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ZEITSCHRIFT FUR

NATURFREUNDE UND

WANDERER 1977.1978 fuztr)rcr )andnwein,Club,Atet¡nn Andino

JAHBESHEFT FüR 1977-1978

VERÓFFENTTICHUNG DES

Deutschen Andenvereins - Santiago

und des

Deutschen Ausflugvereins - Valparaíso

Ilerausgeber: DEUTSCHER ANDENVIIREIN SANTIAGO CASILLA

Foto Deckelblatt ll,o valdés - Hütte): WOLF'GANG X'ÓRSTER INHALTSVERZEICHNIS

Grusswort des DAV Santiago zum ?o-jáhligen Bestehen des Ausflugsvereins Valparafso Zur Geschichte des Deutschen Ausflügsvereins Valparalso c AIn Aco¡rcatua: 1) Aufbruch zur ErstelBung des Aconcagua Paul Güssfeldt 6 2) Besteigung des Aconcagua Ausgangspunkt Rio Colo- rado/ Kurt Claussen 10 3) La ascensión a] monte Aconcagua por la ruta de Rio Colorado Christian Rasmussen 13 4) Aconcagua 19?7: als Sechzehnjáhriger auf 7000 m. Uwe u. Heinz Koch 16 Hochgebirgsaktivitáten des DAV Santiago 197711978 Wolfgang F órster 19 Chiterische Nationalparks: 1) Oma am Bergsee (Conguillío Nationalpark) Elena Friedrichs 20 2) Kennen Sie Nitrlinto? (Laja - Nationalpark, Nationalpark) - Horst Badura 2a

ID Chile§ "hohem Noralen": 1) Expedition zum Egon zachlehner 24 2) Ascensión al Volcán Licancabur Behardo Infante M. 24 3) Informe Expedición al Volcán Wolfgang tr'órster 4) Historia del andinismo germano: andinistas alemanes en Evelio Echevarria 30 la puna chilena (1888 - 1939) 5) Winterferien in Vergangenheit Ilorst Badura 6) Das Fest der heiligen Virgen Carmen in Conchi Viejo Irmtard Wichhorst 36 DAV Irrternationa,l: 1) Bei den Indianern am Rio Beni (Boliüen) Eeinrich Holzer 40 2) Das f,'elsengebirge von Talampaya, Prov. La Rioja, Ar- gentinien Otto ZóUner 42 3) Die Nacht auf dem Riverbo¿rt (Ecuador) Gunther Schü1er 46 4l Pozúzo das vergesse¡re Urwalddorf Klaus 1¡/eindiger 5) Fahrt durch- Uru8lay, Südbrasilien und Nordargentinien Hete Sievers de W 6) Expedición a la Cordillera de Huayhuash (Perú) Alejandro Izquierdo W. 59 I)ies und das aus Chile: 1) Fischerprozession in Valparaíso Erna Jacob 61 2) Etwas über chilenische Heilpflanzen Hete Sievers de W. 3) Eine Reise zur Robinsoninsel Dr. Carlos Kirsch 64 Jugcndpreisausschreiben des DAV Valparaíso: Prolog zum Preisausschreiben des DAV Valparaiso Ilete Sievers de W. 67 Mein schoenster Ausflu8: zur Quebrada "El Alazán" (1. Preis) Robert Angelbeck 68 Die Wasserschildkrófen t2. Preis) Christian Maydahl 69 Mi mejor paseo (1. Preis) Axel Busch 69 Una Excursión en la naturaleza (2. Preis) Maria Benito Rossi 10

Der DAV selbst: 1) Wer kennt den "Rennstall" des DAV? Carmen Pichaida 12 2) Jahresbericht des DAV ValparaÍso 7977 /1978 IMolfgang Jacob 3) Jahresbericht des DAV Santiago 19?7/19?8 Horst Badura 4) A¡denverein im Mumienschlafsack ? Dietrich v Borries 14 5) Vorstandslisten des DAV Valparaiso und DAV Santiago 1978 76 G¡usswort des DAV Santicgo zum TGjcihrigen Bestehen des Ausf lugsvereins Volpcroíso

Für den "jüngeren Brudu" des Ausllugsvereins Valparoiso, den DAV Sontiogo, ist es eine besorulere Freude, an dieser Stelle dem "tilteren Bruder" zu seinem 70ig§en Aeburtstag die ollerherzl¡chsten Glückwünsche ouszu- sprechen. Wer in den Analen beider Vereine bltittert, i,¡rd sehen, dass tlie Anregung auch zur Cründung des Santiogoer Vereins von Valparaiso ausgegangen isf, d¿ss¿n Verein viele ,AnsIo.s.s¿ bis hinein in die Sutzung ge- geben hot, die heute für uns güllig ist. Nur 6 Herren woren es, d¡e im lonuor 1909 den Verein [n Volparaiso aus der Taule hoben, den ersten Wanderverein Chiles überlruupt. Es gehórte damals noch Mut dozu, sich per Rucksack in der ólfentlichkeít des Londes sehen zu lassen, wollle mdn s¡ch nicht d.er Lticherlichkeit preisgeben. Heute, 70 ldhre sp¿iter, hot sich tlas Bild total getrandelt- Mes de la Montttño, Cross- Itiule durch die Parks der Sttidte, wondernde !ugendliche, Curt¡ting, all das gehiirl inzwischen zu den Selbstyerstiindlichkeiten int Leben der einheimischen Bürger, die kaum noch t'erwundert schauen, wenn jemand mit e¡nem Ruck- sack ín die Mitro oder ntit Bergstiefeln o f einen der umliegenden Hügel und Berge steigl. Wer sich die stattliche Re¡he ch¡len¡s(.her Clubs ansieht, lindet das rur best¿itigt. Und sie sind ntanchesnnl, gestehen wir es neidlos soll es ja woltl ttuch scln, das.s

' í,,Í' &i,ll,?!,Í,{ ::' ;,1?' ;';'!rri, isl. Danken wir ihncn und ihren Nachlolgern für ihren olt selbstlosen Einsatz, der nichts anderes zunt Ziel hotte, als ein wenig Freude in die Freizeit zu btingen, denn, so steht es in einem der Berichte yon vor 70 lahren, "um 10 Uhr erhoben sith tlie Mit- glieder in lreudiger Erwartung de.s Sonn/ogs" (der freie Sonnabend war zu jener Zeit noth niht erfunden) Wir wünschen dem DAV Volporaiso uuch liir die komntenden !altre und lahrzehnte ein weiterhin kralfuolles Gedcihen, eine uoraussthttuende Führung und viel Freude an seiner Ttitigkeit zunt Wohle der Allgemeinheit.

Horst Baduro 1. Vorsitzender des DAV Sontiago All die Glplel da, aie sind uns eln Slnnblld dee cinen, deB ervigen Strebeno und Sehnen§: ,Ieder Berg l.t glei(hsam ein Unerltllltes; er $e¡at llbe¡ sich hinaua &ul noch HdhercB. Eugen Guido Lünmer Zur Geschichte des Deutschen Ausflugvereins Valparaíso

l.US DEN SITZUNGSPR,OTOKOLLEN DES ZWEITEN UND DI.,IÍIEN JAHR,ZEIINTS

Der erste deutsche Wanderverein in chi. Alex Schlütter, der erkannt hatte, dass ein -eiischem Lande hal von Anfang an einem Erhalten und Ausbauen des Vereins gleich- ausgesprochen deutsch.kulturellen Charak. bedeutend mit Deutsehtumsarbeit sei. :er, da seine Mitglieder politisch ganz ver- Die Generalversammlung vom 17. D€zember scbieden ausgerichtet sind. Die ersten Jahre 1931 beschliesst den Beitritt zum Deutschen :rach der Gründung bringen jedoch keine und ósterreichischen Alpenverein unter der '.resentliche Zunahme an Bedeutung. Erst Bedingung, dass dies keine zusátzliche finan. :'!rit Ausbruch des Weltkrieges wird allge- zielle Belastung darstellen darf. Seitdem ist rein die Notwendigkejt eines engeren Zu- der Verein genau wie der Alpenverein über- sammenschlusses ernpfunden, wodurch auch national. Durch den Beitritt zu diesem Dach- .lie Reihen der Wanderer neuen Zuwachs verband und die Erbauung der Schutzhütte rekommen. Lo Valdes im Jahre 1932 hat der Ausllug- An den Septemberfeiertagen eines jeden verein an Bealeutung und Ansehen gewon- Jahres zi€ht eine grosse Anzahl von Mitglie nen. Nach dem vorbild des Alpenvereins dern und Gásten zum Caquisgebirge- Kreuz kdnnen von nun an auch Damen Mitglieder lnd quer wird dieses erschlossen und in sei. werden. Der Eintritt in den Reichsbund für ne verborgensten Winkel dringen die Foto- Leibesübungen wird indessen abgelehnt, da grafen des D. A. V. viele deutschsprachige Njchtreichsdeutsche Die Weihnachtsfeier am Estero Limache unter seinen Mitgliedern sind und somit der !1ird zu einer Tradition, die allerdings nicht D.A.V. ein zwischenstaatlicher Verein ist, alle Jahre verwirklicht werden kan¡. unpolitisch und auch kein reiner Sportverein. Der Verein übernimmt auch gesellschaft. Der Ausflugverein empfindet es als seine liche Aufgaben, die ihren Ausdruck in spe Pflicht, vor aUem junge Deutschchilenen in ziellen Ausflügen mit Damen, sowie in den seine Reihen aufzunehmen, damit diese nicht Tanzkránzchen finden. Im Jahre 1916 sind einem chilenischen Wanderverein beitreten. iünf Verlobungen von Mitgliedern zu ver- Die Jugendgruppe, die zunáchst als Privat- zeichnen; auch wird für die Anschaffung ei- unternehmen des Herrn Georg Nehls gilt, ¡es vereinseigenen Projektionsapparats ge wird im Jahre 1928 in den Verein eingeglie' -.alnÍielt und ein Vorrat von schónen Diapo. dert, bis sie im Jahre 1933 in den Deutschen siti\'en angelegt. Im Juni 1917 kann der Ver. Jugendbund Chiles übergeht. Der Verein ein in den Ráumen des Sángerbundes zum hat dem Jugendbund auch in den ersten ersten Male mit einem Lichtbildervortrag an Jahren bei Bedarf bedenkenlos sein Au§flugs' .iie óffentlichkeit treten, und im Mai 1918 material zur Verfügung gestellt. zum zweiten Male und kann dadurch die Die Entwicklung des D.A.v, ist, wie überall 3€achtliche Summe von $ 4.000,- dem Rot€n auf der Welt, von einigen markanten Per' :

--- Aufbruch zur Ersteigung des Aconcagua

(I-etcht gekiiEt Wederg€geber) P&ul Güa§leldú

VOR,R,EDE DER, SCIIRIF'TLEITUNG diB werden zu la§sen fast ein Jahrhun- dert spáterl - DerName Paul Güssf eldt istnur ¡och den Eingeweihten geláufig. Wer die EINÜNDZ1ryANZIGSTE§ CAPITEI, Aconcagua-Route von der chilenischen Seite her wáhlt, (siehe daz u auch die Beitráge von Aufbruch zur Ersteigung des Aconcagua Dr. W. Hufnagel, "Deutsche Alpinisten be- Geringe Vorbereitung- - Schlechte Nah' steigen den Aconcagua auf der 'Chilenischen rung, Bedrohliche Wetteranzeichen - Erhabene- Route' " und Hans-Uwe Grosse, "Aconca- Am Fuss des Schuttcouloirs. - gua-Versuch", beide in "Andina" 7969 / 7972\ Stimmung. Beginn des Nachtmarsches , - - stósst beim Güssfeldt-Gletscher noch auf den Mittemacht auf dem Aconc'aguafim' - Der Namen jenes deutschen Forschers, der 1882/ grosse Circus. Ungeahnte Helligkeit der - wlrd zum 1883 grosse Teile der Zentralkonlillere Chiles Mondnacht. - Der Aconcagua bereiste, erwanderte und bestieg. Nur 1,e- ersten Mal betreten. - Geringe Abwechs- nigen ist sein 1888 unter dem Titel "Reise lung beim Marsch. - Erste Widerspenstig' in den von Chile und Argentinien" keif der beiden Begleiter. - Spanische Uber' erschienenes Buch bekannt, noch wenigeren redungskü¡ste. - Die Kálte' - Furcht, die wird es zugánglich sein. Noch ganz im Sin- Nase iu erfúeren. Der ersehnte Tag. - ne der Humboldtschen Tradition geschrieben, Ein Frühstiick. -Geringes Bedúrfnis nach - er' ¡ach der "Natu¡historische G€genstánde sDeise und Trank. - Vicenle Pereira auch ásthetischer Behandlung" bedürfen und friert beide Ftisse und bleibt in 6200 m H6he "ein Versuch, die Natur lebendig und in ihrer liegen. Jiliberte und ich allein weiter' - erhabenen Grósse zu schildern daher Un;er gegenseitiges- verhalten unal unsere in 6 500 m Hdhe auch in spáteren Zeiten nicht ganz unbeach- Leiden. - Ein Bündniss - tet bleiben wird" (Alexander von trIumboldt, Eine Siedepunktbestimmung bei 656O m - vorrede zum Kosmos, Nov. 1884), bringt 400 m untei dem Gipfel. Schneesturm und - - Güssfeldts Buch hervorragende Schilderun. Umkehr. - gen der Kordillere, die auch jetzt, fast 100 - Jahre spáter, lesenswert sind. Güssfeldt Die Februar selbst hat wohl schon geahnt, wie es seinen 1883 g des 20' Schriften ergehen würde, als er im voN¡ort sollte beginnen. zu seinem Andenbuche schrieb: "Aber bevor Vorzubereiten war nicht mehr viel, denn aul mein Buch dem Schicksal verfállt, dass seine dürftigen Reste in einem geographischen Handbuch beigesetzt werden, móchte es eine kurze Spanne Zeit in dem Kreise derer le- ben. die des Verfassers Ansichten über die G€staltung und die Ziele menschlicher Exi- stenz teilen, ... dass Idealismus, gepaart der táglich sich wiederholenden Ration ' mit Entsagung, doch glücklicher macht als wiriitten um 4 Uhr Nachmittags aus dem Gut und Ehren und nichts als Gut und Standbiwak aus, desselben Wegs wie Tags Ehren". Vor nunmehr- 95 Jahren versuchte zuvor, wieder an dem Skelett des armen Paul Cüssfeldt den Aconcagua über die chi- Minero vorbei. und erreichten gegen ? Uhr lenische Route zu ersteigen, begleitet nur Abends die ersle Elappe, die Mündung des von einem Arriero und mit über die Hánde Schuttcouloirs. Inmitten der Figuren des gestreiften Socken als Kálteschutz. 400 m Büsserschnees machten r¡¡ir Halt und ent- unter dem Gipfel musste er umkehren. Hier fachten mit Mühe eine Gluth aus ¿lem mit' unser Versuch der Rückblende. wie es da- senommenen Kohlel¡vorrath. Es wurde noch mals war und gleichzeitig unser Bemü- ;inmal abgekocht, doch begnügte ich mich hen, Güssfeldts- Buch nicht als "dürftigen mit einem Becher Thee und einem der har' Rest beizusetzen", sondern es wieder leben- ten Brode, die angeleuchtet und dann ans Feuer gelegt werden, ehe man sich an ihren schwerlich machten. Dafúr hatten lli¡ a¡- Cenuss wagt. dererseit nicht von Schnee zu leiden, ein Wáhrend die Nacht hereinbrach. klárto Umstand, der nicht nur Mühe, sondem- auch sich das Wetter vollstándig auf. Die besten Sorge ersparte, denn wir brauchten weder Aussichten er¿iffneten sich. Ich fühlte mich in tiefem, pulwigen Schnee zu waten, noch am Anfang einer befreienden That, eine er- hatten wir das Einbrechen in überdeckte habene Stimmung bemáchtigte sich meiner. Spalten zu fürchten. Der volle Mond trat hinter den Bergen her, Ein Seil verband uns nicht, ein Jeder mar- vor und goss sein Licht über die erglán- schirte nach seinem Belieben, und wer fiel zenden Felder des Nieve penitente, welche der fiel. Bald nach Mitternacht standen zerstreut auf den Hángen lagen. Im Westen wir- gleich weit entjernt von den beide¡1 zeichneten sich die ausgezackten Felskámme Ufern, deren kürzeste Entfernung etwa 3 1,á haarscharf gegen den Himmel ab, wie die Kilometer betragen mochte. Inmitten der Aquáductenbogen in der rómischen Cam- blinkenden eisigen Fláche zu unserer Linken pagna bei dem Scheiden des Tages. Die Luft eróffnete sich das Thal, dessen Ursprung wir wat: ganz ruhig, Alles war durchweht von lraversirlen. und verschwand gegen eine Erhabenheit, die ganze Macht dieser Stunde tiefere, uns unsichtbare Stufe. Sehr nahe kam über mich, ich blickte zu den Sternen rechter Hand stieg das Terrain steil an zu auf, und meine Seele erhob sich zu Gott. der vergletscherten Kette, welche den Cir. Um Y:¿ 9 Uhr Abends brachen wir auf, die cus schliesst und jn dem Aconcagua wurzelt, Thiere zurücklassend: Jiliberte (Salazar), Die ungewohnte Helligkeit der Mondnacht Vicente (Pereira) und ich. In das steile Cou- erhbhte den Eindruck des Magischen. Mir loir, das wir zuerst erkletterten, warf der hatte der Mond noch nie so hell geleuchtet Mond grelle Contraste von Licht und Schat. und gewiss nur wenigen Sterblichen heller, ten. Gegen lz 11 Uhr betraten wir den Por- ganz begreifliohl tezuelo del Penilente und verweilten zwanzig Dass Schneelan dsch a flen inlensiver er. Minuten auf seiner Hóhe. Wie die "Con- glánzen, das hat ja ein Jeder selbst erfahren, quistadores" standen wir da in der schwei- aber nicht in subtropischen Breiten und nicht genden Nacht, mit dem Blick die silberdurch- in einer Meereshóhe von 5000 bis 6000 m, wo flossene Finsterniss durchdringend, aschgrau dem ausserirdischen Lichte die Intensitát i¡ und mysteriós ragte der Aconcagua auf, gesteigertem Masse bewahrt bleibt. glánzend und weiss breitete der grosse Firn Freilich da, wo kein Schnee lag, oder wo sich aus. die Landschaft sich in ihre Schatten tauchte, Und diese Landschaft wollte ein Mensch da schuf der Contrast für das geblendete sich beugen? Ihr eine hóhere Weihe dadurch Auge den Eindruck erhóhter Dunkelheit, so geben, dass er seines Willens. wie eines gdtt- auch am Aconcagua selbst, dessen Masse licherr Geschenkes, zielbewusst waltete? In náher und náher rückte, stárker und stárker jener Mondacht scllien es doch, als sendete anschwellend, mehr und mehr an tibersicht- jeder Punkt des leblosen Reliefs einen feind- Iichkeit verlierend. Um 1 Uhr 50 Minuten in lichen Strahl der Verzauberung gegen den der Nacht vom 20. zum 21. Februar betraten prülend vordringenden Me¡schen. O! es wir seine Basis zum ersten Male. Der über- war besser, alle Gedanken abzustreifen und gang vom Firn zu der Halde des Berges voll- nüchtern und harmlos fürbass zu gehen, wie zog sich ohne besondere Schwieúgkeiten. mein fou riant Vicente Pereira. Das verdient aus dem Grunde besonders her. Das geschah denn auch. Wir stiegen nie- vorgehoben zu werden, weil Firn gerade da, der, überschritten den Eisspiegel der Lagune, wo er eine aufragende Kette umsáumt, auf. überkletterten den Schneewall und wandel- zureissen pflegt und jenen "Bergschrund" ten bald über jungfráulichen Firn. auf wel- bildet, welcher wie ein Festungsgraben das chen der Mond zum ersten Male den Schat, Massiv umgibt. Uns dagegen war keine an. ten menschlicher Figuren warf. Die kür- dere Aufgabe gestellt als einen steilen, zeste Linie beim Kreuzen einzuhalten, war schneebedeckten Uferrand zu erklettern, nicht thunlich, weil in der Richtung dersel- dann setzten wir den Fuss auf anstehendes ben abschüssige Stellen lagen. Vielmehr be- Gestein., schrieben wir eine nach rechts, gegen den Nun erst begann die Aconcagua-Bestei- Ursprung des andinen Hochthals ausgebo, gung im engeren Sinne des Wortes: das Er. gene Culve. Der Firn bewarte in seiner gan- klimmen des Individuums, das sich aus dem zen Breite die Beschaffenheit, welche bei der grossen Gebirgslundament zu einsamer Hóhe Recogniscirung für das Randgebiet erkannt emporringt. worden war. Wie Brettchen einer auf den Bis zu dem Aügenblick, wo wir die Acon. Boden gelegten Jalousie ragten die kleinen cagua-Basis erreichten, hatte ich allen Grund Eisleisten auf, welche dás Gehen so be- gehabt, mit den beiden Chilenen zufrieden

L zu sej$, Das Schuttcouloir hatten sie mit ei- Endlich kam die Sonne und brachte den nem Eifer erklettert, der ihren guten Willen ers€hnten Tag. Der Wind liess nach. übri. und ihren guten Glauben ausser Zweifel gens war er, auch wáhrend seines heftigsten setzte, den grossen Firn hatten sie mit einer Wehens, zu keiner Stunde so heftig gewesen, Unbefangenheit überschritten, über welche wie seiner Zeit auf dem . ich helle Freude empfand. Dort war es noch Der Blick auf die Lan¿lschaft gab das Ge windstill, und deshalb rnachte sich die Kálte fühl, dass wir bereits sehr hoch standen, er nicht schmerzlich Jiihlbar, auch wurden die schweifte über die Penitentekette fort, nach Lungen wenig angestrengt. Sobald aber der abwárts, Der NNW,/Grat glich mehr und Firn verlassen war, da wurde die Sache an. mehr einer abgestumpften Kante, lángs ders. Auf dem Aconcagua wehten strengere welcher die DachJláche des Aconcagua slch Lüfte, dié erkáltend durch alle Kleider dran- umbiegt und eine etwas andere Orientierung gen, und die Steilheit, gerade der Basispar- annimmt. Unsere Besteigung hatte deshalb tieen, bedingte anstrengendes Klettem. Der wehiger den Cha¡akter einer Grat als Wind wurde stárker, die Temperatur sank einer Hald€nwanderung. - und mit ihr der Muth der Leute. Bereits zwi- Zwischen acht und neun Uhr Vormittags schen 5 und 6 Uhr Morgens es war noch wurde die kleine Theemaschine in Tá,tigkeit Nacht wollten sie umkehren- und behaup- gesetzt, d. h. etwas Schnee geschmolzen, teten, dass- wir alle Drei erfrieren würden. Theeblátter darauf geworfen, einige Stück. Ich Ias 10 Kálte ab, móglicherweise war es chen versteinerten Brodes hinzugefügt und noch etwas kálter, denn ich schwang das das Ganze da¡n verschlungen, dle Irute Thermometer nur kurze Zeit, weil die er- machten es ebenso. Dies war meine einzige starrten, glatt gewordenen Hánde die Schnur, Nahrung wáhrend 24 Stunden, ohne dass lch an welcher das Instrument geschwungen irgend wie von Hunger gelitten hátte. Merk- wird, nur sehr unsicher hielten. würdiger noch war ein dieser überaus trock- Jiliberte und Vicente legten sich auf den nen Luft das Fernbleiben des Durstes, Da. Boden nieder, jnmitten einer Formation pit- bei waren die Schlejmháute so trocken, dass toresker Fe1sen aus grauem Sa¡dstein-Con. ein Schluck Cognac, den ich versuchte, mlr glomerat. Dadurch erhielt die K¿ilte natür- Schmerz in der Kehle verursachte, auch der Iich noch mehr Macht über sie und auch je vino cosido ("gekochter Wein"), den die bei- ne -furchtsame Unruhe, welche entsteht, den Chilenen mit sich führten, widerstand wenn wir uns in einer schlimmen Situation mir, obwohl lch gar kein Gefiitrl von übel' kijrperlicher Ruhe hingeben. Es bedurfte keit hatte. Ianger überredungskünste, damit die Leute Um 10 Uhr blieb Vicente Pereira endgültig sich zum Weitermarsch entschlossen, ab€r liegen, er hatte bereits mehrfach über die Wirkung w¿r¡ von kurzer Dauer, und das schmerzen in den Füssen geklagt, das war Spiel wiederholte sich. Auf mich wirkte es aber nicht weiter von uns beachtet worden. geradezu wie Gilt, denn eine jede dieser spa- Jetzt erklárte er mit ruhiger Energie, dass nischen Reden kostete neben der gelstigen er nicht weiter gehen würde. In der That Anstrengung doch noch ein Stück physischer waren il¡m beide Fússe erfroren, er blieb an Kraft in einer Hóhe, wo die Lungenthátig- jenem Tage, wie für den Rest der Reise, un- keit bereits sehr acut -ist, und das wachsende brauchbar. Misstrauen, die Einsicht, dass ich auf keines Das geschah in der Hóhe von ungefáhr Menschen Hülfe mehr bauen dúrfe, lagen 6200 m. Jiliberte und ich setzten nun allein auf mir wie eine kórperliche Last, Das war den Marsch fort. In dem Charakter ¿ler Be- der Stand der Djnge, als wir 400 m von den steigung ánderte sich nichts, stets dieselbe 1900 m erstiegen hatten: (Anm.: die bis zum grossartige Monotonie, es war- mir, als be- Gipfel noch fehlten). stánde die Welt aus einer einzigen grossen Ich zog die Uhren auf, und wir kletterten Halde- De¡ rückwárts und nach rechts weiter mit verhángnisvoller Unregelmássig- schauende Blick beherrschte ein weites Ge- keit. Die Kálte setzte uns in der That hart birgsmeer, aus dem sich nur zwei hohe Ber. zu, besonders peinlich berührte mich die ge in nórdlicher Richtung abhoben, sie ge. Furcht, dass mir die Nase erfrieren kiinnte, hórten offenbar der Ramadakette an. Die Zeitweise suchte ich mich durch Vorhalten Landschaft zeigte wenig Schnee, Gletscher der Hand zu schützen, die durch einen wol. konnten gar nicht constatirt werden. Die lenen Fausthandschuh und darüber gezo- Spitze des Aconcagua war nicht lánger sicht- genen Socken bewehrt war, aber schliesslich bar. Wir stiegen meist über TliÍnmer auf, gibt man das auf, well der Arm zu sehr er- selten über anstehendes Gestein, bei mássi müdet wird, und überl¿isst dem lieben Gott gem Winde und ertráglicher Kelte, unter ge. die Fürsorge für das arme, verlassene Men- ringer Terrainschwierigkeiten, mit wachsen. schenkind. der Pein. So glichen wir mehr wandelnden

\ Duldem, als himmelerstürmenden Titanen. eine lángere Erholungspause gemacht wer- Die Langsamkeit unseres vordringens üess den. Hinter dem Felsdurchbruch ragten die nun nichts mehr zu wúnschen úbrig, die Pau- Gipelpartieen des Aconcagua auf, die Spitze sen mehrten sich, und wir ruhten wohl eben- erschien so nahe, da-as sich die einzelnen so lange, wie wir marschirten, Der Athem Steine derselben unterscheiden liessen. die war kurz geworden, und selbst beim Nieder' hóchsten Felsen waren sámmtlich durch sitzen musste ich róc¡eln, t¡at ich es nicht, rothe, warme Farbentóne ausgezeichnet, Die liess ich die Lunge ruhiger arbeiten, so trat übrige Welt lag uns zu Füssen, in der Rich- ein asthmatischer Zustand ein. Am liebsten tung abwárts, rechts von dem grossen Firn- streckte ich mich lang aus und hielt denn thal, das wir in der Nacht, vor nunmehr Mund dicht über Schnee, hier hatte die Lult zwólf Stunden traversirt hatten. liess sich mehr Feuchtigkeit, hóchst wahrscheinlich ein zweites Thal constatieren, das seinen Ur' wirkt die dünne, trockne Hóhe¡luft velderb' sprung in dem Aconcagua.Massiv nimmt. Iicher auf den Organismus ein, als die feuch- Der in das Auge gefasste Weg sollte den te. Momentane Erleichterung schalfte die Gipfel ziemlich direct treJfen, über ein Benutzung eines kleinen Flacons mit eng- Schneefeld, an dessen Rand wjr lagerten, Iischem Riechsalz. Ein Freund, mit dem ich musste der Fuss der rothen Felszinne er. sechs Monate zuvor gleichzeitig auf dem reicht werden, durch einen Fel§kamin hoff- Matterhorn gewesen war und der Reisen im ten wir diese zu ersteigen und dann, rechts Himalaya ausgeführt, Don Giulio Grazioli, schwenkend, über den unschwierigen Grat hatte ihn mir beim Scheiden in London in die h¿ichste Spitze zu erreichen. Nach mei die Ha¡d gedrückt. ner Schátzung lag dieser hóchsten§ 25O bis Um 11 Uhr Vormittags schrieb ich in mein 300 m über uns, nach derjenigen Jiliberte's Notizbuch: "Wir wissen nicht, \t,ie wir enden sogar nur 150 m, nach den Mes-sungen 410 m. werden", und Jiliberte sagte: "Mis piernas Es war durchaus fraglich, ob wir das Ziel me duelen mucho", d,h. meine Beine schmer- vor Sonnenuntergang würden erreichen kón- zen mich sehr. Ich hátte ihm dasselbe von nen. mir sagen kónnen, denn eben in Glieder- Noch wáhrend ich mit der hypso-thermo' schmerzen und láh,mender Matügkeit besteht metrischen Messung bescháftigt war, zwi' die Einwirkung der verdü¡¡ten Lult, viel. schen l und 2 Uhr Nachmittags, hüllte sich leicht gehen dem Kreuzigungstod ¿ilnliche die Spitze unseres Berges in graue Wolken Zustánde voraus. lJrn r/2 12 Uhr wu¡de die ein, Nebel erfüllten die Luft, Graupeln fielen Spitze des Aconcagua wieder sichtbar, und nieder, und die Gefahr eines Schneesturmes nun sah ich den Weg, der zu l]ú führt, zum zog drohend vor uns auf. ersten Male deuuich vor mir. Jiliberte woll. Wir hatten gerade die Frage erwogen, ob te umkehren. Noch einmal nahm ich alle wir nicht besser tháten, der Nacht an dieser Kraft und alle überredungskünste zusam. Stelle zu trotzen, obwohl uns Decken und men, malte ihm aus, welcher Triumph es Brennmaterial .tehlten, und den Rest der Be. für ihn sein würde, wenn er mit mir einen steigung auf den folgenden Tag zu verlegen, Gipfel erreichen würde, der hóher sei als alle denn wir waren Beide stark mitgenommen. Gipfel Amerika's, und an dessen Eueichbar- Schon mehr als siebzehn Stunden hatte die keit Niemand glaube, wie er bei der Rück- Wanderung gewáhrt, und seit dem friihen kehr in seine Hacienda würde geehrt wer- Morgen des vergangenen Tages, seit dreissig den, wie sein Name im Lande fortleben wür' Stunden, war ich in ununterbrochener Thá. de und fügte noch vieles Andere hinzu. Ji. tigkeit, dazu so kümmerlich ernáhrt! Zum libefte war nicht ohne Ehrg€iz, er hatte Ruhme Jiliberte's muss ich es sagen, dass einen schónen Moment, war mit seinen hóh* er den entschlossenen Muth gefunden hatte, ren Zielen gewachsen, eine echte mánnlichc auszuharren und mit mir eine Nacht zu er. Entschlossenheit karn über ihn. Mochte ein. warten, die sehr leicht für uns Beide eine treten, was da sollte, verlassen würde er' ewige werden l

BESTEIGUNG DES ACONCAGUA (7.035 m) Ausgangspunkt: Río Golorado - Ghile

Vom 31 Januar bis zum 19. Februar 1978. von Chile und Argetinien". (Siehe dazu auch den Andinabeitrag "Aufbruch zur Ersteigung Tellneh¡ner: des Aconcagua" von Paul Güssfeldt.) Die Aconcaguabesteigung versuchten im KARL HEILIG und ALFRED SPEIER, Mit- Jahre 1897 Mitglieder des Deutschen Turn- glieder des Deutschen Alpenvereins, Sek' vereins Santiago zur gleichen zeit wie die tion PIRMASENS. erfolgreiche Expedition des englischen Lord Fitzgerald und sein Schweizer Bergführer CHRISTIAN RASMUSSEN und Ehefrau, Mathias zurbriggen. Zurbriggen erreichte im Club Andino Valparaiso. Alleingang am 14. Januar 1897 den Gipfel, 12 Tage vorher war er zusammen mit seinem KURT CLAUSSEN und Ehefrau, Deutscher Expeditionsleiter bis auf 6.900 m vorge- Ausflugverein valparafso. stossen. Die Mitglieder des Deutschen Tumvereins Bis zum Basislager 4.400 m die beiden wurden durch einem starken Schneesturm Arrieros Luis Villarroel Montenegro, Ellsar- 200 m unterhalb des Gipfels zurückgeschla- do Urtubia und die sechsjáhrige Helga gen. Fitzgerald benutzte einen wesentlich Claussen. kürzeren Weg über Mendoza, Puente del Ausser dem Himalayagebirge steht der Inca, Horconestal, wo heutzutage bei einem Aconcagua als hóchster Gipfel auf der Erde Tagesritt das Basislager auf 5.000 m errelch' auf unserem Kontinent und war schon seit bar ist. über die "Güssfeldt - Route" werden fast 100 Jahren Ziel verschiedener Naturfor- mindestens 5 Tage gebraucht, 2 Pásse von scher. Anfang der neunziger Jahre des vori. über 4.000 m überschritten, um dann die gen Jahrhunderts weilte der Berliner Pro. Maultiere auf 4.400 m zu verlassen. An- fessor Paul Güssleldt studienhalber in Chile. schliessend geht es mit Ausrüstung und Er bestieg mehrere Berge der Zentralkor- VerpJlegung für etwa 8 Tage los, um den dillere und ve¡suchte auch vergebens im Fe- 5.000 m hohen Felsgrat zu erreichen und bruar, und in zweites Mal im Márz des.Iah. dann den Gletscher zu überqueren, der unter res 1883 den Aconcagua in Begleitung zweier Umstánden, bei hohem Büsserschnee, zur treuer Arrieros namens Filiberto und Vicen- Rückkehr zwingt. Jenseits des 6 km breiten [e. Zusammen entdeckten sie den aus nórd. Gletschers treffen sich beide Routen am licher Richtung kommenden Weg aus dem "Portezuelo el Manso" auf 5.200 m. "Valle Ilermoso' 'in das Penitentes.Tal und Dass erst 69 Jahre nach der Erstbestei anschliessend den Aufstieg durch die einzige gung einer Expediüon des Deutschen Aus. "canaleta" r Kamin l, welche den Zugang zum flugverein Santiago die Besteigung über Rio "cordón de Penitentes" ermóglicht, an dem Colorado geluhgen ist, zeugt von den Schwie' der Gletscher vom Cerro Cuerno herkom, rigkeiten und dem Risiko dieser Route. Bis mend, vorbeifliesst. Diesen grossen GIet- zu unserem Unternehmen sind nur noch scher, den Gi¡ssfeldt erstmalig kartogra- zwei weitere erfolgreiche Besteigungen über phisch aufnahm und überschritt, hat die Rio Colorado bekannt. Auf normaler Route argentinische Regierung, in Anerkennung dagegen záhlt man heute etwa 600. Ab 1934 seiner Verdienste "Ventisquero Gússfeldt" werden verschiedene neue Routen an der benannt, über Güssfeldts erste beide Bestei- stark vereisten Südflanke des Massivs von gungsversuche bis auI etwa 6.500 m Iesen auslándischen Expeditionen erschlossen. Die- wir interessante und spannende Schilderun- se Wand fállt fast 3.000 m senkrecht vom gen in seinem Werk "Reisen in den Anden Gipfelgrat herab und wurde dadurch eines t0 _t iei !\'lchtigsten Hóhenkletterprobleme der der Schwejz. Diese alpine Dreier-Seilschaft \\'elr. .{m 25. Februar 19?7 gelang die Be- war über "Puente Inca" hochgestiegen, hatte s:eigung der Südwand einer chilenischen bereits sámtliche Behórdengánge und die da- Erpedition unter der Leitung von Gastón mit verbundenen hohen Kosten hinter sich O]arzún. und wollte ebenfalls einen Ruhetag einschal- 1-ol1 Begeisterung und Hoffnung ritten wir ten. Spáter erluhren wir, d¿ss sie durch arn 31. Ja¡uar 1978 ab Rio Colorado in Be- Hóhenanpassungsschwier.igkeiten zurückkeh. gieitung der ArTieros mit insgesamt 16 Tie. ren mussten. Durch den SauerstoJfmangel ren und überquerten nach 4 Tagen den "Pa. waren wir alle betroffen und etwas apa- .o Leiva" von 4200 m. Im "valle penitentes" thisch. Mit Christian stieg ich noch einige :chlugen wir das Basislager auf etwa 4.000 rn Meter weiter, um den Weg für den náchsten auf. Am 5. Februar, begleitet von unse¡en Morgen auszukundschaften, da wir den Auf- -{ngehórigen, er¡eichten wir auf Mulas den bruch auI 3 Uhr morgens .festgelegt hatten. Fuss der "canaleta". Inmitten des Büsser- Um 1 Uhr wurde es schon unruhig im La. schnees machten wir halt, verabschiedeten ger. Schneeschmelzen und Frúhstück brauch- uns von unseren Begleitern und begannen ten ganze 2 Stunden. Es war stockdunkel, gleich den Aufstieg. Gegen Abe¡d betraten als wir mit unseren Taschenlampen die SpuI lfir den "portezuelo del cordón penitentes" suchend, langsam rechts vom Felsgrat hóher und zelteten am rand der "I-aguna Helada" stiegen. Bald bog der Weg nach Norden übel auf 5.000 m. Bei klarem Wetter das Abend- den Grat ein, wo er teilweise vom Schnee licht ausnützend versuchten wir die verschie- bedeckt und in der Finsternis schwer zu denen Eindrücke der herrlichen Bergwelt finden war. Das Morgengrauen und der Son- mit unseren Fotoapparaten festzuhalten. Das nenaufgang auf dieser Hóhe zeigt ein Licht. -A.concaguamassiv ist nur durch den Giiss, spiel der Natur, welches nicht mit Worten leldtgletscher getrennt, welcher langsam zu beschreiben ist. Bekannt ist der Schatten, vom Cerro Cuerno (5.200 m.) in das Vacas. den der Aconcagua nach Westen wirft und Tal abfliesst. Die überschreitung des Glet- die ganze Skala der Farbtóne in die Táler schers brachte uns keine Schwierigkeiten wirft. bis auf das Wetter, welches arn Nachmittag Die náchste Htitte auf 6.200 m war auch sich verschlechterte und uns zu schnellem sehr beschádigt und teils mit Schnee gefüUt. Ilandeln zwang, um noch rechtzeitig, bevor Hier macht¿n \,!,ir Rast, um uns von den er- der Schneesturm zunahm, das Hochlager am sten Sonnenstrahlen bescheinen zu lassen, Rande des Gletschers aufzubauen- Der nách- da die starke Kálte eine Ruhepause vorher ste Mo¡gen zeigte die I-andschaft in weiss nicht erlaubte. Wieder erreichten wird den gehüUt wieder ein práchtiger Anblick. Ge Grat und schauten direkt auf die grosse gen I Uhr- morgens verliessen wir das La- Schutthalde. Bei der Ueberquerung mussten ger und stiegen mit leichterem Gepáck wir die Steigeisen anschnallen, und bald wa- hinauf über den "portezuelo el manso" bis ren wir am Fusse der "End-canaleta", die "Plantamura", das náchste Lager auf zum Gipfelgrat führt. Bewegliches Ger6ll, 5.900 m, wo ein Ruhetag eingeplant war. Sauerstoffmangel, Müdigkeit und Wasser- Die Berliner Hütte war zu unserer Uebema- mangel die gewonnene ¡'lüssigkeit in un- schung ohne Tür und das Dach teilweise ab- seren Feldflaschen war zu Eis gefroren und gerissen. Auch diese wirklich gut gebaute musste abgeschrieben werden zwangen und vóllig dichte Hochgebirgshütte traf das uns, sámtlichen Schwierigkeiten entgegenzu- Schicksal der meisten Hochgebirgsunter- treten und nicht aufzugeben. Auf solch ei. künfte: jemand lásst in der Eile, oder von nem Geróll und unter den gegebenen Um- der Hóhenkrankheit betroffen, beim Ver, stánden ist ein Auseinandergehen der Grup. lassen des Lagers die Hüttentür offen, und pe verstándlich oder alle müssten umkehren. den Rest besorgt der Orkan. Der Schnee, der Alfred hatte keihe Steigeisen und nur mit sich drinnen ansammelt, wird zu steinhar- Eispickel ausgerüstet, waren für ihn die tem Eis, so dass diese wichtigen, ja lebens- hartgefrorenen SchneefElder sehr kráfte wichtigen UnterkünIte abgeschrieben wer- raubend. Karl gelangte bis ein paar Meter den müssen. Es muss ein System gefunden unterhalb des Giptels, verlor seine Brille werden, um in Zukunft diese Scháden zu und kehrte zu mir zum Gipfelgrat zurück, vermeiden. Neben der Berliner Hütte konn. wo wir auf die anderen beiden Kameraden ten wir zum Glück in einer kleineren Hütte, warteten, die etwa 50 Meter unterhalb aus- dem "refugjo Plantamura", Platz einnehmen, ruhten und wo ich ihrn meine Gletscherbrille denn unsere Zelt hatten wir nicht mehr bei gab. Karl wollte plótzlich unbedingt Alfred uns und hátten im gegebenen Fall wieder etwas mitteilen und stieg ab mit der Absicht, absteigen müssen. Der eingeschaltete Ruhe- wieder zu mir zurückzukehren. Er hatte aber tag brachte uns Besuch aus Deutschland und Sehschwierigkeite¡, Doppelsicht. Jetzt war.

