Dresden - Warschau - Berlin
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EXKURSION LUFG BB DRESDEN - WARSCHAU - BERLIN Das Lehr-und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft organisierte vom 07. bis 11. Oktober 2019 eine Exkursion über Dresden nach Warschau und Berlin. Die 40 teilnehmenden Studierenden der Fakultät für Architektur und Bauingenieur- wesen konnten beim abwechslungsreichen Baustellenprogramm Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen einen Bezug zwischen bereits erlerntem Theoriewissen mit der Praxis herstellen. EXKURSION LUFG BB DRESDEN - WARSCHAU - BERLIN TAG 1 WUPPERTAL - DRESDEN BESICHTIGUNG RUDOLF-HARBIG-STADION FA. BAM DEUTSCHLAND TAG 2 DRESDEN - WARSCHAU BAUSTELLENBESICHTIGUNG VARSO TOWER FA. HB REAVIS GERMANY TAG 3 WARSCHAU STADTFÜHRUNG WARSCHAU AGENDA BAUSTELLENBESICHTIGUNG RONDO DAS- ZYNSKIEGO GENERATION PARK FA. SKANSKA TAG 4 WARSCHAU - LODZ - BERLIN BESICHTIGUNG STAHLBAUTEILEWERK FA. GOLDBECK TAG 5 BERLIN - WUPPERTAL BAUSTELLENBESICHTIGUNG BUNDESMINISTERIUM FÜR GESUNDHEIT FA. BAM DEUTSCHLAND/HOCHTIEF MONTAG BIS FREITAG, 07.-11.Oktober.2019 Im Anschluss an die Exkursion fertigten die Studierenden in zehn Gruppen je- weils einen Bericht über die Exkursion an. Auf den folgenden Seiten finden Sie Fakultät für Architektur die einzelnen Exkursionsberichte. und Bauingenieurwesen Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft Carla Pütz, Nils Koch to Krax, Daiki John Feller und Maike Eilers Bergische Universität Wuppertal Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft EXKURSIONSBERICHT OKTOBER 2019 AUFBAU: A. PROJEKT B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG C. POSITIVE/NEGATIVE ERKENNTNISSE D. FAZIT Berichtersteller: Christoph Lange Sven Malama Lucie Kreß Florian Sacher EXKURSIONSBERICHT// TAG 1 A. PROJEKT: Rudolf-Harbig-Stadion Dresden Das Dresdener Rudolf-Harbig-Stadion, Heimspielort der SG Dynamo Dresden, wurde im Jahr 2009 als Neubau eröffnet und hat eine Kapazität von etwa 32.000 Zuschauern. Nach vielen Namenswechseln des Stadions durften die Fans und Vereinsmitglieder 2018 über den Stadionnamen entscheiden. Die aktuellen Hauptsponsoren wollten auf eine Benennung mit Firmennamen verzichten und nur kleine Firmenlogos neben dem traditionellem Stadionnamen abbilden. Zur Wahl standen „Dynamo-Stadion“ und „Rudolf-Harbig-Stadion“. Beides Namen, die das Stadion in der Vergangenheit bereits getragen hatte und mit vielen Emotionen und Erinnerungen verbunden sind. In der Abstimmung fiel die Wahl mit 54% auf den Namen „Rudolf- Harbig-Stadion“. Die Geburtsstunde der SG Dynamo Dresden wird auf das Jahr 1953 datiert. In diesem Jahr spaltete sich die Fußballabteilung vom Sportverein Dynamo ab, der sich neben dem Fußball überwiegend durch Leichtathletik kennzeichnet. BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL [2] LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET BAUBETRIEB UND BAUWIRTSCHAFT UNIV.-PROF. DR.