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Filmprogramm OKTOBER 2017

Rex Tone →3 Dämmerlicht der Seelen Retrospektive →4 Premieren: Tiere / Avant la fin de l’été →13 Lasst die Alten sterben / Félicité →15 Conny Plank – The Potential of Noise →18 Agenda →16/17 10 →20 Filmgeschichte kino und theater →22 Re-Edition: Vintage Cinema→23 17 specials →24 rex kids →26 festivalfilme →27 shnit im rex →28 olmo-nights →28 uncut →29 www.rexbern.ch Editorial

Von Thomas Allenbach

Es sind legendäre und stilbildende B-Movies und Genre-Filme, für die After Paul Klee Jacques Tourneur (1904–1977) berühmt ist, Filme wie Cat People, , oder . Im August liefen diese Werke im renovierten GranRex in Locarno, im Oktober nun sind sie im REX Bern zu sehen. Wir bedanken uns bei Festivaldirektor Carlo Chatrian und seinem Team für die grosszügige Unterstützung. Mit dem Tourneur-Schwer- www.zpk.org punkt führen wir weiter, was wir letztes Jahr mit der Retrospektive zum Kino der jungen BRD begonnen haben: Die Locarno-Retros, für die man während des Festivals oft zu wenig Zeit hat, sollen jeweils im Herbst unser Programm bereichern.

Sechs der neun Tourneur-Filme in unserem Programm sind 35mm-Filme, die zum Teil weit gereist sind. So werden uns die Kopien von und freundlicherweise von der Library of Congress in Washington zur Verfügung gestellt, der ältesten kulturellen Institution der USA, kommt aus Barcelona, die anderen Filme stammen aus deutschen Archiven. Weil die Kopien anschliessend gleich ans Filmpodium Zürich weitergeschickt werden müssen, sind sie zum Teil nur sehr kurz im REX zu sehen – wer also nichts verpassen will, sollte sich die Vorstellungen schon jetzt vormerken. So läuft etwa der AuftaktfilmThe Leopard Man nur am 5. und 6. Oktober. Das sind Einschränkungen, die in Zeiten der digitalen Rundumverfügbarkeit schon fast exotisch anmuten, die aber den Vorstel- lungen zugleich eine gewisse Exklusivität verleihen. Hier kommt die Nacht: Dank der Zusammenarbeit mit dem Filmpodium können wir mit einer Aus- In der Nachtreihe REXtone spielen einmal im Monat nahme alle Filme mit Untertiteln zeigen. Die deutschen (in einem Fall fran- ausgewählte DJs Obsku- zösischen) Untertitel werden dabei parallel zu den 35mm-Kopien projiziert, ritäten, Raritäten und in der Kabine braucht es deshalb zwei Personen: Die eine führt den Film vor, Popularitäten aus ihren weiten Archiven. Songs, die andere die Untertitel. Weil die wertvollen Archivkopien aktweise vorge- die eine Einladung an die führt werden, muss rund alle 20 Minuten von einem Projektor auf den andern Geselligkeit und Neugierde überblendet werden. Dass es dabei zu Problemen mit der Synchronität der sind und die zuweilen auch zum Tanz bitten. Untertitel kommt, ist fast unvermeidlich, deshalb müssen diese immer wie- der neu justiert werden. Sollten also die Untertitel kurz «verschoben» sein, sind dafür nicht die dämonischen oder übersinnlichen Kräfte verantwort- Freitag, 27.10., 22:30 lich, die in Tourneurs Filmen für Angst und Schrecken sorgen. Jeans for Jesus High Intensity DJ-Set Sie haben mit «P R O» das vielleicht ambitionierteste und auch beste Mundart- popalbum der Gegenwart aufgenommen, nun kom- men Jeans for Jesus in die REX Bar. Was zu erwar- ten ist? Viel zeitgenössi- scher Pop – und sicherlich

1948, Öl auf Leinwand, aufgezogen auf Holz, 56,5 x 39,4 cm (Ausschnitt), Museum Frieder Burda, Baden-Baden, Burda, Museum Frieder auf Holz, 56,5 x 39,4 cm (Ausschnitt), aufgezogen Composition No. 16, 1948, Öl auf Leinwand, Pollock, Jackson Zurich. / 2017, ProLitteris, Foundation © Pollock-Krasner nichts Retroseliges.

Rubriktitel 3 Dämmerlicht der Seelen Retrospektive Jacques Tourneur Der Franzose Jacques Tourneur (1904–1977), ein Regisseur mit Flair für den diskreten Charme des Übersinnlichen, hat in Hollywood stilbildende Genre- und B-Movies wie Cat People, Out of the Past oder I Walked With a Zombie realisiert. Aus der umfassenden Retrospektive, die ihm das Filmfestival Locarno dieses Jahr widmete, haben wir neun Filme ausgewählt: subtil inszenierte Licht-und- Schatten-Spiele, die dank ihrer formalen Raffinesse noch immer modern wirken. Cat4 PeopleRubriktitel Rubriktitel 5 Gerhard Midding die Lautstärke unweigerlich verändern und ihre Bewegungen zögerlicher sein würden. Cat People und I Walked With a Zombie sind gleichsam geflüs- terte Horrorfilme; nicht einmal in Tourneurs Wes- Das Hören und Sehen gehorcht anderen Geset- tern müssen die Helden ihre Stimme heben, um zen bei ihm. Sein Kino entzieht sich den traditio- dem Gesetz Nachdruck zu verleihen. Die Tonspur nellen Sehgewohnheiten; ihm eignet ein Flair des seiner Filme entwirft akustische Landschaften. Entrückten, des Vorbehalts. Seine Triebfeder sind Zweifel, Verwirrung und Unruhe. Die entschlos- Bei Tourneur muss man den Raum hören kön- sene Tatkraft, der auftrumpfende Tonfall und der nen, denn er ist meist in tiefes Dunkel getaucht. Optimismus, der das amerikanische Genrekino «I like the dark, it’s friendly», sagt Simone Simon weitgehend bestimmt, sind bei ihm gedämpft. in Cat People und spricht damit für viele Tourneur- Seine Filme steuern auf ihre Höhepunkte ruhig Figuren, deren eigentliches Lebenselement die zu, Schrecknissen nähern sie sich überlegt. Dunkelheit ist. In seinem Universum ist das Licht ein kostbares Gut, das überlegt eingesetzt wer- Die Vergangenheit ist stets machtvoll präsent den will. Seine Quellen sind im Bildkader meist in Jacques Tourneurs Filmen. Die Charaktere tra- zu sehen, was die Szenerien beglaubigt und den The Leopard Man, 1943 gen bereits ein Schicksal in sich, müssen gravie- Schrecken, dem die Figuren ausgesetzt sind, in rende Erfahrungen verwinden. Out of the Past der Realität verwurzelt. Das Licht setzt dieser ist ein Film, der geradezu obsessiv an die immer Regisseur mal als skulpturales, mal als struktu- für das Ungeläufige.Out of the Past und Nightfall einfach verdoppeln, sondern neu formiert wer- gleichen Schauplätze zurückkehrt; mit der ver- rierendes Element ein. Es dient als Beweggrund sind überraschend pastorale Films noir, die sich den. Die Requisiten gewinnen stets Doppelwer- geblichen Hoffnung, das Vergangene endlich für Kamera und Figuren oder als dramaturgisches wesentlich in der Natur zutragen. tigkeit. Die Harfe im Schlafzimmer der untoten abzuschütteln. Die Angst vor dem Anderen (oder Instrument: Die Exposition von Nightfall macht Ehefrau in I Walked With a Zombie schillert zwi- vor sich selbst) ist bei Tourneur nie unbegründet. dem Filmtitel alle Ehren. Während es sonst zu den Was aus seinen Filmen im Gedächtnis bleibt, schen Evidenz und Symbolkraft. Die Welt gerät in seinen Filmen leicht aus den Gepflogenheiten des Film noir gehört, einen urba- sind einerseits atmosphärische Eindrücke: See- Angeln, denn seine Figuren sehen sich rätselhaf- nen Schauplatz mit einer Montage von Leuchtre- lenlandschaften. Zugleich bleiben prägnante Tourneur konstruiert diese Welten auch des- ten Kräften ausgesetzt, über die sie keine Kont- klamen einzuführen, passt Tourneur genau den Momente und Bilder präsent. Aus Cat People halb so genau, so ziseliert, um die Präsenz einer rolle haben: gerade so wie die Bälle, die fröhlich Moment ab, in dem sie eingeschaltet werden. wären dies beispielsweise die Szene, in der sich anderen erahnen zu lassen. Wie ein Schatten ist auf der Fontäne des Springbrunnens aus The In Out of the Past verleihen Tourneur und sein Jane Randolph vor dem Schatten des Raubtiers die Welt der Geister und Schemen in der realen Leopard Man tanzen müssen. Kameramann Nicholas Musuraca dem Helldunkel nachts in das Schwimmbecken rettet, oder ihr gegenwärtig. In Interviews hat er immer wieder eine Undurchdringlichkeit, die den Widerspruch Heimweg, der sie durch lauter Licht-Pools führt betont, wie sehr er von der Existenz des Über- Wo das Hollywoodkino üblicherweise auf zwischen Unschuld und Erfahrung, zwischen und auf eine vertrackte Pointe zuläuft, in der sich natürlichen überzeugt ist. Aber er konnte seine resoluter Präsentation besteht, setzt er Ellipsen. Lebenswillen und Todessehnsucht unterstreicht. ein Fauchen als das Öffnen einer Bustür entpuppt. Augen auch nicht verschliessen vor dem Grauen, Sein Stil ist taktvoll, diskret. Der Tod ereilt seine Aus The Leopard Man wäre es wahrscheinlich vor das in der äusseren Wirklichkeit aufgehoben ist: Figuren ausserhalb des Bildkaders. Er setzt auf Dabei nimmt er die Arbeit im Genrekino allem der aufreizende Klang der Kastagnetten, der Der Zug aus Berlin Express passiert in Deutsch- die Magie der Suggestion. Wenn es nach ihm selbstbewusst in Angriff: als eine Disziplin, die es eine Tänzerin in allen Lebenslagen begleitet und land lauter zerbombte Grossstädte, die als reale gegangen wäre, hätte das Publikum in Night of zunächst einmal zu beherrschen gilt. Wenn die dann einen verblüffend postumen Nachhall erfährt. Geisterstädte an die Verheerungen des 20. Jahr- the Demon das Monster nie zu Gesicht bekom- Kamera zu Beginn von Berlin Express von einem Aus I Walked With a Zombie bleibt sicher die Mon- hunderts gemahnen. men. Ihm hätte der Schwebezustand der Beklem- Abteilfenster zum nächsten voranrückt, um die tage im Gedächtnis, in der eine Voodoo-Puppe Gerhard Midding ist freier Autor für Tageszeitungen, mung genügt, das Dämmerlicht, in das er die unterschiedlichen Figuren vorzustellen, signali- von magischen Kräften angezogen wird, während Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Er lebt in Berlin. Seelen taucht. siert sie dem Publikum, dass es einen versierten, gleichzeitig eine Untote ihr Schlafzimmer verlässt Gekürzte Fassung des Texts, der im Filmbulletin 5/2017 vielleicht sogar brillanten Zugfilm erwarten darf. und derselben Anziehung zu folgen scheint. erschienen ist. Bei den Proben verlangte er oft, die Schein- Tourneurs Filmanfänge sind eher Einstimmungen werfer im Studio auszuschalten. Dann liess er als Expositionen, die das Publikum aber bereits Tourneur erschafft für jeden Film eine eigene Mit freundlicher Unterstützung: nur ein paar Kerzen brennen, um seine Schau- auf eine andere Spur bringen: Seine Filme respek- Welt, die er kunstvoll mit Bedeutung auflädt. Jede spieler in die richtige Stimmung zu versetzen. Sie tieren das Recht des Zuschauers auf Abwechs- Lampe ist sorgsam ausgewählt, die Füsse der sollten in einem verhalteneren Register sprechen, lung. Sie setzen die Konventionen nicht ausser Badewanne aus Cat People sind als Raubtier- als sie es gewohnt waren. Er wusste, dass sich im Kraft, sondern frischen sie auf. Auf dem streng krallen gestaltet. Spiegel sind so platziert, dass Die Retrospektive wurde kuratiert von Halbdunkel ihre Mimik und Gestik, ihr Timbre und kodifizierten Terrain der Genres schafft er Platz sich in ihnen die Personenkonstellationen nicht Roberto Turigliatto und Rinaldo Censi