1I L -l tete ich, an einen Felsen gelehnt und von Als die anderen noch immer nicht erschie- der Sonne etwas durchwármt, auf meine Ge- nen, nahm ich an, dass sie direkt nach Plan- fáhrten und muss über einige Minuten ein. tamura auf der grossen Geróllhalde abge- geschlafen sein, da ich plótzlich unter mir stiegen wáren. Als ich dann kurz vor 10 Uhr alle Drei sitzend sah und auf mein Rufen nachts rufe h6rte, leuchtete ich mit der Ta- keine Antwort erhielt. Was sollte ich nun schenlampe durch das Jehlende Dach der Bi- tun? Der Gipfel war so nahe und das Ge wakschachtel, damit meine Kameraden das stein gut zum Klettern. Kein Geróll mehr Lager anpeilen kdnnten. Jetzt merkten wir, unter den Füssen, Wetter gut, wenn auch dass Karl irgendwo unterwegs vor Müdig- windig und kalt, aber klar und der Blick keit eingeschlafen sein musste. Mit Alfred óffnete sich nach Süden und Osten. Ich stand stieg ich zurück auf den Grat und schoss bereits auf der Hóhe des Südgipfels und einige Leuchtraketen ab. Karl wird durch konnte ilen obere¡l Teil der gefürchteten das starke Licht aufmerksam unil reagiert, Südwand betrachten. Zum gelingen der Ex- indem er eine kleine Taschenlampe aufleuch. pedition ging ich weiter, stand nach etwa ten lásst. Wir atmen auf und gehen ihm 7a Stunden um 15 Uhr des 9. Februar auf entgegen. Zú zwe\I müssen wir ihm zum dem Gipfel und fand hier zu meiner Ueber. Hilfslager helfen. Die Nacht verbrachten wir raschung Dokumente über unsere Vorgán- den Umstánden entsprechend. ger, die Pouzei aus Mendoza, die arn 28. Ja- Dazu kam, dass der Wind die angelehnte nuar 78 über Puente del Inca hinaufgestie Tür umwarf, welche zwei Mal Christian traf. gen war und vom Gipfel mit einem Hub. Alfred und Karl lagen in Biwakhüllen an schrauber der Militárs direkt nach Mendoza den vereisten Wánden, wir beide in der Mit- abgeflogen wurde. Sie hinterliessen auch te nur mit unseren Daunenanzügen ausge- Werbeplakate für die Fussballweltmeister- riistet. Temperatur etwa - 3@C. schaft 78 in Argentinien. Bei anbrechendem Tageslicht fanden wir Die Einsamkeit und gleichzeitig Sorge um gleich den Abstieg bis Plantamura. Unsere meine Gefáhrten liessen mir keine Ruhe, und Nachbarn, die Dreier-Seilschaft, hatten mitt- bald befand ich mich auf dem Abstieg. Mei- le¡weile die Besteigung aufgegeben und wa- ne Bergkameraden stiegen auch ab, Chri- ren beim Aulbrechen. Sie waren mit einer stian hatte Múhe mit den Pirmasensem, die DiJferenz von 24 Stunden nach uns losge. dieser Hóhe nicht g€wachsen waren und gangen, verloren ófters den Weg, und durch musste sie ófters zum Absteigen ermutigen. Kálte und Hóhenanpassungsschwierigkeiten Ich selbst war sehr besorgt um meine Augen wollten sie nicht lánger in Plantamura ver- und wollte so bald wie móglich absteigen, weilen. Wir verbrachten den restlichen Tag um in Plantamura den so ersehnten warmen teils ausruhend in der Hütte, teils ausserhalb, Tee jür unser Lager vorzubereiten. Hátten meditierend. - wir bloss Thermos statt Feldllaschen mit. Die Ueberquerung des Gletschers war gebrachtl schwieriger als beim Aufstieg, da die Peni- Wie in den meisten Expeditionen auf tentes grósser geworden waren. Wie plan- grossen Hóhen geschehen Dinge, die einem mássig vereinbart, warteten die Arrieros spáter unerklárlich blejben. Der Sauerstoff- und unsere Angehórigen am Fusse der "Ca. mangel im Gehirn ist die Ursache des Ver- naleta" auf uns. Es gab viele Fleudentránen haltens der Bergsteiger und ist neben Wet- und gleich musste einiges erzáhlt werden. tersturz die Hauptursache der Bergunglücke. Bei eisiger Kálte ritten wir dann alle zum Auf dem Bergsteigerfriedhof in Puente del Lager zurück. Inca liegen an die 80 Personen begraben, Trotz dreifacher Bergschuhe hatte Alfred darunter das Ehepaar Link und Helmuth sich schlimme Zehenerfrierungen geholt, Reising, ehemaliges Mitglied des DAV Val' und wir rraren ratlos, wie wir ihm helfen paraiso der Anfang 1933 verunglückte. sollten. Die Zehen wurden blau und Alfred und Christian erreichten gegen schwollen an, und so berieten wir, wie wir 10 Uhr nachts das Refugio Peróh auf 6.200 m am schnellsten zur Zivilisation zurückreiten Karl ist nicht unter ihnen. Ich war noch bei kónnten. Tageslicht unterhalb der Perón.Hütte und Nun hatten wir das grosse GIück, am fand nicht den Uebergang nach "Plantamu- "paso Leiva" eine chilenische Militárpa- ra". Nachdem ich lange unsere eigene Spur troulle anzutreffen. vier junge Soldaten und immer wieder nachprüfte und schon einen zwei Offiziere. Unter den Soldaten war ein neuen übergang suchte, wurde mir klar, Sanitáter, der sich anbot, Alfred zu "op€- dass bald die Dunkelheit einbrechen würde rieren". Er schnitt mit einer Rasierklinge und ich daher besser zurücklaufen und mich tief in die Zehenkuppen und melkte so lange, für eine Biwaknacht im Relugio Perón vor' bis frisches Blut erschien und etwas Gefühl bereiten sollte. aufkam. Helga guckte begeistert zü und

TZ musste dolmetschen. An jedem Fuss dauerte wo wir bei einem Sch¿ifer ein Schaf kauften. die Behandlung über zwei Stunden. Dann Schon am náchsten Morgen gab es zum musste Alfred viel laufen, damit die Durch. Frühst|lck gebratene Leber, Nieren und blutung der Füsse angeregt wurde. Herz, .so gut hat es uns selten geschmeckt. Spáter erluhren wir, dass Alfred durch Von da aus erreichten wir in zwei Tagen diese Methode seine Zehen gerettet hatte, Rio Colorado, unseren Ausgangspunkt. Für den Rückritt wáhlten wir die Route "Paso Pedro y Pablo" und Quebrada Aliste, Kurt Clausse¡r

LA ASCENSION AL MONTE ACONCAGUA (7 035) metros por la ruta de Rio Colorado (Ghile)

EXPEDICION BEALIZADA ENTR,E LOS DIAS 31 DE ENERO Y T9 DE F'EBEEBTO DE 197E

Integrante§: Srs.: I(arl H e i I i g(Pirmasens, del Aconcagua. Su espiritu y su tesón 10 Alemania Federal) llevaron a dominar al gigante hasta los 6500 Atreil S p e i e ¡ (Pirmasens, m. Sin embargo, pese a sus esfuerzos, no Alemania Federal) brilló para él la buena estrella y nunca logró KuIt Claussen (Viña del coronar su cima. Mas adelante, el 14 de Mar, Chile, Profesor de la U. de Enero de 1897, un guía suizo, Matthias Zur. Chile Valpo. y del Colegio Ale- briggen, cumplía la r.azaia. EI Aconcagua man ) había sido isencido por primera vez. La ¡uta úhrisfian Ba,smusse¡l seguida por esta expedición vencedora dife, (Viña del Mar, Prol. de la Uni- ria fundamentalmente de 1a tomada por vercidad de Chile, Valparaíso) Güssteldt. Mienlras Ia de Zurbriggen. cuyo Sras,: Rosmarie de Cl&us. origen estaba en Puente de,l Inca, , - s e n (hasta campamento base, permitia llegar a los pies del gigante en un 4400 m) dia de marcha en mula, la de Giissfeldt, cuyo InéB Viuegas ale E & s m u s - origen estaba en terTitorio chileno, ocupaba s e n (4400m) en condiciones ideales, a 10 menos 5 dias pa- Helga Claussen(6años ra llegar a la base de la montaña. En su 440Om ) trayecto, el cual se adentra lentamente en Arrieros: LüsVitlarroel M, (Rie. la Cordillera, habÍa que sortear un dificil cillo, Chile) paso fronterizo (Paso de Leiva, 4200 m) en Elisardo U¡tubia U. (Rio mulas habÍa que trepar a pie y con equipo Colorado, Chile) una latigosa canaleta para sortear un cordón rocoso de 5000 m (cordón de Penitentes) y "En Montañas de 1a Altura del Aconcagua, Iuego cruzar un ventisquero de cuyo estado se suman a las dificultades normales otras depende el éxito o el fracaso de su travesfa, extrañas, provocadas por la falta de oxigeno, .para solo entonces alcanzar la base del cerro. y las inclemencias del tiempo como ser: frio Esta larga y fatigosa ruta fue utilizada nue- extremo, vientos huracanados. Con tales vamente, sólo en el año 1952, por una expe' sufrimientos y privaciones, ninguna fuerza dición del Club Alemán de Excursionismo de humana es capaz de alcanzar la cumbre. Si Santiago, la que, partiendo de Rio Colorado, al ascender eI Aconcagua no brilla Ia buena Chile, logró éxito alcanzando la cumbre de estrella, nunca se llegará a Ia meta". Febrero 7035 m, transformándose asi en la primera de 1883. que lo hacia por esta ruta en la historia del Aconcagua. Mas tarde vinieron otras. Pero Asi decia Paul Güssfeldt, el primer andi- hasta 19?8 sólo dos de ellas lograron coronar nista quien se atrevió a acercarse y explo- ]a Cumbre de América. Esta ruta que se rar un acceso a la montaña mal alta de Occi- abre como una aventura sin igual, fue la dente. Su nombre inicia la gran aventura que elegimos para intentar dominar aI gi. I3 L gante de los Andes, por cuarta vez en su coles 8 de Febrero, lo dedicamos al descanso. historia. Debfamos reponernos y prepararnos física y _/ /_/_/_/_ animicamente para el gran asalto a la cum- Plenos de fé y optimismo y acompañados bre. Frente a nosotros )' en la distancia se por nuestras espo§as, iniciamos la aventura destaca el Merceda¡io (6.800 m), otro de los el Marte 31 de Enero de 1978 en Río Colora- gigantes de la Cordillera- Y alli bajo nues- do, ubicado a 20 kms. de los Andes en el Ca- tros pies, el ventisquero Güssfeldt y el Valle mino Internacional y a 1250 m. Llevábamos Penitentes, que lejos estaban. Hacia el este en total 16 mulas con equipo y comida nece. se dominan con un golpe de vista gran parte sarios para 20 dias de cordillera, y guiados de la pampa argentina. Hacia el sur teniamos por dos arrieros chilenos, comenzamos a frente a nosotros la mole del Aconcagua, con adentrarnos lentamente en la Cordillera. sus faldeos y picachos de dimensiones fan- Después de cuatro días de intensa marcha tásticas parcialmente nevadas, y por sobre durante los cuales pasamos po¡ lugares y ellos, sobresaliendo y confundiéndose con el parajes de hermosu¡a inolvidable, verdadero.s cielo, la cumbre. Hacia el oeste se observan ''parafsos perdidos", y sorteamos con éúto sin dificultad los innumerables cordones de el Paso de Leiva en la Jrontera chileno-a¡- ce¡ros de la cordillera que descienden hacia gentina, nos establecimos en el Valle de Pe- el valle Central de Chile. Más allá, y por nitentes, instalando nuestro campamento detrás de La Cordillera de la Costa con sus base a 4000 m. Desde este campamento te- cerros caracteristicos, (Campana, Roble, niamos a la vista al Gigante, su base todavia Vizcachas, etc.) se vislumbran las brumas y cubierta por eI cordón rocoso llamado Peni. el resplandor del Océano Pacffico. tentes, y separado de éI por el ventisquero Ese mismo dla recibimos la visita de la Güssfeldt de 6 krns. de ancho y su ladera expedición formada por un guía suizo y dos Norte, visible desde los 5500 m hasta sus dos escaladores alemanes quienes venian desde cumb¡es: la sur de 7000 m y la Norte de 7035 Puente de Inca. Posteriormente tuvieron m, nuestra meta. que desistir en el asalto a la cumbre, ya que Confiando en que brillarÍa "la buena e-s- dos de ellos fueron vfcümas del mat de al. trella" para nosotros, iniciamos la ascensión lura. Alrededor de las 4 de la tarde ya está. el domingo 5 de Febrero. Nuestras esposas bamos en los sacos de dormir preparando quedaban esperando nuestro reg¡eso, con una breve comida y haciendo "agua de nieve" fiando en que nos acompañaria la buena para el dfa siguiente. Nuestro propósito era suerte. Con equipo de alta montaña necesa- emprender la marcha a ]as 3 de Ia madru- rio para una ascensión estimada en 10 dia§ gada y a-lcanzar la cumbre alrededor de las comenzamos a ascender 1a fatigosa canaleta 3 de la tarde del mismo dla. que nos llevaria al borde superior del Cor. Jueves 9 de Febrero: día cero. A la una dón Penitentes (5000m). Afortunadamente de la madrugada comenzamos a vestir eI para nosotros encontramos buen teueno, por equipo y preparar desayuno, para iniciar a lo cual pudimos instalar, después de 2 hrs- las 3 de la madrugada nuestra filtjma etapa 30 min. de ascensión, nuestro primer cam- de la ascensión. Alrededor de las 7.30 de la pamento de altura a 5000 m, ubicado aI borde mañana arribamos al refugio Perór, pequeña ¡orte del ventisquero Giissfeldt y al costado cabaña ubicada a 6.400 m y que en la actua. de una laguna de hielo. Siguiendo el iüne- lidad se encuentra desmantelada, faltándole rario, cruzamos aL dia siguiente e1 ventis- parte de la techumbre y la puerta. AUi pu. quero Güssfeldt, el que para nuestra felici- dimos observar un fenómeno fantástico, la dad estaba en buen estado, sin encontrar Ios salida del sol. Hacia el este, confundién. penitentes demaciado crecidos u otro tipo de dose con el horizonte de la pampa argentina, obstáculos insalvables en el cruce. En su apareció por un breve instante una cortina borde sur instalamos, a 5500 m, el segundo multicolor de arco-iris, variando su tonalldad calnpamento. Dsepués de una noche en la del blanco intenso hasta el violeta profundo que tuvimos una corta pero violenta tempes- que se confundia con la bóvda celesle tG tad de nieve y viento, iniciamos con una ma- davía oscura. De pronto, y en rnedio de esa ñana brillanle de luz y color Ia ascensión. cortina de luz, apareció el sol, un sol inten. Nuestro objetivo era entonces e1 refugio samente brillante y de un tamaño muy su- Plantamura, pequeña cabaña instalada a perior al normal, que como un haz de lin- 5900 m de altura, y desde el cual intentaria- tema, comenzaba a iluminar los territorios mos conquistar la cumbre en una jomada. bajo nuestros pies. En medio de una exple La altura se hacia sentir en forma aprecia. sión de luz, se veia un cono gigantesco de ble. No obsta¡te los 15 a 20" bajo cero rei- obscuridad, que es la sombra del Aconcagua nantes, fue un alivio encontrarnos en la se- sobre territorio chileno. guridad de la cabaña. El dia siguiente, Miér' Todavia nos faltaban alrededor de 70O m

I4 que a esa altura significa un esfuerzo sobre- suavemente en el aire enrarecido, brillaban humano- Pronto entramos al gran acaüeo, con los colores del sol poniente. Siguiendo al enorme ladera noroeste del cerro en la cual mismo ritmo logramos atravesar eI gran se pierde toda noción de tamaño y distancia. accarreo y llegar a eso de ]a§ 22 hrs. y en Por un terreno realrnente endiablado de pie- medio de la oscuridad (habia luna nueva) al dra suelta y con una i¡clinación de más de desmantelado refugio Perón. Allí no tenía- 45" nos fuimos elevando lentamente hacia mos ni alimentos ni abrigo, pero seguir eI el cielo. Cada tres o cuatro pasos habfa que descenso en medio de esa oscuridad habrfa detenerse para tomar aliento y recuperar la sido un sujcidio. Asi es que decidimos pasar fuerza que nos quedaba. Ya habiamos per- la noche alli. Fue una noche triste. Agota- dido la noción de1 tiempo y de la distancia. dos como estábamos, sin comida, sin liquido Finalmente, en un esfuerzo supremo, pudi' y sin más abrigo que el puesto, tratamos de mos ver que sobre nosotros sólo estaba el conciliar el sueño, lográndolo solo parcial. cielo azul. Eran las tres de la tarde de ese mente. Un termómetro que tenfamos, mar- Jueves 9 de Febrero de 1978. Estabamos en caba 15'bajo c\ero en los bolsillos del acol- la cumbre de América. La cumbre misma chado de plumas de uno de los compañeros está formada por una pequeña meseta Ie. alemanes, lo que hacia suponer una tempera- vemente inclinada hacia el sur y el este de tura ambiente de unos 30'bajo cero. unos 100 m de largo. Con un sólo golpe de Después de un duro descenso en el que vista pudimos ver hasta el infinito, una raya se hacia sentir el cansancio y la falta de ali. imperceptible, en la que e1 Continente se con- mentos en las úlümas 30 hrs., ar¡ibamos al funde con el cielo. Allá en la lejania podia- mediodía del Viernes 10 de Febrero al Refu. mos ver eI Valle de Penitentes y parte de gio Plantamura, verdadero oasis de segurl- la ruta de ascensión. Hacia el sur teniamos dad y alivio en aquellos parajes agresivos. a la vista la impresionante pared sur del En é1 recuperamos fuerzas y con adiós ale Aconcagua, paredón vertical que, cubierto de agradecimiento iniciamos el Sábaalo 11 el hielo, cae desde el filo cimero 3000 m. a plo- descenso final hacia el ventisquero Giiss- mo hacia el valle. Pronto iniciamos eI des- feldt. El Domjngo 12 y después de 8 dÍas de censo. Teniamos todavia por delante una du. lucha dimos las espaldas al gigantesco ven ra tarea. A las 21 hrs. estábamos recien cido, y comenzamos a descender la canaleta entrando al gran acarreo. :[odo bajo nues- que nos llevaria nuevamente al Valle de Pe. tros pies estaba ya sumergido en la oscuri nitentes dad de la noche y sin embargo, en el sitio Llanlos, risas, abrazos y emoción, asÍ pue en que nos encontrábamos aún habia sol. de resumirse el fin de esta ayentura fantás. Nos hallábamos entonces, por la altura, en tica. Sin duda alguna que habia brillado pa. una yerdadera isla de luz rodeada de un pozo ra nosotros "la buena estrella" y ella nos de oscuridad. Pronto, como por arte de ma. habia permitido realizar una hazaña de ver. gia, se cubrió toda la atmósfera de finos dad grande. cristalitos de hielo que nos envolvieron co. mo un encaje tridimensional y que, llotando Chrlstt&n Basmucsen

15 l- I UWE un(l HEINZ KOCH ACONCAGUA 197 7 t als Sechszehniaehriger auf siebentausend Meter,

Kurz vor Puente del Inca, inmitten der Ende Februar rückten wir dann wieder Anden, führt ein holpriger Kordillerenweg nach Puente del Inca. mussten zum Beweis von dea internationalen Strasse zur nahelie- unsérer Fitheit jeder drei Runden ¡¡¡n den genden Laguna Horcones. In ihr spiegelt Kasernenhof rennen auf fast dreitausend sich der dahinter auftürmende Aconcagua, Meter eine Feuerprobe- und durften dann ein lohnender Eindruck, den jeder Reisende wieder an den Berg heran. Am 1. Márz um unbedingt mitnehmen sollte, der diese 16 Uhr umarmten wir inmitten eines leich. Strecke passiert. An ihrem Ufer erklárte ich ten Schneegestóbers auf dem Gipfel des vor zwei Jahren, wáhrend einer Reise nach hóchsten Be¡g€s unseres Kontinentes: Uwe Mendoza, meinem Sohn Uwe meine Erin- befriedigte seinen Ehrgeiz, mit 16 Jahren der nerungen an die 1968 erfolgte Besteigung bisher júngste Aconcaguabesteiger gewor. des last Siebentausenders. Nach einer kur- den zu sein, unser Schweizer tleu¡d sah sei zen Bedenkzeit Iiel seine entschlossene Be. ne Erwartung gekr6nt, und ich erlebte meine merkung: "Da wiu ich auch mal hinauf," glúcklichste Bergsteigerstunde. den Riesen Zwar musste ich im ersten Augenblick zum zweiten Mal, und dazu noch zusaÍimen schmunzeln er war damals erst vierzehn . mit ¡neinem Sohn, bezwungen zu haben. Dar- aber er hatte imich ja schon ein¡nal über- über berichtet Uwe: rascht: Als noch nicht Sechsjáhriger áus- Es war ein wirklich grosser Berg, den ich serte er damals seinen Wunsch unsere "Cam- mir vorgenommen hatte, und mehe Unge pana" zu beseitigen. was er tatsáchuch arr wis.sheit war gross, ob ich es wohl schaffen einem Sonntag schaffte, trotz der 1.500 Meter würde, d€n Aconcagua besteigen zu kóruren. Hóhenunterschied von Granizo bis zum Gip. Unsere Gruppe bestan¿l aus einem Schwei. fel und dann wieder zurück. Deshalb ver. zer, Renato Corell, meinem Vater Heinz und tróstete- ich ihn einstweilen mit einem "Mal mir. In Puente del Inca mieteten wir Maul. sehen . ." tiere, um dieses Mal die 40 Km bis zum Die Gelegenheit, dem Andenriesen einen Standlager in Plaza de Mulas hinaufzureiten. -bald:Besuch abzustatten, ergab sich dennoch Techt Im Januar hatten wir die Strecke zu Fuss Im Januar 1977 wollte eine Gruppe zurückgelegt. Der Ritt wirkte anfangs so Schweizer aus dem Tessin den Aconcagua langweilig, dass ich mich schon fragte, ob besteigen, und dank unseres gemeinsamen wir nur einen Ausflug machten oder dabei Freundes Abel Balda, Oberst bei den argenti- waren, einen Ttausende¡ zu besteigen. Doch nischen Bergtruppen, konnten wir uns ih¡en meine Bedenken waren bald erlóscht: durch anschliessen. Vorerst liessen wir uns gründ- ein Nebental erblickte ich die 3tausend Me. Iich árztlich untersuchen, mussten etliche ter steil abfallende, wunderschóne Südwand Proben bei den argentinischen Behórden ab- des Aconcaguas. Aber zurück zu unserer legen, und bestiegen zum Training schnell "Mulatour": Am Nachmittag gelangten wir vorher noch den iast 5 tausend Meter hohen bis zur Hütte in Plaza de Mulas (etwa Santa Elena. Leider hatten wir drei Wochen 4.200 m) wo wir von zwei argentinischen lang so schlechtes Wetter am Berg, das.s wir Soldaten freundlichst emp.tangen wurden. an einem der Versuche bloss bis auf sechs- Der Aufentialt dort ist für den Kijrper sehr tausend Meter Hóhe kamen, bei starkem wichtig, weil man sich an die H6he gew6h- Schneesturm und Temperaturen bis -J0". nen muss. Die Anpassung dauert zwei bis Von den zehn Schweizern gelangten schliess- vier Tage, je nach der Person. Wir blleben lich nur vier auf den Gipfel. Wir kehrten nur zwei Tage dort, assen gut, schliefen gut unverrichteter Dinge wieder heim, da aber aus, PToduktives taten wir aber nichts (lch Uwe unbedingt der jüngste Aconcaguabestei- staunte sehr, dass mein Vater zum ersten ger werden wollte, entschlossen wir uns da- Mal nichts dazu sagte, weil ich überhaupt für. nach einem Monat wieder zurückzukeh- nichts tat...) Am zweiten dieser Tage trafen ren, Einer der Tessiner, der ihn auch un wi¡ eine chilenische Expedition, die gerade bedingt schailen wollte, reiste daraufhin die Südwand des Aconcaguas besiegt hatte, nicht nach der SchweD zurück, sondern kam um auf den Gipfel zu gelangen. mit uns nach Valparaíso. Am nechsten Tag starteten wir zur ersten

16 langen Steigstrecke, námlich hinaul von tenkegel des Aconcaguas, der über die Zen. 4200 m bis zu der auf 5.800 Metern gelegenen tralzone hinweg bis weit in den Pazifik hin- Berlin-Hütte. Unsere Rücksácke elleichterte[ überreichte. Gegen I kamen wir an der Hút. wlr so weit wie móglich, doch trotzdem te "Independencia" an, eigentlich eine kleine schleppte jeder an die 20 Kg mit. Deshalb Notbeheushütte, die sich aber afi Zeit i\ liessen wir die Steigeisen zurück .leider, sehr schlechtem Zustand befand. Wir friiñ- denn ohne sie wúrden wir spáter einige stückten und stiegen weiter hinauf über den Schwierigkeiten haben. Wir brachen gegen oberen Teil des "Gran Acarreo", eine riesige sieben Uhr morgen auf, die Kálte war so Schutthalde, die an die 3 bis 4 Km. lang ist. gross, dass wir trotz Handschuhe das kalte Hier mussten wir über ein ziemlich breites Eisen der Pickel spútten. Dafür hatten wir Firnfeld, das wir ohne Steigeisen sehr den Vorteil, dass uns die Son¡e nicht in den schwer überquerten, doch zum Glück fanden Nacken schien. Am Mittag drúckten die Rie- wir frühere Spuren, die wir rnit unserem men der Rucksácke furchtbar, ich konnte Pickel vergrdsserten. Endlich standen wir den Schmerz nur beseitigen, indem ich mei- dann am Einstieg in die sogennante "Gar. nen Pullover zwischen Riemen und Schul- ganta", eine 200 bis 30O Meter lange, sehr tern legte. Wegen der H6he mussten wir gefürchtete Rinne, wo manche Expedition alle zehn oder zwanzig Schritte eine kleine scheiterte, da dieser Teil der anstregendste Pause einlegen. Mein Magen war verkrampft ist. Es gibt in diesem Gang keinen Pfand, wie ein Knoten un¿l ich verstehe heutzutage nur lose Steinbrocken, das Gel¿inale ist steil immer noch nicht, r¡¡ie ich es schaffte, den unil unregelm¿issig, es ist unmóglich, einell ganzen Tag hindurch bis zu den Hütten ge- gleichmássigen Schritt einzuhalten. Die Lu-tt laufen zu sein, i¡sgesamt zehn Stunden und ist dazu so dünn, dass man alle drei Schritte an die 1.500 Meter Hóhenunterschied. AIs wir eine Pause machen muss. Fiir die letzten endlich in Plantamura a¡kamen und die 50 Meter dieser Rinne bendtigten wir eine Rucksácke auf den Boden Uessen, Iiihlte ich volle Stunde, so anstrengenal war es! Als mich wie ein Raumschiffahrer im Weltall: wir endlich die Scheide erreichten, die No¡d. gewichtslos. Gott sei Dank hinderte mich und Südgipfel verbindet, sahen .lMir die vor mein Vater daran, gleich loszurennen, denn uns fast senkrecht abgleitende Südwand. Wir sonst hátte ich sicherlich die Puna bekommen. ruhten einen Aug€nblick hier aus und assen Den Rest des Abends ruhten wir aus, und auch etwas, liefen aber bald weiter, weil sich langsam spiirte ich, wie sich der Knoten langsam Schlechtwetter bildete u¡d es leicht meines Magens l¿iste und ich wieder Hunger zu schneien anfing. bekam. Die Zwiebel ist normalerweise rúcht Die letáen Meter hatten wir bald hinter meine Lieblingsspeise, tloch dort oben be- uns, und als wir endlich auf die Spitze ge- kam ich einen Mordshunger, eine zu essen, langten, wunderte ich mich, dass der Gipfel so fühlte mich tatsáchlich danach auch viel gross sein kdnnte. Ich hatle mir immer vor- besser, Trotz der herrschenden Kálte traute gestellt, aul dem GipJel k¿innten hóchstens sich mein Vater ins Freie, um das Abendrot ein paar Personen stehen, aber nun sah ich, zu filrnen, das auf dieser Hóhe sehr stark dass sogar ein Hubschrauber genügend Lan. war. Bevor wjr uns schlafen legten, konnten de,platz hátte was auch einige Monate wir in der Ferne die Lichter von Valparafso spáter geschah!- Nachdem wir uns gegen- und Concón sehen. In der Nacht bekam ich seitig beglückwünschten und umarmten, tru. furchtbare Kopfschmerzen, sicherlich u/egen gen wi.r uns im Gipfelbuch ein und hinter' meiner Liegeposition; deswegen emplehle liessen einen Wimpel des DAV. Endlich hat- ich, auf dieser IIóhe lieber in einer Art Sitz- ten wir es geschafft: Wir standen auf dem position zu schlafen. Am náchsten Tag fühl- hóchsten Berg Amerikas! Man kónnte glau. te ich mich el€nd, trotzdem machten wir ben, dass ich in diesem Augenblick sehr kleine Spaziergánge, um den Kórper an die gerührt gewesen wáre, doch erst spáter, zu- I{óhe zu gewóhnen und verbrachten die 7-eit' ¡úck in Chile, merkte ich richtig, was ich damit, auf unserem Propankocher Schnee zu geschafft hatte. schmelzen, um Trinkwasser zu haben. Nach Die Abstieg wurde schwierig, denn unsere dem Mittagessen fühlte ich mich schon bes- Beine waren durch die Anstrengung wacke- ser, aber ohne mich ganz zu erholen. Nachts lig geworden. Es wurde bald dunkel und wir schlief lch ausgezeichnet, und wir standel fanden den Pfad nur schwer wieder, doch dann früh um fünf Uhr auf. Früher lohnte dank einer Taschenlampe Renatos kamen es sich nicht, da der Mond sowieso den Pfad wir heil gegen 10 Uhr zur Berlin-Hütte zu- nicht beleuchtete. Um sechs Uhr waren wir rück. Das Schlimmste (oder das Beste?) hat- startbereit. Die-se Etappe ist die schwierigste, ten wir hinter uns, und ich konnte mich weil wir von 5-800 m bis auf die fast freuen, auf dem h¿ichsten Be¡g unseres Kon- Ttausend des G¡pfe]s steigen mussten. Kurz tinentes gewesen zu sein. vor Sonnenaufgang filmten wir den Schat. Uwo Koch 17

L "GIP}-EL PUNTA ITALIA (4960)"

a HOC H GEBI RGSAKT¡VITAETEN DES DAV SANTTAGO 1977.1978

§a¿hh&g 19?5/76:

72.75. Co. San Augusto 3650 m E. Schneider, F. Oestemer 12.75. Alto Laguna Cristales 3700 m E, Schneider, F, Oestemer 12,75. Lagunitas de los Cristales 3500 m E. Schneider, F, Oestemer (Erstbesteigung) 10.76. Chacaya 3000 m E. und J. schneider 4.72.76. Leonera 5050 m G- Casassa u.a. 13.12. ?6. San Francisco (Südwand) 4940 m A, Izquierdo u.a. 73.72.76. Co. Cortadera-s 5220 m E. Schneider u,a.

Bestelgungen l9?7,

L L.n . La Parva 3800 m W. Fdrst€r u.a. 7. L.17. Plomo 5450 m E. Zachlehner, G. Casassa t1. 7.17 - Sierra Nevada (Prov. Cautfn) 2550 m H. Badura, R. Helm 2.17 . Chacaya 3000 m W. Fdrster u.a. Mo¡ado 5060 m A. Izquierdo, G. Casassa 2 .71 . Torre Catedral Bariloch€ 2402 rn A. Izquierdo u.a. (Argentinien) r0. 2.TI . Punta Italia 4960 m E. Zachlehner, G. Casassa 14. 2.17. Cuerno (Argentinien) 5520 m A. Izquierdo u.a. Aconcagua 6950 m A. fzquierdo u.a. 2. 3 .11 . Co. Altar 5200 m A. Izquierdo alleine 20. 3.17 Co. Glorla 4685 m A. fzquierdo, R. Schmidt, F. Montero 9. A.T. Vn. Licancabur 5930 m E. Zachlehner, G. Casassa A. Heise u.a. 9.71 . Cerro Sam (Perú) 5860 m A. Izquierdo u.a. 19. 9.?7. Josesito 3300 m E- und J. Schneider 12 .70 .i7 . Caquisito 2000 m F. Montero, R. Schmidt, R. Waetjen, W. tr'órster 3 .71 .71 . Volcán Pa¡i¡acota 6300 m G. Casassa, R. Waetjen mit zwei Offizieren des Herres

Besteigungen 1918.

11. 1,78. Punta Italia 4960 m A. Izquierdo, allein 26.7.78. Aleta de Tiburón 2000 m G. Casassa u.a. (Paine Gebiet) 1.?8. Volcán Lanin 3700 m A. Izquierdo, allei¡ 21..7.74. Yolcán Tinguiririca 4300 m F. Oestemer, W. Fórster. u.a. 1.78. Aguja Fley (Bar¡loche, 2l4O m A. Izquierdo u.a. Argentinien) 2. 2.18. Trono Blanco (Paine Gebiet) 2700 m G. Casassa u.a. 2.78. Campanella Eslovene 2380 m A. Izquierdo u.a. (Argentinien) 2.78. Torre principal Catedral 2402 ñ A. Izquierdo u.a. Bariloche 2.78. (Argentinien) ( Zweitbesteigung) 2.78. Tronador 3460 m A. Izquierdo u.a. 20. 2.74. Loma Larga, Punta Amarilla 5425 m G. Casassa. allein u. Punta Chile des Loma Larga 28. 8.78. Cortaderas 5200 m G. Casassa u.a. to \- a 2.78. Co. Plomo 5450 m Sigrid u. Klaus Weidinger 2.74. Co. Rasac Cord. Huayhuash 6040 m G. Casassa, Riesco u.a. ( Perri ) 18. 3- 78. Puntiagudo (Lo Valdés) 4100 m H. Badura, R. Helm, U. Kurz 72. a.78. La Parva 3800 m R. Waetjen, A. Heise u.a. 13. 8.78 Pintor 4200 m R. Waetjen, A. Heise u.a. 5.78. Dientes del Diablo 4000 m A, Izquier¿lo u.a. 9.78. Retr.rmbadero Chico 3850 m A. u, A. Izquierdo, G. Casassa, Riesco u.a. 4.8. ParYa 3800 m H. Badu¡a u.a, 1.14. Provincia 2700 m H. Badura

Wichtige Besteigungsversuche.

7.77 . bis auf die 6000 m E. Zachlehner, G. Schwarzhaupt. (DAV Expedition ofiziell) G. Casassa, A, Izquierdo u.a, 7.71 . Puntiagudo am Todos 1os 2190 m A. Izquierdo u.a. Santos See 1.12.77. Morado (Süd Wanil) A. Izquierdo u.a. 9. I .77 . Rasac (Perú) bis über 5000 m A. Izquierdo u.a. 30. 8.78. Yerupaja (Perú) bis über A. Izquierdo. G. Cas&ssa u.a. 5000 m

Wichttg€ Felsbestei$urgen mtt §chlosserel,

12.10.76. Placa Gris (Lo Valdés) A. Izquierdo u.a. 27.11.76. Gran Placa (Lo Valtlés) A. Izquierdo u.a. 2. 4.17. Placa Gris (Lo Valdés) G. Casassa u.a. Zusafiunsngestelt !¡on W. F'órgt€r. 20.9.14.

OMA AM BERGSEE

Der Tit€l war als erstes da, gleich als die wenn ich nicht irre, Oakla¡d, die FYau be" Tour geplant wurde und begann mit der Fra- reitet gutes, einfaches, nicht teures Essen. ge: Sag mal, wie lange ist das her, dass Du Ganz faule Leute kiinnen es sich also be. unter freiem Himmel geschlafen hast? ?0 quem machen. Señor Oakland ist also der Jaire? Antwort: 40 Jahre mag es wohl her Administrator von dem 50 km' grossen Ge. sein, im Cajón Grande an der Laguna del Iánde, er verteilt die Camping.Plátze und die Coipo. Also, so fing es an und daraus wur' Motels, die mitten irn Araukarien.Urwald lie- de die schónste Tour meines Irbens, trotz. gen. Mit den Motels hat es eine besonde¡e dem ich gerade ganz West.Deutschland und Bewandtnis, sie sind alle rund um den einen Teil von Mexico bereist hatte, also von Stamm einer grossen Araukarie gebaut und schóner und interessanter Landschaft hátte haben alles, was zu einem angenehmen Un- gesáttigt sein dürfen, aber dieses war chile- terkommen nótig ist. Kocher mit 2 Flam- nischer unverdorbener Urwald. men für Propangas, etc. Nun hat aber die Wie kommt man hin? Die GEGEND heisst Conaf weitere Bauten um Araukarien ver- Parque Nacional de Conguillio und unter- boten: die armen Báume kommen námlich steht der CONAF. Man führt über Victoria- ganz aus dem Konzept und wissen nicht Curacautin - 40 km. nach Süd.Osten am mehr, wann Sommer und Winter ist, wann Captrén-See vorbei, oder über Cunco-Meli- sie neue Triebe etc. ansetzen sollen, wegen peuco, natürlich Erdweg, aber nicht schlecht, der widernatürlichen gleichmássigen 'ffár. Da ist nun eine Art kleine Hosteria, von ej- me, der sie nun ausgesetzt sind. nem sypathischen Ehepaar geführt, heissen, Die Sóhne entschieden sich für einen Cam.

2A -1 ping.Platz am Rande des Waldes mit Blick stündige Bootsfahrt um den See an herrli- auf den Conguillío-See. Der See liegt zwi- chen Wasserfállen vorbei. Manche lrute schen dem und der Cordillera Blan- kommen nur zum Angeln, schmackhafte ca, die sich uns im Januar auch schneebe- Lachsforellen mit tiefrotem Fleisch. Es gibt deckt zeigte: man rnuss sich das einmal vor- auch eine grosse GemeinschaJtshütte, wo stellen: butzblauer See, dunkelgrüner Ur- Filme und Diapositive zum Verstándnis der wald gekrónt von beschneiten Gipleln und LandschaJt von den jungen Forstangestell- das alles als Spiegelbild im See und derl ten vorgeführt wurden, auch die Tierwelt blauen Himmel dazu, der ab und zu áuch wurde beschrieben und ihre Erhaltung den malerische Wolken aulwies. Von unserm La- Anwesenden ans Herz gelegt, die armen Fi- gerplatz sah man dutch die Stámme der sche natürlich ausgenommen. Mein Sohn ñires auf den See. Die Lagerplátze waren fllhr uns auch durch die imponierenden La- aus dem Urwald ausgespart, jeder Platz vafelder rund um den Llaima an dem sch¿i hatte eine Feuerstelle, einen grossen Holz. nen ]¡/asserfall truful-truful vorbei bis Meli- tisch, zwei Bánke, einen Abfallkasten der peuco. Es gibt also abgesehen vom Angeln táglich geleert wurde, auch wurde man tag- viel Ausflugsmóglichkeiten. soll ich noch lich mit Brennholz versorgt, Jür 4 Plátze schildern, wie die Oma am Bergsee verwóhnt gibt es einen W'asserkran rnit fliessendem wurde, sie hatte einen Oberkoch und einen W'asser und ein Plumsklo, Mánnlein und Hilfskoch zur Verfúgung, galt als Tourist weiblein sáuberlich geschieden, überhaupt und durfte den Tisch mit Blumen schmücken ist es, so widersprüchlich es auch klingen und abtrocknen, geschlafen wurde herrlich mag, ein sauberer Urwald. Da wachsen, weich und warm im Peugeot im Daunen. ausser den Araukarien. alle Arten Báume schlafsack und mit einem Morgenlied aus \,,!'ilde Erdbeeren gelbe Veilchen, Añañucas, den Federn geholt. übrigens kostete der Fuchsien, auch Singvógel und allerhand Ge- Zeltplatz iñ Januar 1978 $ 50.- pro Tag, tier, um dessen Erhaltung sich die ju¡gen Obst, Eier und evU fehlende Lebensmittel Angestellten der Conaf bemühten. Die jun- wurden in der Hosteria zu vernúnftigen gen Forstgehilien veranstalteten auch Tou- Prpisen verkau-[t. A]les in allem ein unver- ren in die Berge und Umgegend. Man kann gessliches Erlebnisl Ruderboote mieten. wir machten eine vier- Dlen& Fliederichs

KEI{NEN SIE NIBLINTO?

