Wandernde Dinge als Assemblagen - ‚ ‘ ‚ ‘
Stefan Schreiber
BERLIN STUDIES OF THE ANCIENT WORLD ‚‘ gelten archäologische Phänomene, wenn sie fern ihres vermuteten Herstellungsortes gefunden werden. Diese Charakterisierung beruht auf einem starren Objektbegri und wird der Vielschich- tigkeit von Dingen und ihren Beziehungsgefügen nicht gerecht. Daher werden in diesem Buch Dinge als Assemblagen verstanden und nicht als Objekte. Solche Assemblagen sind heterogen, symbolha und materiell zugleich. Ausgehend von dieser Konzeption wird der Charakter von ‚Importen‘ als spezifi sche Assemblagen neu untersucht. Am Beispiel ‚römischer Importe‘, die im ‚mitteldeut- schen Barbaricum‘ gefunden wurden, wird den jewei- ligen Beziehungsgefügen nachgegangen. Diese sind nicht fi x, sondern verändern sich beständig, sowohl durch vergangene Praktiken, als auch wissenscha - liche Untersuchungen. Zur Beschreibung jener Verände rungen wird eine erkenntnistheoretische Figuration der Wanderin entworfen. Sie macht nicht nur ‚ römischen Import‘ als Assemblage beschreibbar; sie weist auch über ihn hinaus und ist für die Charakte- risierung anderer wandernder Dinge anschlussfähig. 52 · 52