daß die UdSSR nach der Fertigstellung einer wie militärisch nutzbaren Technologien und einer Abwande• Vernichtungsanlage für CW »unverzüglich mit der Vernich• rang von Chemiewaffenexperten in Staaten der Dritten Welt tung der bei uns vorhandenen Bestände« beginnen werde. Im gewachsen. Welche Rückwirkungen hatte diese wachsende Namen der Führung seines Landes erklärte er, daß die Sowjet• Proliferationsgefahr7 auf die Positionen von USA und UdSSR union zu den CW? »obwohl sie über chemische Waffen verfügt, sie auch in für sie tra• gischsten Momenten niemals verwendet hat; keine chemischen Waf• fen produziert; keine chemischen Waffen außerhalb ihres nationalen Territoriums besitzt; aufgrund ihrer prinzipiellen Einstellung zu C- II. Annäherung der Positionen von USA und UdSSR Waffen diese niemals an irgendeinen anderen Staat geliefert hat; eine Erklärung über die Größe ihrer C-Waffen-Bestände abgegeben hat; . . . 1989 mit ihrer Vernichtung in dem speziell dafür gebauten Objekt Die Regierung Bush verfolgte wie zuvor die Reagan-Admini• beginnen wird.«4 stration zu Fragen der CW und der chemischen Abrüstung In einer Schlußerklärung bekräftigten die mehr als 100 Teil• anfangs drei Ziele: die Fortsetzung der Produktion binärer che• nehmer der Konferenz ihre Verpflichtung auf die strikte Ein• mischer Waffen, die Vernichtung der aus einer Komponente be-

88 Vereinte Nationen 3/1993 stehenden chemischen Kampfstoffe und schließlich Verhand­ Bei ihrer zweiten Begegnung vereinbarten die Außenminister lungen mit dem Ziel des Abschlusses einer umfassenden CW­ Baker und Schewardnadse am 22. und 23.September 1989 in Konvention. Am 12.Juli 1990 kündigte der amerikanische Ver­ Jackson Hole in Wyoming ein Memorandum zur Frage der CW. teidigungsminister Richard Cheney die Produktionseinstel­ In der ersten Phase wollten beide Seiten bis Ende 1989 Infor­ lung für die beiden binären CW­Produktionsprogramme, die mationen austauschen über den Gesamtumfang ihrer chemi­ 155­mm­Artilleriegranate und die Bombe »Bigeye«, an und be­ schen Kampfstoffe, die einzelnen Kampfstoffe, den Prozentan­ grenzte das Programm für den Mehrfachraketenwerfer (MLRS) teil der in Munitionen abgefüllten Kampfstoffe, alle CW­ auf den Forschungsbereich. Die bewilligten Restmittel würden Standorte und die dort gelagerten Munitionsarten und Anteile, benutzt, um die Produktionsanlagen so einzumotten, daß sie alle Standorte der CW­Produktionsanlagen und der bestehen­ kurzfristig wieder reaktiviert werden könnten. den und geplanten CW­Vernichtungsanlagen. Davon ausge­ In der Frage der Dringlichkeit der chemischen Abrüstung zeig­ nommen waren 2 vH ihres Potentials, zum Beispiel die in te sich seit 1987 und 1988, als sich die sowjetische Haltung der Deutschland gelagerten СW­Kampfstoffe der US­Armee. Fer­ westlichen bei der Frage der Verifikation annäherte, in der ner sollten bis zum 30.Juni 1990 Besuche in ausgewählten La­ amerikanischen Position eine wachsende Zurückhaltung. gerstätten vereinbart werden. Die zweite Phase sollte nicht Nach Ansicht Genfer Beobachter verfolgten die USA den von später als vier Monate vor der Paraphierung einer CW­Konven­ Vizepräsident Bush am 18.April 1984 in Genf eingebrachten tion beginnen und sah den Austausch detaillierter Informatio­ Entwurf eines Abrüstungsvertrags (Dokument der Abrüstungs­ nen über die CW­Fähigkeiten beider Seiten vor, ebenso Vor­ konferenz CD/500) nicht mehr, seitdem die Sowjetunion auf Ort­Inspektionen zur Datenüberpräfung, fünf Inspektionen die Position der »offenen Tür< eingeschwenkt sei. Bei Amts­ erklärter Anlagen und zehn Verdachtsinspektionen nichter­ übernahme der Regierang Bush bestanden somit konträre Aus­ klärter Anlagen, von denen fünf in der vereinbarten viermona­ gangspositionen. tigen Übergangsfrist stattfinden durften. Nach einer langen Überprüfungsphase kündigte das amerika­ Zwei Tage später kündigte Präsident Bush in seiner ersten Re­ nische Außenministerium für den 18. bis 22.September 1989 de vor der UN­Generalversammlung eine aus drei Elementen bestehende chemische Abrüstungsinitiative an: eine internationale Konferenz mit Vertretern von Regierungen »•Erstens sind die Vereinigten Staaten bereit, in den ersten acht Jahren und chemischer Industrie zu Fragen der CW­Proliferation in nach Abschluß eines Vertrags über chemische Waffen 98 Prozent ihres Canberra an. Bestands an chemischen Waffen zu vernichten, wenn sich die Sowjet­ Bei der elften bilateralen amerikanisch­sowjetischen Verhand­ union dem Verbot anschließt. . . . lungsrunde im Juni 1989 standen technische Fragen über die Zweitens sind wir bereit, all unsere chemischen Waffen, 100 Prozent, Reihenfolge der Vernichtung der CW­Vorräte und der CW­Pro­ jede einzelne, innerhalb von 10 Jahren nach der Unterzeichnung eines Vertrags über das vollständige Verbot durch alle zur Herstellung dieser duktionsanlagen im Mittelpunkt ­ Probleme, die zusammen Waffen befähigten Staaten zu zerstören. mit Fragen der Verdachtsinspektion auch Gegenstand der Und drittens sind die Vereinigten Staaten bereit, sofort zu beginnen. zwölften Verhandlungsrunde im August 1989 waren. Wir werden noch während der Arbeit an einem Vertrag über 80 Prozent unserer Bestände beseitigen, wenn sich die Sowjetunion uns an­ schließt, die chemischen Waffen auf ein gleiches Niveau abbaut und wir uns auf Inspektionen einigen, um zu überprüfen, daß diese Bestän­ de zerstört werden.«8 Am 26.September 1989 erklärte Außenminister Schewardnad­ Bilaterale amerikanisch­sowjetische CW­Verhandlungen (1989­1992) se vor demselben Forum zu Bushs Vorschlag, die Sowjetunion sei bereit, noch vor Abschluß einer multilateralen Konvention Jahr Sitzungsperiode Kommentar die Produktion chemischer Waffen einzustellen, die Chemie­ waffen der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten auf bilate­ 2989: 12.­29.Juni elfte Runde: raler Grundlage radikal zu reduzieren oder völlig zu vernich­ Durchführungsbestimmungen für CWK ten, unter keinen Umständen CW einzusetzen und eine strikte 17.­29.August zwölfte Runde: Reihenfolge der Vernichtung und Kontrolle über die Einstellung der Produktion und die Beseiti­ Verdachtsinspektion gung von chemischen Kampfstoffen einzuführen. 22.­23.September Jackson Hole: Baker und Schewardnadse vereinbaren Vor seiner Rede hatte Bush jedoch Mitte September 1989 be­ bilateralen Datenaustausch schlossen, die USA sollten auch nach Inkrafttreten einer CWK 25.September Präsident Bush schlägt bilateralen Abbau um 80 vH vor mit der Produktion von binären chemischen Waffen fortfahren. Mitte September Präsident Bush entscheidet sich für die Während des Gipfels von Malta am 2./3.Dezember 1989 schlug Fortsetzung der Produktion binärer CW Bush Gorbatschow vor, auf die weitere Produktion chemischer 28. November­14.Dezember dreizehnte Runde: Besuch der Lagerstätten Waffen nach Inkrafttreten einer CWK dann zu verzichten, 2.­3. Dezember Gipfel von Malta: Bush verzichtet auf wenn Gorbatschow seinem Vorschlag von Reduzierungen um CW­Option 29. Dezember erste Phase des Datenaustausches 80 vH zustimme. Beide vereinbarten, bei ihrem nächsten Gip­ feltreffen in Washington eine bilaterale Übereinkunft zu unter­ 1990: 7.­9.Febmar Übereinkunft über CW­Vernichtung 20.Februar­4.März vierzehnte Runde zeichnen. 8.März USA und UdSSR unterbreiten Am l.Juni 1990 unterzeichneten Bush und Gorbatschow in gemeinsamen Vorschlag: Reihenfolge der Vernichtung Washington eine bilaterale Übereinkunft über die Vernichtung 10.­26.April fünfzehnte Runde von CW, die 1992 beginnen sollte und Vor­Ort­Inspektionen l.Juni Gipfel in Washington: Bilaterale Übereinkunft über Reduzierung vorsah, um die Vernichtung zu überprüfen. Diese werde so lan­ um 80 vH ge fortgeführt, bis beide Seiten um das Jahr 2002 ihre Bestände 21.Juni Beginn der bilateralen Besuche auf jeweils 5000 Tonnen chemischer Kampfstoffe reduziert ha­ 7.­17.August sechzehnte Runde 24.August USA fordern Begrenzung der ben. Bis zum Jahr 1999 sollten die deklarierten Vorräte um die Verdachtsinspek' ionen Hälfte reduziert werden. Bei Inkrafttreten der CWK würden 17.0ktober—4.November siebzehnte Runde (I) ' 17.November­28.Dezember siebzehnte Runde (II) beide Seiten, konkret also die USA, die Produktion chemi­ scher Kampfstoffe einstellen; Vor­Ort­Kontrollen sollten wäh­ 1991: 15.Januar­7.Februar siebzehnte Runde (III) rend und nach Abschluß der Vernichtung stattfinden. Alljähr­ 2992: 17.Juni Gipfel in Washington: Bush und Jelzin vereinbaren gemeinsame lich sollten Daten über die Größe der CW­Vorräte ausge­ Stellungnahme zu CW tauscht werden. Die Details zu den Inspektionsverfahren soll­ 20. Juli—1.September USA­Rußland: Umsetzung dieser Stellungnahme ten bis zum 31.Dezember 1990 ausgearbeitet werden. Mit die­ 13. Oktober­13 .November USA­Rußland: Erweiterung des Plans ser Vereinbarung wollten beide Staaten den multilateralen für die CW­Vernichtung CW­Verhandlungen einen neuen Impuls geben.

Vereinte Nationen 3/1993 89 fanden noch zwei amerikanisch­russische Konsultationen ­ vom 20.Juli bis zum 1.September und vom 13.Oktober bis zum 13.November 1992 ­ statt, bei denen die Erweiterung des Plans für die CW­Vernichtung erörtert wurde.

III. Multilaterale CW­Verhandlungen in Genf (1991/92)

Bei den multilateralen Verhandlungen wurden in den Jahren 1989 und 1990 zahlreiche technische Fragen gelöst und in den Verhandlungstext eingearbeitet. Die Vereinbarung von Wyo­ ming führte zwar bilateral zu Fortschritten, aber Bushs Po­ sition vom 25.September 1989 wirkte auf den Fortgang der Ver­ handlungen eher hemmend, zumal die amerikanische Dele­ gation bis November 1990 in zahlreichen wichtigen Fragen noch immer keine operativen Instruktionen erhalten hatte. Erst nach dem amerikanischen Produktionsverzicht vom Juli 1990 und Bushs Erklärung vom 13.Mai 1991 waren die Rah­ menbedingungen für einen erfolgreichen Vertragsabschluß ge­ geben, was 1991 und 1992 zu einer Intensivierung der multila­ Chemische Bombe der USA (mit Kanister) teralen Verhandlungen führte. Mit dem sowjetischen Botschaf­ Während der 16.Runde der bilateralen Konsultationen im Au­ ter Sergej Batsanow wurde 1991 erstmals ein Vertreter einer gust 1990 nahmen beide Seiten die Verhandlungen über ein Supermacht Vorsitzender des Ad­hoc­Ausschusses der Genfer Dokument zu Inspektionsverfahren auf. Am 17. Oktober 1990 Abrüstungskonferenz für chemische Waffen. Nach Bushs Rede wurde die 17. und vorläufig letzte Runde der amerikanisch­ vom 13.Mai 1991 wurde am 20.Juni ein erweitertes Mandat an­ sowjetischen Expertengespräche aufgenommen, bei denen es genommen, das erstmals ein Einsatzverbot forderte und als jedoch bis zum ZFebruar 1991 wegen der krisenhaften Ent­ Ziel nannte, bis 1992 eine Konvention abzuschließen. wicklung in der UdSSR nicht gelang, das für Jahresende anvi­ Noch ungelöst war die Frage der Kontrolle der Nichtpro­ sierte Inspektionsprotokoll zu vereinbaren. Die für Mitte Mai duktion von CW­Kampfstoffen in der chemischen Industrie. 1991 geplante 18.Runde mußte aufgeschoben werden, da der Am 15.Juli 1991 legten die USA, Australien, Japan und Groß­ Oberste Sowjet dem sowjetischen Demilitarisierungsplan für britannien in der Frage der Verdachtsinspektionen neue Über­ die eigenen CW­Bestände noch nicht zustimmte. legungen vor, die es einem verdächtigten Staat ermöglichen Am 13.Mai 1991 kündigte Präsident Bush unter dem Eindruck sollten, aus Sicherheitsgründen den Zugang zu Installationen des gerade beendeten Zweiten Golfkriegs eine grundlegende und Ausrüstungen abzulehnen, die sich mit geheimer militäri­ Veränderung der amerikanischen СW­Position an: scher Forschung, Entwicklung und Produktion in Bereichen •Wir verzichten in aller Form auf eine Benutzung chemischer Waffen befassen, die nichts mit der CWK zu tun haben. In Abkehr von aus jedem Grund ­ einschließlich der Vergeltung ­ gegen jeden Staat, früheren amerikanischen Vorstellungen wurde der Zeitrahmen sobald der Vertrag in Kraft tritt, und werden vorschlagen, daß alle Län­ für die Aushandlung des Zugangs von 48 Stunden auf bis zu ei­ der dem folgen. . . . Die Vereinigten Staaten werden sich ferner zu der bedingungslosen Zerstörung aller Chemiewaffenvorräte binnen zehn ne Woche erweitert und dem Staat das Recht eingeräumt, be­ Jahren nach Inkrafttreten verpflichten und vorschlagen, daß alle ande­ stimmte Inspektionen abzulehnen, wenn er gegebenenfalls ren Staaten das gleiche tun.« den Inspektoren eine Luftinspektion der betreffenden Anlage Nach Bushs Dreistufenplan sollten die Verhandlungspartner gestattet. Nach dem Ende des Ost­West­Konflikts, der Aus­ bis Ende 1991 in Genf alle noch strittigen Fragen klären, 1992 handlung des bilateralen Abkommens mit der ehemaligen die CWK unterzeichnen und bis zum Jahr 2000 alle Giftgasar­ Sowjetunion und den erweiterten Untersuchungsrechten des senale vernichten. Die Gefahr der Anwendung chemischer UN­Generalsekretärs bei Verstößen gegen das Genfer Proto­ Waffen während des Golfkriegs habe ihn in seiner Überzeu­ koll waren die USA an den vom damaligen Vizepräsidenten gung bestärkt, »daß chemische Waffen überall auf der Welt ver­ Bush 1984 vorgeschlagenen strengen Kontrollen (CD/500, boten werden müssen«. Aus der »Operation Wüstensturm« hat­ Art.X: anytime, anywhere) nicht mehr interessiert. te die Pentagonführung den Schluß gezogen, daß CW nicht zur Im Laufe des Jahres 1991 wurde das britische Konzept des kon­ Abschreckung eines Giftgasangriffs notwendig seien. Bushs trollierten Zugangs (managed access) bei zahlreichen nationa­ Kurskorrektur setzte ein positives Signal für sein drittes Gip­ len Versuchsinspektionen erprobt, um angemessene Verfahren feltreffen mit Gorbatschow Ende Juli 1991 in Moskau und für für Routine­ und Verdachtsinspektionen zu entwickeln. Beide seine Rüstungskontrollbemühungen für die Region des Nahen Inspektionstypen wurden Ende Juni 1991 von Vertretern der Ostens. Ein zentrales Hindernis in den bilateralen Gesprächen chemischen Industrie bei einer Konferenz in Genf unterstützt. blieb die Frage der Verdachtskontrollen, die aus amerikani­ Zu Beginn des Jahres 1992 waren noch folgende Fragen strittig: scher Sicht zwar weiterhin jederzeit und überall durchgeführt die Erklärung alter Bestände, die Mitgliedschaft und der Ent­ werden sollten, aber empfindliche militärische und nachrich­ scheidungsprozeß, die Verhängung von Exportkontrollen ge­ tendienstliche Aktivitäten nicht gefährden dürften. genüber Vertragsparteien, die Verhängung eines Chemikalien­ Nach dem gescheiterten Putsch in Moskau vom August 1991, Embargos gegenüber Nicht­Mitgliedern der CWK, das Ausmaß dem Rücktritt Gorbatschows und der Auflösung der Sowjet­ der Verdachtskontrollen, die nationale Mitwirkung bei Routi­ union wurden bilaterale amerikanisch­russische Gespräche nekontrollen und der Wunsch Rußlands, einige frühere Pro­ über die chemische Abrüstung erst nach dem Gipfel zwischen duktionsanlagen für zivile Zwecke nutzen zu dürfen. US­Präsident Bush und dem russischen Präsidenten Jelzin in Für die letzte und entscheidende Runde wurde am 21.Januar Washington wieder aufgenommen, bei dem beide am 17.Juni 1992 der deutsche Diplomat Adolf Ritter von Wagner zum Vor­ 1992 eine gemeinsame Erklärung zu den CW vereinbarten, in sitzenden des Ad­hoc­Ausschusses der CD für chemische Waf­ der sie ihre Überzeugung äußerten, daß die multilateralen Ver­ fen ernannt. Am 6.Februar brachte Batsanow die neueste Ver­ handlungen in Genf bis Ende August zum Abschluß gebracht sion des Entwurfs in die Verhandlungen ein (CD/1116). Am werden. Sie hielten auch an der bilateralen Übereinkunft fest, 19.Februar legte Australien einen Kompromißentwurf zu­ die 1989 in Wyoming zwischen den USA und der UdSSR abge­ nächst informell (als »Nicht­Papier«) vor, das dann der austra­ schlossen worden war. Zur Umsetzung dieser Stellungnahme lische Außenminister Gareth Evans am 19.März 1992 offiziell

90 Vereinte Nationen 3/1993 in einer CD-Plenarsitzung einbrachte (CD/1143). Gegen Teile Daraufhin unterbreitete von Wagner am ZAugust 1992 eine des australischen Entwurfs meldeten der amerikanische Dele• Vorlage mit Veränderungen zu sechs Bereichen. Entgegen den gierte Stephen Ledogar wie auch der russische Delegationslei• Wünschen zahlreicher Staaten bezog dieser Text Herbizide und ter Sergej Batsanow, aber vor allem China und einige Länder Tränengase nicht ein. Von Wagner kam der russischen Forde• der Dritten Welt Bedenken an. Ende März legten die USA und rung entgegen, daß der Exekutivrat der künftigen OPCW bila• Frankreich ein »Nicht-Papier« zum Problem der Verdachtskon• terale Verifikationen unter bestimmten Bedingungen akzeptie• trollen vor. Am 30. April 1992 brachte Vorsitzender von Wagner ren solle. Am 18.August unterzeichneten Indien und Pakistan einen Text zu den Verfahren bei Verdachtsinspektionen ein. eine gemeinsame Erklärung zum umfassenden Verbot chemi• Hinsichtlich der alten Bestände legte China am 21.Februar scher Waffen. Am 19. August legte von Wagner einen leicht mo• zwei Arbeitspapiere vor, wonach die Nation, die CW zurück• difizierten Textentwurf (CD/CW/WP.400/Rev.2) vor, der die ließ, für deren Vernichtung verantwortlich sein sollte, während Grundlage für abschließende zweiwöchige Beratungen in Genf Japan hierfür die Verantwortung dem Lagerland übertragen ab dem 20.August war, die am 3.September 1992 mit der An• wollte. nahme des Textes der CWK9 zu Ende gingen. Am l.Mai 1992 waren aus Sicht des amerikanischen Delegier• Am 13.Oktober führte Ritter von Wagner den Text der CWK ten Ledogar noch folgende Fragen ungelöst: Teilaspekte der mit einem von 131 Staaten unterstützten Resolutionsentwurf Verdachtsinspektion, Inspektion kommerzieller Anlagen, Ex• - wobei allerdings die arabischen Staaten, China und Pakistan portkontrollen, die Frage der Konversion russischer Vorräte fehlten - in die Beratungen des 1.Hauptausschusses der UN- und Produktionsanlagen und das Ziel der universellen Gültig• Generalversammlung ein. Am 28.Oktober verdeutlichte der keit der Konvention. Zu Beginn der CD-Frähjahrstagung legte ägyptische Außenminister Amir Musa die Bedenken der arabi• Vorsitzender von Wagner am 18.Mai seinen CWK-Entwurf (»Vi• schen Staaten durch den Hinweis, sein Land werde der CWK sion Text<) vor (CD/CW/WP.400). Er schlug als erste Stufe eine solange nicht beitreten, wie Israel nicht an der internationalen gemeinsame Durchsicht der 75 vH des Vertragstextes vor, die Nuklearordnung teilnehme. Am 30.November verabschiedete konsensfähig waren, und als zweite Stufe informelle und zeit• die Generalversammlung auf Grund des Berichts ihres lich nicht begrenzte Gespräche über noch offenen Fragen. l.Hauptausschusses ohne förmliche Abstimmung ihre Resolu• Die westlichen Staaten hatten ihre Differenzen bezüglich der tion 47/39, in der sie »»mit Genugtuung« von dem Überein• Verdachtskontrollen überwunden und waren sich auch bei den kommen Kenntnis nahm und den Generalsekretär als Verwah• Routinekontrollen einig. China und Pakistan forderten dage• rer der Konvention aufforderte, sie am 13.Januar 1993 in Paris gen längere Vorwarnzeiten vor Ankunft der Inspektoren. Ein• zur Unterzeichnung aufzulegen; zugleich wurde der General• wände gegen die Kontrolle der chemischen Industrie und die sekretär ersucht, die Arbeit der Vorbereitungskommission für Exportkontrolle der Lieferländer brachten vor allem Staaten die OPCW zu unterstützen. der Dritten Welt vor. Dagegen war Mitte Mai unter den westli• Vier Jahre nach der ersten Pariser Giftgaskonferenz vom Januar chen Staaten die Frage der Einbeziehung der Tränengase (CN, 1989 pries Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali bei der CS) noch strittig, was die USA ablehnten. Präsident Jelzin Eröffnung der feierlichen Unterzeichnungszeremonie der setzte eine Kommission ein, um zu prüfen, ob Rußland inner• CWK vom 13. bis 15.Januar 1993 in Paris dieses »erste Abrü• halb von zehn Jahren alle CW vernichten könne. Am 19.Juni stungsabkommen, das im multilateralen Rahmen verhandelt war die Frage der Einbeziehung der Herbizide noch ungelöst, wurde«. und die Gespräche zu Art.IX der CWK (Konsultationen, Zu• Der deutsche Außenminister Klaus Kinkel nannte das C-Waf• sammenarbeit und Tatsachenfeststellung) waren festgefahren, fen-Übereinkommen einen während China und Japan zu den alten Beständen weitgehend »Meilenstein für unsere gemeinsamen Bemühungen um die Erhaltung Einigung erzielten. In der Frage des Sitzes der zu schaffenden des Weltfriedens . . . Das C-Waffen-Übereinkommen schafft ein Mo• dell kooperativer Sicherheit auf globaler Ebene. . . . Wenn sich dieses »Organisation für das Verbot chemischer Waffen- (OPCW) Modell in der Praxis bewährt, wird es sich als bessere Alternative ge• zeichnete sich eine Mehrheit für Den Haag ab. genüber den Handelsrestriktionen durchsetzen, auf die wir bisher zur Zum Abschluß der zweiten Sitzungsperiode legte Botschafter Verhinderung der Weiterverbreitung chemischer Waffen angewiesen Ritter von Wagner am 22.Juni 1992 allen Delegationen einen sind. . . . Der Weltsicherheitsrat hat in seiner Erklärung vom 31.Januar 1992 festgestellt, daß die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen kompletten Textentwurf vor (CD/CW/WP.400/Rev.l). Ein An• eine Bedrohung für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit trag von 12 Teilnehmern auf Initiative Chinas und Pakistans, darstellt. Auf dieser Grundlage muß der Sicherheitsrat, falls notwen• die Kontrollbestimmungen zu lockern, wurde abgelehnt. Bei dig, von seinen Befugnissen nach Kapitel VII der UN-Charta Gebrauch machen. Staaten, die völkerrechtswidrig versuchen, Massenvernich• der kontroversen Frage der Verdachtskontrollen wurde ein tungswaffen zu erwerben oder herzustellen, müssen mit den schärfst- Kompromiß erzielt, wonach jeder Unterzeichnerstaat das möglichen Sanktionen belegt werden.«10 Recht hat, Verdachtskontrollen auf dem Territorium anderer Bis zum Abschluß der Konferenz am 15.Januar 1993 unter• Staaten 12 Stunden im voraus zu beantragen. Nach dem Ein• zeichneten 130 von 187 eingeladenen Staaten am Sitz der UN• treffen der Inspektoren in dem beschuldigten Land muß der ESCO. Sieben weitere Staaten folgten im Februar 1993. Von Staat die Inspektoren in spätestens 108 Stunden zu dem ver• den 53 KSZE-Staaten, die sich bei der 3.Ratstagung in Stock• dächtigen Objekt vorlassen. Allerdings kann jedes Land emp• holm am 15.Dezember 1992 zum Beitritt verpflichteten, zäh• findliche Militäranlagen vor Kontrollen schützen, wofür sich len 43 Staaten zu den Erstunterzeichnern.11 Während alle fünf vor allem die USA einsetzten. Ungelöst blieb die Frage der Haf• Ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats, aber auch Indien, Pa• tung für die alten CW aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg kistan, Iran, Israel und Südafrika zu den Erstunterzeichnern und damit auch die Frage, welches Land die Kosten für deren gehören, waren die arabischen Staaten gespalten. Während au• Vernichtung zu tragen habe. ßer Libyen die Maghreb-Staaten (Algerien, Marokko, Maureta• Zu Beginn der dritten Konferenzrunde unterstützte der ameri• nien, Tunesien) und die Mitglieder des Golf-Kooperationsrats kanische Delegierte Ledogar am 21.Juli den Textentwurf des (Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien, Vereinigte Ara• Vorsitzenden von Wagner; einen Tag später folgte Kanada und bische Emirate) sowie Jemen ihren Beitritt erklärten, lehnten am 23.Juli Südkorea. Dagegen legte Mexiko einige Verände• dies neben Libyen Ägypten, Irak, Libanon, Sudan und Syrien rungswünsche vor. Am 24.Juli bestätigte Rußland seinen Sta• ab. Bis Ende Juni hatten 146 Staaten die CWK unterzeichnet; tus als Rechtsnachfolger der Sowjetunion hinsichtlich des ratifiziert haben Fidschi, Mauritius, Schweden und die Se- Übereinkommens über das Verbot biologischer Waffen von schellen. 1972 und der bilateralen Abkommen mit den USA und legte Vom 8. bis 12.Februar 1993 schufen die Vertreter von 92 Staaten am 27.Juli einige Veränderungswünsche vor. Am 24.Juli forder• im Haag beim ersten Treffen der Vorbereitungskommission te eine Gruppe von 15 Staaten spezifische Veränderungen, und die Voraussetzungen für die Gründung der von den Vertrags• Indien wiederholte seinen Einwand gegen den Textentwurf. staaten des Übereinkommens finanzierten OPCW. Zum Gene-

Vereinte Nationen 3/1993 91 raldirektor ihres Technischen Sekretariats wurde der Brite Ian Aufzeichnung über die Errichtung einer Vorbereitungskom• Kenyon gewählt. Im März begann die Arbeitsgruppe Verwal• mission mit 3 Anlagen. Im folgenden sollen nur vier Aspekte tung mit Expertengesprächen zu Haushalts- und Finanzrege• selektiv behandelt werden: das Problem des Vertragsumfangs lungen. Bei der 2.Tagung der Vorbereitungskommission vom (Art.I und II), der Kontrolle (Meldungen, Routine- und Ver• 19. bis 23.April wurde die Arbeitsgruppe Verifikation einge• dachtsinspektionen, Hilfe und Sanktionen, Art.III bis VI), der setzt und über ihr zukünftiges Arbeitsprogramm entschieden. nationalen und internationalen Institutionen (Art.VII und VIII) sowie des Inkrafttretens (Art.XXI). Nach Artikel I Absatz 1 verpflichtet sich jede Vertragspartei, IV. Das Ergebnis: Grundzüge der CWK ••unter keinen Umständen jemals a) chemische Waffen zu entwickeln, herzustellen, auf andere Weise zu Das -Übereinkommen über das Verbot der Entwicklung, Her• erwerben, zu lagern oder zurückzubehalten oder chemische Waffen stellung, Lagerung und des Einsatzes chemischer Waffen und an irgend jemanden unmittelbar oder mittelbar weiterzugeben,- über die Vernichtung solcher Waffen- ist der komplexeste mul• b) chemische Waffen einzusetzen; c) militärische Vorbereitungen für den Einsatz chemischer Waffen zu tilaterale Abrüstungsvertrag, bei dem es nicht nur um die völ• treffen; lige Beseitigung einer der drei Massenvernichtungswaffen, d) irgend jemanden in irgendeiner Weise zu unterstützen, zu ermuti• sondern auch um die permanente Kontrolle der chemischen gen oder zu veranlassen, Tätigkeiten vorzunehmen, die einem Ver• Industrie geht. Das gesamte Vertragswerk besteht aus einer tragsstaat aufgrund dieses Übereinkommens verboten sind.« Präambel, 24 Artikeln und 3 Anhängen; beigefügt ist ferner die Außerdem verpflichtet sich jeder Mitgliedstaat, CW, die in sei• nem Besitz sind oder auf seinem Gebiet lagern, zu vernichten beziehungsweise CW, die er in einem anderen Staat zurück• Struktur der Chemiewaffenkonvention (CD/1170) ließ, in Übereinstimmung mit dem Vertrag zu vernichten, che• mische Produktionsanlagen zu zerstören und keine Reiz• Präambel kampfstoffe als Methode der Kriegsführung einzusetzen. I. Allgemeine Verpflichtungen Als chemische Waffen werden in Art.II definiert: toxische Che• II. Begriffsbestimmungen und Kriterien mikalien und ihre Vorprodukte, die im Anhang 1 in drei Listen III. Meldungen zusammengefaßt wurden, und Ausrüstungsgüter, die mit dem IV. Chemische Waffen Einsatz chemischer Munitionen benutzt werden, ferner zen• V. Einrichtungen zur Herstellung trale Komponenten der binären chemischen Systeme. Als che• chemischer Waffen mische Produktionsanlagen werden jene verstanden, die Che• VI. Nach diesem Übereinkommen nicht mikalien der Liste 1 herstellen. Darunter fallen aber keine An• verbotene Tätigkeiten lagen, die jährlich weniger als eine Tonne für pharmazeutische VII. Innerstaatliche Durchführungs• Zwecke herstellen können. maßnahmen VIII. Die Organisation Nicht verboten sind die Herstellung von Chemikalien für in• IX. Konsultationen, Zusammenarbeit und dustrielle, landwirtschaftliche, medizinische, pharmazeuti• Tatsachenfeststellung sche und sonstige Forschungs- sowie für militärische Zwecke, X. Hilfeleistung und Schutz gegen die nichts mit CW zu tun haben, sowie für die innenpolitische chemische Waffen Rechtsdurchsetzung. Auf Druck der USA wurde der Einsatz XI. Wirtschaftliche und technologische von Herbiziden sowie von Reizkampfstoffen in Kriegsgefange• Entwicklung nenlagern, bei Rettungsaktionen in einem bewaffneten Kon• XII. Maßnahmen zur Bereinigung einer Lage flikt, bei Anti-Terror-Operationen und der Drogenbekämpfung und zur Gewährleistung der Einhaltung dieses Übereinkommens, einschließlich sowie bei vergleichbaren Einsätzen vom Verbot ausgenommen. Sanktionen Am intensivsten wurde über die Kontrollmaßnahmen der Ver• XIII. Beziehung zu anderen internationalen nichtung der vorhandenen Waffen und Anlagen sowie der Übereinkünften Nichtproduktion in vorhandenen oder zukünftigen >zivilen< XIV. Beilegung von Streitigkeiten Anlagen jahrelang gerungen. Das Kontrollregime der CWK be• XV. Änderungen steht aus fünf Komponenten: Meldungen, Routinekontrollen, XVI. Geltungsdauer und Rücktritt Verdachtskontrollen sowie Hilfestellung für Opfer und Sank• XVII. Status der Anhänge tionen gegen Rechtsbrecher. XVIII. Unterzeichnung Jede Vertragspartei muß gemäß Artikel III binnen 30 Tagen XIX. Ratifikation nach Inkrafttreten des Übereinkommens Erklärungen an die XX. Beitritt OPCW abgeben, ob sich auf ihrem Gebiet oder unter ihrer XXI. Inkrafttreten Kontrolle chemische Waffen befinden, verbunden mit XXII. Vorbehalte • einem Plan für deren Vernichtung, einer Übersicht über deren XXIII. Verwahrer Standorte und der Mitteilung, ob sie seit dem I.Januar 1946 CW XXIV. Verbindliche Wortlaute weitergab;

• Angaben über alte und zurückgelassene CW; • Angaben über Produktionsanlagen und einem Plan für deren Ab• bau; Anhang 1 : Anhang über Chemikalien • Angaben über andere Anlagen, zum Beispiel Forschungslaborato• Anhang 2: Anhang über die Durchführung und rien, sowie Verifikation (-Verifikationsanhang' ) • Angaben zu Reizkampfstoffen. Anhang 3: Anhang über den Schutz vertraulicher Informationen Außerdem muß jede Vertragspartei Angaben machen über jede ( •Vertraulichkeitsanhang1 ) Produktionsstätte, über die Weitergabe von Ausrüstungsgü• tern, über Aktivitäten zur Schließung jeder Anlage sowie zu einem Plan zur Vernichtung beziehungsweise zeitweisen Kon• Aufzeichnung über die Errichtung version von CW in einer entsprechenden Anlage. einer Vorbereitungskommission Artikel IV befaßt sich mit den Fristen und Bestimmungen für Anlage 1 : Vorrechte, Immunitäten und praktische Regelungen im Zusam• menhang mit der Errichtung der Vorbereitungskommission im die zu überprüfende Vernichtung der Bestände an Chemiewaf• Gaststaat fen und den damit verbundenen Anlagen. Die Rechtsgrundla• Anlage 2: Im Sitzabkommen zu vereinbarende Vorrechte, Immunitäten gen für das Verifikations- und Inspektionsregime der CWK wer• und praktische Regelungen den in den Artikeln VI und IX sowie in dem in der deutschen Anlage 3: Von den Niederlanden und der Stadt Den Haag übermittelte In• formationen und übernommene Verpflichtungen Version fast 40 Seiten umfassenden Verifikationsanhang gelegt.

92 Vereinte Nationen 3/1993 Systematische Routinekontrollen von deklarierten Standorten Nicht-Vertragspartner strenge Kontrollen zur Anwendung und Anlagen durch das Technische Sekretariat der OPCW die• kommen. nen der Überprüfung der Meldungen und erstrecken sich auf Für die Durchsetzung der Verpflichtungen aus der CWK muß die Vernichtung der CW, der CW-Anlagen sowie auf den zu• jeder Vertragsstaat nach Art.VII die erforderlichen innerstaatli• künftigen Nichtbesitz von CW. Der Großteil der Kontrollen chen Durchführungsmaßnahmen ergreifen, also eine nationale entfällt auf die russischen und die amerikanischen CW-Poten- Behörde schaffen, die Strafgesetzbücher an die neuen Ver• tiale,- sie sind teilweise auch Gegenstand der bereits genannten pflichtungen anpassen und alle gesetzwidrigen Aktivitäten in bilateralen Übereinkünfte. Diese bilateralen Inspektionen seinem Jurisdiktionsbereich unterbinden. Zur Überwachung werden von der OPCW überwacht. Viele Entwicklungsländer wird nach Art.VIII die schon erwähnte OPCW geschaffen; ihr lehnten es ab, die Kosten der Kontrollmaßnahmen mitzutra• zentrales Organ ist die Konferenz der Vertragsstaaten, die jähr• gen. Auf Grundlage der verfügbaren Ressourcen der OPCW dif• lich tagt und Entscheidungen möglichst im Konsens, bei ferenziert dieses Routineverifikationssystem nach dem Typ NichtZustandekommen einer Einigung aber mit Zweidrittel• der Anlagen und Aktivitäten. mehrheit fällt. Weitere Organe sind ein wissenschaftlicher Bei• Die Verdachtsinspektionen sollen von der OPCW grundsätz• rat und ein Exekutivrat mit 41 Mitgliedern, die sowohl nach lich überall, jederzeit und ohne Gewährung eines Verweige• geographischen als auch nach technologischen Kriterien rungsrechts, vor allem also bei nichtdeklarierten Objekten, (Stand der Entwicklung der chemischen Industrie) ausgewählt durchgeführt werden können, wobei allerdings den Souveräni- werden. Im Exekutivrat hat jedes Mitglied eine Stimme; für täts-, Geheimhaltungs- und Diskretionsansprüchen des inspi• substantielle Entscheidungen ist auch hier eine Zweidrittel• zierten Staates entsprechend dem Anhang 3 über den Schutz mehrheit erforderlich. Das ausführende Organ ist das vom Ge• vertraulicher Informationen Rechnung getragen wird. Diese neraldirektor geleitete Technische Sekretariat, das etwa 1 000 Inspektionen werden kurzfristig von den Inspektoren des bis 1 200 Mitarbeiter zählen soll. Technischen Sekretariats ausgeführt. Die CWK tritt 180 Tage nach Hinterlegung der 65.Ratifika- Um einen Mißbrauch dieses Instruments zu verhindern, kann tionsurkunde, aber frühestens zwei Jahre nach der Auflage zur der Exekutivrat der OPCW mit einer Dreiviertelmehrheit in• Unterzeichnung (also frühestens am 13.Januar 1995), in Kraft. nerhalb von 12 Stunden nach Eingang der Aufforderung zur Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten müssen die Staaten, die Verdachtsinspektion diese als unbegründet zurückweisen. Der über CW verfügen, mit deren Vernichtung beginnen. Innerhalb verdächtigte Staat kann genau spezifizierte Alternativen zum von zehn Jahren beziehungsweise in begründeten Ausnahme• vollen Zugang des Zielobjekts vorschlagen. Wenn der verdäch• fällen (zum Beispiel Rußland) binnen 15 Jahren (also bis frühe• tigte Staat diese Alternative in 24 Stunden nutzt, können die stens Januar 2005 beziehungsweise 2010) muß die Vernichtung Inspektoren diese annehmen und dann binnen 36 Stunden zu aller chemischen Waffen und Produktionsanlagen abgeschlos• diesem Alternativobjekt reisen. Gibt es keine Übereinkunft sen sein. zwischen dem zu inspizierenden Staat und dem Inspektoren• team, dann müssen beide verhandeln; wenn sie sich binnen 24 Stunden nicht einigen können, dann muß das Inspektions• V. Perspektiven: Umsetzung des Übereinkommens team innerhalb von 36 Stunden zu dem Alternativobjekt trans• portiert werden. Wenn innerhalb von 72 Stunden nach An• Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat in ihrer kunft bei diesem Alternativobjekt noch immer keine Einigung Resolution 47/39 von der CWK als einer »beispiellosen, globa• erzielt wird, dann wird das letztere als die Gegend spezifiziert, len, umfassenden und verifizierbaren multilateralen Abrü• die Ziel der Inspektion sein soll. Dieser Ansatz gibt dem zu in• stungsübereinkunft« gesprochen. Gegenüber dem Überein• spizierenden Staat kein Recht, eine nicht gewollte Inspektion kommen über das Verbot biologischer Waffen von 1972, das auf zu verhindern; der verdächtigte Staat kann aber maximal fünf Grund seiner Vorschriften zur Vernichtung derartiger Waffen Tage lang den Inspektoren den Zugang zu bestimmten Gebie• bisher als das einzige echte Abrüstungsabkommen galt, aller• ten verweigern. Zum Schutz vertraulicher und nicht mit dem dings kein internationales Kontrollregime vorschreibt, ist die• Inspektionszweck in Zusammenhang stehender Informatio• ser erste verifizierbare multilaterale Abrüstungsvertrag in der nen kann der verdächtigte Staat entsprechende schriftliche Tat ein großer Fortschritt. Dieser Erfolg wurde zunächst durch Unterlagen entfernen, Computer versiegeln und den Zugang den Wandel in der sowjetischen Haltung in den Jahren 1987 bis zu und die Analyse von Mustern beschränken. 1989 und die Änderung der amerikanischen Position zwischen Diese Art und Weise der Inspektion geht weit über alle bisher Juli 1990 und Mai 1991 ermöglicht. verwirklichten internationalen Kontrollverfahren hinaus und Zwecks Umsetzung der Konvention ist die Universalität des besitzt eine hinreichend abschreckende Wirkung, auch wenn Vertrages das vorrangige Ziel. Dabei muß sich die Mitglied• die USA ihre weit strengere Position von 1984 auf Druck der schaft längerfristig für die Vertragsstaaten lohnen, während die eigenen Militärs und der Industrie im Mai 1991 aufgegeben Kosten für die Nichtmitglieder, die beim Bezug militärisch wie hatten. zivil nutzbarer Güter möglichst strengen Exportkontrollen im Nach Art.X kann ein Staat, der Opfer eines chemischen An• Rahmen der Australischen Gruppe unterworfen werden soll• griffs wurde oder durch eine fundamentale Vertragsverletzung ten, abschreckend wirken müssen. Die Praxis der UNSCOM bedroht ist, die OPCW um Hilfe anrufen, die im Rahmen eines gegenüber Irak könnte hier als Vorbild für Strafmaßnahmen freiwillig bereitgestellten Fonds Hilfestellung gewähren der internationalen Gemeinschaft gegen Staaten dienen, die kann. gegen das bald gültige Vertragsrecht verstoßen. Diese Maßnah• Nach Art.XII kann die OPCW die Rechte und Pflichten einer men sind allerdings nur dann glaubhaft, wenn die Staaten, die Vertragspartei suspendieren, wenn diese innerhalb eines vorge• über CW verfügen, diese auch innerhalb des vereinbarten Zeit• gebenen Zeitrahmens ihre Vertragsverletzung nicht korrigiert. raums vollständig vernichten. In besonders schweren Fällen werden d-e UN-Generalver• Wenn das Ziel, die Menschheit von der Geißel des Gaskrieges sammlung und der Sicherheitsrat die zentralen Akteure, um bis zum Jahr 2005 oder 2010 zu befreien, Wirklichkeit werden gegen Vertragsverstöße vorzugehen. soll, dann bedarf es noch verstärkter Anstrengungen der westli• Den Wünschen der Entwicklungsländer nach einer aktiven chen Industriestaaten, Rußland bei der Vernichtung seiner im• Förderung des internationalen Handels mit Chemikalien und mensen CW-Lager mit Technologie, Experten und finanziellen Technologien ist die CWK nicht gefolgt. Die Mitglieder der Mitteln zu unterstützen. Die hierfür bereits erfolgte Bewilli• Australischen Gruppe sagten allerdings zu, ihre gegen einzelne gung von 25 Mill Dollar durch den US-Kongreß und die Auf• Empfängerländer verhängten Exportkontrollen im Lichte ihrer nahme von 4 Mill DM in den Bundeshaushalt 1993 sind im ei• Vertragseinhaltung zu überprüfen. Dagegen sollen gegen genen Sicherheitsinteresse notwendige und sinnvolle Investi-

Vereinte Nationen 3/1993 93 tionen. Die Kosten für die Vernichtung des sowjetischen CW- ist auch die Schlußerklärung der ersten Pariser Konferenz abgedruckt (S.Dlllf.). Potentials werden auf insgesamt rund 10 Mrd Dollar ge• 5 Text der Resolution 687(1991) v.3.4.1991: VN 2/1991 S.74ff. (zitiert: operative schätzt; für die Vernichtung des amerikanischen Potentials Ziffer 8). 6 Siehe Joachim Krause, Neuartiges internationales Regime mit Präzedenzwir- werden 7 bis 8 Mrd Dollar veranschlagt, während der Haushalt kung? Die Kontrolle der irakischen Rüstung durch Vereinte Nationen und der OPCW 150 bis 200 Mill Dollar jährlich umfassen dürfte. IAEA, VN 2/1992 S.46ff. Vgl. auch Wolfgang Hantke, Stricter controls on Eine chemiewaffenfreie Welt ist eben auch eine Kostenfrage. arms exports for dual-use goods: a case study for drafting and enacting statu• tory regulations, in: Hans Günter Brauch, H.J. van der Graaf, lohn Grin, Wim Smit (eds.), Controlling the Development and Spread of Military Technology, Amsterdam 1992, S.157-176. 7 Neben den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion haben Irak und Iran den Besitz chemischer Waffen zugegeben. Amerikanische Regierungsvertreter ha• ben öffentlich folgende Staaten verdächtigt, sie wollten chemische Waffen er• 1 Text: Bulletin (hrsg. vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung) werben: Ägypten, Äthiopien, Bulgarien, China, Frankreich, Indonesien, Nr.44 v.26.5.1993. Einschließlich Anhängen und der mit der Schlußakte ver• Israel, Jugoslawien, Korea (Demokratische Volksrepublik), Laos, Libyen, abschiedeten Aufzeichnung über die Errichtung einer Vorbereitungskommis• Myanmar, Rumänien, Slowakei, Südafrika, Syrien, Tschechien, Ungarn und sion samt Anlagen umfaßt das Vertragswerk 64 Seiten. Vietnam, weiterhin die Behörden in Taiwan-, von den aufgeführten Staaten 2 Derzeitige Zusammensetzung: VN 2/1993 S.80. Bis zur deutschen Vereini• haben die kursiv hervorgehobenen bisher nicht die CWK gezeichnet und hal• gung umfaßte die Abrüstungskonferenz 40 Mitglieder, danach 39. 1993 redu• ten sich damit alle Optionen offen. Außerdem nimmt der amerikanische Ge• zierte sich die Mitgliederzahl auf 38, da die beabsichtigte Übertragung des heimdienst an, daß folgende Staaten den Erwerb chemischer Kampfstoffe er• bisherigen tschechoslowakischen Sitzes auf die Slowakei nicht auf die allge• wägen: Argentinien, Brasilien, Chile, Indien, Korea (Republik), Pakistan, Pe• meine Ubereinstimmung des Gremiums traf; Grund hierfür ist, daß die Frage ru und Saudi-Arabien. einer Erweiterung der CD noch immer strittig ist. 8 UN Doc. A/44/PV.4, gekürzte Fassung der Rede in deutscher Sprache: EA 3 Hans Günter Brauch, Chemische Abrüstung. Schritte zu einem weltweiten 1989, S.D639-D643 (D641). Verbot der chemischen Kriegführung und der chemischen Waffen, VN 4/1989 9 Englischer Text in: A/47/27 (Report of the Conference on Disarmament), Ap• S.109ff. — Siehe auch Hans Günter Brauch und Alfred Schrempf, Giftgas in der pendix I. Bundesrepublik Deutschland. Chemische und biologische Waffen, Frankfurt 10 Bulletin Nr.5 v.15.1.1993, S.5f. am Main 1982, und Hans Günter Brauch, Der chemische Alptraum oder Gibt 11 Folgende KSZE-Staaten hatten bis zum 24. Juni 1993 ihre Zusage noch nicht es einen C-Waffen-Krieg in Europa?, Berlin-Bonn 1982, Hans Günter Brauch, eingelöst: Bosnien-Herzegowina, Jugoslawien (Serbien und Montenegro), Chemical warfare and chemical arms control, AFES-Press (Arbeitsgemein• Liechtenstein, Turkmenistan und Usbekistan. NichtUnterzeichner und po• schaft Friedensforschung und europäische Sicherheitspolitik) Report No.43, tentielle CW-Besitzerstaaten waren im Juni 1993: Ägypten, Angola, Irak, Jor• Mosbach 1989. danien, Korea (Demokratische Volksrepublik), Korea (Republik), Libanon, Li• 4 Die Reden des US-amerikanischen und des sowjetischen Außenministers byen, Mosambik, Somalia, Sudan, Syrien, Tschad, außerdem die Behörden in sind gekürzt wiedergegeben in: Europa-Archiv |EA) 1989, S.D95-D101. Dort Taiwan.