(Reiseziele abseits der Panamerica na - eine Tagesreise von Sanúia.go)

Wer Ferien im Süden Chiles macht, pflegt zu fallen oder gegen einen Felsbrocken zu i.a. zumindest bis zu fahren, weil Jahren. Für Campingfreunde gibt es eine dort die Seen beginnen. Daran ist sicherlich reiche Auswahl: man kann entweder irgend- viel Wahres, ab€r man kan¡1 das "Seegefüh1" wo am Fluss zelten oder. wie wir es taten, schon wesentlich früher haben. námlich bei zwischen See und Antucovulkan in karger I-os Angeles, also ca.7 Autostunden von Lavalandschaft, geschützt von riesigen ' Santiago entfernt. Zwei grundverschiedene brocken. \¡/er ohne Zelt dorthin reist, hat am Seen liegen da ganz in der Náhe dieser Stadt, Steilufer des Sees eine ganzjáhdg bewjrt- námlich die Laguna La Laja und die Laguna schaltete Hütte mit übernachtungsmdglich- Huelehueico, je ¡achdem, ob man es links keit zur Verfügung. oder rechts der Panamericana Sur versucht. Da ist zunáchst einmal der Lajasee, seit 1976 Südlich von Los Angeles nahe dem Dorfe Nationalpark. Eine gute Asphaltstrasse führt Esperanza zweigt eine Erdstrasse in Rich- bis fast zum See hin (Planta Hidroeléctrica tung Mininco ab. Bereits an der Panamerica- El Abanico), so dass auch der geplagte Fah- na weist ein Schild auf die Hostería Huele- rer eines Vehikels den práchtigen Blick auf hueico hin. Die Lagune gleichen Namens die Sierra Velluda und den Vulkan liegt ein wenig versteckt inmitten weiter Pi- voll geniessen kann ohne befúrchten zu nowálder, wer Geld hat, geht in das kleine müssen, bei von der Strasse ablrlendem Hotel am See oder schlágt dort im Hotelge. Blick gleich in ein fürchterliches Schlagloch lánde sein zelt auf, wer das vermeiden will,

2t L zweigt bereits vor dem Hotel nach links ab, ción), die kleinen Háuser sind für die Stu. fáhrt auf einem Holperplad über eine Wiese denten der Ingenieria Forestal bestimmt, dié an das Seende und kann dort wunderbar dort wáhrend ihrer Feldpraxis wohnen. Ein allein zelten und im wirklich warmen G¿istehaus mitten im chilenischen Urwald! Wasser des Sees baden oder auch angeln. Ein Mit frisch bezogenen Betten, heisser Dusche, Spazierweg führt um den S€e herum, grdss. Abendessen !Don Seferino bewirtete uns, tenteils durch Wald oder direkt am Ufer die profesores machten die Konversation. des Sees entl¡,ng, an dessen Strand man Laguna Malleco? Na k1ar, 2 Reitstunden von Achate oder, mit etwas GIück, gar noch hier, aber eben Reitstunden! Per Auto aus- Pfeilspitzen Jinden kann. geschlossen. Und wáhrend wir über Pumas Und weil wir schon bei Seen und Lagunen und andere die W:ilder behausende Unge- sind: einer der bezauberndsten Seen, den heuer plauderten, schenkte Don Seferino ma¡ sich vorstellen kar¡n, befindet sich in fleissig Tee nach, genossen wir die Wárme eben dieser Zone, námlich nahe bei Victoria, des Herdfeuers aus der benachbarten Küche die Laguna Ma.lleco. Sie ist auf den meisten und erzáhlten, und eráhlte¡ und ... Es war Chilekarten nicht verzeichnet und daher eine der schdnsten Ir¡fahrten. die wir bis kaum besucht. Selbst in dem Hoc}Éaisonmo- dato gemacht hatten. Am náchsten Tage nal Februa.r zeltete ausser uns nur eine ein- fuhren wir dann wirklich zur Laguna Ma. zige Familie dort, und die noch am a¡deren lleco, zu der man kurz vor victoria abbiegen Seende, wohin man nur per Boot gelangt, muss. Die Strasse do¡thin war damals im welches man beim Wárter des ebenfalls neu- Februar 19?7 grausig, aber im Ausbau be. geschaffenen Nationalparks Tolhuaca mie' griffen. ten kann. Die Fahrt dorthin war allerdings Nur, die Lagunenfahrt wurde fortgesetzti für uns mit Umstánden verbunden, die die- über die ziemlich heruntergekommenefi sem kleinen Aufsatz auch ihren Titel veF Thermen von Tolhuaca fuhren wir auf liehen haben, In Collipulli versicherte man recht gutcr Erdstrasse nach Curacautin wei' uns, dass man auf dem auch auf der Karte ter, unterwegs herrliche Bromeliazeen und verzeichneten Wege zur Lagune káme. Dem Orchideen schauend. Von dort aus zweigt trauend fuhren wir lqs. Als nach 2 Stunden etwas weiter óstlich eine Erdstrasse nach Fahrt auf schábigster Strasse noch immer Norden zur Laguna Blanca ab, Wir landeten, nichts von der Lagune zu bemerken war, da man die Lagune erst sieht, wenn man fragten wir in dem fast menschenleeren Ge. hoch über lhr auf der Strasse dahinfáhrt, biet einige Waldarbeiter nach der Laguna zunáchst unbeabsichtigt zwjschen den Zwil. Malleco. Man stutzte, sah sich schmunzelnd lingsvulkanen Tolhuaca und in an und gab fróhlich grinsend die Auskunft: einem Lavafeld, wo auch der Weg endet. "No, señor, hier geht es zu den Thermen Die Landschaft dort ist von bedrúckender - von Pemehue, aber die sind noch weit weg:" Grossartigkeit. Einsamkeit, Stille ringsum- Also alles wieder zurück, kutz vor Sonnen. her. Kein Dorf, kein Mensch, nichtsl Wir untergaDg? Niemals! Kehrt bis zur náchsten suchten den Weg, der zur Lagune Jühren weggabelung. Gefragt. Malleco, Lagune? sollte. Erst ein HolzfáUer konnte Auskunft Hm, hm, viellelcht weiss der Nachbar was. geben. "Más atrás, caballero, allá hay un Der guckte das Auto an, nickte wiegend das palo!" Der Wegweiser sein sollende "palo" Haupt und meinte langsam: "Vielleicht, viel- war wirklich nur noch ein Knüppel, verwa- leicht, señor, schaffen Sie es, Aber der Fluss schen und ohne leserliche Inschrift. Ich ritz. ist tiefl" "Es gibt einen Weg zur Lagune?"-- te den Namen der Lagune plus Pfeil ins "Ja, ich glaube schon, fahren Sie nur zu!" }lolz für die Nachkommenden! Der Weg Und ich fuhr, Fragte, erhielt unbestimmte erwies sich als nur für Panzer befahrbar, Auskúnfte, sich widersprechend. Es gábe da und auch die dürften etwa 50 m vor dem jedenfalls am Ende des Weges Háuser, von See in den kreuz und quer liegenden Arauka- der CONAF irgendwas. Ob's noch weit sei. rienriesen stecken bleiben, die die Stürme No, no, ganz nahe. Ich fuhr ¡¡nd fuhr. Ganz dort umeinander g€wirbelt haben. Mitten in nahel Der Weg wurde immer miserabler, dieser grandiosen l-andschaft die Lagune, Lócher, aus dem Boden ragende Steine, gespeist vom Gletscher des Tolhuaca, darin PJützen, Schlamm. Meine Wut stieg, die mei- ein friedliches Inselchen mit ein paar Báu- ner FYau noch mehr. "Dreh doch uml"-- men, die in der Silhuette aussehen wie Pal. "Jetzt gerade nicht!" Und da schliesslich ein men auf einer Südseeinsel, Leise einsetzen- Fluss, eine Brücke, ejn grosses Haus, im der Regen vertrieb uns von dort. Weh dem, Hi¡tergrund mehrere kleine Háuser, der da stecken bleibt! Aber eine Landschaft, ringsum dichtester Wald auf den Bergketten. oh Freu¡de, eine Landschaft!! Der Helf¡itz Kennen Sie Niblinto? Nicht ? Nun, da ist hatte schon recht: "Chile, gesegnetes Anden. es! Das grosse Haus ist das Giistehaus der land I" CONAF (Corporación Nacional de Foresta. IIoBú Baduro, ,c O co.L a. ,¡ ¿

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. ..,. (lecorrilo €. ped;ei6'r¡ ts2yj¡ ).e {obmpo. (q4t¡n, Ltvnile l¡tt.' nae,onaL =§- Ltvll4itl¿¿o Aqenlina" EXPED¡TION ZUM L¡CANCABUR

Walter Bonatti, der bekannte Bergsteiger nen vornehmen. Spáter úbernahm der Gene. und Journalist der Zeitschrift "Epoca", ral Jensen persónlich die Leitung des Unter- nannte es das Ende der Welt. nehmens. Ausserdem wurde die Mannschalt Erich von Dániken reiste nach Chile, um durch den Eintritt von Oberst Pedro Rosen- die Lultaufnahmen vom Krater für seinen de, (der die Führung am Berg übemahm) Film "Recuerdos del Futuro" zu machen. und den Bergsteiger Jaime Sepúlveda be- Vor einigen Jahren konnte der Luftwaffen- reichert. Ich selber wurde Expeditionsfoto. general lR) Eduardo Jens€n als erster die graf. Mit dem Beitritt dieser Personen wuchs Ruinen am Krater des Licanca:bur von der auch die Bedeutung des Unternehmens. Aus Luft aus fotografieren. verschiedene Berg- einer Besteigung wurde schliesslich eine ,steiger bestátigten die Existerz dieser Rui. archáologjsche Erkundung der gesamten nen. Bisher gab es aber keine Daten über die Ostseite des "Salar de Atacama". Für uns eigentlichen Ausmasse und Bedeutung der selber wurde es ejne kostbare Erfahrung, die Funde. uns viele schóne Erinnerungen hinterlassen Auf einen Hinweis von General Jensen hin hat. Als Anhang zum Tourenbericht der Be' begann die DAv-Hochgebirgsgruppe im Mai steigung des Vulkans wird eine kleine Aus. 197? eine archáologische Expedition.wir zum Li- Iese der Expeditionsbjlder wiedergegében. cancabur vorzubereiten. wollten als Erste eine genauere Untersuchung der Rui- Egon Zacl¡Iehner

ASCENSION AL VOLCAN TICANCABUR

Tenemos tres dias para cumplir nuestra pas, tres anafes, bencina, brújula, materia-l meta andinistico'cientifica de llegar a la cum- fotográfico y de primeros auxilios, altimetro bre del volcán Licancabur (5.930 metros). y cuerdas. A medio día, los camiones del Ejército que Paso a paso, lentamente avanzamos ayu' nos transportaron, nos despiden en el porte' dados por los piolets, encontrando a través - zuelo de "El Cajón" (4.600 mts). del camino varios testimonios de la antigua Recién ahora podemos darnos cuenta de 10 presencia de culturas pre-colombinas, eviden- que significa estar tan lejos de toda civiliza- ciados por restos de constfucciones presumi- ción, entre el cielo y la tierra en Ia montaña, blemente incaicas, visibles en los afloramien. Somos siete los integrantes del compacto tos rocosos de las laderas del Juriques, por grupo y estamos preparados para resistir las cuales tenemos que atravesar para llegar los duros escollos que Ia naturaleza enfren- aI portezuelo entre éste y el Licancabur, ta al hombre: frio, nieve, viento, Jalta de Cerca de este último, hacemos el primer oxigeno y agua, sequedad del aire y un mon- campamento, y linalmente podemos desca-n. tón de soledad. Sólo son nuestra muda com- sar luego de seis horas de marcha y así es- pañia, todas las partes del hermosisÍmo pai- perar el dÍa siguiente para reanudarlo con saje que nos ¡odea, ar-riba un cielo azul sin más energías. nubes y a nuestros pies las laderas cubiertas La noche cae rápidamente con su inquieta de coirón por las cuales Jatigosamente avan. tranquilidad, tres carpas y nuestros sacos de zamos, inmensos volcanes, cubiertas sus dormir nos protegen del Iúo nocturno. Aun- cumbres de nieve y altisimas montañas, que algo cansados, no podemos dormir con en algun¿¡,s de las cuales, se ve ese tinte ama. prontitud. En la carpa más grande nos cues- rillento que denota la existencia de azufre ta bastante trabaio acomodarnos adecuada. en sus entrañas. menre. Aunque no sentimos lrio gracias a Llevamos todo el equipo necesario para nuestro equipo d€ abrigo, las veces que des- llevar a feliz término una empresa como pertamos, hemos oido el ensordecedor rumor ésta, cada uno lleva sus mochilas con ali- del viento, que implacable ruge entre las mento, ropa de abrigo de alta montaña (de alturas. En el techo de la carpa Ias Iuces pluma), y entre todos repartimos tres car. de los astros que cuelgan del Iirmamento,

24 .- r'.flejan como en el telón de un cine la gran altura (casi 2 metros), pedazos de Ie- :-,icuIa, Ia cual es i-n este caso, Ia inmen- ña y cerámica se ven en los al¡ededores, y .:lad del cosmos y nuestra insignificancia nos da Ia impresión de que eslas ruinas ni :: e1 Universo. siquiéra el padre Le Paige liene conocimien. )e madrugada ya, un amanecer lleno de to. Tomamos fotografias y seguimos la ruta. -:z acompaña nuestro despertar, y luego del Pasan las horas, y hacia abajo eI campa- jesayuno, levantamos el campamento reini- mento se va haciendo más y más pequeño, r.ando la ascensión. Luego de algunas horas aunque al parec€r la cumbre que observa' ,:stalamos el segunCo campahento, en un mos, sigue lejos e inalcanzable. Seguimos -lar donde dos grandes rocas ayudarán a avanzando con más dificultad, pues el terre. :restro resguardo del viento- Desde e,ste si- no se hace más escarpado y resbaladizo, ::o nuestra visión es muy amplia. En Ia pro. mientras el altimetro parece detenido. :indidad del valle descansa la salada "Lagu Más auiba, la nieve lo cubre todo y cuan. :a Verde", que se encuentra rodeada por do finalmente llegamos a la que creÍamos :r:rponentes volcanes que forrnan un áspero la cumbre, nuestra sorpresa es grande al .-orizonte. Hacia el lado este del portezuelo comprobar que se trata de una cumbre fal- se observa lejana la que parece ser desde sa, y que la verdadera cumbre está a 100 e-rta altura (4.900 mts.), una antigua ciudad mts. más arriba. Nos reunimos todos, y iun- ::lCaiCa. tos recorremos los últimos metros llegando Luego de comer bajamos a las ruinas. Nos a- la cumbre finalmente entre las 14.44 y detenemos primero en una construcción dis- 14.51 hrs. del día I de agosto de 197?. Bus. ianciada de la mayoria, pues por su ubica- camos el libro de cumbres, y luego de escri. ('ión dominante y por la perfección de su bjr un breve relato de la expedición, rumbo construcción (lajas, muros de más de dos de ascensión y fiEnas, comenzamos a reco- metros de altura), supone mayor importan rr,rr el cráter partiendo por 1a parte no-este. cia jerárquica, y procedemos a hacer un le- Encontramos algunas construcciones o refu. \-antamiento (con huincha y brújula). Lue- gios de piedra de poca altura, leña apiñada go recolTemos las restantes construcciones, de grandes dimensiones, medimos un palo entre las cuales destaca un gigantesco canal. de 2,80 mts. En los terrenos adyacentes de este canal hay Al recorrer la cumbre observamos el crá- numerosas construcciones de tipo habitacio- ter, donde una laguna congelada a unos nal, con altas paredes de piedra. En muchas 80 mts. de profundidad evidencia la inactivi partes, el suelo está salpicado con pedazos dad del volcán. EI anillo del cráter tiene for. de cerámica, tomamos algunas interesantes ma de herradura, hay una depresión por don. mucstras. r"uidando de no hacer excavacio- de seguramente bajaban los ríos de lava nes ni causar daño a este verdadero tesofo cuando eI volcán entraba en erupción. arqueológico. Se cuentan numerosas leyendas religiosa§ La extensión que cubren 1as ruinas es muy de los pueblos indígenas de la zona, el sacer- grande y no podemos levantar todas las cons- dote o jefe espiritual subia al Licancabur en trucciones, entonces nos limitarnos a dibujar las flestas de equinoccio, y ofrecia regalos las partes más caracteristicas e importantes a sus dioses, mientras el pueblo celebraba de un croqujs y a tomar fotografias. Luego las fiestas en el pueblo, abajo, de esto, volvemos al campamento y después Inicialmente sólo encontramos Fogones y de hacer agua con la nieve que ya hay a esta pircas de escasa importancia aparente, pero altura, nos preparamos para el ascenso de más adelante hay varias construcciones ma- los 1.000 metros que faltan para llegar a la yores, entre las cuales, destaca una de gran cumbre. altura ubicada en la ladera por el sur, que Ya es noche nuevamente y asi dormimos por su ubicación y construcción más deta' mientras ese lejano va¡o del pasado se des- llada hace suponer que se trata de un san. liza por entre las encrucijadas del pensa. tuario religioso. Este es el único lugar desde miento. la cumbre, donde se puede ver el "pueblo de Amanece. con la caraclerislica que siem- Licancabur" como derrominamos entre no. pre tienen los momentos de aventura en un sotros a la ciudadela que visitamos ayer. lugar donde pasado y presente se estrechan Hacemos croquis de los restos hallados, irtimamente. tomamos fotografias y medimos las dimen- A las 7:40 hrs. iniciamos el ascenso por siones de las pircas ¡econociendo el terreno. el agotador "acarreo empinado" que da Ia Se pueden sentir los inevitables efectos de impresión de ser interninable. A Ias 8:30 la altura, la puna e manifiesta mientras el hrs., Egon descubre hacia la derecha. nuevas frio hace lo suyo construcciones que el Coronel Rosende y yo Se puede ver hasta el inlinito, el panora' revisamos. Hay varias coirstrucciones de ma parece lunar, y se tiene una extraña sen-

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L- 1. En la, cumbre a 50?0 m. de altura. A peaar de parecer una úarde solead& co' rri¿ un fuerte viento y la temperatura era d€ varios gra,alos baio ce¡o. I)e izquler' tle e ale¡echa: Gino, Jaime, Pedro Rosende, Ern§t Albrecht y Berrlaldo Infante con el libre de cumt re' Foto: Egon z¿chleh[er í*

?. D¡re(.clón NNE. En Ia foto lo pirca más con¡pleta encontrad¿ en la, crunbre. Ta. - maño aprox.; 5 x 3 nl. Const& de una entrEda y un tabique que la separe en dos piezas. Las paredes tienen r¡n& llüur¿ aprox. de 80 cm. Al lado se encontra,ron los palos que posilllemente infeg"a¡on el techo. Al fonalo se ¿preci& l¿ y el Alt\ ano Boliviano.

'' Foto: Egon Zachlehnel

\- sación que nos hace recordar que estamos si la puna no nos ha afectado mucho. en un planeta y se percibe a la tierra como De una carpa a otra se hacen ofrecimien. perteneciente al Universo, nos sentimos pe- tos de comida, de quienes no pueden comer. queños aunque estamos felices por el privi- Ia a quienes la quieran. legio de contemplar toda esta maravilla del Luego. todos a coro inicialnos nuestra or. Creador. questa de ronquidos y sueños nocturnos, que Escribir es diiicil, las manos con gu¿rntes, sólo son interrumpidos por el fuertisimo Ia tinta del lápiz que se congela obliga a viento que despierta a algunos y que com- usar uno de grafito. pleta el espectacular marco de aventura que Faltando 5 minutos para las 17.00 hrs. co- rodea a toda esta fantástica experiencia. menzamos a descender luego de haber ins- El dia miércoles 10 de agosto se inicia a peccionado Ia cumbre minuciosamente. Los las 6.45 hrs. con un grito de Pablo que anun- primeros 150 mts. de la bajada son dificiles, cia que la I-aguna Verde está congelada y la que era antes nieve es ahora hielo, ha- con un sol que esqulvo, se asoma y se ocul- ciendo Jácil el resbalar, ta tras las peligrosas nubes. Luego de que La bajada es larga, la hacemos en tres levantamos campamento, comenzamos la ca. grupos, con distinta rapidez, pues algunos minata de regreso al mismo lugar de parti' están más cansados que otros y todos que' da, pasando por el "pueblo de Licancabur" remos llegar pronto a descansaB al calor de de donde obtenemos nuevas impresiones. nuestros sacos y al té caliente que nos_es- El viento trae nieve en suspensión, fenóme- pera en el campamento. Ayudado§ por el no llamado "plumillar". Finalmente nos en' piolet, se puede bajar con basta¡te prisa en contramos con el camión del ejército que las partes de Ia ladera donde las piedras son nos e§pera y asi regresamos todo§ a sar más pequeñas Rápidamente la que antes era Pedro de Atacama, no sin artes dar un últi. claridad, se va apagahdo y oscurece, hacien. mo vistazo al majestuoso volcán Licancabur, do dificil y peligroso nuestro descenso. que ahora s€ despide con gloria coronado Finalmente, guiados por una luz que en- por olNcuras nubes, de quienes trabaiosa- ciendo el primero en llegar al campamento, mente lograron vencerlo. nos reunimos todos, y a las 20.30 horas ya estamos descansando y comiendo algo, sólo Bernardo Inf a¡te Mont¿s

1. Pr¡eblo al pie del Licancalrur (altur¿ aprox: 4500 msnm) dirección Este, En el - cent¡o se ve un corlal cuyas paredes elcat¡zan altur¿s s[periores a tos 2.20 rn. En lo esquina, inferior se ve llna person& de plé. A pa¡te de l¿s construcciones se encontraron dos comp¡ejos ñrenores que no aparecen en ests foto. AI fondo se ve la Laguna Verde. .. Foto: Egon zachlehner INFORME EXPEDICION VOLCAN PARINACOTA

Destino: Observ&ciones importa¡rtes r€(omenda. Parque Nacional del y Volcán ciones ¡el&to:- Parinacota de 6342 m - 1. A pesar de la cercania del invierno boli- Fecha: viano el tiempo en general estuyo bueno, 2A./70/7977 hasta el 6./11./1977 con nubarrones Cúmulus en las tardes, En el dia de la cumbre se desató la tempestad Participa.ntes : eléctrica con sus precipitaciones como ya se esperaba desde el dia anterior, porque Felipe Montero, Alejandro Colomes, aumentaban los nubla¿los de la tarde y ya Gino Casassa, Richard Waetjen, se iban formando desde muy temprano, 10 Wolfgang Fórster (jefe exp.), Wal. que es fatal, al igual que en la Zona Cen. do Oyarzún (fotógrafo) y los srs. tral. tenientes del Ejército de Chile srs. En el campamento a-lto ya habia mucho Victor Bórquez y Hernán de Ia Fuen. viento y se tuvo que cocinar dentro de las te' carpas. Al atardecer la temperatura se mantenia a :L. 8'C. Bajó en la noche (3 hs.) Pur¡to de pa¡tid¿ - Etapas con horarios - a 7" C. Retorno: En la cumbre habia v.iento de aprox. 30 km./h., pero no se sentia mucho frio. 2A.,10. 1917 de Saniiago a Arica en avión Se nubló a las 15 hs, y se desencadenó la Ladeco de 8,30 hrs hasta las tempestad eléctrica con granizadas y pos. 11,45 hrs. terior nevada en todo el . 29./70./ " de Arica a Putre de I hrs. hasta las 13 hrs. 2. Para este tipo de expedición hay que dis' 30./\0./ " de Putre a Lag. Chungará (res. poner de rrlás de 10 días para una adecua- guardo) de 10 hs. a 12 hs da aclimatación. Asi se tiene más éxito y 31./70./ " estadia en resguardo Chungará. además se pueden hacer otros cerros más, 7./11./ " id.errf, ya que esta región está muy lejana. Para 2./7!./ " del resguardo a1 campamento la misma ascención del volcán Parinacota alto 5280 m, desde las 8 hs. has- hay que llevar mínimo dos cuerdas, gram- ta las 16 hs. pones y ropa de pluma. 3.,/11./ " desde el campamento alto hasia la cumbre de 6 hs. hasta las 14 3. EI á'ceso al volcán Parinacota es fácil, pe. hs. Bajada desde las 15 hs. ro cal .1dor por las areniscas volcánicas. hasta las 17 hs. al alto y desde La subrJa recomendable es por el lado de alli en adelante a Chungará y una colada de lava, lado sur. La aproxi finalmente a Putre llegando a mación al cerro por este lado es la más las 21 hs. corta. El glaciar tiene gdetas que tienen 4./17./ " d.e Putre a Arica en 3 hs. que ser sorteadas con sumo cuidado, Hay 5./77./ " estadia en Arica partes con nieve penitente. La pendiente 6./11./ " retorno a Santiago. es de aprox. 30'en el promedio. 4. Lugares que recomendamos, sean visita- Tiempo: dos, son el pueblito de Parinacota con su centenaria iglesia, Ias lagunas de Cotacc. EII general bueno a pesar de la cercania tani y Chungará. Otros cerros que se del invierno boliviano. Ya se formaban las pueden hacer son los volcanes , nubes cumulus en las tardes. EI dia de ]a Humarata y Pomerape, todos sobre 5000 m. cumbre resultó malo a medio dia, desenca- En Putre se puede hacer el Nevado de denánclose una tempestad eléctrica con gra- Putre, otro Cerro sobre 5000 m. nizadas y nieve. 5. Personas que llegaron a 1a cumbre del vol- cán Parinacota son: Richard Waetjen, Gino Meilios ile locomoción y t¡a,nsport€si Casassa y los tenientes Srs. Victor Bórquez Avión Vehiculos del Ejército y SAG y Hernán de la Fuente. Mulas de- transporte. - Ernesto W. Fórst€r

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\- HISTOR,IA DEL ANDINISTO GEEMANO ANDINISTAS A!.EMANES EN LA PUNA CHILENA (lE8t.1939)

Importa conocer los resultados de las ex- chilencargentina, entre 1893 y 1900.¡ En lo pediciones por alemanes al norte de Chile, que toca a la Puna, se tiene conocimiento de por cuanto representan un capitulo del an. su primera ascensión al Celro Rincón (5594 dinismo chileno que no ha recibido ningún m), ubjcado al norte del , el 24 de estudio. Se debe esto seguramente a que marzo de 1893. Hauthal dio a entéTrder que qui€'nes llevaron a cabo tales expediciones realizó también ascensiones a cumbres sin no siempre dejaron inlormes o bien, los po- nombre, pero no dio detalles. cos que dejaron aparecieron en obras muy Reic,hert, 1905. El gran explorador y cien- poco accesibles para quienes se interesan en tista Federico Reichert no ha recibido el la historia del deporte de la alta montaña. cfédito quÉ se mcrece por sus campañas en El recuento de ascensiones germanas en la la puna argentina. El suscrito publicó en la Puna chilena comienza en 1888 y se cierra revista La, Monta.ñ¿ un resumen de tales en 1939. Pertenecen estas asc€nsiones al pe- campañas, que se desarrollaron en Catamar. rlodo que pudiéramos llamar "histórico" o ca y Juj.ry.¡ Pero Reichert alcanzó a tocar "heroico", por cuanto se lealizaron antes Ia frohtera chilena cuando su ascersión, en de que se desarrollara el andinismo nacio- la Semana Santa de 1905, al volván Socompa nal, Debe hacerse notar que a menudo estos (6031 m), también ubicado en la cordillera alemanes no e.scalaban cumbres chilenas des- de Antofagasta y al norte de1 . de Chile, sino desde los paises Limitrol'es. R€ichert hizo su exped.ición solo, desde las Be¡Btr, IESE. La primera ascensión propia- Vegas de Socompa (territorio argentino) y mente taL es la que }fans Berger registró pa. como una extensión de su programa cienti. ra el volcán Oyahue (5870 m) en la puna de fico patrocüado por e1 gobierno de la Argen. Antofagasta, el dia 15 de setiembre de 1888. tina y que era el de localizar yacimiento de Berger dice en su extenso inlorme que ascen. boratos. Al llegar a los 5300 m el andinista dió con "cinco ierrocarrileros" (es de supc¡. solitario quedó pasmado al encontrar atados nerse, obTeros del feüocarril Antofagasta- de leña dejados, como se ha podido verilicar - Oruro). Berger hizo también la hazaña de posterioEnente, por los atacameños, súbdi. tomar una impresionante plancha fotográfi. 1os de los Incas. A su descenso, una anciana ca (algo excepcional para esa época) del voI- india contó a Reichert que esa madera había cán con su penacho de humo y rindió un sido llevada a tales alturas por los indios pa- interesante informe a una famosa institu- ra encender fuego de señales en e.levados ción geográfica alemana, la Sociedad de Es- puntos de observación.¡ tudios Naturales Petermann, de Gotha.' Además del Socompa, fronterizo, Reichert En un número antiguo de Andina, se men- ascendió en Argentina a1 Volcán de la Agua- ciona además que Berger ascendió eYI 1910 da (5800 m) y al Nevado de Chañi (6060 m, los volcanes San Pedro (6063 m) y San Pa- segunda ascensión), e hizo intentos a los ce. blo (6118 ml. Seria interesante averiguar de rros de AntoJalla (6100 m) y Cachi (6310 m). dónde se obtuvo este dato, que el suscrito Penck, 1913. El que seguramente se debe no ha podido localizar.: Pero entretanto es mencionar como el principal andinista ale- dilicil aceptarlo, pues, desde t888, año del mán para la Puna chilena es e,l geólogo a§censo al Oyahue, a 1910, habian transcu- Walther Penck. También contratado por el rrido 22 años y a menos que Berger haya gobierno argentino, Penck aprovechó sus ex" sido empleado p€rmanente de alguna oficina, pediciones cientificas a la puna de Catamar- mina o planta vecina a estas montañas, no ca para realizar sus sueños: la investigación es posible que él haya regresado a escalar geográfica (era hijo del geógrafo y glaciólo. en la misma región después de tantos años go Albrecht Penck), la caza y el alpinismo. de ausencia. Hasta que se verifiquen estas Además de un ascenso a una cima del gran ascensiones, qudan con ina interrogante. Nevado Bonete (6472 m), Penck hizo la pri- HautháI, 1893. El ocasión anterior di cueD. mEra ascensión del Nevado San Francisco ta de los importantes ascensos que el alemán (6005 m), ubicado al sur del paso del mismo Rudolf Hauthal llevó a cabo €n la tiantera nombre, en la puna de Atacama, el 16 de ü-

30 : :::.rre de 1913 Cuatro .tÍas después alcan. la simple razón que sólo le interesa el aspec. : 'anlbién solo, la cima del gran Nevado to cientilico y no el deportivo." Ttoll, como -_:"::uasi (6610 m), encontrando en 1a re- Ahlleld, partlcipó en la exp€dición de Hans :_-:: \-ecina al cráter un palo o madero (¿de Pfann a la Cordillera Real (19 ). :::ién indio?). Se ha creÍdo que el Incahua- Pre¡¡\ 192E, El ingeniero alemán Josef :. :-je ascendido en 1854 y]859 por ingenie- Pr.m vivió lagos años en y realizó :: :nglés Edward Flint, pero nunca se ha en este paÍs varias ascensiones importantes, :-::iirmado este dato. Penck también pene- entrc, las cuales, la primera de la más alta :: en territorio chileno y exploró la poco cumbre boliviana, el ,6520 m .-:.ocida región al norte de las Lagunas Bra- (.n 1939). Fue seguramente en el curso de i-. señalando Ia €xistencia de muchos bue' ull viaje cientifico realizado en la misma re ,]s objetivos andinos. Otro mérito de Penck gión en 1928 que Prem de€idió ascender al :s el habe¡ publicado un excelente libro de gla¡. nevado chileno-boliviano Parinacota (o ::linismo, el que alcanzó varias ediciones: Grande), de 6330 m. En djciem- Du¡ch S¿nalwüsten auf Sechstausender. Fue bre de aquel año Prem viajó desde la esta- .:1 embargo una publicación póstuma, edi- ción de Charaña al sur, unos 80 kms. de '¿da por su padre, ya que Walther Penck pampa arenosa y llegó finalmente al cajón :elleció a temprana edad 11888-1923 ). Su li- de Quelatia y aI pueblecito indio de RÍo Blan. :ro se merece ampliamente una traducció¡ co. El 11 de diciembre con los arrieros boli- a- castellano, ya en Chile o en Argentina' vjanos Terán, padre e h¡jo, el andinista puso un campamento alto en el paso entre el Pa. ¡.hlfeld, 1926, Al que podriamos llamar sin rinacota y su vecino, el Pomarata (6240 m). '.acilar el "padre del andinismo boliviano" EI dÍa 12. Prem y Terán hijo ascendieron el es al Dr. Federico Ahlfeld, natural de Mar- Jlanco este del Parinacota y lograron la ci. burgo, contratado en los años 20 por el go. ma a las 3.55.p.m., constatando que el gi- sierno de para levantar carta geo- gantesco por ..ógica Bolivia la volcán tiene un cráter de 200 del pais. Ahlteld realizó numerosas 300 metros y unos 100 m. de profundidad. ascensiones en toda Bolivia (que bien se me- En la punta culminante del cráter (al norte) recen un €studio apa¡te) y tiene entre sus depositó Prem su tarjeta. Esta fue Ia prj¡ne. muchos méritos e'l haber participado en la ra ascensión de una de las grahdes cumbres famosa expedición de Hans Plann al Illam. de Chile.' pu (6362 m) y el de haber fundado el Club Lankena.u, 1937. El cientista E. Lankenau -{ndino Boliviano (1942). En 1o que toca al ascendió el 15 de setiembre de 1937 a la cima andinismo chileno, Ahlleld se aseguró e¡ del -[amoso volcán Doña Inés (5070 m), de éste un lugar al realizar, sin compañeros, la puna de Atacama. Este volcán ha sido la ascensión del volcán glaciado Huallatire visitado desde tiempos ya inmemoriales, pe' 16060 ¡n), en 1926, d€,scubriendo, en aquella ro la visita de Lankenau es la primera de ocasión, que esta gran montaña no e.stá en la que se tiene registro.'o el limite co¡ Bolivia, como se habia creido, Bauer, 1939. El alemán residente en La sino enteramante dentro de territorio chi- Paz Roberto Bauer, que habfa ascendido en leno.' abril de 1939 al Huayna Potosi, 6094 m (2da. T!oU, 1927 (?) Carl Troll se ha ganado. asc.), escaló también como segundo la cum- desde su cátedra en la Universidad de Bonn, bre del Parinacota (6330 m). No se tiene un renombre internacional en el campo de detalle de este escalamiento y sólo se le co- la geogralia humana y ]a ecologfa. Como noce gracias al rnanuscrito que Bauer entre- parte de 3stos estudios Troll v.iajó al pare. gó al Dr. Ahlfeld, quien a su vez me lo en- cer en 1927 a la frontera chileno-boljviana y tregó a mi con el encargo de que alguna desde ahÍ pudo haber ascendido el cerro vez se publicara- Cumplo la promesa y trans- glaciado Arintica (5595 m), de la alta cordi- cribo a continuación el documento. Con ello llera de Arica. No se tiene certeza de que se cierra el recuento de expediciones alema- esto haya sido asi, pues la única indicación nas a la puna chilena, ,-.1 que ofrece, como que se tiene al resp€cto no es un informe, puede apreciarse, la peculiaridad de que se sino una linea punteada en un mapa de la hayan hecho tales empresas en su mal,.or ruta seguida por el cientista en la región parte a las cumbres más altas de Ia región del Arintica y que parece llegar hasta la y a la vez, desde los paises limitrofes. cumbre de este volcán. En el informe, o más Alberto Bauer: "Meine B€steigung des Pa. bien estudio cientlfico, que Troll rindió a la yachatas (Parinacota) 6330 M ü,/Meq." 19. Sociedad de Estudios Naturales Petermann Mai 1939. no figura mención alguna de aquella mon- Der wolkenlose Himmel des 18,Mai wird taña, pero por otra parte, Troll nunca ha ausgenützt und emeut gelange ich von ei, mencionado ninguna de sus acccnsiones por nem Indio bergleitet auf den Pass der die

3l beid€,n (Parinacota 6330 M. und neuen schwarz.weiss Film einzulegen, um die Pomerapa 6240 M) trennt. Die Nacht im Panorama. und Kraterau.[nahmen zu wie Hochtourenzelt und Schlafsack ist unange- derholen. Nach ei¡er halben Stunde müssen nehm kalt. Nach Einnahme des Frühstückes !i'ir zum Abstieg aufbrechen, unter Benut- und versorgen der Tiere mit Futter, kom. zurg der Aufstiegroute, da unser Seil unter- men wir endlich kurz nach I Uhr auf den wegs .liegt, Hauptsáchlich der letzte Teil Weg. In weichem Sand geht es steil hinauf, über die Bimsersteingeróllhalden, die wlr in dann über Bimssteine und teils auf Sch¡es einer Schneezunge zu umgehen versuchEn, zungen bis auf den Sattel auf ungeláhr 5900 macht uns allerhanal zu schatfen, da sich ein Meter Hóhe. Es ist Mittag geworden. Lán ca. 50 cm hoher Biissersch¡ee gebildet hatte. ger kónnen wir ohne Steigeisen nicht mehr Beim Aufsti€€ begingen wir ihn gefahrlos steigen. Dem einzigen mich begleitenden In. und vorteilhalt, durch das Fehlen der wáF dio kommt die Angelegenheit recht komisch menden Sonnenstrahlen ist er aber zu vor, doch weiss er was Schnee ist, da er schmerzenden haEen Stacheln geworden. lange in oft verschneiten Minen gearbeitet Doch oh¡e gróssere Umstánde gelangen wir hat. Wir sind auf 6000 Metern ü/Meer. Tfotz um 6 Uhr zu unserem Ult zurück und nach áusse,rst günstiger Schneebeschaffenheit, einem kráftigen Mahl, legen wir uns schla. verspúren wir die Hóhe ausserordentlich und fen, um anderen tags, gegen 2 Uhr wohlbe, sind gezwungen, nach 10 bis 15 Schritt, je halten wieder ins Dorf Sajama zurückzuge, weils wieder auszuruhen. Der Kamm des la¡g€n. ovalen jn seiner gritssten Breite ca.300 Me Die auf dem Lufthóhenmesser abgele. ter langen und etwa 150 Meter tiefen Kra- sene Hóhe von 6200 Metern bel ei¡em Luft- ters, weist u¡s den Weg. Links haben wir d¡uck von 360 mm, stimmt nach Berichti- stándig das Dorf Sajama in Sicht, '¡¡o unse. gung ziemlich genau mit der be'kannten flii, re Freunde uns durch Feldstecher begleiten, he 6330 Metern überein. Nur der im Rücken liegenden Pomerapa ^/on lá$st uns die schon erstiegene und noch NOTAS fehlende Hóhe ermessen, da der Widerschein der Sonne im Schnee und die dünne Lu-ft, 1 H, lleraer, "Jline Bcsleigung de$ Yulken Oya,- hue." Petermanns Mitte¡lungen (Goth¿, r891), alles a1s sehr nale erschei¡en lásst. Griisste pp 211-7. überredungskunst und Aussetzen von Gra- 2 ñ-ot& ale §. Xrueckel en Ancl¡na 19:13. p 33. tifikationen kostet es mich, den anial)gs sehT 3 Ir, ¡)cheve.rfo, "I-as carrlpatu,s a,ndinas de E'u- dtolf H.a.utha.l (1893-19(r0).' And¡na 1973-1974, gut steigenden Indio weiter mit zu bekom- pp.2ll-4, men. Da.S schwere Gletscherseil wird weg' .l L Eohe\arrfa, "I-as caDrpeña-s de Relthert €n g€legt, da uns der Sch¡ee mit den Steigeisen la Puna.' La Montaña (Buenos Aires, 1f,6?), ein gefahrloses Gehen erlaubt. Ich nehme nurn. ,, pp. 33-4. meine Leica, Ersatdilm und Zusatzteile auf 5 F. Reichert, "¡li¡re BesteiElnR des Socoü)pa." Z.ltschrift dcE D.A,V. {Ilerlür, l$06), Dp. 153- mich und so steigen wir wejter. Um 31l¿ Uhr _$¡.61. erreichen rMir den Kraterrand an sei¡er 6 Penck, Ourch Sandwüstén aul S.chs. hóchsten Stelle, wo uns ein eisiger Wind tausender (Stult8&rt, J, nDA€lhornve¡la8, 1933 wáhrend der AuJstieg wind- :_ 1938); seFunda. L,dlción con tftulo Puna de empfángt, fast ,\ raca.ha. B..gfahricn und Jagden iñ de. Cor' still war. Schnell werden die letzten Bilder dillerc von Südamer¡ka (§tuttB8rt, J- Dnsel- des Farbenfilmes geknipst, mit Aufnahmen hornye.l¿s, 19.18). Tan¡bién po. el n¡isn¡o &utor, vom Krater, Sajama 65?0 M.ü/Meer und Die S0dliche Puña de Atacama (GeologlBche Oruro La Cha..a,kterbilder, 2.1. Heft) dem Altiplano in Richtung und 7 ¡iotá. de Ahlrel¿t en Añdin¡ 19rrl. p 51. Paz, wo am Horizont ganz deutlich, 20O Ki' E C. Troll. su maDa Dúm. 10. en Petermanns lometer entfernt, der lllimani, Mururata, M¡tteirunseñ 1928 y esludlo, prj- 218-22. Potosí und das Illiampu-masslv zu I J. Prenr. "l'wo rirst Asc,rrts ,n (he Bollvian Huayna An(les.' American Alpine Journal 1940, pp erkennen sind. Irider zerreist beim Rúck- 29-3+ wickeln, wahrscheinlich wegen der Kálte der 1u E La¡kená,n, en "I,:r'F ,Dzuns¡ihefr", Pctcr. Farbenfilm, was mich verunmóglicht, einen ñanns Mitt.iluñsen N. 267 (GoLh8,), D. 29.

