Weithaas, Antje

Ihr Repertoire umfasst die Geigenliteratur vom Barock bis zur Moderne. Ihre zahlreichen CD Einspielungen – auch unbekannte- rer Werke – werden allgemein hochgelobt. Mit der Came- rata Bern geht sie neue Wege, indem sie dort nicht nur solistisch das Orchester anführt, sondern sinfonische Werke von der Geige aus leitet. Als Musikpädagogin arbeitet sie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin und an der Kronberg Aca- demy.

Orte und Länder

Antje Weithaas wurde in Guben geboren. Sie studierte in Dresden und Berlin Violine und unternahm Konzertrei- sen durch Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Seit 1999 lebt die Künstlerin in Potsdam.

Biografie

Antje Weithaas wurde am 21.11.1966 in Guben geboren und wuchs bei ihrer Mutter Brigitte Weithaas (1936-2003) als jüngste von drei Geschwistern auf. Mit viereinhalb Jahren erhielt sie an der Musikschule in ih- rer Heimatstadt Cottbus bei Christa Uhlstein den ersten Geigenunterricht. Im Alter von neun Jahren erfolgte ihr Antje Weithaas erster öffentlicher Auftritt in Cottbus mit dem Violinkon- zert a-Moll RV 356 op. 3 Nr. 6 von Antonio Vivaldi mit Antje Weithaas dem dortigen Staatsorchester. Geburtsname: Antje Weithaas Früh wurde ihre musikalische Begabung erkannt und ge- fördert. So wurde sie von 1978 bis 1984 Schülerin der * 21. November 1966 in Guben, Deutschland Spezialschule Dresden und erhielt Unterricht bei Roland Eitrich. Anschließend studierte sie an der Hochschule Violinistin, Orchesterleiterin, Professorin für Musik Hanns Eisler in Berlin bei Werner Scholz. Nach ihrem Diplom 1988 schloss sich eine dreijährige „Antje Weithaas ist seit Jahren immer mehr im Bewussts- Aspirantur an. ein eines breiten Publikums angekommen – als reflektier- Noch während ihres Studiums gewann Antje Weithaas te, gewissenhafte Interpretin ohne Attitüde. Eine sympat- 1985 den Internationalen Henryk-Wieniawski-Violin- hisch natürliche Meisterin der leisen Töne, der differen- wettbewerb für junge Geiger in Lublin, 1987 den Fritz- zierten Übergänge, und eine sehr gefragte kollegiale Kam- Kreisler-Wettbewerb in Graz und ein Jahr später 1988 mermusik-Partnerin.“ den Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig. (Schwäbisches Tageblatt vom 14.2.2017) Weiterhin gewann sie 1990 bei dem Carl-Maria-von-We- ber-Wettbewerb in München und dem Johannes- Brahms-Wettbewerb in Hamburg den ersten Preis. Profil Im Jahr 1991 belegte Antje Weithaas bei dem dort erst- Antje Weithaas ist eine der bekanntesten Geigerinnen mals stattfindenden und international höchst dotierten der jüngeren Generation. Sie wuchs in der DDR auf und Violinwettbewerb Joseph-Joachim in Hannover den ers- wurde dort frühzeitig gefördert. Der Durchbruch gelang ten Platz. Hier überzeugte sie durch hohe Musikalität ihr bereits Anfang der 1990er Jahre. Seither ist sie in vie- und Sicherheit. Zusätzlich erhielt sie in diesem Wettbe- len großen Konzerthäusern international präsent. werb den Mozartpreis für die beste Interpretation des A- Dur Violinkonzertes KV 219 des Komponisten. Volker

– 1 – Weithaas, Antje

Hagedorn, Kritiker der Hannoverschen Allgemeinen Zei- gust 1993 in der Royal Albert Hall in London beispiels- tung, beschrieb seine Eindrücke über die Interpretation weise wiederholt zur Aufführung des Doppelkonzertes des Mozart Konzertes folgendermaßen: „So durchdacht von kam. Zwei Jahre später am und zugleich organisch, wie der erste Satz hier geriet, 16.8.1995 führte die Geigerin am gleichen Ort unter Ya- hörte man ihn vorher nicht. Weithaas formte Charakte- kov Kreizberg und dem BBC Symphonie Orchestra das re. […] Sie nahm sich für Kreislers Kadenzen so viel (in- Violinkonzert Nr. 1 op. 77 von Dmitri Schostakowitsch nere) Ruhe und Weite, daß sie wie neu klangen oder im auf. Der Kritiker der Times beschrieb ihr Spiel folgender- Andante schlicht traumhaft. Das hat viel mit Intuition, maßen: „her playing was a revelation. Sober, true and un- aber eben so viel mit Klugheit zu tun. Beides kommt sich flaggingly intense, its obvious virtuosity in the scherzo bei Weithaas nicht ins Gehege, sondern verschmilzt.“ was equalled by a wonderful inner strength and clarity of Das Publikum jubelte (HAZ 25.10.91. Anm. Antje Weit- line in the eternal melody of the nocturne.” („Ihr Spiel haas: Sie spielte nicht die Kadenz von Fritz Kreisler, son- war eine Offenbarung. Es war schlicht, wahr und ausge- dern die von Joseph Joachim). Heute spielt die Geigerin sprochen spannungsgeladen, die offensichtliche Virtuosi- stets ihre eigenen Kadenzen in den Mozartkonzerten. tät im Scherzo fand ihresgleichen in der wunderbaren in- Welchen Eindruck die Künstlerin hinterließ, zeigte sich neren Kraft und Klarheit der Linie in der ewigen Melodie bereits nach der Mozartrunde, denn die Hannoversche des Nocturne.“ (The Times 18.8.1995) Kammermusikgemeinde verpflichtete die Geigerin sog- leich für ein Konzert (HAZ 28.10.1991). Anfang der 1990er Jahre produzierte Christopher Nupen In der Finalrunde des Wettbewerbes, in der ein romanti- den Film „The Greatest Love And The Greatest Sorrow“ sches Konzert zur Aufführung kommen sollte, wählte – einen Film über die letzten 20 Monate im Leben Franz Antje Weithaas das Violinkonzert D-Dur op. 77 von Jo- Schuberts – nach dem Tod seines Idols Ludwig van Beet- hannes Brahms. Ihre Interpretation dieses Konzertes hoven. In diesem Film wirkte Antje Weithaas neben Vla- galt als kontrastreich. In der Interpretation der Kadenz dimir Ashkenazy (Klavier), Michael Sanderling (Violon- von Joseph Joachim „schuf Weithaas eine Intimität und cello), Andreas Schmidt (Bariton), dem Petersen Quar- Zartheit, die man nicht wieder vergessen konnte.“ (HAZ tett und dem Bayerischen Radio-Sinfonieorchester und 26.10.91) Im Jahr 2003 nahm sie erneut beim Joseph- Chor unter der Leitung von Wolfgang Sawallisch mit. Joachim-Violin-Wettbewerb teil, dieses Mal als Mitglied Der Film gewann 1994 in Prag den „Český Křyštál“ in der Jury. Gold und wurde für das Banff-Filmfestival nominiert Nicht nur Hannover würdigte die Geigerin. Nachdem sie (vgl. AW 8). den Joachim-Wettbewerb gewonnen hatte, wurde Antje Weithaas eine international gefragte Künstlerin. 1992 de- Mit dem Dirigenten verband die Gei- bütierte sie in den Vereinigten Staaten. Gemeinsam mit gerin Ende der 1990er Jahre eine weitere enge Zusamme- Michael Sanderling (Violoncello) führte sie unter der Lei- narbeit. Unter seiner Leitung unternahm sie in der Sai- tung von Kurt Sanderling am 25., 27. und 28. November son 1997/98 ausgedehnte Tourneen in Europa, Südafri- 1992 in Boston das Doppelkonzert für Violine, Violoncel- ka, den USA und Kanada und spielte solistisch mit Beglei- lo und Orchester a-Moll op. 102 von Johannes Brahms tung des Radio Chamber Orchestra, dem Deutschen Sym- mit dem Boston Symphony Orchestra in der Symphony phonie-Orchester Berlin und dem San Francisco Symph- Hall auf. In der Rezension wurde besonders das hervorra- ony Orchestra. gende Zusammenspiel der beiden Künstler*innen positiv Ihr Debut 1996 in San Francisco war ein Riesenerfolg, so betont: „The two are serious, intense, apparently selfless dass die Künstlerin zwei Jahre später wieder einer Einla- performers whose frequent musical collaboration was evi- dung dorthin folgte. Am 28.1.1998 brachte sie hier das dent in the way their intertwining phrases dovetailed wi- Violinkonzert Nr. 2 cis-Moll op. 129 von Dmitri Schosta- th scarcely an audible seam.“ („Die zwei sind ernsthafte, kowitsch mit dem Orchestra hochgradig, offenbar selbstlose Interpreten, deren häufi- unter Vladimir Ashkenazy zur Aufführung: „Weithaas’ ge musikalische Zusammenarbeit sich in der Art und playing is most notable for its integrity and fierce intensi- Weise wie sie in verwobenen Phrasen mit kaum hörba- ty. There is nothing superficial or easy about it – no ren Übergängen miteinander gespielt haben, ersichtlich shortcuts, no deference to audience-pleasing. Her sound wird.“ (Boston Herald [MA] 26.11.1992, Vol. 1, S. 67) is not especially beautiful, but it is true and pure and dee- Es folgte eine Europatournee, in deren Verlauf es im Au- ply satisfying, and she deploys it with enormous techni-

