Greenpeace-Pioniere: Robert Hunter (links) mit seiner Crew. © Robert Keziere /

Mit Mut und Engagement zum Ziel

Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace Von den Regenbogenkämpfern zur globalen Organisation

Greenpeace International, seit 1971 Greenpeace Schweiz, seit 1984

1971 stach eine kleine Gruppe von Aktivisten in See, moti- Der internationale Hauptsitz von Greenpeace befindet sich viert durch ihre Überzeugung, dass auch wenige im Stre- in Amsterdam (NL). Greenpeace hat einen offiziellen Bera- ben nach einer «grünen und friedlichen» Welt viel bewegen terstatus bei der UNO und bei vielen anderen internationa- können. Sie protestierten gegen die amerikanischen Atom- len Kommissionen, wie z.B. der IWC International Whaling versuche auf Amchitka, einer kleinen Insel vor der Westküs- Commission. te Alaskas. Obwohl ihr Boot abgefangen wurde, war das Die Schiffe sind nach wie vor das Herzstück aller Um- öffentliche Interesse geweckt. Eine Sympathiewelle rollte weltkampagnen und Forschungsarbeiten. Die Rainbow den «Regenbogenkämpfern» von Kanada und den USA aus Warrior III, die «Arctic Sunrise» und die «Esperanza» fahren entgegen. Die Tests wurden erst verschoben, dann abge- über die Weltmeere, um Umweltprobleme zu bekämpfen brochen und die Insel später sogar zum Vogelschutzgebiet (u.a.Überfischung, Walfang, Erdölplattformen), vor Ort aktiv erklärt. zu werden, die Öffentlichkeit zu informieren und zu involvie- 1972 wurde die Greenpeace Foundation in Vancouver ren und die Diskussion um die dringlichsten Umweltproble- gegründet. In diesem Jahr brach ein Schiff auf, um gegen me anzufachen. die französischen Atomtests im Gebiet des Moruroa-Atolls Es waren Quäker, Pazifistinnen, Umweltschützer, zu protestieren. Seither kämpft Greenpeace an vorderster Journalist­innen, Hippies, die Greenpeace gründeten. Mit Front gegen die Umweltzerstörung, zieht Umweltsünder ihren Träumen steckten sie tausende andere Menschen an. zur Rechenschaft, stellt Forderungen an Regierungen und Im Oktober 2021 feierte Greenpeace ihr 50-Jahr-Jubiläum. Unternehmen, organisiert aufsehenerregende Aktionen und Die nachfolgende Auflistung unserer wichtigsten Erfolge treibt Lösungen voran. Greenpeace entstand aus einer klei- zeugt von der Hartnäckigkeit und dem Willen, die Vision der nen Gruppe von engagierten Bürgern – und ist heute neben Gründer umzusetzen und sich ebenfalls den Herausforde- dem WWF die weltweit bekannteste Umweltorganisation. rungen von heute zu stellen.

«Perhaps our greatest strength is our close to 2.9 million sup- porters worldwide.Together, they represent a formidable voice for peace and justice through non-violent direct action.»

Lalita Ramdas, ehemalige Präsidentin des Stiftungsrates, Greenpeace International Unsere wichtigsten Erfolge

Viele wichtige Erfolge für die Umwelt sind dem direkten und hartnäckigen Engagement von Greenpeace zu verdanken. Die nachfolgende Auflistung zeigt eine Auswahl der bemerkenswertesten Erfolge, zu denen Greenpeace aktiv beigetragen hat.

2019

Klima und Energie Greenpeace Schweiz hat die Welle der Klimabewegung im ten. Aber es sind erste Schritte hin zur Berücksichtigung der richtigen Moment mit den richtigen Projekten verstärkt und Klimaforderungen erfolgt. Greenpeace setzt sich für weitere in die Politik getragen. Die umweltfreundlichen Parteien Verbesserungen ein. sind deutlich gestärkt aus den Parlaments-Neuwahlen hervorgegangen – das verspricht Chancen, dass die Plastik und Einwegverpackungen Schweiz die Klimakrise endlich ernsthaft anpackt. Nestlé hat 2019 verschiedene Massnahmen angekündigt, Die von Greenpeace Schweiz mitaufgebaute Gletscheri- um den Plastikverschleiss zu reduzieren. Unter anderem hat nitiative hat nur vier Monate benötigt, um die erforderlichen der Konzern ein Institut für Verpackungsforschung gegrün- Unterschriften zu sammeln. Die Initiative hat dazu beigetra- det und will in Recycling-Plastik investieren. Greenpeace hat gen, dass der Bundesrat bis 2050 eine klimaneutrale diese Schritte als Scheinlösungen entlarvt und fordert mehr Schweiz ankündigte. Auch der von Greenpeace Schweiz Investitionen in Liefer- und Verkaufssysteme, die auf aufgebaute Verein «KlimaSeniorinnen» erfreut sich grosser Mehrweg und Wiederverwenden basieren anstelle von Unterstützung. Die Mitglieder zogen mit ihrer Klage ans Einweg und Wegwerfen. Bundesgericht weiter. National- und Ständerat haben die Motion «Weniger Greenpeace Schweiz ist gemeinsam mit der Klima­ Plastikmüll in Gewässern und Böden» angenommen. bewegung eine Bankenblockade gelungen, die grosse Jetzt muss der Bundesrat mit den betroffenen Branchen Aufmerksamkeit geweckt und den Druck auf Banken erhöht Massnahmen ergreifen, um die Umweltbelastung durch hat. Noch reagieren sie mit vielen Worten und nur kleinen Ta- Kunststoffe umfassend zu bekämpfen.