DYelio Echeve¡rl4 WINTERFERIEN IN CI{ILES VERGANGENHEIT

Nach kühnsten, wieder verworfenen plá- wird sicherlich paradiesisch sei¡I,, Und so nen, die u.a. eine Winterüberquerung der An- rumpelten wir über Stock und noch mehr den nach Argentinien erJorder-t hátten, ab€r Steine hinein ins Ungewisse mit Namen Con- an den ungeheuren Schneemassen und ge. chi Viejo. Zunáchst gelangten wir an die sperrten Andenpássen schliesslich doch Ausláuler jene,s Ortes, der Conchi genannt scheiterten, begaben wir uns mit einem be- wird, nicht etwa Conchi Nuevo, sondern freundeten Ehepaar und unseren beiden einfach Conchil Es war überweltigend: mit- \-ierrádrigen Vw.Sheratons auf die Fahrt ten in der trostlosesten Einfie, die man sich nach Norden, in die Atacamawiiste, wo es denken kann, Iag eine noch trostlosere An wenigstens nicht regnen oder schneien wür- háufung von Háusern bzw. haus¿i¡nlichen de wie in der Zentralzone. Chile hat einen Gebilden aus verschiedenen Materialien, (Es Nachteil: es ist mit seinen viereinhalbtau- sieht übrigens die Mehrzahl der Ansiedlun- send Kilometern Lángsausde,hnuDg geradezu gen im Altiplano so aus, ma¡ lasse sich da ein Bandwurm, so dass man elendig Jahren nicht von den euphorischen Schilderungen muss, um überhaupt dort anzukommen, wo derjenigen táuschen, die aus augenschein- in Europa in gleicher Zeit die Ferien schon lich durch den Hóheneinf-luss getrübtem erfolgreich abgescblossen werdel kónnen. Blick grossartigste Dorfgebilde zu erspáhen Nach 3-tágiger Fahrt waren wir also in An. glauben und dies auch schlankweg anderen tofagasta angelangt, quasi unserem Basisla- gegenüber beháupten. Sie tun djes wohl mit ger, vorl wo aus wir den Nationalpark I§luga dem hinterlistigen Gedank€n, sie auf die ei- besuchen wollten. genen Irrwege zu locken, damit es denen nicht besser ergehe als ihnen selt¡st.) Gedacht, nicht getan! Unsere Bekannt€.n Angetan von so vi€,I Schónheit wandte[ entdeckten zu nachtschlafender Zeit noch wir uns der Landschaft zu, die mit ihren eine Eisenbahnverbindung nach Bolivien und Vulkanen, unter ihnen die Zwilligsvulkane entschlossen sich, diese Chance nicht zu ver- Sa¡ Pedro und San Pablo, wirklich von ein- tun und lieber uns uns und Isluga drucksvoller Art ist, zumal sie noch im sein zu lassen. So sassen wir anderntags grü- strrften Abendlichf Lag. Zn Füssen des Dor- belnd vor der Spüle des Campingbusses, denn fes Conchi ist der Rlo Loa allein zu ein€m See auf- in einen Nationalpark zu fahren, der gestaut und zusátzlieh zu diesem Stausee ausser- Spezialstrassen für die Erprobung führt in geringer Entfernung eine von laut Reifen und Stossdámpfern weder Ben. Fremdenführer 114 m hohe Brücke über den zin noch sonstige zivilisatorische Zubehórs Flu.ss, die, aus schmalen Eisenrohren gebaut, zu bieten hat, von Werkstátten für Auto- sich geradezu verwegen über den Loa spannt. mobile ganz zu schweigen, war uns zu kühn. Wenn Autos sie überqueren, schaukeln die Die Idee, auf 400 m Hóhe über lángere Zoit 114 m leise vor sich Und dieser Einsamkeit hin. Blick, und Hóhenkrankheit in einem allein dies€r Blick ist so vollkommen, dass kaputten Auto zu genies.sen, war keine aus. er viele Strapazen vergessen lásst, es reichende die Verlockung, dennoch loszufahrer. kostet, um ihn zu erhaschen. Und was wir sonst selten oder nie zu tun pflegen: wir suchten zum ersten Male inten. Gerda, die leise Hoffnung hegend, nun siv nach Kollegen, d.h. wir Juhren umher rast€n zu kónnen, sah sich in dieser ihrer in der Holfnung, noch einen Verwegenen zu Hoffnung bitter getáuscht. Ich wollte un. finden, der mit uns nach Isluga wollte. Aber bedingt in die Quebrada Quinchimal, wo obgleich sonst der Norden Chiles voller deut sich laut Beschreibung des erwáhnten Arti- scher l,€hrer ist, der Teufel soll es holenl- kels eine Fülle von Petroglyphen befinden diesmal fanden wir keinen. Nicht einmal in soll. (Kultur muss schliesslich auch s€inl) San Pedro de Atacama, sonst das Mekka Also aul zu den Petroglyphen! Aber wo war der Lehrer! Nun war alles egal. Gestützt auf die Quebrada überhaupt, jene Schlucht also, bzw. gebeugt über einen Artikel aus der die ich suchte? Die Beschreibung, so wis- Zeitschrilt "Andina" über Conchi Viejo wur- senschaftlich éxakf sie auch klang, erwies de auf allgemeinen Wunsch von mir der sich als unbrauchbar. W€der 19 km von Beschluss gefasst: dorth.in fahren wir: Mei- Conchi Vieio noch nahe der Eisenbahnsta. ne liebe Frau, den irren Gedanken ihres tion von Conchi, wie es hiess, fande[ wir Mannes ausgeliefert, nickte ergeben. ',Es besagte Quebrada. Ich fragte. Prompte Aus.

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\_ kunft:9 km weiter, und nicht Quinchimal, 800 m eine Mittagshitze von mehr als 30o sondern Quincha$alí heisse das Ding! Nach empfing, so dass wir unser Mahl im Schat- 3 km kam eine Strassenkreuzung, und nun? ten unter der Brücke einnahmen. Und dann Wir fuhren probehalber Richtung Conchi ging es auf die Suche nach Kilometer 1592 Viejo. Falsch, wie sich bald herausstellte. an der Panamericana. Dort sollten wir ge. (Wir fanden trotz angestrengtester Suche m¿iss Tip eines hier gebürtigen Bekannten und mehrmaligem Fragen auch am náchsten nach rechts abbiegen. Man káme dann an Tage die vertrackte Quebrada nicht. Angeb- eine Flussoase mit Báumen, Gras und Was- lich soll sie sich bei dem Dorf Ifquena be- ser. Also lrisch gez¿in,a: 15?0, 1580, 1590, finden, aber das haben wir nicht mehr nach- der verlassene Friedhof rechtsseitig, da ist gepriift.) Und plótzlich war da Conchi Viejo: erl Noch 2 km, richtig, da zweigt eine Pjste 5 oder 6 Háuser, ich will mich da nicht fest- in die Wüste ab. Aber Oase? Sand, Sand, Iegen, in einem Engtat, idyllisch gelegen auf nichts als Sand und ein paar Steine dazwi- fast 3500 m Hóhe. Eine Familie, die des sog. schen. Egal, hinein ins Vergnügen, d.h, Administrators, wohnt dort noch. Was die- zunáchst einmal durch einen alten Mü11- ser verwaltet, entzieht sich meiner Kenntnis. haufen hindurch, dann an verschiedenen Mu1. Vermutlich die verrosteten Káfige der ehe. den voU Sand vorbei, an denen man sich vor' maligen Chinchilla.Farm, die vor einem hal- sehen muss, wn nicht stecken zu bleiben, ben Dutzend Jahfen dort noch funktioniert und dann pl¿itzlich eine Abbruchkante, von hat. Die Hauptattraktion, wenn von einer der ein sanft hinabführender Weg zum solchen gesprochen werden kanr¡, ist die Fluss gleitet. Nur, dieser Weg war mit Kirche. Es waren die Vorbereitungen zur Stacheldrahtverhau und quer in die Abfahrt am 16. Juli jeden Jahres zu veranstaltenden geschlagenen Eisenstangen total verrammelt. Fiesta de la Virgen del Carmen getroffen Aus! "Abend wird es wieder", unal vor uns worden. Festlich geschmückt und auf Trag- Stacheldrahtverhau. Laut Zejchnung musste balken befestigt harrten Peter und Paul, die 10 km we.iter ein in der Wilste liegender alter Schutzpatrone des gegenüber den gleich. Stausee sein. zurück alsdann, Stausee ge. namigen Vulkanen gelegenen Dorfes sowie sucht. Wir fahren 10 km, 11, 12 km. Nach die Jungfrau, gleich zweimal in gr¿jsserer 14 km kehren 1trir um. Nichtsl (500 m weiter und kleinerer Ausgabe, der in 3 Tagen star- war die Abzweigung, aber das mqkt€n wir tenden Eiesta. Ein Totenscháde1 auf dem erst am náchsten Tage!) Gerdas scharfes Seitenaltar, die hohe Decke aus Kakteenholz Auge hatte ein am Wegrand stehendes klei- und eine uralte Orgel zu der man offen- nes Schild kurz hinter der Abfahrt von km sichtlich nur mit Seil und Haken hinauf- 1592 ausgemacht, auf welchem zu lesen war: gelangt, denn eine zur Empore führende Puente Rio Loa. Treppe konnten wi, nicht ausmachen, Und dieser Versuch glückte. Vor der umgeben von allerlei Gras und Stroh, ver.- Brücke wjeder ein sanft die Bóschung hinab- vollkommneten das Bild dieses Kirchleins, fiilrender weg, unten die Oase, die gleiche welches wohl nur einmal im Jahr wirklich wie von km 1592, nur halt die Nordspitze, bevólkert sein dúrfte. Dennoch darf ich sa- Báume, Wasser, ein herrlicher Sonnenunter- gen: e§ war beeindruckend, in djeser Einsam- gang, gegenüber ein weisser, vom Loa aus- keit solches vorzufinden! Wir hatten nicht gewaschener Salpetersteilhang, sanfte Abend- die Geduld, 3 Tage bis zum Beginn der Fiesta luft, kurz, ejn kleines Paradies, von dem dq zu warten, die aber sicherlich áusserst die "Traumstrasse der Welt" entlangbrau- interessant sein dürfte. zumal sie sich ohne sende Auto.tahrer nicht den Schimmer einer den etwa in La Tirana üblichen Turisten- Ahnung hat, Etwas weiter eine kleine Hütte. rummel abspielt. Man erzáhlte uns im Dorf Ein LXW.Fahrer mit Famille und Kleinvieh von den Tánzen, den Masken, die bereits am hat sich dort niedergelassen und gegen r¡¡- Vorabend probiert werden, dem "padre cura" sere Campingabsichten nichts einzuwenalen. und dem Pol,zisten, die als EhreDgáSte auch Die Oase ist gross genug, um zelten zu k6n' anwesend seien, und nicht zuletzt von der nen, ohne dass ei¡er den anderen stórt. Musik, die gespielt werde. Vielleicht hátten Wir verbrauchten eine ruhige Nacht, frisch wir doch warten sollen?! Nun, die Nacht gewaschen, ohne HeEk]opfen, aber auch auf 3500 m abselts des Diirfchens im Bus kühl. Die Waschschüs"sel, die ich der Be- mit zugefrorenen Scheiben und knapper quemlichkeit halber noch gefüllt hatte, um Luft liess€n uns davon Abstand nehmen. Ich am Morgen nicht gleich zum 35 Schritte ent- schlief kaum, unsere Ilerzen schlugen statt fernten Fluss lauten zu mi¡rssen, trug an- im Dreiviertel. im Sechsachteltakt, wir sehn- derntags eine Iingerdicke Eisschicht. ten uns in tiefere Regionen zurück. über Der kommende Tag war sehr ereignjsreich. Chuquicamata kurvten wir Richtung Toco. Nachdem wir den Vormittag lesend und es- pilla an den Loafluss hinunter. wo uns auf send vergammelt hatten, brachcn wir am :-1.\en \achmittag neuerlich zu dem auch mens.Schuckert-Turbinen weiter, 6lt sie,, ir: un:erem "Hüttennachbaln" bestátigten wachst einmal im Jahr den Linoleumboden S:ausee auf. Abzweigung schliesslich bei der Maschinenhalle und halt alles tiptop sau. I:lometer 1607, ein Schild mit dem Hinweis ber. Keiner bezahlt ihn, keiner hat ihn ange. -Tranque Sloman" weist nach rechts in die stellt. Warum er das mache, frage ich ihn. .\'iiste Hier erlebten wir nun lebendig ge- Na, er sei halt hier aufgewachsen und habe '¡'ordene G€schichte aus Chiles hoher Zeit sein Ifbtag hier gearbeitet, üese Maschinen -:¡ die Jahrhundertwende, námlich der Sal- seien seine Welt, hier wolle er bleiben. Viel' .lelerzeit: Ieicht würden die Turbinen ja eines Tages Im Jahre 1868 wanderte Henry Brarens wieder gebraucht, wer Weiss? I Die Hoff. ..loman, Abkómmling eines 1789 aus England nung eines alten Mannes, ungebrochen, zu- .ach Hamburg zugewanderteD Schiflskapi- frieden in seiner kleinen Welt. Wovon er :áns und Reeders, nach Perú aus. 2 Jahre denn lebe? Bueno, von den Fischen im See, spáter begann námlicher H.B. Sloman bei von den Krebsen im Flus-s, ¿lie er dann und der Firma Hilliger in Iquique a1s Angestell- wann auch verkaufe, na, was sich halt so ier zu arbeiten. Die 18?2 von Hilliger an die ergábe! Er zeigt ur¡s bereitwillig alles: die Herren Fólsch und Martin verkaufte Fabrik Schotts für die Einlasska¡ále, den Stau- nahm den jungen Sloman a1s Leiter ihrer damm, den desigen Wasserfall, der am Ma- ersten Salpeterfabrik auf. Der damals erst schinenhaus vorbei nun ungenützt in den vierundzwanzigjáhrige blieb 20 Jahre im Loafluss hinabstürzt. Dje Tochter steigt ¡nit Dienste von Fó1sch und Marün, die lángst uns hinab ins Maschinenhaus und gibt rsohlhabend genug geworden waren, dass schliesslich auf einer verstimmten Gitarre sie wieder nach Deutschland zurückkehren noch ein Abschiedskonzert für uns, welches konnten. 1892 machte sich dann Sloman sie mit einem unbeschreiblich blechern klin. selbstándig und errichtete in der Pampa El genden Klagegesang verschónt. Wir la-ssen Toco seine erste Fabrik, die Oficina Buena da, was wir entbehren k¿jnnen, ein paar Do. Esperanza. 10 Jahre spáter kam mit Rica sen mit Lebensmitteln, ein bisschen Schoko' ^{ventura die zweite Fabrik dazu, es lolgten lade lür die Kinder ldas kleinste ist gerade noch Empresa, Grutas und Diana. Die dabei 2 Jahre alt). Und dann fahren wir nach Rica erwirtschafteten Gewinne reichten u.a. aus, Aventura, der zweiten Sloman'Mine. Sie ist 1921 das berühmte Chilehaus in Hamburg zu vollkommen zerstórt, eine Mine, die vor 20 bauen, eines der Wahrzeichen de¡ Hause Jahren unte¡ chilenischer Agide noch gear- stadt. Weshalb ich das alles erzáhle? Nun. beitet hat, Unter der Regierung von Salvador der Zufall wollte es, dass wir hier in Santiogo Allende haben Arbeitertrupps die "Symbole von 1975 / 1976 ein Haus mieteten, dessen des Imperialismus" mit Hámmerfi zerschla. Eigentümer, wie sich spáter herausstellte, gen. Bildersturm im 20. Jahrhundertl Das, Hans Jürgen Sloman ist, ein Nachfahre ie- was einmal áhnlich wie Chacabuco nationales nes "Salpeter-Sloman" Und ein guter Be- Denkmal hátte werden kónnen, ist endgültig kannten von uns hier in Santiago, Herr Egon dahin. Gleich neben Rica Aventura liegt Schmidt, ist der Sohn des Ietzten Gescháfts- Prosperidad, ebenfalls ein Bild totaler Zerstó. führers der Slomanschen Salpeterminen in rung. Ein alter, kranker Mann hütet hier der Pampa von El Toco. AII diese Umstánde diesen überdimensionalen Schrotthaufen fiiT machten uns natürlich neugierig, das anzu- irgend jemanden, der das alles auJgekauft schauen, was vor über 100 Jahren aufgebaut hat, um damit ein Geschátt zu machen. Er worden und dann langsam, aber sicher unter hat kein Wa-sser, die náchste Wasserstelle dem Druck des künstlichen Salpeters auf- liegt 2 km weg unter einem Baum in der gegeben und zusammengebrochen war. Mit- Wüste, Dort holt er regelmássig einen Topf ten in der Wüste also plótzlich ein grosser Wasser, seinen Tagesverbrauch. 4 km Marsch Stausee, der Tranque Sloman, wie noch auf durch glühende Wüsste in zerschlissenen der enormen Staumauer zu lesen steht. Ein Schuhen tür einen Topf Wasser, Tag für alter Mann, der 76-jáhrige Juan Tapia, haust Tag! Irbensmittel aus der Dose, sofem ihm dort mit seiner 28.jáhrigen Frau und meh- sein patrón €twas dagelassen hat. Alle paar reren Tóchtern, von denen die álteste bereits Wochen hált eine Polizeistreife an der Pana- 16 Irnze záhlt. Er gibt vor, den señor Slo- mericana. Die Insassen schauen nach, ob man und dessen Frau noch kennen gelernt der AIte noch lebt. Warum er diesen Schrott' zu haben. So um 1916 hetum Die Turbinen, platz nicht einfach im Stich lasse, fragt Cer die einmal den Strom für die Salpeterwerke da. Entriistet weist er das von sich. Was geliefert haben, stehen seit 10 Jahren still. würde der patrón von ihm denken ! Er sei Die Chilenen, die das Bauwerk übernahmen, doch hier verantwortuch und kónne nicht haben es inzwischen aufgegeben. Aber don einfach dar.onlaufen. Es ist schon spát ge- Juan ist dageblieben. Er pflegt die alten Sie- worden. Der Alte zieht sich seinen Anorak

35 über einen Fetzen, der einmal ein Hemd war. von Gerda fotografieren. Es alles so grotesk, Es wird küh1. bald wird das Thermometer so verzerrt, dass ¡ur noch das Úberspitzte wieder unter Null sinken. Der AIte schlurft normal ist. Der Alte kommt wieder. Wer mit hángenden Schultern in eine langge- ist erbarmungswürdiger, er oder se¡n mage- streckte Holzbaracke zurück. Wir begreilen r€r Hund, der treu mit ihm láuft? Wir haben diese Welt nicht mehr. Am náchsten Mor- ihm Früchte und eine Flasche Wein yor die gen sind wir wieder hier. Der Alte ist nicht Tür seiner Baracke gestellt, denn wir woll- da, wir stdbern in den Resten dessen herum, ten soeben aufbrechen, zurück nach Santia- was einmal prallvolles Ipben barg. Der go. Man feiert heute einige Kilometer weiter Basketballplatz ist noch intakt, nur die Netze nórdlich das Fest der Virgen del Carmen. f€hle¡. Die Mitte der Plaza ist mit dem hdl- Der Alte hat heute auch seine Feier. Mit zernen Musikpavillon Sefúllt, von vertrock Bananen, Apieln und Wein, Der wiistenwind neten Báumen umstanden. Hier spielte man lásst die Fetzen seines Lumpenhemdes oder einst nach Feierabend auf. Ein paar Schritte Ilemdlumpens flattern. Wir gehen mit ihm weiter stehen Schulbánke, danach die Kino. zu ur¡serem Bus. Ich hole eines meiner Hem- sessel, auf denen noch die Nunmehr zu er. den heraus, das wármste, das ich finde. Er kennen sind. Alles andere isl eingerissen nimmt es wortlos, seine Augen sprechen worden, es steht keine Wand mehr. Wir ge- mehr als Worte, er merkt, wje sie ihm feucht hen an den gekachelten B6den der Dusch- werd€n, dreht sich um und geht zurück zu und Badehallen vorúber. Zwei grosse Wan- seiner Verantwortung, Wir blicken ihm nach, nen sind noch erhalten, alles übrige eben- wie er langsam kleiner wird und sich falls zerschlagen, Ich ziehe mich aus, setze schliesslich im Nichts der Wüste verliert, mich in eine der 'Wannen unal lasse mich selbst ein Relikt aus vergangener Zeit.

Horst Badura

Das Fest der heiligen Virgen del Carmen in Conchi Vieio

Im. Winter, wenn die Küste von ValparaÍso den Rand des gewaltigen Terrassenovals der .. und Viña besonalers oft und lange in kühle Mine selbst. Nebel gehüllt ist, wirkt die Vorstellung von Nachdem ich mich euiche Male verfahren einem strahlend blauen Himmel über pastell- hatte, fanden wir endlich den richtigen Weg farbenen B€rgen, wie sie die Wüste Atacama nach Conchi. aufzuweisen hat, besonders a¡ziehend. Die Vier Wasserleitungen. ar¡s der Cordillere Entscheidung, wohin man fahren soll, wenn kommend- laufen neben der Strasse her: alle man im Winter 14 Tage Ferien hat, fáUt versorgen sie die Mine. nicht schwer: natürlich in die Wi.iste oder Die Strasse ist steinig und rippelig. An den wieder in die Wüste. Rándern sind aufgeschüttete kleine Wá]le, so dass man nicht ausscheren kann. Es war Für dieses Mal nahmen wir uns vor, auch spát geworden; die Sonne ging unter und die Gegend von San Pedro de Conchi zu be. schickte ihr letztees Licht auf die rechter suchen. Was mich hier besonders anzog, war Hand sichtbar gewordenen vulkane der das Fest der Virgen del Carmen, das ausser Hochcordillere und liess sie rot und an- in Tirana auch hier am 16. Juli gefeiert wird. schliessend violett werden. Ausgangspunkt für die Fahrt nach Conchi Es war schon fast dunkel, als w¡r nach Viejo ist Chuquicamata. Die Strasse von Conchi kamen. Eine Brúcke, von Soldaten hier nach Conchi ist in dern weitlaufigen Ge. bewacht, führt hier über den Loafluss. Wir bier der Mine von Chuqui nicht so leicht zu wollten nicht mehr weiter.Iahren und schlu. finden. Der Weg verzweigt sich etliche Male, gen unser Zelt in einer Nische am Rande der und kein Schild verrát, welcher der weiter- Quebrada auf. führende ist. So gelangt man oft entweder In der Nacht weckte mich einmal das Ge- auf Sand- und Steinhalden, wo gewaltige ráusch eines vorbeifahrenden Zuges. Die Minenfahrzeuge mit Rádern doppelt oder Eisenbahnlinie von Antofagasta nach La Paz dreimal so hoch wie ein Personenwagen und tührt hier ganz in der N¿ihe vorbei. mit 1000 Tragkralt geparkt sind. oder an Sehr kalt war die Nacht, und am Morgen

36 \r'ar das Wasser, das in einer Schlüssel draus- Krónlein und gebauschtem Kleid stanal auf sen stehengeblieben war, gefroren. Conchi einem Brett irnit vier Tragbalken für die -]egt bereits 3000m hoch. Prozession bereit. Die Polizisten an der Brücke hatten uns AIs wir von der Besichtigung der Kirche am Abend erzáhlt, dass das Fest erst am ins ausge'trocknete Flussbett zurückkamen, ¡áchsten Tag im vollen Gange wáre. So hórte man plótzlich das lferannahen einer bLieb uns ¡och etwas Zeit für einen AusJlug Musikkapelle, die aus Trommlern und BIá. über die Brücke náher an den Fuss der VUI- sern bestehen musste: deutlich hórte man kane. Man gelangt auf eine weite, sanft an- auch den Takt, der aus zwei Langtónen und steigende Fláche voller kleiner Steine, z. T. und dr€i Kurztónen bestand. Endlich wurde Reste vulkanischer Ausbrüche. lm Hinter- sie auf dem Rande des Talhanges sichtbar. grun¿l erblickt man die Kammlinie der Cor- Hinter dem Trommler und den Blásern dillere mit weissen Bergen und Vulkanen. tanzten Mádchen in bunter Zigeunertracht, Die Luft ist ganz rein und der Himmel genau langen Rócken, Flitterblusen, Kopltüchern so klar und so blau, wie man es sich vorge. und mit Tamburins in d€r Hand. Ein Bus stellt hatte. Die einzigen Pflanzen auf der und einiges Volk kamen in Schrittempo hin. weiten Fláche sind niedrige, am Boden hin- t€rdrein. Sie steuerten eines der Háuser an gedrückte Kakteenpolster aus kugeligen und tanzten dort vor der Túr weiter, als sie Gliedern mit langen Stacheln. Der Hoch- angekommen waren. cordillere gegenüber liegt eine zweite, etwas Im Laufe des Nachmittags kamen noch niedrigere Cordillerenkette, und irgendwo z_wei weitere Tanzgruppen an. Sie sind darin verrát eine grosse weisse Rauchwolke, Vereinigungen, die ihren Namen, ihre Fahne, wo die Mine Chuquicamata ist, ihren eig€'nen kleinen Vorstand haben, der Gegen Mittag fuhren wir über die Brücke für die jáhrliche Fahrt nach Conchi Viejo zurück und nahmen den Weg nach Conchi verantwortlich. ist uns die wohl spárlichen Viejo. Er ist sehr steinig, schmal und voller Gelder dafür verwaltet und von den Mitglie Lócher. Langsam klettert er immer hóher. dern einsammelt. Auf beiden Seiten sind nur braune Fláchen Am Nachmittag setzten sich die Gruppen mit kleinen Steinen. Etwa nach 16 km er- in Richtung Kirche in Bewegung., tanzend scheint das erste Anzeichen des Ortes. Etwas und singend im Wechsel- Vor der Kirche abseits vom Weg auf einer weiten, ebenen setzten die drei Gruppen ihre Tánze auf dem Fláche mit dem tslick auf die gegenüberlie- Kirchhof fort. gende Hochcordillerenkette mit den Vulka. Man hatte inzwischen die kleine Heiligen' nen San Pedro, San Pablo steht auf einem puppe dicht beim Eingang der Kirche auf steinernen Sockel ein grosses Kreuz. der Erde niedergesetzt. Als die erste Gruppe Wie ich am náchsten Tag erfuhr, war hier ihre Tánze beendet hatte, kniete sie bei ei der Endpunkt der Prozession und der Haupt. nem bestimmten Signal der Trommel nieder tanzplatz des Festes, und zog knieend in die Kirche ein. Die Fah- Der Weg führt weiter um einen Berg nentrág€Tin der Gruppe, eine einfache Frau herum, und dahinter liegt geschützt in ei- um 40 in blauem Wollmantel erreichte die nem engen Tal die kleine Oase Conchi Vi€! Puppe zuerst. Sie gab die Fahne an den jo. Hóhe: 3400 m. Nur \renige Háuser, Iáng- neben ihr knieend€n jungen Mann ab, fasste liche K¿isten aus glatten, grauen Steinen bil- vorsichtig das Kleid der Puppe mit beiden den den Ort. Früher, als es noch ¡r€hr Hánden, küsste dessen Saum und begann Wasser gab, waren die Háuser bewohnt. dann, der Heiligen mit weinerlicher Stimme Heute stehen sie leeri die ehemaligen Be- etwas zu erzáhlen. Die ganze Gruppe hdrte wohner, die jetzt in Chuquicamata oder Ca- still zu. Nach ihr kamen auch die anderen lama wohnen, kommen nur einmal im Jahr Gruppenmitglieder. die der Grdsse und dem hierher zurück, um das Fest der Virgen Car- Alter nach aufgereiht waren, einzeln vor die men zu feiern. Puppe, sprachen aber nicht laut mit ihr, son. Früher gab es hier einmal eine kleine dern bekreuzigten sich, küssten ihr Kleid Kupfermine und eine Chinchillafarm. Das oder beTührten sie mit dem Finger und kleine graue Pelztier ist in dieser Gegend lührten diesen dann an ihre Lippen. heimisch, aber man find€t es kaum mehr. Nach dieser Begriissung verkündete der Von der Mine zeugen noch kleine Minerá im Hintergrund anwesende Priester, dass lienhaufen mitten im Dorf und von der Chin- am náchsten Tag eine Messe stattfinden chillafarm die verrosteten Drahtkáfige. würde und er jetzt für Beichten zur Verfú- In der weissé'n Kirche am Ende des Ortes gung stánde. Als alle ihre Opferkerze auf- waren schon die I-euchter für die Opferker. gestellt hatten, verliessen sie die Kirche, um zen aulgestellt. Die Heiligenfigur der Virgen der náchsten Gruppe Platz zu machen. Carmen. eine Puppe mit winzigem Kopf, 'Wir verliessen die Kirche auch, um einen

37 Ifirche yon Conchi Viejo mit T¿inzern. Foto: I. Wichhorst

Fiesta ile Ia. l¡irgen del Carmen en Conchi Viejo Tii¡zerg"upp€ - ['oto : I. WichJrorst 3e€ignÉten Zelfplalz z! suchen. Es war in- AIs die Prozession bei dem Kreuz auf dem dunkel, windig und sehr kalt ge- weiten Platz vor dem Ort angekommen war, Forien.^ischen Wir hatten eigentlich etwas ausser- setzten sie die Madonna auf dem Sockel ab. lalb des Ortes zelten wolle, ianden aber Der Priester hie,lt eine kleine Ansprache, in leraus, dass der geschützteste Ort das trock- der auch der Wandel des Oasenortes Con. De Bachbett mitten im Ort war. Dort hatten chi Viejo angesprochen wurde. Immer mehr sich schon 2 Lastlvagen aufgestellt, und wir Familen wáren weggezogen, um in den na- ¡iellten unser Zelt daz\. hen Orten Chuquicamata und Calama eine Spáter gingen wir noch einmal zur Kirche neue Existenz zu finden. Nur aus den álte :!.inauf. Mitglieder der Tanzgruppen hatt€Tr sten Familien der Gegend, den Familien Ga- auf dem Platz davor ein Feuer gemacht; llegulllos und Aimanl gábe es noch einige, die Musiker spieiten wieder und einige tanz- die geblieben wáren und sich wie früher von ien um das Feuer h€Tum, um sich warm zu ihren Ziegen €rnáhrten. halten. Andere standen ir. Grüppchen und Dann begann der Haupttanz. Die Tánzer iranken Ponche, ein alkonolhaltiges Milch- jeder Gruppe formierten sich in einer DoI} getránk und assen Hiilnerstückchen und pelreihe, zwischen ihnen stellte sioh der Vor. Brot dazu. Sie hatten sich jetzt dicke Pon' tánzer auf. Die Musiker aller dr€i Ta¡z- chos umg€hángt. Viele hatten breite, india- gruppen hatten sich zusammengestellt und nische Gesichter, dunkle Augen und schwar- begannen zu spielen. Trommel, Trompeten. zes, glattes Haar. Sie boten mir auch von Die Tanz zeigte verschjedene Phasen. Es dem Getránk und ihrem Essen an. gab Schritte und Sprünge, paarweises Zu- Da es sehr kalt war es mag einige Gra- ordnen, wobei der eine Tánzer in die Hocke de unter 0 gewesen sein- zogen wir uns ging und der andere um ihn herumsprang. bald ins Zelt zurück, Noch- bis lange in die Sie tanzten unermüdlich, ich weiss nicht, Nacht schallte die Musik rvom Platz vor der wie lange. In ihren roten Kostümen mit den Kirche herab. grossen aus Flitter aufgestickten Schmetter. Am náchsten Morgen, als es noch vóllig lingen auf dem Rücken boten sie einen wun- dunkel war, wurde das Dorf durch die T!om- derbaren Kontrast zu dem braunen Wilsten mel gew€Ekt, wahrscheinlich zu eiDer Früh- boden. Den Hintergrund bildete die Cor. messe. Wir standen erst spáter auf, weil es dill€renkette mit den Vulkanen San Pedro vi€i zu kalt war. Spáter gegen 10 Uhr for- San Pablo gegenüber, zu denen die braune mierten sich die Gruppen, um sich dann sin- Ebene des Altiplano jenseits des Loa allmáh- gend und tanzend zur Kirche zu bewegen. lich anstieg. Wie am Nachmittag zuvor tanzten sie alort AIs der Tanz schliesslich zu Ende war, lange; danach fand eine Messe statt, u¡d ordneten sich alle wieder in den Prozessions. im Anschtuss daran begann die Proz€ssion. zug ein. Die Heiligenfiguren wurden aufge- Vorn gingen ein Weihrauchschwinger und hoben und zur Kirche zurückgetragen. ein Trommler. Dann folgten die Tráger mit Das F€st war aber noch lange nicht zu der Fjgur der Virgen Carmen und noch zwei Ende, es sollte d€Tr ganzen Tag und audl anderen Heiligenfiguren, Antonius un¿l viel. den náchsten und úbernáchsten noch weiter. leicht Petrus. Auch die chilenischen NatiG gehen. Wir blieben aber nicht mehr so lange nalfahnen fehlten nicht; dann kam der Prie- da. Nachdem wir die Schlucht am Ende des ster. Die Musikkapellen gingen Jeweils vor trock€nen Flussbettes mit einigen schónen ihrer Gruppe, die sich wieder und tanzend Kakteen besichtigt hatten, nahmen wir den vorwártsbewegte. Weg nach Calama, um von do¡t nach San zuschauer gab es ausser uns keine. Die Pedro de Atacama weiterzufahren. Tánzer waren nur von wenigen Angehórigen begleitet, die Iast alle eine Aulgabe inner- halb ihr€T Gruppe hatten. Irmgard Wlchhorst Bei dem lndianern am Rio Beni

Angefangen hat alles mit einem Radio- der Sanitátsraum, ein kleiner Laden und die kontakt. Als wir jetzt in der Ces-sna sitzeri Garage für den Pistenrasenmáher (das ein. und über den máanderdurchzogenen Urwald zige technische Gerát im ganzen Ort) unter- Nordostboliviens fliegen, zieht noch einmal gebracht sind. Weitere ólfentliche Gebaude: alles in Gedanken an uns vorüber: der Hilfe- die erst vor kurzem eingerichteté "Schule", ruf von Donald, einem Amateurlunker aus ein überdachter Raum mit einer Tafel, einem Cochabamba, der Besuch seiner Freunde, die Globus, dem Portrát von Prásident lIugo so Unwahrscheinliches von ihrer Arbeit zu Banzer und sechs Bánken, und der Getrei- berichten wüssten, u¡d dann die Einladung despeicher, in dem auf einem Zwischenbo- nach Tumi Chúcua, dem Zentrum des Insti- d€n (damit die Frucht nicht nass werden tuto Lingüistico de Verano, von dem aus die kann) die letzte Reisernte lagert. Die grósse- Forschungs- und Missionsarbeit unter den ren Háuser sind in verschiedene Ráume ge zehn Indianerstámmen dieser Gegend betrie- teilt, die kleineren haben nur einen Raum. ben wird. An Einrichtungsgegenstánden finden slch Ja, und jetzt sollen wir einen solchen Hángematten, eine ewas erhdhte Lagerstatt Stamm pers¿inlich kernenlernen. Gil deutet aus Astwerk und ein Schemel für den Haus. nach vorn: "Dort ist es, Alto Ivón, das Dorf herrn. Die wenlgen Utensilien, die es sonst der Chácobos." Doch ausser einem etwas noch im Hause gibt, hángen ln irgend einem helleren F]eck im eintónigen crün kdnnen Winkel. An Kleidung scheinen sie nur zu wir noch nichts erkennen. Erst kurz vor dem besitzen, was sie auf dem Iaibe tragen. Aufsetzten unterscheiden wir eine beángsti- gend kurze Graspiste und eine Ansiedlung In einer Ecke oaler unter dem Vordach be. aus e¡n paar armseligen Hütten. Es rumpelt findet sich die Küche. Hier brennt stándig noch ein paarmal, dann steht das Flugzeug ein Feuer. Einige Tongefásse und neuerdings still. auch russgeschwárzte Blechtópfe dienen der Noch ehe wir uns abgeschnallt haben, sind zubereitung der einfachen Mahlzeiten. In wir schon allseiG umringt von dunkelháuti- einem wohl 10 I fassenden irdenen Bottich gen, schlitzáugigen Indianern, bei denen yor- gárt ein selbstgef€rtigtes Getránk, die Chi. allem die breite Nase aufiállt. Teilweise er- cha. Die wichtigsten Küchengeráte sind ver- kennt man in Nasenscheide und Ohren noch schiedene Rühr' und Schópfliiffel, eine über- die Lócher für den Federschmuck, wie wir dimensionale, aus einem Blechstúck gefer* ihn zuvor auf Bilderrr sahen, doch diese Zeit tigte Reibe, auf der die Yuca, eine grosse scheint heute nicht nur Jahre sondern Ge Wurzelfrucht, aus der man eine Art Mehl nerationen zurück. Auch die schónen Gewán- gewinnt, gerieben wird und ein trogartig der aus Baumrinde und die selbstgefertigten gehóhlter Baumstamm, in welchem mit ei- Armreife sind Dinge der Vergangenheit. nem an den Rándern gerundeten Brett das Heute ist die Kleidung "importiert", durch Getreide wie mit einem Wiegemesser zer. stándigen Gebrauch jedoch lángst verwa- stossen wird. Auch einige Miirser, die dem sche,n unal verschlissen. Mánner und Frauen glejchen Zweck dienen, sieht man im Dorf. sind barfuss, die Kleihkinder vollkommen Bei unserem €rsten Rundgang durch das paar nackt. In fremden Lauten wird über die Dorf scheinen bis auf ein Mánner, die Neuankómmlinge diskutiert. Git stellt uns sich auf der Plaza versammelt haben, um vor, doch auch jetzt ergreifen viele nur 26- sich mit uns zu unterhalten, alle recht be- gernd die dargebotene Hand. Da¡n geht es scháftigt: Viele sind unterwegs, hauptsách- in langem Zuge dem "Dorfe" zu. lich zum Kautschukzapfen, dann aber auch zur Jagd (mager) oder zum Fischfang. Ein Achtzehn, von der Náhe beseheD ganz jüngerer Mann baut alleine an einem neuen stattliche Háuser stehen hier, alle selbstge- Haus. Die Frauen kümmern sich um das zimmert, mit luftigm Wánden und einem Essen und um die Kleinkinder, Auch das ausladenden Dach aus Palmbláttern. In der Holz und das Wasser schleppen sie heran. Mitte des Dorfes ein überdachter Versamm- Sie haben dazu grosse selbstgeflochtene lungsplatz (Plaza) und daneben ein An- Kórbe, die sie an einem Stirnband aufge dachtsraum mit der óffentlichen "Biblio- hángt auf dem Rücken tragen. Die Kinder thek" (augenblicklich€r Búcherbestand: 28 sind am Vormittag in d€r Schule, wo sie, Bücher, einige davon sogar in Chácobo). ehe es mit dem Castellano losgeht, in ihrer Auf der a¡deren Seite ein Mehrzweckgebáu- eigenen Sprache Rechnen, Schreiben und Le' de -- das einzige Haus mit Türen , in dem sen l€rnen. Am Nachmittag tummeln sie

40 sich dann im Fluss. Dort wird auch das zurück und der Hausherr erscheint. Lang. Wasser geholt, die Wásche gewaschen und sam geht er uns entgegen, um uns zu be am Abend das Vieh (vor einigen Jahren als grüssen, Erst jetzt wird uns klar: der ganze Kálber eingeflogen) getránkt. Auch ein Stamm der Pacahuaras besteht nur noch Grossteil des "g€sellschafU,ichen Lebens" aus dieser einen Familie. spielt sich hier im Schatten des Urwal- \ryir werden eingeladen, náher zu treten des - ab. u¡d dürfen aul einem Baumstamm Platz Am diesem Nachmittag sollte es beson- nehmen. Es entspinnt sich ein recht freund. ders hoch hergehen. "Viene el motor", ha- schaffliches Cesprách, in welchem unser ben wir schon am Morgen gehórt. Und tat- M¡q¡s¡ geklárt wird und der pacahuara im- sáchlich: gegen 2 Uhr kommt ein ca. 8 m m€r wieder mit dem Finger ejne imagináre langes, Jlaches Boot den hier oftmals nur Flugbahn in die Luft zeichnend seine Beob, 3 m br€iten Fluss herauf. Zehn Tage waren achtungen von unserer Ankunft am Morgen die Mánner unterwegs. In Riberalta haben wiedergibt. W¿ürend der Unterr€dung haben sie ihren Gummi verkauft, jetá bringen sie wir Geleg€nh€,it, uns unser Gegenüber etwas daJür Mehl, Zucker und Fett. Ein Festtag genauer anzuschauen: Im Kdrperbau und iür AIto Ivón: den cesichtszügen gleicht er den Chácobos, Doch t¡nsere Zeit ist nur allzu kurz b€- nur class seine Nase nicht so breit ausláuft. messen. Schon am náchsten Tag wird uns Dafür hat er wie diese frúher die Na. die Cessna wieder abholen. Wáhrend Gil sei- senscheide und die Ohrláppchen durchbohrt- ne Übers€tzungen durchsieht, m.achen wil und mit einem kurzen Bambusstück, aus uns darum mit einem sprachkundigen Ee- d"- bunte Federn ragen, geschmúckt. Auch gleiter auf den W€g zu den Paca¡uaras, ei- seine Haartracht ist ungewóhnlich: dsr vof. nem Stamm, der .ternab der "Zivilisation" dere Teil ist kurz geschoren, hinten hángen der Chácobos - noch wesentlich ursprüng. die Haare lang herunter. Sein einziges Kle! Iicher leben soll. Die Flinte unterm Arm dungsstück ist eine vergilbte Badehose. Ein führt uns Taita auf schmalen Pfaden und von Narben bedeckter Kdrper zeugt von der über wackelige Brücken Jlussabwárts durch Hárte seines tropischen Alltags. den Dschungel, eine grüne Wildnis, wo man Inzwischen haben sich auch die Frauen für im wahrsten Sinne des Woúes vor lauter den Besuch herg€Tichtet. In ebenfalls ganz Báumen den Wald nicht rnehr sehen kann. abgeschossenen Iceidern sicherlich Íhre Das Licht ist gedámpft, ebenso die Schreie einzigen unal nur zu besonders festlichen An- der Vijgel und das Schnarren und Achzen .Essen zu tragen treten sie vor das Haus irgenCwelchen anderen Getie¡s. Die feuchte und grüssen scheu. Wie sich herausstellt, Hitze bringt uns ganz schón ins Schlitzen, sind Sie Mutter und Tóchter. Auch sie haben doch noch mehr :ntblóssen mógen wir uns Nase und Ohren in der eben beschriebenen auch -.nicht, stürzen sich dann doch gleich Form geschmück,t tragen die Haare aber wieder die Tábanas auf uns, Lleine schwatze gemássigt lang (T6chter) bzw. im Stoppel. Brummer, die im Stechen ganz besonders schnitt (Mutter). Die Mutter hat zudem flink sind. ein ichen ihrer Mutterschaft die Un. Ganz entgegen unserer Erwartung si¡d terlippe- perforiert und mit einem -angespitz- wir wie angekündigt nach 1 Std. Marsch an ten Holzstück geschmückt. Die Unterhaltung unserem Zi€,I. Der Weg lührt zunáchst über wechselt, und wir kommen auf das Motor- eine kleine Lichtung, auf der wie bei den boot zu sprechen, das Stunden zuvor auch Chácobos hauptsáchlich Ma,is, Reis, Yuca hier vorbeigekommen ist. Ausserdem erfah- und Bananen- wachsen. Etwas weiter ent, ren wir, dass die Rodungsarbeit hauptsách- decken wir dann mitten im Wald ein GEbil. lich von den Frauen geleistet wurde, da der de, das wir als "Lager" spielender Kinder Mann an Tuberkulose leidet. Und ¡och et- deuten, uns von unserem Führer abe¡ als was: sie sjnd die letzten ihres Stammes, und erst vor kurzem verlassene Behausung der mit ihnen wird er auch erlóschen, denn die Pacahuaras vorgestellt wird, unter der un. Tóchter finden, geistig behindert, keinen lángst die zweite Frau eines Stammesange- heiratswilligen Mann. hórigen begraben worden sein soll. Etwas Jetzt erst kommen wir dazu, unsere Ge. 400 m weiter treten wir auf eine zweite Lich- schenke (zwei grosse Fische und einige Gra- tung. Die Báume liegen noch kreuz und pefruits) zu úbeneichen. Die Freude ist quer und zeigen an, dass hier erst jüngst gross. Als Gegenleistung werden wir einge- gerodet wurde. Und nun sehen wjr auch das laden, das Haus zu besichtigen. Anders als "Dorf" der Pacahuaras, bestehend diesmal das Watrdlager ist es fest gefügt und weist nur aus einem einzigen Haus. Von ferne gleich drei Ráume auf. Eingerichtet ist es erkenn€n wir drei Frauen, alle nackt. Aul wie die Háuser der Chácobos, doch fehlt unseren Anruf hjn ziehen sie sich ins Haus hier ausser einem Blechtopf und einem Spie-

41 gelrest jeglich€r Hinweis auf die Neuzeit. dle Frauen beim Zerstossen des Getreides, Und doch scheinen wir hier nicht die er- schauen, wie das neue Haus G€stalt gewinnt sten Fremden zu sein. Als ich námlich kurz und plaudern mit den "Bolivianos", zwei da¡auf frage, ob ich ein paar Fotos machen weissen Familien, die sich den Chácobos an- darf, stelle ich an der Reaktion fest, dass geschlossen haben, um den Kampf ums sie anscheinend wissen, was gemeint ist. Nur Dasein nicht allein Jiihren zu miissen. Wir zógernd wird mir meine Bitte gewáhrt, und erfahren, dass sie zunáchst weiter flussab- auch dann darf ich nur die Frauen Jotogra. wárts gesiedelt hatten, bei einem Hoch- fieren. Wer weiss, welche animistische Vor- wasser aber all ihren Besitz verloren hab€n. stellung hier h€mmend wirkt, Schon seit drei Jahren leben sie jetzt hier, Freundschaftlich, wie wir einpfangen wur' sind aber noch immer Fremde und kónnen den, werden wir auch wieder verabschiedet. sich nur in ihrer €igenen Sprache verstándi- Die Zeit drángt, denn es ist schon spát und gen. Auch ihre Kinder haben das Chácobo die Dámmerungsphase ist hier ku¡z. noch nicht gelernt und sind darum vom Nach unserer Rúckkehr reicht es gerade Schulbesuch ausgeschlossen. Gastarbeiter. noch zu einem erfrischenden Bad im Fluss, probleme, hier einmal andersherum... dann bricht die Nacht herein. Wir machen Wir sind gerade dabei, noch einen Eund- noch einmal eine Runde durch das DorI, wo gang durch die Pflanzungen zu machen und die Feuer jetzt ein warmes Licht verbreiten im angrenzenden Wald zuzusehen, wie der und setzen uns dann zu den Mánnern auf Kautschuksaft gewonnen wird, als wir das die Plaza. Wieder versuchen wir ein Ge- Motorengeráusch der Cessna hdren, die sprách af¡zuknüpJen, merken aber an den kommt, um uns abzuholen. Nun heisst es Antworten, dass wir nicht verstanden wer. auch von Gil und Marianne Abschied neh- den. Spanisch ist hier eben doch noch eine men, denn sie bleiben hier, um ihre Arbeit Fremdsprache! So sitzen wir noch ein Stünd- fortzuführen, "Dlei Jahre noch, dann kónnen chen mit Gil und Marianne zusammen und wir uns wohl zurückziehen", meinen sie, als fallen dann müde in einen tiefen Schlaf. sie uns zum Flugzeug geleiten. Dan¡ sehen Am náchsten Morgen besuchen wir noch wir sie wie verloren auf einer winzigen Ur- einmal die Kinder in der Schule, beobachten waldinsel unseren Blicken entschwinden.