6 Dämmerlicht der Seelen – Retrospektive Jacques Tourneur 7 The Leopard Man Out of the Past I Walked With Cat People Experiment Berlin Express Do. 5.10. 18:30 Sa. 7.10. 18:30 a Zombie So. 8.10. 18:30 Perilous Mi. 18.10. 18:30 Fr. 6.10. 18:30* So. 8.10. 12:30 So. 8.10. 14:30 Sa. 28.10. 18:30 Sa. 14.10. 18:30 So. 22.10. 14:30 So. 15.10. 18:30 Mo. 9.10. 20:30 So. 29.10. 14:30 So. 15.10. 16:30 *Einführung: Michel Bodmer, Do. 12.10. 18:30 USA 1948, 87 Min., 35mm, E/f Filmpodium Zürich USA 1944, 91 Min., 35mm, E Regie: Jacques Tourneur USA 1947, 97 Min., 35mm, E/d USA 1942, 73 Min., Digital HD, E/d Drehbuch: Harold Medford, Regie: Jacques Tourneur Regie: Jacques Tourneur Regie: Jacques Tourneur USA 1943, 65 Min., 35mm, E/d USA 1943, 68 Min., 35mm, E/d Drehbuch: Warren Duff Regie: Jacques Tourneur Drehbuch: Geoffrey Homes, James Regie: Jacques Tourneur Drehbuch: DeWitt Bodeen Mit: , Charles Korvin, M. Cain, Frank Fenton Mit: Simone Simon, Kent Smith, Mit: Hedy Lamarr, George Brent, Drehbuch: , Edward Dein Drehbuch: Curt Siodmak, Paul Lukas, Albert Dekker, Paul Lukas, Robert Coote nach dem Roman «Black Alibi» von Mit: Robert Mitchum, Steve Brodie, Ardel Wray Tom Conway, Jane Randolph Kirk Douglas, Jane Greer, Virginia Margaret Wycherly «Drei Jahre nach Ende des Zweiten Cornell Woolrich Mit: James Ellison, Frances Dee, «Der Produzent , der ein Mit: Dennis O’Keefe, Margo, Jean Huston, Rhonda Fleming, Tom Conway, Edith Barrett, «Die Frau eines wohlhabenden Weltkriegs: Ein Zug fährt von Paris Richard Webb wichtiger Gefährte werden sollte, nach Berlin. Während einem unfrei- Brooks, Isabel Jewell, James Bell, James Bell holte Jacques Tourneur als Regis- Mannes, der unter mysteriösen Margaret Landry, Abner Biberman, Umständen ums Leben kommt, willigen Zwischenstopp in Frankfurt Ein Privatdetektiv mit dunkler Ver- «Ein magischer Horrorfilm-Klassiker seur für sein Einstandsprojekt wird der deutsche Friedensaktivist Tuulikki Paanaanen gangenheit wird von einem Gangs- beim Studio RKO. Das war ein Film gerät in Mordverdacht. Ein Arzt des Regisseurs von Cat People: entlarvt schliesslich einen Psy- Dr. Bernhard entführt. Seine Mitrei- «Dritte und letzte Zusammenarbeit ter zur Überwachung seiner Die Hollands leben auf ihrer düste- namens Cat People. Darin glaubt senden – ein Russe, ein Engländer, Geliebten angeheuert. Er verliebt Irena, dass sie sich gemäss der chopathen als Täter. Ein düsteres des Franzosen Jacques Tourneur ren Plantage inmitten der ehemali- Melodram, subtil und doppelbödig zwei Franzosen und ein Amerikaner mit dem ukrainischen ‹Sultan of sich in die Frau und verstrickt sich gen Sklaven auf der westindischen Legende ihres serbischen Heimat- (gespielt von Hollywoodstar Robert durch ihre Schuld in eine Lawine von dorfes in einen Panther verwandeln im Stil des Film noir inszeniert.» Shudders› Val Lewton alias Vladimir Insel St. Sebastian. Düster und ver- Lexikon des Internationalen Films Ryan) – verbünden sich, um den Ivan Leventon, einem vielgebildeten, Gewalt und Verbrechen, die er selbst wirrend sind auch die Ereignisse, als wird, sobald sie in Erregung gerät. Vermissten zu retten. Trotz Mei- nur durch eine Verzweiflungstat Ihr Verehrer hält das für dummes hochsensiblen (also fast erfunden die junge Krankenschwester Betsy «Die Angst vor dem Anderen (oder nungsverschiedenheiten halten anmutenden) Hollywood-Produ- beenden kann. dort ihren Dienst antritt. Die Haus- Märchenzeug. Klang wohl schon die Alliierten aus Ost und West, die damals bescheuert, Tourneur aber vor sich selbst, etwa gar vor der zenten, der ins Gewebe seiner mit herrin ist in eine totenähnliche Apa- eigenen Sexualität) ist bei Tourneur unterschiedlicher nicht sein könnten, minimalistischem Budget gefertig- «Mitchums somnambule, ermattete thie verfallen. Paul Holland ist für machte daraus ein unheimliches zusammen und kommen den Übel- Beichte vereint die Bewegungen Meisterstück über ungezähmte Fan- nie unbegründet. Eine mysteriöse, ten Horror-Thriller stets eine heilige Betsy anziehend und seltsam ab- traumhafte Fügung scheint in tätern auf die Spur. (...) Zweizahl kostbarer Stoffe eingear- des Films – das Rückkehrenlassen, stossend zugleich. Und als sie die tasien und die Furcht vor der Lust Jacques Tourneur drehte Berlin das Rückschlagen, das Erinnern, als etwas Bösem. Dunkelheit und Experiment Perilous zu wirken. Der beitet wissen wollte: die nachtdunkle Stadt besucht, spielt ein Calypso- rational agiernde Arzt, den George Express nicht im Studio, sondern vor Materie der Phantasie und die das Erinnerte. Befreiung indes fin- Sänger ein Lied von der tragischen Geräusche suggerieren raubkatzen- Ort – in Frankfurt und Berlin. Die det nicht statt. Die Macht der Ver- hafte Gefahr, der Schatten eines Brent spielt, traut seinen Ohren Silberfäden des Poetischen. In The Geschichte der Hollands, prophezeit nicht, als er erfährt, dass seine Rei- Städte lagen 1948, drei Jahre nach Leopard Man ist der Horror blank, gangenheit ist übermächtig, das ihr grosses Unheil. Alles spitzt sich zu, Ohrensessels wirft Öhrchen an die Ende des Zweiten Weltkrieges, noch Verhängnis resistent. Es überschat- Wand. Cat People wurde zum Hit.» sebekanntschaft, deren Gepäck er kalt: Tötungen, Zerfleischungen als Betsy beschliesst, zur Heilung der gerade erst ins Hotel brachte, an in Trümmern. Noch heute vermitteln geschehen, und es bleibt ungewiss, tet das Jetzt, es garantiert das Ehefrau einen Voodoo-Priester auf- Pascal Blum, «Der Bund» die Aufnahmen das Ausmass der spezielle Ende, das einzig tödlich diesem Nachmittag gestorben ist. ob hinter ihnen der Reisszahn des zusuchen. Ein beängstigender Gang Die Welt gerät in den Filmen von Zerstörung. Der Spielfilm ist durch- entsprungenen Zirkus-Leoparden zu sein vermag in einem Film, der durch die Zuckerrohrfelder beginnt, «Man mag es fast nicht glauben, setzt von diesen Bildern, die an selbst wie ein gewaltiges Reich der dass dieser Horror-Klassiker der bei- Tourneur leicht aus den Angeln, oder die Abart eines Mörders steht. vorbei an Totenschädeln, erhängten denn seine Figuren sehen sich rät- Wochenschau-Aufnahmen erinnern Von Tod zu Tod springt der Fokus Nacht erscheint. Eine der atembe- Tieren. Ein Zombie taucht auf...» den B-Movie-Legenden Jacques und dadurch dem Film einen doku- raubendsten Arbeiten der Schwar- Tourneur und Val Lewton bereits selhaften Kräften ausgesetzt.» von einer Person zur anderen und Haus der Kulturen der Welt Gerhard Midding mentarischen Charakter verleihen. zurück, jede klare Identifikation ver- zen Serie.» 75 Jahre auf dem Katzenbuckel hat. Dieser Charakter steht im Gegen- Harry Tomicek, Österreichisches Hitchcock soll von Cat People nach- wehrend. Schweifen ohne Mitte, «Ein subtiler Klassiker des Horror- Die 35mm-Kopie wird freundlichwe- satz zur unrealistischen Geschichte bodenloses Rondo. In der Friedhofs- Filmmuseum Wien films, der sich durch seine atmosphä- haltig beeindruckt gewesen sein, und von Berlin Express.» auch die Handschrift von Roman rise von der Library of Congress zur sequenz antwortet ein alter Wärter rische Dichte und das meisterliche Verfügung gestellt. srf auf die Frage, ob er nicht oft einsam Spiel mit Licht und Schatten aus- Polanski hat der Film ganz offen- sei, mit kryptischen Worten: «I have zeichnet. Tourneur versteht es, die sichtlich geprägt. Spannung entsteht my friends. But they don’t bother me Spannung geschickt zu steigern hier durch Schattenwürfe, die Ton- with talk.» und das alptraumhafte Klima einer spur, das Nicht-Gezeigte, die Andeu- Harry Tomicek, Österreichisches ständigen Bedrohung durch seine tung – Suspense im Wortsinn. Filmmuseum Wien symbolhafte Bildsprache heraufzu- ‹Cat People besteht fast ausschliess- beschwören. Ein Film, der stilbildend lich aus Angst. Für etwas anderes Die 35mm-Kopie wird freundlicher- auf sein Genre eingewirkt hat.» reichte das Budget nicht›, brachte es weise von der Library of Congress Lexikon des Internationalen Films Roger Ebert auf den Punkt.» zur Verfügung gestellt. Kino Xenix, Zürich