– 2 – Weithaas, Antje cal control.“ („Weithaas Spiel zeichnet sich am bedeu- meinsam mit Maximilian Hornung, Till Fellner und dem tendsten für seine Integrität und leidenschaftliche Inten- Orchester im Zusammenhang mit einer Tournee, die u.a. sität aus. Es ist nichts oberflächlich und kein gedankenlo- durch die Städte Wien, Berlin, Leuven, Brüssel und Ant- ses darüber hinweg spielen – keine Verkürzungen, kein werpen führte, das Tripelkonzert C-Dur op. 56 des Kom- Anbiedern an Zuschauererwartungen. Ihr Ton ist nicht ponisten (vgl. AW 1). sonderlich lieblich, sondern er ist wahr und rein und tief zufriedenstellend, und sie setzt ihn mit enormer techni- In ihren Interpretationen steht bei Antje Weithaas stets scher Kontrolle ein.“; San Francisco Chronicle, Freitag das Werk im Vordergrund. Sie vermag sich in das Werk 30. Januar 1998) Speziell die Kadenzen der drei Sätze hinein zu fühlen und dies dem Publikum mitzuteilen. Bei- wurden von dem Kritiker besonders lobend hervorgeho- spielhaft zeigte sich ihr Spiel in Alban Bergs Violinkon- ben. zert „Dem Andenken eines Engels“ mit dem Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester unter Hans Vonk in der Eine erste Japan-Tournee mit dem Tokyo-Metropolitan Kölner Philharmonie: „Engelhaft musizierte die Solistin Orchestra unter der Leitung von David Shallon erfolgte Antje Weithaas […] Mit sprachlos erschütternder Sch- in der Spielzeit 2001/2002. lichtheit entfaltete sie die zwölftönige Reihe, legte zum Ein Höhepunkt der Saison 2015/16 bildete die Zusamme- Ländlerrhythmus sogar echte Erschütterung auf die Sai- narbeit unter Dmitrij Kitajenko und der Dresdner Phil- te. Doch durchgängig pflegte Antje Weithaas einen harmonie. Zur Aufführung gelangte am 25. und 26. De- schlanken, nie anbiedernden Ton, der in einer ,jugendli- zember 2015 das Violinkonzert D-Dur op. 61 von Ludwig chen Traurigkeit‘ der Hoffnung, die in den zitierten Cho- van Beethoven. In ihrer eigenen Einstudierung spielte rälen auflebt, geradezu jubelnd entgegenstürmen mochte sie dieses Werk mit dem MDR Sinfonieorchester Leipzig – mit der angemessenen Andacht, es ging ja um himmli- in der gleichen Spielzeit (vgl. AW 1). sche Angelegenheiten.“ (Kölner Rundschau, 1.9.1997, Seit einigen Jahren fühlt sich Antje Weithaas mit der o.S.) Kammerakademie Potsdam unter der Leitung von Anto- nello Manacorda eng verbunden. Anlässlich des 15. Jubi- Doch Antje Weithaas vermag nicht nur als Interpretin läums des Orchesters am 2. September 2016 spielte sie der großen Violinkonzerte zu begeistern, sondern auch im Nikolaisaal ihrer Heimatstadt die „Carmen-Fantasie“ in der intimeren Kunstform, dem Recital. Am 18. Febru- op. 25 für Violine und Orchester von Pablo de Sarasate. ar 1996 debütierte sie in San Francisco in der Davies Ebenfalls unter der Leitung Antonello Manacordas kon- Symphony Hall. Am Klavier begleitete sie Gerald Fauth. zertierte sie auch außerhalb Potsdams wie beispielsweise Es erklangen die Violinsonate g-Moll von Claude Debus- am 26. Oktober 2015 am Theater La Fenice Venedig mit sy, die Sonate für Violine und Klavier Nr. 7 c-Moll, op. dem Violinkonzert D-Dur op. 77 von Johannes Brahms. 30 Nr. 2 und die zweite Solosonate für Violine von Eugè- Am 24. März 2016 spielte sie mit dem SWR Symphonie- ne Ysaÿe. Als virtuose Zugabe spielte die Künstlerin von orchester das Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207 von Pablo de Sarasate die Carmen Fantasie op. 25: „Her st- . ring tone seems nondescript at first, but reveals a wealth Regelmäßig konzertiert Antje Weithaas mit der NDR Ra- of subtile hues as a performance progress. Her playing diophilharmonie Hannover wie beispielsweise am 9. steers clear of cheap flash – even in a virtuoso showpiece März 2017 unter der Leitung von Andrew Manze. Ge- such Sarasate’s ‚Carmen Fantasy‘ – to the point where a meinsam mit Maximilian Hornung spielte sie das Doppel- listener could almost overlook how formidable her techni- konzert a-Moll op. 102 von Johannes Brahms. Zwei Tage que is.“ („Ihr Streicherton scheint zuerst unscheinbar, später brachte die Geigerin in der Reihe „Klassik Extra“ bringt aber einen Reichtum von feinsinnigen Farbtönen dort das Violinkonzert d-Moll WoO1 von Robert Schu- zu Tage in einer sich stets weiter entwickelnden Interpre- mann zur Aufführung. tation. Ihr Spiel ist gesteuert von deutlichen kleinen Auf- blitzern – gerade wie in dem virtuosen Showstück von Sa- Das Orchester Le Concert Olympique unter der Leitung rasate, der Carmen Fantasie – bis zu dem Punkt wo die von Jan Caeyers besteht aus 45 hervorragenden interna- Zuhörer fast übersehen könnten, wie außerordentlich ih- tionalen Musikern. Zielstellung des Ensembles ist es, die re Technik ist.“; San Francisco Chronicle 20.2.1996, o. Musik Beethovens in herausragender Interpretation auf- S.) zuführen. Im November 2017 spielte Antje Weithaas ge- Eine besondere Herausforderung stellt ein Abend mit So-