Die Resolutionen des Sicherheitsrats von 1988 bis 1992

Nachstehende Tabelle führt alle Resolutionen auf, die der Sicherheitsrat in den letzten fünf fahren angenommen hat; wiederge• geben sind jeweils die Resolutions-Nummer, das Datum der Verabschiedung, die Fundstelle in der Zeitschrift VEREINTE NATIONEN sowie der Gegenstand der Entschließung. Die Tabelle setzt die in Heft 1/1988 S.19f. veröffentlichte Liste fort. - Ab Resolution 201 (1965) sind alle Resolutionen des mit der Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der inter• nationalen Sicherheit betrauten Hauptorgans der Vereinten Nationen in vollständiger deutscher Übersetzung von dieser Zeit• schrift veröffentlicht worden, zudem eine Reihe zuvor verabschiedeter Resolutionen. Wiedergegeben werden außerdem auch die Entschließungsanträge, die am Veto eines oder mehrerer Ständiger Mitglieder des Sicherheitsrats scheiterten, sowie die (konsensverkörpernden) Erklärungen des Präsidenten des Sicherheitsrats.

Resolutionen Resolutionen

Res.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand Res.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand

607(1988) 5. 1.1988 1/88 S 36 Die Lage in den von Israel besetzten 623(1988) 23.11.1988 2/89 S 79 Todesurteil in Südafrika arabischen Gebieten 624(1988) 30.11.1988 2/89 S 78 Überwachung der Entflechtung auf den 608(1988) 14. 1.1988 1/88 S 36 Die Lage in den von Israel besetzten Golanhöhen arabischen Gebieten 625(1988) 15.12.1988 2/89 S 79 Weitere Stationierung der Friedens• 609(1988) 29. 1.1988 2/88 S 70 Weiterer Einsatz der Interimstruppe truppe in Zypern für Südlibanon 626(1988) 20.12.1988 1/89 S 36 Einrichtung einer Verifikationsmission 610(1988) 16. 3.1988 4/88 S 132 Todesurteile in Südafrika für Angola 61111988) 25. 4.1988 4/88 S 131 Übergriff Israels auf Tunesien 627(1989) 9. 1.1989 2/89 S. 76 Besetzung eines Sitzes im Interna• Irak-Iran: Verbot des Einsatzes chemi• 612(1988) 9. 5.1988 3/88 S 102 tionalen Gerichtshof scher Waffen 628(1989) 16. 1.1989 1/89 S. 36 Übereinkünfte zwischen Angola, Kuba 613(1988) 31. 5.1988 4/88 S 131 Überwachung der Entflechtung auf den und Südafrika sowie zwischen Angola Golanhöhen und Kuba 614(1988) 15. 6.1988 4/88 S 134 Weitere Stationierung der Friedens• 629(1989) 16. 1.1989 1/89 S 36 Namibia: Durchführung der Resolution truppe in Zypern 435(1978) 615(1988) 17. 6.1988 4/88 S 133 Todesurteile in Südafrika 630(1989) 30. 1.1989 4/89 S 147 Weiterer Einsatz der Interimstruppe Abschuß eines iranischen Zivilflug• 616(1988) 20. 7.1988 6/88 S 201 für Südlibanon zeugs 631(1989) 8. 2.1989 2/89 S 76 Weiterer Einsatz der Militärischen Be- 617(1988) 29. 7.1988 5/88 S 170 Weiterer Einsatz der Interimstruppe obachtergru±-pe für Irak und Iran für Südlibanon 632(1989) 16. 2.1989 2/89 S 76 Namibia: Durchführung der Resolution 618(1988) 29. 7.1988 2/89 S 78 Entführung eines UN-Militärbeobach• 435(1978) ters in Südlibanon 211 Überwachung der Entflechtung auf den 619(1988) 9. 8.1988 5/88 S 170 Einrichtung einer Militärischen Be• 633(1989) 30. 5.1989 6/89 S Golanhöhen obachtergruppe für Irak und Iran 620(1988) 26. 8.1988 6/88 S 201 Einsatz chemischer Waffen im Konflikt 634(1989) 9. 6.1989 1/90 S 36 Weitere Stationierung der Friedens• zwischen Irak und Iran truppe in Zypern 621(1988) 20. 9.1988 5/88 S 170 Vorbereitung eines Selbstbestimmungs• 635(1989) 14. 6.1989 2/90 S 75 Kennzeichnung von plastischen Spreng• referendums des Volkes der Westsahara stoffen beziehungsweise Sprengfolien 622(1988) 31.10.1988 1/89 S 35 Mission der Guten Dienste in Afgha• 636(1989) 6. 7.1989 6/89 S 212 Die Lage in den von Israel besetzten nistan und Pakistan arabischen Gebieten

94 Vereinte Nationen 3/1993 Resolutionen Resolutionen

Res.­Nr. Datum Text in VN Gegenstand Res.­Nr. Datum TextinVN Gegenstand

637(1989) 27. 7.1989 6/89S.213 Unterstützung des mittelamerikani­ 678(1990; 29.11.1990 6/90S.218 Irak­Kuwait: Durchsetzung der schen Friedensprozesses Resolution 660( 1990) mit allen 638(1989| 31. 7.1989 5/89 S.183 Geiselnahmen und Entführungen erforderlichen Mitteln Überwachung der Entflechtung auf den 639(1989| 31. 7.1989 1/90 S. 34 Weiterer Einsatz der Interimstruppe 679(1990) 30.11.1990 1/91 S. 31 für Südlibanon Golanhöhen 640(1989) 29. 8.1989 1/90 S. 35 Namibia: Durchführung der Resolution 680(1990) 14.12.1990 1/91 S. 32 Weitere Stationierung der Friedens­ 435(1978) truppe in Zypern 641(1989) 30. 8.1989 1/90 S. 35 Die Lage in den von Israel besetzten 681(1990) 20.12.1990 1/91 S. 31 Die Lage in den von Israel besetzten arabischen Gebieten arabischen Gebieten Finanzierung der Friedenstruppe in 642(1989) 29. 9.1989 1/90 S. 36 Weiterer Einsatz der Militärischen Be­ 682(1990) 21.12.1990 1/91 S. 32 obachtergruppe für Irak und Iran Zypern 643(1989) 31.10.1989 3/90 S.UO Namibia: Durchführung der Resolution 683(1990) 22.12.1990 1/91 S. 34 Außerkrafttreten des Treuhandabkom­ 435(1978) mens für drei der vier Gebietskörper­ schaften des Treuhandgebiets Pazifik­ Einrichtung einer Beobachtergruppe in 644(1989| 7.11.1989 4/90S.149 inseln Zentralamerika 684(1991) 30. 1.1991 4/91 S.153 Weiterer Einsatz der Interimstruppe 645(1989) 29.11.1989 4/90S.148 Überwachung der Entflechtung auf den für Südlibanon Golanhöhen 685(1991) 31. 1.1991 2/91 S. 78 Weiterer Einsatz der Militärischen Be­ 646(1989) 14.12.1989 6/90S.221 Weitere Stationierung der Friedens­ obachtergruppe für Irak und Iran truppe in Zypern 2. 3.1991 2/91 S. 73 Irak­Kuwait: Voraussetzungen einer end­ Mission der Guten Dienste in Afgha­ 686(1991) 647(1990) 11. 1.1990 6/90 S.222 gültigen Beendigung der Feindselig­ nistan und Pakistan keiten 648(1990) 31. 1.1990 4/90S.149 Weiterer Einsatz der Interimstruppe Bedingungen einer förmlichen Feuerein­ für Südlibanon 687(1991) 3. 4.1991 2/91 S. 74 stellung zwischen Irak und Kuwait und 649(1990) 12. 3.1990 6/90S.221 Auftrag der Guten Dienste im Zypern­ den mit Kuwait kooperierenden Mit­ konflikt gliedstaaten 650(1990) 27. 3.1990 4/90S.150 Erweiterung des Mandats der Beobach­ 688(1991) 5. 4.1991 2/91 S. 77 Notlage der unterdrückten irakischen tergruppe in Zentralamerika Zivilbevölkerung, insbesondere auch 651(1990) 29. 3.1990 6/90S.219 Weiterer Einsatz der Militärischen Be­ der in den kurdischen Siedlungsgebieten obachtergruppe für Irak und Iran 689(1991) 9. 4.1991 2/91 S. 77 Einsetzung der Beobachtermission der 652(1990) 17. 4.1990 3/90 S.U9 Aufnahme von Namibia in die Vereinten Vereinten Nationen für Irak und Kuwait Nationen 690(1991) 29. 4.1991 4/91 S.155 Einrichtung der Mission der Vereinten 653(1990) 20. 4.1990 4/90S.150 Erweiterung des Mandats der Beobachter­ Nationen für das Referendum in West­ gruppe in Zentralamerika sahara 654Ц990) 4. 5.1990 4/90S.150 Weiterer Einsatz der Beobachtergruppe 691(1991) 6. 5.1991 5/92S.175 Weiterer Einsatz der Beobachtergruppe in Zentralamerika in Zentralamerika 655(1990) 31. 5.1990 1/91 S. 29 Überwachung der Entflechtung auf den 692(1991) 20. 5.1991 4/91 S.152 Modalitäten der Haftung Iraks für alle Golanhöhen auf Grund der Invasion entstandenen 656(1990) 8. 6.1990 4/90S.151 Zentralamerika: Überwachung des Schäden in bezug auf Kuwait und dritte Demobilisierungsprozesses durch Staaten die ONUCA 693(1991) 20. 5.1991 5/92S.175 Einrichtung der Beobachtermission der 657(1990) 15. 6.1990 6/90 S.222 Weitere Stationierung der Friedens­ Vereinten Nationen in El Salvador truppe in Zypern 694(1991) 24. 5.1991 4/91 S.154 Die Lage in den von Israel besetzten 658(1990) 27. 6.1990 1/91 S. 32 Vorbereitung eines Referendums in arabischen Gebieten Westsahara 695(1991) 30. 5.1991 4/91 S.154 Überwachung der Entflechtung auf den 659(1990) 31. 7.1990 1/91 S. 30 Weiterer Einsatz der Interimstruppe Golanhöhen für Südlibanon 696(1991) 30. 5.1991 4/91 S.155 Neufestsetzung des Mandats der Verifi­ 660(1990) 2. 8.1990 4/90S.146 Irakische Invasion Kuwaits kationsmission für Angola (künftig UNAVEM II) 661(1990) 6. 8.1990 4/90S.146 Wirtschaftliche Sanktionen gegen Irak Nichtigkeitserklärung der Annexion 662(1990| 9. 8.1990 5/90S.194 697(1991) 14. 6.1991 3/92 S.112 Weitere Stationierung der Friedens­ Kuwaits durch Irak truppe in Zypern Aufnahme des Fürstentums Liechten­ 663(1990) 14. 8.1990 5/90S.195 698(1991) 14. 6.1991 3/92S.113 Finanzierung der Friedenstruppe in stein in die Vereinten Nationen Zypern Schutz der Staatsangehörigen von Dritt­ 664(1990) 18. 8.1990 5/90S.195 699(1991) 17. 6.1991 4/91 S.152 Irak­Kuwait : Befugnisse der Sonderkom­ ländern in Irak und Kuwait mission und der IAEA gemäß Resolution Durchsetzung der wirtschaftlichen 687(1991) 665(1990) 25. 8.1990 6/90S.215 Sanktionen gegen Irak 700(1991) 17. 6.1991 4/91 S.152 Irak­Kuwait: Richtlinien zur Umsetzung Nahrungsmittelsituation in Irak und der Resolution 687(1991) 666(1990) 13. 9.1990 6/90S.215 Kuwait 701(1991) 31. 7.1991 5/92S.173 Weiterer Einsatz der Interimstruppe für Südlibanon 667(1990) 16. 9.1990 6/90S.215 Lage der diplomatischen und konsulari­ schen Vertretungen in Kuwait 702(1991) 8. 8.1991 1/92 S. 34 Aufnahme der Demokratischen Volksre­ publik Korea und der Republik Korea 668(1990) 20. 9.1990 1/91 S. 33 Umfassende politische Regelung des in die Vereinten Nationen Kambodscha­Konflikts Aufnahme von Mikronesien in die Irak­Kuwait: Besondere wirtschaftliche 703(1991) 9. 8.1991 3/92S.105 669(1990) 24. 9.1990 6/90S.216 Vereinten Nationen Probleme von Staaten bei der Umsetzung der Sanktionsmaßnahmen 704(1991) 9. 8.1991 3/92S.105 Aufnahme der Marshallinseln in die Ver­ einten Nationen 670(1990) 25. 9.1990 6/90S.216 Einbeziehung des Lufttransports bei der Umsetzung der wirtschaftlichen Sank­ 705(1991) 15. 8.1991 6/91 S.214 Höchstgrenze der Entschädigungs­ tionen gegen Irak leistungen Iraks 671(1990) 27. 9.1990 6/90S.219 Weiterer Einsatz der Militärischen Be­ 706(1991) 15. 8.1991 6/91 S.214 Beschränkte, befristete und zweck­ obachtergruppe für Irak und Iran gebundene Zulassung von Erdöl­ ausfuhren Iraks 672(1990) 12.10.1990 1/91 S. 30 Gewaltakte in der Heiligen Stadt Jeru­ salem 707(1991) 15. 8.1991 6/91 S.215 Verpflichtung Iraks zur Kooperation mit der Sonderkommission und der IAEA 673(1990) 24.10.1990 1/91 S. 30 Nahost: Entsendung einer Mission des Generalsekretärs 708(1991) 28. 8.1991 6/91 S.218 Besetzung eines Sitzes im Internationa­ len Gerichtshof 674(1990) 29.10.1990 6/90S.217 Haftung Iraks für alle auf Grund der In­ vasion entstandenen Schäden in bezug 709(1991) 12. 9.1991 3/92S.106 Aufnahme von Estland in die Vereinten auf Kuwait und dritte Staaten Nationen 5.11.1990 1/91 S. 34 Weiterer Einsatz der Beobachtergruppe 710(1991) 12. 9.1991 3/92S.106 Aufnahme von Lettland in die Vereinten in Zentralamerika Nationen 28.11.1990 1/91 S. 32 Weiterer Einsatz der Militärischen Be­ 711(1991) 12. 9.1991 3/92S.106 Aufnahme von Litauen in die Vereinten cb" chtergruppe für Irak und Iran Nationen 28.11.1990 6/90S.218 Sicherung des Bevölkerungsregisters 712(1991) 19. 9.1991 6/91 S.217 Irak­Kuwait : Umsetzung der Resolution Kuwaits 706(1991)

Vereinte Nationen 3/1993 95 Resolutionen Resolutionen

Res.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand Res.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand

713 19911 25. 9.1991 5/91S.175 Bindendes Waffenembargo gegen Jugo• 751 1992) 24. 4.1992 2/93 S. 63 Einrichtung der Operation der Vereinten slawien Nationen in Somalia (UNOSOM) 714 1991) 30. 9.1991 5/92 S. 176 Unterstützung des zentralamerikani• 752 1992) 15. 5.1992 3/92S.109 Beendigung der Einmischungen in schen Friedensprozesses Bosnien-Herzegowina 715 1991) 11. 10.1991 6/91S.217 Irak-Kuwait: Befugnisse der Sonderkom• 753 1992) 18. 5.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von Kroatien in die Vereinten mission und der IAEA gemäß Resolution Nationen 687(1991) 754 1992) 18. 5.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von Slowenien in die 716 1991) 11. 10.1991 3/92S.113 Auftrag der Guten Dienste im Zypern• Vereinten Nationen konflikt 755 1992) 20. 5.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von Bosnien-Herzegowina in 717 1991) 16.10.1991 6/91 S.218 Einsetzung einer Vorausmission der die Vereinten Nationen Vereinten Nationen in Kambodscha 756 1992) 29. 5.1992 5/92 S. 174 Überwachung der Entflechtung auf den 718 1991) 31.10.1991 2/92 S. 77 Umfassende politische Regelung des Golanhöhen Kambodscha-Konflikts 757 1992) 30. 5.1992 3/92S.110 Wirtschaftliche Sanktionen gegen die Fö• 719 1991) 6.11.1991 5/92 S. 176 Weiterer Einsatz der Beobachtergruppe derative Republik Jugoslawien (Serbien in Zentralamerika und Montenegro) 720 1991) 21. 11.1991 2/92 S. 79 Ernennung des Generalsekretärs der Ver• 758 1992) 8. 6.1992 6/92S.212 Erweiterung des Mandats der Schutz• einten Nationen truppe der Vereinten Nationen (UNPROFOR) 721 1991) 27.11.1991 2/92 S. 73 Voraussetzungen für den Einsatz einer Friedenssicherungsoperation in Jugo• 759 1992) 12. 6.1992 3/93 S. 122 Weitere Stationierung der Friedenstruppe slawien in Zypern 722 1991) 29.11.1991 5/92 S. 173 Überwachung der Entflechtung auf den 760 1992) 18. 6.1992 6/92S.213 Wirtschaftliche Sanktionen gegen die Fö• Golanhöhen derative Republik Jugoslawien {Serbien und Montenegro) (hier: Ausnahmerege• 723 1991) 12.12.1991 3/92 S. 114 Weitere Stationierung der Friedens• lung zur Deckung humanitärer Bedürf• truppe in Zypern nisse) Umsetzung des bindenden Waffen• 724 1991) 15.12.1991 2/92 S. 74 761 1992) 29. 6.1992 6/92S.213 Sicherung der Auslieferung humanitärer embargos gegen Jugoslawien Hilfsgüter nach Sarajevo und Umgebung Selbstbestimmungsreferendum in West• 725 1991) 31.12.1991 2/92 S. 77 762 1992) 30. 6.1992 6/92S.213 Jugoslawien: Durchführung des sahara Friedenssicherungsplans der 726 1992) 6. 1.1992 5/92 S. 173 Die Lage in den von Israel besetzten Vereinten Nationen arabischen Gebieten 763 1992) 6. 7.1992 5/92 S. 177 Aufnahme von Georgien in die Vereinten 727 1992) 8. 1.1992 2/92 S. 75 Herbeiführung einer friedlichen Lösung Nationen in Jugoslawien 764 1992) 13. 7.1992 6/92S.214 Sicherung der Auslieferung humanitärer 728 1992) 8. 1.1992 2/92 S. 77 Erweiterung des Mandats der Voraus• Hilfsgüter nach Sarajevo und Umgebung mission der Vereinten Nationen in 765 1992) 16. 7.1992 3/93 S. 119 Sicherung eines friedlichen Übergangs Kambodscha (UNAMIC) in Südafrika Erweiterung und Verlängerung des Man• 729 1992) 14. 1.1992 5/92 S. 176 766 1992) 21. 7.1992 3/93 S. 105 Durchführung der Pariser Überein• dats der Beobachtermission in kommen zur Regelung des El Salvador Kambodscha-Konflikts 730 1992) 16 1.1992 5/92 S. 177 Beendigung des Mandats der Beobachter• 767 1992) 27. 7.1992 2/93 S. 63 Humanitäre Hilfe für Somalia gruppe in Zentralamerika 768 1992) 30. 7.1992 5/92 S. 174 Weiterer Einsatz der Interimstruppe 731 1992) 21. 1.1992 2/92 S. 67 Mitwirkung der Regierung Libyens bei für Südlibanon der Aufklärung terroristischer Hand• 769 1992) 7. 8.1992 6/92 S. 216 Erweiterung des Mandats und Erhöhung lungen der Truppenstärke der Schutztruppe der 732 1992) 23. 1.1992 3/92 S. 106 Aufnahme von Kasachstan in die Vereinten Nationen (UNPROFOR) Vereinten Nationen 770 1992) 13. 8.1992 6/92S.216 Sicherung der Auslieferung humanitärer 733 1992) 23 1.1992 2/93 S. 61 Bindendes Waffenembargo gegen Somalia Hilfsgüter nach Sarajevo und in andere 734 1992) 29 1.1992 5/92S.173 Weiterer Einsatz der Interimstruppe Teile Bosnien-Herzegowinas für Südlibanon 771 1992) 13. 8.1992 6/92S.216 Verletzungen des humanitären Völker• 735 1992) 29. 1.1992 3/92 S. 106 Aufnahme von Armenien in die rechts im Hoheitsgebiet des ehemaligen Vereinten Nationen Jugoslawien 736 1992) 29 1.1992 3/92 S. 107 Aufnahme von Kirgistan in die 772 1992) 17. 8.1992 3/93 S. 120 Entsendung von Beobachtern der Vereinten Nationen Vereinten Nationen nach Südafrika Festlegung des Grenzverlaufs zwischen 737 1992) 29. 1.1992 3/92 S. 107 Aufnahme von Usbekistan in die 773 1992) 26. 8.1992 1/93 S. 33 Irak und Kuwait Vereinten Nationen 738 19921 29. 1.1992 3/92 S. 107 Aufnahme von Tadschikistan in die 774 1992) 26. 8.1992 3/93 S. 122 Auftrag der Guten Dienste im Zypern• Vereinten Nationen konflikt 739 1992) 5 2.1992 3/92 S. 107 Aufnahme von Moldau in die 775 1992) 28. 8.1992 2/93 S. 64 Verstärkung und Dislozierung der Vereinten Nationen Operation der Vereinten Nationen in Somalia (UNOSOMI 740 1992) 7 2.1992 2/92 S. 75 Voraussetzungen für den Einsatz einer Friedenssicherungsoperation in Jugosla• 776 1992) 14. 9.1992 6/92S.217 Erweiterung des Mandats und Erhöhung wien der Truppenstärke der Schutz truppe der Vereinten Nationen (UNPROFOR) 741 1992) 7 2.1992 3/92S.107 Aufnahme von Turkmenistan in die 1992) 19. 9.1992 6/92 S.218 Status Jugoslawiens in den Vereinten Na• Vereinten Nationen 777 tionen 742 1992) 14 2.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von Aserbaidschan in die Vereinten Nationen 778 1992) 2.10.1992 1/93 S. 34 Irak-Kuwait: Umsetzung der Resolution 706(1991) 743 1992) 21 2.1992 2/92 S. 76 Jugoslawien: Einrichtung der Schutz• truppe der Vereinten Nationen 779 1992) 6.10.1992 6/92S.218 Weitere Aufgaben der Schutztruppe der (UNPROFOR) Vereinten Nationen (UNPROFOR| 780 1992) 6. 10.1992 6/92S.219 Einsetzung einer Sachverständigenkom• 744 1992) 25 2.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von San Marino in die mission zur Untersuchung von Verlet• Vereinten Nationen zungen des humanitären Völkerrechts 745 1992) 28 2.1992 2/92 S. 78 Einrichtung der Übergangsbehörde der im Hoheitsgebiet des ehemaligen Vereinten Nationen in Kambodscha Jugoslawien (UNTAC) 781 1992) 9.10.1992 6/92S.219 Verbot von militärischen Flügen im Luft• 746 1992) 17 3.1992 2/93 S. 62 Humanitäre Hilfe für Somalia raum über Bosnien-Herzegowina 747 1992) 24 3.1992 3/93 S. 113 Erweiterung des Mandats der Verifika• 782 1992) 13.10.1992 3/93S.118 Vorbereitung der Einrichtung einer tionsmission der Vereinten Nationen Operation der Vereinten Nationen in für Angola (UNAVEM II) Mosambik (ONUMOZ) 748 1992) 31 3.1992 2/92 S. 68 Waffen- und Luftverkehrsembargo gegen 783 1992) 13.10.1992 3/93 S. 105 Durchführung der Pariser Überein• Libyen kommen zur Regelung des 749 1992) 7 4.1992 2/92 S. 76 Dislozierung der Schutztruppe der Ver• Kambodscha-Konflikts einten Nationen (UNPROFOR) 784 1992) 30.10.1992 3/93S.121 Verlängerung des Mandats der Beobach• termission der Vereinten Nationen in 750 1992) 10 4.1992 3/92 S. 114 Auftrag der Guten Dienste im Zypern• konflikt El Salvador (ONUSAL)

96 Vereinte Nationen 3/1993 Resolutionen Erklärungen des Ratspräsidenten

Res.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand Dok.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand

785(1992) 30.10.1992 3/93 S. 115 Verlängerung des Mandats der Verifika• S/20156 26. 8.1988 6/88 S.200 Die Lage in den von Israel besetzten tionsmission der Vereinten Nationen für arabischen Gebieten Angola (UNAVEM II) S/20208 29. 9.1988 1/89 S. 35 Namibia: Durchführung der Resolution 786(1992) 10.11.1992 6/92S.220 Durchsetzung des Verbots von mili• 435(1978) tärischen Flügen im Luftraum über S/20330 15.12.1988 2/89S. 79 Die Situation in Zypern Bosnien-Herzegowina S/20554 31. 3.1989 5/89 S. 183 Die libanesische Krise Durchsetzung der wirtschaftlichen Sank• 787(1992) 16.11.1992 6/92S.220 S/20602 24. 4.1989 6/89S.211 Die libanesische Krise tionen gegen die Föderative Republik S/20682 9. 6.1989 1/90 S. 36 Die Situation in Zypern Jugoslawien (Serbien und Montenegro) Sicherheit des UNIFIL-Personals 788(1992) 19.11.1992 3/93S.117 Bindendes Waffenembargo gegen Liberia S/20758 31. 7.1989 1/90 S. 34 S/20790 15. 8.1989 1/90 S. 35 Die libanesische Krise 789(1992) 25.11.1992 3/93S.123 Auftrag der Guten Dienste im Zypern• konflikt S/20855 20. 9.1989 1/90 S. 35 Die libanesische Krise 790(1992) 25.11.1992 3/93 S. 119 Überwachung der Entflechtung auf den S/20946 3.11.1989 3/90S.111 Zwischenfall im Vorfeld der Wahlen Golanhöhen in Namibia Verlängerung des Mandats der Beobach• S/20952 7.11.1989 4/90 S. 149 Friedensbemühungen in 791(1992) 30.11.1992 3/93S.121 termission der Vereinten Nationen in Zentralamerika El Salvador (ONUSAL) S/20953 7.11.1989 4/90S.147 Die libanesische Krise Durchführung der Pariser Überein• S/20974 20.11.1989 3/90S.111 Abschluß der Wahlen in Namibia 792(1992) 30.11.1992 3/93S.106 kommen zur Regelung des S/20988 22.11.1989 4/90 S. 148 Die libanesische Krise Kambodscha-Konflikts S/21011 8.12.1989 4/90 S. 149 Friedensbemühungen in Verlängerung des Mandats der Verifika• Zentralamerika 793(1992) 30.11.1992 3/93S.116 tionsmission der Vereinten Nationen für 6/90S.221 Die Situation in Zypern Angola (UNAVEM II) S/21026 14.12.1989 Schaffung eines sicheren Umfeldes für S/21056 27.12.1989 4/90 S. 148 Die libanesische Krise 794|1992| 3.12.1992 2/93 S. 65 die humanitären Hilfsmaßnahmen in S/21160 22. 2.1990 6/90S.221 Die Situation in Zypern Somalia mit allen erforderlichen S/21172 27. 2.1990 6/90S.218 Die Situation zwischen Irak und Mitteln Iran 79511992) 11.12.1992 1/93S. 39 Herstellung einer Präsenz der Schutz• S/21323 30. 5.1990 5/90S.195 Friedenssichernde Operationen truppe der Vereinten Nationen (UN- S/21331 23. 5.1990 4/90 S. 150 Friedensbemühungen in PROFOR) in der ehemaligen jugo• Zentralamerika slawischen Republik Mazedonien S/21361 15. 6.1990 6/90 S.222 Die Situation in Zypern 796(1992) 14.12.1992 3/93S.123 Weitere Stationierung der Friedenstruppe S/21363 19. 6.1990 1/91 S. 30 Zwischenfall in Gaza in Zypern S/21400 19. 7.1990 6/90 S.222 Die Situation in Zypern 797(1992) 16.12.1992 3/93 S. 118 Einrichtung der Operation der Vereinten Die libanesische Krise Nationen in Mosambik (ONUMOZ) S/21418 31. 7.1990 1/91 S. 30 Die Situation in Zypern 798(1992) 18.12.1992 1/93 S. 40 Unterstützung der Initiative des Europäi• S/21934 9.11.1990 1/91 S. 32 schen Rates bezüglich der systema• S/22027 20.12.1990 1/91 S. 31 Internationale Nahostkonferenz tischen Internierung und Vergewaltigung S/22046 4. 1.1991 1/91 S. 31 Gewaltakte in Gaza von Frauen in Bosnien-Herzegowina S/22133 22. 1.1991 4/91S.153 Die Situation in Liberia DieLagein den von Israel besetzten 799(1992) 18.12.1992 3/93S.119 S/22176 30. 1.1991 4/91 S.154 Die libanesische Krise arabischen Gebieten S/22322 3. 3.1991 2/91 S. 74 Irak-Kuwait: Fragen der humanitären Hilfe Abgelehnte Resolutionsanträge S/22408 27. 3.1991 4/91 S.154 Die Lage in den besetzten arabischen Gebieten Die Situation in Zypern Dok.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand S/22415 28. 3.1991 3/92S.112 S/22548 29. 4.1991 4/91S.151 Irak-Kuwait: Unterstützungsanträge gemäß Art.50 der UN-Charta S/19434 18. 1.1988 2/88 S. 70 Israelische Übergriffe auf Libanon S/22657 30. 5.1991 4/91 S.154 Notwendigkeit einer Regelung des S/19466 1. 2.1988 2/88S. 71 Die Lage in den von Israel besetzten Nahostproblems * arabischen Gebieten S/22744 28. 6.1991 3/92 S. 113 Die Situation in Zypern S/19585 8. 3.1988 4/88S.132 Verhängung bindender Sanktionen S/22746 28. 6.1991 4/91 S.153 Irak-Kuwait: Behinderung der Arbeit gegen Südafrika der Nuklearen Inspektionsgruppe S/19780 15. 4.1988 4/88S.130 Die Lage in den von Israel besetzten S/22862 31. 7.1991 5/92 S. 173 Die libanesische Krise arabischen Gebieten S/22911 8. 8.1991 1/92 S. 34 Aufnahme der Demokratischen Volks• S/19868 10. 5.1988 4/88S.131 Israelische Übergriffe auf Libanon republik Korea und der Republik Korea S/20322 14.12.1988 2/89S. 78 Israelische Übergriffe auf Libanon in die Vereinten Nationen S/20378 11. 1.1989 2/89S. 79 Abschuß zweier libyscher Aufklärungs• S/22917 9. 8.1991 3/92 S. 105 Aufnahme von Mikronesien in die flugzeuge Vereinten Nationen S/20463 17. 2.1989 5/89S.182 Die Lage in den von Israel besetzten S/22918 9. 8.1991 3/92 S. 105 Aufnahme der Marshallinseln in die arabischen Gebieten Vereinten Nationen S/20677 9. 6.1989 6/89S.211 Die Lage in den von Israel besetzten S/23032 12. 9.1991 3/92 S. 106 Aufnahme von Estland, Lettland und Li• arabischen Gebieten tauen in die Vereinten Nationen S/20945/ 7.11.1989 4/90S.147 Die Lage in den von Israel besetzten S/23107 2.10.1991 6/91S.217 Ermöglichung der Deckung ziviler Rev.l arabischen Gebieten Grundbedürfnisse Iraks S/21048 23.12.1989 2/90S. 76 Intervention der US-Streitkräfte in S/23284 12.12.1991 3/92 S. 114 Die Situation in Zypern Panama S/23305 20.12.1991 2/92 S. 69 Ermöglichung der Deckung ziviler S/21084 17. 1.1990 2/90S. 76 Panama: Vorrechte und Immunitäten Grundbedürfnisse Iraks der diplomatischen Missionen S/23316 23.12.1991 3/92 S. 114 Die Situation in Zypern S/21326 31. 5.1990 1/91S. 29 Entsendung einer Untersuchungskom• S/23360 3. 1.1992 5/92 S. 176 Friedensabkommen für El Salvador mission in das von Israel besetzte palästinensische Gebiet S/23389 7. 1.1992 2/92 S. 74 Jugoslawien: Abschuß eines Hub• schraubers der EG-Beobachtermission S/23470 23. 1.1992 3/92 S. 106 Aufnahme von Kasachstan in die Erklärungen des Ratspräsidenten Vereinten Nationen S/23495 29. 1.1992 5/92 S. 174 Die libanesische Krise Dok.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand S/23496 29. 1.1992 3/92 S. 106 Aufnahme von Armenien in die Vereinten Nationen S/19626 16. 3.1988 2/88S. 71 Die Situation zwischen Irak und Iran S/23497 29. 1.1992 3/92S.107 Aufnahme von Kirgistan in die S/19912 31, 5.1988 4/88S.131 Notwendigkeit einer Regelung des Vereinten Nationen Nahostproblems* S/23498 29. 1.1992 3/92 S. 107 Aufnahme von Usbekistan in die S/19959 24. 6.1988 4/88S.133 Südafrikanischer Übergriff auf Bots• Vereinten Nationen wana S/23499 29. 1.1992 3/92 S. 107 Aufnahme von Tadschikistan in die S/20096 8. 8.1988 5/88S.170 reaereinstellung zwischen Irak und Vereinten Nationen Iran S/23500 31. 1.1992 2/92 S. 66 Abschlußerklärung der Sitzung auf der

Vereinte Nationen 3/1993 97 Erklärungen des Ratspräsidenten Erklärungen des Ratspräsidenten

Dok.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand Dok.-Nr. Datum TextinVN Gegenstand

Ebene der Staats- und Regierungschefs S/24362 30 7.1992 5/92 S. 175 Die libanesische Krise zur internationalen Sicherheit S/24378 4 8.1992 6/92S.215 Jugoslawien: Gefangenhaltung und Miß• S/23516 5. 2.1992 3/92S.107 Aufnahme von Moldau in die handlung von Zivilpersonen in Lagern Vereinten Nationen S/24379 4 8.1992 6/92S.216 Gewaltakte gegen die UNPROFOR S/23517 5. 2.1992 2/92 S. 69 Ermöglichung der Deckung ziviler S/24424 12 8.1992 1/93 S. 40 Fortsetzung der Sanktionen gegen Grundbedürfnisse Iraks Libyen S/23547 7. 2.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von Turkmenistan in die S/24425 12. 8.1992 3/93 S. 113 Die Situation in Afghanistan Vereinten Nationen S/24456 17 8.1992 3/93 S. 120 Entsendung von Beobachtern der Verein• S/23597 14. 2.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von Aserbaidschan in die ten Nationen nach Südafrika Vereinten Nationen S/24493 26 8.1992 5/92 S. 172 Die Situation in bezug auf Berg- S/23609 19. 2.1992 2/92 S. 70 Kooperationsverpflichtungen Iraks Karabach S/23610 19. 2.1992 5/92 S. 174 Gewalt im südlichen Libanon S/24510 2. 9.1992 6/92S.217 Londoner Etappe der Internationalen S/23640 25. 2.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von San Marino in die Konferenz über das ehemalige Jugo• Vereinten Nationen slawien S/23663 29. 2.1992 2/92 S. 70 Kooperationsverpflichtungen Iraks S/24511 2 9.1992 1/93 S. 34 Humanitäres Programm der UN in Irak S/23699 11. 3.1992 2/92 S. 70 Kooperationsverpflichtungen Iraks S/24539 9. 9.1992 6/92S.217 Gewaltakte gegen die UNPROFOR S/23709 12. 3.1992 2/92 S. 73 Kooperationsverpflichtungen Iraks S/24541 10. 9.1992 3/93 S. 120 Entsendung von Beobachtern der Verein• ten Nationen nach Südafrika S/23732 19. 3.1992 2/92 S. 73 Ermöglichung der Deckung ziviler Grundbedürfnisse Iraks S/24542 10 9.1992 5/92 S. 172 Konflikt im georgischen Territorium Abchasien S/23761 27. 3.1992 2/92 S. 73 Ermöglichung der Deckung ziviler Grundbedürfnisse Iraks S/24573 18 9.1992 3/93 S. 114 Wahlen in Angola S/23772 2. 4.1992 2/92 S. 69 Zerstörung der Botschaft Venezuelas S/24584 24 9.1992 1/93 S. 34 Die Situation in bezug auf Berg- in Libyen Karabach S/23783 4. 4.1992 5/92 S. 174 Die Lage in den besetzten arabischen S/24623 6.10.1992 3/93 S. 114 Wahlen in Angola Gebieten S/24637 8 10.1992 3/93S.112 Konflikt im georgischen Territorium S/23802 10. 4.1992 3/92 S. 109 Die Lage in Bosnien-Herzegowina Abchasien S/23803 10. 4.1992 2/92 S. 73 Kooperationsverpflichtungen Iraks S/24639 8 10.1992 3/93 S.115 Ad-hoc-Kommission für Angola S/23818 16. 4.1992 3/93 S. 113 Die Situation in Afghanistan S/24674 16.10.1992 2/93 S. 65 Die Situation in Somalia S/23842 24. 4.1992 3/92 S. 109 Die Lage in Bosnien-Herzegowina S/24683 19.10.1992 3/93 S. 115 Wahlen in Angola Allgemeines Friedensabkommen für S/23886 7. 5.1992 3/93S.117 Die Situation in Liberia S/24719 27.10.1992 3/93 S. 118 Mosambik S/23904 12. 5.1992 5/92 S. 172 Die Situation in bezug auf Berg- Karabach S/24720 27.10.1992 3/93 S. 115 Wahlen in Angola 27.10.1992 3/93S.117 Die Situation in bezug auf Berg- S/23945 18. 5.1992 3/92 S. 108 Aufnahme von Kroatien in die S/24721 Vereinten Nationen Karabach S/24728 29.10.1992 3/93 S.111 •Agenda für den Frieden- S/23946 18. 5.1992 3/92S.108 Aufnahme von Slowenien in die Vereinten Nationen S/24742 30.10.1992 3/93 S. 121 Entsendung einer Mission des Generalse• kretärs nach Tadschikistan S/23982 20. 5.1992 3/92 S. 109 Aufnahme von Bosnien-Herzegowina in die Vereinten Nationen S/24744 30.10.1992 6/92S.219 Die Lage in Bosnien-Herzegowina S/24010 27. 5.1992 1/93 S. 32 Ermöglichung der Deckung ziviler S/24836 23.11.1992 1/93 S. 35 Kooperationsverpflichtungen Iraks Grundbedürfnisse Iraks S/24839 24.11.1992 1/93 S. 38 Kooperationsverpflichtungen Iraks S/24058 3. 6.1992 5/92 S. 177 Friedensbemühungen in Zentralamerika S/24843 24.11.1992 1/93 S. 38 Ermöglichung der Deckung ziviler S/24091 12. 6.1992 3/93 S. 105 Die Situation in Kambodscha Grundbedürfnisse Iraks S/24113 17. 6.1992 1/93 S. 32 Festlegung des Grenzverlaufs zwischen S/24872 30.11.1992 3/93S.111 •Agenda für den Frieden- Irak und Kuwait S/24884 2.12.1992 3/93S.112 Friedenssichernde Operationen S/24210 30. 6.1992 5/92 S. 172 •Agenda für den Frieden' S/24925 9.12.1992 3/93 S. 118 Fortsetzung der Sanktionen gegen S/24240 6. 7.1992 1/93 S. 33 Kooperationsverpflichtungen Iraks Libyen S/24241 6. 7.1992 5/92 S. 177 Aufnahme von Georgien in die S/24932 9.12.1992 1/93 S. 39 Die Lage in Bosnien-Herzegowina Vereinten Nationen S/25002 22.12.1992 3/93S.116 Die Krise in Angola S/24249 7. 7.1992 3/93 S. 114 Wahlen in Angola S/25003 22.12.1992 3/93 S. 108 Die Situation in Kambodscha S/24271 13. 7.1992 3/93 S. 122 Die Situation in Zypern S/25036 30.12.1992 3/93S.112 •Agenda für den Frieden- S/24307 17. 7.1992 6/92S.214 Die Lage in Bosnien-Herzegowina S/24309 17. 7.1992 1/93 S. 33 Sicherheit des UN-Personals in Irak Eine derartige Erklärung schließt sich regelmäßig an die Verabschiedung der S/24346 24. 7.1992 6/92S.215 Die Lage in Bosnien-Herzegowina Resolution zur Verlängerung des Mandats der Beobachtertruppe der Vereinten S/24352 27. 7.1992 1/93 S. 33 Ermöglichung der Deckung ziviler Nationen für die Truppenentflechtung zwischen Israel und Syrien (UNDOF) Grundbedürfnisse Iraks an. Auf eine Wiedergabe in den übrigen Fällen wurde verzichtet.