8 Dämmerlicht der Seelen – Retrospektive Jacques Tourneur 9 Night of the Demon Nightfall Do. 19.10. 18:30 Mo. 23.10. 18:30 So. 22.10. 18:30 So. 29.10. 18:30 Mo. 30.10. 18:30 Fr. 27.10. 18:30 Mi. 1.11. 18:30 USA 1946, 92 Min., Digital HD, E/d USA 1957, 79 Min., 35mm, E/d Regie: Jaques Tourneur Regie: Jacques Tourneur GB 1957, 95 Min., Digital HD, E/d Drehbuch: Ernest Pascal nach Drehbuch: Stirling Silliphant Regie: Jacques Tourneur dem gleichnamigen Roman von Mit: Aldo Ray, Anne Bancroft, Drehbuch: Charles Bennett, Ernest Haycox Brian Keith, James Gregory, Hal E. Chester Mit: Dana Andrews, Brian Donlevy, Jocelyn Brando Mit: Dana Andrews, Peggy Susan Hayward, Hoagy Carmichael Cummings, Niall MacGinnis, «Die in den Bergen des verschnei- Maurice Denham, Athene Seyler Ein dem Pokerspiel verfallener ten Wyoming versteckte Tasche betrügerischer Bankier und sein mit der Beute zweier Bankräu- «Jacques Tourneurs Night of the Freund, ein aufrechter Goldgräber, ber ist Zielpunkt eines spannen- Demon ist so etwas wie das finale erleben 1856 in einem ins India- den Wettlaufs zwischen einem zu Meisterwerk des phantastischen, nerterritorium vorgeschobenen Unrecht des Mordes Verdächtig- Grauen bescherenden Genres tradi- Städtchen in Oregon die frühen ten, einem Versicherungsinspek- tioneller Gangart. Eine exorbitante Siedlerzeiten. tor und den beiden Tätern. Ein mit Entdeckungs- und Bekehrungs- Sorgfalt und Geschick inszenier- reise in die okkulten Abgründe hin- «Die Verfilmung eines erfolgreichen ter melodramatischer Kriminalfilm, ter der geografischen Fassade von Fortsetzungsromans der Wochen- der die beeindruckend fotografierte Merry Old England, an der Seite end-Zeitschrift ‹Saturday Evenenig weite Winterlandschaft auf origi- des knochentrockenen US-Wis- Post› war eine für Universal herge- nelle Weise nutzt, um die ansonsten senschaftlers Dana Andrews, der stellte ‹Independent›-Produktion des im Film noir vorherrschende Symbo- an die Ratio glaubt wie der Boxer ambitionierten Produzenten Walter lik von Dunkelheit und Enge einmal ans Knockout. Irgendwo zwischen Wanger, der den Klischees des typi- umzukehren.» dem Marmor des British Museum, schen Studiowestern einen Film Lexikon des Internationalen Films den Steinen von Stonehenge und entgegenstellen wollte, der einen den nächtlichen Schienensträngen authentischen Blick auf die Lebens- von Clapham Junction beginnt sich umstände der Pioniere des mittleren langsam, aber endgültig das Mag- 19. Jahrhunderts erlaubte. Gedreht netfeld des Unheils aufzubauen. wurde fast komplett an (eindrucks- Es gebiert poetische Dauernacht, vollen) Originalschauplätzen, die durch die die schrecklichsten Blitze Geschichte entspinnt sich um ein zucken werden, den Skeptikern zur Kaleidoskop historisch glaubwür- heilsamen Strafe, den Hypnotisier- diger Figuren und ihrer Konflikte.» ten des Kinos zur heillosen Lust.» Splatting-Image.com Harry Tomicek, Österreichisches Filmmuseum Wien «Ein Zeugnis vom Entstehen der amerikanischen Gesellschaft, zwischen Affirmation und Zwei- fel, Zerstörung und Aufbau. Ein Western, der alle anderen in sich 26 Okt – 11 Nov 2017 einschliesst.» «Die Zeit» Michael Clark Company (UK) Jefta van Dinther & Cullbergbaletten (DE / SWE) Simon Mayer (AUT) Augustin Rebetez (CH) Eisa Jocson (PHL) Milla Koistinen (FIN) Lea Moro (DE / CH) Anja Müller (DE)

10 Dämmerlicht der Seelen – Retrospektive Jacques Tourneur AB 5.10. Tiere Schweiz / Österreich / Polen 2017, Mit dem Drama Tout un hiver sans feu gewann Greg Zglinski 95 Min., DCP, OV/d/f 2005 den Schweizer Filmpreis. Nun legt er einen Film mit sur- Regie: Greg Zglinski realen Überraschungen vor: Tiere, nach einem Buch des ver- Drehbuch: Jörg Kalt, Greg Zglinski Mit: Birgit Minichmayr, Philipp storbenen Österreichers Jörg Kalt und mit Birgit Minichmayr, Hochmair, Mona Petri, Mehdi Philipp Hochmair und Mona Petri prominent besetzt, ist ein Nebbou, Michael Ostrowski raffiniertes Verwirrspiel um Liebe und Untreue.

«Nick und Anna fahren für ein halbes Jahr in die Schweiz. Er will Rezepte der lokalen Küche sammeln und sie endlich ein neues Buch schreiben. Die Auszeit könnte auch gut für ihre Beziehung sein, denn Anna weiss von Nicks Affäre mit der Nachbarin Andrea, die sich aus dem Fenster stürzt. Die Fische und der Philodendron in ihrer Wiener Wohnung werden so lange von Mischa versorgt. Auf der Fahrt in die Schweiz haben sie einen Unfall mit einem Schaf. Je weiter die Filmerzählung voranschreitet, desto mehr löst sie selbst alle Gewissheiten auf und sät Zweifel. Womit beginnt eigentlich die Handlung? Sind die Figuren sie selbst oder Produkte der Vorstellungskraft anderer? Nachdem zunächst die Zeitebenen durcheinandergeraten sind, lösen sich auch die räumlichen Grenzen auf. Zwischen der Wiener Wohnung und dem Schweizer Chalet gibt es irritierende Parallelen. Und sieht die Eisverkäuferin im Nachbarort nicht aus wie Mischa? Ist Annas Eifersucht grundlos oder soll sie die Ratschläge einer sprechenden Katze annehmen? Ist Mischa eigentlich Andrea? Kann es am Ende auf alle Fragen eine Antwort geben? Abwarten, denn Tiere spielt sein Mindgame zwischen Wien und den Schweizer Alpen Premieren äusserst raffiniert.» (Berlinale) Surreales Verwirrspiel: Tiere von Greg Zglinski; Clash der Generationen: Lasst AB die Alten sterben von Juri Steinhart; wuchtiges Drama: Félicité von Alain Gomis; Avant la fin drei Iraner on the road: Avant la fin de l’été; legendärer Krautrock-Produzent: 5.10. Conny Plank – The Potential of Noise. Schweiz / Frankreich 2017, 80 Min., DCP, OV/d de l’été Regie: Maryam Goormaghtigh Drehbuch: Maryam Goormaghtigh, Drei junge Iraner unterwegs im Süden Frankreichs: Mit ihrem Christian Tarabini Hybrid aus Spiel- und Dokfilm ist Regisseurin, Autorin und Mit: Arash, Ashkan, Charlotte, Hossein, Michèle Kamerafrau Maryam Goormaghtigh ein überraschendes und warmherziges Debüt gelungen. Nach fünf Jahren Studium in Paris entscheidet sich Arash, der in Frankreich nicht heimisch wurde, in den Iran zurückzukehren. Seine zwei Freunde Hossein und Ashkan wollen ihn nicht verlieren und hoffen, Arash während eines Trips durch Südfrankreich von seinem Entscheid abzubringen.

