EXKURSION LUFG BB - WARSCHAU -

Das Lehr-und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft organisierte vom 07. bis 11. Oktober 2019 eine Exkursion über Dresden nach Warschau und Berlin. Die 40 teilnehmenden Studierenden der Fakultät für Architektur und Bauingenieur- wesen konnten beim abwechslungsreichen Baustellenprogramm Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen einen Bezug zwischen bereits erlerntem Theoriewissen mit der Praxis herstellen. EXKURSION LUFG BB DRESDEN - WARSCHAU - BERLIN

TAG 1 WUPPERTAL - DRESDEN BESICHTIGUNG RUDOLF-HARBIG-STADION FA. BAM DEUTSCHLAND

TAG 2 DRESDEN - WARSCHAU BAUSTELLENBESICHTIGUNG VARSO TOWER FA. HB REAVIS GERMANY

TAG 3 WARSCHAU

STADTFÜHRUNG WARSCHAU AGENDA BAUSTELLENBESICHTIGUNG RONDO DAS- ZYNSKIEGO GENERATION PARK FA. SKANSKA

TAG 4 WARSCHAU - LODZ - BERLIN BESICHTIGUNG STAHLBAUTEILEWERK FA. GOLDBECK

TAG 5 BERLIN - WUPPERTAL BAUSTELLENBESICHTIGUNG BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT FA. BAM DEUTSCHLAND/HOCHTIEF

MONTAG BIS FREITAG, 07.-11.Oktober.2019 Im Anschluss an die Exkursion fertigten die Studierenden in zehn Gruppen je- weils einen Bericht über die Exkursion an. Auf den folgenden Seiten finden Sie Fakultät für Architektur die einzelnen Exkursionsberichte. und Bauingenieurwesen Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

Carla Pütz, Nils Koch to Krax, Daiki John Feller und Maike Eilers Bergische Universität Wuppertal

Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT

Berichtersteller:

Christoph Lange Sven Malama Lucie Kreß Florian Sacher

EXKURSIONSBERICHT// TAG 1

A. PROJEKT: Rudolf-Harbig-Stadion Dresden

Das Dresdener Rudolf-Harbig-Stadion, Heimspielort der SG Dynamo Dresden, wurde im Jahr 2009 als Neubau eröffnet und hat eine Kapazität von etwa 32.000 Zuschauern.

Nach vielen Namenswechseln des Stadions durften die Fans und Vereinsmitglieder 2018 über den Stadionnamen entscheiden. Die aktuellen Hauptsponsoren wollten auf eine Benennung mit Firmennamen verzichten und nur kleine Firmenlogos neben dem traditionellem Stadionnamen abbilden. Zur Wahl standen „Dynamo-Stadion“ und „Rudolf-Harbig-Stadion“. Beides Namen, die das Stadion in der Vergangenheit bereits getragen hatte und mit vielen Emotionen und Erinnerungen verbunden sind. In der Abstimmung fiel die Wahl mit 54% auf den Namen „Rudolf- Harbig-Stadion“.

Die Geburtsstunde der SG Dynamo Dresden wird auf das Jahr 1953 datiert. In diesem Jahr spaltete sich die Fußballabteilung vom Sportverein Dynamo ab, der sich neben dem Fußball überwiegend durch Leichtathletik kennzeichnet.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Die Führung durch das bereits fertiggestellte Stadion teilte sich in zwei Teile auf: eine klassische Stadionführung und eine gesonderte Führung mit einem Stadiontechniker, der auf ingenieurspezifische Aspekte der Stadionkonstruktion einging.

Das Stadion und seine Räumlichkeiten

Für das Stadion gab es die Vorgabe einer neutralen Farbgebung ohne Vereinslogos, um eine möglichst neutrale Umgebung für jegliche Veranstaltungen zu erzeugen. Von Anfang an war geplant, das Stadion nicht allein für die Fußballspiele von Dynamo Dresden zu nutzen, sondern auch für weitere Events, insbesondere die Austragung von Spielen des Vereins Dresden Monarchs. Daher wurden statt der Vereinsfarben von Dynamo Dresden (Weinrot und Weiß) die Farben des Stadtwappens von Dresden (Schwarz und Gelb) verwendet. Auf der Tribüne im Nordwesten des Stadions ist aus diesem Grund lediglich der Schriftzug „Dresden“ zu lesen, den vermeintlich dazugehörigen Schriftzug „Dynamo“ sucht man vergeblich. Nur das große Logo des Dynamo Dresden wurde auf Wunsch der Fans und Vereinsmitglieder in Form verschiedenfarbiger Abbildung 1: Innenraum des Stadions Sitze im Südwesten des Stadions abgebildet. Dies weicht zwar von den Vorgaben ab, zeugt aber von der Verbundenheit zum Verein.

Von den 32.000 Zuschauerplätzen im Stadion sind ca. 19.000 gewöhnliche Sitzplätze, der Rest entfällt auf die Stehplätze für Heim- und Gastfans, VIP- und Logen-Sitzplätze und die Plätze für Reporter aus Presse, Radio und Fernsehen.

Der VIP-Bereich befindet sich im Hauptgebäude und der daran angeschlossenen Tribüne im Südosten des Stadions. Neben der Lage zeichnen sich die Sitzplätze gegenüber normalen Plätzen durch Belederung und eigene Becherhalter aus. Zusätzlich steht den VIP-Gästen der Restaurant- und Cateringbereich im Hauptgebäude mit direktem Zugang zu den VIP-Plätzen zur Verfügung. Der Innenbereich erstreckt sich über zwei Etagen, unmittelbar darüber befinden sich die Logen. VIP-Tickets kosten pro Spiel etwa 300€, Logen können für 50.000€ je Saison mit einer Mietdauer von drei Jahren angemietet werden und dürfen vom Mieter individuell eingerichtet werden. Sie sind überwiegend an Unternehmen vermietet, einige jedoch auch an Privatpersonen. Abbildung 2: Blick aus dem VIP-Bereich ins Stadioninnere

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Kameras und Reporter

Über den Logen befinden sich 150 Sitzplätze für Reporter aus Presse und Radio. Fernsehreporter und -kommentatoren hingegen sitzen auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions, weil sich dort, entgegen der Vorgaben des DFB, die Hauptkamera befindet.

Die Platzierung des Kamerasystems war nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich, aber auch nötig, denn durch die Ausrichtung des Stadions wird die Seite des Hauptgebäudes nachmittags von der Sonne beschienen. Da aber nur der DFB und nicht die FIFA diese Ausnahme gestattet hat, musste zur Frauenfußball-WM 2011 das gesamte Kamerasystem im Stadion auf die entgegengesetzte Seite umgebaut werden.

Das Spielfeld und Veranstaltungen

Der Rasen im Stadion kann wegen der ungünstigen Bedingungen nicht ohne Weiteres auf dem Spielfeld gedeihen. Er muss künstlich am Leben gehalten werden, indem er mittels einer mobilen Lichtanlage besonnt wird. Grund dafür ist das weit ins Stadioninnere hineinragende Dach, weshalb nur zeitweise Sonne auf das Spielfeld scheint. Einige Bereiche liegen auch permanent im Schatten. Darüber hinaus ist die Luftzirkulation im Stadion eingeschränkt, eine zusätzliche Belüftungsanlage für der Rasen wie in anderen Fußballstadien gibt es nicht. Um mehr natürliches Licht ins Stadion einfallen zu lassen wurden die inneren zehn Meter des Daches mit Plexiglas ausgeführt, dennoch liegt der Rasen im südwestlichen Spielfeldbereich permanent im Schatten. Um die gewünschte Qualität des Spielfeldes für die Fußballspiele zu erreichen, wird der Rasen zwei Mal im Jahr ausgetauscht. Dies geschieht am Ende der Winter- und Sommerpause der Bundesliga. Der Rasenwechsel kostet 150.000€ und dauert eineinhalb Tage, im Anschluss kann der Rasen sofort bespielt werden, optimal ist es allerdings, wenn der Rasen Zeit hat sich im Untergrund zu verwurzeln. Das Stadion besitzt eine Rasenheizung. Dem durchströmenden Wasser des Rohrsystems darf aber kein Frostschutzmittel zugegeben werden, da das Stadion in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt. Dies führt bei hin und wieder im Stadion ausgetragenen Eishockeyspielen zu einem Problem. Abbildung 3: Mobile Besonnungsanlage auf dem Würde die Eisfläche einfach im Stadioninneren erzeugt werden, im Schatten liegenden Spielfeld würden, trotz einer angeschütteten Pufferfläche aus Sand, durch den Kühlungsprozess die Rohre der Spielfeldheizung zufrieren und es könnte zu Frostschäden kommen. Um aber trotzdem in der Arena Eishockey spielen zu können, entschied man sich, parallel zur Herstellung der Eisfläche die Spielfeldheizung zu betreiben, um das Zufrieren der Rohre zu vermeiden. Beide Systeme verbrauchen so viel Energie, dass dieser Bedarf nicht von der hauseigenen Technik gedeckt werden kann. Hierfür werden für den Zeitraum vor und während der Veranstaltung zusätzlich drei Dieselgeneratoren auf dem Parkplatz bereitgestellt.

