Lebensräume verbinden - am und im Wasser im Bereich der Schwentine - Holsteinischen Schweiz

Bild: Sparkasse

Gebietsbezogenes integriertes Entwicklungskonzept

Bewerbungsunterlagen gemäß EPPD des Landes Schleswig- im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative LEADER+

Lokale Aktionsgruppe (LAG) Schwentine - Holsteinische Schweiz

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 2

Inhaltsverzeichnis

1. ANTRAGSTELLER...... 5

2. ABGRENZUNG UND LAGE DER REGION...... 5

2.1 Konzentration auf den Kernbereich der Holsteinischen Schweiz...... 5

2.2 Sozioökonomische Aspekte...... 6

2.3 Geographisch-naturräumliche Gesichtspunkte ...... 7

3. STRUKTUR UND ORGANISATION DER LOKALEN AKTIONSGRUPPE (LAG) ...... 7

3.1 Zusammensetzung ...... 8

3.2 Organisation der LAG ...... 9

4. METHODIK DER ERARBEITUNG DES GIEK...... 9

5. AUSGANGSLAGE / BESTANDSAUFNAHME...... 10

5.1 Naturraum und Flächennutzung ...... 11

5.2 Natur und Umwelt ...... 12

5.3 Bevölkerung ...... 13

5.4 Wirtschaft ...... 13 5.4.1 Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung ...... 14 5.4.2 Landwirtschaft und Fischerei ...... 14 5.4.3 Tourismus ...... 16 5.4.4 Gesundheit, Wellness und Sport ...... 16 5.4.5 Gewerbe, Handwerk und Industrie ...... 17

5.5 Beschäftigung und Soziales...... 18 5.5.1 Entwicklung der Beschäftigung...... 18 5.5.2 Sozialstruktur ...... 19 5.5.3 Dörfliche, ländliche Strukturen ...... 19

5.6 Kultur und Kulturerbe ...... 19

5.7 Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planungen...... 20 5.7.1 Regionale Entwicklungsinitiativen...... 20 5.7.2 Lokale Agenda 21 ...... 20 5.7.3 Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE) ...... 20 5.7.4 Weitere regionale Planungen...... 21 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 3

5.7.5 Landesplanungen...... 21 5.7.6 Integration von LEADER+...... 21

6. STÄRKEN-SCHWÄCHEN-CHANCEN-RISIKEN (SWOT-ANALYSE) ...... 22

7. ENTWICKLUNGSZIELE ...... 26

7.1 Schwerpunktthema: Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials...... 26

7.2 Erhalt und Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürlichen Ressourcen ...... 26

7.3 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher, ländlicher und dörflichen Strukturen ...... 26

7.4 Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und Verringerung des Ressourcenverbrauchs...... 27

7.5 Sicherung und Schaffung wohnortnaher , familienfreundlicher Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt...... 27

7.6 Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen und Erhöhung der Attraktivität für Jüngere ...... 28

7.7 Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region ...... 28

8. ENTWICKLUNGSSTRATEGIE...... 28

8.1 Die Entwicklungsstrategie im Überblick ...... 30

9. MAßNAHMESCHWERPUNKTE BZW. -BEREICHE ...... 31

9.1 Inhaltliche Beschreibung der Maßnahmen ...... 31 9.1.1 Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen...... 31 9.1.2 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen...... 31 9.1.3 Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Freizeitstrukturen in den Bereichen Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness...... 32 9.1.4 Erschließeung neuer Einkommensquellen für Landwirte und ortsansässige KMU...... 32 9.1.5 Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation nach Außen...... 32

9.2 Kriterien und Verfahren zur Auswahl der Projekte ...... 74 9.2.1 Projektauswahlverfahren...... 74 9.2.2 Prüfung und Bewertung von Projektanträgen...... 75

10. GEBIETS- UND GRENZÜBERSCHREITENDE ZUSAMMENARBEIT...... 78 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 4

10.1 Transnationale Projektplanung...... 78

11. MONITORING- UND BEWERTUNGSSYSTEM...... 78

11.1 Elemente des Monitoring- und Bewertungssystems...... 79

11.2 Berichterstattung und Strategieanpassung ...... 80 11.2.1 Projektberichte ...... 80 11.2.2 LAG Jahresberichte ...... 80 11.2.3 Zwischen- und Ablußbewertungsberichte...... 80

12. FINANZIERUNGSKONZEPT ...... 81

Anlagen:

1. Muster für Projektbeschreibungen

2. Flyer der LAG Schwentine-Holsteinische Schweiz

3. Presseausschnitte LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 5

1. Antragsteller

Lokale Aktionsgruppe (LAG) Schwentine - Holsteinische Schweiz Geschäftsstelle Kreis Ostholstein Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung Lübecker Str. 41 23701

Tel.: 04521-788-393 Fax: 04521-788-385 e-mail: [email protected]

2. Abgrenzung und Lage der Region

Die LEADER+ Region der LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz umfaßt den Kern der Hol- steinischen Schweiz. Dazu gehören die Orte Plön, Eutin und mit ihren Seen sowie das Umland. Die Schwentine, die die Region als größtes Fließgewässer von Ost nach West durchzieht, hat eine wesentliche identitätsstiftende und ökologische Funktion.

Das Region Schwentine - Holsteinische Schweiz liegt im Osten Schleswig- zwischen den Städten Lübeck und sowie der Ostseeküste.

2.1 Konzentration auf den Kernbereich der Holsteinischen Schweiz

Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz lehnt sich an die traditionelle Abgrenzung der Holsteinischen Schweiz an und bildet eine homogene Region, sowohl geographisch- naturräumlich als auch sozioökonomisch.

Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz ist kreisübergreifend und setzt sich aus Teilen des Kreises Ostholstein und des Kreises Plön zusammen. Die folgenden Orte und Gemeinden bilden die Region:

Kreis Ostholstein

Eutin, Malente, Bosau Amt Schönwalde: , Schönwalde

Kreis Plön

Stadt Plön Amt Plön Land: Ascheberg, Bösdorf, Dörnick, Dersau, Grebin, Kalübbe, Lebrade, Nehmten, Rantzau, Rathjensdorf, Wittmoldt sowie Kirchnüchel (Amt Lütjenburg-Land)

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 6

Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz

Basisdaten (31.12.1999) Grundfläche: 459 km², Bevölkerung: 57.546 Einwohner, Bevölkerungsdichte: 125 Einw. / km²

2.2 Sozioökonomische Aspekte

Die ländliche Region Schwentine - Holsteinische Schweiz ist wesentlich gekennzeichnet vom Miteinander und den Wechselwirkungen zwischen den ländlichen Bereichen mit geringer Be- völkerungsdichte und den eher städtischen Bereichen. Eutin und Plön sind Kreisstädte und bilden die Kernstädte dieses ländlichen Raums. Ebenso wie die ländlichen Bereiche prägen auch die städtischen Bereiche die Geschichte der Region, das Leben heute und die Entwick- lungsperspektiven. Es bestehen sowohl in ökonomischer und sozialer als auch in kultureller und ökologischer Hinsicht enge Verflechtungen.

Neben Landwirtschaft und Tourismus spielen auch kleine und handwerkliche Betriebe des ver- arbeitenden Sektors eine wichtige sozioökonomische Rolle. Der landwirtschaftliche Struktur- wandel und insgesamt zurückgehende Besucherzahlen stellen die Region vor wirtschaftliche und soziale Herausforderungen.

Im Kernbereich der Holsteinischen Schweiz besteht eine stark ausgeprägte Identifikation mit der Region. Die Identität beruht einerseits auf den naturräumlichen und landschaftlichen Cha- rakteristika und der ländlichen Kultur. Andererseits geht sie auf die Geschichte der Städte Plön LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 7 und Eutin als herzögliche Residenzstädte zurück. Malente prägt in diesem Zusammenhang eine lange Tradition als Ort der Erholung.

Die Region befindet sich in einem sozioökonomischen Spannungsfeld zwischen der Ostseeküs- te und den Städten Kiel und Lübeck mit ihren Einzugsgebieten. In unmittelbarer Nähe der Schwentine - Holsteinischen Schweiz liegt im Norden und Osten mit der Ostseeküste, eine dy- namische Tourismusregion mit Ausstrahlung ins Küstenhinterland. Von den Städten Kiel und Lübeck, im Nordwesten und Süden, gehen starke Impulse auf das Umland aus. Sie beeinflus- sen das Leben und die Entwicklung ihrer Umgebung erheblich. Übereinstimmendes Ziel der Gemeinden und Orte in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz ist es, sich in diesem Span- nungsfeld als Region mit einem eigenständigen Charakter zu behaupten.

Einen wichtigen Aspekt in der Abgrenzung der Region bildet die räumliche Orientierung der Orte und Gemeinden hinsichtlich ihrer sozioökonomischen Entwicklung. Binnenorte bzw. Ge- meinden wie etwa Lütjenburg, Lensahn oder Süsel, die von der Ausstrahlung der Ostseeküs- tenregion geprägt werden, sind nicht Teil der Schwentine - Holsteinischen Schweiz. Auch Orte und Gemeinden, wie etwa Ahrensbök, Bad Segeberg oder , die sich in ihrer Entwicklung stärker an den Städten Kiel oder Lübeck orientieren, liegen nicht in dieser Region.

2.3 Geographisch-naturräumliche Gesichtspunkte

Die Schwentine - Holsteinische Schweiz liegt im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins. Als eiszeitlich geformte Endmoränenlandschaft ist die Region gekennzeichnet durch ein klein- räumiges Nebeneinander von Seen, Grünlandniederungen, knickreichen Ackerlandschaften und Wäldchen. Am östlichen Rand geht das Gebiet in den kuppigen Moränenkomplex des Bungsberggebietes mit dem Bungsberg über, der mit 168 Metern höchsten Erhebung Schles- wig-Holsteins.

Die Region wird gebildet vom Gebiet entlang der großen Seen, vom 'Großen Eutiner See' bis 'Großen Plöner See', mit der Schwentine als wichtigem naturräumlich verbindendem Element, den Orten Eutin, Plön und Bad Malente sowie dem ländlichen Umland mit seinen Dörfern und Gemeinden.

Das ländliche Umland reicht im Osten bis in das Gebiet um den Bungsberg, mit dem Quellge- biet der Schwentine und einer starken Entwicklungsorientierung der Gemeinden Schönwalde und Kasseedorf in Richtung Westen. Im Süden wird das Umland durch die Grenzen der Stadt Eutin sowie die Gemeindegrenzen von Bosau und Nehmten bestimmt, wobei insbesondere der Nehmtener Forst miteingeschlossen ist. Im Westen schließt die Region mit den Gemeindegren- zen von Kalübbe, Ascheberg und Wittmoldt ab. Im Norden wird das ländliche Einzugsgebiet von großen Seen und Schwentine durch die Grenzen der Gemeinden Lebrade, Grebin, Rantzau und Kirchnüchel sowie der Großgemeinde Malente festgeschrieben.

3. Struktur und Organisation der Lokalen Aktionsgruppe (LAG)

Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Schwentine - Holsteinische Schweiz und alle Mitglieder sind in der Region ansässig. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 8

3.1 Zusammensetzung

Die Struktur der Lokalen Aktionsgruppe zeichnet sich aus durch ein ausgewogenes Verhältnis von Vertreterinnen und Vertretern öffentlicher Einrichtungen sowie der Wirtschafts- und Sozial- partner und Verbände der Region. Wirtschafts- und Sozialpartner und Verbände sind mit etwas mehr als 66% beteiligt. In der LAG sind sektorübergreifend Vertreter der Bereiche vertreten, die für die Entwicklung der Region entscheidend sind. Die LAG ist kreisübergreifend, ihr gehören Partner aus den Kreisen Ostholstein und Plön an. Die Mitglieder der LAG sind im Folgenden aufgelistet:

Kreise, Ämter und Gemeinden

1. Kreis Ostholstein, Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung, Eutin, Horst Weppler 2. Gemeinde Malente, Bürgermeister Michael Koch (Vorstand der Holsteinische Schweiz Tourismus Vereinigung, Vorstand des Naturparks Holsteinische Schweiz) 3. Gemeinde Kasseedorf, Bürgermeisterin Bettina Hagedorn 4. Stadt Plön, Bürgermeister Ulf Demmin (Vorstand der Holsteinische Schweiz Tourismus Vereinigung, Vorstand des Naturparks Holsteinische Schweiz) 5. Gemeinde Bösdorf, Bürgermeister Joachim Schmidt (Vorstand des Naturparks Holsteini- sche Schweiz) 6. Arbeitsamt Eutin, Petra Grimm / Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen

Natur-, Umweltschutz und Kultur

7. Wasser-Otter-Mensch e.V., Eutin, Dr. Ulrich Fehlberg Land-, Gewässer- und Naturnutzer

8. Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin, Hanna Kirschnick-Schmidt 9. Jagdverband Pro Natur / Kreisjägerschaft, Malente, Gerd Schumacher 10. Kreisangelfischerverband Ostholstein, Jörg Gauger

Tourismus, Kurwesen und Wirtschaft

11. Eutin Tourismus GmbH, Eutin, Carla Krabbe 12. Wirtschaftsvereinigung Malente, Rolf Röhling Sport, Jugend und Soziales

13. CJD Jugenddorf Godensande, Malente, Günther Möller 14. Sport- und Bildungszentrum des Landesportverbandes Schleswig-Holstein, Malente, Harald Kitzel LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 9

3.2 Organisation der LAG

Projekte / Projektträger Projekt- und • Umsetzung konkreter Arbeitsgruppen Maßnahmen • Beratende Projektbe- • gleitung, Unterstützung Umsetzung der Ent- Unterstützung wicklungsstrategie • Entwicklung von Pro- • Verwendung und Know-how jekten u. Projektideen Nachweis von Mitteln • Themenspezifische • Berichterstattung Koordinierung von Ak- teuren • Beteiligung aller Akteu- re (offene Struktur)

Projekt- Projekt- Know- Bewilli- vor- Ein gungs beglei- how tung schläge setzen bescheid

Kreis Ostholstein LAG-Geschäftsstelle LAG Mitglieder- versammlung • Finanzielle und verwal- • Koordinierung und Entscheidungsvorbereitung • Bewilligung von tungstechnische Organisation der LAG Projekten, Benennung Abwicklung • Berichterstattung Prüfung von von Projektträgern Projektvorschlägen • Haftung für ordnungs- Rechenschaftspflicht • • Initiierung von Projek- gemäße Durchführung Projektübergreifende ten und Maßnahmen Koordinierung • Erteilung von Bewilli- Entscheidungen • • Beteiligung, sektor- gungsbescheiden Finanzverwaltung und übergreifende Ab- Haushaltsüber- • Finanzkompetenz Projektinitiativen stimmung, kreisüber- wachung greifende Zusammen- • Projektabrechnung arbeit und -kontrolle • Weiterentwicklung von • Monitoring Entwicklungszielen, • Öffentlichkeitsarbeit -strategie und -instru- menten

4. Methodik der Erarbeitung des GIEK

Die Erarbeitung des vorliegenden GIEK ist in partnerschaftlicher Zusammenarbeit der Mit- glieder der Lokalen Aktionsgruppe erfolgt, unter Federführung des Amtes für Planung und Nachhaltige Entwicklung des Kreises Ostholstein. Unterstützt wurde die Lokale Aktionsgruppe vom nova-Institut für Ökologie und Innovation. Die Kosten für diese Unterstützung wurden ge- meinschaftlich von den Mitgliedern der LAG getragen.

In mehr als zehn Seminaren und moderierten Workshops der LAG, die zwischen Juli 2000 und Ende 2001 stattgefunden haben, wurden von den lokalen Akteuren, in enger Zusammenarbeit mit dem nova-Institut, alle wichtigen Elemente des GIEK, von der Regionsabgrenzung über die Entwicklungsstrategie bis zum Monitoring, entwickelt und abgestimmt. Die Seminare und Work- shops hatten einen offenen Charakter: Interessierte Bürger und Akteure der Region, die nicht der LAG zugehörig sind, haben an den Veranstaltungen teilgenommen.

• 12.07.2000: Erste Informationsveranstaltung Leader+

• 29.08.2000: Detailinformationen Leader+ (Kosten und Nutzen für Region und Akteure, Möglichkeiten für eine kreisübergreifende Zusammenarbeit) LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 10

• 05.10.2000: Regionsabgrenzung und Struktur der Lokalen Aktionsgruppe

• 01.12.2000: Gründungsversammlung LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz

• 12.01.2001: Finanzierungsbedingungen, Themenschwerpunkte und Projektideen

• 08.02.2001: Situationsanalyse, Stärken Schwächen Analyse

• 07.03.2001: Entwicklungsziele, Aktivitätsfelder, Maßnahmen (Entwicklungsstrategie)

• 27.04.2001: Entwicklungsstrategie, Maßnahmebereiche und Projektideen

• 30.05.2001: Projekte, Träger, Finanzierung, Projektauswahl

• 06.07.2001: Projektauswahl, Träger, Logo

• 12.10.2001: Gesamtkonzeption und Detailaspekte GIEK (Korrekturen, Ergänzungen)

• 10.01.2002: Bewerbungsunterlagen (Korrekturen, Ergänzungen)

• 08.04.2002: Verabschiedung der Bewerbungsunterlagen

Die Bestandaufnahme und die Analyse der Ausgangssituation wurde in Kooperation zwischen dem Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung des Kreises Ostholstein, den jeweils zu- ständigen Ämtern des Kreises Plön und dem nova-Institut vorgenommen. Eine Vielzahl von Experten beider Kreise wurden konsultiert. Besonderes Augenmerk wurde auf die Analyse der bestehenden regionalen Ansätze nachhaltiger Entwicklung und der vorhandenen Planungen gelegt, um diese Aktivitäten in der Konzeption des GIEK umfassend zu berücksichtigen.

Ergänzend zu den Seminaren und Workshops wurden vom nova-Institut im Januar 2001 mit zehn ausgewählten Akteuren der Region, mittels eines Interviewleitfadens, gelenkte Intensivin- terviews durchgeführt.

Sowohl mögliche Projektträger als auch die breite Öffentlichkeit wurden durch die lokalen Me- dien über die Aktivitäten informiert. Pressemitteilungen wurden verbreitet. Ein Faltblatt wurde erstellt und verbreitet, dass über LEADER+ und die Aktivitäten der Lokalen Aktionsgruppe in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz informiert. Es ist beabsichtigt, eine Medienpartner- schaft mit der regionalen Tageszeitung "Ostholsteiner Anzeiger" zu schließen. Zudem soll in Kürze eine home-page eingerichtet werden.

5. Ausgangslage / Bestandsaufnahme

Die Schwentine - Holsteinische Schweiz ist eine durch die Landwirtschaft geprägte Region mit traditionellem Tourismus in den drei Orten und heutigen touristischen Zentren Eutin, Bad Mal- ente-Gremsmühlen und Plön. Mit den Kreisstädten Eutin und Plön verfügt die Region über zwei Orte mit städtischem Charakter, in denen ausgeprägte Verwaltungsstrukturen, ein starker Ein- zelhandel sowie kleine und mittelständische Unternehmen des verarbeitenden Sektors ange- siedelt sind. Die Region wird durch die Grenze der beiden Kreise Ostholstein und Plön durch- schnitten. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 11

Regionsspezifische Grunddaten

Bevölkerungsdichte 125 Ew/Km² 1 Gemeindeebene

Bevölkerungsentwicklung im Durchschnitt der +0,84% 2 Jahre 89-99 Gemeindeebene

Entwicklung der sozialversichungspflichtig -0,123 Beschäftigten im Durchschnitt der Jahre 90-99 Gemeindeebene

Arbeitslosenquote Jahresdurchschnitt 1999 10,5% 4 Arbeitsamtsbezirke

Arbeitslosenquote Dezember 1999 10,7% 5 Arbeitsamtsbezirke

Die geringfügige Überschreitung der gemäß Punkt 7.1.2.1.1 des EPPD zulässigen Bevölke- rungsdichte um 5 EW/km2 ergibt sich aus der Einbeziehung der städtischen Bereiche Plön, Eutin und Malente in die Region der LAG. Die Einbeziehung der städtischen Bereiche ist im Hinblick auf die Umsetzung der Entwicklungsstrategie, insbesondere der Stärkung der Bezie- hung zwischen Stadt und Umland unbedingt erforderlich.

5.1 Naturraum und Flächennutzung

Die Fläche der Region beträgt 459 km². Der Naturraum ist geomorphologisch betrachtet eine eiszeitlich geformte Endmoränenlandschaft. Die Landschaft zeichnet sich durch eine Vielzahl von Seen und Fließgewässern, sanften Hügeln und oft bewaldeten Niederungen aus. Mit dem Bungsberg bei Schönwalde verfügt die Region über die höchste Erhebung Schleswig-Holsteins. Der Große Plöner See ist der größte See dieses nördlichsten deutschen Bundeslandes. Die Agrarlandschaft ist vielfach durch Knicks (Wallhecken) gegliedert. Insgesamt verfügt die Schwentine - Holsteinische Schweiz über eine große landschaftliche Vielfalt und einen hohen Anteil an ökologisch wertvollen Gebieten.

Gesamtfläche 459 km² Anteil an der Gesamtfläche

Landwirtschaftsfläche6 285,1 km² 62,1%

1 Berechnung auf Basis der Statistischen Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein "Fläche und Bevölkerung der Gemeinden am 31.12.1999 nach Kreisen und Ämtern" 2 Berechnung auf Basis der Statistischen Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein "Fläche und Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen und Ämtern" 3 Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön u. des Statist. Landesamtes Schleswig-Holstein (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im Juni) 4 Arbeitsamtsbezirk Eutin: 10,8%, Arbeitsamtsbezirk Plön 10,2% 5 Arbeitsamtsbezirk Eutin: 11,2%, Arbeitsamtsbezirk Plön: 10,1% 6 Nutzungsarten der Bodenfläche in den Gemeinden am 31.12.1996, Statistische Berichte des Statistischen Landesam- tes Schleswig-Holstein LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 12

Waldfläche6 66,4 km² 14,5%

Siedlungs- u. Verkehrsfläche6 36,6 km² 8,0%

Wasserfläche6 67,2 km² 14,6%

Der Anteil der Waldflächen und der Gewässerflächen in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz überschreitet jeweils den Durchschnitt in Schleswig-Holstein (9,3% bzw. 4,8%) deut- lich. Der Anteil der Landwirtschaftsfläche unterschreitet den Landesdurchschnitt von 73%, e- benso wie die Siedlungs- und Verkehrsfläche der Region (Landesdurchschnitt 10,8%).

Die Landwirtschaftsfläche hat von 1992 bis 1996 um 1,1% abgenommen. Profitiert haben davon vor allem die Waldfläche, die im selben Zeitraum um rund 2,4% zugenommen hat, und die Siedlungs- und Verkehrsfläche, die in dieser Periode um rund 2,8% erweitert wurde7.

5.2 Natur und Umwelt Die Schwentine - Holsteinische Schweiz bildet den Kern des 1986 gegründeten Naturparks Holsteinische Schweiz. Er ist Schleswig-Holsteins größter Naturpark und weit über die Gren- zen des Landes hinaus bekannt. Die Region verfügt über einen hohen Anteil an Schutzgebieten unterschiedlicher Kategorien und damit über eine Vielzahl ökologisch wertvoller Flächen.

Gesamtfläche 459 km² Anteil an der Gesamtfläche

Natur- und Landschafts- ca 156 km² ca 34% schutzgebiete insgesamt8

FFH-Gebiete u. besondere ca 40 km² ca 9% Schutzgebiete (SPA)9

Etwa 34% des Gebiets sind als Natur- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Sieben Ge- biete mit einer Flächen von insgesamt etwa 750 ha haben den Status eines Naturschutzgebie- tes. Insgesamt neun Gebiete in der Region sollen als FFH-Gebiete oder besondere Schutzge- biete entsprechend der Vogelschutz-Richtlinie in das europaweite Natura 2000 Netz aufge- nommen werden:

• Lachsautal und angrenzende • NSG Ascheberger Warder, NSG Bungsbergwälder Inseln im Großen Plöner See, • Schwentine Quellgebiet Nehmter Teil des Großen Plöner Sees, Bischofs-, Heiden-, Vierer- • Keller-Ukleiseegebiet und Suhrer See, Hohenrader Forst • Suhrer See, Schöhsee, Dieksee

7 Nutzungsarten der Bodenfläche in den Gemeinden am 31.12.1996 und am 31.12.1992, Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein 8 Berechnung auf Basis der amtlichen Daten der Umweltämter der Kreise Eutin und Plön 9 Berechnung auf Basis: "Netz Natura 2000 in Schleswig-Holstein", Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, 2000; "Landschaftsrahmenplan Planungsraum III " Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, 2000; Entwurf "Landschaftsrahmenplan Planungsraum II. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 13

• Dannauer See und Umgebung • Rixdorfer Teich und Umgebung • Kossautal • Vogelfreistätte Lebrader Teich

5.3 Bevölkerung

Die Einwohnerzahl der Region Schwentine - Holsteinischen Schweiz beläuft sich auf 57.546 Personen (1999). Die Bevölkerung verteilt sich etwa zu gleichen Teilen auf die beiden Kreis- städte einerseits und die Stadt-/Umlandbereiche und die übrigen ländlichen Räume anderer- seits. Mit durchschnittlich 385 Einw./ km² liegt die Einwohnerdichte in den Kreisstädten deutlich höher als in den übrigen Gebieten, in denen im Durchschnitt 56 Einw./ km² leben. Die Großge- meinde Malente nimmt mit 155 Einw./ km² in der Bevölkerungsdichte eine Zwischenstellung zwischen Stadt und Land ein.

Bevölkerungsentwicklung

Im Durchschnitt der Jahre 1989 bis 1999 hat die Bevölkerung in der Region um 0,84% zuge- nommen. In den frühen 90er Jahren war ein deutlicher Zuwachs mit Werten von bis zu 2% zu verzeichnen, der auf eine verstärkte Zuwanderung aus den neuen Bundesländern und von Deutschstämmigen aus Osteuropa zurückzuführen ist. Seit 1995 liegt der jährlich Zuwachs im Durchschnitt nur noch bei etwa 0,5%. Die Zahl der Sterbefälle überschreitet in der Region die Geburten. Die leichten Bevölkerungszugewinne der letzten Jahre sind durch Zuzüge bedingt.

Altersstruktur

Betrachtet man die Alterszusammensetzung der Bevölkerung in den Kreisen Ostholstein und Plön insgesamt, so zeigt sich, dass von 1995 bis 1999 der Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung um 1% auf 18% zugenommen hat, während die Quote an jungen Menschen bis 15 Jahre bei 15% stagniert10. Der Anteil der aktiven im Arbeitsleben stehenden Bevölkerung (Gruppe zwischen 20 und 40 Jahren) hat in diesem Zeitraum um etwa 5% auf 34% zugenom- men. Die wesentliche Ursache für die Veränderungen sind Zuzüge.

Die Region ist durch einen überdurchschnittlich hohen Anteil älterer Menschen gekenn- zeichnet. Der Anteil der jungen Bevölkerung lag 1999 um etwa 2% unter dem Landesdurch- schnitt. Die Quote der über 65-Jährigen überschritt den Durchschnitt Schleswig-Holsteins um 2%.

5.4 Wirtschaft

Kennzeichnend für die Wirtschaft der Schwentine - Holsteinischen Schweiz ist ein sich insge- samt positiv entwickelnder Dienstleistungssektor, in dem der Tourismus dominiert. Der Struk- turwandel in der Landwirtschaft hinterläßt negative Spuren. Größere industrielle Betriebe sind in der Region so gut wie nicht angesiedelt. Eine solide Struktur kleiner und handwerklicher Un- ternehmen bilden eine wichtige Säule der wirtschaftlichen Entwicklung. Das traditionell starke verarbeitende Gewerbe unterliegt einem negativen Trend.