Zu seinem zweiten Besuch in Deutschland in diesem Jahr kam UN-Generalsekretär Bou• tros Boutros-Ghali am 23.[uni an den Regie• rungssitz. Außer mit Bundeskanzler Helmut Kohl - hier vor Beginn der Unterredung im Kanzleramt - traf er mit dem Bundesmini• ster des Auswärtigen, Klaus Kinkel, und dem Bundesminister für wirtschaftliche Zusam• menarbeit und Entwicklung, Carl-Dieter Spranger, zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand der - innenpolitisch um• strittene - Einsatz der Bundeswehr im ost• afrikanischen Somalia.

98 Vereinte Nationen 3/1993 Aus dem Bereich der Vereinten Nationen Berichte • Nachrichten • Meinungen

Politik und Sicherheit ten des Übereinkommens eine Erklärung zwei Unterausschüssen gearbeitet, zum ei­ über ihre C­Waffen­Bestände einschließ­ nen über radiologische Waffen im »her­ Abrüstungskonferenz: Abschluß der Ver­ lich der alten und der in anderen Ländern kömmlichen­ Sinne, zum anderen über An­ handlungen über die C­Waffen­Konvention zurückgelassenen Waffen und ihre Produk­ griffe auf kerntechnische Anlagen. ­ Bisher größter Erfolg in der Geschichte tionsstätten abzugeben. Soweit Waffen der weltweiten Abrüstungsbemühungen ­ oder Produktionsstätten vorhanden sind, VII. Im Konferenzplenum wurden die The­ Transparenz der Bewaffnungen der Staaten ist ein Plan zu ihrer Beseitigung bezie­ men neue Massenvernichtungswaffen und als neues Verhandlungsthema (9) hungsweise Zerstörung vorzulegen. Dies umfassendes Abrüstungsprogramm erör­ hat unter einem rigorosen Verifikationsre­ tert. Zum erstgenannten Komplex konnte (Dieser Beitrag setzt den Bericht in VN 1/ gime binnen zehn Jahren nach dem Inkraft­ über den Vorschlag, eine Expertengruppe 1992 S.26f. fort. Vgl. auch Hans Günter treten stattzufinden; die Frist kann unter zur Identifizierung neuer Massenvernich­ Brauch, Chemische Abrüstung wird Reali­ engen Voraussetzungen um fünf Jahre ver­ tungswaffen einzusetzen, kein Konsens er­ tät. Das Übereinkommen über das Verbot längert werden. zielt werden. Die westliche Gruppe machte der chemischen Waffen, S.88ff. dieser Aus­ erneut geltend, daß seit 1948 keine neuen gabe.) II. Weniger erfolgreich war die Konferenz Waffen dieser Art entwickelt worden seien. beim Thema Atomteststopp. Es gelang Ganz und gar umstritten ist das umfassen­ Die Arbeit der Abrüstungskonfeienz stand nicht, einen Konsens über das Mandat ei­ de Abrüstungsprogramm. Zwar hatte sich 1992 ganz im Zeichen der Anstrengungen nes Ad­hoc­Ausschusses zu diesem Thema die Generalversammlung in Resolution 46/ um den Abschluß der Verhandlungen über zu erzielen. Bei einer großen Anzahl von 38B mit 123 Stimmen für dessen Erarbei­ das »Übereinkommen über das Verbot der Delegationen bestand der Wunsch, das Vor­ tung ausgesprochen. Allerdings hatten sich Entwicklung, Herstellung, Lagerung und jahresmandat zu einem Verhandlungsauf­ 38 Staaten enthalten oder negativ votiert, des Einsatzes chemischer Waffen und über trag auszubauen. Dies soll 1993 erneut ver­ darunter 18 Mitgliedstaaten der Abrü­ die Vernichtung solcher Waffen­. Zwangs­ sucht werden. stungskonferenz. Schon deshalb war kein läufig wurden die anderen Themen da­ Konsens über dieses Thema zu erreichen. durch etwas in den Hintergrund gedrängt. III. Kein Ad­hoc­Ausschuß wurde zum Wegen des beispiellosen Erfolges bei den С­ Thema Beendigung des nuklearen Wettrü­ VIII. Neu auf der Tagesordnung der Konfe­ Waffen darf die vergangene Sitzungsperiode stens eingesetzt. Die Plenardebatte brachte renz war das Thema der Transparenz der ­ die Konferenz tagte vom 21.Januar bis zwar Einigkeit über die Zielsetzung, trat je­ Bewaffnungen der Staaten. Die General­ zum 27.März, vom 11.Mai bis zum 26.Juni doch ansonsten auf der Stelle. Rußland versammlung hatte der Konferenz diesen und vom 20.Juli bis zum 3.September — in wiederholte den alten Vorschlag, zu erwä­ Komplex mit Resolution 46/36L aufgege­ Genf als die bedeutendste in der bisherigen gen, die Atomwaffen generell unter die ben. Schon wegen der ungewöhnlich kon­ Geschichte multilateraler Abrüstungsver­ Kontrolle der Vereinten Nationen zu stel­ zentrierten Arbeit an der C­Waffen­Kon­ handlungen betrachtet werden. Diese Be­ len. vention kam die Debatte jedoch nicht über wertung wird durch die Feststellung, daß es Auch das Thema Verhütung von Atomkrie­ einen ersten allgemeinen Meinungsaus­ auf dem Sektor der Nuklearrüstung wie­ gen wurde nur im Konferenzplenum erör­ tausch hinaus. derum keinerlei Fortschritte gab, nicht re­ tert. Die Standpunkte insbesondere der Horst Risse • lativiert. westlichen Gruppe und der »Gruppe der 2b (Neutrale und Blockfreie) blieben gegen­ I. Die deutsche Diplomatie hat an dem über dem Vorjahr praktisch unverändert. Abschluß der Verhandlungen über das Ver­ Sozialfragen und Menschenrechte bot der chemischen Waffen insofern beson­ IV. Keinerlei Veränderungen ergaben sich deren Anteil, als mit Adolf Ritter von Wag­ auch in dem wieder eingesetzten Ad­hoc­ Menschenrechtsausschuß: 44.­46.Tagung ner ein Deutscher zum Vorsitzenden des Ausschuß zur Verhütung eines Wettrüstens ­ Wichtige Neuerung hinsichtlich der Staa­ entsprechenden Ad­hoc­Ausschusses der im Weltraum. Der Bericht des Ausschusses tenberichte ­ Ausnahmezustand in Alge­ Abrüstungskonferenz gewählt wurde. Der wiederholt die Erkenntnisse des Vorjahres, rien ­ Videofilm aus Peru ­ Vorbildlicher Bericht des Ausschusses, dem der Vertrags­ kommt aber gleichwohl zu dem Schluß, Bericht Tansanias — Sonderberichte aus text beigefügt wurde, wurde im Konsens seine Arbeit sei für die Auffindung von Ge­ dem ehemaligen Jugoslawien (10) von der Konferenz angenommen und der genständen, in denen die Delegationen Generalversammlung zugeleitet, die dann sich aufeinanderzubewegten, nützlich ge­ (Dieser Beitrag setzt den Bericht in VN 4/ in Resolution 47/39 »mit Genugtuung­ wesen. Diese Übung soll auch 1993 fortge­ 1992 S.135ff. fort. Text des Paktes: VN 1/ Kenntnis nahm. Am 15.Januar 1993 wurde setzt werden. Dann wird sich zeigen, ob die 1974 S.16ff.) das Übereinkommen dann in Paris zur Un­ geänderte Haltung der (neuen) amerikani­ terzeichnung aufgelegt. schen Regierung zur »Initiative zur Strate­ Der Menschenrechtsausschuß besteht aus Es verbietet in Artikel I den Vertragspar­ gischen Verteidigung« (SDI) Folgen für die 18 in ihrer persönlichen Eigenschaft täti­ teien unter allen Umständen, chemische Genfer Verhandlungen zeitigt. gen unabhängigen Menschenrechtsexper­ Waffen zu entwickeln, zu produzieren oder ten. Rechtsgrundlage seiner Tätigkeit ist anderweitig zu beschaffen. C­Waffen dür­ V. Im Ad­hoc­Ausschuß für Sicherheitsga­ der Internationale Pakt über bürgerliche fen nicht vorgehalten oder an andere ver­ rantien für Nichtkernwaffenstaaten dauer­ und politische Rechte (kurz: Zivilpakt), der schoben werden. Sie dürfen weder genutzt te die ergebnislose Suche nach einer ge­ zum Zeitpunkt seiner 46.Tagung von 114 werden, noch darf ihr Gebrauch militärisch meinsamen Formel der Kernwaffenstaaten Staaten ratifiziert war; das Gremium hat vorbereitet werden. Darüber hinaus hat je­ und der nuklearen Habenichtse über die das thematisch am weitesten ausgedehnte de Vertragspartei die in ihrem Besitz be­ »negativen Sicherheitsgarantien­ an. Mehr Tätigkeitsfeld aller als Kontrollgremien findlichen oder ihrer Hoheitsgewalt unter­ als die Bereitschaft, die Suche fortzusetzen, fungierenden Expertenausschüsse der UN. liegenden C­Waffen zu zerstören, ebenso war als Ergebnis nicht zu erzielen. Der Sachverständigenausschuß tritt drei­ die Produktionsanlagen für derartige Waf­ mal jährlich für je drei Wochen zusammen, fen. Während in Artikel II Begriffsbestim­ VI. Genausowenig Fortschritte waren im um die Beachtung und Durchführung der mungen vorgenommen werden, enthält Ar­ vierten 1992 eingerichteten Ad­hoc­Aus­ im Zivilpakt niedergelegten Rechte sowie tikel III die Verpflichtung jeder Vertragspar­ schuß, dem über radiologische Waffen, zu die dabei erzielten Fortschritte zu überprü­ tei, innerhalb von 30 Tagen nach Inkrafttre­ verzeichnen. Hier wird nach wie vor in fen. Die Festlegung der Frist, in welcher die

Vereinte Nationen 3/1993 99 Mitgliedstaaten regelmäßig Rechenschaft lich des im Februar 1992 ausgerufenen Aus• ten darauf, der bestehenden Straffreiheit über ihre einschlägige innerstaatliche Pra• nahmezustands, verlangt. Gegenstand der des Militärs und der Drogenhändler ein En• xis ablegen, wurde im Zivilpakt dem Men• Debatte waren zudem die Rechte der Frau; de zu setzen. Hierin wurde ein zentrales schenrechtsausschuß überlassen, der sich ferner forderten die Experten Informatio• Problem der Unsicherheit und des Terrors für einen Turnus von jeweils fünf Jahren nen über die Unabhängigkeit der Justiz, die in diesem Land gesehen. Besorgnis wurde entschieden hat. 1992 hielt der Ausschuß Verhängung der Todesstrafe für Wirt• geäußert über das Fehlen von Ermittlungen die 44.Tagung vom 23.März bis zum 10. schaftsverbrechen, die Kompetenz von Mi• bei zum Teil schwerwiegenden Verbrechen, April in New York ab, zu der 45. und 46.Ta• litärtribunalen, über Internierungslager das Fehlen eines effektiven Rechtsschutz• gung trafen die Experten im Genfer Völker• und die Behandlung ethnischer und religiö• systems und die Unfähigkeit der Regie• bundpalast vom 13. bis 31.Juli und vom ser Minderheiten. Die Delegation Alge• rang, die Situation zu beenden. Seitens der 19.Oktober bis zum 6.November zusam• riens war bemüht, den Ausschußmitglie• Regierang wurden die Experten unter an• men. dern zu versichern, daß die Regierung den derem darüber informiert, daß die Ano• Auf Empfehlung einer Arbeitsgruppe des Demokratisierungsprozeß baldmöglichst nymität der Richter gegenüber dem organi• Menschenrechtsausschusses zur Berichter• wiederherstellen wolle. Die Ausrufung des sierten Verbrechen dadurch garantiert wer• stattungspflicht der Staaten hat sich der Ausnahmezustands sei jedoch unvermeid• de, daß sie weder den Parteien noch den Ausschuß 1992 zu einer wichtigen Neue• bar gewesen. So sei nach der Annahme der Verteidigern bekannt seien. Sie müßten rung entschlossen. So bestand im Hinblick neuen Verfassung die Entwicklung hin zu zwar die Urteile unterzeichnen, diese wür• auf den für die Berichtsprüfung maßgebli• einer Demokratie zu schnell gegangen und den jedoch an geheimen Plätzen deponiert. chen Artikel 40 Absatz 4 des Paktes lange das Eingreifen der Regierung sei notwendig Femer erklärten die Vertreter Kolumbiens, Zeit eine rechtliche Kontroverse, ob der gewesen, um einer großen Bedrohung des daß es zwar noch immer einen hohen Grad Menschenrechtsausschuß eine Bewertung Demokratisierungsprozesses zu begegnen. sozialer Gewalt gebe, daß aber Gewalt ge• der Staatenberichte abgeben darf. Dem• Der erste Ausnahmezustand sei bereits im gen Journalisten, Gewerkschafter und Leh• gegenüber hatte sich die Praxis durchge• September 1991 und damit vor Ablauf der rer ebenso zurückgegangen sei wie Berich• setzt, daß nach dem Abschluß von Ver• beabsichtigten vier Monate aufgehoben te über Folter, Verschwinden von Personen handlungen jedes Mitglied - sofern es dies worden. Während des im Februar 1992 für und Massenmorde. Die Offenheit der Ver• wollte - unter seiner persönlichen Verant• ein Jahr ausgerufenen Ausnahmezustands treter Kolumbiens wurde von den Experten wortung eine eigenständige Beurteilung seien sechs Sicherheitszentren errichtet lobend hervorgehoben. Der Ausschuß emp• abgab. Zwar fehlte diesen individuellen worden, in denen 8 800 Personen, darunter fahl dem Mitgliedstaat, seine Aktionen ge• Stellungnahmen die rechtliche Verbind• weder Frauen noch Minderjährige, gefan• gen alle Menschenrechtsverletzungen zu lichkeit, doch waren übereinstimmende gengehalten worden seien. Die Familien intensivieren, die Straffreiheit abzuschaf• Beanstandungen durchaus wirkungsvoll. hätten mit ihren Angehörigen in Kontakt fen und die Kompetenz der Militärgerichts• Nunmehr hat sich der Menschenrechtsaus• treten können, humanitäre Organisationen höfe zu limitieren. schuß jedoch dazu entschlossen, die ge• hätten die Möglichkeit gehabt, die Zentren Grundsätzlich positiv beurteilten die Ex• prüften Staatenberichte auch als Gremium zu besuchen. Auch um die Beantwortung perten die Lage der Menschenrechte in Bel• zu bewerten, was sicherlich auch durch der übrigen Fragen war der Delegierte be• gien. Allerdings wurde das Bestehen von den Wegfall des Ost-West-Gegensatzes müht. Diskriminierungen aus nationalen Grün• möglich wurde. In ihrer Diskussion über den zweiten Be• den festgestellt. So können Ausländer — richt Perus konzentrierten sich die Aus• mit Ausnahme von EG-Angehörigen - in 44. Tagung schußmitglieder auf die »Institutionalisie• bestimmten Gebieten Belgiens an der Nie• Der Bericht Algeriens bestand im wesentli• rung der Gewalt« in diesem Land und die derlassung gehindert werden, wenn ihre chen in der Beschreibung der Verfassung Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis Konzentrierung, wie es heißt, rassistische von 1989 und ihrer Auswirkungen auf be• bei der Beachtung der Menschenrechte. Reaktionen hervorrufen und damit das öf• stehende Institutionen. Am 5.Juni 1991 sei Obwohl man durchaus die Schwierigkeiten fentliche Interesse verletzen könnte. Die für die Dauer von vier Monaten der Aus• der Regierang bei der Durchsetzung des Zi• belgische Delegation informierte den Aus• nahmezustand verhängt worden, um einen vilpakts angesichts der Aktivitäten von schuß darüber, daß seit dem 1.Januar neue Aufruhr zu meistern, der die Stabilität der Terroristen und des Drogenhandels sah, Gesetze in Kraft getreten seien, die Auslän• öffentlichen Ordnung, die Sicherheit von zeigte sich der Ausschuß besorgt über die dern, die das 18.Lebensjahr noch nicht er• Personen und Eigentum sowie das Funktio• unzähligen Fälle von Verschwindenlassen reicht hätten und die in Belgien als Kinder nieren des öffentlichen Dienstes gefährdet von Personen, Vergewaltigungen, Morden, ausländischer Eltern geboren worden seien, habe. Diese Maßnahme habe im Einklang Folter und anderen Formen von Gewalt, so• die belgische Staatsangehörigkeit zuerken• nen würden. Erklärt wurde diese Bevorzu• mit den Vorschriften des Zivilpakts gestan• wie über die »extensive« Beeinträchtigung gung der dritten Generation der Arbeitsmi• den. Zwar sahen die Experten durchaus die der im Zivilpakt garantierten Rechte. Die granten damit, daß hier der Assimilie- positiven Entwicklungen in Algerien; dies Regierung Perus gab zwar zu, daß in der rungsprozeß schon weit fortgeschritten sei. hinderte sie jedoch nicht daran, die Unvoll- Vergangenheit Fehler gemacht worden seien und auch die Gegenwart nicht frei da• In seinem Kommentar gab der Ausschuß ständigkeit des Berichts zu kritisieren. So von sei. Man stehe jedoch einem Feind seiner Besorgnis Ausdruck über die Diffe• wurde etwa die Frage laut nach den der Verfassung gegenüber, der Guerilla• renz zwischen den Rechten der Staatsange• Schwierigkeiten im Rahmen des Demokra• bewegung >Sendero Luminoso- (Leuchten• hörigen und der Ausländer, die zu einer tisierungsprozesses, über die der Bericht der Pfad). Die Regierung gestand ein, daß Diskriminierung führen könnte. Der Aus• vollständig schwieg. Zentraler Gegenstand terroristische Gewalt keine Entschuldi• schuß empfahl ferner eine stärkere Reflek• kritischer Fragen der Menschenrechtsex• gung für Exzesse der Sicherheitskräfte sei. tierung der Vorschriften des Paktes, die perten an die Delegation Algeriens war die Es habe einige »unglückliche« Situationen nicht in der Europäischen Menschen• politische Situation in diesem Land seit gegeben, doch ein neues Gerichtssystem rechtskonvention enthalten seien. So sei der Annullierung der Wahlen im Januar sei entstanden, um eine Wiederholung zu etwa Art.14 des Zivilpakts im Vergleich de• 1992, was die Experten auch zu der Frage verhindern. Der Ausschuß bat Peru, einen taillierter. Art.26 finde kein Gegenstück in veranlaßte, wie eine islamische politische weiteren Bericht über die jüngsten die der Menschenrechtskonvention und sollte Bewegung als Bedrohung für die Demokra• Menschenrechte betreffenden Ereignisse im belgischen Rechtssystem seinen Platz tie in einem Land angesehen werden könn• vorzulegen, und verschob die abschließen• finden. Diskutiert wurden unter anderem te, in welchem der Islam die Staatsreligion de Prüfung des Staatenberichts auf die auch die Probleme, die der zunehmende darstelle. Einige Mitglieder äußerten die 45.Tagung. Föderalismus in Belgien mit sich bringt, Vermutung, daß die Regierung den De• ferner die Rechte der Minderheiten. Die mokratisierungsprozeß mißbraucht habe, In seiner Debatte über den dritten Bericht belgische Delegation führte etwa aus, daß um an der Macht zu bleiben. So wurde teils Kolumbiens lobte der Menschenrechtsaus• die deutschsprachige Minorität die bestge• auch eine Aktualisierung des Berichts im schuß viele Fortschritte, die die Regierang schützte in der ganzen Welt sei: sie bestehe Lichte der jüngsten Ereignisse, einschließ• erreicht hat. Allerdings drängten die Exper•

100 Vereinte Nationen 3/1993 lediglich aus 60 000 Personen, diese hätten gab die Delegation an, daß die wachsende gegen die hohe Zahl der mit der Todesstra• jedoch ihr eigenes Parlament, Verwaltung Demokratisierung und die Glasnost-At- fe bedrohten Straftaten aus. und Regierung. Das Parlament sei befugt, mosphäre die politischen Freiheiten der Im Mittelpunkt der Debatte über den Be• sich mit Problemen zu beschäftigen, die in Bürger begünstigen würde. In bezug auf die richt der Mongolei standen die neuen und Gemeinschaftskompetenz liegen, wie etwa Gesetze betreffend die Staatsbürgerschaft abgeänderten Gesetze sowie die Verände• Bereiche der Kultur und der Erziehung so• informierte die Delegation, daß der Erhalt rungen in dem Land seit den demokrati• wie des öffentlichen Dienstes. In seiner ab• der Staatsbürgerschaft von vier Vorausset• schen Wahlen im Jahre 1990. Zu Beginn des schließenden Bemerkung würdigte der ita• zungen abhängig sei, nämlich von der Re• Jahres wurde auch eine neue Verfassung lienische Experte, zugleich Vorsitzender spektierung der Verfassung und der Geset• verabschiedet, die im Lichte des Paktes ge• des Menschenrechtsausschusses, die Stel• ze der Republik, der Beherrschung der schaffen wurde. Die Experten bemängelten lung des Zivilpakts im belgischen Rechts• Sprache, von einer unabhängigen Einkom• allerdings die fehlende Information über system als angemessen. mensquelle und dem Aufenthalt in der Re• den Inhalt mancher Gesetze und teils auch Im Lichte der aktuellen Krise im früheren publik seit mindestens sieben Jahren. Ge• über die praktische Durchsetzung. Den• Jugoslawien beschäftigte den Ausschuß, genstand der Besorgnis des Ausschusses noch zeigten sie sich zufrieden mit den der über den gewöhnlichen Rahmen der waren jedoch bestimmte Gesetzesvorha• großen Fortschritten des Landes hin zu ei• Beobachtung der Durchsetzung von im Zi• ben insbesondere im Hinblick auf das ner Rechtsordnung und zu demokratischen vilpakt garantierten Menschenrechten hin• Recht auf Freizügigkeit. Probleme in dieser Institutionen. Bedenken wurden laut über ausging und auch politische Themen in die Hinsicht ergaben sich etwa aus Vorschrif• den unklaren Status des Paktes in dem Betrachtung mit einbezog, zum einen das ten betreffend Ausreisevisa und das Paßwe- Rechtssystem der Mongolei und über die Selbstbestimmungsrecht des jugoslawi• sen sowie über die geplante Beibehaltung weitere Anwendung alten Rechts, das in schen Volkes und zum anderen die Men• der internen Aufenthaltserlaubnis. Die De• der Praxis teilweise die Ausübung einiger schenrechtsverletzungen, die von der Ar• legation betonte, daß die Gesetzgebung in dem Pakt garantierten Rechte verhin• mee begangen werden. Die Experten stell• noch im Fluß sei, daß aber der größte Teil dern würde. Die bisher ergriffenen Maß• ten heraus, daß die jugoslawische Verfas• in den nächsten zwei oder drei Jahren fer• nahmen zur Umsetzung der Paktrechte sung ausdrücklich bestimme, daß das Land tiggestellt sein sollte. In seinen Anmer• sind nach Ansicht der Mitglieder noch aus sechs Republiken bestehe, die sich frei• kungen gab der Menschenrechtsausschuß nicht ausreichend. So empfahl der Aus• willig zusammengeschlossen hätten, so seiner Zufriedenheit über den Fortschritt schuß denn auch, die Vorschriften des Pak• daß diese ein Recht zur Loslösung hätten. in der Sicherung der bürgerlichen und poli• tes stärker im innerstaatlichen Recht, des• Die Belgrader Regierung versicherte, daß tischen Rechte Ausdruck. Die Veränderun• sen Entwicklung nach Auskunft der Dele• sie die Rechte auf Selbstbestimmung und gen in diesem Land gingen auch so schritt• gation noch nicht abgeschlossen ist, zu ver• Sezession beachte, jedoch nur im Rahmen weise vor sich, daß ein günstiges soziales ankern, und schlug der Regierung vor, des Verfassungsrechts. Demgegenüber und politisches Umfeld für die weitere Ent• fremde Hilfe wie etwa die des UN-Men• fühlte sie sich in Jugoslawiens eigenem wicklung und den Schutz der Menschen• schenrechtszentrums in Anspruch zu neh• Recht auf Selbstbestimmung, das die Be• rechte bestehe. men. Die Delegation versicherte, daß die achtung der territorialen Integrität und die Regierung die Anregungen des Ausschus• Nichteinmischung in innere Angelegen• Die Diskussion über den Bericht der Repu• ses bei der neuen Gesetzgebung berück• heiten einschließe, verletzt durch das Ver• blik Korea konzentrierte sich auf die jünge• sichtigen werde. halten einiger Staaten. Die Experten hiel• ren demokratischen Veränderungen in die• ten dem entgegen, daß die EG erst begon• sem Land und deren Auswirkungen auf die Debattiert wurde ferner in Fortsetzung der nen habe, die abgespaltenen Republiken Verwirklichung der bürgerlichen und poli• Erörterung auf der 44.Tagung der weitere anzuerkennen, als die Regierung mit der tischen Rechte. So wurden die Fortschritte Bericht Perus, wobei das Hauptaugenmerk Gewaltanwendung begonnen habe. Die Re• seit 1988 durchaus anerkannt. Im Brenn• der Erklärung des Ausnahmezustands vom gierang leugnete ihre Verantwortlichkeit punkt der Kritik der Ausschußmitglieder 5.April 1992 galt, der von einigen Experten für die Gewaltakte nicht, beharrte jedoch stand jedoch das Gesetz über Nationale als Staatsstreich angesehen wurde. Die andererseits darauf, daß sie im aktuellen Sicherheit, das von manchen als nicht ak• Ausschußmitglieder hielten nicht mit ih• Zustand der Desintegration des Landes zeptabel, von anderen als vollkommen un• rer Kritik daran zurück, daß der zusätzli• nicht als einzige für die Zerstörung von vereinbar mit dem Zivilpakt angesehen che Bericht keine neuen Informationen Städten und Dörfern verantwortlich ge• wurde. Dieses Gesetz verhindert etwa über die nach dem 5.April ergriffenen Maß• macht werden dürfe. Die größte Bestür• friedliche Demonstrationen und erlaubt ei• nahmen enthielt. Im Vorfeld der Erörte• zung äußerte der Ausschuß über die Greu• ne Untersuchungshaft bis zu 15 Tagen. Die rung des Berichts war darüber diskutiert eltaten in den Konflikten zwischen den südkoreanische Delegation versuchte den worden, ob die peruanische Delegation ih• ethnischen Gruppen. Der Ausschuß befaß• Fortbestand dieses Gesetzes dahin gehend rem Wunsch entsprechend einen Videofilm te sich zudem mit der sich verschlechtern• zu rechtfertigen, daß der Terrorismus das über die terroristischen Aktivitäten in dem den Situation von ethnischen, religiösen außenpolitische Instrument Nordkoreas Land zeigen dürfe. Letztendlich wurde ihr und sprachlichen Minderheiten, insbeson• sei, und solange diese Politik fortbestehe, diese Möglichkeit gewährt. Es war das er• dere derjenigen von Personen albanischen müsse auch das Gesetz Bestand haben. Im ste Mal, daß eine Delegation ihren Bericht oder ungarischen Ursprungs. Er empfahl übrigen würden lediglich gewaltsame Ver• auf diese Weise ergänzte. Die Experten be• der Regierang, alles Notwendige zu unter• suche, die Regierang zu stürzen, nach dem merkten zwar durchaus positive Entwick• nehmen, um den Gewaltakten Einhalt zu Gesetz geahndet. In seinen abschließenden lungen in Peru, wie etwa das Inkrafttreten gebieten, durch Wiederherstellung der Kon• Bemerkungen sah der Ausschuß die Bezie• von Gesetzen betreffend Verfahren der Re• trolle über die Armee, Auflösung der para• hungen zwischen den beiden Koreas wei• gistrierung von Klagen über außergerichtli• militärischen Gruppen, Bestrafung der terhin als den entscheidenden Faktor für che Inhaftierungen und Folter oder die Fest• Schuldigen und Vermeidung der Wiederho• die Menschenrechtssituation in der Repu• schreibung der Strafbarkeit aller Personen, lung solcher Akte. Auch sollte der Zivil• blik an. Die Angst der koreanischen Regie• einschließlich der Staatsbediensteten, die pakt in den abgespaltenen Republiken wei• rang dürfe jedoch nicht zu einem mit dem sich in terroristischen Aktionen betätigen tergelten. Zivilpakt nicht zu vereinbarenden Verhal• oder am Verschwinden von Personen betei• ten führen. Der Ausschuß betonte, daß ein• ligt sind. Wenngleich die Delegation be• fache Gesetze und insbesondere Strafgeset• müht war zu versichern, daß die Regierung 4S.Tagung ze ausreichend sein müßten, um Angriffen um eine baldige Normalisierang bemüht auf die nationale Sicherheit zu begegnen, war, gab der Ausschuß jedoch unmißver• Die Diskussion über den Bericht von Bela• und forderte den ernsthaften Versuch, das ständlich zu erkennen, daß das innerstaat• rus betraf zum einen eine große Anzahl Gesetz zur Nationalen Sicherheit abzu• liche Chaos und die Rechtlosigkeit in Peru neuer Gesetze zur Erweiterung der Rechte schaffen, das als das Haupthindernis für die die Wirksamkeit des Zivilpakts behindern der Einwohner. Das frühere Bjelorußland Verwirklichung der Paktrechte angesehen und ihn manchmal sogar unanwendbar er• informierte den Ausschuß auch über den wurde. Ferner sprachen sich die Experten scheinen lassen. Ein besonderes Problem Beitritt zum I.Fakultativprotokoll. Femer

Vereinte Nationen 3/1993 101 wurde darin gesehen, daß sich alle Macht die Notwendigkeit, die Stellung des Zivil• Untersuchung und Bestrafung der Exzesse in den Händen der Exekutive befindet. Ei• pakts im Rechtssystem klarzustellen, die des Militärs und der Polizei während dieses nig war man sich in der Feststellung, daß Rolle des proklamierten Sozialismus, die Ausnahmezustands,- femer äußerten sie dem Terrorismus unter keinen Umständen Kontrolle der Medien und die Möglichkeit sich besorgt über die Verurteilung von Zivi• mit willkürlichen und exzessiven, eben• der Beeinträchtigung des Rechts auf Leben listen durch Militärgerichtshöfe. falls terroristischen Akten von Seiten des während eines Notstandes als eine mit Angesichts der Situation im früheren Jugo• Staates begegnet werden dürfe. dem Pakt nicht zu vereinbarende Maßnah• slawien untersuchte der Menschenrechts• me. Drastische Veränderungen wurden ausschuß Sonderberichte seitens Bosnien- 46. Tagung auch auf kulturellem und sozialem Sektor Herzegowinas, Kroatiens und Restjugosla• In ihren abschließenden Bemerkungen zu gefordert, insbesondere im Bereich der wiens. In dem Bericht Bosnien-Herzegowi• dem Bericht Senegals lobten die Experten Gleichheit der Geschlechter. So haben et• nas wurden unter anderem detailliert die die bereits erreichten Fortschritte und wa Frauen noch nicht die gleichen Eigen• Verbrechen gegen die Menschlichkeit und stellten fest, daß dieses Land eine funktio• tumsrechte wie Männer. Besonders positiv gegen internationales Recht durch »den nierende Demokratie ist, die einen gesun• wurde das Mehrparteiensystem in Tansa• Aggressor« beschrieben, so etwa Deporta• den Respekt der Menschenrechte erkennen nia hervorgehoben. tionen, Internierungen in Lagern, Folterun• läßt, wobei man die Tatsache, daß das Land Eine abschließende Beurteilung des Be• gen, illegale Verhaftungen und andere Greu• sich noch im Umbruch befindet, nicht ver• richts von Iran war während der 46.Tagung eltaten im Namen der »ethnischen Säube• kannte. Doch auch hier wurde Kritik geäu• nicht möglich; die Debatte soll 1993 fort• rung«. Der Ausschuß war zufrieden, daß das ßert. Diese betraf etwa das Fehlen von Un• gesetzt werden. Zu viel Zeit war seit dem Land so schnell seine Verpflichtungen aus tersuchungen behaupteter Folterungen und letzten Bericht verstrichen, und zu viele dem Pakt übernommen und bereits Maß• außergerichtlicher Hinrichtungen durch dramatische Veränderungen sind in diesem nahmen ergriffen hat, um Menschenrechts• die Armee oder die Polizei, die Amnestie• Land in den letzten zehn Jahren zu ver• verletzungen in seinem Herrschaftsgebiet gesetze, durch die die Straffreiheit oder Im• zeichnen gewesen. So war es nicht mög• zu untersuchen, die Schuldigen zu bestra• munität von Regierung oder Militärs er• lich, alle Fragen erschöpfend zu behandeln. fen und eine Wiederholung zu vermeiden. reicht werden könnte, die negativen Aus• Hauptkritikpunkte waren die Vielzahl von Die Delegation Kroatiens bat bei der Vorla• wirkungen der Polygamie auf die Stellung Verbrechen, die mit Todesstrafe bedroht ge ihres Berichts darum, die Fortschritte der Frau, Beschränkungen der Tätigkeit von sind, wie etwa auch der Ehebruch, femer des Landes bei der Förderung und dem Journalisten und die Art und Weise des Vor• die Tatsache, daß 1991 allein 884 Hinrich• Schutz der Menschenrechte in Anbetracht gehens gegen die Unruhen in der südlichen tungen vollzogen wurden. Angeprangert des aktuellen schwierigen Klimas zu be• Provinz Casamance. wurden zudem Strafformen wie die Ampu• werten. Die Experten gaben ihrer Zufrie• tation von Gliedmaßen, die Steinigung und denheit Ausdruck über einige Maßnah• In Burundi war eine wenig erfreuliche Ent• men, die Menschenrechtsverletzungen ver• wicklung zu verzeichnen. Während nach das Herabstoßen von hohen Gebäuden. Ein anderer Schwerpunkt der Debatte war die hindern sollen, sowie über neue Gesetze den ethnischen Unruhen Ende der achtzi• betreffend die Menschenrechte und Rechte ger Jahre eine langsame, aber kontinuierli• Diskriminierung der Frau. So beträgt nach Information der Experten die Erbschaft ei• der Minderheiten. Dennoch äußerten sie che Demokratisierung zu verzeichnen war, ihre Besorgnis über die Verschleppung von haben die Entwicklungen des letzten Jah• ner Frau lediglich die Hälfte von der eines Mannes; die Gesetze über Schadensersatz Serben, das Fehlen von Sanktionen gegen res den Prozeß ins Gegenteil verkehrt. An• die Mitglieder der bewaffneten Kräfte, die laß zur Sorge gaben dem Ausschuß insbe• und Bestrafung variieren je nach Ge• schlecht des Opfers und des Täters, und al• sich der Verletzung von Menschenrechten sondere die exzessive Gewaltanwendung schuldig gemacht haben, die unkontrollier• durch die Behörden bei der Unterdrückung len Frauen wird eine strenge Kleiderord• nung vorgeschrieben, gleichgültig ob sie ten Aktivitäten von Rechtsextremisten der ethnischen Unruhen, insbesondere ge• und das Verhalten kroatischer Truppen auf gen Ende des Jahres 1991, die zum Tod zahl• gläubig sind oder nicht. Ferner beunruhigte die Experten die Behandlung der Mitglie• bosnischem Territorium. Die Ausschuß• reicher unschuldiger Menschen geführt ha• mitglieder betonten die Verantwortlichkeit ben; ferner das Fehlen von Rechtsmitteln der des Bahai-Glaubens. Die Delegation Teherans suchte demgegenüber die staatli• des Staates für Handlungen auf seinem für Opfer von Menschenrechtsverletzun• Staatsgebiet und von Staatenvertretem au• gen, zudem Behauptungen von Folterun• che Praxis zu rechtfertigen. Ihren Ausfüh• rungen nach werde der Zivilpakt in Iran re• ßerhalb des eigenen Territoriums. gen, Verschwinden von Personen und eine Gegenüber der Föderativen Republik Jugo• große Zahl außergerichtlicher Hinrichtun• spektiert. Schließlich wiesen die Delegier• ten auf die lange Tradition ihrer Gesetze slawien (Serbien und Montenegro) verlie• gen. Darüber hinaus wurde der Bericht als hen die Mitglieder des Menschenrechts• unzureichend kritisiert. und auf die andersartige Denkweise hin. ausschusses unumwunden ihrer tiefen Be• Besonders lobte der Ausschuß den beispiel• stürzung und ihrem Ärger Ausdruck über haften Bericht Luxemburgs, das sogar infol• Weiterhin beschäftigte sich das Experten• die massiven Menschenrechtsverletzungen ge der gesetzgeberischen Veränderungen gremium mit dem Bericht Venezuelas. Die in Kroatien und Bosnien-Herzegowina, wie noch mehr den Anforderungen des Zivil• Kooperationsbereitschaft der Delegation etwa die Politik der »ethnischen Säube• pakts nachkomme als bei der Erörterung wurde ebenso gelobt wie dem Land versi• rung«, willkürliche Hinrichtungen, Folter des ersten Berichts im Jahre 1986. Beden• chert wurde, als Demokratie auf dem rich• und andere Mißhandlungen von Gefange• ken wurden jedoch laut in bezug auf ver• tigen Weg zu sein. Die Menschenrechtssi• nen in Internierungslagern sowie die Zer• längerte Perioden von Einzelhaft, in denen tuation wurde als solide und mehr als zu• störung rein ziviler Ziele. Zehntausende den Gefangenen das Lesen von Materialien friedenstellend herausgestellt. Allerdings hätten bereits ihr Leben lassen müssen, verweigert und nur eine Stunde Bewegung wurden einige gewichtige Punkte der Be• Hunderttausende seien geflohen. Besorgnis gestattet wird, sowie hinsichtlich des Ge• sorgnis angeführt. So war der Ausnahme• bestand zudem, daß das nächste Ziel Koso• brauchs von Sicherungsverwahrung und zustand vom Februar/März 1989 Gegen• vo sein werde, wo die Mehrheit der albani• der Weiterexistenz der Todesstrafe. stand der Diskussion. Hier war es laut Be• schen Bevölkerung ihrer grundlegenden Als einer der besten Berichte der Tagung richt Venezuelas zu Ausschreitungen als Menschenrechte bc raubt wurde. Die Exper• wurde der von Tansania unterbreitete ge• Reaktion auf wirtschaftliche Maßnahmen ten betonten immer wieder die Verantwort• lobt, der den Experten einen guten Ein• der Regierung gekommen, die ein Ein• lichkeit des Staates für die Gewalttaten und blick in die Situation in diesem Land er• schreiten der Armee erfordert hätten. Hier• verlangten die Verurteilung der Verbrecher laubte. Hervorgehoben wurde auch die Of• bei sei es bedauerlicherweise wiederum zu und der Anstifter sowie die Beendigung der fenheit, mit der die Delegation die Schwie• Exzessen auf Seiten der Sicherheitskräfte Grausamkeiten. Ferner äußerte sich der rigkeiten, mit denen Tansania zu kämpfen gekommen. Die Experten forderten die Er• Ausschuß besorgt über die Militärope• hatte, zugab und erkannte. Hierdurch wur• greifung von Maßnahmen, um eine Wie• rationen, die Bombardierung Sarajevos und de es den Experten besser ermöglicht, derholung dieser Ereignisse zu verhindern, die Behandlung von Minderheiten in Rest• Empfehlungen zu den problematischen die Venezuelas Demokratie bedroht haben. jugoslawien, insbesondere in Kosovo. Punkten abzugeben. Hierunter fielen etwa Als besonders notwendig erachteten sie die

