Unterrichtsmaterial „Fromms“

Von Armut, Aufstieg, Ausgrenzung und „Arisierung“ Das Leben des Julius Fromm

Nachbereitung der Hörstationen FROMMS und ÄÄH ?? von Cornelia Bartels-Ehestädt (OStR‘in)

Inhaltlicher Wegweiser ler Axel Prahl und dem fiktiven „Murat“ v.a. drei Fakten: Die Kondome, die heute noch unter dem Das folgende pädagogische Begleitmaterial ist Namen „Fromms“ laufen und im Alltag der Men- zur Vertiefung von zwei Hörstationen aus der schen ab dem Jugendalter weiterhin eine wichtige Audioführung „Hörpol - Erinnerung für die Zu- Bedeutung haben, wurden vor ca. 100 Jahren von kunft“ konzipiert: FROMMS und ÄÄH ?? einem Julius Fromm erfunden, der ihnen seinen Beide Stationen liegen nicht weit entfernt an der Namen gab („Fromms Act“), einen Teil seiner nördlichen Begrenzung des Stationenareals un- Kindheit am Ort der Hörstation „Mulackstraße weit der Linienstraße in -Mitte. 9“ verbrachte und zusammen mit seinen Eltern Für eine schwerpunktmäßige Nachbereitung im und zwei Geschwistern dort in nur einem Zim- Unterricht wird der Besuch beider Stationen als mer wohnte. Als weitere wichtige Information Pflichtstationen empfohlen, da sie anhand eines wird eingegeben, dass Julius Fromm mit 30 Jahren Lebensschicksals jeweils unter unterschiedlichen „seine erste Kondomfabrik startete“ 1 und 5 Jah- Themenschwerpunkten zusammengefügt wer- re später eine Villa kaufen konnte, „in vornehmer den können. Gegend“ 2 am Schlachtensee. Im weiteren Verlauf des Gesprächs gerät dann Fachwissenschaftliche Orientierung wieder der Gegenstand der Erfindung, nämlich das Kondom, in den Vordergrund. Die Hauptaus- Die Hörstation FROMMS hat die Jugendlichen sage, dass „Fromms“, ein Allerweltsprodukt, eine in die Mulackstraße 9 in Berlin- Mitte geführt. Sie „jüdische Erfindung“ ist, wird am Ende der Hör- nimmt inhaltlichen Bezug zu dem jüdischen Fabri- station noch einmal aufgegriffen. Mehr erfährt kanten Julius Fromm, der in den 20er Jahren mit der Hörer erst einmal nicht. seiner Erfindung von nahtlosen, transparenten und dreifach geprüften Kondomen den Sprung Didaktisch-methodische Überlegungen vom Sohn verarmter ostjüdischer Einwanderer zu einem erfolgreichen Unternehmer schaffte. Das Kondom als jüdische Erfindung ist ein Sein Produkt revolutionierte die Zeit, avantgardi- erster Anknüpfungspunkt, dem Projektziel ent- stisch war auch die in den Jahren 1929/1930 er- sprechend soll die Hörstation den Jugendlichen baute Produktionsstätte in der Friedrichshagener „ein (erstes) ‚Bauchgefühl‘ für dieses Themen- Straße in Berlin-Köpenick. gebiet vermitteln, Diskussionen sollen angeregt Auf eine etwas flapsige Weise erfahren die Jugend- oder auch provoziert werden“. 3 lichen aus einem Dialog zwischen dem Schauspie-

1 Unterrichtsmaterial „Fromms“

Es ist davon auszugehen, dass der zentrale Ge- Zeit ein Lebenswerk zunichte gemacht wurde genstand der Station, das Kondom, durchaus das und wie hilflos die Abwehrversuche waren. Interesse der Jugendlichen weckt und die Infor- mation, dass dieses heute noch bekannte Mar- • Die erfolgte „Arisierung“ trifft in einem ersten kenkondom eine jüdische Erfindung ist, sicherlich Zugriff das neue, moderne, von den bekannten nachhaltig gespeichert wird. jüdischen Architekten und Siegfried Hier kann eine natürliche Neugier vorausgesetzt Weitzmann im Bauhausstil konzipierte Fabrikge- werden, die für den nachbereitenden Unterricht bäude in der Friedrichshagener Straße, die ihrer- genutzt werden kann. Entsprechend lässt sich seits auf Grund der Nichtaufnahme in der neuge- vermuten, dass die Schüler durchaus motiviert gründeten Reichskammer der bildenden Künste sind, mehr über diesen Julius Fromm in Erfahrung ab 1934 ein faktisches Berufsverbot erhielten. 4 zu bringen. Tatsächlich bietet das Lebensschicksal des Julius • Nutznießerin wird Elisabeth von Epenstein, Fromm eine Reihe historisch interessanter Um- eine Patentante Görings, die diesem als Dank stände, die inhaltlich für die Erarbeitung der NS- zwei Burgen im Wege der Schenkung übereignet Zeit genutzt werden können, sowohl als Einstiegs- und ihren Geliebten, Otto Metz-Randa, als lei- möglichkeit in eine Unterrichtsreihe als auch zur tenden neuen Direktor in der „arisierten“ Firma exemplarischen Vertiefung. einsetzt. 5