10 "Bevölkerung nach Alters- und Geburtsjahren in den Kreisfreien Städten und Kreisen" Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 14

5.4.1 Wirtschaftsstruktur und Beschäftigung

Wie die folgende Tabelle zeigt, sind 1999 mit rund 35%, die meisten Menschen in der Region im Dienstleistungssektor beschäftigt, der seit 1990 zweistellige Zuwachsraten verzeichnet. An zweiter und dritter Stelle bei der Beschäftigung folgen das verarbeitende Gewerbe mit rund 17% und der Handel mit 12,6%. Die Bedeutung des land- und forstwirtschaftlichen Sektors bei der Beschäftigung betrug 1999 lediglich 3,4%. Aufgrund der Funktionen der Kreisstädte Eutin und Plön nimmt der Verwaltungsbereich bei den Beschäftigten mit rund 11% eine relativ starke Stel- lung ein. Neben der Land- und Forstwirtschaft hat auch auch die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes und des Verwaltungssektors kontinuierlich abgenommen.

Beschäftigte nach Wirtschaftsabteilungen in den Arbeitsamtsbezirken Eutin und Plön11

1990 1995 1999

Anteil Anteil Änderung Anteil Änderung 90-95 95-99 Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei 4,11% 3,48% -15,33% 3,42% -1,72%

Energie, Bergbau 0,78% 0,66% -15,38% 0,70% 4,55%

Verarbeitendes Gewerbe 20,92% 19,08% -8,80% 17,13% -10,22%

Baugewerbe 8,56% 9,24% 7,94% 8,68% -6,06%

Handel 12,44% 12,40% -0,32% 12,60% 1,61%

Verkehr, Nachrichten 2,55% 2,63% 3,14% 2,50% -4,94%

Kredit, Privatversicherungen 3,93% 4,01% 2,04% 4,01% 0,00%

Dienstleistungen 30,07% 31,63% 5,19% 35,19% 11,25%

Organ. o. Erwerbs ., p. Haushalte 3,12% 3,74% 19,87% 4,64% 24,06%

Verwaltung, Sozialversicherung 13,53% 13,12% -3,03% 11,14% -15,09%

5.4.2 Landwirtschaft und Fischerei12

In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz war im Jahr 1999 eine Zahl von 407 landwirtschaft- lichen Betriebe mit einer Landwirtschaftsfläche von 25.044 Hektar angesiedelt. Die Struktur der Betriebe zeichnete sich durch einen sehr hohen Anteil großer Betriebe mit einer Fläche von mehr als 50 ha aus: rund 37% (Bundesdurchschnitt 5,6%). Die großbetrieblichen Strukturen sind typisch für Schleswig-Holstein (39%). Gleichzeitig verfügt die Region aber auch über einen relativ hohen Anteil kleiner landwirtschaftlicher Betriebe unter 10 ha Fläche. Mit rund 36% liegt dieser Anteil um etwa 5% über dem Durchschnitt des Landes Schleswig-Holstein. Der Anteil der mittleren Betriebe mit einer Größe von 10 bis 50 ha liegt mit etwa 24% unter dem Durchschnit von Land (30%) und Bund (47%).

11 Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön 12 Daten: Berechnung auf Basis "Agrarstruktur in den Gemeinden Schleswig-Holsteins 1991, 1995, 1999 " Ergebnisse der Landwirtschaftszählung. Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Kiel., 1993, 1997, 2001. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 15

Seit 1990 hat sich die absolute Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um rund 30% reduziert. Dieser Verlust hat sich seit 1995 verschärft: von '95 bis '99 gingen allein 26% der Betriebe ver- loren. Besonders betroffen waren die kleinen und die mittleren Höfe: Ihre Zahl hat sich von 1990 bis 1999 um 36% bzw. 38% verringert. Aber auch 7% der großen Betriebe über 50 ha wurden aufgegeben. Sowohl die Zahl der Höfe unter 10 ha als auch die Zahl der Großbetriebe hat sich in der Schwentine -Holsteinische Schweiz stärker reduziert als im Durchschnitt des Landes Schleswig-Holstein. Die Landwirtschaftsfläche hat in der gleichen Zeit nicht abgenom- men, im Unterschied zum Landestrend, der von 1990 bis 1999 eine Verringerung der Fläche um 9% verzeichnete.

Zur Sicherung von Einkommen und Existenz kleiner und mittlerer Betriebe werden zusätzliche Wirtschaftsaktivitäten immer wichtiger.

Regionale Produkte - regionale Vermarktung

Einen wichtigen Bereich bildet die Direktvermarktung und die Verarbeitung der Rohstoffe zu regionalen und regionaltypischen Produkten. In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz werden von etwa 20 landwirtschaftlichen Betrieben Produkte direkt ab Hof verkauft. An jeweils zwei Stellen werden ausschließlich Fisch, Wild sowie Obstsäfte oder Likore vermarktet. Zur Produktpalette gehören auch verarbeitete Produkte von Marmelade und Honig über Wildwurst und Wildschinken bis hin zu Käse. Vier der Direktvermarkter produzieren nach Richtlinien des ökologischen Landbaus.13 Für die Kreise Plön und Ostholstein wurden Einkaufsführer erstellt. Die Erschließung des Potentials an Produkten, eine Vernetzung von Anbietern und eine Pro- fessionalisieung in der Vermarktung auch hinsichtlich Tourismus und Gastronomie hat bislang nicht stattgefunden oder ist auf Schwierigkeiten gestoßen.

Urlaub auf dem Bauernhof

Ein weiterer wichtiger Bereich zur Erwirtschaftung zusätzlichen Einkommens liegt im Tourismus. Die Entwicklung von Angeboten zum Urlaub auf dem Bauernhof profitieren vom Bild der Tou- rismusregion, das mit der Schwentine - Holsteinischen Schweiz bzw. der Holsteinischen Schweiz in der Region und außerhalb verbunden wird. Eine ganze Reihe von Landwirten bieten insbesondere Familien mit Kindern ausgereifte Angebote.

Fischerei14

In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz wird von insgesamt fünf Familienunternehmen Binnenfischerei betrieben: am Plöner See, Dieksee, Kellersee und Großen Eutiner See. Drei der Betriebe verfügen über eine Fischräucherei, zwei Fischereien betreiben ein Fischbistro bzw. -imbiss. Ansonsten wird der Fang überwiegend an Haushalte und Restaurants vor Ort verkauft.

Auf den Gewässern der Holsteinischen Schweiz ist der Fischfang um etwa 80% zurückgegan- gen. Als Ursache wird seitens der Fischerei das zunehmend starke Komoranaufkommen ver- antwortlich gemacht. Die Fischereibetriebe erschließen sich zusätzliche Einkommen durch Zu- kauf und Verkauf von Frischfisch und den Verkauf von Angelerlaubnisscheinen. Der größte Fischereibetrieb Schleswig-Holsteins, Wilcken in Plön, plant für 2003 die Fischerei wegen Un- rentabilität aufzugeben.

13 "Produkte aus der Region, Einkaufsführer für den Kreis Ostholstein." Agenda 21 Ostholstein, 2000. "Direktvermarkter im Kreis Plön - Einkauf auf dem Bauernhof." Kreisverwaltung Plön, 2001. 14 Nach: Kurzbericht des Landesfischereiverbands Schleswig-Holstein zur Situation der Binnenfischerei in der Schwen- tine - Holsteinischen Schweiz, 2001. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 16

5.4.3 Tourismus

Die touristische Entwicklung der Region hat sich in den vergangenen Jahren überwiegend auf die Orte Bad Malente-Gremsmühlen, Eutin und Plön bezogen. Diese drei Orte können als tou- ristisches Kerngebiet von den Stadt-/ Umlandbereichen und übrigen ländlichen Gebieten in der Region unterschieden werden. Mit Jahrhunderte langer Tradition als Erholungs- und Kurort steht Bad Malente-Gremsmühlen an der Spitze der Gäste-, Übernachtungs- und Bettenzahlen. Bad Malente ist ein anerkannter Kneippkurort und wie Eutin als heilklimatischer Kurort aner- kannt. Plön hat den Status eines Luftkurortes. Der Anteil der drei Orte am touristischen Auf- kommen in Schleswig-Holstein beträgt rund 3%. Im Jahr 1999 haben in der Schwentine - Hol- steinischen Schweiz insgesamt rund 75.000 Gäste übernachtet. Es bestand eine Bettenzahl von rund 6.70015. Der Tourismus unterliegt jedoch erheblichen saisonalen Schwankungen.

Betrachtet man die Entwicklung der Übernachtungs- und Bettenzahlen von 1995 bis 199916, so zeigt sich in Malente ein dramatischer Rückgang von rund 30% bei den Übernachtungen und circa 11% bei der Bettenzahl. In Eutin hat die Zahl der Übernachtungen um 18,5% und die Bet- tenzahl um rund 7% abgenommen. Plön verzeichnet in diesem Zeitraum geringe Zuwachsraten. Insgesamt hat die Zahl der Übernachtungen im touristischen Kerngebiet um rund 20% abge- nommen. Die Bettenzahl hat sich um rund 7% reduziert.

Für die Region bleibt daher insgesamt eine negative Entwicklung zu verzeichnen (Gäste: - 2%, Übernachtungen: -16%, Betten: -1,5%). Dieser Trend ist unter anderem mit der negativen Entwicklung im Kurwesen verbunden, als eine Folge der Krankenkassenreformen.

Eine Ausgestaltung touristischer Angebote, die sich an regionaltypischen Aspekten orientiert, wird in der gesamten Region bislang kaum vollzogen. Auch wenn ein gut beschildertes Netz von Wander- und Rundwanderwegen, eine Vielzahl von Fahrrad- und Bootsverleihen sowie Möglichkeiten für Schiffsausflüge und Kutschfahrten besteht, so ist eine systematische Einbin- dung der Natur- und Kulturpotentiale der Schwentine - Holsteinischen Schweiz in den Tou- rismus kaum erfolgt. Erste konkrete Überlegungen zur Integration dieser Potentiale wurden im Rahmen des kreisübergreifenden Tourismusentwicklungskonzepts angestellt17.

5.4.4 Gesundheit, Wellness und Sport

Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine sehr gute Ausstattung an Kur-, Gesundheits und Rehabilitationseinrichtungen. Insbesondere in Bad Malente- Gremsmühlen, seit 40 Jahren Kneippheilbad, aber auch in Eutin und Plön bestehen Rehabilita- tionskliniken und Kurmittelhäuser. In Bad Malente-Gremsmühlen sind Kliniken von überregiona- ler Bedeutung angesiedelt.

Die Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über ein umfangreiches Angebot an Sport- möglichkeiten und -strukturen ebenfalls von überregionaler Bedeutung. Zu nennen sind das Sport- und Bildungszentrum des Landessportbundes Schleswig-Holstein, in dem jährlich 34.000 Leistungssportler, Schüler und Trainer an Lehrgängen teilnehmen und übernachten. In der Re-

15 In den statistischen Erhebungen finden lediglich touristische Betriebe mit einer Bettenzahl von mehr als acht berück- sichtigung. Da in der Region eine Vielzahl von kleinen und sehr kleinen touristischen Anbietern mit weniger als acht Betten besteht, liegt die Bettenzahl insgesamt wesentlich höher. 16 "Übernachtungszahlen nach Kreisen und Gemeinden", "Angebot an Betten nach Kreisen und Gemeinden", "Gäste- zahlen nach Kreisen und Gemeinden". Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein 17 Vergleiche Kapitel 5.9.4 "Weitere regionale Planungen" LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 17 gion befindet sich die legendäre Sportschule Malente des Schleswig-Holsteinischen Fußball- verbandes, in der sich bis 1994 die Deutsche Fußballnationalmannschaft auf Turniere vorberei- tet hat. Jährlich nehmen hier etwa 8.000 Sportler, Schüler und Trainer an Kursen teil.

Schießstände bieten dem Schießsport hervorragende Möglichkeiten und ein ehemaliger Schießplatz der Bundeswehr (Sibbersdorf) ist für eine zukünftige Nutzung vorgesehen. In der Schwentine - Holsteinischen Schweiz bestehen 2 Golfplätze sowie ein umfangreiches Angebote für Segelsport und Wasserwandern. Darüber hinaus verfügt die Region über eine Vielzahl von Reiterhöfen und Reitschulen. Es besteht eine lange Reit- und Pferdesporttradition.

5.4.5 Gewerbe, Handwerk und Industrie

Die Wirtschaftsstruktur der Schwentine - Holsteinischen Schweiz im Bereich von Gewerbe, Handwerk und Industrie zeichnet sich durch eine geringe Anzahl größerer Betriebe und eine solide Struktur von kleineren handwerklichen Betrieben aus. Lediglich zwei größere Unterneh- men mit industriellem Charakter bestehen in der Region: in Malente die Firma Kuhnke GmbH (Medizintechnik, Maschinenbau, Automotive) mit etwa 700 Mitarbeitern und in Eutin das Elekt- romotorenwerk Weyer (Elektromotoren für Windkraftanlagen) mit rund 300 Mitarbeitern.

Im Jahr 1995 bestanden in den Orten und Gemeinden der Region insgesamt 337 Handwerks- betriebe18. Etwa 19% der Beschäftigten der Region waren im Handwerk tätig. Die Zahl der Handwerksunternehmen je 10.000 Einwohner lag bei rund 60 und damit etwa im Durchschnitt des Landes Schleswig-Holstein. Mit einer Zahl von 234 Betrieben konzentrieren sich mehr als zwei Drittel dieser KMU auf die zentralen Orte Eutin, Plön und Bad Malente-Gremsmühlen. Die wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung des Handwerks in der Schwentine - Hol- steinischen Schweiz dürfte zugenommen haben, wenn man die Entwicklung des Handwerks in den Kreisen Ostholstein und Plön von 1994 bis 1999 überträgt: Die Zahl der Betriebe hat sich um 8%19 erhöht.

18 Aktuelle Handwerkszählung "Das Handwerk in Schleswig-Holstein 1995 - Ergebnisse der Handwerkszählung 1995 in regionaler Gliederung". Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein 19 Bericht der Handwerkskammer Lübeck (1999): Betriebsbestand in den Städten und Kreisen am 31.12.1994 und am 31.12.1999 nach Handwerksgruppen LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 18

5.5 Beschäftigung und Soziales

5.5.1 Entwicklung der Beschäftigung

Beschäftigung

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region Schwentine - Holsteini- sche Schweiz zeigt in den letzten fünf Jahre einen abnehmenden Trend. Eine leichte Zunah- me 1999 konnte die starken Verluste der Jahre 1997 und 1998 nicht ausgleichen.

Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Arbeitsort) von 1995 bis 1999 (Gemeinden der Schwentine - Holsteinische Schweiz)20

Anzahl Änderung in %

1995 15.570 -0,55

1996 15.547 -0,15%

1997 15.158 -2,5%

1998 14.800 -2,36%

1999 14.839 +0,26%

Die Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vermittelt jedoch kein vollständiges Bild der tatsächlichen Beschäftigungsentwicklung, da sie die Veränderungen im öffentlichen Dienst nur teilweise widerspiegelt: Beamte, Berufs- und Zeitsoldaten werden nicht erfaßt. Die negativen Entwicklungen der für die Region relevanten Bereiche Bundeswehr und Bundes- grenzschutz sind hier nicht vollständig berücksichtigt.

Arbeitslosigkeit

Die Region war in den letzten Jahren von der Zunahme der Arbeitslosigkeit stärker betroffen als das Land Schleswig-Holstein und die Bundesrepublik Deutschland im Durchschnitt.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 1995 bis 199921

95 96 97 98 99

Arbeitsamt Eutin 8,0 % 9,1% 10,4 11,0 10,8

Arbeitsamt Plön 8,9 % 9,6 % 10,6 11,2 10,2

Durchschnitt 8,5 % 9,35 % 10,5 11,1 10,5

Schleswig-Holstein 9,1 % 10,0 % 11,2 % 11,2 % 10,6 %

Deutschland 10,4 % 11,5 % 12,7 % 12,3 % 11,7 %

20 Berechnung auf Basis der Statistiken der Arbeitsämter Eutin, Plön u. des Statist. Landesamtes Schleswig-Holstein 21 Statistiken der Arbeitsämter Eutin und Plön und Bundesanstallt für Arbeit LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 19

Die Arbeitslosenquote ist in den Arbeitsamtsbezirken Eutin und Plön insgesamt von 1995 bis 1998 um 2,6 % gestiegen, während in Schleswig-Holstein die Steigerung im selben Zeitraum 2,1 % betrug. In der Bundesrepublik erhöhte sich die Quote von 1995 bis 1997 um 2,3 % und reduzierte sich dann bereits. Die Abnahme der Arbeitslosigkeit von 1998 bis 1999 liegt in der Region etwa im Durchschnitt Schleswig-Holsteins. Die Arbeitslosenquoten sind zwar niedriger als im Bundesdurchschnitt, jedoch war auch die Abnahme der Arbeitslosigkeit in der Region insgesamt schwächer als in Deutschland insgesamt.

Darüber hinaus ist der Arbeitsmarkt in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz von einer al- ternierenden Arbeitslosigkeit geprägt, die im Winter um etwa 2% bis 3% über der Quote des Sommers liegt. Eine wesentliche Ursache liegt im saisonalen Tourismus.

5.5.2 Sozialstruktur

Die Zahl der Menschen, die als Hilfe zum Lebensunterhalt Sozialhilfe empfangen, und ihre zeit- liche Entwicklung gibt wichtige Hinweise auf die Armutssituation in der Region. Da aus Daten- schutzgründen nur kreisbezogene Daten veröffentlicht werden, liegen hier für die Schwentine - Holsteinische Schweiz keine detailgenauen Informationen vor.

Der Anteil der Sozialhilfeempfänger an der Bevölkerung ist im Durchschnitt der Kreise Ost- holstein und Plön von 1996 bis 1998 von etwa 3% auf 3,25% gestiegen22. Die Quote liegt unter dem Bundesdurchschnitt von 4%. Der Anteil der Frauen lag in diesen Jahren relativ konstant bei etwa 58%. Ein Anteil von 37,8% bzw 37,6% von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bei den Sozialhilfeempfängern deutet auf den relativ hohen Anteil alleinerziehender Mütter hin.

5.5.3 Dörfliche, ländliche Strukturen

Die mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel verbundene Aufgabe von Höfen und der Ver- lust von Beschäftigung führt zunehmend zum Zerfall der ursprünglichen dörflichen und ländli- chen Strukturen. Grundversorgungsstrukturen und soziale Infrastruktur wie Einzelhandel, Post, Banken, Gasthäuser etc. sind in vielen kleinen Dörfern nicht mehr vorhanden. Im Kreis Ostholstein verfügten von 224 Ortsteilen im Jahr 1999 rund 58% über kein Lebensmittelge- schäft mehr, und etwa 27% hatten keine Gaststätte23. Ein Aussterben der Dörfer ist in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz jedoch nicht zu beobachten, da insbesondere aktive Menschen mittleren Alters und ältere Menschen aus den Städten in die ländlichen Randgebiete und die Umlandbereiche zuziehen.

5.6 Kultur und Kulturerbe

Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über ein reichhaltiges Potential an regionaler und regionaltypischer Kultur sowie kulturellem Erbe.

Die Kreisstädte Eutin und Plön können auf ein reiches kulturhistorisches Erbe aus ihrer Zeit als herzögliche Residenzstädte schauen. Im 18. Jahrhundert machte Fürstbischof Friedrich Au- gust Herzog von Oldenburg den Eutiner Hof zu einem kulturellen Zentrum des Nordens. Im 19. Jahrhundert wurde das Plöner Schloß Sommerresidenz des dänischen Königs. Schlösser mit

22 Daten: Kreis Ostholstein Sozialraumbericht 1999; Kreis Plön Kreissozialamt StaLa-HLU-Empfänger Statistiken E 1.2 1996-1999 23 Kreis Ostholstein Sozialraumbericht 1999 LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 20

Parks, historische Altstädte und andere kulturhistorisch wertvolle Gebäude sind in Eutin und Plön gut erhalten.

Daneben verleiht das ländliche Umland mit seinem Mosaik aus kleinen ursprünglichen Bauern- dörfern und Fachwerkhäusern einerseits sowie Gutshöfen, Kirchen und Herrenhäusern ande- rerseits der Region ihren typischen kulturlandschaftlichen Charakter. Leerstände von kulturhis- torisch wertvollen Gebäuden lassen jedoch viele der Bauwerke langsam verfallen und bedrohen insbesondere die attraktiven Dorfbilder.

Schließlich besteht in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz umfangreiches Wissen über traditionelle regionale Gerichte und die Herstellung regionaltypischer Produkte. Eine Viel- zahl von Kunsthandwerkern und Künstlern z.B. in den Bereichen Keramik, Textil, Glas und Goldschmiedekunst haben sich in der Region niedergelassen und bieten ein Spektrum von Werken und Produkten, das in Norddeutschland seinesgleichen sucht.

5.7 Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planun- gen

Regionale Ansätze nachhaltiger Entwicklung und bestehende Planungen in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz sind von der Aufgliederung der Region in zwei Kreise und der Zuord- nung der beiden Kreise zu unterschiedlichen Planungsräumen geprägt. Pläne und regionale Entwicklungsprozesse werden entsprechend dieser Gliederungen vorgenommen. Spezifisch auf die Erfordernisse der Region ausgerichtete Planungen bestehen in Form des Entwicklungs- plans für den Naturpark Holsteinische Schweiz von 1990 und des kreisübergreifenden Touris- musentwicklungskonzepts von 1999.

5.7.1 Regionale Entwicklungsinitiativen

• Integrierte Kreisentwicklung Ostholstein

• Regionalentwicklung in der Technologie-Region K.E.R.N. e.V.

• Naturpark Holsteinische Schweiz e.V.

• Arbeitsgemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände

• Wasser-Otter-Mensch e.V.

5.7.2 Lokale Agenda 21

In beiden Kreisen der Region finden Lokale Agenda 21-Prozesse statt. In den Gemeinden Mal- ente und Kasseedorf wurden zudem Beschlüsse zur Initiierung einer Lokalen Agenda 21 ge- faßt. Im Kreis Ostholstein wurde der Prozess im Jahr 1997 eingeleitet und das Amt für Pla- nung und nachhaltige Entwicklung gegründet, das sich hier unter anderem mit dem Agenda- Prozess befaßt. Im Kreis Plön wurden die Aktivitäten zur Lokalen Agenda 21 Ende des Jahres 1998 gestartet.

5.7.3 Ländliche Struktur- und Entwicklungsanalyse (LSE)

Im Rahmen der Politik für den ländlichen Raum der Landesregierung Schleswig-Holstein wer- den für Gemeinden und teilweise gemeindeübergreifend auf der Ebene der Ämter ländliche Struktur- und Entwicklungsanalysen erarbeitet. Sie beinhalten sektorübergreifende Entwick- LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 21 lungskonzeptionen und -analysen, die sich durch Beteiligung regionaler Akteure und projektbe- zogene Planungsansätze auszeichnen. In der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz sind für die Gemeinden Malente und Bosau LSE in der Erarbeitung. Für Plön und das Amt Plön- Land sind LSE in der Planung. Der Abschlußbericht für die Gemeinden Altenkrempe, Kassee- dorf, Schashagen und Schönwalde a.B. (Bungsbergregion) liegt vor (Stand Juni 2001).

5.7.4 Weitere regionale Planungen

• Kreisüberschreitendes Tourismusentwicklungskonzept

• Gesamtkonzeption naturnahe Entwicklung der Schwentine

• Entwicklungsplan Naturpark Holsteinische Schweiz

5.7.5 Landesplanungen

• Landesraumordnungsplan - Regionalpläne - Landschaftsrahmenpläne

• Ländlicher Raum: Entwicklung endogner Potentiale, Berücksichtigung ökologischer Belange

• Raum mit besonderer Bedeutung für Tourismus und Erholung

• Ordnungsraum für Tourismus und Erholung

• Gebiete mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft

5.7.6 Integration von LEADER+

Bei der Entwicklung des vorliegenden regionalen Entwicklungskonzepts bzw. LEADER+ Pro- gramms für die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz wurden die genannten Planungen, bestehenden Konzeptionen und aktuellen Ergebnisse aus den regionalen Entwicklungsprozes- sen berücksichtigt. Für den Verlauf des LEADER+ Programms in der Region wird gewährleistet, dass die Planungsvorgaben eingehalten und vorliegenden Konzepte weiterhin Berücksichti- gung finden.

Durch die Möglichkeiten zur flexiblen Anpassung des Programms kann bei Inkrafttreten des Regionalplans II und des Landschaftsrahmenplanes II auf neue Aspekte zur Entwicklung der Region reagiert werden. Auch neue Ergebnisse regionaler Entwicklungsinitiativen in der Regi- on, wie etwa die Agenda 21 Prozesse der Kreise, die integrierte regionale Entwicklungskonzep- tion für Ostholstein oder neu abgeschlossene LSE sollen in den Verlauf des LEADER+ Pro- gramms kontinuierlich Eingang finden.

An der LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz sind regionale Schlüsselakteure beteiligt, die, involviert in die laufenden Prozesse und Planungen der Region, Informations- und Koordinati- onsfunktionen übernehmen. Durch diese enge Verknüpfung wird ein kontinuierlicher Informati- onsfluß in beide Richtungen gewährleistet. Der Informationsaustausch erlaubt es, dass die Fortschritte und Ergebnisse aus LEADER+ auf kurzem Weg Niederschlag in den anderen regi- onalen Planungen, Prozessen und Maßnahmen in der Region finden.

Ergänzung bestehender Prozesse und Konzepte

Das LEADER+-Programm ergänzt die bestehenden Prozesse und Konzepte in idealer Weise. In Initiativen und Planungen in den beiden Kreisen Plön und Ostholstein hat der Ansatz der LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 22 integrierten nachhaltigen Regionalentwicklung Eingang gefunden. Beteiligungsorientierte regionale Entwicklungsprozesse finden aktuell im Rahmen von LSE's, Agenda 21-Prozessen und der Erarbeitung des regionalen Entwicklungskonzepts Ostholstein statt.

Kreisübergreifende bzw. an den Erfordernissen der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz oder der Holsteinische Schweiz orientierte Planungen haben bisher allein die touristische Ent- wicklung oder den Naturschutz zum Gegenstand. Sektorübergreifende integrierte Planungen und Maßnahmen und ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen den Akteuren fan- den, obwohl gewünscht, bislang kreisübergreifend nicht statt.

Im Rahmen des LEADER+ Programms wird die bestehende Planung um einen sektorübergrei- fende und maßnahmeorientierten Prozess (und Konzeption) ergänzt, der kreisübergreifend angelegt ist und sich speziell auf die Bedingungen der Schwentine - Holsteinischen Schweiz bezieht. Darüber hinaus wurde mit der LAG erstmals eine kreisübergreifende Beteiligungs- struktur geschaffen, die einen kontinuierlichen sektorübergreifenden Informationsaustausch zwischen den Akteuren und entsprechende Abstimmungsprozesse ermöglicht.

LEADER+ soll somit wichtige Impulse für eine kreisübergreifende Zusammenarbeit und die Durchführung abgestimmter Aktivitäten in der Region Schwentine - Holsteinische Schweiz herbeiführen. Synergieeffekte durch die Koordinierung von Kräften aus beiden Kreisen sollen mobilisiert werden. Neue, innovative Maßnahmen sollen gemeinsam entwickelt und erprobt werden. Die Ergebnisse sollen durch die enge Vernetzung auf unkompliziertem Wege in den bestehenden Entwicklungsstrukturen Berücksichtigung finden.

6. Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken (SWOT-Analyse)

Raum und Organisation

Stärken Schwächen • Sich ergänzende kulturelle, soziale und ökono- • Aufteilung in zwei Kreise, Mangel an kreisüber- mische Elemente zentraler Orte und ländlicher greifender Planung, mangelnde kreisübergrei- Bereiche fende Aktivitäten und schlechter Informationsfluß • Identitätsstiftende, natürliche Verbindung ländli- • Kreisbezogene Gestaltung des ÖPNV cher und eher städtischer Bereiche durch die • Zuordnung der beiden Kreise zu unterschiedli- Schwentine chen Planungsräumen in der Landesplanung • Vielfalt von Lösungsansätzen durch unabhängi- • Mangelnder Informationsaustausch zwischen gen Entwicklungsansätze in den beiden Kreisen den Aktueren in jedem der beiden Kreise, man- • Erfahrung in beteiligungsorientierten Regiona- gelnde Koordination und Kommunikation von lentwicklungs- und Planungsinitiativen Aktivitäten in der Öffentlichkeit • Keine breite Mobilisierung der Bevölkerung und Beteiligung weniger Akteure • Baurechtliche Hemmnisse bei der Umnutzung leerstehender Gebäude Chancen Risiken • Vernetzung von Strukturen und Maßnahmen der • Mangelnde regionsbezogene Verwaltungsstruk- zentralen Orte mit denen des Umlandes turen und Planungen können effiziente, regiona- • Kreis- und sektorübergreifende Information, le Lösungen behindern regionsbezogene Koordination und Zusammen- • Mangelnde interne Kommunikation und Aus- arbeit tausch mit anderen Regionen können Innovati- • Verbesserung der Kommunikation von Aktivitä- on und Beteiligung von Akteuren behindern ten, Fortschritten und Potentialen innerhalb der Region und nach Außen. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 23

Natur und Umwelt

Stärken Schwächen • eiche Ausstattung an ökologisch wertvollen und • Ausgebauter, wenig naturnaher Zustand von landschaftlich attraktiven Naturräumen, hoher Schwentine und anderen Fließgewässern und Anteil an Schutzgebieten sowie an Wald- und Feuchtstandorten Wasserfläche • Ökologische Schwierigkeiten im Bereich der • Große Artenvielfalt von Flora und Fauna Uferzonen der Seen und durch Gewässerbelas- • Zahlreiche und unterschiedliche Biotoptypen in tungen unterschiedlicher Quellen einem abwechselungsreichen Landschaftsbild • Aufgabe extensiver Bewirtschaftung bedroht das • Naturpark Holsteinische Schweiz, Seen und Fortbestehen kulturbedingter Lebensraumtypen reine Luft wichtig für Tourismus und Gesund- mit ihrer biologischen Vielfalt heitswesen • • Natur mit wichtigen ökonomischen (Tourismus, Intensive Landnutzung in der Landwirtschaft Land- und Gewässerbewirtschaftung, Verarbei- durch erhöhten Wettbewerbsdruck tung etc.) und sozialen Potentialen (regionale • Zunahme des Anteils der Siedlungs- und Ver- Identität, Freizeit, attraktiver Wohnstandort, Be- kehrsflächen, problematisch bei Flächenversieg- völkerungszunahme) lung • Hohe Übereinstimmung bei Naturnutzern und Schützern sowie der Landesplanung bezgl. einer naturgerechten Nutzung der Naturpotentiale Chancen Risiken • Naturgerechte Nutzung attraktiver Natur- und • Intensivierung der Landwirtschaft und teilweise Kulturräume; Erhalt durch extensive Bewirt- intensive touristische Nutzung sind mit Proble- schaftung, Fischerei, Gewässerwirtschaft, Tou- men für Naturgebiete und Landschaften verbun- rismus, Freizeit und verarbeitendes Gewerbe den • Entwicklung eines ausgewogenen Verhältnisses • Aufgabe extensiver Bewirtschaftung: ein Risiko zwischen dem Schutz und der Nutzung der Na- für das Fortbestehen kulturbedingter Lebens- turgebiete. raumtypen mit ihrer biologischen Vielfalt • Erhalt traditioneller und Entwicklung neuer ex- • Nähr- und Schadstoffeintrag in Böden, Grund- tensiver Nutzungen zur Sicherung von Kultur- und Oberflächengewässerwasser landschaften und Einkommen • Beeinträchtigung, Verkleinerung, Isolierung und • Ausbau des Netzes an Biotopenverbünden Verlust naturbetonter Biotope und damit die Ab- • Ökologische Verbesserung der Gewässerstruk- nahme der Artenvielfalt turen und Pflege u.a. mit Blick auf die EU- • Abnahme von Vielfalt, Eigenart und Schönheit Wasserrahmenrichtlinie - Etablierung eines in- des Landschaftsbildes tegrierten Gewässermanagements Kulturgüter und kulturelles Erbe

Stärken Schwächen • Vielfalt an kulturhistorisch wertvollen Gebäuden, • Kulturell wertvolle Gebäude sind durch Leer- landschaftstypischen Dorfbildern stände vom Verfall bedroht • Bestand an regionaltypischen Produkten, traditi- • Fehlende Konzepte für leerfallende Bausub- onellen Gerichten, typischer Architektur, Kunst- stanz, häufig mit ortsbildprägendem Charakter handwerk, Brauchtum und Geschichte • Mangelndes Bewußtsein in der Bevölkerung für • Kulturgüter, kulturelles Erbe mit wichtigen öko- regionaltypische Kultur und kulturelles Erbe nomischen (Tourismus, Verarbeitung, Gastro- nomie etc.) und sozialen Potentialen (regionale Identität, Attraktivität, Freizeit) Chancen Risiken • Gute Möglichkeiten zur Entwicklung kulturtou- • Verlust kulturhistorisch wertvoller und, oder ristischer Angebote ortsbildprägender Gebäude • Verbindung von Erhalt kulturell wertvoller Ge- • Verlust an regionaltypischer Kultur, regionalen bäude und Ansiedlung geeigneter Betriebe mit Wurzeln und regionaler Identität ökonomischen Impulsen • Erhalt kulturell wertvoller Gebäude und regiona- typischer Kultur zur Stärkung regionaler Identi- tät sowie Steigerung der Attraktivität der Region für Bewohner und Besucher Bevölkerung und Soziales LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 24

Stärken Schwächen • Zunahme des Anteils aktiver, im Arbeitsleben • Überdurchschnittlich hoher Anteil älterer Men- stehender Menschen durch Zuzüge schen sowie eine niedrige Quote Junger: "Überalterung" • Arbeitslosenquote und Anteil der Sozialhilfeemp- • fänger unter dem Bundesdurchschnitt Verlust an Beschäftigungsmöglichkeiten, redu- zierte Beschäftigungsfunktion, Zunahme der • Positive Ansätze zum Erhalt ursprünglicher Zahl an Berufspendlern dörflicher Strukturen • Zuzüge in die ländlichen Gebiete in Form reiner • Offener und freundlicher Umgang und Dienstlei- Wohnstandortverlagerung, Stärkung allein der stungsbewußtsein der Menschen Wohnfunktion • Annäherung der Arbeitslosenquote an das • Ausgeprägtes ehrenamtl. Engagement und höhere nationale Niveau Bereitschaft, sich für die Region und Gesell- schaft zu betätigen und Entwicklungsprozesse • Insbesondere alleinerziehende Frauen und aktiv zu unterstützen Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt sind von Sozialhilfe anhängig • Dichtes Netz an Vereinen als wichtige soziale • Abnahme ursprünglichen dörflichen und ländli- Infrastruktur und Keimzelle für Initiativen chen Strukturen sowie der Lebensqualität und • Gute Ausstattung mit Fort- und Weiterbildungs- Attraktivität der Dörfer einrichtungen Chancen Risiken • Natur, Natursport und Gesundheit bieten gute • Weiterer Anstieg der Quote älterer Menschen Möglichkeiten den Erfordernissen der Älteren als • Weiterer Verlust von Beschäftigung vor Ort auch den Ansprüchen der jüngeren Bevölke- durch anhaltenden Strukturwandel in der Land- rungsgruppe zu entsprechen. wirtschaft und fortgesetzten Rückgang des Tou- • Zielgruppengerechte Angebote für junge Men- rismus' schen gegen "Überalterung" • Entwicklung des Umlandes und der ländlichen • Schaffung wohnortnaher und familienfreundli- Bereiche der Region zum reinen Wohnstandort cher Arbeit (dezentrale Beschäftigungsangebote • Abwanderung junger aktiver Menschen in ländlichen Bereichen verringern Pendlerver- • kehr) Soziale Ausgrenzung alleinerziehende Frauen und Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt • Beschäftigung und Qualifikation für Jugendliche, • alleinerziehende Frauen und Problemgruppen Steigende Belastung der Kommunen durch auf dem Arbeitsmarkt Sozialhilfe • • Natur- und kulturbezogener Tourismus, Er- Verlust an regionaler Identität durch Abnahme schließung zusätzlicher Einkommen für Land- ursprünglicher dörflichen und ländlichen Struktu- wirtschaft und KMU sowie Diensleistungsbetrie- ren be können Beschäftigungsmöglichkeiten bieten • Völliger Verlust ursprünglicher ländlichen Struk- und Chancen für den Erhalt dörflicher und länd- turen und dörflichen Lebensformen licher Strukturen • Einstellung der Menschen bietet gute Chancen für die Integration von Neubürgern, für die Ver- besserung der Kommunikation und Beteiligung in der Region • Offener, freundlicher Umgang erleichtert kreis- überschreitende Aktivitäten sowie Kooperatio- nen Wirtschaft: Landwirtschaft, Fischerei, Tourismus, Gewerbe

Stärken Schwächen • Offenheit der Landwirte für umweltgerechte • Fortschreitender Strukturwandel und Verlust an Bewirtschaftung und Innovationsbereitschaft Beschäftigungsmöglichkeiten in der Landwirt- • Räumliche Nähe zu Verbrauchern (Bewohner, schaft Touristen), Strukturen im Tourismus und Ge- • Angespannte Einkommenslage vieler landwirt- sundheitswesen bieten günstige Voraussetzun- schaftl. Betriebe gen zur Direktvermarktung • Schwache ausgeprägte Direktvermarktung und • Ausbaufähige, bestehende Strukturen 'Urlaub Verarbeitung von Produkten auf dem Hof auf dem Bauerhof' • Rückgang der Binnenfischerei und Aufgabe von • Binnenfischerei: traditioneller Wirtschaftsbereich, Betrieben wichtiges Element regionaler Identität LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 25

• Ausgeprägte touristische Strukturen im touristi- • Begrenzte Berücksichtigung von Natur und schen Kerngebiet Kultur sowie Sport im Tourismus • Hohe Bekanntheit und positives Image als Tou- • Geringe Betonung regionaler Identität rismusregion intern und extern • Rückläufige Zahlen im Tourismus • Umfangreiche Potentiale für Entwicklung von • Mangelnde touristische Strukturen im Umland- natur- und kulturbezogenem, nachhaltigen Tou- bereich rismus • Schwächen in der marktgerechten Weiterent- • Umfangreiche Potentiale in verschiedenen Na- wicklung des Tourismus sowie in Marketing und tursportbereichen und im Gesundheitswesen Kommunikation • Konzeptionelle Überlegungungen zur kreisüber- • Mangelnde Innovationsbereitschaft privater greifenden, nachhaltigen Tourismusentwicklung Anbieter im Tourismus bestehen • Schwächen in der touristischen Organisations- • Gute Ausstattung mit kleineren und handwerkli- struktur chen Betrieben insbesondere des verarbeiten- • den Sektors Ausgeprägte saisonale Schwankungen im touristischen Aufkommen und den Beschäfti- • Stark ausgeprägter Kur- und Rehabilitationsbe- gungsmöglichkeiten reich • Touristische, handwerkliche u. gewerbliche • Attraktiver Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum Strukturen konzentrieren sich auf eher städti- • Positive Entwicklung im Dienstleistungssektor sche Bereiche • Fast keine größeren industriellen Betriebe • Relativ große Bedeutung des Verwaltungssek- tors • Fast keine größeren industriellen Betriebe Chancen Risiken • Erhalt kleiner und mittlerer landwirtschaftlichen • Völliger Verlust kleiner und mittelständischer Betriebe durch Schaffung zusätzlicher Einkom- landw. Strukturen sowie fortschreitenden Be- mensmöglichkeiten schäftigungsverluste • Vertikale und horizontale Vernetzung der land- • Völlige Aufgabe der Binnenfischerei wirtschaftl. u. verarbeitenden Betriebe entlang • Weiterer Rückgang im Tourismus und damit regionaler Wertschöpfungsketten Verlust von Beschäftigungsmöglichkeiten • Einbindung der Fischerei in Strukturen zur Regi- • Verlust des positiven Images der Region und der onalvermarktung und Förderung regionaler Pro- Bekanntheit dukte und Tourismus sowie Öffentlichkeit • Konzentration der touristischen Entwicklung auf • Einvernehmliche Lösung der Kormoranproble- das Kerngebiet und Übernutzung der natürlichen matik für die Fischerei Potentiale und Ressourcen • Entwicklung neuer naturgerechter touristischer • Zunehmendes Verkehrsaufkommen durch Angebote im Bereich Natur und Kultur Fremdenverkehr und Naherholung • Bündelung regionsspezifischer Attraktionen • Standortkonkurrenz für die ländlichen Be- (Naturerlebnis, Kultur, Gesundheit, Sport, Land- reiche bei Gewerbe und Dienstleistungen durch wirtschaft) zu einem touristischen Gesamtpaket die eher städtischen Gebiete sowie Kiel und Lü- • Vernetzung der Angebote des Kur- und Gesun- beck heitswesens mit Natursport- und Naturerlebnis- angeboten (Wellnesssektor) • Einbindung von "Ferien auf dem Bauernhof" in andere touristische Angebote • Positive Gesamtentwicklung im Bereich "Urlaub auf dem Bauernhof“ • Bessere Vernetzung von touristischen Angebo- ten des Kerngebiets mit denen der Umlandbe- reichen • Neue Organisationsmodelle im Tourismusmar- keting • Sektorübergreifende und gebietsübergreifende Zusammenarbeit • Ortsungebundenheit neuer Technologien auch für die ländlichen Räume interessant

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 26

7. Entwicklungsziele

Die Region Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine besonders reichhaltige Aus- stattung an wertvollen Natur- und Kulturgütern, die ein enormes Potential an Entwicklungs- möglichkeiten bieten. Dieses Potential wird bislang bei weitem nicht ausgeschöpft. Nicht nur in der Entwicklung eines natur- und sozialverträglichen Tourismus versprechen Natur und Kultur gute Chancen, sondern auch in anderen ökonomischen Feldern. Natur- und Kulturgüter bieten darüber hinaus gute Möglichkeiten in sozialen Bereichen: Entwicklung von Beschäftigung, Schaffung zielgruppengerechter Freizeitangebote und Stärkung der regionalen Identität. Bei einem dauerhaftem Erhalt können Natur und ländliches Kulturerbe gute Impulse für ökonomi- schen Fortschritte, die Sicherung von Arbeit und soziale Stabilität leisten.

7.1 Schwerpunktthema: Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Po- tentials

Die inhaltliche Ausrichtung des GIEK und damit des LEADER+ Programms für die Schwentine - Holsteinische Schweiz bezieht sich auf den in den Leitlinien der Europäischen Kommission genannten Schwerpunkt "Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials - einschließ- lich der Steigerung des Wertes von Flächen im gemeinschaftlichen Interesse, die für NATURA 2000 ausgewählt wurden".

7.2 Erhalt und Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürli- chen Ressourcen

Die Ökosysteme, Naturräume sowie die natürlichen Ressourcen der Region bilden die Basis für die biologische Vielfalt sowie viele ökonomische und soziale Perspektiven in der Region. Oh- ne diese Grundlagen ist die Entwicklung naturbezogener Tourismus- und Freizeitstrukturen nicht möglich. Die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei basieren auf diesen Grund- strukturen. Verschiedene kleine und handwerkliche Verarbeitungsbetriebe sind auf qualitativ hochwertige Produkte dieser Primärproduzenten angewiesen. Intakte Naturräume tragen zum Erhalt dieser Wirtschaftsbereiche bei, ebenso wie naturnahe umweltgerechte Bewirtschaftung wesentlich für die Sicherung vieler Natur- und Kulturlandschaften ist.

Die intakten Natur- und Kulturlandschaften, Naturräume und Ökosysteme prägen nicht nur bei Besuchern das Bild der Schwentine - Holsteinischen Schweiz, sondern auch bei den Bewoh- nern. Natur und Umwelt bilden auch ein unverzichtbares Element der regionalen Identität der Menschen.

Ziel des Leader+-Programms ist daher der Erhalt und die Verbesserung der Ökosysteme, Naturräume und natürlichen Ressourcen, als wichtige ökologische, ökonomische und sozia- le Basis der Region auch für die Zukunft.

7.3 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher, ländli- cher und dörflichen Strukturen

Mit der regionalen Kultur und dem kulturhistorischen Erbe verfügt die Schwentine - Holsteini- schen Schweiz über wichtige Potentiale zur Entwicklung kulturbezogener ländlicher Tourismus- strukturen. Darüber hinaus bilden Kultur und kulturhistorisches Erbe wichtige soziale Wurzeln der Bevölkerung und damit wesentliche Bestandteile der regionalen Identität. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 27

Mit dem ländlichen Strukturwandel und dem Wandel in den Dörfern der Region drohen regiona- le und regionaltypische Kultur immer mehr in Vergessenheit zu geraten, zumal dass Bewußt- sein für den Wert insbesondere immaterieller Kulturgüter in der Region nicht stark ausgeprägt ist. Materielle Kulturgüter, wie kulturhistorisch wertvolle Gebäude, drohen zudem durch Leer- stände zu verfallen. Wesentlich für die Erhaltung und die Inwertsetzung dieser Potentiale ist auch die Sicherung intakter ländlicher und dörflicher Strukturen, an die die ländliche und regionale Kultur vielfach gebunden ist.

Ein weiteres Ziel des Leader+ Programms liegt daher im Erhalt und in der Förderung regionaler Kultur sowie ländlicher und dörflichen Strukturen.

7.4 Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und Verringerung des Ressourcenverbrauchs

Unerläßlich für ein solides Gleichgewicht zwischen dem Erhalt der Natur und Naturräume der Region und ihrer Nutzung ist der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Die Ver- ringerung des Ressourcenverbrauchs in der Region, die Reduzierung von Belastungen und die Schließung regionaler Stoffkreisläufe können wesentlich zur Erhaltung der natürlichen Ressour- cen in einer hohen Qualität beitragen. Ein hoher Qualitätsstandard bildet eine unabdingbare Vorausetzung für eine nachhaltige, langfristige Nutzung der Ressourcen und ihre Inwertset- zung.

Ziel des Leader+-Programms ist die schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und die Verringerung des Ressourcenverbrauchs.

7.5 Sicherung und Schaffung wohnortnaher , familienfreundlicher Be- schäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt

Obwohl die Region seit 1999 wieder einen leicht positiven Trend bei der Zahl der sozialversi- cherungspflichtig Beschäftigten und der Arbeitslosen zu verzeichnen hat, besteht weiterhin in der Sicherung und Schaffung von Beschäftigung für die Schwentine - Holsteinische Schweiz eine wichtige Herausforderung.

Ziel des Leader+ Programms ist die Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundli- cher Arbeit, um die Beschäftigungssituation langfristig zu verbessern und ein Gleichgewicht zwischen der Wohnfunktion und der Arbeitsfunktionen der Region zu erhalten. Damit ver- binden sich die Unterziele, ländlichen und dörflichen Bereichen zu neuen Impulsen zu verhel- fen, die Zahl der Berufspendler zu reduzieren und die Lage insbesondere für alleinerziehende Frauen und junge Menschen zu verbessern. Dabei geht es auch darum, Sozialhilfeempfängern bzw. Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt, die Gefahr laufen Sozialhilfe in Anspruch nehmen zu müssen, besonderes Augenmerk zu schenken.

Beschäftigung und Arbeit im Bereich des natur- und kulturbezogenen Tourismus, der Land- schaftspflege sowie der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und anderer KMU, die an der Inwertset- zung von Natur und Kultur sowie natürlicher Ressourcen beteiligt sind, sind zum Erreichen die- ses Ziels von zentraler Bedeutung. LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 28

7.6 Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen und Erhöhung der Attraktivität für Jüngere

Die Bevölkerungsstruktur in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz zeichnet sich durch einen Anteil junger Menschen aus, der unter dem Landesdurchschnitt liegt, und eine überproportional hohe Quote älterer Mitbürger. Die Anforderungen der älteren Menschen an Freizeitstrukturen und soziale Funktionen der Region steigen. Die jüngere Bevölkerungsgruppe bedarf spezifi- scher zielgruppengerechter Angebote, die mit dazu beitragen können, die Attraktivität der Region für sie und ihre Familen zu steigern.

Ziel des Programs ist es, die sozialen Funktionen der Region für ältere und jüngere Menschen zu verbessern und damit die Attraktivität der Schwentine - Holsteinischen Schweiz insbesonde- re für jüngere Leute zu steigern.

Die (Weiter-)Entwicklung von Strukturen im Bereich von Natur und Sport, Natur und Gesundheit sowie die Förderung regionaler Kultur und dörflicher Strukturen, soll insbesondere auch darauf abzielen, einen Beitrag zur Erfüllung dieser wichtigen sozialen Herausforderungen zu leisten. Eine Inwertsetzung von Natur und Kultur soll unter anderem im Bezug auf diese sozialen Funk- tionen für die Bevölkerung erfolgen.

7.7 Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region

Die Schwentine - Holsteinische Schweiz verfügt über eine breites Spektrum an Akteuren, Wis- sen und Entwicklungspotentialen. Um diese Möglichkeiten für die Region zu mobilisieren, be- darf es der Motivation der Menschen und der Steigerung ihrer Handlungsfähigkeit. Neben dem Informationsfluß, den es in der Region zu verbessern gilt, bildet die Kreisgrenze ein wesentli- ches Hemmniss, dessen Überwindung vorangebracht werden soll. Ganz wesentlich für die Mo- tivation und das Engagement ist die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region (regionale Identität) sowie die Beteiligung am Entwicklungsprozess - auch eine Frage der Beteiligungs- möglichkeiten.

Ziel des Leader+ Programms ist daher schließlich die Erhöhung der Motivation und der Hand- lungsfähigkeit der Menschen in der Region durch Verbesserung des Informationsflusses, kreis- übergreifende Zusammenarbeit, Stärkung regionaler Identität und ihre Integration in den Ent- wicklungsprozess. In diesem Zusammenhang soll ein kreisübergreifendes Regionalmana- gement etabliert werden.

8. Entwicklungsstrategie

Um diese Entwicklungsziele zu erreichen, sind Anstrengungen der Region und der regionalen Akteure in fünf Bereichen vorgesehen, von denen sich vier direkt auf die "Inwertsetzung des natürlichen und kulturellen Potentials - einschließlich der Steigerung des Wertes von Flächen im gemeinschaftlichen Interesse, die für NATURA 2000 ausgewählt wurden", beziehen. Der fünfte Bereich beinhaltet die Kommunikation, Koordination und die technische Programmabwicklung in der Region - das Regionalmanagement.

Es ist vorgesehen, dass jeder der Maßnahmebereiche zum Erreichen mehrerer Ziele beiträgt. Eine weitgehende Abgrenzung der Maßnahmebereiche wurde vorgenommen, allerdings beste- hen Überschneidungen. Diese Überschneidungen tragen dazu bei, Synergieeffekte sowohl LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 29 zwischen den Maßnahmebereichen als auch zwischen den Einzelmaßnahmen zu erzielen. Die Abstimmung der Einzelprojekte aufeinander sowie die sektorübergreifende Koordinierung er- folgt im Rahmen der LAG Versammlung bzw. durch die Koordinierungsstelle der LAG.

Darüber hinaus sollen sich die Maßnahmen, die im Rahmen von Leader+ durchgeführt werden, an der Erfüllung fünf sogenannter strategischer Prinzipien orientieren. Diese Grundsätze gel- ten maßnahme- und maßnahmebereichsübergreifend (horizontal). Sie beziehen sich auf zentra- le bzw. strukturelle Stärken und Schwächen der Region und auf wichtige Prinzipien einer integ- rierten nachhaltigen Entwicklung. Die fünf strategischen Grundsätze lenken die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Maßnahmen in die entsprechende Richtung. Konkreten Niederschlag gefunden haben diese Prinzipien in den Kriterien zur Projektauswahl.

Die Entwicklungsstrategie ist als kontinuierlicher Lernprozess angelegt und wird, wie der ge- samte Entwicklungsprozess, im Rahmen des Monitorings überprüft. Im Rahmen des mehrjäh- rig angelegten regionalen Entwicklungsprozesses können sich regionale Bedingungen und Er- fordernisse ändern, können sich Elemente der Entwicklungsstrategie als änderungswürdig er- weisen oder übergeordnete Planungsvorgaben neu ausgerichtet werden. Entwicklungsziele, Maßnahmebereiche oder andere Elemente der Entwicklungsstrategie können daher von der Versammlung der Lokalen Aktionsgruppe im Laufe des Leader+ Umsetzungsprozesses an- gepasst werden.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 30

8.1 Die Entwicklungsstrategie im Überblick

Ziele 1. Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen 2. Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen 3. Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt 4. Verbesserung der sozialen Funktionen der Region für ältere Menschen und Erhöhung der Attraktivität für Jüngere 5. Erhöhung der Motivation und Handlungsfähigkeit der Menschen in der Region

Strategische Prinzipien für alle Aktivitäten Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen und Verringerung des Ressourcenverbrauchs Räumliche oder inhaltliche Netzwerkbildung Kreisübergreifende Zusammenarbeit Sektorübergreifende Kooperation Kommunikation und Qualifizierung

Maßnahmen zum Maßnahmen zum Maßnahmen zur Maßnahmen zur Maßnahmen zur Erhalt und zur Ver- Erhalt und zur Förde- Entwicklung naturge- Erschließung neuer Koordinierung und besserung der Öko- rung regionaler Kul- rechter Tourismus- Einkommensquellen zum Informations- systeme, Naturräume tur sowie ursprüngli- und Freizeitstruktu- für Landwirte und austausch in der und natürlichen Res- cher ländlichen und ren in Natursport, KMU (regionale, Region sowie zur

sourcen dörflichen Strukturen Naturerlebnis und regionaltypische und Kommunikation nach Kultur sowie Gesund- ökologische Angebo- Außen heit und Wellness te)

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 31 9. Maßnahmeschwerpunkte bzw. -bereiche

9.1 Übersicht und inhaltliche Beschreibung der einzelnen Maßnahmen

Im Rahmen des Prozesses zur Entwicklung des vorliegenden GIEKs wurden konkrete Maßnahmen zur Umsetzung entwickelt. In jeden Maßnahmenbereich wurden für mehrere Projekte Detailplanungen erarbeitet. Darüber hinaus liegen der LAG für jeden Maßnahmebereich Projekte in unterschiedli- chem Stand der Konkretisierung vor. Bei Bewilligung des vorliegenden Leader+ Antrags soll direkt mit der Durchführung der hier in Detailplanung vorliegenden durchgeplanten Projekte (PD) begon- nen werden. Die weiteren bestehenden Projektideen24 (PI) sollen nach Leader+ Bewilligung ausges- taltet, einer Bewertung durch die LAG unterzogen und durchgeführt werden.