In Wirklichkeit noch nicht gezähmt: Das Plastikmonster am Nestlé-Hauptsitz in Vevey. © Greenpeace / Yukon Benner Die Notwendigkeit von Mehrweg in der Gastronomie hat Waldschutz Greenpeace Schweiz mit allen verfügbaren Mitteln in die Öf- Rund zwei Jahrzehnte hartnäckiger Kampagnenarbeit, auch fentlichkeit getragen. aktiv durch Greenpeace Schweiz, hat die russische Regie- Dazu gehört der 2019 lancierte nationale Refill Day: rung von Archangelsk im Oktober 2019 dazu bewegt, ein An jenem Sommertag waren Menschen schweizweit dazu 300 000 Hektar grosses Waldschutzgebiet einzurich- aufgefordert, ihren Zmittag in wiederverwendbaren Behäl- ten. Das Gebiet im sogenannten Dvinsky Urwald entspricht tern zu holen. Das war einerseits medial ein grosser Erfolg einer Fläche grösser als Luxemburg und darf nicht mehr und andererseits sind die gewonnenen Partnerschaften mit dem Kahlschlag zum Opfer fallen. Darüber hinaus bewirkte GastronomInnen und bekannten Persönlichkeiten für künfti- eine Greenpeace-Russland-Kampagne, dass die Wälder ge Kooperationen wertvoll. Schon jetzt verbietet die Stadt entlang von Laichgebieten wie Flüssen unter Schutz stehen. Genf ab 2020 Einwegplastik bei allen Gastro-Angeboten Dank hartnäckiger Aufklärungs- und Kampagnenarbeit und bewilligten Veranstaltungen auf öffentlichem Grund. Ein- zu den verheerenden indonesischen Waldbränden gewin- wegartikel aus alternativen Materialien sind weiterhin erlaubt nen Greenpeace und BürgerInnen 2019 den juristischen – Greenpeace Schweiz setzt sich ein, dass die Wegwerfkul- Kampf am obersten Gerichtshof Indonesiens. Die Regie- tur nicht unter dem Deckmantel anderer Materialien beste- rung muss fortan Umwelt und Menschen vor weiteren hen bleibt. verheerenden Schäden schützen. Zwei Gemeinden in der Demokratischen Republik Kongo Ökologische Landwirtschaft bewirtschaften ihre Wälder ohne Zerstörung und verbessern Nach jahrelanger hartnäckiger Kampagnenarbeit verbietet ihre Lebensbedingungen. Sie setzen mit Greenpeace Afrika das Bundesamt für Landwirtschaft zwölf Pestizide mit die gemeinschaftsbasierte, nachhaltige Waldbewirt- dem Wirkstoff Chlorpyriphos sowie das Pflanzenschutzmit- schaftung als Alternative zum industriellen Holzeinschlag tel Chlorothalonil. um. Der Zusammenhang von tierischen Produkten, Ernährung Kurz nach der Veröffentlichung eines Berichts von Green- und Klima ist in der Bevölkerung angekommen: 2019 wur- peace Argentinien zum Zusammenhang von Überschwem- den rund 500 Presseberichte dazu generiert. Greenpeace mungen und illegaler Abholzung, unterzeichnete der Gouver- Schweiz verbreitet ihre Vision einer ökologischen und tier- neur der Provinz Chaco ein Dekret. Dieses soll verhindern, gerechten Landwirtschaft in diversen Medien. dass Agrarunternehmen Schlupflöcher zur Abholzung ge- Wichtigster Treiber für die Zerstörung von Wäldern ist die schützter Wälder nutzen können. In derselben Provinz haben Produktion von Fleisch und Milch. Über 26 700 Menschen Proteste und Öffentlichkeitsarbeit ein Moratorium für Ab- unterstützen die Amazonas-Petition von Greenpeace, um holzungsgenehmigungen für über 50 grosse Produzenten den Import von umweltzerstörenden Futtermitteln und von Soja und Rindfleisch erwirkt. Fleisch zu stoppen. Die Städtevergleiche von Greenpeace Schweiz in den Jahren 2018 und 2019 haben dazu beige- tragen, dass mehrere Richtlinien verbessert wurden und ur- bane Einrichtungen vermehrt pflanzliche Mahlzeiten anbieten.