Andere Events im Rudolf-Harbig-Stadion sind beispielsweise Konzerte, von denen im Sommer 2019 fünf stattfanden. Seit einigen Jahren wird das Stadion in den Spielpausen der Bundesliga für Veranstaltungen abseits des Fußballs mit wachsendem Erfolg vermarktet. Um das Spielfeld währenddessen zu schonen, wird der Rasen mit Folie und teils zusätzlichen Platten, insbesondere im stark belasteten Bereich der Bühne, abgedeckt.

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Die Stadiontechnik

Die Technikzentrale befindet sich hinter den Sitzplätzen für Presse und Radio unter dem Stadiondach. An dieser Stelle hat man aus einer Schwachstelle des alten Stadions gelernt. Dort befand sich die Technikzentrale auf Höhe des Rasens und wurde überflutet.

Während eines Fußballspiels ist der Stromverbrauch vergleichbar mit dem Jahresbedarf einer dreiköpfigen Familie.

Um das Flutlicht und weitere an der Dachkonstruktion montierte technische Anlagen zu überprüfen und zu warten, wird einmal pro Jahr eine mobile Hebebühne im Stadion eingesetzt. Von dort aus wird innerhalb von 14 Tagen sämtliche unter dem Dach befindliche Technik gecheckt. Bei akuten Problemen und Aufgaben außerhalb dieser Zeitspanne und vor allem an Stellen, die mittels Hebebühne nicht zugänglich sind, kommen Industriekletterer zum Einsatz, beispielsweise, wenn für ein Konzert zusätzliche Boxen unter dem Dach montiert werden sollen. Der Einsatz von Industriekletterern ist jedoch sehr kostenintensiv. Insbesondere im Vergleich zu den Arbeiten von der Hebebühne, weshalb das Abbildung 4:Dachkonstruktion mit technischen Anlagen Stadionmanagement Aufgaben für die Industriekletterer über längere Zeiträume sammelt, wie beispielsweise den Austausch von defekten Leuchtmitteln, um die Industriekletterer möglichst effektiv unter Aufwendung weniger Arbeitsstunden einsetzen zu können. Am Stadiondach ist eine LTE-Anlage installiert, welche den Fans während der Fußballspiele schnelles mobiles Internet zur Verfügung stellt. Während der Einsätze von Industriekletterern muss die Anlage jedoch deaktiviert werden, da ihre intensive Strahlung bei Arbeiten in unmittelbarer Nähe Kopfschmerzen auslösen kann.

Alt gegen Neu und die Standortwahl

Gegenüber dem alten Stadion wurde das neue Stadion um etwa 25 Meter in südwestliche Richtung versetzt gebaut. Aufgrund der größeren Höhe des neuen Stadions, hätte das benachbarte Freibad im Schatten gelegen. An den vorherigen Standort erinnert lediglich die alte Anzeigetafel, die aus Nostalgiegründen erhalten wurde. Während der Bauphase hatte Dynamo Dresden nicht die Möglichkeit in ein anderes Stadion auszuweichen, daher wurden die Heimspiele weiterhin im im Bau befindlichen Stadion ausgetragen. Um dies zu ermöglichen, wurde gestattet, die Spiele auf einem um vier Meter gekürzten Spielfeld auszutragen. Zusätzlich musste vor jedem Heimspiel das gesamte Stadion abgenommen werden, da sich durch die Bauarbeiten beispielsweise Fluchtwege ständig Abbildung 5: Alte Anzeigetafel außerhalb des Stadions änderten.

Im alten Stadion befand sich der Gästeblock auf der Ostseite des Stadions. Dies führte dazu, dass die Gästefans nach den Spielen auf dem Weg zum Bahnhof auf Fans von Dynamo Dresden stießen, was zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führte. Auf dieses Problem wurde beim Neubau des Stadions eingegangen, sodass nun die Gästefans auf der Westseite des Stadions platziert werden. Nach dem Spiel haben sie den kürzesten Weg zum Bahnhof. Zudem sorgt die Polizei dafür, dass es zu weniger Konfrontationen beider Gruppen kommt.

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Entgegen dem aktuellen Trend Stadien „auf der grünen Wiese“ außerhalb der Städte zu bauen (vgl. Allianz-Arena München, Opel Arena Mainz, PreZero Arena Hoffenheim), entschied man sich in Dresden, trotz beengter Platzverhältnisse, dazu, das neue Stadion am selben Ort wie das vorherige Stadion in der Innenstadt zu bauen. Somit sparte man sich die Kosten für neue Infrastruktur und konnte mit einer Summe von 46 Mio. € ein für diese Größe sehr preiswertes Stadion bauen. Das größentechnisch vergleichbare Stadion in Hoffenheim kostete mit über 90 Mio. € fast das Doppelte.

Da das Stadion im innerstädtischen Bereich liegt, war absehbar, dass es zu beengten Platzverhältnissen kommen würde. Auf Grund der nahegelegenen Lennéstraße war es schwierig, genügend Raum für Parkplätze und Entfluchtungsflächen zu schaffen. Es wurde sogar diskutiert, zusätzliche Fläche zu schaffen, indem die Straße unterirdisch in einen Tunnel verlegt wird, diese Überlegung wurde aber wegen zu hoher Kosten schnell wieder verworfen.

Ein Stadion aus Fertigteilen

Das Tragsystem des Stadions besteht aus vier ovalförmig angeordneten, nach innen kleiner werdenden Stützenreihen, auf denen Spannbetonträger als Dreifeldträger aufgelagert sind. Auf den Spannbetonträgern wiederum lagern Fertigteile, aus denen die Tribünen bestehen.

Für die Fertigteile wurde eigens eine Feldfabrik auf dem Parkplatz des Stadions errichtet, da insgesamt knapp 3.000 Fertigteile zu produzieren waren. Insbesondere die bereits erwähnten Spannbetonbalken führten zu dieser Entscheidung, da ein Straßentransport auf Grund ihrer Geometrie und dem Gewicht von 70 Tonnen je Träger undenkbar gewesen wäre. Für die Spannbetonträger wurde als maximaler Belastungszustand das Ausheben aus dem Spannbett ermittelt. Die Träger wurden per Lastwagen die Strecke von etwa 100 Metern zur Stadionbaustelle bewegt und dort mittels eines Krans an ihren Bestimmungsort gehoben. Allein für die Tribünen wurden 1.385 Fertigteile hergestellt, die für den maximalen Lastzustand „hüpfende Zuschauermenge“ bemessen wurden. Zusätzlich wurde für das gesamte Stadion eine Eigenfrequenzanalyse durchgeführt, infolge derer man zu dem Entschluss kam alle Tribünenfertigteile vorgespannt herzustellen. Da viele verschiedene Fertigteile gefertigt wurden und dementsprechend auch bemessen werden mussten, liegen jetzt nach Baufertigstellung viele Ordner voller Akten im Archiv, die vermutlich nie wieder angesehen werden.

Die Aussteifung des Stadions erfolgt durch Kreuzverbände, welche zwischen den äußersten Stützen angeordnet sind. Für den Entwurf des Stadions gab es eine Reihe von Auflagen, ohne die das Abbildung 6: Stützen, Spannbetonträger und Bauprojekt nicht genehmigt worden wäre. So zum Beispiel, dass Spanbetontribünenelemente die maximale Stadionhöhe die Höhe der Baumkronen im benachbarten Großen Garten nicht übersteigen darf und sich das Stadion in die Umgebung einfügen soll. Daher wurde darauf verzichtet das Stadion von außen mit Wänden auszusteifen. Hierdurch konnte die offene Struktur des Stadions erhalten bleiben.

Das Abbruchmaterial des alten Stadions wurde als Anschüttung für das neue Stadion verwendet, sodass dieses nun sechs Meter erhöht steht. Dennoch wurden die Stützen nicht auf der Anschüttung, sondern auf der Geländeoberkante gegründet, sodass die Stützen noch sechs Meter durch die Anschüttung in den Boden ragen ehe das Fundament beginnt.

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D. FAZIT

Das Rudolf-Harbig-Stadion ist das steilste Einrangstadion Deutschlands und nach Aachen auch das zweitgrößte, gemessen an der Zuschauerkapazität. Dies ist bedingt durch die geringe Flächenverfügbarkeit. So sparte man an Stadiongrundfläche, indem die Stahlbetonträger der Tribünen nach oben hin steiler werden und der Bereich zwischen Spielfeld und Tribünen kaum größer als die Mindestmaße des DFB gestaltet wurde. Um Stützen im Stadioninneren zu vermeiden, wird die Dachkonstruktion allein nach außen abgespannt. Zur Lennéstraße hin war dies jedoch nicht möglich, folglich sind dort einige Stützen im Innenraum zu finden. Der Großteil jedoch liegt im Inneren des VIP-Bereiches, sodass nur vier Stützen im Bereich der Tribünen stehen und dadurch Plätze mit eingeschränkter Sicht entstehen.

Da im Rudolf-Harbig-Stadion durch die geringe Kapazität keine Länderspiele ausgetragen werden dürfen, wurde über eine Stadionerweiterung nachgedacht. Als einzige Möglichkeit dafür wurde, mangels zur Verfügung stehender Fläche, eine Erweiterung zum Suprastadion in Erwägung gezogen. Bei dieser Bauart werden die Tribünen senkrecht balkonartig in die Höhe gebaut, sodass das Stadion trotz größerer Kapazität nicht zusätzlich in die Breite wachsen muss. Die Umsetzung würde aber schätzungsweise 60 Mio. € kosten und weitere Probleme bezüglich Parkplatzsituation und Entfluchtungsflächen mit sich Abbildung 7: Stehplatztribüne im Nordosten des Stadions bringen. Abgesehen davon besteht die Sorge, dass weniger Zuschauer zu wenig attraktiven Spielen kommen, da durch wenige belegte Plätze die Atmosphäre im Stadion verloren geht.