«Würde man Jim Jarmuschs Stranger Than Paradise in den Süden von Frankreich verpflanzen und mit einem Trio biertrinkender iranischer Immigranten besetzen, dann würde das Resultat ungefähr so aussehen wie Avant la fin de l’été.» The Hollywood Reporter

«Diese Geschichte über Männer unter sich, realisiert von einer Frau, hat den immensen Verdienst, dass sie nie der Karikatur verfällt. (...) Dass der Film, dessen Handlung nur in den groben Zügen im Drehbuch vorgegeben war, derart gut gelingt, liegt vor allem an den improvisierten Dialogen und damit an der Nähe der Schauspieler zu ihren Figuren.» Les Inrockuptibles

12 Rubriktitel REX Premieren 13 AB 12.10. Lasst die Alten Mi. 11.10. 20:30: Vorpremiere mit Juri Steinhart, Max Hubacher, sterben Dimitri Stapfer, Jessy Moravec und weiteren Gästen Zurück in die wilden Achtziger: Der Berner Juri Steinhart zeich- net in seinem ungezügelten, energischen Kinodebüt das Bild Schweiz 2017, 91 Min., DCP, Dialekt/f einer Generation, die sich aus der Langweile befreien will, mit Regie, Drehbuch: Juri Steinhart ihrer Rebellion aber ins Leere läuft. Mit: Max Hubacher, Christoph Kevin ist jung, Kevin ist cool, Kevin ist wütend. Kevin will eine Gaugler, Dimitri Stapfer, Jessy Moravec, Julian Koechlin, Revolution! Nur gegen was? Sein hübsch gepolstertes Leben lang- Olivia Lina Gasche, Samir Klipic, weilt ihn zu Tode. Also gründet er mit seinem besten Freund Manuel Guilin Stäubli, Flurin Giger, eine Kommune nach dem Vorbild der Alt-Achtziger. Als Initiations- Regula Imboden ritual knallen die Neorevolutionäre ihre Smartphones an die Wand: Wieder echte Empfindungen, Drogen und Klauen, no more Social Media, weg mit Konven- tionen, raus aus der Konsumgesellschaft – das ist ihr Ziel! Es wird also gemeinsam geliebt, geschrieben, gekifft und nach Parolen gesucht. Gar nicht so einfach, wenn der Inhalt fehlt, die Wut verpufft und die eigenen Eltern die besseren Revoluzzer sind.Lasst die Alten sterben ist ein tragisch-komischer Film über eine Generation, die in einer Welt aus Zuckerwatte nach Luft schnappt.

AB 19.10. Félicité Frankreich / Senegal / Belgien / Atemberaubend intensives Kino aus Schwarzafrika: Félicité Deutschland / Libanon 2017, zeichnet rau und ungeschönt das Porträt einer Sängerin in 123 Min., DCP, Lingala/d/f Kinshasa – und ist zugleich ein geheimnisvoller Liebesfilm von Regie, Drehbuch: Alain Gomis Mit: Véro Tshanda Beya, Gaetan fiebernder Intensität. Grosser Preis der Jury Berlinale 2016. Claudia, Papi Mpaka Félicité ist eine stolze, unabhängige Frau, die als Sängerin in einer Bar in Kinshasa arbeitet. Wenn sie auf die Bühne geht, scheint sie die Welt und den Alltag um sich herum zu vergessen. Auch die Gäste lassen sich vom Rhyth- mus der melancholischen und kraftvollen Melodien anstecken. Als Félicités Sohn nach einem schweren Unfall im Krankenhaus liegt, versucht sie verzweifelt, das Geld für eine Operation auf- zutreiben. Ein atemloser Streifzug durch ärmliche Strassen und durch wohlhabendere Bezirke der kongolesischen Hauptstadt beginnt. Tabu, einer der Stammgäste der Bar, will Félicité helfen. Nur widerwillig nimmt sie das Angebot an. Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus findet Félicités Sohn nicht in sein altes Leben zurück, doch ausgerechnet der Schwerenöter Tabu lockt ihn aus der Reserve. Félicités karge Wohnung mit dem permanent kaputten Kühlschrank wird zum utopischen Ort in einem Land, das für die meisten seiner Einwohner keine Hoffnung bereithält.

«Die Geschichte, die Alain Gomis erzählt, ist denkbar einfach und könnte sich überall auf der Welt abspielen, wo die Verhältnisse prekär sind. Wie der in Frankreich geborene Filmemacher mit Wurzeln in Senegal und Guinea-Bissau sie erzählt, ist atemberaubend und herzergreifend. Von den ersten Einstellungen an lädt er uns ein zu einem fiebrigen Trip nach Kinshasa, in die Nacht der Grossstadt, in die von Smog und Hitze diesig flirrende Stimmung, in den Rhythmus eines Alltags und seiner Musik, in eine überraschende Liebesgeschichte.» Walter Ruggle, Trigon Film

14 Rubriktitel REX Premieren 15 Rex Agenda 10/17 Do. 5.10.17 Do. 12.10.17 Do. 19.10.17 Do. 26.10.17 14:30 12:30 16:30 18:30 10:30 22:30 Tiere Lasst die Alten sterben Félicité Conny Plank – The Potential of Noise 20:30 Avant la fin de l’été → Premieren, geplanter Start → Premieren, geplanter Start → Premieren, geplanter Start → Premieren, geplanter Start MO Untitled 18:30 I Night of the Demon Fr. 27.10.17 DI 18:30 | The Leopard Man → Festivalfilme, geplanter Start → Retrospektive Jacques Tourneur → Retrospektive Jacques Tourneur 16:30 I Der Goalie bin ig MI → Kino und Theater 18:30 | I Walked With a Zombie Fr. 20.10.17 DO Fr. 6.10.17 → Retrospektive Jacques Tourneur 20:00 I Neon Black 10 – 18:30 I Nightfall FR 18:30 | The Leopard Man International Competition → Retrospektive Jacques Tourneur → Retrospektive Jacques Tourneur Fr. 13.10.17 → Shnit SA 20:00 I Untitled 22:30 I Jeans for Jesus DJ-Set SO Sa. 7.10.17 → Festivalfilme 22:00 I Swiss Made 03 → REXtone In Anwesenheit des Produzenten → Shnit 10:30 | La vallée du sel und des Kameramanns Reguläre Spielzeiten → Specials Sa. 28.10.17 Anschliessend Podiumsgespräch Sa. 21.10.17 14:00 I C’eravamo tanto amati Sa. 14.10.17 14:30 I Ballets Russes → Re-Edition 16:00 | Tim & Struppi im Sonnentempel 11:00 I My Mother Is in Sri Lanka → Kino und Theater → REXkids → «Bund»-Essay-Wettbewerb 16:00 I Schellen-Ursli Die Premierenfilme sind nur mit Anschliessend Podiumsgespräch 15:30 I Schellen-Ursli → REXkids dem jeweils geplanten Startdatum 18:30 | Out of the Past → REXkids erfasst. Die Spieldaten und -zeiten → Retrospektive Jacques Tourneur 16:00 I Tim & Struppi im 18:30 I Cat People der Premierenfilme werden wöchent- Sonnentempel 17:00 I C’eravamo tanto amati → Retrospektive Jacques Tourneur lich aktualisiert. So. 8.10.17 → REXkids → Re-Edition 22:30 I 20’000 Days on Earth Veranstaltung mit Gästen 12:30 | Out of the Past 18:30 I Experiment Perilous 20:00 I Dark White 09 – → Olmo-Nights → Retrospektive Jacques Tourneur → Retrospektive Jacques Tourneur International Competition → Shnit So. 29.10.17 14:30 | I Walked With a Zombie So. 15.10.17 → Retrospektive Jacques Tourneur 22:00 I Bärner Platte 02 – 11:00 I Ballets Russes 16:30 I Experiment Perilous Playgrounds Extract → Kino und Theater 16:00 | Cabiria → Retrospektive Jacques Tourneur → Shnit → Filmgeschichte 12:30 I Der Goalie bin ig 18:30 I Out of the Past → Kino und Theater 18:30 | Cat People → Retrospektive Jacques Tourneur So. 22.10.17 → Retrospektive Jacques Tourneur 14:30 I Berlin Express 14:30 I Cat People Mo. 16.10.17 → Retrospektive Jacques Tourneur → Retrospektive Jacques Tourneur Mo. 9.10.17 18:00 I Der Verdingbub 16:00 I Panzerkreuzer Potemkin 16:00 I C’eravamo tanto amati 18:00 | On the Bride’s Side → Kino und Theater → Filmgeschichte → Re-Edition → Specials Anschliessend Podiumsgespräch Di. 17.10.17 18:30 I Nightfall 18:30 I Night of the Demon → Retrospektive Jacques Tourneur → Retrospektive Jacques Tourneur 20:30 | I Walked With a Zombie 18:15 I Alles in Bildern → Retrospektive Jacques Tourneur → Filmgeschichte Vorlesung von Fred van der Kooij Mo. 23.10.17 Mo. 30.10.17 Di. 10.10.17 18:30 I Canyon Passage 18:30 I Canyon Passage 20:00 I Panzerkreuzer Potemkin → Retrospektive Jacques Tourneur → Retrospektive Jacques Tourneur 18:30 | Hedi Schneider steckt fest → Filmgeschichte → Specials Di. 24.10.17 Di. 31.10.17 Anschliessend Podiumsgespräch Mi. 18.10.17 20:30 I A Million Happy Nows 18:00 I Der Verdingbub 20:30 | Dream Boat 14:00 I Tim & Struppi im → Uncut → Kino und Theater → Uncut Sonnentempel Gespräch mit Plinio Bachmann → REXkids Mi. 25.10.17 Mi. 11.10.17 20:00 I Der letzte Mann 18:30 I Berlin Express 14:00 I Schellen-Ursli → Filmgeschichte 14:00 | Tim & Struppi im Sonnentempel → Retrospektive Jacques Tourneur → REXkids → REXkids Programmänderungen 18:30 I A Million Happy Nows Mi. 1.11.17 vorbehalten! 18:30 | Dream Boat → Uncut 14:00 I Schellen-Ursli → Uncut → REXkids Aktuelles Progamm 20:30 | Lasst die Alten sterben 18:30 I Night of the Demon REX und Kellerkino: → Premieren → Retrospektive Jacques Tourneur www.rexbern.ch Vorpremiere mit Cast und Crew 16 17 «Bund»-Essay-Wettbewerb

Wir sind ein Einwanderungsland – schmeckt Ihnen das nicht? Angenommen, Sie wüssten nicht, wo Sie auf der Welt geboren werden. Auf die Gnade der Geburt am «richtigen Platz» könn- ten Sie nicht zählen. Welche Regeln der Einwanderung würden Sie befürworten: eher strenge und repressive oder eher liberale und durchlässige? Wir verstehen Migration meistens als Bedro- hung. Ist Migration aber nicht normal, ja sogar überlebenswich- tig für die Schweiz? Wie könnte ein positives Selbstverständnis My Mother is in als Migrationsland aussehen? Gibt es tatsächlich gute Gründe, die Sri Lanka ein staatliches Recht auf Ausschluss einwanderungswilliger Men- schen rechtfertigen? Sa. 14.10. 11:00

