Strukturdatenanalyse Planungsregion Uckermark-

Regionale Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim

- Regionale Planungsstelle -

Am Markt 1 Tel: 03334-214 1180 e-mail: [email protected] 16225 Fax: 03334-214 1189 http://www.uckermark-barnim.de

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Inhalt:

Bevölkerungsentwicklung

• Einwohnerentwicklung auf Gemeindeebene 2008-2018 • Einwohnerentwicklung auf Gemeindeebene 2014-2018 • Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungssaldo 2007-2018 • Wanderungssaldo mit dem Land

Siedlungsentwicklung

• Entwicklung des Anteils der Siedlungs- und Verkehrsfläche 2007-2018 • Baufertigstellung auf Gemeindeebene 2009-2018 • Leerstand in Wohngebäuden auf Gemeindeebene

Beschäftigung • Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2018 • Beschäftigtendichte auf Gemeindeebene 2018

Tourismus • Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben 2018 • Übernachtungen je 1.000 Einwohner (Tourismusintensität) 2018 • Anteil der Ferienwohnungen auf Gemeindeebene

Wo wächst und wo schrumpft die Region? Welche Entwicklungen sind ursächlich dafür? Wo entstehen neue Baugebiete? Wo arbeiten die Menschen in der Region? Diesen Fragen geht die Strukturdatenanalyse der Planungsregion Uckermark-Barnim auf den Grund.

In den Themenbereichen Bevölkerungsentwicklung, Siedlungsentwicklung und Beschäftigung wurden für die Planungsregion Karten zusammengestellt. Sie geben einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Region. Die Karten basieren auf Daten des Amtes für Statistik Berlin- sowie der Bundesagentur für Arbeit.

Verfügbar sind die Analysen für die Zeiträume:

• 1996 bis 2007 • 2007 bis 2016 • Aktualisierung 2019

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Bevölkerungsentwicklung 2008 - 2018

Abbildung 1: Entwicklung der Einwohnerzahlen in Gemeinden der Planungsregion im Zeitraum 2008-2018 (Stand 31.12.2018); Datenquelle: für Statistik Berlin-Brandenburg).

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Bevölkerungsentwicklung 2008 – 2018

- Wachstum im Berliner Umland (allein im Jahr 2018 in Bernau +1.100 Einwohner, +570, +410, +470, +160) - Anhaltendes Wachstum auch in den angrenzenden Gemeinden des Amtes -Barnim (v.a. Stadt Biesenthal, Rüdnitz, , Sydower Fließ) - Eber stabile Entwicklung im Umfeld einiger Mittelzentren (Eberswalde sowie in Joachimsthal, , ebenso eher stabile Entwicklung im östlichen Umland von Prenzlau) - Stabiles Bevölkerungswachstum in grenznahen Gemeinden des Amtes Gartz (Oder) durch Zuwanderung aus der nahen polnischen Metropole Stettin (insb. Tantow, Mescherin, Gartz Oder) - Anhaltend negative Bevölkerungsentwicklung v.a. in dünn besiedelten ländlichen Bereichen im Norden der Planungsregion

Diese Aussagen werden auch unterstützt durch die Betrachtung des jüngeren Zeitraums 2014 bis 2018, Abbildung folgende Seite.

- Weiter deutliches Wachstum im Berliner Umland und in direkt angrenzenden Bereichen (Amt Biesenthal-Barnim)

- Bevölkerungszuwächse im „Raum der 2. Reihe“ (erreicht rund 1 Stunde die Metropolen Berlin und Stettin), v.a. in Eberswalde, Schorfheide, , Angermünde)

- Weiterer Zuwachs in Teilen des Amtes Gartz (inzwischen auch bemerkbar in Casekow)

- Anhaltende Abnahme der Bevölkerung in vielen Gemeinden in der Uckermark und einigen Gemeinden im nördlichen Barnim

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Bevölkerungsentwicklung 2014 – 2018

Abbildung 2: Entwicklung der Einwohnerzahlen in Gemeinden der Planungsregion im Zeitraum 2014-2018 (Stand 31.12.2016; Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg).