Insgesamt bietet das Rudolf-Harbig-Stadion ein anschauliches Beispiel, um insbesondere Standortfragen bezüglich eines Stadionbaus zu diskutieren. Viele konstruktive Ausführungen des Stadions sind auf die gegebenen Randbedingungen zurückzuführen und hätten an einem anderen Standort anders ausgeführt werden können. Der Bau des Stadions zeigt jedoch, dass auch der Neubau an einem bestehenden Standort durch ein durchdachtes Konzept realisiert werden kann und insbesondere im Hinblick auf die Baukosten auch wirtschaftlich sein kann.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT

Berichtersteller:

Axel Ahlhaus, Guido Basten David Grüterich Simon Watermeier

EXKURSIONSBERICHT// TAG 1

A. PROJEKT

Die diesjährige Exkursion des Lehr- und Forschungsgebietes Baubetrieb und Bauwirtschaft führte uns in mehrere Städte. Beginnen sollte die fünftägige Exkursion mit einem Ausflug in das Stadion der Stadt Dresden. Dieses wurde im Jahr 2009 neu gebaut und ist seitdem Austragungsort für Fußballspiele, Konzerte und weitere Großevents. Eigentümer des Rudolfs-Harbig-Stadions ist die Stadt Dresden. Betreiber ist die Stadion Dresden Projektgesellschaft mbH & Co. KG. Das Stadion fasst 32.123 Zuschauer und verfügt über einen pflegeintensiven Naturasen der in regelmäßigen Abständen komplett ausgetauscht wird. Bislang wichtigstes Ereignis in der Arena war die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2011.

Die Bauzeit betrug zwei Jahre (2007-2009) und wurde während aktivem Spielbetrieb realisiert. Die Spielstätte ist in zentraler Innenstadtnähe erbaut und steht (fast) an derselben Stelle wie die bereits 1923 erbaute Kampfbahn Dresden. Der Neubau der Arena kostete 46 Mio. €.

Der Rasen ist im Station wegen der ungünstigen Licht- und Luftverhältnisse auf lange Sicht nicht überlebensfähig. Im Randbereich vor dem Dynamo Logo herrscht z. B. permanent Schatten. Dieser Bereich muss deshalb künstlich besonnt werden. (siehe Bild) Zusätzlich wird wie bereits erwähnt 2 mal Jährlich der Rasen komplett ausgetauscht. Der Wechsel der Rasenfläche benötigt etwa 1 1/2 Tage und findet jeweils zum Ende der Bundesligapausen statt. Nach dem Wechsel ist der Rasen sofort Bespielbar. Für großen Veranstaltungen, bei denen sich viele Personen auf der Spielfläche des Stadions befinden, wird der Rasen zum Schutz mit Folien und Platten abgedeckt.

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Der Neubau des Stadions wurde auf einer 6 Meter hohen Aufschüttung aus dem Abbruchmaterial des Alten Stadions errichtet. Das Tragsystem besteht aus 4 Stützreihen welche von innen gesehen nach außen immer höher werden. Die Fundamente der stützen befinden sich auf Höhe vor der Aufschüttung (6 Meter). Auf ihnen liegt jeweils ein 70 Tonnen schwerer Stahlbetonbalken, welcher so einen Dreifeldträger bildet. Der maximale Belastungszustand dieser Träger tritt dabei nicht während des eingebauten Zustandes auf, sondern wurde bereits beim Ausheben aus dem Spannbett erreicht. Zur Anfertigung dieser Stahlbetonbalken wurde extra eine eigene Feldfabrik an der Baustelle errichtet da es wegen des Gewichtes und der Größe nicht möglich war die Balken über die Straße zur Baustelle zu transportieren. Die Konstruktion wird dann durch einen Kreuzverband von außen Ausgesteift. Generell wurde beim Bau ein hoher Anteil an Fertigteilen verwendet. Insgesamt wurden 3000 Fertigteile in der Feldfabrik hergestellt welche sich fast alle voneinander unterscheiden. Dies führt zu einer enormen Anzahl an zu archivierenden Plänen. Von diesen 3000 Fertigteilen waren allein 1385 vorgespannte Tribünenplatte. Diese werden besonders stark durch das Springen der Fans beansprucht.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Nach der Ankunft an der Dresdener Arena wurden wir herzlichst von den beiden Stadionführern begrüßt. Diese Begrüßung fand in dem Pressekonferenzraum des Stadions statt. Nach ersten kurzen Anekdoten aus dem Bereich des Sports wurde die Gruppe der Bergischen Universität in zwei gleichgroße Gruppen geteilt und durch die Katakomben der Arena geführt. Die Studenten durften zunächst die Gästekabine des Stadions besichtigen, wo ein kurzer Film über die aktuelle Namensgebung des Stadions gezeigt wurde, ehe es durch die Mixed-Zone in das Herz der Arena ging. Nach eindringlichen Bitten, den Rasen nicht zu betreten, durften sich die Gäste ein Bild von der Coaching-Zone und dem Tribünenbereich machen. Jeder Bereich des Stadions wurde genau erklärt. Anbei gab es zahlreiche Informationen zu Events, Fußballspielen und dem Management der Arena. Zudem konnten die VIP-Bereiche und Journalistenplätze besucht werden. Nach dem ersten allgemein-informativen Teil der Führung folgte der technisch-geprägte Teil. Der technische Leiter des Stadions – selbst studierter Bauingenieur – versorgte die Studenten mit zahlreichen Bauwerksspezifischen Informationen rund um das Stadion. Sowohl die betriebliche Bauweise als auch das Tragverhalten der Dach- und Tribünenkonstruktion wurden beschrieben. So wurden beispielsweise etwa 3000 Fertigteile in einer nahegelegenen Feldfabrik hergestellt um einen aufwendigen Transport zu vermeiden. Weiter wurden Vergleiche zu anderen Arenen wurden beschrieben. Nach dem „Tivoli“ in Aachen hat das Dresdener Stadion die zweitsteilste Einhangtribüne Deutschlands. Die Führung durch das Stadion endete mit herzlichen Worten des Gastgebers vor den Eingangstoren der gelb- schwarzen Arena.

C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Die Führung durch die Arena war geprägt von authentischer Begeisterung für den Ort und den ansässigen Verein. Die drei Gastgeber haben Ihre Kenntnisse nicht bloß gelangweilt und monoton vorgetragen, sondern lebten jede einzelne Information über das Stadion, die Bauzeit, die Events. Besonders hervorzuheben waren die zahlreichen Anekdoten auf dem Bereich des Fußballsports, die der Stadionführer Petros mit viel Charme und Humor zu erzählen wusste. Auch die vielen technischen Informationen rund um den Stadionbau waren spannend wiedergegeben.

Ein kleines Manko war möglicherweise, dass die Arena bereits seit 10 Jahren fertiggestellt ist. Die Erwartung von angehenden Bauingenieuren, eine Baustelle zu besichtigen konnte hier nun nicht erfüllt werden.

D. FAZIT

Die Stadionbesichtigung der Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden war gleich zu Beginn der fünftägigen Exkursion eine schöne und spannende Erfahrung. Die Protagonisten konnten mit Charme und Leidenschaft von den Erlebnissen rund um dieses Stadion berichten. Bei den vielen technischen Details kamen die Ingenieure auf ihre Kosten.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT

Berichtersteller:

Julius Koke Antonia Marie Bitter Viktoria Scheltjanik Laura Pulina

EXKURSIONSBERICHT// TAG 2

A. PROJEKT Das Bauprojekt „Varso Tower“ befindet sich in mitten der Warschauer Innenstadt und birgt damit zahlreiche Besonderheiten und Anforderungen. Der zugehörige Investor ist HB Reavis und der planende Architekt des Projektes „Forster + Partner“, wobei dieser nur für den Hauptturm (Varso Tower) des Komplexes verantwortlich ist. Die beiden kleineren Türme (Varso 1, Varso 2) wurden vom Architekturbüro HRA Architekci entworfen. Der Investor schätzt die anfallenden Baukosten auf 500.000 Euro (2,2 Milliarden Zloty), wobei es sich um den höchsten Baukredit in der Geschichte des polnischen Immobilienmarktes handelt. Die zu bebauende Grundfläche von 18.000m² setzt sich aus drei Gebäuden zusammen. Der Hauptturm mit 53 Stockwerken und einer Gesamthöhe von 310 m, wird das höchste Gebäude der EU und das vierthöchste Europas, während die beiden anderen Gebäude mit Höhen von 90 m und 81 m geplant sind. Die Nutzung des Varso Tower lässt sich in verschiedene Bereiche unterteilen. Auf dem Parterre entstehen neben Restaurants und Cafes auch zahlreiche unterschiedliche Geschäfte. Im oberen Teil des Gebäudes, in einer Höhe vom 230 m, wird eine Aussichtsterrasse geplant, sowie zwei Panoramafahrstühle. Auf den Stockwerken 46 und 47 sollen weitere Restaurants entstehen, die von zahlreichen Büroflächen umgeben sind. Neben drei unterirdischen Etagen für Parkplätze, gibt es zudem 750 Fahrradabstellplätze und dazugehörige Duschen und Umkleidekabinen für die Mitarbeiter. In eines der niedrigeren Gebäude zieht zukünftig das „NYX Hotel“ ein. In dem Anderen beschränkt sich die Nutzung auf Büroflächen. Die zwei kleineren Türme sollen bereits im November fertiggestellt sein, der Varso Tower erst im Jahr 2020.