102 Vereinte Nationen 3/1993 Als ein Resultat der Diskussionen über die Kinderkrippen und Vorschulen bis zu Um• che, soziale und kulturelle Rechte enthält, Sonderberichte der Nachfolgestaaten dés schulungsprogrammen - geradezu idyl• daß die Lehrpläne verschiedener weiterfüh• früheren Jugoslawien änderte der Aus• lisch aus. Ob es trotz der wirtschaftlichen render Erziehungsinstitutionen eine Men• schuß seine Verfahrensregeln (Regel 66 Schwierigkeiten auch weiterhin kosten• schenrechtserziehung vorsehen und daß in Abs.2) dahin gehend, daß die Vorlage eines freien Schulunterricht geben wird, sei, so wirtschaftlich schwachen Gebieten spe• Berichts nach Art.40 Abs.lb des Paktes in die Delegation, noch offen. Gravierende zielle Ausbildungsprogramme unternom• den vom Ausschuß festgelegten Zeiträu• negative Effekte scheinen nicht erwartet zu men werden. Seit 1990 sei, so die ungari• men oder zu jedem anderen vom Ausschuß werden: Eine kürzlich durchgeführte Erhö• sche Delegation, die die konstruktive Kri• als angemessen angesehenen Zeitpunkt hung der Studiengebühren habe jedenfalls tik ausdrücklich begrüßte, die Zahl der angefordert werden können. Im Falle einer nicht zu einem Rückgang der Studenten• Schüler und Studenten im übrigen merk• außergewöhnlichen Situation außerhalb zahlen geführt. Alle Bürger, so der Bericht lich gestiegen. einer Tagung des Ausschusses kann eine weiter, könnten frei am kulturellen Leben Das Recht auf Wohnung stand im Mittel• derartige Anforderung durch den Vorsitzen• teilnehmen. Großer Wert werde auf inten• punkt der Diskussion des italienischen Be• den nach Beratung mit den Mitgliedern er• sive internationale Kontakte der Kultursze• richts. Wenngleich die Zahl der Hauseigen• folgen. ne gelegt. Austauschprogramme und zum tümer steigt (derzeit 62 vH der Wohnungs• Teil subventionierte kulturelle Aktivitäten inhaber), gab es keine nennenswerte Ent• Im Rahmen der Kommentierang der Pakt• sollten dies unterstützen. Eine Zensur aus spannung der Lage für die Mieter, insbe• rechte verfaßte der Ausschuß wiederum ideologischen Gründen finde nicht mehr sondere aus sozial benachteiligten Schich• Allgemeine Bemerkungen (general com• statt. ten. Die italienische Delegation mußte ments) zu Art.10 (Behandlung Gefangener) In Norwegen unterliegen alle 7- bis löjähri- sich daher kritische Nachfragen nach dem und 7 (Folterverbot) sowie zu Art.18 (Ge• gen der allgemeinen Schulpflicht, die in eigentlichen Inhalt der nationalen Woh• danken- und Religionsfreiheit) des Zivil• diesem Land eine 200jährige Tradition hat. nungspolitik gefallen lassen. pakts. Diese Bemerkungen sollen eine In• Ende der siebziger Jahre, so der Bericht die• Entsprechend den Aufforderungen des terpretation und Klarstellung der Vorschrif• ses Landes, sei insbesondere der berufsbil• CESCR anläßlich früherer Berichtsprüfun• ten des Paktes darstellen und den Staaten dende Sektor ausgeweitet worden - auch, gen legten Frankreich, die Niederlande, Jor• damit als Hilfestellung bei der Durchset• um der Jugendarbeitslosigkeit entgegenzu• danien, die Philippinen und Panama ergän• zung der jeweiligen Rechte dienen. Ferner wirken. Gewisse Engpässe bei der Bereit• zende Informationen zu ihren früheren Be• beschäftigte sich der Ausschuß wieder mit stellung qualifizierter Lehrkräfte scheinen auf die eher unterdurchschnittliche Bezah• richten vor. Hinsichtlich Panamas wurden zahlreichen Individualbeschwerden nach wiederum die gewaltsame Zerstörung von dem I.Zusatzprotokoll von Personen, die lung dieser Berufsgruppe zurückzuführen zu sein, doch, so die Delegation, seien Häusern und die Vertreibung ihrer Bewoh• angeben, Opfer von Menschenrechtsverlet• ner angesprochen, die nach Berichten zungen zu sein. Das I.Fakultativprotokoll selbst Problemgruppen, die spezielle Be• treuung brauchen, ausreichend versorgt. nichtstaatlicher Organisationen immer war bis November 1992 von 68 Staaten rati• noch vorkommen, wohingegen Panama fiziert worden. Im kulturellen Bereich sei die Stellung der Samen durch eine Verfassungsergänzung dies heftig bestritt. Angesichts dieser wi• Gudrun Roitzheim • verbessert worden, die ihnen die Unterstüt• dersprüchlichen Informationen wird der zung der Regierung bei der Pflege ihrer Kul• Ausschuß Panama anbieten, im Wege einer tur, Sprache und traditionellen Lebenswei• Vor-Ort-Untersuchung die Situation zu Sozialpakt: 7.Tagung des Sachverständigen• se zusichere. Die Kulturpolitik Norwegens klären. ausschusses - Überholte Berichte - Defini• für die neunziger Jahre setze auf Demokra• Eine Aussprache fand über Stellenwert und tionsprobleme der »Kultur« - Vor-Ort-Un- tie und Dezentralisierung. Der Ausschuß Inhalt kultureller Rechte statt, die in den tersuchung in Panama? (11) hob die »exemplarische Darstellung« der nationalen Verfassungen deutlich unterre• norwegischen Delegation äußerst positiv präsentiert seien. Diese Rechte sind man• (Dieser Beitrag setzt den Bericht in VN 4/ hervor und zeigte sich zufrieden mit dem gels klarer Definition nach Ansicht einiger 1992 S.134f. fort. Text des Paktes: VN 1/ Ergebnis des Dialogs, allerdings nicht mit Experten ohnehin schwer faßbar, daher 1974 S.21ff.) dem Bericht selbst, der als viel zu allge• sollten diesbezügliche staatliche Verpflich• mein und nicht richtlinienkonform kriti• tungen spezifiziert werden. Fünf Staatenberichte lagen dem 18köpfigen siert wurde. Schließlich befaßten sich die Experten in Ausschuß für wirtschaftliche, soziale und einer Allgemeinen Bemerkung mit den kulturelle Rechte (CESCR) auf seiner /Ta• In Polen werden künftig Grundlage für den Rechten der älteren und alten Menschen. gung (23.11.-11.12.1992 in Genf) zur Über• Schutz subjektiver Rechte der Bürger eine Die Brisanz des Themas verdeutlichten prüfung vor, in denen die nationale Umset• neue, langerwartete Verfassungsrechtsord• UN-Statistiken, denen zufolge die »Überal• zung der wirtschaftlichen (Art.6-9), sozia• nung und eine »Charta der Rechte und Frei• terung« bereits jetzt in zahlreichen (insbe• len (Art.10-12) und kulturellen Rechte heiten« sein. Das Erziehungswesen gliedert sondere Industrie-)Ländern, Anfang des (Art.13—15) des gleichnamigen Internatio• sich dem Bericht zufolge in drei Stufen: nächsten Jahrtausends aber in allen Teilen nalen Paktes dargestellt werden, dessen Vorschulerziehung, Grund- und weiterfüh• der Welt augenfällig werden wird: 2025 Mitgliederzahl auf 118 Vertragsparteien rende Schulen (letztere bieten eine speziel• wird es weltweit 1,2 Mrd Menschen im Al• (Stand zum Zeitpunkt der Zusammen• le Berufsvorbereitung). Besorgt zeigte sich ter von über 60 Jahren geben, 71 vH davon kunft) angestiegen ist. der Ausschuß darüber, daß der neue, in Entwicklungsländern. Die ersten drei Berichte konzentrierten marktwirtschaftlich orientierte Ansatz Po• sich auf die kulturellen Rechte. Völlig lens zu einer Kürzung der Mittel für das Er• Martina Palm-Risse • überholt war die aus dem Jahr 1989 datie• ziehungswesen führte. So mußten zahlrei• rende Darstellung aus Belarus, und nur che Kindergärten vor allem in ländlichen dank der mündlichen Aktualisierung Gebieten geschlossen werden. Der Aus• Rechte des Kindes: 2. und 3.Tagung des durch die Delegation vermochten sich die schuß machte unmißverständlich darauf Ausschusses - Kinder in bewaffneten Kon• Experten ein einigermaßen klares Bild über aufmerksam, daß auch Staaten in schwieri• flikten - Erstmals Staatenberichte geprüft gen Übergangsphasen nicht von der Ach• die tiefgreifenden Veränderungen in die• (12) tung der Paktrechte entbunden seien. sem Land, dem früheren Bjelomßland, und Ungarns Erstbericht aus dem Jahr 1990 war ihre Auswirkungen auf die Paktrechte zu (Dieser Beitrag setzt den Bericht in VN 1/ inhaltlich durch die politischen und öko• verschaffen. Angesichts der schwierigen 1992 S.27f. fort. Text des Übereinkom• nomischen Entwicklungen weitgehend wirtschaftlichen Lage auf Grund des Zu• mens: VN 3/1990 S.112ff.) überholt. Zudem war er nicht hinreichend sammenbruchs der Wirtschaftsbeziehun• detailliert, um ein Bild der Lage im Land zu 2.Tagung gen zu den übrigen Nachfolgestaaten der vermitteln. Positiv werteten die Experten, früheren Sowjetunion nahm s^ch die Be• daß die neue Verfassung auch wirtschaftli• Auch auf der 2.Tagung des jüngsten Men• schreibung des Erziehungswesens - von schenrechtsgremiums der Vereinten Natio-

Vereinte Nationen 3/1993 103 oft dramatische Auswirkungen auf die Si• nen Ombudsmannes zur Überwachung der tuation der Kinder in Krisengebieten: Ein Einhaltung der Konventionsrechte. Der sicheres Zuhause, Aufwachsen in einer ge• Ausschuß erkannte an, daß Schweden sunden Umwelt, Erziehung und Ausbil• grundsätzlich die Rechte der Kinder in sei• dung — das ist für viel zu viele nur eine vage ner Gesetzgebung und Politik achte, fand Hoffnung. Statt dessen erfahren immer aber Schwachstellen etwa im Bereich des mehr Kinder die traurige Realität von Adoptionsrechts, der Sorge für Straßenkin• Flüchtlingselend und Verlust der Familie, der und der für die autochthone Bevölke• erleiden körperliche und seelische Ver- rung. Welche Auswirkungen Kürzungen in krüppelung bis hin zum Tod als unschuldi• den Etats vor allem auf Gemeindeebene ges Opfer oder gar als Kriegsteilnehmer auf auf den Schutz der Kinder haben werden, dem Schlachtfeld selbst. Das UNICEF ist derzeit noch unklar; entsprechende Un• schätzt, daß während der 39 bewaffneten tersuchungen laufen bereits. Konflikte zwischen 1980 und 1990 etwa Dem Bericht Vietnams war zu entnehmen, eineinhalb Millionen Kinder umgekom• daß die Umsetzung der Konvention gute men sind. Einem Bericht der Religionsge• Fortschritte mache. Ein neuer Ausschuß meinschaft der Quaker zufolge werden der• für Schutz und Sorge der Kinder soll sicher• zeit in 28 Staaten Kinder, zum Teil bereits stellen, daß diese Themen die ihnen ge• im Alter von 7 Jahren, als Soldaten einge• bührende politische Priorität erhalten. Al• setzt. Ein Vertreter des IKRK rief dazu auf, lerdings wurden auch die ernsten Probleme Neuer Generaldirektor der Organisation der gemäß der Konvention wenigstens Kinder auf Grund des jahrelangen Krieges nicht Vereinten Nationen für industrielle Entwick• unter 15 Jahren nicht mehr zum Kriegs• verschwiegen, die mit einer unterentwik- lung (UNIDO) ist seit dem 1.April Mauricio dienst einzuziehen,- die Staatengemein• kelten Wirtschaft und niedrigem Lebens• de Maria y Campos. Der 1943 geborene Mexi• schaft habe hier für die strikte Einhaltung standard verbunden sind. kaner schloß 1967 ein Studium der Wirt• des Artikels 38 der Kinderrechtskon• Der Bericht Rußlands bezeichnete selbst schaftswissenschaft in seiner Heimat ab und vention, demzufolge Personen, die das die derzeitige Rechtslage - trotz der zwi• erlangte 1969 den akademischen Grad eines 15.Lebensjahr noch nicht vollendet haben, schen 1990 und 1992 erzielten Verbesse• Magister Artium im Fach Entwicklungsstu• weder zu den Streitkräften eingezogen wer• rungen - als inadäquat im Hinblick auf den dien an der britischen Universität von Sus• den noch an den Kampfhandlungen teil• Schutz der Kinder, insbesondere wegen des sex. 1992 wurde er Stellvertretender General• nehmen sollen, zu sorgen. Die Überlegun• Fehlens einer einheitlichen Politik im Be• direktor der UNIDO. gen des Ausschusses verdeutlichten die reich des Fürsorgewesens. Auch im Voll• Hilflosigkeit der internationalen Gemein• zugsbereich liege noch einiges im argen. nen (28.9.-9.10.1992 in Genf) konzentrier• schaft angesichts dieser bedrückenden Rea• Verbesserungsmöglichkeiten sah der Aus• ten sich die 10 unabhängigen Experten des lität: Die Vorschläge reichten von der Erar• schuß etwa in der stärkeren Einbeziehung Ausschusses für die Rechte des Kindes beitung spezieller Richtlinien, der Abgabe nichtstaatlicher Organisationen, in weite• (CRC) auf organisatorische Fragen, um ei• von Empfehlungen an Staaten, der Verab• ren Dezentralisierungsmaßnahmen, ge• ne solide Basis für die Überwachung der schiedung einer 'Allgemeinen Bemerkung« meinschaftsnaher Arbeit und der Einstel• Kinderrechtskonvention zu schaffen, die und der Ausarbeitung eines Fakultativpro• lung zusätzlicher Sozialarbeiter. mittlerweile 127 Mitglieder (Stand: 31.12. tokolls bis hin zur Einsetzung einer Ar• In Ägypten, so der Report dieses Landes, 1992) zählt. Zu diesem Zweck wurden die beitsgruppe zur Untersuchung des Phäno- sei 1989 ein Nationaler Rat für Kinder und Arbeitsweisen anderer Menschenrechtsor• Mutterschaft eingerichtet und eine Strate• gane - wie Rassendiskriminierungsaus• gie für die Verbesserung der Lage der Kin• schuß (CERD), Frauendiskriminierung• der verabschiedet worden - Aspekte, die sausschuß (CEDAW) oder Ausschuß für Auf der 3Tagung des CRC (11.-29.1.1993, auch in den staatlichen Fünf jahresplan ein• wirtschaftliche, soziale und kulturelle wiederum in Genf) wurde schließlich be• geflossen seien. Der traditionell starke Fa• Rechte (CESCR) - analysiert und Paralle• schlossen, vorbehaltlich der Genehmigung milienbezug Ägyptens wurde von den Ex• len zur Arbeit des CRC gezogen. Unter• durch die Generalversammlung der Verein• perten positiv hervorgehoben, doch seien sucht wurden auch thematisch einschlägi• ten Nationen eine Studie zur vertieften in einigen Bereichen - etwa beim Arbeits• ge regionale Entwicklungen, insbesondere Untersuchung der Situation und Entwick• schutz - Verbesserangen erforderlich. So Seminare und Aktivitäten nichtstaatlicher lung von Lösungsstrategien in Auftrag zu dürften Kinder keine gefährlichen Arbeiten Organisationen. Einigkeit herrschte dar• geben. Zudem wird ein Fakultativprotokoll verrichten, und ihre Beschäftigung etwa als über, daß die Teilnahme an solchen Veran• ausgearbeitet, das das Mindestalter einer Saisonarbeiter dürfe nicht zu Lasten ihrer staltungen ratsam sei, nicht zuletzt, um direkten Teilnahme an den Feindseligkei• Ausbildung gehen. die Konvention ins allgemeine Bewußtsein ten der derzeit 15 Jahren auf 18 Jahre her• zu rücken. Diskutiert wurden auch gene• aufsetzt. Dem Bericht Sudans zufolge gibt es in die• relle Richtlinien über die Abfassung der ge• Auf dieser Tagung wurden erstmals Staa• sem Land eine Vielzahl einschlägiger Ge• mäß der Konvention fälligen Staatenbe• tenberichte geprüft, in denen die Vertrags• setze, ergänzt durch traditionelle Regeln richte, insbesondere im Hinblick auf die staaten ihre nationalen Maßnahmen politi• des Korans und der Scharia, zum Schutz Vermeidung von Doppelarbeit zu anderen scher, rechtlicher und administrativer Art der Kinder, Mütter und Familien. Die Kin• Menschenrechtsorganen. zur Umsetzung der Konventionsrechte vor• dersterblichkeit konnte in den letzten Jah• Die Experten stimmten darin überein, daß stellen, verbunden mit einer Darstellung ren drastisch gesenkt werden. Doch auch der Ausschuß in die Lage versetzt werden der faktischen Situation im Land. in Anbetracht der gravierenden Probleme solle, in ernsten Notsituationen mit Beein• Bolivien machte den Anfang. Eine natio• Sudans - Armut, bewaffneter Konflikt, ho• trächtigung der Konventionsrechte interve• nale Sozialstrategie, einen Zehnjahres-Ak- he Auslandsverschuldung — hielten die Ex• nieren zu können, wobei einige Ausschuß• tionsplan für Frauen und Kinder und eine perten grundlegende Änderungen der Ge• mitglieder die Zusammenarbeit mit den Reform des Jugendstrafrechts erkannten setzgebung, die zum Beispiel unmenschli• betreffenden Regierungen und anderen die Experten als wichtige Fortschritte zur che Strafen wie die Auspeitschung zuläßt, Menschenrechtsgremien für unerläßlich Verbesserung der Lage der Kinder an. Kriti• für erforderlich. hielten. Eine Arbeitsgruppe wird die ent• siert wurden allerdings die gemeinsame Von nun an werden regelmäßige Berichts• sprechenden Möglichkeiten weiter unter• Unterbringung jugendlicher und erwachse• prüfungen im Mittelpunkt der Tagungen suchen. ner Straftäter, das Auftreten des Phäno• des CRC stehen, deren nächste vom 20. Ein gesamter Sitzungstag wurde dem The• mens der Straßenkinder und die sexuelle September bis zum 8.Oktober dieses Jahres ma »Kinder in bewaffneten Konflikten« ge• Ausbeutung sowie der Mißbrauch von Kin• stattfinden wird. widmet. Die zunehmende Zahl bewaffne• dern. ter Konflikte in allen Teilen der Welt hat Schweden plant die Einrichtung eines eige• Martina Palm-Risse •

104 Vereinte Nationen 3/1993 Dokumente der Vereinten Nationen Kambodscha, > Agenda für den Frieden*, Friedenssichernde Operationen, Abchasien, Afghanistan, Angola, Berg-Karabach, Liberia, Libyen, Mosambik, Nahost, Südafrika, Tadschikistan, Zentralamerika, Zypern

Kambodscha Der Sicherheitsrat, Kambodscha operieren und so den Abzug aller ausländischen Truppen verifizieren SICHERHEITSRAT-Erklärungdes Präsiden• - unter Bekräftigung seiner Resolutionen und die vollinhaltliche Durchführung der ten vom 12.Juni 1992 (UN-Dok. S/24091) 668(1990) vom 20.September 1990, 717 Übereinkommen sicherstellen kann; (1991) vom lö.Oktober 1991, 718(1991) 5. verlangt, daß alle Parteien den friedlichen Im Anschluß an Konsultationen unter den vom 3LOktober 1991, 728(1992) vom 8.Ja- Charakter des UNTAC-Einsatzes achten Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• nuar 1992 und 745(1992) vom 28.Februar und alles Erforderliche tun, um die Si• präsident im Namen des Rates auf dessen 1992, cherheit des gesamten Personals der Ver• 3085.Sitzung am 12.Juni 1992 im Zusammen• - unter Hinweis auf die vom Präsidenten des einten Nationen zu gewährleisten; hang mit der Behandlung des Punktes >Die Si• Sicherheitsrats am 12Juni 1992 abgegebe• 6. bittet alle Parteien nachdrücklich, mit tuation in Kambodscha« durch den Rat die fol• ne Erklärung (S/24091), der UNTAC bei der Verbreitung von In• gende Erklärung ab: - sowie unter Hinweis darauf, daß alle bei formationen zusammenzuarbeiten, die der Durchführung der Pariser Überein• für die Durchführung der Pariser Über• »Nach Kenntnisnahme des Berichts des Ge• kommen auftretenden Schwierigkeiten einkommen nützlich sind; neralsekretärs (S/24090) ist der Sicherheitsrat durch enge Konsultationen zwischen dem 7. mißbilligt entschieden die fortgesetzte zutiefst besorgt über die Schwierigkeiten, de• Obersten Nationalrat und der Übergangs• Weigerung einer der Parteien, die notwen• nen die Übergangsbehörde der Vereinten Na• behörde der Vereinten Nationen in Kambo• dige Dislozierung aller Anteile der UN• tionen in Kambodscha (UNTAC) bei der dscha (UNTAC) bereinigt werden sollen TAC in den von ihr kontrollierten Gebie• Durchführung der Pariser Übereinkommen und daß diese Schwierigkeiten weder die ten zu gestatten und es der UNTAC so zu unmittelbar vor Eintritt in die zweite Phase Grundsätze dieser Übereinkommen in Fra• ermöglichen, ihre Aufgaben im Rahmen der Waffenruhe begegnet. Der Rat stellt insbe• ge stellen noch ihre zeitplangemäße der Durchführung der Pariser Überein• sondere fest, daß während der Sitzung des Durchführung verzögern dürfen, kommen in vollem Umfang wahrzuneh• Obersten Nationalrats am lO.Juni 1992 eine Partei außerstande war, die erforderliche Dis• - Kenntnis nehmend von dem Bericht des men; lozierung der UNTAC in den ihrer Kontrolle Generalsekretärs vom 14.Juli 1992 (S/ 8. bittet nachdrücklich alle Staaten, insbe• unterstehenden Gebieten zu genehmigen. 24286), und insbesondere von der Tatsa• sondere die Nachbarländer, die UNTAC Der Rat ist der Auffassung, daß jede Verzöge• che, daß sich die Kambodschanische zu unterstützen, um die wirksame rung den gesamten Friedensprozeß gefährden Volkspartei, die Nationale Einheitsfront Durchführung der Pariser Übereinkom• könnte, dem alle kambodschanischen Par• für ein unabhängiges, neutrales, friedli• men zu gewährleisten; teien unter der Schirmherrschaft der Verein• ches und kooperatives Kambodscha sowie 9. billigt die Bemühungen, die der General• ten Nationen und der Pariser Konferenz zuge• die Nationale Befreiungsfront des Khmer- sekretär und sein Sonderbeauftragter un• stimmt haben. Volkes bereit erklärt haben, zur Durchfüh• ternehmen, um die Übereinkommen Der Rat bekräftigt die Wichtigkeit der vollin• rung der in Anhang 2 des ersten Pariser trotz der aufgetretenen Schwierigkeiten haltlichen und zeitplangemäßen Durchfüh• Übereinkommens festgelegten Phase II der weiter durchzuführen; rung der Pariser Übereinkommen. Der Rat Waffenruhe zu schreiten, und daß die Par• 10. bittet insbesondere den Generalsekretär würdigt die diesbezüglichen Bemühungen des tei des Demokratischen Kamputschea sich und seinen Sonderbeauftragten, die Dis• Sonderbeauftragten des Generalsekretärs und bislang geweigert hat, dies zu tun, lozierung der zivilen Anteile der UNTAC der UNTAC. Er bekräftigt, daß der Oberste - sowie Kenntnis nehmend von der am zu beschleunigen, insbesondere desjeni• Nationalrat unter dem Vorsitz Seiner Königli• 22.Juni 1992 in Tokyo verabschiedeten Er• gen Anteils, der mit der Überwachung chen Hoheit Prinz Norodom Sihanouk die klärung über den Friedensprozeß in Kam• oder Kontrolle der bestehenden Verwal- einzige rechtmäßige Instanz und Quelle der tungsstrakturen beauftragt ist; Staatsgewalt ist, in der während der gesamten bodscha (S/24183) und den sonstigen Be• Übergangszeit die Souveränität, Unabhängig• mühungen, welche die an der Durchfüh• 11. verlangt, daß die Partei, die bislang ver• keit und Einheit Kambodschas verkörpert rung der Pariser Übereinkommen Anteil säumt hat, der UNTAC die Dislozierung sind. Im Hinblick darauf sollte Abschnitt III nehmenden Länder und Parteien dort un• in den von ihr kontrollierten Gebieten zu des Ersten Teils der Pariser Übereinkommen ternommen haben, genehmigen, dies unverzüglich tut und möglichst bald durchgeführt werden. 1. verleiht seiner tiefen Besorgnis Ausdruck die Phase II des Plans wie auch die ande• Der Rat unterstreicht, daß es geboten ist, wie über die Schwierigkeiten, denen die UN• ren Aspekte der Pariser Übereinkommen auf Grund der Übereinkommen beschlossen, TAC bei der Durchführung der Pariser vollinhaltlich durchführt; am 13.Juni 1992 mit der zweiten Phase der Übereinkommen begegnet; 12. ersucht den Generalsekretär und seinen militärischen Vorkehrungen zu beginnen. In 2. unterstreicht, daß alle Unterzeichner der Sonderbeauftragten, dafür Sorge zu tra• diesem Zusammenhang bittet der Rat den Übereinkommen an alle ihnen daraus er• gen, daß die internationale Hilfe für die Generalsekretär nachdrücklich, die Entsen• wachsenden Verpflichtungen gebunden Sanierung und den Wiederaufbau Kambo• dung der gesamten UNTAC-Friedenstruppe sind; dschas von nun an nur denjenigen Par• nach Kambodscha sowie deren Dislozierung teien zugute kommt, die ihren Verpflich• innerhalb Kambodschas zu beschleunigen. 3. mißbilligt die fortgesetzten Verletzungen Der Rat fordert alle Beteiligten auf, sich strikt der Waffenruhe und bittet alle Parteien tungen aus den Pariser Übereinkommen an die von ihnen eingegangenen Verpflichtun• nachdrücklich, alle Feindseligkeiten ab nachkommen und mit der UNTAC in gen zu halten, unter Einschluß der Zusam• sofort einzustellen, mit der UNTAC bei vollem Umfang zusammenarbeiten; menarbeit mit der UNTAC. Er fordert alle Be• der Kennzeichnung aller Minenfelder in 13. beschließt, mit dieser Angelegenheit ak• teiligten gezielt auf, den jüngsten Forderun• vollem Umfang zusammenzuarbeiten tiv befaßt zu bleiben. gen der UNTAC nach Zusammenarbeit bei und alle Dislozierungen, Bewegungen der Durchführung der Übereinkommen statt• oder sonstigen Maßnahmen zu unterlas• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• zugeben.« sen, die auf eine Ausweitung des von ih• me. nen kontrollierten Gebietes abzielen oder zu neuerlichen Kämpfen führen könnten; 4. bekräftigt die feste Verpflichtung der SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Durchfüh• internationalen Gemeinschaft auf einen SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Durchfüh• rung der Pariser Übereinkommen zur Re• Prozeß, in dessen Rahmen die UNTAC rung der Pariser Übereinkommen zur Re• gelung des Kambodscha-Konflikts. - Reso• entsprechend der Ermächtigung durch gelung des Kambodscha-Konflikts. - Reso• lution 766(1992) vom 21.Juli 1992 die Pariser Übereinkommen frei in ganz lution 783(1992) vom 13.0ktober 1992

Vereinte Nationen 3/1993 105 Der Sicherheitsrat, die Probleme zu finden, die im Zusam• tragten, ihre Bemühungen um die Schaf• menhang mit der Durchführung der Pari• fung eines solchen Umfelds fortzusetzen, - in Bekräftigung seiner Resolutionen 668 ser Übereinkommen zur Zeit bestehen, und ersucht in diesem Zusammenhang (1990) vom 20.September 1990, 717 (1991) - zutiefst besorgt über die Schwierigkeiten, insbesondere darum, daß der Rundfunk• vom lö.Oktober 1991, 718(1991) vom denen sich die UNTAC gegenübersieht sender der UNTAC unverzüglich einge• 31,Oktober 1991, 728(1992) vom 8Januar und die vor allem auf die Unsicherheit und richtet wird und daß er das gesamte Ge• 1992, 745(1992) vom 28.Februar 1992 und die Wirtschaftslage in Kambodscha zu• biet Kambodschas erreicht; 766(1992) vom 21.Juli 1992, rückzuführen sind, 10. ermutigt den Generalsekretär und seinen - unter Hinweis auf die vom Präsidenten des 1. billigt den Bericht des Generalsekretärs (S/ Sonderbeauftragten, alle durch das UN- Sicherheitsrats am 12.Juni 1992 abgegebe• 24578); TAC-Mandat gebotenen Möglichkeiten, ne Erklärung (S/24091), 2. bestätigt, daß der Wahlprozeß in Überein• einschließlich Anhang 1, Abschnitt B, - sowie unter Hinweis auf die am 22.Juni stimmung mit Ziffer 66 des Berichts ent• Absatz 5 b) der Pariser Übereinkommen, 1992 in Tokyo verabschiedete Erklärung sprechend dem in dem Durchführungsplan in vollem Umfang zu nutzen, um der be• über den Friedensprozeß in Kambodscha festgesetzten Zeitplan vonstatten gehen stehenden Zivilpolizei bei der Lösung der (S/24183), wird und daß infolgedessen die Wahlen zu zunehmenden Schwierigkeiten im Hin• - in Würdigung der Bemühungen des Präsi• einer verfassunggebenden Versammlung blick auf die Aufrechterhaltung von denten des Obersten Nationalrats, Seiner spätestens im Mai 1993 stattfinden wer• Recht und Ordnung in Kambodscha ein Königlichen Hoheit Prinz Norodom Siha• den; wirksameres Vorgehen zu ermöglichen; nouk, um die Wiederherstellung des Frie• 3. unterstützt die aus Ziffer 67 des Berichts 11. bittet die Staaten und die internationalen dens und der nationalen Einheit in Kam• hervorgehende Absicht des Generalsekre• Finanzinstitutionen, die auf der Konfe• bodscha, tärs im Hinblick auf die Kontrollpunkte renz von Tokyo am 22Juni 1992 bereits - Kenntnis nehmend von der Unterstüt• im Lande selbst und entlang der Grenzen angekündigten Beiträge so bald wie mög• zung, die die Partei des Staates Kambo• zu den Nachbarländern; lich bereitzustellen und dabei denjenigen dscha, die Nationale Einheitsfront für ein 4. dankt dem Generalsekretär und seinem Beiträgen, die rasche Ergebnisse erwarten unabhängiges, neutrales, friedliches und Sonderbeauftragten für ihre Bemühungen lassen, Vorrang einzuräumen; kooperatives Kambodscha und die Natio• sowie den Mitgliedstaaten, die mit der 12. bittet die Regierungen Thailands und Ja• nale Befreiungsfront des Khmer-Volkes der UNTAC im Hinblick auf die Lösung der pans, in Zusammenarbeit mit den Ko- Übergangsbehörde der Vereinten Nationen Schwierigkeiten zusammenarbeiten, die Vorsitzenden und gegebenenfalls im Be• in Kambodscha (UNTAC) zukommen las• ihr begegnet sind, und bittet nachdrück• nehmen mit anderen Regierungen ihre sen, wie auch von der Tatsache, daß die lich alle Staaten, insbesondere die Nach• Bemühungen um die Lösung der Proble• Partei des Demokratischen Kamputschea barländer, die UNTAC zu unterstützen, me fortzusetzen, die bei der Durchfüh• es nach wie vor versäumt, ihren mit der um die wirksame Durchführung der Pari• rung der Pariser Übereinkommen zur Unterzeichnung der Pariser Übereinkom• ser Übereinkommen sicherzustellen; Zeit bestehen, und dem Generalsekretär men übernommenen Verpflichtungen 5. mißbilligt die Tatsache, daß die Partei des und den Ko-Vorsitzenden der Pariser Kon• nachzukommen, wie aus dem Bericht des Demokratischen Kamputschea unter Miß• ferenz bis zum 31.Oktober 1992 über das Generalsekretärs vom 21.September 1992 achtung der Ersuchen und Forderungen in Ergebnis ihrer Bemühungen Bericht zu (S/24578) hervorgeht, seiner Resolution 766(1992) ihren Ver• erstatten; - erneut erklärend, daß die UNTAC zu den pflichtungen noch immer nicht nachge• 13. bittet den Generalsekretär, entsprechend von der jeweiligen Partei kontrollierten kommen ist; seiner aus Ziffer 70 des Bericht (S/24578) Gebieten vollen und uneingeschränkten 6. verlangt, daß die in Ziffer 5 genannte Par• hervorgehenden Absicht die Ko-Vorsit• Zugang haben muß, tei ihren Verpflichtungen nach den Pariser zenden der Pariser Konferenz zu bitten, - mit Genugtuung über die positiven Ergeb• Übereinkommen sofort nachkommt, daß unmittelbar nach Erhalt des in Ziffer 12 nisse, die die UNTAC bei der Durchfüh• sie unverzüglich die volle Dislozierung der erwähnten Berichts die Konsultationen rung der Pariser Übereinkommen erzielt UNTAC in den von ihr kontrollierten Ge• zu führen, die im Hinblick auf die voll• hat, insbesondere im Hinblick auf die Dis• bieten erleichtert und daß sie die Phase II ständige Durchführung des Friedenspro• lozierung ihrer Truppen in nahezu dem ge• des Plans, insbesondere die Kantonierung zesses angebracht sind; samten Land, die Verkündung des Wahlge• und Demobilisierung sowie alle anderen 14. ersucht den Generalsekretär, dem Sicher• setzes, die vorläufige Registrierung der po• Aspekte der Pariser Übereinkommen, voll• heitsrat so bald wie möglich und späte• litischen Parteien, den Beginn der Wähler• inhaltlich durchführt, unter Berücksichti• stens bis zum 15.November 1992 über die registrierung, die unter normalen Bedin• gung der Tätsache, daß alle Parteien in Durchführung dieser Resolution Bericht gungen erfolgte Repatriierung von mehr Kambodscha gleichermaßen zur Durch• zu erstatten, und verpflichtet sich, falls als 150 000 Flüchtlingen, die Fortschritte führung der Pariser Übereinkommen die derzeitigen Schwierigkeiten bis dahin bei den Wiederaufbauprogrammen und verpflichtet sind; nicht überwunden sind, zu prüfen, wel• -Projekten und die Kampagne zur Achtung 7. verlangt die uneingeschränkte Einhaltung che weiteren Schritte notwendig und an• der Menschenrechte, der Waffenruhe, fordert alle Parteien in gebracht sind, um die Verwirklichung der - mit Genugtuung über den Beitritt des Kambodscha auf, bei der Abgrenzung der grundlegenden Ziele der Pariser Überein• Obersten Nationalrats zu mehreren inter• Minenfelder in vollem Umfang mit der kommen sicherzustellen; nationalen Menschenrechtskonventionen, UNTAC zusammenzuarbeiten und alle 15. beschließt, mit dieser Angelegenheit ak• - sowie mit Genugtuung über die Fortschrit• Maßnahmen zu unterlassen, die auf eine tiv befaßt zu bleiben. te, die die UNTAC bei der Verstärkung ih• Ausweitung des von ihnen kontrollierten rer Aufsicht und Kontrolle über die in den Gebiets abzielen, und verlangt ferner, daß Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• Pariser Übereinkommen beschriebenen diese Parteien die von der UNTAC vorge• me. Verwaltungsstrukturen erzielt hat, sowie nommenen Untersuchungen von Informa• in Anerkennung der Bedeutung dieses tionen über ausländische Truppen, auslän• Teils des UNTAC-Mandats, dische Hilfe und Verletzungen der Waffen• SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Durchfüh• - ferner mit Genugtuung über die Tatsache, ruhe in dem ihrer Kontrolle unterstehen• rung der Pariser Übereinkommen zur Re• daß der Oberste Nationalrat seine Aufga• den Gebiet erleichtern; gelung des Kambodscha-Konflikts. - Reso• ben in Übereinstimmung mit den Pariser 8. verlangt erneut, daß alle Parteien alle er• lution 792(1992) vom 30.November 1992 Übereinkommen wahrnimmt, forderlichen Maßnahmen zur Gewährlei• - mit Dank an die Staaten und internationa• stung der Sicherheit des gesamten Perso• Der Sicherheitsrat, len Finanzinstitutionen, die während der nals der Vereinten Nationen ergreifen und Konferenz von Tokyo am 22.Juni 1992 fi• jedwede gegen dieses gerichtete Drohung - in Bekräftigung seiner Resolutionen 668 nanzielle Beiträge für den Wiederaufbau oder Gewalthandlung unterlassen,- (1990) vom 20.September 1990, 717(1991) und die Sanierung Kambodschas angekün• 9. unterstreicht, wie wichtig es nach Arti• vom 16.0ktober 1991, 718(1991) vom digt haben, kel 12 der Pariser Übereinkommen ist, 3LOktober 1991, 728(1992) vom 8Januar - mit dem Ausdruck seiner Dankbarkeit ge• daß die Wahlen in einem politisch neu• 1992, 745(1992) vom 28.Februar 1992, genüber den Regierungen Thailands und tralen Umfeld stattfinden, ermutigt den 766(1992) vom 21.Juli 1992 und 783(1992) Japans für ihre Bemühungen, Lösungen für Generalsekretär und seinen Sonderbeauf• vom B.Oktober 1992,

106 Vereinte Nationen - unter Kenntnisnahme des Berichts des Ge• nität, die Schaffung technischer Bera• für die Abhaltung freier und fairer Wah• neralsekretärs vom 15.November 1992 (S/ tungsausschüsse zur Beratung des Ober• len zu schaffen und Akte der Drangsalie• 24800) in Antwort auf seine Resolution sten Nationalrates und der UNTAC, die rung, der Einschüchterung und der politi• 783(1992), Ausweitung der Aufsicht und Kontrolle schen Gewalt zu verhindern; - in Würdigung der kontinuierlichen Bemü• der UNTAC über die fünf Schlüsselberei• 5. beschließt, daß die UNTAC mit den Vor• hungen des Präsidenten des Obersten Na• che der Verwaltung, die in den Pariser bereitungen für freie und faire Wahlen tionalrats, Seiner Königlichen Hoheit Übereinkommen festgelegt sind, in den fortfährt, die im April/Mai 1993 in allen Prinz Norodom Sihanouk, um die Wieder• Landesteilen, zu denen die UNTAC Zu• Teilen Kambodschas abgehalten werden herstellung des Friedens und der nationa• gang hat, und die Schaffung von Arbeits• sollen, zu denen die UNTAC ab 31. Januar len Einheit in Kambodscha, gruppen in diesen Landesteilen, um die 1993 vollen und freien Zugang hat; - in Bekräftigung seiner Verpflichtung, die Parteien in die Lage zu versetzen, an den 6. fordert den Obersten Nationalrat auf, Pariser Übereinkommen durchzuführen, Aktivitäten der UNTAC in diesen fünf auch weiterhin in regelmäßigen Abstän• sowie seiner Entschlossenheit, den Zeit• Schlüsselbereichen beteiligt zu sein und den unter dem Vorsitz seiner Königlichen plan für den Vollzug des Friedensprozesses darüber Informationen zu erhalten, Hoheit Prinz Norodom Sihanouk zusam• einzuhalten, der zur Abhaltung von Wah• - mit dem Ausdruck seiner Dankbarkeit ge• menzutreten; len zu einer verfassunggebenden Ver• genüber den Regierungen Japans und Thai• 7. verurteilt, daß es die Partei des Demokra• sammlung im April/Mai 1993, zur Annah• lands für ihre Bemühungen, Lösungen für tischen Kamputschea verabsäumt hat, ih• me einer Verfassung und danach zur Bil• die gegenwärtigen Probleme bei der ren Verpflichtungen nachzukommen,- dung einer neuen kambodschanischen Re• Durchführung der Pariser Übereinkom• 8. verlangt, daß die Partei des Demokrati• gierung führen soll, men zu finden, schen Kamputschea ihren Verpflichtun• - in Anerkennung der Notwendigkeit, daß - sowie mit dem Ausdruck seiner Dankbar• gen nach den Pariser Übereinkommen so• alle kambodschanischen Parteien, die be• keit für die Bemühungen der Ko-Vorsitzen• fort nachkommt; daß sie unverzüglich troffenen Staaten und der Generalsekretär den der Pariser Konferenz, im Benehmen die volle Dislozierung der UNTAC in den einen engen Dialog unterhalten, um den mit allen Parteien gemäß Resolution von ihr kontrollierten Landesteilen er• Friedensprozeß wirksam zum Abschluß zu 783(1992) einen Weg zu finden, um die leichtert; daß sie die Wählerregistrierung bringen, Pariser Übereinkommen vollinhaltlich in diesen Gebieten nicht behindert; daß - unter Hinweis darauf, daß alle Kambo• durchzuführen, sie die Betätigung anderer politischer Par• dschaner gemäß Artikel 12 des Überein• - unter Mißbilligung dessen, daß die Partei teien in diesen Gebieten nicht behindert kommens über eine umfassende politische des Demokratischen Kamputschea ihren und daß sie die Phase II der Waffenruhe, Regelung des Kambodscha-Konflikts das Verpflichtungen nach den Pariser Überein• insbesondere die Kantonierung und De• Recht haben, ihre eigene politische Zu• kommen nicht nachkommt, insbesondere mobilisierung sowie alle anderen Aspek• kunft durch die freie und faire Wahl einer was den ungehinderten Zugang der UN• te der Pariser Übereinkommen vollin• verfassunggebenden Versammlung zu be• TAC zu den von der Partei des Demokrati• haltlich durchführt, unter Berücksichti• stimmen, und daß politische Parteien, die schen Kamputschea kontrollierten Lan• gung der Tatsache, daß alle Parteien in an der Wahl teilzunehmen wünschen, ge• desteilen zum Zweck der Wählerregistrie• Kambodscha gleichermaßen zur Durch• mäß Ziffer 5 des Anhangs 3 zu dem Über• rung und zu anderen Zwecken der Über• führung der Pariser Übereinkommen einkommen gebildet werden können, einkommen betrifft und was die Anwen• verpflichtet sind; dung von Phase II der Waffenruhe hinsicht• 9. verlangt nachdrücklich, daß die Partei - in Anbetracht der Erörterungen während lich der Kantonierung und Demobilisie• des Demokratischen Kamputschea voll der Konsultationen vom 7. und 8.Novem• rung ihrer Kräfte betrifft, an der Durchführung der Pariser Überein• ber 1992 in Peking zwischen den Ko-Vor- - unter Mißbilligung der jüngsten Verlet• kommen mitwirkt, einschließlich deren sitzenden der Pariser Konferenz hinsicht• zungen der Waffenmhe und ihrer Auswir• Bestimmungen betreffend die Wahlen, lich einer Präsidentschaftswahl sowie der kungen auf die Sicherheit in Kambodscha, und ersucht den Generalsekretär und die Auffassung der Ko-Vorsitzenden, die vom die Bedeutung der Einhaltung der Waffen• betroffenen Staaten, weiterhin bereit zu Generalsekretär geteilt wird, daß eine sol• ruhe unterstreichend und mit dem Aufruf sein, den Dialog mit der Partei des Demo• che Wahl zum Prozeß der nationalen Aus• an alle Parteien, ihren Verpflichtungen in kratischen Kamputschea zu diesem söhnung beitragen und das Klima der Sta• dieser Hinsicht nachzukommen, Zweck fortzusetzen; bilität in Kambodscha verstärken helfen könnte, - unter Verurteilung der Angriffe gegen die 10. fordert diejenigen, die davon betroffen UNTAC, insbesondere der vor kurzem ab• sind, auf sicherzustellen, daß Maßnah• - mit Genugtuung über die Erfolge des Son• gegebenen Schüsse auf UNTAC-Hub- men im Einklang mit den Bestimmungen derbeauftragten des Generalsekretärs und schrauber und auf Wahlregistrierungsper• von Artikel VII des Anhangs 2 der Pariser der UNTAC bei der Durchführung der Pa• sonal, Übereinkommen getroffen werden, um riser Übereinkommen, - besorgt über die wirtschaftliche Situation die Lieferung von Erdölprodukten in Lan• - mit Genugtuung insbesondere über die in Kambodscha und ihre Auswirkungen desteile zu verhindern, die von einer Fortschritte bei der Wählerregistrierung, auf die Durchführung der Pariser Überein• kambodschanischen Partei besetzt sind, - sowie mit Genugtuung über die Bemü• kommen, welche die militärischen Bestimmungen hungen der UNTAC, ihre Beziehungen zu 1. macht sich den Bericht des Generalsekre• dieser Übereinkommen nicht einhält, dem Obersten Nationalrat sowie ihre Auf• tärs vom 15.November 1992 (S/24800) zu und ersucht den Generalsekretär, die Mo• sicht und Kontrolle über die bestehenden eigen; dalitäten dieser Maßnahmen zu prüfen; Verwaltungsstrukturen zu verstärken, un• 2. bestätigt, daß die Wahl zu einer verfas• 11. verpflichtet sich, geeignete Maßnahmen ter anderem um die größtmögliche Über• sunggebenden Versammlung in Kambo• zu erwägen, die zur Anwendung gebracht einstimmung über wesentliche Regelun• dscha spätestens im Mai 1993 abgehalten werden, falls die Partei des Demokrati• gen betreffend die Wahlen, die natürlichen wird; schen Kamputschea die Durchführung Ressourcen, den Wiederaufbau, das natio• 3. nimmt Kenntnis von der Entscheidung des des Friedensplans behindern sollte, wie nale Erbe und die Menschenrechte, über Generalsekretärs, seinen Sonderbeauftrag• zum Beispiel das Einfrieren von Vermö• die Beziehungen mit den internationalen ten dahin gehend anzuweisen, Eventual- gensgegenständen der Partei des Demo• Finanzinstitutionen und über die Frage der pläne für die Organisation und Durchfüh• kratischen Kamputschea außerhalb im Land lebenden Ausländer und der Ein• rung einer Präsidentschaftswahl durch die Kambodschas; wanderer zu erzielen, UNTAC aufzustellen, und ersucht über• 12. bittet die UNTAC, alle erforderlichen - sowie in Anbetracht der Bemühungen der dies den Generalsekretär, in Anbetracht Grenzkontrollpunkte zu errichten, er• UNTAC, auf die von der Partei des Demo• dessen, daß eine solche Wahl in Verbin• sucht die Nachbarstaaten um ihre unein• kratischen Kamputschea geäußerten Be• dung mit der geplanten Wahl zu einer ver• geschränkte Kooperation bei der Errich• denken einzugehen, insbesondere auch fassunggebenden Versammlung abzuhal• tung und Erhaltung dieser Kontrollpunk• durch Maßnahmen zur Nachprüfung des ten ist, etwaige Empfehlungen zur Abhal• te und ersucht den Generalsekretär, so• Abzugs aller ausländischen Kräfte, Berater tung einer solchen Wahl dem Rat zur Be• fortige Konsultationen mit den beteilig• und Soldaten aus Kambodscha, die enge schlußfassung vorzulegen; ten Staaten hinsichtlich der Errichtung Zusammenarbeit zwischen der UNTAC 4. ruft alle kambodschanischen Parteien auf, und des Betriebs dieser Kontrollpunkte und dem Obersten Nationalrat als Verkör• mit der UNTAC voll zusammenzuarbei• abzuhalten; perung der kambodschanischen Souverä• ten, um ein neutrales politisches Umfeld 13. unterstützt die Entscheidung des Ober