– 3 – Weithaas, Antje naten für Violine solo dar, weil ein Musiker bzw. eine Mu- bend: “The Piano Trio in B flat Major (Op. 99) especially sikerin neben körperlicher Anstrengung abwechslungs- is sensitive and superbly judged, and Weithaas' playing reich in Farbe und Nuancen überzeugen muss. In Rotten- is a treat to listen to!” („Speziell das Klaviertrio B-Dur ist burg standen im Februar 2017 beispielsweise die Parti- gefühlvoll und großartig ausgeführt, und das Spiel von ten Nr. 1 h-moll BWV 1002 und Nr. 2 d-Moll BWV 2004 Weithaas ist ein Vergnügen zu hören!“ (AW 10) von Johann Sebastian Bach sowie die sechs Solosonaten op. 27 von Eugène Ysaÿe auf dem Programm. Die Span- Von 2003 bis 2016 spielte Antje Weithaas als Primaria nung vermag die Geigerin über 90 Minuten zu halten, in- im „Arcanto Quartett“. Angeregt durch gemeinsames dem sie oft mit nur minimalen Längungen und Akzenten Kammermusikspiel gründeten die Geigerin, Daniel Se- den Sechszehntelketten Leben einhaucht. Über die Auf- pec (Violine), (Viola) und Jean-Gui- führung der Chaconne aus Bach 2. Partita d-Moll BWV hen Queyras (Violoncello) 2003 das Streichquartett, das 2004 bemerkte der Rezensent: „Kein faustisches Drama am 24. Juni 2004 sein Debütkonzert in Stuttgart im Mo- und keine Kraftmeierei, ein intimer Monolog: luzid, ver- zartsaal der Liederhalle gab. Innerhalb kurzer Zeit nah- feinert und geistvoll. Es ist Weithaas’ besondere Kunst, men die Musiker einen vorderen Platz in der internatio- noch die schwerste und komplexeste Musik spielerisch nalen Kammermusikszene ein. Nach ihren Auftritten in und schwerelos klingen zu lassen. Bemerkenswert, wie Bonn, Frankfurt a.M., Amsterdam, Utrecht, Paris und sie das lange Programm hindurch konzentriert die Span- Brüssel folgte im Februar 2006 ihr Londoner Debüt mit nung hielt.“ (Schwäbisches Tageblatt 14.2.2017) Dieses zwei Konzerten in der . Am 3. Dezember Programm wiederholte Antje Weithaas in einem Konzert 2007 gastierte das „Arcanto Quartett“ erneut in der Lon- am 6. Mai 2018 bei den Schwetzinger SWR Festspielen, doner Wigmore Hall. Das Konzert wurde von der BBC wo sie als Künstlerin in Residenz wichtige Impulse setz- mitgeschnitten und auf Deutschlandfunk Kultur übertra- te. gen. Auf dem Programm standen das Streichquartett Nr. 5 von Béla Bartok und von Johannes Brahms das Streich- Zeitgleich mit dem Beginn ihrer internationalen solisti- quartett c-Moll op. 51 Nr. 1 (AW 6). schen Karriere Anfang der 1990er Jahre setzte Antje Seitdem waren die Künstler unter anderem in der Carne- Weithaas auch ihre Konzerttätigkeit als Kammermusike- gie Hall New York, bei der Vancouver Recital Series, im rin fort. Ein Schwerpunkt ihrer kammermusikalischen Palau de la Música Barcelona, im Théâtre du Châtelet Tätigkeit bildete das Trio „Es Aequo“ – 1987 von ihr ge- und der Cité de la Musique Paris, in der Tonhalle Zürich, meinsam mit Michael Sanderling (Violoncello) und Ge- in der Philharmonie Berlin, im Mozarteum Salzburg, im rald Fauth (Klavier) gegründet. In dieser Besetzung be- Konzerthaus Wien, beim Rheingau Musik Festival und stand das Trio bis 1997. Am 26. August 1989 debütierte bei den Festivals in Helsinki, Edinburgh, Schwetzingen, das Ensemble beim Lucerne Festival mit Werken von Lugano und Montreux, sowie regelmäßig in der Wigmo- Ludwig van Beethoven, Paul Juon und Dmitri Schostako- re Hall London, der Philharmonie Köln, dem Concertge- witsch (vgl. AW 4). Im Kammermusiksaal des Konzert- bouw Amsterdam und im Autorio Nacional de Music Ma- hauses Berlin gab das Trio „Ex Aequo“ einen Brahms- drid zu hören. Zahlreiche Tourneen führten das Ensemb- Abend mit dem Klaviertrio H-Dur op. 8 und dem Klavier- le darüber hinaus 2008 durch Israel, 2009 und 2012 quartett A-Dur mit Hartmuth Rohde als Bratscher. Der durch Japan, 2010 und 2015 durch Nordamerika. Kritiker der Berliner Zeitung war von der Geigerin ange- Unter dem Label Harmonia Mundi erfolgten zahlreiche tan und nannte sie eine überdurchschnittlich begabte CD-Aufnahmen, die positive Beachtung fanden. Auf den Musikerin. (BZ 27.11.1997) Weitere Konzerte gab das Erfolg ihrer ersten beiden CDs mit Werken von Bartók Trio u.a. beim Schleswig-Holstein Festival, dem Musik- und Brahms folgten Quartette von Ravel, Dutilleux, De- sommer Bad Kissingen, im Gewandhaus Leipzig, im Beet- bussy und Einspielungen des Streichquintetts op. 163 hovenhaus Bonn, im Concertgebouw in Amsterdam, im von Schubert mit Olivier Marron und eine Einspielung Konzerthaus Berlin und im Théâtre Châtelet in Paris und von Mozarts Klarinettenquintett A-Dur KV 622 mit Jörg auf dem Vancouver Festival. Zahlreiche CD Einspielun- Widmann (vgl. AW 1). gen entstanden mit dem Ensemble wie beispielsweise 1995 von das Klaviertrio B-Dur op. 99 D Weitere Kammermusikpartner Antje Weithaas’ sind u.a. 899 und das Notturno B-Dur op.148, D 897. Ein Käufer der Geiger , die Pianistin Silke Aven- von Amazon beschrieb die CD-Aufnahme als atemberau- haus, die Hornistin Marie-Luise Neunecker, die Klarinet-