Die Unterrichtseinheit hat folgende Schwer- Fakultativ/ Themenerweiterung punkte : Je nach angesetztem Zeitvolumen für die Un- • Die Schüler erarbeiten das Ankommen ver- terrichtseinheit, bei arbeitsteiliger Erarbeitung armter jüdischer Einwanderer in Berlin, wobei oder auch Binnendifferenzierung, kann zusätzlich das Thema „Migration“ aktualisierend mit einbe- die Hörstation ÄÄH?? vertiefend für den Unter- zogen wird. richt genutzt werden. Hierfür wird auf eine ausgewählte Passage der • Sie erfahren den Bruch in der Lebensbiographie Hörstation Bezug genommen, in der es schwer- des Erfolgsunternehmers, als - nach einer von punktmäßig um die Frage geht “Wer hat von der persönlichem Ehrgeiz, Aufstiegswillen und Erfolg Ausgrenzung, Deportation und Ermordung der geprägten Phase - die politischen Umstände mas- Juden etwas gewusst bzw. nicht gewusst?“ siv in die positive Lebenskurve einbrechen: Die Die der Hörstation zugrunde liegende Haupt- Nationalsozialisten sind an der Macht und wer- these bezieht eindeutige Position: „Spätestens im den auf das Erfolgsmodell des Julius Fromm auf- Sommer 1943, so belegen neue grundsätzliche merksam. Ab 1938 beginnt der Prozess, der den Untersuchungen des Historikers Bernhard Dör- Erfolg und Aufstieg des Unternehmers zunichte ner (Zentrum für Antisemitismusforschung der macht. TU Berlin), war der mörderische Charakter der NS-Judenverfolgung für jedermann offen- • Die Schüler können anhand von Originalakten kundig.“ 6 beispielhaft erarbeiten, wie perfide in der NS-

2 Unterrichtsmaterial „Fromms“

Als einen Beleg unter vielen führt die Sprecherin, In den Unterrichtsmaterialien wird der Original- in diesem Fall ist es die Nachrichtenmoderatorin text der Hörstation ÄÄH?? auszugsweise auf- Marietta Slomka vom ZDF, zu den Umständen genommen, weiterhin können Textauszüge der der Deportationen folgendes aus: „Immer wenn Sekundarliteratur Aly/Sontheimer eingegeben Juden aus ihrer Wohnung heraus in ein Konzen- werden. 9 trationslager transportiert wurden, durften sie nur mitnehmen, was in einen Koffer passte: Klei- Wie ging es weiter?/Ausblick dung, Decken, Fotos, Kleinkram. Das Nötigste. Oft eilig zusammengesucht, denn unten wartete Die weitere Geschichte der Familie Fromm, schon der Lastwagen… 7 die Emigration nach England, der Tod des Fir- Diese ausgesuchte Stelle wird den Schülern in mengründers wenige Tage nach Kriegsende am einer ausführlicheren Fassung zur Bearbeitung 12. Mai 1945, der Rückkauf der Markenrechte gegeben. durch die Söhne wie auch die folgende Enteig- So setzen sich die Schüler im Folgenden auch nung in der DDR werden in der Unterrichtsreihe mit einer weiteren Facette der Arisierung aus- nicht mehr thematisiert, können aber von der einander, dem „Raubzug“ nicht allein der NS- Lehrkraft als ergänzende Informationen eingege- Institutionen und NS-Größen, sondern mit dem ben werden. gierigen Verhalten des „Durchschnittsbürgers“, der durchaus etwas „wusste“, der darauf war- Der Einsatz im Unterricht tete, dass der Nachbar abgeholt wird und der den eigenen Hausstand zu Schnäppchenpreisen Das Unterrichtsmaterial ist so konzipiert, dass aufrüsten und sich durch das Schicksal anderer es auch in der Sek I eingesetzt werden kann, für bereichern konnte. 8 lernschwächere Gruppen können die Texte noch Entsprechend umfasste die „Arisierung“ des Le- einmal gekürzt und die Arbeit mit den Original- benswerks des Julius Fromm nicht nur die mo- quellen kann sich vorrangig auf die inhaltliche derne Fabrik in Berlin-Köpenick, sondern auch Aussage fokussieren. das bereits in der Hörstation FROMMS erwähnte Für die Sek II eignet sich der Themenbereich Wohnhaus der Familie. ebenfalls, v.a. mit dem Wissen, dass hier noch viel In der Rolandstraße 6 in Berlin-Schlachtensee Quellenmaterial existiert, das aufgearbeitet wer- verschwand das gesamte Interieur, das die Familie den kann. Als Fundorte seien das Landesarchiv sich aufgrund des Erfindungsreichtums und un- Berlin, die Staatsbibliothek oder auch das Hygie- ternehmerischen Geschicks und Potentials ihres ne-Museum Dresden genannt. Familienoberhauptes hatte leisen können. Das Lernmaterial kann auch in Gruppenarbeit Anhand des Vorgehens in der Rolandstraße kann arbeitsteilig erarbeitet werden. Je nach Leistungs- exemplarisch gezeigt werden, wie sich der Staat stand der Klasse sollten zwei Unterrichtsstunden aber auch der „Durchschnittsbürger“ im NS- für die Erarbeitungsphase in den Gruppen und Regime persönlichkeitsverachtend verhielt, wie zwei weitere Unterrichtsstunden für die Präsen- das Eigentum anderer - der jüdischen Mitbürger tation und Gespräche im Plenum angesetzt wer- - missachtet und gierig zur Verbesserung des ei- den. genen Lebensstandards genutzt wurde. Auf alle Fälle sollte ausreichend Zeit für vertie-

