Mit Mut Und Engagement Zum Ziel
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Greenpeace-Pioniere: Robert Hunter (links) mit seiner Crew. © Robert Keziere / Greenpeace Mit Mut und Engagement zum Ziel Die Geschichte und die Erfolge von Greenpeace Von den Regenbogenkämpfern zur globalen Organisation Greenpeace International, seit 1971 Greenpeace Schweiz, seit 1984 1971 stach eine kleine Gruppe von Aktivisten in See, moti- Der internationale Hauptsitz von Greenpeace befindet sich viert durch ihre Überzeugung, dass auch wenige im Stre- in Amsterdam (NL). Greenpeace hat einen offiziellen Bera- ben nach einer «grünen und friedlichen» Welt viel bewegen terstatus bei der UNO und bei vielen anderen internationa- können. Sie protestierten gegen die amerikanischen Atom- len Kommissionen, wie z.B. der IWC International Whaling versuche auf Amchitka, einer kleinen Insel vor der Westküs- Commission. te Alaskas. Obwohl ihr Boot abgefangen wurde, war das Die Schiffe sind nach wie vor das Herzstück aller Um- öffentliche Interesse geweckt. Eine Sympathiewelle rollte weltkampagnen und Forschungsarbeiten. Die Rainbow den «Regenbogenkämpfern» von Kanada und den USA aus Warrior III, die «Arctic Sunrise» und die «Esperanza» fahren entgegen. Die Tests wurden erst verschoben, dann abge- über die Weltmeere, um Umweltprobleme zu bekämpfen brochen und die Insel später sogar zum Vogelschutzgebiet (u.a.Überfischung, Walfang, Erdölplattformen), vor Ort aktiv erklärt. zu werden, die Öffentlichkeit zu informieren und zu involvie- 1972 wurde die Greenpeace Foundation in Vancouver ren und die Diskussion um die dringlichsten Umweltproble- gegründet. In diesem Jahr brach ein Schiff auf, um gegen me anzufachen. die französischen Atomtests im Gebiet des Moruroa-Atolls Es waren Quäker, Pazifistinnen, Umweltschützer, zu protestieren. Seither kämpft Greenpeace an vorderster Journalist innen, Hippies, die Greenpeace gründeten. Mit Front gegen die Umweltzerstörung, zieht Umweltsünder ihren Träumen steckten sie tausende andere Menschen an. zur Rechenschaft, stellt Forderungen an Regierungen und Im Oktober 2021 feierte Greenpeace ihr 50-Jahr-Jubiläum. Unternehmen, organisiert aufsehenerregende Aktionen und Die nachfolgende Auflistung unserer wichtigsten Erfolge treibt Lösungen voran. Greenpeace entstand aus einer klei- zeugt von der Hartnäckigkeit und dem Willen, die Vision der nen Gruppe von engagierten Bürgern – und ist heute neben Gründer umzusetzen und sich ebenfalls den Herausforde- dem WWF die weltweit bekannteste Umweltorganisation. rungen von heute zu stellen. «Perhaps our greatest strength is our close to 2.9 million sup- porters worldwide.Together, they represent a formidable voice for peace and justice through non-violent direct action.» Lalita Ramdas, ehemalige Präsidentin des Stiftungsrates, Greenpeace International Unsere wichtigsten Erfolge Viele wichtige Erfolge für die Umwelt sind dem direkten und hartnäckigen Engagement von Greenpeace zu verdanken. Die nachfolgende Auflistung zeigt eine Auswahl der bemerkenswertesten Erfolge, zu denen Greenpeace aktiv beigetragen hat. 2019 Klima und Energie Greenpeace Schweiz hat die Welle der Klimabewegung im ten. Aber es sind erste Schritte hin zur Berücksichtigung