– 4 – Weithaas, Antje tistin Sabine Meyer und die Cellistin Sol Gabetta. In den ten Satzes [der Kreutzersonate], nicht weniger feinge- Kritiken wird stets auf das harmonische Zusammenspiel zeichnet das melancholische Zweite, das bei Antje Weit- hingewiesen. In der neu eröffneten Elbphilharmonie trat haas dadurch eine helle, heitere Anmutung bekommt.“ die Geigerin am 25. April 2017 gemeinsam mit Marie-Eli- (BZ 23.11.2016, Nr. 275) Speziell mit der Kreutzer-Sona- sabeth Hecker (Violoncello) und (Kla- te, die der Widmungsträger Rodolphe Kreutzer als un- vier) mit den Klaviertrios Es-Dur D 929 von Franz Schu- spielbar ablehnte, bewies die Künstlerin demnach, wie bert und f-Moll op. 65 von Antonín Dvořák auf. durch Leichtigkeit die Sonate differenziert zu meistern ist. Mit Beendigung der Spielzeit 2017/2018 wird sie die Doch Antje Weithaas sucht immer neue Wege und Her- Leitung der Camerata abgeben, bleibt ihr aber weiterhin ausforderungen Musik zu präsentieren und zu interpre- in gemeinsamen Konzerten und Projekten verbunden tieren. Speziell durch ihre Begeisterungsfähigkeit ist sie (vgl. AW 7). eine gefragte Leiterin von play-conduct-Projekten. Seit der Saison 2009/2010 ist sie künstlerische Leiterin der Neben ihrer regen Konzerttätigkeit ist Antje Weithaas Camerata Bern und leitet vom Pult als Konzertmeisterin auch Lehrende. Von 1999- 2004 war sie Professorin für sogar großformatige Werke wie beispielsweise die Sinfo- Violine an der Universität der Künste in Berlin. 2004 nien Beethovens. Ihre erste Südamerika Tournee mit der folgte sie dem Ruf einer Professur an die Hochschule für Camerata Bern führte sie im Oktober 2012 nach Mexiko. Musik Hanns Eisler. Seitdem ist sie zu einer Violinpäd- Es standen Werke von Ludwig van Beethoven und Ro- agogin von Weltrang geworden. Erfolgreiche Student*in- bert Schubert auf dem Programm (vgl. AW 5). nen von ihr sind u.a. Friederike Starkloff (seit Januar Mit der Camerata Bern erschienen bisher Aufnahmen 2015 Konzertmeisterin der NDR Radiophilharmonie mit Werken von Mendelssohn Bartholdy, Beethoven, Hannover), Sarah Christians (seit Sommer 2013 Konzert- Brahms und Tschaikowsky (vgl. AW 1). Die Geigerin ist meisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bre- offen für neue Kunstformen. Mit der Camerata Bern bei- men), Tobias Feldmann, , Alina Pogostkina, spielsweise spielt sie in “POP-UP-classic” Veranstaltun- Sergey Malov und Suyeon Kang, die weltweit solistisch tä- gen. In diesen Konzerten erklingt spontan eine halbe St- tig sind. unde Musik gratis in Turnhallen oder ähnlichen Räu- men. Die Konzertbesucher genießen dazu ein Glas Bier Im Mai diesen Jahres erwartete die Geigerin eine Heraus- oder Wein. Ziel ist es, ein neues Publikum für klassische forderung ganz anderer Art. Zu ihrem Debut mit dem To- Werke zu gewinnen. Diese Konzerte finden an verschie- kyo Symphony Orchestra spielte sie während einer Ja- denen Orten in der Schweiz statt (vgl. AW 5). pantournee am 12. Mai 2018 in Tokio in der Tokio Opera City Concert Hall mit dem Orchester unter der Leitung Wie verbunden sich Antje Weithaas mit der Camerata der Dirigentin Yukari Saito drei Violinkonzerte an einem fühlt zeigt auch, dass sie sich mit ihr in einem außerge- Abend: Bartholdys Violinkonzert e- wöhnlichen Konzert präsentierte. Anlässlich ihres 50. Ge- Moll op. 64, Max Bruchs Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. burtstages spielte sie am 21. November 2016 im Konzert- 26 und Peter I. Tschaikowskys Violinkonzert Nr. 1 D-Dur haus Berlin. Auf dem Programm standen Ludwig van op. 35. Es ist ungewöhnlich, dass in einem Konzert drei Beethovens Kreutzer-Sonate op. 47 in einer Bearbeitung Violinkonzerte erklingen, doch dies wurde von den Ver- für Violine und Streichorchester von , anstaltern explizit gewünscht. Am 13. Mai 2018 wurde Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ als Ein- das Konzert in Ryutopia, Niigata-City Performing Arts richtung für Streichorchester durch Jorma Harkonen so- Centre noch einmal wiederholt. wie die deutsche Erstaufführung von „Diagonale“ des Schweizers Cyrill Schürch, einem Auftragswerk der Ca- Antje Weithaas spielt ein Instrument von Peter Greiner merata Bern. Der Rezensent bemerkte: „An den nötigen aus dem Jahr 2001, das der Rezensent des Schwäbischen Stellen vermag Weithaas jedoch mühelos hervorzutre- Tageblattes als „ein charaktervolles und ausgewogen tim- ten, was nicht nur an erheblicher Durchschlagskraft und briertes Instrument“ bezeichnet (Schwäbisches Tageblatt eleganter Beweglichkeit im Ton liegt, sondern auch an ih- 14.2.2017). rer Fähigkeit zu Brillanz in der Darstellung. Wie unter Würdigung dem Brennglas erscheint dann alles: mit scharfen Rän- dern etwa das kecke wie aufmüpfige erste Thema des ers-

– 5 – Weithaas, Antje

„Die Suche nach dem ganz persönlichen und damit ehrli- punkt steht, und dass sie eine Fülle und Kraft im Ton ent- chen Ausdruck, das Erforschen von Extremen ohne wickelt, der aufhorchen lässt. Furcht vor Unschönheiten“ (BZ 23.11.16) – mit dieser Schon 1991 im Joseph-Joachim-Wettbewerb hob sie sich Denkweise zählt Antje Weithaas zweifelsohne zu den bes- hervor durch die Vielfalt ihrer Ausdrucksmöglichkeiten, ten zeitgenössischen Geigerinnen. Als international ge- von denen sie das Publikum und nicht zuletzt die Jury fragte Künstlerin hat sie solistisch mit vielen renommier- überzeugte. Rainer Wagner hob explizit die Musikalität ten Orchestern der Welt gespielt wie beispielsweise dem ihres Recitals hervor: „Endlich einmal erklangen nicht Orchestre de Paris, dem Tonhalle Orchester Zürich, dem nur die Noten von Brahms‘ G-Dur-Sonate, sondern auch Scottish Chambre Orchestra, der English Northern Phil- Rede und Gegenrede. […] Antje Weithaas zeigte Gestal- harmonia, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, tungskraft. Sie erkennt, und das ist längst nicht selbstver- dem Hallé Orchester Manchester, der Minneapolis Sym- ständlich, melodische Bögen.“ (HAZ 22.10.1991) Und phony, dem Baltimore Symphony Philharmonia Orches- schon damals erweckte sie Neugier und Interesse. tra, dem Orchestre de Toulouse, der Staatskapelle Dres- Ständig ist sie auf der Suche nach neuen Ausdruckmög- den, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Berliner lichkeiten für ihre Interpretationen. Wichtig ist ihr, die Sinfonie-Orchester, der Academy of St. Martin in the eigene Aussage zu treffen. Damit sind Technik und Ton Fields, dem Orchestre de la Suisse Romande und dem Mittel zum Zweck. Über die Interpretation des Violinkon- Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Bamberger zertes cis-Moll op. 129 von Schostakowitsch, 1998 aufge- Symphonikern, dem Mozarteumorchester Salzburg, dem führt in San Francisco, bemerkte der Kritiker: „She gave San Francisco Symphony Orchestra, den großen deut- notice of an artist with a temperament serious enough to schen Rundfunk-Orchestern, den führenden Orchestern meet the work on its own, uncompromising terms and der Niederlande, Skandinaviens und Asiens sowie inter- the technique to mine it for its mostly unprepossessing ri- nationalen Spitzenorchestern. ches. […] Weithaas realized in phrases arching across su- pernally long spans. The almost dogged determination Bereits fünf Jahre nachdem sie den Joseph-Joachim- with wich the violinist dispatched the piece in boldly mo- Wettbewerb in Hannover gewonnen hatte, war ihr Erfolg nochrome statements turned out to be a valid artistic bis nach Toronto vorgedrungen und sie wird in einem view.“ („Sie präsentierte sich als Künstlerin mit einem Atemzug mit Itzhak Perlman und Pinchas Zukermann ge- Temperament, das durch ihre Ernsthaftigkeit das Werk nannt: „… let it be acknowledged that never before, from zu ihrer eigenen Interpretation machte, kompromisslos this polished stage, accustomed to accomodating the li- in jedem Punkt und mittels der Technik den unscheinba- kes of Itzhak Perlman and Pinchas Zukermann, have I he- ren Reichtum hervorhebend. […] Weithaas schuf Phra- ard such fiddling as came from a 30-year-old newcomer sen, in denen sich überirdisch lange Bögen spannten. Die from the former eastern Germany.“ („…es ist anerken- fast verbissene Entschlossenheit, mit der die Geigerin nenswert, dass ich nie zuvor je von dieser glänzenden das Werk in mutig kecker monochromer Aussage spielte, Bühne, die es gewohnt war, Leute wie Itzhak Perlman erwieß sich als gültige künstlerische Aussage.“; San Fran- und Pinchas Zukermann zu empfangen, schon so viel ge- cisco Examiner, 29.1.1998) hört habe wie von dieser 30-jährigen Newcomerin aus dem ehemaligen Ostdeutschland“; Toronto Star Ihr kräftiger Bogenstrich erlangt besondere Aufmerksam- 26.2.1996, North York’s George Weston Recital Hall). keit. Den setzt sie sowohl im Solo-Konzert als auch im Antje Weithaas geht es um die künstlerische Wahrheit Recital gekonnt ein und er ist Mittel zum Zweck, das mu- und nicht nur um schöne Klänge – die Interpretation sikalische Ideal zu transportieren. Deutlich beschrieb der steht in zweiter Reihe, wichtig ist ihr die Treue gegen- Kritiker ihre Spielart über das “Rondeau brilliant” in b- über dem Werk. Dabei steht die Frage nach der Intenti- Moll von Franz Schubert: „Weithaas played it with such on des Komponisten, im Vordergrund. Mit dieser Heran- confidence, such a strong bow arm and such security of gehensweise an ihre Art der Interpretationen überzeugt intonation, that she made her way through it with more und fesselt sie das Publikum immer aufs Neue. Detailgen- binding force than I can remember sensing in past perfor- au ergründet sie die Partitur und drückt dem Werk ihren mances. […] What strikes the ear immediately are the eigenen Stempel auf. Wiederholt wird in der Presse be- fullness and power of her tone and the decisive way in merkt, mit welcher Ernsthaftigkeit die Geigerin an ein which she states the musical ideas.“ („Weithaas spielte es Werk heran geht, wie kompromisslos das Werk im Mittel- mit solch einem Zutrauen, solch einem intensiven Bogen-