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Bevölkerungsentwicklung 2007-2018 Planungsregion Uckermark-Barnim 20

15

10

5

0

-5

-10 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Bevölkerungsentwicklung zum Vorjahr / 1.000 EW Saldo natürliche Entwicklung / 1.000 EW Wanderungssaldo / 1.000 EW

Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung, Wanderungssaldo und Saldo der natürlichen Entwicklung in der Planungsregion Uckermark-Barnim 2007-2018 (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg) 1.

Seit 2012 ist der Wanderungssaldo für die gesamte Planungsregion positiv (es ziehen mehr Menschen in die Region als wegziehen), seit dem Jahr 2014 übersteigen die Wanderungsgewinne die Sterbeüberschüsse, was insgesamt in einem Bevölkerungszusatz resultiert.

Der positive Wanderungssaldo hat sich nach einer Spitze im Jahr 2015 (insb. durch internationale Migration) seit 2016 auf recht hohem Niveau stabilisiert, während der Saldo der natürlichen Entwicklung (Geburten abzüglich Sterbefälle) zunehmend stärker negativ ausfällt.

Ein Großteil des Bevölkerungswachstums auf Ebene der gesamten Planungsregion ist demnach bedingt durch starke Wanderungsgewinne in den Gemeinden des Berliner Umlandes und in Eberswalde.

Der Wanderungssaldo der Gemeinden mit Berlin (eine der wichtigsten Quellen von Zuwanderung, siehe Abb. Seite 7) ist fast überall positiv, außer im Umfeld der Mittelzentren Schwedt und Prenzlau. Neben dem Berliner Umland, das einen stark positiven Wanderungssaldo mit der Hauptstadt aufweist, fallen hier auch Gemeinden in ländlichen, besonders landschaftlich attraktiven Teilregionen (z.B. Ämter Gerswalde, Joachimsthal; und ) ins Auge.

1 Für 2011 aufgrund der Zensus-Daten gemittelter Wert 6

Wanderungssaldo mit Berlin 2012-2017

Abbildung 4: Wanderungssaldo mit dem Land Berlin im Zeitraum 2012-2017 pro 1.000 Einwohner (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg).

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Siedlungsentwicklung

Abb. 5: Entwicklung der Bevölkerung und des Anteils der Siedlungs- und Verkehrsflächen 115%

110%

105%

100%

95%

90%

85%

80% 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

BAR Siedlungs- und Verkehrsfläche BAR Einwohnerzahl UM Siedlungs- und Verkehrsfläche UM Einwohnerzahl

Abbildung 5: Entwicklung der Einwohnerzahlen sowie des Anteils der Siedlungs- und Verkehrsfläche in den Landkreisen Uckermark und Barnim (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg).

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen stieg im Barnim seit 2000 aufgrund anhaltender Suburbanisierungsprozesse um 17 % an, Mit nunmehr 11,2 % erreicht der Landkreis Barnim den dritthöchsten Wert in Brandenburg. Seit dem Jahr 2016 hat sich der Anstieg trotz starken Bevölkerungswachstums deutlich abgeschwächt.

Der Landkreis Uckermark weist den im Kreisvergleich zweitniedrigsten Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen in Brandenburg auf. Doch auch in der Uckermark ist der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen trotz langjähriger Bevölkerungsverluste kontinuierlich gestiegen (siehe Abb. 5).

Der Großteil der Baufertigstellungen in der Planungsregion im Zeitraum 2009-2018 entfällt auf den Berlinnahen Raum. In absoluten Zahlen entfallen die meisten Baufertigstellungen auf die Gemeinden Panketal, Wandlitz und Bernau. Bezogen auf die Fertigstellungen pro 1.000 Einwohner kann eine hohe Zahl von Fertigstellungen auch im „erweiterten Umland“ in Biesenthal, Marienwerder und Sydower Fließ sowie im Umland von Schwedt (Berkholz- Meyenburg) und Prenzlau (Gemeinde Grünow) verzeichnet werden. Weiterhin stechen landschaftlich und touristisch attraktive Bereiche heraus, z.B. Gemeinden Flieht-Stegelitz, Oberuckersee, die ebenfalls eine relativ hohe Zahl von Baufertigstellungen aufweisen.