Aktion gegen die Abholzung der letzten Urwälder Russlands. © Vadim Kantor / Greenpeace Schutz der Meere i Immer mehr Länder bekennen sich öffentlich zu einem star- tierte Greenpeace die Fischerei im Nordatlantik, welche die ken globalen Hochseeschutzabkommen, das bis 2030 Ausrottung von Haien vorantreibt. mindestens 30 Prozent der Meere schützen soll. So Mit dem Bericht «30 × 30» legte Greenpeace den Ent- stehen Grossbritannien, Deutschland, Finnland, Schweden scheiderInnen einen einzigartigen, wissenschaftlich fundier- und Belgien auf der Befürworterseite und die Europäische ten und konkreten Lösungsvorschlag für den Schutz Union als Gemeinschaft hat eine starke, gewichtige Stimme der Meere vor: Ein Netzwerk von Meeresschutz- bei den Verhandlungen. Auch südamerikanische und afrika- gebieten, das 30 Prozent der Ozeane umfasst. Die nische Länder sowie Karibiknationen setzen sich für einen Studie «In Hot Water» zeigt auf, wie dieses Netzwerk die starken Schutzvertrag ein. Widerstandsfähigkeit der Meeresökosysteme stärken kann, Dazu trug auch die einjährige Greenpeace Pole-to-­Pole so dass sie raschen Veränderungen besser standhalten und Expedition bei: Sie brachte umfangreiche Erkenntnis- zur Abschwächung der Klimaerhitzung beitragen. se zur Mikroplastikbelastung und anderen wissen- Im Februar nahmen Greenpeace-Vertreterinnen und der schaftlichen Neuigkeiten hervor. Die Expedition warf ein Regisseur Alavor Longoria den «Cinema for Peace Honorary Schlaglicht auf die skandalöse Fischerei für den Betrieb von Award» für die Dokumentation «Sanctuary» mit Javier Bar- Fischmehlfabriken vor Westafrika, welche die Fischer vor dem entgegen. Eine grosse Auszeichnung, die der Antark- Ort mit leeren Netzen und die Menschen mit leeren Tellern tisexpedition von Greenpeace im Frühjahr 2018 Ehre erweist. zurücklässt. Während der Tour dokumentierte und konfron-

Pole-to-Pole-Expedition: Die Wissenschaftlerin Kirsten Thompson hört den Walen zu. © Abbie Trayler-Smith / Greenpeace 2018

Klima und Energie nische Hauptstadt Helsinki hat sich beispielsweise das Ziel Greenpeace Schweiz erarbeitet mit dem neu gegründeten gesetzt, bis in sechs Jahren 50 Prozent weniger Fleisch und Verein Klimaschutz Schweiz die Gletscherinitiative. Diese Milchprodukte zu servieren. In Frankreich wird ein nationales wird Anfang 2019 lanciert, um die Umsetzung des Pariser Gesetz erlassen, das die Schulen verpflichtet, einmal in der Klima-Abkommens in der Schweiz sicherzustellen. Der Ver- Woche ein vegetarisches Menü aufzutischen. ein wächst auf über 2000 Personen an. Lange Verhandlungen führen zum Ausstieg Deutsch- Waldschutz lands aus der Kohle. Bis 2022 gehen viele Kraftwerke Über 1,3 Millionen Menschen fordern gemeinsam mit vom Netz, spätestens 2038 ist ganz Schluss mit Kohle. Das Greenpeace den Rodungsstopp des Regenwaldes für ist zwar später als nötig, aber doch ein wichtiger Schritt in Palmöl. Der weltweit grösste Palmölproduzent «Wilmar» die richtige Richtung. Eine gute Nachricht ist der Kohleaus- ­reagiert: Bis Ende 2019 will das Unternehmen mithilfe von stieg auch für den Hambacher Wald: Dank grossen, von Satellitenbildern den Ursprung und die Zulieferung seines Greenpeace unterstützten Demonstrationen, müssen die Palmöls überprüfen. Eine hartnäckige Kampagne von Green- Bäume keinen Braunkohlebaggern weichen. peace Afrika – ein von Greenpeace Schweiz mitfinanziertes Nach monatelanger Kampagnenarbeit von Greenpeace Büro – veranlasst den Kautschuk-Konzern «Halcyon ist es geschafft: Der Elektronik-Riese Samsung stellt seine Agri», seine Waldrodungen in einem Gebiet im Kongobecken Produktion in den USA, Europa und China in den nächsten in Kamerun auszusetzen. zwei Jahren auf 100 Prozent erneuerbare Energien um. Eine Kampagne von Greenpeace Russland erreicht eine Angesichts des riesigen Energiehungers der Samsung-Pro- wichtige Änderung im russischen Waldgesetz, um die Wie- duktion ein grosser Erfolg für den Klimaschutz. derherstellung von Wäldern auf landwirtschaftlichen Flä- chen anzuerkennen. Als Resultat könnten damit in Zukunft Plastik und Einwegprodukte rund 100 Millionen Hektar Wald – eine Fläche dreimal so gross Die Europäische Union beschliesst ein Verbot von Einweg- wie Deutschland – auf landwirtschaftlichen Flächen legalisiert plastik-Produkten wie Geschirr und Besteck. Zudem werden. Greenpeace-AktivistInnen demonstrieren in Salta im nimmt die EU die verantwortlichen Firmen in die Pflicht: Sie Nordwesten Argentiniens gegen die angeordnete Abholzung werden fürs Aufräumen und die Verwertung gewisser Ein- regionaler Wälder. Mit Erfolg: Sie verhindern die illegale weg-Plastikgegenstände zur Kasse gebeten. Die Schweizer Rodung und retten den Wald. Politik hinkt dem hinterher – der Nationalrat hat aber immer- hin eine Motion gutgeheissen, die den Bundesrat beauftragt, Schutz der Meere zusammen mit den betroffenen Branchen Massnahmen ge- Brasilien stoppt die Ölbohr-Pläne von Total im Mün- gen die Plastikflut zu ergreifen. dungsgebiet des Amazonas-Regenwaldes. Dort hat- ten WissenschaftlerInnen ein einzigartiges artenreiches Ökologische Landwirtschaft ­Korallenriff entdeckt, das in derart trüben Gewässern nicht Nach sechs Jahren hartnäckiger Kampagnenarbeit be- für möglich gehalten wurde. Die hoch riskanten Pläne des schliessen die Schweiz und die EU ein Verbot giftiger Pes- Ölkonzerns hätten das ganze Riff und viele Tiere unmittelbar tizide. Dass die drei giftigsten dieser sogenannten Neonico- bedroht. Drei Jahre intensiver Kampagnenarbeit – viele Ge- tionide im Freiland nicht mehr zugelassen sind, ist ein Erfolg spräche, zähe Verhandlungen und gross angelegte wissen- für die Bienen. schaftliche Schiffstouren – verhindern dies. Die EU macht keine Ausnahmen bei der Gentech- Die Krillfischerei-Industrie lässt künftig empfind- nik: Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) fallen auch liche Gebiete in den südlichen Polarmeeren in Ruhe. nach Behandlung mit neuen Verfahren wie CRISPR unter Deren Branchenverband verzichtet fortan in grossen Ge- die geltenden Gesetzesbestimmungen bezüglich Risikoab- bieten rund um die antarktische Halbinsel auf Fischerei. Die schätzung, Nachverfolgbarkeit und Kennzeichnung. beteiligten Unternehmen decken zusammen 85 Prozent des Eine wachsende Zahl europäischer Städte trifft Mass- gesamten Krillfangs in der Antarktis ab. Die kleinen Kreb- nahmen zur Reduktion des Fleischkonsums in Schul- stiere namens Krill bilden das Grundnahrungsmittel für viele kantinen und anderen öffentlichen Betrieben. Die fin- Tierarten in der Antarktis.