Heinrich Holzer

DAS FELSENGEBTRGE VON TALAMPAYA, PROV. LA R|OJA, ARGENTINIEN.

Wir wollten auf unserer diesjáhrigen Som- Fahrer und Gefáhrt find€n kónnen, Also merreise (Januar/Februar 1978) die Ostseite machten wir uns auf den Weg, um diesen der Kordillere kennen lernen. So waren wir Führer zu d€an Gebirge aufzusuchen. Er bei l.os Andes úber die Kordillere gefahren hiess Sergio Leiva. und er war auch gleich und hatten ur¡s bel M€ndoza nach Norden bereit, uns am náchsten Morgén zu den Fel- gewandt, um über San Juan nach Tinogasta sen hinzubringen, verlangte aber für die be und Tucumán zu gelangen. In dem kleinen schwerliche Fahrt einen Preis von etwa Stádtchen Villa Unión in der Provinz La 30,00 Dollar. Wir verabredeten den Treff- Rioja hórten wir hur durch einen Zufall von punkt für den náchsten Morgen und zogen einem seltsamen Sandstelngebirge, das in ab. Das Land ist dort sehr eben und trocken einiger Entfernung von diesem Ort liege, soweit, wie man sehen kann, erheben sich dessen Besichtigung wegen grosser geogra- auf beiden Seiten des Weges 3 - 4 m hohe phischen Schónheit lohne, das aber auch den Doubüsche. Nach etwa 20 km ¡'ahrt er. archáologisch Interessierten zufrieden stel- blickt man auf der schnurgeraden La¡d. len würde. Man versicherte aber, dass man strasse €,inen dunklen Punld, der beim N¿i- das Gebirge mit dem eigehen Fahrzeug nicht herkommen rasch wáchst; es lst ein etwa €,n€ichen kdnne, dass man dazu eine ]ei- 20 m hoher, runder Felsen von rdtlichcr stungsstarke Camioneta oder einen J€ep be- Farbe, mit glalren Wánden, der nur von ei. ndtige, dass man für diese Reise einen Fah. ner Seite her b€steigbar ist. Von oben hatte rer und sein Fah[zeug anheuem müsse. man einen weiten Blick über diese Ebene, In einem benachbarten Dorf sollten wir in der man keine Siedlungen ausmachen

42 konnte. Dort an einer Felswand bauten wir Hindernisfahrt. Der Weg war nur noch eine unser Zelt aut, so hatten wir etwas Schutz Spur; es ging in dem sandigen Bachbett lor dem heftig blasenden wlnd. weiter. Der Wagen mahlte sich durch den Am náchsten Morgen mussten wir uns lockeren Sand, mal waren Steine zum Bs, beeilen, um pünktlich am TrcfIpunkt zu festigen der Spur hingelegt, rnal Zweige. sein, an ein€r einsam im Busch liegenden Dann ging es wieder durch das Gebiisch am Polizeistation. Wir waren kaum a¡gekom. Rarde des Baches, dann wieder in das san. men, da erschien unser Fahrer auch schon dige Bett. Langsam náherten wir uns einer mjt einer Camioneta, es war nicht gerade dunklen Bergkette. Die Bijsche hórten auf, das neueste Modell. Wir stiegen um, liessen das breite, sandige Bachbett verengte sich unseren \¡/agen in der Othut der Polizei, deltaJ¿irmig zu defl Felswánden hin. Und und los ging die Fahrt. Es sollen @ I(In bis úber dem Bachbett erhoben sich senkrechte zu unserem Ziel sein. Zuerst ging es auf ei- Wánde aus rótlichem Sandstein. Unser tr-ah. nem schnurgerade, dulch defi Busch geleg- rer erklárte uns, dass sie an dieser Stelle ten Weg dahin. Don Sergio erzáhlte, dass eine Hóhe von 150 m haben. Es sah aus, als die argentinische Petroleumgesellschaft die- hátte man die Wánde mit einem Messer ab- sem Weg angelegt habq um in dieser Ge geschnitten, kein Pflanzenwuchs bedeckte gend nach Petroleum zu bohren. Aber dann sie. bogen wir ab, und jetzt begann eine wahre An einer Seite, vor der eigentlichen Tal-

,ll llí-\rp'*- rf, 7.U -l¿t, .o- - -

Im Vordergrund Bü6che und n¡od¡ke E?iume. Irn Hintergrund das Felsengebl¡ge .. mlt den l5{) m hohen Wiinden, schlucht, waren Teile der senls:echten Wán. dieser Zone schon mehrmals solche Fussdar. de zusammengestürzt und hatten einen stellungen als Petroglyphen gefunden wur. Schuttkegel gebildet aus grossen Bliicken den. Ein etwas abseits liegender flacher und lockerem Geróll. Dorthin leitete uns Stein hatte mehrere Nápfchen, tief ausge- unser Fahrer. Ein schmaler Fussweg zog bohrt, ein B€weis, dass diese primitiven Já- sich den tr{ang hinauf, und er brachte uns ger hier lange Zeit gewohnt hatten. zu den Petroglyphen Zahlreiche Felsblóck€ AIle diese herumliegenden Felsbrocken, waren mit den úblichen StrichJiguren ver- auch die Petroglyphen, hatten €ine schwárz- sehen: Jáger mit Speeren, zahlreiche Gua- liche Farbe und waren wie von einém Lack nacos, zickzackartige Schlangenmuster, son. überzogen, wie es sich ergibt, wenn ein Ge, nenartige Z,eichnungen. Es sind die Stein- stein dauernd einer starken Winderosion zeichnungen, die diese prim,itiven Jáger in ausgesetá ist. Unser Fahrer erzáhlte uns die Felsen schluBen, bevor sie auf die Jagd auch, dass diese Zone sehr háufig von star- auszogen, um mit diesen magischen ichen ke¡r Sandstürmen heimgesucht wird. das Jagdglück zu bannen. Das seltsamste Wir wandten uns der Schlucht zu. Das Zeichen unter diesen Petroglyphen ist das Flussbett war. ganz eben, hatte eine Breite Bild einer Fuss.Sohle, 'und das Erstaunliche von 50 - 100 m und war mit weissem Sand ist, dass dieser Fuss sechs Zehen hat, Die ausgefüllt. Am Rande des Flussbettes stan- !'uss-Spur hat die natürliche crósse elnes den grosse Algarrobo-Báume und andere menschlichen Fusses. Dies lst nicht eine dornige Stráucher. Dann begann unmittel. vereinzelt dastehende Zeichnung, sondern bar die senkr€chte Wand von über 10O ¡n. wir konnten in Erfa-trung bringen, dass in Im Flussbett war in dieser Jahreszeit nicht

43 I ein Tropfen Wasser. Man fragte sich un- /\^\ willkürlich: in welcher Periode der Erdge" flf [ - schichle móchtc dicser Fluss so viel W'asser

i::JJ'"i? :i:"IilJH',Hs'Xl.:f,1'ii ilk fuhren wir ein Stück mit dem Wagen Nach etwa 4 - 5 km kamen wir auf die andere Seite des Sandsteingebi¡ges. Dort waren die -=-- Felsen etwas nied.riger, aber immer noch zwischen 50 100 m hoch. Hier war das Vorderg"r¡nd Algarrobo B¡iume, ein Ea.n. Gebirge in voller Auflósung begriffen. Das Im diges Bachbett. Zum Gróssenve¡gleich: eln Tal wurde wieder weiter, teilte sich ln meh. (Krels). rere Arme, und es hatten sich einzelne, iso. Mensah Iiert stehende Felsstücke gebildet, die stark erodiert war€r. An einer Felswand war die "Kathedrale", Das herabstúrzende Wasser 'rete uns überall hin, und ich hatte den leisen hatte aus dem Felsen Rinnen herausgewa' Verdacht, dass er die Besucher dieses Na. schen, eine dicht neben d€T anderen, und tionalparks beobachten soll, damit diese kei dazwischen waren Felsenteile stehen geblie nen Schaden anrichten. b,¿n. Es sah so aus, als wáren es grosse Wir waren jetzt auf der anderen Seite S:iulen, die nur halb aus dem Gestein gs dieses Felsenriegels, und man konnte erken- s'rhlagen worden waren. nén, dass diese Sandsteinschichten leicht Wir folgten einem kleinen Seitental, dessen nach dieser Seite einfallen. Wir fuh¡en ein Bcden dicht mit Algarrobos bewachsen war. Stück in dem ausgetrockneten ¡.lus,stal ent Eine Amaryllis mit grossen weissen Blüte,n Iang und machten dann eine kurze Mittags. wuchs in dem sandigen Bett des Tales. Eine rast, um unsere mitgebracht€n Vorráte zu br3unblütige Asclepiadacee rañkte in einem verzehren. Es war mittlerweile sehr heiss Nüchtschattengebüsch empor. Man musste geworden. und ein grosser Algarrobo bot durch das dornige Gebüsch kriechen, und uns angenehmen Schatten. Nachdem wir dann war das Tálchen zu Ende. Wir befan. lvic'der Kráfle gesammelt hatlen, ging es zu den uns in einem fast kreisrunden Loch, das Fuss weiter. Die Sandsteinschichten waren nrlr einen schmaleh Ausgang hatte, und wir so weit abgetragen worden, dass sie hier ei- wlren von s€lkrechten Wánden umgeben. ne langsam ansteigende Fláche bildeten. Die. Dieser Kessel mit über 50 m hohen Steil' ses ansteigende Gestejn war nur sehr dürf' wánden war durch das herabstiirzende tig mit Vegetation bedeckt. Nach etwa einer Wasser ausgespült worden, aber unter an. viertelstund:, in der wir immer h6her stie. dcr€n klimatischen Bedingungen; jetzt war gen, standen wir plótzlich vor dem "Cura", nicht ein Tropfen Wasser zu entdecken. In einer isoliert stehenden Felsnadel, die viel. dies runde Loch kam keine Sonne hinein leicht 30 oder 40 Meter hoch sein mochte. und man fühlte sich wie in einem Verliess. Sie stand allein auf einem Felsband und lhser Fahrer war uns nachgekommen und schaute in das weite Tal, aus dem wir auf. hrachte uns zurück zum Wagen. Er beglei- gestiegen waren. hinunter. Mit etwas Fan-

44 Schichten übereinander gelagert. Die wei- cheren Schichten war€Tr stárker herausero- diert und bildeten Vertiefungen; die hárte- ren Schichten standen hervo¡ ,und bei gün- stigem So[Denstand hatte die Wand hellere, von der Sonne beleuchtete und andere u¡- beleuchtete Felder, Es ergab den Eindruck eines Schachbrettes. Es gab ab dieser Stelle noch mehrere herauserodierte Felsen und Felsnadeln, aber keine konnte den "Cura', über.treffen. Wir waren am Ende unseres Ausfluges angekommen. Noch einmal betrachteten wir die Gegend. Vor uns erstreckte sich eine weite Ebene, vielleicht 5 oder 10 km breit dahinter war scheinbar wieder ein Sandstein. gebirge, denn mit dem Glas konnten wjr Zacken und hochstehende F€'lsen ausmachen. Unser Fah¡er enáhlte auch, dass es noch mehrere solcher Schluchten gábe, die aber - schwerer zugánglich und auch nicht so lang seien. i-; Und wir dachten auch an die alten india. ,&t nischen Jáger, die hier diese cegenden durch- zú7'Y"\ streift hatten.. Das Gelánde war ideales Jagdgebiet gewesen. Die Jáger brauchten thi?::,2--, eine Guanacoherde nur in die grosse ,//,Tzrt Schlucht zu treiben, so wurde sie eine leichte / Beute, denn ein seitliches Ausweichen waf unmóglich. fuer sie konnten der Tiere leicht Der "Cura,", eine isoliert stehende Felsnadel, habhaft werden, wenn diese über die Fels. Ein Mensch zum Verglelch da.neben. wánde hinunte,rgesprengt wurden. Wir kehrten zu unserer Camioneta zurück unal fuhren '¡/ieder durch die lange Schlucht tasie konnte man den Kopf und die Kopf- und wieder durch den Busch und das F'luss. bedeckung ausmachen und darunter den bett zurück, und gut durchgeschüttelt er- langen-Talar. Ein Erklimmen dieser Felsna- reichten wir unser eigenes Fahrzeug. Wit del ist unmóglich. Weiterhin war das hatten ein wenig bekanntes Naturwunder "Schachbrett". An einer senkrechten Wand sehen dürfen. waren scheinbar hártere und weichere OryTO ZOLLNER

45 Die Nacht auf dem Riverboat

Um 18.30 erreichen wir Puerto Bolivar in des Monstrum, das st¿indig in seinen hólzer- Ecuador, und dort beginnt das SCHAU- nen Fugen und Wandungen stóh¡t, bei ei' SPIEL einer náchtlichen Schiffsreise am nem Alter von etwa 60 Jahren, anget¡ieben Aquator. von modernen Dieselmotoren. Ein baumlanger schwarzer Tráger bemách. Man wird auf der Fahrt nie ein Angst- tigt sich unser€s Gepácks, packt die einzelnen gefuhl 1os. Wle leicht kann so ein Schlff Stücke und hebt sie mit muskulósen Armen kentern, wie das bei dem Schwestern§chüf auf eine Sackkarre und rast damit in einem "Bolivaf' der Fall war, die mit 29OO Bananen. Affentempo davo¡, in die Dunkelheit des bündeln beladen war, mehr als die Tiagfáhig- Hafens hinein. keit erlaubte, unvorschriftsmás§ig verstaut So rasch ich kann, folge ich dem Mann, und nach verrutschen der Ladung wáhrend denn die Abfertigung des Bühnengepácks der Fahrt durch die Bucht von Alcatraz ken' gehórt auf dieser Reise zu meinem Ressort. terte, wobei 40 Menschen in der pechschwar. Unter solchen Umstánden ist es fast unm6g- zen Nacht ertranken. lich, die übersicht zu behalten. Ma¡ muss Endlich gegen 21 Uhr legt unsere Arche hóllisch aufpassen beim Durchzáhlen der ''Don Antonio" vom schwankenden Ponton Kolli. ab, der an einem in's Meer lührenden Damm Ein wahres Wunder. Wieder einmal ist verankert liegt und stampft mit Volldampf uns€r gesamtes Gepáck komplett. Kein Stück in die Finsternis hinein, die weit voraus von fehlt. Koffer und bultos sind im Laderaum den Blitzen des Leuchtturms der Insel Puna des kleinen Fáhrdampfers "Don Antonio" erhellt wird, d€r einstigen Absprungbasis gelandet. des Francisco Pizarro. Er ist von vorsinllutlicher Bauart, Der Brütende Hitze herrscht auf dem Schiff. Rumpf des etwas 30 m langen und 6 m brei' Aus unerldárlichen Gründen sind die Fen§ter ten hólzernen Schiffes erinnert an eine gros- des Oberdecks nicht zu ¿iffnen. Wir verbrin' s€ Schute. Spantenartig sind an den Bord. gen die Nacht auI dem geschlossenen Deck wánden Holzpfáhle belestigt, auf denen das und vepichte aul die Brutkastenhitze der sogenannte Ob€rdeck ruht. Kablnen. In der kleinen Bordkantine gibt Im Bauch des Unterdecks lagern Berge es zu unser€r Enttáuschung nichts mehr zu von Bananen. Sácke mit Kaffee und Kakao' essen. Ein ecuadorianischer Soldat beginnt bohnen, F¿isser, Kisten und das Gepáck der eine Unterhaltung mit mir und bietet eine _. Passagiere, darunter das unsrige. de¡ sch\¡/arzen, starken einheimischen Ziga' Es wimmelt im Zwischendeck von Men- retten an. schen, die berelts Stunden vor der Abfahrt Inzwischen hat dq túchtige Juanito chin' über einen schwankenden Laufsteg an Bord chor(§ bt¡¡te Baumwollhángematten'für gekommen sind, in Sorge überhaupt noch uns organisiert,- die auJ dem schmaten Ober' einen Platz zu bekommen. deck an den dafür vorgesehenen Hanken be' AIIe Hautfarben, alle Rassen scheinen sich festigt werden. Nach einigsn missglückten an Bord dies€s Schiffes ein maritimes Ste]I. versuchen gelingt es uns hineinzuklettern. dichein gegeben zu haben. Indianische Ar. Unter uns schlafen andere Passagiere auf beiter mit ihren Frauen und Kindern, Matratzen, die auf die Decksplahken gelegt Schwarze, cholos-Mischllnge, ecuadoria¡i- wuralen. Es sind Cholos. Hin' und wieder sche Soldaten, Sie kauern auI den Decksplan- spuckt einer von ihnen wie ein Lama in die ken oder haben sich auf dem aufgerollten Gegend, Eine Wolke von Schweissgeruch Tauwerk oder Segeltuch einen Platz gesucht dringt nach oben. Das Nachtlager von Gra' Lebhaft wird geschwatzt, geraucht oder Kar' nada kann nicht schlimmer gewesen sein. ten gespielt. Niemand hat Eile, Auch der Aber wir Jah-ren. Die "Don Antonio" Kapitán nicht, was die Abfahrt betrifft. sucht sich ihren Weg durch die Meerenge Auf dem Oberdeck, das nur noch von der von Jambeli, passiert die Insel Puna und Steuermannskaj üte überragt wird, halten Iáuft in die Bucht von Guayaquil ein. sich die Passagiere auf, die den hóheren Dle l4ichter des GolIes gleiten vorüber. Passagierpreis entrichtet haben. Kaufleutg Die Miinne¡ auf den Matratzen schnarchen Hándler, Plantagenbesitzer- und Angestellte. fest. Leicht schaukelt me¡ne Hángematte. Dieses merkwúrdige, aus Br€ttern, Balken Ich verfalle in unruhigen Halbschlaf. und Eisentrágern bestehende riverboat hat Um 4 Uhr früh macht die "Don Antonio' kaum zwei Meter Tiefgang und ragt etwa an der Mole von Guayaquil fest. In der 8 m über das Was§er hoch. Ein schwimmen. Aussicht aul starken Kaffee und ein Frúh' genommen. Der Bedauernswerte sieht wirk. Iich sehr mitgenommen aus, und der erste Satz aus seinem Munde ist ein Ztat des Vol- pone: "Welch' eine Nacht! Ich glaubte, nicht mehr den Morgen zu erleben! . . . "

Gunther Schüler

Pozuzo - das yergessene Urwalddorf

---ennen Sie Pozuzo? Sicher werden Sie Rio Palca nur noch abwárts Richtung Ama- :¿ine Frage verneinen! Pozuzo ist alles, und zonasbecken fuhren. ':-.e Reise nach Peru, ohne Pozuzo gesehen :- haben, ist gar nichtsl jedenfalls Anreise mlt Hindernissen - so -chten wir, als wir- im vergangenen Som- ::er zu unserer mehrwóchigen Reise nach Schon bald strómte uns die feucht-warme Sllivien und Peru aufbrachen. Luft des tropischen Regenwaldes durch das .A,ber schon auf der Plaza von Copacaba- offene Wagenfenster entgegen; es roch :a (bolivianischer Wallfahrtsort am Titika- modrig.süsslich, und überall wurden Bana. ia.S€e) erhielten unsere Erwartungen ihren nen, Mangos und andere tropische Früchte :.sten Dámpfer. Wir begegneten dort einem angeboten. Noeh am spáten Nachmittag er- :{ollegen, der Lehrer an der Deutschen Schu- reichten wir La Merced und suchten uns in -e "Alexander von Humboldt" in Lima ist. eiñem .fast trockenen Flussbett einen Stell. Jeutsche Auslandslehrer erkennt man nor. platz für die Nacht. Der folgende Tag führ- :¡alerweise daran, dass sie in einem VW- te uns weiter Richtung Oxapampa. Trotz der :ampingbus reisen, d. h., wenn man einem hohen Lultfeuchtigkeit war die Ripio.Strasse solchen Vehikel begegnet, kann es eigentlich so trocken, dass unser Wagen eine gewalti- liur ein d€utscher Kollege sein, und so be- ge Staubfahne hinter sich herzog, fn La griissten sich unsere beiden Busse auf der Merced hatte man uns noch erklárt, dass es Plaza von Copacabana, als wáren sie alte zur Zeit besonders trocken sei, es habe Bekannte. Meine neugierige Frage an den schon vier Tage nicht mehr geregnet, und Kollegen, ob er als "Peruaner" schon in Po- es bestünde durchaus die Móglichkeit, dass zuzo gewesen sei, musste dieser verneinen; wir bis Pozuzo durchkámen wir Jassten er habe zwar vor einigen Wochen, als die neuen Mut! Nach 92 km Staubfahrt- erreich. Regenzeit d¿s sog. p€ruanischen Winters ten wir Oxapampa, noch nicht eingesetzt hatte, versucht, sich Das Stádtchen macht auf den Ankommen. bjs nach Pozuzo durchzuschlagen, aber un- den einen freundlichen, ja fast aufgqáum- überwindliche Hindernisse, wie reis-sende ten Eindruck; überall }folzháuser mit bei- Báche, unterspülte Strassen und die Warnun- nahe skandinavischem Aussehen, in den gen solcher, die bereits in Pozuzo gewesen Strassen auffallend viele hellblonde und waren, hátten ihn veranlasst, kurz vor dem blauáugige Menschen, ein typisches Koloni Ziel aufzugeben. Wir beschlossen, trotzdem sten und PJlanzerstádtchen, in dem sich nach Pozuzo zu fahrerl auch -gros-se Ságewerke angesiedelt haben 'Warnung - Die zweite erhielten wir in den wohl ein Ausdruck des Holzreichtums, den Ruinen den alten Inca-Feste Pisac (bei Cuz- das vor uns liegende Amazonasbecker bie- co) von einem Kollegen der Schweizerschule tet. Erst spáter erfuhren wir, dass Oxapam- in Lima. Auch er habe es in der Trocken- pa viel jüngeren Datums als Pozuzo ist: die zeit versucht, bis zu dem "vergessenen" Ur- Stadt lst sozusagen eine Tochtersiedlung von walddorl vorzudringen, aber wid¡ige, du¡ch Pozuzo und hat wegen ihres v€n'háltnis- starke Regenfálle bedjngte Hindernisse auf mássig gesunden Klimas (1.600 m über dem dem Weg hátten ihn dann kurz vor Poztzo Meer) etliche Einwanderer aus dem mittel- zur Umkehr gezwungen. Da hatten wir esl und nordeuropáischen Raum angezogen. I-eicht entmuligt enlschlossen wir uns, Wir kauften Brot und andere Nahrungs- es nun erst recht zu versuchen. Also setzten mittel ein, liessen unseren schlauchlosen wir unsere Sierra.Fahrt nach Nord.Westen "PIatttuss" mit einem Schlauch aufziehen, so fort, bis wir dann in Tarma rechts abbogen dass wir nun wieder iiber zwei Ersatzráder und in dem tief eingeschnittenen Tal des verfügten, und liessen schlisslich die fehlen- den Liter im Tank nachfüllen, obwohl wir über die "Brücke',. Wir schafften es tatsách. bereits 60 l Benzin in Rese¡vekanistern _ lichl Dieser Brücke ,,Hin. folgte bald eine weitere befestigt mit einem Spezialgestell am gleicher Art, und wir nahmen das erneute terteil" unseres Wager§ mit uns füht:ten, Hindernis schon fast mit seiltánzerischer Um die Mittagszeit verliessen- wir Oxa- Sicherheit- Nach insgesamt 27 km Fahrt kamen wir durch Huarcabamba, es war die letzte ge- schloss€ne Siedlung vor Pozuzo. Die "Strasse" verliess nun all'náhlich das Ta] von Oxapampa und senkte sich in eine enge Schluchl. An manchen Stellen war sie buchstáblich in die Felswand gesprengt. Immer wieder lagen Felsbrocken auf der Strasse. Die grdssten musste Sigrid erst aul die Seite ráumen; denn sonst u¡áren wir mit der Vorderachse aufgeschlagen. Zur Ab. w€chslung mussten wir auch immer wieder Schlammbáder oder was noch lástiger war I{ochwasser Jiiürende- Gebirgsbáche durchqueren.- In Zweilelsfállen durchlief ich die Furt erst einmal zu Fuss und versuchtg die gróssten Quadersteine in der Strómungs. richtung des Wassers auf die Seite zu rolle[ War das Wasser besonders tief. dann schob ich über das Auspuffrohr einen 1m langen Gummischlauch, dessen freies Ende mit ei. ner Schnur an der Heckklappe hing. Wir hofften so, dass bei einem Absterben des Motors wiürend der Bachdurchquerung dann wenigstens über den Auspuff kein Wasser ¡n das Motori¡nere gelangen kdnne. Mit die Schrei aus. Vor uns sem Zusatz sah der Wagen im Wasser fast Fortsetzung waren v wie ein U-Boot aus. te Baumstámme von Nach etwa 5'stündiger Fahrt wir dürf. etwas Ahnliches wie ten bereits gut zwei Drittel des -Weges Oxa. _ und aui der anderen Seite ging es dann wie- pampa Pozuzo zurückgelegt hab€n der "normal" weiter. So also sahen die blieben - wie gebannt vor einem neuen,- pozuzo wir Brúcken nach aus, sofern es über. schier unüberwindbaren Hindernis steheu. haupt welche gabl Die Baumstámme waren Ich krempelte die Hosenbeine hoch und ver. mit unterschiedlichen Abstánden parallel suchte barfuss die ca. 25 m breite Furt e.ines verlegt, so dass man sich üe Stámme als reissenden Bach€,s zu durchwaten, In der "Brücke" au,ssuchen musste, deren Abstand Mitte des Baches reichte mir das Wasser die entsprechende Spurbreite des Fahrzeugs bereits bis über die Knie, und lch hatte bildete. Wie ein Seiltánzer balancierte Sigrld Mühe, mich gegen die Strómu¡g zu be auf einem Baumstamm zur a¡deren Seite haupten Nur unter grosser Anstrengung rüber, dann lockte sie mich mit dem Fahr- gelang es m¡r, einige gróssere Quadersteine zeug auf die passende Spur. Vom vielen Reu aus der Fahrrinne zu rollen. Doch je mehr gen waren die Stámme g¡itschig geworden; ich mich mit der "Ráumung" des Bachbettes da genúgte eine unkontrollierte Lenkbew€t befasste, umso stárke, wuchsen in mir die gung oder ein zu kráftiger Tupler au.[ da§ Zweifel, ob wir mit unserem verháltnis. Gaspedal, und der Wagen rutschte von sei- mássig kleinen Fahrzeug iiberhaupt in der nen "Schienen" ab, e.ntweder gleich hinunter Lage waren, hier durchzukommen. Ich be. in das scháumende Wasser eines reissenden schloss, in einem Haus, das auf der and€,ren Baches, oder aber er setzte mit seinem Fa].r. Seite lag, zu fragen, was man dort von un. gestell einfach auf den St¿immen auf. Mit serem Vorhaben halte. Man erklerte mir, ei¡em seltsam€n Gefühl in der Magengegend dass wir mit unserem Auto bei der derzei- die Klnder hatten wir vorsichtshalber aus- tigen Wassertiefe des Baches keine Chance steigen lassen, und meine Tür war zum ,,Ab- hátten, aber vielleicht falle das Wasser noch sprung" geóffnet kroch ich Zentimeter etwas; denn bis heute morgen habe es ge- für Zent.lmeter, den- Richlungsweisungen von regnet, und da fúhre der Bach noch áwas Sigrid streng gehorchend, mit dem Wagen Hochwasser. Ziemlich enttáuscht suchten

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\- wir uns, soweit das bei der Enge der Strasse die ganze Fahrt. Wir stiegen aus und sahen überhaupt móglich .!l,ar', einen Stellplatz für vor uns eine ganze Karawane von Autos die Nacht. Nach einer halben Stunde hól,ten stehen, die an irgendeinem Hindernis nicht wir Motorengeráusch, ein riesiger Lastwagen vorbeizukommen scltienen. Ich lief bis zum fuhr an uns vorbei und walzte ohne Ctóssele ersten Fahrzeug vor und stellte fest, dass Mühe durch die Furt. Auf der anderen Sei- der Weg durch einen gewaltigen Bergrutsch te des Baches blieb der Lkw steheni ein vóllig blockiert war. Uns btieb nichts ande- europáisch aussehender Mann stieg aus derí res übrig, als die Nacht hi€r auf der Strasse Führerhaus und rief uns auf deutsch, aber zu verbringen. Für uns, die wir einen Cam- mit d€utljch erkennbarem Tiroler Akzent zu: pingbus dabei hatten, war das nicht so "Grüss Gott, ich heisse Witting, ich fahre schlimm. Eine weitaus unangenehmere nach Pozuzo. Wollen Sie, dass ich Ihnen bel Nacht mussten dje Leute verbring€,n, die auf der überfahrt behiulich bin?" Und ob wir der Ladefláche der drei vor uns stehenden das wolltenl Da bot sich uns die einmalige Lastwagen eng zusammengepfercht sass€n. Gelegenheit, doch noch Pozuzo zu sehenl Viele verbrachten deshalb die ganze Nacht Hilfsbereit sprangen einige dunkle Burschen draussen im Freien und diskutierten. Einige von der Lade.tláche des Lastwagens herun- junge Mánner kletterten über die schlammi- ter, und in wenigen Sekunden Iag ein Stahl- gen Erdmassen des Bergrutsches und liefen ,,Unter. seil bereit, an das wi¡ im Falle eines die restlichen 15 km noch in der Nacht nach ganges" einfach angehángt werden sollter¡. Pozuzo ab, !m die Slrassenmeisterei zu vel- Wir machten unser Auto startklar nnrl stándigen. Obwohl der andere Tag ein Sonn- wasserdicht (unsere Kinder mussten Hand. tag war, hatten wir Glück; bereits früh am tücher gegen den unteren Rand der Seiten- Morgen kam von der anderen Seite eine tür drücken!), und mit viel Gas und schlei Raupe herangefahren, und nach weiteren B fender Kupplung peilte ich im schrágen Stunden war der Weg provisorisch so weit Winkel zur Strómungsrichtung das Wasser trelgeráuml. dass wir die StFUe passieren an. Mit seiner anfánglichen Fahrgeschwin. konnten. Die Strasse .tührte nun immer tie. digkeit schob der Wagen eine gewaltige Bug- fcr in den Urwald; Schlamm und weitere welle vor sich her. In der Mitte d€s Baches Báche, die viel \ /asser führten, erschwerten nahm die Geschwindigkeit jedoch merklich die Fahrt nach Pozuzo bis zuletzt, Zur Mit- ab, ich fühlte, wie sich die Hinterráder frei tagsze.it gelangten wir dort an. durchdrehten und auch die Lenkung nicht mehr ansprach. Aus unserem Bus war ein Glücklich ii Pc/zrJ.7,o Amphibienfahrzeug geworden, das wáh. Wir waren froh und stolz zugleich, dass rend im Führerhaus die Fiisse allmáhlich- 'Wasser wir es nun doch geschafft hatten. Als erstes im steigenden verschwanden von baten wir den Pfarrer um einen Stellplatz St-fómung des Baches der einfach abgetrie- für unseren Bus auf dem Gelánde des Pfarr- búr wurde. Nach ca. 5 m "Dampferfahrt" hauses. Pfarrer Luis Starker, merkte ein deutscher ich, wie die Ráder wieder "Fuss" Pater aus dem Sudetenland, der seit vielen fassten, und Nu im hatten wir auch schon Jahren seinen Dienst in Pozuzo als Seelsor- lestes I-and erreicht. Die I-eute, die dem ger, Religionslehrer, Aushill¡lehrer, Ge,mein. Schauspiel zusahen, klatscht€r begeistert dekassenwart u. versieht, Beifall, a. m. musterte und wir iiffneten die beiden vorde. uns mit erstaunten Augen und meinte, um ren W'agentüren. um das \^¡asser "getankte" diese Jahreszeit würden eigentlich nur noch wieder abzulassen. Herr Witting kam auf Lastautos den Weg nach Pozuzo schalfen uns zu und begrüsste uns wie alte Bekannte. und er müsse uns, obwohl er immer Er meinte, l¡átten sich wir nun das Schümmste über Besuch freue, doch dri¡gend raten, so hinlcr uns. Wenn wir immer nLlr seinem schnell wie móglich wieder zurückzufahrm; Lastwagen nachJahren würden, dann kámen denn wenn erst einmal die Regenzeit richtig wir heute nacht bestimmt noch bis PozLrzo. einsetzen würde, hátten selbst Lkws kehe AIso "hángten" gut wir uns dran, so das bei Chance mehr, das Dorf zu verlassen; Pozuzo unser€m Fahrzeug überhaupt móglich war; müsse dann, wie fast in jedem Jahr, bis An- denn unser Bus hatte für diese Art von fang April mit dem Hubschrauber versorgt Strasse eigentlich einen viel zu niedrigen werden. Das war keine sonderlich gute Bodenabstand. Immer wieder schlugen wir Nachricht: Iroizdem beschlossen wir. \^enig- auf oder blieben an irgendwelchen W'urzeln stens eine Nacht in Pozuzo zu verbringen, es oder Asten hángen; wir hatt€il überhaupt schien ja immer noch die Sonne! den Eindruck, dass der immer dichter wer- Wir salen uns im Ort um. Efliche Leute dende Urwald aumáhlich wieder vom Weg griissten uns mit einem lreundlichen Besitz Grüss- ergriff. gott oder kamen gar auf uns zu und fragten Nach einer halben Stunde stockte p]ótzlich auf deutseh, woher wir kámen In ihrer

49 Sprache klang ganz deutlich Tiroler Mund- durch verkür'zte sich die Reise nach art durch. Auch in ihrem Aussehet) unter. "draussen" um zwei Tage. Die Isolierung schieden sie sich von den eigentlichen Pe. führte dazu, dass die Leute in Pozuzo wirt- ruanefn. Sie waren meist gross und hag€r, schaftlich vóllig autark wurden; sogar die hatten eine helle Haut und nur selten dun. Schuhe stellte man dort selber her, und noch kles Haar. Von den 800 Personen, die heute heute gelten die derben, zwiegenáhten Berg- nach meinen SchAtzu¡gen in Pozuzo leben, stielel der Tiroler Nachkommen als ein Be dürfte mi¡destens die HáIfte Tiroler bzw. griff für Qualitátsarbeit. Heute liegt Pozu- deutscher Abstammung sein. Noch besser zos Haupterwerbsquelle in der Rinderzucht sou sich nach Aussagen des Paters das (tr.leischvieh), und so berichtete man Deutschtum in den Tochterkolonien Pozuzos mir gewisse Leute- spráchen bereits von erha-lten haben, die da verst¡eut und isoliert dÉri Kapitalisten- Pozuzos, wáhrend maf¡ noch im Urwald rings um Pozuzo liegen. Ca.400 vor 20 Jahren über die verrückten Gringos Personen, insbesondere áltere Leute, dürf- lachte, die da unten im Urwald unter müh. ten heute noch ihre deutsch-tirolische Spra- samen Opfern ihr Dasein fristeten. che bewahrt haben. Vor allem diejenigen, Der Ort besteht noch heute aus zwei Tei. die "draussen" in der Kolonie leben, lühren le,n, d.h. dem Dorf "Preussen" und dem Dorf ein hartes, entbehrungsreiches Leben als "Tirol" Ausdruck der ursprünglichen Zu- Pflanzer. So erzáhlte uns ein Mann, der eine sammensetzung- der Kolonistengemeinschaft. kleine PIlarEung in Sta. Rosa besitzt, von Da jedoch die "Preussen" (Rheinlánder) in seinen beiden Kindern, die bei starkem Re- der Minderheit waren und wahrscheinlich gen an Lungenentzúndung erkrankten und auch als Volksgruppe wenig€r geschlossen beide in einer Nacht starben, weil der Arzt waren, verschwand allmáhlich das "preussi- gerade einen Vollrausch hatte und deshalb sche" Element in der Sprache und der Le- nicht rechtzeitig eintraf. bensweise djeser Gruppe, und es erinnem Vor einem der Háuser, die heute noch heute nur noch die "preussischen" Familien. alpenlándische Bauzüge erkennen lassen, namen ul]d die Sonntag§tracht der Frauen kam ich mit zwei Frauen ins Gesprách. Die an die ebenfalls mit eingewanderten Rhein- áltere von beiden sie war bereits 80 Jahre lánder. alt konnte sich- noch recht gut an die Schilderungen- ihres Grossvaters erinnern, Rückkehr der im vergangenen Jahrhundert von einem Die Nacht in Pozuzo war drückend schwii.l, Tiroler Dorf zusammen mit etlichen ande. gewittrig und schnackenreich. Als wir am ren tirolischen und rheinlándischen Fami. náchst€n Morgen aufwachten, regnete es in lien nach Peru ausgewandert war. Von Li- Strómen. Plarrer Starker erkundigte sicl.r ma aus, so erzáhlte die tr'rau, benótigten die per Funk über die Strassenverháltnisse nach Leute fast zwei Jahre, bis sie das ihnen von Oxapampa. Die Auskuntt war wenig ver. der peruanischen Regierung versprochene heissungsvou: Der schrecklichste aller Wild- I.aId im Pozuzo.Tal erreichen konnten. Et. báche Iührte über 2 m Hochwasser, da gab liche kamen bei dieser Wanderung ums Le. es kein Durchkommen mehrl Der Regen ben oder blieb€Tr bereits ir der Sierra hán- wollte nicht aufhóren. Wir btátterten im gen. Die Unentwegtesten bauten sich auf Planhaus in der Dorfchronik herum und ihrem Marsch durch den Urwald immer wie. sassen dabei wie auf glühenden Kohlen. End- der Háuser als Stützpunkte und rodeten be. Iich, gegen Mittag, wurde es heller, und die helfsm¿issig den Wald, um wenigstens das Sonne kam durch. Wir fuhren sofort los zum Leben Notwendigste anbauen zu kón- und erreichten nach 2 Stunden den gefürch- nen. Als man schliesslich Pozuzo gegründet teten Bach. Das Wasser war zwar wieder hatte, stellte man fest, dass die Regie¡ung geiallen, aber es erschien mir doch noch hó, überhaupt nicht daran dachte, die verspro- h€r und reissender als bei der Hinfahrt. Wir chere Strasse von La Merced nach Pozuzo beschlossen zu warten. Dann kamen hinter. zu bauen, So lebten die Einwohner von Po- eina¡der ein Lastwagen und eine Camioneta. zuzo bis vor drei Jahren vóllig isoliert in Der Fahrer der Camioneta hatte ebenfalls ihrem Dor-t, Die ursprüngliche Verbindung Bedenken, den Bach zu pa,ssieren. Er hángte zur Aussenwelt, d. h. nach La Merced, war seinen Wagen mit einem Stahlseil an den ein Mula.Pfad, der nur in einem anstrengen- Lastwagen; doch dann blieb der Lastwagen den Viertages¡narsch bewáltigt werden kónn. in der Furt selber hángen. Der Falrer legte te. Man rnus,ste den Pfad zu Fuss gehen, den Rückwártsgang ein und schob dabei die weil der freigeschlagene Weg so schmal war, Camioneta an der Kühlerhaube wieder rück- dass man beim Reiten mit den Beinen im wárts aus dem Wasser. Das Fahrzeug sah Buschwerk hángengeblieben wáre. Spáter von vorne aus. als wáre es auf die Schnauze wurde dann Oxapampa gegründet, und da- gefallen. Erst beim zweiten Versuch klappte