Vereinte Nationen 3/1993 107 sten Nationalrats vom 22.September SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• holz aus Kambodscha zu erwägen, um die 1992, ein vorübergehendes Verbot für die ten vom 22Dezember 1992 (UN-Dok. S/ natürlichen Ressourcen Kambodschas zu Ausfuhr von Stammholz aus Kambo• 25003) schützen, dscha zu erlassen, um die natürlichen - unter Mißbilligung der Verletzungen der Ressourcen Kambodschas zu schützen; Im Anschluß an Konsultationen mit den Waffenruhe durch die Partei des Demokra• ersucht die Staaten, besonders die Nach• Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• tischen Kamputschea und den Staat Kam• barstaaten, dieses vorübergehende Verbot präsident im Namen des Rates auf dessen bodscha, zu achten, indem sie dieses Stammholz 3153.Sitzung am 22.Dezember 1992 im Zu• - besorgt über die wachsende Zahl von Ge• nicht importieren; und ersucht die UN• sammenhang mit der Behandlung des Punk• walthandlungen, die aus politischen TAC, geeignete Maßnahmen zu treffen, tes »Die Situation in Kambodscha- durch den Gründen, insbesondere in Gebieten unter um die Anwendung dieses vorübergehen• Rat die folgende Erklärung ab: der Kontrolle des Staates Kambodscha, so• den Verbots sicherzustellen; wie aus ethnischen Gründen begangen 14. ersucht den Obersten Nationalrat, die ••Der Sicherheitsrat verurteilt nachdrücklich werden, und über die negativen Auswir• Verabschiedung eines ähnlichen vorüber• die widerrechtliche Festhaltung von UNTAC- kungen dieser Handlungen auf die Durch• gehenden Verbots für die Ausfuhr von Mi• Personal durch Teile der Partei des Demokra• führung der Pariser Übereinkommen, neralien und Edelsteinen zu erwägen, um tischen Kamputschea sowie die gegen dieses - unter Betonung der Wichtigkeit der Maß• die natürlichen Ressourcen Kambo• Personal gerichteten Akte der Bedrohung und nahmen der UNTAC zur Sicherung eines dschas zu schützen; Einschüchterung. Er verlangt, daß derartige neutralen politischen Umfelds in Kambo• 15. verlangt, daß alle Parteien ihrer Verpflich• Maßnahmen sowie alle sonstigen feindseli• dscha, tung zur Einhaltung der Waffenruhe gen Handlungen gegen die UNTAC sofort auf• - unter Verurteilung der Angriffe, Drohun• nachkommen, und fordert sie auf, Zu• hören und daß alle Parteien alles Erforderli• gen und Einschüchterungen gegen die UN• rückhaltung zu üben; che tun, um das Leben und die Sicherheit des TAC, insbesondere der jüngsten Verhaftun• 16. ersucht die UNTAC, die Waffenruhe auch UNTAC-Personals in ganz Kambodscha zu gen von UNTAC-Personal, weiterhin zu überwachen und wirksame gewährleisten. - mißbilligend, daß die Partei des Demokra• Maßnahmen zu treffen, um das Wieder• Der Rat fordert alle Parteien nachdrücklich tischen Kamputschea ihren Verpflichtun• aufleben oder eine Eskalation der Kämpfe auf, ihre Verpflichtungen aus den Pariser gen aus den Pariser Übereinkommen nicht in Kambodscha zu verhindern, ebenso Übereinkommen genauestens zu erfüllen, un• nachgekommen ist, insbesondere was den wie Vorfälle von Banditentum und Waf• eingeschränkt mit der UNTAC zusammenzu• ungehinderten Zugang der UNTAC zu den fenschmuggel; arbeiten und alle einschlägigen Resolutionen von ihr kontrollierten Gebieten und die 17. verlangt außerdem, daß alle Parteien al• des Sicherheitsrats zu achten.« Anwendung von Phase II der Waffenruhe le erforderlichen Maßnahmen treffen, betrifft, und mit der nachdrücklichen Auf• um das Leben und die Sicherheit des forderung an diese Partei, sich der Durch• UNTAC-Personals in ganz Kambodscha SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Durchfüh• führung der Pariser Übereinkommen voll zu schützen, indem sie inbesondere auch rung der Pariser Übereinkommen zur Re• anzuschließen, sofortige Anweisungen in diesem Sinn an gelung des Kambodscha-Konflikts. - Reso• - mit dem Ausdruck seiner ernsthaften Be• ihre Befehlshaber erteilen und dem Son• lution 810(1993) vom 8.März 1993 sorgnis über die jüngsten Meldungen der derbeauftragten über ihr Vorgehen Be• UNTAC, daß unter Verletzung der Pariser richt erstatten; Der Sicherheitsrat, Übereinkommen eine kleine Gruppe aus• 18. ersucht den Generalsekretär, die Auswir• ländischen Militärpersonals in den kungen auf den Wahlprozeß zu untersu• - in Bekräftigung seiner Resolutionen 668 Streitkräften des Staates Kambodscha chen, die sich durch die Weigerung der (1990) vom 20.September 1990 und 745 dient; alle Parteien dazu aufrufend, bei den Partei des Demokratischen Kamputschea (1992) vom 28.Februar 1992 sowie der an• von der UNTAC durchgeführten Untersu• ergeben, ihre Kräfte zu kantonieren und deren einschlägigen Resolutionen, chungen der Meldungen über die Anwe• zu demobilisieren, und in Anbetracht - unter Kenntnisnahme des Berichts des Ge• senheit ausländischen Militärpersonals in dieser Situation alle geeigneten Schritte neralsekretärs vom 13.Februar 1993 (S/ den unter ihrer Kontrolle stehenden Ge• zu unternehmen, um den erfolgreichen 25289), bieten voll zusammenzuarbeiten; und Vollzug des Wahlprozesses sicherzustel• - in Würdigung der fortgesetzten Bemühun• nachdrücklich darauf hinweisend, daß es len,- gen Seiner Königlichen Hoheit Prinz Noro• wichtig ist, daß alle ausländischen Streit• 19. ersucht den Generalsekretär, die Auswir• dom Sihanouk, des Präsidenten des Ober• kräfte, Berater und Militärangehörigen so• kungen der möglicherweise unvollständi• sten Nationalrats, um die Wiederherstel• fort aus Kambodscha abgezogen werden, gen Durchführung der in den Pariser lung des Friedens und der nationalen Ein• 1. billigt den Bericht des Generalsekretärs Übereinkommen enthaltenen Bestim• heit in Kambodscha, vom 13.Februar 1993 (S/25289); mungen über die Abrüstung und Demo• - unter Hinweis darauf, daß das kambo• 2. macht sich den Beschluß des Obersten Na• bilisierung auf die Sicherheit in Kambo• dschanische Volk gemäß den Pariser Über• tionalrats zu eigen, die Wahl zur verfas• dscha nach den Wahlen zu untersuchen einkommen das Recht hat, seine eigene sunggebenden Versammlung vom 23. bis und darüber Bericht zu erstatten; politische Zukunft durch die freie und fai• 27.Mai 1993 abzuhalten; 20. bittet alle Staaten und internationalen re Wahl einer verfassunggebenden Ver• 3. unterstreicht die entscheidende Bedeu• Organisationen, die Kambodscha Wirt• sammlung zu bestimmen, die eine neue tung der nationalen Aussöhnung für die schaftshilfe gewähren, ein Treffen einzu• kambodschanische Verfassung ausarbeiten Erreichung eines dauerhaften Friedens und berufen, um den derzeitigen Stand der und annehmen und sich danach in eine ge• dauerhafter Stabilität in Kambodscha,- Wirtschaftshilfe für Kambodscha im Ge• setzgebende Versammlung umwandeln 4. bittet alle kambodschanischen Parteien folge der Konferenz über den Wiederauf• wird, aus der die neue kambodschanische nachdrücklich, mit der UNTAC bei der bau und die Sanierung von Kambodscha Regierung hervorgehen wird, Vorbereitung und Abhaltung der Wahl zur zu prüfen, die im Juni 1992 in Tokyo ab• - mit Genugtuung über die Erfolge des Ge• verfassunggebenden Versammlung voll zu• gehalten wurde; neralsekretärs und der Übergangsbehörde sammenzuarbeiten; 21. ersucht den Generalsekretär, dem Rat so der Vereinten Nationen in Kambodscha 5. gibt seiner Befriedigung Ausdruck über das bald wie möglich und spätestens am (UNTAC) bei der Durchführung der Pariser Ausmaß der Wählerregistrierung; 15.Februar 1993 über die Durchführung Übereinkommen, insbesondere was die 6. fordert die UNTAC auf, auch weiterhin al• dieser Resolution Bericht zu erstatten Wählerregistrierung und die Repatriierung les zu unternehmen, um ein neutrales po• und über alle weiteren Maßnahmen, die von Flüchtlingen betrifft, und in Bekräfti• litisches Umfeld zu schaffen und zu erhal• erforderlich und geeignet sein könnten, gung ihrer fortwährenden Unterstützung ten, das der Abhaltung von freien und fai• um die Verwirklichung der grundlegen• der Aktivitäten der UNTAC, ren Wahlen förderlich ist, und ersucht den den Ziele der Pariser Übereinkommen si• - mit Genugtuung über den vom Obersten Generalsekretär, den Sicherheitsrat bis cherzustellen; Nationalrat auf seiner Sitzung am 10.Fe• 15.Mai 1993 über die Bedingungen und 22. beschließt, mit der Angelegenheit aktiv bruar 1993 gefaßten Beschluß, ein vorüber• Vorbereitungen für die Wahl zu unterrich• befaßt zu bleiben. gehendes Verbot für die Ausfuhr von Mine• ten; ralien und Edelsteinen zu erlassen und ei• 7. bittet alle kambodschanischen Parteien Abstimmungsergebnis: +14;-0; =1: China. ne Beschränkung der Ausfuhr von Schnitt• nachdrücklich, unter ihren Anhängern ei-

108 Vereinte Nationen 3/1993 ne Gesinnung der Toleranz für den fried• Nutzung der natürlichen Ressourcen un• währleistung eines neutralen politischen lichen politischen Wettstreit zu fördern ternommenen Schritte zur Durchfüh• Umfeldes in Kambodscha sowie der Einstel• und sicherzustellen, daß während des be• rung dieser Beschlüsse; lung der politisch oder ethnisch motivierten vorstehenden Wahlkampfs der Verhal• 17. wiederholt seine Forderung, daß alle Par• Gewalthandlungen, Drohungen und Ein• tenskodex eingehalten wird; teien ihren Verpflichtungen aus den Pari• schüchterungsmaßnahmen beimißt.« 8. bittet alle kambodschanischen Parteien ser Übereinkommen in vollem Maße insbesondere nachdrücklich, alle erfor• nachkommen und insbesondere von al• derlichen Maßnahmen zu ergreifen, um len militärischen Offensivhandlungen SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Durchfüh• die Redefreiheit, die Versammlungsfrei• Abstand nehmen; rung der Pariser Übereinkommen zur Re• heit und die Freizügigkeit zu gewährlei• 18. verlangt, daß alle Parteien alle erforderli• gelung des Kambodscha-Konflikts. - Reso• sten, ebenso wie den fairen Zugang zu chen Maßnahmen ergreifen, um das Le• lution 826(1993) vom 20.Mai 1993 den Medien, einschließlich der Presse, ben und die Sicherheit des UNTAC-Per- des Femsehens und des Hörfunks, für alle sonals in ganz Kambodscha zu schützen, Der Sicherheitsrat, eingetragenen politischen Parteien wäh• und daß sie alle Bedrohungen oder Ein• rend des am 7.April 1993 beginnenden schüchterungen von UNTAC-Personal - in Bekräftigung seiner Resolutionen 668 Wahlkampfs, und alle erforderlichen und jede Einmischung bei der Erfüllung (1990) vom 20.September 1990, 745 (1992) Schritte zu unternehmen, um das Volk ihres Auftrags unterlassen; vom 28.Februar 1992, 810(1993) vom Kambodschas dessen zu versichern, daß 19. ersucht den Generalsekretär, im Rahmen 8.März 1993 sowie der anderen einschlägi• die Stimmabgabe geheim sein wird; seines vierten Zwischenberichts im April gen Resolutionen, 9. verlangt, daß alle kambodschanischen 1993 dem Rat Bericht zu erstatten über - Kenntnis nehmend von den Berichten des Parteien die erforderlichen Maßnahmen die Durchfühmng dieser Resolution und Generalsekretärs vom 3.Mai 1993 (S/ ergreifen, um allen Gewalthandlungen über etwaige weitere Maßnahmen, die er• 25719) und 15.Mai 1993 (S/25784), und allen Androhungen und Einschüch• forderlich und geeignet sein könnten, um - mit dem Ausdruck seiner nachdrücklichen terungen, die aus politischen oder ethni• die Verwirklichung der grundlegenden Unterstützung für die nahezu fünf Millio• schen Gründen begangen werden, ein En• Ziele der Pariser Übereinkommen sicher• nen Kambodschaner, die sich trotz Gewalt de zu setzen, und bittet alle diese Par• zustellen; und Einschüchterung für die Wahlen zu ei• teien nachdrücklich, mit dem Büro des 20. beschließt, mit der Angelegenheit aktiv ner verfassunggebenden Versammlung ha• Sonder-Generalanwalts der UNTAC bei befaßt zu bleiben. ben eintragen lassen und die umfassend der Untersuchung solcher Handlungen und aktiv an dem Wahlkampf teilgenom• zusammenzuarbeiten; Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• men haben, 10. bringt sein volles Vertrauen in die Fähig• me. - in Anerkennung der großen Wichtigkeit, keit der UNTAC zum Ausdruck, eine die der Fortsetzung der unschätzbaren Be• freie und faire Wahl abzuhalten, und be• mühungen Seiner Königlichen Hoheit kundet seine Bereitschaft, sich die Wahl• SICHERHEITSRAT-Erklärung des Präsiden• Prinz Norodom Sihanouk, des Präsidenten ergebnisse zu eigen zu machen, sofem die ten vom 5.April 1993 (UN-Dok. S/25530) des Obersten Nationalrats, um die natio• Vereinten Nationen bestätigen, daß die nale Aussöhnung und die Wiederherstel• Wahl frei und fair verlaufen ist; Im Anschluß an Konsultationen unter den lung des Friedens in Kambodscha zu• 11. appelliert an alle kambodschanischen Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• kommt, Parteien, ihre mit den Pariser Überein• präsident im Namen des Rates auf dessen 1. billigt die Berichte des Generalsekretärs kommen eingegangene Verpflichtung zur 3193.Sitzung am 5.April 1993 im Zusammen• vom 3.Mai 1993 (S/25719) und 15.Mai 1993 Anerkennung dieser Ergebnisse zu erfül• hang mit der Behandlung des Punktes >Die Si• (S/25784); len; tuation in Kambodscha' durch den Rat die fol• 2. verleiht seiner Befriedigung Ausdruck über 12. erkennt an, daß die Kambodschaner gende Erklärung ab: die von den Vereinten Nationen getroffe• selbst die Hauptverantwortung für die nen Vorkehrungen für die Abhaltung der Durchführung der Pariser Übereinkom• »Der Sicherheitsrat verurteilt nachdrücklich Wahlen zur verfassunggebenden Versamm• men und für die zukünftige Stabilität und alle Angriffe auf die Übergangsbehörde der lung in Kambodscha, wie im Bericht des das künftige Wohlergehen Kambodschas Vereinten Nationen in Kambodscha (UN• Generalsekretärs (S/25784) beschrieben; tragen; TAC), insbesondere die Angriffe, bei denen 3. verlangt, daß alle Parteien die Pariser 13. anerkennt insbesondere, daß es den Kam• vor kurzem zwei UNTAC-Angehörige aus Übereinkommen einhalten und der UN• bodschanern obliegt, sich nach der Wahl Bangladesch ums Leben gekommen sind, so• TAC die auf Grund dieser Übereinkom• zur verfassunggebenden Versammlung wie die feige Ermordung von drei Angehöri• men erforderliche volle Zusammenarbeit auf eine Verfassung zu einigen und inner• gen des bulgarischen UNTAC-Kontingents gewähren,- halb von drei Monaten eine Regierung zu am 2.April 1993. 4. würdigt alle, die trotz der Gewalt und Ein• bilden, und betont, daß es wichtig ist, Der Sicherheitsrat erklärt, daß er die UNTAC schüchterung im Einklang mit den Pariser diese Aufgabe in der vorgegebenen Zeit bei der Ausführung ihres Mandats im Rah• Übereinkommen an dem Wahlkampf teil• zu erfüllen; men der Pariser Übereinkommen nachdrück• nehmen, damit das kambodschanische 14. gibt seiner Bereitschaft Ausdmck, die ver• lich unterstützt. Er verlangt, daß alle feindse• Volk die Möglichkeit erhält, seine eigene fassunggebende Versammlung und den ligen Handlungen gegen die UNTAC sofort Regierung frei zu wählen; Prozeß der Ausarbeitung einer Verfassung eingestellt werden und daß alle Parteien Maß• 5. mißbilligt alle Handlungen der Nichtko- und der Bildung einer neuen Regierung nahmen ergreifen, um Leib und Leben des operation mit den Pariser Übereinkom• für ganz Kambodscha voll zu unterstüt• UNTAC-Personals zu schützen und seine Si• men und verurteilt alle Gewalthandlun• zen; cherheit zu gewährleisten. gen, die aus politischen und ethnischen 15. nimmt Kenntnis von den Bemerkungen Er spricht den Regierungen Bangladeschs und Gründen begangen werden, sowie jede Ein• des Generalsekretärs in Ziffer 44 seines Bulgariens sein Beileid aus sowie auch den Fa• schüchterung und alle Angriffe auf das Berichts über die Sicherheitslage in Kam• milien der Opfer, deren Mut und Einsatzfreu• UNTAC-Personal; bodscha in der Zeit zwischen der Wahl de er würdigt. Er ersucht den Generalsekretär, 6. verleiht seiner vollen Unterstützung Aus• zur verfassunggebenden Versammlung dem Rat dringend darüber Bericht zu erstat• druck für die Maßnahmen, die von der und dem Ende des Mandats der UNTAC ten, unter welchen Umständen diese Mord• UNTAC zur Gewährleistung der Sicher• nach Bildung einer Regierung und be• handlungen sich zugetragen haben und wer heit des UNTAC-Personals ergriffen wer• grüßt seine Absicht, diesbezügliche Emp• dafür verantwortlich ist. den, und unterstreicht, daß die UNTAC ih• fehlungen vorzulegen; Der Sicherheitsrat bekundet außerdem seine re diesbezüglichen Anstrengungen fortset• 16. lobt den vom Obersten Nationalrat auf Entschlossenheit dahin gehend, daß die Wah• zen muß; len zur verfassunggebenden Versammlung zu seiner Sitzung am 10.Februar 1993 gefaß• 7. verlangt, daß alle Parteien alle erforderli• dem vom Obersten Nationalrat beschlosse• ten Beschluß, Maßnahmen zum Schutz chen Maßnahmen ergreifen, um das Le• nen und vom Sicherheitsrat in seiner Resolu• der natürlichen Ressourcen Kambo• ben und die Sicherheit des UNTAC-Per• tion 810(1993) gebilligten Termin stattfinden dschas zu treffen, und unterstützt die sonals in ganz Kambodscha zu schützen, sollen. In dieser Hinsicht hebt der Sicher• vom Technischen Beratungsausschuß für und daß sie alle Bedrohungen oder Ein• heitsrat die Wichtigkeit hervor, die er der Ge• die Bewirtschaftung und bestandfähige schüchterungen von UNTAC-Personal

Vereinte Nationen 3/1993 109 und jede Einmischung bei der Erfüllung 3214.Sitzung am 22.Mai 1993 im Zusammen• des Generalsekretärs, Yasushi Akashi, sei• ihres Auftrags unterlassen; hang mit der Behandlung des Punktes >Die Si• nen Dank aus für den Mut, die Einsatzbe• 8. spricht seine Anerkennung aus für die tuation in Kambodscha« durch den Rat die fol• reitschaft und die Ausdauer, die sie trotz positiven Bemühungen und die Leistun• gende Erklärung ab: der Härten und Schwierigkeiten bei der gen der UNTAC bei der Vorbereitung der Gewährung der notwendigen Unterstüt• Wahlen, sowohl was die Registrierung der »Der Sicherheitsrat verurteilt entschieden zung für den Wahlprozeß bewiesen haben, Kandidaten und Parteien als auch was die den Beschuß der Übergangsbehörde der Ver• - in Würdigung der Führungsrolle des Präsi• Abwicklung des Wahlkampfes trotz der einten Nationen in Kambodscha (UNTAC) denten des Obersten Nationalrats, Seiner schwierigen Bedingungen angeht; am 21.Mai 1993, bei dem das chinesische Pio• Königlichen Hoheit Prinz Norodom Siha• 9. unterstützt voll und ganz den Beschluß nierkommando zwei Tote und sieben Verletz• nouk, und der Rolle, die dieser auch wei• des Generalsekretärs, die Wahlen wie te zu beklagen hatte. Er spricht der Regierung terhin spielt, geplant im Einklang mit dem Beschluß Chinas und den Familien der Opfer sein Bei• - mit Genugtuung angesichts der überwälti• des Obersten Nationalrats abzuhalten, leid aus und würdigt den Mut und die Ein• gend großen Zahl von Kambodschanern, dem sich der Sicherheitsrat in seiner Re• satzbereitschaft der Opfer. die mit der Ausübung ihres Wahlrechts ih• solution 810(1993) angeschlossen hat; Der Sicherheitsrat nimmt Kenntnis von dem ren Patriotismus und ihr Verantwortungs• 10. fordert die UNTAC auf, auch weiterhin vorläufigen Bericht des Sekretariats, dem zu• bewußtsein unter Beweis gestellt haben, im Einklang mit der Resolution 810 folge der Beschuß von der Nationalarmee des - sich die Erklärung zu eigen machend, die (1993) vorzugehen, um ein neutrales poli• Demokratischen Kamputschea (NADK) aus• der Sonderbeauftragte des Generalsekre• tisches Umfeld zu sichern, das der Abhal• geführt wurde. Er ersucht den Generalsekre• tärs am 29.Mai 1993 gegenüber dem Ober• tung freier und fairer Wahlen förderlich tär, weitere Untersuchungen anzustellen und sten Nationalrat abgegeben hat und wo• ist; dem Rat dringend Bericht zu erstatten. nach der Ablauf der Wahlen frei und fair 11. bekräftigt seine Entschlossenheit, die Er• Der Sicherheitsrat bringt seine nachdrückli• war (S/25879), gebnisse der Wahl zur verfassunggeben• che Unterstützung für die UNTAC bei der 1. bekundet den Mitgliedern der UNTAC sei• den Versammlung zu billigen, sofern die Wahrnehmung ihres Auftrags im Rahmen der ne Hochachtung, insbesondere denjeni• Vereinten Nationen bestätigen, daß die Pariser Übereinkommen zum Ausdruck. Er gen, die ihr Leben hingegeben haben, um Wahlen frei und fair waren; verurteilt nachdrücklich alle Angriffe auf die diese außerordentliche Kundgebung des 12. erinnert alle kambodschanischen Par• UNTAC und verlangt, daß diejenigen, die da• kambodschanischen Volkes möglich zu teien an ihre mit den Pariser Überein• für verantwortlich sind, alle feindseligen machen; Handlungen gegen die UNTAC ab sofort ein• kommen eingegangene Verpflichtung, die 2. bittet den Generalsekretär, seinen Wahlbe• stellen und sofort Maßnahmen treffen, um Wahlergebnisse uneingeschränkt zu re• richt so bald wie möglich vorzulegen; das Leben und die Sicherheit des UNTAC-Per- spektieren; 3. bekundet seine Absicht, nach der Bestäti• sonals zu schützen. 13. warnt, daß der Rat entsprechend reagie• gung der Wahlen die ordnungsgemäß ge• ren wird, falls eine der Parteien ihren Der Rat erinnert an die in seiner Resolution wählte verfassunggebende Versammlung Verpflichtungen nicht nachkommen soll• 826(1993) enthaltene Warnung, daß er ent• in ihrer Arbeit uneingeschränkt zu unter• te; sprechend reagieren wird, falls irgendeine der stützen, die darin besteht, im Einklang 14. bekräftigt seine Bereitschaft, die verfas• Parteien ihren Verpflichtungen nicht nach• mit den in Anhang 5 des Übereinkom• sunggebende Versammlung und den Pro• kommen sollte. Er warnt außerdem, daß er es mens über eine umfassende politische Re• zeß der Ausarbeitung einer Verfassung nicht dulden wird, daß der demokratische gelung des Kambodscha-Konflikts nieder• und der Bildung einer neuen Regierung Prozeß in Kambodscha durch die Anwendung gelegten Prinzipien eine Verfassung auszu• für ganz Kambodscha sowie alle späteren von Gewalt beeinträchtigt oder zum Schei• arbeiten sowie eine neue Regierung für Bemühungen zur Förderung der nationa• tern gebracht wird, und daß er weitere geeig• ganz Kambodscha zu bilden; len Aussöhnung und der Friedenskonsoli• nete Maßnahmen gegen jede Partei treffen 4. fordert alle Parteien auf, ihre Verpflichtung dierung voll zu unterstützen; wird, die ihren Verpflichtungen nicht nach• zur uneingeschränkten Achtung der Wahl• 15. anerkennt, daß die Kambodschaner selbst kommt. ergebnisse zu erfüllen, und bittet sie nach• die Hauptverantwortung für die Durch• Der Sicherheitsrat verleiht außerdem seiner drücklich, alles in ihrer Macht Stehende führung der Pariser Übereinkommen und Entschlossenheit Ausdruck, daß die Wahlen zu tun, um die friedliche Bildung einer für die politische Zukunft und das Wohl zur verfassunggebenden Versammlung zu demokratischen Regierung im Einklang ihres eigenen Landes tragen, und erklärt dem vom Obersten Nationalrat festgelegten mit der neuen Verfassung zu ermöglichen; erneut, daß von allen kambodschani• und vom Sicherheitsrat in seiner Resolution 5. bittet die internationale Gemeinschaft schen Parteien erwartet wird, daß sie ihre 810(1993) gebilligten Termin abgehalten wer• nachdrücklich, tatkräftig zum Wiederauf• Verpflichtungen aus den Pariser Überein• den sollen, und bekräftigt seine Verpflichtung bau Kambodschas und zur Normalisierung kommen erfüllen und in konstruktiver auf die Resolution 826(1993). Der Rat appel• der dortigen Verhältnisse beizutragen; und friedlicher Weise an dem politischen liert an das kambodschanische Volk, sein 6. beschließt, mit der Angelegenheit aktiv Prozeß nach den Wahlen teilnehmen; Wahlrecht bei den bevorstehenden Wahlen befaßt zu bleiben. 16. ersucht den Generalsekretär, dem Rat voll wahrzunehmen. Der Rat betont in dieser Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• rasch über die Abhaltung und die Ergeb• Hinsicht, daß es gilt, die Einstellung der Ge• me. nisse der Wahl Bericht zu erstatten, ins• walthandlungen und aller Bedrohungen und besondere auch über das Verhalten der Einschüchterungen sowie ein neutrales poli• Parteien in bezug auf ihre Verpflichtun• tisches Umfeld in Kambodscha sicherzustel• SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Weitere gen aus den Pariser Übereinkommen, len.« Durchführung der Pariser Übereinkom• und erforderlichenfalls Initiativen und/ men zur Regelung des Kambodscha-Kon• oder Maßnahmen zu empfehlen, die flikts. - Resolution 840(1993) vom 15.Juni geeignet sind, ihre volle Einhaltung 1993 durch alle Parteien sicherzustellen; SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Verpflich• 17. beschließt, mit der Angelegenheit aktiv tung zur Achtung der Wahlergebnisse in Der Sicherheitsrat, befaßt zu bleiben. Kambodscha. - Resolution 835(1993) vom 2.Juni 1993 - in Bekräftigung seiner Resolutionen 668 Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• (1990) vom 20.Sept?mber 1990, 745 (1992) me. Der Sicherheitsrat, vom 28.Febraar 1992, 810(1993) vom 8.März 1993, 826(1993) vom 20.Mai 1993, - in Bekräftigung seiner Resolutionen 668 835(1993) vom 2.Juni 1993 sowie der ande• (1990) vom 20.September 1990, 745 (1992) ren einschlägigen Resolutionen, SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• vom 28.Februar 1992, 810(1993) vom - Kenntnis nehmend von dem Bericht des ten vom 22.Mai 1993 (UN-Dok. S/25822) 8.März 1993, 826(1993) vom 20.Mai 1993 Generalsekretärs vom lO.Juni 1993 (S/ sowie anderer einschlägiger Resolutionen, 25913) und insbesondere von der darin ent• Im Anschluß an Konsultationen mit den - spricht der Übergangsbehörde der Verein• haltenen Erklärung über die in Kambo• Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• ten Nationen in Kambodscha (UNTAC) dscha vom 23. bis 28.Mai 1993 abgehalte• präsident im Namen des Rates auf dessen und insbesondere dem Sonderbeauftragten nen Wahlen,

110 Vereinte Nationen 3/1993 - in Würdigung der Führerschaft und des >Agenda für den Frieden« gliedstaaten, die eine solche Bereitschaft fortwährenden Einsatzes des Präsidenten bekundet haben, in einen direkten Dialog des Obersten Nationalrats, Seiner Königli• einzutreten, damit der Generalsekretär ge• SICHERHEITSRAT - Erklärung des Präsiden• chen Hoheit Prinz Norodom Sihanouk, für nauer einschätzen kann, welche Truppen die nationale Aussöhnung und die Wieder• ten vom 29.0ktober 1992 (UN-Dok. S/24728) oder Fähigkeiten den Vereinten Nationen herstellung des Friedens in Kambodscha, für bestimmte Friedenseinsätze bereitge• Im Anschluß an Konsultationen mit den stellt werden können und in welchem - mit dem Ausdruck seines Dankes an die Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• Zeitraum,- Übergangsbehörde der Vereinten Nationen präsident im Namen des Rates auf dessen in Kambodscha (UNTAC) und insbesonde• - der Sicherheitsrat teilt die in Ziffer 52 des 3128.Sitzung am 29.0ktober 1992 im Zusam• Berichts des Generalsekretärs zum Aus• re an den Sonderbeauftragten des General• menhang mit der Behandlung des Punktes druck kommende Auffassung hinsichtlich sekretärs für den reibungslosen Ablauf des •Agenda für den Frieden: Vorbeugende Di• der Notwendigkeit einer Erhöhung der Wahlprozesses, plomatie, Friedensschaffung und Friedenssi• Zahl und der Kapazität der in Sekretariats• - in Bekräftigung der nationalen Einheit, cherung« durch den Rat die folgende Erklä• diensten stehenden militärischen Mitar• der territorialen Unversehrtheit und der rung ab: beiter sowie des zivilen Personals, das sich Unverletzlichkeit und Unabhängigkeit im Sekretariat ganz allgemein mit Fragen Kambodschas, der Friedenssicherung befaßt. Der Rat »Gemäß der Erklärung des Präsidenten vom schlägt dem Generalsekretär vor, ihm so• - mit Genugtuung über die Tatsache, daß 30.Juni 1992 (S/24210) hat der Sicherheitsrat wie der Generalversammlung zu dieser die neu gewählte verfassunggebende Ver• damit begonnen, den Bericht des Generalse• Frage so bald wie möglich Bericht zu er• sammlung am 14.Juni 1993 ihre erste Sit• kretärs Agenda für den Frieden« (S/24111) zu statten. Der Generalsekretär könnte in zung abgehalten hat, prüfen. seinem Bericht die Einrichtung eines ver• Diese Prüfung der -Agenda für den Frieden« 1. billigt den Bericht des Generalsekretärs (S/ stärkten Friedenssicherungs-Planungs- durch den Sicherheitsrat wird mit den in der stabs sowie eines Einsatzzentrums im 25913); Generalversammlung stattfindenden Erörte• Sekretariat anregen, um die wachsende 2. erkennt die Ergebnisse der Wahl, die von rungen koordiniert. Der Rat begrüßt in dieser Komplexität der anfänglichen Planung von den Vereinten Nationen als frei und fair be• Hinsicht die bereits erfolgte Kontaktaufnah• Friedenseinsätzen und ihrer Steuerung vor me zwischen den Präsidenten der beiden Or• stätigt wurde, an; Ort zu bewältigen. Der Rat schlägt femer 3. fordert alle Parteien auf, ihrer Verpflich• gane und fordert seinen Präsidenten auf, diese den Mitgliedstaaten vor zu erwägen, dem tung zur uneingeschränkten Achtung der Kontakte fortzuführen und zu verstärken. Sekretariat für begrenzte Zeit Militär- oder Wahlergebnisse nachzukommen und bei Der Sicherheitsrat beabsichtigt, die Vorschlä• Zivilpersonal mit entsprechender Erfah• der Sicherstellung eines friedlichen Über• ge des Generalsekretärs zu prüfen, die ihn be• rung zur Mitarbeit im Zusammenhang treffen oder an ihn gerichtet sind. Zu diesem gangs zusammenzuarbeiten, und begrüßt mit Friedenseinsätzen zur Verfügung zu Zweck haben die Ratsmitglieder beschlossen, in dieser Hinsicht die Bemühungen Seiner stellen. mindestens einmal monatlich eine Sitzung Königlichen Hoheit Prinz Norodom Siha• über den Bericht abzuhalten; diese Sitzungen Darüber hinaus beabsichtigt der Sicherheits• nouk um die nationale Aussöhnung sowie werden nach Bedarf von einer Arbeitsgruppe rat, diejenigen Absätze zu prüfen, die an ihn seine Führerschaft und seinen fortwähren• vorbereitet. gerichtet sind, einschließlich Ziffer 41 über den Einsatz für die Erhaltung der Stabilität Eines der Ziele dieser Prüfung ist es, zu besondere wirtschaftliche Probleme, die an• und für die Förderung der Zusammenar• Schlußfolgerungen zu gelangen, die auf einer deren Staaten durch die Verhängung von beit zwischen den Kambodschanern mit Sondersitzung des Sicherheitsrats behandelt Sanktionen gegen einen Staat entstehen kön• den dafür geeigneten Mitteln; werden sollen. Der Rat wird den Zeitpunkt nen, der Ziffern 64 und 65 betreffend die Rolle 4. unterstützt rückhaltlos die neu gewählte dieser Sitzung unter Berücksichtigung des Ar• der Regionalorganisationen sowie Ziffer 25 verfassunggebende Versammlung, die mit beitsfortschritts dieser Tagung der General• betreffend die Zuhilfenahme der Tatsachener• mittlung durch die Vereinten Nationen.« ihrer Arbeit begonnen hat, eine Verfassung versammlung festlegen; er hofft jedoch, die auszuarbeiten und zu verabschieden, die Sitzung spätestens im kommenden Frühjahr mit den Prinzipien in Anhang 5 des Über• abzuhalten. einkommens über eine umfassende politi• Der Sicherheitsrat hat mit großem Interesse sche Regelung des Kambodscha-Konflikts, die Auffassungen verfolgt, die von den Mit• das Teil der Pariser Übereinkommen ist, in gliedstaaten in der Generalversammlung SICHERHEITSRAT - Erklärung des Präsiden• Einklang steht, und sich danach in eine ge• während der Generaldebatte sowie während ten vom 30.November 1992 (UN-Dok. S/ setzgebende Versammlung umzuwandeln, der Erörterung von Punkt 10 der Tagesord• 24872) die eine neue Regierung für ganz Kambo• nung der Generalversammlung zum Aus• dscha bilden wird; druck gebracht worden sind. Er hat außerdem vom Bericht der Sondertagung des Sonderaus• Im Anschluß an Konsultationen mit den 5. betont die Notwendigkeit, diese Arbeit zu schusses für friedenssichernde Operationen Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• Ende zu führen und so bald wie möglich (A/47/386) Kenntnis genommen. Schließlich präsident im Namen des Rates am 30.Novem• und innerhalb der in den Pariser Überein• hat er nunmehr diejenigen Vorschläge des Ge• ber 1992 im Zusammenhang mit dem Punkt kommen vorgesehenen Frist eine neue Re• neralsekretärs herausgegriffen, die den Sicher• •Agenda für den Frieden: Vorbeugende Di• gierung für ganz Kambodscha zu bilden; heitsrat betreffen oder an ihn gerichtet sind. plomatie, Friedensschaffung und Friedenssi• 6. ersucht die UNTAC, auch weiterhin in Unbeschadet der weiteren Prüfung der sonsti• cherung« die nachstehende Erklärung ab: Zusammenarbeit mit dem Obersten Na• gen Vorschläge des Generalsekretärs und un• tionalrat ihre Rolle während der Über• ter Berücksichtigung der starken Zunahme »Die Mitglieder des Sicherheitsrats haben die gangsperiode im Einklang mit den Pariser von Zahl und Komplexität der Friedenseinsät• Prüfung des Berichts des Generalsekretärs Übereinkommen zu erfüllen,- ze, die vom Rat in den letzten Monaten ge• •Agenda für den Frieden« (S/24111) fortgesetzt. 7. ersucht den Generalsekretär außerdem, nehmigt wurden, ist der Rat der Meinung, Die Mitglieder des Sicherheitsrats begrüßen daß zum jetzigen Zeitpunkt zwei in der dem Sicherheitsrat bis Mitte Juli Bericht und unterstützen die Vorschläge in Ziffer 25 •Agende für den Frieden« enthaltene Vorschlä• zu erstatten, auch über seine Empfehlun• der »Agenda für den Frieden« über die Tätsa• ge behandelt werden sollen: chenermittlung. Sie sind der Auffassung, daß gen betreffend die mögliche Rolle der Ver• - Der Sicherheitsrat ermutigt die Mitglied• einten Nationen und ihrer Organisationen staaten in Übereinstimmung mit den in eine häufigere Inanspruchnahme der Tatsa• nach Ablauf des Mandats der UNTAC ge• Ziffer 51 des Berichts des Generalsekretärs chenermittlung als Instrument der vorbeu• mäß den Pariser Übereinkommen; enthaltenen Empfehlungen, dem General• genden Diplomatie im Einklang mit der 8. bittet alle Staaten und zuständigen inter• sekretär mitzuteilen, inwieweit sie bereit Charta und der Erklärung der Generalver• nationalen Organisationen nachdrücklich, sind, den Vereinten Nationen Truppen sammlung über die Tatsachenermittlung (Re• tatkräftig zum Wiederaufbau Kambo• oder Fähigkeiten für Friedenseinsätze zur solution 46/59), insbesondere deren Leitli• dschas und zur Normalisierung der dorti• Verfügung zu stellen, und welche Art von nien, zu dem bestmöglichen Verständnis des gen Verhältnisse beizutragen; Einheiten oder Fähigkeiten kurzfristig ver• objektiven Sachverhalts einer Situation füh• 9. beschließt, mit der Angelegenheit aktiv fügbar wären, vorbehaltlich vorrangiger Er• ren kann, was dem Generalsekretär die Wahr• befaßt zu bleiben. fordernisse der Landesverteidigung und nehmung seiner Aufgaben nach Artikel 99 der der Zustimmung der Regierungen, die sie Charta ermöglichen und die Beratungen des zur Verfügung stellen. Er ermutigt außer• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• Sicherheitsrats erleichtern wird. Sie teilen dem das Sekretariat und diejenigen Mit• auch die Ansicht, daß je nach Sachlage ver- me.