der richtigen Moment mit den richtigen Projekten verstärkt und Klimaforderungen erfolgt. Greenpeace setzt sich für weitere in die Politik getragen. Die umweltfreundlichen Parteien Verbesserungen ein. sind deutlich gestärkt aus den Parlaments-Neuwahlen hervorgegangen – das verspricht Chancen, dass die Plastik und Einwegverpackungen Schweiz die Klimakrise endlich ernsthaft anpackt. Nestlé hat 2019 verschiedene Massnahmen angekündigt, Die von Greenpeace Schweiz mitaufgebaute Gletscheri- um den Plastikverschleiss zu reduzieren. Unter anderem hat nitiative hat nur vier Monate benötigt, um die erforderlichen der Konzern ein Institut für Verpackungsforschung gegrün- Unterschriften zu sammeln. Die Initiative hat dazu beigetra- det und will in Recycling-Plastik investieren. Greenpeace hat gen, dass der Bundesrat bis 2050 eine klimaneutrale diese Schritte als Scheinlösungen entlarvt und fordert mehr Schweiz ankündigte. Auch der von Greenpeace Schweiz Investitionen in Liefer- und Verkaufssysteme, die auf aufgebaute Verein «KlimaSeniorinnen» erfreut sich grosser Mehrweg und Wiederverwenden basieren anstelle von Unterstützung. Die Mitglieder zogen mit ihrer Klage ans Einweg und Wegwerfen. Bundesgericht weiter. National- und Ständerat haben die Motion «Weniger Greenpeace Schweiz ist gemeinsam mit der Klima- Plastikmüll in Gewässern und Böden» angenommen. bewegung eine Bankenblockade gelungen, die grosse Jetzt muss der Bundesrat mit den betroffenen Branchen Aufmerksamkeit geweckt und den Druck auf Banken erhöht Massnahmen ergreifen, um die Umweltbelastung durch hat. Noch reagieren sie mit vielen Worten und nur kleinen Ta- Kunststoffe umfassend zu bekämpfen. In Wirklichkeit noch nicht gezähmt: Das Plastikmonster am Nestlé-Hauptsitz in Vevey. © Greenpeace / Yukon Benner Die Notwendigkeit von Mehrweg in der Gastronomie hat Waldschutz Greenpeace Schweiz mit allen verfügbaren Mitteln in die Öf- Rund zwei Jahrzehnte hartnäckiger Kampagnenarbeit, auch fentlichkeit getragen. aktiv durch Greenpeace Schweiz, hat die russische Regie- Dazu gehört der 2019 lancierte nationale Refill Day: rung von Archangelsk im Oktober 2019 dazu bewegt, ein An jenem Sommertag waren Menschen schweizweit dazu 300 000 Hektar grosses Waldschutzgebiet einzurich- aufgefordert, ihren Zmittag in wiederverwendbaren Behäl- ten. Das Gebiet im sogenannten Dvinsky Urwald entspricht tern zu holen. Das war einerseits medial ein grosser Erfolg einer Fläche grösser als Luxemburg und darf nicht mehr und andererseits sind die gewonnenen Partnerschaften mit dem Kahlschlag zum Opfer fallen. Darüber hinaus bewirkte GastronomInnen und bekannten Persönlichkeiten für künfti- eine Greenpeace-Russland-Kampagne, dass die Wälder ge Kooperationen wertvoll. Schon jetzt verbietet die Stadt entlang von Laichgebieten wie Flüssen unter Schutz stehen. Genf ab 2020 Einwegplastik bei allen Gastro-Angeboten Dank hartnäckiger Aufklärungs- und Kampagnenarbeit und bewilligten Veranstaltungen auf öffentlichem Grund. Ein- zu den verheerenden indonesischen Waldbränden gewin- wegartikel aus alternativen Materialien sind weiterhin erlaubt nen Greenpeace und BürgerInnen 2019 den juristischen – Greenpeace Schweiz setzt sich ein, dass die Wegwerfkul- Kampf am