50 \ -l es. Wir beschlossen darau-fhin, es ohne Hille schliesslich nur dadurch, dass wir aus Stei. zu wagen. Mit viel Schwung ging es ins nen zwei Dámme in Absta¡d der Radspur- W'asser, und unser Wagen schwamm auch aufschichteten. Wir kamer noch am gleichen sehr schnell teils quer zur Strómung, tejls Tag bis La Me¡ced, wo wir wiedor unseren mit ihr, bis er auJ der anderen Seite wieder alten Stellplatz aufsuchte "Fuss" bzw. "Rad" fasste. Doch wollte die Ringsum kamen dunkle Gewitterwolken Auffahrt an das andere Uler nicht mehr ge- auf, und so brach die tropische Nacht noch Iingen. Der Neigungswinkel war zu steil. eher herein. Wir krochen in unsere Betten Unser Wagen hing rnit seinem Hinterteil und konnten vor Schwüle nicht einschlaJen. tief im Wasser. Ich liess den Motor im Leer- Eines der Gewitte¡ schien immer náhe¡zu. lauf mit viel Gas laufen. Aber bis man uns kommen; es begann zu regnen, und dann endlich an das Stahlseil gehángt hatte, war prasselte ein wahrer Wolkenbruch auf un. der Motorraum voll Wasser gelaufen und ser Autodach herab. SigTid meinte, ich solle buchstáblich ersoffen. Das Lastwagen zog mir doch einmal das Bachbett, in dem wir uns heraus, aber unser Auto machte keinen standen, ansehen. Ich blinzelte durch das Muckser mehr. zum Glück waren nur die Fenster und konnte feststellen, dass dfi im Anschlusskappen zu den Ziindkerzen nass Flussb€tt noch vorhandene Wasserlauf leicht geworden, und wir konnten bereits nach kur- angestiegen war. AIso tegte ich mich beru. zer Zeit unsere Fahrt Jortsetzen. Sie dauerte higt wieder hi¡. Eine halbe Stunde spáter etwa eine Stunde bis wir wieder an die meinte Sigrid besorgt, sie würde so eigen. Stelle kamen, die uns vor zwei Tage eine artig gluckernde Geráusche vernehmen. Ich Nacht des Wartens b€schert hatte. Es war hatte keine Lust. schon wieder aufzust€hen. schon wieder Erdreich nachgerutscht, so dass Sigrid liess mir jedoch keine Ruhe, und so nur noch gr¿issere Autos ejne Chance hat- machte ich die Schiebetúr des Busses auf, ten, da durchzukommen. Wir selber blieben um nachzusehen. Der Anblick, der sich mlr einJach im Schlamm stecken, und ich hatte draussen bot, lies-s mich gewaltig erschrek. Mühe, den Wagen wieder rückwárts heraus- ken. Unser Wagen stand ¡nzwischen mitten zufahren. Ich versuchte die nachgerutschten in einem Fluss, der bereits 30 cm Wasser Erdmassen mit unserem Autospaten wegzu- Íührte. Ich setzte mich sofort ans Steuer schaufeln. Es war umsonst, irnmer wieder und fuhr den Wagen mit ausgelahrenem kam neues Erdreich nach. Schlarnmver. Dach auf die 5O m enuernte Strasse; dort schmiert gab ich auf, und wir beschlossen, versuchten wir am Stra§senrand un§er€ an Ort unal Stelle zu übernachten. Am Nacht fortzusetzen. Es wollte aber nicht nácllsten Morgen erschien erneut die Raupe, mehr so recht gelingen; neben uns stauten und eine Stunde spáler konnten wir unsere sich die Autos, weil niemand mehr \ragte, Fahrt fortsetzen, den inzwischen reissenden Fluss zu durch- Eine weltere aber nicht die letzte ! queren. übernáchtig verliessen wir am Mor. Unannehmlichkeit hatten wir wenig spáter- gqr La Merced und hatten schon nach we. mit einer quer über den Weg verlaufenden nigen Stunden ie Sierra wjeder erreicht. Wasserri¡ne, die so stark ausgespült war, Unser Ziel hie.$s Lima. und wir freuten uns dass der Wagen bei dem Versuch, sie zu au-t ein wenig Zivilisation. W¡r waren glück. überqueren, zugleich hinten und vorne auf- lich, dass wir es nu¡ doch bis Pozuzo ge. sass. Ich musste das Fahrzeug mit Gewalt schafft hatten, wjr waren aber auch froh, zurücMa¡ren, wobei ich mit Schwung gegen dass wir so glimpflich davon gekommen wa. eine nicht einkalkulierte Felsnase stiess, so ren. Wir beschlossen, nie wider zumin- dass das Spezialgestell für die B€nzir[

5l FAHRT DURCH URUGUAY, SUEDBRASI- LIEN UND NORDARGENTINIEN"

Wem die Reiselust im Blute lebt, der kann dern es wird ein selbstaendiger Staat. In alt,und a€,lter werden und wir immer noch seiner ganzen Art gehoert es mehr zu Ar- den Wunsch in sich spueren, hinaus in die gentinien. Es wird ausschliesslich Spanisch Welt zu ziehen, um viel Neues zu sehen und gesprochen, mit stark italinischem Einfluss. zu erfahren Bei uns ist die Reiselust an- Mich regte es z B. auf, wenn man mehrmals scheinend eine Famili€neigenschaft, denn es meine kleine Enkelin als "nena divina" Ieben Verwandte in Montevideo, Curitiba und goettlichesKind bezeichnete, einem in der Provinz Misiones, in Nordargentinien, uebertriebenen Ausdruck, der aus dem ita' ausser denen in Bolivien und Suedafrika. lienischen stammt und den man in Chile Da es nach einem chinesischen Sprichwort nicht kennt. Italienisch ist wohl auch der spaeter ist als man dellkt, so meinte mein Zusammenhalt der Familien. Einer fuehlt Mann, es waere an der Zeit, eine Verwand- sich verantwortlich fuer den anderen, und tenrundreise zu unternehmen. So schenkte sie helfen sich gegenseitig. Ich musste viel er mir die Fahrt zum 60. Geburtstag. an den Film "El Padrino" denken. An einem Der Flug von Santiago nach Montevideo Sonntag hatte ich Gelegenheit, eine Hoch' in 3 Stunden gestaltete sich nicht so schoen zeit von Luis Kusine auf dem Lande mitzu- wie ich erwartet hatte, da die Kordillere machen,2 Stunden im Auto von Montevideo durch Nebel verdeckt war und der Aconca- entfernt. Die Landschaft ist voellig eben und gua unsichtbar blieb. Aber spaeter llogen erinnert durch die schwarze Erde und die wir ziemlich tief ueber die La Plata' Muen regengewaschenen gruenen s chattierungen dung, liessen Buenos Aires rechts liegen und der Baeume an den Sueden Chiles. angedehnten sahen nun die inendlich Vorlahren hatten e'instmals Uruguay uns. Luis baskische Straende von unter gelebt, daher existierte Im Flughafen von Carrasco er i§t aerm' aul dem Lande und grosses Haus, franzoe§ischen licher als der von Pudahuel, -was die Aus- noch ein im erwarteten mich Toch' Stil des vorigen Jahrhunderts eingerichtet. stattung anbetrifit gegenueber die kleine Familien. Roswitha, Schwiegersohn- Luis und En. Schraeg lag ter Ziegelsteinen errichtet und kelin Camila. War das eine Freude! Sie ver' kapelle, aus so moeglich von Mon' weiss uebertuencht. Die Hochzeit war nicht suchten mir viel wie eher froehlich. Ein tropi' tevideo und Umgebung zu zeigen. feierlich, sondern Regenschauer Morgen liess be 86 Prozent der Bevoelkerung leben in der scher am Uruguay genau fuerchten. dass das anschliessende Garten' Hauptstadt. Dabei besitzt Wasser fallen Bodenflaeche wie Chile, fest fuer die 80 Gaeste ins so viel anbaufaehige kirchlichen Trauung ¡/. dieses Landes befindet §.ich im wuerde. Aber nach der aber 40 zum vorschein und alle hal' Be-sitz von 50 Familien, die auch in der Re- kam die Sonne Baenke und Tische in den Gar' gierung sind. hatte Gele- fen, Stuehle, tonangebend Ich Feuer unter dem genheit, mich mit vielerlei Leuten zu unter- ten zu schaffen und das in Gang zu bringen. w'as fuer halten, und i.a. waren sie unzufrieden. riesigen Grill Uruguays Haupt' Unmengen Fleisch wurden da zubereitet! Fleisch und Leder sind Kaese die Oelkrise koennen Ueberhaupt sind Fteisch, Butter, Exportartikel. Durch Milchprodukte viel billiger als sie nur schwer ihre Produkte verkaufen und und andere in Chile und insofern Volksnahrungsmittel. muessen teuer fuer das Petroleum bezah- Huehner teuer: Es herrscht Arbeitslosigkeit. Industrien Hingegen sind Eier und len. so schmackhaft. An bestehen, weil der Ab' Gemuese und Obst nicht koennen nur schwer Auswahl Locos und von 3% Millionen Menschen zu Fisch€n gibt es wenig satzmarkt unbekannt. klein ist. Erizos sind Waehrend des Essens wurden viele Reden Wieso ist dieses Land entstanden? Es exi' gehalten, zur Gitarre gesungen, und Gedich' stierte im vorigen Jahrhundert eine portu- te rezitiert, was bei uns nicht mehr ueblich giesische Kolonie auf der La Plata- Seite ist. Das eben getraute Ehepaar machte einen namens Colonia. Andererseits gab es viele sehr jungen, unerfahrenen Eindruck. Die spanische Einwohner. So erhob Brasilien An' Menschentypen erinnerten an Suedeuropaer, spruch auf diese Provinz, ebenso wie es Ar' schlank, hochgewachsen, weissháutig, einjge gentinien tat. England faellte das salomoni- mit blauen oder gruenen Augen, einige mit sche Urt€il: keiner erhált dieses Land, son' Glatzen, aber €s qab keine Dicken darunter. -t Jedenfalls hat hier keine Vermischung mit Wasser auJ d€n Mate gegossen. Das Vergnü- Inüanern stattgefunden. Diese sind alle aus. gen wáhrte stundenlang, denn jede Familie gerottet worden. Es existjert in Montevideo besass mindestens 2 bis 3 Thermosflaschen. ein sehr schoenes Bronzedenkmal zu Ehren Kinder spielten, wie überall auf der Welt, der letzten Charúa-fndianer. Die Alten machten es sich auf dem Rasem Ueberhaupt zeichnet sich Montevideo oder auf umgefallenen Baumstámmen be- durch eine Reih3 schoener Denkmaeler aus, quem. so die beruehmte O.hsenkarr,le Ich wünschte, wir hátten in Santiago und Besonders schoen ist der Palacio Legisla- Valparaíso nur annáhernd so viel schóne tivo, in dessen Innerem 50 verschiedene Mar- Parks im Verháltnis zur Bevólkerung, wie ich morsorten verwendet rvurden, Marmor, der in Montevideo und Buenos Aires erlebte. Nur aus dem Inneren des Landes stammt. Es gibt ist es bei uns schwieriger, solche "Lungen'' sogar eine Plaza, deren Pflaster aus Mar- zu erhalten, weil es viel weniger regnet. An morplatten b.esteht. Aber leider ist Cieser verschiedenen Tagen liess ich mich stunden- Reichtum inzwischen zu Ende gegangen. lang im Zertrum vom Verkehr treiben und Ein andermal hatte ich Gelegenheit, im beobachtete dabei die Menschen und die herrlichen, grossen Prado-Park einer "Doma Schaufenster. Es \a,ar auffallend: auf 100 de Potros", Bándigung von jungen Pferden Frauen kamen vielleicht zwei, die als schón zuzusehen. Ein Holzzaun trennte das Publi- zu betrachten ware¡ Hingegen gab es viele kum, z. Teil auf Tiibuener, z. Teil stehend iüngere, gutaussehende Mánner des italieni- von der ovalen ebenen Flaeche, die fuer das schen Typs, oft schon in jungen Jahren zu Schauspiel vorgesehen war Drei dicke Holz. fett, weil zu viel Fleisch und Nudetn kon, pfaehle, etliche Meter voneinander entfernt, sumiert werden. Hier gibt es einen úber- dienten zum Festbinden der Tiere. die nach- schuss an Mánnern und es wird háufig spát einander losgelassen wurden Den junge¡ geheiratet. Man sieht wenig Xinder und vie- Pferden wurd€,n die Augen verbunden und 2 tre Alte. Laut Statistik nimmt die Bevól- oder 3 "Preparadores" in Gauchotracht, d.1¡. kerung ab. Sicher spielt die augenblickliche mit Pluderhosen, Stiefeln, breitem Guertel, schlechte Lage im Lande dabei eine Rolle. Hemd, verwegenem Halstuch und Hut hiel- Was die SchauJenster anbelangt, so sah ten es, damit der Reiter aulsitzen konnte. man in der 18 de Julio, einer der Hauptstras- Ein Hornsignal ertoente, die Binde liel von sen, viele Lederjacken und Mántel, auch aus den Augen des Tier€s, das, losgelassen, da. Gabardina, mit Schaffell gefüttert; nicht so von raste wie vom Teufel besessen und die reich in dÉ,r Auswahl wie in Buenos Aires; verwegensten "Corcoveos" anwandte, um 'Wenn Fellschuhe und Teppiche. Es gab viele im- den Reiter abzuwerfen. es diesem ge. portierte Artikel. Die Kauflustigen waren Iang, 10 SÉ,kunden im Sattel zu bleiben, só zum grossen Teil Auslánder, hauptsáchlich hatte er das Pferd besiegt. Mansch einer wur- Brasilianer und Argentinier. de abgeworfen und cler Krankenwagen stand Es wurde Zeit, an die Weiterfahrt zu den- bereit. Das bunte Publikum raste vor Be- ken, So belegte ich den brasilianischen Lie. geisterung, wenn das Pferd sich elegant auf- g€'bus, den Leito" Man u,urde fast Wie im báumt€ oder der Reiter es fertig brachte, Flugzeug verwóhnt, erhielt Bonbons, Scho. nicht abgeworfen zu werden. Manches Tier kolade, Kekse und h€,rrlichen brasilianischen zeigte blutige Flanken durch die grossen Spo- Kaffee. überhaupt war es jetzt vorbei mit ren, mit denen der Gaucho es zu bándigen dem Tee. In Brasilien trank man eben zu. suchle. Anschliessend $ urde von cincr bereiteten Kaffee, der viel bekómmlicher ist, Folklore.Gruppe in Trachten aus dem voIi als wie der bei uns übliche Nescafé. gen Jahrhundert der Pericón zur ziehharmo- Dle Reise von Montevideo bis Curitiba, mit nika getanzt, Es folgten die Payadores, die einer Unterbrechung von 11 Stunden in Pto. Verse improvisierten und sich gegenseitig Alegre, kostet etwas weniger als 100 DM; anulkten. man legt ungefáhr 1450 km zurück. Wir machten noch einen Spaziergang Die Fahrt begann Punkt 8 Uhr abends in durch den Park, der durch den háuligen Tro- Montevideo und gegen Mitternacht gelangten penregen stets sauber gewaschen und grün wir an den Uruguayischen Grenzort 18 de aussieht. úberall sassen Familien auf den Julio. Es wurde nur einiges Gepáck aufs Liegweisen, beschattet von schón€n Ombúes, Geratewohl herausgenommen urld revidiert. dem Nationalbaum Uruguays. Charakteri- Mein bescheidenes altes Kófferchen war' nlcht stisch erschien mir bei vielen Leuten die un- dabei. Eiúe Stunde Fahrt weiter und wir ter den linken Arm geklemmte Thermo-.. befanden üns in Chur. Schon hier begann tlasche. In der rechten hielt man den Mate der krasse Unterschied zwischen Uruguay mit Bombilla, der ¡n der Familie kreiste Volr und Brasilienr das Zollgebáude moderh uhd Zeit z! Zeit wurde vom Thermos heisses hel] beleuchtet, die Revision gründlich, Toi lettenráume picksauber. Mit meinq Erklá- Z.ufe,lflg setzte sich eine áltere ¡bau neben rung, ich sei eine Grossmutte¡ auf Verwand. mich auf die Bank, die mir nach deutscher tenbesuch, hatte ich stets Glück. Mein Kof- Kolonistin aussah. Schnell kam€n wir ins fer wurde kaurn u¡¡tersucht. Wenn ich lang- Gesprách. Ihr Deutsch war nicht immer sam unal deutlich Spa¡isch sprach, wurde leicht verstiindlich, da zu dialektgefárbt. Sie ich meist gut verstanden, aber wehe, wenn schien über keinen grossen Wortschatz zu ich erwáhnte, dass das Portugiesische ein verfügen, aber sie verhall mir zu einigen Dialeld de-s Spanischen sei, dann war jeder interessanten Daten. Ihre Vorfahren betra. Brasilianer beleidigt. Ihr€ Sprache nennt sich ten 1824 brasilianischen Boden. Sie stamm. "brasüeiro" und lst die schdnste der Welt. ten aus der Donaumonarchie und waren dem Ueberhaupt kann man jealos Herz gewinnen, Ruf Kaiser Pedros I unal seiner Gemahlin wenn man ür Land lobt. Für die Nacht Leopoldine, einer Urenkelin Maria I'here§as, schob man sich die bequeme Beinstútze unter gefolgt. 1822 erfolgte Brasiliens Unabhángig. und lehnte den Rüclrsitz weit zurück, so dass keitserklárung unter der Herrschaft von Pe. man sich sogar seitlich legen konnte. Dazu dro I. Er und seine Gemahlin kamen zu dq erhielt man eine warme Wolldecke. So Erkenntnis, dass Brasilien ewig von Portu. schlief ich fest und traumlos, nur zeitweise gal abhángig sein musste, wenn es nicht g€. geweckt, wenn die Schlaglócher der Strasse lang eine eigene Landwirtschalt aufzubauen. zu gloss waren. L€opoldine war eine aussqordentliche Frau, So bald es hell wurde, zog ich die Gar. die §ch zum Vorbild Kaiserin Maria There- dine b€iseite, um recht viel von der l-and- sia genommen hatte. Ihr And€nken steht in schaJt zu sehen. Wir fuhren durch die Pro' Brasilien hoch in Ehren. Sie sorgte nicht nur vinz Rio Grande do Sul, kamen von der fúr die Anwerbung deutscher Bauqn, son. Pampa in Uruguay, die sich in der Tief- dcrn brachte auch einen Stab tüchtiger ebene Suedbrasiüens fortsetzt, jetzt zu der Beamter, Wissenschaftler und Ofliáere mit. Sierra, einem bewaldeten, zerkluelteten Um Porto Alegre, Sao Leopoldo und Nova Bergland, das sich in breitem Bogen in Hamburgo sollen ungeÍáhr 60,000 Deutsch. Kuenstennaehe hinzieht. Die wundervolle stámmige eingewandert sein. Aber 1940 wur. Getulio Vargas.Bruecke ue,ber den Guariba. de die deutsche Sprache in der óffen0ichkelt fluss liess im Hintergrund die Hochhaeuser verboten und jede deutsche Schule ge- von Porto Alegre durch blicken, der schlossen. Erst jetzt ist es wieder €rlaubt, groessten Hafen und Hauptstadt von an die brasil.ianische Schule freiwilliger Rio Grande do SuI.- deutschen Unterricht ar¡zuschliessen. doch es Der Bus folgte eine Strecke dem Lauf fehlt an lrhrern. Inzwischen hat ein Gross. des Flusses, und dann bog er in die riesige, teil der Jugend die aleutsche Sprache nicht rundgebaute Endhaltestelle fuer Busse, die mehr erlernt und bekundet auch kein Inter- "Rodoviaria", ein und hielt am Interne- esse dafiir. tionalen Teil. F,s gab hier hunderte von Meine Enkel, sagte die Kolonistin, antwor. Buss€n, und ich prágte mir genau die Steile ten auf Bra§lianisch, wenn ich sie auf ein, von wo der Bus nach Curitiba am Deutsch anrede. Leider ging ihr Bus, so Abend abfahren musste. W'as nun? Es war dass ich sie nicht lánger ausfragen konnte. I Uhr morgens, und ich hatte elf Stunden So beschloss ich, eine Stadtrundfahrt zu Zcil, AIs erstes beschloss ich, eine gute unternehmen. Der erste Stadtbus, in den ich Tasse Kalfee zu trinken un¿l das Leben mich setzte. kam nach kurzer Zeit an die und Tteiben auf der Rodaviaria zu beot> Endhaltestelle. So fragte ich den Fahrer, achten. Wie ganz anders war hier die ras- welchen Bus ich nehmen miisste, um recht sische Zusammensetzung als in Montevi viel von dieser heÚlichen, unvergleichlichen deol Wahrscheinlich durch das tropische Stadt zu sehen. Anscheinend hatte ich mit Klima b€dingt, erschiene¡ mir die meisten solcher übertreibung direlrt ins Schwarze ge. Men^scnen, ob hell oder dunkelháutig a¡; LG. troffen. denn der Chauffeur €Tklárte mir sonders hochgewachsen. Man sah vertált- umstá¡dlich alle Sch¿tnheiten, die ich mit nism¿i,ssig wenig Neger, Dafiir gab es vie- Bus Nr. 21 sehen würde. Aus$r den üb. le europáische Typen, aber in der Kleidung lichen Hochháusern, den Parks, den Schiffs- hatte sich entschieden der Negergeschmack anlagen halbverdeckt von hohen Mauern, in- durchgesetzt, In Chile u,ürde es keinem }lann teressierten mich besonders die Vororte, wo einfallen, sich mit lila Hose und rosa oler dÍe armen Leuté wohnen. Hier schien mir apfelsinenJarbigem Hemd zu pr¿isentieren. nicht so eine gro.sse Armut zu existieren. Hier waren die ausgefallensten und bunte- In dieser Stadt von 800.000 Einwohnern soll sten Zusammerstellungen an der Tagesord- es keine Arbeitslosen geben, wie überhaupt nung. Irgendwie drúckte sich IJbensfreude in Súdbrasilien nicht. Das Elend ist beson- darin aus. ders gross in Nordbrasilien.

54 -l Schliesslich gelangte ich bergauf, bergab, Im Reisebüro von Montevideo hatte man in eine Gegend, wo nur Neger und Mulatten mir gesagt, dass ich gegen 12 Uhr mittags Iebten. Im Bus war ich die einzige Weisse in Curitiba einrteffen würde. Dies telegra- ausser dem Fahrer, aber ich wurde nur von phierte ich meiner Kusine. Wie enttáuscht den Kindern neugierig gemuster. Ich schnup- war ich, als wir schon um 8 Uhr morgens p?rte in der Luft; es war ein heisser Tag ankamen. Ich hátte noch mehr von der und ich suchte nach dem typischen Neger- Landschaft sehen woüen! geruch, der mir von einer früheren Reise Ausserdem schien es mir keine ange'messe- erinnc'rlich war. Hier war nichts davon zu ne Besuch.sstunde zu sein. So tródelte ich merk€n. Es roch nur nach billigem Parfúm. bis neun Uhr und versuchte dann zu telepho. Die bunte Kleidung der Negerinnen stimm- hieren, verstand aber nichts von d€fn brasi- te mit den Holzháusern überein. Diese stan- lianischen Wortschwall, mit dem geantwor- ilen in kleinen Gá¡t€n, auf den verschiede- tei wurde. Kurz entschlossen rief ich ein nen Seiten verschieden bemalt: wieder lila Taxi, Wie Juhren von einem Extrem der mit orange oder rosa und grün. Von Wei- Stadt, wo mehrere Industrien liegen, durch tem nahm es sich aus, als stammten sie aus das Zentrum, erkennbar durch die vielen einem Spiel: Baukasten. Ein freudlicher An- Hochháuser. bis hin zum Wohnüertel der Dlockl Nicht zu vergleichen mit den "Ca. Wohlhabenderen. Man kónnte letzteres mit llampas" in Chile! dem Bardo Alto in Santiago vergleichen, nur Es war 3 Uhr mittags und eine drúcken- dass hier mehr das Holz vorheEscht, Solch de Hitze. Neben einem Park stieg ich aus herrLiche Garagentore und Haustúren aus und beobachtete die vielen unbekannten Edelholz wie hier sieht man bei uns nicht. Báume. AUI einem Fussbauplatz spielte eine Meiñe Kusine wohnt in einem schónen, Gruppe von Jungen, trotz Hitze. geráumigen Bungalow mit gepflegtem Gar. Da ich nicht genau wusste, wie weit ent. ten. Obgleich wi¡ uns nur brieflich kan¡ten, fernt ich mich vom Rodoviario befand und nahm sie mich sehr lieb auf, und ich fühlte irLsofern auch nicht die Zeit bis dorthin be. mich sofort zu Ilause. Sie gehórt zu den messen konnte, hielt ich ein Taxi an und neueren Einwanderern, da sie erst nach dem lie.ss mich zurückfahren. Eben hatte ich mich letzten Weltkrieg herkam. Mein Vetter, der an die Umrechnung vom Peso Uruguayo 1974 starb, war schon in den dreissiger Jah- zum Peso Chileno gew6hnt, da hless es die rÉn eingewandert. Nach Jahren der Mühsal Umrechnung zum Cruzeiro zu lernen. Der hatten sie es zu einem guten Auskommen Cruzeiro weist ein noch schlechteres Ver. gebracht. Sie verkaufte d€utsche und d¿ini- h¿ütnis zum Dollar auf als unser Peso. sche Hórapparate und sorgte auch für Re. Auf der Rodoviaria angelangt, besorgte paraturen und Ersatzteile derselben. Wenn ich mir ein Federmesser und Schokolade. der Verkauf am Tag gut gewesen war, ka¡r Das -Federmesser nicht etwa zur Verteidi- sie vergnúgt mit Gebáck und Süssigkeiten gung, sondern um mir untenvegs Obst schá- heirn. Den Haushalt versorgte Putz, die Ko- len zu kónnen, Das ist billiger, als essen zu Ionistentochter, die die Abendschule besuch. geheyr. Von der Schokolade kam ich bei spá- te. De¡ Sohn Ca¡l Otto studierte und gleich- teren Fahrten ab. Erstens schmilzt sie bei zeitig verkaufte €r Maschinen. Mutter und der Hitze und zweitens ist sie teuer. So be. Sohn besassen jeder ihren eigenen brasilia- sorgte ich mir Bonbons und Kaugummi. nlschen "Káfer". Anita, die einzige Tochter, Wenn ich mit Jugendlichen ins Gesprách studiert in Kiel Meeresbiologie. kommen wollte, war Kaugummi zum Anbie- lch wurde viel spazieren gefahren, um ei- ten am Geelgnetsten. nen Eindruck von Stadt und Umgegend zu Punkt ? Uhr nachmittags Juhr der Liege- erhalten. Curitiba soll ungefáhr 700.000 Ein- bus nach Curitiba ab. Ich hatte Clück mit wohnér záhlen und ihr Name bedeutet ",viel meinem S.itznachbarn, einem Brasilianer ita- Holz". Sie wurde Ende des 17. Jahrhunderts lienischer Herkunft. Er erzáhlte von Caxias, gegründet, ist die Landeshauptstadt Para- wo die Regierung vor Jahren Italiener unge- nás und besitzt eine Universitát. Gleichzeitig siedelt hatte. Diese führten Weinbau und ist sie Handelsmittelpunkt. Es gibt metall- Weinkeltereien ein, ebenso wie Seiden. und verarbeitende Industrien (Autoteile, land- Wollfabriken und metallverarbeitende Indu- wirtschaftliche Maschinen) Textilfabriken, strien. Nahrungsmittelindustrien; Móbel und kost- Da er mich fragte, klárte ich ihn üb€r die bare Hólzer werden für den Export fertig Lage von Chile auf, über die er lalsch unter- gestellt. richtet war, Im Allgemejnen fand ich, dass Dies ist das Reich der Pinie, der bra§ilia- Brasilianer Verstándnis für unser€' politische nischen Araukarie, aber leid€r ist so viel Situation aufbrachten, weil sie unter Joao Raubbau damit getrieben worden, dass da§ coulart, áhnliche Probleme erlebt hatten. Holz schon weit aus dem Inneren herge

55 schafft werden muss. Von Aufforstung ist Stück. Seine Methoden sind unwirtscha.tt- k8.um etwas zu sehen, wohl aber von Ero lich, die Absatzmárkte oft zu weit entfernt. sion. Ich hatte das GeIühl, dass der Mer¡sch Nur die Zwischenhándler verdi€rien, hier nur von d€r Natur nimmt und ihr nichts überall aus den Bretterbuden sah man gibt. Ein Stadtpark zeigt, wie reich und viel- Kinder auftauchen. Es waren oft blonde seitig der Pflanzenwuchs hier früher g€we darunter. Sie wachse¡ ohne Schule auJ, da sen sein muss. Auffallend ist die intensive die Entfernungen zu ri€sig sind. Dement- rote Farbe der Erde; sie soll sehr fruchtbar sprechend ist ihr Wortschatz gering. sein, Es gab auch weite Strecken húgeligen An einem Feiertag Juhren wie zu dem Landes, auf dem Vieh weidete. Brasilien soll 200 Km entfernten Blumenau. Ich war rest- der viertgrósste tr'leischproduzent der Erde 1os enttáuscht, hatte mir eine idyllische deut- seln. sche Kolonie vorgestellt und fand eine mo. Die nette Studentin war bereit, auf alle derne Stadt mit Hochháusern und Industrien meine Fragen zu antworten: "Es soll hier vor. Hier wird Porzellan und Keramik her- I'azendas von 1000 und mehr Hektar geben. gestellt, zum Teil mit a.lten deutschen tradi- Hat man noch keine Bodenreform vorgenom. tionellen Mustern. Hier soll die grósste Wirk- men?" Jragte ich. waren-tabrik Súdamerikas stehen. "Wozu?" sagte sie. ''Es gibt noch so un wir b€suchten die modeme, schóne Kathe- endlich viel Land, das keinen Besitzer hat, drale der Franziskaner. Von einem deutschen Warum soll man da Jemandem etwas weg- Café aus hatte ñan einen wundervollen nehmen?" Blick auf den Fluss. Hier sah man den klei- Ich. "Wieviel Einwohner hat Brasilien?" nen Dampfer liegen, auf dem die erster Sie: "Wer kónñte das genau sagen? Eini. deutschen Kolonisten eingetroffen waren. ge reden von 100 Millionen. Es kónnen aber Es dunkelte rasch und wir fuhren auf der auch 120 Millionen sein, Ein Hauptproblem verstopften Strasse heimwárts, dieses Landes ist die viel zu rasche Zunah. Die Woche in Curitiba verging nur zu me der Bevdlkerung, vor allem unter dsn rasch. Das náchste Ziel war I'oz de Iguacú. Armen." Diesmal nahm ich den Tagesbus, um mir die Leider stieg meine freundliche Informan. Landschaft recht genau einzuprágen. Es tin in Laranjeiras do Sul aus. Erst gegen ging in óstlicher Richtung über hügeliges halb 11 Uhr nachts langte ich in Foz de Land. Bei Villa Vellia beobachtete ich die Iguacú an. Gleich gegenüber von der Bus. eigenartigen Felsformationen, die zum Teil haltestelle lagen zwei hellerleuchtete Hotels, wie uralte, grünüberwachsene Mauerreste fn welchem sollte ich übernachten? Ich wirkten. dann wieder ]euchtete ein einzelner wáhlte das Bogarin, das mir am Náchsten Stein in roten Schattierungen. lag. Es war modem und bequem, und ich Auf dieser Strecke sah man noch Urwald. genoss die gut funktionierende warme Du- Aus dem dunklen Gebüsch ragten immer sche nach der 850 km langen Fahrt. wieder die luftigen Wedel der Palmen od€r Am náchsten Morgen schloss ich sich el- die gewaltigen Kronen der Pinien. Gelegent, ner Autolahrt zu den Iguacú-Fállen an. Es Iich tauchten die aus dem Wald herausge. fuhren mit: ein Brasilianer, ein Israeli eine schnitte'nen Rodungen der Kolonisten auf. Bundesdeutsche und ich. Der Fahrer war Da wuchsen Mais, schwarze Bohnen, Bana- Argentinier. Mit der Bundesdeutschen kam nenstauden oder Orangebáume, Mandioka ich bald ins Gesprách: und Süsskartotfeln. Eine Studentin. die ne- Sie: "Bei lhhen jn Chile muss es ja ben mir sass, erzáhlte mir, wie schwer das schlimm zugehenl" Los dieser Mensch€n ist. Sie k¿impfen nicht Ich: "Wieso? '¡/ir sind glücklich, dass wir nur gegen den Wa1d, sondern leiden oft an den Kommunismus los sind." Gelbfiebe¡, Darmwürmern, Mcskitos und Sie: "Das ist das erste, was ich hóre! Un- Schlangenbissen. Auch gegen die gr¿issten sere Presse ist gut jnformiert und objektiv!" Báume steht nur die Axt zur Verfügung. Ich: "Das sollte sie sein. aber leider ist sie Hilft kein anderes Mittel, schlágt man den kommunistisch unterwandert." Riesenbáumen am unteren Stammende rund Sie: "Ich hórte neulich einen Vortrag von herum die Rinde ab. Dann kann es noch Probst Frenz". Jahre dauern, ehe ein solcher Baum abstirbt Ich: "Ach, von unserem "roten Erzbi und durch einen Sturm zu Fall kommt. schof?" Ja, wissen Sie denn nicht, dass der In den von der Sonne ausgedórrten Schlag von den Kommunisten gekauft ist?" wirft man den Brand. Durch die Asche .ist So ging es hin und her, bis ich sie schliess. der Boden gedüngt und Mais und Bohnen lich nach Chile einlud. gedeihen hervorragend. Ist die Erde ausge' Inzwischen fuhren wir durch den 300 Hek. laugt, sucht sich der Kolonist ein anderes tar umfassenden brasilianischen Natur.

56 t -l schutzpark (auf argentinischer Seite sind es fahren. Der brasilianische Zollbeamte eF 70 Hectar). Wir traten nur wenige Meter schien erst um die Zeit Was nun? Wahr- ins Dickicht, dann wurale €s unheimlich. scheinlich würde ich einen Tag in PueTto- Nun lvandten wir uns der Flussseite zu. Ein I€luacú auf argentinischer Seite zubringen schmaler Steig mit Gelánder filürte am Uler müssen. Ergeben in mein Schicksal ]iess ich entlang und enthüllte nacheinender die ich die Zollrevision über mich ergehen und Schónheit der 150 Wasserfá]]e, von denen stieg in die Fáhre, die uns über den lguacú- nur 25 gewallige Ausmasse z,eigen, am ein, Flu,*s auf die argentinische Seite brachte. (lruckvollsten die "Garganta del Djablo", wo Wieder Zollrevisionl Zusammen mit einer das Wasser ein Gefál]e von 100 Metern hat. sympathischen Argentinierin nahm ich ein Was man auf keiner PhotogTahpie sieht: die Taxi bis zur Bus'Endhaltestelle. Was für ein schmutzige Fárbung des Wassers, durch den Glückl M€,in Bus nach Montecarlo fuhr erst erdigen Grund bedingt und die kleinen V¿; um 9 Uhr ab und es fehlten noch 10 Minu. gel, die durch den lüasserdunst schwirren. ten bis zur Abfahrt. Dies war ein echter Nach einer Stunde Spaziergang gelangten Landbummelbus. überall auf den Strassen, wir zu dem Aufzug, der das Ende der Fálle wo jemanC die Hand aussterckte, wurde an anzeigte. Als ich oben in der Sonne auf die gehalten. Man beobachtet vi€,I Armut unter Mitfahrer wartete, tiel mir ein Busch mit dieser Landbevólkerung. Die Landschaft eigenartigen Blüten auf. AIs ich mich neigte áhhelte der brasilianischen: Húgel, r'ote Er- um sie náher zu betrachten und sie berühr, de, Araukarien. Man sah viel Aufforstung, te, Jlogen hunderte von bunten Schmetter- zum Teil mit Kielern, zum Teil mit Pinien. Iingen auf. War das eine Pracht! Diese letzten brauchen 25 Jahre, um schlag- Die Iguacú Fálle sollen die dritt- - reif zu sein. Die Strasse war nur zum Teil gróssten der Welt sein. gepflastert. überall drang die rote Erde ein. Nachmittags schaute ich mir den 30.000 \¡/ir kam¿r durch keinen grósseren Ort. Um Einwohner záhlenden Ort tr-oz do Iguacú an. ein Uhr Mittags hatte ich es geschafft: Der Wie fast in jedem Nest in Brasilien gab es Buss hielt in Monl€carlo. Wie dieses Dorf auch hier einige Hochháuser, ob',¡/ohl dje wohl zu o einem eleganten Namen gekom. meisten Strassen nicht gepflastert waren. men ist? Aber Hochhaus muss sein für die Brasilia- In der Náhe befand sich das einzige Taxi, nerl Dieser Ort ist sehr auf Fremdenverkehr und der Fahrer kannte meine Verwandten. eingestellt. So sah man schóne paragEayr. Es sind nur 17 Kilometer bis dorthin. Ob sche Stickereien. Beinahe hátte ich mir eine ich sie wohl antreffen werde? Benachrichti Bluse gekauft, aber nachdem ich überlegt gen konnte ich sie nicht, weil die Postver- hatte, dass ich mit dem Geld sechsmal Essen bindung sehr zu wünschen übrig lásst. Von konnt€, verzichtete ich. Es gab edle Steine Chile braucht ein Luftpostbrief 2 bis 3 Wo und Schmetterlingssammlungen. chen. Auch diese Verwandten Hilla ist Als ich in einer Fuente de Soda ein Palta- die Kusine zweiten Grades von mir, ihr Va- brot bestellte, wurde ich belehrt, dass die ter hatte uns in Chile b€sucht und die Ver- Palta mit Banane, Apfelsine und Zucker ge- bindung hergestellt kannte ich noch richt, mi-scht a1s Vitamintrank zubereitet wird und nur briellich. - nicht als Brotaufstrich mit Salz. Es ging eine herrschaftliche Auffahrt Abends im Hotel schaute ich mir das Bunt- lángs, und dann stand ich am Gartentor. fernsehen an. Wie erstaunt war ich, dass Zwei Schálerhunde und zwei Dackel bellten sowohl in d€r Propaganda wie auch im mich wütend an. Nach einer langen Weile gentimentalen Stück nur blonde und weiss. erschien eine áltere tr'rau, die erklárte, die háutige Menschen auftratenl Als dann wirk- Familie sei zu Nachbarn geiahren und ká- lich mal ein Negerjunge erschien, war es me erst spát abends zürück. Sie wusste aber, ein nordame¡ikanischer FiIm. Ich blieb ex- dass ich náchstens erwartet wurde und ]iess tra drei Stunden sitzen, weil es mir nicht mich ein Das l¡/ohnzimmer wirkte hóchst einleuchten wollte, dass in einem Lande mit persónlich: Schlangenhaut an der Stehlam- so vieI Mularlen und N( gern sie so gar pe. Felle von unbekannten Tieren an den keinen Raum im Fernsehen haben sollten. Wánden, waffen der Guarani.Indianer, ein Zwar wurde immer wieder behauptet, es Ráuchertischchen seilbst gebastelt aus Pinien- gábe keine rassische Diskriminierung in di€! holz, ein Kamin und viele Bücher. Meine Ku- sem Lande, aber ich habe Zweifel in diesem sine war auf einem Ritt€rgut in Schlesien Punkt. aufgewachsen und hatte nach dem Kriege Am náchsten Morgen nahm ich ein Taxi, mit den Eltern fliehen müssen. In Argenti. das mich an die Grenzstation bringen soll. nien lernte sie ihren zukünftigen Mann ken' te. Man hatte mir g€sagt, der Bus auf der ne, der sich als Pionier in dieser Gegend nie' aregntinischen Seite würde um 8 Uhr los- dergelassen und empor gearbeitet hatte.