3 Unterrichtsmaterial „Fromms“

fende Fragen, das gemeinsame Gespräch und Anmerkungen: weiterführende Erläuterungen gegeben werden, da davon ausgegangen werden kann, dass durch 1) Vgl. Hörpol, Hörstation FROMMS, Manuskript S.3 die gemeinsame Erarbeitung eines Einzelschick- 2) Ebenda sals die Empathiefähigkeit der Schüler angespro- chen wird. 3) Hans Ferenz, Konzeptionsheft „Hörpol“ 2008, S. 1

Erläuterung zur Sekundärliteratur 4) Götz Aly, Michael Sontheimer, Fromms, Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deutschen Räuber fiel, Frankfurt am Main 2007, S.70 Ein Großteil dieser Unterrichtseinheit basiert auf den Recherchen von Götz Aly und Michael 5) Ders. a.a.O., S.105 f Sontheimer, die, wie sie im Vorwort ausführen, eher zufällig10 auf das historisch noch nicht er- 6) Hans Ferenz, a.a.O., Ausführungen zur Hörstation Ääh forschte Material stießen. 7) Hörpol, Textauszug aus: Manuskript Hörstation Ääh, Ihr Werk „Fromms“ mit dem Untertitel“ Wie der S.2 jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die deut- schen Räuber fiel“ basiert auf vielfältigen Recher- 8) Vgl. zu den verschiedenen Stufen der Ausplünderung: chen v.a. in den Archiven in Berlin und Potsdam. Legalisierter Raub, Der Fiskus und die Ausplünderung der Die Forschungsergebnisse wurden durch die Ar- Juden in Hessen 1933 – 1945, Broschüre zur gleichnamigen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums, 12. Mai beit mit Zeitzeugen ergänzt. So führte Michael 2005 – 18. September 2005 Sontheimer 11 bereits 1995 ein Interview mit Edgar, dem Sohn des Firmengründers, der lange 9) Hier v.a. Götz Aly, Michael Sontheimer, a.a.O., S.141 vor der Fertigstellung des Buches verstarb. Und -156 auch die Tochter des älteren Bruders von Julius 10) „Den Leuten vom Sonntag-Club gefiel die Kombination Fromm, Ruth Fromm, stand für ein Interview zur von Nationalsozialismus, Kondom, Sex plus Judentum….So 12 Verfügung. ergaben sich meine ersten Recherchen zu einem Thema, Bei den jüngeren Recherchen wurde ferner ein das ich noch kurz vorher als unwichtig und viel zu spezi- Gespräch mit einer Nichte der „Ariseurin“ Elisa- ell angesehen hatte… Er (ein ursprüngl. Rechercheansatz) beth von Epenstein geführt. 13 führte zu einem jener jüdischen Unternehmen, die in der Bezüglich der Patentante Görings ist noch zu er- Zeit des National-Sozialismus untergingen und von der Ge- schichtswissenschaft fast durchweg ignoriert werden.“ Aly, wähnen, dass sie bereits wenige Monate nach der Sontheimer, a.a.O., S. 8 „feindlichen Übernahme“ der Erfolgsprodukti- onsstätte von „Fromms Act“ verstarb. 14 11) a.a.O., S.9f Götz Aly hat sein Buch ausdrücklich Julius Fromm gewidmet, „Seinem Lebenswerk, seinem Talent, 12) a.a.O., S.209 seinem Erfindungsgeist, seiner Lust an der Mo- 13) a.a.O., ebenda derne … “ 15 Wichtige Passagen dieses Buches wurden im 14) Zu den näheren Umständen, a.a.O. S. 109 Original, mit Kürzungen versehen, für die Unter- richtsgestaltung eingegeben. 15) a.a.O., S. 9