Mehr Schutz für die antarktische Tierwelt: Die Krillfischerei lässt empfindliche Gebiete im Südpolarmeer in Ruhe. © Paul Hilton / Greenpeace 2017

Arktis Ökologische Landwirtschaft Greenpeace setzt sich seit Jahren gegen die industrielle Dank Greenpeace Schweiz bleibt der Anbau von gentech- Ausbeutung der Arktis ein und feiert mit dem Moratorium nisch veränderten Pflanzen – ausser für die Forschung für die kommerzielle Fischerei in internationalen Gewäs- an sicheren Standorten – in der Schweiz bis 2021 verboten. sern rund um die Arktis einen Erfolg. Die Europäische Union Nach Protesten wird die Verwendung des Pestizids und neun Länder unterzeichnen das Moratorium, das für Glyphosat­ eingeschränkt: In Belgien und Frankreich ist mindestens 16 Jahre gilt und eine Fläche von 2,8 Millionen es fortan auf privaten Flächen verboten, in Italien auf öffent- Quadratkilometern betrifft. Das entspricht etwa der Grösse lichen Flächen. In der EU ist der weitere Einsatz bis 2022 des Mittelmeers. erlaubt – Greenpeace engagiert sich auch künftig gegen Glyphosat. Klima Als Folge der Greenpeace-Arbeit beschliessen die Versi- Waldschutz cherungskonzerne Swiss Re und Zurich, ihre Investitionen Dank Greenpeace ist ein Palmölunternehmen erstmals ge- in die Kohleindustrie zu reduzieren. Dies verringert den zwungen, Regenwald und Moorland wiederherzustellen. CO2-Ausstoss massiv und ist ein erster Schritt auf dem Weg Unter starkem Druck willigt der malaysische Palmölkonzern zu einem klimaverträglichen Schweizer Finanzplatz. Felda Global Ventures (FGV) ein, über 1000 Hektar eines Torfwaldes im indonesischen Westkalimantan wiederher- Weltmeere zustellen. Nach einer zweijährigen Kampagne verpflichtet sich der weltgrösste Thunfisch-Verarbeiter Thai Union zu nachhalti- Energiewende geren Fangmethoden. Zuvor dokumentierte Greenpeace Ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende: 58 Prozent im Pazifik Praktiken der Thunfischfänger wie Überfischung. der SchweizerInnen stimmen dafür, dass in der Schweiz Das Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin wird verbo- keine neuen Atomkraftwerke gebaut werden. ten, nachdem Greenpeace 2016 bei zwei Fischarten erheb- Südkorea kündigt mit dem Ausstieg aus Atomener- liche Mengen des Pestizids nachgewiesen hatte. gie und Kohle eine deutliche Umstellung auf erneuerbare Greenpeace fordert seit Jahren ein umfassendes Ver- Energien an. Vor dem Entscheid fanden Protestaktionen bot von Mikroplastik in der Kosmetik. Grossbritannien, von Greenpeace Ostasien statt, die sich gegen die Regie- die USA und Neuseeland gehen nun voran und verbieten rungspläne richteten, das grösste Atomkraftwerk der Welt ab Mitte 2018 winzige Kunststoffteilchen in kosmetischen zu bauen. Produkten.­ . Detox Die weltweite Greenpeace-Kampagne gegen gefährliche per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) in Out- door-Produkten trägt Früchte: Der US-amerikanische Out- door-Ausrüster Gore Fabrics will ab 2023 PFC aus seinen Gore-Tex-Produkten verbannen.