Vereinte Nationen 3/1993 111 schiedene Formen der Tatsachenermittlung SICHERHEITSRAT - Erklärung des Präsiden• »Die Mitglieder des Sicherheitsrats möchten Anwendung finden können und daß das Ersu• ten vom 30Dezember 1992 (UN-Dok. S/ ihrer tiefen Besorgnis und Empörung über die chen eines Staates um die Entsendung einer 25036) immer häufigeren Angriffe auf Personal der Ermittlungsmission in sein Hoheitsgebiet Vereinten Nationen bei verschiedenen Frie• ohne ungebührliche Verzögerungen geprüft Im Anschluß an Konsultationen mit den densoperationen Ausdruck verleihen. werden soll. Sie ermutigen alle Mitgliedstaa• Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• In den letzten Tagen ist es zu mehreren ern• ten, die dazu in der Lage sind, dem Generalse• präsident im Namen des Rates auf dessen sten Vorfällen gekommen, von denen bei kretär die erforderlichen detaillierten Infor• 3154.Sitzung am 30.Dezember 1992 im Zu• UNAVEM II, UNTAC und UNPROFOR mationen über Fragen zur Verfügung zu stel• sammenhang mit der Behandlung des Punk• diensttuendes Militär- und Zivilpersonal be• len, die zu Besorgnis Anlaß geben, um so eine tes »Agenda für den Frieden: Vorbeugende troffen wurde. wirksame vorbeugende Diplomatie zu er• Diplomatie, Friedensschaffung und Friedens• Am 29.November wurde in Uige im nördli• leichtem. sicherung- durch den Rat die folgende Erklä• chen Angola ein zu UNAVEM II gehörender Die Mitglieder des Sicherheitsrats sind sich rung ab: brasilianischer Polizeibeobachter infolge des der umfangreicheren Aufgaben der Vereinten Ausbruchs von Feindseligkeiten zwischen Nationen auf dem Gebiet der vorbeugenden »Gemäß der Erklärung des Präsidenten vom UNITA- und Regierangsstreitkräften getötet, Diplomatie bewußt und bitten den General• 29.0ktober 1992 (S/24728) im Zusammen• in deren Verlauf das UNAVEM-Lager ins sekretär, Maßnahmen ins Auge zu fassen, die hang mit dem Bericht des Generalsekretärs Kreuzfeuer geriet. Die Ratsmitglieder spre• geeignet und geboten sind, um das Sekretariat mit dem Titel "Agenda für den Frieden- (S/ chen der Regierung Brasiliens und der trau• besser zu befähigen, Informationen zu sam• 24111), wonach >der Sicherheitsrat beabsich• ernden Familie ihre tiefempfundene Anteil• meln und diese eingehend zu analysieren. Au• tigt, diejenigen Absätze zu prüfen, die an ihn nahme und ihr Beileid aus. ßerdem bitten sie die Mitgliedstaaten und gerichtet sind, einschließlich Ziffer 41 über Die Situation bei UNPROFOR, die bereits den Generalsekretär zu erwägen, Sachver• die besonderen wirtschaftlichen Probleme, mehr als 300 Ausfälle verzeichnen mußte, ständige abzustellen, die dabei mitwirken die anderen Staaten bei der Verhängung von darunter 20 Gefallene, ist auch weiterhin könnten. Sie bitten den Generalsekretär Sanktionen gegen einen Staat entstehen kön• höchst beunruhigend. Am 30.November sind nachdrücklich, durch geeignete Maßnahmen nen-, hat der Sicherheitsrat die Frage der be• zwei spanische UNPROFOR-Soldaten in Bos• sicherzustellen, daß herausragende Persön• sonderen wirtschaftlichen Probleme unter• nien und Herzegowina bei einem Minenan• lichkeiten, die sich mit den leitenden Beam• sucht, die sich für Staaten durch die Verhän• griff schwer verwundet worden, und heute ten des Sekretariats die Bürde der Ermitt• gung von Sanktionen nach Kapitel VII der wurde ein dänischer UNPROFOR-Soldat von lungsmissionen teilen könnten, kurzfristig Charta ergeben. bewaffneten Männern entführt. zur Verfügung stehen. Sie verweisen auf die Der Sicherheitsrat stimmt mit der vom Gene• Am 1.Dezember wurden zwei britische UN- positive Rolle, welche die regionalen Organi• ralsekretär in Ziffer 41 seines Berichts getrof• TAC-Militärbeobachter und vier Marinebeob• sationen und Abmachungen bei der Tatsa• fenen Feststellung überein, wonach es in Fäl• achter - zwei aus den Philippinen, einer aus chenermittlung in ihrem jeweiligen Zustän• len, in denen solche Sanktionen nach Kapitel Neuseeland und einer aus dem Vereinigten digkeitsbereich spielen, und begrüßen die VII der Charta verhängt werden, wichtig ist, Königreich -, die sich in der Provinz Kom- Stärkung dieser Rolle und ihre enge Koordi• daß Staaten, für die sich dadurch besondere pong Thom auf Patrouille befanden, von nierung mit den Tatsachenermittlungsbemü• wirtschaftliche Probleme ergeben, das Recht Streitkräften der Nationalen Armee des hungen der Vereinten Nationen. haben, den Sicherheitsrat hinsichtlich dieser Demokratischen Kamputschea (NADK) wi• Eingedenk der Erklärung über die Tatsachen• Probleme zu konsultieren, wie dies in Artikel derrechtlich gefangengenommen. Ein UN- ermittlung und der Empfehlungen des Gene• 50 vorgesehen ist. Der Rat stimmt der Auffas• TAC-Hubschrauber, der geschickt worden ralsekretärs in der »Agenda für den Frieden- sung zu, daß die Lage dieser Staaten angemes• war, um die Verhandlungen zu ihrer Freilas• werden die Mitglieder des Sicherheitsrats ih• sen berücksichtigt werden soll. sung zu erleichtern, wurde beschossen, wobei rerseits jede geeignete Inanspruchnahme von Der Sicherheitsrat nimmt Kenntnis von der ein an Bord befindlicher französischer Mili• Ermittlungsmissionen von Fall zu Fall und im Empfehlung des Generalsekretärs, der Rat tärbeobachter verwundet wurde. Außerdem Einklang mit den Zielen und Grundsätzen möge ein Bündel von Maßnahmen ausarbei• sind heute sechs zivile Polizeibeobachter der der Charta der Vereinten Nationen erleich• ten, bei denen die Finanzinstitutionen und UNTAC - drei Indonesier, zwei Tunesier und tern und ermutigen. anderen Stellen des Systems der Vereinten ein Nepalese - bei zwei Vorfällen, wo Landmi• Nationen einbezogen werden, um die Staaten nen im Spiel waren, in der Provinz Siem Reap In diesem Zusammenhang nehmen die Mit• verwundet worden. glieder des Sicherheitsrats die Auffassung des gegen solche Schwierigkeiten abzusichern. Generalsekretärs zur Kenntnis, daß eine Er• Der Sicherheitsrat stellt fest, daß diese Ange• Die Ratsmitglieder verurteilen diese Angriffe mittlungsmission in manchen Fällen dazu legenheit gegenwärtig zwar in anderen Foren auf die Sicherheit des UN-Personals und ver• beitragen kann, eine Streitigkeit oder Situa• der Vereinten Nationen behandelt wird, ver• langen, daß alle angesprochenen Parteien al• tion zu entschärfen, indem sie den Beteiligten leiht jedoch seiner Entschlossenheit Aus• les Erforderliche tun, um eine Wiederholung vor Augen führt, daß die Vereinten Nationen druck, diese Angelegenheit weiter zu behan• solcher Angriffe zu verhindern. Die Ratsmit• und insbesondere der Sicherheitsrat aktiv mit deln, und bittet den Generalsekretär, die Lei• glieder erachten die Entführung und Gefan• der Angelegenheit als einer bereits gegebenen ter der internationalen Finanzinstitutionen, genhaltung von Friedenssicherungspersonal oder möglichen Bedrohung des Weltfriedens andere Stellen des Systems der Vereinten Na• der Vereinten Nationen für völlig inakzepta• und der internationalen Sicherheit befaßt tionen und die Mitgliedstaaten der Vereinten bel und verlangen die sofortige und bedin• sind, und schließen sich dieser Auffassung an. Nationen zu konsultieren und dem Sicher• gungslose Freilassung des betreffenden UN• In den Anfangsphasen einer möglichen Strei• heitsrat möglichst bald Bericht zu erstatten. TAC- und UNPROFOR-Personals.« tigkeit kann eine solche Maßnahme beson• Der Sicherheitsrat beabsichtigt, seine Arbeit ders wirksam sein. Sie begrüßen es, daß der betreffend den Bericht des Generalsekretärs Generalsekretär bereit ist, vollen Gebrauch fortzusetzen, wie in der Erklärung des Präsi• denten vom 29.0ktober 1992 (S/24728) fest• von seinen Befugnissen nach Artikel 99 der Abchasien Charta zu machen, die Aufmerksamkeit des gestellt wird.« Sicherheitsrats auf jede Angelegenheit zu len• SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• ken, die nach seinem Dafürhalten geeignet ten vom 8,Oktober 1992 (UN-Dok. S/24637) ist, den Weltfrieden und die internationale Si• cherheit zu gefährden. Sie stellen mit Genug• Friedenssichernde Operationen tuung fest, daß in jüngster Zeit stärker Ge• Im Anschluß an Konsultationen mit den brauch von Ermittlungsmissionen gemacht Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• SICHERHEITSRAT - Erklärung des Präsiden• worden ist, wie es die nach Moldau, Berg-Ka- präsident im Namen des Rates auf dessen ten vom 2.Dezember 1992 (UN-Dok. S/ rabach, Georgien, Usbekistan und Tadschiki• 3121.Sitzung am 8,Oktober 1992 im Zusam• 24884) stan entsandten Missionen zeigen. menhang mit der Behandlung des Punktes Die Mitglieder des Sicherheitsrats beabsichti• Die Situation in Georgien- durch den Rat die gen, ihre Bearbeitung des Berichts des Gene• Im Anschluß an die am 2.Dezember 1992 ge• folgende Erklärung ab: ralsekretärs fortzusetzen, wie aus der Erklä• führten Konsultationen gab der Präsident des rung des Präsidenten vom 29.Oktober 1992 Sicherheitsrats im Namen der Ratsmitglieder »Der Sicherheitsrat hat den Bericht des Gene• (S/24728) hervorgeht.« gegenüber den Medien die nachstehende Er• ralsekretärs vom 7. Oktober 1992 betreffend klärung ab: die Situation in Georgien (S/24633) mit Be-

112 Vereinte Nationen 3/1993 sorgnis zur Kenntnis genommen. Er dankt heit aller, insbesondere die Sicherheit des Per• - mit Genugtuung über die Ernennung einer dem Generalsekretär für die in dem Doku• sonals der Vereinten Nationen und dessen Sonderbeauftragten für Angola durch den ment enthaltenen nützlichen Informationen. völlige Bewegungsfreiheit sowie die Sicher• Generalsekretär, die für alle laufenden und Er verleiht seiner ernsten Besorgnis Ausdruck heit des Personals aller diplomatischen Ver• noch vorgesehenen Aktivitäten der Verein• über die jüngst eingetretene Verschlechterung tretungen, wie auch die sichere Ausreise aller ten Nationen im Zusammenhang mit den der Situation in Georgien. Er ruft alle Parteien Personen zu gewährleisten, die die Wahl ge• •Acordos de Paz« verantwortlich und zu• auf, die Kampfhandlungen ab sofort einzu• troffen haben, das Land zu verlassen.« gleich Leiterin von UNAVEM II sein wird, stellen und das am 3.September 1992 in Mos• - unter Berücksichtigung des weiteren Be• kau geschlossene Übereinkommen einzuhal• ten, in dem die territoriale Unversehrtheit richts des Generalsekretärs vom 31.Okto• ber 1991 (S/23191), Georgiens verbürgt wird und das die Herstel• SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• - nach Behandlung des Berichts des Gene• lung einer Waffenruhe und die Verpflichtung ten vom 12.August 1992 (UN-Dok. S/24425) zum Gewaltverzicht vorsieht sowie die ralsekretärs vom 3.März 1992 (S/23671) Grundlage für eine politische Gesamtlösung Im Anschluß an die am 12.August 1992 abge• und des Addendums vom 20.März 1992 (S/ darstellt. haltenen Konsultationen des Sicherheitsrats 23671/Add.l), Der Rat unterstützt den Beschluß des Gene• gab der Präsident des Rates im Namen der 1. billigt den Bericht des Generalsekretärs ralsekretärs, auf Ersuchen der Regierung Ge• Ratsmitglieder im Zusammenhang mit dem vom 3.März 1992 (S/23671) und die darin orgiens eine weitere Mission nach Georgien Punkt »Die Situation in bezug auf Afghani• enthaltenen Empfehlungen betreffend den zu entsenden, die unter der Leitung eines Un• stan« gegenüber den Medien die nachstehende Operationsplan für die Wahlbeobachtung tergeneralsekretärs stehen und von Sekreta• Erklämng ab: durch die Vereinten Nationen und die Er• riatsbeamten begleitet werden wird, die zum weiterung von UNAVEM II; Teil im Lande verbleiben werden. Er billigt »Die Mitglieder des Sicherheitsrats bringen 2. fordert die angolanischen Parteien auf, mit das vom Generalsekretär in seinem Schreiben ihre höchste Besorgnis zum Ausdruck über der Sonderbeauftragten des Generalsekre• vom 7,Oktober vorgeschlagene Mandat. Er die umfangreichen Kampfhandlungen, die in tärs und mit UNAVEM II voll zusammen• sieht mit Interesse dem Bericht entgegen, den Kabul ausgebrochen sind und die bereits zu zuarbeiten, insbesondere auch bei der Er• ihm der Generalsekretär nach Rückkehr sei• schweren Verlusten an Menschenleben sowie füllung ihres erweiterten Mandats; ner Mission aus Georgien vorlegen wird, und Sachschäden geführt haben, von denen auch 3. unterstreicht die in Ziffer 18 des Berichts bekundet seine Bereitschaft, die Empfehlun• ausländische Vertretungen und deren Perso• gen zu prüfen, die ihm der Generalsekretär nal betroffen sind. des Generalsekretärs erwähnte Notwen• digkeit, daß die Wahlmission der Vereinten bezüglich eines möglichen Beitrags der Ver• Die Mitglieder des Sicherheitsrats fordern die Nationen die ausdrückliche Zustimmung einten Nationen zur Durchführung des Über• Regierung Afghanistans nachdrücklich auf, einkommens vom 3.September unterbreiten alles zu tun, um die Sicherheit aller diplo• der beiden Vertragsparteien der -Acordos wird. matischen und internationalen Vertretungen de Paz« findet; Der Rat nimmt zur Kenntnis, daß der derzei• und ihres Personals in Kabul zu gewährlei• 4. beschließt, das Mandat von UNAVEM II so tige Vorsitzende der Konferenz über Sicher• sten, und fordern alle an den Feindseligkeiten zu erweitern, daß es für den Rest ihres ge• heit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) Beteiligten auf, die Feindseligkeiten einzu• genwärtigen Mandatszeitraums auch den beabsichtigt, demnächst eine Mission nach stellen und die notwendigen Voraussetzungen in Ziffer 22 des Berichts des Generalsekre• Georgien zu entsenden, und unterstreicht, für die sichere Evakuierung des ausländi• tärs vorgesehenen Auftrag umfaßt; daß es zweckmäßig wäre, für eine Koordi• schen Personals zu schaffen.« 5. bittet die angolanischen Parteien nach• nation der Anstrengungen Sorge zu tragen, drücklich, die Bestimmungen der »Acordos die die Vereinten Nationen und die KSZE zur de Paz« und die vereinbarten Termine ge• Wiederherstellung des Friedens unterneh• nauestens einzuhalten und zu diesem men.« Zweck unverzüglich die Demobilisierung ihrer Truppen, die Aufstellung von einheit• Angola lichen nationalen Streitkräften, den wirk• samen Einsatz gemeinsamer polizeilicher SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Erweite• Afghanistan Überwachungsgruppen, die Ausweitung rung des Mandats der Verifikationsmis• der zentralen Verwaltung und weitere sion der Vereinten Nationen für Angola wichtige Aufgaben in Angriff zu nehmen; SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• (UNAVEMII). - Resolution 747 (1992) 6. fordert die angolanischen Behörden und ten vom 16.April 1992 (UN-Dok. S/23818) vom 24.März 1992 Parteien auf, die politischen, rechtlichen, organisatorischen und haushaltsmäßigen Im Anschluß an die am lö.April 1992 abge• Der Sicherheitsrat, haltenen Konsultationen gab der Präsident Vorbereitungen für freie und faire Mehr• des Sicherheitsrats im Namen der Ratsmit• - unter Hinweis auf seine Resolution 696 parteienwahlen im September 1992 abzu• glieder im Zusammenhang mit dem Punkt (1991) vom 30.Mai 1991, mit der er be• schließen und so bald wie möglich alle »Die Situation in bezug auf Afghanistan« die schloß, wie vom Generalsekretär in Über• verfügbaren Ressourcen für den Wahlpro• folgende Erklärung ab: einstimmung mit den »Acordos de Paz para zeß bereitzustellen; Angola« vorgeschlagen, der Verifikations• 7. regt alle Staaten an, freiwillige Beiträge zu »•Die Mitglieder des Sicherheitsrats schließen mission der Vereinten Nationen für An• leisten, und ersucht die Programme und sich mit Nachdmck der am lO.April 1992 ab• gola fUNAVEM II) ein neues Mandat zu Sonderorganisationen der Vereinten Natio• gegebenen Erklärung des Generalsekretärs übertragen, nen, die für die Vorbereitung freier und fai• über die Situation in Afghanistan an und tei• - mit Genugtuung über die anhaltenden Be• rer Mehrparteienwahlen in Angola erfor• len die Besorgnis, die der Generalsekretär in mühungen des Generalsekretärs zur vol• derliche Hilfe und Unterstützung zu ge• seiner Erklärung vom 16.April 1992 wegen len Durchführung des UNAVEM II über• währen; der jüngsten Ereignisse in diesem Land zum tragenen Mandats, 8. bittet die Parteien nachdrücklich, so bald Ausdruck gebracht hat. In dieser Hinsicht ist - mit Befriedigung Kenntnis nehmend von wie möglich einen genauen Zeitplan für es unerläßlich, daß alle Beteiligten Zurück• den bisherigen Bemühungen um die Auf• den Wahlprozeß in Angola aufzustellen, haltung beweisen und die Bemühungen des rechterhaltung der Waffenruhe seitens der damit die Wahlen zum festgelegten Zeit• Persönlichen Beauftragten des Generalsekre• Regierung der Volksrepublik Angola und punkt stattfinden können, und ersucht tärs um eine politische Lösung der Afghani• den Generalsekretär um seine diesbezügli• stan-Krise unterstützen, zu der es keine gang• der Nationalen Union für die völlige Unab• bare Alternative gibt. Der Generalsekretär hat hängigkeit Angolas und mit dem Aus• che Zusammenarbeit; eine solche Lösung mit dem Ziel vorgeschla• druck der Besorgnis über die Verzögerun• 9. ersucht den Generalsekretär, den Sicher• gen, dem Blutvergießen und der Gewalt ein gen und Unterlassungen bei der Erfüllung heitsrat über das weitere Geschehen un• Ende zu bereiten, die nationale Aussöhnung einiger der Hauptaufgaben, die sich aus terrichtet zu halten und dem Rat inner• zu fördern und die Einheit und territoriale In• den »Acordos de Paz« ergeben, halb von drei Monaten nach Verabschie• tegrität Afghanistans zu gewährleisten. Wür• - nochmals betonend, welche Bedeutung er dung dieser Resolution einen weiteren Be• de dies versäumt, so könnten die Leiden des der nach Treu und Glauben erfolgenden Er• richt vorzulegen. afghanischen Volkes nur noch länger andau• füllung aller in den »Acordos de Paz« ent• ern. Die Ratsmitglieder fordern ahe Parteien haltenen Verpflichtungen durch die Ver• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• in Afghanistan nachdrücklich auf, die Sicher• tragsparteien beimißt, me.

Vereinte Nationen 3/1993 113 SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• alle Parteien auf, eng mit der Sonderbeauf• die Einsammlung und zentralisierte Lagerung ten vom ZJuli 1992 (UN-Dok. S/24249) tragten und allen an dem Wahlprozeß betei• der Waffen und der rasche Abschluß der Auf• ligten Sonderorganisationen der Vereinten stellung der neuen angolanischen National• Im Anschluß an Konsultationen mit den Nationen zusammenzuarbeiten, um sicher• streitkräfte. Ebenso wichtig ist es, daß die Po• Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• zustellen, daß die Eintragung in die Wählerli• lizei als eine neutrale, nationale Kraft fun• präsident im Namen des Rates auf dessen sten nach den festgelegten Verfahren erfolgt giert. 3092.Sitzung am 7Juli 1992 im Zusammen• und rechtzeitig abgeschlossen wird. Der Rat ist außerdem besorgt über die jüngste hang mit der Behandlung des Punktes -Weite• Der Sicherheitsrat fordert beide Parteien auf, Verschlechterung der politischen und sicher- rer Bericht des Generalsekretärs über die Veri• alle verfügbaren Ressourcen in den Dienst der heitsbezogenen Lage in Angola. Er schließt fikationsmission der Vereinten Nationen für Wahlvorbereitungen zu stellen, damit sie ihre sich dem Appell des Generalsekretärs an Prä• Angola (UNAVEM II)- durch den Rat die fol• Verpflichtung, am 29. und 30.September 1992 sident dos Santos und Dr. Savimbi an, in die• gende Erklärung ab: Wahlen abzuhalten, einhalten können, und sem kritischen Augenblick Führerschaft zu nimmt mit Dank die von Geberländern abge• beweisen und sicherzustellen, daß ihre An• »Der Sicherheitsrat hat den Bericht des Gene• gebenen Zusagen zur Kenntnis, wonach sie hänger zurückhaltend und tolerant handeln. ralsekretärs (S/24145 mit Corr.l) über die Ve• alle Aufgaben, die im Zusammenhang mit Der Rat sieht sich ermutigt durch die Berich• rifikationsmission der Vereinten Nationen für den letzten drei Monaten des Friedensprozes• te über die positiven Beschlüsse, welche die Angola (UNAVEM II) sorgfältig geprüft und ses unbedingt wahrgenommen werden müs• beiden führenden Politiker auf ihrem Treffen nimmt die Bemühungen der angolanischen sen, in jeder Hinsicht unterstützen werden. am ZSeptember 1992 erzielt haben, und bittet Parteien um die Erfüllung der in den >Acordos Da die logistischen Schwierigkeiten diesen sie nachdrücklich, diese unverzüglich in die de Paz para Angola- eingegangenen Verpflich• Prozeß maßgeblich behindern, appelliert der Tat umzusetzen. Von besonderer Wichtigkeit tungen zur Kenntnis. Er spricht den Angola• Rat nachdrücklich an die betreffenden Mit• ist die berichtete grundsätzliche Einigung nern seine Anerkennung aus für die Anstren• gliedstaaten, die versprochene Hilfe rasch zu über die Bildung einer Regierung der nationa• gungen, die sie unternehmen, um ihr Land gewähren, und bittet die Mitgliedstaaten wie len Versöhnung nach den Wahlen. darauf vorzubereiten, daß dort in Überein• auch die Organisationen der Vereinten Natio• Der Rat fordert die angolanischen Wahlbehör• stimmung mit dem festgelegten Zeitplan am nen nachdrücklich, sich bei dieser Zusam• den auf sicherzustellen, daß allen in den Wäh• 29. und 30.September 1992 freie und faire menarbeit flexibel und pragmatisch zu zei• lerlisten eingetragenen Personen Gelegenheit Mehrparteienwahlen stattfinden. Eine prakti• gen, um sicherzustellen, daß der erfolgreiche gegeben wird, ihr Wahlrecht auszuüben, und kable Alternative dazu gibt es nicht. Der Si• Abschluß der angolanischen Operation den die Wahllokale am zweiten Tag länger offen• cherheitsrat fordert alle beteiligten Parteien Weg zu Stabilität und Wohlstand in Angola zuhalten, falls dies erforderlich sein sollte. auf, den Wahlprozeß in vollem Umfang zu un• eröffnet. Der Rat unterstreicht außerdem, wie wichtig eine angemessene logistische Planung und terstützen, um sicherzustellen, daß sich die Der Sicherheitsrat fordert alle Parteien auf, Unterstützung ist, und bittet die Geberge• Wahlen frei und fair gestalten. die Sicherheit des UNAVEM-Personals und meinschaft nachdrücklich, rasch zu handeln, Der Rat unterstreicht erneut die vom Gene• des materiellen Eigentums der UNAVEM um den im Bericht des Generalsekretärs auf• ralsekretär in seinem Bericht getroffene Fest• durch alle gebotenen Maßnahmen zu gewähr• gezeigten und noch nicht gedeckten Bedarf zu stellung, wonach Angola ein souveränes und leisten. unabhängiges Land ist und demzufolge die befriedigen. Der Sicherheitsrat wird die Entwicklung der Organisation und Überwachung aller im Rah• Situation in Angola auch weiterhin laufend Der Rat gibt seiner Besorgnis darüber Aus• men der Friedensvereinbarungen wahrzuneh• verfolgen und sieht einem weiteren Bericht druck, daß in Angola in der letzten Zeit Zwei• menden Aufgaben Sache der angolanischen des Generalsekretärs zu Beginn der Wahlkam• fel über die Wirksamkeit und Unparteilich• Parteien selbst sei. Der Rat, der auf Ersuchen pagne mit Interesse entgegen.-- keit der UNAVEM geäußert worden sind, und der angolanischen Parteien den Auftrag zur begrüßt den Beschluß des Generalsekretärs, Beobachtung und Verifikation des Friedens• der in Ziffer 9 seines Berichts zum Ausdruck prozesses durch die Vereinten Nationen er• SICHERHEITSRAT-Erklärung des Präsiden• kommt, alle in dieser Hinsicht aufgebrachten teilt hat, ist jedoch nach wie vor emsthaft be• ten vom 18.September 1992 (UN-Dok. S/ Fragen eingehend zu untersuchen. Er bekun• sorgt über eine Reihe von Hindernissen, die 24573) det dem Generalsekretär und dessen Sonder• diesen Prozeß zur Zeit noch verzögern. beauftragter seine feste Unterstützung und Die Wahrung des Friedens seit Mai 1991 und Im Anschluß an Konsultationen mit den spricht dem Personal der UNAVEM II, das sei• das Bekenntnis aller Parteien zu dem Wahl• Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• nen anstrengenden Aufgaben mit Mut, Un• prozeß sind ermutigend. Der Rat betont je• präsident im Namen des Rates auf dessen parteilichkeit und Einsatzbereitschaft nach• doch erneut, welche Bedeutung er der nach 3115.Sitzung am 18.September 1992 im Zu• kommt, seine Anerkennung aus. Der Rat bit• Treu und Glauben erfolgenden Erfüllung aller sammenhang mit der Behandlung des Punk• tet die angolanischen Parteien nachdrücklich, in den -Acordos de Paz para Angola- enthalte• tes »Weiterer Bericht des Generalsekretärs auch weiterhin eng mit den Vereinten Natio• nen Verpflichtungen durch die Vertragspar• über die Verifikationsmission der Vereinten nen zusammenzuarbeiten und alle Maßnah• teien beimißt. In diesem Zusammenhang ap• Nationen für Angola (UNAVEM II) (S/24556)- men zu ergreifen, die notwendig sind, um die pelliert er nachdrücklich an die Regierung durch den Rat die nachstehende Erklärung ab: Sicherheit des Personals und des Eigentums und die UNITA, die in dem Bericht beschrie• der Vereinten Nationen zu gewährleisten. benen Verzögerungen und Unzulänglichkei• »Der Sicherheitsrat hat den weiteren Bericht Der Rat nimmt davon Kenntnis, daß sich die ten rasch zu überwinden und in der Frage der des Generalsekretärs über die Verifikations• Regierung und die UNITA Berichten zufolge Zusammenziehung von Truppen und Waffen mission der Vereinten Nationen für Angola darüber geeinigt haben, die Vereinten Natio• in Sperrgebieten, der Demobilisierung und (UNAVEM II) (S/24556), den er sorgfältig ge• nen zu bitten, die Präsenz der UNAVEM in der Aufstellung neuer Streitkräfte und Poli• prüft hat, mit Genugtuung zur Kenntnis ge• Angola auf die Übergangszeit nach den Wah• zeieinheiten raschere Fortschritte zu erzie• nommen. len auszudehnen. Der Rat wird bereit sein, ei• len. Der Rat erklärt erneut, welche Bedeutung er nen solchen Antrag zu prüfen, wenn er in An• der vollständigen Durchführung der -Acordos gola breite Unterstützung findet und wenn Der Rat verleiht außerdem seiner Besorgnis de Paz para Angola- beimißt, die in freien und der Umfang und die Dauer des Mandats, das Ausdruck über die politische und Sicherheits• fairen Mehrparteienwahlen am 29. und darin für die UNAVEM vorgeschlagen wird, situation in Angola, die ein Höchstmaß an 30.September 1992 gipfeln sollen. Er beglück• klar umrissen sind. Zurückhaltung erfordert. Gewalttätigen Zwi• wünscht die Angolaner zu ihrem Erfolg bei schenfällen, gegenseitigen Beschuldigungen der Aufrechterhaltung der Waffenruhe und bei Der Sicherheitsrat wird die Situation in An• und feindseliger Propaganda müsse ein Ende der Eintragung der überwiegenden Mehrheit gola auch weiterhin laufend verfolgen und gesetzt werden, und Toleranz, Zusammenar• der Bevölkerung in die Wählerlisten. Er ist da• sieht mit Interesse einem weiteren Bericht beit und Versöhnung sollten an ihre Stelle tre• von überzeugt, daß dieser Prozeß nicht mehr des Generalsekretärs nach den Wahlen entge• ten. Eine unverzügliche Einigung über einen rückgängig gemacht werden kann. gen. -- kurzen und klaren Kodex des Wahlverhaltens Gleichzeitig fordert der Rat die angolanischen ist unerläßlich, und es muß sichergestellt Parteien auf, dringend entschlossene Maß• werden, daß jeder Bewegungs- und Redefrei• nahmen zu ergreifen, um bestimmte wesent• SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• heit genießt und sich in allen Landesteilen liche Vorkehrungen abzuschließen. Dazu ge• ten vom ö.Oktober 1992 (UN-Dok. S/24623) ohne Furcht in die Wählerlisten eintragen las• hören unter anderem die Demobilisierung der sen kann. Der Rat fordert die Regierung und restlichen Regierungs- und UNITA-Truppen, Im Anschluß an Konsultationen mit den

114 Vereinte Nationen 3/1993 Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• daß sich die Ad-hoc-Kommission aus den fol• kommen erneut auf, sich an alle Verpflich• präsident im Namen des Rates auf dessen genden vier Ratsmitgliedern zusammenset• tungen zu halten, die sie im Rahmen dieser 3120.Sitzung am ö.Oktober 1992 im Zusam• zen soll: Kap Verde, Marokko, Russische Fö• Abkommen eingegangen sind, insbesondere menhang mit der Behandlung des Punktes deration und Vereinigte Staaten von Amerika. was die Kantonierung ihrer Truppen und die •Mündlicher Bericht des Generalsekretärs Einsammlung ihrer Waffen, die Demobilisie• über die Verifikationsmission der Vereinten rung und die Aufstellung der vereinten natio• Nationen für Angola (UNAVEM II)- durch den SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• nalen Streitkraft betrifft. Er fordert die Par• teien außerdem auf, alles zu unterlassen, was Rat die nachstehende Erklärung ab: ten vom 19.0ktober 1992 (UN-Dok. S/24683) die Spannungen erhöhen, die Fortsetzung des »Der Sicherheitsrat hat den Wahlprozeß ge• Wahlprozesses beeinträchtigen und die terri• nau verfolgt, der gemäß der von ihm am Nach Konsultationen am 19.Oktober 1992 toriale Unversehrtheit Angolas gefährden 30.Mai 1991 im Anschluß an die Friedensab• gab der Präsident des Sicherheitsrats im Na• könnte. men der Ratsmitglieder gegenüber den Me• kommen verabschiedeten Resolution 696 Der Sicherheitsrat fordert die Uniäo Nacional (1991) am 29. und 30.September 1992 in An• dien die folgende Erklärung ab: para a Indepêndencia Total de Angola (UN- gola stattgefunden hat. Der Rat ist erfreut dar• ITA) und die anderen Parteien des Wahlpro• über, daß die Präsidentschafts- und Parla• »Die Mitglieder des Sicherheitsrats haben am zesses in Angola auf, die Ergebnisse der Wah• mentswahlen im ganzen Land in einer ruhi• 19.0ktober einen von den Mitgliedern der len vom 29. und 30.September 1992 anzuer• gen Atmosphäre unter starker Beteiligung der vom ll.-14.0ktober 1992 nach Angola ent• kennen, die die Sonderbeauftragte des Gene• Wähler stattgefunden haben. Der Rat möchte sandten Ad-hoc-Kommission des Rates ralsekretärs als im großen und ganzen frei außerdem der Sonderbeauftragten des Gene• mündlich erstatteten Bericht gehört. und fair bestätigt hat. Er bittet die Führer der ralsekretärs erneut seine rückhaltlose Unter• Sie sprachen den Kommissionsmitgliedern beiden Parteien der Friedensabkommen mit stützung und seinen Dank bekunden für die ihren Dank aus und äußerten ihre Genugtu• Nachdruck, unverzüglich einen Dialog aufzu• außergewöhnlichen Anstrengungen, die sie ung über den Beitrag, den die Kommission nehmen, so daß der zweite Durchgang der zusammen mit dem gesamten Personal der zur Verminderung der Spannungen in Angola Präsidentschaftswahlen abgehalten werden Verifikationsmission der Vereinten Nationen und zu den Bemühungen um die Beilegung kann. Der Sicherheitsrat wird jede Partei, die für Angola (UNAVEM II) unternommen hat, der nach den Wahlen vom 29. und 30.Septem• es ablehnt, sich an einem solchen Dialog zu um die Durchführung dieser Resolution und ber 1992 aufgetretenen Schwierigkeiten gelei• beteiligen und so den gesamten Prozeß ge• insbesondere den reibungslosen Ablauf des stet hat. fährdet, dafür verantwortlich machen. Wahlprozesses sicherzustellen. Die Mitglieder des Sicherheitsrats riefen die Der Sicherheitsrat verurteilt entschieden die Der Rat gibt seiner Besorgnis Ausdruck über Parteien erneut auf, sich genauestens an alle Angriffe und grundlosen Anschuldigungen die bei ihm eingegangenen Berichte, denen Verpflichtungen zu halten, die sie im Rahmen des Radiosenders der UNITA, Vorgan, gegen zufolge eine Partei der Friedensabkommen der Friedensabkommen eingegangen sind, die Sonderbeauftragte des Generalsekretärs die Gültigkeit der Wahlen anficht. Er ist au• insbesondere was die Demobilisierung ihrer und die Verifikationsmission der Vereinten ßerdem besorgt darüber, daß bestimmte, zu Truppen und die Aufstellung Vereinter Nationen für Angola |UNAVEM II). Er ver• derselben Partei gehörende Generäle ihre Ab• Streitkräfte betrifft, und alles zu unterlassen, langt, daß diese Angriffe und Anschuldigun• sicht bekundet haben, sich aus den neuen an• was die Spannungen erhöhen könnte. gen sofort eingestellt werden, und bekundet golanischen Streitkräften zurückzuziehen. Die Mitglieder des Sicherheitsrats stellten nochmals seine volle Unterstützung für die Der Rat fordert alle Parteien auf, die von ih• mit Befriedigung fest, daß die Sonderbeauf• Sonderbeauftragte und UNAVEM II. nen im Rahmen der Friedensabkommen über• tragte des Generalsekretärs für Angola in ih• Der Sicherheitsrat erklärt erneut seine Bereit• nommenen Verpflichtungen einzuhalten, ins• rer öffentlichen Erklärung vom 17,Oktober schaft, auf der Grundlage etwaiger Empfeh• besondere die Verpflichtung, die endgültigen 1992 bestätigt hat, daß die am 29. und 30.Sep- lungen des Generalsekretärs hinsichtlich des Wahlergebnisse zu respektieren. Jede Anfech• tember 1992 abgehaltenen Wahlen nach Ab• Beitrages der Vereinten Nationen zur Vollen• tung muß mit Hilfe der für diesen Zweck ge• wägung aller Mängel im großen und ganzen dung des Wahlprozesses unverzüglich tätig zu schaffenen Mechanismen geregelt werden. als frei und fair bezeichnet werden können. werden.« Der Sicherheitsrat hat beschlossen, so schnell Sie stellten außerdem mit Befriedigung fest, wie möglich eine aus Mitgliedern des Rates daß die Führer der beiden Parteien der Frie• bestehende Ad-hoc-Kommission nach Angola densabkommen sich bereit erklärt haben, ei• zu entsenden, um in enger Zusammenarbeit nen Dialog aufzunehmen, damit die Präsi• mit der Sonderbeauftragten des Generalsekre• dentschaftswahlen zum Abschluß gebracht tärs die Durchführung der Friedensabkom• werden können. SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Verlänge• men zu unterstützen. Die Zusammensetzung rung des Mandats der Verifikationsmis• dieser Kommission wird nach Konsultatio• Die Ratsmitglieder sehen den Empfehlungen des Generalsekretärs hinsichtlich des Bei• sion der Vereinten Nationen für Angola nen mit den Ratsmitgliedem in nächster Zeit (UNAVEM II). - Resolution 785(1992) vom bestimmt.« trags, den die Vereinten Nationen leisten kön• nen, damit die Präsidentschaftswahlen zum 30.Oktober 1992 Abschluß gebracht werden, mit Interesse ent• gegen. Sie sind bereit, auf der Grundlage die• Der Sicherheitsrat, ser Empfehlungen unverzüglich tätig zu wer• SICHERHEITSRAT - Mitteilung des Präsi• den.« - unter Hinweis auf seine Resolutionen denten vom 8,Oktober 1992 (UN-Dok. S/ 696(1991) vom 30.Mai 1991 und 747(1992) 24639) vom 24.März 1992, - sowie unter Hinweis auf die vom Präsiden• 1. Der Präsident des Sicherheitsrats beehrt SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• ten des Sicherheitsrats im Namen des Ra• sich, auf die Erklärung hinzuweisen, die er ten vom 27.0ktober 1992 (UN-Dok. S/24720) tes abgegebene Erklärung vom 27.0ktober auf der 3120.Sitzung des Rates am Ö.Oktober 1992 (S/24720), 1992 im Zusammenhang mit der Situation in Im Anschluß an Konsultationen mit den - Kenntnis nehmend von dem Schreiben des Angola abgegeben hat (S/24623). Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• Generalsekretärs vom 29.Oktober 1992 (S/ 2. In dieser Erklärung wurde insbesondere präsident im Namen des Rates auf dessen 24736), in dem er die Verlängerung des der• der Beschluß des Sicherheitsrats erwähnt, so 3126.Sitzung am 27.0ktober 1992 im Zusam• zeitigen Mandats der Verifikationsmission schnell wie möglich eine aus Mitgliedern des menhang mit der Behandlung des Punktes der Vereinten Nationen für Angola (UN• Rates bestehende Ad-hoc-Kommission nach •Schreiben des Generalsekretärs an den Präsi• AVEM II) für eine Übergangszeit emp• Angola zu entsenden, um in enger Zusam• denten des Sicherheitsrats, datiert vom fiehlt, menarbeit mit der Sonderbeauftragten des 2ZOktober 1992- durch den Rat die folgende - zutiefst besorgt über die Verschlechterung Generalsekretärs die Durchführung der Frie• Erklärung ab: der politischen Lage und die zunehmen• densabkommen zu unterstützen. Außerdem den Spannungen in Angola, hieß es in der Erklärung, daß die Zusammen• »Der Sicherheitsrat hat von dem Schreiben - außerdem zutiefst besorgt angesichts der setzung dieser Kommission nach Konsulta• des Generalsekretärs an den Präsidenten des Berichte über die kürzliche Wiederaufnah• tionen unter den Ratsmitgliedem demnächst Sicherheitsrats vom 27.0ktober 1992 betref• me der Feindseligkeiten seitens der UN- festgelegt werde. fend die Situation in Angola Kenntnis genom• ITA in Luanda und Huambo, men. Er gibt seiner ernsthaften Besorgnis - erklärend, daß die internationale Gemein• 3. In Übereinstimmung mit diesem Beschluß Ausdruck über die Verschlechterung der poli• schaft jede Partei zurückweisen wird, die hielt der Präsident Konsultationen mit den tischen Lage und die zunehmenden Spannun• nicht alle Verpflichtungen einhält, die sie Ratsmitgliedern ab. Nach diesen Konsultatio• gen in dem Land. nach den Acordos de Paz para Angola- ein• nen sind die Mitglieder übereingekommen, Der Rat fordert die Parteien der Friedensab• gegangen ist, und daß unter Anwendung