57 Die Begrüssung am Abend fiel sehr herz- mich, wieviel Deutsch hier gesprochen wur- lich aus, und auch hie¡ fi.i¡lte ich mich gleich de. Einmal liess ich mich von einer Koloni- zu Hause. stin frisieren. Die "Peluquerla" war eine In den náchsten Tagen zeigten sie mir die kleine Bretterbude. Das Wasser vom Haare. T€eplantage. wo Sohn Lutz mit nur einem waschen lief durch eine Róhre direkt in den Arbeiter beim Ernten war. Es dürlen nur Hof und bild€te Matsch. Aber die Kolonistin die obersten zwei zarten grünen Bláttef machte ihre Sache gut und erzáhlte, dass sie gepflückt werden. Die Maschine dafür war alle zwei Jahre an einem Kursus zur Ver. selbst entworfen und von einem "maestro" vollkommnung in ihrem Beruf teilnehme. konstruiert worden. Eines Nachmittags fuhren wir an den Pa- Es gab hohe Tungbáume, deren kastanien. raná.Fluss, da, wo der Caraguatay in ihn artige Früchte gesammelt und gepresst wer- einmündet, Bei dem sogenannten "Hafen" den. Dies ergibt €,in spezielles Oel für Far- war nichts von Hafenanlagen zu entdecken. ben und Lacke, aber der Markt dafür ist im Früher wurden die Holzstámme flussab- Augenblick ungünstig. Dann sah ich Ye¡ba. wárts geschafft, heute verarbeitet man sie Mate-Pflanzungen, Apfelsinen und hmpel. zu Brettern und schickt sie per Lastwageu musen, aber wohin sollen diese letzteren ver. südwárts. Br€it und tráge floss der Paraná kauft werden? Bis nach Buenos Aires sind dahin. Wáhrend des Nachmittags kam kein es 1.500 km. Was kostet da allein die Fracht! einziger Dampfer vorbei. Gegenüber lag der Wie verlassen und auf sich selbst gestellt dichte Urwald, der schon zu Paraguay ge sind diese Kolonisten! Zweiundüerzig Pro, hórt. Einige Leute vergnügten sich mit Fi' zent der Argentinier leben in Buenos Aires schen. Aber die Mücken belástigten ziemlich. und interessieren sich nicht für den Norden. Eine Woche verging schnell, und es wurde Die Tee.Ernte von 1974, die nach Holland Zeit an die Rückfahrt zu denken.24 Stunden verkauft worden war, wurde den Kolonisten im Bus bis Buenos Aires, zwei Tage dort von der Cooperativa immer noch nicht be, und dann im Aliscafo bis nach Colonia, das zahlt. Holland schickte den Betrag in cul. schon in Uruguay liegt. Diese Fahrt ist viel den, die Regierung wies das Geld zurück. interessanter, rascher und billig€r (14 Do1- Sie wollten Dollar haben. Die Kolonisten war. lar) als die Nachtfahrt per Dampfer von teten Tag für Tag auf das Eintreffen des Buenos Aires nach Montevideo, wo man Geldes. Inzwischen nahm die Inflation ge. nichts sieht. Der Aliscafo ist ein Schnellboot waltig zu. Was würde man ihnen am Ende iiir 150 Personen, das in einer Stunde die auszahlen ? AIs mal eine schwere Operation Strecke Buenos Aires - Colonia zurücklegt. in der Familie n6tig wurde, musste ein alter, In Colonia stehen Busse bereit, um die máchtigs Pinienwald geopfert werden, denn Reisenden in zwei Stunden ins Zentrum von Krankenversicherung oder Altersversorgung Montevideo zu bringen, keD¡t man hier nicht, Und hiermit ist mein B€richt zu Ende, Ich In Montecarlo, dem Strassendorf, lag die wollte vor allem von jenen Landstrichen er. Coop€Tativa, wo die Teeblátter für den Ver- záhlen, dje uns Chilenen nicht so zugánglich kauJ zugerichtet wurden. Hier gab es auch sind, wie das zum Beispiel bei Buenos Aires ein Ságewerk und verschiedene Kaufláden, oder Mendoza der FaU ist. sogar eine Art Supermarkt. Ich wunderte Ilete Slevers de Weisser

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I EXPEDICION A LA CORDILLERA DE HUAYHUASH ( PERU )

El dfa 16 de Julio de 1978 abordamos el mente llegamos a Pocpa, un hermoso pueblo avión que nos conduciria a Lima. Quedaban indigena, tlpico expon€nte de la vida prlmi. atrás agitados dias destinados a organizar la tiva que alli se desarrolla sin alteraciones y expedición y ya estaba todo dispuesto para quc se otrecÍa a la vista de los primeros es- la gran aventura. pañoles. Eramos cinco jóvenes con la intenclón de Continuamos la marcha a t¡avés de Ia Sie realizar una expedición juv€ril utilizando ri a Peruana y en el momento de dejar atrás la exper¡encia que habíamos adquirido en el portezuelo de 4.800 mts contemplamos por montaña, Formábamos un grupo homogéneo primera vez la Cordillera de Huayhuash en puesto que nos conociamos desde hacía tiem- toda su dimensión. Frente a nosotros se al. po, por numerosos viajes a la montaña. zaban las impresionantes paredes de Rondoy, El grupo estaba formado por: Alvaro Iz- Jirishanka, Toro, Yerupajá, Rasac y Tsacra. quierdo W., Eduardo Saavedra L. Gino Cas- La magnitud y belleza de esas montañas sasa R., Martín Riesco W. siempre blancas es superior a lo que cual. Una vez en Lima. nos instalamos en la quier persona pudiera imaginarse. ComEo- "Residencial Europea". Don Ramiro, el due- bamos que aún en esas lejanias y a la altu. ño de la residencial. no salia de su asombro ra prom€dio de cuatro mil metros vive gen. al vernos circular durante dos dfas con cuer. te Cedicada al pastoreo. Pero lo que más nos das, piolets, martillos y numerosos cajones llamó la atención fueron IGs bosques de que con alimentos. noales entre los extensos pastizales, árboles que por de tupido follaJe fácilm€nte alcanzan El 18 de Julio la mañana carg¿unos una altura de quince metros. AI caer la tar. que con más de 500 kg. el Ford del 64 en de llegamos a la Laguna de Jahuacocha hariamos el viaje a Chiquián. Salimos por (4.066 m), donde rápidamente instalamos Ia carretera Panamericana hacia el Norte a que nuestlo campamento base a orillas de la to, través de inmensas dunas bordean la rrentosa cascada de Rasachocha. vez pequeño costa. Una en Ba¡rancas, un Fue un agrado sab€r que no estábamos so- pueblo costero comeDzamos a asc\ender por los, puesto que ya se habían asentado alll empinada cuesta que la conduce a Huarás. varias expediciones de españoles, franceses En la Laguna de Conococha de 4.080 mts. y más tarde austriacos e italianos dispues- empezamos por a bajar un camino de tierTa tas a atacar las cumbres del Yerupajá y del que en bastante mal estado, al cabo de dos Rasac. horas aproximadamente nos condujo aI po- blaalo de Chiquián a 3.556 mts. sobre el ni Dedicamos un dia a preparar las cargas vel de'l mar y con una población de 5.000 que subiriamos a los campamentos altos y habitantes. De caracterÍsticas netarnente por la noche fulmos invitados por los fran- serranas, sr.ls numerosas y pequeñas terrazas ceses a disfrutar un rico asado. de cultivo daban la impresión de estar fren- A la mañana siguiente subimos con car- te a una ¿norme €, inclinada colcha confec- gas de treinta kilos por empinadas morenas cionada por diminutos parches. De inmedia. hasta los 4.800 m, donde instalamos el Cam. to tomamos contacto con la Madre Emilia, pamento 1, muy cerca del Glaciar Raimondi. quien ncs hospedó en las limpias si bien Ya cumplida la tarea de instalación del cam- austeras cam¿¡s de la parroquia. Nuestro pamento bajamos al bas€, donde nos espe- paso siguiente fue dirigirnos donde el arrie raba Edmundo, nuestro cocinero contratado ro Teófanes Cayupe, quien accedió a acom. e¡l Chiquián y Martín Riesco, quien vjajó pañarnos en una marcha de dos dias al cam. solo desde Santlago al campamento base. pamento Base. Nos internamos por un valle En los dias subsiguientes instalamos nues. agreste salpicado de trecho en trecho de se tro Campamento 2 en la parte superior del menteras no mayores de 200 mts cuadrados. Glaciar Raimondi, entre el Rasac y el Ye. De las escasas agrupacione,s de viviendas sa. rupajá, a los 5.600 m. Puesto que se desató lian a recibirnos con gran curiosidad, indiü. el mal tiempo con nieve en los campamentos duos vestidos a la usanza tipica, en su ma- altois y lluvia en el base, decidimos pasar en yoria niños y ancianos hospitalarios que no éste el intervalo que durara el temporal. El vacilaron en demostrarnos su desmedida episodio más destacado de estos cuatro dfas preocupación por conseguir medicinas. Fi¡a'I. -tue la elaboración del "pachamanca", asado

59 de cordero con lenta cocción bajo tierra. El que e,I vivac era impracticable. Muy agota- último dia se nos unió Jimmy, un simpático dos por Ia larga jornada y el peso de las australiano que se habia contactado con no mochilas buscamos hasta la media noche sotros en Santiago, quien posteriormente de- otro lugar donde pernoctar. En vista de que mostró ser un valioso elemento. no encontrábamos ningún lugar apropiado, Amaina el tiempo. En dos dias consecuti- decidimos pasar la noche sobre un tapón de vos de marcha ascendemos al Campamento hÍelo atrapado en una grieta. Como a Gino 2 para enfrentarnos de inmediato con el filo se le €ra Ia mochila dentro de una grieta, sudoeste del Yerupajá (6.515 m). De madru- nos vimos obtigados a practicar espeleologia gada empezamos a subi¡ por una rampa de nocturna, 1o que nos dejó al limite de nues- hielo Gino y yo. Quedaban atrás Jimmy y tras fuerzas. Eduardo, este rlltimo afectado por una fuer- AI dia siguiente tuvimos que enfrentar te otitis, quienes se vieron obligados a re. la triste realidad: estábamos demasiado exte- gresar al base. Alvaro y Martin apoyarfan nuados como para atrevernos a asaltar la nuestra ascensión d6de el Campamento 2. cumbre con alguna probabilidad de éxito. A los cuatro tramos principales del ascen' No nos quedó más remedio que desce'nder so les adjudicamos los nombres de 1: El La- al Campamento 2, berinto de Hielo;2i El Gran Serac; 3: El Decidimos atacar Ia par€d este del Rasac Gran Ttaverse y 4: La Gotera. En el Labe {6.0.40 m,. Gino, MartÍn y Jimmy equipan rinto de Hielo ocupamos más de cuatro ho- con cuerdas fijas los primeros 250 m, y ba. ra¡i en cruzar la rimaya o grieta terminal. jan para alojar en el Campamento 2. El tra- En visla de las dilicultades equipamos con mo anterior les resultó muy dificil porque cuerdas -tijas ese mismo dia hasta el Gran contaba con pendientes de hielo de 75 gra- Serac, que es un inmenso cubo de hielo cos- dos. El segundo dia subieron por las cuer- tenido por una de sus aristas y cuya mag- das fijas. En cuanto a Jimmy, Martfn y ci- nitud equivale a la de un edificio de doce no, tuvieron Ia satisfacción de alcanzar la pisos. Con las rlltimas luces del atardecer cumbre a las 13:30 horas, Durante media ho- bajamos al CampaJnento 2, donde fuimo§ ra disfrutaron del soberbio panorama y a recibidos por Alvaro y Martfn. Después de Ias 14 horas descerdieron en doce rapeles una mala noche nos levantamos de madru- hasta el campamento base. Muy cansados gada y rápidamente llegamos al lugar de pero también muy contentos alcanzan este Ias cuerdas fijas, por las que trepamos con campamento a las 17:30. Se dedica un dia en- Jumars. Nos encontrábamos montados so- tero al descanso y luego se procede a pre. bre el filo del Yerupajá contemplando la ca- parar el regreso a Chiquián, haciendo el tra- dena del Siulá en todo su esplendor. A los yecto en dos dias. Un bus lleva a toda la ex- 6-000 m comenzamos el recorrido del Gran pedición a Loma y una vez alli se emprende Traverse, larga extensión poco inclinada cu- sin demora el regreso en avión hasta San- bierta de hielo blando. Cuando osculecia di- tiago. visamos Ia grieta donde pretendiamos pasar la noche. pero al llegar a ella comprobamos AI,E IANDRO IZQUIEEDO WACI IOLTZ

60 L -l EIN]IAL E-f\\"TS \}_DERES: FISCHERPROZESSION IN VATPARAISO

Niemand dachte, dass nach solchem Sturm ter.- Wir rvenden uns nach Playa Ancha, und Regen der Sonntag so strahlend sein es kommt ein kalter Wind vom offenen koennte, Auf diesen Sonntag bereiteten sich Me.r auf. Da wlrd uns eine Decke von der die Fischer entlang den Kuestm um Valpa. Frau des Schiffers angeboten. Es steigt zwar raiso schon lange vor. Es ist jedesmal eill daraus ein DuIt nach vielen Fischgeneratio. grosses Fest um den 29. Juni, denn sie feiern nen auf, aber wir koennen diese Iiebevolle ihren Schutzpatron St. Petrus. Geste nicht abweisen. Die I-eute sind ein- Da geht mir ein Licht auf; Petrus ist ja fach ruehrend. Jezt wird uns noch Kaffee auch fuer das Wetter zustaendig. Er will angebot€n. AIle trinken aus demselben halt nicht nass werden an seinem Ehrentag Emaillehaelerl. Es waere eine Beleidigung, auf dem Wasser. Da wird seine Statue in das nicht anzunehmen. Also Augen zu und feierlicher Prozession uebers Meer gefahren. geschluckt!- Und wie das so ist, essen Wer ein Boot hat, und ist es noch so schae. muss der Mensch schliesslich auch wieder big, der schmueckt es liebevoll mit Faehn- einmal. Freigiebig ueberreicht man jdem chen, Blumen und Baendern und begleitet von uns eine Papierserviette mit einem ihn. krebsaehnlichen Untie¡ darauf, aus dem man Wir kamen ziemlich frueh an den Hafen. gewisse Teile essen soll. Als Gringa aus ei. An der Mole stand €,s schon dicht gedraengt. nem Binnenland ist mir das ganze voellig Viele Boote schaukelten im oeligen Wasser, unbekannt, so beobachte ich erstmal die Fi. huebsch dekoriert, und es war ein grosses scher, die das geschickt herauspuhlen und Gerenne, Gewerkle und Geschrei. Eines lag mit Genuss verzehren. Es geht aber sehr gerade an den Stulen, so sprangen wir eni schnell bei denen, so lange ich halt tapfer schlossen auf die Planken und setzten uns zu und schlucke. Es ist gruen, schleimig und ?rwartungsvoll zurecht.- Der Faehrmann schmeckt wie ,., lieber nicht dran denken. fing mit meinem Mann ein freundliches Pa- Ich habe natuerlich den nicht essbaren Teil laver an, Wir haben aber bis zuletzt nicht erwischt und das Gute weggeworlen! herausbekommen, ob er uns kannte oder nur Das Schiff schaukelt jetzt sehr, oder verwechselte, Jedenlalls merkten wir bald, kommt es wir nur so vor? Himmel, ist dass es kein Passagi€r-, sondern ein P¡ivat- mir schlecht! Helliger Petrus, steh mir bei! schiff ivar. Staendig wurden die Leute abge. Dazu muss ich noch mit den Frauen Kon. wiesen, die zusteigen \Mollten. Wir durften versation machen, in meinem schlechten komischerweise bleiben, Spanisch. Jetzt wischt eine Fischersfrau den Der Hafen fuellte sich noch mehr, zu Land Hals elner Flasche mit ihrem Taschentuch und zu Wasser. Da begann eine Blaskapelle ab, aus der sie einen Schluck genommen hat, zu spielen, und aus dem ganzen Wirbel loeste und haelt sie mir freundlich aufmunternd sich langsam das grosse, geschmueckte hin. Ein heftiger Geruch nach aguardiente Hauptschiff mit der Petrusstatue. Es Iuehr- steigt mir in die Nase. Da ja schon alles t€ die Prozession an, ein Boot nach dem an egal ist, greife ich zu und nehme einen dern schloss sich in bunter Kette daran, wir ordentlichen Zug. Es brennt wie die Hoelle, dicht hinterher. An der aeussersten Spitze aber dann ist ploetzlich alles wieder im Lot. der vorgelagerte¡ Mole stand der Aufnah. Innerlich desinfiziert von diesem "santo re mewagen vom Kanal 4, und wir winkten medio" habe ich endlich wieder klaren Blick uebermuetig in die Fernsehkamera.- Abends fuer das schoene Panorama, das sich uns bei den Nachrichten erkannten wir "unser" bietet. Dank Dir, Petrus! Schiff w.ieder, Aber es war alles ganz weit Wir sind von Playa Ancha, wo sich noch weg, verschwommen, ganz kurz nur.- wel- einige Boote anschlossen, inzwischen umge- che Fuelle an Farbe und Lebenslust birgt kehrt und entlang der Wolkenkratzer der die Wirklichkeitl Innenstadt gelahren, Richtung Viña del Mar. Langsam entfernte sich die Silhouette des Die Stadt sieht so -trisch und reingewaschen Hafens mit den beiden Tuermen, und die aus. Alles ist farbenfroh nach dem langen Huegel der Stadt tauchten dahinter auf. Aus Regen, vielen Fenstern der an den Haengen kleben. So vom \[asser aus, mit dem weiten Blick den Háusern sehen jetzt bestimmt die Leu- auf die Stadt, hat man eine ganz andere te zu, wie von einem grossen Amphithea- Perspektive. Da sieht man ein neues Hoch' t 61 haus, oder eine ganze neue Siedlung; da nem Boot, das uns gerade ueberholt, hoert merkt man erstaunt, dass die Stadt die man das schrille Floeten und dumpfe Trom. Ha€nge hinaufgewachsen ist. Die einstmals meln der "Bailes Chinos", Die bunt verklei. kahlen Huegelkaemme zieren die Scheren. deten Maenner stampfen und hueplen nach schnite der Eukalyptus. oder Kiefernwaelder. dem monotonen Rhythmus, den sie gleich- Wer behauptet noch, Valparaiso sei eine zeitig aus den heiseren Instrumenten blasen. sterbende Stadt? Niemand, der elnmal er. Starke Lungen gehoere,n dazu, und viel lebt, wie eine Stadt noch alte Volksbráuche Gleichgewicht auf dem schwankenden mit so viel Schwung und Einsatz feiert! Das Schitf.- Jetzt taehrt ein anderes Boot an geschi€'ht nicht fuer den Tourismus, sondem r¡ns vorbei mit huasos in bunten Ponchos, aus echter Begeisterung. die Mádche{¡ in den typischen gerueschten, Der Wirb€,I auf dem Wasser übertrifft sich leichten Trachtenkleidern. Sie Juehren die an Bunth€it und Laerm. Wir ueberholen das Marienstatue, die ja ebenfalls zu einem reli- Hauptschilf mit der Petrusstatue. Aus dem giósen Fest gehoert. Ei¡ paar Gitarrenklaen M€rschengewuehl darauf leuchtet das lila- ge wehen herueber. rote Kaeppchen eines Priesters, das man sel- Der Fischerhafen Portales ist ebenfalls ten sieht. gesaeumt von winkenden Zuschauern. Die Nun braust es neben uns heran. mit einem Prozession wird von den dortigen I'ischer. Getoese wie ein Lotsenschiff. Aber es ist booten begruesst. alles dreht einige Runden. nur ein Ruderboot, mit einem Baldachin aus Ein Rieser¡schwarm Moewen flattert und Palrn\¡/edel, Der schwere, riesige Motor dar. schwirrt ueb€r allem und begleitet uns aul auf ¿Irueckt das Heck dieser Nusschale tie{ dem Rueckweg. hinab, aber vorne hebt es keck die Nase An den Kriegsschiffen und grossen Ueber. und saust wie ein T!:agfluegelboot durch dle seefrachtern vorbei zieheri die Boote in lan- Wellen.- Manche Schiffe sind mit Menschen ger Reihe in den Hafen valparaiscs. Beim ueberladen wie Rettungsboote bei einem Aussteigen wollen wir bezahlen, Da weist Schiffsunglück; sie haben gefáhrlichen Tief. der Fischer das Geld entruestet ab. Wir wa. gang. Der "Bote Salvavida" ist selbstver- ren seine Gaeste. So danken wir herzllch und staendlich mit von der Partie und bestens wums(üen beim Abschied "gute Fahrt und ausgeruestet, aber die Wassertemperatur ist reichen Fang". Mit einer Einladung zur Pe nlcht fuer ein Bad zu empfehlen! Bei so viel trusfairt im naechsten Jahr steigen wir von waermenden Schlucken, Gesang und Ge Bord. Aber vorher werde idr noch heraus. hopse waers kein Wunder. wenn einer ueber Iinden, wie man diese cangrejos isst! Bord fiele. Denn getanzt wird auch. Von ei. DrD¿ Js(ob

ETWAS UEBER CHILENISCHE HEILPFLANZEN

Es dürfte Vielen unbekannt sein, dass die Den alten Chroniken zufolge war es die Ureinwohner Chiles ihren Nachfahren, den Machi, die den Kranken besuchte und dann heutigen Chilenen, die Kenntnis von unge. auszog, um die betreffenden Pflanzen zu su- fáhr 250 Heilpflanzen vermachten. Die me- chen, die sein Leiden heilen konnten. Sie dizinischen Kenntnisse, welche die Spanier wusste, dass frisch gepflückte Kreuter eine ins Land brachten, waren minimal. Es wird viel gróssere Wirkung ausüben als getrock- berichtet, dass die erste Spanierin in Chile, nete. Sie war darauf bedacht, dass keiner doña Inés de Suárez, über ein¡ge praktische ihr folgte ,denn ihre Kenntnis war geheim Erfahrungen in der Behandlung von Wun- und wurde nur an ihre Erben direkt weiter den verfügte. gegeben. Manchmal brauchte sie drei bis Spáter waren es die Jesuiten, die "Boti- vier Stunden, ehe sie von der Kráutersuche cas" einrichteten und die Kranken durch zum Nranken zurückkehrte. Es folgte ein Kráuterbehandlung und Gebete zu heilen religióses Zeremoniell, das die Wirkung der suchten. In manchen Gegenden, wie z. B. Medizinen verstárken sollte: Ráucherzere in Cauquenes, traten sie das Erbe der Urein- monien, Amulette, magische Worte, Schock- wohner an und verschrieben, oft mit gutem therapie. Erfolg, Thermalbáder. In der Kolonlalzeit waren es hauptsách-

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\_ lich die Curanderos, die Yerbateros, die Mei- niitig, importierte Arzneien nach Chile zu cos, die Veedores de agua (die den Urin bringen. Unser Land verfüge über eine der- untersuchten) und Compositores de Huesos, artige Vielfalt von Heilpflanzen, dass es welche es unternahmen, die Kranken zu hier kcil'lc Krankheit gábe, für die nicht heilen. auch das entsprcchende Kraut existiere. Die In vielen Gegenden Chiles, besonders auf chilenischen Universitáten und Laboratorien dem Lande, wird diese Art Volksmedizin müssten sich noch viel mehr als bisher mit auch heute noch der modernen Kranken- der Untersuchung dieser Pflanzen befassen. behandlung vorgezogen. Erstens ist sie bll- Leider sei das Verfahren teuer, und es ver- üger, zweitens leichter zugánglich (ohne lange eine hochentwickelte Technik, eber Róntgenaufnahmen und sonstige komplizier- das Resultat wáre lohnend. te Verfahren). Drittens glauben die Leute, Anschliessend die Namen von einigen be. dass es Krankheiten gibt, die der Arzt aus sonders bekannten chilenischen Hellpflanzen: der Stadt nicht erkennt, z. B. "Lipiria". BOLDO: für Leber und Nieren. Die Blát- Um sich leichter merken zu kónnen, für ter werden in grossen Mengen nach welche Krankheit die verschiedenen Kráuter nach Europa exportiert, gut sind, wurden Rezepte in Versform wei- MATICO: zum Heilen von Wunden, ter gegeben: NATRI: gegen hohes Fieber, RUDA: schmerzstillend, besonders bei Gal- Póngale paico compadre, lenanfállen, a esa guagua enfermita. CACHANLAGUA: gegen Magenschmer- Se lo juro por su madre zei, que la nena estará sanita. CHAMICO: Asthma, HUALTATA: anregend fürs Herz, Póngale anis para el hipo CANELO: heiliger Baum der Araukaner, y matico en las heridas BHtter regen die Verdauung an, y para la fiebre que sube PAICO: gegen Verdauungsstórutrgen, Agüita fresca cocida. BAILAHUEN: zur Anregung von calle und Leber, Queme eucaliptus, patrona PAPA: gegen Rheumatismus und Schwel- para la tos que me devora lungen, y deme bosta de caballo LLANTEN: gegen Krebsgeschwüre. Auf para las tripas zumbadoras, diese Pflanze móchte ich besonders auf- merksam machen, Jetzt wo man in aller Da dies noch heute lebendige Verse sind, Welt auf der Suche nach einem wirk- kann es uns nicht wundern, dass so ein aus. samen Mittel gegen Krebs ist, Mir sind liindischer Baum wie Eukalyptus darin vor- zwei Fálle bekannt, wo ein Hautkrebs kommt," Inzwischen sind viele europáische und ein Unterleibskrebs durch Llantén Heilpflanzen auch hier heimisch ge- vóllig ausgeheilt wurden. worden. Die Kráuterliste liesse sich beliebig ver. Der Apotheker Humberto Molina Boye lángern, aber mein Wunsch war es nur, auf aus Valparaiso, der sich seit 20 Jahren mit dieses Gebiet hinzuweisen und vielleicht das chilenischen HeilpflanzEn befasst und an Interesse dafür zu wecken, einem Werk darüber arbeitet, áusserte sich vor kur¿em folgendermassen: Es wáre nicht H¡]TE SIDVERS DE WEISSER

63 EINE RE¡SE ZUR ROB¡NSONINSEL

Fruehsommer 1953. Die staatüche Schiffs- kletterte ich in meine Koje, wo dje aeusserst gesellschaft halle, um den Tourismus zu straff angezogenen Deck€n mir das GeJuehl foerdern, eine Seereise nach Juan Fernández einer gewickelten Agyptischen Mumie ver- organisiert, meines Wissens nach die erste. schafften. Aber das wurde zum Vorteil, denn Die "Alondra" war ein ziemlich alter Kahn, gegen Morgen fing unser Schilf ganz fuqch. der normalerweis€ Valpa¡aiso mit Punta terlich zu stampfen an. Es áchzte i¡ a1len Arenas verband. Er ver.tu€'gte ueber Klasse Fugen und rollle beángstlgend von einer 1,2 und 3 und konnte etwas ueber 200 Pas- Seite zur anderen. In der oberen Koje sah sagiere aufnehmen. Wir hatten eine Kabine ich mal die Wand, dann den Fussboden vor im Mitteldeck belegt, direkt am offenen mir. Der Kasten schlingerte ganze 30 Grad. Gang und keine 2 Meter von der Reeling Nur die straff gespannte Bettwaesche hielt entfernt. Beste Seelult und Aussicht. wenn mich fest. auch nur durch das Bullauge. Um 8 Uhr versuchte ich auf den Boden zu Spaetestens um 16 Uh¡ mussten alle an kommen. Mal ging es links in die Knie, mal Bord sein, denn fuer 18 Uhr war die Aus- rechts. An Waschen und Rasieren war nicht fahrt vorgesehen. Aber wie so improvisierte zu denken. In dEn Spiegel zu schauen, hatte Sachen nun mal sind, klappte vieles nicht. schlirrrme Folgen. MaI war man drinnen, Die "Alondra" verspaetete sich, so dass die dann draussen und der Magen fing energirsch Zeit nicht ausreichte, um die Fracht auszu- zu protestieren an. Die einzige I-oesung: laden, was sjch spaeter -tuer uns alle a.ls ein schnell zurueck in die Koje und die Augen wahrer Segen erwies. Die Ausfahrt verschob geschlbssen. Dazu log ich mir vor, in einer sich um ganze 4 Stunden. So hatten wir Zeit, Haengematte zu schaukeln. Melne FYau um das Schiff und die Mitfahrenden anzu- wimmerte leise, sie brauche Luft. Ich ver- schauen. Die "Alondra", als PassagierschifJ, suchte, das Bullauge zu oeffnen, jedoch ohne hatte schon einige Bequemlichkeiten aulzu- Erlolg. Dann oeflnete ich die Tuer. Eine weisen: einen grossen Speiseraum, getaefel- \¡/assermasse, einen ha-lben Meter hoch, roU. te Salons und Ga€nge und in der ersten te zischend den Gang herunter. Knapp konn- Xlasse anstaendige Kabinen. te ich die Tuer zuschlagen. Sonst haetten Um in die 3. Klasse zu steigen, musste man wir, ausser der kaltleuchten Seelult, noch mit grossem Sportsgeist bedacht sein, denn einen Meter Wasser in der Kabine gehabt. aus ihr schlug einem eine dickq unaus- So gut es ging, zogen wir uns an und raus sprechlich duft€nde LuIt entgegen, die sich aus dem engen Loch! Als das Schiff sich zur wie Blei auf die Brust legte. Von den 240 anderen Seite legte, rissen wir die Tuer aul Passagieren waren die meisten alte Bekam- und rannten breitbeihig zum Speisesaal. Lu. te. Unsere Furcht, als "Gallo en Ga.llinero chita war laengst jede¡ Appetit vergangen. ajeno" zu reisen, erwies sich als grundlos, An einem Tisch sassen die O-ttiziere und war. Die kollektive Freude einer Seereise, luer ten auf ihr Fruestueck, an einem anderen die meisten die erste, fuehrte alle zu einer Tisch 6 tapfere Mitglieder des Club Pesca y aeusserst sympathischen, kameraGchaft- Caza. Zweí Stewards balanzierten helssen lichen und einheitlichen Gruppe zusammen. Kaffee, Broetchen und Butter und setzten Um 21 Uhr wurden die ersten zum Essen alles vor uns auf die Tische. Da ploetzlich gerufen. Wir blieben an Deck, um die ein. kippte die "Alondra" nach backbord und der malige Aussicht bei Nacht aut unseren PueF ga\ze Za\ber rutschte herunter. Wir hiel- to von See aus zu geniessen. Zehntausende ten uns krampfhaft fest. Als alter Segler von Lichtern, ueber Huegel und Taeler ver- woute ich d€n schmunzelnden Olfizieren streut, kontrastierten mit defn tietdunlden nicht die Freude b€reiten, mich seekrank zu Meer. Ein Neuanko,ernmling wuerde bei die sehen. Ich hatte mir ein Beefsteak mit Spie- sem bezaubernden Anblick gewiss von weis- geleiern be-stellt. Als dieses vor mir stand s€n Villen mit Haengega€rten, von Palmen und mir der Geruch in die Nase kam, ver. und exotischen Blumen rraeumen. liess ich so schnell wie moeglich den Saal. Um 22 Uhr setzte sich die "Alondra" lang- Als beste Stelle erwies sich die Komman. sam in Bewegung und die beleuchtete Kue- dobruecke. Hier war es trockener als irgend. ste verflachte ]angsam am Horizont. Die wo anders und die frische Seeluft tat mir meisten blieben bis spaet auI den Beinen sofort gut. 'Wir waren in einen Sturm Grad und es \ urde viel erzaehlt. Am Packendsten 9 geraten. zum Glueck war die Alondra voll der Bericht eines Teiln€'hmers am Thunfisch. beladen, sonst waer€ alles noch viel sch.lim. Treffen in Neulundland. Nach 2 Uhr nachts mer gewes€n. An diesem Tage fand kein ge'

64 ¡- sellschaftliches liben s¡air \\'ir z\vei Aerzte werfer und Lichter erstrahlen. Wir sassen machten Krankenb€suc:re. Da \§ir ueber kei. noch beim Essen, als die ersten Angler kopf. ne Mittel gegen S€ekrankhei! \erfuegten, so Ios in der Saal stuerzten und Alarm schlu. sprachen wir allen gut zu Also nur Psycho- gen. R¡hgs um das Schiff sei ein einziger, therapie. Der Srurm §uetete ganze 24 Stun. unuebersichtlicher Schwarm von zehntausen. den. Wir \rurden ganz schoen abgetrieben, den von Fischen- Panik brach aus. Wer noch was uns spaete¡ einen ganzen Tag unseres nicht fertig mit dem Ess€r¡ war, liess alles Aufenthaltes auf Juan Fernández kosten liegen und alle Maennlein stuerzten an Deck. sollten. Im grellen Scheinwerferlicht konnte man Gegen Mittag des naechsten Tages glaet- viele Meter in die Ti€te schauen. Alles war tete sich die See. Die nicht mehr Seekran. eine sich bewegende Masse von Fischleibem, ken kamen an Deck und man spaehte den grossen und kleinen, mindestens 10 Varie. Horizont auf Suche nach der Insel ab, die taeten. sich dann auch bald als langgezogener Schat- Diejenigen, die Angelgeraete mithatten, ten immer hoeher aus dem Wasser hob. rannte in ihre Kabinen und dann in die Kue- Ein Ruf erscholl: "FlieBende Fischel" che zwecks Koeder. Die Gesichter der Ueberall schossen sie aus dem Wasser und Frauen wurden immer laenger, denn sie sa. glitten elegant eine ganze Strecke parallel hen ihren Ball, hier nicht vor die Hunde, zum Wasser. Einer klatschte an Deck, etwa wohl aber vor die Fische gehen.- Unser Fi- 3O cm lang und mit ¡€uchtender Blaufaer- scher kam ans Fallreep und unter Halloru- bung an den Seiten. "Atunes"! rief da ploetz. fen und dem Neid einiger Zurueckbleiben- lich eine Stimme vom Bug her. Ein ganzes der, booteten wir uns ein. Das Wasser war Rudel von ihnen kreuzte ihn. Es war eine tielblau und voellig klar. Wahrend wir unser der grossen Abarten. Wir schaetzt€ri die Fischzeug koederten, zogen unter dem Boot Burcchen aul gute 40 Kilos. sechs schwarze, ruderlange Schatten vor' Um 15 Uhr gingen wir in der Cumberland. ueber. "Mensch, solche Riesen Sierras ha. Bucht vor Anker. Juan Fernández ist eine be ich noch nie gesehen!" "Barracudas,- Pa- schroff aus dem Ozean aulragende fnsel. tron", verbesserte der Botero. Unter ihnen Der Cerro Junque ist etwa 1000 m hoch, zum schichtweise "Palometas" von 8 bis 12 Ki. Teil mit Vegetation bedeckt, zum groessten los, Fische, die dem amerika¡ischen "Tar. aber abgeholzt und stark erosioniert. Lange poon" aehnlich sind. Kaum waren die An- geln im Wasser, schon biss irgendetwas an. Es ging wie im Au.[zug: runter rauf, rauf runter. Die an Bord Gebliebenen- merkten- bald, dass mit ihrem duennen Nylon 0,5O - 0,80 nichts zu machen war. weil sie die mehr als 10 Kilo schweren Fische noch 5 Meter hoch aus dem Wasser hieven mussten. Wie bei einem Streichorchester, wo ein Boesewicht statt Harz ge,mahlenes Glas auf die Boegen gestrichen haette, so knall. ten die zum Reissen gespannten Leinen, so. gar Nummer 1, das staerkste Nylon j€r1er Zeit, Meine Angel war auf den Grund gelangt, wohl 120 Meter tief, als ich einen gewalti' gen Ruck verspuerte. Ich zog aus Leibs- kraeJt€n wohl 20 Meter Kabel hoch, dann war auf einmal Stop. "Hast wohl den Mast der "Dresden" erwischt?", neckte mich Dr. Dórr. Das SeiI, das einenochsen halten konn. te, gab wieder nach und ich zog weitere 50 Meter ins Boot. Wieder Stop! Es ging woh.l seitwaerts, aber nicht herauf, "Patrón, tiene una Raya", hoerte ich un. seren Fischer. Als der Druck von unter wie- der nachliess, zog ich wie wild den restlichen T€l der Ifine ein. Und dann sahen wir del¡ Burschen: den groessten Lenguado, den ich je gesehen hatte,20 kg schwer und breit wie ein Bettvorleger. Wenn man ihn im spit.

65 zen Winkel hatte, kam er hoch, aber sobald Nun ein paar 'Wo¡te ueber Juan Fernán- er horizontal lag, nuetzte er den 'Wasser- dez. Unter diesem Nam€,n Jasst man drei druck aus und man kriegte ihn nicht einen Inseln zusammen: Santa Clara, Robinson Zentimeter hoch. Crusoe (ex Más a Tierra). Die dritte Insel Nach dreieinhalb Stunden standen wir in befindet sich 180 km weiter nach Westen ueber 50 kg Fischleibern. Wir bliesen ab und wurde frueher deshalb als "Más Afue- und machten uns daran, den Riesenhaufen ra" bezeichnet. Heute heisst sie Alejandro an Bord zu verfrachten. Da jedem Fisch ver. Selkirk und umfasst 82 Quadratkilometer sprochen wurde, bildete sich bald eine Kette Bergland. Alexander Selkirk, der 4 Jahre und die Tie're wurden bis an Deck weiterge auf der Robinson-Ins€'l einsam verbrachte, reicht, Nach ein paar erquickenden "tragos" wurde von Daniel Defoe als Vorbild fuer suchte ich Luchita. die schon im Bett war seine Geschichte von Robinson Crusoe ge. und nur grimmig wegen der Sturheit der nommen- Maenner reklamierte. Ich haute gleich wie Das Klima ist warm.feucht und vielleicht der ab und wir setzten uns zu mehreren an als subtropisch zu bezeichnen. Man vergesse Deck zusammen und fingen an zu luegen nicht, dass der Humboldt-Strom hier nicht von deD grossen Burschen, die wir mal an vorbeifliesst. Frueher einmal waren die In' der Angel hatten. Es war gegen zwei Uhr seln stark bewaldet, sogar mit Edelhoelzern. morgens, als es anfing, an Deck zu klatschen Heute sind sie kahl und eiosioniert. Seefah- und zu zappeln. Vorne und hinten kamen rer aller Nationen trieben Raubbau, die wil- fliegende Fische an Bord. Dazu ging ein den Ziegen taten ein Uebriges. Neupflanzun- Hoellenlaerm an der Bordwand los. Es klang, gen, sowie Einfuehrung neuer Gattungen, als ob eine Herde Nilpferde sich dort badete. wie z. B- Fasanen, scheiterten an der Ver- Wir rannten an die Reling und sahen, wie staendnislosigkejt der Bevoelkerung. das Wasser von unzaehligen "Vidriolas" Nicht nur England. auch Deutschland ]ie. buchstaeblich kochte. Dies ist eine Fischart ferte seinen Robinson in Gestalt von Hugo halb Corvi¡a, halb Thunfisch, 2 Meter lang Weber. Dieser war ehemaliger Seemann auf und an die ¡+0 bis 80 kg schwer. Sie waren S. M, Kreuzer Dresden gewesen. Er lebte hinter den fliegend€n Flschen her, die wie 10 Jahre aul der Insel, ohne sie zu verlassen, Raketen aus dem 'Wasser schossen, um und erwarb sich grosse Verdienste mit sei- ihren hu¡grigen Feinden zu entkommen. nen botanischen Studien ueber sie. "Eine Harpune:" schrie jemand. Aber woher Unter den Fischern lindet man Gestalten nehmen.Zwei andere rasten in den Lade- wie aus Seeraeuberromanen: rotes Haar, raum und kamfi mit Stricken und zwei ge, graue Augen, Adlernasen: oder dunkles Haar waltigen Gemuesekoerben an, die angeleint mit blauen Augen, wundervoll bei einigen ins Wasser gelassen wurden. Die wildgewor. jungen Maedchen. Dazu hat wieder ein Teur denen Vidriolas f¡elen ln die Koerbe, aber tone beigetragen, wie der Baron von Roth; beim Hochhieven rutschten sie raus. Sie wa- der eine Herzensenttaeuschung mit der u- ren viel zu lang fuer unsere improvisierten gung von 17 gesunden und huebschen Kin- Fischgeraete. Das Getoese dauerte an die dern auf dieser Insel vergass. Die Bevoel- halbe Stunde. Dann wurde es ruhig und auch kerung von ungefaehr 30O Personer (heute der letzte Fanatiker suchte seine Ruhestaet- 800) lebte zur Zeit unseres Besuches aus- te auf. Am naechsten Morgen Jischten einige schliesslich vom Fang der Langusten. Fi- weiter, aber es war nichts mehr. Die Sonne scherei !!'urde nur fuer den Elgenbedarf ge fing gewaltig zu waermen an, so dass e.inige trieben- Deshalb war Jua¡ Fernández ein baden wollten, darunter meine bessere Haelf. ertraeumtes Anglerparadies geblieben. H¿u- te, Mir gefiel die Sache nicht, aber sie fand te duertte sich vieles geaendert haben. bald einen Kavalier, der mitmache¡ wollte. Aber zurueck zu unserer Tour. Da wir nur So blieb mir nichts anderes uebrig, als auch Stunden zur verfuegung hatten, rasten ins warme, tie'fblaue Wasser zu steigen. W.ir Gruppen zum "Mirador Selkirk", wo der waren etwa 80 Meter von der "Alondra" ent- ausgesetzte Schotte Tag luer Tag den Hori. fernt, als irgend jemand an Deck "Tiburo. zont nach einem Segler absuchte, der ihn nes"l schrie. Alles lief zusammen und starr. zurueck zur Heimat bringen koennte. te ins Wasser, das mir ploetzlich eiskalt Andere besuchten die "Cuevas de los Pa- vorkam. Wir zwei schwammen schleunigst, triotas", in die Berwand geschlagene Hoeh- immer nach vome schauend, ich in Ruecken' len, wo die Spanier fuehrende chjlenische lage, mir den Hals verdrehend nach den ge. Freiheitskaempfer in Eisen leB€n liessen. fuerchteten Dreiecksflossen. Zum Glueck sa. Wieder andere versuchten, mit einem Boot hen wir keine. Einige wollten drei, andere die Hoehle Selkirks zu erreichen, wo er lan- nur zwei Haie gesehen haben, die meisten ge allein hauste. Mittags gab es ein Fest- keinen. essen: eine halbe Languste iuer jeden, Fisch-

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L suppe und l-enguado in Buttersauce. Nach- ausgerufen, ebenso wie der "Rey Feo" und mittags entspann sich ein reger Handel mit alle Welt zum grossen Abschiedsball gela. den Fischern. Erlaubt waren 2 Langusten den. Der Saal wurde festlich mit Lampions, pro KopI. Billig war€n sie gerade nicht, aber Lultballons und Serpentinen geschmueckt. man mu§ste ja voII der Reise etwas mitbrin- Urn 22 Uh.r marschierte dann der grosse gen. F€stzug in den Saal, voran Koenig Neptun Um 16 Uhr wurden die Anker gelichtet mit dem Dreizack, alann die Koenigin mit und unter Sirenengeheul verliessen \,vir die ihrer Leibgarde, begleitet von den Klaengen Cumberland.Bucht in Richtung Valparaiso- unseres Orchesters, das letzt mit Stolz sein Unser Aufenthalt auf der Insel waehrte nur Koennen zeigte, 24 Stunden. Wegen des Sturmes hatten wir Die kleinen Gruppen von Fjschern, die die weiteren vorgesehenen 24 Stunden verlo. ihren Schnack nicht lassen konnten, wur. ren, Auf der Rueckreise begleitete uns wun- den von den netten Señoritas gesprengt und derbares Wetter. Die See war spiegelglatt der Tanz waehrte bis in die fruehen Mor- und wir sahen eine Gruppe von Walfischen, genstunden. Dle rneisten gingen erst gar erkenntlich an den Wasserfontaenen. Ein nicht zu Bett, da wir ueber Mittag anlegen kolossaler Schwertfisch vollfuehrte drei ge sollten. Um I Uhr nahmen wir unser letztes rvaltige Luftspruenge. Fruehstueck ein, packten unsere Sachen und Mit den Frauen war etwas los. Sie bilde- holten uns unsere Hummern und zwei grosse ten kleine Gruppen, die ihre Koepfe zusam- stockgef-Bei rorene tr'ische- mensteckten und nur im Fluesterton rede- wundervollem Wetter lie.ten wir in Val. ten, mal verschwanden und dann wieder paraiso ein, das uns bei Tage nicht ga¡z so auftauchten. Lose, zur Wahl einer "Reina", schoen erschien wie bei der naechtlichen Aus- wurden verteilt. Um 20 Uhr mussten alle im fahrt. Essaal die Stjmmzettel abgeben. Nach dem Abendessen wurde die erwaehlte Xoenigin DT. CABLO§ KIRSCH

Prolog zum Pre¡sausschre¡ben des DAV Valparaíso

Um -den Jugendlichen der 5. Zone das ?0- unser herzlichster Dank ausgesprochenl jáhrige Jublláum unseres Vereins náher zu Folgende Preise wurden gestiftet: Casa bringen, veranstalteten wir ein Preisaus- Jacob:1Anorak, l Paar Jeans, 1 Cassette, schreiben. Unser Mitglied, Herr Kurt Claus- 1 Paar Turnschuhe. Optica Koch: 1 Ski- sen, regte die Kinder der Jugendgruppe zur brille, Casa Andinit: l Rucksack, Multjtienda Beteiligung an und bat verschiedene Lehrer Korinstore: 2 emmaillierte Suppenschüsseln, um die Beurteilung der Aufsátze. So kamen 2 emaillierte Becher, 2 Dosenóffner, Casa fast 50 Arb€iten zusammen, davon Ieider nur Philipps: 1 Taschenlampe, von Privatperso- 6 auf Deutsch. nen: 1 Taschenrerhner, I Fotoalbum, Filz- stitte. Auch diesen Stiftern sprechen wir im Zwei Themen waren gestellt; Namen des DAV Valparalso unseren Dank aus. 1. Mein schónster Ausflug Die Preisverteilung ertolgte am 31. August 2. Mein schónstes Erlebnis in der Natur, im Beisein der Eltern und vi€ler Kinder. Ei' also etwa mit Tieren, beim Skifahren, beim nige der preisgekrónten Arbeiten wurden Steine- und Muschelnsammeln usw. Die von den Gewinnern vorgelesen. Anschliess- deutschen Arbeiten wurden von tr.rl, Wich' end zeigte Herr Araya Lichtbilder von ge- horst, Herrn Claussen und Frau Weisser be- meinsamen Ausflügen, wo viele Jugendliche wertet, die spanischen von Frau Sepúlveda sich wiedererkannten. Die ¡'eier, die um von der Deutschen Schule Viña del Mar, 19.00 Uhr stattfanC, erfreute sich eines sol- Frau Mónica Luzzi de Castro, Frau Gómez chen Zuspruchs, dass der Verein versuchen und Herrn Silvio Via¡cos von der DS Quil- wird, auch in Zunkunft besondere Program- pué. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle me für Jugendliche zu veranstalten.