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B. ABLAUFDER BESICHTIGUNG

Aus zeitlichen Gründen und wegen des regen Baubetriebs wurde die Besichtigung des ursprünglich geplanten Varso Tower auf eines der kleineren Gebäude des Gebäudekomplexes verlagert. Einer der Bauleiter des Bauprojektes nahm uns in Empfang und führte uns über einen Teil der Baustelle. Währenddessen erläuterte er grundlegende Details und erklärte die wichtigsten Fakten zu dem Vorhaben. Beispielsweise sind ca. 1200 Arbeiter an dem Komplex beteiligt, welche in verschiedenen Schichten, vor allem auch nachts arbeiten. Abschließend fuhren wir mit einem Bauaufzug auf das Dach des Gebäudes (19. Stockwerk) um einen Ausblick über die zu bebauende Fläche zu erlangen. Nach der Verabschiedung machten wir uns wieder auf den Weg nach unten und verließen die Baustelle.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Negativ Aspekte

- wenige Informationen - knappe Besichtigungszeit - etwas unorganisiert im Bezug auf Sicherheit

Positiv Aspekte

- alle Fragen wurden beantwortet - sehr interessantes Großprojekt, vor allem auch durch die besondere Lage im Zentrum der Stadtinteressante Baustelle

D. FAZIT

Wie schon oben erwähnt, war es etwas schade, dass wir nicht wie geplant auf den Varso Tower konnten und es aufgrund der Arbeiten und des Zeitmangels etwas hektisch zuging. Jedoch war es dennoch beeindruckend zu sehen was dort für ein Projekt realisiert wird und vor allem auch vom Dach des kleineren Turmes sehen zu können, wie viel und wie schnell allgemein im Warschauer Zentrum gebaut wird. Die Begehung der Baustelle verschaffte einen sehr guten Einblick über die Ausmaße so eines großen Bauvorhabens und die Wichtigkeit der vorher gegangenen Planung. Im Allgemeinen war die Begehung der Baustelle sehr aufschlussreich und empfehlenswert.

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EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT

B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

D. FAZIT

Berichtersteller: Aislinn Teiwes, Shejla Rahmani, Selen Demirel, Jennifer Chaya EXKURSIONSBERICHT// TAG 2

A. PROJEKT

An Tag 2 der Exkursion wurde in Warschau das Projekt "Varso Tower" besichtigt. Der Varso Tower ist ein Hochhaus im Warschauer Stadtbezirk Wola. Neben dem Varso Tower entstehen zwei weitere Türme, die niedriger sind und zuerst fertiggestellt werden. Der Varso Tower soll dabei mit 310 Metern das höchste Gebäude der EU werden und beinhaltet 53 Stockwerke. Dabei wird er bis zum Dach lediglich 230 Meter hoch sein, allerdings wird die Spitze des Turmes 80 Meter hoch. Der Bau begann im Jahr 2016 und soll voraussichtlich bis 2020 beendet werden. Nach Fertigstellung des Gebäudes sollen in den drei Gebäuden zahlreiche Büros einziehen und zudem Hotels. Dies scheint in Warschau generell selten vorzufinden sein. In den benachbarten Hochhäusern sind vorwiegend Büros vorzufinden. Hotels dagegen sind erst in weiterer Entfernung angesiedelt. Auf dem Grundstück des Varso Towers soll nun eine Verbindung von Büro und Hotel ermöglicht werden. Die kleineren Türme wachsen aus einem gemeinsamen Podium heraus, dessen Fassade aus Stein in der Farbe beige gehalten wird. Auf deren Dächern entstehen grüne Terrassen für die Angestellten des Bürokomplexes. Auf dem Parterre schaffen die Architekten ein öffentlich zugängliches Terrain mit Geschäften, Restaurants und Cafés. Unterirdisch wird das Grundstück mit dem Hauptbahnhof auf der anderen Seite der Aleja Jana Pawla II verbunden sein. Auf 230 Meter Höhe wird eine Aussichtsterrasse entstehen. Damit wird diese fast so hoch sein wie die Turmspitze des Kulturpalastes. Zusätzlich werden zwei (von insgesamt sechzehn) Panorama-Fahrstühle installiert. Obwohl hier hauptsächlich Büroflächen vermietet werden, findet sich dennoch Platz für ein Restaurant auf den Stockwerken 46 und 47.

Die Projektkosten sollten sich ursprünglich auf 1,5 Milliarden Zloty belaufen, allerdings wird dies nicht eingehalten werden.

Bei dem Projekt, das im Rahmen dieser Exkursion besichtigt wurde, handelt es sich um ein Großprojekt, das das Stadtbild der Stadt Warschau stark beeinflusst. Das zu erwartende höchste Gebäude der EU wird das Stadtbild prägen und neuer Anlaufpunkt werden, nicht nur für Hotelbesucher oder Firmen und deren Arbeitnehmer, sondern auch für Architektur begeisterte Besucher der Stadt Warschau.

! Abbildung 1: Projekt Varso Tower1

1 meinwarschau.com BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL [2 ] LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET BAUBETRIEB UND BAUWIRTSCHAFT UNIV.-PROF. DR.-ING. MANFRED HELMUS EXKURSIONSBERICHT// TAG 2

B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Der Varso Tower ist das erste Ziel der Exkursion in Warschau. Ein wenig erschöpft von der langen Busfahrt erreichen wir die Baustelle, zentral gelegen im Inneren der Großstadt. Aufgrund unserer Gruppenstärke von 45 Teilnehmern werden wir zunächst in zwei Gruppe aufgeteilt um die Begehung etwas übersichtlicher zu gestalten. Während die erste Gruppe sich schon mit Helm und Weste für die Besichtigung bereit macht, darf die zweite Gruppe sich vorerst eigenständig auf den Weg machen, die Innenstadt von Warschau zu erkunden. Zurück auf der Baustelle, werden wir trotz Zeitmangels auf Seiten des Bauunternehmens, herzlich in Empfang genommen. Geleitet wird die Führung von einem der 10 zuständigen Bauleiter. Der nette junge Herr führt uns zunächst vorbei an den neugierigen Blicken der polnischen Mitarbeiter, in das Innere des Gebäudes. Zwischen unzähligen Stahlstützen wird uns nun das Konzept des Gebäudes bzw. viel mehr des Zusammenschlusses aus 3 Gebäuden erklärt. Der gesamte Komplex besteht aus den Gebäuden 1 und 2 und dem Varso Tower. Dieser ist nicht nur das höchstes Bauwerk des Trios, sondern auch der gesamten EU. Die zwei kleineren Gebäude sind durch eine Brücke miteinander verbunden, als Grund dafür nennt uns der junge Bauleiter eine Klausel aus dem polnischen Baugesetzt. Des Weiteren werden wir über die Besonderheiten des Rohbaus und die innenliegende Lage der Kräne aufgeklärt.

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Um die enorme Höhe der Gebäude zu verdeutlichen, werden wir anschließend auf das Dach begleitet. Für viele der Teilnehmer ist es die erste Fahrt in einem Baustellenaufzug. Noch etwas wackelig auf den Beinen erreichen wir das 23.Stockwerk des 1. Gebäudes. Belohnt werden wir mir einer großartigen Aussicht auf die Skyline von Warschau. Aufgrund der engen Bauweise, haben wir nun auch das erste mal einen freien Blick auf den eigentlichen Varso Tower. Mit dem Weg zurück nach unten endet unsere Besichtigung der Baustelle.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Bei der Besichtigung des Varso Towers konnten wir sowohl negative als auch positive Eindrücke sammeln. Die schlechten Witterungsverhältnisse erschwerten die Besichtigung zwar etwas, jedoch ist diese Situation bekanntlich auf einer Baustelle als selbstverständlich anzusehen. Des Weiteren wurde die Besichtigung aufgrund eines wichtigen Termins am gleichen Tage leider sehr kurz gehalten. Doch der nette Bauleiter hatte uns aus diesem Grund einen weiteren Termin für eine Rundführung am Freitag, den 11.09.2019 angeboten. Diesen konnten wir leider aus zeitlichen Gründen nicht wahrnehmen.

Nichtsdestotrotz wurden wir trotz einzuhaltender Abnahmetermine und dem üblichen Stress auf der Baustelle sehr freundlich empfangen und die Besichtigung war sehr lehrreich. Der Bauleiter beantwortete mit Mühe und Interesse unsere Fragen zum Projekt. Er war stets engagiert uns die wichtigsten Aspekte bei der Realisierung eines solchen Vorhabens nahezubringen. Auch konnten wir beobachten, wie strukturiert und organisiert die Arbeiter am Werke waren. Auf Arbeitsschutz wurde im Bezug auf Absicherungen und PSA besonders Folge geleistet. Positiv beeindruckend war auch die Fahrstuhlfahrt auf die oberste Etage eines der drei Tower. Somit konnte man mit steigender Höhe realisieren, wie gigantisch diese Gebäude sind bzw. werden. Oben angekommen, hatten wir einen sehr schönen Ausblick über Warschau. Am Ende haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht, welcher diesen Ausflug für immer in Erinnerung hält.