– 6 – Weithaas, Antje strich und solch einer Sicherheit in der Intonation, dass klingt wie ein Dank dafür.“ (BZ, 23.11.2016, Nr. 275) sie sich mit mehr Bindungskraft durchgesetzt hat, als ich mich je erinnern kann, wenn ich an frühere Auftritte Faszinierend sind ihre CD Aufnahmen. Schon in den dachte. […] Was das Ohr plötzlich aufhorchen lässt, ist 1990er Jahren produzierte Antje Weithaas zahlreiche CD- die Fülle und Kraft ihres Tones und die entschlossene Aufnahmen vor allem im kammermusikalischen Bereich Art, in welcher sie das musikalische Ideal ausführt."; To- mit dem Trio „Ex Aequo“, was sie mit dem „Arcanto ronto Star, 21.4.2002) Quartett“ fortsetzte. 2013 erschien ihre erste Aufnahme, Die Geigerin ist nicht auf eine Stilrichtung festgelegt son- auf der sie als Solistin präsent war. Mit dem Stavanger dern stets offen für alle Richtungen in der Musik. Neben Symphony Orchestra unter Steven Sloane (CAvi-music) Barock, Klassik und Romantik führt die Künstlerin auch produzierte die Geigerin eine Aufnahme der Violinkon- regelmäßig moderne Musik in ihrem Repertoire wie Kom- zerte von Ludwig van Beethoven und Alban Berg. Durch positionen von György Ligeti, Wolfgang Rihm, Karl Ama- die positiven Reaktionen der Presse motiviert, folgten Ge- deus Hartmann, Alfred Schnittke und , samteinspielungen der Solosonaten und -partiten von Jo- Witold Lutoslawski, Michael Tippett und Jörg Widman. hann Sebastian Bach und der Solosonaten von Eugène Wie gut sie bereits schon zu Beginn ihrer Karriere musi- Ysaÿe, die positiven Anklang fanden: „Bach interpretiert kalisch moderne Musik interpretierte, zeigte sich im sie mit einem schlanken, hellen Ton, während sie die bei- Wettbewerb an Alfred Koerppens Auftragskomposition den ausgesuchten Solo-Sonaten des belgischen Spätro- „Melusine“. Der Kritiker Rainer Wagner bemerkte: „Dass mantikers in geradezu orchestrale Farben taucht. […] Ins- man die aber nicht nur meistern, sondern auch sinnvoll gesamt vorbildliche Aufnahmen für Freunde intimster veredeln kann.“ (HAZ 22.10.91) Kammermusik.“ (Aachener Nachrichte, 15.5.2016 – vgl. Jedem Werk vermag sie die jeweilige musikalische Farbe AW 1) zu geben. Auch in Bartóks 2. Violinkonzert im 8. Philhar- Inzwischen erschien eine Gesamteinspielung der Werke monischen Konzert in Kieler Schloss am 10. Mai 2015 für Violine und Orchester von Max Bruch mit der NDR wirkten ihre Zartheit und Temperament nie aufgesetzt, Radiophilharmonie unter Hermann Bäumer. Ziel der Gei- sondern sind Teil der Aussage: „Unter Caetanis klug und gerin war es, neben Bruchs erstem Violinkonzert seine vital koordinierender Leitung konnte die phänomenale übrigen Kompositionen für Violine und Orchester be- Solistin Antje Weithaas […] alle Tugenden ihres Spiels kannt zu machen. Streng am Notentext orientiert, folgt entfalten, als da sind lyrische Leidenschaft und lyrische sie der Tonsprache Bruchs. Und es scheint ihr hervorra- Versenkung bis hin zu spinnwebartig feinen Tönen, rup- gend gelungen zu sein, wie folgende Rezension besch- piges Vorwärtsdrängen in Passagen und Tripelgriffen, fol- reibt: „Antje Weithaas zeigt, dass da jedoch weitaus kloristische Lebendigkeit und ein untrügliches rhythmi- mehr Musik ist als nur verstaubte Theorie. Das Zweite sches Gespür für Bartóks vertrackte Vernetzung von Solo Violinkonzert wird sehr gestisch und auch sehr einfühl- und Orchester.“ (Kieler Nachrichten 13.5.2015) sam gespielt, kontrastreich also. Daraus entsteht ein Spannungspotenzial zwischen zartschön und leiden- Durch ihre kommunikative Art ist sie die ideale Kammer- schaftlich, das dem Werk Größe und Nachhaltigkeit gibt. musikpartnerin. Das zeigt sich besonders in der Zusam- Das letzte Werk, das Adagio appassionato op. 57, wird menarbeit in kleinen Ensembles und findet seinen Ausd- nicht nur ergreifend schön gespielt, das silberklare Spiel ruck in der Leitung der Camerata Bern. Im kommunikati- der Geigerin ist bei aller Innigkeit auch sehr lebendig ven Austausch wird mit den Orchestermitgliedern, je- und bewegungsreich.“ (Pizzicato. lu 06/2014) weils vor der ersten Probe für ein neues Programm, das Die gute Zusammenarbeit mit der NDR Radiophilharmo- Konzept besprochen. Das gute Teamworking findet in nie und dem Label cpo setzt Antje Weithaas mit den Ein- den Konzerten seinen Ausdruck. Besonders im Konzert spielungen von Schumanns Violinkonzert d-Moll WoO1 zu ihrem 50. Geburtstag bemerkt das Publikum die und Brahms’ Doppelkonzert mit Maximilian Hornung freundschaftliche Zusammenarbeit: „Antje Weithaas ist (Cello), beides unter der Leitung von Andrew Manze, dabei Leiterin und Dialogpartnerin zugleich, was zug- fort. Bereits am 9. März 2017 im Ring C der NDR Radio- leich einen ihrer schönsten Züge abbildet: Dass sie sich philharmonie Hannover präsentierte sich die Geigerin als Solistin versteht, die zugleich gemeinschaftsstiftend mit dem Cellisten im Konzert für Violine, Violoncello wirkt. Der herzliche, nahezu anhängliche Jubel, mit dem und Orchester a-Moll op. 102 von Johannes Brahms. sie von ihren Studenten und Kollegen gefeiert wird,