Der 12. «Bund»-Essay-Wettbewerb stellt Fragen zu einem der Anschliessend Diskussion mit drängendsten Themen der Gegenwart zur Diskussion. Wir zei- Regisseur Jürg Neuenschwander, Ratha Sivavamalingam gen dazu zwei Filme mit anschliessenden Podiumsdiskussionen: (Protagonist des Films), Am 14. Oktober zeigen wir My Mother Is in Sri Lanka von Remo Amithap Sivavamalingam Legnazzi und Jürg Neuenschwander – 30 Jahre nach der Premi- (Sohn von Ratha); Moderation: Alexander Sury («Der Bund») ere des Films schauen wir mit Regisseur Jürg Neuenschwander und Protagonisten zurück auf den Film und dessen Folgen. Am Schweiz 1987, Digital HD, 11. November zeigen wir als Vorpremiere den Dokumentarfilm 90 Min., OV/d Regie, Drehbuch: Remo Legnazzi, Non ho l’etá, der die berührenden Lebensgeschichten italienischer Jürg Neuenschwander Einwanderer nachzeichnet. Vor dreissig Jahren drehten Remo Legnazzi und Jürg Neuenschwander AB diesen Dokumentarfilm über Maheswaran Naganathy, der zwei Conny Plank – The Jahre zuvor aus Sri Lanka geflohen 26.10. war. Mit rund fünfzig weiteren Tami- len lebte er in einem Flüchtlings- Deutschland 2017, 92 Min., DCP, OV/d Potential of Noise camp der Heilsarmee in Zollikofen Regie, Drehbuch: Reto Caduff, bei Bern. Der Film zeigt präzise den Stephan Plank eintönigen Alltag: Im Lager wird die Mit: Michael Rother, Daniel Miller, Kraftwerk, DAF, Devo, Ultravox, Eurythmics: Conny Plank Zeit totgeschlagen: Einkaufen im Scorpions, Devo,David A. Stewart, hat sie alle produziert. Zusammen mit dessen Sohn Stephan Shoppyland, wenn das Sozialgeld Annette Humpe, Les Rita Mitsouko, zeichnet der Zürcher Reto Caduff das Porträt des legendären reicht; proben der gefürchteten Poli- DAF, Gianna Nannini, Karl Hyde, zeibefragung; Sommerkleider holen Ultravox Pioniers des Krautrocks. Eine Reise durch die Popmusikge- beim Roten Kreuz; auf den Brief- schichte der 70er- und 80er-Jahre. träger warten, der Zeitungen und Konrad «Conny» Plank (1940–1987) war einer der innovativsten Klanggestalter und Musik- Briefe aus der Heimat bringt. produzenten seiner Zeit. Die Aufnahmen, die ab den 60er-Jahren in seinem sagenumwobe- «Behutsam und voller Respekt führt nen Tonstudio in Wolperath nahe Köln entstanden sind, haben die Musikwelt revolutioniert. uns die Kamera an diese Menschen Er war der Pionier des Krautrocks und Wegbereiter der elektronisch geprägten Popmusik. heran. Sie lässt sich Zeit und gibt uns Zeit. Nichts von einem hastigen, Als Conny im Alter von nur 47 Jahren starb, war sein Sohn Stephan gerade mal 13 Jahre alt. Schreiben Sie einen Essay und nehmen Sie am Wettbewerb teil. Zu gewinnen ist kurzgeschnittenen Fernsehstil steht 25 Jahre später hat er sich zusammen mit Co-Regisseur Reto Caduff auf die Suche nach ein Preisgeld von insgesamt 9000 Franken. Die Wettbewerbsbestimmungen im Wege. Wir haben den nötigen finden Sie unter www.essay.derbund.ch dem Mann gemacht, den er als Kind oft nur hinter dem Mischpult erlebte. Zugleich wurde Raum, vertraut zu werden, verste- hen zu lernen. Aus vielen Beobach- es auch die Suche nach dem künstlerischen Vermächtnis seines Vaters. Er hat sich mit Vergünstigter Kinoeintritt: CHF 10.– mit der espace.card tungen und Begegnungen, aus Connys alten Freunden und Weggefährten getroffen: mit Annette Humpe und den Scorpions, Reservation ab 2. Oktober: Tel. 0800 551 800 oder www.essay.derbund.ch kleinen Einzelheiten, Bewegungen mit Gianna Nannini, Devo, Ultravox und vielen mehr. Private, grösstenteils unveröffentlichte und Gesichtern, aus Arbeit, Haus- halt, Spiel, Feier und Warten wird ein Archivaufnahmen wechseln sich mit persönlichen Interviews ab, in denen die Musiker/innen Menschenbild, das uns berührt.» Einblicke in Connys akribische und höchst einfühlsame Arbeitsweise gewähren. «Der Bund», 1987

18 REX Premieren «Bund»-Essay-Wettbewerb 19 Cabiria Alles in Bildern Der letzte Mann So. 8.10. 16:00 Di. 17.10. 18:15 Di. 31.10. 20:00 Lichtspiel: So. 5.11. 16:00 Vorlesung von Fred van der Kooij Mi. 11.10. 20:00 Gefolgt von: Lichtspiel: Mi. 8.11. 20:00 Italien 1914, 138 Min., 35mm, stumm, mit englischen Panzerkreuzer Zwischentiteln Potemkin Deutschland 1924, 73 Min., Regie, Drehbuch: Giovanni 35mm, stumm, mit deutschen Pastrone Di. 17.10. 20:00 Zwischentiteln Mit: Ladia Quaranta, Italia Regie: Friedrich Wilhelm Murnau Almirante Manzini, Umberto So. 22.10. 16:00 Drehbuch: Carl Mayer Mozzato, Bartolomeo Pagano, Lichtspiel: Mit: Emil Jannings, Max Hiller, Maly Raffaele di Napoli Delschaft, Emilie Kurz, Georg John, Mi. 25.10. 20:00 Hans Unterkircher, Emmy Wyda «Ein aufwendig in Szene gesetzter Stummfilm, der aufgrund seiner «Das Schicksal eines alt gewor- UdSSR 1925, 73 Min., DCP, denen Hotelportiers zur Zeit der Neuerungen in Erzählweise und stumm, mit russischen Zwischen- Filmtechnik zu einem Klassiker Jahrhundertwende in Berlin, der titeln/deutschen Untertiteln degradiert wird und seine ihn mit wurde; zugleich der erste Monu- Regie: Sergej M. Eisenstein mentalfilm der Filmgeschichte. Vor Stolz erfüllende Uniform mit der Drehbuch: Nina Agadschanowa- eines Toilettenwärters tauschen dem Hintergrund des geschichtli- Schutko, Sergej M. Eisenstein chen Chaos – Rom kämpft gegen muss. In Murnaus herausragen- Mit: Alexander Antonow, Wladimir dem Stummfilmdrama gelingen der Karthago – spielen sich private G. Barski, Grigori Alexandrow, Kleinkriege ab, schicksalhafte Bezie- entfesselten Kamera zwingende Michail Gomorow, Alexander Bildsequenzen, die nur sehr spar- hungen, Liebesdramen und Opfer- Ljowschin, Konstantin Feldmann tod, in deren Mittelpunkt die schöne, samer Zwischentitel bedürfen, um unschuldig verfolgte Cabiria und «Das Flaggschiff sowjetischer Filme die seelischen Vorgänge deutlich zu der schwarze, bärenstarke Kämpfer schlechthin, zeitlos attraktiv und machen. Ein positives Ende – der Maciste stehen. Sein beeindrucken- spannend. Ein lupenreiner sozialer alte Mann beerbt einen in seinen der Phantasiereichtum sichert dem Konflikt: Matrosen revoltieren gegen Armen sterbenden Millionär – wurde Film auch aus heutiger Sicht einen ihre Offiziere – die da unten gegen Murnau aufgezwungen; er insze- hohen künstlerischen Stellenwert.» die da oben, und es geht ums nierte es mit bewusst ironischer Lexikon des Internationalen Films Leben. Eisensteins furiose Mon- Übertreibung. Nach fast 80 Jahren tage materialisiert den Sturm der kommt eine liebevoll und sorgfäl- Kräfte, meistert das Chaos und tig restaurierte Fassung mit neuer bietet ein grandioses Finale. Seit Musik zur Aufführung, die der Vision Panzerkreuzer Potemkin in Kritiker- des Regisseurs sogar noch näher umfragen nach den zehn besten kommt als zum Zeitpunkt der Pre- Filmen der Weltfilmkunst ganz vorne miere. Das Ergebnis ist einer der rangiert, gilt er als Klassiker. Von sol- glücklichsten Momente in der Res- chem Nimbus unberührt bleibt die taurationsgeschichte, denn die neue filmgeschichte Faszination seiner neuen Ästhetik.» Musik schmiegt sich den Filmsze- Berlinale nen wie aus einem Guss an und ent- zieht sich den Verlockungen einer Das Lichtspiel und das Kino REX geben ihrer Filmgeschichte eine neue Form avancierten Tonsprache, ohne und präsentieren diese gemeinsam mit der HKB in einem Zusammenspiel von durch kommentierende Klischees Vorlesungen und Filmvorführungen. In acht Vorlesungen und am Beispiel zum inhaltsleeren Pasticcio zu ver- kommen. Eindrucksvoll zeigt sich, von 16 Filmen beleuchtet der Filmwissenschaftler Fred van der Kooij zentrale welche Ausdruckskraft eine syner- Aspekte der Filmgeschichte von ihren Anfängen bis heute. Alle Filme werden im getische Verbindung von Bild- und Lichtspiel und im REX in Originalversion gezeigt: Filmgeschichte im Kinoformat! Klangsprache zu entfalten vermag.» Lexikon des Internationalen Films

Der20 letzte Mann Filmgeschichte 21 kino und Re- theater Edition:

Wir begleiten das Programm von Konzert Theater Bern Vintage in lockerer Folge mit Sonder- Der Verdingbub Der Goalie bin ig Ballets russes C’eravamo tanto vorstellungen und Filmreihen. Mo. 16.10. 18:00 Fr. 27.10. 16:30 Sa. 21.10. 14:30 Cinema amati Im Oktober zeigen wir zur Di. 31.10. 18:00* So. 29.10. 12:30 So. 29.10. 11:00 Sa. 21.10. 17:00 Premiere «Sacre / Faun / In dieser Reihe zeigen wir Sa. 28.10. 14:00 Boléro» der Tanzcompagnie *Anschliessend Gespräch mit Schweiz 2014, 92 Min., Digital HD, USA 2005, 123 Min., Digital, D Klassiker, Highlights und von Konzert Theater Bern Plinio Bachmann, Drehbuchautor Dialekt/f Regie, Drehbuch: Dayna Goldfine, Entdeckungen der Filmge- So. 29.10. 16:00 den Dokumentarfilm Ballets Regie: Sabine Boss Dan Geller schichte, die in restaurierter Schweiz 2011, 108 Min., Digital HD, Drehbuch: Sabine Boss, Jasmin Mit: Irina Baronova, Yvonne Italien 1974, 124 Min., DCP, I/d russes. Zur Premiere von Dialekt/f Hoch, nach dem gleichnamigen Chouteau, Yvonne Craig, Frederic Fassung neu vorliegen. Regie: Ettore Scola «Der Verdingbub» zeigen wir Regie: Markus Imboden Roman von Pedro Lenz Franklin, Alan Howard, Nathalie Von September bis Januar Drehbuch: Agenore Incrocci, den gleichnamigen Film von Drehbuch: Plinio Bachmann Mit: Marcus Signer, Sonja Riesen, Krassovska, Alicia Markova zeigen wir fünf Filme, die Ettore Scola, Furio Scarpelli Mit: Katja Riemann, Stefan Kurt Pascal Ulli, Michael Neuenschwander Mit: Nino Manfredi, Vittorio Gassman, Markus Imboden. Anschlie- Paris 1909: Sergei Diaghilev grün- Trigon unter dem Titel Stefania Sandrelli, Giovanna Ralli ssend findet ein Gespräch Der grösste Traum von Waisenkind Ende der Achtzigerjahre: Der det aus einer Gruppe russischer «Vintage Cinema» neu her- Max ist es, Teil einer «richtigen Familie» Lebenskünstler Ernst, von allen Exilanten der Ballets Russes. «Das ist eine der schönsten Liebes- mit Drehbuchautor Plinio zu sein. Und tatsächlich scheint sich «Goalie» genannt, kehrt nach einem Der Beginn einer Ära grossarti- ausbringt. Im Oktober auf erklärungen ans Kino und eine an Bachmann statt, der auch dieser zu erfüllen: Max wird an eine Jahr im Gefängnis zurück in die ger Ballettkunst und eines unbe- dem Programm: C’eravamo die Italianità, ans Leben und ans die Theaterversion geschrie- Bauernfamilie verdingt. Statt Liebe Kleinstadt Schummertal. Hier ist schreiblichen Erfolges, der Paris, tanto amati von Ettore Scola Lieben. Nino Manfredi, Vittorio und Anerkennung erfährt er von sei- er aufgewachsen, hier kennt man ganz Europa und später Amerika Gassman, Stefano Satta Flores und ben hat, die von Sabine Boss nen Pflegeeltern und deren Sohn ihn. Goalie will ein neues Leben im Sturm eroberte. Ballets Russes aus dem Jahr 1974. Stefania Sandrelli spielen die Haupt- inszeniert wird. Von Sabine jedoch nur Demütigung und Eifer- anfangen, ohne Drogen. Er sucht erzählt die Geschichte dieser bahn- rollen in dieser Reise durch Italiens Boss zeigen wir Der Goalie sucht. Das Handorgelspiel ist das Ein- sich einen Job und verliebt sich in brechenden Tanztruppe mit ihren Geschichte des dritten Viertels des zige, was ihm niemand nehmen kann. die Serviertochter Regula. Es ist Stars und Sternchen, der Produk- November 20. Jahrunderts. Figuren wie Vittorio bin ig nach dem gleichnami- Als eine neue Lehrerin aus der Stadt ihm egal, dass sein bester Freund tion und deren Turbulenzen. Aber De Sica, Federico Fellini und Marcello gen Roman von Pedro Lenz. sein musikalisches Talent erkennt, Ueli ihn nun für einen Spiessbürger vor allem ist es eine Geschichte von Stray Dog Mastroianni treten als sie selber auf, darf Max am lokalen Schwingfest hält. Trotzig, etwas naiv und mit viel Geld, Krieg, Ruhm, Glamour, Liebe, Akira Kurosawa, Japan (1949) die beiden Letzteren bei den nachge- vor der gesamten Gemeinde spielen. Charme will er sein Leben in bessere Rivalitäten… und Tanz. Dabei ver- Film noir mit Toshiro Mifune stellten Dreharbeiten zu La dolce Das Glück ist allerdings nur von kur- Bahnen lenken. Doch kurz vor sei- lässt sich der Film ganz auf die Zeit- vita am Trevibrunnen in Rom mit zer Dauer: Eifersucht und Missgunst nem neuen Glück holt ihn die Ver- zeugen, überlebende Mitglieder der jener unvergesslichen Szene, in der sind stärker. Doch dank eines uner- gangenheit ein. Ballets Russes, die lebendig und Anita Ekberg ins Wasser steigt. Wir warteten Verbündeten schafft Max berührend von ihren Erlebnissen und Dezember folgen in Ettore Scolas filmischer die Flucht und macht sich auf nach Den Erfolg des Romans von Pedro Erfolgen berichten. Aber auch die Perle dem Lebensweg dreier Freunde Argentinien, dem Land seiner Träume. Lenz wiederholte Sabine Boss mit verstorbenen George Balanchine, El lado oscuro del corazon im Italien der Nachkriegsjahrzehnte Gerüstet mit seiner Handorgel und ihrer Verfilmung:Der Goalie bin ig Alexandra Danilova, Leonide Eliseo Subiela, und erleben, wie Menschen sich über der Gewissheit: da draussen, in der war 2014 nicht nur an den Kinokas- Massine u.a. werden porträtiert. die Zeit hinweg entwickeln können. Welt, kann es nur besser werden. sen der erfolgreichste Schweizer Zusätzlich wird in alten Fotos und Argentinien (1992) Der Film blendet aus der Zeit seiner Film, sondern triumphierte auch Filmaufnahmen die Faszination Grosse Gefühle Entstehung zurück in die Zeit der «Imboden gelingt es, die brutale Macht am Schweizer Filmpreis mit nicht Tanz spürbar und eine vergangene Resistanza, um kaleidoskopartig der Natur, der Tradition und des Fort- weniger als vier Preisen in den Kate- Epoche wieder zum Leben erweckt. unter anderem die Geschichte der schritts an einem Einzelschicksal zu gorien Spielfilm, Drehbuch, Haupt- italienischen Linken zwischen Utopie beschreiben. Er ist nicht so naiv zu darsteller und Filmmusik. Der Januar 2018 und Anpassung zu entfalten und über glauben, Geschichte filmisch darstel- Erfolg des Films, der sehr schön die eine der Figuren auch die Geschichte len zu können, aber seinem Film ist Balance hält zwischen Heiterkeit Solaris des italienischen Kinos. C’eravamo Geschichte in jeder Szene, in jeder und Schwermut, liegt auch darin Andrei Tarkowski, tanto amati (Wir haben uns so sehr Einstellung eingeschrieben. begründet, dass Sabine Boss Russland (1972) geliebt) ist ein Film, der ans Herz Über 235’000 Zuschauer haben Der das Provinzuniversum des Goalie geht und der uns gleichzeitig ein Verdingbub in seinem Ursprungsland sprachlich präzis auf die Leinwand Science-Fiction von Tarkowski Land und seine Menschen über eine gesehen – das ist für die Schweiz ein bringt und damit dem Geist des lebensnahe Erzählung nahebringt. hervorragendes Ergebnis. Schliesslich Buchs treu bleibt – endlich ein Eine schwungvolle, unterhaltsame, legt der Film den Finger ja auch in eine Deutschschweizer Film mit glaub- elegante Tragikomödie, die ihren Wunde, die, wenn überhaupt, noch würdigen Dialogen! bitteren Tenor mit satirischen nicht allzu lange verheilt sein dürfte.» Zwischentönen ausbalanciert.» «Der Spiegel» Walter Ruggle, Trigon Film