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Erläuterungen zu den Quellen In der Gegenüberstellung dieses neuen Bauwerks mit einem Foto der traditionellen Industriepro- Es werden Originalquellen aus dem Landesar- duktionsstätte können die Schüler herausarbei- chiv Berlin verwendet, die freundlicherweise für ten, dass die Modernität des Gebäudes sowie die Erstellung der Unterrichtseinheit zur Verfü- die moderne Tauchgummiproduktion - innerhalb gung gestellt wurden und eine Freigabe zur Nut- der Räumlichkeiten - der Gradmesser eines au- zung im Unterricht umfassen. ßerordentlichen Erfolges waren, den ein ehemals Die frühesten Akten zur Firmengeschichte, die armer jüdischer Jugendlicher als Autodidakt und im Landesarchiv Berlin lagern, stammen aus dem aus eigener Kraft erreicht hat. Jahr 1920 und liegen ausschließlich in handschrift- Das Foto der Fabrik steht hier als zentrales Sym- licher Form vor. bol des Erfolges und Aufstiegs, lässt aber auch Ein- blicke in die Lebenseinstellung des Julius Fromm • Die erste ausgewählte Quelle zur Bearbeitung zu. Drei weitere schriftliche Quellen wurden für durch die Schüler datiert aus dem Jahr 1921, den Themenbereich III „Arisierung“ der Produk- sie stammt aus dem Aktenbestand A Rep. 342- tionsstätte „Fromms Act“ ausgewählt. 02 Nr. 22318, 22319 und wurde überwiegend mit der Schreibmaschine geschrieben. Dies er- • Zum einen handelt es sich um ein Schreiben leichtert die Lesbarkeit für die Schüler. der Industrie- und Handelskammer zu Berlin an Bei der Akte handelt es sich um einen Eintrag das Amtsgericht Berlin, aus dem sich ein erster in das Berliner Handelsregister . Er ist der 9992. Zugriff auf die Firmenrechte, der Antrag auf Na- Eintrag im Jahre 1921und datiert vom 29. April. mensänderung, eine Bestandsschilderung des Be- Aus der Quelle lassen sich Hinweise auf Namen, triebes, der Jahresumsatz und die ausdrückliche Erzeugnisse, Größe und Umsatz des jungen Be- Erwähnung, dass ein Jude der momentane Besit- triebs entnehmen. zer sei, sowie die Zuordnung des Namens Israel entnehmen lässt. • Es folgt eine bildliche Quelle aus dem Jahr 1932, Datiert ist die Quelle vom 26. Januar 1939. sie zeigt das „Gummiwerk Fromm“ in der Fried- richshagener Straße 38, das Julius Fromm zur • Die Folgequelle datiert vom 26. Mai 1939. Hier Erweiterung der Produktionskapazität und als können die Schüler anhand eines Schreibens des Zeichen seines Erfolges in den Jahren 1930/31 (Noch-) Firmenbesitzers an das Amtsgericht von den renommierten Architekten Korn und Berlin aufzeigen, wie Julius Fromm versucht, seine Weitzmann erbauen ließ. Diese zählten zu ihrer Firma zu retten, eine Fristverlängerung erbittet Zeit zur Avantgarde des neuen Bauens und ent- und wie die offizielle Reaktion ausfällt. warfen ein modernes Fabrikgebäude, das über Interessant ist in diesem Fall der Briefkopf, den die Grenzen in der Fachwelt Beachtung Fromm für dieses Schreiben wählt: fand. Durch die streng betonte Sachlichkeit und Es handelt sich um eine Abbildung seiner Fabrik, die vorherrschenden Baustoffe Stahl, Beton und des Werks, das ihm jetzt droht genommen zu Glas schufen sie eine Art Prototyp der modernen werden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig Fabrikarchitektur. zu wissen, dass diese Verwendung in jener Zeit nicht mehr üblich war und dahingehend inter-