– 7 – Weithaas, Antje

Für die Qualität der CD-Einspielungen der Künstlerin sp- gesamtmusikalische Sprache zu entwickeln. Das kulturel- richt, dass ihre Aufnahmen wiederholt ausgezeichnet le Grundgerüst bildet dabei die Auseinandersetzung der wurden. So erhielt die CD, die Antje Weithaas gemein- Akteure, welche Kultur, Kunst und Lebensgefühl mitein- sam mit der Cellistin Marie-Elisabeth Hecker und dem ander teilen. In Kompositionen und Improvisationen soll Pianisten Martin Helmchen eingespielt hatte, den Preis Raum für neue kreative Impulse entstehen. Neben der des französischen Klassikmagazins „Diapason“ den „Dia- Violinsonate Nr. 9 op. 47 „Kreutzer“ von Ludwig van Bee- pason d’Or“. Neben dem Klaviertrio Nr. 2 D 929 wurde thoven und dem Klavierquartett in a-Moll von Gustav die Arpeggione-Sonate D 821 (für Cello und Klavier) von Mahler erklangen beispielsweise Werke von Bjarne Brust- Franz Schubert aufgenommen. Der „Diapason d’Or“ gilt ad „Sull & Trollkvenna“ aus „The Fairytale Suite“, von Bé- mit als einer der bedeutendsten unabhängigen europäi- la Bartók „Contrasts“ für Klarinette, Violine und Klavier, schen Schallplattenpreise für klassische Musik (Dezem- von Arve Henriksen Reflection 1, von Volker David Kirch- ber- Ausgabe 2017). ner Exile, von Erlend Apneseth Reflection 2 und von Weiterhin genoss die Aufnahme der CD mit dem Violin- Francis Orval Libre, Free, Frei. Gemeinsam war sie im konzert von Johannes Brahms und der Camerata Bern Konzert u.a. mit Terje Tønnesen (Violine), Ida Bryhn bei den Kritikern große Beachtung: „Antje Weithaas ist (Viola), Audun Sandvik (Violoncello), Thorsten Johanns eine der bedeutendsten Musikerinnen, die es zurzeit (Klarinette), Fritz Pahlmann (Horn) und Joachim Carr gibt, jede Aufnahme ein Kompendium interpretatori- (Klavier) präsent. scher Klugheit und Energie. So auch diese mit dem Vio- linkonzert von Johannes Brahms, das sie mit der Camera- Als Dozentin sieht sie ihre Aufgabe darin, den Studentin- ta Bern ohne Dirigent aufgenommen hat. Ein aufführung- nen und Studenten eine Sichtweise auf die Werke, die spraktisches Wagnis, das mit einer musikalischen Intimi- auf musikwissenschaftlicher Basis beruht, weiterzuge- tät und Dichte ohnegleichen belohnt wird.“ (BZ, ben. Der Schwerpunkt ihres Unterrichtes liegt darin, die 20.2.2016) Studierenden auf diesem Hintergrund aufbauend zu befä- Durch den Erfolg dieser ungewöhnlichen Aufnahme ei- higen, ihre eigene musikalische Sprache, ihre eigenen nes romantischen Violinkonzertes wurden Antje Weit- Klangvorstellungen zu entwickeln. Wichtig ist, dass die haas und die Camerata Bern angeregt, ein weiteres Wag- Interpretation persönlich ist. Dabei ist ihr ein lebendiger nis einzugehen. So entstand die Aufnahme mit dem Vio- Austausch besonders wichtig. Sie ist offen für Argumente linkonzert D-Dur op. 35 von Peter I. Tschaikowsky. Mit- und das Reden über verschiedene Sichtweisen im kom- tels der Partitur und zahlreicher Briefe eröffnete sich für munikativen Austausch. Denn die Geigerin sagt, dass die Geigerin die Welt Tschaikowskys völlig neu. So wur- auch sie beim Lehren lernt – über sich selbst und in der de es ihr Ziel, das Violinkonzert aus der „virtuosen Ecke“ unmittelbaren Auseinandersetzung mit dem Instrument herauszuholen. Weithaas: „Es war für uns alle sehr span- (vgl. AW 9). nend, uns dem Stück ‚neu‘ zu nähern und unser aller Rezeption Hör- und Spielerfahrung neu zu hinterfragen.“ Wie sehr dies gelungen ist zeigt, dass diese CD bei NDR Klassik Antje Weithaas ist als Geigerin sowohl solistisch als auch vom 5. bis 11. März 2018 als die „CD der Woche“ geehrt in Kammermusikensembles eine gefragte Künstlerin, wurde. Margarete Zander, Moderatorin bei NDR Klassik, was ihre zahlreichen Konzerte zeigen. Mit ihren Interpre- beschreibt dies eindrucksvoll: „Weithaas ist sehr weit tationen dicht am Notentext ist sie eine im gegenwärti- weg vom überladenen Pathos. Sie verlässt den schwülsti- gen Musik- und Kulturleben etablierte Geigerin. gen, mit Druck im Vibrato schwelgenden Sound, der an Die Konzerte und das Wirken von Antje Weithaas finden die großen russischen Romanverfilmungen erinnert und in den Medien – sowohl in den Printmedien, Fachlitera- wirft einen intimen Blick auf den Menschen Tschaikows- tur als auch im Hörfunk und Internet – positive Beach- ky.“ (AW 7) tung.

Werkverzeichnis Ganz andere Wege neben dem allgemein klassischen Be- reich beschreitet Antje Weithaas in drei Konzerten im „lil- CD-Einspielungen lenorge-Festival“, das im Radialsystem V in Berlin im Mai 2018 stattfand. Das Festival hat sich zum Ziel ge- Ein Teil der Diskographie ist unter https://antje-weit- setzt, Grenzen zwischen den Genres abzubauen und eine haas.de/discography/ einsehbar.

– 8 – Weithaas, Antje

Eugène Ysaÿe Peter Tschaikowsky Sonate für Solo Violine Nr. 1 g-Moll, op. 27 Violinkonzert D-Dur op. 35 Sonate für Solo Violine Nr. 2 d-Moll, op. 27 Streichquartett Nr. 3 es-Moll op. 30 (in der Fassung für CAvi-music 4260085533206, 2014 Streichorchester) Mit der Camerata Bern Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur, op. 61 CAvi-music 426008553393, 2018 Alban Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“

Johann Sebastian Bach Stavanger Symfoniorkester, Steven Sloane Sonate für Solo Violine Nr. 2 a-Moll, BWV 1003 CAvi-music 4260085533053, 2013 Partita für Solo Violine Nr. 3 E-Dur, BWV 1006 Eugène Ysaÿe Johannes Brahms: Horntrio Es-Dur op. 40 Sonate für Solo Violine „Ballade“ Nr. 3 d-Moll op. 27 György Ligeti: Trio für Violine, Horn und Klavier George Enescu Marie-Luise Neunecker – Horn, Silke Avenhaus – Kla- Sonate für Solo Violine Nr. 5 G-Dur op. 27 vier CAvi-music 42 600 855 33 46 6, 2016 BIS-SACD-1859, 2012

Johannes Brahms Ludwig van Beethoven Violinkonzert D-Dur, Op. 77 Streichquartett Nr. 11 f-Moll, op. 95 Streichquintett Nr. 2 G-Dur, op. 111 Sonate Nr. 9 A-Dur „Kreutzer-Sonate“, op. 47 mit der Camerata Bern Camerata Bern CAvi-music 4260085533282, 2015 CAvi-music 4260085532261, 2012