Aktion in Brüssel zur Lancierung einer europäischen Volksinitiative für ein Glyphosat-Verbot in der EU © Eric De Mildt / Greenpeace 2016

Wald Energiewende Indigene und Greenpeace verhindern den Bau des Stau- Das Schweizer Stimmvolk lehnt die Atomausstiegs­ damms São Luiz do Tapajós im brasilianischen Ama- initiative nur knapp ab. Greenpeace Schweiz wertet die zonas – und schützen damit rund 2600 Quadratkilometer Abstimmungskampagne als Erfolg, weil mehr als eine Mil- Regenwald vor Abholzung. lion Menschen in der ganzen Schweiz einen geordneten Atomausstieg befürwortet haben. Auch wurde im Rahmen Arktis, Antarktis und Meer der Abstimmungskampagne immer wieder Kritik an den Greenpeace erreicht einen jahrelang erstrebten Meilenstein: AKW-Betreibern laut. Vietnam lässt Ende Januar 2016 die Die Regierungen der USA und Kanada verbieten Öl- und Pläne für 70 Kohlekraftwerke fallen, um sich in Richtung Gasbohrungen für weite Teile der Arktis und Gebiete sauberer Energie zu entwickeln. im Atlantik. Die arktischen Schutzzonen umfassen etwa die Grös- Landwirtschaft se von Spanien. Seit 1984 setzt sich Greenpeace für den ALDI Suisse verlangt ab sofort von seinen inländischen Schutz der Antarktis ein. Vor der antarktischen Küste, im Frucht- und Gemüseproduzenten, keine bienenschädi- Rossmeer, wird das grösste Meeresgebiet der Welt unter genden Pestizide mehr einzusetzen. Schutz gestellt. Einige der weltweit grössten Fischereiun- ternehmen verpflichten sich gegenüber Greenpeace, in zu- vor eisbedeckten Gegenden in der Barentssee auf Kabel- jau-Fischerei zu verzichten.

Munduruku-Kinder spielen am Tapajos-Fluss im Amazonas, Brasilien. © Otàvio Almeida / Greenpeace 2015

Landwirtschaft Meer Die beiden Grossverteiler Migros und Coop nehmen alle Australiens Bundesgericht verwirft die Genehmigung eines Produkte aus dem Sortiment, die das umstrittene Pestizid der weltweit grössten Kohlebergbauprojekte. Die Petition Glyphosat enthalten. Der Schritt erfolgt kurz nachdem von Greenpeace zum Schutz des Great Barrier Reefs und Greenpeace gemeinsam mit anderen Organisationen eine dessen Bedrohung durch die Kohleindustrie ist erfolgreich. Petition gestartet hat, die ein Verbot von Glyphosat fordert. Klima Arktis In Paris wird das historische Klimaschutz-Abkommen Shell gibt bekannt, Ölbohrungen und Förderpläne vor verabschiedet. Dieses legt das Ziel fest, die Klimaerwär- der Küste Alaskas aufzugeben. Der öffentliche Druck von mung gegenüber den vorindustriellen Werten auf unter ­­ Greenpeace und über sieben Millionen Arktis-SchützerIn- 2°C zu beschränken und gleichzeitig die Anstrengungen zu nen, die eine Petition zum Schutz der Arktis unterschrieben verstärken, damit ein Maximum von 1.5 °C erreicht werden haben, zeigt Wirkung. kann. Greenpeace wertet das Abkommen als grossen Fort- schritt. Wald Nach Protesten von UmweltaktivistInnen und KundInnen verlängert die Banco Santander die umstrittenen Kredi- te an den indonesischen Papierkonzern APRIL nicht.

2014

Arktis Detox Über 7 Millionen Menschen haben weltweit eine Green­- Die Greenpeace-Kampagne für saubere Kleidung hat ein peace-Petition für ein Arktisschutzgebiet und Fischerei­- erfolgreiches Jahr hinter sich. 23 Firmen, darunter grosse moratorium unterzeichnet. Das EU-Parlament plädiert in Modehersteller wie Zara, Nike und Burberry, verpflichten einer Resolution für die Einrichtung eines internationalen sich, gefährliche Chemikalien aus ihrer Textilproduktion Schutzgebietes rund um den Nordpol. zu verbannen.

Protest für mehr Erneuerbare Energien: Greenpeace-AktivistInnen hängen drei grossformatige Banner an einem Gebäude in Zürich auf. © Greenpeace / Ex-Press / Stephan Bösch Klima Die erfolgreiche Kampagne von Greenpeace hat zur Folge, dass LEGO seinen Werbevertrag mit dem Ölkonzern Shell nicht mehr erneuert. Ein Monat zuvor hat Shell der US-Regierung Pläne vorgelegt, in der schmelzenden Arktis zu bohren.