Ilete Sievers de Weisser

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L Prelsansch¡elben d€s DAV MEIN SCHOENSTER AUSFLUG: ZUR QUEBRADA "EL ALAZAN" Es war 14 Uhr, als wir von zu Hause Lleu". Der erste Teil lvar sehr anstrengend, losfuhren, um auf dem Bahnhof auf den aber dann ging alles leichter. Wir kamen an Express zu warten, der uns nach Limache eine glatte Stelle, wo ein Fluesschen floss, fahren sollte. Viele Leute standen an dem dort haben wir gegessen, getrunken und ge- einzigen Schalter, der geoeffnet war, andere spielt. Eine andere Gruppe wanderte wo- warteten auf andere Zuege. Meine Fahr- anders hin. Wir blieben 20 Minuten laen. karte hat mir meine Schwester gekauft, ger und wir machten eine tolle Wasser- weil ich zu faul bin, Schlange zu stehen und schlacht. Ejner von den Jungs hat uns alle ausserdem verliere ich immer das Geld. Der nassgespritzt. Wir konnten ihn aber nicht Zug, in dem wir fuhren, war sehr modern so viel nassmachen wie er uns. Deswegen und bequem, aber er fuhr mit 10 Minuten liefen wir schnell zum Zeltlager zurueck Verspaetung ab, weil viele Kameraden ver- und warteten auf ihn, um ihn ins Wasser spaetet ankamen und nicht schnell re¡nen zu werfen. Wir gaben ihm die Moeglichkeit, konnten, weil ihre Rucksaecke so schwer die Badehose anzuziehen. Er bettelte, dass waren und die Schlafsaecke runterrutschten. wir ihm nicht das Badehandtuch nassma- Die Fahrt war sehr lustig und unterhal. chen sollten. Ich habe es aber auf einen tend, fast viel zu kurz. In Limache ange- Ast geworfen, der ueber das Wasser hing. kommen, nahmen wir einen Bus, der uns Auf jeden Fall wuerde er ins Wasser fal- zum Tranque "Ifu.Leu" fuhr. Dort trenn' len, wenn er das Handtuch holen wollte, ten wir uns in Gruppen und liefen los. Wir weil wir nicht wollten, dass er Stoecke dazu wanderten 30 Minuten. Wir mussten ver. nahm und wenn er auf den Ast steigen schiedene Fluesschen ueberqueren, so dass wuerde, wuerde er mit Ast und Xrach ins die Fuesse nass wurden. AIs wir einen Bach 'Wasser plumpsen. Spaeter durften wir spie- ueberquerten, fiel das Zelt und der Schlaf. len, was rvir wollten, nachdem wir Kaffee sack meiner Schwester ins Wasser, Es gab getrunken hatten. auch viel Matsch. Endlich kamen wir an den Dann mussten wir die Zelte auseinander- Lagerplatz, wo wir die Zelte aufbauen soll- nehmen und alles einpacken, weil der Bus ten, ungefaehr 500 Meter vom letzten Lager. zwischen 5 Uhr 30 und 6 Uhr wartete. Die Da es schon dunkel wurde, mussten wir Rueckreise ist uns viel kuerzer vorgekom- schnell die zelte aufbauen, Waehrend an- men, weil wir jetzt weniger zu schleppen dere das Feuer anzuendeten und dafuer hatten. Als wir unten ankamen, haben wir erst Holz suchen mussten. Dann mussten ausgeruht und Tee getrunken. Wir sollten wir \¡/asser holen, um das Essen zu kochen. mit dem Bus an den Bahnhof fahren und Um das Wasser zu holen, mussten wir weit von da aus mit dem Zug nach Viña, aber laufen, aber das machte nichts aus, weil wir der Bus fuhr uns direkt nach Viña. Leider warmen Tee trinken wollten und auch Essen konnten wir in dem Bus nicht so viel kochen. Wir sassen dann Iroh am Lager. schreien wie im Bus von "Don Pepe". feuer. Herr Claussen und der Tio Raúl Als wir ankamen, konnten wir schwer aus- spielten Mundharmonika. Spaeter gingen wir steigen mit unseren Rucksaecken und dann ins Bett. Ich schlief mit "Conejo" im Schlafsaecken. \Mir mussten 500 Meter bis zelt. Wir sind um 6 Uhr 50 aufgestanden, nach Hause laufen. Zu Hause brannte der um das Feuer anzumachen, waehrend an- Kamin wo wir uns waermten, weil es draus- dere W'asser holten. Wir wollten kein Was- sen sehr kalt war. Wir haben dann schnell ser holen, rveil wir zu faul waren, so weit gegessen, geduscht und sind ins Bett ge. zu laufen und das W'asser auch zu kalt war. gangen. wir haben gefruehstueckt und so gegen I Uhr gingen wir los zum "Portezuelo de Lleu ROBERT ANGELBECK, 12 Jehre

68 I -t DIE WASSERSCHILDKROETEN

Seit langem mag ich Wasserschildkroeten, 4 Schildkroeten in dies€s Paradies, wo sie ich glaube, dass sie eine der interessantesten frisches Wasser, schoene Pflanzen und Son. Tiere der Welt sind. Es gibt blaue, rote, nenschein hatten. Ich beobachtete sie, und gruene, gelbe und auch schwarze Init sie schwammen, sonnten sich und fuehlten wejssen Punkten und sie leben in Amerika, sich wohl. In der Mittagsz€it kletterten sie Europa, Afrika, Asien, Polynesien und aufeinander. An einem Nachmittag sah ich, Australien, nur nicht in der Antarktis. Es dass die kleinste und schoenste Jehlte. Mit gibt Schildkroeten, die Fisch, Schn€cken und Hilfe der anderen war sie ueber den 10 cm Wuermer fress€n, und andere fressen nur hohen Rand gekrabbelt und weggelaufen. Sie Salat und junge Triebe; einige Schildkroe. wollte noch mehr Freiheit. Die ganze tr.aJnl. ten leben in Fluesse'n, es sind die schoenen lie und der Gaertner waren in Aufregung, Schmuckschildkroeten, das sind die schoen- und es begann die Suche. Nirgends war sie ste Art Schildkroeten, und ausserdem gibt zu finden. Am Abend, als alles still war, es auch die Suñpfschildkro€ten, das sind gingen Thomas und ich nochmals raus. Wir sehr agressive Wasserschildkroeten. hoerten ein Rascheln in der Kanalisation. Ich habe in einem Terra¡ium 3 gruen- Mein Vater verstopfte alle Ausgaenge und gelb.gestreifte Schmuckschildkroeten. Ich wir fuellten die Roehre mit Wasser. W€nn hatte aber vier. Mein Vater brachte sie aus meine Schildkroete jn der Roehre war, Argentinien mit. Obwohl sie in einem sehr musste sie mit dem Wasser herauskommen. schoenen Ambiente leben, wollte ich ihnen AIs wir das Wasser laufen liessen, kam sie im vorigen Somm€r mehr Freiheit geben, am Roehrenende an, Ich brachte sie ins Ich pflanzte in einem Teil eines Wasser. Terrarium mit den anderen zurueck. Nach beckens drauss€r im Garten Papyrus, tat einigen Monaten starb sie. Steine und Sand hinein und brachte meine CHRISTIAN MAGDAHL

MI MEJOR PASEO

Amanecia en Calera, el sol comenzaba a Habiamos atravesado varios cordones de emigrar tras esos grandes cerros, miré a cerros, para llegar solo al pie del cerro, y mi alrededor, junto a mi yacian 4 sacos más. me pregunté porqué tanto sacrificio para Era un lugar verde y solitario. De pronto decir: i- si, yo subí el "Caquectto"l el campamento comenzó a despertar. Ha. Me podria haber quedado en casa, des. biamos dormido al aire libre- Luego de un cansando. No, pero era el deseo de estar abundante desayuno nos preparamos para ahÍ, de estar en pleno contacto con la na- comenzar un largo paseo. Dejamos sacos y t\raleza. Gozar: de Io que nos da este mun. algunas provisiones en el campamento. A do. Es muy poca gente la que Ia disiruta. las 6,30 hrs. comenzó la caminata. EI cuer- Nos alimentamos bien, comimos chocolate po de todos los integrantes estaba fresco. y mani. Refresqué mi boca y comenzó la Ibamos tras la huella del camino rompiendo segunda parte de la ascensión. Era un sen- ramas, me sentia dentro de una gran jun- dero seco, sin árboles. Tuvimos que bor- gla. Pasaron dos horas y nuestra caminata dear el cerro para subir por el lado más no cesaba. Ibamos entonando un canto ale. fácil. Hubo que escalar para poder llegar gre. El cansancio, la transpiración se nota- aÜiba. Y por fin a las 2,30 hrs. logramos ba en algunos andinistas. Nos habla tocado nuestro objetivo, la cima. Me saqué la po- un dia cálido, el sol brillaba como una es- lera y me tiré sobre la helada nieve. Mu- trella. Por fin a las 12,30 nos hallamos en chos lo hicieron. Recibimos a los otros con el "Paso Schneider". Estabamos al pie del nieve. Arriba comi mi almurzo y luego vino gran Cerro Caquecito. Su nombre lo hacia una pequeña siesta. Desde arriba había una parecerse como un pequeo e insignificante hermosa vista hacia Ia cordillera. También eerro pero era enorme. En la .ima se no. se veia Calera l, detrás se divisaba la "Cam' taba un poco de nieve. pana". La cordillera se veía nitida y el

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.J, "Aconcagua" sobresalía como una gran tado otro cerro, pero distinto, nunca me ha- bola. Bajamos rápidamente, tomando el sen- bia sacrificado tanto. Miré hacia atrás y dero por el cual habiamos subido, y a pesar eché una última mirada al cerro "Caque llegamos atrasado. En el campamento ago- cito" que sobresalia majestuosamente, tras tamos nuestras últimas provisjones y luego un g¡'an valle y varios cordones de cerros. nos marchamos. fba triste, habia conquis- AXEL BUSCH, E, Bástco

UNA EXCURSION EN LA NATURALEZA

Aquel era un lindo dia de sol. Fue aquel a correr a todos lados. Cerca mio había un rayito de sol que entraba por mi ventana, pequeño palito, lo tomé y con el toqué a el que me despertó. Bostecé un poco, me uno de los tantos chanchitos y este al sen- estiré en la cama y luego me levanté. tir el toque se enrolló y se convirtió en una Aquella mañana era distinta a las demás. pelotita muy pequeña y graciosa. Esto me Todo estaba tan tranquilo, el sol se encon- causó mucho asombro, pero me di cuenta traba por todos lados, que me vino una que hasta los más pequeños animalitos se idea muy loca, muy infantil. pero a mi pa- defienden y luchan por vivir. recer muy divertida: excursionar en el jar. Habré caminado unos cuantos pasos cuan- dín. Me bañé, me senté a la mesa para do pronto el tercer gran descubrimiento se tomar el desayuno. Todos estaban en la pres¿ntó ante ml. Era una crisálida la cual casa ese dia, papá, mamá, y mis hermanos. se encontraba pegada a un madero. Alli lui Mientras desayunábamos mamá preguntó testigo del más asombroso cambio o meta- qué ibamos hacer ese dla. Papá dijo Yo morfosis de un insecto, Aquella crisálida lavaré el automóvil. EI más pequeño- de poco a poco fue transformándose en una mis herma¡os dijo al oir a mi padre: Yo vistosa y preciosa mariposa. Sus colores le ayudarél eran tan maravillosos, el rojo, amarillo y Mi hermano mayor saldrla con su polola negro daban un toque espléndido a aquella y los otros dos irian a jugar a la pelota. mariposa. La naturaleza habia dado vida y Por último yo dijo lo que se me habia ocu- forma a otra criatura, a otra de sus tantas rrido y todos se rieron de mÍ, todos encon- criaturas bellas. traron muy tonta y fome mi idea. Pero yo También fui testigo del primer vuelo de no les hice caso y mamá dijo que era una su vida tan corta desgraciadamente. muy buena idea. Asf fue como comenzó mi El cuarto y gran descubrimiento fue al excursión. ver en la rama más alta del palto a una Cuando sali de la casa el cucú daba las pareja de pajaritos, los cuales trinaban, uno l0 hrs. Mi primer descubrimiento fue una muy junto al otro y muy cerca de ellos un larga fila india de hormigas que subÍan y pequeño nido, del cual se desprendió una bajaban por la higuera. Parecian soldados pequeña rama que cayó muy cerca de mis marchando al compás de un tambor- Puse pies. La recogi y la guardé en mi bolsillo. mi dedo para ver que sucedia y todas tas Iba a continuar excursionando cuando hormigas parecieron volverse locas, corrian mamá nos llamó a almorzar. De nuevo to. de un lado a otro, en todas las direcciones, dos nos encontrábamos en la mesa y yo les chocaban entre si y parecian un estampido conté todo lo que habia descubierto, excepto de puntitos negros. Me hicieron mucho reir lo del nido, ya que mis hermanos podrían aquellas locas hormigultas. ir a molestarlo. Mi segundo descubrimiento fue al levan. Después de almuerzo nos encontramos tar una piedra, debajo de ella habia gran todos en el jardin. cantidad de "chanchitos". Los cuales al sen- MARIA BENITO ROSSI MENA, tir el movimiento de la piedra empezaron 8, año Báslco

7A \_ -t ,frfr- I

DIE ERFOLGREICHE SI(IDIANNSCIIAFT DF^S D. A. V. SANTIAGO

von links nach rechts: Cl¿udi¿ Zunza, Alex Schóll, Rodolfo Zunz¡, Claudio León, Fernando neutter, ,Jan Pichaid¿, Bernd Ilashagen (vorne) Alejandr& Zrrnza. Andrea, Sarnsing, Ilansjórg Kossmann. WER KENNT DEN íRENNSTALL' DES DAV?

Den Wenigsten ist er bekannt und ebenso- der Zeit der Sammelbegrllf für die Rennláu- wenig, was diese kleine Gruppe leistet. Der fer, die gute Leistungen hervorbrachtm und "Rennstall" entstand fast zur gleichen Zeit dafür das Anrecht genossen, in b€sagtem wie der KauI und die Erweiterung unserer Zimmer zu wohnen. Hütte in Farellones, Die Kinder derjenigen Der Eiler, bessere Leistungen im Skilaufen Mitglieder, die damals den Anstoss zu dieser für den DAV zu erlangen, wurde griñsér. Anschaffung gaben, wurden u¡¡sere ersten Natürlich wurde mehr Jugend angezogen, bekannten Rennláufer, Wie kam das? So. und so mancher brachte es auch zum Renn- wohl ihre Eltern wie sie selbst hatten nun die ]áuter. Das ist aber nicht so einfach, da dem Móglichkeit, über das Wochenende, an Feier- Training das ganze Jahr gewidmet werden tagen oder Winler-terien in Farellones in un- muss, also nicht nur auf der Piste, sondern serer Hütte zu bleiben. Die Mádchen und auch jn der Halle, und nicht jeder hat die Jung€r konnten intensiver trainieren und an Ausdauer daz u. Hinzu kommt noch das frühe wichtigen Rennen teilnehmeD. Ihre Namen Aufstehen im Winter. Sie sind die Ersten standen in den Zeitungen, und der DAV wur' am Frühstückstisch, und wenn die anderen de als Skiverein bekannt. Gáste in der Hütte sich gerade den Schlal Nun, die Skibegeisterung nahm mit den aus den Augen ¡eiben, sind diese Mádchen Jahren immer mehr zu. Neue G¿iste kamen und Jungen bereits auf der Piste und trai in die Hütte, unal plótzlich war kein Platz nieren. Nur so ist zu verstehen, d8ss aus mehr da für die Rennláu.fer, Was nun? Die ihrer Mitte schon verschiedene "Chile.Mei- Jugendherberge wurde gebaut und neben ster" hervorglngen, wie es auch wieder in dieser, unter dem Esszimmer, war noch ein den letzten zwei Jahren der Fall war. Nie ist Raum frei. Dieser wurde ihnen zur Verfü- die Zahl der DAv-Rennláufer sehr gross ge gung gestellt. Es war sogar ein kleiner wesen, dalür aber immer Spitzenklasse und Platz für ein Minibad vorhanden. Die da- ein grosser Teil gehórt der Nationalmann. mals noch kleine Gruppe arbeitete mit Be- schaft an, geisterung. Es wurde gemalt, gehámmert, Sollten wir nicht stolz sein auf unseren Flexit gelegt, und bald war ein recht ansehn- RENNSTALL? Wúnschen wir ihm weiterhin licher Raum geschaffen, der RENNSTALL Erfolg, Ar¡sdauer und Eifer. getauft wurde. Aber nicht nur der Raum wurde so genannt. ¡'Rennstall" wurde mit Carrnen Plch&id8

Jahresbericht des D,A.V. Valparaíso 1977-78

In diesem Vereinsjahr 19?7,/78 kónnen wir Chache, RIo Blanco, Quebrada Escobar, wieder eine Anzahl schóner Ausflüge ver. Agua Manzano und weitere. zeichnen, ¡eben den Hochl€ístungen, wie dje Ilochgeblrt€: Heinz und Uwe Koch bestie Besteigungen des Aconcagua. Die Mitglieder gen den Aconcagua am 1. Márz 1977 und ur¡seres Vereins beteiligten sich auch an ver- Kurt Claussen am 9. Fetruar 1978. schiedenen Skirennen in Portillo. Die VeI. Skl: Verschiedene unserer Mitglieder waren einsabende gestalteten sich interessant ¿lurch manches Wochenende zum Wintersport in eine Reihe schóner Vortráge. Die beiden Portillo. Einige beteiligten sich an den Ski- Hütten wurden vesbessert. So k¿innen wird rennen der ASAVA und viele Schüler mach- wieder auf ein aktives Jahr zurückblicken. ten in der Skischule mit. Nun zuEr genauen Bericht. Eío-BlanccHiitte: Dank Herrn Wenzel Ausfhrgstátlgkeit: Es wurde wieder ver- Husak wurde der neue Autoweg zur Hütte schiedene schóne Ausflüge und B€steigungen Iertiggestellt und unterhalb der Hütte wurde gemacht wie Punta Cristal, Punta Imá¡, ein Parkplatz gebaut- Die Mauer (plrca) Campana, Vizcachas, Mocoen, Ojos Buenos, und Záune wurden wieder errichtet.

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\.- Eduard Nremer'Hütte Gra¡rlzo: Das Hüt 8. September hielt Herr Christian Rasmussen tendach wurde mit pizarreño neu gedeckt ein€n Lichtbildervortrag über "Arica y el dank des Húttenwarts Max Weisser. Altiplano", Am 22. Oktober fand wieder der Verejr¡sabende, Spie6Bbraten und L&ge,r: jáhrliche Spiessbraten in Granizo statt. Am 26. Mai hielt Herr Dr. Carlos Kirsch ei- Am 19. und 20. November fand der Cam- nen vertonten Lichtbildervortrag über die pamento Gigante der ASAVA statt. Von un- Cordillera de Paine y Sierra Pahuales. Dr, serem Verein beteiligten sich 30 Mitglieder, Fritz Felbermeyer folgte am 9, Juni mit dem vor allem Jugendliche. Den Abschluss der' Vortrag über ósterreich. Heinz Koch berich- Vereinstátigkeit bildete die Weihnachtsfeier tete am 25. August über seine Aconcagua- am 1. D€zember. besteigung. Anschliessend gab es ei¡en Cock- tail zu Ehren von Heinz und Uwe Koch. Am WolfgEng ,aaob

Iahresbericht 1977-1978 des D.A.V. Santiago

Nachdem der tangjáhrige 1. Vorsitzende Ieichte Abhiue zu schaffen, indem man die des DAV. Santiago, Herr Dietrich von Bor- Mitglieder zu aktiver Beteillgung animiert. ries, zu Beginn des Jahres 197? sein Amt zur Ansátze sind bereits vorhanden, etwa beim Verfügung stellte, übernahm eine Art Trium. gemeinsamen Singen und Musizieren. Berg- virat unter der I-€,itung von Joachlm Baren- steigerkurs, Spiessbratenessen u.á. Sie müs- tin die Führung des Andenvereins. Die be- sen ausgebaut werden. rufliche Anspannung der Mitglieder l¿lsst im 1978 ist in dieser Hinsicht ein Jahr ver. Grunde eine Einmannführung alten Stils stárkter Aktjvitáten gewesen. Regelmássige auf ehrenamtlicher Basis gar nicht mehr zu, Veranstaltungen im Vereinsheim wie Film- so dass di€ser neue Weg sich als der z. Zt. abende, Diapositiwortráge, gemeinsame Es- gangbarste erwiesen hat, zumal der Vorsitz sen, ein Nachmittag mit G¿isten aus dem im Rotationsverfahren jáhrlich wechselt, Altersheim, einige wenige Wanderungen, man also nicht "festk-tebt" bzw. festgeklebt Zeltlager mit unserem "Jungnachwuchs" wird. Die damit auf 1 Jahr begrenzte über- von 10 bis 12 Jahren, ein Bergsteigerkurs nahme des Vorsitz€ndenamtes fáUt so leich, mit grosser Beteiligung (40 Teilnehm€r), ter. .. durchgeführt von jugendlichen Bergsteigem Das Jahr 19?7 war gekennzeich¡et durcl¡ unseres Clubs, mehrere Bergfahrten, u.a. ei' eine Abnahme sowohl der Bergsteiger. u,ie ne nach Púú, die Publikation der "Andina", der Wardertátigkeit, b€ides zurückzuführen Skirennen, Werbekampagne in der Deut. aut persónliche Umstánde wie etwa der schen Schule, vera¡staltet von einigen un- schwere Unfall unseres langjáhrigen Aus- serer Jugendmitglieder, z.T. ehemalige Schü- flugswartes Wilhelm Thóm bzw. der Beginn ler der Deutschen Schule, Veróffentlichung des Universitátsstudiums unseres flelssigen von Rundschreiben, Renovierung der Hütten Hochgebirgswartes Egon Zachlehner. Beide und des Vcreinsheims, so sah im grossen gan- Probl€me konnten inzwischen ha.lbwegs zu- zen die Arbeit des Jahres aus. friederstellen¿l gelóst werden, wenn auch Mit besonderer Freude und vor grossem bei der Wandertátigkeit noch lmmer nicht Publikum, so auch unter Anwesenheit des das ist, was sein kónnte. Insgesamt liess deutschen Botschafters, konnte im Vereins- und l?i-sst auch die aktive Teilrahme der Ju- heim die Auszeichnung unseres Ehrenvor. gendlichen, die immerhin mehr als 5O7. der sitzenden Dietrich von Borries mit der An- Mitglieder stellen, zu wünschen úbrig. Mehr wandter-Medaiile gefeiert werden. Eigeninitiative vor allem der 18 bis zGJáhri- An di€s€r Stelle muss auch ein Dank an gen wáre dringend notwendig. Die Ansicht, Herrn Claus von Plate stehen, der uns im der erste Vorsitzende habe sich um alles zu "Condof' stets den Platz eingeráumt hat, kümmern, ist noch so tref verwurzelt, dass der notwendig war, um an die deutschspra- Initiativen ulld ihre Realisierung fast aus. chige óffentlichkeit heranzutreten. schliesslich voD dieser Seite erwartet werden, Was kann noch, muss noch getan werden? von ausserhalb des engeren Vorstandes aber Hier ein 1o-Punkteprogramm: praktisch nichts kommt. Es wird eine Aü- 1. weitere Verstárkung der Jugendarbeit gabe der Zukunft sein, hier wen.igstens durch und mit Jugendlichen.

73 2. H€rausgabe von DAv.Werbematerial. liche (Hüttenabende, Fiestas), gemeinsa. 3. Intensivere Offentlichkeitsarbeit, nicht me Theaterbesuche u.á. nur im Hinblick aui die Werbung neuer 8. Planung, Organisation und Finanzierung Mitglieder, sondern auch auf erhóhte wenigstens einer óffentlichkeitswirksa- Beteiligung unserer Mitglieder am Ver. men I besser. spektakuláren I Exkursion einsleben (Aufsatz, und Fotowettbe oder Expedition. werbe, Rallys, Kermessen, Tanzabende, L Publikation kleinerer Schriften (mehr' Preisausschreibsr u.á.) sprachig) über Ausflugsmóglichkeiten, 4. Zusammenarbeit mit dem Bruderverein Naturschutz und áhnUche Themenkreise. in valparaÍso (Austausch von Referen' 10. Neuorientierung der vereinsstruktur ten, gemeinsame Ausflüge, gemeinsame (Satzungs- und Programmanpa§sung). Vorstandstreffen am Jahresbeginn und An der Schwelle des Jahres übergebe ich zwecks Gedankenaustausch mein Amt meinem Nachfolger Helmut Stehr -schlussusw.) in der Hoffnung, dass ihm die verwirk' 5. Zusammenarbeit mit den deutschen lichung des einen oder anderen Punktes ge' Schulverbánden (Jugendarbeit, Hütten' lingen móge. Ich danke allen, die mitgehol' angebot, Wanderungen, Kurse usw.) fen haben, das DAv'Schiffchen auf relativ 6. Erhóhter Gebrauch vorhandener kultu' flottem Kurz zu halten und veabschiede mich reller Einrichtungen, etwa SAD (Servi. mit dem Wunsche, meinen Nachfolger nach cio Alemán de Documentación), Goethe. Móglichkeit noch tatkráftiger zu unterstüt' institut. zen als mich. 7. Mehr gesellige Abende. auch für Jugend- IIOR.ST BADTIRA

ANDENVEREIN IM MUMTENSCHLAFSACK?

Es ist nicht meine Absicht, der l-eitung "eine Aktivierung der Vereinsarbeit auf des Andenvereihs zu unterschieben, sie habe - brelter Basis lásst sich von oben weder sich in einen Mumienschlafsack eingerollt mit Appellen noch mit Repressalien er- und schlafen gelegt. Diese Kritik würde zwingen", - sicher auch mich selber treffen. - "die Añpassung unserer Angebote in ei- T¡otzdem bin ich der Ansicht, in der Spitze ner rasch sich verándernden Gesellschaft, des Andenvereins müsse man sich in den der "Verkauf", macht uns Sorgen, kommenden Jahren sehr ernsthaft die Frage - "die Krise des Alpenvereins, wenn es eine vorlegen, ob die interne Struktur und die solche geben soltte, ist nicht der Abgang Arbeitsweise noch unserer heutigen Zeit in seinem Besitzstand ,sondern es sind entspricht. Trotz áusserer Erfolge und eines die Mángel in seinem Manage' ausgezeichneten Rufs scheint mir unter- ment". schwellig ein Gefühl des Unwohlseins in der Professor Oberwalder stellt aber auch Vereinsleitung vorhanden zu sein. Man soll- sehr treffend die positiven Seiten heraus, te dieses genauer analysieren, um zur hámlich: Selbsterkenntnis und zu neuen Formen zu "Seit der Romantik, deren schónes Kind kommen. Ich werde etwas weiter ausgrei- - der Alpenverein ist, war nie ñehr so fen müssen, um die eben geáusserten An. viel von Natur die Rede '\r'ie heute". sichten genauer zu erkláren. "Treffsicher hat die Gründergeneration Zunáchst eine allgemeine Festellung: trot¿ - (uns) Langzeit Ziele gesetzt.,. mit der grossen Entfernung sind die Probleme denen wir heute- planen und wuchern der Alpenvereine in Europa denen unseres sollten." DAV, hier in Chile doch sehr áInlich. Pro- Kommt uns diese Problemstellung nicht fessor Louis Oberwalder, Zweiter Vor. irgendwie sehr bekannt vor? Und wenn man sitzender des Oesterreichischen Alpenve- sich im Oe.A.V. mit seinen über 200.000 reins, hat sich im Laufe der letzten Jahre Mitgliedern Gedanken macht, haben wir das in den "Mitteilungen des Oe. A.V." immer hier in Chile nicht mindestens ebenso nótig? wieder mit den Fragen einer Anpassung an Zwar ist die Gróssenordnung eine ganz an- die heutige Zeit bescháftigt. Es lohnt sich, dere, aber gerade deshalb sollten wir uns ihn hier einmal zu zitieren: hier - in Santiago wie wohl auch in Val.

74 L-_ -l paraiso einmal ernsthaft fragen, ob un- mit zahlreichen Sachwarten wird schliess- sere Struktur- noch stimmt. Vor ?0 Jahren, lich ein "Hütten - Verwaltungs - Vorstand". als der D.A.V. in Valparaiso gegründet wur- Die Sitzungen bescháftigen sich oft endlos de, war das eine einfache Sache: ein kleiner mit zweitrangingen Problemen- Wer kennt Vorstand, ein guter Austlugwart, eine be- das nicht: Iaulende Wasserháhne, zerbro. geisterte Masse von anderern und der chene Fensterscheiben, Lichtschalter, Hei- Verein funktioniertel Inzwischen gibt es zung, usw. Schliesslich verliert man das Ge- Skipisten und Skirennen, Hütten sollen ver. Iühl dafür, dass dem Vorsland ja ganz an- waltet werden, und die Menschen sihd in dere und wichtigere Aufgaben zufallen soll- die Hektik unserer modernen Leistungsge ten. So ist es auch erklárlich, wenn der sellschalt hineingepresst worden. Posten eines Ersten Vorsitzenden meist wi Die bisherigen Ausführungen sollen kei- derstrebend und mit Vorbehalten angenom. neswegs bedeuten, dass der Andenverein die men \r'ird. Bei jüngeren Vorstandsmitglie. Zeit verschlafen hat. Allein die Umbennung dern entsteht vielfach nach kurzer Zeit eine in "Andenverein", die Modernisierung seiner Enttáuschung, wenn der Betreffende die Ar- Hútten, das eigene Vereinsheim, eine Statu. beit nicht einfach mit viel Elan und Ein- tenreform und eine Verdoppelung seiner Mit- fiihlungsvermógen anpackt. Auch von der gliederzahl sprechen wohl eine unwiderleg- finanziellen Seite her entstehen Frustrierun- bare Sprache. Doch die Zeit schreitet riicht gen, wenn ein Sachwart "seine Hütte" oder méhr behutsam voran wie f¡üher, sie rennt "sein Sachgebiet" vernachlássigt fühlt. So und láuft heute. Und so wild es fast zur besteht die latente Gefahr einer Erlahmung, permanenten Aufgabe, den Anschluss an die fúr die Zukunft unseres sonst so schó- das Zeitgeschehen nicht zu verpassen, was nen D.A.V. mit seinen Idealen geradezu jedoch keineswegs damit verwechselt wer. vernichtend werden kann. den darf, dass man etwa Wesentliches und Muss das aber so sein? Sollte nicht jedes Grundsátzliches aufgeben soll. der zahlreichen Vorstandsmitglieder, denen Im Laufe der Vereinsgeschichte sind mi. man ja ihren Idealismus nicht absprechen zwei gr¿issere Befragungsaktionen unter den kann, ganz einfach "Freude am Spass" ha. Mitgliedern bekannt. Die erste wurale von ben? Sollten nicht Wege gefunden werden Herrn Otto Barentin durchgeführt, an der kdnnen, um die vielfachen Aufgaben eines zweiten wirkte ich selber 1962 im Rahmen deutschprachigen Vereins in Chile mit dem einer kleinen Arbeitsgruppe aktiv mit. Sie Gefühl zu bewáltigen, dass etwas Positives führte uns damals zu sehr interessanten geschaffen wird? Es ist nicht der Zweck Schlüssen. Als wichtigste Probleme ergaben dieses kurzen Artikels, bereits fertige L6. die Antworten eine notu,endige Konzentra- sungen anzubielen. 'Wenh es mir nur ge- tion auf die zwei Hütten Farellones (für Iingt, Gedankenanstósse zu vermitteln und Skifahrer) und Lo Valdés (für Bergsteiger) insbesondere die Mitglieder des Vorstandes und die sehr akute Frage des Vereinsheims. von den früher oder spáter notwendigen Re- Und dabei wurde auch noch ein problem formen zu überzeugen, so wáre der erste angeschnitten, welches bis heute kaum be- wichtige Schritt bereits getan. Die Ldsun- achtet wurde, wobei ich die Antwort hier gen mússen dann durch gemeinsame Über. wiirtlich zitieren móchte: legungen heranreifen. In unserm Vorstand "eine Reihe von selbststándigen GruD. haben sich in den letzten Jahren eigent. - pen, also ein neuer Aufbau in Pvrami- Iich mehr durch Zufall einige ganz aus- denform . . ." gezeichnete Verwaltungs- und Finanzfach. Die Probleme Vereinsheim leute integriert, deren theoretisches und und Konzen- praktisches tration auf zwei Hütten kónnen heute als W'issen ganz wesentlich dazu er¡edigt betrachtet werden. Nicht so der beitragen kann, die angestrebten Reformen letzte Punkt einer neuen internen Struktur. richtig zu formulieren und in die Praxis Trotz der Satzungsreform hat der Verein umzusetzen. seinen monolitischen Aufbau beibehalten. Zum Abschluss noch folgendes: ich meine, Der Vorstand, in der Praxis jedoch der Vor- man sollte es sich nicht zu einfach machen. sitzende, sollen alle wichtigen und auch un. Zum Beispiel die Probleme ignorieren. Oder wichtigen Entscheidungen treffen. Dazu ist vor sich hersehieben. Wir haben in wenigen jedoch der D,A.V. inzwischen zu gross, die Jahren weiter ein weiteres Jubiláum vor Probleme sind komplizierter, die Zeit ist für uns: 60 Jahre DAv-Santiagol Sollte es bis die meisten knapper geworden. dahin nicht móglich sein, eine Strukturr€- "Der Verein" funktioniert schwerfállig, lorm frisch anzupacken und "durchzu. boxen" ? Damit weil ganz einfach die Struktur falsch ist. Da wir uns nicht dem Vor§.-urf alles von oben her organisiert auszusetzen brauchen, wir hátten unseren und linanziert schónen ,,Mumien- werden soll, láuft die Arbeit trotz bester Andenverein in den schlafsack" gepackt gelegt! Absichten eines meist nur kleinen Mitarbei- und schlafen terstabes fest, Aus einem grossen Vorstand DIETEICII VO¡i BORÍTIES Der Vorstand des DAV valparaiso fuer das Jahr 1978 setzt sich wle lolgt zusammen:

1. Vorsitzender wolfgang Jacob 2. Vorsitzender .-.. Curt Flnster Kassenwart Hans Apel Schriftwart Erna Jacob Geraetewart Kresimir Kaiserberger Ausflugswarte Hans Apel und Kurt Claussen Skiwart...... Kresimir Kaiserberger Huettenwart Rio Blanco wenzel Husak Huettenwart Granizo .. Max weisser Buecherwart Marianne Skopnik Kassenrevisor . -. ... Hermann Skopnik

DAV SANTIAGTO: VOESTANDSLISTE 1078

Erster vorsitzender .- . . ..- ... Horst Badura 1. Vize-Priisident ...... Joachim Barentin 2. Vize-Prásident ..., .. Helmut Stehr Schriftwart ...... Uta Hashagen Kassenwart ...... Oswald Kraft Gescháftsf ührerin ...... Carmen Pichaida Ausflugswart ....-. Alwin Puschmann Jugendwart Rudi Schmidt Skiwart . Rudi zunza Hochgebirgswart .. ... Egon Zachlehner Hüttenwart ...... Wotfgang Fdrster Ehrenprásident . . Dietrich von Borries Vom Vorstand ernannt: Hütte Farellones . Heinz Erich Bunger Hütte Lo Valdés .. ... Wolfgang Fórster Hütte Lagunillas wolfgang Fdr§ter Vereinsheim .--...... Dietrich von Borries Bücherwart Heike Meinardus Materialwart . Ernst Albrecht Heise Naturschutzwar ... .. Christian Kelter Delegado ASAE .... Christian Kelter Delegado SKI ...... Rudi Zunza

t-_ -t Folgende Firmentrugen durch ihre Spenden zur Finonzierung der "Andinq" bel:

LANZ Y CIA. LTDA. Dr. Baxros B¿ugoño 233 . Santlego

QUI]IICA HOI)CHST CEILE LTDA. Cesills 3,l{) - Ssntiato

INTERMA LTDA. Dl Comendodor 2340 . Sontiago

FINANCIERA FUSA . Las Vloletos 2101 Sa,ntl&go

1'EIIIACO LTDA. Iluérfenos 663 Of, 605 . Santiago

FABRfCA UARCELO... Df&nuel Monnt 2656 . Santiago

VIÑA SAN PEDRO S.A..,.. Agustinas 1022 Ep. - Santiago

WAGONS/LITS TUA,ISMO .. .. ABustinas 10 . S&r¡tia8o

IMPORTADOEA JANSSEN Y CIA LTDA. Moneda 1160 I' Piso - Santiago

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