21. Jahresbericht 2018/ 2019
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2019 / 2018 21. Jahresbericht 2018/ 2019 Berichtszeitraum 01.07.2018 bis 30.06.2019 21. Jahresbericht der KEK der 21. Jahresbericht 18 19 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Herausgeber die medienanstalten – ALM GbR Friedrichstraße 60 10117 Berlin Tel: + 49 30 206 46 90 0 Fax: + 49 30 206 46 90 99 E-Mail: [email protected] Website: www.kek-online.de Verantwortlich Prof. Dr. Georgios Gounalakis Redaktion Constanze Barz Kerstin Kopf Bernd Malzanini Michael Petri Copyright © 2019 by die medienanstalten – ALM GbR Gestaltung und Satz Rosendahl Borngräber UG Kastanienallee 71 10435 Berlin Tel: + 49 30 44 01 28 00 E-Mail: [email protected] Website: www.rosendahl-berlin.de Alle Rechte vorbehalten Druck Printsystem GmbH Stand: Oktober 2019 Der 21. Jahresbericht der KEK wird klimaneutral und auf FSC Papier gedruckt. 21. Jahresbericht der KEK Berichtszeitraum 01.07.2018 – 30.06.2019 Vorwort Prof. Dr. Georgios Gounalakis Vorsitzender der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) Finanzinvestor KKR kauft Tele München Gruppe, KKR und damit immer auch um Medienkonzentration. übernimmt Axel Springer in 6,8-Milliarden-Euro- All diese Themen durchzogen die medienpolitische Deal, Berlusconis Mediaset steigt bei ProSiebenSat.1 Diskussion im Berichtsjahr 2018/2019. ein, Vodafone schluckt Unitymedia … Auf den ersten Blick erscheint der Medienbereich Dies sind nur einige der Schlagzeilen der letzten durch Vielfalt gekennzeichnet. Bei genauerem Hin- Monate. Sie belegen, dass Medienkonzentration sehen ist die Medienbranche aber stark konzent- ein ernst zu nehmendes Thema ist. Angesichts ei- riert. Dies betrifft den Tageszeitungsmarkt eben- ner sich mehr und mehr wandelnden Medienland- so wie den des privaten Fernsehens. Insbesondere schaft bestreitet auch niemand die Notwendigkeit junge Zuschauergruppen schätzen die Bewegt- einer Reform der Medienregulierung. Bezog sich bildangebote von Großkonzernen wie Netflix und das Aufsichtswesen bislang aber im Wesentlichen Amazon; marktbeherrschende Intermediäre wie auf das Fernsehen als Teil eines dualen Rundfunk- Facebook, YouTube und Google gewinnen an Mei- systems, so geraten heute auch andere potenziel- nungsmacht. le Meinungsbildner in den Fokus der Debatte. Es Das fernsehkonzentrierte Medienkonzentrations- geht nicht mehr allein um Aufgabe, Struktur und recht von 1997 hat dem nichts entgegenzusetzen. Finanzierung des Rundfunks. Es geht um den Pub- Inhaltlich seit langem überholt, ist sein Anwen- lic Value des Rundfunks, es geht um Hate Speech dungsbereich ohnehin durch restriktive gericht- und Desinformation. Es geht aber in einer Zeit, in liche Auslegung praktisch auf null reduziert. Die der die Grenzen zwischen Sender und Empfänger Gefahren für eine einseitige Beeinflussung der zunehmend verschwimmen, auch um Intermediä- Meinungsbildung gehen heute überdies nicht re, es geht um Vielfaltssicherung und Transparenz mehr allein vom Fernsehen aus. Auch darüber be- 5 Vorwort steht bei allen Beteiligten Konsens. Unternehmen, In diesem Zusammenhang ist der hin und wieder Regulierungsbehörden und Medienpolitiker aller geäußerten Ansicht, bereits die Wettbewerbskon- Parteien sind sich darüber einig. Dennoch tut sich trolle allein genüge zum Schutz vor Meinungs- im Gesetzgebungsverfahren wenig. macht, ausdrücklich zu widersprechen. Der Zweck der kartellrechtlichen Regelungen besteht in der Zwar hat die Rundfunkkommission im Juli 2018 den Aufrechterhaltung des ökonomischen Wettbe- Diskussionsentwurf eines Medienstaatsvertrags werbs im Sinne einer Missbrauchsaufsicht, nicht im Internet veröffentlicht, eine Online-Beteiligung aber in der präventiv ausgestalteten Sicherung dazu gestartet und Anhörungen durchgeführt. Der von Meinungsvielfalt. Marktmacht und Meinungs- Text enthält jedoch lediglich Regelungsentwürfe zu macht sind nicht deckungsgleich. Das Erstarken den Bereichen Rundfunkbegriff, Plattformregulie- eines Medienunternehmens durch internes Wachs- rung und Intermediäre, die als richtig, nicht aber tum wird beispielsweise kartellrechtlich nicht er- als ausreichend angesehen werden. Ansätze zu ei- fasst, kann aber zu vorherrschender Meinungs- ner Reform des Medienkonzentrationsrechts ent- macht führen. hält der Entwurf nicht. Trotz wiederholter Appelle der KEK haben die für eine staatsvertragliche An- Um diese zu verhindern bleibt der Gesetzgeber passung zuständigen Länder bislang nicht gehan- aufgefordert, das Thema Reform des Medienkon- delt. Auch der zweite Entwurf des Staatsvertrags zentrationsrechts auf die Agenda der Rundfunk- vom Juli 2019 schweigt, bis auf eine Randnotiz, die kommission zu setzen und spezielle