2013

Landwirtschaft Detox Die EU-Kommission schränkt die Verwendung von drei bie- Der grösste Textilhersteller in Asien, Uniqlo, reagiert im Ja- nenschädigenden Neonicotinoiden ein. Nicht lange vor nuar auf die Kampagne von Greenpeace und will bis 2020 dem Entscheid hat Greenpeace mit dem Report «Bye-bye sämtliche Giftstoffe aus seiner globalen Versorgungskette Biene?» auf das Bienensterben und die daraus resultieren- und allen Produkten verbannen. den Risiken für die Landwirtschaft in Europa aufmerksam gemacht.

2012

Landwirtschaft Detox Das Bundesparlament stimmt einer weiteren Verlängerung Marks & Spencer, Zara, Mango, Levi’s, Esprit, Puma, Nike, des Gentechnik-Moratoriums zu – vorerst bis Ende 2017. Adidas, H&M und C&A haben nach und nach Green­peace Seit Jahren setzt sich Greenpeace weltweit für eine ökolo- zugestimmt, ihre Firmenpolitik bis 2020 umzustellen und gische und gentechnikfreie Land- und Ernährungswirtschaft Verantwortung zu übernehmen. Die erfolgreiche Greenpea- ein. In der Schweiz und vielen anderen Ländern trägt das ce-Kampagne «Schmutzige Wäsche» hat dank Studien und Engagement Früchte. weltweit koordinierten Aktionen dazu geführt, dass die po- pulärsten Kleidungsmarken mit all ihren Zulieferern entlang Arktis der gesamten Wertschöpfungskette enger zusammenarbei- Sagenhafte zwei Millionen Menschen unterstützen die inter- ten, um die Wasserverschmutzung durch schädliche nationale Greenpeace-Kampagne zum Schutz der Arktis. Chemikalien zu stoppen. Firmen wie Shell und Gazprom sind die Hauptverursacher des Klimawandels und der daraus entstehenden Eisschmel- ze. Dass die Greenpeace-Proteste nicht aus der Luft gegriffen sind, anerkannte ein Amsterdamer Gericht, indem es eine Mil- lionenklage von Shell gegen Greenpeace vehement abwies. Der Ölkonzern hatte ein Verbot sämtlicher Protestaktionen auf oder unweit von Shell-Grundstücken erstreiten wollen.

2011

Wald und Indonesien Energie Im Juni startet Greenpeace eine Kampagne, die aufzeigt, 80 Lernende der Axpo AG beteiligten sich unter der Lei- wie für die Spielzeugverpackungen von Produkten wie Bar- tung von Fachleuten und Greenpeace-Mitarbeitenden an bie Regenwälder zerstört werden. Über 500 000 Menschen der Montage einer 5300 m2 grossen Solaranlage auf schicken Protestmails an Mattel. Mit Erfolg: der weltweit dem Dach der Umwelt-Arena, einem neuen Umweltzentrum grösste Spielzeughersteller gibt bekannt, kein Verpackungs- in Spreitenbach (AG). Die ungewöhnliche Kooperation hat material mehr aus Urwaldzerstörung zu verwenden. Lego überwiegend positive Reaktionen zur Folge. Den Organisa- hatte bereits im Juni eine ähnliche Richtlinie verkündet. toren war es wichtig, über den üblichen Graben hinaus an Energielösungen für die Zukunft zu arbeiten. Atomenergie An der grössten Anti-Atom-Demo der Schweiz seit 25 Jahren, dem «Menschenstrom gegen Atom» nehmen rund 20 000 Personen teil. Der «Menschenstrom» wird von Greenpeace mitorganisiert und -koordiniert. 2010

Klima und Energie Wald Nach 20 Jahren Kampagne gegen den Klimakiller FCKW be- Nach einer nur zweimonatigen Kampagne geht Nestlé auf kennen sich die 400 internationalen Mitglieder des «Consu- die Greenpeace-Forderungen ein und verzichtet künftig auf mer Goods Forum», einem unabhangigen Verbrauchsgu- die Verwendung von Palmöl und Zellstoff aus Regen- ter-Netzwerk, zu klimafreundlichen Kühlmitteln. Nach waldzerstörung. Die Kampagne zeigte, wie Palmöl aus Ur- Recherchen von Greenpeace Schweiz gibt die Axpo AG vor waldzerstörung in Nestlé-Produkten wie dem Schokoriegel laufenden Kameras zu, Uran aus der zerstörerischen Wie- «KitKat» landet. Die Ausdehnung von Palmöl- und Zellstoff- deraufbereitungsanlage im russischen Majak zu beziehen. plantagen treibt in Indonesien die Zerstörung von Urwald- und Torflandflächen in schnellem Tempo voran und bringt Arten wie den Orang-Utan an den Rand der Ausrottung. Fast hätte das Karibu, das Symboltier auf der kanadi- schen 25-Cent-Münze, in einigen Gebieten des kanadischen Wal- des kaum noch eine Chance gehabt. Durch das grösste Waldmoratorium in der kanadischen Geschichte könnte sich der Bestand des gefährdeten Rentiers nun wieder er- holen.