D. FAZIT

Die Größe der Baustelle war sehr beeindruckend, da an allen drei Gebäuden gleichzeitig gebaut wurde. Von allen Baustellen, die wir während unserer Exkursion besichtigten, zählte diese Führung leider nicht zu den informativsten. Der Bauleiter, der uns über die Baustelle führte, machte einen etwas gestressten Eindruck, wodurch es manchmal schwierig war seinen Erläuterungen zu folgen. Trotzdem war es eine interessante Erfahrung eine Baustelle besuchen zu dürfen, die nicht nur außerhalb von Deutschland liegt, sondern auch von einer nicht deutschen Baufirma geleitet wird. Grundsätzlich hätten wir gerne mehr von der Baustelle gesehen, können aber natürlich nachvollziehen, dass es im laufenden Betrieb eines solchen Großprojektes immer zu ungeplanten, aber wichtigen Terminen kommen kann.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT

Berichtersteller:

Katrin Uhle Karoline Groth Linda Saripina Victoria Kostka

EXKURSIONSBERICHT// TAG 3

A. PROJEKT Am zweiten Tag in Warschau besichtigten wir die Baustelle des Generation Parks der Firma Skanska. Die Firma Skanska begrüßte uns in ihrem Baubüro mit einer einstündigen Einführung in das Projekt und gab einen Überblick über ihr Unternehmen sowie eine Sicherheitseinweisung. Das schwedische Unternehmen Skanska agiert multinational und hat Sitze in Skandinavien, Tschechien, Polen, USA und Lateinamerika. Skanska wurde 1887 gegründet und beschäftigt 38.000 Mitarbeiter.

Der Generation Park umfasst drei Hochhäuser: Generation Park X, Y und Z, wovon das Gebäude X bereits fertiggestellt und an Investoren vergeben ist. Das Gebäude Z soll 13 Stockwerke umfassen, das Gebäude Y 34 Stockwerke. Jedes Gebäude hat eine an seine Höhe angepasste Lobby. Weiterhin gibt es Sky Offices, welche jeweils zwei Stockwerke umfassen. Im größten Gebäude befinden sich sechs Stück. Alle neun Etagen sowie unterirdisch befindet sich eine technische Einheit. Die Hochhäuser sollen als Bürogebäude genutzt werden, wofür teilweise noch weitere Investoren gesucht werden. Skanska stellt bei diesem Vorhaben selber den Bauherren dar und befindet sich deswegen noch auf Investorensuche. Der Projektstart war im vierten Quartal 2017 und die Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2019 (Gebäude Z) und das erste Quartal 2021 (Gebäude Y) geplant. Ein Fokus wird auf Nachhaltigkeit gelegt, weswegen die Gebäude mit verschiedenen Zertifikaten ausgezeichnet sind. Dazu zählen das LEED Zertifikat für Nachhaltigkeit, das WELL Zertifikat für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen sowie das Without Bareers Certificate für die Barrierefreiheit. So wurde das Gebäude mit „grünem“ Beton gebaut, es gibt eine begrünte Wand im Eingangsbereich, Park- und Duschmöglichkeiten für Radfahrer, sowie ein Grauwassersystem. Der Grundpreis für das kleine Gebäude beträgt 100 Mio. Euro, erhöhte sich aber im Bauverlauf um 30 – 40 Mio. Euro. Die anderen Gebäude werden auf jeweils 200 Mio. Euro geschätzt.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG Eingeteilt in Gruppen von jeweils 10 Personen besichtigten wir das Gebäude Y innerhalb einer halben Stunde. Zuerst wurde uns die zukünftige Lobby gezeigt. Von hier aus hat man einen Blick auf die zukünftige begrünte Wand. Beim Blick nach oben wurden wir auf Markierungen aufmerksam gemacht, die die Position der Bewehrung kennzeichnen. Zudem wurden uns die Schächte für die geplanten Fahrstühle gezeigt. Hierbei ist zu erwähnen, dass es zwei Aufzüge gibt, von denen einer nur Etagen ab dem zwanzigsten Stockwerk anfährt, wodurch die Benutzer Zeit einsparen. In der Mitte des Gebäudes befindet sich eine Betonpumpe. Aus der Lobby raus gingen wir über den Lagerplatz zum Bauaufzug.

Der Lagerplatz ist aufgrund der beengten Platzverhältnisse ein wichtiger Punkt. Hier spielen die Anlieferung der Materialien und der zeitige Einbau dieser eine wichtige Rolle. Da der Lagerplatz direkt vor den Aufzügen liegt, ist es wichtig den Durchgang freizuhalten, um Transporte nicht zu behindern. Nebeneinander fahren zwei Bauaufzüge, wovon der eine die geraden und der andere die ungeraden Stockwerke anfährt. Geregelt wird das Ganze durch einen eigens eingesetzten Liftwart. Mit dem Lift fahren wir in die 14. Etage. Die ganze Etage ist von einer provisorischen Kranbahn umschlossen. Diese dient zum Transport der Materialien, insbesondere der einzusetzenden Glasfassaden. Die Etage ist durch einen Metallzaun abgesichert. Zur Absturzsicherung sind zusätzlich rund um die Etage verlaufend Gurte angebracht, an denen sich mit Kletterausrüstung eingehangen werden kann. Die Etage verfügt über einen Zugang zum Kran, so dass der Kranführer einen Großteil der Höhe mit dem Aufzug überwinden kann. Weiterhin wurde viel Wert auf den Brandschutz gelegt. Dies zeigt sich durch verschiedene Aufsteller mit Sicherheitsinformationen, einem extra Aschenbecher, sowie einem Feuerlöscher und einer Hygieneeinrichtung. Die Brandmelder sind über die verschiedenen Etagen miteinander vernetzt. Im Notfall erfolgt eine digitale Meldung über den Brandfall und die Örtlichkeit an das Handy der Mitarbeiter. Nach einem Rundgang auf der Etage fuhren wir wieder mit dem Aufzug hinunter und wurden von der nachfolgenden Gruppe abgelöst.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE Positiv sind die Organisation und die Ordnung auf der Baustelle aufgefallen. Es ist deutlich geworden, dass die Firma Skanska großen Wert auf Sicherheit legt. Zur Besichtigung wurden wir daher mit umfassender PSA ausgestattet. Dazu zählten Schutzbrille, Handschuhe, Helm, Weste und Sicherheitsschuhe, wobei die rote Farbe der Helme sowie die gekennzeichneten Warnwesten verdeutlichen, dass wir Besucher sind. Weiterhin gibt es auf der Baustelle selbst viele Sicherheitshinweise. Hervorzuheben ist weiterhin, wie fortgeschritten das Unternehmen im Bereich der Digitalisierung ist. Hierbei ist die Nutzung von BIM hervorzuheben, mit farblicher Kennzeichnung der Baufortschritte in den jeweiligen Etagen. Es wird zudem eine App verwendet, um den Materialfluss zu verfolgen. Die kleine Gruppengröße ermöglichte einen guten und sicheren Einblick, führte jedoch leider auch zu langen Wartezeiten.

D. FAZIT Insgesamt hat uns die Besichtigung gut gefallen und uns viele interessante Eindrücke vermittelt.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT

Berichtersteller:

Betül Bitis Serap Calisan Sevilay Turan

EXKURSIONSBERICHT// TAG 3

A. PROJEKT Das Unternehmen dessen Baustelle besucht wurde lautet ,,SKANSKA AB‘‘. Die Skanska Ab wurde gegründet im Jahre 1887 und hat ihren Hauptsitz in der Stadt Solna in Schweden. Das Unternehmen steht unter der Leitung von Johann Karlström und besitzt über rund 43.122 Mitarbeiter. Neben Schweden ist das multinationale Bauunternehmen auch tätig in Skandinavien, Großbritannien, Polen, Tschechien, USA und auch in Lateinamerika. Die Skanska AB vertretet die Philosophie des Bauens für eine bessere Gesellschaft.

Das Projekt, welches von der Exkursionsgruppe besichtigt wurde, trägt den Titel ,, Generation Park‘‘. Das gesamte Bürokomplex besteht aus drei Gebäuden, welche in X, Y und Z benannt wurden. Das Gebäude ,,X‘‘ verfügt über 10 Bürogeschosse und zwei Untergeschosse. Das Gebäude ,,Y‘‘ hingegen verfügt über 13 Bürogeschosse und das Gebäude ,, Z‘‘ über 31 Bürogeschosse. Es sind drei von einander unabhängige Bauabschnitt. Die Fertigstellung des Gebäudes ,, X‘‘ erfolgte im Jahre 2017. Das Komplex ,,Y‘‘ soll noch Ende dieses Jahres fertiggestellt werden und die Fertigstellung von dem Komplex mit der Bezeichnung ,,Z‘‘ soll im Jahre 2021 erfolgen. Zu erwähnen ist auch, dass der Name ,, Generation Park‘‘ für die aufeinander folgenden Generationen stehen soll, welche in dem Stadtteil dieser drei Wolkenkratzer arbeiten werden.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG Am Generation Park angekommen wurden wir herzlich empfangen und trugen uns an erster Stelle in die Listen ein die zur Sicherheit dienten, da das Unternehmen einen enormen Wert auf Sicherheit legt. Im Anschluss bekamen wir Besucherkarten und gingen gemeinsam in den Besprechungsraum des Unternehmens. Dort wurden uns die Sicherheitsanforderungen, als auch der Umfang des Bauvorhabens mit Hilfe einer PowerPoint Präsentation vorgestellt.

