L'heure Espagnole the Wandering Scholar

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L'heure Espagnole the Wandering Scholar MAURICE RAVEL Young opera L’HEURE ESPAGNOLE CompanY GUSTAV HOLST THE WANDERING SCHOLAR EINE OPERNKRIMINALGROTESKE IM DOPPELPACK YOUNGOPERACOMPANY.DE EWERK-FREIBURG.DE Young opera CompanY MAURICE RAVEL (1875 – 1937) L’HEURE ESPAGNOLE COMÉDIE MUSICALE IN EINEM AKT (1907) LIBRETTO VON FRANC-NOHAIN KAMMERENSEMBLEFASSUNG VON KLAUS SIMON (2013, URAUFFÜHRUNG) GUSTAV HOLST (1874 – 1934) THE WANDERING SCHOLAR OPER IN EINEM AKT, OP. 50 (1929/30) LIBRETTO VON CLIFFORD BAX KAMMERENSEMBLEFASSUNG VON BENJAMIN BRITTEN 3 (1951, DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG) Musikalische Leitung: Klaus Simon Regie: Joachim Rathke Ausstattung: Heike Mondschein Dramaturgie: Cornelius Bauer Concepcion/Alison: Sibylle Fischer (Sopran) Ramiro/Louis: Florian Rosskopp (Bariton) Gonzalve/Pierre: Ewandro Stenzowski (Tenor) Don Inigo Gomez/Father Philippe: Michael MacKinnon (Bassbuffo) Torquemada: Nando Zickgraf (Tenor) Holst-Sinfonietta: Flöte: Caroline Wisser Oboe: Selen Schaper Klarinette: Julien Laffaire Fagott: Annette Winker Horn: Delphine Gauthier-Guiche Trompete: Jens Bracher Schlagzeug: Cesar Masano/Nagissa Shibata (9., 12.10), Johannes Fressle Harfe: Nell Kura Akkordeon: Jörg Reinhardt Klavier/Celesta: Hans Fuhlbom Violine: Sylvia Oelkrug, Kirsten Harms Viola: Anna Pommerening Violoncello: Philipp Schiemenz Kontrabass: Guillermo Sanchez-Lluch Musikalische Assistenz: Marie-Luise Klein Regieassistenz und Abendspielleitung: Marlene Behrmann Produktionsleitung: Victoria Münnich Bühnenbau: Lars Laskowski Technik: Georg Hallmann und Albi Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Christine Eyssel 4 Premiere: Donnerstag 12.9.2013 // 20.00 Uhr E-Werk Freiburg, Eschholzstr. 77 Weitere Aufführungen: Fr. 13.9. // Sa 14.9. // Fr. 11.10. // Sa 12.10.2013 jeweils 20.00 Uhr im E-Werk Freiburg Mittwoch, 9.10.2013 // 20.00 Uhr im Kulturzentrum franz.K Unter den Linden 23, Reutlingen Gastspiel im Rahmen der Reihe »musica nova« Werkeinführung mit Cornelius Bauer jeweils 19.15 Uhr In Kooperation mit dem E-Werk Freiburg und der Reihe musica nova Reutlingen Mit freundlicher Unterstützung von Kulturamt der Stadt Freiburg Landesverband Freier Theater Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau Aufführungsrechte: Schott Music Mainz (Ravel/Simon), Faber Music (Holst/Britten) Danke: Unseren Partnern in Reutlingen: Veit Erdmann-Abele (»Musica Nova«), Andrea Offenhäusser (Kulturamt der Stadt Reutlingen) Für Unterkünfte: Gerlinde Birmelin, Familie Blass, Familie Dreher, Gerda Höhn, Renate und Günther Kiefer, Cornelia Miranda, Andrea Simon Für Instrumentenleihe: Philharmonisches Orchester Freiburg, Hochschule für Musik Freiburg, Musikhaus Gillhaus, Trachtenkapelle Oberried Für technische Unterstützung beim Arrangement Ravel: Sven Hinz Für Metronomleihe: Anne McGuire, Cordula Sauter, Thomas Kiefer Für organisatorische Unterstützung: Holger Schmidt Crowdfunding-Unterstützer: Dr. Thomas Winker, Götz Fabry, Ludwig Wenzler, Michael Auer (Stand 2.9.2013, alle Unterstützer siehe Webseite) Impressum: Herausgeber: Young Opera Company e. V., Gerberau 24, 79098 Freiburg Redaktion: Cornelius Bauer Anzeigenakquise: Victoria Münnich Grafik und Satz: Felix Dreher Soweit nicht anders angegeben, sind alle Textbeiträge Originaltexte oder 5 Übersetzungen von Cornelius Bauer für dieses Programmheft. 