22 Kino und Theater 23 On the Bride’s Side – Io sto con la sposa

La vallée du sel On the Bride’s Hedi Schneider Sa. 7.10. 10:30 Side - Io sto can steckt fest la sposa Di. 10.10. 18:30 Anschliessend Podiumsgespräch Mo. 9.10. 18:00 mit Regisseur Christophe M. Saber Anschliessend Podiumsgespräch und dessen Eltern Magdy und mit Betroffenen, Angehörigen Annelise Saber Anschliessend Podiumsgespräch zu Migrationsfragen mit und Fachpersonen; Moderation: Daniela Krneta. Eintritt frei! Schweiz 2016, 62 Min., DCP, OV/d Jeannette Pedersen, Mitarbeiterin Regie, Drehbuch: von Médecins Sans Frontières/ Ärzte ohne Grenzen (MSF) Deutschland 2014, 92 Min., DCP, D Christophe M. Saber Regie, Drehbuch: Sonja Heiss In La vallée du sel kehrt der junge Italien 2014, 89 Min., DCP, OV/d Mit: Laura Tonke, Hans Löw, Leander Filmemacher Christophe Saber Regie, Drehbuch: Antonio Nitsche, Melanie Straub, Simon inmitten des politischen Chaos in Augugliaro, Gabriele del Grande, Schwarz, Margarita Broich Ägypten zum ersten Mal seit Beginn Khaled Soliman al Nassiry Hedi Schneider, ihr Ehemann Uli der Revolution nach Kairo in seine Mit: Tasneem Fared, Abdallah und ihr Sohn Finn haben sich das Heimatstadt zurück. Am Abend vor Sallam Leben gut eingerichtet. Sie nehmen der Abreise erfährt er von seinen den Alltag, wie er kommt, und träu- Eltern, dass sie seit einiger Zeit mit Ein palästinensisch-syrischer Dich- ter und ein italienischer Journalist men von dem, was sein könnte. dem Tod bedroht werden, weil sie Doch plötzlich steckt Hedi fest, erst sich in christlichen Gemeinschaften treffen in Mailand fünf Kriegsflücht- linge aus Palästina und Syrien, mal nur im Aufzug, aber dann auch engagieren und seit 1990 ein im Kopf. Hedi leidet scheinbar ohne christliches Begegnungszentrum die über Lampedusa nach Italien gelangt sind. Sie beschliessen ihnen ersichtlichen Grund unter Panikat- aufbauen. Während zwei Wochen tacken – sie hat Angst vor der Angst. sieht er, wie ihr Glauben brutal auf zu helfen, die ihre illegale Reise nach Schweden fortsetzen wollen. Und mit einem Mal ist nichts mehr, die Probe gestellt und ihr Platz im wie es war. Der wohlmeinende Rat- eigenen Land erschüttert wird. Um zu verhindern, als Schlepper ver- haftet zu werden, inszenieren sie schlag der Mutter, doch einfach mal eine fingierte Hochzeit, bei der sich kalt zu duschen, ein süsser Keks vom eine befreundete Palästinenserin Chef, ein bisschen zu viel Psycho- als Braut verkleidet. Weitere italie- pharmaka als notwendig – die hilf- nische und syrische Freunde tarnen losen Reaktionen ihrer Umgebung sich als Hochzeitsgäste. So macht bringen Hedis Leben nur noch mehr sich die Gruppe auf eine Reise aus dem Lot und die Menschen in quer durch Europa auf, die vier Tage ihrer Umgebung «an den Rand des dauern wird. Nervenzusammenbruchs». Doch dann unternimmt die Familie alles Erdenkliche, um ihrem gemeinsa- men Glück wieder ein Stückchen specials näher zu kommen. «Tatsächlich ist Hedi Schneider steckt fest kein Drama über eine Im Oktober stehen drei Sondervorstellungen auf dem Programm, alle begleitet psychische Krankheit und die Zer- von Podiumsdiskussionen. störung einer grossen Liebe, son- dern ein leichter Film, der selbst in In Kooperation mit dem Haus der Religionen zeigen wir am 7. Oktober als Premiere schrecklichen Situationen seinen den Dokumentarfilm La vallée du sel in Anwesenheit von Regie und Protagonisten. Witz nicht verliert.» Am 9. Oktober steht der Dokumentarfilm Io sto con la sposa – On the Bride’s Side «Der Tagesspiegel» auf dem Programm, präsentiert von Médecins Sans Frontières. Am 10. Oktober, dem Internationalen Tag der psychischen Gesundheit, befasst sich Pro Infirmis Bern mit dem Thema «Angst und Panik» und präsentiert den Spielfilm Hedi Schneider steckt fest. 24 Specials 25 REX Kids

Im Kinderkino zeigen wir in Kooperation mit dem Chinderbuechlade jeweils Tim & Struppi im Schellen-Ursli samstags um 16 Uhr und Sonnentempel Sa. 21.10. 15:30 mittwochs um 14 Uhr Kinder- Sa. 7.10. 16:00 Mi. 25.10. 14:00 film-Klassiker und aktuelle Mi. 11.10. 14:00 Produktionen für ein junges Sa. 28.10. 16:00 Publikum von 6 bis 10 Jahren. Sa. 14.10. 16:00 Mi. 1.11. 14:00 Profitieren Sie von den Mi. 18.10. 14:00 attraktiven Kombi-Tickets: Schweiz 2015, 100 Min., DCP, Dialekt Regie: Xavier Koller Jede erwachsene Person Frankreich / Belgien 1969, 79 Min., Digital, D Drehbuch: Stefan Jäger, Xavier Koller in Begleitung eines Kindes Regie: Hergé, Eddie Lateste nach dem gleichnamigen Kinder- bezahlt den Kindertarif Drehbuch: Hergé, Eddie Lateste, buchklassiker von Selina Chönz Jos Marissen, László Molnár und Alois Carigiet von CHF 10.–.* Mit: Jonas Hartmann, Marcus Signer, Sieben Forscher fallen urplötzlich in Tonia Maria Zindel, Leonardo *Dieser reduzierte Preis gilt für eine einen magischen Tiefschlaf. Ist das Nigro, Martin Rapold, Sarah Sophia Begleitperson pro Kind. Weitere die Rache des grossen Inka Rascar Mdier, Julia Jeker Erwachsene zahlen den regulären Capac, dessen Grab die Wissen- Preis. Für Kinderfilme ausserhalb schaftler entweiht haben? Hellwach Spätsommer im idyllischen Unter- der Reihe REXkids gelten die übli- kommt Tim gemeinsam mit seinem engadin: Ursli hilft seinen Eltern bei chen Preise. treuen Hund Struppi dem Geheim- der harten Arbeit auf der Alp. Ihn nis des Inka-Fluchs auf die Fährte. verbindet eine tiefe Freundschaft zu Die Spur führt ins ferne Peru, in den der gleichaltrigen Seraina, die mit Sonnentempel der Indios. Die Reise ihren Eltern ebenfalls im nahe gele- Untitled globale Ausbeutung behandelten. auf die Spitze der Anden gerät zu genen Maiensäss übersommert. Als 2014 verstarb der Regisseur auf einer gefährlichen Expedition für bei der Alpabfahrt ein Teil der Ernte festival Ab Do. 12.10. seiner ziellosen Reise durch den Tim und den rauhbeinigen Seebären verloren geht, sieht sich die Fami- Balkan, Italien, Nordwest- und Kapitän Haddock. Denn der himm- lie gezwungen, sich beim wohlha- Fr. 13.10. 20:00: In Anwesenheit Westafrika bereits nach fünf Mona- lische Herrscher Rascar Capac hat benden Ladenbesitzer des Dorfes filme von Produzent Pepo Wirthensohn ten an Malaria. Zwei Jahre später irdische Helfer. Und die schrecken zu verschulden. Für Ursli bricht eine und Kameramann Attila Boa; übernahm seine Editorin Monika Welt zusammen, denn er soll sein vor nichts zurück. Sie wollen die In lockerer Folge stellen Moderation: Matthias Lerf, Willi die Fertigstellung des Films. Freunde sogar auf dem Scheiterhau- Zicklein Zila dem reichen Krämer- SonntagsZeitung. Mal mit scharfen Schnitten, mal fen dem Sonnengott Pachacamac sohn Roman abgeben. Als er für den wir in diesem Rahmen sanft und leise montiert sie aus opfern. Aber zum Glück behält Tim Chalanda-Marz-Umzug auch noch Filme vor, die an Festivals Österreich/Deutschland 2017, dem entstandenen Material ein fas- die kleinste Glocke erhält, stürzt er auch in brenzligen Situationen einen für Aufsehen sorgten. 107 Min., DCP, D zinierendes, bildgewaltiges Doku- kühlen Kopf. sich in ein grosses Abenteuer, um die Regie: Michael Glawogger, ment, unterlegt mit einem starken, grosse Glocke aus dem eisigen Mai- Im Oktober steht Untitled Monika Willi aber unaufdringlichen Mix aus «Die originalen Tim & Struppi-Ani- ensäss zu holen. von Michael Glawogger Drehbuch: Michael Glawogger, Original- und komponierten Tönen. mationsfilme aus den Sechziger- auf dem Programm. Der Attila Boa, Monika Willi Untitled ist ein nie zur Ruhe kom- und frühen Siebzigerjahren stehen «Das wirklich Bestechende am Film Stimme: Birgit Minichmayr mender Film über Bewegung und den legendären Comic-Bänden in ist, wie die Zeichnungen von Alois Film wurde nach dem Tod das Unterwegssein, über das nichts nach und bieten abenteuer- Carigiet integriert werden: Da ist des Regisseurs während « ‹Dieser Film soll ein Bild der Welt Fremde und die Fremde. Vor allem die Holztür aus dem Ursli-Haus, dort liche, poetische und dabei äusserst der Dreharbeiten in Afrika entstehen lassen, wie es nur aber, und das macht die Magie der atmosphärische Unterhaltung.» der schmale Steg über die Schlucht, gemacht werden kann, wenn man Bilder aus und das Betrachten zu Kino Xenix, Zürich hier die Marroni mit Nidle als Fest- von Glawoggers Editorin keinem Thema nachgeht, keine Wer- einem aufregenden Erlebnis, ist es essen. Das sind Erinnerungsblitze Monika Willi fertiggestellt. tung sucht und kein Ziel verfolgt. ein Film über die Poesie des Zufalls. an das Buch – und damit an die Wenn man sich von nichts treiben Eine Reise durch die Welt, um zu eigene Kindheit. Die Kamera- und lässt ausser der eigenen Neugier beobachten, zuzuhören und zu erle- die Dekorationsabteilung haben und Intuition›, so Michael Glawog- ben – mutig, roh und offen.» wirklich ganze Arbeit geleistet. Und ger, dessen frühere Filme häufig die Berlinale die Erzählung findet das richtige Tempo.» Matthias Lerf, «Tages-Anzeiger»