Schließlich sollen über die Dauer der Leader+-Periode kontinuierlich weitere Maßnahmen durch die LAG initiiert werden. Ausgehend von der Dynamik, die bereits in der Phase der Erarbeitung des vor- liegenden GIEKs entstanden ist, ist damit zu rechnen, dass weitere konkrete Projekte an die LAG herangetragen werden, die dann entsprechend dem beschriebenem Ablauf geprüft werden. Die Öf- fentlichkeitsarbeit der LAG in der Region wird dazu beitragen, die Entwicklungsdynamik aufrecht zu erhalten.

Übersicht

9.1.1 Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Res- sourcen

1. PD Auenwärter 2. PD Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Fischotters an der Schwentine 3. PI Schutz und Förderung der Schilfbestände am Plöner See 4. PD Freizeitaktivitäten rund um das Schießsportzentrum Kasseedorf 5. PI Verbesserung der Durchgängigkeit der Schwentine an der Gremsmühle 6. PI Maßnahmen zur Renaturierung der Schwentine 7. PI Aktion sauberer See

9.1.2 Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörfli- cher Strukturen

1. PD Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte (auch PD 9.1.4.1) 2. PD Bungsbergakademie 3. PI Vernetzung und Präsentation kulturhistorischer Substanz 4. PI Alte Försterei 5. PI Regionale Musik in und um ländliche, historische Gebäude 6. PI Hubertus-Jagd - Erhalt und Förderung regionaler, traditioneller Jagdkultur

24 Durchgeplante Projekte werden mit dem Kürzel PD bezeichnet, Projektideen in unterschiedlichen Stufen der Konkretisierung mit dem Kürzel PI

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 32

7. PI Museumszug „Hein Lüttenborg“ 8. PI Umweltpädagogische Früherziehung von Kindern und Jugendlichen der Region

9.1.3 Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Freizeitstrukturen in den Bereichen Natursport, Naturerlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Wellness

1. PD Entwicklung eines regionalen Reitwegekonzeptes 2. PD Gesundheitsnetzwerk in Malente: Gesundheit, Sport und Bildung - natürlich 3. PD Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz 4. PD Veranstaltungskalender für den „Naturpark Holsteinische Schweiz“ mit Schwerpunkt Natur- und Landeskunde 5. PD Schwentine - Zehnkampf 6. PI Radfernwanderweg an der Schwentine 7. PD Hochseilgarten Malente 8. PI Sommerbiathlon 9. PI Fit mit Pfiff - kombinierter Fitness und Planeten-Lehrpfad 10. PI Ausbildung und Einsatz von Natur- und Kultur Guides 11. PD Umgestaltung des Öhlmühlengeländes – Zukünftige Nutzung

9.1.4 Erschließeung neuer Einkommensquellen für Landwirte und ortsansässige KMU

1. PD Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte (siehe PD 9.1.2.1) 2. PI Mobile Fischräucherei 3. PI Natur- und Kulturerlebnis Binnenfischerei

4. PI Biogasanlage Gut Behl

9.1.5 Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation nach Außen

1. PD Regionalmanagement als LAG-Geschäftsstelle

Beschreibung der einzelnen Maßnahmen

Auf den folgenden Seiten werden die durchgeplanten Projekte (PD) der LAG Schwentine- Holsteinische Schweiz entsprechend der als Anlage 1 beigefügten Musterprojektbeschreibung darge- stellt. Die Mitglieder der LAG haben einer Umsetzung der durchgeplanten Projekte bereits zuge- stimmt.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 33

Die Projektideen (PI) der LAG sind aufgrund der für die Bewerbungsunterlagen beschränkten Seiten- zahl lediglich kurz aufgezählt. Es liegen jedoch auch für die Projektideen genauere Projektbeschrei- bungen vor.

PD 9.1.1.1 Auenwärter

Projektträger Wasser- und Bodenverband (WBV) Schwentine, H. Kirschnick-Schmidt, Oberonstr. 1, 23701 Eutin

Projektpartner Gewässerunterhaltungsverband Schwentinegebiet, Kreis Plön, Herr J. Schmidt Arbeitsamt Eutin, Frau Grimm Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen Gewässerpflegewerkstatt Dannau, Kreis Plön, Herr Bureck

Projektziele Aus Sicht der Wasser- und Bodenverbände sollen ausgewählte Gewässer bzw. Abschnitte der Schwentine und einzelner Nebengewässer kreisübergreifend in Handarbeit gepflegt und unterhalten werden. Ziel ist es, durch kleine Maßnahmen die Eigendynamik der Gewässer zu fördern, die Entwick- lung zu beobachten und bei Bedarf steuernd einzugreifen, um die Gewässer langfristig in einen guten ökologischen Zustand zu bringen und den Unterhaltungsaufwand per Räumgerät zu reduzieren.

Es sollen schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose (älter als 50 Jahre), die in der Gewässerpflege- werkstatt Dannau entsprechende Fachkenntnisse erworben haben, wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Die Tätigkeit im Naturschutz hat einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und wirkt stark motivierend.

Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele

Im Rahmen des vorliegenden Projekts wird ein übertragbares, innovatives Modell für die dauerhafte und ökonomisch effiziente Pflege von Fließgewässern am Beispiel der Schwentine entwickelt und erprobt. Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung des Ökosystems Fließgewässer und der natürlichen Ressource Wasser insgesamt. Ganz konkret erfolgt der Erhalt und die Verbesserung von Ökosystem, Naturraum und Wasser an der Schwentine

Die modellhafte Durchführung des Projekts mit schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen leistet einen Beitrag dazu, wohnortnahe, familienfreundliche Beschäftigung auch für Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 34

Das Projekt schafft ein wichtiges Modell zur ökonomisch effizienten Umsetzung einer Gewässerma- nagementkonzeption entsprechend der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

Projektmaßnahmen Über einen Zeitraum von drei Jahren soll eine Kolonne von zwei bis drei Auenwärtern, die beim Ver- band angesiedelt ist, in der Gewässerunterhaltung bzw. Landschaftspflege eingesetzt werden. Durch regelmäßige interne Schulungen durch die Verbandsingenieure und ggf. externe Lehrgänge soll das Verständnis für den Lebensraum Fließgewässer und die wasserwirtschaftlichen Notwendigkeiten ge- fördert werden, um ein möglichst selbständiges Arbeiten zu erreichen. Die Entwicklung der derart unterhaltenen Gewässer soll beobachtet und dokumentiert werden, um nach drei Jahren eine Auswer- tung vorzunehmen. Die Auenwärter werden mit einem geländegängigen Pritschen-Fahrzeug, Anhän- ger, diversen Arbeitsgeräten (Motorsäge, Freischneider, Schaufel, Spaten etc.), Schutzkleidung und Handy ausgerüstet. Begleitend zu den Maßnahmen wird durch den Verband eine entsprechende Öf- fentlichkeitsarbeit durchgeführt.

Innovativer Charakter

Innovativ ist zunächst einmal der kreisübergreifende Ansatz. Die Zuständigkeit der Wasser- und Bo- denverbände hat sich bislang an politischen Grenzen orientiert. Hier wird sich erstmalig am Einzugs- gebiet ausgerichtet.

Bislang wurden aus Kostengründen die Gewässerunterhaltungsarbeiten maschinell (Räumgerät) aus- geführt, was insbesondere bei kleineren Gewässern zu einer starken Beeinträchtigung des Lebens- raumes Fließgewässer geführt hat. Der Ansatz, die Gewässer stärker zu beobachten und nur bei Be- darf gezielt steuernd einzugreifen, ist neu. Ebenso der Ansatz, bei der Gestaltung eines Gewässers die Eigendynamik zu nutzen.

Langzeitarbeitslose sollen über AB-Maßnahmen in der Gewässerpflege eingesetzt und ihnen so eine sinnvolle Aufgabe zu gegeben werden.

Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit

Der innovative Ansatz des Projekts hat Modellcharakter. Dies gilt nicht nur für die Region, sondern landesweit. In der örtlichen Presse soll über das Projekt berichtet werden. Ebenso auf den Veranstal- tungen des Wasser- und Bodenverbandes auf Kreis- und Landesebene. Ebenso wäre Öffentlichkeits- arbeit über die beteiligten Arbeitsämter möglich.

Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit

Da die Gewässerunterhaltung in Handarbeit mit entsprechender Schulung naturschonender ausge- führt wird als mit dem Räumgerät und insgesamt durch regelmäßige Beobachtung die Unterhaltungs- maßnahmen reduziert werden sollen, wird sich die ökologische Situation an den Gewässern verbes- sern.

Zeitplanung

Vorlaufphase läuft seit August 2001: 2 Mitarbeiter werden eingearbeitet, geeignete Gewässerstrecken und Arbeitsabläufe, Geräte und Materialbedarf erprobt.

Projektbeginn ist August 2002, Projektende Juli 2004.

1. Jahr: Erweiterung der Arbeitsgruppe um eine dritte Arbeitskraft / Einarbeitung / Analyse der Kapazi- täten und Leistungsfähigkeit / Fortbildung / Öffentlichkeitsarbeit.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 35

2. Jahr: Festlegung der kontinuierlich durch die Kolonne zu unterhaltenden und zu beobachtenden Gewässerstrecken / Gewässerunterhaltung und Dokumentation / Aufnahme Ist-Zustand / Fortbildung / Öffentlichkeitsarbeit.

3. Jahr: kontinuierliche Gewässerpflege und –beobachtung / Aufnahme des Ist-Zustandes / Dokumen- tation von Gewässerentwicklung / Auswertung der betreuten Strecken / Fortbildung/ Öffentlichkeitsar- beit.

Finanzplanung über einen Zeitraum von 3 Jahren

Kosten 1 Kraft / Jahr 3 Kräfte / 1 Jahr Summe für 3 Jahre Lohnkosten 28.000,00 € 84.000,00 € 252.000,00 € Beiträge Berufsgenossenschaft 400,00 € 1.200,00 € Unterhaltung, Betrieb Fahrzeug 5.000,00 € 15.000,00 € Werkzeuge und Ersatzteile 1.000,00 € 3.000,00 € Neubeschaffung Material 1.000,00 € 3.000,00 € Fortbildungskosten 800,00 € 2,400,00 € Betreuung durch Geschäftsstelle 2.000,00 € 6.000,00 € Verzinsung u. Abschreibung Fahrzeug * 3.100,00 € 9.300,00 € 97.300,00 € 291.900,00 €

* = bei Nutzung des vorhandenen Fahrzeuges

Diese Kosten sollen auf folgende Träger verteilt werden:

Förderung in % Pro Jahr für 3 Jahre Arbeitsamt (50 +, SAM, Ziel) 50 % 48.650,00 € 145.950,00 € Leader 40 % 38.920,00 € 116.760,00 € Wasser- und Bodenverband 10 % 9.730,00 € 29.190,00 € 291.900,00 €

PD 9.1.1.2 Maßnahmen zur Wiederansiedlung des Fischotters an der Schwen- tine

Projektträger WASSER OTTER MENSCH e.V., VEREIN FÜR ÖKOSYSTEMSCHUTZ UND -NUTZUNG, Dr. Ulrich Fehlberg, Oberonstraße 1, D-23701 EUTIN, Tel 04521 - 7069012 - Fax 04521-7069020

Projektpartner • Wasser- und Bodenverband Ostholstein, Frau Kirschnick-Schmidt Oberonstrasse 1, 23701 Eutin, • Gewässerunterhaltungsverband Schwentine im Kreis Plön, 24211 Schellhorn • Kreis Plön, Untere Wasserbehörde, Herr Bähr, 24306 Plön • Kreis Ostholstein, Untere Wasserbehörde, 23791 Eutin

Projektziele Das Ziel besteht darin, die Wiederbesiedelung der schleswig-holsteinischen Gewässer und der an- grenzenden Strukturen in der Kulturlandschaft durch den Fischotter zu ermöglichen. Die Fragmentierung, Zerstörung und Beeinträchtigung schleswig-holsteinischer Feuchtgebietssyste- me, die zu einem weitgehenden Rückgang anspruchsvoller gewässergebundener Tier- und Pflanzen- arten geführt hat, zu denen auch der Fischotter gehört, erfordert die Schaffung und Vernetzung intak-

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 36 ter Landschaftsstrukturen, die ein zusammenhängendes System von Feuchtgebieten von Mecklen- burg-Vorpommern über Schleswig-Holstein bis nach Dänemark bilden sollen. Der Verein “WASSER OTTER MENSCH e.V.” erstellt die Konzeption und fördert die praktische Um- setzung von Projekten und Maßnahmen zur Bekämpfung der Rückgangsursachen des Fischotters. Im wesentlichen ist dies die Optimierung seiner tatsächlichen und potentiellen Lebensräume, insbeson- dere der naturnahen Entwicklung der Gewässersysteme (ökologische Durchlässigkeit der Gewässer, extensiv genutzte Randstreifen, strukturreiche Ufer und Sohlen, ausreichende Wasserqualität, Voll- ständigkeit der Nahrungskette, etc.). Der Fischotter bietet als Leittierart optimale Möglichkeiten, raumbezogene Ansprüche verschiedenster Nutzer der Kulturlandschaft am Nachhaltigkeitsprinzip abzugleichen. Mit unserem Ansatz des Naturschutzes soll ein Trias ökonomisch tragfähiger Betriebsziele “Natur- schutz – Naturerlebnis (Sanfter Tourismus) – Regionale Vermarktung“ bei Land-, Wasser- und Forst- wirtschaft, der Fischereiwirtschaft sowie allen Ebenen der Politik und der Verwaltung eingeführt, bzw. gefestigt und verstärkt werden. Das erste Teilprojekt „Schwartau--Schwentine-Seen“ umfaßt ca. 2000 qkm. Dort wurde durch Gewässerbegehungen eine aktuelle Grunddatenerfassung (Fischotter-Verbreitung, Habitatbewertung, Konflikt- und Maßnahmenkatalog für Otterschutzmaßnahmen) erstellt. Seit Januar 2001 liegt ein Arbeitsplan für die Durchführung von Otterschutzmaßnahmen vor. Danach erfolgt kontinuierlich bis 2008 eine Festlegung der zeitlichen Abfolge mit den Betroffenen sowie die Finanzierung (Eigen-, Landes-, Bundes- und EU-Mittel) und Umsetzung der Einzelmaßnahmen. In 2009 ist eine Erfolgskontrolle der Otterschutzmaßnahmen (Verbreitungserhebung, Habitatbewertung, Hinweise auf Defizite und weiterführende Projekte) vorgesehen.

Projektinhalte Maßnahmen zur Erhaltung kulturlandschaftlich bedeutsamer Bestandteile des ländlichen Raumes: Schaffung von Rückzugs- und Ruheräumen für Fischotter an der Schwentine und Erhaltung und Er- gänzung von Schutzhecken am Gewässerrand im Bereich Stendorf bis Sibbersdorfer See, im Bereich Sibbersdorfer See bis Kellersee, Kleiner Eutiner See, Keller See und Schwentine zwischen Kellersee und Dieksee, Großer Plöner See.

Innovativer Charakter Bereits seit Frühjahr 1999 wurde intensiv bei den regionalen Verbänden der Wasser- und Landwirt- schaft, der Sport- und Berufsfischerei sowie der Jagd- und Forstwirtschaft um Beteiligung und Mitar- beit geworben, das Projekt vorgestellt und sozusagen stetig interaktiv eine Grobzielplanung erstellt und vervollständigt. Damit wird gewährleistet, daß bereits frühzeitig die betroffenen Gesellschafts- gruppen auf das grenzübergreifende Projekt aufmerksam gemacht wurden. Sie sind permanent an dem Wachsen des Projektes beteiligt und damit wird der Organisation und Motivation der regionalen und lokalen Akteure in diesem länderübergreifenden Projekt hohe Bedeutung beigemessen. Das wichtigste ist, daß die Initiative für diese Maßnahmen aus der Region („von unten“) gekommen ist und nicht von aussen übergestülpt wurde. Die notwendigen raumwirksamen Maßnahmen werden von vorn herein - aus den verschiedenen Blickwinkeln- mit den betroffenen gesellschaftlichen Akteuren disku- tiert und deren berechtigte Interessen und Ansprüche bei der Planung berücksichtigt. Der Bezug auf eine Region bietet überschaubare Flächen für „Planer“ und „Betroffene“; d.h. jeder weiß, um welche Bereiche es geht, kann eigene Betroffenheit erkennen und selbst mitarbeiten.

Modellcharakter Der fortschreitende Strukturwandel der Landwirtschaft wird aktuell und auch zukünftig die betriebswirt- schaftlichen Ergebnisse kleinerer und mittlerer herkömmlicher Betriebe fortschreitend minimieren, wenn keine Neuorientierung hinsichtlich der Produktionsziele erfolgt. In Kenntnis der Beschlüsse der EU (Agenda 2000) und des Agenda 21-Prozesses sind für derartige Betriebe neue Produkte und Be- triebsziele zur Ergänzung des vorhandenen Spektrums überlebenswichtig. Mit diesen Ansätzen sollen die Entwicklung und Betreuung regional verankerter, nachhaltiger Bewirt- schaftungsmodelle für notwendige landschaftspflegerische Maßnahmen zur Fischotter-Biotoppflege mit Hilfe des Vereins konzipiert und umgesetzt werden. In regionalen Zentren sollen Konzepte „Natur-

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 37 schutz als Betriebsziel“ von lokalen landwirtschaftlichen bisher "ordnungsgemäß" wirtschaftenden Betrieben mitentwickelt und auf eigenen Flächen erprobt werden. Dazu wird insbesondere die Beteili- gung der Flächeneigentümer in Niederungsbereichen und an Gewässern angestrebt. Dazu sollen an vielen Orten im Planungsgebiet kleinflächige und großflächige Otterschutz- Maßnahmen freiwillig durchgeführt werden. Diese nutzen • der Tierart „Fischotter“, die als Leittierart für das gesamte Ökosystem „Gewässer und - randbereiche“ steht und Lebensraum gewinnt. • dem einzelnen Wirtschaftsbetrieb, der seine Flächen für den Otter nach naturschutzfachlichen Vorgaben bewirtschaftet und dafür Gelder des „Vertragsnaturschutzes“ als betriebswirtschaftlich lohnenden Deckungsbeitrag erhält. Darüberhinaus ermöglicht die Herstellung “fischotter-gerechter” Gewässersysteme • durch nachhaltige und schonende Nutzung der Gewässer und der angrenzenden Landschaft, einen Naturerholungsraum, der auch eine Förderung des sanften Tourismus bedeutet. • naturverträglich und nachhaltig produzierenden landwirtschaftlichen Betrieben, die Entwicklung und Optimierung regionaler Vermarktungssysteme, weil die Kunden in die Region kommen. Das Auftreten des Fischotters dient als Synonym für naturnahe und ökologisch intakte Gewässerstruk- turen. Diese Eigenschaft verleiht der Region ein Prädikat, das die touristische Attraktivität enorm stei- gern kann. Damit kann der Fischotter als „Werbeträger“ dienen. Das Umsetzen von dazu notwendigen, naturschutzfachlich richtigen Maßnahmen darf also auch für die Betroffenen keine wirtschaftlichen Nachteile mit sich bringen, sondern muß wirtschaftliche Vorteile nach sich ziehen (“Positivsummenspiel”). Dies wird eine Weiterentwicklung der Instrumente des Ver- tragsnaturschutzes, möglichst unter Beibehaltung der bisherigen Eigentumsverhältnisse vor Ort, und die Etablierung sonstiger strukturfördernder Instrumente erfordern.

Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen Durch die enge Kooperation mit den Projektpartnern, die gleichzeitig ja auch Planungs- und Geneh- migungsbehörden darstellen, wird die Einhaltung relevanter Planungen und Auflagen gewährleistet.

Zeitplanung Die Maßnahmen werden in den nächsten drei Jahren ( Febr. 2002 bis Dez. 2004) an verschiedenen Standorten realisiert werden.

Finanzplanung Die Maßnahmenkosten gliedern sich in jährlich Planungskosten 7.500 € Flächenbereitstellung (Pacht) 2.500 € Pflanzmaterial 1.500 € Lohnkosten (Pflanzung) 7.500 € Sonstiges Material 1.000 € Antlg. Fahrzeug, Maschinen 2.500 € Gesamtkosten per anno 22.500 € (x 3 Jahre = 67.500 €) Die Planung sieht vor, daß WASSER; OTTER MENSCH e.V. anteilige Kosten von 50% der Gesamt- kosten trägt. Bei den Planungskosten als vorbereitende Untersuchungen sind LEADER+- Finanzie- rungsanteile von 50% vorgesehen. Für die übrigen Kosten sind die Projektpartner und Drittmittelgeber mit zusammen 15 % vorgesehen. Der Kofinanzierungsanteil durch Leader+ für die übrigen Kosten ist mit 35% der jährlichen Gesamtkosten veranschlagt. Daraus ergeben sich folgende jährliche Finanzierungsanteile: 2002 2003 2004 gesamt

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 38

WOM e.V. € 11.250 € 11.250 € 11.250 € 33.750 Projektpartner € 2.250 € 2.250 € 2.250 € 6.750 LEADER+ € 9.000 € 9.000 € 9.000 € 27.000 gesamt € 22.500 € 22.500 € 22.500 € 67.500

PD 9.1.1.4 Freizeitaktivitäten rund um das Schießsportzentrum Kasseedorf

Projektträger:

Projektträger ist das Schießsportzentrum Kasseedorf e. V., vertreten durch den Geschäftsführer, Herrn Peter Heins, Am Bast 10, 23714 Bad Malente (Telefon u. Fax 04523-202689)

Projektpartner:

Partner für die Durchführung des Projektes sind die Kreisjägerschaften Plön, Eutin, Oldenburg und Lübeck, Kreisangelfischerverband Ostholstein e. V., vertreten durch Herrn Jörg Gauger, Kremperstraße 18 a, 23737 Neustadt/Holstein (Telefon 04561-17810, Fax 04561-558815), Historische Furche e. V., vertreten durch Herrn Bernd Schulze-Entrup, Överdiek 17, 23701 Bockholt (Telefon und Fax 04521-1422), Imkerverband Eutin und Umgebung, vertreten durch Herrn Eberhard Aßmann, Eichblatt 2, 23701 Eu- tin (Telefon 04521-2665), Bogenschützenvereinigung Griebel, Feldbogenschützen Oldenburg, vertreten durch Herrn Harry Dose, Wallstraße 14, 23758 Oldenburg/Holstein (Telefon 04361-3719, Fax 04361-1615), Bogenschützen TSVDG Holsteinische Schweiz, vertreten durch Herrn Hans-Joachim Zühlke, Bismarckstraße 11, 23714 Bad Malente (Telefon 04523-4567), Landesjagdverband Pro Natur, vertreten durch den Landesobmann Gerd Schumacher, Radlandsich- ten, Bad Malente (Telefon 04523-1622, Fax 04523-7589), Stiftung Elisabeth Mierendorff, Hilfe für Tiere in Not, Kasseedorf, vertreten durch Herrn Harry Kurz, Wilhelm-Wisser-Straße 45, 23701 Eutin (Telefon und Fax 04521-3808)

Projektziele:

- Kooperation von Naturnutzern und Naturschützern durch gemeinsame Verwaltung der Verbände.

- Gemeinsame Aus- und Fortbildung sowie Jugendarbeit der Jungjäger, Angler, Imker und Bogen- schützen; Lernort: "Grünes Klassenzimmer Natur".

- Ergänzende Zusammenarbeit mit dem Naturpark Holsteinische Schweiz.

- Schaffung von Arbeitsplätzen.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 39

- Vernetzung und Stärkung der Aktivitäten des ländlichen Raums.

- Internationale Jugendarbeit an kulturhistorischen Projekten (Kohlenmeiler).

- Zusammenarbeit mit bestehenden Tourismusverbänden.

Projektmaßnahmen:

1. Aus- und Fortbildung und Jugendarbeit: Ausbildung und Jugendarbeit sowie Präsentation und Unterrichtung in den einzelnen Sparten der Angler, Jäger, Imker und Bogenschützen. Grundvoraussetzung ist die Anschaffung des nachfol- gend aufgeführten Equipments sowie die Bereitstellung von Ausstattung für den Informations- und Ausbildungsraum.

2. Bodenbörse: EDV-Einrichtung zum Aufbau der Bodenbörse für Ausgleichsflächen aus der Landwirtschaft durch Pro Natur im Zuge des Aufbaus einer Flächendatei. Aus der Nähe der Landwirtschaft/Jäger, die flächendeckend über Kontakte verfügen und Mittler sein können zwischen den Eigentümern der Fläche, die diese Fläche zum Ausgleich der Natur zur Verfügung halten, und denjenigen, die den Eingriff vornehmen und den Ausgleich dafür schaffen müssen, kann schneller und unkomplizierter die Bodenbörse als "Öko-Konto" eingerichtet werden. Außerdem soll zur Vorbereitung der Maßnahmen für die Rückführung der Modulationsmittel aus dem Agrarbereich in die Region der Aufbau digitalisiert vorgenommen werden.

3. Freizeitaktivitäten: Als weiterer Schwerpunkt sollen auf dem Gelände die Freizeitaktivitäten mit Familien und Schulen vorangetrieben werden. Es geht dabei darum einen Naturlehrpfad einzurichten und die Unterwei- sung von handwerklichen Fähigkeiten mit den Materialien Holz und Erde vorzustellen. Hierbei sol- len die Kinder und Jugendlichen auf dem Gelände dazu spielerisch angeleitet werden. Die Pro- jektpartner werden dazu ihre fachspezifischen Aktivitäten einbringen. Im Zuge der internationalen Jugendarbeit ist es geplant, jährlich einen Kohlenmeiler mit Jugendlichen zu bauen, um dieses kulturhistorische Wissen auch an die jüngere Generation weiterzugeben.

4. Direktvermarktung: Auf dem Gelände soll ein Direktvermarktungszentrum entstehen, dass das Warenangebot um das heimische Wildbret, den heimischen Fisch und die Angebote der Imkerei abzusetzen. Hier ist es erforderlich, den Vertrieb und die Werbung dazu vorzubereiten.

5. Managementtraining: Die vorhandenen Angebote auf dem Gelände sollen für ein Managementtraining mitgenutzt wer- den. Hierzu erfolgt die Zusammenarbeit mit dem Projekt "Hochseilgarten" in Malente.

Innovativer Charakter, Modellcharakter:

Die geplanten Projektmaßnahmen haben innovativen Charakter, weil Naturschützer und Naturnutzer sektorenübergreifend, ganzheitlich für Verständnis der unterschiedlichen Lebensräume werben und die erforderlichen finanziellen Ressourcen und Materialien sektorenübergreifend gemeinsam nutzen. Im Zuge der Direktvermarktung ist es geplant, mit dem Ländlichen Dienstleistungszentrum Kassee-

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 40 dorf, das von der Ostholsteinischen Behindertenhilfe Eutin betreut wird, auch Personen mit Handicaps einzubinden.

Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit:

Die geplanten Projektmaßnahmen mit den dazugehörigen Events sind geeignet, das Verständnis für die unterschiedlichen Lebensräume weiter zu transportieren. Die angesprochenen Werbemaßnahmen werden medienwirksam für die geplanten Projektmaßnahmen eingesetzt.

Zeitplanung:

Beginn der Maßnahme im August 2003; Zeitrahmen zur Umsetzung zwei Jahre.