Abseil-Aktion während der Generalversammlung von Nestlé. © Greenpeace 2009

Klima und Energie Drei Jahre Kampagnenarbeit verhindern den Bau des schützt ein Waldgebiet, das mit 2,1 Millionen Hektar fast die Kingsnorth-Kohlekraftwerks in Grossbritannien. Nach Hälfte der Schweiz umfasst. der Stopp-Kohle-Kampagne in Griechenland erklärt der griechische Minister für Entwicklung, in Zukunft Kohle und Meere Atomenergie durch erneuerbare Energien und Energieeffizi- Greenpeace richtet die erste globale, unabhängige On- enz zu ersetzen. Das mehrfach ausgezeichnete Jugendso- line-Datenbank zu illegalen Fischereischiffen ein. Die lar-Projekt von Greenpeace Schweiz feiert sein 10-jähriges schwarze Liste steht Betroffenen zur Verfügung, um illegale Bestehen. Über 10 000 Jugendliche haben bis dahin rund Fischereipraktiken einzudämmen. 175 Solaranlagen installiert. Chemie und Sondermüll Wald Nach jahrelangen Verhandlungen erringt Greenpeace Über ein Jahrzehnt weltweiter Kampagnenarbeit führt zu Schweiz das Zugeständnis, dass die Chemiemülldepo- einem Abkommen, das Kanadas Regenwald Great Bear nien im Elsass und im jurassischen Bonfol auf Kosten der Basler Chemie fachgerecht totalsaniert werden.

2008

Wald Auf Druck von Greenpeace unterstützt der Konzern Unile- ver, weltweit grösster Palmöl-Verbraucher, ein Moratorium für einen sofortigen Stopp der Regenwaldzerstörung.

2007

Chemie und Sondermüll Klima und Energie Apple wird endlich grüner. Weltweit haben sich Green- Greenpeace gibt den wegweisenden Report «Energy peace-Sympathisanten und Apple-Fans an der Webkam- [R]evolution» heraus – eine Vision und ein Fahrplan zu pagne «Green My Apple» beteiligt und bewirkt, dass die gleich, wie man global im Energiesektor die Treibhauspro- schlimmsten Chemikalien aus den Computern verbannt blematik lösen und die Klimaziele mit dem Energiebedarf werden. Mit der Kampagne wurde Apple aufgefordert, ein abstimmen kann. «Green Leader» zu werden und sich des Problems Elektro- müll anzunehmen. Wald Greenpeace veröffentlicht den Report «Carving Up the Congo». Darin deckt die Organisation auf, dass Olam, ei- nes der grössten Holzhandelsunternehmen, mit illegaler Abholzung des Urwaldes im Kongobecken zu tun hat.

2006 2005

Meere Biodiversität und Gentechnik Greenpeace und AktivistInnen aus der ganzen Welt üben Das Schweizer Stimmvolk nimmt die Gentechfrei-Initiative monatelangen Druck aus auf die Meeresfrüchte-­ ein klares Ja für gentechfreie Pflanzen und die gentechfreie Lieferanten Gorton’s, Sealord und das Mutterunterneh- Fütterung der Tiere, nachdem Greenpeace Schweiz mit men Nissui, bis diese sich dazu entscheiden, den japani- Aufklärungskampagnen und Aktionen die Bevölkerung für schen Walfang nicht länger aktiv zu unterstützen. Damit wurde das Thema sensibilisiert hatte. dem Walfang­unternehmen die kommerzielle Basis wirksam entzogen.

2004

Wald schritten. Nach Verhandlungen mit Greenpeace verpflichtet Nach jahrelanger intensiver Kapagnenarbeit im brasiliani- sich der Schweizer Türenverband, künftig auf die Verwen- schen Urwald und bei der Regierung stellt Brasilien 2 Millio- dung von Holz aus Raubbau zu verzichten und nur noch nen Hektaren Amazonas-Regenwald unter Schutz. Zwei FSC-Holz (Forst Stewardship Council, ein Siegel für nach- Jahre später wird die Marke von 6,5 Mio. Hektaren über- haltige Holzwirtschaft) zu verwenden. Meere und Sondermüll Landwirtschaft Die Verschrottung von alten Schiffen wird nach Greenpeace hat aktiv dazu beigetragen, dass der Gen- verschiedenen Greenpeace-Protesten unter internati- technik-Anteil bei importiertem Futtermittel in der Schweiz onales Gesetz gestellt. Das entlastet die Umwelt und von 50 Prozent (1999) auf 0,5 Prozent zurückgegangen ist. die Gesundheit der Arbeiter in Entwicklungsländern.

Chemie Nach jahrelanger Lobbyarbeit von Greenpeace wird die Stockholmer Konvention verabschiedet. Damit treten global verbindliche Verbote zu Herstellung, Gebrauch und Entsorgung von giftigen Substanzen wie zum Beispiel DDT in Kraft.

2003 2002

Atom Der jahrelange Druck und die vielen Aktionen von Greenpe- Wald ace Schweiz gegen Atommülltransporte zahlen sich aus. Erfolg für den Urwaldschutz: Weltweite Greenpeace-Ak- Es kommt zu einem Moratorium, das 2006 in Kraft tritt. Im tionen bewegen Brasilien zu einem Moratorium für den neuen Kernenergiegesetz wird ein zehnjähriges Verbot für Mahagoni-Export. die Wiederaufarbeitung von Brennstäben verankert.