Nach der Präsentation wurden wir in drei Gruppen unterteilt. Für jede Gruppe wurde eine halbe Stunde eingeplant, in der wir durch die Baustelle geführt werden sollten. Bevor wir die Baustelle begehen durften, mussten alle aus Sicherheitsgründen einen Schutzhelm, Sicherheitsschuhe und eine Schutzbrille tragen. Somit wurden wir dann auf die Baustelle geführt und fuhren mit dem Bauaufzug auf den obersten Stockwerk von Gebäude „Z“. Von oben hatte man die Möglichkeit, alle drei komplexe zu besichtigen. Ein sehr interessanter und auffälliger Punkt war auch der separate Eingang in die Etage, der für den Kranfahrer aufgebaut wurde , um ihn einen direkten Zugang in das Gebäude von oben zu verschaffen. Während der Besichtigung machte sich die Ordnung und die Absicherung der Baustelle sehr bemerkbar, wodurch ein besserer Überblick ermöglicht wurde. Anschließend fuhren wir mit dem Aufzug wieder runter und machten eine kurze Fragerunde. Nachdem alle Fragen beantwortet wurden, gingen wir wieder zurück in den Besprechungsraum, wo auch schon die nächste Gruppe gewartet hat um die Baustelle zu besichtigen.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE Ein positiver Aspekt war die gut organisierte Führung, die in kleineren Gruppen durchgeführt wurde. Somit wurde eine persönliche und angenehme Atmosphäre geschaffen. Ebenso bewundernswert war es, dass das Unternehmen sehr viel Wert auf Ordnung, Sauberkeit und Arbeitssicherheit legt. Jeder Bereich war abgesichert und alle Notausgänge auf der Baustelle waren auffällig gekennzeichnet. Ebenfalls befanden sich auf jeder Etage manuelle Feuermelder im Falle eines Notfalls. Obwohl die Führung auf englisch stattfand, waren alle Informationen verständlich. Es wurden auf alle Fragen eingegangen und diese anschließend so gut wie möglich beantwortet.

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D. FAZIT

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Skanska Ab ein unfassbar organisiertes Unternehmen in der Baubranche darstellt. Viele der Exkursionsteilnehmer/ innen waren überrascht über die Struktur, die Ordnung und über die Sauberkeit, welche die Baustelle an diesem Besichtigungstag repräsentiert hatte. Da die Stadt Warschau im Rückblick auf ihre Geschichte, keinen einheitlichen Baustil bieten kann, wird durch den Bau von mehreren Wolkenkratzern ein gewisser “Flair“ gewährleistet. Durch die unmittelbare Nähe zum Warsaw Spire und dem Warsaw Trade Center, welche ebenfalls Bürobauten sind wird dafür gesorgt, dass das Projekt in die Elite- Gruppe eingeordnet werden kann. Wir bedanken uns bei dem Unternehmen herzlich, einen Teil dieses Komplexes besichtigen haben zu dürfen. Auf ein Wiedersehen mit der Skanska Ab würden wir uns sehr freuen.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT

B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

D. FAZIT

Berichtersteller:

Niklas Ardelmann Daniel Güldenmeister Christian Joschko Lucy Wenzel EXKURSIONSBERICHT// TAG 4

A. PROJEKT Am vierten Tag der Exkursion besuchten wir ein Stahlfertigteilwerk der Firma Goldbeck in Lodz. Die Firma Goldbeck, mit Hauptsitz in Bielefeld, ist hauptsächlich im Hochbau tätig und hat weltweit ca. 6250 Mitarbeiter. Ein großes Standbein der Firma ist der Stahlbau mit Fertigteilen, die auf der Baustelle endmontiert werden. Diese Fertigteile werden von Goldbeck in eigenen Fertigteilwerken produziert. Insgesamt besitzt die Firma drei dieser Werke. Zwei davon liegen in Deutschland (Bielefeld und Plauen), das dritte wurde im August 2018, nach ein Jahr Bauzeit, in Lodz eröffnet. Die Werke wurden von Goldbeck eigenhändig geplant und gebaut. Das Werk in Lodz ist das modernste Werk der Firma Goldbeck. Zu Beginn lag die Produktionsrate hier bei 30 Tonnen pro Woche. Aktuell werden mit 75 Mitarbeitern ca. 150-160 Tonnen pro Woche hergestellt. Das angestrebte Ziel für die Zukunft liegt bei 220-240 Tonnen pro Woche, welches mit 120 Mitarbeitern erreicht werden soll. Die meisten Mitarbeiter sind in der Fertigung selbst tätig. Es ist allerdings auch geplant 20 Konstrukteure einzustellen.

B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG Nach einer etwas verlängerten Fahrt wurden wir sehr freundlich und persönlich von den Angestellten der Firma Goldbeck empfangen und versammelten uns anschließend bei Kaffee und Keksen in der Kantine. Dort begrüßte uns der Standortleiter und teilte uns einige allgemeine Fakten und Informationen über Goldbeck und das Werk in Lodz mit. Dann gab es eine allgemeine Sicherheitseinweisung für das Verhalten im Werk. Danach wurden uns einige Imagefilme der Firma Goldbeck über das allgemeine Tätigkeitsfeld sowie im speziellen den Standort in Lodz gezeigt. Aus den Gesprächen mit den Mitarbeitern ging zudem hervor, dass Goldbeck sehr interessiert an Kooperationen mit Universitäten ist. So arbeiten sie bereits mit der technischen Universität Lodz zusammen und befinden sich in Gesprächen mit anderen Universitäten. In zwei Gruppen begann dann die Werksführung. Direkt beim betreten der Hallen viel auf, wie groß und modern diese eingerichtet sind. Das Werk ist in verschiedene Bereiche eingeteilt. Im ersten Bereich werden Bauteile gelagert, welche verzinkt werden sollen. Dies soll später zudem für die Herstellung von Stahlelementen mit erhöhten Brandschutzwiderstand genutzt werden. In einem kleineren Lager sind Ersatzteile für die Maschinen und Anlagen im Werk untergebracht. Direkt daneben ist die interne Werkstatt anzufinden. Eine Übersicht über die komplette Halle erlangten wir im Büro der Produktionsleiter. Von dort aus kann man alle wesentlichen Schritte der Produktion überblicken. Diese gliedern sich in einen Bereich in dem die unbearbeiteten Stahlprofile angeliefert werden. Direkt nach dem eintreffen im Werk werden die Stähle mit einem QR-Code versehen, welcher alle relevanten Kennwerte über den Stahl und Kunden enthält. Von dort aus gelangen diese zum Zuschnitt, um auf die benötigte Länge gebracht zu werden. Im nächsten Arbeitsschritt werden Löcher automatisiert über CNC-Maschinen gebohrt. Überreste der Verarbeitung werden gesammelt und extern recycelt. Daraufhin erfolgt die Vormontage der Träger oder Stützen. Danach werden diese im Schweiß-Bereich entsprechend der Montagepläne fixiert. Es stehen insgesamt sechs Vormontageplätze und Schweißbahnen bereit, an denen jeweils zwei Mitarbeiter parallel arbeiten. Es wird bevorzugt auf Stumpfstöße verzichtet und falls möglich ein längeres Profil verwendet.

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Die fertigen Bauteile werden danach pulverbeschichtet um den nötigen Korrosionsschutz sicherzustellen. Dieses Verfahren bietet im Gegensatz zu Lackierungen den Vorteil, dass der Korrosionsschutz auch bei Kratzern aufrecht erhalten wird. Falls benötigt werden die Profile im Anschluss mit Brandschutzanstrichen behandelt. Die vollständig fertigen Bauteile werden, für den Transport zur Baustelle in Paketen gelagert, welche genau in einen LKW passen. Danach endete die Führung und wir machten uns mit dem Bus auf den Weg nach Berlin.

C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Besonders auffallend waren die sehr hohen Sicherheitsstandards in der Produktionsanlage. Die Bereiche in denen man sich nicht aufhalten darf wurden durch Markierungen gekennzeichnet. Des weiteren wird sehr auf das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung geachtet. Diese besteht vor allem aus Helm, Sicherheitsschuhen und Gehörschutz. Außerdem fiel auf, dass auch einige deutsche Mitarbeiter an diesem Standort tätig waren und die meisten anderen Mitarbeiter auch gut deutsch verstanden. Die Mitarbeiter besuchen wöchentlich Deutschkurse. Grundsätzlich war das gesamte Werk sehr sauber und aufgeräumt. Alle Teile wurden an den dafür bestimmten Stellen gelagert und wurden Stück für Stück weiterverarbeitet.

D. FAZIT

Der Besuch des Fertigteilwerkes in Lodz war sehr interessant. Es ermöglichte sehr gute Einblicke in den Produktionsablauf von Stahlfertigteilen. Es wurden uns keine Arbeitsschritte vorenthalten und alles wurde von den Mitarbeitern sehr gut und verständlich erklärt. Wir haben uns sehr willkommen geheißen gefühlt.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT

Berichtersteller: Michael-Aleksander Böhnisch Marko Roschkowski Yazid Hwaiti Kawing Lam

EXKURSIONSBERICHT// TAG 4

A. PROJEKT Goldbeck ist ein Bauunternehmen mit Sitz in Bielefeld. Es hat 40 Niederlassungen, neun Werke und zwei System-Zentren in Deutschland, Schweden, Polen und einigen weiteren Ländern. Im gesamten Unternehmen gibt es ca. 6250 beschäftigte Mitarbeiter.