Finanzplanung:

Kosten zur Projektmaßnahme 1 - Aus- und Fortbildung und Jugendarbeit: 1. Medienraum

- Unterrichtsmöbel für ca. 50 Personen (50 Stühle, 17 Tische) ca. 8.000,00 Euro

- Lehrtafeln, Bildmaterial, Foliensätze, Präparate ca. 2.000,00 Euro

- LCD-Projektor, Notebook, Software, Drucker, Leinwand, Bedienungshardware ca. 7.500,00 Euro

- Overheadprojektor ca. 500,00 Euro

- Mobiles Lehraquarium ca. 1.500,00 Euro

- Digitalkamera ca. 750,00 Euro

- Videoanlage mit 2 TV-Geräten und Videokamera ca. 2.500,00 Euro

- Drahtlose Sprachverstärkeranlage ca. 1.000,00 Euro

- Untersuchungskästen für die chemische Wasseranalyse ca. 600,00 Euro

- Zentrale Beleuchtungssteuerung ca. 1.500,00 Euro

2. Präsentationseinrichtungen für Exkursionen Zentrales Präsentationsmittel ist das Begehen eines sogenannten "Naturstieges" am Gewässerufer der Schwentine.

- Errichtung Naturstieg in Holzbauweise inkl. Material und Eigenleistung ca. 5.000,00 Euro

- Unterstand und Deckung inkl. Material und Eigenleistung ca. 1.500,00 Euro

- Ferngläser für Gruppenführung ca. 2.000,00 Euro

- Lehrtafeln über Fauna und Flora ca. 3.500,00 Euro

3. Internationale Jugendarbeit, Farkosten, Unterbringung und Beköstigung ca. 4.000,00 Euro

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 41

Summe ca. 41.850,00 Euro ======

Personalkosten und Betreuung Zunächst ist zu planen, dass die Betreuung und Präsentation von ehrenamtlichen Kräften durchge- führt wird. Die Finanzierung eines sogenannten Verbandsassistenten ist zu prüfen, sofern die Frequentierung und Auslastung eine konkretere Kostenabschätzung zulässt. Bei einer regelmäßigen Betreuung der Einrichtung, die kontinuierliche Pflege und Fortentwicklung des Unterrichtsmaterials durch je einem Akteur sowie die Annahme, dass im Durchschnitt je eine ver- bandsinterne und zwei externe Veranstaltungen im Monat durchgeführt werden, die von zwei Akteu- ren durchgeführt werden, sowie ein Gesamtorganisator, kann die folgende überschlagende Summe genannt werden jährlich ca. 7.000,00 Euro

Öffentlichkeitsarbeit und Werbung Informationsbroschüre, Flyer, Anzeigenschaltung, sonstige Medien und die Pressebetreuung sind Faktoren, die eine erfolgreiche Arbeit ermöglichen. Hier kann der jährliche Finanzbedarf aufgrund verbandsinterner Erfahrungen nur geschätzt werden jährlich ca. 2.000,00 Euro

Kosten zur Projektmaßnahme 2 - Bodenbörse:

- 2 PC's einschließlich Software ca. 10.000,00 Euro

- Fotokopierer mit intergriertem Drucker ca. 5.000,00 Euro Summe ca. 15.000,00 Euro ======

Kosten zur Projektmaßnahme 3 bis 5 - Freizeitaktivitäten, Direktvermarktung und Managementtraining:

- Einrichtung eines Naturlehrpfades einschl. der Schautafeln sowie der Arbeitsmaterialien und 2 Sichtplattformen mit Arbeitsleitung ca. 12.000,00 Euro

- Ausstellung von präpariertem Wild und Vogelpräparaten 3 Schauvitrinen ca. 5.500,00 Euro

- Vertrieb und Werbung für die Direktvermarktung ca. 4.500,00 Euro

- Einrichtung und Pflege einer Homepage ca. 3.000,00 Euro Summe ca. 25.000,00 Euro ======

Summe Projektmaßnahme 1 ca. 41.850,00 Euro Summe Projektmaßnahme 2 ca. 15.000,00 Euro Summe Projektmaßnahmen 3 bis 5 ca. 25.000,00 Euro

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Gesamt ca. 81.850,00 Euro ======

Finanzierung

Die Co-Finanzierung erfolgt durch den Projektträger, soweit die anteiligen Mittel aus dem LEADER- Plus-Programm zur Verfügung gestellt werden.

PI 9.1.1.3 Schutz und Förderung der Schilfbestände am Plöner See

Projektträger Umweltamt des Kreises Plön

Projektziele Bekämpfung des Schilfrückgangs in der Region durch Absammeln von Treibgut und Müll, temporäres Abzäunen, Wiederanpflanzungen, wissenschaftliche Begleitung

PI 9.1.1.5 Verbesserung der Durchgängigkeit der Schwentine an der Grems- mühle

Projektträger Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin

Projektziele Maßnahmen zur Schaffung der Durchgängigkeit der Schwentine für Otter und andere Ge- wässerbewohner sowie Aktivierung des Mühlenrades

PI 9.1.1.6 Maßnahmen zur Renaturierung der Schwentine

Projektträger Wasser- und Bodenverband Schwentine, Eutin

Projektziele Neuartige Maßnahmen zur Verbindung von Renaturierung und Gewässernutzung der Schwentine, resultierend aus der Schwentine-Entwicklungskonzeption

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 43 PI 9.1.1.7 Aktion sauberer See

Projektträger Umweltamt des Kreises Plön

Projektziele Durchführung einer Pilotveranstaltung zur Absammlung der Seen im Frühjahr entsprechend dem Pendant „Sauberes Dorf“ und Etablierung als dauerhafte Aktion unter Beteiligung von Bürgern, Bootsbesitzern und Fischern

PD 9.1.2.1 (auch PD 9.1.4.1) Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte

Projektträger Gemeinde Malente, Bürgermeister Michael Koch, Bahnhofstr. 31, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen, Tel.: 04523-9920-0, Fax: 04523-9920-50 Projektpartner eventuell in Zusammenarbeit mit der „Lebenshilfe Ostholstein e.V.“

Projektziele Ziel des vorliegenden Projekts ist die Entwicklung arbeitsfähiger Strukturen zur dauerhaften Inwertset- zung von Produkten und Kultur der Region, die Stärkung des regionalen Bewußtsein für diese Ent- wicklungsressourcen sowie die Demonstration konkreter Maßnahmen zu ihrer Valorisierung. Ein De- monstrationsvorhaben mit Modellcharakter soll der ländlichen Entwicklung in diesem Bereich erste konkrete Impulse verleihen. Zur Nutzung der Chancen, die regionale Produkte und Kultur bieten, sind Arbeitsstrukturen unerläß- lich, die in der Lage sind, konkrete Maßnahmen zur Vermarktung regionaler und regionaltypischer Produkte in Tourismus und Gastronomie zu initiieren und abzustimmen. Dazu sollen Landwirtschaft, Fischerei und Jägerschaft, Produzenten regionaltypischer und regionaler Produkte, regionales Kunst- handwerk und Kunstschaffende ebenso einbezogen werden wie Gastronomie und Tourismus. Durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gruppen sollen bereichsübergreifende Maßnahmen auf den Weg gebracht und Synergieeffekte für die Entwicklung der Region herbeigeführt werden. Zusam- men mit den an den Arbeitsstrukturen beteiligten Repräsentanten sollen entsprechende Initiativen entwickelt und initiiert werden. Maßnahmen zur Qualifizierung und Entwicklung von Know-how in der Inwertsetzung von regionalen Produkten und heimischer Kultur, sollen dazu beitragen, den Strukturen zu dauerhafter Arbeitsfähig- keit zu verhelfen. In der Stärkung des Bewußtseins der Bevölkerung in der Region für die Bedeutung regionaler Kultur und regionaler Produkte liegt eine wichtige Bedingung zur Mobilisierung und Einbindung lokalen Wis- sens. Sie ist darüber hinaus wesentlich für die Unterstützung von Maßnahmen zur Valorisierung durch wichtige regionale Akteure wie etwa Presse und Medien, Wirtschaftsvereinigungen und Unternehmen sowie die Bevölkerung insgesamt. Die Durchführung eines ausgewählten Vorhabens zur Inwertsetzung regionaler Produkte und Kultur mit den Akteuren vor Ort sollen einerseits die Machbarkeit und die Chancen, die dieses Handlungsfeld

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 44 der Region bieten, am konkreten Beispiel demonstrieren und zur Nachahmung anregen. Andererseits soll das Vorhaben einer nachhaltigen Entwicklung der Region konkrete Impulse verleihen. Schließlich zielt die Begleitung des Projekts durch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen darauf ab, nicht nur das Bewußtsein für regionale Kultur und heimische Produkte innerhalb der Region zu stei- gern, sondern auch Besucher auf die Attraktionen, die die Region in diesem Bereich zu bieten hat, aufmerksam zu machen.

Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele Mit der Erfassung regionaler Kultur und heimischer Produkte, der Entwicklung und Qualifizierung ar- beitsfähiger Strukturen zur dauerhaften Inwertsetzung von Produkten und Kultur der Region und der Durchführung eines konkreten Demonstrationsvorhaben trägt das Projekt in erheblicher Breite zum Erhalt und zur Förderung regionaler Kultur sowie ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen bei. Die vorgesehenen Maßnahmen zur Verbesserung der Vermarktung regionaler und regionaltypischer Produkte ebenso wie regionaler Kultur soll ein Beitrag dazu leisten, wohnortnahe, familienfreundliche Beschäftigung und Arbeit in der Region zu schaffen. Landwirtschaft, Fischerei und Jägerschaft, Pro- duzenten regionaltypischer und regionaler Produkte, regionales Kunsthandwerk und Kunstschaffende werden ebenso einbezogen wie Gastronomie und Tourismus. Darüber hinaus soll die Berücksichti- gung der vom ökonomischen Niedergang bedrohten Dorfkrüge der Region in einem Demonstrati- onprojekt zu Stabilisierung ihrer wirtschaftlichen Situation führen und damit zum Erhalt einer wichtigen traditionelle dörfliche Kontaktstellen für ältere und jüngere Menschen beitragen. Die im vorliegenden Projekt geplante Erfassung und Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte in der vorgesehenen Form, insbesondere durch die Information der Bevölkerung und Öffent- lichkeitsarbeit in der Region, ist dazu angetan die regionale Identität zu stärken und in den Entwick- lungsprozess zu integrieren. Damit wird ein Beitrag zur Erhöhung der Motivation und Handlungsfähig- keit der Menschen in der Region geleistet.

Projektmaßnahmen Projektleitung und Koordinierung • Erfassung der Potentiale und Akteure im Bereich regionaler Produkte und heimischer Kultur; • Workshops und Seminare: Schaffung dauerhafter Arbeitsstrukturen und Erarbeitung eines Spekt- rums von Maßnahmen zur Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte; • Koordinierung eines ausgewählten Demonstrationsvorhabens; • Durchführung und Koordinierung von Öffentlichkeitsarbeit und Fachexkursionen; • Weitere zeitliche und inhaltliche Konzeption, Planung und Koordinierung aller Maßnahmen sowie finanzielle und administrative Abwicklung.

Qualifizierung und Know-how Entwicklung • Workshops: Ergebnisse der Erfassung regionaler Produkte und heimischer Kultur; • Workshops und Seminare: Praktiker aus anderen Regionen und Fachreferenten vermitteln Know- how und Erfahrung zur Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte - "Praktiker ler- nen von Praktikern"; • Fachexkursionen zu ausgewählten Modellprojekten (z.B.: Biosphärenreservat Rhön, Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern)

Demonstrationsvorhaben • Demonstrationsvorhaben zur Inwertsetzung heimischer Kultur und regionaler Produkte (z.B.: regi- onale Spezialitäten- und Produktewoche in ausgewählten Dorfgasthäusern; Aktionswoche zur Präsentation regionaler Geschichten zu heimischen Spezialitäten durch Fischer, Jäger und Land- wirte) • Abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit und Informationsmaterial

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 45

Information und Öffentlichkeitsarbeit • Regionale Informationsveranstaltungen: Maßnahmen und Bedeutung regionaler Produkte und heimischer Kultur für die regionale Entwicklung, Projektergebnisse • Präsentation von Projektergebnissen im Rahmen einer Messe • Attraktive Broschüre für Besucher: regionaler Produkte und heimischer Kultur

Innovativer Charakter Eine systematische Erfassung und Sammlung regionatypischer Produkte und heimischer Kulturele- mente besteht ebenso wenig, wie eine Kompetenzgruppe zu diesem Thema. Die Inwertsetzung regio- natypischer Produkte und heimischer Kultur insbesondere in Tourismus und Gastronomie ist bislang in der Region schwach ausgeprägt. Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, die zur Stärkung des Bewußt- seins für die regionale Kultur und zur Steigerung regionaler Identität beitragen bestehen ebenso wenig diesbezügliche Qualifizierungsmaßnahmen.

Modellcharakter, Multiplikatoreffekt und Öffentlichkeitsarbeit Das Projekt hat Modellcharakter für die Region und bildet einen wesentlichen Kristallisationspunkt für die Inwertsetzung regionaler Kultur und heimischer Produkte. Im Rahmen der Kompetenzgruppe wer- den Modellprojekte entwickelt. Ein Demonstrationsprojekt mit Modellcharakter wird durchgeführt. Für andere Regionen hat das Projekt Modellcharakter insbesondere im Bezug auf die Konzeption. Lang- fristige Perpektiven sind mit kurzfristigen Orientierungen verbunden. Qualifikation und Öffentlichkeits- arbeit werden als zentrale Instrumente zur Inwertsetzung von Kultur und regionalen Produkten einge- setzt. Multiplikatoreffekte werden durch die Etablierung der Kompetenzgruppe und ihrer Qualifikation, zur Entwicklung konkreter weiterer Projekte, erzielt. Gleichzeitig leisten die umfangreichen Maßn- mahmen zur Öffentlichkeitsarbeit wichtige Multiplikationsfunktionen.

Schonenende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökolog. Tragfähigkeit Die Maßnahmen, die im Rahmen des Projekts durchgeführt werden, haben keine negativen Auswir- kungen auf Natur und Umwelt. Regionale Produkte oder heimisches Kulturgut, die mit negativen öko- logischen Effekten verbunden sind, werden im Rahmen des Projekts nicht berücksichtigt. Die Ver- marktung regionaler Produkte kann wesentlich zu einer naturgerechten und extensiven Bewirtschaf- tung der Kulturlandschaft und damit zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen.

Zeitplanung Projektbeginn Mitte 2002, Projektende Dezember 2004

Finanzplanung (in €) Projektleitung u. Koordinierung 1. Jahr 2. Jahr 3.Jahr Gesamt Personalkosten 82.500 82.500 82.500 247.500 (1,5 Stellen, externe Beratung) Sachkosten 13.0508.300 8.300 29.650 Summe 95.55090.300 90.300 277.150 Qualifizierung und Know-how Entwick- 4.040 4.040 4.040 12.120 lung Demonstrationsvorhaben 0 26.000 0 26.000 Information und Öffentlichkeitsarbeit 1.000 1.000 21.000 23.000 Summe Personalkosten 247.500 Summe Sachkosten 90.770 Gesamtkosten 338.270

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Finanzierung LEADER+ 0,40 135.308 ABM 1 Stelle Projektleitung 135.000 1 Stelle Mitarbeit 67.500 Eigenmittel 462 Gesamt 338.270

PD 9.1.2.2 Bungsbergakademie

Projektträger Bungsbergakademie e.V. 1. Vorsitzender: Karl-Friedrich Linke, Vinzier 32, 23717 Kasseedorf. Ge- schäftsstelle: Amtsverwaltung Schönwalde, 23744 Schönwalde

Projektpartner Gemeinde Schönwalde, Gemeinde Kasseedorf, Herzoglich Oldenburgische Forstverwaltung, Böger Stiftung, Volkshochschulen der Region.

Projektziele Umweltbildung im Jugend- und Erwachsenenbereich; Erhaltung eines kulturhistorisch wertvollen Ge- bäudes sowie einer bedeutenden Parkanlage (Doktorhaus in Schönwalde); Aufbau einer Informati- onsplattform zur Diskussion und Lösung von Fragen der naturverträglichen Naturnutzung und des Naturschutzes. Entwicklung von Konzepten, die den Naturraum des Projektgebietes einem nachhalti- gen und umweltverträglichen Tourismus öffnen (gemäß der Agenda 21 und Tourismuskonzept für die Kreis Ostholstein und Plön sowie der Maßgaben der Ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalyse).

Projektmaßnahmen Die Bungsbergakademie ist bestrebt, folgende Maßnahmen durchzuführen:

• Aufbau und Betrieb des Doktorhauses in Schönwalde als Schulungs- und Forschungszentrum

• Entwicklung von Konzepten in den Bereichen Natur, Kultur, Tourismus, Landwirtschaft, Forst, Jagd und Fischerei

• Koordinierung von Forschungsprojekten, beispielsweise zur Gutswirtschaft im 20. Jahrhundert (gemeinsam mit dem Institut für Europäische Ethnologie/Volkskunde der CAU Kiel und dem Dorfmu- seum Schönwalde, Prof. Dr. Silke Göttsch und Dr. Hubertus Hiller) oder die Erarbeitung eines Mana- gementplanes für das Gebiet der Oberen Schwentine (gemeinsam mit den lokalen Akteuren)

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 47 Innovativer Charakter Bisher hat es keine Institution gegeben, die die gesamte Region als vielfältigen Wirtschafts-, Kultur- und Naturraum begreift, und bestrebt ist, möglichst zahlreichen Interessenvetretungen, Verwaltungen, Vereinen, Verbänden und interessierten Bürgern die Möglichkeit eine organisatorische Plattform zu bieten, auf der Fragen und Probleme des Naturnutzung, des Naturschutzes, der ökologisch- nachhaltigen Wirtschafts- bzw. Tourismusentwicklung thematisiert, diskutiert und gelöst werden kön- nen.

Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit Die Bungsbergakademie hat bereits im Jahr 2001 begonnen, mit rund 20 Veranstaltungen und û ge- meinsam mit dem Dorfmuseum Schönwalde û zahlreichen waldpädagogischen Aktionen die oben skizzierten satzungsmäßig verankerten Projektziele zu verwirklichen. Darüber hinaus ist es der Bungsbergakademie mit den Veranstaltungen sowie mit einer vielbeachteten Sonderausstellung in den Räumen der Amtsverwaltung Schönwalde gelungen, auf ihre Aktivitäten hinzuweisen und eine breite Akzeptanz bei den Verwaltungen, Vereinen Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit zu schaffen. Nicht zuletzt hat die Bungsbergakademie bei verschiedenen Veranstaltungen und in mehre- ren Pressegesprächen auf ihre Kompetenzen hingewiesen. Die Bungsbergakademie hat ein Informa- tionsblatt herausgegeben, in dem die Ziele für die interessierte Öfentlichkeit umrissen sind.

Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Die Bungsbergakademie hat sich bereits in ihrer Satzung zur Einhaltung bestehender Auflagen und Planungen verpflichtet. In dieser Hinsicht werden beispielsweise die Belange und Anregungen des Denkmalschutzes, die B-Pläne der Gemeinde Schönwalde sowie die Vorgaben der LSE berücksich- tigt.

Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen In dieser Hinsicht gelten die im vorhergehenden Punkt getroffenen Aussagen

Zeitplanung Das Projekt " Bungsbergakademie " ist auf Dauer ausgelegt, die Projektfördermaßnahmen hinsichtlich des Doktorhauses auf 36 Monate. Beabsichtigt ist neben dem Aufbau und Betrieb des Doktorhauses als Bildungs- und Forschungszentrum die Einrichtung einer bis eineinhalb Stellen, damit die von der Bungsbergakademie initiierten Maßnahmen, Veranstaltungen und Forschungsvorhaben vorbereitet, begleitet und durchgeführt werden können.

Finanzplanung Ersteinrichtung und Ausstattung

Sachkosten EDV/ Verwaltung 8000,00 EUR Seminarraum 40000,00 EUR Seminartechnik 16500,00 EUR Zwei Arbeitsräume 14500,00 EUR Leseraum 13000,00 EUR

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Summe 92000,00 EUR

Finanzierung A. Eigenleistung Gemeinde 46000,00 EUR Landeszuwendung 46000,00 EUR

Summe 92000,00 EUR

Geschäftsbetrieb Personalkosten -Ordentl. Geschäftsbetrieb 1 Stelle ABM 10000,00 EUR -Schulungsbetrieb ½ Stelle 3500,00 EUR

Sachkosten Betriebskosten 4100,00 EUR Werbung 255,00 EUR EDV 255,00 EUR Kommunikation 1590,00 EUR Gebäudeunterhaltung 2556,00 EUR Sonstiges 1044,00 EUR

Summe 23300,00 EUR

Finanzierung B. Einnahmen, Eigenleistung Gemeindezuschüsse 12945,00 EUR Leader + 10355,00 EUR

Summe 23300,00 EUR

Finanzierungsvolumen 115.300,00 EUR

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 49 PI 9.1.2.3 Vernetzung und Präsentation kulturhistorischer Substanz

Projektträger Förderverein Dorfmuseum Schönwalde

Projektziele Konzeption zur Besichtigung der Güter, Herrenhäuser und anderen historischen Gebäuden sowie Schaffung eines Kulturführers

PI 9.1.2.4 „Alte Försterei“ Projektträger Gemeinde Kasseedorf Projektziele Erhaltung eines kulturhistorischen Gebäudes durch tourismusbezogene Information und Veranstaltungen zu regionaler Natur und Kultur

PI 9.1.2.5 Regionale Musik in und um ländliche, historische Gebäude

Projektziele Initiierung einer Veranstaltungsreihe zu regionaler Musik in ländlichen kulturhistorischen Ge- bäuden der Region

PI 9.1.2.6 Hubertus-Jagd – Erhalt und Förderung regionaler, traditioneller Jagdkultur

Projektziele Initiierung regelmäßiger Veranstaltungen zur Schaffung von Öffentlichkeit für die traditionelle Hubertusjagd

PI 9.1.2.7 Museumszug „Hein Lüttenborg“ Projektträger Holsteinische Schweiz Tourismus GmbH Projektziele

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Touristische Vermarktung des Museumszuges „Hein Lüttenborg“ von Bad Malente- Gremsmühlen nach Lütjenburg

PI 9.1.2.8 Umweltpädagogische Früherziehung von Kindern und Jugendli- chen der Region Projektträger Kreisjägerschaft Eutin e.V. Projektziele Kulturhistorische Ausstellung „Rund ums Horn“ als Dauerausstellung

PD 9.1.3.1 Entwicklung eines regionalen Reitwegekonzeptes

Projektträger CJD Eutin, Günter Möller, Albert-Mahlstedt-Sztraße, 23701 Eutin, Tel.: 04521/ 706960, Fax: 04521/ 70696 Projektpartner Reiterbünde der Kreise, Reitvereine der Region, Kreise Plön und Ostholstein, Gemeinden des Pro- jektgebietes, Landesforstverwaltung

Projektziele Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Vernetzung bereits bestehender Reitwege in der Region. Darüberhinaus soll die Neueinrichtung von Reitwegen vorbereitet werden, wenn Lü- cken im System festgestellt werden. Möglichkeiten der Vermarktung des Produktes Freizeit- und Sportreiten sollen erarbeitet werden. Das Projekt ist somit dem LAG-Handlungsschwerpunkt “Entwicklung umweltgerechter Tourismus- und Freizeitstrukturen” zuzuordnen. Es dient dem Erhalt und der Förderung regionaler Kultur, da Pferde und Reiten schon in vergangenen Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der Kultur insbesondere auf dem Lande war. In der Folge wird die Weiterentwicklung des Reitsports zu neuen Arbeitsplätzen füh- ren. Die Unterhaltung des dann geschaffenen Reitwegenetzes bietet insbesondere Arbeitsplätze für gering qualifizierte Menschen. Aber auch andere Dienstleistungen im Tourismusbereich werden dann gefordert sein. Insofern erwarten wir durch das Projekt eine Verbesserung der sozialen Funktion der Region sowohl für ältere als auch für jüngere Menschen

Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele Im Einzelnen sollen während der Projektlaufzeit folgende einzelne Arbeitsschritte durchgeführt wer- den: a. Bestandsaufnahme ausgewiesener Reitwege b. Abgestimmte Planung für Lückenschließung c. Entwicklung eines Tourismuskonzeptes ( Wanderreiten, Heuhotel) d. Entwicklung eines Konzeptes für Öffentlichkeitsarbeit (Beschilderung, Prospekte, Kar- ten ) d. Arbeitsvorbereitung für Wegebau, Pflegekonzept, Beschilderung

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e. Koordinierung der aktiven Vereine und Verbände Förderbereich: Vorbereitende Untersuchung

Innovativer Charakter Reitwege wurden bisher in der Region isoliert voneinander und lokal begrenzt ausgewiesen. Eine Abstimmung über Gemeinde-oder Kreisgrenzen hinweg erfolgte kaum. Das hier beschriebene Projekt soll dazu führen, daß eine Verbindung der lokalen Netze zu einem regionalen Netz erfolgen kann, wobei auch die Ausweitung über die Region “Schwentine-Holsteinische Schweiz” hinaus schon mit angedacht werden soll. Damit kann für unsere Region ein Tourismus-Produkt attraktiv werden, das hier bisher kaum eine Rolle spielte, das Wanderreiten, die Urlaubsreise auf dem Pferd von einem Ort zum anderen. Aber auch für reitende Tagestouristen und nicht zuletzt für die Reitsportler aus der Re- gion selbst erhöht das Projekt die Attraktivität.

Modellcharakter, Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit Wir erhoffen uns durch das Projekt, daß zukünftig überregional die Region “Schwentine-Holsteinische Schweiz” mit dem Begriff “reiterfreundlich” oder “Reitsportregion” in Verbindung gesehen wird. Die Weiterführung des Projektes z.B. landesweit soll vorbereitet werden, indem schon von Beginn an Ab- stimmungsgespräche mit Nachbarregionen geführt werden. Das vorgesehene Beschilderungs- und Kartensystem soll leicht übertragbar sein.

Schonende Nutzung natürlichen Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Es ist gewährleistet, daß die zukünftige Reitwegeplanung angepaßt an örtliche Gegebenheiten und Eigenheiten der Landschaft zu erfolgen hat. Ein Bau von “Reitautobahnen”soll durch diese Planung vermieden werden. Die Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Projekt und z. B. die Beschilderung der Wege wird dazu beitragen, dass das wilde Reiten durch Wald und Flur mit der möglichen Zerstörung ökolo- gisch wichtiger Biotope weitgehend unterbleibt.

Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen Das vorgesehene Projekt berührt natürlich Belange von Landschaftsrahmenplänen, Regionalplänen, Flächennutzungsplänen u.a. Auch Eigentumsfragen sind natürlich zu klären. Die Einbindung der Ge- bietskörperschaften in die Projektplaniung gewährleistet, dass mögliche Fehlplanungen vermieden werden können. Die Beteiligung der Kreise z.B. als Untere Naturschutzbehörden stellt sicher, dass Umweltbelange ausreichend berücksichtigt werden.

Zeitplanung Als Projektlaufzeit ist zunächst ein Jahr vorgesehen. Begonnen werden kann jederzeit. Es ist vorge- sehen, eine Stelle mit 39 Stunden/Woche einzurichten, die über eine Strukturanpassungsmaßnahme (SAM) des Arbeitsamtes gefördert wird.