Max Bruch Felix Mendelssohn Violinkonzert Nr. 3 d-Moll, op. 58 Konzert für Violine, Klavier und Orchester d-Moll Konzertstück für Violine und Orchester fis-Moll, op. 84 Camerata Bern Romanze für Violine und Orchester a-Moll, op. 42 Claves 2010 NDR Radiophilharmonie, Dirigent: Hermann Bäumer cpo 3126654, 2016 Ernest Bloch Baal-Shem für Violine und Orchester Max Bruch Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Steven Sloane- Violinkonzert Nr. 1 g-Moll, op. 26 Dirigent Serenade für Violine und Orchester, op. 75 Capriccio C5001, 2009 „In Memoriam“ für Violine und Orchester a-Moll, op. 65. NDR Radiophilharmonie, Dirigent: Hermann Bäumer Felix Mendelssohn cpo 3126649, 2015 Violinsonaten F-Dur (1820), f-Moll op. 4, d-Moll, F-Dur (1838) Max Bruch Silke Avenhaus – Klavier Violinkonzert Nr. 2 d-Moll, op. 44 CAvi-music 4260085531387, 2009 Schottische Fantasie für Violine und Orchester Es-Dur, op. 46 Camille Saint-Saëns: Violinsonate Nr. 1 d-Moll, op. 75 Adagio appassionato Konzertstück für Violine und Or- : Violinsonate G-Dur chester, op. 57 Gabriel Fauré: Violinsonate Nr. 1 A-Dur, op. 13 NDR Radiophilharmonie, Dirigent: Hermann Bäumer Silke Avenhaus – Klavier cpo 3097858, 2014 CAvi-music 4260085531233, 2008

Johann Sebastian Bach Johannes Brahms Sonate für Solo Violine Nr. 1 g-Moll, BWV 1001 Sonate für Violine und Klavier Nr.1 G-Dur op. 78 Partita für Solo Violine Nr. 2 d-Moll, BWV 1004 Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 A-Dur op. 100

– 9 – Weithaas, Antje

Sonate für Violine und Klavier Nr. 3 d-Moll op. 108 Aufgenommen in der Lucaskirche Dresden 1990 Silke Avenhaus – Klavier CAvi-music 4260085530595, 2007 Arcanto Quartett: Wolfgang Amadeus Mozart Duo für Violine und Viola G-Dur KV 423 Wolfgang Amadeus Mozart: Duo für Violine und Viola B-Dur KV 424 Quintett für Klarinette und Streichquartett A-Dur KV Louis Spohr 581 Duo für Violine und Viola e-Moll, op.13 Streichquartett in d-Moll KV421 Tabea Zimmermann – Viola Jörg Widmann – Klarinette Capriccio C71106, 2006 harmonia mundi 2013

Franz Schubert Franz Schubert: Streichquintett C-Dur D 956 Sonatine a-Moll D 385; Sonata A-Dur D 574; Olivier Marron – 2. Violoncello Fantasie C-Dur, D 934 harmonia mundi 2012 Silke Avenhaus – Klavier CAvi-music 4260085530052, 2006 Béla Bartók: Streichquartett Nr. 5 B-Dur, Sz 102 Olivier Greif: Trio für Violine, Violoncello und Klavier Streichquartett Nr. 6 D-Dur, Sz 114 (1998) harmonia mundi 2007 Emmanuelle Bertrand – Violoncello, Pascal Amoyel – Klavier : Streichquartett g-moll op. 10 HMF 2005 : Ainsi la nuit Maurice Ravel: Streichquartett F-Dur CD Musik am Gothaer Hof harmonia mundi 2005 Louis Spohr: Concertante für zwei Violinen in A-Dur op. 48 Concertante für Violine, Violoncello und Orchester C- Diskografie Spannungen Festival Heimbach Dur Potpourri aus der Oper „Jessonda“ für Violine, Violoncel- Clara Schumann: Klaviertrio g-Moll, op. 17 lo und Orchester op. 64 Franz Schubert: Klaviertrio B-Dur, D 471 Mila Georgieva – Violine, Michael Sanderling – Violon- Franz Schubert: Streichquartett Rosamunde Nr. 13 a- cello, Hermann Breuer – Dirigent, Das Landessinfonieor- Moll, D 804 chester Thüringen-Gotha Christian Tetzlaff – Violine, Rachel Roberts – Viola, Ger- ES-DUR, ES 2029, 1998 gana Gergova – Klavier, Volker Jacobsen – Viola, Alban Gerhardt - Violoncello, Gunilla Süssmann – Klavier Franz Schubert CAvi-music 4260085532940, 2013 Klaviertrio B-Dur Op. 99 D899 Notturno B-Dur Op. 148 D897 Bedřich Smetana Trio Ex Aequo: Gerald Fauth – Klavier, Michael Sander- Klaviertrio g-Moll op. 15 ling – Violoncello Marie-Elisabeth Hecker – Violoncello, Huw Watkins – Koch Discover International B00000220L, 1995 Klavier CAvi-music 4260085532605, 2012 César Franck: Klaviertrio fis-Moll op. 1 Nr. 1 Antonín Dvořák: Klaviertrio e-Moll op. 90 „Dumky Trio“ Franz Schubert: Streichquartett „Der Tod und das Mäd- Trio Ex Aequo: Arkadi Zenziper – Klavier, Michael San- chen“ Nr. 14 d-Moll D 810 derling – Violoncello Christian Tetzlaff – Violine, Rachel Roberts – Viola, Tan- Berlin Classics Eterna 0120001 / Deutsche Schallplatten ja Tetzlaff – Violoncello GmbH, 1991 CAvi-music 4260085532599, 2012

– 10 – Weithaas, Antje

Joseph Haydn: Klaviertrio C-Dur Hob. XV: 27 Johann Sebastian Bach: Kunst der Fuge: Contrapunctus – Klavier, Alban Gerhardt – Violoncello XI Warner B014AZYFF6, EMI 2003 Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 15 a-Moll. Op. 132 Johannes Brahms: Klavierquartett Nr. 3 c-Moll, op. 60 Christian Tetzlaff – Violine, Rachel Roberts – Viola, Tan- Mit Kim Kashkashian – Viola, Boris Pergamenschikoff – ja Tetzlaff – Violoncello Violoncello, Lars Vogt – Klavier CAvi-music 4260085532254, 2011 EMI 07243-5573772, 2001

Peter Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 3 es-Moll, op. Antonín Dvořak: Klavierquintett A-Dur op. 81 30 Christian Tetzlaff – Violine, Kim Kashkashian – Viola, Christian Tetzlaff – Violine, Tatjana Masurenko – Viola, Boris Pergamenschikoff – Violoncello , Lars Vogt – Kla- Gustav Rivinius – Violoncello vier CAvi-music 4260085532247, 2011 Tatjana Komarova: Trio (1991) für Violine, Violoncello und Klavier Antonín Dvořák: Streichquartett Nr. 13 G-Dur op. 106 Mit Nicolai Schneider – Violoncello, Lars Vogt – Klavier Christian Tetzlaff – Violine, Tatjana Masurenko – Viola, Live-Aufnahme 1999 Gustav Rivinius – Violoncello EMI Classics, 2000 CAvi-music 4260085531646, 2009 Repertoire