5 Unterrichtsmaterial „Fromms“

pretiert werden kann, wie ungerecht er die dro- Das Unterrichtsmaterial in der Übersicht hende Wegnahme empfand. Dies direkt auszu- drücken, war ihm unmöglich, er versucht es mit Anpassung und unterschreibt mit „Heil Hitler“, Themenbereich I „Armut und Migration“ stempelt Fromms Act, Gummiwaren G.m.b.H, 1. Textauszug „Aus dem Ghetto von Konin nach Berlin“ mit und zeichnet mit „Fromms“. Arbeitsaufträgen 2. Arbeitsbogen: Grafik für Familienstammbaum mit Na- • Dass die verzweifelten Firmenrettungsversuche mensänderung zur Thematik „Probleme der Migration und keine Aussicht auf Erfolg hatten, zeigt dann die Integration“ 3. Karikaturen zur Thematik „Antisemitismus in den Zwan- nächste Quelle, eine beglaubigte Abschrift des ziger Jahren“ in Deutschland. 1 Antwortschreibens des Polizeipräsidenten in 4. Strichzeichnung „Die in der Fremde arbeiten“ 1 zum Berlin- Abteilung IV - vom 28. 10.1939. Dieses Thema Abschied und Zukunft eines Migranten nimmt Bezug auf ein Schreiben des Anwalts des Julius Fromm vom 2.12.1938 und erklärt nun- Themenbereich II „Aufstieg und Erfolg“ mehr die Übernahme der Firma durch die Kauf- frau Elisabeth von Epenstein-Mauternburg, gebo- 1. Textauszug „ Aufstieg und Erfolg eines Jüdischen Mi- rene Edle von Schadrowich. Weiterhin nimmt das granten“ Schreiben Bezug auf das Reichsgesetzblatt über 2. Quelle Blatt 15, Aktenauszug: Eintrag in das Handelsregi- die Anmeldung des Vermögens von Juden und ster der Firma „Fromm und Brandenburg“ 3. Bildquelle , eine Aufnahme aus dem Jahr 1932 vom legt einen extrem niedrigen Vermögenswert fest. Gummiwerk Fromm in der Friedrichshagener Straße 38 in Es wird darauf hingewiesen, dass die Erwerber Berlin-Köpenick, erbaut im Bauhausstil, im Zweiten Welt- deutschblütiger Abstammung sein müssen. krieg zerstört als Sinnbild des Erfolgs und der“ Modernität“ des Firmengründers 4. Bildquelle, Backsteinbau Als Vergleich: traditioneller In- dustriebau

Themenbereich III „Arisierung“

1. Quelle Blatt 24, Schreiben der Industrie- und Handels- kammer an das Amtsgericht Berlin, vom 26. 1. 1939 mit dem Antrag auf Namensänderung, erster Zugriff auf die Firma. 2. Quelle Blatt 28, Schreiben des Julius Fromm an das Amts- gericht Berlin. Hier wird der Fokus neben dem Aufbau der Akte und dem Inhalt v.a. auf den illustrierten Briefkopf mit der Abbildung des Fabrikgeländes gerichtet. 3. Quelle Blatt 37, Schreiben des Polizeipräsidenten an den Rechtsanwalt Dr. C. vom Berg mit der Mitteilung der Über- nahme der Firma durch einen Erwerber mit „deutschblü- tiger Abstammung“ und der Kaufpreisvereinbarung gemäß den Bewertungsgrundsätzen des Kommentars „Die Entju- dung der deutschen Wirtschaft“.

1) Spurensuche Geschichte, Von der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, Stuttgart 1992, S.44 6 Unterrichtsmaterial „Fromms“

Themenbereich I „ Armut und Migration“

Nachbereitung der Hörstationen FROMMS und ÄÄH ?? von Cornelia Bartels-Ehestädt (OStR`in)

1. Textauszug „Aus dem Ghetto von Konin nach Berlin“ mit Arbeitsaufträgen

2. Arbeitsbogen: Grafik für Familienstammbaum mit Namensänderung zur Thematik „Probleme der Migration und Integration

3. Karikaturen zur Thematik „Antisemitismus in den Zwanziger Jahren“ in Deutschland

Spurensuche Geschichte Von der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, S. 44

4. Strichzeichnung „Die in der Fremde arbeiten“ zum Thema Abschied und Zukunft eines Migranten Unterrichtsmaterial „Fromms“

Themenbereich I „ Armut und Migration“

Didaktische Erläuterungen Akten entnehmen können.

Die Schüler erfahren in Textauszügen1 ausge- Zudem kann noch eine wichtige Information wählte Lebensstationen einer armen jüdischen durch den Lehrer eingegeben werden: Migrantenfamilie, die Ende des 19. Jahrhunderts Julius Fromm hatte bereits 1914 die preußische versucht, in Berlin Fuß zu fassen, die Heimat ver- Staatsbürgerschaft beantragt, dies wurde ihm lassen hat, um für sich und die Kinder bessere Le- aber noch verwehrt mit Hinweis auf seine unsi- bensbedingungen zu finden. chere wirtschaftliche Situation und die Tatsache, Viele der heutigen Jugendlichen haben Migration dass er nicht bereit war, als Freiwilliger im 1. Welt- in der Familie erfahren, wissen um die Schwierig- krieg gegen Russland an die Front zu ziehen. 1 keiten von Integration, sprachlichen Barrieren, Le- ben in einer fremden Gesellschaft.