medienkon- Verfahren zu vereinfachen, zu diesem Thema. zentrationsrechtliche Regelungen festzuschreiben. Hierbei muss sich die Vielfaltssicherung auf alle Dabei geht es nicht nur um Medienkonzentration Medienangebote erstrecken und auf den gesamten als ökonomisches Problem. Es geht um die Mei- Medienmarkt ausgerichtet werden. Allein ein Ge- nungsvielfalt als wesentliche Grundlage für den samtmeinungsmarktmodell kann verhindern, dass demokratischen Willensbildungsprozess, der in ein Anbieter medien- und plattformübergreifende allen Medienbereichen gewährleistet sein muss. Meinungsmacht erlangt. Hierzu gehören mehr und mehr die monopolis- tisch strukturierten sozialen Netzwerke und In- termediäre, aber auch andere Akteure außerhalb des redaktionell-journalistischen Spektrums, die auf Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse jedes Einzelnen einwirken. Diese Phänomene bei der Sicherung der Meinungs- vielfalt völlig aus dem Blick zu lassen, erscheint geradezu fahrlässig. Um eine Größenordnung zu verdeutlichen: Sollten Konzernriesen wie Google oder Facebook einen großen deutschen Medien- konzern wie z. B. ProSiebenSat.1 oder Bertelsmann übernehmen wollen, könnte die KEK gegenwärtig nicht in eine vertiefte Prüfung einsteigen. Gleiches gälte, wenn der Finanzinvestor KKR nach der Über- nahme der Tele München Gruppe und dem Einstieg bei der Axel Springer SE als nächstes auch die Pro- SiebenSat.1 Media SE übernähme. 6 7 Inhalt 21. Jahresbericht der KEK Vorwort ................................................................................ 5 Überblick ............................................................................... 10 Die KEK ................................................................................ 12 Verfahren im Berichtszeitraum ........................................................ 16 Themenschwerpunkte Aufgaben der KEK ...................................................................... 18 Prüfzuständigkeiten ............................................................... 18 Bestimmung der Zuschaueranteile ................................................. 19 Herstellung von Transparenz ....................................................... 20 Weitere Aufgaben .................................................................. 22 Sechster Konzentrationsbericht der KEK „Sicherung der Meinungsvielfalt im digitalen Zeitalter“ ................................ 24 Stellungnahme der KEK zum Entwurf eines neuen Medienstaatsvertrags .............. 26 Stellungnahme der KEK zum Diskussionsentwurf der Rundfunkkommission der Länder zu den Bereichen Rundfunkbegriff, Plattform regulierung und Intermediäre eines neuen Medienstaatsvertrags .................................... 27 Plattformregulierung ............................................................... 28 Medienintermediäre ................................................................ 28 Verfahren .......................................................................... 30 Zusammenschluss(vorhaben) von Vodafone und Unitymedia ........................... 31 Hintergrunddaten zum Vorhaben ................................................... 31 Kartellrechtliche Prüfung des Zusammenschlusses .................................. 33 Befassung durch die KEK ........................................................... 33 Prüfrahmen des GWB .............................................................. 46 Das Fusionskontrollverfahren der Europäischen Kommission ........................ 47 8 Zukunft des linearen Fernsehens ....................................................... 50 Ausgangslage ...................................................................... 50 Daten und Fakten .................................................................. 51 Schlussfolgerungen und vielfaltssichernde Maßnahmen ............................ 59 Internationale Konzentrations prozesse im Medien bereich .............................. 62 Großfusionen im Medienmarkt ..................................................... 62 Auswirkungen auf den globalen, europäischen und deutschen Medienmarkt ....... 63 Auswirkungen auf die Konzentration und Meinungs vielfalt in Deutschland ......... 63 Faktenteil Entwicklung des bundesweiten Programmangebots .................................... 65 Bundesweite Programme ........................................................... 65 Fensterprogramme bei RTL Television und SAT.1 .................................... 68 Programm- und Vermarktungs plattformen ......................................... 76 Mediennutzung ........................................................................ 79 Fernsehnutzung ...................................................................