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Abbildung 6: Baufertigstellungen auf Gemeindeebene pro 1.000 Einwohner 2009 – 2018 (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg).

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Abbildung 7: Leerstände in Wohngebäuden 2011 (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin- Brandenburg, Zensus 2011).

Leerstände (erhoben mit dem Zensus 2011) konzentrieren sich vor allem im Norden der Planungsregion. Im Berlinnahen Raum, aber auch in einigen ländlichen, insbesondere landschaftlich sehr attraktiven und / oder im Umfeld der Mittelzentren gelegenen Bereichen (z.B. Gemeinden Panketal, Britz, Berkholz-Meyenburg, ) finden sich kaum mehr Leerstände.

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Wirtschaft und Beschäftigung

Eine hohe Zahl an Arbeitsplätzen findet sich vor allem in den Mittelzentren der Planungsregion. Darüber hinaus verfügen auch die Gemeinden Wandlitz, Ahrensfelde und Schorfheide über eine relativ hohe Zahl an Arbeitsplätzen (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsplatz).

Abbildung 8: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, Stand 30.06.2018 (Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit).

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Betrachtet man die Beschäftigtendichte (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte pro 1.000 Einwohner) fallen auch bedeutende Gewerbestandorte im ländlichen Raum auf, z.B. Britz bei Eberswalde, Pinnow bei Angermünde oder Schenkenberg bei Schwedt (Sitz der Firma Enertrag).

Abbildung 9: Beschäftigtendichte (Beschäftigte am Arbeitsort pro 1.000 Einwohner) Stand 30.06.2018 (Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit)

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Tourismus

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der gesamten Planungsregion. Auch hier zeigen sich jedoch regionale Unterschiede. Abbildung 10 zeigt die Zahl der Anzahl der Übernachtungen im Jahr 2018 in den Gemeinden in der Planungsregion. Erkennbar ist eine hohe Zahl von Übernachtungen im Bereich der Großschutzgebiete (z.B. Wandlitz mit dem Naturpark Barnim, Schorfheide und Joachimsthal im Biosphärenreservat Schorfheide- Chorin). Spitzenreiter bei den Übernachtungszahlen ist das Thermalsoleheilbad Templin.

Abbildung 10: Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben im Jahr 2017 (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg; erfasst werden nur Übernachtungen in Betrieben mit mehr als 10 Betten) 13

Abbildung 11 zeigt die Tourismusintensität (Übernachtungen je Einwohner), sie ist ein wichtiger Indikator, um zu verdeutlichen, wie stark die Prägung durch den Tourismus in den verschiedenen Teilen der Planungsregion ist. Hierbei wird z.B. die besondere Bedeutung des Übernachtungstourismus im dünn besiedelten Nordwesten der Planungsregion deutlich (z.B. Lychen, Boitzenburger Land, Joachimsthal, Warnitz).

Abbildung 11: Übernachtungen je Einwohner (Tourismusintensität) im Jahr 2017 (Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, erfasst werden nur Übernachtungen in Betrieben mit mehr als 10 Betten) 14

Um dieses Bild weiter zu vervollständigen wird in Abbildung 12 noch der Anteil der Ferienwohnungen in den Gemeinden hinzugezogen. Hier zeigt sich, dass neben der Übernachtung in Hotels und Pensionen auch andere Tourismusformen in einigen Teilen der Planungsregion bedeutsam sind. Besonders hoch ist der Anteil der Ferienwohnungen in Teilen des Amtes Gerswalde sowie im Bereich Chorin und in den Gemeinden Boitzenburger Land und Nordwestuckermark.

Abbildung 12: Ferienwohnungen (Anteil der Wohnungen in Wohngebäuden, Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Zensus 2011) 15