6 ZUM INSZENIERUNGSKONZEPT Zwei Stücke einfach nebeneinander zu stellen, weil ihre Grundthematik sehr ähnlich ist, reicht dem Inszenierungsteam Joachim Rathke und Heike Mondschein diesmal nicht: Es gilt, die beiden Geschichten zu einer zu verknüpfen; die Figuren der einen Oper zu denen auch der anderen zu machen, um so eine stringente und dramatur- gisch schlüssige Handlung zu erzählen. Es ist durchaus ein Experiment, freier als üb- lich mit einem Stoff, mit zwei Werken der Opernliteratur umzugehen – das eine recht bekannt, das andere komplett im »Fundus der unentdeckten Stücke« verschwunden. Konkret heißt das, dass mit einer Oper (Scholar) angefangen wird, dann der größe- re Teil der anderen »hineingeschnitten« wird, man wieder zurückspringt in die erste, um mit dem abschließenden Teil der zweiten – dem grandiosen Quintett am Ende von L’Heure espagnole – zu enden. Idee und Umsetzung haben durchaus etwas Filmi- sches; es wird dabei auch mit Zeitsprüngen gespielt. Liebe und sexuelles Begehren sind die Triebkräfte beider Werke; jegliches Handeln kreist um nichts anderes. Die Groteske als stilistisches Mittel findet in beiden Stü- cken Anwendung; hinzukomponiert werden im Freiburger Doppelabend das Motiv des Mordes, des durchaus komischen Kriminalstückes. Joachim Rathke und Heike Mondschein arbeiten seit mehreren Jahren zusammen; bei der YOC kam bereits 2011 ihre Deutung der Kleist Oper Kein Ort. Nirgends zur Aufführung. Zuletzt hatte am 22. Mai 2013 ihre Götterdämmerung bei den Richard- Wagner-Festtagen der Stadt Leipzig vielbeachtete Premiere. Ein Grundmovens bei- der Zusammenarbeit liegt in dem Willen, neue Wege der dramaturgischen Deutung durchaus auch altbekannter Werke zu finden. 7 Joachim Rathke SYNOPSIS BEGINN (HOLST: THE WANDERING SCHOLAR I) Louis und Alison leben in ärmlichen Verhältnissen in Südfrankreich. Louis macht sich eben zur Arbeit fertig, und Alison kann es kaum erwarten, dass er endlich geht, denn: Sie erwartet ihren Liebhaber, Father Philippe, den sie wie gewöhnlich mit Essen, Trin- ken und Liebe verwöhnt. Louis geht, Philippe erscheint und überzeugt Alison mit scheinheiligem Gerede davon, es doch mit ihrer Treue zu Louis nicht gar so genau zu nehmen. Da werden die beiden gestört: Ein fahrender Schüler erscheint und bittet gegen Gesang um etwas zu essen. Als Alison ihn erblickt, werden Erinnerungen in ihr wach … RÜCKBLENDE (RAVEL: L’HEURE ESPAGNOLE) Früher hieß sie Concepcion und lebte mit ihrem Ehemann, dem Uhrmacher Torque- mada, in Toledo. Doch hatten sich die beiden längst auseinandergelebt, und Concep- cion hatte schon damals einen Liebhaber, den jungen Dichter Gonzalve. Eines Tages kommt der junge, kräftige Ramiro in Torquemadas Laden, um eine Uhr reparieren zu lassen. Torquemada muss jedoch zum Rathaus eilen, um dort die Uhren aufzuziehen, und so bleibt Ramiro allein mit Concepcion im Laden zurück. Diese ist wenig erfreut über die Anwesenheit des Kunden, erwartet sie doch Gonzalve, der die regelmäßigen Abwesenheiten Torquemadas stets zu einem Rendezvous nutzt. Um Ramiro aus dem Weg zu schaffen, beauftragt sie ihn, eine der großen