Hier eröffnet sich die Möglichkeit, im Plenum über diese Fragen zu sprechen, eine Verbindungs- linie zu den jüdischen Wirtschaftsmigranten zu ziehen, auch mit arabischen, türkischen Jugend- lichen über Motive für Migration zu diskutieren. Zu einem vertiefenden Gespräch bieteten sich die beigefügten Karrikaturen an. Heimat und Migrati- on, Was verliert man? Was erwartet man? Was bringt man mit? Hier kann auch noch einmal die Namensänderung problematisiert werden: „Wie stark sollte man sich anpassen? Identifikation mit seinem Namen.

Das Thema Namensgebung wird auch im wei- teren Verlauf eine Rolle spielen, deswegen wird bereits zu Beginn der Reihe der Fokus auf diese Thematik gelegt: Zum einen spielt die Namensge- bung bei dem „Arisierungsprozess“ eine wichtige Rolle und Julius Fromm muss seinen Namen ein weiteres Mal ändern: durch die zwangsweise Hin- zufügung des Namens Israel, wie die Schüler den

1) Vgl. Näheres in Aly, Sontheimer, a.a.O. S. 51 -52 1 Unterrichtsmaterial „Fromms“

Textauszug 1 1893 verließen die Fromms ihre Heimatstadt. Baruch hoffte auf ein auskömmliches Leben und „ Aus dem Ghetto von Konin nach Berlin“ auf bessere Chancen für seine Kinder. Mit ihrer wirtschaftlichen Dynamik wurde die rasch wach- Anders als er später oft angab, wurde Julius sende Großstadt Berlin zur Verheißung schlecht- Fromm weder im preußischen Posen geboren hin. Hier hatte sich bereits eine Gemeinschaft noch Julius genannt. Tatsächlich kam er am 4. ostjüdischer Einwanderer etabliert, die den Neu- März 1883 in der damals russischen, 120 Kilome- beginn erleichtern würde. ter östlich von Posen gelegenen Kleinstadt Konin Besonders aber bot Deutschland den jüdischen zur Welt und wurde bei der Beschneidungsfeier Immigranten ein Maß an Rechtssicherheit, Be- als Israel From in das Synagogenregister einge- wegungs-und Gewerbefreiheit, das im Vergleich tragen…Damals zählte Konin 5147 Einwohner: zum zaristischen Russland paradiesisch erschien. „2006 davon waren Juden“(S.29) (S.33) …..sie sprachen Jiddisch, und die meisten lebten unweit der Warthe in einem eigenen Viertel. Die Mulackstraße Nr. 9, Parterre, wurde die erste 1766 errichtete die jüdische Gemeinde eine Anschrift, unter der Baruch Fromm im „Adress- imposante Synagoge, später noch ein Versamm- buch für Berlin und seine Vororte“ des Jahres lungs- und Bethaus. Daneben duckten sich die 1894 verzeichnet ist. Wahrscheinlich wird die ärmlichen, oft aus Holz erbauten Häuser; die damals siebenköpfige Familie in der besonders ungepflasterten Straßen versanken im Schlamm, berüchtigten Ecke Berlins ein einziges Zimmer sobald es regnete oder die Warthe über die Ufer bewohnt haben. Die Mulackstraße durchzieht trat. (S.29) das nordwestlich des Alexanderplatzes gelegene Im russischen Zarenreich, zu dem Konin seit Scheunenviertel. Für die meisten aus dem Osten 1815 gehörte, bestand keine Schulpflicht. Die zugewanderten Juden wurde dieses Quartier mit meisten jüdischen Jungen besuchten den Cheder, seinen heruntergekommenen Häusern und en- das „Zimmer“.In diesen kleinen, privaten Lehr- gen Straßen die erste Station. Die Mieten waren anstalten paukten sie vom vierten Lebensjahr niedrig. (S.34f) an Hebräisch, später die Bibel, lernten die Tho- …..Nach einiger Zeit tauschte Baruch Fromm ra und andere religiöse Schriften auswendig- ein seinen hebräischen Vornamen gegen Bernhard. wenig Rechnen war die einzige Kulturtechnik, in Seine Frau Sara Rifka wurde Regina; Szlama , der der sie unterrichtet wurden.(S.31) älteste Sohn, nannte sich fortan Salomon; für In den 1880er Jahren stellten die Juden bereits den zweitältesten, Israel, erschien Julius passend; über die Hälfte der Einwohner Konins. Sie fanden die Schwester Esther hieß nun Else, aus Mosziek kaum Arbeit und Lohn, folglich zogen mehr und (Moses) wurde Max Bernhard Fromm fand als mehr nach Westen. Die Sehnsucht nach einem Zigarettenverkäufer Arbeit.( S. 35) besseren Leben hatte für viele der jüdischen „Damals versuchten russisch-polnische Juden, Wirtschaftsmigranten einen Namen: Deutsch- die kaum mehr hierher brachten als ihre Finger- land. So wanderten auch Baruch und Sara Fromm fertigkeit, dadurch sich ihren Lebensunterhalt zu mit ihren Kindern nach Berlin aus.(S.32 f) verdienen, dass sie tagsüber Zigaretten fertigten