-ING. MANFRED HELMUS EXKURSIONSBERICHT// TAG 1 B. ABLAUF DER BESICHTIGUNG Die Führung durch das bereits fertiggestellte Stadion teilte sich in zwei Teile auf: eine klassische Stadionführung und eine gesonderte Führung mit einem Stadiontechniker, der auf ingenieurspezifische Aspekte der Stadionkonstruktion einging. Das Stadion und seine Räumlichkeiten Für das Stadion gab es die Vorgabe einer neutralen Farbgebung ohne Vereinslogos, um eine möglichst neutrale Umgebung für jegliche Veranstaltungen zu erzeugen. Von Anfang an war geplant, das Stadion nicht allein für die Fußballspiele von Dynamo Dresden zu nutzen, sondern auch für weitere Events, insbesondere die Austragung von Spielen des American Football Vereins Dresden Monarchs. Daher wurden statt der Vereinsfarben von Dynamo Dresden (Weinrot und Weiß) die Farben des Stadtwappens von Dresden (Schwarz und Gelb) verwendet. Auf der Tribüne im Nordwesten des Stadions ist aus diesem Grund lediglich der Schriftzug „Dresden“ zu lesen, den vermeintlich dazugehörigen Schriftzug „Dynamo“ sucht man vergeblich. Nur das große Logo des Dynamo Dresden wurde auf Wunsch der Fans und Vereinsmitglieder in Form verschiedenfarbiger Abbildung 1: Innenraum des Stadions Sitze im Südwesten des Stadions abgebildet. Dies weicht zwar von den Vorgaben ab, zeugt aber von der Verbundenheit zum Verein. Von den 32.000 Zuschauerplätzen im Stadion sind ca. 19.000 gewöhnliche Sitzplätze, der Rest entfällt auf die Stehplätze für Heim- und Gastfans, VIP- und Logen-Sitzplätze und die Plätze für Reporter aus Presse, Radio und Fernsehen. Der VIP-Bereich befindet sich im Hauptgebäude und der daran angeschlossenen Tribüne im Südosten des Stadions. Neben der Lage zeichnen sich die Sitzplätze gegenüber normalen Plätzen durch Belederung und eigene Becherhalter aus. Zusätzlich steht den VIP-Gästen der Restaurant- und Cateringbereich im Hauptgebäude mit direktem Zugang zu den VIP-Plätzen zur Verfügung. Der Innenbereich erstreckt sich über zwei Etagen, unmittelbar darüber befinden sich die Logen. VIP-Tickets kosten pro Spiel etwa 300€, Logen können für 50.000€ je Saison mit einer Mietdauer von drei Jahren angemietet werden und dürfen vom Mieter individuell eingerichtet werden. Sie sind überwiegend an Unternehmen vermietet, einige jedoch auch an Privatpersonen. Abbildung 2: Blick aus dem VIP-Bereich ins Stadioninnere BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL [3] LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET BAUBETRIEB UND BAUWIRTSCHAFT UNIV.-PROF. DR.-ING. MANFRED HELMUS EXKURSIONSBERICHT// TAG 1 Kameras und Reporter Über den Logen befinden sich 150 Sitzplätze für Reporter aus Presse und Radio. Fernsehreporter und -kommentatoren hingegen sitzen auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions, weil sich dort, entgegen der Vorgaben des DFB, die Hauptkamera befindet. Die Platzierung des Kamerasystems war nur mit einer Ausnahmegenehmigung möglich, aber auch nötig, denn durch die Ausrichtung des Stadions wird die Seite des Hauptgebäudes nachmittags von der Sonne beschienen. Da aber nur der DFB und nicht die FIFA diese Ausnahme gestattet hat, musste zur Frauenfußball-WM 2011 das gesamte Kamerasystem im Stadion auf die entgegengesetzte Seite umgebaut werden. Das Spielfeld und Veranstaltungen Der Rasen im Stadion kann wegen der ungünstigen Bedingungen nicht ohne Weiteres auf dem Spielfeld gedeihen. Er muss künstlich am Leben gehalten werden, indem er mittels einer mobilen Lichtanlage besonnt wird. Grund dafür ist das weit ins Stadioninnere hineinragende Dach, weshalb nur zeitweise Sonne auf das Spielfeld scheint. Einige Bereiche