Standuhren in ihr Schlafzimmer zu tragen, was dieser, hilfsbereit wie er ist, auch gerne tut. Den pünktlich eintreffen- den Gonzalve versteckt sie rasch in einer zweiten Uhr und lässt dann Ramiro die erste Uhr wieder herunter-, dafür die zweite Uhr (mit Gonzalve darin) hinauf ins Schlafzim- mer befördern. Ramiro ist vom Charme Concepcions so hingerissen, dass er all diese Aufträge bereitwillig ausführt und es dabei auch nicht versäumt, auf seine gehörigen Muskelkräfte hinzuweisen. Just in diesem Moment tritt Don Inigo in den Uhrmacherladen. Auch er möchte 8 Concepcion verführen, wird jedoch nicht weiter beachtet. Anstatt sich vernünftiger- weise geschlagen zu geben, verfällt Don Inigo auf die glorreiche Idee, sich ebenfalls in einer Uhr zu verstecken, um so vielleicht später noch Gelegenheit zu haben, seine Verführungskünste spielen zu lassen. Unterdessen ist Concepcion von den dichteri- schen Ergüssen Gonzalves so genervt, dass sie das Tête-à-tête abbricht und Ramiro die Uhr samt darin eingesperrtem Gonzalve wieder hinuntertragen lässt. Stattdessen wird nun Don Inigo, den sie in der anderen Uhr bemerkt hat, ins Schlafzimmer beför- dert, sehr zu dessen Entzücken. Doch auch dieser Versuch scheitert – der beleibte Don Inigo kommt nicht einmal aus dem Uhrkasten heraus – und so kommt die Uhr wieder in den Laden zurück. Fast will Concepcion schon verzweifeln – gibt es denn gar keine richtigen Männer mehr in Spanien? – bis sie auf das Nächstliegende ver- fällt: Ramiro … Zurück bleiben die verschmähten Möchtegern-Liebhaber Gonzalve und Don Inigo. Prompt kehrt Torquemada von seiner Mission zurück und findet die beiden in seinem Laden vor, die er für potentielle Kunden hält. Am Ende ist es der siegreiche Ramiro, der allein dank seiner Muskelkraft den eingeklemmten Don Inigo aus der Uhr zu befreien vermag. WAS DANN GESCHAH… Concepcion bringt – mehr aus Versehen denn aus Absicht – ihren Ehemann Torque- mada um. Gonzalve wird des Mordes verdächtigt und verhaftet. Ramiro und Concep- cion fliehen nach Südfrankreich, nehmen falsche Namen an (Louis bzw. Alison) und versuchen, ein neues Leben anzufangen. Don Inigo jedoch kennt die Wahrheit, spürt die beiden auf und erpresst Concepcion/Alison, ihn nun doch zu ihrem Liebhaber zu machen. Notgedrungen geht sie darauf ein, bis … FORTSETZUNG (THE WANDERING SCHOLAR II) … der aus dem Gefängnis entlassene Gonzalve als angeblicher fahrender Schüler bei Alison auftaucht und dort auch Don Inigo/Father Philippe vorfindet. Doch obwohl alle Beteiligten sich gegenseitig erkennen, bleibt er in seiner Rolle und singt pflicht- schuldig sein Lied, bis ihn Father Philippe erbost hinauswirft. Alison will schon das Essen auftischen, als sie Louis zurückkehren hören; schnell wird Philippe samt den aufgetischten Leckereien versteckt. Louis tritt ein, mit dem Schüler im Schlepptau, der nun unbedingt eine Geschichte erzählen will. Doch dient diese nur dazu, Stück für Stück erst den Wein, dann das Essen und schließlich den Liebhaber selbst auf- zuspüren. Um Philippe und sein Ränkespiel ist es geschehen, Ramiro/Louis ist ein weiteres Mal siegreich im Kampf um Concepcion/Alison – doch was geschieht nun 9 mit Gonzalve? ENTSTEHUNG L’Heure espagnole ist Ravels erstes Bühnenwerk.
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