1) Textauszüge aus Aly, Sontheimer, a.a.O., die Seitenzahlen stehen im laufenden Text. 2 Unterrichtsmaterial „Fromms“

und sie abends und nachts in den Cafés einzeln tikeln und die ärmlichen Wohnbedingungen mö- verkauften.“ (S.35) 2 gen zu seinem frühen Tod beigetragen haben. Die Rauchwaren wurden von Hand gefertigt; Seit 5 Jahren lebten sie in Berlin, nun fanden sich das Mischen des Tabaks und das Stopfen in die die Witwe und die Kinder in einer verzweifelten geklebten Papierhülsen erforderten Geschick… Lage. Der Familie fehlte der Ernährer. (S. 36) (S.36) .Aus Papier für 20 Pfennig und Tabak für 95 Pfen- nig ließen sich rund tausend Zigaretten fertigen. „Unterstützt von Frau und Kindern wurden oft bis zwei Uhr nachts weiter Zigaretten gedreht. Wer geschickt war und mehrere schon größere Kinder hatte, konnte es auf diese Weise auf 3000 Stück bringen“. Erst 42 Jahre alt stirbt der Vater… Die schlechten Arbeitsbedingungen, das Inhalieren von Tabakar-

Arbeitsaufträge

Ihr habt aus den Textauszügen der Autoren Götz Aly und Michael Sontheimer einiges über die ersten Lebensjahre von Julius Fromm, dem Erfinder der Kondome, erfahren. Bitte macht euch über folgende Fragen Gedanken und informiert eure Mitschüler.

1. Stellt die ersten Lebensjahre des Julius Fromm vor und findet Vergleiche zum heutigen Auf- wachsen Jugendlicher. Wo seht ihr Unterschiede, wo seht ihr Ähnlichkeiten?

2. Ihr erfahrt, dass Julius Fromm als Erwachsener ein Erfinder und reicher Fabrikbesitzer wird. Seht ihr Widersprüche zu seinem Lebenslauf?

3. Tragt die genannten Familienmitglieder auch mit neuem Namen in den Arbeitsbogen ein . Überlegt, welchen Nutzen die Namensänderung gehabt haben könnte? Wärt ihr selber auch dazu bereit?

4. Welche Schwierigkeiten hatten die Neuankömmlinge nach ihrer Ankunft in Berlin Ende des 19. Jahrhunderts? Seht ihr Unterschiede zu heute?

2) Zitat nach Eschelbacher, Klara, Ostjüdische Einwanderungsbevölkerung, S. 40 und 42, in Aly, Sontheimer, a.a.O. 3 Unterrichtsmaterial „Fromms“ Die Familie Fromm

Sucht aus dem Textauszug 1 die entsprechenden Vornamen heraus und tragt ein, wenn sich der Vorname geändert hat. Überlegt in einem zweiten Schritt mögliche Gründe für diese Änderungen.

Vater ältester Sohn Schwester

ermordet im KZ Auschwitz ermordet im KZ Auschwitz

Mutter zweitältester Sohn Bruder

Aus der Ehe gingen 8 Kinder gestorben in im Exil gestorben in Paris hervor, das jüngste Bernhard, wurde kurz nach dem Tod des Vaters geboren (20.07.1898) Unterrichtsmaterial „Fromms“ Unterrichtsmaterial „Fromms“

Themenbereich II : „ Aufstieg und Erfolg“

Nachbereitung der Hörstationen FROMMS und ÄÄH ?? von Cornelia Bartels-Ehestädt (OStR`in)

1. Textauszug „Aufstieg und Erfolg eines jüdischen Migranten“

2. Quelle Blatt 15, Aktenauszug: Eintrag in das Handelsregister der Firma „Fromm und Brandenburg“

3. Bildquelle, eine Aufnahme aus dem Jahr 1932 vom Gummiwerk Fromm in der Friedrichs- hagener Straße 38 in Berlin-Köpenick, erbaut im Bauhausstil, im Zweiten Weltkrieg zerstört als Sinnbild des Erfolgs und der „Modernität“ des Firmengründers Quelle: LAB

4. Bildquelle, das heutige Landesarchiv, denkmalgeschütztes Gebäude einer ehemaligen Waffen- und Munitionsfabrik (erbaut 1903) Quelle: LAB