liegen auch permanent im Schatten. Darüber hinaus ist die Luftzirkulation im Stadion eingeschränkt, eine zusätzliche Belüftungsanlage für der Rasen wie in anderen Fußballstadien gibt es nicht. Um mehr natürliches Licht ins Stadion einfallen zu lassen wurden die inneren zehn Meter des Daches mit Plexiglas ausgeführt, dennoch liegt der Rasen im südwestlichen Spielfeldbereich permanent im Schatten. Um die gewünschte Qualität des Spielfeldes für die Fußballspiele zu erreichen, wird der Rasen zwei Mal im Jahr ausgetauscht. Dies geschieht am Ende der Winter- und Sommerpause der Bundesliga. Der Rasenwechsel kostet 150.000€ und dauert eineinhalb Tage, im Anschluss kann der Rasen sofort bespielt werden, optimal ist es allerdings, wenn der Rasen Zeit hat sich im Untergrund zu verwurzeln. Das Stadion besitzt eine Rasenheizung. Dem durchströmenden Wasser des Rohrsystems darf aber kein Frostschutzmittel zugegeben werden, da das Stadion in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt. Dies führt bei hin und wieder im Stadion ausgetragenen Eishockeyspielen zu einem Problem. Abbildung 3: Mobile Besonnungsanlage auf dem Würde die Eisfläche einfach im Stadioninneren erzeugt werden, im Schatten liegenden Spielfeld würden, trotz einer angeschütteten Pufferfläche aus Sand, durch den Kühlungsprozess die Rohre der Spielfeldheizung zufrieren und es könnte zu Frostschäden kommen. Um aber trotzdem in der Arena Eishockey spielen zu können, entschied man sich, parallel zur Herstellung der Eisfläche die Spielfeldheizung zu betreiben, um das Zufrieren der Rohre zu vermeiden. Beide Systeme verbrauchen so viel Energie, dass dieser Bedarf nicht von der hauseigenen Technik gedeckt werden kann. Hierfür werden für den Zeitraum vor und während der Veranstaltung zusätzlich drei Dieselgeneratoren auf dem Parkplatz bereitgestellt. Andere Events im Rudolf-Harbig-Stadion sind beispielsweise Konzerte, von denen im Sommer 2019 fünf stattfanden. Seit einigen Jahren wird das Stadion in den Spielpausen der Bundesliga für Veranstaltungen abseits des Fußballs mit wachsendem Erfolg vermarktet. Um das Spielfeld währenddessen zu schonen, wird der Rasen mit Folie und teils zusätzlichen Platten, insbesondere im stark belasteten Bereich der Bühne, abgedeckt. BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL [4] LEHR- UND FORSCHUNGSGEBIET BAUBETRIEB UND BAUWIRTSCHAFT UNIV.-PROF. DR.-ING. MANFRED HELMUS EXKURSIONSBERICHT// TAG 1 Die Stadiontechnik Die Technikzentrale befindet sich hinter den Sitzplätzen für Presse und Radio unter dem Stadiondach. An dieser Stelle hat man aus einer Schwachstelle des alten Stadions gelernt. Dort befand sich die Technikzentrale auf Höhe des Rasens und wurde überflutet. Während eines Fußballspiels ist der Stromverbrauch vergleichbar mit dem Jahresbedarf einer dreiköpfigen Familie. Um das Flutlicht und weitere an der Dachkonstruktion montierte technische Anlagen zu überprüfen und zu warten, wird einmal pro Jahr eine mobile Hebebühne im Stadion eingesetzt. Von dort aus wird innerhalb von 14 Tagen sämtliche unter dem Dach befindliche Technik gecheckt. Bei akuten Problemen und Aufgaben außerhalb dieser Zeitspanne und vor allem an Stellen, die mittels Hebebühne nicht zugänglich sind, kommen Industriekletterer zum Einsatz, beispielsweise,