obersten Gerichtshof Indonesiens. Die Regie- tur nicht unter dem Deckmantel anderer Materialien beste- rung muss fortan Umwelt und Menschen vor weiteren hen bleibt. verheerenden Schäden schützen. Zwei Gemeinden in der Demokratischen Republik Kongo Ökologische Landwirtschaft bewirtschaften ihre Wälder ohne Zerstörung und verbessern Nach jahrelanger hartnäckiger Kampagnenarbeit verbietet ihre Lebensbedingungen. Sie setzen mit Greenpeace Afrika das Bundesamt für Landwirtschaft zwölf Pestizide mit die gemeinschaftsbasierte, nachhaltige Waldbewirt- dem Wirkstoff Chlorpyriphos sowie das Pflanzenschutzmit- schaftung als Alternative zum industriellen Holzeinschlag tel Chlorothalonil. um. Der Zusammenhang von tierischen Produkten, Ernährung Kurz nach der Veröffentlichung eines Berichts von Green- und Klima ist in der Bevölkerung angekommen: 2019 wur- peace Argentinien zum Zusammenhang von Überschwem- den rund 500 Presseberichte dazu generiert. Greenpeace mungen und illegaler Abholzung, unterzeichnete der Gouver- Schweiz verbreitet ihre Vision einer ökologischen und tier- neur der Provinz Chaco ein Dekret. Dieses soll verhindern, gerechten Landwirtschaft in diversen Medien. dass Agrarunternehmen Schlupflöcher zur Abholzung ge- Wichtigster Treiber für die Zerstörung von Wäldern ist die schützter Wälder nutzen können. In derselben Provinz haben Produktion von Fleisch und Milch. Über 26 700 Menschen Proteste und Öffentlichkeitsarbeit ein Moratorium für Ab- unterstützen die Amazonas-Petition von Greenpeace, um holzungsgenehmigungen für über 50 grosse Produzenten den Import von umweltzerstörenden Futtermitteln und von Soja und Rindfleisch erwirkt. Fleisch zu stoppen. Die Städtevergleiche von Greenpeace Schweiz in den Jahren 2018 und 2019 haben dazu beige- tragen, dass mehrere Richtlinien verbessert wurden und ur- bane Einrichtungen vermehrt pflanzliche Mahlzeiten anbieten. Aktion gegen die Abholzung der letzten Urwälder Russlands. © Vadim Kantor / Greenpeace Schutz der Meere i Immer mehr Länder bekennen sich öffentlich zu einem star- tierte Greenpeace die Fischerei im Nordatlantik, welche die ken globalen Hochseeschutzabkommen, das bis 2030 Ausrottung von Haien vorantreibt. mindestens 30 Prozent der Meere schützen soll. So Mit dem Bericht «30 × 30» legte Greenpeace den Ent- stehen Grossbritannien, Deutschland, Finnland, Schweden scheiderInnen einen einzigartigen, wissenschaftlich fundier- und Belgien auf der Befürworterseite und die Europäische ten und konkreten Lösungsvorschlag für den Schutz Union als Gemeinschaft hat eine starke, gewichtige Stimme der Meere vor: Ein Netzwerk von Meeresschutz- bei den Verhandlungen. Auch südamerikanische und afrika- gebieten, das 30 Prozent der Ozeane umfasst. Die nische Länder sowie Karibiknationen setzen sich für einen Studie «In Hot Water» zeigt auf, wie dieses Netzwerk die starken Schutzvertrag ein. Widerstandsfähigkeit der Meeresökosysteme stärken kann, Dazu trug auch die einjährige Greenpeace Pole-to- Pole so dass sie raschen Veränderungen besser standhalten und Expedition bei: Sie brachte umfangreiche Erkenntnis- zur Abschwächung der Klimaerhitzung beitragen. se zur Mikroplastikbelastung und anderen wissen- Im Februar nahmen Greenpeace-Vertreterinnen