Felix Mendelssohn: Streichoktett Es-Dur op. 20 Ihr weitgefächertes Konzertrepertoire enthält neben den Christian Tetzlaff – Violine, Isabelle Faust – Violine, Lisa großen Violinkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart, Batiashvili – Violine, Rachel Roberts – Viola, Ori Kam – Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Max Bruch, Viola , – Violoncello, Quirine Viersen – Felix Mendelssohn Bartholdy, Peter Tschaikowsky und Violoncello auch weniger bekannte Werke wie CAvi-music 4260085531639, 2009 von Othmar Schoeck das Violinkonzert B-Dur op. 21 und das „Concerto funebre“ von Karl Amadeus Hartmann. Paul Hindemith: Quartett für Klarinette und Klaviertrio Wie Antje Weithaas auch mit unbekannten Werken über- 1938 zeugen kann, schildert eine Rezension über eine Auffüh- – Klarinette, Lars Vogt – Klavier, Gustav Ri- rung des „Concerto funebre“ mit den Hagener Philharmo- vinius – Violoncello nikern am 26.4.2016: „Die Sologeige ist das lyrische Ich, CAvi-music 4260085531288, 2008 und Antje Weithaas bringt ihr Instrument zum Weinen, zum Klagen, zum Aufbegehren und zum Singen in wei- Franz Schubert: Klaviertrio Nr. 1 B-Dur D 898 ten Bögen und in unerreichbar hohen Lagen. Es ist nicht Lars Vogt – Klavier, Tanja Tetzlaff – Violoncello, Chiara nur die technische Perfektion, die am Spiel der großen In- Tonelli, Silke Avenhaus – Klavier terpretin begeistert, sondern vor allem, wie organisch CAvi-music 4260085530991, 2007 und völlig unangestrengt die Musik aus ihr gleichsam herausströmt.“ (Westfälische Rundschau, 26.4.2016) Edward Elgar: Klavierquintett a-Moll op. 84 Lars Vogt – Klavier , Radoslaw Szulc – Violine, Tatjana Darüber hinaus ist sie offen für neue Musik und führt Masurenko – Viola , Claudio Bohorquez – Violoncello Stücke wie das Violinkonzert von Jörg Widmann, das „Of- CAvi, 2007 (Nr. 426008553-127) fertorium“ von Sofia Gubaidulina, von Wolfgang Rihm „Fremdes Licht“, von Alfred Koerppen „Melusine“ und Paul Hindemith: Quartett für Klarinette und Klaviertrio Klassiker der Moderne wie die Violinkonzerte von Sergej (1938) Prokofjew und Dimitri Schostakowitsch im Repertoire Sharon Kam – Klarinette, Paul Rivinius – Klavier, Gus- (s. AW 1). tav Rivinius – Violoncello CAvi, 2007 (Nr. 426008553-1288) Im Bereich Kammermusik hat Antje Weithaas ein breites Repertoire von der Solo-Sonate bis zum Oktett in den un-

– 11 – Weithaas, Antje terschiedlichsten Besetzungen. Daneben spielt sie mit mit-bartok-brahms.1091.de.html?dram:artic- der Camerata Bern Bearbeitungen von Streichquartetten le_id=178237 für Kammerorchester. Stand: 20.3.2018

Quellen AW 10: AW 1: www.amazon.com/Schubert-Trio-Op-Nottur- http://antje-weithaas.de/ no-148/dp/B00000220L Stand: 7.8. 2017 Stand: 21.12.2017

AW 2: AW 11: http://www.kronbergzweinull.de/2013/03/28/master- http://www.jorislange.nl/archief/site_tros9899/achter- class-mit-antje-weithaas/ grond/bio_weithaas.html Stand 2.8.2017 Stand: 22.12.2017

AW 3: http://www.deutschlandfunk.de/produktionen-aus-dem https://www.thestrad.com/antje-weithaas-tabea-zimme -deutschlandfunk-kammermusik- rmann-and-wolfgang-emanuel-schmidt-join-kronberg- saal.1989.de.html?dram:article_id=355364 academy-faculty/437.article Stand: 9.4.2018 Stand 11.12.2017

AW 4: Zeitungen https://www.lucernefestival.ch/de/programm/kuenstler- verzeichnis/antje_weithaas/2577 Zeitungsartikel. Sammlung der Agentur Karsten Witt Stand: 22.12.2017 Aachener Nachrichten, 15.5.2016. AW 5: https://cameratabern.ch/ Stand: 7.3.2018 Berliner Zeitung 27.11.1997 (BZ 27.11.1997) Interview mit Bettina Schmidt für Deutschlandfunk Kul- Berliner Zeitung 20.2.2016 (BZ 20.2.2016) tur 5.7.2015 Berliner Zeitung 23.11.2016, (BZ 23.11.1016)

AW 6: Berner Zeitung 24.1.2017. https://www1.wdr.de/radio/wdr3/musik/wdr3-werkbet rachtungen/werkbetrachtung-max-bruch-erstes-violin- Boston Herald 26.11.1992, S. 67. konzert-100.html Stand: 5.3.2018 Boston Symphony Orchestra, Konzertprogramm der 112. Saison, 1992/1993. AW 7: https://www.ndr.de/ndrkultur/rezensionen/neue_cds/ Dolomiten 31.10.2017. Antje-Weithaas-spielt-Tschaikowsky,weithaas122.html Stand: 7.3.2018 Fono Forum, Beitrag von Norbert Hornig, März 2015.

AW 8: Hannoversche Allgemeine Zeitung 18.10.1991, Nr. 243, https://www.prestoclassical.co.uk/classical/products/8 42. Wo., S. 8. 005441--schubert-the-trout-the-greatest-love-and-the- Hannoversche Allgemeine Zeitung 22.10.1991, Nr. 246, greatest-sorrow 43. Wo., S. 8. Stand: 17.3.2018 Hannoversche Allgemeine Zeitung 25.10.1991, Nr. 249, 43. Wo., S.11. AW 9: Hannoversche Allgemeine Zeitung 26.10.1991, Nr. 250, http://www.deutschlandfunkkultur.de/arcanto-quartett- 43. Wo., S. 7.

– 12 – Weithaas, Antje

Hannoversche Allgemeine Zeitung 28.10.1991, Nr. 251, Normdaten 44. Wo, S. 8. Virtual International Authority File (VIAF): Kölner Rundschau 1.9.1997. http://viaf.org/viaf/44490452 Deutsche Nationalbibliothek (GND): Musical Times, Vol. 134, Nr. 1805, Juli 1993, S. 423-424. http://d-nb.info/gnd/128918810 Musical Times Vol. 136, Nr. 1829, Juli 1995. Autor/innen

NYT Konzerte Duo Recital mit Christian Tetzlaff Jutta Heise

Bearbeitungsstand San Francisco Chronicle 20.2.1996, o.S. Redaktion: Silke Wenzel San Francisco Chronicle 30. 1. 1998, o.S. Zuerst eingegeben am 15.10.2018 Zuletzt bearbeitet am 23.10.2018 San Francisco Examiner 29.1.1998. mugi.hfmt-hamburg.de Schwäbisches Tageblatt 14.2.2017. Forschungsprojekt an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg The Globe & Mail Toronto, 22.4.2002. Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard Harvestehuder Weg 12 The Strad Oktober 2003, S. 1130. D – 20148 Hamburg The Strad Januar 2017.

The Times 18.8.1995.

Toronto Star 26.2.1996. Toronto Star, 21.4.2002.

VÖ Deutschland: 23. August 2016.

Forschung

Antje Weithaas wird in musikjournalistischen Überblicks- artikeln erwähnt. Zahlreiche Rezensionen berichten über ihre Konzerte. Im Internet findet man neben Arti- keln auch eine große Anzahl an Interviews und Musikaus- schnitten aus ihren CD-Aufnahmen. Unter http://antje-weithaas.de/ ist ein breiter Wissensstand über die Künstlerin abfragbar.

Forschungsbedarf

Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Schaffen von Antje Weithaas hat noch nicht stattgefun- den. Interessant ist die Frage, wie ihr künstlerischer Ein- fluss in der Ausbildung ihrer Studentinnen und Studen- ten ist. Weiterhin wäre eine Durchdringung ihrer Arbeit als So- listin und Leiterin der Camerata Bern interessant. Es fehlt zudem eine Sammlung an absolvierten Auftrit- ten.

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