Vereinte Nationen 3/1993 115 von Gewalt Erreichtes nicht anerkannt Der Sicherheitsrat, 7. erklärt erneut, daß er jede Partei, die es werden wird, ablehnt, sich an einem solchen Dialog zu 1. billigt die Empfehlung des Generalsekre• - unter Hinweis auf seine Resolutionen beteiligen, und so den gesamten Prozeß tärs, das derzeitige Mandat von UN• 696(1991) vom 30.Mai 1991, 747(1992) vom gefährdet, dafür verantwortlich machen AVEM II für eine Übergangszeit bis zum 24.März 1992 und 785(1992) vom 30.Okto- wird, und wiederholt seine Bereitschaft, 30.November 1992 zu verlängern; ber 1992, alle geeigneten Maßnahmen nach der 2. ersucht den Generalsekretär, dem Sicher• - Kenntnis nehmend von dem weiteren Be• Charta der Vereinten Nationen zu erwä• heitsrat bis dahin einen detaillierten Be• richt des Generalsekretärs vom 25.Novem- gen, um die Durchführung der »Acordos richt über die Lage in Angola vorzulegen, ber 1992 (S/24858 mit Add.l), de Paz- sicherzustellen; der langfristige Empfehlungen hinsicht• - zutiefst besorgt über die Verschlechterung 8. fordert alle Staaten auf, alles zu unterlas• lich des Mandats und der Personalstärke der politischen und militärischen Lage in sen, was die Durchführung der »Acordos der UNAVEM II sowie eine Darstellung Angola und insbesondere über die erfolg• de Paz- direkt oder indirekt gefährden der damit verbundenen finanziellen Aus• ten Truppenbewegungen sowie über die und die Spannungen im Land erhöhen wirkungen enthält; Feindseligkeiten, zu denen es am 31.Okto• könnte; 3. verurteilt nachdrücklich jegliche Wieder• ber und 1.November 1992 gekommen ist, 9. ersucht den Generalsekretär, ihm bis aufnahme von Eeindseligkeiten und ver• - unter Begrüßung und in Unterstützung der zum 31.Januar 1993 einen weiteren Be• langt dringend deren sofortige Einstel• Bemühungen des Generalsekretärs und richt über die Situation in Angola zusam• lung; seiner Sonderbeauftragten um die Beile• men mit seinen längerfristigen Empfeh• 4. fordert alle Staaten auf, alles zu unterlas• gung der gegenwärtigen Krise, lungen betreffend die künftige Rolle der sen, was direkt oder indirekt die Durch• - beunruhigt darüber, daß wesentliche Teile Vereinten Nationen in dem Friedenspro• führung der »Acordos de Paz- gefährden der Acordos de Paz para Angola- auch wei• zeß vorzulegen, die hinsichtlich ihres und die Spannungen im Land erhöhen terhin nicht durchgeführt werden, sachlichen und terminlichen Rahmens könnte; - erneut seine Unterstützung für die Erklä• genau definiert werden und in Angola 5. bekundet von neuem seine volle Unter• rung der Sonderbeauftragten des General• weitreichende Unterstützung finden stützung für die Sonderbeauftragte des sekretärs bekundend, der zufolge die Wah• sollte; Generalsekretärs und UNAVEM II und len am 29. und 30.September 1992 im gro• 10. beschließt, mit der Frage befaßt zu blei• seine entschiedene Verurteilung der An• ßen und ganzen frei und fair waren, sowie ben. griffe und grundlosen Beschuldigungen zur Kenntnis nehmend, daß die UNITA seitens des Radiosenders der UNITA, Vor• die Wahlergebnisse akzeptiert hat, Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• me. gan, gegen die Sonderbeauftragte des Ge• - feststellend, daß der Generalsekretär die neralsekretärs und UNAVEM II; Absicht hat, in dieser Zeit steigender An• 6. unterstützt die Erklärung der Sonderbe• forderungen an die Friedenssicherungsres• SICHERHEITSRAT - Erklärung des Präsiden• auftragten des Generalsekretärs, in der sourcen bei dieser und bei anderen Frie• ten vom 22.Dezember 1992 (UN-Dok. S/ bestätigt wird, daß die am 29. und 30.Sep• densoperationen die Ausgaben auch wei• 25002) tember 1992 abgehaltenen Wahlen im terhin sorgfältig zu überwachen, Im Anschluß an Konsultationen mit den großen und ganzen frei und fair waren, 1. billigt die Empfehlung des Generalsekre• Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• und fordert die UNITA und die anderen tärs, das derzeitige Mandat von UNAVEM präsident im Namen des Rates auf dessen Parteien des Wahlprozesses in Angola II um einen weiteren Zeitraum von zwei 3152.Sitzung am 22.Dezember 1992 im Zu• auf, die Wahlergebnisse zu respektieren,- Monaten, das heißt bis zum 31.Januar sammenhang mit der Behandlung des Punk• 7. fordert die Parteien der Acordos de Paz- 1993, zu verlängern; tes »Schreiben des Generalsekretärs an den auf, sich an alle Verpflichtungen zu hal• 2. appelliert an die Staaten, die Truppen und Präsidenten des Sicherheitsrats, datiert vom ten, die sie im Rahmen dieser Abkom• Polizeikräfte stellen, mit UNAVEM II zu• 18.Dezember 1992- durch den Rat die folgen• men eingegangen sind, insbesondere was sammenzuarbeiten, um die vorgeschriebe• de Erklärung ab: die Kasemierung ihrer Truppen und die ne Personalstärke möglichst bald wieder• Einsammlung ihrer Waffen, die Demobili• herzustellen; »»Der Sicherheitsrat hat von dem Schreiben sierung und die Aufstellung der vereinten 3. begrüßt die von der Regierung Angolas des Generalsekretärs an den Ratspräsidenten, nationalen Streitkraft betrifft, und alles und der UNITA am 26.November 1992 in datiert vom 18Dezember 1992 (S/24996), be• zu unterlassen, was die Spannungen erhö• Namibe abgegebene gemeinsame Erklä• treffend die Situation in Angola, Kenntnis ge• hen, die Fortsetzung des Wahlprozesses rung und bittet die beiden Parteien nach• nommen. Er gibt seiner ernsthaften Besorgnis beeinträchtigen und die territoriale Un• drücklich, sofort wirksame Maßnahmen Ausdruck über das Ausbleiben von Fortschrit• versehrtheit Angolas gefährden könnte; gemäß der Erklärung zu ergreifen; ten bei der Durchführung der »Acordos de Paz 8. fordert die Führer der beiden Parteien 4. verlangt, daß die beiden Parteien die Waf• para Angola- sowie über das Fortbestehen der nachdrücklich auf, unverzüglich einen fenruhe genauestens einhalten, sofort alle gefährlichen politischen und sicherheitspoli• Dialog aufzunehmen, um so die rasche militärischen Konfrontationen, insbeson• tischen Lage in dem Land. Abhaltung des zweiten Durchgangs der dere offensive Truppenbewegungen, ein• Der Sicherheitsrat appelliert erneut nach• Präsidentschaftswahlen zu ermöglichen; stellen und alle für den Abschluß des Frie• drücklich an die beiden Parteien, einen konti• 9. erklärt erneut, daß er jede Partei, die es densprozesses erforderlichen Vorausset• nuierlichen und konstruktiven Dialog aufzu• ablehnt, sich an einem solchen Dialog zu zungen schaffen,- nehmen, der auf die nationale Aussöhnung beteiligen, und so den gesamten Prozeß 5. bittet die beiden Parteien nachdrücklich und die Beteiligung aller Parteien am demo• gefährdet, dafür verantwortlich machen zu zeigen, daß sie die Acordos de Paz- ein• kratischen Prozeß gerichtet ist, und sich auf wird, und wiederholt seine Bereitschaft, halten und ohne jede Ausnahme erfüllen, einen genauen Zeitplan und ein Aktionspro• alle geeigneten Maßnahmen nach der insbesondere was die Kasemierung ihrer gramm zu einigen, um die Durchführung der Charta der Vereinten Nationen zu erwä• Truppen und die Einsammlung ihrer Waf• »Acordos de Paz- zum Abschluß zu bringen. gen, um die Durchführung der Acordos fen, die Demobilisierung und die Aufstel• Der Sicherheitsrat fordert mit Nachdruck, de Paz- sicherzustellen; lung der vereinten nationalen Streitkraft daß die Militärstreitkräfte der Uniao Nacio- nal para a Independência Total de Angola 10. beschließt, mit der Frage befaßt zu blei• betrifft, und alles zu unterlassen, was die (UNITA) sofort aus Uige und Negage abgezo• ben. Spannungen erhöhen und die Rückkehr zu einer normalen Situation gefährden könn• gen werden, daß die staatliche Verwaltung dort voll wiederhergestellt wird und daß die Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• te; beiden Parteien die am 26.November 1992 in me. 6. appelliert nachdrücklich an die beiden Par• Namibe begonnenen direkten Gespräche wie• teien, einen kontinuierlichen und kon• deraufnehmen. Er fordert beide Parteien er• struktiven Dialog aufzunehmen, der auf neut nachdrücklich auf, ihre Verpflichtung eine nationale Versöhnung und die Beteili• auf die »Acordos de Paz- unter Beweis zu stel• gung aller Parteien am demokratischen SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Verlänge• len, insbesondere was die Kasernierung ihrer Prozeß gerichtet ist, und sich zur Erfüllung rung des Mandats der Verifikationsmis• Truppen und die Einsammlung ihrer Waffen, ihrer Verpflichtungen aus den »Acordos de sion der Vereinten Nationen für Angola die Demobilisierung, die Aufstellung der na• Paz- auf einen genauen Zeitplan zu eini• (UNAVEM II). - Resolution 793(1992) vom tionalen Streitkräfte und die Wiederherstel• 30.November 1992 gen; le Vereinte Nationen 3/1993 lung der Zentralverwaltung im ganzen Land Aufnahme politischer Verhandlungen in die Situation in Liberia, die der Präsident betrifft. Übereinstimmung mit den Verfahrensregeln des Rates in dessen Namen am 22.Januar Der Sicherheitsrat hält es außerdem für uner• des Präsidenten. Er bittet alle Parteien und 1991 (S/22133) und 7.Mai 1992 (S/23886) läßlich, daß sich beide Parteien unverzüglich sonstigen Beteiligten nachdrücklich, eng mit abgegeben hat, auf Sicherheits- und andere Vorkehrungen ei• der KSZE zusammenzuarbeiten, um durch ei• - in Bekräftigung seiner Auffassung, daß das nigen, die es allen Ministern und anderen ne positive Mitwirkung an der Konferenz so IV.Abkommen von Yamoussoukro vom hochrangigen Amtsträgern ermöglichen, die rasch wie möglich zu einer Gesamtregelung 30.Oktober 1991 (S/24811) durch die Schaf• ihnen von der Regierung angebotenen Ämter ihrer Streitigkeiten zu gelangen. fung der erforderlichen Voraussetzungen Der Sicherheitsrat begrüßt die Absicht des einzunehmen, und die es allen Abgeordneten für freie und faire Wahlen in Liberia den Generalsekretärs, einen Beauftragten in die ermöglichen, ihre Funktionen in der Natio• bestmöglichen Rahmen für eine friedliche Region zu entsenden, der prüfen soll, welchen nalversammlung aufzunehmen. Beitrag die Vereinten Nationen leisten könn• Lösung des liberianischen Konflikts bietet, Der Sicherheitsrat hält es außerdem für unbe• ten, um die Bemühungen der KSZE zu unter• - unter Berücksichtigung des Beschlusses dingt erforderlich, daß sich beide Parteien auf stützen und um humanitäre Hilfe zu gewäh• der Gemeinsamen Tagung des Ständigen einen realistischen Aktionsplan zur uneinge• ren.« Vermittlungsausschusses und des Fünfer- schränkten Durchführung der -Acordos de Ausschusses, die am 20.Oktober 1992 in Paz< einigen und daß sie eine andauernde Prä• Cotonou (Benin) stattfand (S/24735), und senz der Vereinten Nationen in Angola er• Liberia des Schlußkommuniques der Ersten Ta• leichtern. Er unterstreicht, daß beide Seiten gung des Überwachungsausschusses der rasch beweisen müssen, daß sie willens und Neun über den liberianischen Konflikt, fähig sind, gemeinsam auf die Durchführung SICHERHEITSRAT - Erklärung des Präsiden• ten vom 7.Mai 1992 (UN-Dok. S/23886) das am 7.November 1992 in Abuja (Nige• der -Acordos de Paz< hinzuarbeiten, damit ria) herausgegeben wurde (S/24812, An• sich die internationale Gemeinschaft ermu• hang), tigt sieht, ihre knappen Ressourcen auch wei• Im Anschluß an Konsultationen des Sicher• heitsrats gab der Präsident im Namen des Ra• - mit Bedauern darüber, daß die Konfliktpar• terhin für die Fortsetzung der Operation der teien in Liberia die verschiedenen bislang Vereinten Nationen in Angola auf dem derzei• tes auf dessen 3071.Sitzung am 7.Mai 1992 im Zusammenhang mit der Behandlung des geschlossenen Abkommen, insbesondere tigen Stand einzusetzen. das IV.Abkommen von Yamoussoukro (S/ Der Sicherheitsrat unterstützt uneinge• Punktes -Die Situation in Liberia- durch den Rat die folgende Erklärung ab: 24811), weder eingehalten noch durchge• schränkt die Maßnahmen, die der Generalse• führt haben, kretär ergriffen hat, um die derzeitige Krise zu - feststellend, daß die Verschlechterung der überwinden, und appelliert an Präsident dos »Die Mitglieder des Sicherheitsrats erinner• Situation in Liberia eine Bedrohung des Santos und Dr. Savimbi, die Einladung des ten an die Erklärung, die der Ratspräsident im Weltfriedens und der internationalen Si• Generalsekretärs anzunehmen, an einem un• Namen des Rates am 22.Januar 1991 zur Si• cherheit darstellt, insbesondere im gesam• ter seiner Schirmherrschaft stehenden ge• tuation in Liberia abgegeben hat. Die Mitglieder des Sicherheitsrats nahmen ten Westafrika, meinsamen Treffen an einem vereinbarten mit Genugtuung Kenntnis von dem Schluß• Ort teilzunehmen, um zu bestätigen, daß bei - unter Hinweis auf die Bestimmungen des kommunique der Tagung der Informellen Be• der Reaktivierung der Übereinkommen von Kapitels VIII der Charta der Vereinten Na• ratungsgruppe des Fünfer-Ausschusses für Li• tionen, Bicesse im Hinblick auf deren volle Durch• beria der Wirtschaftsgemeinschaft der West• führung echte Fortschritte erzielt worden sind - feststellend, daß die Verschlechterung der afrikanischen Staaten (ECOWAS), das am Situation die Schaffung von Voraussetzun• und daß über das Fortbestehen der Präsenz 7.April 1992 in Genf herausgegeben wurde. gen verhindert, die der Abhaltung freier der Vereinten Nationen in Angola Einigung Die Mitglieder des Sicherheitsrats sprechen und fairer Wahlen im Einklang mit dem erzielt worden ist. « der ECOWAS und ihren verschiedenen Orga• nen, insbesondere dem Fünfer-Ausschuß, ihre IV.Abkommen von Yamoussoukro förder• Anerkennung aus für ihre unermüdlichen Be• lich sind, mühungen, ein baldiges Ende des liberiani• - mit Genugtuung darüber, daß die Wirt• schen Konflikts herbeizuführen. schaftsgemeinschaft der Westafrikani• In diesem Zusammenhang sind die Mitglie• schen Staaten (ECOWAS) auch weiterhin Berg-Karabach der des Sicherheitsrats der Auffassung, daß für eine friedliche Lösung des liberiani• das am 30.Oktober 1991 geschlossene Ab• schen Konflikts eintritt, sowie über ihre SICHERHEITSRAT-Erklärung des Präsiden• kommen von Yamoussoukro durch die Schaf• diesbezüglichen Bemühungen, ten vom 27.0ktober 1992 (UN-Dok. S/24721) fung der erforderlichen Voraussetzungen für - femer mit Genugtuung darüber, daß die freie und faire Wahlen in Liberia den bestmög• Organisation der Afrikanischen Einheit lichen Rahmen für eine friedliche Lösung des diese Bemühungen befürwortet und unter• Im Anschluß an Konsultationen unter den liberianischen Konflikts bietet. stützt, Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• Die Mitglieder des Sicherheitsrats fordern al• präsident im Namen des Rates auf dessen le Konfliktparteien in Liberia erneut auf, die - feststellend, daß die ECOWAS die Verein• 3127.Sitzung am 27.0ktober 1992 im Zusam• verschiedenen im Zuge des Friedensprozesses ten Nationen am 29.Juli 1992 ersucht hat, menhang mit der Behandlung des Punktes und unter der Ägide des Fünfer-Ausschusses eine Beobachtergruppe zur Verifikation -Die Situation in bezug auf Berg-Karabach< der ECOWAS geschlossenen Abkommen zu und Überwachung des Wahlprozesses nach durch den Rat die nachstehende Erklärung ab: achten und umzusetzen und dabei insbeson• Liberia zu entsenden, dere von allen Maßnahmen Abstand zu neh• - davon Kenntnis nehmend, daß die ECO• »Der Sicherheitsrat ist zutiefst besorgt über men, die die Sicherheit der Nachbarstaaten WAS den Generalsekretär am 20.Oktober die ernste Situation, die in Berg-Karabach und gefährden. 1992 in Cotonou (Benin) gebeten hat, er• den umliegenden Bezirken nach wie vor be• forderlichenfalls die Entsendung einer Die Mitglieder des Sicherheitsrats sprechen steht, sowie über die Verluste an Menschenle• den Mitgliedstaaten, dem Generalsekretär Gruppe zur Beobachtung der Kasernierung ben und die Sachschäden, die dadurch verur• und den humanitären Organisationen ihre und Entwaffnung der kriegführenden Par• sacht werden, obwohl am 21.September 1992 Anerkennung aus für ihre Bemühungen, den teien in Erwägung zu ziehen, in Sochi eine Feuereinstellungsvereinbarung Opfern des Bürgerkriegs in Liberia humanitä• - in Anerkennung der Notwendigkeit, die geschlossen wurde. re Hilfe zu gewähren, und bekräftigen in die• humanitäre Hilfe zu erhöhen, Der Sicherheitsrat bekräftigt den Inhalt sei• sem Zusammenhang, daß sie eine Verstär• - unter Berücksichtigung des Ersuchens, das ner Erklärung vom 26.August 1992 (S/24493) kung dieser Hilfe unterstützen.« der Ständige Vertreter Benins im Namen über die Situation in bezug auf Berg-Kara• der ECOWAS unterbreitet hat (S/24735), bach, insbesondere seine Unterstützung der Bemühungen, die die Konferenz von Minsk in - sowie unter Berücksichtigung des Schrei• der Frage von Berg-Karabach im Rahmen der bens des Außenministers Liberias, in dem Konferenz über Sicherheit und Zusammenar• SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Bindendes das vom Ständigen Vertreter Benins im Na• beit in Europa (KSZE) unternimmt. Er fordert Waffenembargo gegen Liberia. - Resolu• men der ECOWAS unterbreitete Ersuchen alle Parteien und sonstigen Beteiligten nach• tion 788(1992) vom 19.November 1992 befürwortet wird (S/24825), drücklich auf, die Feuereinstellung unverzüg• - in der Überzeugung, daß es unbedingt not• lich in Kraft treten zu lassen und alle Blocka• Der Sicherheitsrat, wendig ist, eine friedliche, gerechte und den aufzuheben. Er verlangt die sclortige Ein• dauerhafte Lösung des Konflikts in Liberia berufung der Konferenz von Minsk und die — unter Hinweis auf die Erklärungen über zu finden,

Vereinte Nationen 3/1993 117 1. spricht der ECOWAS seine Anerkennung 13. ersucht den Generalsekretär, so bald wie nach Mosambik entsprechend der Empfeh• aus für ihre Bemühungen, den Frieden, möglich einen Bericht über die Durch• lung in Ziffer 16 des genannten Berichts; die Sicherheit und die Stabilität in Libe• führung dieser Resolution vorzulegen; 2. sieht dem Bericht des Generalsekretärs ria wiederherzustellen; 14. beschließt, mit der Angelegenheit befaßt über die Einrichtung einer Operation der 2. bekräftigt seine Auffassung, daß das zu bleiben. Vereinten Nationen in Mosambik (ONU- IV.Abkommen von Yamoussoukro durch MOZ), einschließlich einer detaillierten die Schaffung der erforderlichen Voraus• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• Kostenaufstellung für diesen Einsatz, er• setzungen für freie und faire Wahlen in me. wartungsvoll entgegen; Liberia den bestmöglichen Rahmen für 3. beschließt, mit der Angelegenheit aktiv eine friedliche Lösung des liberianischen befaßt zu bleiben. Konflikts bietet, und fordert die ECO• Libyen WAS auf, sich auch weiterhin zu bemü• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• hen, die friedliche Umsetzung dieses Ab• SICHERHEITSRAT - Erklärung des Präsiden• me. kommens zu unterstützen,- ten vom 9.Dezember 1992 (UN-Dok. S/ 3. verurteilt die Verletzung der Waffenruhe 24925) vom 28.November 1990, gleichviel durch SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• welche Konfliktpartei; Im Anschluß an die am 9.Dezember 1992 ab• ten vom 27.0ktober 1992 (UN-Dok. S/24719) 4. verurteilt die auch weiterhin andauern• gehaltenen Konsultationen gab der Präsident den bewaffneten Angriffe auf die Frie• des Sicherheitsrats im Namen der Mitglieder Im Anschluß an Konsultationen mit den denstruppen der ECOWAS in Liberia im Zusammenhang mit dem Punkt betref• Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• durch eine der Konfliktparteien; fend die Libysch-Arabische Dschamahirija die präsident im Namen des Rates auf dessen 5. fordert alle Konfliktparteien und alle an• nachstehende Erklärung ab: 3125.Sitzung am 27.0ktober 1992 im Zusam• deren Beteiligten auf, die Bestimmungen menhang mit der Behandlung des Punktes des humanitären Völkerrechts genau ein• »Die Mitglieder des Sicherheitsrats führten •Die Situation in Mosambik« durch den Rat zuhalten; am 9.Dezember 1992 informelle Konsultatio• die folgende Erklärung ab: 6. fordert alle Konfliktparteien auf, die Waf• nen gemäß Ziffer 13 der Resolution 748(1992), fenruhe und die verschiedenen Abkom• mit der der Rat beschloß, die mit den Ziffern »Der Sicherheitsrat hat von dem Schreiben men des Friedensprozesses einzuhalten 3 bis 7 gegen die Libysch-Arabische Dschama• des Generalsekretärs vom 23.Oktober 1992 und durchzuführen, so auch das IV.Ab• hirija verhängten Maßnahmen alle 120 Tage an den Präsidenten des Sicherheitsrats betref• kommen von Yamoussoukro vom 30.Ok• oder früher, falls es die Situation erfordert, zu fend die Situation in Mosambik Kenntnis ge• tober 1991 und das am 7.April 1992 in überprüfen. nommen. Er dankt dem Generalsekretär und Genf herausgegebene Schlußkommuni• seinem interimistischen Sonderbeauftragten Nach Anhörung aller im Verlauf der Konsulta• für ihre Bemühungen dahin gehend, daß die que der Tagung der Informellen Bera• tionen zum Ausdruck gebrachten Meinungen tungsgruppe des ECOWAS-Fünfer-Aus- Vereinten Nationen zur Durchführung des gelangte der Ratspräsident zu der Schlußfol• Allgemeinen Friedensabkommens beitragen, schusses für Liberia, denen sie selbst zu• gerung, es bestehe keine Übereinstimmung im Einklang mit den Bestimmungen des Ab• gestimmt haben; dahin gehend, daß die notwendigen Voraus• kommens. 7. ersucht den Generalsekretär, zur Evaluie• setzungen für eine Änderung der Sanktions• Der Rat ist nach wie vor zutiefst besorgt ange• rung der Situation dringend einen Son• maßnahmen nach den Ziffern 3 bis 7 der Re• sichts der Berichte über schwerwiegende Ver• derbeauftragten nach Liberia zu entsen• solution 748(1992) gegeben seien.« letzungen der Waffenruhe in mehreren Regio• den und dem Sicherheitsrat so bald wie nen Mosambiks. Er appelliert an die Parteien, möglich einen Bericht mit allen Empfeh• diese Verletzungen sofort einzustellen und lungen vorzulegen, die er für angebracht die Waffenruhe und alle mit dem Allge• hält; Mosambik meinen Friedensabkommen eingegangenen 8. beschließt nach Kapitel VII der Charta Verpflichtungen genauestens einzuhalten. Er der Vereinten Nationen, daß alle Staaten SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Vorberei• fordert die Parteien außerdem nachdrücklich zum Zweck der Herstellung von Frieden tung der Einrichtung einer Operation der auf, mit dem interimistischen Sonderbeauf• und Stabilität in Liberia sofort so lange Vereinten Nationen in Mosambik (ONU- tragten voll zusammenzuarbeiten und insbe• ein allgemeines und vollständiges Embar• MOZ). - Resolution 782(1992) vom 13.0k- sondere alle erforderlichen Maßnahmen zu go für alle Lieferungen von Waffen und tober 1992 ergreifen, um die Sicherheit des Personals der Vereinten Nationen in Mosambik zu gewähr• militärischem Gerät nach Liberia verhän• leisten. gen werden, bis der Sicherheitsrat etwas Der Sicherheitsrat, anderes beschließt; Der Rat möchte erneut erklären, daß er fest entschlossen ist, auf einen dauerhaften Frie• 9. beschließt in diesem Rahmen, daß das - mit Genugtuung über die Unterzeichnung den in Mosambik hinzuarbeiten. In dieser mit Ziffer 8 verhängte Embargo nicht für eines Allgemeinen Friedensabkommens Hinsicht fordert er die Parteien nachdrück• Waffen und militärische Gerätschaften zwischen der Regierung Mosambiks und lich auf, die Waffenrahe uneingeschränkt ein• gilt, die ausschließlich zur Verwendung der Resistência Nacional Moçambicana zuhalten, was eine Voraussetzung für die ra• der Friedenstruppen der ECOWAS in Li• (RENAMO) am 4,Oktober 1992 in Rom (S/ sche Einrichtung und die erfolgreiche Dislo• beria bestimmt sind, vorbehaltlich einer 24635), zierung der Operation der Vereinten Nationen Überprüfung, die auf Grund des Berichts - in der Erwägung, daß die Unterzeichnung in Mosambik (ONUMOZ) darstellt.« des Generalsekretärs eventuell notwen• des Abkommens einen bedeutenden Bei• dig sein wird; trag zur Wiederherstellung des Friedens 10. ersucht alle Staaten, die Vorschriften ein• und der Sicherheit in der Region darstellt, zuhalten, die von der ECOWAS aufge• - unter Hinweis auf die gemeinsame Erklä• SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Einrich• stellt wurden, um eine friedliche Lösung rung des Präsidenten der Republik Mo• tung der Operation der Vereinten Natio• des Konflikts in Liberia herbeizuführen; sambik und des Präsidenten der RENAMO nen in Mosambik (ONUMOZ). - Resolu• 11. fordert die Mitgliedstaaten auf, in ihren vom ZAugust 1992, in der beide Parteien tion 797(1992) vom lö.Dezember 1992 Beziehungen mit allen Parteien des libe• die Rolle der Vereinten Nationen bei der rianischen Konflikts Zurückhaltung zu Überwachung und der Gewährleistung der Der Sicherheitsrat, üben und alles zu unterlassen, was dem Durchführung des Allgemeinen Friedens• Friedensprozeß schaden könnte; abkommens annehmen (S/24406), - unter Hinweis auf seine Resolution 782 (1992) vom 13.0ktober 1992, 12. würdigt die Bemühungen der Mitglied• - sowie unter Hinweis auf den Bericht des - sowie unter Hinweis auf die Erklärung des staaten, des Systems der Vereinten Natio• Generalsekretärs vom 9.Oktober 1992 und Präsidenten des Sicherheitsrats vom nen und der humanitären Organisationen das Ersuchen des Präsidenten Mosambiks 27,Oktober 1992, um die Bereitstellung humanitärer Hilfe (S/24642), - nach Behandlung des vom 3.Dezember für die Opfer des Konflikts in Liberia und 1. billigt die Ernennung eines interimsmäßi• 1992 datierten Berichts des Generalsekre• erklärt in dieser Hinsicht erneut, daß er gen Sonderbeauftragten durch den Gene• tärs, eine Erhöhung der humanitären Hilfe un• ralsekretär und die Entsendung einer - betonend, welche Bedeutung er dem Allge• terstützt; Gruppe von bis zu 25 Militärbeobachtern meinen Friedensabkommen für Mosam-

118 Vereinte Nationen 3/1993 bik und der nach Treu und Glauben erfol• lamentswahlen und ihrer Vorbereitung SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Die Lage genden Erfüllung der darin enthaltenen sowie hinsichtlich eines genauen Zeit• in den von Israel besetzten arabischen Ge• Verpflichtungen durch die Parteien bei• plans für die Verwirklichung der anderen bieten. - Resolution 799(1992) vom 18.De• mißt, wichtigen Aspekte des Abkommens eng zember 1992 - Kenntnis nehmend von den Anstrengun• mit allen Parteien ins Benehmen zu set• gen, welche die Regierung Mosambiks und zen und dem Rat so bald wie möglich, Der Sicherheitsrat, die Resistência Nacional Moçambicana spätestens jedoch bis 31.März 1993, dar• bisher unternommen haben, um die Waf• über Bericht zu erstatten, - unter Hinweis auf die Verpflichtungen der fenruhe aufrechtzuerhalten, und seiner Be• 7. fordert die Regierung Mosambiks und die Mitgliedstaaten nach der Charta der Ver• sorgnis Ausdruck gebend über die Verzöge• Resistência Nacional Moçambicana auf, einten Nationen, rungen bei der Inangriffnahme einiger der in enger Abstimmung mit dem interimi• - in Bekräftigung seiner Resolutionen sich aus dem Allgemeinen Friedensab• stischen Sonderbeauftragten so bald wie 607(1988), 608(1988), 636(1989), 641(1989), kommen ergebenden wichtigen Aufgaben, möglich die organisatorischen und logi• 681(1990), 694(1991) und 726(1992), - mit Genugtuung darüber, daß der General• stischen Vorbereitungen für den Demobi• - zutiefst besorgt über die Nachricht, daß sekretär einen interimistischen Sonderbe• lisierungsprozeß abzuschließen; die Besatzungsmacht Israel unter Verlet• auftragten für Mosambik ernannt hat, dem 8. ermutigt die Mitgliedstaaten, positiv auf zung ihrer Verpflichtungen nach dem Vier• die Gesamtleitung der Aktivitäten der Ver• die vom Generalsekretär an sie gerichte• ten Genfer Abkommen von 1949 am einten Nationen zur Unterstützung des ten Ersuchen um den Beitrag von Perso• lZDezember 1992 Hunderte von palästi• Allgemeinen Friedensabkommens für Mo• nal und Gerät für die Operation der Ver• nensischen Zivilpersonen aus den seit sambik obliegen wird, sowie über die Ent• einten Nationen in Mosambik zu reagie• 1967 von Israel besetzten Gebieten, ein• sendung einer Gruppe von fünfundzwan• ren; schließlich Jerusalems, nach Libanon aus• zig Militärbeobachtern nach Mosam• 9. ermutigt die Mitgliedstaaten ferner, frei• gewiesen hat, bik entsprechend der Resolution 782(1992) willige Beiträge für die Aktivitäten der 1. verurteilt nachdrücklich die Maßnahme vom 13,Oktober 1992, Vereinten Nationen zur Unterstützung der Besatzungsmacht Israel, Hunderte von - feststellend, daß der Generalsekretär die des Allgemeinen Friedensabkommens für palästinensischen Zivilpersonen auszu• Absicht hat, in dieser Zeit steigender An• Mosambik zu leisten, und ersucht die weisen, und bekundet seinen entschiede• forderungen an die Mittel für die Friedens• Programme und Sonderorganisationen nen Widerspruch gegen jede derartige Aus• sicherung die Ausgaben bei dieser wie der Vereinten Nationen, geeignete Hilfe weisung durch Israel; auch bei anderen friedenssichernden Ope• und Unterstützung für die Durchführung 2. erklärt erneut, daß das Vierte Genfer Ab• rationen sorgfältig zu überwachen, der wichtigsten Aufgaben bereitzustel• kommen vom 12.August 1949 auf alle seit 1. billigt den vom 3.Dezember 1992 datierten len, die sich aus dem Abkommen erge• 1967 von Israel besetzten palästinensi• Bericht des Generalsekretärs und die darin ben; schen Gebiete einschließlich Jerusalems enthaltenen Empfehlungen; 10. ersucht den Generalsekretär, den Sicher• Anwendung findet, und stellt fest, daß die 2. beschließt, eine Operation der Vereinten heitsrat über die Entwicklungen unter• Ausweisung von Zivilpersonen eine Ver• Nationen in Mosambik einzurichten, richtet zu halten und ihm bis spätestens letzung der Verpflichtungen Israels nach entsprechend dem Vorschlag des General• 31.März 1993 einen weiteren Bericht vor• diesem Abkommen darstellt; sekretärs und in Übereinstimmung mit zulegen; 3. bekräftigt ferner die Unabhängigkeit, Sou• dem Allgemeinen Friedensabkommen für 11. beschließt, mit der Angelegenheit aktiv veränität und territoriale Unversehrtheit Mosambik, und ersucht den Generalsekre• befaßt zu bleiben. Libanons; tär, sich bei der Planung und Durchfüh• 4. verlangt, daß die Besatzungsmacht Israel rung der Dislozierung der Operation um Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• die sichere und sofortige Rückkehr aller Einspamngen zu bemühen, unter anderem me. Ausgewiesenen in die besetzten Gebiete durch eine gestaffelte Dislozierung, und sicherstellt; regelmäßig über die in dieser Hinsicht er• 5. ersucht den Generalsekretär, die Entsen• zielten Ergebnisse Bericht zu erstatten; dung eines Beauftragten in dieses Gebiet 3. beschließt femer, daß die Operation der Nahost zu erwägen, um diese ernste Situation bei Vereinten Nationen in Mosambik für ei• der israelischen Regiemng weiterzuverfol- nen Zeitraum bis zum 31.Oktober 1993 gen und dem Sicherheitsrat Bericht zu er• eingerichtet wird, um die in dem Bericht SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Überwa• statten; des Generalsekretärs beschriebenen Ziele chung der Entflechtung auf den Golanhö• 6. beschließt, die Angelegenheit weiter aktiv zu erreichen; hen. - Resolution 790(1992) vom 25.No- zu verfolgen. 4. fordert die Regierung Mosambiks und die vember 1992 Resistência Nacional Moçambicana auf, Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• mit dem interimistischen Sonderbeauf• Der Sicherheitsrat, me. tragten des Generalsekretärs und mit der Operation der Vereinten Nationen in Mo• - nach Behandlung des Berichts des Gene• sambik voll zusammenzuarbeiten und die ralsekretärs über die Beobachtertruppe der Südafrika Waffenruhe und alle mit dem Abkommen Vereinten Nationen für die Truppenent• eingegangenen Verpflichtungen genaue• flechtung (S/24821), SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Sicherung stens einzuhalten, und betont, daß die un- > beschließt, eines friedlichen Übergangs in Südafrika. - einschränkte Achtung dieser Verpflichtun• a) die beteiligten Parteien zur sofortigen Resolution 765(1992) vom lö.Juli 1992 gen eine notwendige Voraussetzung dafür Durchführung seiner Resolution 338 ist, daß die Operation der Vereinten Natio• (1973) vom 22,Oktober 1973 aufzufor• Der Sicherheitsrat, nen in Mosambik ihr Mandat erfüllen dern; kann; b) das Mandat der Beobachtertmppe der - unter Hinweis auf seine Resolutionen 392 5. verlangt, daß alle Parteien und anderen Be• Vereinten Nationen für die Truppen• (1976),473(1980), 554(1984) und 556(1984), teiligten in Mosambik alle erforderlichen entflechtung für einen weiteren Zeit• - in emster Besorgnis über die zu schweren Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit raum von sechs Monaten, das heißt bis Verlusten an Menschenleben führende Es• des Personals der Vereinten Nationen so• zum 31.Mai 1993, zu verlängern; kalation der Gewalt in Südafrika, wie auch wie des gesamten sonstigen auf Grund die• c) den Generalsekretär zu ersuchen, am über deren Folgen für die friedlichen Ver• ser und früherer Resolutionen entsandten Ende dieses Zeitraums einen Bericht handlungen zur Schaffung eines demokra• Personals zu gewährleisten,- über die Entwicklung der Situation und tischen, nichtrassischen und geeinten 6. billigt die in den Ziffern 30 und 51 des Be• die zur Durchführung der Resolution Südafrika, richts des Generalsekretärs dargelegte Vor• 338(1973) des Sicherheitsrats getroffe• - besorgt darüber, daß ein Andauern dieser gehensweise, was den Zeitplan für den nen Maßnahmen vorzulegen. Situation den Frieden und die Sicherheit in Wahlprozeß betrifft, und bittet den Gene• der Region ernstlich gefährden würde, ralsekretär, sich hinsichtlich d~,s genauen Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• - unter Hinweis auf die Erklärung über Zeitpunkts der Präsidentschafts- und Par• me. Apartheid und deren zerstörerische Folgen

Vereinte Nationen 3/1993 119 im Südlichen Afrika, die die Generalver• Der Sicherheitsrat, achtern der Vereinten Nationen in vollem sammlung auf ihrer Sechzehnten Sonder• Umfang zusammenzuarbeiten, damit die• tagung am 14.Dezember 1989 im Konsens - in Bekräftigung seiner Resolution 765 se ihre Aufgaben wirksam wahrnehmen verabschiedet und in der sie dazu aufgefor• (1992) vom lö.Juli 1992, können; dert hat, in Südafrika Verhandlungen in ei• - nach Behandlung des Berichts des Gene• 8. bittet die internationalen Organisationen, nem gewaltfreien Klima zu führen, ralsekretärs zur Südafrikafrage (S/24389), wie beispielsweise die Organisation der - betonend, daß es den südafrikanischen Be• - entschlossen, dem Volk Südafrikas in sei• Afrikanischen Einheit, das Common• hörden obliegt, alles Notwendige zu tun, nem rechtmäßigen Kampf um eine nicht• wealth und die Europäische Gemein• um der Gewalt sofort ein Ende zu setzen rassische, demokratische Gesellschaft bei• schaft, eine Entsendung ihrer eigenen Be• und das Leben und das Eigentum aller zustehen, obachter nach Südafrika in Absprache mit Südafrikaner zu schützen, - sich der Erwartungen des Volkes von Süd• den Vereinten Nationen und den gemäß - sowie die Notwendigkeit betonend, daß al• afrika bewußt, dahin gehend, daß ihm die der Nationalen Friedensübereinkunft ge• le Beteiligten die Gewalt gemeinsam be• Vereinten Nationen bei der Beseitigung al• schaffenen Strukturen zu erwägen; kämpfen und Zurückhaltung üben, ler Hindernisse behilflich sein werden, die 9. beschließt, bis zur Schaffung eines demo• - besorgt über die Unterbrechung des Ver• sich der Wiederaufnahme des Verhand• kratischen, nichtrassischen und geeinten handlungsprozesses sowie entschlossen, lungsprozesses entgegenstellen, Südafrika mit dieser Angelegenheit befaßt dem Volk Südafrikas in seinem rechtmäßi• - eingedenk der Bereiche, die im Zusam• zu bleiben. gen Kampf um eine nichtrassische demo• menhang mit der Frage der Gewalt in Süd• kratische Gesellschaft zu helfen, afrika zu Besorgnis Anlaß geben, so auch Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• 1. verurteilt die Eskalation der Gewalt in der Problematik der Wohnheime, der ge• me. Südafrika und insbesondere das Massaker fährlichen Waffen, der Rolle der Sicher• am 17.Juni 1992 in Boipatong wie auch die heitskräfte und anderer bewaffneter For• nachfolgenden gewalttätigen Zwischenfäl• mationen, der Untersuchung und Strafver• SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• le, bei denen auch auf unbewaffnete De• folgung von strafbarem Verhalten, der ten vom 17.August 1992 (UN-Dok. S/24456) monstranten geschossen wurde; Massendemonstrationen und des Verhal• 2. fordert die südafrikanischen Behörden tens der politischen Parteien, Auf seiner 3107.Sitzung am 17August 1992 nachdrücklich auf, der zur Zeit vonstatten - ferner eingedenk der Notwendigkeit, die gab der Präsident des Sicherheitsrats im Na• gehenden Gewalt durch sofortige Maßnah• gemäß der Nationalen Friedensüberein• men des Rates im Anschluß an die Verab• men wirksam ein Ende zu setzen und die kunft geschaffenen einheimischen Mecha• schiedung der Resolution 772(1992) im Zu• dafür Verantwortlichen vor Gericht zu nismen zu festigen und zu verstärken, da• sammenhang mit der Behandlung des Punk• stellen,- mit ihre Kapazität, jetzt und in Zukunft tes »Die Südafrikafrage' durch den Rat folgen• 3. fordert alle Parteien auf, die Gewalt ge• den Frieden zu konsolidieren, gesteigert de Erklärung ab: meinsam zu bekämpfen und die wirksame wird, Durchführung des Nationalen Friedensab• - entschlossen, dem Volk Südafrikas dabei »Im Zusammenhang mit der soeben verab• kommens sicherzustellen; behilflich zu sein, der Gewalt ein Ende zu schiedeten Resolution bin ich ermächtigt worden, im Namen des Rates die folgende Er• 4. bittet den Generalsekretär, dringend einen setzen, deren Andauern den Frieden und klärung abzugeben: Sonderbeauftragten zu ernennen, der unter die Sicherheit in der Region ernstlich ge• »Die Mitglieder des Rates gehen davon aus, anderem nach entsprechenden Erörterun• fährden würde, daß der Generalsekretär den Rat in bezug auf gen mit den Beteiligten Maßnahmen emp• - in diesem Zusammenhang unterstrei• die Zahl der Beobachter konsultieren wird, fehlen soll, die zur Herbeiführung eines chend, wie wichtig es ist, daß alle Parteien die er jeweils zu entsenden beabsichtigt.'« tatsächlichen Endes der Gewalt und zur bei der möglichst raschen Wiederaufnah• Schaffung der Voraussetzungen für Ver• me des Verhandlungsprozesses zusam• handlungen beitragen würden, welche zu menarbeiten, SICHERHEITSRAT-Erklärung des Präsiden• einem friedlichen Übergang zu einem 1. begrüßt mit Genugtuung den Bericht des ten vom lO.September 1992 (UN-Dok. S/ demokratischen, nichtrassischen und Generalsekretärs vom 7.August 1992 (S/ 24541) geeinten Südafrika führen, und der dem Si• 24389); cherheitsrat möglichst bald einen Bericht 2. dankt allen beteiligten Parteien in Süd• Im Anschluß an die am lO.September 1992 dazu vorlegen soll; afrika für ihre Zusammenarbeit mit dem abgehaltenen Konsultationen gab der Präsi• 5. bittet alle Beteiligten nachdrücklich, den Sonderbeauftragten des Generalsekretärs; dent des Sicherheitsrats im Namen des Rates gegenüber den Medien die nachstehende Er• Sonderbeauftragten des Generalsekretärs 3. fordert die südafrikanische Regierung und klärung ab: bei der Erfüllung seines Mandats zu unter• alle Parteien in Südafrika auf, die in dem stützen und die Hindernisse zu beseitigen, Bericht des Generalsekretärs enthaltenen »Die Mitglieder des Sicherheitsrats mißbilli• die sich der Wiederaufnahme der Verhand• einschlägigen Empfehlungen dringend gen die Tötung von 28 Demonstranten und lungen entgegenstellen; umzusetzen; die Verwundung von beinahe 200 weiteren 6. unterstreicht in diesem Zusammenhang, 4. ermächtigt den Generalsekretär, dringend Personen durch Sicherheitskräfte in Südafrika daß es geboten ist, daß alle Beteiligten bei Beobachter der Vereinten Nationen in Süd• am 7.September 1992. Sie wiederholen ihre der möglichst raschen Wiederaufnahme afrika zu dislozieren, und zwar nach Mo• ernste Besorgnis über die fortwährende Eska• des Verhandlungsprozesses zusammenar• dalitäten und in einer Zahl, wie er sie im lation der Gewalt in Südafrika. Sie betonen beiten; Hinblick auf eine wirksame Auseinander• erneut, daß die südafrikanischen Behörden 7. bittet die internationale Gemeinschaft setzung mit den in seinem Bericht aufge• für die Aufrechterhaltung von Recht und Ord• nachdrücklich, die vom Sicherheitsrat im zeigten Bereichen, die zu Besorgnis Anlaß nung verantwortlich sind, und fordern sie auf, Hinblick auf die Herbeiführung eines bal• geben, in Absprache mit den gemäß der alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, digen Endes der Apartheid in Südafrika Nationalen Friedensübereinkunft geschaf• um der Gewalt ein Ende zu setzen und das verhängten geltenden Maßnahmen beizu• fenen Strukturen für notwendig befindet; Recht aller Südafrikaner auf friedliche politi• sche Betätigung ohne Angst vor Einschüchte• behalten; 5. bittet den Generalsekretär, im Benehmen rung oder Gewalt zu schützen. Die Mitglieder 8. beschließt, bis zur Schaffung eines demo• mit den beteiligten Parteien bei der Stär• des Sicherheitsrats bitten alle Parteien in kratischen, nichtrassischen und geeinten kung der gemäß der Nationalen Friedens• Südafrika nachdrücklich, bei der Bekämpfung Südafrika mit dieser Angelegenheit befaßt übereinkunft geschaffenen Strukturen be• der Gewalt zusammenzuarbeiten und größte zu bleiben. hilflich zu sein; Zurückhaltung zu üben, um die Eskalation 6. ersucht den Generalsekretär, dem Sicher• der Gewalt zu unterbinden. Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• heitsrat alle drei Monate oder, falls not• Die Mitglieder des Sicherheitsrats betonen me. wendig, in kürzeren Abständen über die die Notwendigkeit, der Gewalt ein Ende zu Durchführung dieser Resolution Bericht setzen und die Voraussetzungen für Verhand• zu erstatten; lungen zu schaffen, welche zur Schaffung ei• SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Entsen• 7. fordert die Regierung Südafrikas, die Par• nes demokratischen, nichtrassischen und dung von Beobachtern der Vereinten Na• teien und Organisationen und die gemäß geeinten Südafrika führen. Sie stellen in die• sem Zusammenhang fest, daß der Sicher• tionen nach Südafrika. - Resolution der Nationalen Friedensübereinkunft ge• heitsrat in seiner Resolution 772(1992) vom 772| 19921 vom 17. August 1992 schaffenen Strukturen auf, mit den Beob•