Finanzplanung Personalkosten 1 Stelle CJD CII/2 (SAM 80%) 30.540 € Sachkosten Büro 20 qm á 12,- DM 1.440 € Kfz-Kosten (25.000 km) 2.400 € Verwaltung 1.527 € AfA PC 667 € Reisekosten 500 € Indirekte Kosten / Overhead 3.054 € Sonstiges 1.000 € Summe 41.128 €

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Finanzierung Projektmittel LEADER 20.564 € Kofinanzierung Arbeitsamt 11.622 € Land SH 5.100 € Eigenmittel 3.842 € Summe 41.128 €

PD 9.1.3.2 Gesundheitsnetzwerk in Malente - Gesundheit, Sport und Bildung – natürlich Projektträger Sport- und Bildungszentrum Malente; Harald Kitzel, Eutiner Str. 45, 23714 Malente

Projektpartner • Curtius-Klinik, Fachklinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, die verantwortli- che Person ist die Geschäftsführerin Annette Nedderhoff • Klinikum Holsteinische Schweiz mit dem leitenden Bereichsarzt Dr. Uwe Becker und dem Klinikdi- rektor Mrosowsky. • das CJD Malente – Bildungszentrum - als Seminar- und Tagungsstätte in Zusammenarbeit mit der Hochseilgarten GmbH & Co KG. , Ansprechpartner ist der Studienleiter Heino Kruse (Lehrer)

Projektziele Die Landesregierung unter Ministerpräsidentin Heide Simonis strebt eine qualitative und quantitave Erweiterung der Gesundheitsstandorte in Schleswig-Holstein an. Schwerpunkt der Landespolitik ist unter anderem die Stärkung eines freien Gesundheits-marktes, wozu die Integration von Leistungen gehört, die bisher überwiegend getrennt angeboten werden. Komplettangebote aus einer Hand sind gefragt mit den Schwerpunkten Sport und Fitness, Gesundheit und Freizeit, Tourismuswirtschaft und Kultur, Nahrung und Genuß. „Das Land ist bekannt als Kur- und Bäderland, für seine bedeutenden medizinischen Kompetenzen, für seine innovative Medizintechnik, als führender Rehabilitationsanbieter, für sein gesundes Klima, schöne Landschaft und gutes kulturel- les Angebot“ (Zitat: Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein, Papier zur Gesundheitspolitik). Hintergrund aller Überlegungen ist es, • den touristische Standort und den Bekanntheitsgrad von Bad Malente und der Holsteinischen Schweiz mit dem Segment Gesundheits- und Wellness-Urlaub auszubauen • eine attraktive Angebots-Erweiterung im Tourismus-Bereich vorzunehmen, um insbesondere nicht organisierte Einzelpersonen als zusätzliches Gästepotentiale zu erschließen • dabei dem potentiellen Kunden die Möglichkeit zu einer einmaligen und innovativen Kurs- bzw. Gesundheitswoche aufzuzeigen.

Projektmaßnahmen Vorbereitende Untersuchung und Weiterbildungsmaßnahmen In mehrmaligen Gesprächsrunden der beteiligten Projektverantwortlichen wurden das Programmge- rüst und Inhalte der Gesundheitswoche festgelegt. Nach der Zuordnung der ermittelten Schwerpunkte auf die entsprechenden Projektpartner und der Erhebung einer vorläufigen Preiskalkulation erfolgte

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 53 eine Zielgruppen-Analyse mit dem Hintergrund, eine relevante Vermarktungsstrategie einschlagen zu können. Zum Zwecke der Vorbereitung auf die geplanten Gesundheitswochen besteht ferner für die Projekt- verantwortlichen die Notwendigkeit, an Fortbildungen und Diskussionsforen im Bereich des Touris- mus-Wesens teilzunehmen. Ferner wird Dozenten der beteiligten Organisationen die Möglichkeit zur fachbezogenen und veranstaltungs-adäquaten Schulung und Weiterbildung geboten. Die Projektver- antwortlichen gehen davon aus., dass Schulungsmaßnahmen für Mitarbeiter zu 60 % förderfähig sind. Erschließen der Vertriebswege Folgende Erschließungswege für das diskutierte Gesundheitsprojekt werden in der Vorlaufphase von allen Projektpartnern in unterschiedlicher Ausprägung wahrgenommen: • Kontaktaufnahme zu Reiseveranstaltern, die unsere Produktlinie vertreten • Kontaktaufnahme zu nachbarschaftlichen Tourismus-Organisationen, um möglichst breit- gefächert das Konzept vorzustellen • Tourismuns-Agentur Schleswig-Holstein • Besuche von Tourismusveranstaltungen und Messen Werbemaßnahmen • Erstellung des Werbe-Flyers, Beauftragung einer Druckerei • Anzeigenschaltung im Rahmen eines Marketing-Mix • redaktionelle Beiträge in Mitglieder-Zeitungen der Krankenkassen • Mailing-Aktionen • Internet-Auftritt Die Projektverantwortlichen gehen davon aus., dass Maßnahmen im Bereich Marketing zu 35 % för- derfähig sind. Kleine Infrastrukturinvestitionen Für diverse Unterrichtseinheiten und für den Therapie-Betrieb müssen verschiedene Sportgeräte (z.B. Spinning-Räder), anderes Kleinmaterial (z.B. Decken) sowie Verbrauchsmittel angeschafft werden. Die Projektverantwortlichen gehen davon aus., dass Infrastrukturmaßnahmen zu 60 % förderfähig sind.

Innovativer Charakter des Projekts Grundlage des Projektes ist die Erkenntnis, dass sich Beherbergungsbetriebe und Gesundheitsein- richtungen in der Region Holsteinische Schweiz aufgrund des Strukturwandels im Gesundheitstouris- mus stärker an den Bedürfnissen der Menschen orientieren müssen. Gerade der Einzelne erkennt und übernimmt die Bereitschaft, auch in der Gestaltung der Urlaubswo- chen seine Gesundheit durch aktiv-präventive Aspekte zu erhalten bzw. zu fördern. Um hierfür adäquate Möglichkeiten zu schaffen, muss eine Vernetzung der in Bad Malente auf dem Feld der Gesundheitsvorsorge tätigen Institutionen stattfinden. Nur durch Kooperationen zwischen den Anbietern einzelner Dienstleistungen kann diese innovative, fachübergreifende Herausforderung im Gesundheitstourismus bewerkstelligt werden.

Modellcharakter, Multiplikatoreneffekt, Öffentlichkeitsarbeit Die Gesundheitsinitiative des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig- Holstein möchte innerhalb des Leitprojektes „Modellregion Natürlich Erleben“ den vorsorgenden Ge- sundheitsschutz außerhalb des traditionellen Gesundheitswesens fördern. Hiermit in Zusammenhang steht das Leitmotiv „gesund leben in einer attraktiven Umwelt“, was durch die angedachte Programminitiative der Projektpartner in hervorragender Weise realisiert wird.

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Auch die landschaftlich reizvolle Lage zwischen Wasser und Wald stellt ein starkes Aufforderungspro- fil dar, um sportliche Betätigungen in der natürlichen Umwelt zu genießen. Aber auch bei wechselhaftem Wetter stehen bei den Projektpartnern genügend Indoor-Einrichtungen zur Verfügung, um sowohl die breite Palette des Gesundheits- und Freizeitsports als auch mentale und Entspannungsphasen mit und ohne Wellness-Charakter auszuüben. Insgesamt wird mit diesem Netzwerk-Projekt eine modellhafte Entwicklung geleistet zu einer umwelt- gerechten Tourismus- und Freizeit-Struktur, die charakterisiert werden kann mit Wellness, Erlebnis, Vitalität und Körpergefühl.

Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen Die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und kommunaler Auflagen ist als selbstverständlich anzu- sehen.

Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Das Sport- und Bildungszentrum Malente als leitender Projektpartner ist als erste Sportschule in Deutschland 1998 nach Öko-Audit-Richtlinien zertifiziert worden. Mitarbeiterschaft, Lieferanten und Gäste der Sportschule werden regelmäßig über die Bemühungen und Erfolge des Umwelt-Management-Systems aufgeklärt. Hieraus ergibt sich eine enge Verpflichtung gegenüber allen umweltrelevanten Auswirkungen sowie eine Ausstrahlung auf die Partnerorganisatio- nen im Hinblick auf ressourcenschonenden Umgang bei allen Aktivitäten.

Zeitplanung ab 01/02: Vorplanungen und Überlegungen zur administrativen Anbindung des Projekts, zu Pro- gramminhalten und zur Marketing-Strategie Kontaktaufnahme zu interessierten Hotels, Pensionen 07/02 – 09/02 Durchführung von mindestens vier (siehe Anhang 2) Gesundheitswochen, jeweils in Absprache mit den Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen 04/03 – 10/03 Durchführung von mindestens sechs Gesundheitswochen, jeweils in Absprache mit den Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen 04/04 – 10/04 Durchführung von mindestens acht Gesundheitswochen, jeweils in Absprache mit den Projektpartnern und den Tourismus-Organisationen

Finanzplanung Jahr 2002 2003 2004 geplante Wochen 4 6 8 Teilnehmerbeitrag = 328 Euro in der Übersicht alle Beträge in Euro 1. Personal 1.1. Anteilige Personal- u. Sachbearbeiterkosten 1.1.1. SBZ (8 Std./Woche im 1. Jahr) 8.000,00 9.000,00 10.000,00 1.1.2. Curtius-Klinik (4 Std./Woche) 4.000,00 4.000,00 4.000,00 1.1.3. Klinik. Holst. Schweiz (2 Std./Woche) 2.000,00 2.000,00 2.000,00 1.1.4. CJD (2 Std. /Woche) 2.000,00 2.000,00 2.000,00 Gesamt 1.1. 16.000,00 17.000,00 18.000,00 1.2. Referenten-, Dozentenkosten, ärztliche Honorare und Schulungskosten

1.2.1. SBZ (25 Eht.+ Reisekosten pro Woche) 4.800,00 7.200,00 9.600,00

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1.2.2. Curtius-Klinik (10 Eht. pro Woche) 1.000,00 1.500,00 2.000,00 1.2.3. KHS 40 x 77 Euro im 1. Jahr 3.080,00 4.620,00 6.160,00 1.2.4. CJD/HSG 40 x 80 Euro im 2. Jahr 3.200,00 4.800,00 6.400,00 1.2.5. TSM 200,00 300,00 400,00

Gesamt 1.2. * der enthaltene Anteil der Schulungskosten beträgt etwa 12.280,00 18.420,00 24.560,00 30 % (ca. 4.000 Euro) Gesamt 1. Personal 28.280,00 35.420,00 42.560,00

2. Infrastrukturmassnahmen 2.1. Anteilige Büro-, Raum- und Hallenmieten sowie anteilige Nutzung der Büroausstattung, der Telekommuni- kationstechnik und Porto

2.1.1. SBZ 2.000,00 2.000,00 2.000,00 2.1.2. Curtius 1.000,00 1.000,00 1.000,00 2.1.3. KHS 1.000,00 1.000,00 1.000,00 2.1.4. CJD/HSG 1.000,00 1.000,00 1.000,00

2.2. Anschaffung Material 2.2.1. SBZ 3.000,00 3.000,00 3.000,00 2.2.2. Curtius 2.000,00 2.000,00 2.000,00 2.2.3. KHS 2.000,00 2.000,00 2.000,00 2.2.4. CJD/HSG 2.000,00 2.000,00 2.000,00 Gesamt 2. Infrastrukturmaßnahmen 14.000,00 14.000,00 14.000,00

3. Marketing/Öffentlichkeitsarbeit 3.1. Flyer, Layout und Druck 4.000,00 4.000,00 4.000,00 3.2. Insertionen 10.000,00 10.000,00 10.000,00 3.3. Mailing-Aktionen 9.000,00 9.000,00 8.000,00 3.4. Besuche von Messen und Veranstaltungen 3.000,00 3.000,00 3.000,00 3.5. Internet-Auftritt und Pflege 2.000,00 1.000,00 1.000,00 Gesamt 3. Marketing 28.000,00 27.000,00 26.000,00 Gesamtkosten 1 - 3 70.280,00 76.420,00 82.560,00

Finanzierung

1. Teilnehmerbeiträge 10 TN a. 328,00 EURO x Wochen 13.100,00 19.200,00 25.300,00 2. Leader+ 2.1. Zu Schulungskosten Personal 60 % *(siehe 1.2.) 2.400,00 2.400,00 2.400,00 2.2. Zu Infrastrukturmaßnahmen 60 % 8.400,00 8.400,00 8.400,00 2.3. Zu Marketing/Öffentlichkeitsarbeit 35 % 9.800,00 9.500,00 9.100,00

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3. Eigenanteil der beteiligten Organisationen 3.1. SBZ 10.000,00 10.000,00 10.000,00 3.2. Curtius-Klinik 10.000,00 10.000,00 10.000,00 3.3. KHS 10.000,00 10.000,00 10.000,00 3.4. CJD/HSG 6.580,00 6.920,00 7.360,00 Summe 70.280,00 76.420,00 82.560,00

PD 9.1.3.3 Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz

Projektträger:

Die Trägerschaft muss noch genau geklärt werden; eventuell: • Naturpark Holsteinische Schweiz • Holsteinische Schweiz Tourismus e.V. • Gemeinden

Projektziele: • Aufbau eines einheitlichen Informationssystems für Touristen und Einheimische, das besonders die in diesem Antrag angesprochenen Themenschwerpunkte (z.B. Landwirtschaft; Natur und Umwelt; Wasser; Kulturlandschaft; neue Energien und weitere) aufnimmt. • Erfassung und Ausbau von bestehenden Schwerpunkten (z.B. Naturparkhaus Plön, Ölmühlenge- lände für Wasser, Schießplatz Kasseedorf für Jagd, Wald usw.) bzw. Neuanlage von Schwer- punkten zu/als Kristallisationspunkte zur Besucherinformation. • Ausrichtung aller Informationsmedien an diesem Informationssystem • Vernetzung der Schwerpunkte durch ÖPNV- Angebote und Fahrradwege (siehe auch Projekt zum Bau kostengünstiger Fahrradwege) • Vermarktung der vorhandenen speziellen thematischen Rundtouren (Fahrrad und Wanderwege) um die Schwerpunkte herum • Konzept zur Ausbildung und Qualifizierung von Personen, die als „guids“ thematische Führungen machen können • Ggf. Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten für arbeitslose Jugendliche ohne Schulab- schluss in den Schwerpunktbereichen

Projektanlass und Projekthintergrund: Die Holsteinische Schweiz ist gekennzeichnet durch eine vor allem mit dem Tourismus gewachsene Informationslandschaft. Diese ist gekennzeichnet durch keine einheitliche Informationsstrategie. Erste erfolgreiche Schritte sind in der Informationsvermittlung durch die Gründung des Vereins Holsteinsiche Schweiz Tourismus und die Errichtung des Naturparkhauses beschritten worden. Es werden aber immernoch in den einzelnen Orten zwar zahlreiche, aber doch nicht abgestimmte einzelne Angebote angeboten. Zudem ist die mit der Errichtung des Naturparkhauses vorgesehene Errichtung von weite-

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 57 ren Informationsschwerpunkten noch nicht erfolgt. Wenn man sich zum Beispiel über Direktvermark- tung und Landwirtschaft oder Natur in der Holsteinischen Schweiz informieren will, kann man das nicht hauptsächlich an einem Ort tun, sondern man ist auf verschiedene Orte und Anlässe angewiesen, die nicht einfach zugänglich sind.

Sinn dieses Leitprojektes ist es also, die bestehenden Ansätze themenspezifisch zu sogenannten Schwerpunkten (oder „Kristallisationspunkten“) zu entwickeln, die als erste Hauptanlaufpunkte fungie- ren sollen. Ggf. müssen Schwerpunkte noch neu geschaffen werden, wenn zur Zeit noch kein Ansatz- punkt vorhanden ist (Landwirtschaft).

An diesen Punkten soll dann möglichst umfassend die Erstinformation erfolgen. Bestandteil des Kon- zeptes ist aber auch, dass hier auf andere Informationsquellen und –orte, die vertiefende Informatio- nen bieten, verwiesen wird. So entstünde ein Informationsnetzwerk, dass zielgerichtet auf die Wün- sche der Touristen abgestimmt werden könnte. Wie beschrieben, sind diese Punkte teilweise schon vorhanden und informieren über einen Themenbereich. Aber auch hier ist der Gedanke der Vernet- zung noch nicht genügend ausgeprägt. Gerade aber zum Thema Landwirtschaft- Verbraucher- Direkt- vermarktung ist noch kein Schwerpunkt vorhanden. Dieser ließe sich z.B. in Verbindung mit der Errichtung eines „Gläsernen Bauernhofes“ verbinden, der auch geplant ist.

Beitrag des Projektes zum Erreichen der Entwicklungsziele: • Vorrangiges Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Information für Touristen und damitz eine Steigerung der Attraktivität der Region für Touristen. • Daneben setzt besonders die Schaffung von neuen Einkommensquellen im Bereich der Land- wirtschaft eine stärkere Einbeziehung von Touristen und damit auch Verbrauchern in diesbezüg- liche Themen voraus. Eine Auseinandersetzung zum Beispiel mit der Erzeugung von Nahrungs- mitteln oder den Schönheiten von Natur und Landschaft setzt zwingend voraus, dass die ent- sprechenden Personen einen leichten Zugang zu diesbezüglichen Informationen haben. Ist diese Kette zwischen Erzeuger und Konsument nicht geschlossen, können sich die positiven Ergebnis- se nicht einstellen. Damit entspricht das Projekt einmal dem Ziel, neue Aufgabenfelder in der Landwirtschaft zu erschließen und weiter dem Ziel, die ländlichen Strukturen in die touristische Infrastruktur und die Vermarktung mit einzubeziehen.

• Positiv für die Durchführung des Projektes ist die Tatsache, dass sowohl in der Holsteinsichen Schweiz als auch in Ostholstein insgesamt schon eine ganze Reihe von guten Beispielen vor- handen sind (z.B. Museumshof Lensahn; Bauernhöfe mit Direktvermarktung; Bauernhöfe mit Ur- laub auf dem Bauernhof), deren Erfahrungen genutzt werden können.

Projektinhalte: Das Projekt unterteilt sich in 2 Abschnitte. Im Vordergrund der ersten Phase steht die Entwicklung eines Konzeptes für das „Informationsnetzwerk Holsteinische Schweiz“. Dazu gehört die Auswahl der für die Region geeigneten thematischen Schwerpunkte, der Ansatzpunkte vor Ort und deren Verknüp- fung. Es ist unbedingt erforderlich, bestehende Konzepte mit einzubeziehen, um nicht das Rad neu zu erfinden und Kosten zu sparen und bestehende Initiativen zu unterstützen. Außerdem soll in Abstim- mung mit der Holsteinischen Schweiz Tourismus e.V. ein Informationssystem entwickelt werden, dass die Wünsche der „zu Informierenden“ nach leichter Zugänglichkeit mit den Bedürfnissen der „Informie- renden“ verbindet. In der zweiten Phase soll dann das Konzept umgesetzt werden und Eingang in die weitere Verwirklichung der Maßnahmen dieses Konzeptes und Sonstiger finden.

Arbeitsschritte im einzelnen:

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Phase 1 (Konzept) 1. Grundlagenermittlung: Welche Themen sind für die Menschen in der Holsteinischen Schweiz und für Touristen wichtig, worüber soll informiert werden? Einbeziehung schon bestehender Konzepte; Wo sind schon Ansatzpunkte, die zu Schwerpunkten werden könnten? Gibt es Trä- ger, die diese Funktion ausüben können? Wie können neue Träger gefunden werden? 2. Konzepterarbeitung: Auswahl von Informationsschwerpunkten; Erarbeitung der Informations- strategie, Besprechung mit den Trägern, Leitfaden zur Information; Konzept für die Vernetzung (Wegeführung, Fahrrad, ÖPNV); Erarbeitung einer Kommunikationsstrategie in Zusammenar- beit mit den Tourismusorganisationen

Phase 2 (Umsetzung) 1. Etablierung der Informationsschwerpunkte (Beratung; Ausbildung; Ausbildung von Guids; Hilfe bei der Umsetzung; ...)

2. Beratung der Informationspunkte, die nicht die Schwerpunkte bilden hinsichtlich deren Einbin- dung

3. Ausarbeitung von themenbezogenen Rundwegen im Zusammenhang mit den Schwerpunkten

4. Vernetzung der Schwerpunkte durch ÖPNV- Maßnahmen und Radwegbeschilderung

5. Umstellung der Marketingmaßnahmen im Tourismusbereich

Innovativer Charakter / Modellcharakter des Projektes: Durch das Projekt wird verstärkt die enge Beziehung zwischen den Anbietern von Informationen und den Empfängern auf breiter Front in den Vordergrund gestellt. Damit wird für die in der Landwirtschaft tätigen oder die im ländlichen Raum lebenden Menschen die Möglichkeit eröffnet, durch direkte Kom- munikation zum Beispiel die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten oder die Entwicklung von Naturräumen unter Einbeziehung der Landwirtschaft den Verbrauchern, die sich als Touristen in der Region befinden, näher zu bringen. Damit würde nicht „über etwas“ informiert, sondern die Betroffe- nen informieren selbst über ihre Erzeugung, ihre Heimat oder ihre Natur.

Öffentlichkeitsarbeit: Ein Informationsnetzwerk, das die kundenfreundliche Information für Touristen in der Holstienischen Schweiz zum Ziel hat, ist schon von der Anlage her ein Konzept mit Öffentlichkeitswirksamkeit. Be- sonders wichtig ist aber in diesem Zusammenhang, dass das Konzept in der Phase 1 mit den Beteili- gen besprochen wird, damit auch eine Identifikation erfolgen kann.

Evaluierung, Monitoring: Ziel der Phase 1 ist die Erarbeitung eines umsetzungsfähigen Konzeptes für das „Informationsnetz- werk Holsteinische Schweiz“. Damit ist das Ergebnis klar definiert. Als Zwischenkontrolle sind monatli- che Berichte/Abstimmungsgespräche an/mit die/der Geschäftsstelle bzw. die/der Mitgliederversamm- lung vorgesehen.

Zeitplanung: • Phase 1 ab Herbst 2002 bis Mitte 2003

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• Phase 2: nach Beendigung von Phase 1 (die Ergebnisse von Phase 1 fließen in die Konzeption der Phase 2 ein) • Nach Ablauf der Projektlaufzeit eigenständige Fortführung durch die jeweiligen Projektträger

Finanzplanung: Kosten in Euro

2002 2003 2004 Summe Förderung Förderung in % in Euro Personalkosten a.) Phase 1 15.000 30.000 45.000 100 % 45.000 b.) Phase 2 Abhängig vom Ergebnis Phase 1 Sachkosten a.) Phase 1 3.000 7.000 10.000 100 % 10.000 b.) Phase 2 Abhängig vom Ergebnis Phase 1 18.000 37.000 55.000 100 % 55.000 Summe

Finanzierung (in Euro)

2002 2003 2003 Summe Projektträger 9.000 18.500 27.500 Zuschuss 9.000 18.500 27.500 Leader +

Summe 18.000 37.000 55.000

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 60 PD 9.1.3.4 Veranstaltungskalender für den „Naturpark Holsteinische Schweiz“ mit Schwerpunkt Natur- und Landeskunde

Projektträger Naturpark Holsteinische Schweiz e.V., Thea Daubitz, Schlossgebiet 9, 24306 Plön, Tel. 04522/749376, FAX: 04522/749377

Projektpartner Arbeitsamt Plön, Herr Kerssen, Lütjenburger Str. 9 – 10, 24306 Plön, Tel. 04522/7473-12 Bingo - Projektförderung, Herr Schadt, Mühle Westeraccum, 26553 Dornum

Projektziele • Bündelung der natur- und landeskundlichen Veranstaltungen und Bekanntmachung der wich- tigsten kulturellen Angebote der Region (Transparenz) • Attraktivitätssteigerung der Region (Regionalförderung) • Präsentation des Naturparks Holsteinische Schweiz als vielfältiges „Naturparadies“ mit kultu- reller Eigenheit nach innen (Wir-Gefühl) und außen (Vermarktung) • Förderung von umweltverträglichen Erholungsaktivitäten • Naturschutz (Qualifizierung)

Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele Dem Urlauber sind normalerweise die einschlägigen Anbieter von regionalen Veranstaltungen nicht bekannt. Für ihn ist es während der Kürze seines Aufenthaltes (angenommenen 2 Wochen) schwierig, wenn nicht unmöglich, umfassende Informationen über das vielfältige Angebot in der Region zu erhal- ten. Die Palette der Anbieter ist groß. Die Herausgabe eines entsprechenden Veranstaltungskalenders trägt zur Attraktivitätssteigerung der Region bei, weil dem Urlauber die Möglichkeit gegeben wird, einfach umfassende Informationen zur Freizeitgestaltung erhalten zu können. Gleichzeitig werden bestehende Angebote der Region vernetzt. Umgekehrt erhalten die oft finanzschwachen Anbieter von natur- und landeskundlichen oder kulturel- len Veranstaltungen (Naturschutz- und Heimatvereine etc.) zwei attraktive und leistungsfähige Medien (internet und Broschüre) für die gemeinsame Veröffentlichung ihrer Veranstaltungsangebote. Dadurch wird das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Kommunikation der Aktiven im Naturpark Holsteinische Schweiz gefördert. Durch die bessere Bekanntmachung der einzelnen Veranstaltungen können mehr Menschen über ökologische Zusammenhänge und die Ziele des Naturschutzes informiert werden.

Projektinhalte Die natur- und landeskundlichen Veranstaltungen und die wichtigsten kulturellen Angebote im Natur- park Holsteinische Schweiz sollen in einem Veranstaltungskalender, der regelmäßig im Internet und als Broschüre erscheint, veröffentlicht werden.

1.) Einstellung einer AB-Kraft für die Laufzeit von 2 Jahren durch den Naturparkverein Anforderungs- profil: möglichst naturwissenschaftlich orientierte Ausbildung, gutes Schriftdeutsch, sicherer Um- gang mit EDV

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Rahmen: 30 Wochenstunden, Vergütung je nach Ausbildung (max. BAT IV b) 2.) Bereitstellung eines Veranstaltungskalenders im Internet (Datenbank mit Suchkriterien) über eine entsprechende Internetfirma für den Naturparkverein. 3.) Herausgabe und Vertrieb des Veranstaltungskalenders als Broschüre (3 X im Jahr, insgesamt 19.000 Exemplare/Jahr).

Die AB-Kraft wird vom Naturparkverein für die Dauer von 2 Jahren eingestellt. Die Anleitung, Aufsicht und Kontrolle erfolgt über die hauptamtliche Geschäftsstelle des Naturparkvereins. Hierfür werden durchschnittlich 1 h/Woche eingeplant. Zur Arbeitszeiterfassung werden Zeiterfassungslisten geführt. Die AB-Kraft ist über die Betriebshaftpflicht (Kommunaler Schadensausgleich) des Naturparkvereins versichert. Der Arbeitsplatz der AB-Kraft befindet sich wegen Platzmangels nicht im Bürobereich der Geschäftsstelle im Naturpark-Haus Plön sondern in räumlicher Nähe bei der benachbarten Kreisver- waltung Plön. Hier kann ein Tul-Arbeitsplatz (mit internetfähiger PC-Anlage) gegen Erstattung der Sach- und Gemeinkosten zur Verfügung gestellt werden.