Das Unternehmen baut mit System. Sie entwickeln und fertigen die wesentlichen Bauelemente selbst. Somit ist das Unternehmen zum Technologieführer in der Baubranche geworden. Die Herstellung der Bauelemente werden ausschließlich nur für Goldbeck Projekte angefertigt.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Während unserer Exkursion haben wir das Stahlwerk des Bauunternehmens Goldbeck in Lodz (Polen) aufgesucht. Zum Willkommen gab es eine kleine Präsentation von einem Vorsitzenden und einer Mitarbeiterin, welche uns das Unternehmen vorgestellt hat. Währenddessen wurde der Bau des Stahlwerks mittels eines Präsentationsvideo gezeigt, in welchem wir uns befanden. Nach dieser Präsentation wurden wir eingewiesen, wie man sich in der Produktionshalle zu verhalten hat, und wurden dann in zwei Gruppen geteilt wegen Sicherheitsgründen. Die Arbeitssicherheit im Unternehmen hatte große Priorität. Die Führung durch die Produktionshalle wurde vom Hallenleiter übernommen. Der Hallenleiter war sehr vorbereitet und konnte alle wichtige Informationen zur Produktion und Sicherheit des Unternehmens erklären. Die Produktionshalle war sehr groß und übersichtlich. Das lag daran, weil diese sehr ordentlich war. Durch gelbmarkierte Gehwege kann die Sicherheit der Mitarbeiter und Besucher gewährleistet werden. Zudem sind die Mitarbeiter geschult ihren Arbeitsplatz Sauber und Ordentlich zu hinterlassen. Damit die Produktion reibungslos abläuft wurden Planungstafeln aufgestellt, wo Arbeitsprozesse für die komplette Woche ersichtlich waren .Die Arbeitsbesprechung wurde wöchentlich geführt. Das Unternehmen beschäftigt momentan 75 Mitarbeiter wobei noch weitere zuverlässige Mitarbeiter gesucht sind. Die Wöchentliche Stahl Produktion liegt bei 150 t und diese soll bis Ende 2019 auf 200 t steigen. Nach der Besichtigung der Produktionshalle wurden uns noch Kaffee und Kuchen angeboten und mit Abschiedsgeschenken wurde der Aufenthalt beendet.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Ein positiver Aspekt war, dass im Unternehmen 90% der Angestellten die deutsche Sprache beherrschten, obwohl der Standort des Unternehmens in Polen liegt. Das Unternehmen bietet für die Beschäftigten einen Deutschkurs an, wodurch die Mitarbeiter ihre Sprachkenntnisse verbessern. Die Ordnung sowie die Sauberkeit und Organisation wird im Unternehmen großgeschrieben. Jedes Werkzeug war am richtigen Platz und war für die Mitarbeiter griffbereit. Die Aufteilung der Halle, war ebenfalls bewundernswert. Jeder Bereich war abgesichert und nach Aufgaben unterteilt. Das Büro des Hallenleiters lag in der Mitte der Halle und hatte somit eine gute Sicht auf alle Bereiche. Größtenteils der Arbeit wurde durch Maschinen erledigt. Durch Angestellte wurde die Feinarbeit erledigt.

Negative Aspekte konnten nicht festgestellt werden da alles reibungslos läuft.

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D. FAZIT

Goldbeck hat sich von der besten Seite präsentiert. Das Unternehmen ist wirklich bewundernswert und wird ihrer Rolle als Technologieführer gerecht. Es war ein einmaliges Erlebnis ein so tolles Unternehmen zu besichtigen. Es ist nicht selbstverständlich dass ein Unternehmen dessen Größe uns Einsicht in ihrer Produktion gewährt. Wir wissen es sehr zu Schätzen und würden uns auf einen wiedersehen mit dem Unternehmen Goldbeck sehr freuen.

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Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen

Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT

Berichtersteller:

Sam Bondorf Leonhard Kleinebeckel Tobias Koester Ata Daniel Moradi

EXKURSIONSBERICHT// TAG 5 - Berlin

A. PROJEKT

Das Projekt „Bundesministerium für Gesundheit“ befindet sich inmitten der Berliner Innenstadt und birgt damit zahlreiche Besonderheiten und Anforderungen. Bauherr ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Das Projekt wird als ÖPP (öffentlich-private-Partnerschaft) mit der BIMA und der BAM, einem der führenden deutschen Unternehmen des Schlüsselfertigbaus realisiert. In einem Wettbewerb mit begrenzten Teilnehmern wurde mittels Funktionaler Leistungsbeschreibung ein ganzheitliches Projekt mit hoher Gewichtung auf Gewährleistung und Instandhaltung vereinbart. Durch die ÖPP ist eine wirtschaftliche und lebenszyklusorientierte Gestaltung für 25 Jahre geplant und BAM übernimmt neben der Planung, Herrichtung und Instandhaltung auch Betriebsleistungen über ein Besitzermodell durch die BImA. Die Herrichtung erfolgt durch die Gesamtprojektleitung mittels einer ARGE zwischen BAM und Hochtief. Hierbei handelt es sich deutschlandweit um die erste ARGE dieser Größenordnung. Das Projekt ist in zwei Gebäudeabschnitte unterteilt (Haus 1 und Haus 2). Jeweils ein Bauleiter der Fa. BAM Deutschland ist für einen Gebäudeabschnitt zuständig. Das Haus 1 wird für Mitarbeiter des Bundesministeriums für Gesundheit und das Haus 2 zusätzlich für weitere Ministeriale Nutzer realisiert. Beide Häuser waren Stammsitz der Deutschen Bank und die Architektur wurde aufgrund diversen Kriegszerstörungen abgeändert. Das Projekt wird mittels Lean Construction Management geführt. Durch Lean und wöchentliche Projektleitungs-, Planungs- und NU-Besprechungen erfolgt eine effiziente, gesamtheitliche Realisierung. Das Projekt wird durch ein BIM-Modell begleitet und digitale Möglichkeiten wie z.B. IPad‘s auf der Baustelle werden hier effizient genutzt. Das gegenüberliegende Haus 3 (in dem die Bauleiter Ihre Einführung abgehalten haben und am Vortag ein gemeinsames Essen stattgefunden hat), dient als Baubüro und wirkt so den standortbedingten Schwierigkeiten entgegen.

Kenndaten:

• Adresse: Mauerstraße 27/29, 10117 Berlin • Planungs- und Bauzeit: 06/2017 bis 12/2020 • Gewährleistungszeitrum: 25 Jahre

BGF:

• Haus 1: ca. 38.000 m² • Haus 2: ca. 30.000 m²

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Besonderheiten: Die Bestandsgebäude tragen aufgrund etlichen Nachkriegsrekonstruktionen einen extremen Aufwand hinsichtlich Denkmalschutz. Die verschiedenen denkmalgeschützten Teile reichen von der Fassade über Stuckdecken bis hin zu alten Tresortüren der ehemaligen Tresoranlage der Deutschen Bank. Diese konnten auf dem Baustellenrundgang von den Studenten gesichtet werden. Weiterführend wird in diesem Projekt eine BNB-Zertifizierung (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen) von „Silber“ erreicht, wobei die Anforderungen aufgrund der flächentechnischen Gegebenheiten nur schwer einzuhalten sind. Eine weitere Besonderheit stellt der sehr hohe Grundwasserspiegel in Berlin dar. Durch eine starke Wassergewinnung in der Vergangenheit ist der Grundwasserspiegel in der Vergangenheit stark angestiegen und es werden neben der Bestandsabdichtung zusätzliche Abdichtungsarbeiten in Form einer „Weißen Wanne“ erforderlich. Hinzu kommt der Standort des Bundesministeriums für Gesundheit, inmitten der Berliner Innenstadt nur knapp einen halben Kilometer vom Brandenburger Tor entfernt.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Vorbesprechung: Die Vorbesprechung hat im Haus 3, gegenüber der Baustelle sattgefunden. Hier wurden die o.g. Gegebenheiten und eine kurze Sicherheitseinweisung durch die zuständigen Bauleiter vorgestellt.

Haus 1: Der Baustellenrundgang begann mit der Begehung des Haus 1. Hier wurden denkmalgeschützte Teile gezeigt und notwendige Renovierungsarbeiten (wie Stützen, Decken und Wände) erläutert. Im Haus 1 wird der Dachstuhl komplett zurückgebaut und durch eine moderne Stahlkonstruktion ersetzt. Während unseres Besuches wurden derzeit Stahlträger an einen Knoten befestigt. Über die Bestandsbrücke und das Verbindungsstück der Gebäude sind wir anschließend in das Haus 2 gelangt.

Haus 2: Das Haus 2 ist vom Grundriss her rechteckig und verfügt über eine große Halle der alten Bank. Hier wird das groß dimensionierte Glasdach rekonstruiert. Auch im Haus 2 wurden uns zahlreiche denkmalgeschützte Teile gezeigt, die erhalten und zum Teil in den Neubau integriert werden sollen.