120 Vereinte Nationen 3/1993 17.August 1992 den Generalsekretär ermäch• Guten Willens, die auch eine humanitäre vom 30.September 1991, 729(1992) vom tigt hat, in Absprache mit den gemäß der Na• Hilfsmission umfaßt, nach Tadschikistan und 14.Januar 1992 und 784(1992) vom 30.0k- tionalen Friedensübereinkunft geschaffenen in die Region zu entsenden. tober 1992, Strukturen Beobachter der Vereinten Natio• Der Sicherheitsrat fordert alle Konfliktpar• - nach Behandlung des Berichts des Gene• nen nach Südafrika zu entsenden, um einen teien und die Nachbarländer auf, die Tätigkeit ralsekretärs vom 23.November 1992 (S/ Rahmen und eine Basis für die Beendigung der Mission des Generalsekretärs zu erleich• 24833 mit Add.l), der Gewalt in diesem Land zu schaffen. Sie tern und die Sicherheit ihres Personals zu ge• - mit Genugtuung über die Anstrengungen, begrüßen die Entscheidung des Generalsekre• währleisten.« die der Generalsekretär auch weiterhin tärs, eine Vorausgruppe von 13 Beobachtern unternimmt, um die Durchführung der der Vereinten Nationen am 11.September 1992 in Südafrika zu dislozieren, als Teil ei• verschiedenen Abkommen zu unterstüt• nes Kontingents von insgesamt 50 Beob• zen, die die Regierung El Salvadors und die achtern, die in Monatsfrist entsandt werden Zentralamerika Frente Farabundo Marti para la Liberaciön sollen. Nacional (FMLN) zwischen dem 4.April SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Verlänge• 1990 und dem lö.Januar 1992 unterzeich• Die Ratsmitglieder fordern die Regierung rung des Mandats der Beobachtermission net haben, um den Frieden wiederherzu• Südafrikas, die Parteien und Organisationen der Vereinten Nationen in El Salvador sowie die gemäß der Nationalen Friedens• stellen und die Aussöhnung in El Salvador (ONUSAL). - Resolution 784(1992) vom zu fördern, übereinkunft geschaffenen Strukturen auf, 30.Oktober 1992 mit den Beobachtern der Vereinten Nationen - feststellend, daß der Generalsekretär die in vollem Umfang zusammenzuarbeiten, da• Der Sicherheitsrat, Absicht hat, in dieser Zeit steigender An• mit diese ihre Aufgaben wirksam wahrneh• forderungen an die Friedenssicherungsres• men können. Sie wiederholen ihren Aufruf an - unter Hinweis auf seine Resolution 637 sourcen bei dieser und bei anderen Frie• andere in Betracht kommende regionale und (1989) vom 27. Juli 1989, densoperationen die Ausgaben auch wei• zwischenstaatliche Organisationen, zur För• - sowie unter Hinweis auf seine Resolutio• terhin sorgfältig zu überwachen, derung des Friedensprozesses die Entsendung nen 693(1991) vom 20.Mai 1991, 714(1991) 1. billigt den Bericht des Generalsekretärs, eigener Beobachter nach Südafrika in Abspra• vom 30.September 1991 und 729(1992) 2. beschließt, das in den Resolutionen che mit den Vereinten Nationen und den ge• vom 14.Januar 1992, mäß der Nationalen Friedensübereinkunft ge• 693(1991) und 729(1992) festgelegte Man• schaffenen Strukturen zu erwägen.« - Kenntnis nehmend von dem Schreiben des dat der Beobachtermission der Vereinten Generalsekretärs vom 19.Oktober 1992 (S/ Nationen in El Salvador (ONUSAL) um ei• 24688), in dem dieser eine Verzögerung in nen weiteren, am 31.Mai 1993 endenden dem in Resolution 729(1992) festgelegten Zeitraum von sechs Monaten zu verlän• Zeitplan bekanntgegeben hat, gern; Tadschikistan - sowie Kenntnis nehmend von dem Schrei• 3. begrüßt die Absicht des Generalsekretärs, ben des Generalsekretärs vom 28.Oktober SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• die künftige Tätigkeit und Personalstärke 1992 (S/24731), in dem dieser die vorläufi• der ONUSAL den Fortschritten anzupas• ten vom 30.Oktober 1992 (UN-Dok. S/24742) ge Verlängerung des derzeitigen Mandats sen, die beim Vollzug des Friedensprozes• der Beobachtermission der Vereinten Na• Im Anschluß an Konsultationen mit den ses erzielt werden; Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• tionen in El Salvador (ONUSAL) vorge• 4. bittet beide Parteien nachdrücklich, die präsident im Namen des Rates auf dessen schlagen hat, 1. billigt den Vorschlag des Generalsekretärs, von ihnen mit den am lö.Januar 1992 in 3131.Sitzung am 30.Oktober 1992 im Zusam• Mexiko-Stadt unterzeichneten Abkom• menhang mit der Behandlung des Punktes das derzeitige Mandat der ONUSAL um einen am 30.November 1992 endenden men eingegangenen feierlichen Verpflich• •Die Situation in Tadschikistan- durch den Zeitraum zu verlängern; tungen genauestens einzuhalten und nach Rat die folgende Erklärung ab: 2. ersucht den Generalsekretär, ihm bis da• Treu und Glauben zu erfüllen und sowohl ••Der Sicherheitsrat hat die bei ihm eingegan• hin Empfehlungen zu unterbreiten, die jetzt als auch nach Abschluß der Phase der genen Mitteilungen der Regierung Tadschiki• von einer Darstellung der finanziellen Waffenruhe äußerste Mäßigung und Zu• stans geprüft. Auswirkungen begleitet sind und die die rückhaltung zu üben, mit dem Ziel, die Der Sicherheitsrat bringt seine sehr ernste Be• Dauer der Mandatsverlängerung, das Man• neuen Termine einzuhalten, denen sie im sorgnis zum Ausdruck angesichts der sich dat selbst und die Personalstärke betreffen, Hinblick auf den erfolgreichen Abschluß weiter verschlechternden Situation in Tad• über die die ONUSAL unter Berücksichti• des Friedensprozesses und die Wiederher• schikistan, die zu beträchtlichen Verlusten an gung der bereits erzielten Fortschritte ver• stellung normaler Bedingungen, insbeson• Menschenleben und schweren Sachschäden fügen muß, um die Umsetzung der dere in den früheren Konfliktzonen, zuge• führt. Er nimmt mit Beunruhigung Kenntnis Schlußphasen des Friedensprozesses in El stimmt haben; von den Folgen für den Frieden und die Sicher• Salvador zu verifizieren; 5. teilt in diesem Zusammenhang die Sor• heit in der Region, die sich aus dieser Krise er• 3. bittet beide Parteien nachdrücklich, die geben könnten. von ihnen eingegangenen Verpflichtungen gen, die der Generalsekretär in Ziffer 84 seines Berichts zum Ausdruck gebracht Der Sicherheitsrat fordert alle Konfliktpar• nach den am 16Januar 1992 in Mexiko- teien auf, die Kämpfe einzustellen. Er bittet Stadt unterzeichneten Abkommen ge• hat; die Regierung Tadschikistans, die örtlichen nauestens einzuhalten und nach Treu und 6. bekräftigt seine Unterstützung für den Behörden, die Parteiführer und andere in Be• Glauben zu erfüllen und auf die jüngsten Einsatz der Guten Dienste des General• tracht kommende Gruppen nachdrücklich, Vorschläge des Generalsekretärs zur Über• sekretärs im Friedensprozeß in El Salvador einen politischen Dialog aufzunehmen, um windung der derzeitigen Schwierigkeiten und fordert beide Parteien auf, uneinge• eine Gesamtregelung des Konflikts mit fried• einzugehen; schränkt mit dem Sonderbeauftragten des lichen Mitteln zu erzielen. Er fordert die Par• 4. beschließt, mit der Angelegenheit befaßt Generalsekretärs und der ONUSAL bei ih• teien in den Nachbarländern auf, alles zu un• zu bleiben. ren Aufgaben zusammenzuarbeiten, die terlassen, was zur Erhöhung der Spannungen darin bestehen, die Parteien bei der Erfül• und zur Verhinderung einer Regelung beitra• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• lung ihrer Verpflichtungen zu unterstüt• gen könnte. me. zen und die Erfüllung zu verifizieren; Der Sicherheitsrat begrüßt die auf Initiative 7. ersucht alle Staaten sowie die internatio• Kirgistans von den Mitgliedsländern der Ge• nalen Entwicklungs- und Hnanzinstitutio- meinschaft Unabhängiger Staaten sowie die SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Verlänge• nen, den Friedensprozeß insbesondere seitens anderer Staaten unternommenen Be• rung des Mandats der Beobachtermission durch freiwillige Beiträge weiter zu unter• mühungen mit dem Ziel, Tadschikistan bei der Vereinten Nationen in El Salvador stützen; der Überwindung der Krise zu helfen. Er bit• (ONUSAL). - Resolution 791(1992) vom 8. ersucht den Generalsekretär, den Sicher• tet die Regierung Tadschikistans und alle an• 30.November 1992 deren Konfliktparteien, alle diese Bemühun• heitsrat über die weiteren Entwicklungen gen aktiv zu unterstützen. Der Sicherheitsrat, im Friedensprozeß in El Salvador voll un• Der Sicherheitsrat begrüßt den Beschluß des terrichtet zu halten und nach Bedarf, spä• Generalsekretärs, auf Grund der Ersuchen der - unter Hinweis auf seine Resolution testens jedoch vor Auslaufen der neuen Regierungen der Region und als Beitrag der 637(1989) vom 27Juli 1989, Mandatsperiode, über alle Aspekte der Vereinten Nationen zur Beilegung des Kon• - sowie unter Hinweis auf seine Resolutio• ONUSAL-Operationen Bericht zu erstat• flikts in den nächsten Tagen eine Mission des nen 693(1991) vom 20.Mai 1991, 714(1991) ten;

Vereinte Nationen 3/1993 121 9. beschließt, mit der Angelegenheit befaßt 18. bis 23.Juni. Er stellt mit Genugtuung fest, - in Bekräftigung aller seiner früheren Re• zu bleiben. daß im Mittelpunkt der Erörterungen die Fra• solutionen zu Zypern, gen der Gebietsausgleiche und der Vertriebe• - feststellend, daß einige Fortschritte er• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• nen standen und daß die übrigen sechs Fra• zielt worden sind, indem insbesondere me. gen, die den Ideenkatalog für eine Rahmen- beide Seiten das Recht auf Rückkehr und Gesamtvereinbarung ausmachen, ebenfalls das Recht auf Eigentum akzeptiert haben geprüft wurden. Er bekundet einhellig seine und es zwischen ihnen zu einer Annähe• uneingeschränkte Unterstützung für das vom rung in der Frage der Gebietsausgleiche Zypern Generalsekretär zur Durchführung der Reso• gekommen ist, lution 750( 1992) gewählte Verfahren. - nichtsdestoweniger seiner Besorgnis dar• SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Weitere Der Rat bekräftigt sein Eintreten für den über Ausdruck verleihend, daß es aus den Stationierung der Friedenstruppe in Zy• Ideenkatalog, der, wie in Ziffer 4 der Resolu• in dem Bericht erläuterten Gründen bis• pern. - Resolution 759(1992) vom 12.Juni tion 750(1992) erwähnt, eine geeignete her noch nicht möglich gewesen ist, die 1992 Grundlage zur Erzielung einer Rahmen-Ge• in der Resolution 750(1992) gesetzten samtvereinbarung darstellt. Ziele zu erreichen, Der Sicherheitsrat, Der Rat stellt mit Genugtuung fest, daß sich 1. billigt den Bericht des Generalsekretärs die führenden Vertreter der beiden Volksgrup• und würdigt dessen Bemühungen; - Kenntnis nehmend von dem Bericht des pen bereit erklärt haben, ihre Treffen mit dem 2. bekräftigt seinen Standpunkt, daß eine Generalsekretärs vom 31.Mai 1992 über Generalsekretär am 15Juli wieder aufzuneh• Zypern-Regelung von einem Staat Zy• den Einsatz der Vereinten Nationen in Zy• men und so lange auszuharren, wie dies ver• pern (S/24050 mit Add.l), pern ausgehen muß, der über eine einzige nünftigerweise für den Abschluß der Arbeiten Souveränität und internationale Rechts• - sowie Kenntnis nehmend von der Empfeh• notwendig ist. lung des Generalsekretärs, der Sicherheits• persönlichkeit sowie eine einzige Staats• rat möge die Stationierung der Friedens• Der Rat ist der Auffassung, daß die bevorste• bürgerschaft verfügt, dessen Unabhängig• truppe der Vereinten Nationen in Zypern henden Gespräche eine entscheidende Phase keit und territoriale Unversehrtheit ge• um einen weiteren Zeitraum von sechs in den Bemühungen des Generalsekretärs dar• währleistet sind und der zwei politisch Monaten verlängern, stellen, und fordert die beiden Führer auf, be• gleichberechtigte Volksgruppen entspre• - ferner in Anbetracht der Zustimmung der reit zu sein, die notwendigen Entscheidungen chend der Definition in Ziffer 11 des Be• Regierung Zyperns zu der Auffassung, daß im Hinblick auf eine Einigung in allen Ein• richts des Generalsekretärs vom 3.April es auf Grund der Verhältnisse auf der Insel zelfragen zu treffen, wie diese im Ideenkata• 1992 (S/23780) in einer beide Volksgrup• notwendig ist, die Truppe auch über den log abgehandelt wurden, der ein untrennbares pen einschließenden, bizonalen Föde• 15. Juni 1992 hinaus in Zypern zu belassen, Ganzes für eine Rahmen-Gesamtvereinba• ration umfaßt, und daß eine derartige Re• - in Bekräftigung der Bestimmungen der Re• rung bildet. gelung die vollständige oder teilweise solution 186(1964) vom 4.März 1964 und Der Rat billigt die Absicht des Generalsekre• Vereinigung mit jedwedem anderen Land der anderen einschlägigen Resolutionen, tärs, die beiden Führer zu einem gemeinsa• und jedwede Form der Teilung oder Sezes• 1. verlängert erneut die Stationierung der ge• men Treffen einzuladen, sobald die indirek• sion ausschließen muß; mäß Resolution 186(1964) aufgestellten ten Gespräche erkennen lassen, daß sich die Friedenstruppe der Vereinten Nationen in 3. schließt sich dem Ideenkatalog ein• Zypern um einen weiteren, mit dem Standpunkte der beiden Seiten zu dem Ideen• schließlich der vorgeschlagenen Gebiets• 15.Dezember 1992 endenden Zeitraum; katalog so weit angenähert haben, daß eine ausgleiche, wie sie auf der Landkarte in 2. ersucht den Generalsekretär, nach Bera• Einigung erzielt werden kann, und, falls die der Anlage zum Bericht des Generalse• tung mit den truppenstellenden Regierun• auf dem gemeinsamen Treffen zu leistenden kretärs angegeben werden, als Grandlage gen gemäß Ziffer 56 des Berichts dem Si• Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden zur Erzielung einer Rahmen-Gesamtver• cherheitsrat bis spätestens 1.September können, zwecks Abschluß der Rahmen-Ge• einbarung an; 1992 gezielte Vorschläge für die Neustruk- samtvereinbarung ein internationales Treffen 4. stimmt mit dem Generalsekretär darin turierung der Truppe vorzulegen, wobei auf hoher Ebene einzuberufen. überein, daß der Ideenkatalog als un• diese Vorschläge von den unter den gegebe• Der Rat fordert alle Beteiligten auf, ihren Ver• trennbares Ganzes nunmehr hinreichend nen Umständen realistisch verfügbaren Al• antwortlichkeiten nachzukommen und den ausgearbeitet ist, um beide Seiten in die ternativen ausgehen sollten; Generalsekretär in vollem Umfang zu unter• Lage zu versetzen, eine Gesamtvereinba• 3. ersucht den Generalsekretär, seinen Gute- stützen, um den Erfolg dieser Treffen sicher• rung zu erzielen; Dienste-Auftrag fortzuführen, den Sicher• zustellen. 5. fordert die Parteien auf, den erforderli• heitsrat über die erzielten Fortschritte un• Der Rat bekräftigt seinen Beschluß, mit der chen politischen Willen zu beweisen und terrichtet zu halten und bis zum 30.No- Zypernfrage laufend und unmittelbar befaßt an die Bemerkungen des Generalsekre• vember 1992 einen Bericht über die Durch• zu bleiben, um die Bemühungen um die Ver• tärs zur Lösung der in seinem Bericht er• führung dieser Resolution vorzulegen; vollständigung des Ideenkatalogs und den Ab• faßten Fragen positiv heranzugehen; 4. fordert alle Beteiligten auf, mit der Truppe schluß einer Rahmen-Gesamtvereinbarung auf der Grandlage ihres gegenwärtigen 6. bittet die Parteien nachdrücklich, bei der Mandats auch weiterhin zusammenzuar• zu unterstützen. Wiederaufnahme ihrer direkten Gesprä• beiten. Der Rat ersucht den Generalsekretär, ihn fort• che mit dem Generalsekretär am 26.Ok• laufend über seine Einschätzung der Fort• tober 1992 ihre Verhandlungen am Amts• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• schritte zu unterrichten, die bei den am sitz der Vereinten Nationen ohne Unter• me. 15Juli beginnenden Treffen erzielt werden, brechung fortzusetzen, bis eine Rahmen- damit der Rat je nach dem Fortgang der Ge• Gesamtvereinbarung auf der Grandlage spräche feststellen kann, wie er am besten des gesamten Ideenkatalogs erzielt wor• SICHERHEITSRAT- Erklärung des Präsiden• seine uneingeschränkte, unmittelbare Unter• den ist; ten vom 13Juli 1992 (UN-Dok. S/24271) stützung zum Tragen bringen könnte. 7. bekräftigt seinen Standpunkt, daß der Der Rat erwartet vom Generalsekretär zum Generalsekretär nach dem erfolgreichen Im Anschluß an Konsultationen mit den Abschluß dieser Treffen einen vollständigen Abschluß der direkten Gespräche ein Mitgliedern des Sicherheitsrats gab der Rats• Bericht, wie er ihn in Ziffer 10 der Resolution internationales Treffen auf hoher Ebene präsident im Namen des Rates auf dessen 750(1992) erbeten hat.« unter seinem Vorsitz zum Abschluß einer 3094.Sitzung am 13.Juli 1992 im Zusammen• Rahmen-Gesam Vereinbarung einberu• hang mit der Behandlung des Punktes >Die Si• fen soll, an dem die beiden Volksgruppen tuation in Zypern- durch den Rat die folgende SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Auftrag sowie Griechenland und die Türkei teil• Erklärung ab: der Guten Dienste im Zypemkonflikt. - nehmen würden,- Resolution 774(1992) vom 26.August 1992 8. bittet alle Beteiligten, mit dem General• »Der Sicherheitsrat verweist auf den am sekretär und seinen Beauftragten in vol• Der Sicherheitsrat, 24Juni 1992 mündlich erstatteten Bericht lem Umfang zusammenzuarbeiten und über den Gute-Dienste-Auftrag des General• - nach Behandlung des Berichts des Gene• den Boden vor der Wiederaufnahme der sekretärs in Zypern. Er begrüßt die separaten ralsekretärs vom 21.August 1992 über sei• direkten Gespräche im Oktober so vorzu• Treffen des Generalsekretärs mit den führen• nen Gute-Dienste-Auftrag in Zypern (S/ bereiten, daß ein rascher Abschluß der den Vertretern der beiden Volksgruppen vom 24472), Arbeit erleichtert wird;

122 Vereinte Nationen 3/1993 9. gibt seiner Erwartung Ausdruck, daß dert alle Beteiligten auf, auf der nächsten ten, die er für die Zeit vor der Wiederauf• 1992 eine Rahmen-Gesamtvereinbarung Gesprächsrunde bereit zu sein, Entschei• nahme der gemeinsamen Treffen im geschlossen wird und daß das Jahr 1993 dungen zu treffen, durch die eine rasche März 1993 für angezeigt hält, und dem Si• die Übergangszeit sein wird, während der Einigung herbeigeführt wird; cherheitsrat Änderungen der Verhand• die in der Anlage zu dem Ideenkatalog 7. erkennt an, daß der Abschluß dieses Pro• lungsmodalitäten zur Prüfung vorzu• festgelegten Maßnahmen umgesetzt wer• zesses im März 1993 wesentlich erleich• schlagen, mit dem Ziel, diesen größere den; tert würde, wenn jede Seite Maßnahmen Wirksamkeit zu verleihen; 10. bekräftigt, daß im Einklang mit den frü• durchführte, die geeignet sind, das gegen• 11. ersucht den Generalsekretär ferner, wäh• heren Resolutionen des Sicherheitsrats seitige Vertrauen zu fördern; rend der gemeinsamen Treffen im März der derzeitige Status quo inakzeptabel ist, 8. bittet alle Beteiligten nachdrücklich, sich 1993 zusammen mit dem Rat die Ent• und fordert den Generalsekretär auf, für zu den nachstehend aufgeführten ver• wicklung der Lage regelmäßig zu über• den Fall, daß bei den Gesprächen, die im trauenbildenden Maßnahmen zu ver• prüfen, um zu erwägen, welche weiteren Oktober wiederaufgenommen werden, pflichten: Maßnahmen seitens des Rates erforder• keine Vereinbarung zustande kommt, die a) daß als ein erster Schritt auf dem Weg lich sein könnten; Gründe für das NichtZustandekommen zu dem im Ideenkatalog vorgesehenen 12. ersucht den Generalsekretär, nach dem aufzuzeigen und dem Rat andere mögli• Abzug der nichtzyprischen Truppen die Abschluß der gemeinsamen Treffen, die che Vorgehensweisen zur Lösung des Zy• Zahl der ausländischen Truppen in der im März 1993 wiederaufgenommen wer• pern-Problems zu empfehlen; Republik Zypern beträchtlich verrin• den, einen vollständigen Bericht vorzule• 11. ersucht den Generalsekretär, vor Ende gert wird und daß die Verteidigungsaus• gen. 1992 einen vollständigen Bericht über die gaben in der Republik Zypern gesenkt Gespräche vorzulegen, die im Oktober werden; Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• wiederaufgenommen werden. b) daß die Militärbehörden beider Seiten me. mit der Friedenstruppe der Vereinten Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• Nationen in Zypern zusammenarbei• me. ten, um die Abzugsvereinbarung von SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Weitere 1989 auf alle Teile der von den Verein• Stationierung der Friedenstrappe in Zy• ten Nationen kontrollierten Pufferzone pern. - Resolution 796(1992) vom M.De• SICHERHEITSRAT - Gegenstand: Auftrag auszudehnen, in denen die beiden Sei• zember 1992 der Guten Dienste im Zypernkonflikt. - ten in nächster Nähe zueinander sind; Resolution 789(1992) vom 25.November c) daß im Hinblick auf die Durchführung Der Sicherheitsrat, 1992 der Resolution 550(1984) die derzeit der Kontrolle der Friedenstruppe der Ver• - in Anbetracht des Berichts des General• Der Sicherheitsrat, einten Nationen in Zypern unterste• sekretärs vom 1.Dezember 1992 über den - nach Behandlung des Berichts des Gene• hende Zone auf Varosha ausgedehnt Einsatz der Vereinten Nationen in Zypern ralsekretärs vom 19.November 1992 über wird; (S/24917 mit Add.l), seinen Gute-Dienste-Auftrag in Zypern, d) daß jede Seite aktive Maßnahmen er• - sowie in Anbetracht der Empfehlung des - mit Genugtuung feststellend, daß die bei• greift, um die zwischenmenschlichen Generalsekretärs, der Sicherheitsrat möge den Führer alle Fragen in dem Ideenkatalog Kontakte zwischen den beiden Volks• die Stationierung der Friedenstrappe der erörtert haben, mit dem Ergebnis, daß es gruppen zu fördern, indem sie die Ein• Vereinten Nationen in Zypern um einen Bereiche des Einvernehmens gab, wie in schränkungen der Bewegungsfreiheit weiteren Zeitraum von sechs Monaten dem Bericht festgestellt wird, von Personen über die Pufferzone hin• verlängern, - mit Genugtuung darüber, daß die beiden weg vermindern,- - ferner in Anbetracht dessen, daß die Regie• Seiten übereingekommen sind, Anfang e) daß die Einschränkungen vermindert rung Zyperns zugestimmt hat, daß es an• März 1993 wieder mit dem Generalsekre• werden, die ausländischen Besuchern, gesichts der Verhältnisse auf der Insel er• tär zusammenzukommen, um die Arbeit welche die Pufferzone durchqueren, forderlich ist, die Trappe über den 15.De• an einem einvemehmlichen Ideenkatalog auferlegt werden; zember 1992 hinaus in Zypern zu belas• abzuschließen, f) daß jede Seite bikommunale Projekte sen, 1. bekräftigt alle seine früheren Resolutio• vorschlägt, die von kreditgewährenden - in Bekräftigung der Bestimmungen der Re• nen über Zypern, einschließlich der Reso• und Geberregierungen sowie von inter• solution 186(1964) vom 4.März 1964 und lutionen 365(1974), 367(1975), 541(1983), nationalen Institutionen finanziert der anderen einschlägigen Resolutionen, 550(1984) und 774(1992); werden könnten; 1. verlängert erneut die Stationierung der ge• 2. schließt sich dem Bericht des Generalse• g) daß beide Seiten sich verpflichten, un• mäß Resolution 186(1964) aufgestellten kretärs an und würdigt dessen Bemühun• ter der Schirmherrschaft der Vereinten Friedenstrappe der Vereinten Nationen in gen; Nationen in ganz Zypern eine Volks• Zypern um einen weiteren, mit dem 15. 3. bekräftigt außerdem, daß er den Ideenka• zählung abzuhalten; Juni 1993 endenden Zeitraum; talog einschließlich der Gebietsausglei• h) daß die beiden Seiten zusammenarbei• 2. ersucht den Generalsekretär, seinen Gute- che, wie sie auf der Landkarte in der Anla• ten, um die Vereinten Nationen in die Dienste-Auftrag fortzuführen, den Sicher• ge zum Bericht des Generalsekretärs vom Lage zu versetzen, an den entsprechen• heitsrat über die erzielten Fortschritte un• 21August 1992 angegeben sind, als den Orten Durchführbarkeitsstudien terrichtet zu halten und bis zum 31.Mai Grundlage zur Erzielung einer Rahmen- vorzunehmen i) im Zusammenhang 1993 einen Bericht über die Durchführung Gesamtvereinbarung billigt; mit der Umsiedlung und Wiedereinglie• dieser Resolution vorzulegen; 4. bekräftigt femer seinen Standpunkt, daß derung von Personen, die von den Ge• 3. begrüßt die Absicht des Generalsekretärs, der derzeitige Status quo inakzeptabel ist bietsausgleichen im Rahmen der Ge• wie sie aus Ziffer 46 seines Berichts her• und daß ohne weitere Verzögerangen eine samtvereinbarung betroffen wären, so• vorgeht, seine Konsultationen mit den Gesamtvereinbarung im Einklang mit wie ii) im Zusammenhang mit dem trappenstellenden Regierangen hinsicht• dem Ideenkatalog erzielt werden soll; wirtschaftlichen Entwicklungspro• lich einer Umstrukturierung der Truppe 5. stellt fest, daß bei den letzten gemeinsa• gramm, das im Rahmen der Gesamt• weiterzuführen und dem Rat so bald wie men Treffen das angestrebte Ziel nicht er• vereinbarung denjenigen Personen zu• möglich darüber Bericht zu erstatten; reicht worden ist, insbesondere da be• gute käme, die sich wieder in der unter 4. fordert alle Beteiligten auf, mit der Truppe stimmte von der türkisch-zyprischen Seite türkisch-zyprischer Verwaltung stehen• auf der Grandlage ihres gegenwärtigen vertretene Standpunkte in grandlegendem den Zone ansiedeln würden; Mandats auch weiterhin zusammenzuar• Widersprach zu dem Ideenkatalog stan• 9. ersucht den Generalsekretär, die Durch• beiten. den; führung der genannten vertrauensbilden• Abstimmungsergebnis: Einstimmige Annah• 6. fordert die türkisch-zyprische Seite auf, den Maßnahmen weiterzuverfolgen und me. Standpunkte einzunehmen, die hinsicht• den Sicherheitsrat entsprechend unter• lich der vom Generalsekretär in seinem richtet zu halten,- Quelle für die Übersetzungen der UN-Dokumente: Bericht aufgezeigten Fragen mit dem 10. ersucht den Generalsekretär außerdem, Deutscher Übersetzungsdienst der Vereinten Natio• Ideenkatalog im Einklang stehen, und for• die vorbereitenden Kontakte zu unterhal• nen, New York

Vereinte Nationen 3/1993 123 Die Mitgliedschaften in UN-Organen im Jahre 1993

Menschenrechtskommission (53) Marc Bossuyt, Belgien Valeri I. Kouznetsov, Rußland Volodymr Boutkevitch, Ukraine Jaime Alberto Marchan Romero, Angola Linda Chavez, Vereinigte Staaten Ecuador Argentinien Stanislav Valentinovich Chemichenko, Alexandre Muterahejuru, Rwanda Australien Rußland Kenneth Osborne Rattray, Jamaika Bangladesch Erica-Irene A. Daes, Griechenland Bruno Simma, Deutschland Barbados Leandro Despouy, Argentinien Chikako Taya, Japan Brasilien Asbjorn Eide, Norwegen Philippe Texier, Frankreich Bulgarien El Hadji Guissé, Senegal Margerita Vysokajovä, Tschechien Burundi Muksum-Ul-Hakim, Bangladesch Javier Wimer Zambrano, Mexiko Chile Ribot Hatano, Japan China Claude Heller, Mexiko Costa Rica Jin Tian, China Deutschland Louis Joinet, Frankreich Menschenrechtsausschuß (18) Finnland Ahmed Khalifa, Ägypten Frankreich Fatma Zohra Ksentini, Algerien Francisco José Aguilar Urbina, Gabun loan Maxim, Rumänien Costa Rica Gambia Ciaire Palley, Großbritannien Nisuke Ando, Japan Großbritannien Said Naceur Ramadhane, Tunesien Marco Tulio Bruni Celli, Guinea-Bissau Rafael Rivas Posada, Kolumbien Venezuela Indien Rajindar Sachar, Indien Christine Chanet, Frankreich Indonesien Gilberto Vergne Saboia, Brasilien Vojin Dimitrijevic, Jugoslawien Iran Halima Embarek Warzazi, Marokko Omran El-Shafei, Ägypten Japan Fisseha Yimer, Äthiopien Elizabeth Evatt, Australien Kanada Janos Fodor, Ungarn Kenia Laurel Francis, Jamaika Kolumbien Kurt Herndl, Österreich Korea (Republik) Rosalyn Higgins, Großbritannien Rajsoomer Lallah, Mauritius Kuba Ausschuß für die Beseitigung der Andreas V. Mavrommatis, Zypern Lesotho rassischen Diskriminierung (18) Libyen Birame Ndiaye, Senegal Malaysia Fausto Pocar, Italien Mahmoud Aboul-Nasr, Ägypten Julio Prado Vallejo, Ecuador Mauretanien Hamzat Ahmadu, Nigeria Mauritius Waleed Sadi, Jordanien Michael Parker Banton, Bertil Wennergren, Schweden Mexiko Großbritannien Niederlande Theodoor Cornells van Boven, Nigeria Niederlande Österreich Ion Diaconu, Rumänien Ausschuß gegen Folter (10) Pakistan Eduardo Ferrero Costa, Peru Peru Ivan Garvalov, Bulgarien Hassib Ben Ammar, Tunesien Polen Régis de Gouttes, Frankreich Peter Thomas Bums, Kanada Portugal George O. Lamptey, Ghana Alexis Dipanda Mouelle, Kamerun Rumänien George Lechuga Hevia, Kuba Fawzi El Ibrashi, Ägypten Rußland Yuri A. Reshetov, Rußland Ricardo Gil Lavedra, Argentinien Sambia Shanti Sadiq Ali, Indien Yuri A. Khitrin, Rußland Sri Lanka Agha Shahi, Pakistan Hugo Lorenzo, Uruguay Sudan Michael E. Sherifis, Zypern Dimitar N. Mikhailov, Bulgarien Syrien Song Shuhua, China Bent Sorensen, Dänemark Togo Luis Valencia Rodriguez, Ecuador Joseph Voyame, Schweiz Tschechien Rüdiger Wolfrum, Deutschland Tunesien Mario Jorge Yutzis, Argentinien Uruguay Venezuela Ausschuß für die Rechte des Vereinigte Staaten Zypern Kindes (10)

Ausschuß für wirtschaftliche, soziale Hoda Badran, Ägypten und kulturelle Rechte (18) Akila Belembaogo, Burkina Faso Flora Corpuz-Eufemio, Philippinen Madoe Virginie Ahodikpe, Togo Luis A. Bambarén Gastelumendi, Philip Aiston, Australien Peru Unterkommission (der Menschen• Juan Alvarez Vita, Peru Thomas Hammarberg, Schweden rechtskommission) für die Verhü• Abdel Halim Badawi, Ägypten Youri Kolosov, Rußland tung von Diskriminierung und den Virginia Bonoan-Dandan, Sandra P. Mason, Barbados Schutz von Minderheiten (26) Philippinen Swithun Mombeshora, Simbabwe Dumitru Ceausu, Rumänien Marta Santos Pais, Portugal Miguel Alfonso Martinez, Kuba Abdessatar Grissa, Tunesien Marilia Sardenberg Zelner Goncalves, Awn Shawkat Al-Khasawneh, Luvsandanzangiin Ider, Mongolei Brasilien Jordanien Maria de los Angeles Jimenez Judith Sefi Attah, Nigeria Butragueno, Spanien (Wird fortgesetzt)

124 Vereinte Nationen 3/1993 Manfred Nowak m CCPR Commentary Commentary on the U.N. Covenant on Civil and Political Rights

XXVIII, 948 pages, hardcover • ISBN 3-88357-106-7 • 1993 • $176; £112; DM/SFr. 262.-

• An in-depth analysis of all substantive, organizational • The German version of this Commentary and procedural provisions of the Covenant and its two The standard work on the same subject, available in Optional Protocols German, was published in 1989. These two works constitute The present Commentary covers the practice and case law of the only complete commentaries on the Covenant. the Human Rights Committee which was established in 1977 and is the most important human rights treaty monitoring • Appendix body at the global level. As at 1 June 1993 the Committee An index of key words refers to paragraph numbers. In this examined more than 170 State reports, rendered about 500 way, it is intended to make possible the best use of the decisions on individual communications, and published 21 expanding case law in resolving specific problems of General Comments to be considered as the authoritative interpretation. The careful inclusion of thorough cross- interpretation of the respective provisions of the Covenant. referencing further enables the reader to take advantage of the interdependence of various provisions of the Covenant. Adopted by the General Assembly of the United Nations in 1966, the CCPR entered into force in 1976 after the deposit Relevant texts: the Covenant and both Optional Protocols in of the 35th instrument of ratification/accession. The English and in French; Reservations, Declarations and constantly growing number of ratifications (116 as at 1 June Understandings of the States Parties; Rules of Procedure of 1993) reflects the overall significance of the Covenant. the Committee; General Comments; Guidelines on State Among the States that recently ratified is the United States reports; the list of communications and State reports, (in 1992) which for many years declined to undertake any including a table of ratifications as at 1 June 1993. binding obligations under international human rights law. • The Author • Structure and Methology Manfred Nowak, Dr. iur. et habil. (Vienna University), The Commentary proceeds article by article, with LL.M. (Columbia University), former Director of the paragraph numbers, in order to facilitate the quickest Netherlands Institute of Human Rights (SIM) at the reference to specific problems. Thus, Arts. 1-53 of the University of Utrecht, is presently Professor of Law at the CCPR and Arts. 1-14 of the first Optional Protocol relating Austrian Federal Academy of Public Administration and to the individual communications procedure are analyzed. Director of the Ludwig Boltzmann Institute of Human Since the second Optional Protocol of 15 December 1989 Rights (BIM) in Vienna. aiming at the abolition of the death penalty is in fact an amendment to the right to life provided for in Article 6 of the • Dedication to Professor Felix Ermacora Covenant, it is analyzed in the context of this Article. On the occasion of his 70th birthday, the Commentary is dedicated to Felix Ermacora, who was a member of the The author's interpretation takes into account the Human Rights Committee from 1981 to 1984. characteristically high degree of abstraction and vagueness of parts of the human rights texts. Therefore, the Vienna Convention on the Law of Treaties and the travaux préparatoires are considered whenever appropriate. "In ORDER FORM Please return to: dubio pro libertate" is the prevailing principle when human rights guarantees are at stake, which goes hand in hand with N. P. Engel, Publisher N. P. Engel Verlag a narrow interpretation of lawful restrictions. 3608 South 12th St. P.O. Box 1940 Arlington Va 22204 D-77679 Kehl am Rhein The author makes skillful and systematic use of the Attn. Ingrid Patton Germany comparative jurisprudence of the organs under the U.S.A. European and Inter-American systems for the protection of Fax:(703)920-3127 Fax: (int. + 49/7851) 4234 human rights, i.e. both their Commissions and Courts. I should like to order • I enclose a cheque for • Extract from the Commentary Art. 9 of the CCPR (liberty and security of person) • Nowak, CCPR Commentary 1993 "The significance of this right is the subject of controversy. ... A $176; £112; DM/SFr. 262.- systematic interpretation reveals that security of person provides the individual with legal claims that are independent of liberty of person. In keeping with the ordinary meaning of this word (Art. 31(1) of the VCLT), these claims are directed primarily against interference with personal integrity by private persons. Name In a landmark decision of 12 July 1990 concerning the case of Delgado Paéz v. Colombia, the Committee confirmed this Address interpretation which the author had proposed in the German version of this commentary." Date Signature

Щ N. P. Engel, Publisher Kehl am Rhein • Strasbourg • Arlington, Va. United Nations Publications Orders in Germany: UNO-Verlag, Poppelsdorfer Allee 55,5300 Bonn 1 . Tel. (228) 212940; Fax. (228) 217492

The Law of the Sea: Practice of The Law of the Sea Archipelagic States Complementary study to Archipelagic States Legislative History of Part IV of the United The Law of the Sea: A Select Bibliography Nations Convention on the Law of the Sea Bibliography including 22 subject areas according to Convention showing the practiceof States and legislations topics, an alphabetical listing of major publications by author, and relating to maritime claims; archipelagic base• an author index. lines; and the bilateral/multilateral treaties ISBN 92-1-133427-6 1991 64pp. $15.00 having to do with the delimitation of the maritime areas. Includes illustrative maps. The Law of the Sea: A Bibliography on the Law of the Sea ISBN 92-1-133423-3 248pp. $32.00 1968-1988 - Two Decades of Law-making, State Practice and Doctrine The Law of the Sea Studies: Archipelagic States ISBN 2-1-033068-4 472pp. $25.00 Legislative History of Part IV of the United Nations

The Law of the Sea: Straits Used for International Convention on the Law of the Sea Navigation - Legislative H istory of Part III of the United Report on the peaceful uses of the sea-bed and the ocean floor beyond the limits of national jurisdiction. Includes text of Part IV Nations Convention on the Law of the Sea of the United Nations Convention on the Law of the Sea. Study of the legislative history of Part in of the Convention, and ISBN 92-1-133326-1 132pp. $17JO of articles 34-35 on tire straits used for international navigation. ISBN 92-1-133420-9 vol.1 54pp. $20.00 ISBN 92-1-133437-3 vol.11 176pp. $25.00 The Law of the Sea: Current Developments in State

The Law of the Sea: Maritime Boundary Agreements Practice (1985-1991) Alphabetical listing of adopted treaties and legislation available to Text of the delimitation agreements adopted between 1985 to the Office of the Special Representative of the Secretary-General. 1991. Agreements are classified according to region, i.e. Atlantic ISBN 92-1-133285-0 No.I 225pp. $23.00 region (North), Caribbean region, Mediterranean region, Indian ISBN 92-1-133320-2 No.II 212pp. $23.00 Ocean region and Pacific region (North, Central and South), and ISBN 92-1-133436-5 No.I11 340pp. $45.00 organized within each region according to the States and the zones on which the delimitation is based. Maps are included. The Law of the Sea - Baselines: National Legislation with ISBN 92-1-133422-5 96pp. $15.00 Illustrative Maps

The Law of the Sea: Maritime Boundary Agreements Complementary report to Baselines: An examination of the Base• line Provisions in the UnxtedNallons Conventionon the Law ofthe (1942-1969) Sea providing an interpretation of the articles dealing with Text of 27 maritime boundary agreements with illustrative maps baselines in the 1982 Convention. Includes illustrative area maps. covering the period of 1942-1969. ISBN 92-1-133325-3 390pp. $42.00 ISBN 92-1-133416-0 95pp. $25.00

The Law of the Sea: Marine Scientific Research - A The Law of the Sea: National Legislation, Regulations Guide to the Implementation of the Relevant Provisions and Supplementary Documents on Marine, Scientific of the United Nations Convention on the Law of the Sea Research in Areas Under National Jurisdiction Review of marine scientific research and its general provisions; List of national laws, regulations and procedures relevant to the requirements of international cooperation; conduct and promotion conduct of marine scientific research by other States and interna• of marine scientific research in the exclusive economic zone and tional organizations. on the continental shelf; and other relevant provisions of the United ISBN 92-1-133322-9 292pp. $32.00 Nations Convention on the Law of the Sea. ISBN 92-1-133404-7 38pp. $12.00

The Law of the Sea: National Legislation on the The Law of the Sea: Protection and Preservation of the Continental Shelf Marine Environment - Repertory of the International Report of the national legislation of 76 States on the continental Agreement Relating to Sections 5 and 6 of Part XII of the shelf, based on the 1958 Geneva Convention on the Continental United Nations Convention on the Law of the Sea Shelf and the 1982 United Nations Convention on the Law of the Repertory of global and regional rules arranged by type of marine- Sea (Article 76, paragraph 1,4,5 and 6). Articles 76-85 arc added pollulion, detailing the relevant treaties, amendments, and refer• in this legislation with relevant provisions and annexes of the ences. Includes a tabic of ratification for each of the instnmtcnts. Commission on the limits of the continental shelf and the Final Act ISBN 92-1-133328-8 95pp. $12.00 statement of understanding concerning establishing the outer edge of the continental margin. ISBN 92-1-133318-0 289pp. $30.00