Die Veranstaltungstermine sollen von der AB-Kraft kontinuierlich erfaßt und zusammengestellt wer- den. Hierfür ist eine Recherche bei den Anbietern in der Region und evtl. eine redaktionelle Bearbei- tung der gelieferten Textbeiträge notwendig. Die Programmierung und Bereitstellung einer Datenbank inkl. Design als Veranstaltungskalender im Internet soll durch eine einschlägige Firma erfolgen. Es soll dabei geprüft werden, ob eine Kompatibilität mit anderen Internetangeboten in der Region hergestellt werden kann, so daß ein gemeinsamer Datenpool gegenseitig nutzbar wäre. Die Eingabe und Bear- beitung der Daten für das Internet soll nach einer kurzen Schulung durch die Internetfirma von der AB- Kraft erfolgen. Gleichzeitig ist vorgesehen, daß die einzelnen Veranstalter ihre Veranstaltungen auch selbstständig über das Internet in den Veranstaltungskalender des Naturparks eingeben können, so daß in diesem Fall nur noch die Freischaltung durch den Naturparkverein erfolgen müßte. Nach der Anschubphase (Projektdauer 2 Jahre) könnte so erreicht werden, daß der Veranstaltungskalender später auch bei reduziertem Personaleinsatz weiter im Netz erscheinen kann. Die parallel zum Inter- net herausgegebene Broschüre ist derzeit noch notwendig, da ein großer Teil der Zielgruppe (Touris- ten über ihre Vermieter) noch nicht „am Netz“ ist. Ziel ist es, die Auflagenhöhe mittelfristig zu reduzie- ren und die Finanzierung über Anzeigen und Beiträge der Veranstalter zu regeln. Zu den Aufgaben der AB-Kraft gehört es auch, die drucktechnische Umsetzung der Broschüre vorzubereiten und zu begleiten. zu 2.) Broschüre erscheint 3 x /Jahr (März bis Juni/6.000 Ex., Juli bis Oktober/10.000 Ex.; Nov. bis Feb./3.000 Ex.) Umfang: 48 bis 60 Seiten (ca. 1.200 Veranstaltungen/Jahr) Gliederung: Titel; Übersicht – Inhaltsverzeichnis; Übersichtskarte; Termine (nach Kategorie und ggf. Datum sortiert) Kategorien: regelmäßige; Einzeltermine; Termine nach Vereinbarung; Ausstellungen; evtl. Anzeigen Die Typen der einzelnen Veranstaltungen (z.B. Fledermausexkursion, geologische Exkursion oder ornithologische Wanderung) sollen durch unterschiedliche Symbole (insgesamt ca. 15) gekennzeich- net werden. zu 3.) Internet: Datenbank: Verlinkung mit homepage Naturpark, www.naturpark-holsteinische-schweiz.de Suchkriterien: Orte; Datum; Typ; Veranstalter; nach Vereinbarung Aktualisierung: monatlich (bzw. wöchentlich) Erfassung der Daten durch Naturpark (AB-Kraft) bzw. Veranstalter (über das Internet)

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Innovativer Charakter Derzeit gibt es im Naturpark Holsteinische Schweiz keinen einheitlichen Veranstaltungskalender (we- der als Printmedium noch im Internet). Der Kreis Ostholstein und einige Gemeinden geben jeweils für ihr Gebiet eigene Publikationen heraus. Darüber hinaus veröffentlichen die jeweiligen Anbieter eigene Programmblätter. Die Schaffung eines zentralen Datenpools für Veranstaltungen in der Region könnte auch für andere Tourismusregionen Vorbild sein.

Multiplikatoreneffekt, Öffentlichkeitsarbeit • Möglichkeit der Verlinkung für andere (Tourismusverband, Kurverwaltungen, Naturschutzver- bände) • Das Veranstaltungsheft wird über alle beteiligten Veranstalter angeboten. Dadurch potenziert sich die Verbreitung der Angebote jedes einzelnen Anbieters. • Bekanntmachung in der örtlichen Presse • Flächendeckender Versand der Broschüre an alle wichtigen Verteiler (Kurverwaltungen etc.) • Hinweis in der Broschüre auf die Internetadresse und umgekehrt • Hinweis auf website in Publikationen des Naturparkvereins

Evaluierung, Monitoring • Ermittlung der tatsächlich an den Verteilerstellen abgenommen Anzahl der Broschüren • Ermittlung der Frequentierung („hits“) der Internetseite

Zeitplan Projektdauer 2 Kalenderjahre (2002, 2003); mit dem Projekt kann erst nach Bewilligung aller beantrag- ten Fördermittel begonnen werden.

Finanzplanung Kosten: Haushaltsjahr: 2002 2003 Gesamt Währung: € € € Personalkosten - Overhaed 1.560 1.560 3.120 - Gehalt (BAT IV b 80%, 30 h) 27.000 27.500 54.500 Sachkosten - Gemein- und Sachkosten 14.000 14.000 28.000 - Fahrtkosten 1.000 1.000 2.000 Broschüre - Layout 2.550 2.550 5.100 - Druckkosten 10.250 10.250 20.500 - Verpackung/Versand 1.000 1.000 2.000 - Porto 1.000 1.000 2.000

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Internet - Design 4.200 0 4.200 - Schulung 2.000 0 2.000 - laufende Kosten 7.000 7.000 14.000 Gesamt 71.560 65.860 137.420 Finanzierung Haushaltsjahr 2002 2003 Gesamt Währung € € €

LEADER+* 35.780 32.930 68.710 Arbeitsamt* 28.700 29.050 57.750 * ohne Zusage! Bingo-Projektförderung 3.500 3.500 7.000 Eigenmittel 2.020 380 2.400 Eigenleistungen 1.560 1.560 3.120 Gesamt 71.560 65.860 137.420

PD 9.1.3.5 Schwentine – Zehnkampf Projektträger Sport- und Bildungszentrum Malente; Harald Kitzel, Eutiner Str. 45, 23714 Malente

Projektziele Ein kombinierter Mehrkampf mit und ohne Fortbewegungsmitteln entlang des Schwentine-Laufs. Ge- plant ist, entlang der Schwentine im nächsten Jahr und in den folgenden Jahren ein breitensportliches Event stattfinden zu lassen, dass in dieser Form einmalig ist. Sportliche Bewegung, naturnahes Erle- ben und touristische Reize werden dabei in Verbindung gebracht.

Projektmaßnahmen Zehn verschiedene Disziplinen müssen absolviert werden, wobei es eine Kombination geben soll aus: • Sportarten, die mit Hilfe von Fortbewegungsmitteln Strecken überwinden und • stationären Sportarten zur Entspannung und Erholung Die Sportarten sind bewußt so gewählt, dass sie entweder bekannt sind oder relativ wenig Aufwand erlernt werden können. Auf technisch schwierigere Disziplinen, wie zum Beispiel das Segeln und das Inline-Skaten wurde bei der Auswahl der Sportangebote verzichtet, um keine Hemmschwellen für potentielle Teilnehmer aufzuzbauen. Der Startpunkt ist vorgesehen in Kasseedorf (Marktplatz), bis zum Ziel in Plön (entweder die ehemali- ge Fünf-Seen-Kaserne oder die MUS) sind ca 20 km auf verschiedene Art und Weise zu überwinden. Eine Zeitnahme bzw. eine Punktbewertung erfolgt bewußt nicht, um den breitensportlichen Charakter dieses Sportangebots zu dokumentieren. Vorrangig zählt bei diesem Mehrkampf das olympische Motto („Dabei sein ist alles“) sowie das „Finisher-Prinzip“ der frühen Triathlon-Jahre (Schaffen und Ankommen). Die Verbindung beider politischer Kreise sollte durch die Anwesenheit der Landräte dargestellt wer- den: Z.B. könnte der Startschuß durch den Landrat des Kreises OH vorgenommen werden und die

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Siegerehrung in Plön durch den Landrat des Kreises Plön. Startgebühr: Eine nicht zu hohe Startge- bühr wird es allen Interessierten – insbesondere Familien – ermöglichen, diese abwechslungsreiche und spannende sportliche Erfahrung zu bestehen. Die Startgebühr (10 Euro für Einzelstarter und 20 Euro für Familien ?!) sollte folgende Gegenleistungen/Belohnungen beinhalten: • Getränke und ein kleiner Imbiß während der Pausen • ein buntes T-Shirt, (das gleichzeitig öffentlichkeitswirksam die Region „Schwentine“ verkör- pert) für jede/n, evtl. mit einem passenden, motivierenden Aufdruck • („Schwentine-10-Kampf 2003 = ICH WAR DABEI !“) • eine „Finisher-Medaille“ oder eine mit der Schwentine in Zusammenhang stehende andere Auszeichnung • die Eintritts- und Leihgebühren für Sportgeräte und Schwimmhallen • den Rücktransport-Service von Plön nach Kasseedorf Folgender vorläufiger Ablauf ist vorgesehen: von nach Sportart alternative Sportart Entfernung z.B. für Kinder 1. Kasseedorf Marktplatz Sibbersdorf Walking ./. 3,5 Km Schießplatz 2. Schießplatz stationär Bogenschießen Pfeilwerfen 0 3. Schießplatz Badeanstalt Laufen Gehen 3,5 Km 4. Badeanstalt Germania Ruder- Rudern Tretbootfahren 0,5 Km verein 5. Schwimmhalle Eutin stationär Schwimmen 0,2 Km 6. Schwimmhalle Eutin Schwimmhalle Wandern 6,5 Km Malente 7. Schwimmhalle Malente stationär Aqua-Jogging 0,1 Km Schwimmhalle Malente Kellersee- Transfer 0,8 Km Badestelle 8. Kellersee-Badestelle Dieksee- Kanufahren 2,5 Km Promenade durch die Schwentine 9. Dieksee-Promenade Eingang Holm Kick-Board 0,7 Km 10. Eingang Holm Plön (MUS oder 5- Radfahren 7 Km Seen-Kaserne)

Zeitplanung 2002: Abklärung aller organisatorischen und Finanzierungsfragen, Kontaktaufnahme mit den beteiligten Vereinen und Institutionen 2003: Veranstaltungstermin am ersten Wochenende evtl. im Mai,

Finanzplanung Die tatsächlichen Kosten einer derartigen Veranstaltung hängen natürlich stark von den Teilnehmer- zahl ab. Im ersten Jahr erfolgt die Kalkulation auf der Basis von 70 Personen, für das zweite und dritte Jahr lautet die Prognose 120 bzw. 150 Teilnehmer.

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1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr Prognose Teilnehmerzahl 70 120 150 Planungskosten (Telefon, Kopien u.a.) 2.000,00 € 1.500,00 € 1.000,00 € Gerätekosten (Anschaffung und Leihgebühren 1.500,00 € 1.000,00 € 1.000,00 € für Kanu, Kick-Boards, Fahrräder) Eintrittsgebühren für Schwimmhallen 500,00 € 500,00 € 500,00 € Personal- und Helferkosten: 2.500,00 € 2.500,00 € 2.500,00 € Genehmigungen: Gema u.a. 300,00 € 300,00 € 300,00 € Rücktransport (Bus) 300,00 € 300,00 € 300,00 € Auszeichnungen (T-Shirts, Medaillen) 1.000,00 € 1.700,00 € 2.100,00 € Getränke/Imbiß für Teilnehmer und Helfer 1.000,00 € 1.500,00 € 2.000,00 € Nebenkosten, z.B.: 2.000,00 € 2.000,00 € 2.000,00 € Druck der Ausschreibung, Info-Broschüre, Werbekosten, Ausschilderung für die Anfahrt, Bewirtung Gäste/Presse Summe 11.100,00 € 11.300,00 € 11.700,00 € Finanzierung Teilnehmerleistung 700,00 € 1.200,00 € 1.500,00 € Leistung Kreis OH 2.000,00 € 2.000,00 € 2.000,00 € Leistung Kreis Plön 2.000,00 € 2.000,00 € 2.000,00 € Werbe- und Druckkostenzuschuß 800,00 € 500,00 € 600,00 € Leistung LAG 5.600,00 € 5.600,00 € 5.600,00 €

PD 9.1.3.7 Hochseilgarten Malente

Projektträger: Hochseilgarten Malente GmbH & Co. KG Godenbergstr. 10, 23714 Bad Malente (Heino Kruse, Rainer Olbrisch)

Projektpartner CJD Malente -Bildungszentrum-, Godenbergstr. 10, 23714 Bad Malente Ferienhof Radlandsichten, 23714 Bad Malente (Frank Schumacher)

Projektziele: 1. Schaffung eines neuen, attraktiven und innovativen Angebots in den Bereichen Fir- mentrainings und Tourismus auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes

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2. Schaffung eines neuen, attraktiven Angebots in den Bereichen Jugend- und Vereins- arbeit (Schüler, Jugendfeuerwehren, Sportvereine, Auszubildende) auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes 3. Nachhaltige Nutzung der Landschaft „Holsteinische Schweiz“ im Sinne eines sanften Tourismus 4. Erzeugung von Synergien durch Kooperation mit einem landwirtschaftlichen Betrieb (Ferien auf dem Bauernhof), einem Bildungszentrum und einer Kanu-Mietstation 5. Vernetzung mit bestehenden und neuen Angeboten von Hotels, Sport-, Gesundheits- und Kureinrichtungen der Region 6. Akquisition einer attraktiven neuen Klientel für die Region, Firmen und Touristen, die aktiv Sport und Bildung in einer intakten Natur erfahren wollen

Projektmaßnahmen: 1. Projektleitung und Koordinierung: Erstellung und Durchführung zielgruppenorien- tierter Konzepte, Einsatzplanung und Leitung von Trainern, Koordinierung von Termi- nen, Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit, Messen und allg. Werbeveranstaltungen 2. Trainings- und Qualifizierungsmaßnahmen: Training von speziellen Sicherungs- techniken, Qualifikation für den Umgang mit Schüler- und Jugendgruppen, Qualifikati- on für die Durchführung von Trainings und Events mit Firmen und Touristen sowie kundenorientiertes Verhalten 3. Information, Öffentlichkeitsarbeit, Werbemaßnahmen: Gestaltung und Herstellung von Flyern sowie von allgemeinen Werbe- und Informationsbroschüren, Gestaltung und Durchführung von Messeauftritten, Darstellung der erlebnisorientierten Zielset- zungen 4. Infrastrukturmaßnahmen: Beschilderung in der Gemeinde Malente, Ausbau eines Raumes für Verwaltungsarbeit sowie Gästebetreuung

Innovativer Charakter: In den USA sind Hochseilgärten seit über 30 Jahren in vielen Regionen als attraktive Outdoor- Trainings-Szenarien etabliert. Seit Juli 2001 bietet sich für Gruppen und Projektteams nun auch in Schleswig-Holstein auf Grund privater Innovationsbereitschaft diese einmalige Gelegenheit, begleitet von geschulten Sicherheitstrainern den Horizont ihrer Möglichkeiten neu zu entdecken.

Der Hochseilgarten als Trainingsinstrument spricht Firmengruppen für spezielle Trainings uns Events an, die sich in Malenter Hotels und Bildungszentren sowie in Ferienwohnungen landwirtschaftlicher Betriebe für ihre Veranstaltungen einbuchen. Er richtet sich an alle touristische Zielgruppen, die die Holsteinische Schweiz als Urlaubsregion gewählt haben und einen aktiven, erlebnisreichen Urlaub verbringen wollen.

Wir wollen gerade im Bereich der Jugendarbeit Akzente setzen: Wir wollen das Selbstvertrauen unserer jungen Gäste stärken und sie zum Erreichen gemeinsamer Ziele befähigen. Beides lernt man nicht aus Büchern, sondern aus Erlebnissen. Unser Projekt bietet diese einmaligen Erlebnisse speziell für Schülergruppen, die Jugendarbeit in Feuerwehren und Sportvereinen sowie für die offene Jugendarbeit.

Modellcharakter, Multiplikatoreneffekt und Öffentlichkeitsarbeit:

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Dieses Projekt hat Modellcharakter für Schleswig-Holstein. Es kombiniert auf einmalige Art und Weise erlebnisorientiertes Lernen, persönlichkeitsorientierte und persönlichkeitsbildende Methoden sowie „sanften Tourismus“. Durch die gezielte Ansprache von Firmen soll das Projekt „Hochseilgarten Malente“ ganzjährig Mitar- beiterInnen aus dem gesamten Norddeutschen Raum in die Tourismusregion „Holsteinische Schweiz“ ziehen. „Lernen und Leben in der Holsteinischen Schweiz“ wird das Motto sein, das wir nutzen wer- den, um durch zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit und Werbung in Printmedien, auf Messen und Weiterbildungskongressen sowie im Internet auf dieses Projekt aufmerksam zu machen. Im Rahmen der Jugendarbeit bietet dieses Projekt ausgezeichnete Chancen in der pädagogischen und psychosozialen Betreuung von Jugendlichen und Kindern. Der Hochseilgarten eignet sich insbe- sondere für das Training von Jugendgruppenleitern aller Vereine und Organisationen. Speziell lassen sich aber auch Trainings mit verhaltensauffälligen Schülern und jungen Menschen durchführen, um Teamgeist sowie das Leben in sozialen Gemeinschaften zu vermitteln. Eine weitere Besonderheit diese Projektes ist die Kooperation zwischen dem landwirtschaftlichen Betrieb „Hof Radlandsichten“ und der Hochseilgarten GmbH & Co. KG. Der Betrieb des Hochseilgar- tens, der landwirtschaftliche Betrieb sowie das Hofcafé ergänzen sich wirtschaftlich sinnvoll und öko- logisch nachhaltig und bilden in dieser Form eine in der Region modellhafte Kooperation.

Zeitplanung: Projektbeginn: Frühjahr / Sommer 2002 Projektende: Dezember 2004

Finanzplanung: Kosten

Kosten 2002 Kosten 2003 Kosten 2004 Gesamt Planungskosten € 4.500,- € 2.500,- € 2.500,- € 9.500,- Personalkosten € 20.000,- € 20.000,- € 20.000,- € 60.000,- Training + Qualifizierung € 11.500,- € 11.500,- € 11.500,- € 34.500,- Information, Öffentlich- € 3.000,- € 3.000,- € 3.000,- € 9.000,- keitsarbeit, Werbung Infrastruktur € 5.000,- € 2.000,- € 2.000,- € 9.000,- Summe € 44.000,- € 39.000,- € 39.000,- € 122.000,-

Finanzierungsanteile

2002 2003 2004 gesamt Hochseilgarten € 10.000,- € 5.000,- € 3.000,- € 18.000,- GmbH & Co. KG Einnahmen € 16.400,- € 18.400,- € 20.400,- € 55.200,- Leader+ € 17.600,- € 15.600,- € 15.600,- € 48.800,- Summe € 44.000,- € 39.000,- € 39.000,- € 122.000,-

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 68 PD 9.1.3.11 Umgestaltung des Ölmühlengeländes – Zukünftige Nutzung (Schwentine-Infozentrum an der Öhlmühle)

Projektträger Projektträger ist die Kreisjägerschaft Plön im Landesjagdverband Schleswig-Holstein e.V.. Für die Durchführung des Projektes ist der stellvertretende Vorsitzende, Claus-Henrick Estorff, Große Heide 10, 24306 Bösdorf verantwortlich (Tel. 04522-8576, e-mail [email protected]).

Projektpartner Partner für die Durchführung des Projekts sind der Kreis Plön – untere Wasserbehörde(Herr Bähr), der Verein Wasser-Otter-Mensch e.V. (Frau Kirschnick-Schmidt), GUV Schwentine (Plön und OH.), der Wassersportverein Plön-Fegetasche (T.Zimmermann) und der Sportanglerverein Plön und Umge- bung (J.Zimmermann). Eine Abstimmung mit und Einbeziehung von gleichgelagerten Infozentren (Na- turparkhaus etc) soll erfolgen. Dies gilt auch für Anbieter im Bereich Fahrrad- oder Kanuverleih, Gast- ronomie etc..

Erfahrungen, Referenzen Im Verein Wasser-Otter-Mensch e.V. sind fast alle o.g. Partner als Mitglied vertreten. Durch den Ein- satz des Vereins und des WBV Ostholsteins wurde z.B. die Schwartau zum TEN-Projekt. Schwartau und Schwentine wurden bzw. werden im Auftrag des Vereins hinsichtlich Durchgängigkeit und Ge- fährdungspotential für Wasserorganismen sowie Vorkommen von Fischottern kartiert. Im Bereich der Kossau wurden bereits drei Maßnahmen durch Initiative der Kreisjägerschaft erfolgreich umgesetzt.

Projektziele Naturnahe Umgestaltung der Schwentine und der angrenzenden Wiesen zwischen Höftsee und Gro- ßem Plöner See mit Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Gewässerorganismen (Biotopver- bund). Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die „Faszination Wasser“ vermitteln und sie nachhaltig zu sensibilisieren, durch Darstellung der ökologischen Abhängigkeiten von Tieren, Pflanzen und Men- schen. Daraus resultierend eine naturverträgliche Lenkung des Tourismus zu Lande und zu Wasser mit kompetenter Vermittlung der Attraktionen von Plön und Erfolgen im Naturschutz. Vermeidung langer Informationswege für Touristen. Stärkung des Wirtschaftszweigs Tourismus.

Projektmaßnahmen Abbau des Wehres am Höftsee mit Ersatz des Sohlabsturzes durch eine abgestufte Rausche. Revitalisierung des vorhandenen Totarmes. Anlage eines Bruchwaldstreifens entlang der Schwentine im Bereich von der B76 bis zum Totarm. Umgestaltung des Betonbrunnens in eine „Feldsteinquelle“ mit anschließendem offenen Bachlauf in den Totarm.

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Einbau eines Spielteiches zwischen „Quelle“ und Totarm mit der Möglichkeit für Kinder, dort Wasser zu stauen (max. Tiefe 30 cm). Bau eines Austellungs- und Informationspavillions neben dem bestehenden Wohngebäude als An- laufstelle für Wasserwanderer und andere Touristen (Routenplanung per PC mit Kartenausdruck, Beschreibung von Angelrevieren, Darstellung von Naturschutzerfolgen und ökologischen Abhängigkeiten etc durch Nutzung der „Ortskenntnisse“ der beteiligten Vereine)

Innovativer Charakter des Projekts Es wird das KnowHow ortsansässiger Vereine für die Begeisterung von Touristen genutzt. Mit mehr Engagement und Kompetenz wird eine höhere Bindung der Touristen an die Region erreicht. Wasserwanderer erhalten für sie relevante Informationen (besonders interessante Routen, mögliche Gefahren, Befahrensverbote) direkt am Wasser. Mit Hilfe von PC’s und der Computerkarte des Landesvermessungamtes können Touristen vor Ort ihre eigene Route zu Lande und/oder zu Wasser planen und ausdrucken. Durch die Lage werden bestehende Touristenströme (Wanderweg, Schwentine, benachbarte Anlege- stellen der 5-Seen- und der Großen-Plöner-Seerundfahrt genutzt. Die Informationsvermittlung orien- tiert sich am Touristen und nicht umgekehrt

Modellcharakter Das Projekt hat Modellcharakter für die Umsetzung der EU-WRRL (die Schwentine ist eine von drei Modellregionen in S.-H.). Die Einbindung von sogenannten Naturnutzerverbänden in den Naturschutz und den Tourismus ist neu. Durch die bestehende hohe Besucherfrequentierung des Geländes ist eine starke öffentliche Wirkung des Projekts zu erwarten.

Einhaltung bestehender Planungen und Auflagen Die Projektmaßnahmen sind sowohl konform mit dem L-Plan der Stadt Plön, den Zielen des Biotop- verbundsystems S.-H. als auch der EU-WRRL. Durch die Beteiligung der Stadt Plön und der UNB des Kreises ist die Einhaltung relevanter Planungen und Auflagen gewährleistet.

Schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, ökologische Tragfähigkeit Durch die Sensibilisierung insbesondere von Wassersportlern wird ein schonenderer Umgang mit der Ressource Wasser erreicht. Die Umgestaltungsmaßnahmen am Wasserlauf und im Gelände tragen zur Revitalisierung der Schwentine in diesem Bereich bei.

Zeitplanung Die Maßnahmen können im Frühjahr 2002 begonnen werden. Bis dahin können die Verantwortlichkei- ten für die einzelnen Maßnahmen festgelegt werden. Wasser-, Erd- und Pflanzarbeiten können bis Ende Juni 2002 abgeschlossen sein. Die Erstellung des Informations- und Ausstellungspavillions (Rohbau) sollte bis zum Oktober 2002, die Inneneinrichtung bis Frühjahr 2003 abgeschlossen sein.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 70 Finanzplanung Die Gesamtkosten des Projekts werden mit ca. Euro 160000,- kalkuliert. Je 50 % für die naturnahe Umgestaltung sowie den Bau und Einrichtung des Infozentrums. Die laufenden jährlichen Kosten für Unterhalt des Infozentrums (incl. Personal) ca. Euro 35000,-. Die Finanzierung soll durch Fördermittel des Kreises (Eingriffausgleichszahlungen), des Landes (Bin- golotto) des Bundes und der EU (LEADER PLUS) erfolgen. Kofinanzierung erfolgt durch die beteilig- ten Vereinen durch monetäre und Sachleistungen (z.B. Mittel für Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitsdienste). Die Personalkosten könnten durch den Einsatz von ABM-Kräften oder Zivildienstleistenden minimiert werden. Es ist zu prüfen, ob z.B. durch den zentralen Verkauf von Angelscheinen, Bootsvermietung, Verkauf von Computerkarten etc laufende Kosten gedeckt werden könnten.

PI 9.1.3.6 Radfernwanderweg an der Schwentine

Projektträger

Eutin GmbH

Projektziele

Planung, Koordinierung und Ausschilderung eines Radfernweges und Vermarktung im touristischen Angebot

PI 9.1.3.8 Sommerbiathlon Projektziele

Schaffung eines innovativen, regelmäßigen und öffentlichkeitswirksamen Natursportevents in Anleh- nung an die Wintersportart

PI 9.1.3.9 Fit mit Pfiff – kombinierter Fitness- und Planetenlehrpfad Projektziele

Errichtung und Vermarktung eines Planetenlehrpfades in Kombination mit Wanderung und Fitness- Übungen (Wissensvermittlung über Planeten und Naturerlebnis sowie Sport und Gesundheit)

PI 9.1.3.10 Ausbildung und Einsatz von Natur- und Kultur-Guides Projektziele

Entwicklung und Durchführung von Kursen zur Ausbildung von regionalen Natur- und Kultur-Guides sowie Modelleinsatz

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 71 PI 9.1.4.2 Mobile Fischräucherei Projektziele

Etablierung und Vermarktung einer mobilen Fischräucherei; Schaffung einer kulturhistorischen Attrak- tion; Stärkung der heimischen Fischerei

PI 9.1.4.3 Natur- und Kulturerlebnis Binnenfischerei Projektziele

Etablierung und Vermarktung von Fischereiausfahrten als touristisches Erlebnis zur Schaffung einer natur- und kulturhistorischen Attraktion und Stärkung der heimischen Fischerei

PI 9.1.4.4 Biogasanlage Gut Behl Projektträger

Gut Behl in Kooperation mit sechs landwirtschaftlichen Betrieben Projektziele

Modellprojekt zur Erzeugung von Energie aus Gülle: Vorstudie zur Errichtung der Anlage; Arbeitskräf- te für den Modellbetrieb und die Öffentlichkeitsarbeit

PD 9.1.5.1 Regionalmanagement als LAG - Geschäftsstelle

Projektträger Wie schon unter Punkt 3 (Struktur und Organisation der LAG) dargelegt, soll die LAG- Geschäftsstelle beim Kreis Ostholstein eingerichtet werden. Die Etablierung des Regionalmanagements soll daran angeknüpft werden.

Projektpartner Keine weiteren direkt beteiligten Partner

Projektziele Ø Durchführung aller der Geschäftsstelle der LAG gemäß Punkt 3 obliegenden Aufgaben (Ko- ordinierung der LAG; Prüfung von Projektvorschlägen; Finanz- und Haushaltsüberwachung; Projektabrechnung; Monitoring; Öffentlichkeitsarbeit ...)