26 27 Für das Zustandekommen olmo shnit Uncut des Programmes­ danken wir: Premieren: Uncut widmet sich dem weltweiten LGBT-Filmschaffen und Filmcoopi, Zürich / Sister Distribution, Genf / Filmbringer, Bern / Trigon nights im rex zeigt neue Spiel- und Dokumentarfilme (manchmal auch Film- Film, Ennetbaden / Edition Salzgeber, klassiker) von lesbischen und schwulen Filmemachern oder Berlin Der Berner Kleiderladen Shnit feiert Jubiläum: Seit 15 Jahren zelebriert das Festival zu lesbisch/schwul/bi/trans-Themen, die in der Regel im Kino OLMO wird 2017 40 Jahre in der Bundesstadt den kurzen Film mit einem prall gefüll- Retrospektive Jacques Tourneur: keinen Platz haben, mal gesellschaft­lich und politisch enga- alt und feiert sein Jubiläum ten Film- und Rahmenprogramm und präsentiert das Beste Roberto Turigliatto, Rinaldo Censi, giert, mal rein unterhaltend. Locarno Festival / Park Circus, mit einer Nocturne-Filmreihe aus dem aktuellen nationalen und internationalen Kurzfilm- Glasgow / Library of Congress, im REX. Zu sehen gibt es schaffen. Shnit ist auch im REX zu Gast und zeigt am Freitag Washington DC / Deutsches Musikfilme aus den letzten und Samstag, 20. und 21. Oktober, je zwei Programmblöcke. Filminstitut, Frankfurt am Main / Deutsche Kinemathek, Berlin / vier Jahrzehnten – und dies Classic Films, Barcelona zum Preis von anno dazumal: Gesamtes Programm und Tickets: shnit.org Die Tickets kosten nur Fr. 10.–. Filmgeschichte: Fred van der Kooij, Zürich / Wolfram Heberle, HKB / Friedrich-Wilhelm- Neon Black 10 – Dark White 09 – Murnau-Stiftung, Wiesbaden / International International Deutsche Kinemathek, Berlin Competition Competition Dream Boat A Million Happy Kino und Theater: Fr. 20.10. 20:00 Sa. 21.10. 20:00 Di. 10.10. 20:30 Nows Michael Gmaj, Konzert Theater Bern / Elite Film AG, Zürich / Zeitgeist Mi. 11.10. 18:30 Di. 24.10. 20:30 Films, New York Mit grosser Wucht füllt eine unge- Mit grosser Wucht füllt eine unge- ahnte Vielfalt die shnit-Leinwände ahnte Vielfalt die shnit Leinwände Mi. 25.10. 18:30 Deutschland 2017, 90 Min., Re-Edition: 2017. Im internationalen Wettbe- 2017. Im internationalen Wettbe- Trigon Film, Ennetbaden 20’000 Days werb buhlen 100 Kurzfilme aus fast werb buhlen 100 Kurzfilme aus fast Digital HD, OV/d USA 2017, 81 Min., Digital HD, OV E/d 40 Nationen um die begehrte Aus- 40 Nationen um die begehrte Aus- Regie, Drehbuch: Tristan Ferland Regie: Albert Alarr on Earth Milewski Specials: zeichnung «THE FLAMING FAUN». zeichnung «THE FLAMING FAUN». Drehbuch: Marisa Calin Outside the Box, Renens / Cineworx, Die Filme sind deutsch untertitelt. Die Filme sind deutsch untertitelt. Mit: Dipankar, Marek, Martin Mit: Crystal Chappell, Jessica Sa. 28.10. 22:30 Darling, Philippe, Ramzi Basel / Gina Films, Rom / Haus der Leccia, Hillary B. Smith, Dendrie Religionen, Bern / Médecins sans Schon Monate vorher fiebern die Taylor, Dale Raoul, Dan Gauthier, frontières / Human Rights Film GB 2013, 95 Min., DCP, OV/d Swiss Made 03 Bärner Platte 02 – Robert Gant, Marisa Calin Regie: Jane Pollard, Iain Forsythe Passagiere dieser Reise entgegen. Festival Zürich / Pro Infirmis, Bern Drehbuch: Jane Pollard, Fr. 20.10. 22:00 Playgrounds Sie stählen ihre Körper, statten sich Nach mehr als 20 Jahren erfolgreich Iain Forsythe, Nick Cave Extract mit Push-up-Badehosen, sexy Out- in einer Soap, beschliesst die Haupt- Festivalfilme: fits und glamourösen Kostümen aus. Autlook Films, Wien / Pepo Mit: Nick Cave, Warren Ellis, SWISS MADE steht für hervorra- darstellerin Lainey Allen, aus dem Kylie Minogue, Blixa Bargeld Sa. 21.10. 22:00 Für die Männer ist die Fahrt auf dem Showbusiness auszusteigen. Sie ist Wirthensohn, Wien / Attila Boa, Wien gende heimische Qualität. Die 20 «Dream Boat» eine Befreiung von ausgewählten Werke vermögen zu es müde, sich gegen jüngere Talente «Obwohl der Film von Iain Forsyth Diese Bühne gehört den aufstreben- politischen, sozialen oder inneren zu behaupten. Auch hat sie öfters «Bund» Essay-Wettbewerb: und Jane Pollard nur vorgibt, eine berühren, zum Denken anzuregen Restriktionen. Tag und Nacht, Zeit Alexander Sury, «Der Bund» / und uns dabei köstlich zu unterhal- den Talenten aus der Region Bern. Mühe beim Erlernen ihrer Texte. Doku zu sein, schenkt er tiefe Ein- Das Berner Kurzfilmschaffen ist äus- und Raum verschmelzen im Rhyth- Zusammen mit ihrer Lebenspartne- Jürg Neuenschwander, Remo blicke in Caves Biografie und ten. Tauchen Sie ein und wählen Sie mus der Partymusik. Im Schwebe- Legnazzi, Bern Ihren Schweizer Favoriten. serst kreativ und überrascht jedes rin und Publizistin Eva Morales Gedankenwelt. Denn zur Handlung Jahr mit einer Vielfalt an neuen zustand dieser traumhaften Reise zieht sie in ihr Strandhaus an der gehören auch ein Besuch beim The- Kurzfilmen. Unter dem Patronat der werden die Protagonisten umso här- zentralkalifornischen Küste, um REXkids: rapeuten und im – natürlich eben- Berner Kantonalbank BEKB werden ter mit ihrer eigenen Realität kon- dort gemeinsam zur Ruhe zu kom- Chinderbuechlade Bern / Universum falls fiktiven – Nick-Cave-Archiv, in dieses Jahr 17 aktuelle Berner Filme frontiert. Durch die paradiesische men und das Leben zu geniessen. Film, München / Frenetic Films, Zürich dem er alte Dias an die Wand wirft in zwei üppigen BÄRNER-PLATTE- Oberfläche scheinen grundlegende Mit dem Umzug kommen einige Ver- und Tonspuren abhört. Wenn der Programmblöcken präsentiert. Themen ihres Lebens: die Frage änderungen in Laineys Persönlich- Olmo-Nights: Musiker über seine Heroinerfahrun- nach Lebensentwürfen im Alter, keit zum Vorschein. Als sie sogar von Olmo, Bern / Xenix Filmdistribution, gen oder den frühen Tod des Vaters Familie, der Wunsch nach Zugehö- einer Joggingrunde nicht mehr nach Zürich spricht, beides ist wirklich passiert, rigkeit, die Suche nach Selbstakzep- Hause findet, drängt Eva auf einen erlebt man einen aufgeräumten und tanz und Liebe. Sie werden mit dem Besuch beim Arzt. Die Beziehung Uncut: mit der Welt sichtlich versöhnten Körperkult der schwulen Community wird auf eine harte Probe gestellt. Georges Pauchard und Nick Cave.» konfrontiert und spüren, dass man Der Film zeigt einfühlsam die Ent- Uncut-Team, Bern Sebastian Leber, «Der Tagesspiegel» sich auch zwischen 3000 potenziel- wicklung einer Beziehung im len Partnern ziemlich einsam fühlen Umbruch und ermöglicht die Annä- kann. So wird die Urlaubsreise für herung an ein sensibles Thema – manche ganz unerwartet zur inne- eindringlich und bewegend gespielt. ren Odyssee, einer Reise zum eige- nen Kern.

28 29 Leitung, Programmation: Der Betrieb des Kino REX Impressum Thomas Allenbach wird unterstützt von: Kommunikation, Marketing: CLAES ELISABETH DOMINIC TERRY Programmheft: Martina Amrein BANG MOSS WEST NOTARY 5.10.2017 – 1.11.2017 Leitung Bar: Jeannette Wolf Auflage: 6000 Leitung Projektion: Lis Winiger, Erscheinungsdatum: 15.9.2017 Simon Schwendimann Erscheint 11-mal jährlich Büro Redaktion: Thomas Allenbach Kino REX / Cinéville Kommunikation, Marketing: Progr / Büro 160 Das REX ist ein Partnerkino Martina Amrein Waisenhausplatz 30, 3011 Bern der Cinémathèque suisse. Korrektorat: Renate Weber [email protected] Gestaltung und Layout: 031 311 60 06 Atelier Gerhard Blättler / Simona Roos Der Umbau des Kino REX wurde Druck: Haller & Jenzer, Burgdorf Kellerkino unterstützt von: Geht an alle Freundinnen und Kramgasse 26, 3011 Bern – Stadt Bern Freunde des Kino REX / Kellerkino Tickets, Infos: www.rexbern.ch – Kanton Bern Tel. Reservationen: 031 311 75 75 – Lotteriefonds des Kantons Bern Kino REX Bern Kellerkino Kasse: 031 311 38 05 – Ernst Göhner Stiftung Schwanengasse 9 Vorstellungen: Mo–Fr ab 18:00, – Burgergemeinde Bern 3011 Bern Sa ab 16:00, So ab 10:30 – Stanley Thomas Johnson Stiftung Tickets, Infos: www.rexbern.ch Kinokasse 30 Minuten vor – Ruth & Arthur Scherbarth Stiftung Tel. Reservationen: 031 311 75 75 Filmbeginn geöffnet – Jubiläumsstiftung der Schweizeri- REX Bar und Kasse: 031 311 27 96 schen Mobiliar Genossenschaft Vorstellungen: Leitung, Programmation: – Generation Espace Mo–Fr ab 14:00, Sa/So ab 10:30 Simon Schwendimann – Stiftung Wunderland REX Bar: – Miteigentümerschaft Mo–Fr ab 13:00, Sa/So ab 10:00 Das Programm des Kellerkinos Schwanengasse 9 wird wöchentlich aktualisiert. – Private Mäzeninnen und Mäzene Das Kino REX wird vom Verein In der Regel werden die Premieren- – Spenderinnen und Spender Cinéville betrieben filme des Kino REX übernommen von Kinositzen

12. «Der Bund»-Essay-Wettbewerb. Schreiben Sie zum Thema «Wir sind ein Einwanderungsland – schmeckt Ihnen das?»

«Wir sind ein Einwanderungsland – schmeckt Ihnen das?» Schreiben Sie einen Essay und nehmen Sie am Wettbewerb teil. Zu gewinnen ist ein Preisgeld von insgesamt 9000 Franken.

Teilnahmebedingungen: www.essay.derbund.ch

Einsendeschluss: 31. Dezember 2017

www.essay.derbund.ch CHF 9000.– Preisgeld! FROM RUBEN ÖSTLUND DIRECTOR OF TURIST

ONO Das Kulturlokal AB 26. OKTOBER IM KINO AGNÈS JAOUI

«Ein sonniger und herzerfreuender Film!» aufeminin.com

AUROREEIN FILM VON BLANDINE LENOIR

ab 21. September im ab 19. Oktober im

„Völlig packend (...) eine warme und mitfühlende «So als hätten die Geschichte von Elternliebe, Dardennes in Brooklyn Religion und Zugehörigkeit, ge lmt, bloss lustiger.» menschenfreundlich Screen International und mit grosser Authentizität erzählt.“ e W r a p

MENASHE EIN FILM VON JOSHUA Z. WEINSTEIN

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