Als Vergleich: traditioneller Industriebau Unterrichtsmaterial „Fromms“

Textauszug 2 Im Jahr 1919 konnte Julius Fromm es sich leisten, in Nikolassee für 95 000 Reichsmark eine Villa zu „Aufstieg und Erfolg eines jüdischen Migranten“ erwerben. Das Anwesen lag im feinen Teil des süd- westlichen Berliner Vororts Zehlendorf, Julius` Vater wurde 42, seine Mutter 52 Jahre nahe dem Schlachtensee,…Jetzt bewohnte die alt…. Jetzt waren Salomon und Julius für ihre Ge- mittlerweile fünfköpfige Familie acht Zimmer schwister allein verantwortlich (S.39)Die schwie- auf zwei Etagen, mit Dienstmädchenzimmer im rige Situation beflügelte sie… Als die manuelle Dachgeschoss, herrschaftlicher Küche und Chauf- Zigarettenproduktion langsam von der maschi- feurwohnung im Souterrain. (S.51) nellen verdrängt wurde, suchte Julius Fromm nach einer beruflichen Alternative.“Ewig Zigaretten zu Und der geschäftliche Erfolg wuchs. „Im Jahre stopfen war ihm ohnehin nicht genug“, erinnerte 1926 stellte die Fromms Act 24 Millionen Präser- sich sein Sohn Edgar, „also studierte er von 1912 vative her. Zwei Jahre später verfügte das Unter- an in Abendkursen Chemie, besonders Gummi- nehmen über Vertretungen in , Breslau, chemie. So stieß er auf die Kondome.“ Zwei Jah- Danzig, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Ham- re später gründete er die Einmann-Firma „Israel burg, Hannover, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Fromm, Fabrikations- und Verkaufsgeschäft für München, Rostock und Würzburg. ...Im Jahr 1931 Parfümerien und Gummiwaren“: produzierte die Fromms Act inzwischen um Pro- duktionsstätten in Köpenick und Danzig erwei- Erläuterung: tert, mehr als 50 Millionen Kondome. Auch in Die frühen Präservative, gerne aus Schafsdärmen der Weltwirtschaftskrise brach der Umsatz der und Fischblasen hergestellt, waren noch sehr un- Fromms Act nicht ein. ... (56f) zulänglich…. (S. 40) Sie wirkten nur bedingt als Infektionsschutz und störten den Liebesakt deut- lich…Doch ähnelten diese frühen Gummis Fahr- radschläuchen mit wulstigen Nähten ; Beliebtheit und Absatz hielten sich in Grenzen. In Deutschland schaffte das Julius Fromm. Sein Sohn Edgar fasste den Aufstieg so zusammen:“Kurz vor dem Ersten Weltkrieg versuchte mein Vater, aus einem schier unaus- sprechlichen, meist mangelhaft gearbeiteten Ar- tikel ein seriöses Markenprodukt zu machen. Es sollte sowohl dem Schutz gegen die virulenten Geschlechtskrankheiten als auch der Familienpla- nung dienen. Das ist ihm voll und ganz gelungen. Er verfügte über einen enormen Geschäftssinn“. (S.41) 3 Unterrichtsmaterial „Fromms“

eine Aufnahme aus dem Jahr 1932 vom Gummiwerk Fromm in der Friedrichsha- gener Straße 38 in Berlin-Köpenick, erbaut im Bauhausstil, im Zweiten Weltkrieg zerstört als Sinnbild des Erfolgs und der „Modernität“ des Firmengründers Quelle: LAB

das heutige Landesarchiv, denkmalgeschütztes Gebäude einer ehemaligen Waffen und Munitionsfabrik (erbaut 1903) Quelle: LAB Unterrichtsmaterial „Fromms“

Themenbereich III : „ Arisierung“

Nachbereitung der Hörstationen FROMMS und ÄÄH ?? von Cornelia Bartels-Ehestädt (OStR`in)

1. Quelle Blatt 24, Schreiben der Industrie- und Handelskammer an das Amtsgericht Berlin, vom 26.01.1939 mit dem Antrag auf Namensänderung, erster Zugriff auf die Firma.

2. Quelle Blatt 28, Schreiben des Julius Fromm an das Amtsgericht Berlin.

Hier wird der Fokus neben dem Aufbau der Akte und dem Inhalt v.a. auf den illustrierten Briefkopf mit der Abbildung des Fabrikgeländes gerichtet.

3. Quelle Blatt 37, Schreiben des Polizeipräsidenten an den Rechtsanwalt Dr. C. vom Berg mit der Mitteilung der Übernahme der Firma durch einen Erwerber mit „deutschblütiger Abstam- mung“ und der Kaufpreisvereinbarung gemäß den Bewertungsgrundsätzen des Kommentars „Die Entjudung der deutschen Wirtschaft“. 2 3 4 5