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Ø Einführung eines Regionalmanagements für die Region auf 3 Ebenen: normatives (begrün- dendes), strategisches (ausrichtendes) und operatives (umsetzendes) Management

Beitrag zum Erreichen der Entwicklungsziele

Ø Ohne die Wahrnehmung der Funktion einer Geschäftsstelle und der Etablierung eines Regio- nalmanagements ist eine Umsetzung der Leader+- Strategie nicht gewährleistet. Neben der Erledigung der organisatorischen und finanziellen Aufgaben steht die Umsetzung der im GIEK benannten Entwicklungsziele im Vordergrund. Vor allem die verwaltungsmäßige Teilung der Region (2 Kreise, 2 Planungsregionen, 2 Arbeitsamtsbezirke usw) erfordert neue und zielge- richtete Organisations- und Gestaltungsformen. Die Etablierung eines Regionalmanagements soll diese Schwäche in der Region überwinden und die endogenen Potentiale nutzbar ma- chen.

Ø Schon während der Vorbereitung des Leader+- Antrages haben die an der LAG Beteiligten festgestellt, dass erhebliche gemeinsame Potentiale für die regionale Entwicklung bestehen, die nur gemeinsam und mit abgestimmten Strategien erschlossen werden können.

Ø Durch die Ansiedlung des Regionalmanagements beim Kreis Ostholstein können die dortigen Erfahrungen in diesem Bereich genutzt werden. Diese Erfahrungen beruhen insbesondere auf der dortigen Erarbeitung des Regionalen Entwicklungskonzeptes für den Kreis (RegiOH) und zahlreichen Beteiligungen an EU- und sonstigen Förderprogrammen (interreg, Regionen ak- tiv, LSE, ..). Dadurch wird auch die Integration in weitere Planungen sichergestellt, die zum Erreichen der Ziele des GIEK erforderlich ist.

Projektinhalte 1. Aufgaben der LAG- Geschäftsstelle Ø Koordinierung der Organisation der LAG Ø Akquirierung, Prüfung und Bewilligung von Projektvorschlägen Ø Projektübergreifende Koordinierung und Umsetzung des GIEK Ø Projektabrechnung und –kontrolle Ø Finanzverwaltung und Haushaltsüberwachung (gemäß EPPD Leader+- Schleswig- Holstein) Ø Monitoring Ø Öffentlichkeitsarbeit

2. Nachhaltige Regionalentwicklung durch Etablierung eines Regionalmanagements Ø Fortsetzung der Erarbeitung von Visionen, Leitbildern und Entwicklungsstrategien für die Re- gion Ø Initiierung und Steuerung von Entwicklungsimpulsen und –prozessen Ø Herstellung eines regionalen Konsenses Ø Zusammenführung, Bündelung und Koordinierung der regionalen Ressourcen Ø Aktivierung, Stärkung und Nutzung des Humankapitals besonders vor dem Hintergrund der verwaltungsmäßigen Trennung Ø Mobilisierung regionaler und sektoraler Innovationspotentiale

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 73 Innovativer Charakter, Modellcharakter In der Region sind diese Ansätze bisher kaum verfolgt worden. Über die Kreisgrenze hinweg bestehen abgestimmte Planungen nur durch den Naturpark oder bei der Erarbeitung und Umsetzung des Tou- rismusentwicklungskonzeptes. Somit stellt der gewählte Entwicklungsansatz in der Region ein neues Modell der gemeinsamen Verfolgung einer Entwicklung dar. Sofern sich dieses Modell bewährt, ist es auch auf andere Regionen übertragbar. Gleichzeitig sollen die Erfahrungen anderer Regionen einbe- zogen werden.

Multiplikatoreffekt, Öffentlichkeitsarbeit Schon in der Erarbeitung dieser Bewerbung ist dem Thema Öffentlichkeit und der Einbindung von Akteuren große Bedeutung beigemessen worden. Diese Vorgehensweise soll fortgesetzt werden und durch eine Medienpartnerschaft mit der Regionalzeitung, dem „Ostholsteiner Anzeiger“ ergänzt wer- den. Besonders die Identität der Bewohner und Akteure mit der Region soll durch imagefördernde Maßnahmen (Logo, Slogan, Flyer, ...) und Öffentlichkeitsarbeit gestärkt werden.

Evaluierung, Monitoring Das Monitoring des Projektes erfolgt anhand der unter Punkt 11. beschriebenen Grundsätze und Vor- gehensweisen. Dabei ist zu beachten, dass dieses Projekt sich vorwiegend mit den unter Punkt 4-6 genannten Bereichen (Beteiligungsorientierter kooperativer Erwerb von Fachwissen, Partnerschaftli- che und zweckmäßige Strukturen und Belebend-inspirierende regionale Identität und Kultur) beschäf- tigt. Die jährlichen Fortschrittsberichte enthalten Informationen zur Ergebnis- und Wirkungsbewertung sowie zur Prozessbewertung

Zeitplanung Da dieses Projekt zur Aufrechterhaltung der Leader+- Struktur notwendig und unverzichtbar ist, ist die Laufzeit projektbegleitend von Anfang bis Ende (2002 bis 2006) vorgesehen.

Organisation/ Finanzplanung

1. Organisation

Zur Erledigung der Aufgaben werden beim Kreis Ostholstein für die Dauer des Leader +- Programms 2 halbe Stellen im Amt für Planung und Nachhaltige Entwicklung eingerichtet. Die eine Stelle beinhal- tet die Wahrnehmung Leitungsfunktion und die Etablierung des Regionalmanagements, die andere die verwaltungsmäßige Abwicklung. Die Stundenanteile schwanken. Während am Anfang mehr Stun- den im Bereich Leitung anfallen, ist später mit einer Erhöhung des Anteils an verwaltungsbezogener Sachbearbeitung zu rechnen. Die Stellen sind dem für Planung und Regionalentwicklung zuständigen Amt zugeordnet. Neben den Personalkosten fallen noch weitere Kosten an, die in der folgenden Auf- listung beschrieben sind:

2. Kosten 2002 2003 2004 2005 2006 Personalkosten (Geschäftsführung; BAT IV 8.000€ 17.000€ 15.000€ 15.000€ 15.000€ a; ½ Stelle, 2002 und 2003 mehr Stunden) Personalkosten (Sachbearbeitung; BAT VI; 3.700€ 8.000€ 10.000€ 10.000€ 10.000€ ½ Stelle, 2002 und 2003 weniger Stunden)

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Sachkosten (30 % der Personalkosten): 3.500€ 7.500€ 7.500€ 7.500€ 7.500€ Büroeinrichtung und -bedarf, Telekommu- nikation, PC Regionalmarketing, Informationsmaterial 5.000€ 7.500€ 7.500€ 5.000€ 2.500€ (Broschüren, Flyer usw.) Berichte usw. im Rahmen des Monitoring- 0€ 500€ 500€ 500€ 1.000€ und Bewertungssystems Veranstaltungen in der Region 500€ 500€ 500€ 500€ 1.000€ Veranstaltungen extern (Leader- Vernet- 2.000€ 2.500€ 1.500€ 1.500€ 500€ zungsstelle; Partner in Schweden, ...) Fortbildung 0€ 300€ 300€ 300€ 300€ Sonstiges 300€ 700€ 700€ 700€ 700€

Summe 23.000€ 44.500€ 43.500€ 41.000€ 38.500€

Gesamtsumme 190.500€

3. Finanzierung 2002 2003 2004 2005 2006 Kreis Ostholstein 10.000€ 20.000€ 20.000€ 19.000€ 18.000€ Kreis Plön 0€ 0€ 0€ 0€ 0€ Gemeinden 1.000€ 1.750€ 1.250€ 1.000€ 1.250€ Verbände und Vereine 500€ 500€ 500€ 500€ 500€ Zuschuss Leader + (50 %) 11.500€ 22.250€ 21.750€ 20.500€ 19.750€

Summe 23.000€ 44.500€ 43.500€ 41.000€ 38.500€

Gesamtsumme 190.500€

9.2 Kriterien und Verfahren zur Auswahl der Projekte

9.2.1 Projektauswahlverfahren

Das Verfahren zur Auswahl von Projekten für den Leader+ Prozess in der Schwentine - Holsteini- schen Schweiz vollzieht sich entsprechend der in Kapitel 3.2 dargestellten Organisationsstruktur.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 75 9.2.2 Prüfung und Bewertung von Projektanträgen

Ausschlaggebendes Instrument zur Prüfung und Bewertung von Projektanträgen ist die Projektaus- wahl-Bewertungsmatrix (siehe folgende Seiten). Sie wird von der LAG Geschäftsstelle und, im Be- zug auf die ordnungsgemäße Abwicklung und die Finanzen eines Projekts, vom Kreis Ostholstein eingesetzt. Das Ergebniss der Prüfung liefert der LAG Versammlung wichtige, überschaubare Informationen zur Entscheidung über die Bewilligung von Projekten. Die Matrix gewährleistet Transparenz bei der Prüfung und Bewertung und soll dazu beitragen, den Erfolg des Leader+ Pro- gramms in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz auf der Projektebene zu sichern.

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Projektauswahl-Bewertungsmatrix Einzeibewertung Bereichsbewertung Gesamt- bewertung 1. Grundlegende Eingangskriterien + 0 – ? + 0 – ? + 0 – • Förderfähigkeit gemäß den Bestimmung der EU, des Bundes und des Landes

• Einhaltung bestehender Auflagen und Planungen (Landschafts- und Naturschutz, Umweltschutz, Flächennutzung, Denkmalschutz etc.)

• Wirtschaftliche Tragfähigkeit: Eigenmittel und Solvenz, klare Finanzplanung, realistische Kosten-Nutzen-Relation

• Übereinstimmung der Aktivitäten mit den in LEADER förderfähigen Maßnahmen und Einhaltung der Zuschusshöhe 25

• Übereinstimmung mit den Zielen und der Entwicklungsstrategie der Schwentine - Holsteinischen Schweiz

• Übereinstimmung mit mindestens einem der Handlungsfelder

• Schonende Nutzung der natürlichen Ressourcen und ökologische Tragfähigkeit

• Innovationswert (neue Produkte, neue Dienstleistungen, neue Strukturen etc.)

• Modellcharakter und Multiplikatoreffekt

• Klare Projektkonzeption bezüglich verantwortlicher Trägerschaft, Zielstellung, Maßnahmen, Durchführung und Zeitplanung

• Projektträger aus der Region und mit ausreichender Erfahrung zur Durchführung des Projekts

2. Allgemeine Kriterien

• Mittel- bis langfristige Tragfähigkeit (finanziell und strukturell) des Projekts nach Ablauf der Förderung

• Räumliche oder inhaltliche Netzwerkbildung

• Kreisübergreifende Zusammenarbeit

• Sektorübergreifende Zusammenarbeit

• Förderung der Kommunikation und/oder der Qualifizierung

3. Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, Naturräume und natürlicher Ressourcen

• Entwicklung / Umsetzung von Pflege-, Nutzungskonzeptionen

• Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zum Erhalt naturnaher Gewässerstrukturen und Niederungen

• Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur Biotopvernetzung

• Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur naturgerechten Landnutzung und zur Reduzierung v. Nährstoffbelastungen

• Entwicklung / Umsetzung umweltgerechter Nutzungskonzeptionen für Konversionsflächen

25 Schulungsmaßnahmen: bis zu 60%; vorbereitende Untersuchungen: bis zu 50%; Investitionen in landwirtschaftlichen Betrieben: bis zu 35%; Investitionen in KMU: bis zu 28%; kleine Infrastruktur- investitionen: bis zu 60% (nur öff. Zuwendungsempfänger); Maßnahmen zur Erhaltung kulturhistorisch und kulturlandschaftlich bedeutsamer sowie ortsbildprägender Bestandteile des ländlichen Raums: bis zu 60% bei öff. Zuwendungsempf., bis zu 35% bei Privaten; Werbemaßnahmen: bis zu 35%; Kulturmaßnahmen bis zu 30%.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 77

• Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt

4. Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie ursprüngliche ländlicher und dörflicher Strukturen

• Erfassung, Pflege und Förderung regionalen Kulturguts, regionaler Kunst, des Kunsthandwerks sowie ländlichen Brauchtums

• Erhalt und Wiederbelebung kulturhistorisch wertvoller Bausubstanz und Siedlungsstrukturen

• Erhalt traditioneller dörflicher Kontaktstellen und soziokultureller Bezugspunkte

• Entwicklung / Umsetzung innovativer Konzepte zur ökonomischen Nutzung leerstehender kulturhistorisch wertvoller Gebäude

• Verbesserung der sozialen Funktionen und der Attraktivität der Region für jüngere und ältere Menschen

• Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt

5. Entwicklung umweltgerechter Tourismus- u. Freizeitstrukturen (Natursport, Naturerlebnis, Kultur, Wellness etc.)

• Entwicklung / Umsetzung von Konzeptionen zur Vernetzung bestehender Angeboten in Natur, Natursport und Kultur • Entwicklung / Realisierung neuer Angebote in Natur, Natursport und Kultur • Entwicklung / Realisierung innovativer Wellness-Angebote (Natur, Natursport, Gesundheit) • Integration regionaler Kultur, regionstypischer Produkte etc. in Gastronomie und Übernachtung • Verbesserung der sozialen Funktionen und der Attraktivität der Region für jüngere und ältere Menschen • Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt 6. Neue Einkommensquellen für Landwirte u. ortsansässige KMU (regionale, regionaltypische, ökologische Produkte)

• Koordinierung von Strukturen zur regionalen Vermarktung regionaler, regionaltypischer, ökologischer Produkte • Förderung regionalspezifischer Landnutzungsformen und Wirtschaftsweisen in Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe • Förderung von Zusammenschlüssen von Betrieben und Akteuren entlang regionaler Wertschöpfungsketten • Förderung der Vermarktung regionaler Produkte und Dienstleistungen in Tourismus und Gesundheitswesen • Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen • Sicherung und Schaffung wohnortnaher, familienfreundlicher Arbeit und Beschäftigung auch für Problemgruppen am Arbeitsmarkt 7. Verbesserung von Koordinierung und Informationsaustausch in der Region sowie Kommunikation nach Außen

• Öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zur Mobilisierung regionaler Akteuren bzw. kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit • Kommunikation von Entwicklungsergebnissen nach Außen - Erfahrungsaustausch mit anderen Regionen • Koordinierung der LAG und Gewährleistung eines intensiven Informationsflusses innerhalb der LAG • Beratung und Begleitung potentieller und tatsächlicher Projektträger bezüglich Projektentwicklung und -management • Mobilisierung weiterer regionaler Akteure und Know-how-Träger und Integration in den regionalen Entwicklungsprozess • Kreisübergreifende Ausrichtung der Aktivitäten

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 78 10. Gebiets- und grenzüberschreitende Zusammenarbeit Die Planung der lokalen Aktionsgruppe Schwentine - Holsteinische Schweiz für die transnationale Zusammenarbeit mit der LEADER+ Aktionsgruppe Sommenbygden in Schweden ist bereits fort- geschritten. Eine verbindliche Absichtserklärung des schwedischen Partners, der bereits Mitte des Jahres 2001 mit der Durchführung seines LEADER+ Programms begonnen hat, liegt vor. Eine gebietsüberschreitende Zusammenarbeit auf nationaler Ebene ist vorgesehen. Infrage käme eine Kooperation mit der schleswig-holsteinischen Region Eider-Treene-Sorge, bei Leader+ Bewilligung dort.

10.1 Transnationale Projektplanung

Projekttitel

Wellness tourism network - Integration ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischer Produkte

Projektziele Ziel des Projekts ist, • die gemeinsame Entwicklung neuer Angebote im Gesundheits- und Wellnesstourismus, die sich auf die Integration von ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischen Produkten stützen; • die Erarbeitung eines methodisches Vorgehen für die Angebotsentwicklung. Voraussetzung dieses Ziel zu erreichen, ist der Austausch zu: • Auswahl und Funktion von Elementen ländlicher Kultur, Natur und regionaltypischer Pro- dukte zur Nutzung im Gesundheits- und Wellnesstourismus; • Vernetzung von Anbietern und Integration dieser Elemente zu einheitlichen Angeboten; • Umsetzung solch komplexer Angebote.

Die Maßnahmen insgesamt zielen auf die Entwicklung neuer innovative Angebote in der Schwenti- ne-Holsteinischen Schweiz, die sich im Europäischen Wettbewerb der Regionen als konkurrenzfä- hig erweisen. Die Ergebnisse sollen die regionalen Akteure bei der Projekt- und Angebotsentwick- lung wesentlich unterstützen. Eine Detailplanung des Projekts liegt in der Langfassung der Konzeption vor.

11. Monitoring- und Bewertungssystem Das Monitoringsystem, das für die Durchführung des Leader+ Programms in der Schwentine - Holsteinischen Schweiz speziell entwickelt wurde, hat die folgenden Funktionen: • Gewährleistung finanzieller, fachlicher, technischer und zeitlicher Kontrolle sowie Transparenz und Dokumentation der Einzelprojekte, • Erfassung der Effekte, Fortschritte und Wirksamkeit der Einzelprojekte, des Gesamtprogramms und des Entwicklungsprozesses hinsichtlich der Zielerreichung der Entwicklungskonzeption und der Leaderphilosophie, • Steuerung von Einzelprojekten sowie des Gesamtprozesses im Sinne eines kontinuierlichen Lernprozesses, • Erreichen der Ziele der Entwicklungskonzeption und Gewährleistungs der Leaderphilosophie auf einem hohen Niveau.

Das gewählte Verfahren orientiert sich an den Vorgaben des LEADER+-Programms des Landes Scheswig-Holstein sowie an den Begleitungs- und Bewertungsmethoden, die von der Europäi-

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 79 schen Kommission - Generaldirektion Regionalpolitik und Kohäsion26, der Europäischen Leader Beobachtungsstelle AEIDL27 sowie der deutschen LEADER Vernetzungsstelle28 vorgeschlagen wurden. Das hier gewählte Vorgehen soll im Laufe des regionalen Entwicklungsprozesses durch die LAG weiterentwickelt und an spezifische neue Anforderungen kontinuierlich angepasst werden.

11.1 Elemente des Monitoring- und Bewertungssystems Das Monitoring- und Bewertungssystem setzt sich aus den folgenden vier Elementen zusammen: 1. Projektauswahl und Bewertungsmatrix: Vorabprüfung und -bewertung von Projekten und Pro- jektvorschlägen auf Übereinstimmung mit den fachlichen, konzeptionellen und verwaltungs- technischen Anforderungen des Leader-Programms im Sinne einer ex-ante Bewertung durch die LAG. 2. Projektfortschrittskontrolle: kontinuierliche Kontrolle der Einzelprojekte im Hinblick auf die Ein- haltung der Planung und Finanzierungsbedingungen. Wichtige Informationen zur Berichterstat- tung gegenüber dem Fördermittelgeber werden erfasst. 3. Projektbezogene Ergebnis- und Wirkungsbewertung: die projektbezogene Ergebnis- und Wir- kungsbewertung zielt auf die quantitative und qualitative Erfassung der Ergebnisse der Einzel- projekte sowie die Erfassung der entsprechenden Beiträge zum Erreichen der Ziele der Entwicklungskonzeption. 4. Programm-, prozessbezogene Wirkungsbewertung: die Wirkung des Leader+-Programms in seiner Gesamtheit und des damit verbundene Entwicklungsprozesses soll qualitativ in regel- mäßigen Abständen erfasst werden, um Fortschritte zu erkennen und gegebenenfalls Schwachstellen zu beseitigen. Fragen in den folgenden 8 Schlüsselbereichen werden behan- delt. Für die Abstufung der Bewertung wird die klassische 6er-Notenskala verwendet.

1. Räumliche Aufwertung der der Lebensbedingungen (Dorf, Natur und Infrastruktur) 2. Neue Erwerbsfelder und ländliche Dynamik 3. Erlebnisorientiert-strategische Erschließung neuer Märkte 4. Beteiligungsorientierter kooperativer Erwerb von Fachwissen (Kow-how-Transfer, Innovation und Kooperation 5. Partnerschaftliche und zweckmäßige Strukturen 6. Belebend-inspirierende regionale Identität und Kultur 7. Sympatischer Charakter der Region (Image) 8. Soziale und wirtschaftliche Attraktivität

Die Ergebnisse werden mit Hilfe des Programms MS-Excel in ein Netz-Diagramm übertragen.

26 Europäische Kommission, Generaldirektion Regionalpolitik und Kohäsion: "Der neue Programmzeitraum 2000-2006: methodische Arbeitspapiere - Arbeitspapiere 3 - Indikatoren für die Begleitung und Bewertung: eine indikative Methode". 27 Samuel Thirion: " Sytematisierung der partizipativen Selbstbewertung - die SAP-Methode in Portugal". Ottmar Seibert: "Engpassanalyse - eine Methode für die Bewertung von qualitativen Merkmalen im ländlichen Entwicklungsprozess". 28 Robert Lukesch: "Der Innovationskompass, ein interaktives Bewertungsinstrument für nachhaltige ländliche Entwick- lung".

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 80

Räumliche Lebensbedingungen 6,00 Soziale und w irtschaftliche Ländliche Erw erbsdynamik Attraktivität 4,00

2,00

Charakter der Region 0,00 Erschließung neuer Märkt

Regionale Identität und Kultur Erwerb von Fachw issen

Partnerschaftliche Strukturen

11.2 Berichterstattung und Strategieanpassung

11.2.1 Projektberichte

Zur Dokumentation der Projektmaßnahmen und -fortschritte bzw. der Endergebnisse von Projekten sowie der Verwendung der Mittel werden von den Projektträgern jährliche Projektsachstands- bzw. Fortschrittsberichte erstellt. In den Projektberichten bzw. den Projektabschlußberichten werden von den Projektträgern auch mittels Indikatoren quantitative, projektbezogene Ergebnis- und Wirkungsbewertungen vorgenommen.

11.2.2 LAG Jahresberichte

In den LAG Jahresberichten wird die zeit- und plangerechte Durchführung des LEADER+ Pro- gramms erfasst und beschrieben. Gleichzeitig werden in diesen jährlichen Berichten die projektbe- zogenen Ergebnis- und Wirkungsbewertungen auf Programmebene zusammengefaßt.

11.2.3 Zwischen- und Ablußbewertungsberichte

Von der LAG Geschäftsstelle wird alle zwei Jahre eine partizpative Selbstbewertung zur qualitati- ven Erfassung der Effekte, Fortschritte und Wirksamkeit des Gesamtprogramms und des Entwick- lungsprozesses durchgeführt. Dabei geht es um das Erreichen der Ziele der Entwicklungskonzep- tion und der Leaderphilosophie. Die Ergebnisse werden in Zwischen- bzw. Abschlußbewertungsbe- richten festgehalten.

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 81

12. Finanzierungskonzept

Die Umsetzung des Konzeptes soll entsprechend des folgenden Kosten- und Finanzierungsplanes erfolgen. Bei der Aufstellung des Finanzierungsplanes wurden für die PDs (durchgeplante Projekte) feste Kostenermittlungen zugrunde gelegt; bei den PIs (Projektideen) handelt es sich zum Teil um Kostenschätzungen, zum Teil um feste Kosten- ermittlungen. Die Bereitstellung der Kofinanzierungsmittel erfolgt durch die jeweiligen Projekt- bzw. Maßnahmenträger entsprechend der verfügbaren Haushaltsmittel.

Handlungsfeld Gesamt- Förderanteil Land Kreise / Ge- Andere Private / LAG Gesamtkos-

kosten LEADER+ meinden (Arbeitsamt ten

etc.)

2002 2003 2004 2005 2006

Erhalt und Verbesserung vielfältiger Ökosysteme, 631.250 279.685 0 40.000 207.700 30.000 119.800 160.725 160.725 0 0

Naturräume und natürlicher Ressourcen

PD 9.1.1.1 Auenwärter 291.900 116.760 145.950 29.190 97.300 97.300 97.300

PD 9.1.1.2 Wiederansiedlung Fischotter 67.500 27.000 6.750 33.750 22.500 22.500 22.500

PI 9.1.1.3 Schilfbestand Plöner See 50.000 25.000 25.000

PD 9.1.1.4 Schießsportzentrum Kasseedorf 81.850 40.925 40.925 40.925 40.925

PI 9.1.1.5 Durchgängigkeit Schwentine 30.000 15.000 15.000

PI 9.1.1.6 Renaturierung Schwentine 100.000 50.000 25.000 25.000

PI 9.1.1.7 Aktion Sauberer See 10.000 5.000 5.000

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 82

Erhalt und Förderung regionaler Kultur sowie 703.570 178.163 46.000 136.907 202.500 100.590 159.790 153.765 38.425 0

ursprünglicher ländlicher und dörflicher Strukturen

PD 9.1.2.1 (siehe PD 9.1.4.1) Inwertsetzung 338.270 135.308 462 202.500 100.590 121.340 115.340

PD 9.1.2.2 Bungsbergakademie 115.300 10.355 46.000 58.945 38.450 38.425 38.425

PI 9.1.2.3 Vernetzung 50.000 25.000 25.000

PI 9.1.1.4 Alte Försterei 100.000 50.000 20.000 10.000 20.000

PI 9.1.2.5 Regionale Musik 15.000 7.500 7.500

PI 9.1.2.6 Jagdkultur 15.000 7.500 7.500

PI 9.1.2.7 "Hein Lüttenborg" 50.000 25.000 25.000

PI 9.1.2.8 Umweltpädagogische Früherziehung 20.000 10.000 10.000

Entwicklung naturgerechter Tourismus- und Frei- 943.908 405.674 5.100 32.000 207.472 305.222 249.940 305.708 168.260 35.000 20.000

zeitstrukturen in den Bereichen Natursport, Natur-

erlebnis und Kultur sowie Gesundheit und Well-

ness

PD 9.1.3.1 Reitwegekonzept 41.128 20.564 5.100 11.622 3.842 41.128

PD 9.1.3.2 Gesundheitsnetzwerk 229.260 60.800 168.460 70.280 76.420 82.560

PD 9.1.3.3 Informationsnetzwerk 55.000 27.500 27.500 18.000 37.000

PD 9.1.3.4 Veranstaltungskalender 137.420 68.710 64.750 5.520 71.560 65.860

PD 9.1.3.5 Schwentine-Zehnkampf 34.100 16.800 12.000 3.400 1.900 11.100 11.300 11.700

PI 9.1.3.6 Radfernwanderweg 40.000 20.000 20.000 10.000

LAG Schwentine - Holsteinische Schweiz 83

PD 9.1.3.7 Hochseilgarten 122.000 48.800 55.200 18.000 44.000 39.000 39.000

PI 9.1.3.8 Sommerbiathlon 30.000 15.000 15.000

PI 9.1.3.9 Fitness- und Planetenlehrpfad 45.000 22.500 22.500

PI 9.1.3.10 Natur- und Kultur-Guides 50.000 25.000 25.000

PD 9.1.3.11 Öhlmühle 160.000 80.000 40.000 40.000 35.000 35.000 35.000 35.000 20.000

Erschließung neuer Einkommensquellen für Land- 50.000 25.000 0 5.000 0 0 0 0 0 0

wirte und ortsansässige KMU

PD 9.1.4.1 (siehe PD 9.1.2.1) 338.270 135.308 462 202.500 100.590 121.340 115.340

PI 9.1.4.2 Fischräucherei 20.000 10.000 10.000

PI 9.1.4.3 Binnenfischerei 20.000 10.000 10.000

PI 9.1.4.4 Biogasanlage 10.000 5.000 5.000

Verbesserung von Koordinierung und Informati- 190.500 95.750 93.250 2.000 23.000 44.500 43.500 41.000 38.500

onsaustausch in der Region sowie Kommunikation

nach aussen

PD 9.1.5.1 Regionalmanagement 190.500 95.750 93.250 2.000 23.000 44.500 43.500 41.000 38.500

Insgesamt 2.519.228 984.272 51.100 307.157 617.672 337.222 493.330 670.723 526.250 114.425 58.500