Nachbesprechung: Zum Abschluss wurde den Studenten die Möglichkeit geboten abschließende Fragen zu stellen und die Bauleiter der BAM haben ergänzend für Ihr Unternehmen geworben. Hier konnte man sich entweder im persönlichen Gespräch oder einfach über Flyer und Infokarten informieren.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Insgesamt sind bei dieser Baustellenführung nur positive Erkenntnisse zu erwähnen. Angefangen mit einem gemeinsamen Abendessen am Vorabend haben sich die Mitarbeiter der BAM und der Hochtief sehr freundlich und professionell präsentiert. Aus den persönlichen Gesprächen konnten vorab viele Eindrücke über die jeweiligen Unternehmen, sowie der Arbeit und Erfahrungen in diversen Projekten gewonnen werden. Zur Baustellenführung kann man sagen, dass diese die am besten organisierte Führung der gesamten Exkursion war. Den Studenten wurde ein eimaliger Einblick in ein hoch komplexes, wie auch sehr interessantes Bauprojekt gegeben. Vor allem die Herausforderungen aufgrund des Denkmalschutzes war sehr spannend und für viele Studenten eine neue Erfahrung.

D. FAZIT

Allem in allem war die Exkursion ein riesen Erlebnis mit einzigartigen Baustellenbesichtigungen, die man so nicht im alltäglichen Leben erfährt. Die Organisation war super (bis auf die teilweise zu langen Fahrten) und die gesamte Gruppe an Bord war einfach Klasse. Ein großes Lob muss hierbei auch unserem Busfahrer Helmut ausgesprochen werden, der viel Können beweisen musste. Ohne ihm wäre die Tour nicht so reibungslos abgelaufen, wie sie letztendlich auch war! Es war eine gelungene Exkursion war und man kann nur einen Appell an weitere Studenten geben, sich diese einmalige Möglichkeit nicht entgehen zu lassen.

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Impressionen:

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Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft

EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019

AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT

Berichtersteller:

Seyit Arnold Besart Balidemaj Bilal Kayed Hasan Tandogan

EXKURSIONSBERICHT// TAG X

A. PROJEKT

Die BAM Deutschland AG hat ihren Hauptsitz in Stuttgart und ist mit insgesamt sechs weiteren Standorten in Deutschland und der Schweiz vertreten. Zu den verschiedensten Projekten der BAM Deutschland AG gehören Planung, Bau und das Betreiben schlüsselfertiger Großprojekte, wie Kliniken, Stadien, Hotels, JVAs, Einkaufszentren und Verwaltungsgebäude. Die BAM Deutschland AG verfolgt ein hohes Maß an Arbeitssicherheit und Nachhaltigkeit beim Bau und gibt diese Standards weiter an die rund 900 Mitarbeiter. Als Konzerngesellschaft der holländischen Royal BAM Group verfügt die BAM Deutschland AG über hervorragende internationale Vernetzung und wird in ihren Kernkompetenzen durch ihre Mutter – und Schwestergesellschaften ergänzt.

Abbildung 1: Bundesministerium für Gesundheit, Berlin (Quelle: www.bam-deutschland.de)

Das aktuelle Projekt „Bundesministerium für Gesundheit, Berlin“ besteht aus einem denkmalgeschützten Verwaltungsgebäude, das bis 1945 Stammsitz der Deutschen Bank war. Das Projekt beinhaltet die Zusammenführung der in Berlin auf unterschiedliche Gebäude verteilten Arbeitsplätze des Bundesministeriums für Gesundheit, vorgesehen für das Haus 1. Das Haus 2 wird für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mitsaniert.

Aufgrund des Krieges haben beide Gebäude Schäden mitgetragen, welche in der Nachkriegszeit architektonisch überformt wurden und somit zur Nutzung durch das Innenministerium der ehemaligen DDR bis 1989 zur Verfügung stand. Seit 1990 haben der Deutsche Bundestag und verschiedene Bundesverwaltungen die Gebäude genutzt. Die Gebäude bestehen aus zwei Häusern und sind durch eine Fußgängerbrücke verbunden. Das Haus 1 an der Mauerstraße 29 und das Haus 2 an der Mauerstraße 27 haben zusammen einen BRI von 166.661 m³ und eine Bruttogrundfläche von 38.157 m². Planung und Umbau werden durch die BAM Deutschland und Hochtief übernommen und nach den Plänen des renommierten Architekturbüros KSP Juergen Engel Architekten, sowie der technischen Gebäudeplanung von ARUP Deutschland ausgeführt.

Die BAM Deutschland führt in diesem Projekt alle Leistungsphasen von Anfang bis Ende nach HOAI selbstständig aus und einer anschließenden zusätzlichen 25-jährigen Betriebsleistung.

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B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG

Wir sind durch die BAM in Person von André Petsch und Jens Kroell am Morgen des 11.10.2019 empfangen worden. Es folgte im Besprechungsraum eine informative Präsentation zu dem gesamten Projekt und wir erhielten allgemeine Informationen über die BAM Deutschland.

Dabei wurden uns die verschiedensten Herausforderungen rund um das Projekt verdeutlicht, zu denen unter anderem wichtige Aspekte gehören wie z.B. die Sperrung der Zufahrtsstraße um Kräne aufzustellen, der hohe Grundwasserstand in Berlin oder beim Bau auf Teile des Gebäudes zu achten die unter Denkmalschutz stehen.

Nach einer kurzen Sicherheitsunterweisung durch den Polier, durften wir die Baustelle betreten. Während der Baustellenbegehung wurde uns oft die Besonderheit und Schwierigkeit am Bauen im Bestand mit den dazugehörigen Lösungsansätze auf der Baustelle präsentiert. Mit der Besichtigung der Baustelle hat die Gruppe in Haus 1 angefangen. Auf den ersten Blick ist aufgefallen, dass viele Stützen und Teile der Decken frei gemacht wurden, um zu prüfen ob sie noch zu erhalten sind.

Hierbei wurden Decken markiert welche ertüchtigt werden sollen. Anschließend ging die Führung weiter in Haus 2. In diesem befinden sich mehrere Gebäudeteile, die unter Denkmalschutz fallen und somit eine Herausforderung für den Bau darstellen.

Eine von diesen Herausforderungen ist es eine denkmalgeschützte Tür zu erhalten, obwohl die Schwelle etwa 20 cm unter den Fertigfußfoden fällt. Trotz diesem optischen Manko soll diese Tür aus Denkmalschutz Gründen erhalten bleiben. Des Weiteren befindet sich im Dachgeschoss ein beschädigtes Element an der Stahldachkonstruktion aus der Kriegszeit, welches ebenfalls erhalten bleiben soll. Die Gruppe wurde weiter geführt auf die oberste Etage, auf das zukünftige Dachgeschoss welches zurzeit ein neues Dachgestell aus einer Stahlkonstruktion erhält. Hierzu hat der Bauleiter erklärt, dass die Fassadensteine mit neuen Verankerungen ausgestattet werden, um so das herabfallen von den Steinen zu verhindern.

Abbildung 2: Eigenaufnahme

Abbildung 3: Eigenaufnahme

Zum Ende der Besichtigung wurde die Gruppe in den alten Tresorraum der deutschen Bank geführt, welcher sehr interessant und spektakulär war aufgrund der überdimensionalen Größe. Es befanden sich zwei Gänge und mehrere Räume hinter der Tresor Tür, welche als Lagerflächen für Wertgegenstände der ehemaligen Bank dienten. Abschließend ist die Gruppe zurück zum Besprechungsraum zurückgekehrt um offen gebliebene Fragen stellen zu können. Es wurden Visitenkarten ausgeteilt und den Studenten Karrieremöglichkeiten der BAM Deutschland präsentiert.

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C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE

Die Besonderheit bei diesem Projekt ist das Bauen im Bestand an Gebäuden, die zudem unter Denkmalschutz stehen. Welche Herausforderungen sich in so einem Fall während des Projektverlaufes ergeben sind im Vorhinein nur schwer abzuschätzen. Welche Materialien wurden verwandt? Wie erfolgte der Umbau in der DDR? Welche tatsächlichen Schäden sind im Laufe der Zeit am Bestand entstanden? Vor diesem Hintergrund betrachtet, war es grundlegend positiv zu sehen, wie eine gut geplante Baustelle die Bewältigung unvorhergesehener Herausforderungen ermöglicht. Die enge Zusammenarbeit von BAM Deutschland und Hochtief, in Form von wöchentlich stattfindenden Teamsitzungen, Planungs- und Nachunternehmerbesprechungen, ist sicherlich der Wegbereiter für einen möglichst reibungslosen Projektablauf. Eine weitere Besonderheit in diesem Projekt ist zudem auch die Lage. Nicht weit vom Brandenburger Tor und in unmittelbarer Nachbarschaft zur russischen Botschaft gelegen, stellt der logistische Aspekt während der Projektabwicklung eine zusätzliche Erschwernis dar, welcher sich die ARGE aus BAM Deutschland und Hochtief zu stellen hat.

D. FAZIT

Alles in allem war die Besichtigung der Baustelle BAM Deutschland ein würdiger Abschluss einer gelungenen Exkursionswoche, da sich die BAM besonders viel Mühe um unser Wohlbefinden gegeben hat. Besonderheiten wie ein gemeinsames Abendessen am Vortag, das Bereitstellen von Getränken am Tag der Besichtigung oder kleine Präsente sorgten besonders für eine gute wohlfühlende Atmosphäre. Aufgrund der deutschlandweit interessanten Projekte und des arbeitsfreundlichen Klimas würde ich die BAM Deutschland jedem Bauwesenstudenten als Arbeitgeber empfehlen und das Unternehmen immer wieder in eine Exkursion mit einbauen.

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