Mittwoch, 9. Oktober 2019 von Wilhelmsfeld

Streckenwanderung: Wilhelmsfeld – Angelhofweg – Kreuzstraße/Hütte – Hinterheubach – Schafhof -

Weglänge: ca. 5,5 km Gehzeit: ca. 2 Std. 15 Min. Profil: mittelschwer, 150 Höhm. Anstieg, 350 Höhm. Abstieg Wanderführer: Brigitte Gruber und Isolde Kreis Treffpunkt: 9.00 Uhr Bahnhof (Abfahrt 9.09 Uhr) 9.06 Uhr Zustieg Laudenbach 9.12 Uhr Zustieg Anmeldung: bis Montag, 7. Oktober, 18.00 Uhr Tel.-Nr: 06201/73639 oder 06201/71357

Mit Bahn und Bus gelangen wir zu unseren Ausgangspunkt Schriesheimerhof in Wilhelmsfeld. Der staatlich anerkannte Luftkurort entstand zu Beginn des 18. Jh. im Rodungsgebiet des Odenwaldes. Das Gemeindegebiet befindet sich in der Hügellandschaft des südlichen Odenwalds, direkt hinter dessen Buntsandsteinstufe.

Die Region um das heutige Wilhelmsfeld wurde vermutlich ab dem Jahr 1100 besiedelt. Das Hilsbachtal blieb aber wohl wegen der steilen und unfruchtbaren Böden unberührt. Der hiesige Centallmendwald diente den umliegenden Dörfern als Holzlieferant und Viehweide und den Heidelberger Kurfürsten als Jagdrevier. Vereinzelt ließen sich auch Köhler und Pottaschensieder nieder.

Unsere Wanderung beginnen wir an der Bushaltestelle Schriesheimerhof. Zunächst über die Alte Römerstraße am Hang des Köhlerwaldes leicht ansteigend bis zum Angelhofweg und weiter zum Wanderparkplatz, den wir nach einem 20minütigen Anstieg erreichen. Zwischenzeitlich gönnen wir uns Ausblicke über den Talgrund mit seinen umgebenden bewaldeten Höhen. Die Lage ist geprägt vom Hilsbachtal, in den der Belschbach einmündet. Der Hilsbach fließt nach Osten der Steinach zu. Im Westen öffnet sich ein Sattel zum Schriesheimer Tal. Auf dem gegenüberliegenden Schriesheimer Kopf in 530 Metern Höhe entdecken wir den Teltschikturm, ein 41 Meter hoher Aussichtsturm...auf dem Weg dahin begegnet man einem Gedenkstein, der an die vielgeliebte SISSI erinnert... die 47jährige Kaiserin aus Österreich weilte 1885 mit ihrer 17jährigen Tochter Valerie zu einer Kur in . Am Ostersonntag verspürte sie Lust zu einer größeren Wanderung und machte sich auf den Weg ... nach Wilhelmsfeld...

Immer leicht bergab auf Waldwegen erreichen wir die Hütte Kreuzstrasse. Nach einer kurzen Pause führt der Weg noch mal leicht bergan bis wir die Kreisstraße 4120 erreichen. Nun geht es immer bergab vorbei am Weiler Hinterheubach (ein Seitenblick muss sein) bis zum Schafhof.

Hinterheubach (Ersterwähnung 1316) besteht nur aus wenigen Häusern (10 Einwohner) im idyllisch gelegenen Tal des Heubaches, der zur Steinach fließt. Abseits vom Durchgangsverkehr erwandert man auf der kaum befahrenen Dorfstrasse das liebliche Tal mit seinen Streuobstwiesen, das vor allen im Frühling zur Apfelblüte traumhaft schön ist.

Ab Schafhof ein kurzer Anstieg in Richtung Burg Waldeck, wo wir den H7 erreichen. Von der Ruine, die sich hinter der Gastwirtschaft befindet, ist nicht mehr viel zu sehen. In der Vergangenheit aber spielte die Burg Waldeck eine bedeutende Rolle. Danach eine kurze Wegstrecke abwärts bis zur quirligen Steinach, die uns nun bis zum staatlich anerkannte Erholungsort Heiligkreuzsteinach begleitet, einem idyllisch gelegenen Ort inmitten der waldreichen Hügellandschaft des Steinachtals. Steinach und Eiterbach fließen hier zusammen.

Ersterwähnung 1293. Die Orte waren Rodungssiedlungen, die von den Herren von Hirschberg- Strahlenburg in ihrer Herrschaft Waldeck um die von ihnen im 13. Jh. erbaute Burg Waldeck angelegt wurden. Bereits um 1200 wurde für die Siedlungen auf einem Felsvorsprung über der Steinach eine kleine romanische Pfarrkirche errichtet, die dem Heiligen Kreuz geweiht war und so dem heutigen Ort seinen Namen gab: „Heilig-Kreuz-(über der) Steinach“. Zusammen mit der Burg Waldeck entwickelte sich Heiligkreuzsteinach zum Haupt- und Gerichtsort für die umliegenden Dörfer. Die Herrschaft Waldeck wurde vielfach verpfändet, auch nachdem sie 1357 von der Kurpfalz erworben und als ,,Kellerei Waldeck“ verwaltet wurde.

Nach der Schluss-Einkehr in einem Lokal gelangen wir mit Bus und Zug wieder zurück nach Hemsbach.

Gäste sind wie immer herzlich willkommen