2001 2000

Energie Energie Die Idee von Solaranlagen auf den Stadienneubauten Coca-Cola geht auf die Forderung von Greenpeace ein, an Basel «Joggeli» und Bern «Stade de Suisse» kann sich den Olympischen Spielen in Sydney umweltfreundliche dank der Überzeugungsarbeit von Greenpeace bei den Ver- Kühlschränke einzusetzen. antwortlichen durchsetzen.

1997

Plastik Mit einer Kampagne gegen Spielzeuge aus Weich-PVC er- reicht Greenpeace in mehreren europäischen Ländern, dass Spielwaren mit dem giftigen Weichmacher aus dem Han- del genommen werden.

1996

Atom und Energie Meere 25 Jahre hat Greenpeace Kampagnenarbeit geleistet, bis Greenpeace verhindert mit einer mächtigen Umweltschutz- die Vereinten Nationen den «Kernwaffenteststopp-Vertrag» kampagne, dass der Shell-Konzern die Ölplattform Brent annehmen. Die Unterzeichnerstaaten besiegeln damit ein Spar nicht in der Nordsee versenkt. In der Folge wird ein Ende der Atomtests. generelles Versenkungsverbot für Ölplattformen verabschiedet. Das Atomendlager Wellenberg wird nicht gebaut. Die von Greenpeace mitunterstützte Abstimmung gegen den Chemie und Sondermüll: Bau des Atomendlagers in der Schweiz wird gewonnen. Die jurassische Giftmülldeponie St.-Ursanne wird nach der Besetzung durch Greenpeace geschlossen und bis Klima und Verkehr 2000 vollständig saniert. Das von Greenpeace präsentierte und von drei Schweizer Firmen gebaute Sparmobil SmILE erhält den «Schweizer Biodiversität und Gentechnik Innovationspreis». SmILE verbraucht auf 100 Kilometer nur Auf Druck von Greenpeace Schweiz erklären Novartis und 3 Liter und beweist der Autoindustrie, dass die Halbierung McDonald’s sowie Grossverteiler Coop und Migros, keine des Benzinverbrauchs möglich ist. Gentechprodukte mehr zu verkaufen. 1994 1992

Chemie und Sondermüll Energie Die Unterzeichner der Basler Konvention beschliessen ein Der klimaschonende Greenfreeze-Kühlschrank, ein ausnahmsloses Verbot aller Giftmüllexporte aus den Greenpeace-Projekt, beginnt weltweit und auch in der OECD-Staaten nach Osteuropa und in die Dritte Welt. Das Schweiz seinen Siegeszug. So starten 2001 Nestlé und ist das Resultat einer ausdauernden, jahrelangen internatio- 2004 Unilever eine Umstellung auf Greenfreeze. nalen Kampagnenarbeit von Greenpeace.

1991 1989

Antarktis Meer Der Weltpark Antarktis ist einer der grössten Erfolge Ein Moratorium der Vereinten Nationen gegen die gross- von Greenpeace. Erstmals wird ein ganzer Kontinent un- flächige Treibnetzfischerei tritt in Kraft. Greenpeace hat- ter Schutz gestellt. Die Greenpeace-Aufnahmen über die te zuvor die rücksichtslosen Fangmethoden angeprangert, bevorstehende Rohstoffausbeutung der 42 Antarktis-Ver- worauf die Öffentlichkeit entrüstet reagierte. tragsstaaten führten zu internationalem Aufsehen und Em- pörung, worauf die Vertragsstaaten in Madrid ein Abkom- men unterschreiben, welches die industrielle Ausbeutung mineralischer Rohstoffe für die nächsten 50 Jahre verbietet.

1987 1982

Wald Meer und Schutz der Wale Greenpeace Schweiz initiiert das Bergwaldprojekt, bei Die Internationale Walfangkommission IWC beschliesst ein dem Freiwillige einen aktiven Beitrag für die Bergwälder in Moratorium gegen den kommerziellen Walfang. Dies, Deutschland, Österreich und der Schweiz leisten. Das Berg- nachdem Greenpeace mit einer jahrelangen Kampagne und waldprojekt feierte 2007 sein 20-jähriges erfolgreiches Be- Aktionen auf dem Meer für den Schutz der Wale gekämpft stehen. hatte. Greenpeace verfügt bei der IWC seit 1977 über einen offiziellen Beobachterstatus.

1975 1971

Atom Atom Greenpeace-Aktionen führen dazu, dass Frankreich die Der erste und wegweisende Erfolg einer Greenpeace-Aktion oberirdischen Atomtests im Pazifik beendet. führt zur Einstellung der amerikanischen Atomtests auf Amchitka, Alaska.

«I don’t understand how any government remotely serious about committing to reversing climate change can even consider these ridiculous plans. It’s laughably hypocritical.»

Emma Thompson, Oscar-Preisträgerin, anlässlich einer Greenpeace-Aktion 2009 gegen den Ausbau des Flughafens Heathrow Greenpeace-Mitgründer Lyle Thurston bei der ersten Greenpeace-Kampagne gegen Atomtests im Jahr 1971 © Robert Keziere / Greenpeace